leseprobe - Sponsors.de
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Spitzensport sichtbar machen - www.inspiration-sport.de AUSGABE OKTOBER 2015 20. JAHRGANG WWW.SPONSORS.DE REISEN MARKE MOBIL ting ität 10 GESUND heit SERVICE STEUER beratung RECHTS SPORT beratung patenschaft EVENTS VERMARKTUNG FIS WELTCUP Partnerunternehmen im ELEKTRO mobilität VERFAHREN Ein Netzwerk das verbindet. www.inspiration-sport.de 34 olympische Fachverbände, tausende Spitzensportler, Trainer, Betreuer und Funktionäre in Deutschland greifen ab sofort auf ein einmaliges Sportmarketing-Programm zu. Zusammen mit der Kampagne „SPORT DRIVES GREEN“ zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität bringt das umfassende Mobilitätskonzept den Spitzensport auf die Straße. Ein visionäres, individuelles Fahrzeugdesign vermarktet den Athleten und präsentiert seine Disziplin in der Öffentlichkeit. So macht man den Spitzensport sichtbar! T CH I RS HTS RT E ÜB -RIG SPO G FI VEAMIN PRO I US LE N HEN L K L SC EX A EUT 2 015 IM Fahrzeuge ab 149,00 € mtl. Leasingrate - 24 Monate, 20.000 km p.a., Sonderausstattung, Vollkasko/Steuern, Winterräder und einem umfangreichen Dienstleistungspaket für den Spitzensport! _titel_Oktober_15.indd 1 Unbenannt-1 1 23.09.15 10:58 D BUNDESLIGA: IM INTERVIEW: TAG HEUER: SPONSOREN & WERBEMITTEL OLAF SCHRÖDER, SPORT 1 IM KORREKTURMODUS 24.09.15 11:34 E D I TO R I A L KOMMT LEN? Leonard „Len“ Blavatnik wurde 1957 in Odessa geboren. Als er 21 Jahre alt war, wanderte seine Familie mit ihm in die USA aus. Dort studierte er an den Universitäten von Columbia und Harvard. Mitte der Achtzigerjahre gründete Blavatnik Access Industries, eine Beteiligungsgesellschaft die vorrangig Geld verdiente mit Käufen, Verkäufen und Fusionierungen von Ölkonzernen, Chemieunternehmen und Firmen aus der Aluminiumindustrie. Len haben diese Geschäfte vermögend gemacht, sehr vermögend. Im Vergleich der reichsten Personen der Welt wird er von Forbes derzeit auf Platz 46 aufgeführt. Sein aktuelles Vermögen wird auf 17,8 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das ist etwas mehr als die jeweiligen Eigentumsverhältnisse der deutschen Unternehmer Theo Albrecht und Michael Otto, die im selben Ranking auf den beiden Plätzen direkt hinter Blavatnik stehen. Was hat Len mit unserem Geschäft zu tun? Nun, Leonard Blavatnik beziehungsweise Access besitzt mit 77 Prozent auch die Mehrheit an der Perform Group, einer der weltweit führenden Mediengruppen für digital aufbereitete Sportinhalte mit Hauptsitz in London. Das Unternehmen schloss beispielsweise Ende 2014 einen Zehnjahresvertrag mit der WTA und zahlt für die Distribution und Produktion der Medienrechte insgesamt gut 400 Millionen Euro. Hierzulande wird die Gruppe durch die Perform Media Deutschland GmbH vertreten. Von München aus werden Medienmarken wie Spox, Goal oder Sportal geführt, aber auch der Sportdatenanbieter Opta. Doch obwohl schon allein das deutsche Portfolio mehr als beachtlich ist, hat man das Gefühl, dass Perform im deutschen Sportbusiness nur bei wenigen Fachleuten auf dem Radar ist. Spätestens der jüngst getätigte Medienrechteeinkauf sollte die Branche aber aufhorchen lassen. Denn Perform sicherte sich für Deutschland mal eben still und leise Übertragungsrechte an gleich sieben Ligen – fünf aus dem europäischen Fußball, zwei aus dem US-Sport (siehe Seite 19). Für die laufenden Spielzeiten wurden die genannten Medienrechte noch an ihre angestammten Sender sublizenziert. Marktgerüchten zufolge ist es aber Performs Ziel, diese in ein eigenes, digitales Pay-Angebot zu überführen. Ein Übergangsjahr also? Und der Anlauf für etwas noch Größeres? Vielleicht sogar für die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2017/18? Als Konkurrent zu Sky? Die Antworten darauf bleiben reine Spekulation. Klar hingegen ist, dass Perform alle Mittel für einen solchen Schritt hat – denn Perform hat Len. Wenn Blavatnik will, kann er mit seinen finanziellen Mitteln jederzeit und nahezu beliebig Perform ausbauen. Und dass er zu großen Investitionen bereit ist, hat er mehrfach bewiesen. Im Mai 2011 erwarb er beispielsweise die Warner Music Group – für 3,3 Milliarden US-Dollar. Wenn man denn so möchte, lässt sich also sagen, dass der Wirtschaftsriese Leonard „Len“ Blavatnik vor dem deutschen Haus bislang nur leise mit den Füßen scharrte. Die jüngsten Rechteeinkäufe dürften hingegen schon als Kratzen an der Tür wahrgenommen werden. Was passiert, wenn Len mal richtig anklopft? Es könnte zu einem Kräftemessen mit einem anderen Finanzgiganten kommen. Den kennen in der Branche wiederum alle: Rupert Murdoch, über News Corp. an Sky Deutschland mehrheitlich beteiligt, hat ein Vermögen von 11,5 Milliarden US-Dollar und liegt damit auf Platz 97 der Forbes-Liste. MARCO KLEWENHAGEN GESCHÄF TSFÜHRENDER C H E F R E DA K T E U R U N D M I T H E R AU S G E B E R W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 _editorial.indd 3 3 24.09.15 11:26 FUSSBALL WINTERSPORT TITEL Minimum 12, Maximum 57 6 Verfahren 22 Auch zur Saison 2015/16 hat SPONSOR S die TV-relevanten Werbepartner aller 18 Fußballbundesligisten analysiert. Die Anzahl der Sponsoren ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die wichtigsten Fakten im Überblick. Ein neues Produkt soll die Attraktivität der vermeintlich zukunftsträchtigen Funsportarten Freestyle und Snowboard erhöhen und damit das Interesse von Zuschauern, Medien und Sponsoren steigern. Das Projekt zeigt aber auch, wie verfahren die Strukturen im FIS Weltcup sind und wie schwierig es ist, Verbände, Agenturen und Sender im heterogenen Wintersportbusiness auf einen Nenner zu bringen. Ein Einblick mit Lösungsansätzen. FUSSBALL ANDERE SPORTARTEN Minimum 12, Maximum 57 6 Zur Saison 2015/16 hat SPONSOR S die TV-relevanten Werbepartner aller 18 Fußballbundesligisten analysiert. Ende des Insellebens 10 Der VfB Stuttgart hat es verpasst, sportlich und wirtschaftlich nachhaltig erfolgreich zu sein. Nun wurden die Strukturen umgekrempelt. Alle außer Aue 12 Die Werbeerträge der 3. Liga haben sich bei über drei Millionen Euro pro Club eingependelt. Ein Club steht noch ohne Trikotsponsor da. VENUE & EVENT Der erste Jahrgang TITEL | WINTERSPORT Verfahren 22 Ein neues Produkt soll die Attraktivität der Funsportarten Freestyle und Snowboard verbessern. Das Projekt zeigt, wie verfahren die Strukturen im FIS Weltcup sind und wie schwierig es ist, Verbände, Agenturen und Sender im Wintersportbusiness auf einen Nenner zu bringen. Wechselfieber 42 Naming-Rights haben sich im deutschen Profisport etabliert. Eine SPONSOR S-Analyse der über 100 Stadien und Multifunktionsarenen. Gipfeltreffen der Sportstättenbranche 50 Im September trafen sich Vertreter von Clubs, Verbänden, Ligen und Stadionbetreibern auf dem SPONSOR S Sports Venue Summit 2015. Für die Zukunft wappnen 56 Über die Anforderungen der zunehmenden Professionalisierung im deutschen Profisport diskutieren Experten beim SPONSOR S Clubmanager Summit. MEDIEN „Auf der Fernbedienung zwei Plätze nach oben“ 30 Im September ist der erste Jahrgang des „Advanced Executive Program in Sports Business“ an der SPOAC gestartet. 16 Sport1 hat die TV-Rechte an der UEFA Europa League erworben. Im Interview spricht SenderGeschäftsführer Olaf Schröder über den Coup. Stiller Großangriff 19 Die Perform Group hat mit ihrer Medienrechtestrategie in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Offenbar steckt ein langfristiger Plan dahinter. 4 Inhalt.indd 2 W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 09:12 MEDIEN „Auf der Fernbedienung zwei Plätze nach oben“ WIRTSCHAFT 16 Im Korrekturmodus VENUE & EVENT 36 Wechselfieber 42 Sport1 hat sein Rechteportfolio mit dem Erwerb der UEFA Europa League hochwertig aufgestockt. Im Interview spricht SenderGeschäftsführer Olaf Schröder über anvisierte Abstrahleffekte und Refinanzierungsziele. Der neue Bundesliga-Sponsor Tag Heuer will mit seinem Engagement im schwächelnden Markt Deutschland aufholen. Das Gute für die Clubs: Der Uhrenhersteller denkt groß, allein beim Liga-Sponsoring will es das Unternehmen nicht belassen. Naming-Rights haben sich längst als feste Erlösquelle in den sechs höchsten deutschen Profisportligen etabliert. Eine SPONSOR S-Analyse zeigt, dass hierzulande zwei Drittel der über 100 Stadien und Multifunktionsarenen ihr Namensrecht vermarkten. WIRTSCHAFT POLITIK PERSONEN „Der Ruf nach mehr Führung ist laut“ 40 Zwischenruf DOSB-Vorstandschef Michael Vesper spricht im SPONSOR S-Interview über die Förderung des Leistungssports und die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024. Alfred Draxler, Chefredakteur „Sport Bild“ „Anders und cooler“ 32 Stephan Cimbal, Head of Marketing Europe bei Falken Tyre, im SPONSOR S-Interview Verkaufsargument Sieg 34 Shell will über Erfolge auf der Rennstrecke sein Produkt anpreisen. Für die Aktivierung werden dann schon mal 2000 Leute eingeladen. Im Korrekturmodus 36 Tag Heuer will im schwächelnden Markt Deutschland aufholen. Allein beim Liga-Sponsoring will es das Unternehmen nicht belassen. DIENSTLEISTUNGEN Sportfive ade 38 Lagardère lässt der Restrukturierung seiner Sportsparte ein Rebranding folgen. Marken wie Sportfive verschwinden. Mit einer Ausnahme. W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 Inhalt.indd 3 14 Köpfe 58 Profil 61 Torsten Uhlig, Bereichsleiter Marketing Signal Iduna MELDUNGEN Teldafax: Bayer muss zahlen Cyclassics: Suche nach Namensgeber Vermarkter: Grothe angeklagt Eishockey: DEL steigert Umsatz 20 Triathlon: Wanda kauft WTC Basketball: 250 000 Euro für Event-Game Sportartikel: Adidas verlängert mit RFEF Fußball: S04 startet US-Onlineshop 21 Sponsorships 37 Kongress News 49 Laut gedacht 62 Termine/Impressum 63 5 24.09.15 09:13 Foto: Getty Images S P O N S O R E N A N A LYS E B U N D E S L I G A MINIMUM 12, MAXIMUM 57 Auch in der Saison 2015/16 hat SPONSORS die TV-relevanten Werpepartner aller 18 Fußballbundesligisten analysiert. Die Anzahl der Sponsoren ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die wichtigsten Fakten im Überblick. TOP-SPONSOREN IM TV-BEREICH TOP-SPONSOREN NACH BRANCHEN Unternehmen Anzahl (Vorjahr) Enterprise Enterprise Rent-A-Car Rent-A-Car 109 (0) (0) Media Markt Media Markt 9 (1) 9 (1) Turkish Airlines 9 (?) Turkish Airlines 9 (4) Vodafone 9 (7) Vodafone Audi 9 (7) 7 (5) Audi Bauhaus 77 (5) (7) MAN Bauhaus 6 (4) 7 (7) Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, FC Augsburg, 1.FC FC Bayern Köln, 1. München, FSV Mainz Hamburger 05, FC Augsburg, Hamburger SV, VfL WolfsburgSV, Hertha BSC, SV Darmstadt 98, SV Werder Bremen Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, FC Augsburg, FC Bayern München, FC Hamburger Wolfsburg Bayer 04 Leverkusen, Augsburg,SV,FCVfL Ingolstadt 04, MAN 6 (4) Falken Tyres 5 (?) Falken Tyre 5 (0) Clubs Branche Anzahl (Vorjahr) 1.1. FSV FSV Mainz Mainz 05, 05, Bayer Bayer 04 04 Leverkusen, Leverkusen, Eintracht Eintracht Frankfurt, Frankfurt, FCFCAugsburg, SV, Hannover Hannover96, 96, Augsburg,FCFCIngolstadt Ingolstadt 04, 04, Hamburger Hamburger SV, Hertha BSC Berlin, SV Werder Bremen Hertha BSC, SV Darmstadt 98, SV Werder Bremen 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, 04, FCDortmund, Schalke 04, Hamburger SV, 1.FCFCIngolstadt Köln, Borussia Eintracht Frankfurt, Hertha BSC Berlin,04, TSGFC1899 Hoffenheim, VfB Stuttgart FC Ingolstadt Schalke 04, Hamburger SV, Hertha BSC,05,TSG 1899 Hoffenheim, Stuttgart04, 1. FSV Mainz Borussia Dortmund,VfB FC Schalke Maschinen/Bau 38 (42) 12,1 Elektronik/IT 32 (24) 10,2 Automobil/-zubehör 31 (29) 9,8 Touristik /Verkehr 29 (21) 9,2 Finanzen/Versicherungen 28 (31) 8,9 Handelsunternehmen 20 (7) 6,3 Getränke 15 (13) 4,8 Food 14 (13) 4,4 Energie 13 (11) 4,1 Pharmazie 12 (3) 3,8 Medien 10 (8) 3,2 Mode 10 (12) 3,2 Hannover 96, Hertha BSC Berlin, SV Werder Bremen, TSG 1899 Hoffenheim, VfBDortmund, Stuttgart, FC VfLSchalke Wolfsburg 1. FSV Mainz 05, Borussia 04, Hannover 96, Hertha BSC, SV Werder Bremen, 1. FC Köln, 1. FSV Mainz 05, Eintracht Frankfurt, TSG 1899 Hoffenheim, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg FC Augsburg, Hannover 96, Hertha BSC Berlin, SV Werder Bremen, TSG 1899 Hoffenheim, VfL Wolfsburg 1. FC Köln, 1. FSV Mainz 05, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach, FC Augsburg, FC Bayern FC Augsburg, Hannover 96, Hertha BSC, München, Ingolstadt 04, Hamburger SV, HerthaVfL BSCWolfsburg Berlin, SVFCWerder Bremen, TSG 1899 Hoffenheim, TSG 1899 Hoffenheim Borussia Mönchengladbach, FC Augsburg, 1. FC Köln, 1. München, FSV MainzFC05,Ingolstadt FC Augsburg, HamburgerSV,SV, FC Bayern 04, Hamburger Hertha BSC Berlin, 98, SV Werder Bremen Hertha SV BSC,Darmstadt TSG 1899 Hoffenheim SV Darmstadt 98, TSG 1899 Hoffenheim Bayer 04 Leverkusen, FC Augsburg, FC Ingolstadt 04, SV Darmstadt 98, TSG 1899 Hoffenheim U n te r n e h m e n m i t m i n d e s te n s f ü n f S p o n s o r s h i p s i m T V- r e l ev a n te n B e r e i c h ; e x k l . A u s r ü s te r ; s o r t i e r t n a c h d e r A n z a h l d e r S p o n s o r s h i p s ; S t a n d : 2 2 . S e p te m b e r 2 0 1 5 S P O N S O R S 1 0/ 1 5 6 ms_Werbemittel_3S.indd 1 Anteil in % Glücksspiel 7 (9) 2,2 Telekommunikation 6 (3) 1,9 Drucktechnik 5 (6) 1,6 Haushalt 3 (2) 1,0 Möbel 2 (3) 0,6 Sonstige 40 (30) 12,7 Summe 315 (267) 100 Veränderung zum Vorjahr S o r t i e r t n a c h A n z a h l p r o B r a n c h e ; U n te r n e h m e n , d i e b e i m e h r e r e n C l u b s w e r b e n , w u r d e n n u r e i n f a c h g e z ä h l t ; e x k l . A u s r ü s te r ; S t a n d : 2 2 . S e p te m b e r 2 0 1 5 Q u e l l e n : S P O N S O R S , A n g a b e n d e r Ve r e i n e W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 09:46 Fotos: Getty Images 3. LIGA ALLE AUSSER AUE Die Werbeerträge der 3. Liga haben sich in den bisherigen sieben Spielzeiten auf einem Niveau von über drei Millionen Euro pro Club eingependelt. Über die Hälfte der Clubs vermarktet sich dabei selbst, ein Verein steht aber noch ohne Trikotsponsor da. D ie wichtigsten Partner der Fußball-Drittligisten lassen Reiselust aufkommen. Die Trikotsponsoren reichen von Kurzurlaub.de (Hansa Rostock) über Sansibar (Würzburger Kickers) bis hin zu Ahorn Hotels (Chemnitzer FC). Die SG Sonnenhof Großaspach trägt gar ein lokales Hotel in ihrem Vereinsnamen. Doch bei einem Club herrscht beim Thema Trikotwerbung nicht eitel Sonnenschein: beim FC Erzgebirge Aue. Die „Veilchen“ haben die Werbefläche auf den Jerseys aktuell nicht an einen Sponsor vergeben. Stattdessen würdigt der Club mit dem Schriftzug „Kumpelverein“ seine Fans und Förderer. Als die Aktion Mitte Juni initiiert wurde, hatte der FC Erzgebirge wohl nicht damit gerechnet, dass der Club Mitte September immer noch ohne Trikotpartner dastehen würde. Zum Ende der Saison 2014/15 hatte der bisherige Trikotsponsor, Elektrowerkzeuge Eibenstock, sein Engagement beim letztjährigen Zweitligisten zurückgefahren. Das Unternehmen soll knapp 400 000 Euro pro Saison bezahlt haben – dem Club fehlt also eine wichtige Einnahmequelle. Auch wenn in Aue in Sachen Trikotvermarktung noch Nachholbedarf besteht, befinden sich die Drittligisten insgesamt auf einem stabilen Niveau bei den Werbeerträgen (siehe Grafik unten). Mit im Schnitt 3,2 Millionen Euro pro Club erreichte die 3. Liga den zweitbesten Wert seit ihrem Bestehen. Die mit durchschnittlich 4,2 Millionen Euro pro Club außergewöhnlich hohen Werbeerträge der Saison 2013/14 kamen insbesondere durch den damaligen Drittligisten RB Leipzig zustande. Der von Red Bull ERTRAG PRO DRITTLIGIST (SAISON 2014/15) geförderte Ostclub stieg zur Saison 2014/15 in die 2. Bundesliga auf. Ob die Werbeerträge in der Spielzeit 2015/16 wieder steigen werden, ist fraglich. Auf der einen Seite sind die Aufsteiger aus der Regionalliga, 1. FC Magdeburg und Würzburger Kickers, vom Vermarktungspotenzial her zwar höher einzuschätzen als die Absteiger Jahn Regensburg und SpVgg Unterhaching. Mit Arminia Bielefeld und dem MSV Duisburg verließen aber zwei ertragreiche Clubs die 3. Liga in Richtung 2. Bundesliga. Zudem waren die Absteiger, die von der 2. Bundesliga in die 3. Liga kamen, der auf Konsolidierungskurs befindliche VfR Aalen und eben Erzgebirge Aue – der einzige Drittligist ohne Trikotsponsor. H. Eberhardt ENTWICKLUNG DER WERBEERTRÄGE PRO CLUB in Mio. ¤ in Mio. ¤ 5 Sonstige 28 % mediale Verwertung 12 % 1,9 2,4 4,2 Spielbetrieb 22 % Summe: 8,5 Mio. 1,0 4 3,2 3 3,2 Werbung 38 % 2,6 2,7 2,8 08/09 09/10 10/11 2,5 2,6 11/12 12/13 2 1 S P O N S O R S 1 0/ 1 5 12 he_Vermarktungscheck-3.Liga_2S.indd 1 Q u e l l e n : S P O N S O R S, D F B S P O N S O R S 1 0/ 1 5 13/14 14/15 Q u e l l e n : S P O N S O R S, D F B W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 09:23 ZWISCHENRUF DIE 50+1-REGEL HAT SICH ÜBERLEBT Die Fußballbundesliga sollte ernsthaft über die Abschaffung der 50+1-Regel diskutieren. Zum einen ist diese durch mehrere Ausnahmen ohnehin längst ausgehöhlt. Zum anderen benötigt die Liga Investoren-Gelder, um international mithalten zu können. W enn in Wolfsburg, vor allem bei Abendspielen, das Stadion mal wieder halb leer ist, dann wird seit Jahren mit einem Achselzucken darauf verwiesen, dass die Fans schließlich auf Spät- oder Nachtschicht bei Volkswagen sind. Als aber selbst zum Champions-League-Auftakt gegen ZSKA Moskau (dem ersten nach sechs Jahren) nur 20 126 Zuschauer – darunter 1200 eingeladene Flüchtlinge – in die VW-Arena kamen, da war es vorbei mit dem Schönreden. Manager Klaus Allofs reagierte jedenfalls geschockt: „Ich habe die Hymne vor dem Spiel gar nicht mitbekommen. Ich musste erst mal gucken, wo die ganzen Zuschauer sind. Das hat die Mannschaft nicht verdient.“ Es gibt allerdings nicht wenige, die sich vielmehr fragen, ob der deutsche Fußball das verdient hat. Denn große Traditionsclubs, die keinen Weltkonzern im Rücken haben, würden bei einem derart geringen Fan-Aufkommen nicht in der Champions League, sondern eher um die nackte Existenz spielen. Was wieder einmal eine Diskussion über die sogenannte „50+1-Regel“ auf kommen lässt, die vorschreibt, dass ein Investor in der Bundesliga nicht über die Stimmenmehrheit bei einem Club verfügen darf. Auf diesem Wege wollte und will sich die Liga vor Spekulanten und Milliardären schützen, die sich einen Verein möglicherweise als eine Art Spielzeug gönnen könnten. Doch „50+1“ (der Verein behält 50 Prozent plus eine Stimme) ist in der Realität längst ausgehöhlt. Neben Wolfsburg (100 Prozent Volkswagen) gibt es auch noch Leverkusen (100 Prozent Bayer) und Hoffenheim (96 Prozent SAP-Gründer Dietmar Hopp) und mit RB Leipzig arbeitet gerade ein 100-prozentiger Red-Bull-Club am Aufstieg in die Bundesliga. Und diese Entwicklung treibt mittlerweile die seltsamsten Blüten. Es ist zum Beispiel völlig ausgeschlossen, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) das Spiel Ingolstadt gegen Wolfsburg an das Saisonende legen würde, wenn es für beide 14 hr_Zwischenruf_1S.indd 2 möglicherweise noch um Titel oder Klassenerhalt geht. Ohne etwas unterstellen zu wollen, ist eine Partie zwischen dem VWClub Wolfsburg und Ingolstadt (abhängig von VW-Tochter Audi) in einer entscheidenden Saisonphase nicht vorstellbar. mier League über immer größere Geldmittel verfügen und ab der kommenden Saison allein durch den neuen TV-Vertrag drei Milliarden Euro pro Saison einnehmen werden, muss hierzulande über das Ende von „50+1“ diskutiert werden. EIN KOMMENTAR VON ALFRED DRAXLER, CHEFREDAKTEUR „SPORT BILD“ Alfred Draxler, Jahrgang 1953, wurde in Gelsenkirchen im Stadtteil Schalke geboren, was bei seiner Fußball-Leidenschaft Spuren hinterlassen hat. Er arbeitete schon als Schüler für die Gelsenkirchener Lokalzeitung „Buersche Zeitung“. 1978 wechselte er zur „BILD“ als Fußball-Reporter. Zwölf Jahre war er Sportchef bei „BILD“, insgesamt 17 Jahre stellvertretender „BILD“Chefredakteur. Seit 2014 ist er Chefredakteur von „Sport Bild“ und Kolumnist bei „BILD“ („Nachgehakt“) In Ingolstadt wird man zwar nicht müde zu betonen, man sei kein „Werksclub“. Was faktisch auch stimmt. Doch die Realität sieht trotzdem anders aus. 19,9 Prozent des Vereins gehören der „quattro GmbH“ (Audi). Der Aufsichtsrat ist durch vier von sechs Mitgliedern Audi/VW-kontrolliert. Zwei Räte sind noch im Konzern tätig, zwei sind pensionierte Vorstände. Das Stadion und das Trainingsgelände gehören Audi, der Club zahlt offiziell „nur“ 3,5 Millionen Euro Miete. Es ist also ganz sicher davon auszugehen, dass Ingolstadt ohne Audi heute nicht in der Bundesliga spielen würde. Große Traditionsclubs wie Schalke, Stuttgart, Bremen oder Nürnberg (um nur ein paar ehemalige Meister zu nennen) geraten dagegen in diesem System finanziell und in der Folge sportlich mehr und mehr ins Hintertreffen. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Clubs der englischen Pre- Denn ein Blick auf die Insel zeigt auch, dass Fußball-Investoren nicht unbedingt verantwortungslose Gambler sein müssen. Die Investoren der großen ChampionsLeague-Clubs jedenfalls sind im Gegenteil ziemlich treu. FC Chelsea: Oligarch Abramowitsch (seit 2003). Manchester United: US-Immobilien-Familie Glazer (seit 2005). Manchester City: Öl-Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan (seit 2008). FC Arsenal: US-Immobilien-Milliardär Stan Kroenke (seit 2011). Um hier mithalten zu können, muss die Bundesliga auf Dauer neben den Werksclubs auch andere Investoren zulassen. Und das würde dann auch gleichzeitig die nationale Chancengleichheit enorm anheben. Wie sagt man doch auf Schalke angesichts der Wolfsburger Zuschauerzahlen? „20 000 kommen bei uns schon, wenn wir nur das Flutlicht anmachen ...“ W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 09:27 Teldafax Foto: Getty Images BAYER MUSS ZAHLEN Bayer 04 Leverkusen hat sich mit seinem ehemaligen Hauptsponsor Teldafax auf einen Vergleich vor dem Oberlandesgericht (OLG) Köln geeinigt. Der Bundesligist zahlt etwa 13 Millionen Euro inklusive Zinsen an den Stromanbieter. Damit endet ein mehrjähriger Rechtsstreit. Zum Prozess war es gekommen, nachdem 2011 ein Insolvenzverfahren über Teldafax eröffnet worden war. Der frühere Haupt- und Trikotsponsor hatte von August 2007 bis Juni 2011 bei Bayer 04 geworben und jährlich etwa sechs Millionen Euro an den Bundesligisten bezahlt. Der Insolvenzverwalter des Unternehmens forderte einen Großteil der Zahlungen in Höhe von 18,5 Millionen Euro zurück. Die Begründung: Bayer 04 hätte schon 2009 wissen müssen, dass Teldafax insolvenzreif sei, und müsse die Gelder zurückzahlen. Das Landgericht Köln gab Teldafax im Oktober 2014 Recht, worauf Bayer 04 vor dem OLG Köln Berufung einlegte. Nun schlug das OLG einen Vergleich vor, der für einen gewissen Zeitraum des Sponsorships von Teldafax eine 50-prozentige Rückzahlung der erhaltenen Summe vorsieht. Anstelle der ursprünglich geforderten Summe wird Bayer 04 nun rund 10,9 Millionen Euro plus Zinsen zahlen. Der Club teilte mit, dass man hierfür „bereits aus eigener Kraft bilanzielle Vorsorge getroffen“ habe. VERGLEICH: Bayer 04 muss rund elf Millionen Euro an Teldafax zahlen. Eishockey DEL STEIGERT UMSATZ Nach dem Ausstieg des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall als Namenssponsor der Cyclassics im August ist das Naming-Right für Deutschlands größtes Radrennen weiter vakant. Vermarkter Lagardère Unlimited Events will die Vermarktung neu ausrichten. Neben einem direkten Nachfolger ist auch ein Presenting-Partner denkbar. Ein Unternehmen, welches sich mit dem Recht beschäftigt, ist Alpecin, zugleich Namensgeber eines Radsport-Teams. Keine Option ist das Namensrecht hingegen für das Küchentechnikunternehmen Bora, seit dieser Saison Teamsponsor im Radsport. Die Cyclassics hatten zuletzt einen Etat von 2,5 Millionen Euro, Vattenfall soll etwa 800 000 Euro davon bezahlt haben. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat in der vergangenen Saison ihren Umsatz erneut gesteigert. Im Durchschnitt erzielten die 14 Clubs einen Umsatz von knapp 7,7 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz aller Vermarkter GROTHE WEGEN INSOLVENZVERSCHLEPPUNG ANGEKLAGT Die Staatsanwaltschaft München hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und Klage gegen Philipp Grothe erhoben. Dem Gründer der Vermarktungsagentur Kentaro wird Insolvenzverschleppung vorgeworfen. Mit einer Entscheidung zur Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung ist frühestens im November zu rechnen. Gegen die Kentaro GmbH mit Sitz in München wurde im Mai 2014 auf Antrag des Finanzamtes München das Insolvenzverfahren eröffnet. Grund dafür waren Zahlungsrückstände 20 highlights_2S.indd 1 gegenüber dem Finanzamt. Neben Grothe führte der jetzt selbstständig arbeitende Stefan Fueg die Geschäfte der Kentaro GmbH. Auch die Kentaro AG mit Sitz in der Schweiz ist immer wieder in den Schlagzeilen. Jüngst hatte das zuständige Amtsgericht erneut ein Insolvenzverfahren eröffnet. Der Ausgang ist noch unklar. Grothe ist mittlerweile mit der Sports Entertainment and Media Group (SEM) in der Branche tätig. Zu den Geschäftsfeldern gehört unter anderem die Beratung von Profifußballern. Foto: picture alliance Cyclassics SUCHE NACH NAMENSGEBER DAUERT AN BERGAUF: Leichte Umsatzsteigerung in der DEL. Clubs lag in der Saison 2014/15 bei 107,4 Millionen Euro und damit um 1,3 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Die beiden wichtigsten Erlösquellen bleiben das Sponsoring inklusive der Zuwendungen von Investoren und das Ticketing. Danach folgen die Bereiche Medien und Merchandising. W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:15 V E R M A R K T U N G I M W I N T E R S P O RT VERFAHREN Ein neues Produkt soll die Attraktivität der vermeintlich zukunftsträchtigen Funsportarten Freestyle und Snowboard erhöhen und damit das Interesse von Zuschauern, Medien und Sponsoren steigern. Das Projekt zeigt aber auch, wie verfahren die Strukturen im FIS Weltcup sind und wie schwierig es ist, Verbände, Agenturen und Sender im heterogenen Wintersport auf einen Nenner zu bringen. Ein Einblick mit Lösungsansätzen. B ergbewohnern wird hier und da übertriebene Heimatverbundenheit und Patriotismus, teilweise Engstirnigkeit und eine konservative Haltung nachgesagt. Sicherlich trifft dies auch auf manche Entscheider im Wintersport zu. Was man den meisten von ihnen allerdings nicht vorwerfen kann, ist mangelnder Reformwille – auch wenn Veränderungen für manchen Geschmack ruhig ein bisschen schneller vollzogen werden könnten. Ein anderer Teil der Wahrheit ist aber auch, dass es in den vergangenen Jahren zahlreiche Beispiele für neue Konzepte und 22 hr_TT_7S.indd 1 veränderte Vermarktungsformen im Wintersport gab: Seit Jahren vermarktet die Agentur Infront Sports & Media beispielsweise über ihre österreichische Tochter zentral die Sponsoringpakete im IBU Biathlon-Weltcup. Dabei werben bei allen neun Weltcup-Events und bei der IBU BiathlonWeltmeisterschaft die sechs gleichen Sponsoren. Zudem reduzierte der Dienstleister zur vergangenen Saison die Zahl der Sponsoren und führte ein aufgeräumteres Bandenbild sowie innovative Werbemittel ein (siehe SPONSORS 11/14). Weitestgehend zentral werden seit mehreren Jahren auch der Audi FIS Weltcup Ski Alpin und der FIS Langlauf-Weltcup vermarktet. Im Ski Alpin hält Infront bei rund 50 der über 70 Rennen die Sponsoringrechte und verkauft seit der Saison 2009/10 im Rahmen ihrer Verbandspartnerschaften kollektive Pakete an Sponsoren. Die FIS Marketing AG hingegen hat im LanglaufWeltcup ein ähnliches Modell wie Infront beim Biathlon gewählt. Die Vermarktungstochter des Internationalen Skiverbands (FIS) verkauft mit Ausnahme der Startnummern und eines Bandenpakets, das dem jeweiligen Organisationskomitee zur Vermarktung vorbehalten ist, seit der Saison 2010/11 alle Sponsoringpakete über den W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 11:22 gesamten Langlauf-Weltcup nur noch an sechs gleiche Sponsoren. So weit bekannt. Das neueste Projekt der FIS widmet sich nun der noch jungen Randsportart Freestyle, aber auch dem Snowboard-Weltcup, der aus Vermarktungssicht seit Jahren ein Schattendasein fristet. Wie SPONSORS erfuhr, will die FIS ab der Saison 2016/17 ein neues Produkt einführen und es kontinuierlich entwickeln. Bei der sogenannten „Super Series“, wie das neue Produkt heißen soll, sollen die stärksten Events innerhalb der Weltcups der genannten jungen Sportarten als „Leuchttürme“ zusammengefasst, alle zentral gebrandet und mit W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 hr_TT_7S.indd 2 einem simplen, aber einheitlichen Vermarktungskonzept versehen werden. Ziel des neuen Events ist, das Interesse von Zuschauern, Medien und Sponsoren zu erhöhen – nicht nur für die einzelnen Veranstaltungen, sondern für den gesamten Weltcup und den Sport an sich. Ein solcher Schritt wäre im Sport nicht neu. Ähnliche Modelle finden sich unter anderem bereits im Tennis (vier Grand Slams), in der Leichtathletik mit der Diamond League, aber auch an verschiedenen Stellen im Wintersport. So wird in diesem Winter zum Beispiel zum zehnten Mal die „Tour de Ski“ durchgeführt. Bei der Wett- kampfserie, die Teil des FIS Langlauf-Weltcups ist, werden seit der Saison 2006/07 an vier verschiedenen Orten innerhalb von zehn Tagen acht Rennen durchgeführt. Viel älter, aber nicht weniger bewährt, ist die Vierschanzentournee im Skispringen. Auch bei der „Tournee“ wurden vier Springen innerhalb des Weltcups zu einem einheitlichen Format zusammengefasst. Seit Jahren wird sie zentral vermarktet und genießt bei Sportlern und Vermarktern mindestens den gleichen Stellenwert wie eine Weltmeisterschaft. Beim Projekt „Super Series“ geht die FIS nun weiter und will verschiedene Events 23 24.09.15 10:23 Foto: picture alliance SNOWBOARD SLOPESTYLE: Neues Leuchtturmprojekt „Super Series“ soll Weltcup aufwerten. der Snowboard- und Freestyle-Disziplinen bündeln und im Rahmen eines Events gemeinsam vermarkten. Im ersten Schritt wurde daher untersucht, welche Disziplinen bei Großevents wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Winterspielen im Fernsehen und bei den Zuschauern vor Ort am besten funktionieren. Anschließend wurden Überlegungen angestellt, in welchen Ländern und an welchen Wintersportorten bestehende Veranstaltungen zu einer Reihe zusammengelegt werden können und zu welchem Zeitpunkt die Serie schließlich die höchste Aufmerksamkeit erfährt. Über Details will Marcel Looze, als Marketing Manager der FIS für das Projekt mitverantwortlich, bislang noch nicht sprechen. Er sagt lediglich, dass die Serie ab der Saison 2016/17 auf verschiedenen Kontinenten haltmachen soll. Zudem sehe das Konzept vor, die Bereiche Snowboard- und Skicross getrennt von den Freestyle-Events (Halfpipe, Slopestyle, Big Air) durchzuführen. Alle Events an einem Ort zu veranstalten, wollte die FIS logistisch wie finanziell im ersten Schritt offenbar nicht stemmen. Vorgesehen ist daher, dass es im Dezember innerhalb von 14 Tagen an drei bis vier verschiedenen Orten gemeinsame SnowboardCross- sowie Skicross-Veranstaltungen geben wird. Die „Super Series“ im Bereich Freestyle verteilt sich vermutlich auf drei Events im Dezember, Januar und Februar – und damit auf Monate, in denen das Wintersportinteresse am größten ist. Höhepunkt sollen bei beiden Bereichen die alle zwei Jahre im Februar oder März stattfindenden Weltmeisterschaften oder die Olympischen Winterspiele sein. Man könnte meinen, die Vorzeichen für ein neues Format wie die „Super Series“ stünden durchaus gut. Schließlich war das TV-Zuschauerinteresse bei den Skicross-, Freestyle- und Snowboard-Übertragungen der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi, aber 24 hr_TT_7S.indd 3 auch 2010 in Vancouver durchaus beachtlich. So kamen die Skicrosser beispielsweise bei ihrer Olympia-Premiere 2010 in Vancouver am späten Abend hierzulande auf durchschnittlich 6,46 Millionen Zuschauer ab drei Jahren bei den Öffentlich-Rechtlichen (Marktanteil: 30,4 Prozent). Weltcup ist nicht Olympia Sponsoren, die wie Audi in Vorleistung gehen, findet man jedoch nur äußerst selten – nicht nur im Wintersport. Möglicherweise auch deshalb, weil Olympische Spiele mit einem herkömmlichen Weltcup-Wochenende nicht zu vergleichen sind. Das weltweite Sportinteresse bei Olympia ist zwar riesig, allerdings nicht nur im Freestyle oder Skicross, sondern bei nahezu allen Sportarten. Daraus abzuleiten, dass sich Rundfunkanstalten deshalb auf TVRechte von zukunftsträchtigen, aber infrastrukturell noch wenig entwickelten Sportarten stürzen, wäre vermessen. Im Gegenteil: Bislang laufen die meisten Weltcuprennen in den genannten jungen Wintersportarten unter dem Radar und werden in den großen Wintersportmärkten nur sporadisch im Fernsehen gezeigt. Fehlende TV-Präsenzen wiederum hemmen die Sponsorenvermarktung. Und so suchen der Internationale Skiverband und seine Vermarktungstochter beispielsweise im FIS Snowboard-Weltcup bereits seit Sommer 2012 einen Nachfolger für den damals ausgeschiedenen Titelsponsor LG. Mittlerweile soll die FIS Marketing AG ihr Mandat mangels TV-Garantien der Fernsehsender sogar wieder an den Weltverband zurückgegeben haben. Hohe TV-Quoten bei Olympischen Spielen und eine attraktive, aber noch zu formende Sportart können Begehrlichkeiten wecken. Und tatsächlich konnte die FIS Marketing AG den langjährigen Ski-Alpin-Titelsponsor Audi davon überzeugen, sein Engagement auf den FIS Weltcup Skicross (seit 2011/12) und den Freestyle-Weltcup (seit 2013/14) auszuweiten. Der Ingolstädter Automobilkonzern verstand seine neuen Titelsponsorships, so hört man zumindest aus der Branche, als strategische Investitionen und war mit seinen Einstiegen bereit, zwei noch junge Randsportarten langfristig und vor allem von Beginn an zu fördern. Dass junge Sportarten nicht die TV-Präsenz erhalten wie Verbände, Sportler und Vermarkter es gern hätten, liegt zunächst am großen Wettbewerb zwischen allen Wintersportdisziplinen. TV-Sender richten sich bei ihrer Programmauswahl vor allem nach den Quoten, die oftmals abhängig von den Erfolgen nationaler Sportgrößen sind. Der Ursprung dieses Problems ist allerdings die heterogene und im Laufe der Jahre eigenwillig gewachsene TV-Rechte- und Vermarktungsstruktur im professionellen Wintersport (siehe Schaubild S. 27). [] »An uns ist niemand wegen Freestyle- oder SkicrossSublizenzen herangetreten« Hinzu kommt, dass die Sportarten gemeinhin als modern und hip, aber auch aktionsgeladen gelten. Es wird im direkten Duell gegeneinander gefahren, es gibt spektakuläre Sprünge und Tricks und die Sportler sind den Zuschauern sehr nah. Abhängige FIS W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:22 Mit Ausnahme von Titelsponsor- und Presenter-Rechten im Weltcup, die zum Eigentum der FIS gehören und von der FIS Marketing AG an Audi und Viessmann zentral verkauft wurden, gehört die Mehrheit der Sponsoringrechte den Nationalverbänden. Diese werden zumeist an Agenturen weiterverkauft. Marktführer in der Wintersportvermarktung ist Infront. Die Schweizer halten in den FIS Weltcups Ski Alpin und Skisprung kumuliert rund 50 Prozent der Event-Marketingrechte. Ausreißer sind lediglich der Deutsche Skiverband (DSV), der mit Sportfive zusammenarbeitet, und der Österreichische Skiverband (ÖSV), der sich weitestgehend selbst vermarktet. Die FIS hat als Weltverband also kaum Vermarktungsrechte und ist bei der Einführung neuer Konzepte somit auf ihre Nationalverbände und deren Agenturen angewiesen. Um ein neues Produkt wie die „Super Series“ im Weltcupkalender durchzusetzen, muss die FIS wie bereits bei anderen Projekten dieser Art also viel Überzeugungsarbeit leisten. Die Gespräche sind einerseits wichtig, um die Events überhaupt in den Kalender aufnehmen zu können. Aber auch, um die jeweiligen Sponsoringpakete dann einkaufen und anschließend kollektiv verkaufen zu können. Dass die FIS erstmals im Herbst 2013 anfing, bei den Nationalverbänden vorzusprechen, zeigt, wie langsam die Verbandsmühlen im Wintersport manchmal mahlen. Zurück zur TV-Problematik: Um Sponsoren für ein neues Eventkonzept zu begeistern, muss die Veranstaltung auch im Fern- sehen gezeigt werden. Auch hier ist die FIS abhängig von ihren Verbänden. Anders als im Biathlon-Weltcup, wo der Weltverband IBU alle Medienrechte hält, liegen die TVRechte der FIS Weltcups komplett bei den Nationalverbänden. Das Problem für kleine Sportarten wie Freestyle, Skicross oder Snowboard ist dabei, dass die TV-Rechte für alle Sportarten und Disziplinen in der Regel in einem großen Paket an Sender verkauft werden. Ihre nationalen Medienrechte vermarktet die Mehrheit der Nationalverbände (hierzulande: DSV) dabei selbst, Abnehmer sind meist große Rundfunkanstalten (in Deutschland: ARD/ZDF), zu denen häufig eine über viele Jahre entstandene Nähe existiert. Ihre internationalen TV-Rechte verkaufen fast alle Verbände hingegen mittlerweile an den Schweizer Rechtehändler Infront, der diese weltweit gewinnbringend an TVSender weiterveräußert. Lediglich der ÖSV macht auch hier eine Ausnahme und kooperiert mit der European Broadcasting Union (EBU), die die erworbenen Bewegtbildrechte an ihre öffentlich-rechtlichen Mitglieder weitergibt. Ein Beispiel von ARD und ZDF macht das Problem kleiner Sportarten anschaulich: Wollen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender, die sich vom DSV bereits sämtliche TV-Rechte für die deutschen Events gesichert haben – von Ski Alpin, über Skispringen bis Skicross –, über den gesamten Winter auch Weltcup-Bewegtbilder aus Italien, Frankreich und Skandinavien zeigen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit Infront einen Vertrag über ein großes WintersportTV-Rechtepaket abzuschließen. Dass der Schweizer Sportrechtehändler große Pakete schnürt, ist bezogen auf die unterschiedlichen Märkte ja per se nicht schlecht für ARD und ZDF, die somit aus einer Hand viele Rechte für verschiedene Wintersportdisziplinen kaufen können. Doch es gibt auch einen Nachteil: Die abnehmenden TV-Sender sind gezwungen, Disziplinen sowie Rechte von Nationalverbänden mitzukaufen, obwohl sie diese unter Umständen gar nicht verwerten können. Dieses Vermarktungsgefüge wiederum fällt kleinen Sportarten wie Freestyle oder Snowboard auf die Füße, weil sie nicht zuletzt durch die Rechtepaketierung oftmals nur ein Anhängsel der großen Disziplinen wie Biathlon, Ski Alpin und Skispringen sind. Die Folgen sind für die Sportarten verheerend: Häufig bleiben die Medienrechte der jungen Disziplinen ungenutzt. Der Vertrieb von Sponsoringpaketen wird im Zuge der fehlenden TV-Präsenz damit zur Herkulesaufgabe. Wer sitzt im Driver’s Seat? Christian Pirzer, der als Geschäftsführer der FIS Marketing für die Vermarktung der Titel- und Presenterrechte im Skicross-, Freestyle- und Snowboard-Weltcup verantwortlich ist, würde bei der Ausstrahlung der Medienrechte in den jungen Sportarten gern neue Wege gehen. „Wir müssen bei solchen Sportarten weg von der klassischen TV-Übertragung“, fordert er. Stattdessen plädiert Pirzer dafür, „die TV-Rechte im INTERESSE AN WINTERSPORTARTEN IN DEUTSCHLAND Angaben in % 29 Biathlon 25 Skispringen FREESTYLE/SKICROSS/SLOPESTYLE SNOWBOARD keine Angaben keine Angaben 23 Ski Alpin 5 sehr großes Interesse 6 17 Nordische Kombination 17 4 Interesse 10 Bob sehr großes Interesse 5 Interesse 7 teils, teils Freestyle/Skicross/ Slopestyle 16 Eiskunstlauf Snowboard 15 12 teils, teils 18 12 45 45 überhaupt kein Interesse 21 eher kein Interesse überhaupt kein Interesse 20 eher kein Interesse B a s i s : 3 2 0 D e u t s c h e i m A l te r vo n 1 4 b i s 6 5 J a h r e n , r e p r ä s e n t a t i ve , g e s t ü t z te A b f r a g e , E r h e b u n g s ze i t r a u m : 3 . 9. b i s 1 8 . 9. 2 0 1 5 ; s o r t i e r t n a c h I n te r e s s e ( To p -2- B ox) S P O N S O R S 1 0/ 1 5 W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 hr_TT_7S.indd 4 Quelle: Repucom 25 24.09.15 10:23 Foto: picture alliance TV-GARANTIEN VON GROSSEN SENDERN FÜR JUNGE WINTERSPORTARTEN: „Realitätsfremd.“ Skicross-, Freestyle- und Snowboard-Weltcup an kleine interessierte Sender zu vergeben, sie online zu verbreiten oder gar selbst zu streamen“ – beispielsweise mit Unterstützung eines Sponsors wie Audi. Laut Pirzer sind seine Ideen bislang rechtlich aber nicht umsetzbar. „Die meisten nationalen Skiverbände haben ihre Rechte an Infront verkauft, die wiederum disziplinenübergreifende TV-Verträge in den jeweiligen Ländern abgeschlossen haben“, erklärt er. „Und diese Sender blockieren offensichtlich eine solche Verbreitung, da sie die Rechte exklusiv erworben haben“, kritisiert er. Aufgrund dieser Exklusivitätsklauseln bestehe gar nicht die Möglichkeit, TV-Rechte im Freestyle oder Snowboard an einen anderen interessierten Sender zu vergeben oder sie selbst zu verwerten. Dieter Gruschwitz kann die Aufregung nicht verstehen. Exklusivitätsklauseln seien aus seiner Sicht nicht schuld daran, dass die Rechte nicht sublizenziert werden. Der ZDF-Sportchef hat vielmehr eine mangelnde Nachfrage ausgemacht: „An uns ist bislang wegen Freestyle- oder Skicross-Sublizenzen bei Veranstaltungen in Deutschland niemand herangetreten“, versichert er – weder ein anderer Sender noch ein Sponsor, der die Rechte selbst vermarkten möchte. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Viel wichtiger ist jedoch: Wer kann an der Situation etwas ändern? Für Pirzer „sitzen die FIS und Infront im Driver’s Seat“. Der FIS-Marketing-Chef fordert: „Die FIS müsste mit Infront an die Sender herantreten und die TV-Rechte im Freestyle oder Skicross separat anbieten, wenn sie ein Interesse daran hätte, die 26 hr_TT_7S.indd 5 Sportarten weiterzuentwickeln.“ Da reichen laut Pirzer „schon 20 bis 30 Minuten von einem Rennen“. Aber die gebe es nicht, „weil die Rechte bei den großen Sendern liegen und dort nicht genutzt werden“. Bruno Marty ist als Executive Director Winter Sports bei Infront verantwortlich für alle Wintersportaktivitäten der Schweizer Agentur. Er hält dagegen: „In einer Zeit, in der oft kurzfristig entschieden werden muss, ist es realitätsfremd, von allen großen Sendern TV-Garantien für Freestyleund Snowboard-Übertragungen zu erwarten.“ Und weiter sagt er: „Wir haben primär Wintersportarten im Portfolio, die wir ohne TV-Garantien vermarkten.“ wäre für ihn auch, dass ein Sponsor in Vorleistung geht und eine Sportart über zwei bis drei Jahre im Voraus finanziert.“ Marty ist überzeugt, dass die Disziplinen für die Sender grundsätzlich interessant sind: „Werden die TV-Rechte im Freestyle oder Skicross nicht mit dem Ziel der Umsatzmaximierung verteilt, gibt es ganz sicher eine höhere Nachfrage.“ Alle an einen Tisch! Die Situation wirkt verfahren, der schwarze Peter wird hin- und hergeschoben. Es bleibt aber weiterhin die Kernfrage: Wie kann der Knoten zum Wohle der gesamten Wintersport-Vermarktung gelöst werden? Im ersten Schritt womöglich nur, indem es einen runden Tisch gibt, der von der FIS als übergeordnetes Bindeglied initiiert wird und bei dem sich die wichtigsten Entscheider in die Augen sehen und unvoreingenommen gemeinsam neue Lösungen erarbeiten. Dazu gehören die FIS und ihre Vermarktungstochter, die Sportchefs der größten TV-Sender, die verantwortlichen Verbandsoberen der großen Skinationen, Infront als größter TVRechtevermarkter und eventuell noch ein Sponsor wie Audi, der bestrebt ist, eine Sportart mit zu entwickeln. Es ist aber auch klar, dass dabei bewusst aus den bestehenden Strukturen ausgebrochen und quergedacht werden müsste. Ein Lösungsansatz könnte dann zum Beispiel eine sukzessive Ausweitung von zentralen Sponsoringrechten sein. Warum nicht in der Nordischen Kombination, im Skispringen oder in den angesprochenen jungen Sportarten ähnlich wie im Langlaufoder Biathlon-Weltcup mehr als 50 Prozent der Marketingrechte über den gesamten [] »Sind FIS und FIS Marketing bereit, für ihre Events ins Risiko zu gehen?« Für Marty lautet die Frage vielmehr: „Sind FIS und die FIS Marketing bereit, für ihre Events ins Risiko zu gehen?“ Das gelte auch für Nationalverbände wie Sponsoren: „Manchmal lohnt es sich, auf gewisse Einnahmen zu verzichten und die TV-Rechte stattdessen möglichst breit – wenn auch nicht unmittelbar kostendeckend – an verschiedene Sender abzugeben.“ Denkbar W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:23 TV-SENDER stellt Geschäftsführer Beteiligung (24,5 %) gen ) S P O N S O R S 1 0/ 1 5 Man SPONSOREN rschanzen Verkauf nationaler TV-Rechte der DSV-Events (alle Sportarten) rn arktung Vie Beteiligung (51 %) ten) (Ski Alpin, Skispringe lle Sportar po tun gV erb eF and s sp gla ons o re n p ts ( l tc u ve n We p-E uf- l tc u an We IS L hen cht tsc g re deu rin der nso NoK oss) n exkl. Vierschanzentournee, Skicr ark ung fS rk t erm ma e nv ve r Eig ring au Events dat Sponsoringvermarktung DSV- nso Man Sp o Ve rk Vermarktungsmandat WeltcupPresenter- und Titelsponsorrechte tournee (a SV-Events chte der D e -R TV er ational ringverm dat Sponso te Verkauf in Ve r e i n f a c h te D a r s te l l u n g : D e r D S V w u r d e e xe m p l a r i s c h a l s Ve r b a n d h e r a n g e zo g e n , W M - R e c h te s i n d b e i d e r A b b i l d u n g n i c h t b e r ü c k s i c h t i g t . Kollektiver Verkauf internationaler TV-Rechte aller Weltcup-Events (exkl. ÖSV-Rechte) Vermarktung Weltcup-Presenterund Titelsponsorrechte UNDURCHSICHTIGE TV-RECHTE- UND SPONSORINGVERMARKTUNGSSTRUKTUR IM FIS WELTCUP Sp o le Ko l rin ing ve r m ar nso nso r k tiv V-Events tung DS ermark gen exkl. v g n ri o Spons lpin, Skisprin ss) , Skicro (Ski A tournee n e z n a h Viersc eS po g eili B et ier k tu n gV t ark rau enSki sp r ing en) ORGANISATIONS KOMITEE Quelle: SPONSORS Durchführung Weltcup-Events NATIONALE SKIVERBÄNDE o, F e nt s g ve rm %) ung (24 ,5 s ch a 2 ung ( e rne ou n ze nt lt We /3 F IS lpin ki A cup S up e l tc / FI SW Kollektive Sponsoringvermarktung FIS Langlauf-Weltcup hr_TT_7S.indd 6 rin W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 b p - Ev Ski sp a Verg l tc u e We 27 24.09.15 10:24 Weltcup zentral vermarkten? Die attraktiven Pakete wie Startnummern könnten dabei nach wie vor bei den Veranstaltern bleiben, alle weiteren Rechte kollektiv verkauft werden. Möglicherweise müsste man den Kalender anpassen und die Zahl der Events reduzieren, um bestehende Klassiker aufzuwerten. Entsprechend müsste für die kleineren, vermeintlich weniger attraktiven Rennen und Veranstaltungen eine neue Serie oder neue Lösungen gefunden werden. Wie diese aussehen könnten, gilt es zu besprechen. Oder warum nicht größer denken, wie es Infront-Wintersportchef Marty auf die Frage nach seiner Idealvorstellung tut: Der Schweizer schlägt eine zentrale TV-Produktion mit einheitlichen Standards sowie eine gesamtkollektive TV-Vermarktung für alle Disziplinen im alpinen und nordischen Skisport vor – und damit einen Weg, den Infront bereits im alpinen Ski-Weltcup, aber VERBANDSFUNKTIONÄRE UNTER SICH*: Zu viele auch in anderen Disziplinen eingeschlagen hat. Letztere könnte entweder von der FIS selbst oder im Auftrag des Weltverbandes von einer Agentur durchgeführt werden. Marty würde außerdem die HospitalityKonzepte im Weltcup vereinheitlichen, wo das Niveau nach wie vor noch sehr unterschiedlich ist. Ein weiterer Ansatz wären zusätzliche Investitionen im Bereich Entertainment und Promotion, um den Unterhaltungsfaktor an einzelnen Standorten nach dem US-amerikanischen Vorbild zu stärken – „ohne den Sport damit abzuwerten“. Bislang sind sämtliche Veränderungs* F o to: Ö S V- P r a s i d e n t P e te r S c h r ö c k s n a d e l ( l i n k s) u n d F I S - P r ä s i d e n t G i a n - F r a n c o K a s p e r. 28 hr_TT_7S.indd 7 ideen, egal aus welchem Lager sie kommen, theoretische Gedankenspiele. Dass die Ideen tatsächlich auch kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden, halten die wenigsten der Befragten für realistisch. Mindestens sind sie eine große Herausforderung. Die Begründung ist immer die Gleiche: zu viele politische Eigeninteressen bei den nationalen Verbänden. FIS-Marketing-Manager Looze zum Beispiel bezeichnet die Nationalverbände als „generell kooperativ“ und aus seiner Sicht sei es „nachvollziehbar, dass jeder Verband im ersten Schritt immer das Beste für sich rausholen möchte“. Das gilt vor allem in den großen Wintersportdisziplinen wie Ski Alpin oder Skispringen, wo die Verbände gerade bei ihren Marketingrechten versuchen, Eventpakete mit ihren Teamsponsoren zu kombinieren, um damit ihre Umsätze zu erhöhen. Für eine erfolgreiche Durchführung eines neuen Produktes wie einer Super Series ist aber Kooperation gefragt. Hinzu kommt, dass bislang noch zu wenige Skiverbände den Druck verspüren, überhaupt etwas an ihren Produkten ändern zu müssen. Vielen Verbänden geht es einfach noch zu gut. Dass es auch anders laufen kann, zeigt die Einführung der zentralen Vermarktung im Langlauf-Weltcup politische Eigeninteressen. zur Saison 2010/11. Erstens hatten damals einige Verbände und Veranstalter Probleme, ihre Events zu vermarkten. Entsprechend dankbar waren sie, als ihnen jemand die Vermarktung abnahm. Zweitens hatte die FIS Marketing mit dem norwegischen Skiverband von Anfang an eine treibende Kraft und einflussreiche Entscheider im Boot, was die Sache einfacher machte. Und drittens war der LanglaufWeltcup den großen Nationen lange nicht so wichtig wie andere Sportarten. Entsprechend leichter war es, die Verbände von einer Zentralvermarktung zu überzeugen. Es sind aber nicht nur die Verbände, die neue Entwicklungen bremsen könnten. Auch die wenigen Agenturen im Winter- sport, allen voran Infront als Platzhirsch, dürften eine zunehmende Zentralisierung von Rechten, die sie bislang mühevoll bei den Verbänden einkauft haben, nicht einfach durchwinken. Es sei denn, die Schweizer Agentur selbst bekäme am Ende ein zentrales Vermarktungsmandat und könnte damit ihr ohnehin schon üppiges Wintersportportfolio noch weiter ausbauen. „Manchmal lohnt es sich, auf Einnahmen zu verzichten.“ Am Ende müssen sich die FIS, die nationalen Verbände, die Agenturen und auch die Sponsoren fragen, wo sie mit dem gesamten Weltcup hinwollen. Große, erfolgreiche internationale Sportevents wie die UEFA Champions League, die immer wieder als Vorbild in der Sportvermarktung genannt wird, aber auch die Formel 1 oder US-amerikanische Ligen wie die NFL oder NBA machen es seit Jahren vor, dass an einer kollektiven Vermarktung kein Weg vorbeiführt. Die Frage ist nur: Sind im FIS Weltcup auch alle Parteien bereit dazu? Natürlich gibt es auch im FIS Weltcup Events, bei denen über individuelle Verkäufe höhere Umsätze erwirtschaftet werden könnten. Allen voran der ÖSV bei seinen Alpin-Rennen, aber auch der DSV mit Sportfive machen dies unter anderem vor. Möglich wäre es mit Sicherheit auch bei ein bis zwei Events anderer Verbände, beispielsweise in der Schweiz und in Italien. Wahrscheinlich wäre das finanzielle Ergebnis für jeden einzelnen Verkäufer damit kurzfristig sogar besser. Aber ist das nachhaltig? Am Ende funktioniert der Weltcup vor allem auch als ein Gesamtgebilde. Was aber, wenn die großen Events immer größer werden und sich die kleinen irgendwann nicht mehr durchführen lassen, weil ihre Refinanzierbarkeit nicht mehr gewährleistet ist? Spätestens dann wäre eine Zentralvermarktung wohl willkommen. Möglicherweise ist es dann aber zu spät. Dann doch lieber in Klausur gehen, wenn noch Zeit dazu ist. Denn schließlich haben alle das gleiche Ziel: Der Weltcup soll noch viele Jahre attraktiv für Fans und geschäftsträchtig für Verbände, Vermarkter, Veranstalter und Sponsoren bleiben. H. Rehm W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:24 Fotos (17): Falco Peters Photography SPORTS BUSINESS ACEDEMY BY WHU DER ERSTE JAHRGANG Im September ist der erste Jahrgang des „Advanced Executive Program in Sports Business“ (AEP) an der SPOAC gestartet. Die Teilnehmer absolvieren ein einjähriges berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm für künftige Führungskräfte im Sportbusiness. E ine Woche SPOAC ist auf jeden Fall Leistungssport“, zog Martin Schmitt, ehemaliger Top-Skispringer, nach dem Auftakt der SPOAC Anfang September Bilanz. Gestartet war der erste Jahrgang des AEP mit zwei aufeinanderfolgenden Modulen des einjährigen Weiterbildungsprogramms. In den ersten Modulen standen die Themen „Strategy in Action“ und „Accounting and Finance“ auf der Agenda, die die Teilnehmer bereits im Vorfeld über eine multimediale Lernplattform vorbereitet hatten. Die leitenden Professoren der Module bezogen die Teilnehmer ihrer Berufserfahrung entsprechend in die Problemlösungen mit ein, was ein Kernelement der „Harvard Case Method“ ist, die an der SPOAC – Sports Business Academy by WHU gelehrt wird. RICHARD BECKER MAXIMILIAN EBER-ISCHINGER PROFI-TENNISSPIELER ATP MARKETING & UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION Olympiastadion Berlin PHILIPP LIESENFELD HELMUT LÖSCHENBERGER MARKETING & MARKENMANAGEMENT 1. FC Köln GESCHÄFTSFÜHRER Deutsche Sportwetten „Gemeinsam Lösungen erarbeiten“ „Die Case Method war ein Kriterium, warum ich mich für die SPOAC entschieden habe“, sagt Maximilian Eber-Ischinger, einer der Teilnehmenden des ersten Jahrgangs und im Bereich Marketing und Unternehmenskommunikation beim Berliner Olympiastadion tätig. „Ich kannte die Lernmethode bereits aus meinem Masterstudium. Neu war für mich allerdings, dass man Fragestellungen aus dem Sportbusiness wie den Stadionbau von Tottenham Hotspur so systematisch angehen und in der Gruppe gemeinsam Lösungen erarbeiten kann.“ Ein besonderes Highlight der ersten Tage an der WHU waren zudem die Auftritte 30 sh_SPOAC_2s.indd 1 LUCAS RACHOW FELIX REUSS PUBLIC AFFAIRS MANAGER FIFA PROFI-HOCKEYSPIELER Deutscher Hockey-Bund W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:35 der Gastdozenten wie Christian Seifert. Der DFL-Geschäftsführer gab den Teilnehmern in kleiner Runde einen ungewöhnlich tiefen Einblick in die Mission und Strategie der DFL, die der 46-jährige Kommunikationswissenschaftler seit 2015 alleinig leitet. Nicht minder interessant war der Vortrag von Stefan Ludwig, Geschäftsführer der DFB-Wirtschaftsdienste, der im Modul „Accounting and Finance“ seine aktuellen Bilanzen präsentierte und diese gemeinsam mit den Teilnehmern analysierte. Nach dem Auftritt von DOSB-Chef Michael Vesper zum Thema Olympia erläuterte abschließend Ingo Schiller, Geschäftsführer Finanzen bei Hertha BSC, die Hintergründe zum Millionendeal mit KKR. Der Finanzinvestor war 2014 bei den Berlinern für insgesamt 61,2 Millionen Euro und mindestens sieben Jahre eingestiegen. „Einzigartiger Austausch“ „Stefan Ludwig oder Michael Vesper in so einer offenen Atmosphäre zu erleben und sich direkt mit ihnen austauschen zu können, das ist wirklich einzigartig“, hält Eber-Ischinger die Nähe zu den Gastdozenten für einen großen Vorteil der SPOAC. „Zudem haben wir eine große Vielfalt innerhalb der Gruppe“, ergänzt Carina Mayer, Senior Managerin beim Internationalen Pferdesportverband (FEI). „Wir haben alle unterschiedliche Vorerfahrungen im Sportbusiness, weshalb wir sehr erkenntnisreiche und inspirierende Diskussionen führen können. So profitieren wir nicht nur von den Experten und Gastdozenten, sondern auch von den intensiven Diskussionen unter uns Teilnehmern.“ Auf dem Weg zur Führungskraft absolvieren die SPOAC-Teilnehmer weitere acht Module im Abstand von jeweils vier Wochen am WHU-Campus Düsseldorf. Den Abschluss bildet Anfang Juni die Studienreise nach Boston, wo die Teilnehmer unter anderem den Campus der Harvard Business School besuchen. In der Zwischenzeit gibt es von Oktober bis Dezember neben dem einjährigen Programm mehrere dreitägige Zertifikatskurse zu den Themen „Media“, „Sales“ und „Leadership“ an der SPOAC. S. Hemminger -est.- 1997 ARNE GLAGE PATRIZIA HELL MICHAEL KÖSSLER GESCHÄFTSFÜHRER Stargolf TEAM-ADMIN. DFB FRAUEN-NATIONALMANNS. DFB SPONSORSHIP MANAGER & ACCOUNT DIR. WWP CARINA MAYER PASCAL MÜHLHEIM RAINER PREISLER SENIOR MANAGERIN Internationaler Pferdesportverband LEITER MARKETINGPROJEKTE Swiss-Ski GEBIETSLEITER Fujifilm Endoscopy Systems MARTIN SCHMITT PATRICK WIDERA BERND WILHELM WILMS SKISPRUNG-EXPERTE Eurosport MARKETING/SPONSORING Eintracht Frankfurt MANAGER EXECUTIVE PROJECTS DFL W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 sh_SPOAC_2s.indd 2 31 24.09.15 10:36 FA L K E N T Y R E „ANDERS UND COOLER“ Falken Tyre ist einer der größten neuen Sponsoren in der jüngst begonnenen Bundesliga-Saison. Im Interview erklärt Stephan Cimbal, Head of Marketing Europe beim Reifenhersteller, die Hintergründe der Offensive und spricht über die grundsätzliche Sponsoring-Philosophie des Unternehmens. SPONSORS: Herr Cimbal, Falken Tyre hat bei gleich neun Erst- und Zweitligisten Bandenpakete gekauft. Eine klassische Media-Einbuchung zur Bekanntsheitsteigerung? CIMBAL: Das ist das wesentliche Motiv, ja. Wir wollen jetzt, nach unserem MotorsportEngagement (Teilnahme am ADAC Zurich 24-h-Rennen, Anm. der Red.), die nächstgrößere Zielgruppe erreichen. Die Marke Falken ist in Europa und Deutschland noch sehr jung, es gibt aber sehr sportliche Wachstumsziele. Entsprechend gibt es auch erhöhte Investitionen, um die Markenbekanntheit zu steigern. SPONSORS: Wie sehen diese Wachstumsziele konkret aus? CIMBAL: Konkret kann ich das nicht sagen. Der Reifenmarkt ist ein klassischer Verdrängungswettbewerb, mit einem Gesamtumsatz von knapp 200 Millionen Euro im Jahr 2013 lagen unsere Marktanteile in den europäischen Ländern im einstelligen oder niedrig zweistelligen Prozentbereich. SPONSOR S: Das mittlere Preissegment der Reifenhersteller, in dem sich auch Falken bewegt, ist durchaus wettbewerbsstark. Ihre Konkurrenten wie Hankook, Kumho oder Nexen Tire sind ebenfalls im Sportsponsoring aktiv. Wie wollen Sie sich abheben? 32 nl_Falken_Tyres_2S.indd 1 CIMBAL: Wir müssen Dinge anders und cooler machen als die Wettbewerber. SPONSOR S: Anders oder cooler als andere Wettbewerber zu sein, liest sich auf dem Papier immer gut. Durch welche Maßnahmen wollen Sie das schaffen? CIMBAL: Reifenhersteller kommunizieren traditionell eher konservativ und häufig produktlastig. Sponsorships sind oft ein reiner Rechteerwerb und die Aktivierung besteht aus einem Partnerlogo in der Printanzeige. Wir wollen und müssen die Marke Falken auf verschiedenen Ebenen so aufla- FALKEN TYRE EUROPE GMBH Geschäftsführer: Koji Fukuhara, Isamu Ishida, Hidekazu Nishiguchi, Yasushi Tanaka, Yukio Yushida Head of Marketing: Stephan Cimbal Sitz: Offenbach am Main Mitarbeiter: ca. 100 Umsatz: 198,8 Mio. ¤ Absatz: 4,3 Mio. Reifen Gewinn: 1,5 Mio. ¤ Marktanteil Europa: 2,1 % Marktanteil Deutschland: 3,4 % A l l e Ke n n z a h l e n b e z i e h e n s i c h a u f d a s G e s c h ä f t s j a h r 2 0 1 3 . S P O N S O R S 1 0/ 1 5 Quelle: SPONSORS den, dass sich Endverbraucher und Großkunden gleichermaßen emotional angesprochen fühlen und sich die Marke nachhaltig bei ihnen verankert. Die Vernetzung aller Maßnahmen und auch Markenplattformen miteinander ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg. SPONSORS: Wenn wir das konkrete Beispiel Fußball nehmen: Wie soll das im Detail bei Falken gelingen? CIMBAL: Die Kombination aus Bandenwerbung, einer vielfach branded-contentgenerierenden Partnerschaft mit dem FC Ingolstadt 04, dem Presenting der FußballSendung „Hattrick“ auf Sport1, der Verlängerung des Themas über diverse Online-und Social-Media-Kanäle, Hospitality und Business Seats sowie der Integration von Fußball-Content am Point of Sale und auch einer spielerischen Verknüpfung von Fußball und Motorsport – das alles hat zusammen deutlich mehr Impact als die Summe der Einzelmaßnahmen. Mit der richtigen Kreation, umgesetzt und zielgruppengenau distribuiert, erzählen wir die Geschichte der Marke Falken so, wie es unsere Positionierung vorsieht: jung, leidenschaftlich, ehrlich, modern und eben auch cool. W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:38 Fotos Getty Foto: (2): picture Images alliance SPONSOR S: Die Konkurrenz, allen voran Hankook als Partner der UEFA Europa League und Champion-Partner von Borussia Dortmund, nimmt aber deutlich mehr Geld in die Hand als Sie. CIMBAL: Hankook ist sicherlich der präsenteste Wettbewerber, wir haben aber die Verfolgung aufgenommen. Allerdings nehme ich in Sachen Aktivierung bei Hankook nicht so wahnsinnig viel war. Wir suchen lieber einen Partner, der gut zu uns passt und der etwas kleiner ist, um dann deutlich mehr Budget, Manpower und Gehirnschmalz für eine gemeinsame Aktivierung in die Hand zu nehmen. SPONSOR S: Sie sprechen die Clubauswahl an. Bei den fünf Erst- und vier Zweitligisten (1. FC Kaiserslautern, 1. FC Nürnberg, 1899 Hoffenheim, Bayer 04 Leverkusen, Eintracht Braunschweig, FC Augsburg, FC Ingolstadt 04, Karlsruher SC und SV Darmstadt 98) fällt in der Tat auf, dass reichweitenstarke Spitzenclubs fehlen. Liegt das allein an der angesprochenen Strategie oder sind noch Abschlüsse zu erwarten? CIMBAL: Es ist ein bisschen was von beidem. Wir haben jetzt erst mal versucht, im Rahmen der Möglichkeiten die größtmögliche Reichweite zu bekommen. Aber das ist ein erster Aufschlag. Es ist überhaupt nicht ausgeschlossen, dass es noch weiter geht. Unser Grundsatz heißt aber: lieber ein kleineres Paket und viel Aktivierung als ein großes Paket und keine Aktivierung. SPONSOR S: Sie sprechen den Rahmen der Möglichkeiten an. In Summe dürften Sie sich die Engagements etwa 750 000 Euro kosten lassen. CIMBAL: Grundsätzlich haben wir ein europäisches Budget, das im niedrigen siebenstelligen Euro-Bereich liegt. Die Engagements wurden aber aus Japan von unserer Muttergesellschaft Sumitomo Rubber Industries verhandelt. Für Deutschland liegen Sie mit der Summe sicherlich nicht komplett daneben. SPONSOR S: Dafür hätten Sie sich auch ein Hauptsponsorship in der 2. Bundesliga leisten können – und gleichzeitig umfassende Aktivierungsmöglichkeiten gehabt. CIMBAL: Das stimmt, diese Diskussion haben wir intern auch geführt. In der Abwägung aller Argumente hat aber für den dezentralen Ansatz vor allem gesprochen, dass die vertriebliche Nutzung von Hospitality-Kontingenten an vielen Standorten für uns ein entscheidender Vorteil ist. SPONSOR S: Auffällig an ihrem bisherigen Sponsoringportfolio ist zudem, dass der Großteil der Vereine in Süddeutschland verortet ist. CIMBAL: Das hat etwas mit unseren Vertriebsgebieten zu tun. Wir sind zwar national aufgestellt, es gibt aber sehr viele Großhändler in Mittel- und Süddeutschland. Wie gesagt ist die Auswahl aber nicht zwingend als final zu betrachten. Wenn wir irgendwann merken, dass wir im Norden noch einen zweiten Club brauchen, gibt es ja sicherlich noch Optionen. SPONSORS: Einzig beim FC Ingolstadt haben Sie ein Partnerpaket eingebucht, ansonsten wurden nur Mediapakete gebucht. Hätten Sie bei Ihrem Drang nach einer guten Aktivierung nicht noch mehr Partnerpakete abschließen müssen? CIMBAL: Das ist grundsätzlich richtig, bei allen anderen Clubs haben wir uns jetzt aber auf Ticket- beziehungsweise Hospitality-Kontingente beschränkt. In Ingolstadt hilft es sicherlich, dass sich mit Audi ein Autopartner als Gesellschafter engagiert. Ohne ein entsprechendes Auto sind Reifen schließlich schwer zu präsentieren. Und wir haben in den Gesprächen früh erkannt, dass der Club sehr offen für unsere Aktivierungsvorschläge ist. SPONSORS: Herr Cimbal, vielen Dank für das Gespräch. N. Lehnebach ANZEIGE ZELT ZELTE E HALLE HALLEN N B Ü H NBÜHNEN EN Eschenbach Zeltbau GmbH & Co. KG Hoher Markstein 18 – 24 D-97631 Bad Königshofen nl_Falken_Tyres_2S.indd 2 Tel.: +49 (0) 9761 900-0 Fax: +49 (0) 9761 900-29 www.eschenbach-group.com 25.09.15 09:26 S P O RT P O L I T I K „DER RUF NACH MEHR FÜHRUNG IST LAUT“ Der Deutsche Olympische Sportbund steht vor großen Herausforderungen: Die Förderung im Leistungssport soll modernisiert werden, zugleich bewirbt sich der Verband mit Hamburg um die Olympischen Spiele 2024. DOSB-Vorstandsvorsitzender Michael Vesper über den Status quo und die Prozesse dahinter. Monaten ist die Diskussion um die Spitzensportförderung in Deutschland wieder aufgeflammt. Sind Sie mit der finanziellen Förderung des Sports in der aktuellen Form zufrieden? VESPER: Der Bund tut sehr viel, aber wir sind uns mit Innen- und Sportminister Thomas de Maizière einig, dass die Strukturen der Leistungssportförderung unbefriedigend sind und nicht effizient genug. Deshalb haben wir mit dem Ministerium einen Prozess eingeleitet, um die Leistungssportförderung auf neue Füße zu stellen. SPONSORS: Wie sieht dieser Prozess aus? VESPER: Zunächst geht es um eine Bestandsauf nahme, auf deren Grundlage wir dann gemeinsam Vorschläge zur Lösung existierenVITA Michael Vesper (63) ist seit 2006 beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB); zunächst als Generaldirektor, seit Dezember 2014 ist der promovierte Soziologe Vorsitzender des Vorstands. Vor seinem Wechsel in den Sport war Vesper in der Politik aktiv. Zunächst von 1983 bis 1990 als Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Bundestag; von 1990 bis 1995 als parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Landtag NRW. Im Anschluss arbeitete er bis 2005 als stellvertretender Ministerpräsident sowie als Minister – zunächst für Bauen und Wohnen und ab 2000 für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport. 40 kh_Vesper_2S.indd 1 der Probleme entwickeln. Dazu haben wir Arbeitsgruppen mit Experten aus dem Leistungssport, aber auch aus der Sportwissenschaft und aus den Ländern eingerichtet. Wir stehen aber zurzeit erst am Anfang dieses Prozesses, der nach den Spielen in Rio de Janeiro abgeschlossen sein soll. SPONSORS: Was ist der Kern des Problems? VESPER: Leistungssport kann nur dort ge- SPONSORS: Wie kommt es zu diesem Durch- einander? VESPER: Für den Nachwuchsleistungssport sind die Länder zuständig. Für die Spitzensportförderung, also nach dem Wechsel in den Erwachsenenbereich, ist der Bund der zuständige Fördergeber. Das sind einerseits das Bundesinnenministerium und andererseits das Bundesverteidigungsministerium, das zurzeit 744 Stellen für Sportsoldaten neben den Stellen bei Zoll, Bundes- und Landespolizei zur Verfügung stellt. Dazu gibt es noch die Stiftung Deutsche Sporthilfe. All das müssen wir besser koordinieren, denn der Ruf nach mehr Führung im Leistungssport ist laut. SPONSORS: Wie soll das geschehen? VESPER: Das BMI und wir sind der Auffassung, dass der DOSB als Dachverband der Spitzensport- und der Landessportverbände mehr Verantwortung übernehmen soll. Außerdem wollen wir schlankere Strukturen. Wie dies umzusetzen ist, darüber beratschlagen wir derzeit noch. Aber, wie bereits erwähnt, es wird sicherlich noch ein gutes Jahr dauern, bis wir dazu Ergebnisse vorliegen haben. SPONSORS: Bundesinnenminister de Maizière kritisierte jüngst, dass gemessen an der V E S P E R * : „ S tr u k t u re n d e r S p o r t f ö rd e r u n g s i n d u n b e f r i e d i g e n d .“ Fördersumme von 153 Millionen Euro pro Jahr vonseiten des BMI „mindesdeihen, wo es einen funktionierenden Breitens ein Drittel mehr Medaillen“ geholt tensport gibt. Ohne die Arbeit an der Basis, werden müssten. Lässt sich über mehr Geld in den Vereinen, in den Schulen, wo Talensportlicher Erfolg herbeiführen? te entdeckt werden, kann sich kein Leistungssport entwickeln. Das ist LänderVESPER: Die öffentliche Förderung des Spitkompetenz, anschließend ist der Bund zensports ist schon sehr wichtig. Aber es gefragt. Ich bin ein überzeugter Föderalist, geht nicht primär um zusätzliches Geld, aber in dem derzeitigen System der Leissondern es geht um bessere Strukturen. tungssportförderung geht so viel durchein*Das Gespräch fand in Teilen auf der Bühne der Veranstaltung „Sport.Stadt.Business“ ander, das macht es schon sehr schwierig. am 25. August 2015 in Düsseldorf statt. Foto: picture alliance SPONSORS: Herr Vesper, in den vergangenen W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:47 W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 kh_Vesper_2S.indd 2 VESPER: Im Moment steht für uns das Referendum am 29. November im Vordergrund, für dessen Kampagne die private Initiative „Feuer & Flamme“ zuständig ist. Die langfristigen Partnerschaften geben wir nach dem Referendum bekannt. SPONSOR S : Was kann die Hamburger Bewerbung mit Blick auf die Vermarktung von München 2018 lernen? To b i a s We n d l . VESPER: Es geht bei der Vermarktung einer Olympia-Bewerbung nicht nur darum, Geld einzusammeln, sondern auch die Partner zu betreuen und ihre Ausstrahlung zu nutzen. Das ist in München leider lange Zeit vernachlässigt worden. Es gehört aber zum Auftrag des Vermarkters, die Begeisterung für die Spiele in der Hamburger Wirtschaft für die Bewerbung zu nutzen. SPONSOR S: Werden Sie selbst die Wahl des Gastgebers der Sommerspiele 2024 noch in Ihrer Funktion als Vorstandsvorsitzender des DOSB miterleben? Ihr Vertrag läuft Ende 2016 aus, es gibt Gerüchte, dass Sie Ihre DOSB-Karriere dann beenden wollen. VESPER: Alfons Hörmann und ich haben mehrfach gemeinsam erklärt: Wir werden die notwendigen Gespräche zu gegebener Zeit führen. SPONSOR S : Zeitlich betrachtet liegt das Jahresende 2016 in der Hochphase der Bewerbung. DSM-Geschäftsführer Axel Achten scheidet nach den Sommerspielen 2016 aus. Wenn Sie dann wenige Monate später ebenfalls gehen, ist das für die Bewerbung sicherlich nicht förderlich. VESPER: Wie gesagt, dies ist kein Thema, das uns im Moment beschäftigt. Jetzt werden wir zusammen mit der Stadt Hamburg die Olympia-Bewerbung auf den Weg bringen. Mit allen weiteren Fragen werden wir uns dann befassen, wenn diese anstehen. SPONSOR S : Herr Vesper, vielen Dank für das Gespräch. Foto: picture alliance Wir müssen die Rahm e n b e d i ng u ng e n schaffen, dass die Sportler ihre Ziele erreichen können, und zwar ohne so unter Druck zu geraten, dass die Dopinggefahr steigt. Die neuesten Erkenntnisse aus der Trainingswissenschaft dürfen zum Beispiel nicht nur bei den Bundeslehrgängen, sondern müssen auch beim Training vor Ort angewandt werden. SPONSOR S: Warum G O L D M E DA I L L E I N S OT S C H I : P o l ize i m e i s te r To b i a s A r l t ( l .) u n d O b e r f e l d we b e l wird dies bislang nicht getan? Man muss aber nicht immer nur nach Steuergeldern rufen. Auch die deutsche VESPER: Weil bisher die strukturellen VorWirtschaft kann solche Stellen für Spitaussetzungen dafür nicht ausreichen und zensportler einrichten – vergleichbar mit die Zuständigkeiten so unterschiedlich sind. denen für Sportsoldaten. Während ihrer SPONSOR S: Einige Spitzensportler werden Karriere werden die Sportler weitgehend Ihnen jetzt antworten, dass sie einen Großfreigestellt, bleiben dem Unternehmen teil ihres Lebens dem Spitzensport opfern, danach verbunden und sind zugleich ein nach der Karriere aber weder eine richtige bekanntes Gesicht für das Unternehmen Berufsausbildung noch finanzielle Rücknach außen. lagen haben. SPONSOR S: Welche Unternehmen machen VESPER: Natürlich brauchen wir auch dies bereits? mehr Geld für die Athleten. Dafür haben wir die Sporthilfe. Ein spezielles ProVESPER: Unsere Partner, darunter die gramm für die unmittelbare OlympiavorSparkassen, sind bereits sehr aktiv, und bereitung (Elite-Plus) unterstützt die auses gibt weitere Unternehmen, aber noch sichtsreichsten Top-Athleten für 18 Molange nicht genug. nate mit 1500 Euro im Monat. Ansonsten SPONSOR S : Deutsche Unternehmen sind erhält ein Sportler je nach Kaderzugehöderzeit auch bei der Bewerbung um die rigkeit und Erfolgen bis zu 800 Euro. Für Olympischen Spiele 2024 in Hamburg gestudierende Spitzensportler gibt es 400 fragt. 25 Millionen Euro und damit die Euro zusätzlich im Monat, andere SportHälfte des Bewerbungsbudgets sollen aus hilfe-Programme sollen den Einstieg in der Privatwirtschaft kommen. Die Vereinen Beruf erleichtern, etwa mit Praktika marktung soll die Deutsche Sport Markein Unternehmen. Das ist zwar immer noch ting (DSM) übernehmen. Wann wird der zu wenig, aber ohne die Sporthilfe würde Vertrag unterzeichnet? es ganz schlecht aussehen; deswegen unVESPER: Der Vertrag zwischen der DSM terstützen wir sie auch mit knapp 1,2 Milund der Bewerbungsgesellschaft Hamlionen Euro pro Jahr. Trotzdem ist Geld, burg ist endverhandelt. wie gesagt, nicht alles, denn wir brauchen SPONSOR S : Nach den Plänen der DSM soll auch die besten Strukturen. es drei Sponsorenebenen geben mit jeweils mehreren Partnern. Für ein RechSPONSOR S: Ist es also eher die grundsätztepaket auf der höchsten Ebene soll die liche gesellschaftliche Frage: Wie versteDSM zwei Millionen Euro für den gesamhen wir Spitzensport und welche Form von ten Bewerbungszeitraum von Dezember Spitzensport wollen wir überhaupt? 2015 bis September 2017 aufrufen. Gibt es VESPER: Die deutsche Bevölkerung erwarschon interessierte Unternehmen zu vertet vom Sport, was sie auch von der Wirtmelden? schaft erwartet: Dass wir vorne mitspielen. K. Hartmann 41 24.09.15 11:24 GIPFELTREFFEN DER SPORTSTÄTTENBRANCHE Am 1. und 2. September 2015 trafen sich Vertreter von Clubs, Verbänden, Ligen, Stadionbetreibern, Veranstaltern und Dienstleistern auf dem SPONSORS Sports Venue Summit in Hamburg. Im Mittelpunkt stand das Stadionerlebnis der Zukunft mit all seinen Anforderungen an Technik, Sicherheit, Fanerlebnis und Nachhaltigkeit. A L A I N B E L S O E U R (Chairman Stadia Strategic Committee LFP, links), N I KO L A S H I L L ( B ewe r b u n g s g e s e l l s c h a f t H a m b u r g 2 0 24 , r e c h t s) hreit_Nachbericht_VenueSummit_4S.indd 2 24.09.15 10:59 Impressionen * PRESENTED BY A L E X A N D E R W E H R L E ( 1 . F C Kö l n) H E N K M A R K E R I N K (A m s te r d a m A r e n a) A L E X A N D E R J O B S T ( F C S c h a l ke 0 4) O L I V E R P O P P E L B AU M ( H a m b u r g e r S V ) T H O M A S R ÖT TG E R M A N N ( V f L Wo l f s b u r g) , D R . C H R I S T I A N H O C K E N J O S ( B o r u s s i a D o r t m u n d ) , H E N D R I K G R O S S E - L E F E R T ( D F B) (v. l . n . r.) D I E T E R S E M M E L M A N N (S e m m e l C o n c e r t s), PAT R I K M E Y E R (S t a d i o n Fr a n k f u r t), M I C H A E L H A P K A ( M e r c e d e s - B e n z A r e n a B e r l i n) , P H I L I P P K LOT Z (S P O N S O R S ) (v. l . n . r.) hreit_Nachbericht_VenueSummit_4S.indd 3 24.09.15 10:59 Kongress-Stimmen „Wir können keine Festung bauen.“ Hendrik Große-Lefert | Sicherheitsbeauftragter DFB, zum Thema Sicherheit in deutschen Fußballstadien „Als noch gefühlte Fahrstuhlmannschaft ist es nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt öffentlich bei der Politik einen Stadionausbau zu fordern.“ Alexander Wehrle | Geschäftsführer 1. FC Köln, plant erst in den Jahren 2018 oder 2019 mit einem Stadionausbau „Am Düsseldorfer Flughafen werden an einem Tag rund 60 000 Menschen kontrolliert, wir kontrollieren in zwei Stunden 80000 Menschen.“ JA N M E N N E K E N ( N B A , l i n k s) , F E L I X F R E I ( H a l l e n s t a d i o n Zü r i c h , r e c h t s) Christian Hockenjos | Direktor Organisation Borussia Dortmund, zur Schwierigkeit von Sicherheitskontrollen bei Fußballspielen „Wir müssen es in Zukunft schaffen, dass wir die Hüter, die Bewahrer und auch die Kommunizierer des Contents sind.“ Oliver Poppelbaum | Bereichsleiter Sales & CRM Hamburger SV, zur Relevanz vereinseigener Content-Produktionen B Ö R S E N S A A L H A N D E L S K A M M E R H A M B U R G : A u f m e r k s a m e s P u b l i k u m vo r d e r H a u p t b ü h n e . „Mit der NFL sind wir in Kontakt, ist aber sehr unkonkret.“ Patrik Meyer | Geschäftsführer Commerzbank-Arena, äußert sich zu Szenarien eines NFL-Spiels 2017 in Deutschland „Die typisch amerikanische Sicht ist, dass das Projekt schon refinanziert ist, bevor es überhaupt Aufwendungen gibt.“ Simon Pallmann | Leiter operatives Geschäft Bayer 04 Leverkusen, zur Zusammenarbeit mit Cisco Systems beim Ausbau der WLAN-Infrastruktur in der Bay Arena E X K U R S I O N E N : A n g e f a h r e n w u r d e n d a s m ö g l i c h e O l y m p i a - G e l ä n d e ( F o to l i n k s) u n d d a s M i l l e r n to r- S t a d i o n ( F o to r e c h t s) s ow i e d a s Vo l k s p a r k s t a d i o n . 52 hreit_Nachbericht_VenueSummit_4S.indd 4 W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 24.09.15 10:59 Impressionen * PRESENTED BY N A M E ( F i r m a) A N G LO - G E R M A N - C L U B : P e r f e k te N e t wo r k i n g - B e d i n g u n g e n b e i m P r e - O p e n e r. D I E T E R OT TO ( Eve n t M e s s e Fr a n k f u r t , l i n k s) , A R N O H A R T U N G (O l y m p i a p a r k M ü n c h e n , r e c h t s) * Offizieller Fotomedienpartner des SPONSORS Sports Venue Summit 2015 NILS HOCH (Olympiapark München), JOCHEN MESCHKE (Veranstaltungszentrum Westf a l e n h a ll e n), B E R N D S C H O E N M AC K E R S (G ref r ath e r Ei s S p o r t & Eve ntP a r k) (v. l . n . r.) GER ALD ROSENDAHL (Aramark, links), P E T E R P R E S S (A r e n a R e g e n s b u r g , l i n k s) , L ARS STEGELMANN (Repucom, rechts) D I R K D I S T E L R AT H ( K P M G , r e c h t s) W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 hreit_Nachbericht_VenueSummit_4S.indd 5 Wir sind der professionelle Medienpartner rund um visuelle Kommunikation. Unsere weltweit agierenden Fotografen und Filmteams begleiten Ihre Sportveranstaltungen ebenso wie Ihre PR-Termine, Kongresse oder Preisverleihungen hautnah und setzen Sie, Ihre Partner und Sponsoren gekonnt in Szene. Darüber hinaus haben Sie unter www.picture-alliance.com Zugriff auf einen Contentpool mit mehr als 28 Millionen Fotos, Videos und Grafiken. Unser Rundum-Service bietet Ihnen außerdem einen Bildbeschaffungs-, Bildmanagementund Mediendistributions-Service. picture alliance – alles aus einer Hand für Ihre erfolgreiche Kommunikation! Tel.: +49 (0) 69 2716 -34297 / -34298 E-Mail: [email protected] www.picture-alliance.com 53 24.09.15 11:25 P R O FI L DANK DEM ZECHPRELLER Torsten Uhlig ist seit zehn Jahren Bereichsleiter Marketing von Signal Iduna. Den Liebhaber von Kreuzfahrten führte einst eine nicht bezahlte Rechnung in die Versicherungsbranche. D ie ersten Jahre in der Arbeitswelt verbrachte Torsten Uhlig hinterm Tresen. Und das, obwohl er eigentlich Jura studieren wollte und dank eines sehr guten Abiturs durchaus passable Chancen hatte. Vergeben wurden die Plätze damals in der DDR – Uhlig wuchs in der Oberlausitz auf – jedoch vom zuständigen Kreisrichter. Dessen Bemerkung, es sei dann ja wohl logisch, dass der künftige Jurist nun Mitglied der Partei der Arbeiterklasse werde, verneinte Uhlig. Konsequenz: kein Studienplatz. Uhlig trauert der Rechtswissenschaft jedoch in keiner Weise nach, er wirkt zufrieden mit seinem bisherigen Lebensweg. Dreieinhalb Jahre arbeitete er in seinem ersten Ausbildungsberuf als Restaurantfachmann in der Gastronomie, lernte dort auch seine Frau kennen. Bis eines Abends der Geschäftsstellenleiter der örtlichen Signal Versicherung die Zeche prellte – ohne böse Absicht, wie Uhlig betont. Am nächsten Tag ging der junge Kellner zu ihm hin, kassierte die 200 Mark und die zwei Männer kamen ins Gespräch. Wenige Wochen später, im März 1991, fuhr Uhlig ins nordrhein-westfälische Herdecke und begann seine Ausbildung im Versicherungsaußendienst. Bis heute ist der 49-Jährige bei der mittlerweile unter dem Namen Signal Iduna firmierenden Versicherung tätig, dem erst zweiten Arbeitgeber seines Lebens. Vor rund zehn Jahren trat er im Dortmunder Hauptsitz seine heutige Position als Bereichsleiter Marketing an. Eine der ersten Handlungen unter seiner Verantwortung im Jahr 2005: der Erwerb des Namensrechtes am Stadion der damals stark kriselnden Dortmunder Borussia. Zu jener Zeit riskant, aus heutiger Sicht ein Glücksfall. Bereits bei früheren beruflichen Stationen war Uhlig mit dem Profisport in Verbindung gekommen, wenn auch auf eine ganze andere Art. 1999 war der damals noch im Vertrieb tätige gebürtige Zittauer nach Magdeburg versetzt worden, seine erste Stelle als Filialdirektor. „Und dort“, sagt Uhlig, „hatten wir das große Glück mit Alfred Gislason und dessen Familie in einem Haus zu wohnen“. Anderthalb Jahre lebten die W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 fs_Profil_Uhlig_1S.indd 3 Uhligs mit der Familie des isländischen Handballtrainers – heute beim THW Kiel tätig – unter einem Dach. Die damals entstandene Freundschaft hält bis heute. Über die Position des Filialdirektors in Dresden – damals engagierte sich Uhlig zudem als ehrenamtliches Vorstandsmit- 2001–2005 Filialdirektor Dresden, Signal Iduna Gruppe glied beim Frauenvolleyball-Bundesligisten Dresdner SC – führte der Weg des zweifachen Vaters dann nach Dortmund. Dort trägt er heute die Verantwortung für etwa 100 Mitarbeiter. Der Arbeitstag des Marketingfachmanns hat heute in der Regel zwölf Stunden, in denen er oft von Meeting zu Meeting hetzt. Wenn Uhlig abends dann sein Büro verlässt, „ist es mein Bestreben, dass kaum etwas auf dem Schreibtisch liegt“, sagt er. „Und wenn noch Papiere drauf liegen, sind die genau auf 90 Grad ausgerichtet.“ Uhlig bezeichnet sich selbst als „ordnungsliebendes Einzelkind – teilweise sehr zum Leidwesen meiner Familie und Mitarbeiter“. Das alles berichtet er mit einem leicht selbstironischen Lächeln. Überhaupt ist Uhlig ein Mensch, der gern lacht und lebenslustig wirkt. Um das viele Sitzen bei der Arbeit auszugleichen, treibt er regelmäßig Sport. Uhlig geht zum Muskelaufbau ins Fitnessstudio und mit seiner Frau walken. Im Winter fährt er leidenschaftlich gern Ski. Über 25 Jahre ist er verheiratet, die silberne Hochzeit wurde vor wenigen Monaten mit einer gemeinsamen Adria-Kreuzfahrt gefeiert. Diese Art von Urlaub hat es den Uhligs seit einigen Jahren angetan. Mit dem Schiff reisten sie bereits in die Karibik, sahen Indien, den Oman, Sri Lanka und Südamerika. Wenn es nicht ganz so weit weg gehen soll, schwingen sie sich aufs Fahrrad und radeln durch Deutschland. In diesem Sommer musste Uhlig jedoch eine Woche Urlaub zu Hause verbringen. In den vergangenen anderthalb Jahren hat der sich selbst als „Selfmademen“ bezeichnende Versicherungsexperte ein BWL-Fernstudium in St. Gallen absolviert – deshalb lautete das Urlaubsziel Fertigstellung der Diplomarbeit. Bereits Anfang des Jahrtausends hatte Uhlig ein Fernstudium begonnen, es damals aufgrund von Veränderungen im Arbeitsleben aber nicht beendet. „Mein Ziel war es nun, vor dem 50. Geburtstag den Abschluss zu bekommen“, sagt er. Das ist gelungen – und dürfte gefeiert worden sein. Diesmal vor dem Tresen. seit 2005 Bereichsleiter Marketing Signal Iduna Gruppe, Dortmund F. Schilling TORSTEN UHLIG Geboren 1966 in Zittau (Sachsen) Familienstand verheiratet, zwei Kinder AUSBILDUNG/STUDIUM 1987–1988 Ausbildung zum Restaurantfachmann, Dresden 1992–1993 Ausbildung zum Versicherungsfachmann (BWV), Dortmund 2014–2015 Studium der Betriebswirtschaftslehre, St. Galler Business School BERUFLICHER WERDEGANG 1991–1995 Vertriebsleiter und Werbeleiter der Bezirksdirektion Dresden, Signal Versicherung 1995–1999 Organisationsleiter der Filialdirektion Dresden, Signal Versicherung 1999–2000 Filialdirektor Magdeburg, Signal Iduna Gruppe 61 24.09.15 11:09 AUSBLICK KOMMENDE AUSGABEN IMPRESSUM TITEL SPONSORS Verlags GmbH Theodorstraße 42–90 (Haus 11) | 22761 Hamburg Tel: 040/4133008-0 | Fax: 040/4133008-49 E-Mail: [email protected] (ISSN 1432-8925) TITEL | CONSULTING VERLEGER UND HERAUSGEBER Profisportler und ihre Berater Manfred Schlösser Die persönlichen Berater von Spitzensportlern spielen oft eine entscheidende Rolle bei Vertragsverhandlungen, sei es bei Verträgen mit Vereinen oder bei Kontakten mit der werbetreibenden Wirtschaft. Doch wer sind eigentlich die größten Player im deutschen Markt? Wie setzen die Protagonisten ihre Klientel für Sponsoren gezielt in Szene und welche Anforderungen stellen Unternehmen und Clubs an die Berater der Spitzensportler? SPONSOR S beantwortet diese und weitere Fragen. THEMA GESCHÄFTSFÜHRENDER CHEFREDAKTEUR & MITHERAUSGEBER Marco Klewenhagen MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG Philipp Klotz Vermarktungsübersichten der Profisportligen Zum Start der Spielzeit 2015/16 lohnt sich ein Blick auf die Vermarktung der großen Profisportligen hinter dem Fußball. SPONSOR S hat die Beko Basketball Bundesliga, die Deutsche Eishockey Liga, die DKB Handball-Bundesliga und die Volleyball Bundesliga unter die Lupe genommen. REDAKTION Tel: 040/4133008-0 | E-Mail: [email protected] Abteilungsleiter: Florian Oediger Teamleiter: Henning Eberhardt, Holger Rehm Wintersport-Vermarktung Die lange Sommerpause ist vorbei, der Wintersportzirkus ist längst in die Saison 2015/16 gestartet – Zeit für ein Update zur Wintersport-Vermarktung. In einer großen Übersicht zeigt SPONSOR S alle Medien- und Marketingrechte der wichtigsten Wintersportarten und -events. Redaktion: Kathrin Hartmann, Matthias Kettenburg, Nils Lehnebach, Frieder Schilling Freie Mitarbeiter: Marc Sturm, Gabriel Wagner KUNDENBETREUUNG & VERTRIEB Key Account Manager: Nina Borstelmann, Marcel Brockschmidt, Daniel Portz, Philip Rieneck EVENT & KOMMUNIKATION Tel: 040/4133008-0 | E-Mail: [email protected] Abteilungsleiter: Holger Reitlinger Projektleiter: Silke Hemminger, Jule Nocker, Sascha thor Straten Wolf VERLAGSMANAGEMENT Services: Tel: 040/4133008-54 E-Mail: [email protected] 9. Nov. 2015 BayArena Leverkusen KOMMENDER SUMMIT Impressum_Vorschau.indd 2 LAYOUT & MEDIENGESTALTUNG Matthias Rampmeier, Melanie Witte Die Clubs im deutschen Profisport müssen immer professionellere Strukturen aufbauen. Nur so können sie ihre Umsätze steigern und den Anforderungen der Fans, der Medien und der Sponsoren gerecht werden. Auf dem SPONSORS Clubmanager Summit werden unter dem Motto „Von Clubs für Clubs“ innovative Vermarktungsansätze und wegweisende Veränderungen in der Organisation von Vereinen, Ligen und Verbänden sportartenübergreifend diskutiert. W W W. S P O N S O R S . D E 1 0/ 2 0 1 5 Leiter Projektentwicklung: Philipp Timm LEKTORAT Timo Appelles, Mai Laubis DRUCK Druckerei Siepmann GmbH Ruhrstraße 126 | 22761 Hamburg 63 24.09.15 11:15 SPONSORS CONNECT - PARTNER Clubs. Sponsoren. Fussball. Vermarkter des Dt. Leichtathletik-Verbandes (DLV) people. sports. emotion. CLUBSPO11.de ist Deutschlands erstes Online-Portal für die professionelle Sponsoringvermittlung im Jugend- und Amateurfußball. Sponsoren können Jugend- und Amateurmannschaften nach regionalen und demografischen Kriterien auswählen, um ihre Werbebotschaften durch eine Platzierung auf Trikots und Werbebanden zielgruppengenau zu verbreiten. Die DLM hält und vermarktet die Werbe- und Lizenzrechte des DLV. Sie entwickelt innovative Premiumevents, ist Gesellschafter der DLM RunMedia GmbH und betreibt leichtathletik.de und laufen.de. Damit bietet die DLM reichweitenstarke und attraktive Plattformen für klassisches Sponsoring und individuelle, ganzheitliche Marketingkonzepte. International, national, regional – die hannoversche Veranstaltungs- und Werbeagentur eichels: Event ist eine der führenden Eventschmieden. Das professionelle Team entwikkelt und etabliert mit KnowHow und Erfahrung innovative Ideen mit und für Kunden, Sponsoren und Partnern. Ob als Veranstalter oder zuverlässiger Dienstleister, eichels steht für Kompetenz und Erfolg. Bergmannstrasse 102 • 10961 Berlin, Deutschland Tel.: +49 (0) 30 364 283 711 • Fax: +49 (0) 30 364 283 799 E-Mail: [email protected] www.clubspo11.de Alsfelder Str. 27, 64289 Darmstadt, Deutschland Tel.: +49 (0) 61 51 – 77 08 61 • Fax: +49 (0) 61 51 – 77 08 24 E-Mail: [email protected] www.leichtathletik.de CMS Hasche Sigle berät mit mehr als 600 Anwälten Unternehmen verschiedenster Branchen im Bereich des nationalen und internationalen Wirtschaftsrechts. Zu den Mandanten der mehrfach ausgezeichneten Sportrechtspraxis zählen u. a. Profisportler, Profivereine, Managements, Verbände, Rechtevermarkter, Sponsoren, Investoren sowie Stadionbau- und Stadionbetriebsgesellschaften. 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LAOLA1.tv setzt erfolgreich auf die stark steigende Konvergenz von TV, Internet und Mobilfunk und fungiert auch als Dienstleister für zahlreiche internationale Clubs, Verbände und Medien. Hosnedlgasse 25 • 1220 Wien, Österreich Tel.: +43 (0) 1 256 314 15 19 E-Mail: [email protected] www.laola1.tv 68 blaue_seiten_NEU.indd 68 Lagardère Unlimited Stadium Solutions ist eine 100 % ige Tochtergesellschaft von Lagardère Unlimited. Ihre bekanntesten Schwesterfirmen sind SPORTFIVE, World Sport Group und IEC in Sports. Lagardère Unlimited Stadium Solutions unterstützt Stadien- und Arenen-Eigentümer professionell in der Entwicklung, dem Management und dem Marketing ihrer Veranstaltungsstätten. Lagardère Unlimited Stadium Solutions bündelt das gruppenweite Spezialwissen auf dem Gebiet der Sport- und insbesondere der Fußballvermarktung in und um Stadien und agiert als umfassender Servicedienstleister und Projektentwickler. Aufgrund der täglichen Zusammenarbeit mit gesamtvermarkteten Vereinen sowie der Umsetzung internationaler Stadienprojekte konsolidiert Lagardère Unlimited Stadium Solutions umfangreiches Erfahrungswissen über die Anforderungen der unterschiedlichen Stadionnutzer und trägt dazu bei, die operativen Organisationsabläufe zu optimieren. 16/18, rue du Dôme • 92100 Boulogne-Billancourt, Frankreich Tel.: +33 (0) 1 743 170 45 • Fax: +33 (0) 1 743 172 01 E-Mail: [email protected] www.lu-stadiumsolutions.com BEKANNTHEIT WISSEN KONTAKTE Zeitgemäße Konzeption, Organisation bzw. Durchführung von Sportevents sowie die Entwicklung von kreativen Kommunikationslösungen und der damit verbundenen effizienten Beratung von Unternehmen und deren Marken. Johnsallee 62 • 20148 Hamburg, Deutschland Tel.: +49 (0) 40 319 792 90 • Fax: +49 (0) 40 319 792 927 E-Mail: [email protected] www.ley-events.de Agentur für Live-Kommunikation Die livewelt GmbH & Co. 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