thomas demand

Transcription

thomas demand
THOMAS
DEMAND
KLAUSE I–V, 2006
Der fünfteilige Zyklus Klause von
Thomas Demand entstand 2006 im Hinblick auf eine gemeinsame Ausstellung
mit der wiedergefundenen handkolorierten Lithographieserie Apokalypse von
Max Beckmann von 1941/42.
Der Text von Dietmar Dath nimmt
Bei den Abgeschriebenen
Demand, Beckmann, Apokalypse
I.
Was Asoziale sind, wissen alle: Die
Leute tragen blässliches Jeanszeug, grellbunte Sportswear, verrutschte Augen-
brauen, sie halten sich die tätowierten
auf diese Gegenüberstellung Bezug, ist
Hände vors Gesicht und weinen still, viel-
ständlich und sehr lesenswert.
sicher. Wir haben begründete Angst vor
aber auch ohne Beckmanns Zyklus ver-
leicht lachen sie auch, wir sind da nicht so
denen, die viel schlechter gekämmt daherkommen als meine erste Freundin aus der
Vorstadt.
Sie gehen sicher längst schon nicht
mehr wählen. Selbst die Rechtsextremen
haben sie vergessen; der Stimmzettel ist
für sie ein Buch mit sieben Siegeln (daß
sie es nicht mehr öffnen, gilt bei ihnen allerdings für jedes Buch, auch für das
Grundgesetz und erst recht für die Bibel).
Die Kneipe, wo sich solche Leute treffen
und auf überhaupt nichts warten, ist eine
zu ebener Erde aufgepflanzte Landmarke
zu schildern, nicht darum, einen Witz
der Verbannung aus der Zivilgesellschaft
oder sonst eine Sorte Geschichte zu er-
man als Kind auf dem Schulweg ungern
das Wort Milieu vermeidet und erst ein-
und damit einer von den Orten, an denen
vorbeigekommen ist — wie die hohe Mauer, hinter der etwas bellt, von dem schon
der Achtjährigenverstand weiß, daß es im
zählen. Ich muß darum bitten, daß man
mal versucht, den Aufsichtsräten, Kneipenwirtinnen, Vätern, Engeln und klei-
nen Jungs, die zu sehen sind, ihr Tun und
Grunde gar nicht so grausig sein kann,
Lassen einzeln zuzurechnen.
Wäldchen, an dem ich so rasch vorbeirad-
Stahl. Hier, sagen sie, ist etwas passiert:
wie ich es mir vorstelle; wie das kleine
le wie möglich, denn daß es von außen
nicht nennenswert groß ist, macht es in-
nen nur um so schwärzer und zugewach-
sener.
Was passiert dort? Ich will es nicht
wissen.
Man kann noch andere Asoziale
Siehe: Die Türme aus Glas und
Das Schicksal von hunderttausenden,
die ihre Arbeitsplätze verlieren, die Vernichtung von sehr viel Vermögen, die
Entscheidung darüber, wohin der Zug
fährt und wo er hält.
Siehe: Die Bierkneipe im armen
identifizieren als jene, die im sozialen
und verwahrlosten Stadtteil, freistehend,
den sie finden, auch wenn noch ein
wie zusammengetretener Bau. Hier, sa-
Halbschatten an jedem Knochen nagen,
Mensch dranhängt.
Eine französische Rockgruppe na-
mens „Trust“ hat einmal ein Lied gedichtet, das sie „Antisocial“ taufte und das
davon handelt, wie jemand, der sich für
unweit des Sozialamts, ein geduckter,
gen sie, ist etwas passiert: Das Schicksal
von wenigen, die nicht richtig sprechen
können. Die Polizei hat Leute verhaftet
und verhört. Die Justiz hat einen Prozeß
eröffnet, der langsam vor sich hin implo-
den Lokführer hält, mit dem Zug ins
diert, weil das Menschenmaterial, über
ausschließlich das Geld liebt, auf alles
rechtigkeit taugt: Diese Personen ver-
Nichts fährt, sich in die Hölle verliebt,
Preisschilder und Besitztitel klebt und
das man da zu Gericht sitzt, nicht zur Gehalten sich nicht wie im bürgerlichen
diese Praxis für den Sieg hält. Wenn das
Rechtsstaat, sondern wie vor dem Feudal-
wütend, dann wollen sie lieber verlieren.
nach gerochener Opportunität, geben
gewinnen heißt, sangen die Franzosen
herren, beeiden oder schwören ab, je
Die Asozialen, die sie meinten,
auch mal das zu, was vielleicht gar nie-
Hier strebt etwas auseinander: Wie
händig entscheiden kann, wie es wirk-
tragen Krawatten und wohnen im Licht.
kann ein und derselbe Begriff mal die Ab-
geschriebenen und mal die Leithammel
auf den Kommandohöhen bezeichnen?
Gibt es eine Engführung, eine Zusam-
menschau, eine Pointe?
Die Pointe fehlt. Das muß so sein; es
geht hier nämlich darum, einen Zustand
mand begangen hat. Weil niemand freilich gewesen ist, werden Geständnisse
abgelegt und widerrufen, Ortstermine
anberaumt und verstört abgeschritten,
Polizisten scharfgemacht und dann doch
wieder eher gerügt, Suggestivfragen ge-
stellt und im Gerichtssaal samt Antworten wieder einkassiert.
Das ist grauenhaft und langweilig;
es müßte schon ein Norman Mailer oder
treue, vielleicht gerade ihretwegen, etwas
eigentümlich Freies, ganz ähnlich der
ein Truman Capote ein Buch wie „Exe-
Art, wie der sehr späte Johnny Cash das-
schreiben, um dem tragikomischen Hick-
comes around“ vertont hat, „mit ein paar
cutioner’s Song“ oder „In Cold Blood“
selbe Buch der Bibel in „When the Man
hack in seine letzten verbohrten Wurm-
Zeilen“, wie er sagt, „oder auch mal einem
die nicht anödet, weil sie den Teufel in
Daß er sich an der Offenbarung versu-
windungen mit einer Akribie zu folgen,
den Details aufzuspüren imstande ist, wo
er hingehört.
II.
Das Buch mit den sieben Siegeln,
von dem die Offenbarung des Johannes
spricht, sieht, von Max Beckmann gezeichnet, so aus wie ein Stimmzettel:
Refrain aus anderen biblischen Quellen“.
chen soll, ist Cash in einem Traum mit-
geteilt worden. Ganz wie bei Beckmann
erklärt sich bei ihm auf eine Weise, die
„expressionistisch“ zu nennen man sich
nicht nur aus stilgeschichtlichen Grün-
den scheut, die Verfahrensweise der selt-
sam freihändigen und zugleich besonders
buchstäblichen Bearbeitung der Quelle
Kreise mit Kreuzen drin, davor ein Mons-
auf dem Weg einer „zweiten Subjektivi-
aus dem diese Graphik stammt, die Serie
nicht von Beckmann oder Cash selbst er-
ter, daneben eine Kerze. Der Bilderzyklus,
mit den kopflosen Bestraften, dem großen bösen Tier, den Schalen des Zorns,
tät“: Der Text, der adaptiert wird, ist zwar
funden, aber sie sind Autoren statt bloße
Interpreten gerade darin, daß sie ihn — im
den ihre Posaunen blasenden Engeln und
Traum, aus dem Handgelenk, wie auto-
seitig mit ruhiger Hand aufgetragenen
Saite der Gitarre schlagend — als ihren
der wie altersmilde oder schon halb jen-
matisch vor sich hinzeichnend oder die G-
sanften Kolorierung, ist kein Rätsel. Er
Text gefunden haben, nachdem er in der
gelenk rührende Weise ernst mit der Er-
als einen, der über sie redet und zu ihnen.
macht völlig durchschaubar auf eckig un-
mahnung des zweiten Timotheusbriefs,
wonach „alle Schrift, von Gott eingege-
Kirchengeschichte abgelegt worden war —
Wovon?
Das römische Kaiserregime ist wie
ben“ nütze sei „zur Lehre, zur Zurechtwei-
das bürgerliche „rule of law“ (und anders
Brav buchstäblich ist also alles illustriert,
das Frankenreich oder die asiatische Des-
gen“ (Origines) um 96 nach Christus über
Zeit steht — ein aneignender Griff nach
als er, wie die Kirchenlegende besagt, vom
nem mythischen Anfang her, ein empha-
sung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“.
was „Johannes, der an der Brust Jesu gele-
das Ende der Zeiten aufgeschrieben hat,
Kaiser Domitius nach Patmos verbannt
worden war, weil er sich geweigert hatte,
den Kaiser als „Dominus et Deus noster“,
unsern Herrn und Gott, anzuerkennen.
Die Beckmannsche Methode der
Bebilderung hat bei aller Buchstaben-
als beispielsweise die Pharaonenmacht,
potie) eines, das mit offenem Ende in der
der Ewigkeit und gleichzeitig, von sei-
tisch historisch gedachtes. Exil bedeutet
für beide Herrschaftsformen, daß einer
nicht nur aus der räumlichen Nähe zum
Gesetz und seinem Gesetzgeber, sondern
vor allem aus der allgemeinen Zeitrech-
nung herausfällt, die das Ende offenhält,
aber die Startbedingungen für alle festlegt.
Es gibt den Verbannten, wenn er
verbannt ist, nicht nur nicht mehr, es hat
die keine Klasse sein darf, sondern bloß
ein bestimmungsloser Haufen von Unberührbaren und Unbrauchbaren, die nicht
mal mehr als Streikbrecher oder Lohn-
ihn nie gegeben. Der Exilant Johannes
drücker Verwendung finden, dann kann
lypse schreibt: Man will mich aus der Zeit
Klasse nur formuliert werden in dem Satz:
rächt sich dafür, indem er seine Apoka-
verstoßen? Bitteschön, aber die Zeit, von
der man da spricht, ist um!
Auf solche Racheakte für den von
das Klassenbewußtsein einer solchen
Wir sind die Bösen.
Mit uns, heißt das, hört alles auf: An-
stand, Humor, die Zeit.
Wohin mit uns? In die Hölle (vor-
der Macht verfügten Gemeinschaftsent-
mals: Agentur für Arbeit).
Zeit hat, nämlich die leere, abstrakte
mengetragenes Material, Fotos, Besichti-
zug kann verfallen, wer plötzlich zuviel
Wenn man unter Rekurs auf zusam-
Dauer, die über alle verhängt ist, die nicht
gungen, eine Konzessionszeichnung und
geschichtsbildenden Treiben der Erwach-
sich die Bösen zusammenrotten, einer
mehr oder noch nicht am sinnvollen,
senen beteiligt sind: Kinder, Künstler,
Verbrecher, Verbannte.
III.
Sind die Asozialen draußen, weil sie
das Gesetz zwar kennen, aber nicht anerkennen, oder verletzen sie das Gesetz,
weil sie draußen sind, aber nicht draußen
sein wollen?
In einer zu Lebzeiten unveröffent-
lichten Notiz benennt Walter Benjamin,
der meist um so romantischer orakelte,
je marxistischer er sich wähnte, aber zum
Ausgleich dafür auch um so marxistischer
sonstige Forschung einen Ort, an dem
Sorte Anschauung erschließt, die über
Justiziables hinausgehen könnte, dann
darf ich mir das so zusammenreimen, daß
dabei im günstigsten Fall neben einer
eher banalen, aber nützlichen Verneinung
der Unanschaulichkeit an sich auch ein
Akzent darauf fällt, daß solche Orte der
Verbannung und der opaken Rechtsunsi-
cher-heit nicht vom Himmel fallen, nicht
wachsen und wuchern, sondern gemacht
werden, von denjenigen Leuten nicht zu-
letzt, die darin dann sitzen wie in der Falle.
Die tote Pflanze, der Festschmuck,
die erkennbaren Farbfelder und Muster
dachte, je theologischer er schrieb, drei
von gastronomieüblichen Markenarti-
der Freiheit in dem Ungehorsam gegen
Siglen zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur
geistige Wurzeln der Sünde: „Der Schein
keln können Kunst werden oder auch
Gottes Gebote. Der Schein der Selb-
Erziehung in der Gerechtigkeit. Was sie
meinschaft (der Guten). Der Schein der
dem Sinn, daß wir plötzlich wieder für
des Bösen.“
Verhältnisse sind. In der Bibel werden
anfangen würde, ist dies: Wenn es einer
wähnt, nicht einmal das ist klipp und klar:
ständigkeit in der secessio aus der Ge-
Unendlichkeit in dem leeren Abgrund
Was ein orthodoxer Marxist damit
Gesellschaft gelingt, eine Klasse zu bilden,
nicht bleiben sollten, sind Fetische in
Sachen halten, was doch gesellschaftliche
sogar zwei verschiedene Sorten Hölle er-
Im Scheol ruhen diejenigen Toten, an die
sich Gott erinnern wird und die deshalb
Erlaubnis sind rückwirkend abgesperrt,
dagegen die ganz Vergessenen und des-
die Opfer, aber immer noch rechtzeitig
Vergebung haben.
Mit den neuen Höllen im Osten wird es
auferstehen werden, in der Gehenna
halb Verdammten, die keine Aussicht auf
IV.
Es gab eine Zeit, da konnte man Ver-
wahrlosung „malerisch“ nennen.
Wir sind weiter: Heute sind eher die
Architektur und die Stadtplanung dafür
zuständig.
Die Gemeinschaft („der Guten“, wie
isoliert wie ein Seuchentrakt; zu spät für
für die Raumzeitordnung des Gesetzes.
ähnlich zugehen, aber wohl etwas länger
dauern. Die Gerechtigkeit hat Zeit, welche die Asozialen und die ihnen Ausgelieferten nicht haben.
Die Gerechtigkeit greift Platz, wo
eigentlich kein Platz mehr ist.
Was ich von Kunst gerne bereit-
Benjamin ergänzt) behält sich vor, in der
gestellt bekäme, wäre ein mehr oder
der rechtsfreie Raum ist nur insofern ei-
ausformulierter Protest dagegen, daß wir
Hölle nach dem Rechten zu sehen, und
ner, als es in ihm keinen Schutz gibt, aber
nicht insofern, daß er der Strafe nicht zu-
gänglich wäre.
Wer nicht erlöst werden kann, kann
immer noch belangt werden — diese Er-
fahrung haben schon die Pädophilen
Dänemarks machen müssen, nachdem
zwischen 1969 und 1979 Kinderporno-
graphie in ihrem Land legal war und
Magazine wie „Nymph Lovers“ oder
„Bambina Sex“ dort vergleichsweise frei
weniger präzise mit sinnlichen Mitteln
Menschen leider nicht zaubern können —
alles andere ist Dekoration.
Die Herstellung von höllenerschlie-
ßenden Artefakten ist die magische statt
diskursive Kritik der schleichenden,
ungerechten antidemokratischen Ent-
flechtung des Ortszusammenhangs, der
gegenwärtig zwischen Richtern, Staatsanwälten und Kunstkennern einerseits,
indolenten Asozialen und ihren schutzlo-
sen Nachkommen andererseits langsam
verkauft werden konnten.
verschwindet.
dere Länder, schließlich nach Amerika,
Stadtluft frei machte und Landflucht be-
Das Material gelangte auch in an-
wo Justiz und Medien Ende der Siebziger
und Anfang der Achtziger eine Kam-
pagne dagegen starteten, die keine Ge-
Er hat in den Städten bestanden, als
rechtigt war.
Was die Abgeschriebenen unter sich
tun, darf nicht egal sein, soweit stimmt
fangenen machte und deren Effekt
das Gesetz mit der Kunst überein.
schlug und dem Porno-Verleger Willy
lich verschieden: Das Gesetz will auch
schließlich auch nach Europa zurück-
Die Motive dafür jedoch sind ziem-
Strauss aus Kopenhagen das Geschäft
von den Abgeschriebenen anerkannt wer-
folgungsaktionen gegen Kindesmiß-
daß es einmal keine Abgeschriebenen
verdarb. Bis heute werden bei Strafverbrauch zu pornographischen Zwecken
Spuren jener Zeit beschlagnahmt; die
zehn Jahre der staatlich-dänischen
den, die Kunst dagegen will versprechen,
mehr geben wird. Privatsphäre, auch die
von Clubs und Kneipen, ist eine Lüge, solange Menschen bloß abstrakt frei sind,
als Lebewesen nämlich, die sich und an-
dere verkaufen können oder es lassen.
Der jeweilige Preis ist die Pointe.
Sie gehört zerstört.
Dietmar Dath
THOMAS DEMAND
(*1964, München — lebt in Berlin)
KLAUSE I–V, 2006
C-Print / Diasec
Museum für Moderne Kunst,
Frankfurt am Main
Erworben mit großzügiger Unterstützung
der Partner des Museum für Moderne Kunst
(DekaBank Deutsche Girozentrale, DELTON
AG, Deutsche Bank AG, Eurohypo AG,
Helaba Landesbank Hessen-Thüringen,
KfW Bankengruppe und UBS Deutschland AG)
Inv. Nr. 2006/178.1-5
THOMAS DEMAND
KLAUSE I–V, 2006
The five-part cycle Klause by
Counted out
Thomas Demand was executed in 2006
Demand, Beckmann, Apokalypse
ed hand-coloured lithograph series Apo-
I.
for a joint exhibition with the rediscoverkalypse of 1941/42 by Max Beckmann.
The text by Dietmar Dath makes
reference to this juxtaposition but is also
pertinent without the Beckmann cycle,
and well worth reading.
Everybody knows those antisocial
elements: Those people dress in stone-
washed jeans and garish sportswear, their
eyebrows do not fit; they put up their tattooed hands to cover their faces and cry
in silence, but perhaps they’re really
laughing, you can never be quite sure.
We have our reasons to be afraid of those
whose hairstyle is never as fetching as the
one my first girlfriend from the suburbs
used to impress me with.
They have not voted for anything or
anyone in some time. Even the right-
wing-extremists have forgotten all about
them; the ballot paper is a book with se-
ven seals to it (they do not open any books
at all, not even the Constitution or the
Good Book).
The tavern where these people meet
Please refrain from using the word
to wait for nothing in particular is a land-
“milieu” and kindly try to hold them all in-
ty, almost level with the ground. It is one
The board members, the landladies, the
your way to school, like the big wall be-
those characters you will meet on your
mark of complete exile from civil socieof those places you dread as a child on
hind which something is barking that
could never be as bad as you imagine it to
be; like the small copse that makes you
hurry past on your bike – it is so small as
to hardly be threatening on the outside,
but all the darker and denser on the in-
side.
What is going on in there? I do not
want to know.
You could identify some other anti-
social persons besides those who dwell
in society’s shadowy regions and gnaw
on every bone they can find, even if there
is a human being still attached to them.
dividually responsible for their actions:
fathers, the angels and the little boys, all
journey.
Behold: The towers of glass and
steel. Here something has happened,
or so they say: The fate of hundreds of
thousands about to lose their jobs has
been sealed, fortunes have been made,
the decision about where the train is
heading and where it stops en route has
been taken.
Behold: The tavern in the poor and
destitute part of town, standing in a wide
open area, close to the social security
building. This tavern seems to be crouch,
A French rock band called “Trust” once
as if someone has kicked it. Here some-
and told the story of a guy who thinks
fate of the very few who cannot speak for
where — money is all that he desires, he
The police have arrested some suspects
and thinks he’s winning. If that’s winning,
ings have begun, but the case is slowly
sung a song that was called “Antisocial”
himself a driver on a train-ride to no-
puts a price-tag on everything he sees
we’d rather lose — thus spoke the angry
Frenchmen.
The antisocial people they were re-
ferring to wear ties and live in luminous
places.
There is a bifurcation here: How
can the one term be an appropriate designation for both the shadow-dwellers and
the men in charge?
Is there a way to resolve this, is there
a point to the observation?
The point is missing. That is how it
should be, because we are dealing with
the description of a state of affairs, not
with a joke or some other kind of story.
thing has happened, or so they say: The
themselves has been bought and sold.
and questioned them. The court proceedimploding as the people who should be
judged and sentenced are not suited for
justice. These persons do not behave as if
they lived in a democratic constitutional
state, but as if they were serfs before their
feudal lord, swearing oaths or solemnly
testifying to the opposite, as the opportu-
nity arises, occasionally admitting something that perhaps no one ever commit-
ted. And because no one can essentially
decided what really happened, confessions are made and discarded at will,
the scene of the crime inspected and then
re-inspected without any conclusive evi-
dence being found, police officers given a
free rein and then reprimanded for going
too far, leading questions asked and the
answers then trashed in court. All of this
is rather terrible and pretty boring; we
should be given a Norman Mailer or a
Truman Capote who could then write
something like “The Executioner’s Song”
or “In Cold Blood” about these goings-on
in order to follow the path of the snaking
worm of law into each nook and cranny.
Let us not succumb to the boredom and
tediousness of it all; find the devil in the
details, where he belongs.
II.
The book with seven seals that the
Apocalypse according to St. John men-
tions resembles a ballot paper when Max
“Dominus et Deus Noster”, our Lord and
God.
Beckmann’s method of illustration,
as literal as it is, and perhaps because of
this very literalness, resembles the way
in which the late Johnny Cash wrote a
remarkable song called “When the man
comes around” using the very same biblical text, yet also taking a few lines or even
a chorus from other scriptural sources.
That he should try to find music appropriate for the Apocalypse had been imparted
to Cash in a dream. Not just for art-histo-
rical reasons we should refrain from terming “Expressionist” the fashion in which
Cash and Beckmann arrive at a kind of
“second subjectivity” by working with
something that someone else has author-
Beckmann draws it: the circles with cros-
ed: The text that is being adapted was not
candle next to it. The series of pictures
rather than hermeneutical scholars by
ses in them, the monster in front of it, the
that this drawing is taken from, the series
written by them, yet they become authors
the very act of discovering their very own
with those headless, punished sinners,
message in those old words and playing
Angels who are sounding their trumpets,
cause of it, automatically, sleepily. Those
the mild quizzical expression of an old
history for their benefit, they talk about
the Great beast, the cups of wrath, the
shows colors that seem to be diluted by
man’s glance. They’re drawn with a calm
hand as if preparing for departure for the
Great Beyond. There is no riddle here.
Those angles, those crude arrangements
are serious about the warning from 2nd
Timothy 16 that “all scripture is given by
their guitar, making their drawings be-
words have been deposited in religious
their concerns, they talk to them.
About what?
Roman Caesarean rule was conceiv-
ed as open-ended, just as our modern
“rule of law” is (in that sense, it differs
from ancient apocalyptical forms of
inspiration of God, and is profitable for
government, which were bound up with
instruction in righteousness”. In a very
history to come).
doctrine, for reproof, for correction, for
literal way, everything is being illustrated
which has been described by “John who
lay at the bosom of Jesus” (Origines)
about 96 A.D., when he lived as an exile
on Patmos because he had not been
willing to hail the roman emperor as
a way of thinking that knows an end of
Caesar tries to possess eternity,
and his very reign is testimony to the
mythical truth of an unbroken historical
line that got him where he is. In systems
such as this, “exile” means that the exil-
ed person is not just removed from the
geographical vicinity of the law but also
formulate its class consciousness by pro-
frame of reference which keeps the end-
everything comes to a halt: Decency, good
kicked out of the common temporal
ing at bay and names the initial condi-
tions of every human life.
nouncing: We are evil. Where we are,
humor, time itself. Where do we go? To
hell (formerly known as the employment
The exile ceases to exist; he never
agency).
The exiled prophet takes his revenge
photos, an inspection, a concession draw-
existed.
by writing his apocalypse: You dare to
cast me out of your time? Very well then,
but your time will end.
Acts of revenge like this one can
only be conceived of by those who have
If one were to use material evidence,
ing and the results of other inquiries to
construct a plausible view of a place where
the bad people meet, a view which tran-
scends what can be apprehended by the
law, such an act could lead — among other,
more or less banal things such as the de-
both too much time and no time at all,
nial of incomprehensibility — to the
that which haunts all who do not con-
emerge from the natural order of things
carried out by adults: children, artists,
ple who are caught there as if in a trap.
encased in empty, abstract duration as
tribute to the making of history as it is
criminals, exiles.
III.
Are antisocial people counted out
because they know the law but refuse to
knowledge that places like that do not just
but instead are made, not least by the peoThe dead plant, the festive orna-
ment, the colors and patterns of brandname products for the tavernkeeper’s
use can become art, or signs which are
profitable for doctrine, for reproof, for
respect it, or do they cross the line of the
correction, for instruction in righteous-
in?
of a kind of fetishism which works by
law because they are outside, trying to get
In a note first published posthum-
ously, Walter Benjamin, a Marxist’s
ness. What they should not be is objects
making what is, in fact, an assortment of
indices of social relations seem to be a
romantic and a romantic’s Marxist, wrote
mere collection of things.
semblance of freedom in disobeying
hell – not even this is a clear-cut affair:
of the three intellectual roots of sin: “The
God’s commandments. The semblance
of independence in secession from the
community (of the good). The semblance
of infinity in the empty abyss of evil.” An
orthodox Marxist would respond to this
by saying that if a society manages to
create a class which is not allowed to
be a class per se but rather has to exist
in a state of collective uselessness and
indifference, then this class can only
The Bible mentions two kinds of
Sheol is the resting place of those who
will be remembered by God and will experience resurrections, Gehenna is the
burial ground of those who are beyond
redemption.
IV.
There once was a time when run-
down things could be called “pictur-
esque”. We’ve come a long way since:
Nowadays, it’s not about pictures but
(instead of magical) critique of the creep-
The community (“of the good”, as Benja-
apart of the topographical connection be-
things even in hell. The space outside
neys and art lovers on the one hand and
beyond punishment. If you cannot be re-
their defenceless progeny on the other.
about architecture and urban planning.
min adds) reserves the right to look after
the law is beyond redemption, but not
ing, unjust, antidemocratic breaking
tween the world of judges, state’s attor-
the world of the antisocial element and
deemed, you still might be incriminated —
This connection was to be found in the
pornography was made legal in their
freedom. The law and art agree: what the
like Denmark’s pedophiles, after child
country in 1969, up until 1979, when
big cities when those where a promise of
antisocial element does must not be of no
magazines like “Nymph Lovers” and
consequence.
paratively freely. These materials were
volved in this agreement: The law wants
America, where the justice system and
are counted out, while art wishes to
“Bambina Sex” could be bought com-
brought to other countries, even to North
the media started a campaign against it
in the late 1970s and early 1980s. That
But there are different motives in-
to be respected even among those who
promise that the counting out will stop
one day. The realm of the private, even in
was driven home with a take-no-prison-
clubs and pubs, is a lie as long as freedom
in Europe, where the porn mogul Willy
license to buy and sell yourself and others
ers-attitude, and the effect was felt even
Strauss from Copenhagen was driven
out of business. Even today, authorities
still confiscate traces of the stuff that
was produced back then; the decade of
is only granted in the abstract, i.e. as the
or not.
The price is the point.
It needs to be destroyed.
Danish leniency is locked in the past,
Dietmar Dath
reaches where it wants to reach, even
Translation: Jeremy Gaines,
quarantined, if you will, but the law
if it’s too late for the victims. The new
multiple hells of Eastern Europe will experience the same effect, even if it takes
a little longer.
Justice takes time, which the anti-
social element does not have.
What I would like to see in art would
be some sort of protest against the de-
pressing fact that people are not magi-
cians; everything else is just decoration.
Producing artefacts which illustrate
and render comprehensible what we
call “hell” would be a kind of discursive
Frankfurt/Main
THOMAS DEMAND
(b. 1964, Munich — lives in Berlin)
KLAUSE I–V, 2006
C-Print / Diasec
Museum für Moderne Kunst,
Frankfurt/Main
Acquired with the generous support of
the partners of Museum für Moderne Kunst
(DekaBank Deutsche Girozentrale,
DELTON AG, Deutsche Bank AG,
Eurohypo AG, Helaba Landesbank
Hessen-Thüringen, KfW Bankengruppe
and UBS Deutschland AG)
Inv. no. 2006/178.1-5