Monika Ivkic´: Shootingstar aus OTK

Transcription

Monika Ivkic´: Shootingstar aus OTK
mit scharf
Juni
www.dasbiber.at
2008
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Stadtmagazin für Wien, Viyana und Beč
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+ Mönch ohne
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+
Monika Ivkić:
Shootingstar
aus OTK
EURO-Kanzler
Gusenbauer über Taktik und Fouls
EM-Oldie Vastić
Unser Ivo: Jetzt will er auch zur WM
Nazi-Kickerei
Als wir 1938 die Piefke besiegten
Von Karin Plassnig und David Kalwil (Foto)
3 min. mit biber
Embe Kandolo Tonton ist der einzige
österreichische Polizist mit schwarzer
Hautfarbe. Der Wiener über Alltagsrassismus und seinen Kampf gegen Ungerechtigkeiten. Der Inspektor kämpft nicht
verbissen. Der Mann mit dem DenzelWashington-Look besticht durch Freundlichkeit und Coolness.
Mit dem KURIER gleich dreifach auf Ballhöhe:
1 | Von 1. Juni bis 1. Juli täglich mit Ihrem EURO KURIER
2 | Jeden Sonntag mit Eurochamp, dem Fußballmagazin von KURIER und News
3 | DIE EURO LIVE AUF www.kurier.at
BIBER: Aus welcher Motivation heraus bist
du Polizist geworden?
EMBE KANDOLO TONTON: In diesem
Beruf kann man anderen helfen und einen
Gerechtigkeitssinn habe ich schon immer
gehabt.
Wie fühlt man sich als einziger Polizist
mit schwarzer Hautfarbe?
Gut (lacht). Als ich mit dem Polizeidienst
begonnen habe, gab es verschiedene
Reaktionen von den Kollegen… Vielleicht
auch, weil manche schon schlechte Erfahrungen mit Menschen schwarzer Hautfarbe gemacht haben.
Wie hast du auf diese Kollegen reagiert?
Ich habe eigentlich gar nicht reagiert,
weil diese Kollegen von sich aus sehr um
ein Gespräch mit mir bemüht waren,
um auch ihre Barrieren abzubauen. Mein
Zutun war einfach nur, dass ich nicht sage:
„Du bist ein Rassist und mit dir spreche
ich nicht!“ Aber ich vergleiche es immer
wieder mit den Frauen bei der Polizei.
Sexismus und Rassismus – das ist ja auch
wer ist er
name:
Embe Kandolo Tonton
geboren: Juni 1976
funktion:Inspektor im Polizeianhaltezentrum in 1080 Wien.
Seit 2003 im Exekutiv-, seit 2006 im Polizeidienst tätig
typisch: freundlich
wurzeln: Seine Eltern stammen aus der Demokratischen Republik Kongo.
Sein Vater war in der kongolesischen Botschaft in Wien tätig.
Nach dem Tod des Vaters ist Embe bei seiner österreichischen Stiefmutter aufgewachsen.
hobbies: Seine Familie, nachdenken, schwimmen, laufen
Das Runde im Eckigen.
Ein Denzel Washington für die
Wiener Polizei:
Inspektor Embe Kandolo Tonton
ähnlich.
Ja, genau.
Wie reagiert Otto Normalverbraucher auf
dich, wenn du zu einem Einsatz kommst?
Erstaunt, aber das ist typisch österreichisch. Aber ich finde das gut, da macht
er sich ein paar Gedanken darüber. Hin
und wieder fallen vielleicht Meldungen
oder so, aber da muss man stabil genug
sein, dass man gewisse Sachen von Anfang
an im Keim erstickt oder sich seinen Teil
denkt und die Amtshandlung weiterführt.
Was würdest du an der Polizei gerne
ändern?
(lacht) Die Uniform. Die vorige hat mir
besser gefallen, aber sie ist o. k.
Inhalt
Economya & Politika
03 Drei Minuten mit dem ersten schwarzen Bullen Wiens
06 Editorial mit scharf
06 Impressum
08 Making of biber
10 Ivanas Welt
11 Post für dasbiber
12 Wienerin des Monats: Elvira
15 Undurchführbares Interview: Der österreichische Keller
16 Kick mit Gusi: Der Kanzler über Fouls in Politik und Fußball
18 Ein Jude wird Moslem
20 Die kroatische Ceca: MP Thomson, Rocker oder doch Faschist?
24 Karriere: Was Unternehmer konkret von Migranten wollen
26 Business-Talk mit Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank
Szene
28
In Österreich wollte sie keiner, in Deutschland ist sie fast ein Star geworden.
DSDS-Kandidatin Monika Ivkić im Biber-Porträt
48 Rock on, go East! Der Biber-Festival-Guide durch den Osten
Wien
37 Wien mit scharf – Wien mit schaass
Top-Story
38
Bist du turkisch Mann, machst Hochzeit mit viele Leute. Biber war dabei und kam in
Atemnot. Mei liaba! Wenn 1000 Menschen auf einmal tanzen, is was los!!
44 Der Mönch, der keine eCard braucht
46 Einmal Kultur mit alles
48 NEU FESCHN Dettas Streetstyle und orientalische Beauty-Tipps
51 Wiens erstes Party-Horoskop
52 Gastro mit Umar vom Naschmarkt: Der Trick mit der Miesmuschel
EURO 08
54 Auf a Plauscherl mit unserem Ivo Vastić
56 Esterreich, Esterreich! Das is meine Heimat....die inoffizielle EM-Hymne
58 EM in der Moschee: Nur fluchen ist verboten
60 Kick unterm Hakenkreuz: Haben die Österreicher sich doch gewehrt?
64 Biber präsentiert: Die Gewinner des Integrationssportpreises
Out of AUT
66 Ghetto in Sofia
68 Maserati-Reisen in Palma de Mallorca
KOLÜMNE
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Wien mit scharf
Das ist Biber, das erste Stadtmagazin für alle Wienerinnen und Wiener. Biber berichtet
direkt aus den multiethnischen Communitys heraus – und zeigt jene spannenden Facetten Wiens, die bisher in keiner Zeitschrift zu sehen waren.
Mit unserer letzten Cover-Story über Lady Bitch Ray waren wir allerdings, das müssen
wir gestehen, nicht allein in der großen Medien-Welt. Zeitgleich mit Biber brachte der
Spiegel einen Bericht über die türkische Porno-Rapperin, zwei Wochen darauf widmete
die Süddeutsche Zeitung der Schlampen-Power de luxe eine große Geschichte.
Ehrlich, das war nicht abgesprochen.
Diesmal versuchen wir es mit einem Shootingstar aus OTK (Ottakring, für alle über
30). So weit wie Monika Ivkić ist noch keine Österreicherin bei Deutschland sucht den
Superstar (DSDS) gekommen. Und während jede „echte“ Wienerin dafür wohl gleich
zum Pop-Exportstar gekürt worden wäre, ist das Gastarbeiterkind aus Bosnien bei uns
(noch) nicht wirklich eine Größe. An Emi, Universal und Co: Gebt Monika einen
Vertrag (S. 28).
Ach ja, die EM ist endlich da. So wie alle Magazine haben auch wir die besten FußballExperten des Landes im Blatt: Bundeskanzler und Sportminister Alfred Gusenbauer, im
innenpolitischen Infight derzeit besonders gefordert, schreibt als Gastautor über Taktik,
Fouls und die Qualitäten eines Teamchefs (S. 16), Biber-Redakteurin Ivana Martinović
bekennt ihre geheimen Vorlieben für Fußball(er), Sex und Schweiß (S. 10) und Dinamo-Ottakring-Kicker Dino Cehajić hat Oldie Ivo Vastić zu seinen WM-Plänen 2010
befragt (S. 54). Über einen Kick unterm Hakenkreuz vor 70 Jahren berichtet Ballesterer-Experte David Forster. Damals gewann die Nationalelf im „Verbrüderungskampf“
gegen die Deutschen mit 2:0 (S. 60).
Redakteure des Monats:
die Fotografen-Parade
David Kalwil
Benedikt Loebell
Kaum im biber-Team, schon
landet seine erste Fotoarbeit
auf der Titelseite. Na, net
schlecht, Herr Minić. Nun,
mit Fr. Ivkić - dem DSDSStar, ist er schon Busenkumpel. Die komplette Serie
im Heft! Der Gute ist auch
fleißig am Bloggen auf www.
dasbiber.at. Von Totschlag,
dem Rap-Talent aus Wien
haben wir vom ihm gehört.
Gib uns more, Igor!
Er ist 2 Meter groß, schlank
und macht die besten „SeiteDrei-Fotos“. David Kalwil
hat ein Auge für’s Sympathische und so trifft er immer
wieder auf nette Menschen,
die unsere Stadt so einzigartig machen: als „Wienerin
des Monats“ hat er diesmal
Elvira ausgesucht. Den ersten
schwarzen Polizisten hatte
auch er vor seine Linse. Siehe
3-Minuten-Interview.
Markenzeichen: rote Socken.
Sein Haar ist eine Pracht.
Prächtig sind auch seine Fotos, denn der Mann traut sich
was. Kein Kran ist ihm zu
hoch, kein Boden zu hart, um
das eine Foto in den Kasten
zu bekommen. Der Bene hat
lange genug die VIP-Schnuckis der Seitenblicke-Society
abgelichtet. Küss die Hand,
Herr Loebell, wir wissen das
zu schätzen!
Igor MiniĆ
Impressum
Herausgeber:
Biber Verlagsgesellschaft mbH,
Siebensterngasse 23, 1070 Wien.
Cheferedakteur:
Simon Kravagna.
Chefica vom Dienst:
Ivana Cucujkić.
Öffentlichkeitsarbeit:
Eser Akbaba.
Redaktion & Fotografie:
Emina Adamović, Suzan
Aytekin-Alavi, Kasia Baginska,
Antonio Biondi, Petra Benovsky,
Birgit Bermann, Dino Čehajić,
Fernanda Costa dos Santos,
Sreten Colić, Meri Dejanovska,
Bülent Erkol, Karoline Feyertag,
Bernhard Gaul, Klaudia Dabić,
Zwetelina Damjanova, Güney
Saritas, Sermin Kaya, Daniel
Kalwil, Tomaj Khakpour,
Lisbeth Klein, Alekxandra
Klepić, David Kalwil, Simone
Leonhartsberger, Benedikt
Loebell, Raki Nikahetya, Igor
Minić, Anita Malli, Marc-Antonio
Manuguerra, Ivana Martinović,
Beni Malajev, Christian Müller,
Todor Ovtcharov, Fatih Öztürk,
Clemens Neuhold, Amar Rajković,
Petra Rautenstrauch, Bernadette
Schmatzer, Nergiz Saskin,
Daniel Shaked, Karin Plassnig,
Flo Waitzbauer, Vesna Isailović,
Andreas Wiesmüller.
Fotochefe: Moritz Schell.
Art Direktion: Dieter Auracher.
LayOut: Dieter Auracher,
Mehmet Sel.
Logo: Ender Gülfirat.
Kolümne: Sedat Pero.
Lektorat: Jennifer Bendele.
Anzeigen: Wilfried Wiesinger.
Geschäftsführung:
Wilfried Wiesinger,
Simon Kravagna.
Kontakt: Siebensterngasse 23,
1070 Wien.
Telefon: 0043-1-9577528
[email protected]
[email protected]
Internet: www.dasbiber.at
Druckerei: Mediaprint
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Blogger-Königin Ivana Martinović wie sie leibt und lebt!
Mittlerweile ist sie als „Chamäleon“ von biber bekannt,
denn bei jeder Sitzung überrascht sie mit neuer Frisur. Hier
entsprechend für den Lifeball getuned.
Die rasende Reporterin Martinović
ließ sich aber nicht
nehmen, auf Tuchfühlung mit den
Promis zu gehen.
Hier mit US-Star
Alan Cumming
kuschelnd.
Ü
Ü
…Daran haben die beiden dann geknabbert. Zum Dessert
tischte Gery Kessler Penis-Torten auf.
Ö
Gastro-Redakteurin Anita
Malli lässt sich von den UmarBrüdern das richtige AusternEssen erklären. Ja, ja. Probiert
hat sie dann auch. Angeblich
hat es ihr geschmeckt. Schlürf.
Tipp: ohne Gewürze, nur a
bissi Zitrone drüber, soll am
besten munden.
á
Der KebapMann steht
auch total auf
biber. Das Foto
ist überhaupt
nicht gestellt.
Er hat das Heft
freiwillig in die
Hand genommen. =)
Making of biber
Ü
Ö
Die Faden-Künstlerin bei der Arbeit. So
bekommen Augenbrauen den richtigen
Schwung. Fadenzupfen ist auch DER BeautyTipp für Damen-Oberlippenbärte. Wächst
langsam und flaumiger denn je nach!
Euro-Ball halten und lächeln. Der Kanzler bei
der Arbeit. Hier beim Presse-Shooting im Happelstadion. Auf den Rasen darf keiner mehr bis zum
Ankick der Euro.
PR-Lady Eser und Chefica Ivana C. bei der Diagonale in Graz. War a Gaudi…
Ü
…..sie sind extra hingefahren, um die sagenumwobene, schon vor Ewigkeiten angekündigte
ORF-Produktion „Tschuschenpower“ endlich zu
sehen. Ein netter Anfang für’s Ösi-TV. Kommt im
Herbst. Mehr dazu im nächsten biber.
Ö
Viel wichtiger aber: sie haben den Karl Markovich
getroffen!!! Und der is auch a Tschusch. Sein
Großvater ist nämlich Kroate. Markovich sollte
also eigentlich Marković heißen. Aber leider weiss
er nicht mal, was „dobar dan“ heißt.
Wenn Wiener Türken feiern, bricht die Bude nieder. 1000
Gäste und mindestens genauso viele Kinder. Fotograf Antonio hatte seine liebe Mühe, bei der Arbeit nicht eines der
umherschwirrenden Stöpsel zu übersehen. Es waren einfach
soooo viele!!
á
Ü
Karin Plassnig
beim Gespräch mit
dem ersten Polizisten mit schwarzer Hautfarbe.
War doch nur ein dreiminütiges Interview. Wieso
zum Gespräch zwei weitere Tatütata-Kollegen
mitgekommen sind, kam Karin strange vor. Was
hätte er denn nicht sagen dürfen?
Ja, ja. Arbeiten macht hungrig. Schnell einen fetten, sättigenden Döner reingeschoben und weiter
geht’s. Amar und Linda bei der Mittagspause. Und
nein! Der biber isst nicht aus Image-Gründen so
viel Kebap.
Ö
Geht die Braut als Jungfrau in die Ehe ein, bekommt sie ein
rotes Band um die Taille gebunden. Dass ja jeder weiss!!
03/08
Ö
Ü
Emina Adamović beim Plauscherl mit
Herrn Generaldirektor Himmer – dem
Unterstützer des Sportpreises für Migration.
Ein lustiger Kerl soll er sein.
Suzan Aytekin bei Monika Ivkić daheim in
der Hausmeister-Wohnung. Hier sitzen sie
grad bei Tschick und Kaffe in der Küche.
Weit hatte sie es nicht zum Termin- die
beiden sind fast Nachbarinnen!
Ö
Na, wer wenn nicht er wird die EM für Österreich retten.
Unser aller lieber Ivo – Majstore – Vastić.
Na und wer, wenn nicht er bat zum
Interview: biber-Sport-Reporter Dino Čehajić.
Hier genug Gründe, warum Frauen auf Fußball stehen:
1. Weil’s 90 Minuten dauert.
2. Weil die Latte 7,32 Meter lang ist.
3. Weil Versager ausgewechselt werden.
4. Weil es kein Spiel ohne vollen Körperkontakt gibt!
5. Weil Männer dabei wissen, wo der Anstoßpunkt ist.
6. Weil keiner dumm guckt, wenn du laut schreist.
7. Weil’s immer die Hoffnung auf Verlängerung gibt.
8. Weil nach dem Abpfiff keiner schnarcht.
9. Weil du jeden anspielen kannst, ohne vorher fragen zu müssen.
aussetzen will.
10. Weil man keine Kopfschmerzen vortäuschen muss, wenn man
wird.
ffen
ausgepfi
Fehler
jeder
11. Weil
12. Weil man die Pfeife schon vor dem Match erkennt.
In Ivanas WELT berichten
biber-Redakteurinnen
Ivana Cucujkić und Ivana Martinović
über ihr daily life.
Biber-Gewinnspiel BALKANIKA-FESTIVAL
Photocase
Ich habe eben den Artikel zur „Terrorbraut“
gelesen und ich muss sagen, dass
er mich enttäuscht hat. Ich finde ihn pathetisch, mitunter manipulativ!
Muadib
Schade, daß es eure feine Zeitung nirgends
in unserer Nähe gibt, grad im 4. Bezirk,
mitten in Bobostan, wär‘s wichtig, wenn
mal ein ordentliches Stadtmagazin verfügbar wäre.
beste Grüße,
Norman Shetler
Sie werden länger bleiben wollen.
Das sind die glücklichen
Gewinner von über 200
Teilnehmern für DAS Event
am 13. September auf der
Donauinsel mit Ceca und Co.
1x2 Karten haben gewonnen:
Mathilde Knor
Sanja Kuconic
Goran Sargic
Anci Stojakovic
Radumilo Olgica
János Erdödy
Marica Vukoja
Derya Öcal
Verena Zaufall
Jasminka Schulz
Und hier die Gewinner von
1x2 VIP-Tickets:
Sandra F./Schweiz
Milan Jovanovic/Salzburg
Irma Hadzic
Katarina Milosevic
Zlatko Mustafic
10
biber ist einfach so eine scheiß Zeitung.
Was redet ihr da vom strache der kanakenfreund. der strache versucht die kanaken
wenigstens fern zu halten die können ja eh
kein deutsch.
Maximilian Rieder
Lesermails
Fußball wurscht. Fußballer aber
Die EURO 2008 ist da. Juhu!! So – und weiter? Mir persönlich ist
en und Flanken interessieSchwalb
Abseits,
für
auch
Frauen
einige
sich
dass
nicht. Gut möglich,
Wir mögen eben MännerärFrauen.
wenige
nicht
ren. Ich bleib’ lieber bei den Latten, so wie wohl
wahr?
Nicht
Körper.
tzte
verschwi
und
n
sche, gutes Aussehe
jag für mich den Ball
Wir schauen uns also das Spiel an und denken nur: „Oh ja, mein Süßer,
Adoniskörper!“
deinem
mit
aussieht
dabei
du
göttlich
wie
und
Uff,
das!
du
ins Tor! Gut machst
sparen können.
echt
-Verbot
usziehen
r-Dress-A
Die UEFA hätte sich das Vor-Freude-nach-einem-To
sagen…
man
muss
ert,
enorienti
Nicht sehr zielgrupp
nicht darüber hinausTypisch Weiber? Aber seid doch froh, meine Herren, dass unser Interesse
t lassen. Frauen
gefälligs
euch
wir
werden
omäne
Männerd
ne
gebliebe
übrig
geht. Diese noch
das Spiel an, jeder
am
gemeins
uns
sehen
Wir
bleiben bei den Fußballern. Männer beim Fußball.
Elfer im Bett weiterdie
werden
Spiel
dem
Nach
ein.
Ruhe
kehrt
dann
Und
ive.
aus seiner Perspekt
g.
geschossen, es kommen also alle auf ihre Rechnun
Natürlich sind die eigenen
Ah, da bleibt ja noch die Landesfrage. „Hrvatskaaa, Hrvatskaaa!“.
die Pflaumen um das eigene
(Pflück
njive“
svoje
Landsmänner am begehrtesten. „Beri šljive oko
ise für eine andere
blöderwe
der
fixiert,
Ronaldo
Cristiano
em
irgendein
an
ist
Feld). Außer man
an.
Heimat
der
aus
Mannschaft spielt. Ansonsten feuert Frau die Amigos
ja, wir reden auch mit. Und manchmal,
stellen sie sich das mal vor, ja manchmal
schau ich mir im Fernsehen ein Fußballspiel
an. Schock!!
Maximilian
Alle, die leer ausgegangen sind, haben noch eine Chance: ab dem 5.Juni (bis
kurz vor dem Konzert) verlost biber jede Woche 2x2 Tickets auf
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Tunesien
Fussball ist mir wurscht!
Fussballer aber sicher nicht!
aus. Das war aber auch der Grund, wieso
ich mir nie ein Exemplar genommen habe.
Ich dachte, Biber wäre irgendein Sportmail mit scharf für
Magazin. Dann habe ich aber im aktuellen
das biber:
einen Beitrag über Ihre Zeitschrift
[email protected] GAP
gelesen und habe mir danach gleich ein
Exemplar mitgenommen. Ich muss sagen,
Da habt ihr was Tolles auf die Beine geich bin begeistert!
stellt, nur weiter so. In Salzburg wird mir
wohl die Online-Ausgabe genügen müssen. Martin Knoll
Wünsche euch weiterhin viel Erfolg.
Irgendwie scheint mir das Ganze wie eine
Amir Kalijikovic
Hurra-Postille, in der alles unkritisch als
super dargestellt wird, hat es nur irgendwie
Ich nehme an, die Rubrik „Undurchführmit Migration, Ausland, Islam,... zu tun.
bare Interviews“ sollte eine lustige sein.
Wissen Sie, wäre das nicht alles wahr, wäre Österreich an und für sich dient nur als
Spielwiese für selbstgefälliges und pseudoes „unter Umständen“ ja fast lustig. Bloß
cooles Geschreibe.
komme ich aus einer Stadt in Bosnien in
der 16 Moscheen in die Luft gejagt wurden, Ostarrichi 996
und aus der 50.000 Muslime vertrieben
wurden. Also kann ich über solche Scherze Sehr geehrter Herr Baric, nach ihrem
schlecht lachen. Ganz im Gegenteil, sie ver- letzten Interview im Biber weiß ich nun,
letzen mich zutiefst! Das werden Sie sicher dass ihr Kopf ein Fußball ist. Nichtsdestotrotz unternehme ich den Versuch sie ein
verstehen.
wenig über „die Schwulen“ aufzuklären.
Emir Numanovic
Ich zB bin kein „Einzelner“. Ich habe sehr
viele (auch heterosexuelle!) Freunde und
Das Biber kenne ich aus meinem Fitnesswir machen gemeinsam Ausflüge, gehen ins
Studio in der Webgasse, dort hängt es
Schwimmbad, (auch mit den Frauen) und
nämlich an der Rezeption zur Entnahme
Ägypten
Foto: Moritz Schell
Ivanas
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BIBER: Wie heisst du?
Elvira.
Wie alt bist du?
19.
Von wo kommst du?
Ich bin in Wien geboren und hier aufgewachsen,
meine Eltern sind aber aus Serbien.
Als was fühlst du dich?
Eigentlich mehr als Österreicherin, obwohl natürlich meine serbischen Wurzeln auch eine Rolle in
meinem Leben spielen.
Was machst du?
Ich habe gerade meinen Hasch-Abschluss gemacht
und will eine Ausbildung zur Krankenschwester
beginnen.
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Diesmal:
Das Interview mit dem österreichischen Keller
Neulich, in seiner Rede zum Tag der
Arbeit, hat Kanzler Gusenbauer die
Österreicher vor der Weltöffentlichkeit
in Schutz genommen. Tragischer Anlass
war ein schreckliches Verbrechen im
Keller eines Hauses in Amstetten, welches die Bewohner der Alpenrepublik
als finstere, pervertierte Kellermeister
erscheinen lässt. Der Bundeskanzler war
in dieser Angelegenheit nicht zu einem
Interview bereit. Aber der österreichische Keller (ÖK).
BB: Der Vater der Psychoanalyse, Dr. Sigmund Freud hat sie als
Metapher für das Unterbewusste, den dunkelsten Ort der menschlichen Psyche, benutzt. Ich bitte um einen Kommentar.
ÖK: Ach was! So ein Schwachsinn! Dieser heimatlose Jude soll
von mir aus.... äch... kann ich meine Antwort umformulieren?
BB: Nur zu...
ÖK: Was Herr Freud sagte, war nur ein bildlicher Vergleich. Ich
bin ein gaaaanz normaler Keller, wie sonst wo in der Welt. Sie
können sich gerne hier umsehen!
BB: Was ist in der kleinen Holzkiste da drüben?
ÖK: Holzkiste?
BB: Ja. Die kleine Holzkiste mit der Aufschrift: „Zahngold Eigentum des Deutschen Reichs. Reichssicherheitshauptamt.“
ÖK: Oh...diese Holzkiste! Na das ist doch normal, dass in einem
Biber sucht
Photocase
von Bogumil Balkansky (BB)
ECONOMYA + Politika
Aus der Reihe: Undurchführbare Interviews
Keller Wertvolles für schlechte Zeiten aufgehoben wird!
BB: Da gebe ich Ihnen Recht. Und was ist mit diesen Leuten da?
Sind das irgendwelche Gefangenen?!
ÖK: Aber nicht doch... das sind nur ganz normale Gespenster,
wie sie wohl jeder Keller hat!
BB: Den einen kenn ich doch... das ist Adolf Hitler!
ÖK: Ja, aber sie brauchen keine Angst haben, er will nur spielen!
BB: Und der Andere da... das ist doch H.C. Strache! Der ist doch
gar nicht tot!
ÖK: Oh... der ist nur zu Besuch hier. Er frischt nur seine Geschichtskenntnisse auf.
BB: Ich danke Ihnen für dieses Interview. Wo geht’s hier raus?
ÖK: Na, da drüben! Einfach durch die morsche Tür ohne Schloss
und Riegel und dann nach Rechts...
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den Lebenslauf und...
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echt niemand.
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Welche Geschichte mit Wien-Bezug möchtest du bei uns lesen?
Wie würde der Titel dieses Artikels heißen?
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Kontakt: [email protected] | Internet: www.dasbiber.at
15
ECONOMYA + Politika
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hat für Biber zur Edelfeder gegriffen und anlässlich der
EM das Verhältnis von Fußball und Politik analysiert. Ergebnis: Am grünen Rasen sind die
Spielregeln klarer. Technik, Kondition und Beharrungsvermögen braucht es aber überall.
Möglicherweise liegt einer der Gründe,
warum Fußball die Massen so begeistert, darin, dass sie ein Match – bewusst
oder unbewusst – nicht nur als sportliche
Auseinandersetzung, sondern auch als
Geschichte aus ihrem Leben wahrnehmen.
Der Fußball bietet so viele Lesarten wie
kaum ein anderer Sport an. Eine einfachere
davon ist die Identifizierung mit einem
besonders verehrten Spieler – und niemand
möge das als Kinderkram abtun, der mit
dem Älterwerden vergeht. Bezeichnenderweise verkaufen sich die Trikots mit den
Namen der Stars am besten, und zwar in
Erwachsenengröße.
Ich bin überzeugt, dass viele Fußballfans
im Spiel mehr sehen als das Geschehen auf
dem Platz, das relativ einfach nachzuvollziehen ist. In diesen 90 Minuten auf dem
Feld, in denen die Mannschaften um den
Sieg kämpfen, wickelt sich ein Geschehen
ab, dessen Grundzüge wir in ähnlicher
Form aus unserem eigenen Leben zu kennen vermeinen, das hier aber viel klarer und
komprimierter zu Tage tritt.
Im Spiel auf dem Fußballplatz sind die
Abläufe übersichtlicher, sie ergeben sich
aus der Verfassung und Stärke der Mannschaften und Spieler, hier gibt es anerkannte
Regeln, die der Schiedsrichter als allgemein
akzeptierte Instanz überwacht, und vor
allem: Nach 90 Minuten ist, es sei denn,
es gibt ein Nachspiel, alles vorbei. Ein
Ergebnis liegt vor, das man bejubeln oder
bedauern kann, und damit ist die Sache abgeschlossen – bis zum nächsten Mal. Dann
fängt man wieder bei null an, und anders
als im Leben zählen die Fehler der Vergan-
16
genheit nicht: Neues Spiel, neues Glück.
Im Beruf, im Leben, treten die Zusammenhänge selten so klar zu Tage wie
auf dem Fußballplatz. Ob ein Spielzug
gelungen ist, zeigt sich nicht sofort, ob eine
Finte Erfolg hatte, ebenso wenig, und was
mit einem erzielten Tor vergleichbar wäre,
hängt doch sehr von dem Wertmaßstab
jedes Einzelnen ab.
Trotzdem ertappen wir Fußballfans uns
oft dabei, in Kategorien dieses faszinierenden Spiels zu denken, und obwohl wir
selbst nicht auf dem Feld stehen, übernehmen wir Vorlagen, gehen in die Spitze
oder in die Verteidigung, schlagen Passes
nach rechts und links, dribbeln und greifen
an. Jeder weiß, wie sensibel das Gefüge
einer Mannschaft ist und wie wichtig die
Zusammenarbeit der Spieler ist. Im Kader
stehen ja mehr als die elf, die am Spieltag
auflaufen, und innerhalb der Gruppe entwickeln sich immer wieder Rivalitäten, die der
Trainer erkennen und ausgleichen muss.
Gute Trainer verstehen es, diese auseinanderstrebenden Kräfte zu bündeln und für
das Spiel des Teams nutzbar zu machen. Es
ist kein Zufall, dass viele Politiker ausgesprochene Fußballfans sind, und mancher
fühlt sich wohl heimlich als Teamchef,
auch wenn er in seiner Partei eher in der
Verteidigung anzutreffen ist oder nur auf
der Ersatzbank sitzt.
Gewisse Parallelen zwischen Fußball und
Politik drängen sich geradezu auf: Da wie
dort kann der beste Stürmer nichts ausrichten, wenn er von seinen Mitspielern im
Stich gelassen wird. Da wie dort hat man
sich auf den Gegner vorzubereiten, seine
„Hier wie dort muss
die Überlegenheit eines
Gegners anerkannt
werden, und ob das
mit einem sportlichen
Handschlag oder eher
zähneknirschend
geschieht, sagt einiges
über den Charakter der
Spieler aus.“
Stärken und Schwächen zu analysieren, die
eigene Taktik zu bedenken und mit den
Mitspielern abzustimmen.
Hier wie dort wird verbissen um den
entscheidenden Vorteil gekämpft, und
natürlich wird nicht immer fair gespielt
– mancher, der sich nicht anders zu helfen
weiß, weil er überfordert ist oder vom
schnelleren, gewandteren Gegner überspielt
wird, greift eben zum Foul.
Hier wie dort kann man nicht anders, als
Sieg und Niederlage als die zwei Seiten der
Medaille hinzunehmen, die das Spiel ausmacht. Hier wie dort muss die Überlegenheit eines Gegners anerkannt werden, und
ob das mit einem sportlichen Handschlag
oder eher zähneknirschend geschieht, sagt
einiges über den Charakter der Spieler aus.
Nicht zuletzt kommt es im Fußball wie in
der Politik nicht nur auf die feine Technik,
sondern auch auf eine kräftige Kondition,
auf Standfestigkeit und Beharrungsvermögen an. Und möglicherweise lehren Fußball
und Politik, Niederlagen mit Würde zu
tragen und Siege mit Demut hinzunehmen,
aber da bin ich mir mit Blick auf beide
nicht so sicher.
Foto: Franz Gruber
ECONOMYA + Politika
„Mancher greift eben
zum Foul“
„Es ist kein Zufall,
dass viele Politiker
ausgesprochene
Fussballfans sind, und
mancher fühlt sich wohl
heimlich als Teamchef,
auch wenn er in seiner
Partei eher in der
Verteidigung anzutreffen
ist oder nur auf der
Ersatzbank sitzt.“
17
wandlung
Der Jude, der zum Moslem wurde. „Klingt reißerisch“, lacht der Wiener, um den es
dabei geht. Die Geschichte von Juri Wawra und seine „Bezeugung“ zum Islam.
Von Nicola Schwendinger und David Kalwil (Foto)
18
Fotos: Moritz Schell
Der Islam ist die schnellstwachsende Religion der Welt. Alleine in
den USA sollen an die 25.000 Menschen pro Jahr konvertieren.
Juden sind selten darunter. Das macht Juri zu einer Ausnahme.
Theoretisch. Praktisch wurde der 34-Jährige kurz nach der Geburt
als Jude katholisch getauft. Macht nix, ist die Sensation halt kusch
und wir lauschen, was wirklich Sache war. Auf seiner IndividualMatura-Reise durch Indien war der Wiener von der Spiritualität,
vom Ausleben des Glaubens fasziniert. „Religion wird bei uns
– wenn überhaupt – im stillen Kämmerlein gelebt. Man muss sich
fast dafür schämen, wenn man jung ist.“
ECONOMYA + Politika
ECONOMYA + Politika
die
onen.“ Auch die Konversion ist – so der, der es wissen muss – „in
keiner anderen Religion so einfach“ und ein Muslim auf dem 2.
Religionsweg zu werden, sei „fast noch besser“, als so auf die Welt
zu kommen. „Mit der Bezeugung erhält man eine Carte blanche.
Man fängt noch mal von vorne an.“ Ein krasser Unterschied zum
adamschen Schuld-und-Sühne-Schlamassel.
„Mit der jüdischen Gemeinde haben
wir Probleme gehabt“
Mama Wawra hatte am Lebensrelaunch des Sohnemanns zu
kiefeln. „Sie hat sich tapfer gezeigt“, nickt Juri bedächtig. In der
„Ich bin nicht wegen meiner Frau konvertiert“
jüdischen Gemeinde Wiens habe man mit der Konversion sehr
Juri ging nach London, um dort „Vergleichende Religionswiswohl Probleme gehabt. Sowohl für die Mutter, als auch Juris
senschaften“ zu studieren. Auf der Insel fügte sich das „Puzzle“,
jüngeren Bruder gab es „Konsequenzen“. Näher will er darauf
wie Juri es nennt, zusammen. Es sei „mehr oder weniger alles
nicht eingehen. Darüber, dass seine Frau Mama in ihrer jüdischen
zusammengekommen“, meint er auf die Frage nach dem Timing. Buchhandlung nach 9/11 von der Polizei zum in England lebenSeine Jetzt-Frau ist Iranerin, damals Studentin der „Arabistik und den Konvertit befragt wurde, gibt es nicht viel mehr zu erzählen.
Islamwissenschaften“. „Ich habe jedenfalls nicht wegen ihr konver- Ebenfalls 2001 siedelte er zurück nach Wien, wo er und seine Frau
tiert.“ Bei den meisten Menschen hätte dem Schluss des Zitats ein derzeit halbtags arbeiten – im Bereich Naturkosmetik, für eine
Rufzeichen gut getan, bei Juri reicht ein bescheidener Punkt. Er
Apotheke im 6. Bezirk.
spricht sanft, dabei bestimmt, manchmal provokant, aber immer
überlegt. Der Mann weiß, was er tut – und er wusste es schon vor „Bei Sex-Szenen sollte ich nicht hinschauen“
10 Jahren, als er die „Bezeugung“ zum Islam leistete.
Auf den Alltag habe die Konversion keinen großen Einfluss. „Wir
tragen die Religion ja nicht auf dem Manschettenknopf.“ Die
„Der Islam ist zugänglicher als der Buddhismus“
Info „verfliegt, kurz nachdem man es gesagt hat. Da ich ja offen„Der Islam ist wesentlich zugänglicher, als Buddhismus und Hin- sichtlich keinen Sprengstoffgürtel trage.“ Er schmunzelt – wohl
duismus. Für mich als genetisch vorbelasteter Monotheist eindeu- wissend, dass sich zwischen den Zeilen Klischees tummeln. Dafür,
tig besser.“ Viele, so Juri, „verknallen sich in den Buddhismus. Für dass ich – am Spritzer nippend – nach dem „banalen Beispiel
ein westliches Gehirn ist die Religion aber schwer zu verstehen.“
Alkohol“ frage, entschuldige ich mich fast. „So banal ist das gar
Der Islam dagegen sei zugänglich, lebbar. Für Juri das Argument. nicht. Ich habe ein Jahr damit gekämpft.“ Nach kurzem Grübeln,
Man traut es sich kaum aussprechen – aber das klingt nach: „Ich
Schwenks zum Beten und Fasten, fällt Juri das Kino ein. „Bei Sexpicke mir die Religion raus, die am easiesten ist.“ Es klingt nach
Szenen sollte ich z. B. nicht hinschauen.“ Es geht um BescheidenBequemlichkeit, nach faul sein. Dieses „Aber“ hört er nicht zum
heit, um die Herausforderung, das Wachsen daran. „Leicht ist das
ersten Mal, es kratzt ihn wenig. „Wirklich faul ist, wer die Schäf- natürlich alles nicht.“
chen-Mentalität lebt. Das ist nicht das Ziel der meisten Religi-
19
Eine balkanische ShowBiz-Saga: Ein Essay von Bogumil Balkansky
über den kroatischen Rockstar MP Thompson, dessen EM-Konzert in
Österreich nach heftigen Protesten abgesagt wurde.
Er ist ein Kriegsheld, der erfolgreichste Sänger seiner Heimat und
ein kreuzbraver Katholik. Daheim füllt er Stadien, im Ausland
wird er kurzfristig ausgeladen. So geschehen zuletzt 2008 in
St. Andrä (Kärnten), wo der Kroate anlässlich der EM am 7. Juni
ein Konzert hätte geben sollen. Aber auch in Holland und den
USA wurden seine Events bereits abgesagt.
20
Foto: © 2007 Izidora Cirjak
Die Rede ist von Marko Perković genannt „Thompson“, dem
Rockphänomen Kroatiens. Und der umstrittensten Figur des kroatischen ShowBiz. Perković wird vorgeworfen, mit dem kroatischen
Marionettenstaat von Hitlers Gnaden und seiner bewaffneten
Macht, der klerikal-faschistischen „Ustascha“, zu sympathisieren
und in Teilen seines musikalischen Opus den Hass auf Serben,
Juden und Muslime zu schüren. Woanders kein empfehlenswertes
Konzept für eine erfolgreiche Karriere im ShowBiz – in Kroatien
geht es auf.
ECONOMYA + Politika
ECONOMYA + Politika
Mas chinenpistole,
Kreuz & Schwert
Als der damals 25-jährige Marko
Perković 1991 im Dorf Cavoglave,
zur Waffe greift um seine Heimat zu
verteidigen, bekommt er nur eine alte
Maschinenpistole, eine amerikanische
„M.P. Thompson Cal. 0.45“, bekannt aus
Gangsterfilmen.
Der unbefleckte Held.
„Thompson“ ist ein genuiner Held des Heimatkrieges. Als der
damals 25-jährige Marko Perković 1991 im Dorf Cavoglave, zur
Waffe greift, um seine Heimat zu verteidigen, bekommt er nur
eine alte Maschinenpistole, eine amerikanische „M.P. Thompson
Cal. 0.45“, bekannt aus Gangsterfilmen. So gebiert der Zufall
Perkovićs künftig sorgsam vermarkteten Logotyp: „M.P. THOMPDie Thompson-Saga ist ein Produkt der neuesten kroatischen Ge- SON“. Wobei „M.P.“ seine Initialen und das Kürzel der Waffenart
schichte, in der Patriotismus, Religion und Geschichtsklitterung
repräsentiert und „THOMPSON“ für die Waffenmarke steht
wesentliche Faktoren sind. Alles das findet man in seiner Musik, in und seinen Spitznamen in der Einheit, den er wegen seiner Waffe
den Texten, in seiner Bühnenshow und in seinem Lebenslauf.
bekommt. Und weil er keiner Kriegsverbrechen beschuldigt wird,
wie viele andere Kriegshelden, ist Marko Perković ein unbefleckter
Die Hymne.
Held.
Am Anfang steht ein Song aus dem Kriegsjahr 1991 mit dem
Die dritte Komponente neben Ustascha-Verehrung und HelTitel „Bojna Cavoglave“ (Bataillon Cavoglave), der zur inoffizidenepos dieser Erfolgsstory offenbart sich im No-Budget-Video
ellen Hymne des kroatischen Heimatkrieges werden sollte und
zu „Bojna Cavoglave“. Darin begleitet man Perković und seine
der mit den Worten „Za Dom Spremni!“ beginnt. Das war der
Kompanie in den Kampf. Stets prominent im Bild: dicke Ketten
Gruß der kroatischen Klerikal-Faschisten, der Ustascha, während mit glitzernden Kreuzen. Das Endprodukt: der Rock-Barde der
des Zweiten Weltkrieges. Perković selbst beteuert in Interviews
politischen Rechten in Kroatien.
stets, kein Faschist und kein Nazi zu sein, um im selben Atemzug
die Mitglieder der Ustascha als aufrechte kroatische Patrioten zu
Gott, Heimat, Volk…
definieren, die nur ihr Land und Volk verteidigt haben. Diese
Die sogenannte „Neue Kroatische Rechte“ ist nur ein Aufguss der
kodifizierte Zustimmung zur Bewegung der Ustascha ist eine der alten Koalition zwischen Kirche, Bürgertum und Faschismus. Eine
Säulen seiner Popularität. In Kroatien gibt es eben viele Menschen, wichtige Zutat ist die kroatische Variante der Blut- und Bodendie diese Zustimmung teilen.
Mystik, deren Hauptikon die Feuerstelle ist. Deswegen nennt man
21
ECONOMYA + Politika
sie „Ognjistari“ – abgeleitet vom kroatischen Wort „ognjiste“ für
Feuerstelle oder Herdstatt.
Nebelwerfer, Hebebühne und ein Schwert.
Ich erspare mir und allen anderen die Analyse der Texte und
der Musik. Die Texte kann man selbst, inklusive Übersetzung,
googeln. So wird man sich selbst überzeugen, dass es sich um
nostalgisch-verklärte Heimatmystik, heldisches Leiden im Ringen
mit Unterdrückern und die Frohkunde des Sieges über den Feind
handelt. Mehr nicht.
Die Musik.
Eine Mischung aus Rock und den folkloristischen Elementen
seiner engeren Heimat. Er kopiert damit übrigens die berühmteste
jugoslawische Band aller Zeiten, die bosnische Band „Bjelo Dugme“ des Goran Bregović.
Alles ist auf Feuerstellen-verteidigendes Heldenepos getrimmt.
Der Nebel der Zeit, aus dem blutig die Heimat erschaffen wird,
kommt aus Batterien von Nebelwerfern. Eine Hebebühne erhebt
Marko Perković Thompson über den Nebel. Er blickt in die Ferne
wie einst Che Guevara und umklammert dabei ein riesiges, kitschiges Zweihandschwert. Dann geht’s los! Die Menge tobt!
Emigrantenvereine schreiben an Veranstalter und Behörden Protestbriefe. Seit Neuestem hat sich der Jüdische Weltkongress dazugesellt. Perkovićs und seine Fans schäumen, und müssen sich nun
ernsthaft fragen: Ist dies jetzt die serbo-jüdische Weltverschwörung
gegen das Kroatentum?
Contra-Standpunkt
Warum ich Thompsons
Balladen gerne höre Von Ivana Martinović
Täusche mich nicht mit einer Taube in der Hand oder: „Ne varaj
me sa golubom u rukama“…
…das wird wohl Thompson über seine Kritiker denken.
Können diese von sich behaupten, dass sie keine Heimat haben?
Existiert ein Land auf dieser Welt, wo es keinen Patriotismus
gibt? Ist das etwa allein ein kroatisches Phänomen?
Ich bin bosnische Kroatin, höre gerne Thompson, finde seine
Balladen wunderschön und empfinde keinen Hass gegenüber
anderen Volksgruppen.
Musik zettelt keine Kriege an, es ist immer noch die Politik,
Der Held schlägt zurück.
die uns gegeneinander aufhetzt.
Im Augenblick ist Thompson mit der Tour „Es war einmal in
Thompson wird singen, so lange ihn die Menschen hören
Kroatien“ mit wechselndem Erfolg auf Weltreise. Je mehr die
wollen. Seine Kritiker sind genau so in der Lage Hass zu schüren,
Welt aber von ihm erfährt, desto häufiger wird er unangenehmen
wobei sie sich gerne als Moralapostel tarnen.
Fragen ausgesetzt. Zuletzt von der „New York Times“ und dem
Die Welt scheint mit der Erbsünde des Zweiten Weltkrieges
Jüdischen Weltkongress. Perković ist kämpferisch und seine Presse- nicht zurechtzukommen.
mitteilungen werden immer aggressiver und sturer. Etwas anderes
Meine Vorfahren waren Ustaša, genau wie auch viele Ösist ihm auch nicht möglich, will er sein Gesicht und die Gunst
terreicher und Deutsche Nazi-Vorfahren haben. Ich finde es
seiner Zielgruppe nicht verlieren. Der bisherige Höhepunkt ist ein schrecklich, was damals geschehen ist, aber schämen werde ich
Schlagabtausch mit der Weltorganisation der Juden. Thompson
mich nicht für etwas, wofür ich selber keine Verantwortung trawird in einem offenen Brief aufgefordert, sich von seinen frühen
ge. Gräueltaten des alten Regimes ändern nichts an der Tatsache,
Texten zu distanzieren und sich von der Ideologie der Ustascha ab- dass man sein Land liebt, dass man kein anderes als seine Heimat
zugrenzen. Als Antwort lädt Perkovićs Ephraim Zuroff zu seinem
haben möchte, dass man alte Volkslieder (Heimatlieder) hört
Konzert in Split ein – auf ein Gelände, das in ganz Split als „Altes oder singt. Wir bleiben was wir sind. Kein Grund sich dafür zu
Gaslager“ bekannt ist.
schämen. Wir können nur daraus lernen und es besser machen,
aber nicht unsere Herkunft verleugnen, weil andere an uns alte
Bleibt am Ende noch ein letztes Geheimnis zu lüften: Wie komSchuld übertragen wollen. Marko Perkovićs (Thompson) gewann
men die kurzfristigen Ausladungen von Marko und seiner Band
im letzten Balkankrieg seine Anhänger. Das ist nun nicht so
im Ausland zustande? Ganz einfach: Serbische nationalistische
lange her, dass ihn die Leute schnell vergessen werden.
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23
Karriere: Was 50 Wiener Unternehmer laut einer IHS-Studie konkret
von ArbeitnehmerInnen mit Migrationsbackground erwarten.
Von Raki Nikahetiya
„Meine Frau sagt oft: ‚Wenn wir die Türkenmädchen nicht hätten,
wir könnten den Betrieb nicht aufrechterhalten. Wir haben in
unseren Filialen wahrscheinlich 60% Türkenfrauen.“ ArbeitnehmerInnen mit Migrationshintergrund spielen am Wiener Arbeitsmarkt eine immer wichtigere Rolle. Die Öffnung der Ostmärkte
wird diese Tendenz noch verstärken. Doch was verlangen Unternehmen von Migranten und Migrantinnen? Welche Qualifikationen müssen diese mitbringen? Und wie werden die jungen
Wiener mit Migrationshintergrund beurteilt? 50 Unternehmer
wurden von Studienautoren des Instituts für Höhere Studien dazu
befragt. Hier die Ergebnisse.
tierung“ ihrer Mitarbeiter, d. h. ihr „Engagement“ und ihre „Lernbereitschaft/Lernfähigkeit“. Was das konkret heißt? Erwünscht
sind Leute, die mitdenken, keine ruhige Kugel schieben wollen,
sich nicht alles drei Mal sagen lassen müssen, bis sie ihren Hintern
bewegen, flexibel sind, lernbereit, Teamgeist haben und zuverlässig
ihre Arbeit selbstständig erledigen.
„Also, wenn ich unsere Belegschaft ansehe, dann haben wir
einen, glaub’ ich, hohen Anteil von Migranten, nicht von Ausländern, weil viele von denen schon österreichische Staatsbürger
geworden sind. Aber viele kommen eben aus Ex-Jugoslawien und
haben eigentlich eine erfolgreiche Migration hinter sich. Und
wenn ich mir deren Töchter und Söhne anschaue, die im Unternehmen arbeiten, dann sehe ich manchmal eine höhere Leistungsbereitschaft als bei Wienern.“
Soft Skills sind gefragt
Die befragten Geschäftsführer und Unternehmer erwarten sich
nicht nur eine formelle Ausbildung (z. B. HTL) in einem zukunftweisenden Beruf, sondern auch die nötigen „Soft Skills“. Unter
Deutsche Sprache, schwere Sprache
Soft Skills verstehen die Unternehmen heute die „Leistungsorien„Gutes Deutsch ist eine Voraussetzung für einen Facharbeiter, sonst wird der gar nicht ernst genommen.“ Unter „gutem
Deutsch“ versteht man die Fähigkeit zur Alltagskommunikation, die Kenntnis von arbeitsrelevanten Fachausdrücken und die
Fähigkeit sich schriftlich mitzuteilen. Wie gut das Deutsch dann
wirklich sein muss ist abhängig vom Aufgaben- und Verantwortungsbereich. Ein Akzent ist egal.
Generell gilt: In Zeiten der Globalisierung sind Sprachen und
multikulturelles Know-how ein entscheidender Faktor bei der Jobsuche. Viele Firmen stellen ihre Mitarbeiter besonders wegen ihren
sprachlichen Fähigkeiten ein. Vor allem Ostsprachenkenntnisse
sind heute gefragter den je.
Für Hochqualifizierte (Spezialisten und Führungskräfte) mit
Migrationshintergrund, ist die Beherrschung von drei Sprachen
Rat.
ratsam, um einen Vorsprung am Arbeitsmarkt zu sichern. Die
Info.
gefragtesten Sprachen sind vor allem Russisch, Rumänisch, BulSeRvIce.
garisch, Türkisch, Tschechisch, Polnisch und immer mehr auch
Im InteRnetpoRtal
Chinesisch und Arabisch. Auch Serbisch, Bosnisch, Kroatisch
Recht.
deR aK WIen
und Türkisch können von Vorteil sein. Wichtig wäre, nicht nur
Small Talk führen zu können, sondern mit den wirtschaftlichen
N Berufsorientierung N Bildungswege mit 14 Jahren
Grundbegriffen seiner Muttersprache vertraut zu sein (BusinessN erfolgreich bewerben N Lehrberufe und Lehrvertrag N Handy­tarifrechner N Tests und Preisvergleiche
Türkisch).
N Miete und Wohnbeihilfe N AK FÜR SIE
wien.arbeiterkammer.at
24
Manche haben Vitamin B – die anderen benötigen
Vitamin E
Zukünftig betrachtet bietet der Wiener Arbeitsmarkt für Wienerinnen mit Migrationshintergrund mehr Chancen als Risiken.
Grundvoraussetzung, ob Hilfskraft, IT-Spezialist oder Manager ist
eine Große Portion an Vitamin E wie Engagement.
++++ „Wir versuchen zumindest zwei Mitarbeiter im
Unternehmen zu haben, die in ihrer Muttersprache
mit den Filialen im Ausland kommunizieren können.“
++++ „Ich habe schon einen Vater bei mir im Büro
gehabt, der hat gesagt: Meine Tochter, die bei Ihnen
eine Lehre macht, die darf keine Männer bedienen.
Aber das ist Gott sei Dank die Ausnahme.“ ++++
„Dem Lehrling sage ich immer: Ich bin nicht dafür
da, dich zu motivieren. Die Motivation muss jeder
Mensch selber haben. Ich bin dafür da, das Umfeld zu
schaffen, in dem er oder sie sich entfalten kann.“ ++++
„Natürlich ist es gut, wenn Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund Englisch können. Aber schauen Sie
sich einmal die Österreicher mit Pflichtschulabschluss
an. Deren Englisch ist ein Witz, eine Katastrophe.“
++++ „Die Jugendlichen mit Migrationshintergrund
haben keine Sozialkompetenz. Sie können auch nicht
mit Datenmengen umgehen. Heute ist es wichtig, die
richtigen Fragen zu stellen. Also, es ist fürchterlich.“
++++ „Es geht nicht um den Akzent. Also der ist überhaupt kein Problem. Es geht um eine klare Sprache.
Je holpriger, desto schlechter.“ ++++ „Ich habe jetzt
einen türkischen Bewerber gehabt. Wir wollen in die
Türkei expandieren. Und wissen Sie was, der hat so
gut Deutsch geredet wie ich und Sie. Also die Integration der Kinder funktioniert doch.“ ++++ „Also, wir
brauchen eine Ausbildung auf Wirtschaftstürkisch auf
der Handelsakademie. Das muss man an die große
Glocke hängen. Es reicht nicht, Türkisch in der Familie zu lernen. Man braucht die Fachbegriffe im Beruf.“
++++„Es gibt gewisse Vorurteile gegenüber Migranten,
weil man einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Dadurch haben es dann Migranten bei Bewerbungen
wieder schwerer.“ ++++ „Die österreichischen, deutschsprachigen Kandidaten haben leider sehr schlechte
Kenntnisse der osteuropäischen Sprache.“ ++++ „Wir
haben jetzt Rumänen da, von denen ich mir vorstellen
kann, dass sie für uns arbeiten. Ich zahlen ihnen ein
Stipendium, damit sie die Sprache lernen.“ ++++ „Ich
erlebe die Studenten aus Osteuropa an der Wirtschaftsuni als extrem ehrgeizig. Ich interpretiere das so,
dass die noch hungrig sind“ ++++ „Also generell würde
ich sagen, dass die osteuropäischen Mitarbeiter, die
bei uns tätig sind, sehr einsatzorientiert und reisewillig
sind. Von denen kann auch jeder Deutsch, Englisch
und zumindest eine osteuropäische Sprache.“
Quelle: „Erfolgsfaktor Qualifikation für Wienerinnen mit Migrationshintergrund. Eine Bedarfsanalyse bei Unternehmen.“ Von Beate Littig und Astrid
Segert. Auftraggeber: Stadt Wien und Wirtschaftskammer Wien.
10
Erfolgsfaktoren für Wienerinnen
mit Migrationshintergrund
1. Schulischer Mindestabschluss: Positiver
Pflichtschulabschluss
2. Berufliche Erstausbildung
3. Mit PC und Handy etc. umgehen können
4. Fähigkeiten zur eigenständigen Berufsorientierung
5. Teamfähigkeit
6. Engagement für Fortbildungen
7. Gutes mündliches Deutsch als
Mindestvoraussetzung
8. Berufstaugliche Mehrsprachigkeit (Ostsprachen
bevorzugt)
9. Fähigkeiten zur selbstbewussten
Selbstpräsentation
10. Bereitschaft zur Tätigkeit im Ausland
ECONOMYA + Politika
ECONOMYA + Politika
„Wenn wir die Türkenmädchen
nicht hätten, dann…“
Unternehmer im Original-Zitat
PC-Einsteiger/-in
gerr/-iin
PC’ye Giriü
PC-PoĀetnici
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25
Sei Deine Eigene Chefica
aus 78 Nationen“
Die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank, über die vielen Wiener
Selbstständigen mit migrantischem Background und Probleme mit den Lehrlingen.
BIBER: Das migrantische Unternehmertum unternehmerische Gruppe.
ist sehr ausgeprägt in Wien. Ein Drittel der Richtig. In Wirklichkeit haben wir in der
Selbstständigen haben einen interkultuWiener Wirtschaft Selbständige aus 78
rellen Background. Warum ist das so?
Nationen. Zum Bespiel Chinesen in der
Brigitte Jank: Wien hat einen hohen
Gastronomie oder andere im LebensmittelAnteil an Menschen mit einem zweiten
und Marktbereich. Die sind wichtig, weil
kulturellen Hintergrund im Vergleich zum sich aus diesen Geschäften viele Wiener
Rest Österreichs. (über 500.000 –Anm. d. zurückgezogen haben.
Red.) Da ist es nur natürlich auch auf beWas sind die Probleme dieser Gruppe?
sonders viele unternehmerische Menschen Viele sagen mir in Gesprächen, dass es ihzu treffen.
nen gut geht. Viele sagen aber auch, dass sie
Viele davon arbeiten nicht in prestigeträch- nur aufgrund der Hilfe der ganzen Familie
ti-gen Branchen und haben ein Image-Pro- wirtschaftlich bestehen können.
blem.
Welche Zusatzbetreuung brauchen UnterDas ist ein falsches Bild. Es ist nur so, dass nehmer mit Migrationshintergrund?
jene in den prestigeträchtigeren Branchen
Am wichtigsten ist es, sich vor der Unternicht so sichtbar sind wie die anderen.
nehmensgründung beraten zu lassen. Das
Denken Sie nur an die vielen Menschen mit tun wir hier. Trotzdem wissen viele Migtürkischem Background, die im Bank-we- ranten nicht, wo und wie sie sich beraten
sen oder als Großimporteur tätig sind. 23.05.2008
lassen können.
Ins_Fußball_LehrHauptAbschl:207x90+4
9:30 Uhr Seite 1
Die Türken stellen aber nicht die größte
Woher kommt diese Unwissenheit?
Ihre Informationsquellen sind die falschen.
Und auch für uns stellt sich die Frage, über
welche Medien wir Information zielgerichtet anbieten können.
Na, bei uns zum Beispiel. Kommen wir zu
den Lehrlingen. Wie sieht es da aus?
Es gibt sehr viele migrantische Lehrlinge.
Schade ist, dass die meisten Verkäufer werden wollen. Es werden ca. 170 Lehrberufe
angeboten, die meisten suchen sich dann
einen von 5 traditionellen Berufen aus.
Zudem bilden migrantische Unternehmen
kaum Lehrlinge aus.
Wie sieht es mit der Qualifikation aus?
Leider oft sehr schlecht. Das muss man
schon sagen: Deutsch ist einfach Voraussetzung und auch eine gewisse formale Ausbildung. Ich sage aber immer: Wir haben
nur diese eine Jugend. Also müssen wir alles
tun, um diese besser auszubilden.
Ich bleib’ am Ball mit
Weiterbildung
Weiterbildung im Beruf ist wie das Training im Fußball.
Deshalb fördert der waff das Nachholen des Lehr- und
Hauptschulabschlusses – er zahlt bei den Kosten für
die Vorbereitungskurse und bei den Prüfungsgebühren mit.
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Dein Ferienjob – das sollst du wissen!
Der Sommer naht, die Schule geht zu Ende. Möglich, dass sich einige unter euch entschlossen
haben, dieses Jahr nicht den gesamten Sommer über „unten“ zu bleiben, sondern machen lieber
einen Ferialjob. Hier eine Checkliste, die ihr beachten sollt:
Der Ferienjob ist ein ganz normales Arbeitsverhältnis. Beginn und Ende der Beschäftigung sollen
schriftlich im Arbeitsvertrag fixiert sein. Es muss genau drinstehen, was ihr zu tun habt, die Arbeitszeit und das genaue Gehalt. Überstunden für unter 18-Jährige sind nicht erlaubt. Schreibt die
genaue Überstundenzahl auf. Dafür gibt‘s 50 Prozent mehr Geld! Achtet auf die tägliche Arbeitszeit (Tag, Arbeitsbeginn und -ende, Pausen)!
In fast allen Branchen gelten Lohn- oder Gehaltsregelungen durch einen Kollektivvertrag. Die
Höhe des Lohnes macht ihr euch unbedingt vor Arbeitsantritt mit der Firma aus. Am Ende der
Beschäftigung steht auch Geld für Urlaubstage zu, die nicht verbraucht wurden. Ihr bekommt eine
Lohnabrechnung. Außerdem muss der Chef euch bei der Krankenkasse vor Beginn des Arbeitsverhältnisses anmelden. Ihr könnt eine Bestätigung verlangen.
++++ Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds
(WAFF) bietet speziell für
zugewanderte Personen
muttersprachliche Berufserstinformation und eine
Anerkennungs- und Nostrifikationsberatung. www.waff.
at ++++ Tschuschentransporte: Übersiedlung jederzeit: „NEU AM MARKT!
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com ++++ BMW schlägt
Mercedes: Eine Umfrage
unter 200 Biber-Lesern
zwischen 18 und 40 Jahren
ergab: BMW ist LieblingsAutomarke Nummer eins,
vor Mercedes und Opel ++++
Event-Szene: Die Besitzer der
ersten Ice-Bar Österreichs
sind die türkischen Unternehmer Seyfi Gezer und
Kadim Polat www.icebarviennat.com ++++
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anzubieten. Dieser läuft in Zusammenarbeit mit T-Mobile
und stellt, wie Batarilo sagt, eine Art „soziale Leistung“
dar. Werden die beiden höchsten Fußballligen des Landes
von T-Mobile versorgt, möchte phonezone etwas für jene
machen, die kleinere Brötchen backen (müssen). Also:
Kickst du irgendwo in Wien? Telefonierst du lang und
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Die Berichte über unter- oder schlecht bezahlten Frauen kennen wir ohnehin alle. Bis sich die
Gehaltsschere in Österreich zum anderen Geschlecht schließt, dauert es noch. Nun, Frauen wären
nicht Frauen wüssten sie sich nicht aus dieser Misere zu helfen. Rund ein Drittel aller neu gegründeten Wiener Unternehmen wird bereits von Frauen gegründet! Doch aller Anfang ist schwer:
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27
Vom Bipa
ins Biber
Monika Ivkić ist der neue Shootingstar aus Ottakring
(OTK). Bei Deutschland sucht den Superstar
(DSDS) kam die Sängerin so weit wie noch keine
Österreicherin. Die Bild-Zeitung hatte sie groß im
Blatt, beim TV-Sender VIVA geht sie ein und aus. Nur
heimische Medien interessieren sich gerade einmal ein
bisschen für die frühere Bipa-Verkäuferin. Dafür hypen
wir jetzt das talentierte Gastarbeiterkind aus Bosnien.
Von Suzan Aytekin-Alavi, Bernhard Gaul und Igor Minić (Fotos)
28
29
Österreichs neuem Pop-Export – schleiche ich leise Richtung
Ausgang, wo ein paar Ivkić-Fans warteten.
Und dann kommt Monika zu uns, im Schlepptau mit Emina
Ivkić, ihrer Mutter.
Emina kenne ich aus meinem Bürohaus in Wien, als, na ja,
Hausmeisterin. Sie war es, die mich überhaupt auf die Idee brachte, doch was über ihre Tochter zu schreiben, die im fernen Köln
bei dem Superekelstar Dieter Bohlen, grad’ ihre Karriere startet.
Emina erzählte mir immer von ihrer Tochter, wenn ich sie wieder
einmal bei uns den Gang aufwischte. Unter anderem darüber,
In der RTL-Lounge
dass Monika bei Starmania in der Casting-Show scheiterte – ohne
Als biber die Wienerin zum ersten Mal interviewt, ist sie noch gut deshalb aufzugeben.
im Rennen. Wir sind zu Gast bei DSDS in den Kölner Studios
Na und dann sehen wir uns plötzlich in Köln, sie wusste nicht,
von RTL. Riesig sind die, ein paar Tausend Zuschauer passen da
dass ich angereist war. Sie ist wie von den Socken, drückt mich
rein, und dreißig oder mehr Fernsehkameras. In der Presse-Lounge herzlich und stellt mir die anderen Fans vor – alles Ivkićs aus
treffen wir die Kollegen von der Bild, von der Kölner Rundschau, Wien. „Gemma was essen und was trinken?“
von was-weiß-ich-wo, und warten auf die Show. Dass wir vom biber aus Wien sind, scheint die Kollegen mächtig zu beeindrucken. In der Tanke von Köln
Denn sie versuchen, was jeder Deutsche tunlichst unterlassen soll: Köln ist eine schöne Stadt mit tollen Lokalen und einem lieblichen
Ihren „Weana Schmee“ auszupacken. Zum Glück beginnt die
Nachtleben. Der Ivkić-Fanclub zog es aber vor, bei einer „Tanke“
Show, bevor mir die wohlwollenden Gesten ausgehen.
(Tankstelle) einzukehren, bei Bockwurst und Kölsch. Monika war
nicht nach fremden Menschen, nicht nach Glamour und Posing.
Monika und der fesche Collins
Zugegeben, so ein Abend musste erst mal verkraftet werden. Die
Diesmal schafft es Monika, sie wird nicht rausgeschmissen, offen- Tausenden Lichter, die tosende Musik, der tobende Saal, die
bar gefiel ihre Performance den deutschen Zuschauern. Für die
Kameras, die jede noch so kleine Regung für die Millionen ZuseKandidaten ist der Abend noch nicht vorbei. Geduldig müssen sie her einfing. Die wie immer miese, niederträchtige, gemeine und
den Medien lauschen und auf jede noch so blöde Frage antworverletzende Kritik von Bohlen, der das für einen großen Spaß hält,
ten. Wie das jetzt sei mit Monika und dem feschen Collins, wo
für Showbusiness, für ein lukratives Geschäft. Unsere Abend-Locader doch Frau und Kind hat. „Alles Blödsinn, wir verstehen uns
C
M
Y
CM MY CY CMY K
einfach nur gut“, sagt Monika.
Dass die Zeitungen und Magazine ihr trotzdem eine Affäre
andichten werden, ist wohl der Preis für diese Öffentlichkeit,
denkt sich Monika. Die Wahrheit, dass es da einen gibt, der sie
interessiert, aber wie in jeder Beziehung muss sich erst was entwickeln, diese Wahrheit interessiert nicht, sie gibt nichts her für die
Schlagzeilen.
Was soll’s, denkt sich Monika, im Showbusiness sind alle Stories
hilfreich, auch die schlechten. Und überhaupt: Welche 18-Jährige
kann sonst noch von sich behaupten, Cover-Geschichte der Bild
(oder vom biber) zu sein.
Szene
Szene
So weit wie sie ist noch keine Österreicherin gekommen. Aber
kurz vor dem Finale ging Monika Ivkić die Luft aus. Sechs Mal
triumphierte sie über ihre Gegner vor einem Millionenpublikum.
Das waren weit mehr als jene 15 Minuten Ruhm, die Andy Warhol jedem in seinem Leben gönnt. Die Deutschen suchten einen
Superstar und fanden die 18-jährige Monika aus Wien, ein Gastarbeiterkind aus Bosnien. Nur drei von dreißigtausend singenden
Kandidaten kommen bei DSDS ins die letzte Runde. Moni wurde
Vierte.
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30
Superekelstar Bohlen
Nach dem Pressetermin – ich saß dabei die ganze Zeit neben
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Zwei Wiener Mädels
Doch wer in Deutschland den Sprung zum Shootingstar schafft,
muss offenbar darum kämpfen, in Österreich überhaupt wahrgenommen zu werden. Das biber-Gespräch in Köln mit Monika
Ivkić ist nicht das erste eines österreichischen Mediums dort. Es
ist das einzige. Kein einziges Austro-Medium hat es sonst für wert
befunden, jemanden zu DSDS zu schicken. Selbst Monika packt
es nicht: „biber ist extra wegen mir nach Köln gekommen?“
Wir verstehen uns auf Anhieb, vielleicht ist’s die Sprache,
vielleicht, weil ich wie Monika einfach nur ein Wiener Mädel
bin. Das merken auch die deutschen Journalisten. Also tratschen
Monika und ich eifrig in der RTL-Presse-Lounge und die Kollegen
von Bild und Co. stehen genervt und eifersüchtig zugleich daneben, und müssen warten, bis sie endlich auch dran kommen.
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31
tion, dieses Tankstellencafé, wo wir bis drei Uhr früh beisammen
saßen, und Monika ihre Eindrücke verarbeiten konnte, es hätte
nicht passender sein können.
COVER-SHIRT!
Dass das Shirt von Cover-Star Monika Ivkić politisch nicht ganz korrekt ist, das
wissen wir. Da hilft auch der Hinweis nicht mehr, dass man es dafür in allen 16
EM-Sprachen bestellen kann. Gut schaut es trotzdem aus, sonst hätten wir
Monika damit nicht fotografiert. Ähnliches gibt es übrigens auch als Shorts
für die Herren. Nähere Infos unter www.dial-08.com.
Drei dieser Designerstücke könnt ihr gewinnen. In der Sprache eurer
Wahl. Bitte Farbe und Größe angeben. Mail an [email protected]
Szene
Szene
Sie will singen, singen, singen
Keine Frage, dieses Girls sieht verdammt gut aus, hat Stil, sehr
fotogen, spielt mit der Kamera, mit dem Fußball, hat viel „biber“ (scharf ). Wie Ceca, oder Mariah Carey. Oder Beyonce, ihr
großes Vorbild, die muss man einfach gut finden. Wir beschließen,
gemeinsam Beyonce in Wien zu sehen, sollte die mal vorbeikommen. Süß, ihre Sprechstimme hat bei Weitem nicht die Wucht
ihrer Singstimme. Etwas schüchtern, zurückhaltend, wie von einer
Achtzehnjährigen.
Monika weiß, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Sie will
singen, singen, singen. Ohne irgendwelche Vorgaben von Bohlen oder sonst wem. Sie hat sogar schon ein Filmangebot, eine
Hauptrolle, mehr darf sie nicht verraten. Superstargeheimnis und
so. Für VIVA hat sie gerade erst auch beim Comet-Preis mitmoderiert. Und bei der EM-Eröffnung wird sie auch dabei sein. Aber
eigentlich will sie singen. Seit drei Jahren, seitdem sie fünfzehn ist,
verfolgt sie ihren Traum. DSDS, ach, das wäre auch nur eine von
vielen Aufstiegshilfen, wenn die Leute einen vergessen, verglüht
man schneller als eine Sternschnuppe. Deswegen will sie gleich in
Deutschland Fuß fassen. Der Markt ist einfach zehn Mal größer,
bei DSDS haben um ein vielfaches mehr Menschen „zugeguckt“
als bei Starmania. Und wenn man mal dort drüben ein Star ist,
erobert man die österreichischen Herzen im vorbeigehen, quasi.
Sonnenstudios
Summeropening 2008
Sex mit oder ohne Gefühl
Ja, verdammt, und dann war da die letzte Sendung von „Deutschland sucht den Superstar“. Also Monikas letzte Sendung, sie fliegt,
ist undankbare Vierte. Ihr Song sei „Dildo-mäßig gewesen. Technisch gut, aber ohne Gefühl“, meinte Juror Dieter Bohlen.“
Und dabei kennt er sich sicher gut aus.
Von Gradacač nach Wien
Monika Ivkić, beinahe Pop-Superstar, kam am 6. Juni 1989 in
www.myspace.com/monikaivkic
Gradacač, in Bosnien, zur Welt. Sie erlebte, was die meisten nur
von den Großeltern erzählt bekommen haben: Den Krieg. Familie Bernhard Gaul ist Redakteur der Tagezeitung KURIER.
Ivkić musste aus dem zerfallenden Jugoslawien fliehen, sie schafften es in den für so viele sicheren Hafen Wien. Sie wuchs hier
auf, ging in der Hietzinger Maigasse zur HAK, hatte dort kaum
Freunde, aber lebte immer das Wissen, einmal groß rauszukommen. Zwischendurch jobbt Monika bei der Drogeriekette Bipa.
Nur wenige wissen, was ihr mit der großen Anna Netrebko oder
Elina Garanča gemein ist: Als älteste von vier Kindern griff sie
ihrer Mutter immer unter die Arme, sie kocht, putzt, wäscht. Und
singt dabei fröhlich. Beim Hausmeister läuten
Als wir Monika in Wien für das biber-Fotoshooting abholen, stehen wir vor ihrem Haus in der Ottakringer Straße, etwa auf Höhe
der Brauerei. Der Name Ivkić steht da an keiner Glocke geschrieben. Star-Allüren, um nicht belästigt zu werden? Ich rufe an. „Wo
soll ich läuten?“ – „Na da, wo Hausbesorger steht“, schallt es mir
lachend entgegen. Sie öffnet die Tür im Erdgeschoß, kommt mir
mit strahlendem Gesicht entgegen, busselt mich ab.
In dem Moment steigt Mutter Emina aus dem Aufzug, mit
Besen und Putzeimer bewaffnet, und begrüßt mich ebenfalls herzlich, wenn auch ein wenig erschöpfter als ihre Tochter. Während
ich in der Küche warte, mit Blick auf den Hof, wo die Mülleimer
stehen, macht sich Monika hübsch.
32
*
*Alle Aktionen ab 19. Juni 2008 in ausgewählten Sun Company Studios erhältlich.
33
TÜRKEI:
SERBIEN I:
SERBIEN II:
UNGARN:
BULGARIEN:
Das ISTANBUL CAZ FESTIVALI
erweitert die Grenzen des Jazz und lädt
vom 2. bis 16. Juli Musiker aus Soul, Pop
und Rock wie auch aus der experimentellen
Szene zu Konzerten ein. Das Zentrum des
ganzen Spektakels ist das Cemil-TopuzluOpen-Air-Theater mit fast 5000 Plätzen,
das man zu Fuß vom Taksim-Platz oder
dem eleganten Nişantişi-Viertel erreichen
kann. Während sich das Publikum
am Bosporus von gut gestimmten
Instrumenten und einem hervorragenden
Klangsystem verwöhnen lässt, gehen
Verkäufer durch die Sitzreihen, bieten
Getränke, Eis und Kissen an. Zelten ist da
weniger angesagt. Eher stilvoll Jazz hören
und einen Hauch Orient gemixt mit dem
Rest der Welt genießen.
Als 1961 das erste TROMPETEN-FEST
in GUČA stattfand, ahnte wohl niemand,
dass die kleine Stadt im Westen Serbiens
(ca. 150 km südlich von Beograd) einmal
im Jahr weltweit 300.000 Besucher
anlocken würde. Das Trompetenspiel hat
im gesamten südosteuropäischen Raum
lange Tradition. Die Musikorchester sind
fester Bestandteil von Hochzeiten und
Familienfeiern. Das Festival präsentiert
von 6. 8. bis 10. 8. 2008 neben wilden
Trompetenorgien auch Sportwettbewerbe,
Volkstracht-Modeschauen und eine
abschließende Siegeszeremonie, bei der
das beste Orchester mit der „Goldenen
Trompete“ ausgezeichnet wird. Unterkunft:
Entweder ihr habt Verwandte, bei denen
ihr unterkommt oder ihr schlaft klassisch
im Zelt oder aber auch wie viele einfach
im Auto. Die Trompetenweckuhr bläst um
Punkt 7 Uhr los. Zum Frühstück gibt’s alle
2 Meter Grillbuden.
Das EXIT: 10. bis 13. 7. auf der
Petrovaradiner Burg bei Novi Sad
(SERBIEN) ist das größte Musik-Festival
in Südosteuropa. Die 200 Jahre alte
Festung – hoch über den Ufern der Donau
in der Hauptstadt der nordserbischen
Provinz Vojvodina – hat sich bereits
zum Fixpunkt im internationalen
Festivalkalender entwickelt. 2007 zum
„Best Festival on the continent“ mit dem
UK Festival Award geehrt, entstand es aus
dem Noise Summer Fest 2000 („EXIT
00“). Damals protestierten Studenten
100 Tage mit Musik gegen das MiloševićRegime. Seitdem wurde EXIT zum
wichtigsten Event für junge Menschen
aus dem ehemaligen Jugoslawien. Das
Line-up knallt: Von Electro, House,
Techno, Indie-Rock, Rock, Indie-Pop
bis Hip-Hop ist alles zu hören. Manu
Chao, Kruder & Dorfmeister, Sven Väth,
Juliette and the Licks, Sex Pistols bis hin
zu The Hives; Gogol Bordello, M.I.A. Das
Festungsgelände umfasst 18 Bühnen auf
112 Hektar und hat sogar Europas beste
Dance-Arena.
Es begann alles in den 90er-Jahren. Der
ungarische Musiker und Dichter Peter
Müller Sziami und sein Freund und
Konzertveranstalter Karoly Gerendai hatten
die Vision, eine wilde Party mit kulturellem
Anspruch zu organisieren. 1993 rockte das
erste SZIGET FESTIVAL UNGARN. Ab
1995 wurde neben Rock und Blues, irische
Folkmusik, Metal, Punk und sogar Klassik
ins Programm genommen. Das Festival
dauert eine ganze Woche, 1-Tages-Tickets
sind auch möglich. Neben Konzerten gibt
es politische Diskussion, Literaturstunden
und Handwerkkunst. Zusätzlich hat man
die Möglichkeit, sein Nervenkostüm
mit Bungee-Jumping auf die Probe zu
stellen, am Sonnenpool zu relaxen oder
den Bund der Ehe in der Sziget-eigenen
Kapelle zu schließen. Und das ganze nur
3 Autostunden von Wien entfernt! Top
Acts: The Babyshambles, Alanis Morrisette,
Goran Bregović. Wann: 12. 8. bis 18. 8.
Wer seine Mähne gerne schüttelt, fährt vom
5. 7. bis 7. 7. zum KALIAKRA ROCK
FEST in Kavarna, Bulgarien. Das Festival
wird seit 2006 veranstaltet und versammelt
vor einer malerischen Kulisse Metal- und
Rockliebhaber aus aller Welt.
Das Line-up der diesjährigen Veranstaltung
liest sich wie ein „Who’s who“ der
Metalszene: Manowar, Inflames, Slayer
und Altschocker Alice Cooper werden die
Bühne zu einem teuflisch-lauten Spektakel
verwandeln. Im letzten Jahr fanden über
30.000 Metalheads den Weg in die Stadt an
der Schwarzmeerküste.
Zu den Randveranstaltung gehören u.
a. ein Bibelweitwurfwettbewerb und ein
eigener Make-up-Wagen, in dem sich
Liebhaber der verzerrten Gitarren ein
passendes Gesichtsoutfit verpassen können.
Rock on!
www.hiphopkemp.de
www.iksv.org/caz
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ROCK ON! GO EAST!
Sommerzeit ist Festivalzeit!
Im Osten warten nicht nur
Autoschlepperbanden, falsche
Polizisten und öde Plattenbauten.
Es gibt auch gute Festivals.
Hier ein Überblick, wo ihr bei
unseren Nachbarn die Zelte
aufschlagen könnt. Rock on! Go
East! Vorteil: Neben Publikum
mit internationalem Flair gibt’s
Eintritt und Alk zu Spottpreisen.
34
www.exitfest.org
Szene
Szene
TSCHECHIEN:
Das HIP HOP KEMP findet nun zum
7. Mal statt. Vom 22. bis 24. August gibt
es im Festival-Park Hradec Králové mit
2 Live-Stages und 6 Hangar von 12 Uhr
mittags bis 6 Uhr morgens nichts als Party
mit scharf. Dieses Jahr mit dabei: Kool
Savas, Zion I, Navigators, The Roots...
Die Musicstyles gehen von Hip-Hop bis
Reggae, Dancehall, Oldschool, Rap bis
UK Grime. Am Badesee erwarten euch
außerdem: eine Graffiti-Wand, Fun-Area
mit Wasserfußball, Kartbahn, Rodeo
und Sumo-Ringen. Für Freestyler gibt
es DJ/MC-Battle-Contests, unzählige
Workshops sowie eine Breakdance-Arena
mit Shows. Sogar für die feministischen
Hip-Hop-Ladyz gibt es eine eigene Bühne
zum Ausleben. Softdrinks ab 1,10 € /
0,5 l sind fair. Und ein kleiner Tipp am
Rande für Raucher und Komasäufer: Beim
Grenzübergang Klein Haugsdorf findest du
Excalibur City. Na zdravi!
www.kaliakrarockfest.com
www.sziget.hu
Von Suzan Aytekin-Alavi und Amar Rajković
35
Wien
Foto
des
Monats
Nix Kosovo. Mitten in Wien Meidling
ist das hier. Rapper Totschlag hat sich in
diesem Hinterhof mit unserer Redakteurin
Vesna getroffen. Und die Kids vom Block
waren auch dabei.
Mehr auf www.dasbiber.at.
Foto: © Igor Minić
Wien Mit
scharf
36
Wien Mit
schaas
Superfly – super Radio!
Nix Plakate auf die Wände
Endlich. E-n-d-l-i-c-h ein guter Radiosender unter den elektronischen Medien. Am 29. Februar in Wien gestartet, rennt
Superfly im Biber-Büro rauf und runter. Nicht, dass die etablierte
Konkurrenz nicht ihre Sende-Berechtigung hätte: Für die Kunst-,
Kultur- und intellektuelle 4-Stunden-Tiefengespräche-Fraktion
gibt’s nur Ö1, Ö3 weckt jeden Morgen den 08/15-Schreibtischösterreicher, Energy shit music only spielt für alle Nachtschicht-Proleten und unser Freundsender FM4 muss sich mit all
den verhinderten DJs herumschlagen, die am liebsten ihre 7596
CDs selber dort auflegen würden. So weit, so lala. Superfly 98.3
aber schickt Mjuz vom Feinsten über den Äther. Electro, Funk,
House – alles was der Soul begehrt. Ohne nervende Schleichwerbung. Ohne Brust-OP-Gewinnspielen (Energy). You’re in
Vienna, baby. Superfly – der Radiosender mit scharf!
Ja, diesmal stimmt’s. Früher war wirklich alles besser. Stand man
früher am Handelskai oder beim Westbahnhof und wartete auf
den Bus, ist die Zeit schneller vergangen. Die Blicke wanderten
von einer bunt gepflasterten Säule zur nächsten. Ah, nächstes
Club Zilli im Oxyd am Samstag, gemma hin! Oh, Get Balkanized im Volksgarten am 23.ten! Cool. Und was ist jetzt? „PLAKATIEREN VERBOTEN PLAKATIEREN VERBOTEN PLAKATIEREN VERBOTEN“ Da hat wieder einmal eine Firma den
öffentlichen Raum für sich einverleibt.
Frechheit oder was?! Die Typen fangen mit Ge an und hören
mit wista auf. Wie sollen wir bitte jetzt wissen, wann die Partys
stattfinden?!?
37
Wien
Wien
Heiraten auf Türkisch
1 Tag, 3 Bands, 1000 Gäste, Kostenpunkt 5000 Euro. Geiz ist geil und
notwendig bei so vielen Verwandten. Tradition und Party kommen bei einer
türkischen Hochzeit trotzdem nicht zu kurz. Das Motto: „Tanzen, bis der Arzt kommt.“
Von Aylin Keskin, Ivana Cucujkić und Marc-Antonio Manuguerra (Fotos)
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Das Hochzeitsmenü? Ein halbes Backhendl mit
Fladenbrot. Dass beim Mega-Event Türkenhochzeit
kein Edelcatering zu erwarten ist, liegt nahe. Tut
auch keiner. Das Essen ist sowieso Nebensache,
Musik ist wichtig. Auf türkischen Hochzeiten
wird getanzt, aber wie! Wenn der halbe Saal auf
den Beinen ist, sieht man seine eigenen Füße beim
Tanzen nicht mehr. Deswegen fehlt bei einem
Großereignis wie diesem niemals ein Lifescreen.
„Tanzen, bis der Arzt kommt“, lautet das Motto.
Ein LCD-Fernseher und 200 Euro
Wer zu einer Hochzeit kommt, bringt Geschenke
mit. Was geschenkt wird und wie viel es wert ist,
wird allen Anwesenden im Saal durchs Mikro
übermittelt. Hört sich dann so an: „Und vom Onkel
der Braut Ekici und seiner Familie aus Erzincan
kommen 200 Euro! Große Bereicherung!“ Recht
praktisch für die Eheleute. Auf der eigens für den Tag
gebuchten Videokamera wird alles in Originallänge
festgehalten. Hat die Familie aus Südanatolien
weniger Geld geschenkt als erwartet, bekommt sie
bei ihrer Hochzeitsfeier die Retourkutsche. Besonders
beweisen muss sich übrigens der Trauzeuge. Einen
LCD-Fernseher oder einen dreistelligen Betrag muss
er schon locker machen. Dann heißt es auch seitens
der Gäste: „Hört, hört! Lang lebe der Trauzeuge“.
39
Szene
Szene
Event 4 : Die Hochzeit (düğün)
Nach all den Vorfeiern ist es geschafft
– jetzt darf geheiratet werden. Erst
gibt’s einen feierlichen Einzug des
Brautpaares in den Festsaal, und einen
Eröffnungstanz – aber dann wird nur
noch Party gemacht. Und wenn 1000
Menschen auf einmal auf den Beinen
sind und mit den Hüften wackeln, wird
Sie verteilen
Einladungen.
Einladungen für ihre Hochzeit.
Praktisch und zeitsparend, wenn man
bedenkt, dass traditionellerweise jede
Familie persönlich eingeladen wird. Bei
Hunderten von Namen auf der Liste, die
verstreut in ganz Europa zu finden sind,
ein aufwendiges Vorhaben. Wer kommen
darf, wer nicht und
wer muss, steht schnell
In Wien gibt es acht Säle, die für eine Megahochzeit
fest. Alle, bei denen das
geeignet sind. Hier nun die Top-Locations:
Mozaik, Schererstraße, 4, 1210 Wien
Star düğün Salonu, Grillgasse 51, 1110 Wien
Han düğün Sarayi, Heizwerkstraße 6, 1230 Wien
Köşk düğün Sarayi, Laxenburgerstraße 21/6, 1230 Wien
Brautpaar, seine Eltern
oder irgendein Verwandter
jemals eingeladen waren (Beschneidung,
oder: Hochzeit, Verlobung, HennaAbend, ...) müssen auf die Liste. Auch die
Cousine der Tante der Brautoma aus dem
Nebendorf kommt zur Feier; es wäre eine
Schande, sie nicht zu bedenken. Und so
dreht sich das türkische Hochzeitskarussell
weiter und weiter...
C
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mobil nach Hause
telefonieren!
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Event 2:
Das Versprechen (söz)
und die Verlobung (nişan)
Für den Bräutigam gibt’s da keine halben
Sachen mehr: er muss hoch und heilig
versprechen, die Frau fürs Leben zu
nehmen. Lebensabschnittsgefährten
sind inakzeptabel. Nachdem sich
alle glücklich und erleichtert in die
Arme gefallen sind, werden die von
der Bräutigamsfamilie mitgebrachten
Verlobungsringe angesteckt. Die sind
mit einem roten Seidentuch verbunden,
das wird nachher durchtrennt. Danach,
bei der Verlobungsfeier (nişan)
werden die künftigen Eheleute den
Familiengemeinschaften öffentlich und
hoch offiziell vorgestellt werden.
einem nicht geübten türkische-HochzeitsGast mehr als schwindlig. Während
das Hochzeitspaar verschnauft, die
Cousinen ihr Make-up nachtragen und
die sündteuren Kleider zurechtzupfen,
Getränke vom überforderten Personal
am laufenden Band nachgereicht werden,
strömen andere Familien mit Stößen von
Kuverts unter dem Arm durch den Saal.
mit eety-türk
Event 1 :
Der Bewilligungsbesuch (kız istemek)
Oder auch: Das offizielle Handanhalten
der Braut. Nachdem Mann und Frau in
spe separat ihren Eltern zu Hause die
Liebesgeschichte gebeichtet haben, wird
– wenn alles gut geht – das erste Treffen
im Haus der Braut vereinbart. Sehen
die Sippschaften einander zum ersten
Mal, verabredet man sich zum Small
Talk bei Tee und Kuchen. Und noch
einmal. Und noch einmal. Man will ja
nichts überstürzen, aber beim dritten
Mal klappt’s bestimmt: Nach kurzem
Schön-Wetter- und Das-Geschäft-läuftgut-Geplänkel wird über die künftigen
Brautleute gesprochen. Das junge Paar
sitzt meist daneben und schaut sich
Event 3: Der Henna-Abend (kına gecesi)
Der Henna-Abend, der türkische
Polterabend für die Frau, soll eine
todtraurige Angelegenheit sein. Er
findet am Vorabend der Hochzeit statt.
Alle Tanten, Omas und Cousinen
versammeln sich um die von der Familie
Scheidende und singen Klagelieder, um
sie zum Weinen zu bringen – da muss
sie schon versuchen, ein paar Tränen
rauszuquetschen. Am meisten nimmt das
Geheule aber die Brautmutter mit, die
kippt nicht selten vor Trauer um. Auch
der Bräutigam ist den Tränen nahe. Also,
nicht nur Weiberkram.
in die Türkei
mit eety-türk
in die
Türkei
das Spektakel schweigend an. Sieht
der Brautvater seine Tochter in guten
Händen, verkündet er sein Einverständnis
mit dem Standard-Spruch: „Wenn unsere
Kinder es so wollen, soll es ihnen Glück
bringen.“
Info-Hotline
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In vier Events zur Türkenbraut
Die Hochzeit selber ist nur der
Höhepunkt einer Reihe vorhergehender
Zeremonieakte. Kurz: bevor Hochzeit
gefeiert wird, müssen noch einige andere
Parties geschmissen werden.
Die Aussteuer:
Gibt es nicht im österreichischen
Sinne, dass die Braut Geld oder
Wertgegenstände mit in die Ehe
bringt. Die türkische Braut darf
sich vielmehr auf eine Shoppingtour
freuen, denn sie ist es, die beschenkt
wird. Vor der Party wird eingekauft,
sie sucht aus, er zahlt. Was? Alles.
Vom Kleid bis zur Frisur und was sie
sonst noch haben möchte. Wer das
nicht ausnutzt, ist selber schuld –
könnte das letzte Mal gewesen sein.
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Nichts für Ungut, Süsser
Ihr Geschäft ist die Romantik. Glitzerpulver, Teelichter und
Satinservietten gehören zu ihrem Standard-Repertoire. Die
Hochzeitsdekorateure Özlem und Yalcin Tunaboylu
bereiten mit ihrer Firma „Evoy-Dekor“ Heiratswilligen
„unvergessliche Augenblicke“.
KolümnE
42
Foto: Marc-Antonio-Manuguerra
bezahlte Anzeige
Die VESNA...
will nicht unter
die Haube
Bald ist es soweit: Meine allerbeste und
verliebteste Freundin hat ihre bessere
Hälfte gefunden und möchte ihn mit
Haut und Haaren zu ihrem Ehemann
nehmen. An dieser Stelle meine teuersten
Wünsche an die beiden.
Als kleines Mädchen träumte ich oft von
meiner Hochzeit. Ich in einem Hauch
von Kleid. Er mein Held, in einem
schwarzen Dolce. Wir beide, für immer
zusammen.
Das war früher.
Denke ich heute ans Heiraten, läuft mir
ein Schauer über den Rücken. Es hat was
Beängstigendes und lässt sich wohl am
besten als Panik pur beschreiben.
In Gedanken male ich mir die
Zeremonie in der Kirche aus. Wie eine
Märchenprinzessin schreite ich in die
Kirche. Die Gesellschaft ist aufgewühlt,
teils gerührt, teils heilfroh darüber, dass
ich endlich unter die Haube komme.
Ich schreite langsam voran und merke
wie der Raum immer enger wird. Diese
Menschen atmen mir den Sauerstoff weg.
Langsam wird mir schwindlig.
Er steht vorn beim Altar und sein
verstörter Blick sagt mir, dass er mein
Entsetzen erkannt, aber nicht damit
gerechnet hat.
Der schönste Tag meines Lebens endet
damit, dass ich samt Brautkleid und
einer Flasche Schlumberger mit echten
Goldpartikeln, auf einem x-beliebigen
Dach Wiens sitze. Mir liegt die ganze
Stadt zu Füßen… darauf stoßen wir an
und ich sage zufrieden: „Nein, ich will
nicht!“
Nichts für ungut, Süßer!
Wien
Wien
Hochzeitsdeko
by Özlem und Yalcin!
Die 27-jährige Özlem kam mit 9 Jahren
nach Österreich. Nach Schule und Lehre
mauserte sie sich in der Künstlerischen
Volkshochschule schnell zum DekoTalent. „Meine Lehrerin meinte damals
schon, ich werde Hochzeitsdekorateurin
werden!“ Für begeisterte Freundinnen
und Verwandte schmückte sie anfangs
gegen ein Trinkgeld von 35 Euro „den
Tag aller Tage“ aus. Özlems seit 5 Jahren
angetrauter Ehemann Yalcin wollte
ursprünglich Möbeldesigner werden.
Der damalige Verpackungsmechaniker
ließ sich von seiner Frau inspirieren
und so steckten beide ihre Kreativität
in das Verschönern von Feierlichkeiten.
Nachdem das Paar drei Jahre lang mit
einer Partnerfirma seinem Geschäft
nachging, entschied es sich 2007 zur
Selbstständigkeit. Evoy (= Efeu, Anm. d.
Red.)-Dekor war gegründet!
Gericht und bei der Wirtschaftskammer
ein, holte den Gewerbeschein ab
und los ging es!“ schildert Yalcin den
reibungslosen Unternehmensstart. Die
Vorfinanzierung kam aus eigener Tasche:
„Wir hatten 5000 Euro Erspartes. Das
reichte für das, was wir vorhatten.“
Mittlerweile sind die Jung-Dekorateure
gut im Geschäft. Für ein Trinkgeld
arbeiten sie längst nicht mehr. „Ich
komme kaum zum Essen“ lacht Özlem.
Ihre berühmte Deko für den traditionellen
Brautpaar-Altar ist mittlerweile so
bekannt, dass sie auch in Deutschland
und Italien gebucht werden. „Wenn
unsere Leute feiern, kommen da schon
über 500 Gäste zusammen!“ Deswegen
helfen bei den wirklich großen Hochzeiten
mit über 1000 Personen neben den zwei
Angestellten meist Familienangehörige
mit. „Bei österreichischen Hochzeiten
haben wir den wenigsten Stress. Die
„Nach einer Erstberatung beim
nehmen bloß Blumen,“ beschreibt die
Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband 27-Jährige die Kundenwünsche aus
Wien und einem Seminar für Neugründer österreichischen Kulturkreisen. Sie findet:
bei der WKO trug ich unsere Firma ins
„Es ist nicht so hochzeitlich wie bei uns.“
Kreative Ideen werden zum „Big Business“
Kommentar
Egal ob Wedding-Planner, ProduktDesignerIn, Online-Portal-BetreiberIn
oder was auch immer: kreative Ideen sind
in der Wirtschaft gefragt. So mancher
Betrieb gründete sich aufgrund einer
zündenden Idee, die zuerst gar nicht nach
wirtschaftlichem Erfolg aussah; oft sogar
nur eine Spielerei war. Damit daraus ein
gewinnbringendes Unternehmen wird,
bedarf es vielerlei Faktoren: Die richtige
Beratung, eine gute Location, kaufkräftige
KundInnen aber auch eine gute Bank,
die dieser zündenden Idee eine Chance
gibt. Und hier sind wir bei der größten
Herausforderung für GründerInnen: das
fehlende Kapital und die strikten Kriterien
der Banken im Rahmen von Basel II.
Aus unserer Sicht gehen die Banken
viel zu wenig auf die Bedürfnisse der
Selbstständigen ein, legen viel zu strenge
Maßstäbe an und verhindern so, dass sich
unsere Wirtschaft weiterentwickelt und
neue Branchen entstehen. Ein Umstand, der
so rasch wie möglich geändert werden muss!
Der Sozialdemokratische
Wirtschaftsverband Wien unterstützt
Sie gern und kompetent bei der
Gründung Ihres Unternehmens! Weitere
Informationen erhalten Sie unter
www.wirtschaftsverband-wien.at bzw.
unter der Telefonnummer 01-5224766.
LAbg. Fritz Strobl
Präsident des Sozialdemokratischen
Wirtschaftsverbandes Wien
43
Seytenblücke mit scharf
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Wann: 22.06.2008 ab 11:00
Wo: Nipponzan Myohoji Peace Pagoda, Handelskai
Hafenzufahrtstraße, 1020 Wien, 100 m von Restaurant Lindmayer
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Von Raki Nikahetiya (Text und Foto)
Die Füsse sagen: Die USA sind gross
Mönch Masunaga begleitete ihn auf vielen seiner Reisen, lebte
selbst jahrelang in dutzenden Ländern und nahm teil an einem
Friedensmarsch um die Welt. Der Marsch fing in Japan an, ging
über Los Angeles nach New York und seine Füße sagen ihm heute
noch, dass die USA verdammt groß sind. Nicht verwunderlich;
die Strecke LA–NY dauerte 8 Monate. Weiter ging die Tour in
Europa; über Schweden, Frankreich, Russland und die Slowakei
gelangte er schließlich nach Österreich.
Nach über zwanzig Jahren als Reisender fand er seine Bestimmung in Wien. Hier errichtete er mit Unterstützung der Stadt
Wien, der Peace Pagoda Bewegung und zahlreichen in- und
ausländischen Freunden die erste Peace Pagode in Österreich.
Präsidenten, berühmte Persönlichkeiten und sogar der Dalai Lama
besuchten ihn hier. Ob berühmt oder nicht, jeder ist in seiner
Kulinarisch wird man mit Köstlichkeiten aus Japan, Indien, Nepal
und Sri Lanka versorgt. Spenden sind erwünscht.
ct
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Um 3 Uhr morgens aufstehen, Tempel säubern,
meditieren und ein bisschen joggen: Wer so lebt
wie Gysoei Masunaga, buddhistischer Mönch der
Peace Pagoda Wien, der braucht sich um seine
Gesundheit wenig Sorgen zu machen.
Das Peace Pagoda Festival findet jährlich im Gedenken
an Hiroschima und Nagasaki statt. Neben den religiösen
Zeremonien (buddhistisch, christlich, hinduistisch und islamisch)
sind die Highlights der heurigen Veranstaltung indische
Götteraufführungen, irische Volkstänze, türkische Sufitänzer und
österreichische Musiker (freier Eintritt).
mit eety-türk
Mönche
brauchen
keine eCard
Nichidatsu Fujii
Zurück in Japan hielt er es nur ein halbes Jahr aus und er
beschloss die Uni und das Business für immer hinter sich zu
lassen. Die Familie war darüber natürlich nicht sonderlich erfreut.
Dennoch; er konnte zu jenem Zeitpunkt nicht anders als seinen
eigenen Weg zu gehen.
Wo die erste Reise endete, fing jetzt eine neue an; in Indien
1969. Er trampte und lernte Menschen und Kulturen kennen.
Eines Tages riet man ihm, bei gesundheitlichen Problemen, einen
japanischen Tempel – geleitet vom ehrbaren Mönch Nichidatsu
Fujii – aufzusuchen. Er lernte dort buddhistische Riten und Praktiken kennen und innerhalb eines Monats im Tempel wurde er ein
buddhistischer Mönch. Warum er das tat? Einerseits war es die
innere Stimme, schmunzelt Herr Masunaga. Andererseits geschah
dies auch durch die Inspiration von seinem Guru Nichidatsu Fujii.
Dieser gründete 1947 seinerseits inspiriert durch ein Treffen mit
Mahatma Gandhi die Friedensbewegung Nipponzan Myōhōji.
1971 fing Nichidatsu Fujii an als Zeichen dieser Bewegung weltweit die Friedenspagoden im Gedenken für Opfer von Hiroschima
und Nagasaki zu errichten.
Peace Pagoda Festival:
in die Türkei
mit eety-türk
in die
Türkei
Raus aus Japan
„Erfrischend anders“ ist auch sein Tagesablauf: 3 Uhr morgens
aufstehen, Tempel säubern, studieren, meditieren, joggen & Gymnastik, gegen 6 Uhr frühstücken, noch mehr Aktivitäten unter
tags, dazwischen viel grüner Tee und früh ins Bett gehen.
Aufgewachsen in der Stadt Kumamoto (Kyūshū, Japan), war er
dazu bestimmt das Unternehmen seines Vaters zu übernehmen. Japanische Familientradition verpflichtet eben. Er begann Wirtschaft
zu studieren; mehr schlecht als recht, wie er zugibt. Mit 23 Jahren
bat er seine Eltern die Sommerferien im Ausland verbringen zu
dürfen; endlich raus aus Japan und andere Kultur kennenlernen.
Scherzend meint Mönch Masunaga, dass er damals auf der
Suche war, ohne zu wissen wonach er genau suchte. Die Reise begann im verschneiten Helsinki und führte ihn über Mitteleuropa
in die Türkei, Pakistan, Nepal nach Indien und die dreimonatigen
Sommerferien wurden kurzerhand um neun Monate verlängert.
Pagode an der Donau willkommen.
Heuer wurde er 63 und in den 23 Jahren in Österreich kam er
ohne Gesundheitsvorsorge aus. War es Meditation, gesundes Essen
oder Sport? Nein, er beschloss einfach nicht krank zu werden.
Krank wurde er erst, als er sich vor Kurzem trotzdem versicherte
und plötzlich doch die eCard hatte.
Info-Hotline
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(0) 681 83 0 83
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www.eety.at
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Ausgeglichene und herzliche Menschen, die immer ein freundliches Lächeln parat haben trifft man heute eher selten. Der Besuch (inkl. Tee und Zeremonie) beim japanischen Mönch Gysoei
Masunaga war deshalb umso erfrischender.
in die ganze Welt
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45
„…Pscht. Don’t talk about it…“
Wer kennt diesen Typen auf
dem Bild? Genau, das ist der
Ötschi von „Unkürrekt“ oder
von „Komissar Rex“ oder von
„Kaisermühlen Blues“, oder…
Na, jedenfalls ist er bald wieder
auf der Bühne zu sehen und zwar
auf der Theaterbühne
im Narrenturm (am Uni
Campus, altes AKH).
Dort übernimmt Ötschi
Akbaba Ende Juni die
Hauptrolle des legendären
Films „Fight Club“ – na,
ihr wisst schon, wo Brad
Pitt und Edward Norton
die Hauptrolle spielen. Er
übernimmt die Rolle – na,
wie kann es denn anders
sein - von Brad Pitt. Das
Theaterstück „…Pscht.
Don’t talk about it…“
nimmt das Publikum auf eine
Reise mit, auf der Regeln hinter
sich gelassen und Grenzen überschritten werden. Die Prämiere
findet am 26. Juni, also am letzten
Wochenende der Fußball-EM statt.
Insgesamt werden 16 Vorstellungen vier Wochen lang immer
Donnerstag bis Sonntag gespielt.
(Superkater).
Foto: Petra Rautenstrauch
Wien
Einmal Kultur mit alles
Viva la Revolution, Viva Ché, Viva
die Ausstellung im Westlicht!
Ché Guevara wäre
dieses Jahr 80
geworden. In der
Galerie Westlicht in
der Westbahnstraße
im Siebten gibt es
zu über den ewigen
Revolutionär eine
Ausstellung (27.
5. bis 31. 7.) zu
sehen, die von
Ché Guevaras Sohn eröffnet wird.
Dass sein Konterfei das weltberühmte Kultfoto des
Fotografen Alberto Korda werden würde, welches auf
unzähligen T-Shirts, Tassen, Handtüchern und Plakaten
abgedruckt ist, hätte er sich wohl nie gedacht Vor allem
nicht, dass Menschen damit Geld scheffeln. Durch
seinen gewaltsamen Tod und Lebensphilosophie als
überzeugter Revolutionär wurde Ché Guevara zur „PopIkone“ der 68er-Generation. Einen erheblichen Anteil
an der Schaffung des Mythos „Ché Guevara“ hatten
Kordas Foto. Die Ausstellung zeigt, dass die kubanische
Revolution nicht zuletzt aufgrund der glorifizierenden
Darstellungen bis heute so viel Faszination ausübt.
(Suzan Aytekin).
Kultur mit kurz
46
++++ Westliche Musik im Iran: Wenn etwas verboten ist, wie westliche Pop und Rockmusik im Iran, dann ist es umso interessanter.
Gerade einmal „Queen“ ist erlaubt. Ob die Mullahs so gerne in Richtung USA „We will rock you“ singen? ++++ Impulstanz, auch
Vienna International Dance Festival, genannt (10. 7. bis 10. 8.) wird 25. Diesmal sind noch mehr Multikulti-Choreografen dabei.
Erstmals findet die Eröffnung bei freiem Eintritt unter freiem Himmel statt. Ebenso neu ist der mit 10.000 € dotierte „Prix Jardin
d’Europe“ für Nachwuchschoreografen. Im project space der Kunsthalle Wien verzaubert der pakistanische Künstler Ibrahim
Quraish das tanzwütige Publikum mit Hip-Hop meets Bollywood. ++++ Afrikanisch-Europäische Kunstgeschichte: Christian
Kravagna, der beste Bruder unseres besten Chefredakteurs, hält einen seiner besten Vorträge: Travelling Africa: Das Motiv der Reise
in der afrikanischen Moderne. Mi., 18. Juni 2008, 18 Uhr, Raum M13, Akademie der Bildenden Künste. Pflichttermin!
47
feschn
feschn
Dettas
Street­
style
Ich liebe Mode,
leidenschaftlich und aus voller
Seele. Die Laufstege dieser
Welt haben aber nichts mit
der Realität zu tun. Und so
mache ich mich auf, diese
zu finden. In den Straßen von
Wien… Willkommen zu Dettas
Streetstyle.
Weit weg von Laufstegabziehbildern und verzweifelten Fashionvictims gibt es sie noch, die Individualisten, denen man ansieht,
dass sie in ihrer Mode leben, Tag für Tag, mal mehr mal weniger
ästhetisch, vorteilhaft oder nicht, aber eines immer: ihrem Selbstverständnis von Stil und Schönheit entsprechend.
Martina, 26, Lolita-Look
Martina liebt zwei Dinge: Japan und richtig süß auszusehen. Die Schnittmenge daraus ist modisch der Lolita-Style.
„Die Leute schieben schon oft dumme Kommentare, das ist
richtig verletzend“ Für ihre modische Überzeugung zahlt sie
diesen Preis aber gerne.
Martinas Shopping-Adressen: Medusa, King Pin.
Factbox
Der Lolita-Stil ist in den 70er-Jahren in Japan entstanden, er versteht sich als Fashion
SubKultur, die sich an viktorianischer Kindermode, sowie am Rokoko orientiert.
In den 90ern erreicht Lolita gemeinsam mit der in Japan aufstrebenden POP-Kultur VISUAL KEI (japanisches Rock-Genre, das Glam-Rock, Punk und Metal vereint; die Hauptvertreter: Malice Mizer, Luna Sea, Dir en Grey) eine breitere Öffentlichkeit. Nun treffen sich
Punk und Gothic zum verspielten Look.
Der Look: knielange Kleider oder Röcke, bevorzugt Petticoats, Kniestrümpfe und PlateauSchuhe. Der Look soll ausdrücklich an das Kindsein erinnern: Teddybären, Puppen und
änliches sind oft als Muster zu finden.
Heute gibt es zahlreiche Lolitas wie Gothic Lolita, Sweet Lolita, Classic Lolita, etc.
48
Sophie, 15
„Was ich in Läden nicht finde, bastel ich mir einfach selber
so wie ich’s will“. Soviel Eigeninitiative kann sich sehen lassen. Ein paar Löcher in die Baumwollweste, rotes Satinband
rein und fertig ist der folkloristische Miederlook.
Matthias, 16, & Ramona, 15: Punk-Look
„Super bequem, außer beim aufs Klo gehen.“
Ihre Eltern waren schon Punks und trotz ihres jungen Alters
wirken sie so verwachsen mit ihrer Kluft als trugen sie nie was anderes. Kritik kommt von anderen stilistischen Gruppen, wie zum
Beispiel jener der Krocha. „Da kommt es schon oft zu Handgreiflichkeiten, wir werden oft körperlich attackiert.“
Wie kauft ihr ein?
„Vieles kriegen wir geschenkt – ansonsten: Zebramuster, viel Leder, Bundesheerstiefel, Patronengürtel, Tausende Buttons.“
UNGEWOLLT
SCHWANGER?
Tel: (01) 890 80 70, www.venusmed.at
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49
Das Beauty-Geheimnis:
Haarentfernung mit dem flinken Faden
Von Bernadette Schmatzer
Die Sterne lügen nicht
Wiens erstes Partyhoroskop
1
6
kommt in den Mund. Schon fegt sie in wippend-schaukeligen
Bewegungen über meine Stirn. Finger auf, zu, auf, zu. Kopf vor
und zurück, vor und zurück. „Ritsch, ritsch“ – und die ersten
Häärchen fallen zu Boden.
#
8
Mithilfe ist gefragt: Ich muss mein Oberlid
5
Die Methode: Ein Nylonfaden um die Finger, ein Ende
spannen, damit der Faden keine Haut quetscht. „Deshalb trauen
sich die meisten Frisöre auch nicht diese Stelle zu enthaaren.“ Ich
bin begeistert, Gül ist tatsächlich eine Meisterin ihres Fachs. Der
erste Schritt ist nun vorüber. Schmerzen? Nicht mehr als mit der
Pinzette.
FEINSCHLIFF: Nach der großflächigen Entfernung müssen
ein paar Härchen gestutzt werden. Mit Schere und Kamm schnell
erledigt.
FINISH: Die Präzision. Jetzt muss ich mich entscheiden „Möchtest du die Form noch etwas anders? Schmäler, spitzer, geradliniger, bogenhafter.“ Der Faden funktioniert ab wenigen
Millimetern Nachwuchs.
Tipp mit scharf: Falls du den Haarwuchs beschleunigen willst, reibe
Knoblauch auf die Stelle!
2 Wochen später: Mein Spiegel ist mein Zeuge. Keine
Stoppel, keine eingewachsenen Haare, keine Pickelchen, nur zarter
Nachwuchs.
Faden – ich liebe dich.
Friseursalon Kristal
Ottakringerstrasse 46
1170 Wien
Vor dem Sommer:
Warum Sonne
glücklich macht!
Sonne sorgt dafür,
dass der Botenstoff
Serotonin
produziert wird.
Das ist übrigens
derselbe, der
beim Schokoladeessen so
kalorienlastig glücklich macht.
Empfehlung von Sun Company-Geschäftsführer“ Hans Arsenović
50
Sonnenlicht hat weitaus mehr Wirkungen auf unseren Körper als nur die auf den ersten Blick
als Bräunung erkennbare Pigmentierung der Haut. Licht, ob es nun für unsere Augen sichtbar
ist, oder nicht, hat prinzipiell dieselben Eigenschaften und Wirkungen, unabhängig davon, ob es
natürlich, aus der Sonne, oder künstlich im Solarium entstanden ist.
Sonne macht glücklich!
Sie bringt den Kreislauf in Schwung. Die Adern entspannen sich, der Blutdruck nimmts locker.
Die Knochen jubeln wegen des Vitamins D3 und weil sie ordentlich mit Kalzium versorgt werden
und das Immunsystem wird gestärkt.
Moderne Geräte sind so ausgelegt, dass sie bei geringstmöglicher Hautbelastung schonend Pigmente aufbauen. Der beste Schutz vor Sonnenbrand ist eine gut gebräunte Haut. Das Übel ist
nämlich nicht die Bräunung, das Übel ist der oft bewusst in Kauf genommene Sonnenbrand, weil
viele fälschlich glauben, dass der Sonnenbrand das Braunwerden beschleunigt.Wesentlich sind also
neben der Bräunung die biopositiven Begleiterscheinungen jeder Besonnung. Der Besuch eines
Bräunungs- oder Sonnenstudios ist so selbstverständlich, wie der Termin im Fitnessstudio, bei der
Kosmetikerin oder beim Friseur. Ein gelegentliches Glas guter Rotwein am Abend ist anregend,
entspannend. Ein Doppelliter davon täglich führt zu unerfreulichen Nebenwirkungen.
Zuviel vom Guten ist immer schädlich. Auch beim Solarium gilt der Grundsatz einer vernünftigen
Dosierung.
Promotion
Widder (21. März–20. April)
Du liebst Clubbings. In Bars fühlst Du Dich wohl. Wenn andere schlafen gehen,
kommst Du erst richtig auf Touren. Deine endlose Party-Energie strahlt auf andere ab und macht jede Nacht zu einem Fest für alle. A Wahnsinn!
Zwilling (22. Mai–21. Juni)
Oh je, die Dauer-Party schlägt sich bei Dir aufs Gemüt. Du sehnst Dich quasi
nach ein paar party- freien Tagen. Ein Familienfest kann auch schön sein! Gönn
Dir eine Auszeit um die Akkus wieder aufzuladen. Denk daran: Sommerzeit heißt
Partyzeit!
Löwe (23. Juli–23. Aug)
Party all the time! Dieses Motto ist Dein Lebensgefühl. Deine Tanzschuhe brauchen eine neue Sohle! Denn Afterhour ist bei Dir Pflicht. Erst wenn die Sonne
wieder am Himmel lacht, heißt es für Dich gute Nacht!
&
Waage (24. Sept.–23. Okt.)
Na ja, wenn eine Party ansteht, gehst Du anstandshalber hin. Mürrisch mischt
Du Dich unter das Partyvolk. Hey, es zwingt Dich ja niemand feiern zu gehen!
Ein DVD-Abend auf dem Sofa kann auch seinen Reiz haben, Du Schlaftablette.
9
Schütze (23. Nov–21. Dez)
Dein Partyoutfit von der Caritas ist eine Frechheit! Dein Gewand will niemand
nicht mal mehr geschenkt haben. Entschuldigung, aber die 80er Jahre sind längst
vorbei. Für wenige Euro gibt es im Kleidergeschäft Deines Vertrauens aktuelle
Mode zum Schnäppchenpreis. Nix wie hin da!
Von Antonino Biondi
Jungfrau (24. Aug–23. Sept)
Müde schaust Du aus Deinen dunkel umrandeten Augen in die Bars und Clubs
der Stadt. So richtig Partystimmung will bei Dir nicht aufkommen. Du bist
extrem kritisch und unzufrieden mit Dir selbst. Gut so! Einsicht ist der erste Weg
zur Besserung!
Szene
Beauty
Orientalische Hände
„Erlernbar ist es in 2 Stunden, bis zur Perfektion dauert es Jahre“,
meint Gül Nur, deren zarten orientalischen Händen ich mich anvertraue. Sie wird meinen Augenbrauen zu makelloser Schönheit
verhelfen. „In 15 Minuten kommen Sie dran!“ Beim Ösi-Friseur
wartet man schon mal einige Wochen. Kaffee und Kuchen sind im
Preis inklusive.
Skorpion (24. Okt.–22. Nov.)
Auf jeden Party-Topf passt ein Deckel! Aber bei Dir ist kein sexuelles Abenteuer
in Sicht? Kein Wunder: Du bist gelangweilt und stehst meist nur in der Ecke
herum. Zeig Dich! Trau Dich! Graue Mäuse gehen nämlich in der bunten Partymasse unter…
0
Steinbock (22. Dez–20. Jan)
Du suchst Amor am Partyhimmel? Aber wahre Liebe liegt doch nicht auf der
Tanzfläche! Kopf hoch. Der Sommer bringt viele Gelegenheiten, die Du nicht
auslassen solltest. Die Hochsaison naht. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt!
=
Fische (20. Feb.–20. März)
Du musst den Speicherplatz auf Deinem Handy erweitern lassen, so viele
Telefonnummern, wie Du im Moment einsammelst. Ein One-Night-Stand folgt
dem anderen. Die Neider blicken mit Abscheu auf Dich. Hey wer sagt, dass Du
monogam leben musst? Wer frei von Schuld, der werfe die erste Discokugel!!!
_
Wassermann (21. Jan.–19. Feb.)
Du hast die Power, Party-Berge zu versetzen! Ist der eine Club halbleer, ist er für
Dich halbvoll. Deine positiven Vibes lassen jeden Dancefloor erbeben. Man will
in Deiner Nähe sein. Du bist Austrias Next Party Model!
2
Stier (21. April–21. Mai)
Du willst immer mehr. Alle Partynasen kennen Dich. Deine nachtaktive Aura
färbt auch auf andere ab. Schlafen kannst Du in der Arbeit! Amok, Chaos, Panik.
Drei Worte, die Deine Partygeilheit zeigen. Lass die Sau raus!
$
Krebs (22. Juni–22. Juli)
Du übertreibst es ganz schön. Der Käsekrainer am Partymorgen danach ist für
Dich oft das erlösende Katerfrühstück. Mäßige Dich. Dein Körper wehrt sich
früher oder später. Schließlich ist ein gutes Aussehen das beste Partykapital!
51
Gastro
Gastro
Die „Wilden Fische“
vom Naschmarkt
Dort gibt es keinen Riesling und keinen
Kilopreis von 30 bis 40 Euro
Grünen Veltliner!“
Um die Frische zu garantieren, fahren
die Umar-Brüder einmal im Jahr auf die
Fischmesse nach Brüssel und vergewissern Fischverkauf an Haubenlokale
Neuestes Projekt der Brüder Umar: ein
sich, ob die Fischlieferanten mit der Ware
Fischgroßhandel. Seit vier Monaten betreigut umgehen. Geliefert wird größtenteils
aus Frankreich, den Niederlanden und aus ben sie neben dem Restaurant und dem
Neuseeland. 24h bis maximal zwei Tage ist Fischshop auch einen Großhandel und
der Fang unterwegs, dann landet er in der beliefern erstklassige Restaurants. Angepeilt
werden auch Lieferungen an das Steirereck,
Vitrine auf dem Naschmarkt und einige
Stunden später in einer Wiener Pfanne. Ein Österreichs erstes 4-Hauben-Restaurant
und dem Taubenkobel im Burgenland.
Blick auf den Preis lässt allerdings erkenFisch macht schlank
Die Brüder Umar sind nicht zu bremsen.
nen: Frischer Fisch ist recht gesalzen und
Mit dem Trend zu gesünderem Essen kau- für viele ein Luxusgut. Manche FischsorGlaubt man Erkan Umar, kann das jeder
fen die Wiener immer mehr frischen Fisch. ten schrammen am Kilopreis von 30 bis
erreichen. Positiv denken müsse man, Pläne
Das macht schlank. Früher kannten die
haben, Ziele, daran arbeiten und sie so
40 Euro. Für eine achtköpfige türkische
Hobbyköche nur Forelle, Hecht und Karp- Familie ist das wahrscheinlich nicht einmal Wirklichkeit werden lassen. Wer negativ
fen. Jetzt werden Seeteufel, Wolfsbarsch
am Sonntag drin. In diesen Fällen empfiehlt denkt, wird Negatives ernten. Er ist oft
oder Goldbrasse ebenso verlangt; die Leute Erkan Umar billigere Fische, wie Sardinen. den ganzen Tag im Lokal und auf dem
kennen sich eben auch bei Fisch immer
Fischstand und geht nur zum Schlafen
Die gibt es schon um 9,90 das Kilo.
besser aus. Das oberste Gebot der Umarnach Hause. Der 45-Jährige ist ein LebeBrüder ist Frische: „Das Fisch-Geschäft ist Wenn ich in Istanbul bin, vermisse
mann. „Für das Heute lebt man, nicht für
sehr heikel“, erzählt Erkan, „viele verkaufen ich österreichischen Wein
das Morgen und für die Pension schon gar
ihre aufgetauten Fische als frisch. Das wür- Bei Umar am Naschmarkt geben sich die
nicht“, sagt Erkan Umar während er eine
de wir nie tun, denn das Vertrauen unserer Restaurantkritiker die Türklinke in die
Auster öffnet und sie runterschlürft. Das
Kunden ist das Wichtigste, das wollen wir Hand, nicht immer um zu testen, sondern sagt er auch in Richtung seiner türkischen
nicht aufs Spiel setzen!“
um Fisch zu kaufen und sich die Sonne auf Landsleute, die seiner Meinung nach in zu
den Bauch scheinen zu lassen. „Im Restau- kleinen Wohnungen wohnen, um sich dann
Der Trick mit den Muscheln
in der Rente „zu Hause“ in der Türkei ein
rant haben wir nur österreichische Weine
Bei Miesmuscheln und Austern schaut
im Sortiment und wenn ich in Istanbul bin, Haus zu leisten. „Das ist kein Leben. Leben
Umar besonders auf die Frische, denn die
findet heute statt und man muss es feiern!“
vermisse ich den österreichischen Wein.
Schalentiere können einem – wenn einmal
verdorben – schwer im Magen liegen. Wer
Muscheln kocht, muss darauf achten, dass
sie geschlossen sind, wenn sie in die Pfanne
Die Brüder Umar essen oft im eigenen Restaurant, manchmal auch nobel im 1.
kommen. Für schon geöffnete hat FischDo&Co im Haashaus, 1. Bezirk, Stephansplatz 12, 01/535 39 69
Profi Umar einen Tipp: „Wenn du MiesFabios, 1. Bezirk, Tuchlauben 6 , Tel. 01/532 22 22
muscheln kaufst, inzwischen einen Kaffee
Kervansaray Hummerbar, 1. Bezirk, Mahlerstraße 9, Tel. 01/512 88 43
trinken gehst und sie nicht gleich kühlst,
kann es sein, dass sie ein bisschen aufgehen.
Ihr eigenes Restaurant und Fischshop:
Wenn man sie leicht schüttelt und streiUmar Fisch Restaurant, 4. Bezirk, Naschmarkt Stand 76–79, 01/585 21 77
chelt, dann gehen sie wieder zu. Wenn sie
Umar Fisch Fischshop, 4. Bezirk, Naschmarkt Stand 38–39, 01/587 04 56
das nicht tun, sind sie ungenießbar!“
web: www.umarfisch.at; e-mail: [email protected]
und der Umsatz steigt jedes Jahr“, jubiliert
Gökhan.
Die Umar-Brüder – der eine war Student
und der andere hat von der Tankstelle bis
hin zu Semperit alles Mögliche ausprobiert
– sind erst mit der Zeit in das FischGeschäft reingewachsen. Seit 11 Jahren
betreiben sie den Fischstand (Naschmarkt
Stand Nr. 76–79), so erfolgreich, dass sie
vor knapp vier Jahren nebenan ein Fischrestaurant eröffnet haben.
Beim Türken bekommt man
Döner, Köfte, Dürüm und alles
was das Kebabherz begehrt.
Normalerweise. Die Brüder Umar
– auch die „Wilden Fische“ vom
Naschmarkt genannt – bieten
ganz andere Genüsse. Wer
auf Fisch steht, ist bei Erkan
(45) und Gökhan (40) richtig.
Stadtbekannte Gourmets loben
den Umar-Fischstand als den
besten von Wien. Die Verkäufer
sind freundlich und bedienen
ihre Kunden mit Fachwissen
und Wiener Schmäh. Anita
Malli (Text) und Beni Malajev
(Fotos) haben mit den wilden
Fischen vom Naschmarkt Austern
geschlürft.
52
„Dass wir hier gelandet sind, war purer Zufall!“, erzählt Gökhan der ursprünglich Informatik und Politikwissenschaften studiert
hat und danach jahrelang Touristiker bei
„Magic Life“ war. „Wir wollten gemeinsam
etwas Neues probieren und uns selbständig
machen. Dieser Stand war schon vorher ein
Fischstand und eine Umwidmung kam für
das Magistrat nicht in Frage. Man hat uns
gesagt, entweder ihr verkauft Fisch oder ihr
lasst es bleiben. Und so sind wir Fischhändler geworden!“
Am Anfang kannte ich nur Sardinen
Die geborenen Istanbulaner, aufgewachsen an gleich zwei verschiedenen Meeren,
müssten sich doch mit Fisch auskennen,
mutmaßt die biberin. Schließlich können
auch – so das Klischee – alle Tiroler Ski fahren. Weit gefehlt. „Als ich noch in Istanbul
gelebt habe, kannte ich nur fünf Fischsorten, wie etwa Rotbarbe oder Sardine. Wir
hatten von Fisch nicht viel Ahnung. Jetzt
haben wir 29 Fischsorten im Sortiment
53
Im Fussball lebt man
nicht von den Erfolgen
vergangener Tage. Man
muss sich immer wieder
aufs Neue beweisen.
„Sag niemals nie“
Der älteste Spieler der EM, Ivo Vastić (38), über
seine Heimat Kroatien, die Favoriten der EURO und
warum er auch in zwei Jahren mit 40 bei der WM
dabei sein will.
Von Dino Čehajić und Marc-Antonio Manguerra (Foto)
54
Biber: Herr Vastić, haben Sie noch daran geglaubt, einberufen zu
werden?
Ivo Vastić: Gehofft habe ich schon.
Sie haben in Österreich alles gezeigt was man nur zeigen kann.
Hat Sie da die späte Einberufung nicht gekränkt?
Das ist Fußball. Im Fußball lebt man nicht von den Erfolgen vergangener Tage. Man muss sich immer wieder aufs Neue beweisen
und das habe ich auch getan. Ich denke, dass es auch nicht gerechtfertigt gewesen wäre, wenn mich der Teamchef nur aufgrund
meiner ehemaligen Erfolge einberufen hätte.
Sie wurden vor wenigen Monaten von Ihren Kritikern als „zu alt
für die Nationalmannschaft“ bezeichnet. Könnten Sie sich über die
EURO hinaus vorstellen, in der Qualifikation für die WM 2010
auch noch zu spielen?
(lacht) Sag niemals nie! Heutzutage geht alles, wenn man nur will.
Ich dachte mir auch nicht, dass ich an einer EM teilnehmen werde
und da bin ich nun. Aber wenn mich das Team braucht und ich
Leistung bringe – warum nicht?
Wer ist, wenn sie sich die Österreich-Gruppe anschauen, Favorit
und welche Rolle wird das österreichische Team spielen?
Die Favoriten sind sicherlich Deutschland und Kroatien. Wir
dürfen die Polen nicht vergessen, die eine exzellente Qualifikation
gespielt haben und sich gegen Teams wie z. B. Portugal durchgesetzt haben. Aber wir werden alles geben für den Aufstieg ins Viertelfinale – und dabei wird uns der Heimfaktor hoffentlich helfen.
Wie schätzen Sie die kroatische Nationalmannschaft im Hinblick
auf die EM ein?
Kroatien hat immer schon sehr gute Spieler gehabt. Ich weiß auch
nicht mehr, von wo sie die hervorzaubern (lacht)! Man braucht
sich nur anschauen bei welchen Vereinen die Kroaten spielen,
dann wird einem alles klar. Mit dem Ausfall von Eduardo ist Kroatien sicherlich geschwächt, er macht das Team um vieles stärker. Er
ist ein Typ, der das Spiel wenden kann, wenn es mal nicht so gut
läuft. Aber auch ohne ihn hat Kroatien ausgezeichnete Spieler, die
bei der EM sicherlich eine große Rolle spielen können.
Zum Kroatien-Spiel: Was ist das für ein Gefühl, gegen das Heimat-
land einzulaufen und nicht die „eigene“ Hymne singen zu können?
Das ist eine Frage mit der ich mich nicht wirklich beschäftigt
habe. Ich konzentriere mich eigentlich rein aufs Sportliche.
Wann und aus welchem Grund sind Sie nach Österreich gekommen? War das aufgrund des Krieges?
Es war nicht direkt wegen des Krieges, aber indirekt schon. Ich
wollte immer nur Fußball spielen, leider gab es 1991 keine Fußballliga in Kroatien. Damals war allen noch nicht ganz klar, ob
der Krieg nun tatsächlich ausbricht oder nicht. Ich war damals 21
Jahre alt und habe mich entschieden nach Österreich zu kommen. Hier habe ich schließlich ein Probetraining bei der Vienna
absolviert und habe in meinem ersten Spiel für den Club fünf Tore
geschossen. Daraufhin war klar, dass sie mich behalten wollten
(lacht).
Welchen Bezug haben Sie heute noch zu Kroatien?
Geboren bin ich in Split, aufgewachsen aber in Kaštele. Ich habe
dort ein Haus und meine Eltern leben unten. Immer, wenn es
möglich ist, fahre ich nach Kroatien um meine Familie zu besuchen.
Könnten Sie sich vorstellen, eines Tages nach Kroatien zurückzukehren, um dort zu leben?
(Überlegt) Ich muss sagen, dass ich mich an das Leben in Österreich gewöhnt habe bzw. an das Lebenstempo. Daher glaube ich,
dass ich auch nach meiner Karriere in Österreich bleiben werde.
Aber man weiß ja nie was kommt, ich hätte mir nie gedacht, dass
ich eines Tages in Japan leben werde. Also sage ich lieber: Mal
schau’n! Sag niemals nie!
Würden Sie Österreich oder Kroatien als Ihre Heimat bezeichnen?
Das ist eine schwere Frage, aber für mich bedeutet Heimat dort
zu sein, wo meine Familie ist. Und das ist zurzeit in Österreich. In
Kroatien ist es aber sehr schön und dort bin ich auch sehr gerne.
Das heißt, dass es für mich keinen Unterschied zwischen Österreich und Kroatien gibt.
Euro 08
Sport
Kroatien hat immer schon sehr gute
Spieler gehabt. Ich weiss auch nicht
mehr, von wo sie die hervorzaubern.
Ich fahre einen Opel Antara und höre
hauptsächlich kroatische Musik.
Welches Auto fahren Sie und welche Musik hören Sie gerne?
Ich fahre einen Opel Antara und höre hauptsächlich kroatische
Musik. Speziell mag ich dalmatinische Musik sehr.
Da Sie aus Dalmatien sind würde es nahe liegen, dass Sie Fan von
Hajduk Split sind!
Ja, das stimmt. Ich bin glühender Hajduk-Fan seit meiner Kindheit. Und ich muss sagen, ich bin es noch immer und werde es
auch bleiben (lacht)!
Gibt es einen Spieler oder einen Verein gegen den Sie gerne gespielt
hätten, bisher aber noch nicht gegen ihn gespielt haben?
Gegen Barcelona hätte ich schon sehr gerne gespielt. Aber man
kann ja nicht alles im Leben haben. Dafür habe ich z. B. an einer
WM teilgenommen oder gegen Manchester United und Real
Madrid gespielt.
Super, Dankeschön! Das war’s!
Ich danke. Trinken wir noch aus und gemma!
55
56
Von Dino Čehajić und Daniel Shaked (Fotos)
„Zagreb, Belgrad, Tuzla, ganz Balkan, das ist nicht die Heimat wo
ich herkam ... Alpen, Berge und der weiße Schnee; das ist meine Heimat, da tut mein Herz nicht weh…“ So lautet die zweite
Strophe von Pirelis Szene-Hit „Esterreich, Esterreich“. Ist das
eigentlich ernst gemeint? „Selbstverständlich. Die Österreicher
haben mir vieles gegeben, sie nahmen mich als Kriegsflüchtling auf
und gaben mir eine Heimat. Das hätte nicht jeder gemacht. Heute
müssen die Österreicher mit uns leben und wir mit ihnen – nur so
kann’s gehen.“
Also doch: Pireli kann auch was Ernstes von sich geben. Die
Seriosität ist etwas, das ihm viele Leute absprechen. „Klar ist in
meinen Liedern ein Schuss Humor dabei, aber eigentlich sind es
ernst gemeinte Texte. Vor allem Esterreich, Esterreich; das soll ein
Dank an die Österreicher sein und ich liebe dieses Land und seine
Leute!“
Pireli ist eben eine gute Mischung aus Humor und Ernst
– doch wer ist Pireli eigentlich? Was macht er? Wann ist dieser
Hype um ihn entstanden?
Pireli heißt eigentlich Damir Delić. Er ist 26 Jahre alt und
gebürtiger Bosnier aus Tuzla. 1993 kam er aufgrund des Bosnienkriegs mit seiner Familie nach Österreich. Nun lebt er in Wien
und arbeitet in der familieneigenen Transportfirma. Davor hat
er einige Jahre als Versicherungsberater gehackelt. „Als ich nach
Österreich kam, steckte man mich in die zweite Klasse Hauptschule. Dabei war ich in Bosnien in der dritten Klasse Volksschule. Das
ist so, als würdest du einen Japaner alleine im Zentrum von Brčko
zurücklassen.“
Doch Damir, der den Handelsschulabschluss schaffte, hat
sich in Österreich zurechtgefunden. Er hat eine Arbeit, Erfolg
mit seiner Musik und eilt von einem Konzert zum anderen. Nur
bezüglich seines Liebeslebens scheint er sich nicht 100 % sicher zu
sein. „Sagen wir so: Meine Freundin, ihr Ehemann und ich sind
glücklich.“ Aha.
Die Musik hat in Pirelis Leben schon immer eine große Rolle
gespielt. Bereits mit sieben Jahren belegte er den zweiten Platz
in der bosnischen Version des hierzulande bekannten „Kiddy
Contest“. In Österreich ging er auf eine Musik-Kreativ-Schule,
wo er lernte verschiedenste Instrumente zu spielen. Er ist zudem
einer der Gründer der ersten Balkan-Hip-Hop-Band Wiens, dem
Balkan Express. „Ich wusste, dass Balkan Express irgendwann von
anderen kopiert werden würde. Die Leute brauchten etwas Neues.
Da kam mir spontan beim Fortgehen die Idee „Narodnu Muziku“
[Anm.: Das sind Balkan-Volkslieder, die die Fortgehtempel zum
Beben bringen] ins Deutsche zu übersetzen. So entstand auch
eines meiner ersten Lieder, das „Manche Vögel“ heißt.“ „Manche
Vögel“ ist übrigens eine Anlehnung an Saša Matićs Hit „Neke
ptice nikad ne polete“.
Mittlerweile hat Pireli es auf 20 Songs gebracht, wovon einige
auf der Internetplattform YouTube zu sehen sind. Die Klicks häu-
fen sich von Tag zu Tag, ebenso wie die auf seiner MySpace-Seite
(www.myspace.com/pirelibb). Allerdings hat Pireli noch nicht viel
Kohle mit seinen Liedern verdient, aber er ist davon überzeugt,
dass eines Tages auch er das große Geld machen wird. „Wenn die
anderen sich deppert verdienen, warum sollte ich das nicht auch?“
Doch aufs Geld alleine kommt’s nicht an. „Sobald eine Benefizveranstaltung ansteht, bin ich der Erste der dort ist. Mach ich doch
gern!“
Auch in heimischen Diskotheken ist Pireli derzeit gerne gesehen. Doch auch international wird er immer bekannter. Mit dem
Rapper Chakuza ist er seit Langem „per du“, Halid Muslimović ist
ein guter Kollege, ein Lied hat er mit dem bosnischen Hip-Hopper Edo Maajka aufgenommen und mit Bushidos Kumpel D-Bo
steht eine Koproduktion an.
Letztendlich, so Pireli, kommt es darauf an, dass er es schafft,
die Leute mit seiner Musik zu unterhalten. „Mein Ziel ist es, dass
die Österreicher die Balkan-Musik verstehen. Sie sollen sich nicht
mehr denken, wenn sie bei einer roten Ampel stehen und ein Jugo
die Musik im Auto nebenan voll aufdreht, „Wos is des für einer?“.
Wenn sie den Text verstehen ist es für sie besser.“ Lachend fügt er
noch hinzu: „Das Beste wäre sowieso, wenn ich eines Tages erleben
könnte, dass Österreicher zu einem Lied von mir Flaschen gegen
die Wand und den Boden werfen, sich mit Aschenbechern die
Köpfe einschlagen… Wie bei uns eben. Sie sollen Spaß an meiner
Musik haben.“
Euro 08
Sport
I am
from
Esterreich
Mit „Esterreich, Esterreich“ hat der gebürtige Bosnier Pireli die inoffizielle österreichische Nationalhymne für alle Austro-Tschuschen getextet. Wir im
Biber singen längst nichts mehr anderes. Aber ist
der Song ernst gemeint?
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57
Photocase
Während im Stephansdom nix los ist, zelebrieren
die Moslems in der anatolischen Moschee im 10.
Bezirk die EURO. Nur Fluchen ist strikt verboten.
Von Nergiz Saskin
BILD LUKAS GANSTERER
Euro 08
Mit Allah
zur EM
So gewinnt man das Herz der Gläubigen. Während im Stephansdom wieder mal Totenstille herrscht, wird es bei der EM in der
„Anadolu Camii“ (soviel wie anatolische Moschee) hoch hergehen.
Hunderte Moslems werden in der Gudrunstraße 115 bei jedem
Spiel der türkischen Nationalelf ihr Team anfeuern. Die Vorbereitungen sind bereits getroffen. Ein Beamer wirft ganz einfach die
Bilder auf die Moschee-Wand und fertig ist das Volksvergnügen.
Herr Ümit Vural, Rechtsanwaltsanwärter und selbst ein Fußballfan, erklärt uns die Gründe, wieso die EURO 2008 auch in der
Moschee stattfindet.
Ein wichtiger Punkt sei, dass einfach ein „enormes Interesse“
der Gläubigen hinsichtlich der EM-Übertragung vorhanden ist.
Auch bekommen Sportinteressierte (Gläubige) die Möglichkeit,
sich die Fußballspiele in gewohnter Gesellschaft mit Landsleuten
und Gleichgesinnten anzusehen und „gemeinsam mitzufiebern“.
„Es ist schon fast ein Muss und beinahe selbstverständlich, dass
Vorbereitungen getroffen werden“, so Herr Vural. Er ist auch
davon „überzeugt, dass die Leute nach der EM richtige Fußballfans werden, und dass die EM ein Highlight sein wird“. Diese
Räumlichkeiten sind für alle Menschen gedacht von „sieben bis 77
Jahren“ – genau nach dem Motto eines türkischen Sprichwortes.
Aber die Fans müssen sich hier schon beherrschen und zügeln können und keine Schimpfwörter aussprechen oder fluchen
– denn sie sind „im Haus Gottes“. Widerspricht ein Fan dieser
Vorschrift, so „wird dieser vom Vorstand ermahnt oder bekommt
ein Moschee-Verbot“. Damit sich auch wirklich alle daran halten,
sind an der Wand „Gebote“ angebracht. „Aber bisher haben wir
keine schlechten Erfahrungen gemacht“, so Herr Vural.
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59
Euro 08
Euro 08
„Der Ver­
brüderungs­
kampf“
70 Jahre vor der EURO trafen Österreich und Deutschland im Wiener
Stadion in einem Match aufeinander, das als „Versöhnungspiel“ in
die Geschichte einging. Drei Wochen nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland besiegten die rot-weiß-roten Kicker die
deutsche Nationalelf mit 2:0.
Von Ballesterer-Autor David Forster
„Unweit der Mittellinie liegt das Leder.
Sesta schießt hoch aufs Tor, das von Jakob
unnötigerweise verlassen wurde. Über
Verteidiger und Tormann hinweg fliegt das
Leder und senkt sich knapp unter der Latte
ins Netz.“ So schildert der Wiener Völkische Beobachter (VB) jenes Freistoßtor,
das den Sieg der »deutsch-österreichischen
Mannschaft« über Deutschlands Nationalelf
bedeutete.
Im Nachkriegsösterreich wurde aus dem
2:0-Erfolg am 3. April 1938 ein Akt des
Widerstandes gegen den Nationalsozialismus konstruiert – Sindelar und Sesta, der
„Papierene“ und der „Blade“, hätten in
einem heldenhaften Aufbäumen die Deutschen vom Platz geschossen, immerhin.
60
FIFA ausgetreten – unter anderem deshalb
scheint die Begegnung in der Länderspielstatistik nicht auf. Das „Versöhnungsspiel“
sollte zudem – so die Berliner FußballWoche (FW) – „jene dünne, unsichtbare
Linie, die wider die Natur zwischen den
Angehörigen des gleichen Volkes gezogen
war“, überbrücken. Nicht zuletzt stand es
im Zeichen der NS-Propaganda für die
eine Woche später stattfindende Volksabstimmung über die „Wiedervereinigung
Österreichs mit dem Deutschen Reich“.
„Der Wiener Fussball
wird weiterleben“
Vor den Augen von Arthur Seyß-Inquart, kurzfristig Bundeskanzler von Hitlers
Gnaden, und rund 60.000 Zuschauern
„Eine rechte Werbung
pfiff Schiedsrichter Alfred Birlem die Partie
für die grossdeutsche
an. Während die Deutschen mit acht
Vereinigung“
Spielern auf den Stamm ihrer berühmten
Das „Anschlussspiel“ diente politisch
„Breslau-Elf“ setzte, zeigten sich die Wiener
mehreren Zwecken: Im Zuge der „Gleich- gegenüber ihrem letzten Länderspiel an
schaltung“ des österreichischen Fußballs
sieben Positionen verändert. Am bemerwurde es als „das letzte Spiel in dieser Zukenswertesten war Sindelars Comeback als
sammenstellung“ (VB) deklariert. Der ÖFB Mittelstürmer. Dem detaillierten Spielbehatte sich am 28. März de facto aufgelöst
richt des VB zufolge kamen beide Teams in
und war am Vortag des Matchs aus der
der ersten Hälfte zu zahlreichen Chancen,
wobei die „Gaumannschaft“ eine leichte
Feldüberlegenheit herausspielte. Eine gute
Möglichkeit fand Binder vor: „Aus 25
Metern saust das Leder auf Jakobs Gehäuse,
der Regensburger nimmt das Leder, kommt
aber, von der Gewalt etwas überrascht, ins
Wanken.“ Insgesamt vermochte „Bimbo“
den Berichterstatter des VB jedoch nicht
zu überzeugen: „Binder zeigte sich wieder
in seiner ganzen Phlegmatik.“ Pech hatten
die Österreicher bei einer „Bombe an die
untere Querlatte“ von Hahnemann, im
Nachschuss vergab Sindelar.
„Eindeutige
Überlegenheit“
Die „altösterreichische Landesmannschaft“
(FW) dominierte die zweite Halbzeit klar.
In der 62. Minute fiel das erste Tor: „Über
Wagner und Mock hat Binder den Ball
bekommen, kanoniert an die Stange, Stroh
überlässt den Ball Sindelar, der aus der
Luft für Jakob unhaltbar ins Netz schießt“
(VB). Acht Minuten später überhob Sesta
aus 45 Metern den deutschen Goalie zum
Endstand. Die besten Kritiken des VB
bekamen der „in glänzender Laune befindliche“ Siegestorschütze, der Deutschlands
61
Abpfiff: „Nach dem ›Sieg
Heil!‹ der Spieler …“
Abgesehen vom Finale um die deutsche
Meisterschaft 1941 konzentrieren sich auf
kaum eine Partie der Jahre 1938 bis 1945
so viele Legenden wie auf das „Versöhnungsspiel“.
Der erste Mythos besagt, Österreich
habe auf besonderen Wunsch von Sindelar
und als patriotisches Zeichen in rot-weißroten Dressen gegen Nazi-Deutschland
gespielt. Ersteres ist nicht zu verifizieren,
reiht sich aber nahtlos in die um Sindelar
gestrickten Widerstandserzählungen ein.
Die Trikotfarben waren kein Novum in
der Historie des Nationalteams. Die NSPropagandaleitung hatte zwar den Befehl
ausgegeben, die österreichischen Staatsfarben zu vermeiden, doch dürfte sich die
„Sportführung“ nicht daran gestört haben.
Schließlich kam auch den traditionellen
schwarzen Hosen und weißen Leibchen der
Deutschen Symbolcharakter zu.
Der zweite Mythos betrifft in verschiedenen Abwandlungen den Ausgang der
Begegnung. Das Toreschießen oder gar
Gewinnen sei den Österreichern untersagt
worden, das politische Wunschresultat der
Nationalsozialisten wäre ein Unentschieden gewesen, angeblich habe man einen
deutschen Sieg dekretiert, so wird in der
Literatur gemutmaßt.
Direkt an diese Verschwörungstheorien
schließt der dritte – äußerst zweifelhafte
– Mythos an. Demnach hätten die Österreicher ihre Chancen zunächst absichtlich
vergeigt und sich dann erst recht nicht an
die verordnete Torsperre gehalten.
Mythos Nummer vier schlägt in eine
ähnliche Kerbe: Der Torjubel der Österreicher, insbesondere die Freudentänze
Sindelars, sei als Verhöhnung der Nazis
gedacht gewesen. Ob tatsächlich politische
Intentionen hinter dem überlieferten Freudentaumel standen, lässt sich heute freilich
nicht mehr beurteilen. Beide Torschützen,
„Sindi“ und „Schasti“, profitierten später
von „Arisierungen“ jüdischen Vermögens.
„Sesta betätigte sich eifrigst als Wahlhelfer“,
wie der Fußball-Sonntag vermerkte.
Auf die „Wiedervereinigung“ Österreichs
mit dem „Reich“ folgte der Zusammenschluss der beiden Nationalmannschaften
für die bevorstehende Weltmeisterschaft.
Bis zum nächsten Sieg über Deutschland
dauerte es 40 Jahre – und auch Córdoba
wurde zu einem zentralen Moment österreichischer Fußballgeschichte.
ZUKUNFT EUROPA
DER REFORMVERTRAG VON LISSABON
Sport
Euro 08
linken Flügel „fast allein hätte lahm legen
können“ sowie die beiden „Veilchen“ im
Sturm: „Der ›alte‹ Sindelar lief, schoss und
kombinierte in einer Form, die geradezu an
sein früheres Können erinnerte. Neben ihm
zeigte sich Stroh, der glänzende Techniker,
von seiner besten Seite.“
Der Titel des Artikels entspricht der Schlagzeile der „Fußball-Woche“ vom 4. April
1938, die Zwischentitel sind der Berichterstattung des „Völkischen Beobachters“
entnommen.
David Forster ist Politologe an der Universität Wien und
Redakteur des Fußballmagazins „ballesterer“.
Die Erstpublikation des Artikels ist im aktuellen Heft des Fußballmagazins Ballesterer
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Eine Information der österreichischen Bundesregierung
Sport
4. Platz: Das Projekt des ATSV Lenzing OÖ: „Fair Play & Integration“. Mädchenfußball ist hier der Schwerpunkt. Die Initiative
wird auch von Toni Polster unterstützt.
und diegewinnersind...
Erstmals wurde in Österreich der Integrationssportpreis verliehen.
80 Projekte wurden eingereicht. Nun hat die Jury entschieden.
Von Nergiz Saskin
Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka mit Projektgruppe der Jungen Musliminnen Österreichs
Foto: © HBF / Pusch
Um die Spannung nicht zu groß werden zu lassen, gleich vorweg
zu den Siegern des Integrationssportpreises. Der Hauptpreis in
der Höhe von 5000 Euro (Sponsor: Erste Bank) ging an das
Projekt „Integrationssportplatz“ im burgenländischen Neudörfl.
Begründung der Jury: Bei dem Projekt „engagiere sich die ganze
Dorfbevölkerung darin, ,ihre’ Migranten zu integrieren“. Weitere
vier Projekte konnten die Jury ebenfalls überzeugen und bekamen jeweils einen Preis in Höhe von 3000 Euro (Preispaten:
OMV, Samsung, Coca-Cola und Industriellenvereinigung). Die
Jury würdigte bei diesen Projekten vor allem, dass Kinder und
insbesondere Mädchen, die sonst nicht die Möglichkeit gehabt
hätten, zum Sport gebracht wurden.
5. Platz: Das Laufsportprojekt des Vereins „Junge Musliminnen
Österreich“ mit dem Projektnamen „Muslimische Frauen beim
Frauenlauf“
3. Platz: Das Projekt des ASV Wien: „Ein echter Wiener geht
nicht unter“. In den Sommerferien werden für Migrantenkinder
Die Preisträger sind:
in spielerischer Atmosphäre Schwimmkurse und Deutschkurse
2. Platz: Das Sport-Schulprojekt der HTL Wien Favoriten: „Inte- angeboten. Nur nebenbei: Dieses Projekt ist für Biber der heimgration als Selbstverständlichkeit“. Rund 50 Prozent der Schüler liche Sieger des Wettbewerbs, nicht nur weil der Name wirklich
haben einen Migrationshintergrund.
gut ist.
Ü
Integration durch Sport
Die erstmalige Verleihung des „Integrationspreis Sport 2008“
fand im Haus des Sports statt. Die Initiative für den „Integrationspreis Sport“ ging von Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka
aus, um jene Projekte auszuzeichnen und zu fördern, die „seit
Jahren mit sportlicher Aktivität für eine gelungene Integration
von Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft
sorgen“. Laut Lopatka sind neben den Preisträgern auch alle
Teilnehmer Gewinner, „weil sie in ihrer täglichen Arbeit gezeigt
haben, dass Integration möglich ist“.
Ehrenamtliche Arbeit
Die Idee hinter dem Preis ist auch, ehrenamtliche Arbeit zu
würdigen und gleichzeitig zu neuen Projekten anzuspornen.
Getragen wird der Integrationspreis vom „Verein zur Förderung
der Integration durch Sport“, dessen Vorstand Generaldirektor
Harald Himmer, von Alcatel-Lucent ist (siehe Interview unten).
Unterstützt wurde der Preis zudem von der Caritas, dem Österreichischen Integrationsfond sowie der Wirtschaftskammer Wien.
In Kooperation mit Alcatel-Lucent Austria hat auch biber zur
Teilnahme aufgerufen.
"wir sind hier auch Multikulturell"
Harald Himmer, Generaldirektor von Alcatel-Lucent Austria, über seine nicht ganz „keimfreie“ Jugend,
einen lustigen Onkel von der Insel Brioni und warum er den Integrationssportpreis unterstützt hat.
Interview: Emina Adamović
etwas tun. Durch den
bisher mit Migranten gesammelt?
Preis wird die Integration
Harald Himmer: Ich bin ein Wiener und wir sind hier
belohnt und das Thema
ohnehin ganz gut durchmischt. Als Kind hatte ich einen Großwird dann generell als
vater, halb Italiener, halb Kroate von der Insel Brioni, der ein
positiv bewertet.
lustiges Deutsch sprach. Meine Mutter war dann besorgt, dass
Wird es diesen Preis auch
ich vielleicht nicht richtig Deutsch lerne. Das war unbegründet,
nächstes Jahr geben?
aber bitte. Selbst bin ich mit einer aus Bosnien stammenden Frau Ich nehme es schon an.
verheiratet. Wir haben zwei Kinder, die insofern auch irgendwie
Das positive Feedback der
Migrationskinder sind.
zahlreichen Bewerbungen
Aus welchem Grund unterstützen Sie den Integrationssportpreis?
zeigt ja bereits, dass der
Ich bin überzeugt davon, dass Integration ein wichtiges Thema ist. Preis gut angenommen
Außerdem haben wir heuer das Jahr des interkulturellen Dialogs.
wird.
Und wir als Unternehmen leiten hier von Wien aus die zentraleu- Warum ist es ein Integrationssportpreis und nicht ein Wirtschaftsropäische Region, somit sind wir auch multikulturell. Durch den preis oder Kulturpreis geworden?
Integrationssportpreis wird zudem ein positiver Akzent gesetzt. Es Gerade Sport ist sehr stark für die Jugend interessant. Alleine beim
geht nicht, immer nur über Integration zu reden, man sollte auch Fußball gibt es in Wien bei vielen Vereinen mehr Migranten-
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Foto: Benedikt Loebell
BIBER: Welche Erfahrungen haben Sie in ihrem privaten Leben
Ü
kinder als Österreicher. Daher glaube ich, dass sich Sport für ein
Integrationsprojekt besonders eignet. Das heißt nicht, dass es im
künstlerischen oder wirtschaftlichen keine Preise geben sollte. Aber
hier fangen wir einmal an.
Was soll mit dem Gewinn der Teilnehmer geschehen?
Ich glaube, dass kleinen Vereinen mit jedem Euro geholfen ist.
Damit sind die Preisträger und alle Teilnehmer für das nächste
Jahr motiviert, noch bessere Projekte einzureichen.
UND DIE
W E LT
IST EINE
SCHEIBE!
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UNO)
vom 10. Dezember 1948
Artikel 2. (1)
Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten
Rechte und Freiheiten ohne irgendeine Unterscheidung etwa nach Rasse,
Farbe, Geschlecht, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung,
nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt
oder sonstigen Umständen.
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Å
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S TAY T O G E T H E R . F I G H T F O R Y O U R R I G H T !
W W W.QWIEN.AT
balkanika
festival
donauinsel wien
13. september 08
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sekais džinović
har
imović
s
k
o
j
o
željk
as
aca luk
Einlass ab 13:00 Uhr
Beginn: 15:30
Facts:
Harald Himmer ist Generaldirektor von Alcatel-Lucent Austria.
Der Konzern ist einer der weltweit führenden Hersteller und
Anbieter im Bereich Telekommunikations- und Netzwerkausrüstung. Alcatel-Lucent bietet Netzbetreibern, Internetdienstanbietern, sowie Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen integrierte Netzlösungen zum Aufbau von Sprach- und Datennetzen.
65
Out of Aut
Out of Aut
„Vier
Kilometer
von der
Hoffnung
entfernt“
Obelia ist der berüchtigste Stadtteil Sofias.
Der in Wien lebende Student Todor Ovtcharov
über seine Jugend im „weißen Block“, Onkel
Emos Fußball-Erfolg und wie es so war, im
Sommer ohne Wasser zu leben.
Ich lebte 15 Jahre lang in Obelia. Obelia ist
angeblich das gefährlichste und unangesehenste Randviertel Sofias. Wie ein Freund
von mir sagte: „Der einzige Ort, an dem ich
gern Geld für ein Taxi ausgebe, ist Obelia. Um da rauszukommen.“ Obelia wird
vom nächstgelegenen Bezirk „Hoffnung“
(die Bezirke in Bulgariens Hauptstadt
heißen Freundschaft, Jugend, Freiheit und
Hoffnung) durch ein 4 km² großes Feld
getrennt. Wie der Name Obelia entstanden
ist, weiß keiner. In unserer Familie erzählt
man sich die Geschichte, dass italienische
Kreuzritter durch die Gegend marschierten,
das schöne Vitosha Gebirge bei Sofia sahen,
sich auf den Boden knieten und voller Verwunderung „O Bella!“ riefen. Das hörten
die Einheimischen, sprachen es slawisch aus
und so entstand der Name Obelia. „Nur
4 Kilometer von der Hoffnung entfernt“,
scherzten wir in unseren Schuljahren
immer.
66
Der weisse Block Mein vierzehnstöckiger Block befand
sich am Rande von Obelia. Im neunten
Stock, in dem ich wohnte, konnte man das
Feld beobachten. Mein Wohnblock war
einer der prominentesten in ganz Obelia.
Nicht, weil er anders als die anderen gebaut
war oder jemand, der ganz wichtig ist, dort
wohnte – es war der einzige weiße Block in
Obelia. Alle anderen waren grau, gelblich
oder dunkelgrün. Nur unserer stand dort
wie ein weißer Riese und ich glaube, dass
sogar die Bewohner von Hoffnung, die den
Block auf der anderen Seite des Feldes sehen konnten, auf seine vollkommene weiße
Farbe neidisch waren. Jeder andere Block
in Obelia hatte eine Nummer, nur unser
war bekannt als „der weiße Block“. An die
Nummer konnte sich keiner erinnern. Vor
dem Block gab es zwei Bänke und zwei
kleine Trauerweiden, die der Hausmeister
selber gepflanzt hatte und auf die er zudem
besonders stolz war. Auf den Bänken saßen
immer dieselben drei alten Frauen, die alles
über die Bewohner des weißen Blockes
wussten. Und nur schwer blieb etwas ein
Geheimnis.
Lada, Traubenschnaps und ein
Fussballsieg
In der Geschichte des weißen Blocks gab
es drei wichtige Ereignisse: Einmal wurden
wir Meister in der inoffiziellen Obelia-Fußballmeisterschaft (die natürlich auf dem
Feld ausgetragen wurde). Onkel Emo, der
Lkw-Fahrer vom zehnten Stock, schoss
zwei Tore und Vlado, der etwas verrückte
Zeitungsverkäufer vom ersten, hielt einen
Elfmeter. Das war ein Jubel! „Wir haben
gegen Block 267 2:0 gewonnen!“ Da fuhr
Vlado in den nächsten paar Wochen stolz
in seinem Lada durch Obelia. Aus seinen
aus Plastiktonnen gemachten Boxen erklang
fröhliche Popfolkmusik. Kaum einen
Monat später auch schon das zweite große
Ereignis im weißen Block: Onkel Misho,
unser Hausmeister, der, der die Trauerweiden gepflanzt hatte, gab das ganze Geld
der sommerliche Wasserversorgung für
Traubenschnaps aus. Die Behörden kamen
und mitten im Juli wurde unser Wasser abgestellt. Einen Monat lang hatte der ganze
weiße Block kein Wasser.
dem kaputten Rohr, um Wasser für ihren
Alltag zu besorgen. Irgendwann hatten alle
wieder genügend Geld gesammelt und das
Wasser lief wieder. Das Gute daran: die
Krise stärkte die Solidarität der Blockbewohner.
Pyramidenspiel
Das dritte Ereignis war etwas Trauriges.
Es war die Zeit der PyramidenunternehSchweissgeruch
men. Mitte der Neunziger gab es in BulgaDa waren die Bewohner des weißen
rien unzählige Banken, die mit 30% Zinsen
Blocks nicht mehr so angesehen, wie nach lockten. Da sich die bulgarischen Bürger
dem errungenen Fußballsieg und man
wenig mit Finanzen auskennen, sahen sie in
konnte sie an ihrem starken Schweißgeruch diesem Angebot einen magischen Weg, ihre
erkennen. Onkel Misho wurde auch einige Ersparnisse zu vervielfachen. Nach ein paar
Male öffentlich zusammengeschlagen, doch Monaten gingen all diese Banken pleite
das änderte nichts an der Lage. Vlado, der und ihre Leiter verschwanden mit dem
Torwart, schaffte es irgendwie, ein Loch in Geld nach Costa Rica. Eine sehr nette Frau
die öffentliche Wasserleitung zu bohren und aus dem elften Stock hatte ihr ganzes Geld
alle Blockbewohner mit Wasser zu versorverloren. Sie wusste nicht mehr weiter und
gen. Die Menschen standen Schlange vor
stürzte sich aus dem Fenster. Unsere bürger-
liche Gesellschaft sei jung und wir sollten
daraus lernen, wurde uns in die Nachrichten gesagt. Nur für die nette Frau aus dem
elften Stock des weißen Blocks war das die
letzte Lektion. Der normalerweise fröhliche
und immer laute weiße Block verstummte.
Alle weinten zu Hause und der weiße Block
war irgendwie grau, wie alle anderen in der
Gegend.
Reiche Leute
Ein paar Jahre später zog ich mit meiner
Familie weg aus Obelia in ein besseres Viertel von Sofia. Wir hatten jetzt ein Haus im
Vitosha-Gebirge, wo eigentlich nur reiche
Leute wohnen. Doch wenn ich auf der Terrasse unseres Hauses stehe, kann ich immer
noch Obelia sehen, mit dem weißen Block
im Vordergrund, nur 4 Kilometer von der
Hoffnung entfernt.
67
Ein Wiener in
Palma de Mallorca
Out of Aut
Out of Aut
Maserati-Reisen
Von Andreas Wiesmüller
Aprilwetter bei uns, Frühsommer da. Eingecheckt im Hotel puro (www.purohotel.
com). Eines von diesen zahlreichen jungen,
pseudohippen „Designhotels“, wo die
Bedienung der Badezimmerarmaturen zum
unlösbaren Rätsel ausartet, in der Minibar
sich Red Bull neben Guavesaft, „the day
after“-Gesichtsmasken und Hip-Hop-Kondomen stapeln, das Zimmermädchen wie
ein Model aussieht, du überall über Clubbing-Flyer stolperst, „35+ Schnösel“ mit
gestreiften Hemden, Stecktuch und überdimensionalen schwarzen Ralph-Lauren-Brillen an der Bar mit ihren Mausis Café Latte
schlürfen, mit weißen Apple Notebooks
spielen und auch am Scheißhaus chillige
Café-del-Mar-Sounds rauströpfeln. Das
Design selbst fühlt sich eigentlich mehr wie
eine bessere Interio-Filiale an. Das Feinste
ist die Dachterrasse mit Himmelbetten und
Outdoor-Whirlpool. Die Zimmer sind alle
mit Bose Soundsystem ausgestattet (wieder
Café del Mar), das Bad ist deutlich größer
als das Schlafzimmer.
Zum Hotel gehört auch eine Lounge
68
…alles ziemlich
unsympathisch, wenn
man nicht gerade auf
Koks ist oder in einer
Werbeagentur arbeitet.
direkt am Meer, um 20 Euro kannst du
dort eine Liege für einen Tag mieten und
bei der zitierten Scheißhausmusik deine
Ray-Ban ausführen, wieder schöne Cocktails in der Gesellschaft vor wieder schönen
Menschen schlürfen und deine MallorcaAkne ernähren.
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…alles ziemlich unsympathisch, wenn
man nicht gerade auf Koks ist oder in einer
Werbeagentur arbeitet.
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Designnepp, Piefke hin, Piefke her, die
Stadt selbst kann was. 380.000 Einwohner
davon mindestens 40.000 ausgewanderte
Bundesdeutsche, angeblich die größte erhaltene Altstadt in Europa, über 30 gotische
Kirchen, die wichtigste ist La Seu (http://
de.wikipedia.org/wiki/La_Seu). Ich sag
euch, es gibt jede Menge zu sehen.
Wenn dir dann die Sohlen brennen… Es
gibt 370 Schuhgeschäfte in Palma, da hätte
selbst Carrie Bradshaw ihre Freude.
Adios Palma, wir sehen uns wieder.
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69
Sport
Meinung mit scharf
mingo bueros - jetzt für alle ab 15*
Kolümne
Kolumne
Das Kopftuch ist
Kein Tirolerhut
Wer den Schleier im öffentlichen Dienst bereitwillig akzeptiert, der braucht
sich nicht zu wundern, wenn bald die Scharia eingefordert wird.
Von Sedat Pero und Petra Rautenstrauch (Fotos)
Zuerst zu ein paar rechten Parolen: Nein,
es ist nicht richtig, dass das Land von
Islamisten überschwemmt wird. Nein,
es ist auch nicht richtig, dass bald jeder
dritte Schüler zu Allah beten wird. Und
es ist nicht zutreffend, dass die Wiener im
eigenen Haus nichts mehr zu reden haben.
Falsch ist auch, allein mit Meldedaten in
der Hand gewagte Prognosen zu wagen. Sowenig jeder Taufschein-Katholik
ein guter Katholik ist, sowenig ist jeder
geborene Moslem ein gläubiger Moslem.
Nur eine Minderheit der Österreicher mit
muslimischen Wurzeln ist streng religiös.
Die Hetze der Rechtspopulisten sollte uns
aber nicht daran hindern, die Dinge mit
klaren Augen zu betrachten.
Die islamische Parallelgesellschaft übt
sehr wohl bereits Druck auf die Mehrheitsgesellschaft aus. Und auch, wenn deren
Macht begrenzt ist, sollten wir die Warnsignale nicht übersehen. Väter wollen ihre
Tochter nicht mehr zum Schwimmunterricht schicken. Religiöse Führer bestimmen, bei welchen Geschäften die „Gläubigen“ einkaufen dürfen. Kleine Mädchen
am Spielplatz müssen mit dem Kopftuch
herumlaufen. Schweinefleisch gibt es an
vielen Wiener Schulen in der Mensa schon
lange nicht mehr und auch der Nikolaus
hat so seine Probleme im Kindergarten.
Wie hat es der türkische Ministerpräsident
Recep Tayyip Erdogan bei seiner Deutsch-
70
land-Tour für die Türken in Europa formuliert: „Assimilierung ist ein Verbrechen
gegen die Menschlichkeit.“
Wie gut eine Migranten-Community
im Westen integriert ist, zeigt sich vielleicht am besten am Emanzipationsgrad
ihrer Frauen. Und hier beginnt es schwierig zu werden. Denn woher soll man etwa
wissen, ob eine Muslimin ihr Recht auf
religiöse Selbstbestimmung in Anspruch
nimmt und deshalb ein Kopftuch trägt?
Oder ob sie dazu von ihrem Vater, Bruder,
Mann oder ihrer Religion gezwungen wird?
Und welche Frauen tragen den Schleier aus
religiös-kulturellen Gründen und welche
aus politischen Motiven?
Das wird niemand klären können. Und
so bleibe ich im Dilemma gefangen, zwar
gegen das Kopftuch als politisches Symbol
zu sein, aber gleichzeitig keiner Frau die
Freiheit ihrer religiösen Selbstbestimmung
absprechen zu wollen.
Tatsächlich ist das Kopftuch nicht
einfach eine Kopfbedeckung wie der
Tiroler Hut. Und auch der Vergleich mit
den katholischen Nonnen hinkt. „Dass das
Kopftuch, ein Symbol für den Vormarsch
des politischen Islam, im Straßenbild
zunimmt, kann man in Österreich nicht
bestreiten“, sagt die deutsche Frauenrechtlerin Seyran Ates. Es gibt islamistische
Organisationen, die schicken junge Frauen
mit Kopftuch bewusst an europäische
Hochschulen, um hier als „Soldatinnen des
Glaubens“ zu fungieren.
Sprüche wie „Nicht was am Kopf ist,
sondern was im Kopf ist, zählt“ helfen hier
nicht weiter. Dabei stört nicht das Kopftuch als Stück Tuch, sondern die ultrareligiösen und anti-liberalen Vorstellungen,
die damit verknüpft sein können. Es geht
nicht um die Ablehnung von Nischen für
Minderheiten in einer Gesellschaft. Die
muss und soll es geben. Die islamische Parallelgesellschaft, die ich meine, grenzt sich
allerdings von der Mehrheit ab, verachtet
diese sogar.
Das selbstverständliche Tolerieren des
Kopftuchs im öffentlichen Dienst kann
deshalb heute absurd scheinende Sonderwünsche provozieren – wie etwa die
Einführung von Teilen des islamischen
Rechtssystems (Scharia). Selbst Christen
wie Bischof Rowan Williams können dieser
Idee etwas abgewinnen. Das geistliche
Oberhaupt der Anglikanischen Kirche hatte gefordert, Teile des islamischen Rechts
in Großbritannien einzuführen, da sich
viele Moslems nicht mit dem britischen
Recht identifizieren könnten.
Wo hat also unsere Toleranz Grenzen?
Und sind das Kopftuch im öffentlichen
Dienst und die Burka im öffentlichen
Raum auf dieser oder der anderen Seite
jener Grenze? Vielleicht werden wir uns
hier bald entscheiden müssen.
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