3-2013 - Diakonie Stargard

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3-2013 - Diakonie Stargard
Diakoniewerk Stargard
Mitarbeiterzeitung 3-2013, 14. Jahrgang
5
11
diakonie positiv
Adventausgabe
Die Redaktion der
Mitarbeiterzeitung
dankt allen Artikelschreibern, Lesern
und Spendern für Ihr
Engagement im Jahr
2013
und wünscht Ihnen
eine
gesegnete
Weihnachtszeit
2 diakonie positiv 3-2013
diakonie positiv 3-2013
Chefsache
Andacht
„Maria durch ein Dornwald ging“
Ein Adventslied, das mich durch die einfache, getragene und
geheimnisvolle Melodie in seinen Bann zieht. Das Lied, das als
Wallfahrtslied wahrscheinlich im 16. Jahrhundert entstanden ist,
greift eine Geschichte aus dem 1. Kapitel des Lukasevangeliums
auf: die schwangere Maria ist auf dem Weg zu ihrer Verwandten
Elisabeth (Luk. 1, 26-39).
In der Bibel geht der Weg über ein Gebirge, im Liedtext wird die
Gebirgslandschaft noch durch einen Dornwald verstärkt. Ein
verdorrter Dornwald, lange Zeit hat er kein Laub mehr getragen,
nur die Dornen sind noch da, hart und ineinander verhakt. Ein
Durchkommen ist kaum möglich und wenn, nur mit Verletzungen.
Ein mühsamer Weg. Maria ist schwanger, aber nicht verheiratet.
Ein Engel hat ihr zwar die offizielle Version mitgeteilt: schwanger
vom heiligen Geist mit „dem Sohn des Höchsten“. Aber wer
glaubt so was schon? Etwa ihre Familie oder die Leute im Dorf?
Und vor allem: was soll sie ihrem Verlobten Joseph erzählen?
Für die alle bleibt es ein
unverzeihlicher Fehltritt.
Maria schwant, dass
das ein dorniger Weg
wird mit diesem Kind.
Resigniert antwortet sie
dem Engel: „Siehe, ich
bin deine Magd, mir
geschehe, wie du gesagt
hast.“
Maria muss reden und
sie macht sich auf den
steilen dornigen Weg
zu ihrer Verwandten
Elisabeth.
In dem Lied wird schön
deutlich, was eigentlich
mit der Beschreibung
3
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
einer werdenden Mutter mit den Worten: „sie ist guter Hoffnung“
gemeint ist. Ob schon auf dem Weg oder erst nach dem Gespräch mit Elisabeth: Ein Wunder geschieht, plötzlich öffnet sich
für Maria der Dornwald zu einen blühenden Rosengarten. Maria
ist von einer guten Hoffnung erfüllt. Sie gewinnt den Mut, dass die
Schwierigkeiten zu bewältigen sind. Die Lust, einem Kind und damit der Welt und dem Leben eine neue Chance zu geben, macht
sie fröhlich. Die Schmerzen des Dornwaldes haben Narben
hinterlassen, aber die Schmerzen vergehen.
Das ist eine gute Botschaft für die Advents- und Weihnachtszeit:
Es ist eine Zeit guter Hoffnung zu sein und gute Hoffnung zu
verschenken.
Wie es geht Hoffnung zu verschenken, zeigt Elisabeth und Sie
können es nachlesen bei Luk. 1, 40-56.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Andreas Geyer
1.
Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison,
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieb‘n Jahr kein Laub getrag‘n.
Jesus und Maria.
2.
Was trug Maria unterm Herzen?
Kyrie eleison!
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
3.
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison,
als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.
Impressum:
„diakoniepositiv“ wird als Mitarbeiterzeitung vom Diakoniewerk Stargard GmbH herausgegeben und erscheint bis zu vier mal jährlich mit einer Auflage
von 800 Exemplaren.
Satz, Layout und Druck: STEFFEN GmbH in Friedland.
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Beiträgen vor.
Redaktion: Almut Falk (Red. i. S. d. PR) Andreas Geyer, Heike Köhler, Sigrun Boy, Alexander Hanisch, Susanne Kuttig
Töpferstraße 13, 17235 Neustrelitz, Telefon 03981 2457-0, Fax 03981 2457-48
Bildnachweis: Titel, Seiten 5,6,8,9,13,16,17,20,23 Heike Koehler, Seiten 8,10,14 fotolia, Seite 3 Herr de Boor privat, Seite 4,5,9,12,18,21,22 aus den Einrichtungen
der Diakonie Stargard, Seite 19 Steffen GmbH
Vielen Dank an die Künstlerin Frau Igi Zacek für die Genehmigung zum Abdruck ihres Bildes Weihnacht 2010 „Maria durch ein Dornwald ging“ 80 x 100 cm,
Acryl auf Leinwand.
Mehr ist hier zu sehen: www.art-igi.at
Wir danken dem Deutschen Chorverband für die Genehmigung zum Druck des Artikels „Vom Felix zu den Carusos“.
Diakonie positiv auch online: www.diakonie-stargard.de
meinen Beitrag möchte ich mit einem Dank an alle unsere
Sponsoren, Spender und ehrenamtlichen Unterstützer beginnen. Zwar sind für viele Arbeitsbereiche gesetzliche Grundlagen auch für die Finanzierung der Arbeit gelegt. Aber ohne
Spenden und ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen wäre vieles nicht möglich: Die Errichtung des „Sinnesgarten“ im Altenheim Kurt Winkelmann wäre ohne großzügige Spender nicht
verwirklicht worden. Ohne die Ehrenamtlichen in den Begegnungsstätten in Neubrandenburg oder im Mehrgenerationenhaus in Neustrelitz wären unsere hauptamtlich Mitarbeitenden
ganz schön allein. Und das Frühlingsfest in Weitin ist ohne
Sponsoren und Spender nicht vorstellbar. Und dann gibt es
noch einen neuen „Zuwendungsgeber“: Der Evangelische
Kirchenkreis Mecklenburg – unsere frühere Landeskirche –
unterstützt erstmals die diakonischen Beratungsstellen. Diese
ca. 15 T€ sind eine wichtige Voraussetzung, um insbesondere
die Familien- und Lebensberatung und die Soziale Beratung
weiter leisten zu können.
Allen die unsere Arbeit auf die eine oder andere Weise unterstützen, einen Herzlichen Dank!
Für meinem Vorausblick auf das Jahr 2013 hatte ich die Überschrift „Konsolidierung“ gewählt: Also keine großen Bauprojekte, keine neuen Strukturen, keine Übernahme, sondern Zeit
und Kraft für unser Diakoniewerk mit all seinen bestehenden
Einrichtungen und Diensten.
Eine Anfrage von außen führte dann doch dazu, dass uns
seit einigen Monaten Fragen unserer weiteren Entwicklung
beschäftigen. Der Diakonieverein Malchin e.V. wurde schon
1991 als Diakonieverein des Kirchenkreises Malchin gegründet (so wie 1 Jahr später unser früherer Diakonieverein
Stargard). Im Diakonieverein Malchin wird es im kommenden
Jahr Veränderungen in der obersten Leitung geben, indem
eines der beiden hauptamtlichen Vorstandsmitglieder aus der
Leitung ausscheiden wird. Weil die vielfältige Arbeit des DV
Malchin in der bisherigen Struktur nicht fortgesetzt werden
kann, haben die Verantwortlichen in Malchin beschlossen,
einen Partner für die weitere Entwicklung zu suchen und sich
mit dieser Anfrage an unser Diakoniewerk gewandt.
Unser Aufsichtsrat hat sich, ebenso wie die ABL, mehrfach
mit dieser Anfrage beschäftigt und sich dann für die Zusammenarbeit und den Zusammenschluss ausgesprochen. Wenn
für alle offenen Fragen gute Lösungen gefunden werden,
können voraussichtlich im II. Quartal 2014 die jeweils zustän-
digen Gremien die verbindlichen Beschlüsse fassen.
Aus meiner Sicht überwiegen die Chancen und
Möglichkeiten eines Zusammenschlusses die Risiken
und Belastungen deutlich.
Einrichtungen und Dienste
beider Träger ergänzen sich
fachlich und regional gut. In
einzelnen Arbeitsfeldern (z.B.
der ambulanten Altenhilfe
oder der Kinder-und Jugendhilfe) verbessern sich unsere Voraussetzungen durch den
Zusammenschluss deutlich.
Als größerer der beiden Partner können wir selbstbewusst auf
den Zusammenschluss zugehen. Gemeinsam mit dem DV
Malchin bilden wir einen starken diakonischer Träger für die
Menschen in unserer Region. Das ist gut für die Menschen,
die unsere Leistungen in Anspruch nehmen. Und es ist gut
für Einrichtungen und alle Mitarbeitenden.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit
grüße Sie freundlich,
Ihr Christoph de Boor
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diakonie positiv 3-2013
„Wieder unter alten Bekannten“
In unseren Einrichtungen leben Menschen mit spannenden
Biografien. Sie haben Lebensleistungen auf ganz unterschiedliche, aber immer beeindruckende Art und Weise erbracht. Unser
Anliegen ist, durch einige solcher Biographien darzustellen,wie
vielfältig und großartig menschliches Leben ist und welchen
Schatz an Lebenserfahrung und Geschichten wir in unseren Einrichtungen hüten. Wir möchten Sie alle ermuntern und aufrufen in
Ihren Häusern zu schauen und zu forschen mit welch beeindruckenden Menschen Sie es zu tun haben und ihre Geschichten
an die Redaktion unserer Mitarbeiterzeitung zu senden. Das
können Kinder, Jugendliche, Behinderte oder alte Menschen
sein. Natürlich wird es in manchen Fällen auch nötig sein, die
Geschichten zu anonymisieren.
Wir wünschen uns viele interessante Geschichten und werden
dadurch unsere Klienten noch bewusster und respektvoller ansehen. Die Red.
Im Woldegker Landboten gab es kürzlich einen kleinen Artikel
unter der oben genannten Überschrift. Frau Christel Peters, eine
94 jährige Bewohnerin unseres Pflegeheims, erzählt darin, wie
schön sie es findet, nach zweijährigen Aufenthalt im Pflegeheim
Mirow, nun wieder in Woldegk zu sein. Im Artikel heißt es: „Seit
September 2012 bin ich nun wieder in Woldegk unter alten
Bekannten, in der Heimat, im Ev. Altenpflegeheim Woldegk und
fühle mich hier sehr wohl, und das ist gut so.“ Das hat mich
neugierig gemacht. Ich habe mich ein wenig mit Frau Peters
über ihr Leben und ihre Heimat unterhalten.
1919 in Stettin geboren, kam sie mit 3 Jahren zu ihren Großeltern nach Parmen, da ihr Vater im 1. Weltkrieg gefallen war
und die Mutter für den Unterhalt sorgen musste. Die Kindheit
bei den Großeltern war eine sehr schöne Zeit, berichtet Frau
Peters. Woldegk erschien dem kleinen Mädchen damals fast als
„Großstadt“. Wenn sie Glück hatte, durfte sie zum Einkaufen mit
in die Stadt. Damals gab es viele schöne Geschäfte in Woldegk,
schwärmt sie. Sogar ein Kleidergeschäft namens „Geyer“. Eine
Gedankenstütze, sich auch den Namen des „neuen“ Heimleiters
zu merken, betont Frau Peters.
Die Zeit der Jugend unter der Nazidiktatur war geprägt von einer
Schneiderlehre und der Ausbildung als Glanzplätterin. Heute
empfindet sie die Zeit als verpasste Jugend. „Meine Mutter war
oft krank, ich musste schnell selbständig werden.“ Mit 19 heiratet sie und dann kommt auch schon das erste Kind, 2 Jahre
später das zweite. Damals ist Frau Peters froh, dass sie schon
verheiratet ist, als der Krieg ausbrach. Dadurch ist sie vom
Arbeitsdienst und ähnlichen Verpflichtungen befreit. Trotzdem
muss sie meistens allein mit den Kindern zurechtkommen, denn
ihr Mann ist als Berufssoldat selten zu Hause und ihre Mutter
stirbt bald an Typhus. Mittlerweile wohnte Frau Peters mit den
Kindern in Neustrelitz. In der Zeit des Krieges konnte sie noch
mit dem Sold ihres Mannes rechnen. Das reichte gerade so für
sie und die Kinder.
Ganz schlimm war die Nachkriegszeit. Ihr Mann geriet in amerikanische Gefangenschaft und es kam kein Geld mehr. Sie
musste sich Arbeit suchen, beim Bauern in Zierke oder bei der
russischen Besatzung. Den kleinen Garten, damals wurde die
ehemalige Pferdekoppel des Großherzogs in Parzellen aufgeteilt
und Bürgern von Neustrelitz als Gartenland zur Verfügung gestellt, musste sie erst mühsam mit dem Spaten urbar machen.
Er gab anfangs wenig an Ertrag her. Manchmal gab es nur
dünne Suppe mit ein wenig geriebenen Kartoffeln, „Riebesupp“
nannten sie das damals.
Auch Flüchtlingsfamilien oder Familien, die aus ihren Wohnungen raus mussten, weil die Russen sie brauchten, mussten aufgenommen werden. Obwohl Frau Peters selbst kaum etwas für
sich und ihre Kinder hatte, hat sie Mitleid mit denen die schon
mehrmals alles Hab und Gut verloren haben und dazu noch ihre
Angehörigen.
Ein trauriges Weihnachtsfest ist ihr noch in Erinnerung: es war
kalt im Zimmer, kein geschmückter Tannenbaum verbreitete
Festtagsstimmung, der kalte Mond schien durchs Fenster.
Kälte und Hunger waren das Schlimmste, berichtet sie. Vor allem die Kälte. Mit einer Frau, die bei ihr einquartiert war und die
noch eine Holzzuteilung hatte, fuhr sie in den Wald vor Neustrelitz, um Brennholz zu machen. Aber die Säge verkeilte sich im
Stamm, den beiden Frauen gelang es nicht, sie wieder zu lösen.
Entlassene Soldaten, die im Wald arbeiten mussten, halfen
ihnen. Und wie bringt man das Holz nach Hause. Im Wald liegen
lassen und es nach und nach holen ging nicht, weil es dann
weg war. Frau Peters gab ihre letzten Zuckerreserven hin, um
einen Fuhrmann zu gewinnen, das Holz zu holen.
„Mir tut jetzt noch der Bauch weh, wenn ich daran denke, wie
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Weißt du, wo der Himmel ist?
Außen oder innen?
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Vielfältige
Blickweisen eröffneten sich uns während der „Himmlischen
Woche, die vom 21.-25. Oktober 2013 in der Begegnungsstätte
Ravensburgstraße 21 A stattfand.
Mit ihren unterschiedlichen Ansätzen und Beiträgen regte diese
Woche Jung und Alt dazu an, ihre ganz eigenen Antworten zu
finden.
viel wir gehungert haben,“ sagt sie.
1949 kam ihr Mann aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft
und langsam wurde das Leben besser. Es kamen noch zwei
Kinder und ein bescheidener Wohlstand.
Sie erinnert sich schmunzelnd an ihre Zeit im Kreiskrankenhaus
Neustrelitz. Hier war sie in der Wäscherei und musste immer
die Schwesternhäubchen, die mit den vielen Bögen, stärken
und bügeln. Das mussten die Schwestern nicht selbst machen,
sondern die wurden ihnen von der Klinik gestellt.
Frau Peters ist dankbar, dass für sie alles doch irgendwie noch
gut ausgegangen ist und dass ihre Enkelkinder heute in einer
sichereren Welt leben und vieles von dem, was sie erlebt hat,
nicht durchmachen müssen. „Das würden sie wahrscheinlich
alles gar nicht mehr aushalten“, sagt sie leise. „Wir waren bescheidener und sind mit vielem fertig geworden.“
„Aber man darf diese Zeit auch nicht vergessen“, betont sie,
„deshalb habe ich für die Woldegker Kirchturmglocke und für
die Gedenktafeln der Kriegsgefallenen in der Woldegker Kirche
gespendet und möchte noch viel mehr alte Menschen ermutigen aus ihrem Leben zu erzählen.“
In dem Artikel des Woldegker Landboten schließ Frau Peters mit
den Worten: „Hier in unserem Heim habe ich immer das Empfinden, dass das Pflegepersonal gut miteinander auskommt,
sich gegenseitig hilft, es hier sehr familiär ist und das finde ich
schön.“ – Das ist ein ganz tolles Lob für unsere Mitarbeiter.
Andreas Geyer
Mit Tanz und Musik, mit den Wettbewerbsbeiträgen – eigenen
Gedanken und Bildern, die zum „Himmel über Mecklenburg“
gesammelt wurden, mit Charme und Witz, handwerklicher
Kunst, aber auch mit kenntnisreichen Beobachtungen am
Sternenhimmel wurde die Weite des Himmels begreifbar und im
„Miteinander teilen und Sich-Mitteilen“ erfahrbar.
Durch die Initiative von Frau Zastrow aus der Friedensgemeinde
begleitete uns ein Lied von Anfang der Woche an. Herr Kantor
Rosenow aus der Michaelsgemeinde sang es uns als Segenswunsch am Ende der Woche noch einmal zu:
Dass Erde und Himmel dir blühen,
dass Freude sei größer als Mühen,
dass Zeit auch für Wunder, für Wunder dir bleib
und Frieden für Seele und Leib!
Wenn dann junge Menschen sagen: „Die Aktion hat mir gut
gefallen – der Himmel ist wirklich ein schönes Thema !“, oder
Besucher sich für eine gelungene Veranstaltung bedanken und
erfüllt nach Hause gehen, dann ist das ein Zeichen, dass sie
dem Himmel ein bisschen näher gekommen sind.
So stand für alle Beteiligten am Ende fest: „Mit dem Himmel
sind wir noch lange nicht fertig !“
Gott sei Dank!
Für das „himmlische“ Team
Katharina Seuffert
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diakonie positiv 3-2013
„Meine Arbeit ist nie langweilig!“
schaut, ob bei Frau P. alles in Ordnung ist und was für die Woche eingekauft werden muss, mag es gehen.
Das Telefon klingelt, die Hausnotrufzentrale in Güstrow gibt bekannt, dass es gestern gleich nebenan einen Einsatz gegeben
habe, der Notruf sein aktiviert worden, am anderen Ende habe
sich jedoch niemand gemeldet. Ein Fall, in dem immer, wenn
der Angehörige nicht erreichbar ist, eine Sozialstation oder der
Notarzt eingeschaltet wird. Damit die Helfer schnellstmöglich in
die Wohnung gelangen können, gibt es Schlüsselsafes, einen
für den Schlüssel der Eingangstür, einen für den Schlüssel der
Wohnungstür, beide gesichert durch Zahlencodes. Meine Aufgabe ist es heute, die Zahlencodes zu ändern, damit die Sicherheit
wieder gewährleistet ist. Gut, das ist wichtig und noch vor dem
Gespräch um 8.30 zu schaffen.
Monika Böker ist im Bereich der zentralen Dienste der Diakonie
Service Gesellschaft, genauer gesagt beim Diakonie Servicezentrum Neubrandenburg (DSN) beschäftigt. Seit dem Frühjahr
2012 kümmert sie sich um Serviceleistungen wie Hauswirtschaft,
Begleitung und alles was mit dem Thema Hausnotruf zu tun hat.
Ein ganz normaler Tag:
Nachdem ich meinen Sohn im Ausbildungsbetrieb abgesetzt
habe, komme ich früh in mein Büro in den Räumlichkeiten der
Diakonie Sozialstation in Neubrandenburg. Die Straße von
Neustrelitz war recht voll, wie meistens am Montag.
Ein Blick in meinen Kalender sagt mir Folgendes:
• 8.00 kurze Teambesprechung
mit den beiden Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft
• 8.30 Erstgespräch zum Hausnotruf
mit Herrn W. auf dem Datzeberg
• 10.00 Einkaufen mit Frau H. (Markt, Kaufhof, Betaniencenter)
• Bis dahin und auch danach Büroarbeit.
Oh, da liegt noch ein Fax aus dem Pflegeheim Broda, eine Anfrage, ob morgen Herr M. zum Urologen begleitet werden kann,
der Termin sei um 9 Uhr, spätestens um 8.30 Uhr müsse er beim
Pflegeheim abgeholt werden, wegen der schweren Gehbehinderung bräuchte es etwas mehr Zeit. Das ist recht kurzfristig
und erfordert einiges an Koordination.
Einen Termin kann ich verschieben und wenn meine Kollegin
Die Mitarbeiterinnen kommen zur Teamrunde. Gestern sei alles
in Ordnung gewesen, aber beim Hausnotrufgerät, das letzte
Woche bei Frau T. installiert wurde, blinkt eine Lampe. Auch darum werde ich mich kümmern. Dazu ist ein Blick ins Handbuch
erforderlich, bei den verschiedenen Gerätetypen hat man nicht
jede Einzelheit im Kopf.
Der Tag ist soweit besprochen.
Es kann losgehen.
Schnell noch die E-Mails lesen, Gott sei Dank nichts außer der
Reihe.
Ich drucke mir noch den Auftrag der Neuwoges aus für das Gespräch zum Hausnotruf, stecke die notwendigen Formulare und
ein Vorführgerät ein mache mich auch auf den Weg.
Als ich gegen zwölf Uhr wiederkomme, blicke ich auf einen gelungenen Vormittag zurück; Herr W. hat sich für ein Hausnotrufgerät entschieden und Frau H. ist glücklich über ihre Einkäufe.
Sie freut sich schon auf unser nächstes Treffen.
Während ich mich an den Schreibtisch setze, fällt mein Blick
auf drei Briefe, die zwischenzeitlich mit der Post gekommen
sind, fünf neue Mails sind auch eingegangen, das Telefon zeigt
blinkend neue Anrufe an. Da muss die Dokumentation noch ein
wenig warten.
Polizeilicher Ausbildungsalltag mal anders
Am 08.10.2013 bekamen fünfzehn Polizeimeisteranwärter/innen
im Rahmen einer Projektgruppe die Gelegenheit, das Alten- und
Pflegeheim der Diakonie „Kurt Winkelmann“ in Neustrelitz zu
besuchen.
Dieses Projekt entstand zu Beginn einer langjährigen Partnerschaft zwischen dem Bundespolizei Aus- und Fortbildungszentrum Neustrelitz und dem Haus „Kurt Winkelmann“.
Ziel war es, Berührungsängste der jungen Kollegen im Umgang
mit älteren und pflegebedürftigen Menschen abzubauen und ihre
soziale Kompetenz zu erweitern. Das Projekt sollte auch dabei
helfen, nach der Ausbildung im polizeilichen Alltag den Umgang
speziell mit an Demenz erkrankten Menschen zu erleichtern.
Wertvolle Informationen und hilfreiche Tipps dazu bekamen wir
von Herrn Collatz, seinen Mitarbeitern und nicht zuletzt durch das
Miteinander mit den Heimbewohnern.
Nach einer freundlichen Begrüßung im Haus „Kurt Winkelmann“
begannen wir den Tag mit einer gemeinsamen Stadtrundfahrt in
und um Neustrelitz. Als kompetenter „Reiseleiter“ erwies sich Herr
Rohde von der Stadtverwaltung Neustrelitz.
Die ersten Berührungsängste wurden gleich dadurch abgebaut,
dass jeder der Auszubildenden im Bus neben einer älteren Dame
oder einem älteren Herrn saß. Dabei konnte man sich untereinander austauschen und ein bisschen kennenlernen. Die Herrschaften waren uns gegenüber auch sehr herzlich und aufgeschlossen, was uns den Kontakt sehr erleichterte.
Eine größere Herausforderung für uns ergab sich dann beim
Ein- und Aussteigen in den Bus der Bundespolizei, da einige der
älteren Damen dazu unsere Unterstützung benötigten. Dadurch
konnte erstmals ein Eindruck gewonnen werden, mit welch
verantwortungsvollen und nicht immer leichten Tätigkeiten die
Mitarbeiter des Hauses „Kurt Winkelmann“ täglich betraut sind,
um den ganz normalen Alltag der Heimbewohner zu organisieren.
Nach der etwa zweistündigen Stadtrundfahrt brachten wir die älteren Herrschaften zurück in ihre Zimmer, damit sie sich ein wenig
ausruhen und etwas zum Mittag essen konnten. Dabei hatten wir
die Gelegenheit, noch mehr von den Damen und Herren zu erfahren und durften uns ihre schönen Zimmer anschauen.
Sie sehen, langweilig wird es auf der Arbeit nicht.
Sigrun Boy & Monika Böker
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Am Nachmittag trafen wir uns dann mit dem Leiter der Einrichtung zu einer geselligen Gesprächsrunde. Hier gab uns Herr Collatz einen tieferen Einblick in das Leben der Heimbewohner, die
tägliche Arbeit mit den größtenteils pflegebedürftigen Menschen
sowie zu dem Krankheitsbild der Demenz und dem Umgang mit
den Erkrankten.
Bezogen auf den Polizeiberuf konnte der Einrichtungsleiter uns
wahre Geschichten und für uns (noch) nicht alltägliche Ereignisse
von Kollegen im Umgang mit Demenzkranken in polizeilichen
Situationen berichten.
Im Anschluss daran bekamen wir eine Führung durch die unterschiedlichen Bereiche des Hauses, wodurch wir weitere interessante Einblicke in das Leben der Heimbewohner und die Arbeit
des Pflegepersonals bekamen.
Abschließend stellen wir fest, dass die gemeinsamen Stunden mit
den Heimbewohnern, den Mitarbeitern und dem Leiter des Altenund Pflegeheims „Kurt Winkelmann“ uns sehr gut gefallen haben
und wir vor allem viele nützliche Informationen und Erfahrungen
für unseren beruflichen und persönlichen Alltag mitnehmen
konnten.
Wir wünschen uns, dass wir eines Tages auf diese Erfahrungen und Eindrücke zurückgreifen können und uns dadurch der
Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen etwas leichter fällt.
Zudem haben wir sehr viel Respekt und Annerkennung für die Arbeit des gesamten Pflegepersonals gewonnen und wissen auch,
dass wir dort jederzeit kompetente Ansprechpartner haben.
Die gesammelten Erlebnisse und Erfahrungen haben wir nachhaltig in Form einer Stellwand und durch Vorträge aufgearbeitet.
Die Stellwand diente der individuellen Information und als Grundlage eines Vortrag für die Polizeimeisteranwärter/-innen, die mit
anderen sozialen Projekten betraut waren. Anschließend fand
ein Gedankenaustausch statt, in dem das Erlebte noch einmal
aufgearbeitet werden konnte.
Unser Vortrag enthielt im Wesentlichen folgende Informationen:
1. Allgemeine Informationen über das Haus „Kurt Winkelmann“
2. Informationen über das Krankheitsbild der Demenz
3. Umgang mit an Demenz erkrankten Personen – auch in möglichen polizeilichen Situationen. Fazit: „Der erste Eindruck zählt!“
Im Namen unserer Projektgruppe bedanken wir uns ganz herzlich
bei allen Beteiligten für den interessanten und lehrreichen Tag im
Hause „Kurt Winkelmann“!
Anja Manz und Vanessa Müller
Polizeimeisteranwärterinnen des Bundespolizei Aus- und Fortbildungszentums Neustrelitz
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Ohne Rolli geht nicht‘s
„Frau Köhler, ich habe hier
ein Gedicht von einer Heimbewohnerin. Können wir das
nicht in der Mitarbeiterzeitung
veröffentlichen?“ wurde ich
von Frau Doreen Verfürth am
Rande einer Veranstaltung
in einer Neubrandenburger
Begegnungsstätte gefragt.
Das Gedicht, ein „Lobgesang“ auf einen Rollator,
geschrieben von einer 93jährigen Heimbewohnerin aus
dem Altenpflegeheim in Broda, beschreibt die Gefühle und Gedanken einer alten Damen,
die sich der zunehmenden Einschränkung und Gebrechlichkeit
mit fortschreitendem Alter bewusst ist. In ihm setzt sich Frau
Hackbart mit dem Thema „Alter“ auseinander.
“Eigentlich habe ich das Gedicht für eine Freundin geschrieben,
die ins Krankenhaus ging. Es sollte ihr Mut machen.“ erzählt mir
Frau Hackbarth. Und weiter: „Ich habe nicht gedacht , dass es
so viel Resonanz erzeugt. Auf einmal wurde ich von fremden
Menschen angesprochen, die mir sagten, dass sie genau das
Gleiche empfunden haben als ihnen zum ersten Mal ein Rollator
mitgegeben wurde. Und plötzlich wurde mir klar: ich bin mit meinen Gefühlen nicht allein. Vielleicht gefällt ja mein Gedicht auch
dem einen oder anderen Leser ihrer Zeitung, und macht ihnen
Mut den Rollator zu benutzen, sich weiter zu bewegen, auch
wenn‘s mal schwer fällt.“
diakonie positiv 3-2013
Ein Hoch dem Rolli (Rollator)
„Der Rolli, ach du Schande,
muss ich jetzt schon damit geh‘n,
bin so alt ich?“ frag ich heimlich;
„nein, der Rolli bleibt noch steh‘nl“
Doch da zwicken meine Knochen
hier und da, oh Schmerz, oh Wehl
Schau zum Rolli, sage endlich:
.,Wäre nun wohl doch okay?“
Hurtig leg ich Schirm und Tasche
in das Körbchen, und im Nu
schnappe ich mir meinen Rolli,
geh‘ zum Einkauf ganz in Ruh‘.
Hab den Wagen ich beladen,
bin zum Schwätzchen gern bereit,
setz mich froh auf meinen Wagen,
habe dann für alle Zeit.
Danke möchte ich dem sagen,
der den Rolli sich erdacht.
Ist ein Prachtwerk für uns Alte,
gibt uns Mut und neue Kraft.
Ach, ihr Jungen, rast nun weiter
mit dem Auto durch das Land.
Wir hab‘n frische Luft, sind heiter
mit dem Rolli, welch ein Pfand.
Anneliese Hackbarth
Heike Köhler
Kindermund
Kindermund aus der Kita Regenbogen Dolgen
In Vorbereitung auf den Totensonntag besuchen die Vorschulkinder den nahe gelegenen Friedhof.
Janne (5) entdeckt einen Grabstein, an dem eine Rose hochrankt. Aufgeregt ruft er: „Hier liegt Dornröschen!“
*
Janne, 5 Jahre steht vor der Haustür und möchte nach draußen. „Guck mal Brigitte, ich bin heute Erster, ich habe mich
ganz schnell angezogen. Nun möchte ich raus, machst Du die
Tür auf?“
Ich sage: „Da müssen wir erst einmal Deine Erzieherin fragen. Wo
sind denn die anderen aus Deiner Gruppe?“
In diesem Moment schaut Jannes Erzieherin in die Garderobe:
„Janne, wo bist Du? Wir wollten doch die Bauecke aufräumen und
warten auf dich, nach draußen gehen wir erst danach!“
Janne schaut und meint: „Gestern Abend hat meine Mama meine
Ohren nicht sauber gemacht und nun habe ich alles falsch verstanden. Na, heute Abend mach ich sie mir alleine sauber. Dann
zieh ich mich eben wieder aus.“
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Evangelisches Freizeit- und Bildungshaus Prillwitz wird im
Dezember 2013 in Betrieb genommen
Diakonie, Kirchgemeinderäte und andere Gäste bleibt der Preis
erschwinglich.
Der Umbau wurde von der Evangelischen Kirche gefördert.
Träger der Einrichtung ist die Diakonie-Stiftung „Haus Gottes
Güte“. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 17.5.2014 statt.
Upcyceln statt neu kaufen
Endlich ist es so weit: Zum Jahreswechsel 2013/14 wird das
Evangelische Freizeit- und Bildungshaus Prillwitz mit deutlich
verbessertem Standard in Betrieb genommen. So verfügt jedes
Zimmer über ein Bad. Es gibt 2 zusätzliche Seminar- bzw.
Gemeinschaftsräume. Insgesamt verfügt das Haus über 30
Plätze. Das Gelände hat durch den Abriss des Hintergebäudes
an Größe und Attraktivität gewonnen. Das naturnahe Grundstück verfügt über Bolzplatz, Lagerfeuerstelle, Seeblick und jede
Menge lauschige Ecken. Außerdem wird im Nebengebäude
ein Pilgerquartier mit ca. 6 Schlafplätzen, Teeküche und Bad
entstehen. Der im Pilgerhaus befindliche Andachtsraum fungiert
gleichzeitig als Winterkirche für die Kirchgemeinde Prillwitz.
Haus Prillwitz lädt ganzjährig Kirchgemeinden, Kinder- und Jugendgruppen, Schulklassen, Kitas, freie Träger der Jugend- und
Behindertenhilfe, Vereine und Familien ein, hier eine erlebnisreiche und erholsame Zeit zu verbringen. Gruppen können
nach wie vor das Haus mieten und ungestört und autonom ihr
eigenes Programm gestalten. Darüber hinaus werden inhaltlich
Schwerpunkte gesetzt, z.B. in religions- bzw. kirchenpädagogischen Projekten und Workshops mit Kindern und Jugendlichen,
Weiterbildungen für MitarbeiterInnen aus Diakonie und Kirche
etc. Glauben soll auch für kirchenferne Menschen zugänglich
und erfahrbar gemacht werden, z.B. durch niedrigschwellige Angebote wie Konzerte in der Sommer-Saison, Bildungsangebote,
Kunstprojekte etc.).
Die evangelischen Kinder- und Jugendgruppen bzw. Schulklassen aus dem Gebiet unserer Propstei genießen – was
die Buchungsbedingungen des Hauses betrifft – besondere
Vorteile: So gibt es zum einen für diese Gruppen einen PropsteiJugendpreis (10 Euro statt 13 Euro pro Übernachtung). Aber
auch für Chöre, Weiterbildungen für Mitarbeiter aus Kirche und
In den nächsten Wochen
wird das Haus ausgestattet.
Nicht nur aus Kostengründen
sondern auch „aus Überzeugung“ soll nicht alles neu gekauft werden. Vielmehr wollen
wir upcyceln, d.h. die bereits
vorhandene Einrichtung zum
großen Teil wiederverwenden, mit guten Ideen aufpeppen und
so Ressourcen schonen. An dieser Stelle bitten wir die LeserInnen des Gemeindebriefes um Mithilfe: Wir möchten das bereits
vorhandene Geschirr ergänzen bzw. aus dem vorhandenen
Sammelsurium eine passable Grundausstattung zusammenstellen. Wer von dem auf dem Foto abgebildeten traditionellen Servicetyp „Indisch blau-Strohblume“ noch Restbestände hat (auch
Einzelteile), würde uns sehr helfen, diese – auch im Tausch
gegen anderes Geschirr - beizusteuern. Am Ende kommt es ja
allen Prillwitzer Gästen zugute.
Wer hat noch Teile vom Servicetyp „Indisch blau-Strohblume“?
Bitte rufen Sie uns an!
Als Ansprechpartnerin (für Buchungen und für die Geschirraktion) steht Eva-Maria Geyer unter der u.g. Rufnummer bzw. per
Mail zur Verfügung. Informationen rund um den Aufenthalt im
Haus Prillwitz sind auch auf unserer neuen Homepage www.
haus-prillwitz.de abrufbar.
Adresse:
Haus Prillwitz
Evangelisches Freizeit- und Bildungshaus
Prillwitz 13
17237 Hohenzieritz OT Prillwitz
Ansprechpartnerin: Eva-Maria Geyer
Tel. 0176 1020 8677
[email protected]
Informationen unter:
www.haus-prillwitz.de
10 diakonie positiv 3-2013
diakonie positiv 3-2013
„Warum weinst du?“
Ich bin Mitarbeiterin in Weitin. Ich sitze auf dem Sofa in der Wohngruppe. In der Runde sitzen die Heimbewohner. Fast alle sind da.
Wir schweigen. Niemand findet Worte. Meine Gedanken und meine Gefühle beginnen, sich an das Geschehene heranzutasten.
Hinter mir liegen die letzten 3 Tage voller Angst um meine Heimbewohner. Hinter mir liegen 3 Tage Angst um meine Kolleginnen.
3 Tage lang war ich vollkommen präsent, täglich 14 Stunden,
dazwischen Nächte ohne Schlaf. Ich hatte 3 Tage lang Angst.
Georg wohnt seit vielen Jahren in Weitin im Wohnheim. Er ist
freundlich, lässt sich gerne motivieren, etwas mit uns zu unternehmen. Er kann alle Strophen von „Oh du fröhliche“ auswendig. Er
weiß die Geburtstage aller Heimbewohner und Mitarbeiter, auch
von denen die schon lange nicht mehr hier sind. Wir kennen uns
ziemlich gut.
Manchmal ist er seltsam, zerbricht seine Brille und weiß nicht warum. Aber das ist kein Problem. Als das Lattenrost seines Bettes
das dritte Mal kaputt ist, haben wir uns gewundert. Er wusste
nicht, warum er sein Bett zerstört hatte. Als er seine Kleidung in
schmale Streifen zerriss und nur noch nackt gehen konnte, wussten wir keinen Rat mehr. Wir fanden keinen Grund, es hatte sich
nichts verändert. Er kam in die Psychiatrie.
Sein Vater soll ihn dort, Wochen später, nackt, in einem Raum
ohne Möbel vorgefunden haben. Er würde alles zerstören und
Gegenstände auf das Personal werfen. Man hätte ihm alles
genommen, er würde aussehen wie ein Tier. Das konnte er nicht
ertragen. Er nahm ihn mit nach Hause. 3 Tage ging es gut. Dann
fing es wieder an. „Er muss zurück in das Wohnheim, dort ist sein
Zuhause. Wenn Sie ihn wieder in die Psychiatrie schicken, werde
ich Sie verklagen. Sie müssen das schaffen, er kann nicht unter
der Brücke leben...“
Wir mögen ihn. Er gehört zu uns. Es muss doch möglich sein,
ihm zu helfen! Wir schafften es, gute Kompromisse mit ihm auszuhandeln. Die blaue Matratze ist zum Zerreißen und liegt in der
Ecke. Die weiße Matratze ist dann auch zerrissen, aber sie bleibt
im Bett. Wenn man die Stücke in einen Bezug steckt, kann man
auch gut darauf schlafen.
Dann krachte es nachts. Der Fernseher war kaputt. Morgens
zerschmiss er das Geschirr. Beim Spaziergang sprang er plötzlich
auf mich zu. Seine Augen waren starr. Er versuchte, mir die
Kleidung vom Leib zu reißen. Ich konnte mich kaum befreien.
Danach waren wir Mitarbeiter nur noch zu zweit in der Wohngruppe. Anfangs konnten wir ihn bei seinen Angriffen stoppen und in
sein Zimmer schicken. Es tat ihm leid. Er schien sich selbst nicht
mehr zu kennen. Er kam aus dem Zimmer und gab uns seine
Hose und sagte: „Die soll heil bleiben, legt sie in die Wohnküche
auf den Schrank“.
Dann stürzte er immer öfter auf uns zu. Die Kollegin aus der
Nachbarwohngruppe horchte aufmerksam und eilte beherzt zu
Hilfe. Sie hatte selbst Angst. Alle 5 Minuten riss er seine Tür auf,
stürzte sich aus dem Zimmer auf uns. Wenn wir keine Kraft mehr
hatten, tauschten wir. Wenn er merkt, dass es keinen Sinn hat,
muss er doch irgendwann aufhören?! Wir loben ihn, dass er es
5 Minuten geschafft hat und räumen die Scherben still wieder
weg. Dann gelang es auch mit 3 Mitarbeitenden nicht mehr, ihn
zu bremsen. Nach stundenlangen Telefonaten mit Krankenhaus
und Vater durfte endlich der Krankenwagen kommen. Es war
eine zermürbende Zeit, für Georg, für seinen Vater, für uns, für alle
anderen Bewohner.
Jetzt ist es still. Da sitzen sie alle in der Runde. Ich kenne sie gut,
sie sind mir ans Herz gewachsen. Jetzt sehen sie mich an, jeder
mit seinem besonderen Blick. Ich muss jetzt stark sein.
Karin sieht mich mit flehenden Augen an.
Ihre Mutter hat sie immer vergessen. Alle Kinder wurden aus der
Kita abgeholt. Karin blieb übrig. Manchmal kam der Bruder, oft
musste die Erzieherin sie nach Hause bringen. Wenn sie einen
epileptischen Anfall bekam, waren alle voll und ganz für sie da.
Das fühlte sich gut an, dann wurde ihr warm um das Herz. Sie
kann Streit nicht ertragen. Wenn es Streit gibt schleicht sich die
Angst heran, die Angst verlassen zu werden. Dann hilft nur noch
der Anfall.
Ihre Augen flehen mich an: “Ist alles wieder gut?“ Du musst keine
Angst haben, mein Herz ist voller Liebe, ich verlasse dich nicht,
ich bin stark.
Jörg sieht mich mit fordernden Augen an. Auch er hat Angst.
Dass man sich auf die Liebe nicht verlassen kann, hat er erlebt.
An die Liebe glaubt er nicht. Er kann nichts tun, damit ihm warm
um sein Herz wird. Da ist eine Ordnung überlebenswichtig. Sie
muss unanfechtbar sein, um Sicherheit zu geben. Sie muss
immer wieder neu bestätigt werden. Er hat gelernt, Ordnungen zu
analysieren und Schwachstellen schnell zu erkennen. Schwachstellen bringen ihn in Gefahr. In den vergangenen 3 Tagen ist die
gesamte Ordnung in Frage gestellt worden.
Seine Augen fordern mich auf: „Stell die Ordnung wieder her!“ Du
musst keine Angst haben, mein Kopf ist klar, ich bin stark.
Matthias sieht mich mit drohenden Augen an. Was er haben will,
holt er sich, wenn es sein muss, mit verzweifelter Wut. Das hat
ihm schon so viel zerstört. Er hat seine Wohnung verloren. Er hat
seine Freundin und seine Arbeit verloren. Als er mit dem Messer
drohte, alle abzustechen, hätte er fast seine Freiheit verloren. Alles
wegen dieser Wut. Sie kommt immer dann, wenn sich niemand
stark in den Weg stellen kann.
Seine Augen suchen forschend nach meiner Schwäche: „Was hat
es zu bedeuten, dass Georg 3 Tage machen konnte was er wollte? Bist du auch nicht mehr in der Lage, dich meiner Wut in den
Weg zu stellen?“ Ich muss seiner Wut entgegentreten können, ich
muss stark bleiben.
Da steht er auf. Ich merke, wie meine Hände zittern.
Er geht an mir vorbei und legt wortlos eine CD in den Recorder.
Die Musik tut gut. Rene hat sie früher so gerne gehört. Wir haben
ihn begleitet, als er ein halbes Jahr mit dem Tod gerungen hat.
Das war auch so eine Zeit, die uns ganz gefordert hat. Wir sind
bis an unsere Grenzen gegangen – und ein klein wenig darüber
hinaus. Und als er im Frieden starb, hat uns diese Musik getröstet.
Da höre ich neben mir eine Stimme. Matthias fragt: „Warum
weinst du?“
Jetzt erst merke ich, wie meine Tränen rollen. „…weil ich an Rene
denken muss und an unser Ringen und daran, dass am Ende
alles gut war.“
„Das weiß ich doch“, sagt Matthias.
Er wusste, was in mir vorgeht. Er wusste, was ich jetzt brauche.
Als ich schwach werden konnte, sind wir uns begegnet. Ich muss
nicht immer stark sein. Als ich schwach war, wurde ich getröstet.
Als alles in mir zusammenfiel, wurde ich wieder aufgerichtet.
Nach den Schilderungen einer Mitarbeiterin aus den Heilpädagogischen Wohn- und Pflegeheimen Weitin
aufgeschrieben von Stefan Falk
HERR, Du erforschest mich und kennest mich.
Psalm 139, 1
Wolfgang Fauck
10. April 1950 – 25. November 2013
Mit tiefer Betroffenheit haben wir erfahren, dass Wolfgang Fauck aus dem Leben gegangen ist.
Von 1998 bis 2002 war er als Verwaltungsleiter in unserem Diakonieverein tätig.
Wir erinnern uns an seine Fröhlichkeit und Loyalität, seine freundliche und den Menschen
zugewandte Art, seine Tatkraft und sein Engagement.
Wir vertrauen darauf, dass sein Leben und sein Tod nun in Gottes Hand geborgen sind.
Christoph de Boor
Geschäftsführer Diakoniewerk Stargard GmbH
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diakonie positiv 3-2013
Wetter, Essen und Programm sehr gut
„Dürfen die das?“ - Auf dem
Weg zur Inklusion
Unser Teampflegetag
pliziert, die Draisine der Entgegenkommenden musste gedreht
werden und unser letztes Fahrzeug ebenfalls, alles per Muskelkraft. Nun konnte die andere Gruppe dort aufsteigen und deren
bisherige Draisine führte unseren Tross an. Fröhlich und gut
gestärkt ging es weiter. Als die offizielle Zeit zum Wenden heran
war, taten wir dies und nutzen den Moment für ein weiteres
Päuschen. Ein Stück Wiese lud dazu ein, sich einfach mal fallen
zu lassen. Noch einmal die warme Erde und warmes Gras unter
sich zu spüren, obwohl es eigentlich schon Herbst war - einfach
wunderschön.
Strahlend blauer Himmel, fast 20 Grad in der Sonne, besser
konnte das Wetter am Nachmittag des 7. Oktober gar nicht sein.
Wir Mitarbeiter aus dem Borwinheim und der Beratungsstelle
Röbel haben es bestmöglich genutzt. Mit der Draisine sind wir
von Waren in Richtung Schwinkendorf gefahren und es hat
super viel Spaß gemacht. Leider konnten einige aus unserem
Team nicht dabei sein, so waren wir nur zu neunt. Also kamen
wir mit drei Draisinen aus. Zwei Fahrräder, verbunden durch
eine Bank für bis zu zwei Personen in der Mitte, so lässt sich
so ein Gefährt am besten beschreiben. Hintereinander ging es
auf nicht mehr ganz so blanken Schienen durch unsere schöne Landschaft, durch Wälder, Wiesen und Felder. Rastplätze
luden unterwegs zum Verweilen ein. Beim leckeren Picknick in
der Nähe von Levenstorf wurden wir jedoch gestört. Da kamen
tatsächlich schon andere
Draisinefahrer aus der Gegenrichtung, sie hatten sich nicht
daran gehalten, dass der
allgemeine Richtungswechsel
erst um 15.30 vorgesehen war
und nicht schon um 15 Uhr.
Jetzt wurde es etwas kom-
13
Auf dem Rückweg wurde es, zumindest im Schatten des Waldes, für die Sitzenden recht kühl. So richtig ließ sich die Jahreszeit dann doch nicht leugnen. Spinnenwebenverhangen und
wohlig erschöpft kamen wir gegen 17 Uhr wieder am Warener
Güterbahnhof an.
Weiter ging es mit dem Auto
zum Restaurant Leddermann,
etwas versteckt an der Feisneck gelegen. Ein richtiger
Geheimtipp - die Namen der
Gerichte klangen sehr verheißungsvoll und geschmeckt
hat es erst! Stilvoll und trotzdem gemütlich ging ein toller
Tag zu Ende.
Und wieder sind wir uns ein
Stückchen näher gekommen.
Sigrun Boy
„Jeder bekommt nur so viel Unterstützung wie nötig“, ist der
Grundsatz im Haus Barmherzigkeit in Burg Stargard. Hier leben
21 Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung eigenständig zusammen: sechs Senioren, die aus
dem Arbeitsleben ausgeschieden sind, und 15 Bewohner, die
in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten. Jeder
Bewohner und jede Bewohnerin soll eigenständig und selbstbestimmt leben dürfen, auch wenn sie in einer Wohnstätte leben.
Ein Beispiel hierfür ist das so genannte Einkaufsprojekt. „Früher
wurde gruppenbezogen eingekauft, aber dann kamen einige
Bewohner und wollten für sich allein die Lebensmittel besorgen“, erzählt die Teamleiterin Michelle Ruthenberg. „Weil unsere
Bewohner auch unterschiedliche Vorlieben und Geschmäcker
haben, wurde das selbständige Einkaufen zum echten Thema.
Allen war klar, dass es sich um ein langfristiges Projekt handeln
wird. Uns war wichtig, dass unsere Bewohner ausreichend Zeit
bekommen. Sie sollten Erfahrungen sammeln und Raum erhalten, damit sie sich ausprobieren können und Fehler machen,
um daraus zu lernen“, so Frau Ruthenberg. Am Projektbeginn
war eine gewisse Unsicherheit zu spüren und unsere Bewohner
hatten unzählige Fragen im Kopf: Wie viele Lebensmittel verbrauche ich in dieser Woche? Reicht mein Geld? Und was soll
ich kaufen? Wie ernähre ich mich gesund?
Auf diese Fragen mussten wir schrittweise gemeinsam Antworten finden und geeignete Hilfsmittel bereitstellen. Zunächst
wurden Fotos von Lebensmittel angefertigt, mit denen sich die
Bewohner mit der Auswahl im Lebensmittelladen vertraut machen konnten. Es war gar nicht so einfach. Geld in den Händen
zu halten und dann auch noch die eigenen Lebensmittel damit
zu bezahlen, ist schon ein besonderes Gefühl. Wir stellten fest,
dass es gut ist, eine Einkaufsliste und ausreichendes Geld vorher bereitzuhalten. Soweit, so gut. Doch nun sollte das Erlernte
auch in der Praxis angewendet werden. Die ersten Kaufgänge
wurden von den Mitarbeitenden aus dem Haus Barmherzigkeit
begleitet. Natürlich war die Situation im Supermarkt nicht nur
für unsere Bewohner ungewohnt, sondern auch für die anderen
Kunden und die Supermarkt-Angestellten. „Geht das überhaupt?“ „Dürfen die das?“, waren nur einige Reaktionen.
Heute, ein einhalb Jahre nach Projektbeginn, können wir sagen,
es ist gut den Schritt in die Eigenständigkeit gewagt zu haben.
Die Befürchtung der Mitarbeitenden, dass die Bewohner ihr
Verpflegungsgeld nur in Keksen und Cola anlegen, erwies sich
als unbegründet. Die Bewohner lernten und lernen mit Geld
umzugehen, ihre Grenzen auszutesten und sie gewinnen damit
mehr Selbstvertrauen. Je nach persönlichen Voraussetzungen
sind sie inzwischen in der Lage, mit und ohne Hilfestellung ihren
Einkaufszettel zu gestalten, sich mit Lebensmitteln zu versorgen und ihr Geld abzurechnen. Inzwischen gehören die kleinen
Grüppchen, die sich montags und freitags auf den Weg in den
Supermarkt machen, zum Stadtbild von Burg Stargard. Sollte es
nötig sein, helfen die Einwohner der kleinen Stadt ihren Mitbürgern schnell und unkompliziert. Und aus der Frage „Dürfen die
das?“ ist nun „Ja! Wir dürfen das.“ geworden.
Inklusion bedeutet, dass alle Menschen in die Gesellschaft
eingebunden werden, unabhängig von ihren Fähigkeiten, Einstellungen oder Einschränkungen. Diesem Ziel sind wir in Burg
Stargard schon ein Stückchen näher gekommen.
Heike Köhler
Alexander Hanisch
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diakonie positiv 3-2013
Unsere Winterbox:
Ja, es ist schon wieder soweit.
Alle Jahre wieder: Die Tage werden kürzer, Dunkelheit, dauerhaftes Grau in Grau am Himmel und nasskaltes Wetter leisten ihren
Beitrag zum berühmt-berüchtigten Herbst-Blues.
Diese Abgeschlagenheit, Trübsinn und Lustlosigkeit kommt, weil
in der lichtarmen Jahreszeit mehr von dem Hormon Melatonin produziert wird. Melatonin ist für unseren Schlafrhythmus
mitverantwortlich, lähmt den Antrieb und wirkt einschläfernd.
Die Glückshormone Serotonin und Dopamin werden dagegen
weniger ausgeschüttet….
Wie können wir also die Glückshormon-Produktion erhöhen?
Die Mitarbeiter des Diakoniezentrums hatten die Idee, einmal
Vorschläge zu sammeln, was man tun kann, um auch in der
trüben Jahreszeit guter Dinge zu sein und die Produktion der
Glückshormone anzukurbeln. Es wurde eine Box im Sekretariat
aufgestellt, in der viele schöne Ideen gesammelt wurden. Hier
ein paar Auszüge aus unserer Winterbox:
„Frischluft-Zufuhr“ Egal bei welchem Wetter: Einfach für 15-20
Minuten raus, natürlich gemeinsam mit anderen Kollegen, anschließend dann heißer Tee, Zitrone … oder Bratäpfel ….
Bekannte / Kollegen einladen zu einem Glühwein und Sterne
basteln. Macht Spaß und ist kaum Aufwand.
Auch auf die Ernährung kommt es an: Frisches Obst und Gemüse sowieso – aber wer hätte das gedacht:
Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70%
verspeisen. Kakao erhöht nämlich das Dopaminlevel!
Schokolade können wir auch trinken. Hier Feuerschokolade in
zwei Steigerungsstufen.
Rezept Feuerschokolade nach Dr. Feil:
Eine Tasse Milch, Wasser, Reis- oder Hafermilch erhitzen. 2-3 TL
Kakao-Pulver, 1-2 TL Honig, ½ TL Zimt, eine kleine Prise Pfeffer
und Chilipulver einrühren. Fertig.
Rezept Feuerschokolade nach Dr. Feil – Hard-core Version:
Eine Tasse Milch, Wasser, Reis- oder Hafermilch erhitzen. 2-3
TL Kakao-Pulver, 2 TL Honig, ½ TL Zimt, 1 TL Speiseleinöl, ½ TL
Kurkuma, ¼ TL Ingwer-Pulver, eine kleine Prise Pfeffer und Chilipulver einrühren. Fertig. (Ps. Kurkuma im Speiseleinöl auflösen,
bevor es in die Feuerschokolade kommt.)
Sich mit Vitamin D-reichen Lebensmitteln (Gehalt pro 100g)
ernähren: Hering (35 µg), Lachs (25 µg), Thunfisch (7 µg), Ei
Weihnachtsmarkt
am Pflegeheim „Johanneshaus“ in Burg Stargard Carl-Stolte-Straße 4
Wir laden Sie recht herzlich ein!
am 07.12.2013 ab 14.30 Uhr auf den Hof des Pflegeheimes
(4µg), Käse, Milch (2µg)
Regelmäßige Besonnung bzw. moderater Einsatz von Sonnenbänken mit UVB Lampen (2x im Monat 8 min). Anmerkung zur
Sonnenbank: die Mehrzahl der Sonnenbänke liefern nur UVALicht. Für die körpereigene Vitamin D-Bildung wird aber UVBLicht benötigt. Also im Sonnenstudio nachfragen, ob es auch
Kabinen mit UVB Strahlen gibt.
Und noch viele schöne weitere Tipps:
-
-
-
-
Mit der Wärmeflasche sich in eine Decke kuscheln und lesen
Ausgiebig baden im Kerzenschein
Ein gutes Buch lesen
Reisevideos im Internet anschauen und den nächsten Urlaub
planen
-Fotografieren
- Ins Theater, Musical oder Musen gehen
- Kleider tragen, die farbenfroh sind
- Im Liegestuhl liegen mit dicker Kleidung & Schlafsack oder
Federbetten
- An Sonnencreme riechen
- Gute Bücher lesen
- Öfter mal tanzen gehen
- Musik hören
- Wellnesstage – Massage, Sauna, Kosmetik
- Phantasiereisen in sommerliche Gefilde machen
- Mal dem Partner das Auto freikratzen als Überraschung
- Mal nicht nur Schneemänner, sondern andere lustige Figuren
bauen
- Häkeln, stricken
- Positive und aufmunternde Gedanken haben
- Duftkerzen oder Aromaflaschen aufstellen -> Bergamotteund Jasmin rufen im Gehirn Erinnerungen und Bilder an den
Sommer hervor!
Die Mitarbeiter aus dem Borwinheim
Und das können Sie erwarten:
Glücksrad mit attraktiven Preisen, Trödelstand, Kinderstand,
selbstgebackener Kuchen, Waffeln, Glühwein, Kaffee, Tee, deftige Speisen
Und auch der Weihnachtsmann ist wieder dabei!
Wir erwarten Sie, die Heimbewohnerinnen und Mitarbeiterinnen.
BKK Diakonie –
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Diakoniegottesdienst 2013- zum Reformationstag
am 31. Oktober in der Kirche zu Woldegk
„Die Liebe höret nimmer auf“ - Festveranstaltung
zum 125. Geburtstag von Herzog Carl Borwin
Mit einem Tag der offenen Tür wurde am 10.10.2013 an den
125. Geburtstag von Herzog Carl Borwin erinnert. Für die Stiftungsmitglieder war dieser Geburtstag Anlass, zu einer kleinen
Feier zu Ehren des Namensgebers des Borwinheims einzuladen. Schon im Vorfeld wurden wir anlässlich unserer Dienstberatung um eigene Ideen und Vorschläge zur Gestaltung des Tages
gebeten. Damals hätte ich nicht geglaubt, dass dieser Geburtstag so interessant und abwechslungsreich werden würde. Am
Ende des Tages war ich aber begeistert von der herzlichen und
warmen Atmosphäre im Kaffee und in der Erzählrunde. Besonders die witzigen und intimen Einblicke in die Geschichte des
Hauses haben mich fasziniert. Aber nun mal etwas detaillierter
und der Reihe nach:
Die Vorsitzende der Herzog-Carl-Borwin-Gedächtnisstiftung,
Pröbstin Christiane Körner, eröffnete die Feier um 15:00 Uhr in
einem von den Mitarbeitern der Diakonie liebevoll eingerichteten
Cafè. Ein großes Kuchenbüffett und ein mit blumengeschmückten kleinen Tischen eingerichtetes Kaminzimmer luden die
Gäste zum Verweilen ein. In gemütlicher Runde trafen sich hier
Mitstreiter von heute und damals.
Ein Höhepunkt des Nachmittags war das Erzählkaffee, in dem
über das Leben im Borwinheim zu verschiedenen Zeiten geplaudert wurde. Ungefähr 30 Menschen, deren eigene Geschichte
eng mit der Geschichte des Borwinheims verknüpft war und ist,
trafen sich in großer Runde und erzählen aus ihren Erinnerungen. Da saßen sowohl ehemalige Bewohner, wie Christoph Zarft
und Christa Borchert, als auch eine Katechetin und Pastoren,
die im Borwinheim wirkten und wirken, wie Brigitte Franke,
Reinhard Scholl und Christoph Feldkamp und Mitarbeiter der
Diakonie, die heute ihren Arbeitsort im Borwinheim haben.
Angeboten wurden zum Tag der offenen Tür auch mehrere
Führungen durch das Haus. Dabei wurden Erinnerungen wach
und es wurde gestaunt, was aus dem alten Kellergeschoss, an
dessen Betreten sich Christoph Zarft als eine Art „Mutprobe“
erinnerte, geworden ist.
Schüler der evangelischen Schule haben mit einem Quiz das
Wissen der Besucher über das Borwinheim getestet. Insgesamt
zwei Mal konnte der Film „Tod eines Märchenprinzen“, der sich
mit Leben und Tod von Adolf Friedrich, dem letzten Großherzog
von Mecklenburg-Strelitz und älteren Bruder von Carl Borwin
befasste, angeschaut werden.
Das Kunsthaus Neustrelitz war mit einem Kreativangebot (Linolschnitt und Drucken) vertreten und es gab einen Vortrag über
„Das Großherzogliche Haus Mecklenburg-Strelitz“.
Zum Abschluss der gelungenen Geburtstagsfeier gab es eine
Andacht.
1
7
2
8
3
5
6
Inge Krüger
4
1 Begrüßung durch die Kirchgemeinde Woldegk
2 Vor dem Gottesdienst
3 Predigt hielt Herrn Pastor
Krüger aus Burg Stargard
4 Wir feierten diesen Reformationstag gemeinsam mit der
Kirchgemeinde Woldegk
5 Übergabe der silbernen
Kronenkreuze
6 Segnung und geistliches
Wort
7 Übergabe der goldenen
Kronenkreuze an Martin
Ruthenberg aus dem Johannishaus in Burg Stargard,
Herr Andreas Geyer, Leitung
Altenhilfezentrum Woldegk/
Mildenitz und Herr Amar
Quadfel aus Weitin (v.l.n.r.)
8 Einführung der neuen
Bereichsleiterin Altenhilfe,
Frau Susanne Kuttig und der
Leiterin der Diakonieservicegesellschaft mbH Frau Carola Hilgert und anschließende
Segnung
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Wir singen gern….
Singend „tanzen“ wir durch den Tag. Wir das sind: die Kinder
und Erzieher der Kita „Marienkäfer“.
Es gibt ein schönes Lied von Rolf Zuckowski (Liedermacher
und jedem, der selbst Kinder hat, bestimmt bekannt) in dem es
heißt: „Jeder kann singen“. Nach diesem Lied ist es erst einmal
egal, ob der Ton richtig getroffen wird. Vielmehr geht es um das
gemeinsame Singen, den Rhythmus und die erlebte Gemeinschaft. Die Kinder erfahren Resonanz und staunen oft wie groß
die Welt ist. Gemeinsam können die Kinder den Rhythmus des
Tages und des Jahres in Liedern erleben und verstehen lernen.
In unserer Konzeption steht, die Kinder können sich die auch
Sprache des Glaubens durch christliche Lieder „ausleihen“.
Schön, denn genau so erlebe ich es tagtäglich in der Arbeit.
Bei uns wird täglich gesungen: Kinderlieder, auch aus anderen
Kulturen, die die Phantasie und zum Tanzen anregen und dazu
noch leicht erlernbar sind. Dabei achten wir (anders als in dem
Lied von R. Zuckowski) auf die angemessene Tonhöhe der Kinderstimme und beziehen Rhythmusinstrumente sowie Tanz und
Bewegungsspiele mit ein. Oft gehen wir in andere Einrichtungen
wie z.B. Altenheime und unsere Vorschulkinder zaubern durch
ihr Liederprogramm ein Lächeln in die Gesichter der älteren
Menschen.
Im September 2010 wurde unser Kindergarten für diese sehr
gute musikalische Früherziehung mit dem „FELIX“ ausgezeichnet- einem Gütesiegel des Deutschen Chorverbandes (DCV)
Diese Auszeichnung verliert ihre Gültigkeit nach drei Jahren
und kann erneut beantragt und verlängert werden. Natürlich
möchten wir den „FELIX“ behalten und warten nun aufgeregt auf
unseren Prüfungstag.
Aber wie auch immer das Ergebnis lautet, für uns ist klar, wir
„tanzen“ weiter singend durch den Tag.
Kirsten Boddin aus der Kita „Marienkäfer“
diakonie positiv 3-2013
Information des Deutschen Chorverbandes:
Vom Felix zu den CARUSOS
Gemeinsam mit der Bundesakademie Wolfenbüttel haben
wir FELIX einer Evaluation unterzogen, aus deren Ergebnis
DIE CARUSOS entstanden. Künftig berücksichtigt sie den
gesamten Bereich der Kinderstimme im Alter zwischen 0
und 12 Jahren und legt mehr Wert auf das Musizieren in
der Gemeinschaft.
Die wichtigsten Qualitätskriterien für die musikalische
Erziehung, die schon beim FELIX galten, bleiben bestehen und definieren die Aufgaben der Fachberater und
die dafür notwendigen Kompetenzen. Diese Eignung ist
verbindlich nachzuweisen und wird offiziell attestiert. Das
ist ein Novum und zugleich die große Herausforderung für
das ehrenamtliche Engagement.
Im Standard zu kindgerechtem Singen werden die Qualitätskriterien festgehalten: tägliches Singen; in kindgerechter Tonlage (hohe Lage); vielfältige und altersgemäße
Liedauswahl; Integration von Liedern aus anderen Kulturkreisen; Aufführung der erlernten Lieder bei Festen, Feiern,
Elternabenden; Einbeziehung rhythmischer Instrumente
und die Integration von Tanz- und Bewegungsspielen.
FELIX ist nicht länger ein Einzelkämpfer. Der Solist hat ein
Ensemble gefunden, mit dem er mehr Spaß hat und sich
kreativer entfalten kann. Mit seinen fünf Freunden kann er
– genau wie die Kinder in einer Kitagruppe oder Schulklasse – gemeinsam musizieren und das Spektrum klanglicher
Ausdrucksmöglichkeiten enorm erweitern. Neben dem
neugierigen Spatz Felix gehören die verträumte Nachtigall,
der geniale Rabe, der verwegene Papagei, die kluge Eule
und der lässige Frosch zum kleinen CARUSOS-Chor.
19
„Ich freue mich, dass Sie den Weg nach Friedland gefunden
haben.“
So wurden die Redakteure der Mitarbeiterzeitung „diakoniepositiv“ am 27.08.2013 vom Firmeninhaber der Druckerei Steffen,
Herrn Sven Steffen, begrüßt. Wie und wo die Zeitung der
Diakonie Stargard entsteht, sollten die Besucher an diesem
Vormittag erfahren.
„Bereits im Jahr 1902 wurde die Steffen GmbH in Friedland/
Mecklenburg. gegründet. 1980 übernahm Hans-Jürgen Steffen,
mein Vater die Druckerei. Damals waren Buchdruck, Bleisatz,
Buchbinderei die Hauptgeschäftsfelder.“ ließ Steffen die Mitarbeiter der Diakonie wissen.
Anschaulich und interessant schilderte er den nicht immer
leichten Weg eines jungen Unternehmers nach der Wende im
Osten Deutschlands. Der Betrieb mit damals 3 Mitarbeitern hat
sich inzwischen zu einem leistungsfähigen und über die Region
hinaus anerkannten und bekannten Medienhaus entwickelt,
unter dessen Dach sich Layout, Druck, Web, Verlag und Logistik
zusammen gefunden haben. Heute beschäftigt die Steffen
GmbH in diesen Bereichen ca. 50 fest angestellte Mitarbeiter an
2 Standorten. Positiv war für die Mitglieder des Redaktionsteams
die Information wie sich die Firmenleitung mit dem Umweltschutz auseinander setzt. „Über den Umgang mit den auf unserem Planeten vorhandenen Ressourcen sollten wir uns schon
Gedanken machen und versuchen so umweltschonend wie
möglich zu produzieren. Deshalb hat unser Unternehmen eine
in Deutschland noch seltene Kopplung von zwei Zertifikaten.
Weshalb wir auch jährlich vom TÜV Saarland auditiert werden.“
berichtet der geschäftsführende Gesellschafter.
„Ich habe nicht gedacht, dass die Druckerei ein so hochmodernes Unternehmen ist. Es ist schon beeindruckend zusehen, wie
aus unseren Artikeln und Bildern eine ganze Zeitung entsteht
und wie professionell die Mitarbeiter hier arbeiten“ fasst Almut
Falk die Eindrücke des Redaktionsteams am Ende der Besichtigung zusammen.
Wer sich über die Steffen GmbH – Druckerei, Medienhaus und
Verlag genauer informieren will, sei auf den interessanten Internetauftritt unter www.steffendruck.de verwiesen.
Heike Köhler
20 diakonie positiv 3-2013
„Aber genau das kommt in
der Berufsausbildung (fast)
nicht vor…“
diakonie positiv 3-2013
und durch. Ob ich sitze oder stehe, du weißt es.“ Dieser Psalm
hatte die Gruppe durch die 6 Ausbildungsblöcke begleitet. Für
einige war das vor dieser Weiterbildung noch etwas Unbekanntes. Jetzt standen Sie zusammen und beteten ihn gemeinsam.
Sie fanden sich in der für sie ungewohnten Liturgie zurecht und
verloren ihre Berührungsängste. Das ist wichtig, um einmal als
Leiter tätig zu sein. „Ich bin offen für alle Menschen, ich kann auf
jeden zugehen und bin bereit meinen Dienst in der Diakonie zu
tun.“
Aber was lernt ein Mitarbeiter in einem Kurs „Leiten und Führen“? Kann man das überhaupt lernen? Diese Frage schoss mir
beim Fotografieren an diesem Nachmittag durch den Kopf. Die
Nachfrage bei einigen Teilnehmern sollte Aufklärung bringen.
„Ja, man kann bestimmte Mechanismen lernen, die den Umgang mit anderen Menschen erleichtern.“ war eine Antwort.
„Für mich stellen sich viele Fragen nicht.“ war von einem
Teilnehmer zu hören. „Aber Frauen haben andere Probleme als
Männer, sie wollen die ausdiskutieren und letztendlich müssen
die Probleme geklärt werden. Da ist es schon wichtig, wenn
man dafür die nötigen Werkzeuge in die Hand gelegt bekommt.“
Soweit zur zweiten Frage.
Am 15.11.2013 war es endlich
geschafft, die Weiterbildung
„Leiten und Führen“ ging in
die „letzte Runde“. In einem
Kolloquium konnten die Mitarbeiter aus dem Diakoniewerk
und der Diakonie Servicegesellschaft noch einmal ihre
Erfahrungen und ihr Wissen,
das in der 18 Tage umfassende Fort- und Weiterbildung gesammelt worden war, reflektieren. Und nun, endlich, fiel die Anspannung langsam von Allen ab und eine fröhliche Aufgeregtheit
bestimmte den Beginn der Veranstaltung zur Übergabe der
Zertifikate im Borwinheim.
Frau Heike Harder vom Diakonischen Bildungszentrum Schwerin, Herr Christoph de Boor, Herr Johannes Lohmann und die
Bereichsleiter des Diakoniewerkes richteten anerkennende und
besinnliche Worte an alle.
In einer Andacht wurden Worte des 139 Psalms gemeinsam
gebetet: „Herr, du durchschaust mich, du kennst mich durch
Alle Jahre wieder
kommt in naher Zukunft nicht nur das Christkind zu uns, sondern feiern wir das Sankt Martin Fest im Evangelischen Kindergarten Morgenstern in Neubrandenburg.
Doch wer war dieser Martin? Wo und wann lebte er?
Diese Fragen bewegten uns in den ersten Novemberwochen.
Und die Kinder begaben sich auf die Suche, die Antworten zu
finden. So konnten wir feststellen, dass in jedem von uns ein
bisschen Martin steckt.
Doch warum ist die Legende vom heiligen Martin in der heutigen
Zeit nach wie vor aktuell?
Wir wollen den Kindern die Werte wie Teilen, Nächstenliebe,
Geborgenheit und Hilfsbereitschaft vermitteln.
Am 12.11.2013 - einen Tag nach dem Sterbetag des Martin feierten wir traditionell unser Sankt Martin Fest. Vormittags führten
die „Großen Sterne“ (unsere zukünftigen Schulanfänger) das
Martin-Spiel in der Kapelle des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums
auf, welches unser Kooperationspartner ist. U.a. waren Patienten, Besucher, Eltern, Ärzte und Krankenschwestern, die sich
Was waren denn nun die speziellen Themen dieser Qualifikation? Herr de Boor beschreibt das so: „Wer Leiter werden will,
muss neben der fachlichen Qualifikation auch Leiten können.
Aber genau das kommt in der Berufsausbildung (fast) nicht
vor. Wir haben unseren dritten Kurs Führen und Leiten deshalb
wieder so vorbereitet, dass genau Leitungs- und Führungskompetenzen im Mittelpunkt stehen. Das betrifft Führungsstile,
Leitungsrollen und Fachwissen z.B. zum Arbeitsrecht oder zur
wirtschaftlichen Steuerung genauso wie das Selbstverständnis
als Leiter, die Gesprächsführung oder die Teamentwicklung.
Gerade diese Kompetenzen sind wichtig, wenn Mitarbeitende
zu Leitenden werden.“
Interessant fand ich die Antworten auf meine Frage nach den
gemachten geistlich spirituellen Erfahrungen. „Ungewohnt am
Anfang“, „Ganz neue Erfahrung die Arbeit mit unseren zerkratzten Stimmen“, „Für mich war die biblische Arbeit nichts Neues.
Es war schön Gott auch an diesen Orten und in dieser Runde zu
begegnen.“ Das sind einige Aussagen von Teilnehmern.
Und wo sehen sich die heutigen Absolventen dieses Kurses Leiten und Führen in 10, 15 Jahren? Darauf antwortete einer ganz
keck: „Na irgendwo im Diakoniewerk als Leiter. Das möchte
ich gern machen und das kann ich.“ Richtig. Solche Menschen
brauchen wir. Und nebenbei gesagt ich denke auch, er kann`s.
Heike Koehler
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eine kleine Auszeit im Klinikalltag einräumten, anwesend.
Die Szenen des armseligen Lebens des Bettlers, das Durchschneiden des Mantels und das Teilen des Brotes beeindruckten wie alle Jahre die Kinder sehr. Gemeinsam sangen wir die
Martinslieder wie z.B. „Ein armer Mann“ und „Tragt in die Welt
nun ein Licht“.
Nachdem die Kinder in der Kapelle viele Martinshörnchen mit allen Anwesenden teilten, zogen wir mit den Kostümen und Kulissen glücklich und zufrieden zurück in unseren Kindergarten. Wir
waren voller Hoffnung, dass das Sankt Martin Fest am Abend
mit dem nächsten Auftritt, mit Martinsfeuer, Laternenumzug und
viel mehr Publikum mindestens genauso erfolgreich wird.
Die Faszination und Freude über die vielen bunten Laternen und
das helle Martinsfeuer spiegelte sich dann wirklich abends in
den leuchtenden Kinderaugen wider.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, wie Martin das Glück des
Teilens erleben zu dürfen.
Herzlichst Ihre Ramona Wasmund
Kindermund
In der Frühförderung beim Puppendoktor
„Frau Doktor, was hat denn mein Kind?“
Hannah (5 Jahre): „Schlimmeritis!“
Küchentipps im Kindergarten
„Meine Mutter macht in die Suppe immer kaputte Petersilie rein.“
„Meine Mutti nimmt für die Stampfkartoffeln einen Rührkäfig.“ (Sieb)
22 diakonie positiv 3-2013
Die Bewohner der diakonischen Einrichtungen und die Mitarbeiter der Diakonie Stargard
danken allen Spendern, Sponsoren, Freundeskreisen, dem Land Mecklenburg Vorpommern, den Kommunen, dem Landkreis und der EU für die Unterstützung und Anteilnahme
am Leben der Menschen in unseren Einrichtungen. Stellvertretend für noch viele weitere
Projekte möchten wir ihnen zeigen wofür im Jahr 2013 Spendengelder verwendet wurden.
Wir begrüßen alle neuen MitarbeiterInnen im Diakoniewerk Stargard
Dank einer Initiative von Eltern, deren Kinder die Kita in Feldberg besuchten, können sich in den nächsten Jahren die Erzieher und Kinder an einer grün, bunten
Hecke erfreuen. Diese wurde im Herbst
von den Eltern gespendet und gepflanzt.
Vielen Dank Ihnen Allen.
Ich heiße Sabrina Grawe, bin
17 Jahre jung und wohne in
einem kleinen Dorf. Seit September arbeite ich als FSJlerin in der Kinderkrippe im
evangelischen Kindergarten
Regenbogenhaus. Bis Ende
August nächsten Jahres unterstütze ich die Mitarbeiterinnen
des Kindergartens. Ich nutze
dieses Jahr als Berufsorientierung und merke, mir sind die
kleinen Kinder schon sehr ans
Herz gewachsen. Einen guten
Start in den Tag habe ich,
wenn ich früh in den Raum
der Krippe komme und von
den Kleinen die schon da sind
ein freudiges „Hallo“ gesagt
bekomme.
Mein Name ist Liesa Guse
und ich bin 20 Jahre alt.
seit März 2011 wohne ich in
Neubrandenburg. Dort habe
ich meine Ausbildung als
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am 31.082013
im Klinikum Neubrandenburg
erfolgreich beendet. Seit dem
01.09.2013 arbeite ich im Heilpädagogischen Wohn- und
Pflegeheim Weitin.
Die Arbeit hier bereitet mir viel
Freude.
Cina Metzig, 33 Jahre, verheiratet, 2 Kinder (9Jahre; 3
Jahre)
seit Juni 2013 bin ich in der
Frühförderstelle der Diakonie
Stargard in Neustrelitz wieder
als Frühförderfachkraft tätig
und kann somit erneut die Entwicklung von Kindern intensiv
begleiten und unterstützen. In
einem professionellen Team
erlebe ich diese alte neue
Berufstätigkeit als anspruchsvolle und freudvolle Aufgabe.
Mein Name ist Monika Opolka. Seit Januar 2012 bin ich im
Diakonie-Service-Zentrum
Neubrandenburg beschäftigt.
Meine Kolleginnen und ich
unterstützen Senioren und
Hilfebedürftige im Alltag.
Diese Arbeit bringt jeden
Tag Abwechslung und ein
zufriedenes Gefühl helfen zu
können. Seit kurzem arbeite
ich auch für wenige Stunden
in der Diakonie Sozialstation
und leiste Senioren in der
Häuslichkeit Gesellschaft.
Privat lebe ich allein, habe
aber einen guten Freund an
meiner Seite. Wir genießen
das Radfahren und sind gerne
in der Natur unterwegs.
Mein Name ist Ilonka Seidt und ich bin 21 Jahre alt. Ich arbeite
seit dem 1. September 2013 in den Wohn- und Pflegeheimen
Weitin, im Haus 8 als Pflegefachkraft und freue mich die Bewohner, Angehörigen, Kollegen und den Arbeitsalltag immer besser
kennen zu lernen.
Seit 2008 bin ich begeisterte Neubrandenburgerin und gehöre
hier zu der evangelischen Freikirche „Jesus- Punkt“, in der ich
mich sehr zuhause fühle und die Kinder- und Jugendarbeit mit
leite. Ich bin gespannt auf die Zukunft und freue mich hier zu
sein.
Bewohner aus Weitin freuten sich über ein
neues Transportmittel für ihre Einrichtung.
Auch im vergangenen Jahr konnten unsere Bewohner , dank ihrer Spenden, unbeschwerte Urlaubstage in schönen Regionen Deutschlands verbringen.
Dank unserer Spender konnten wir für die
Musiktherapie neue Instrumente anschaffen.
Am 15. Juni 2013 fand das „Kirchplatzfest
für alle“ in Woldegk an der St. Petri Kirche
statt. Es war eine gelungene Veranstaltung, die viele Woldegker und Familien
aus den Nachbargemeinden zusammenkommen ließen.
Im Alten- und Pflegeheim „Kurt Winkelmann“ wird nun auch auf einem neuen
Keyboard musiziert: Dieses wurde von
Herrn Pastor Däblitz, Frau Martina Wollenberg/Hermann-Thoms-Apotheke und der
Firma „Frische Wäsche“ aus Neubrandenburg finanziert. Herzlichen Dank.
Beeindruckend war auch, dass viele Menschen aus unterschiedlichen Kirchen,
Vereinen und Institutionen dieses Fest vorbereit hatten. Die zahlreichen Abende der
Vorbereitung haben sich gelohnt. Es war
eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit.
Bei gutem Wetter ging es los. Es wurde ein
Gottesdienst gefeiert, den wir auch als Kita
„Sankt Martin“ mitgestalteten.
Im Neustrelitzer Mehrgenerationenhaus
wurden zu Beginn des Jahres die neu gestalteten Räume von den Besuchern freudig in Besitz genommen. Wir danken dem
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte,
der Stadt Neustrelitz, der EU und allen
Spendern und Sponsoren für die Unterstützung in den vergangenen Jahren.
Kneipp-Kräuterwaffeln, Kinderschminken,
lustige Spiele, verschiedene Info-Stände
der teilnehmenden Vereine und Institutionen, eine Bühne mit Theateraufführungen der Kita „Sankt Martin“, Musik-Bands,
reichlich Kuchen und Kaffee, leckere Bratwürste – all dies erwartete die Besucher
des 1. Kirchplatzfestes in Woldegk. Einen
krönenden Abschluss gab es in der Kirche
am Abend mit irischer Musik.
Der Erlös , der an diesem Tag durch kleine
Spenden für das Essen und die Getränke
zusammenkam, ging an unsere Kita. Die
Freude war natürlich riesengroß. Nach einer großen Maleraktion mit den Eltern und
Erziehern der Kita kam uns diese Spende
sehr gelegen.
Wir wollten und wollen unsere Kita schöner
und freundlicher gestalten. Die gekauften
Sitzmöbel im Eingangsbereich machen
einen guten Eindruck und werden gerne
von Eltern und Kindern genutzt. Auch im
Flur findet befindet sich jetzt noch eine
Sitzgruppe, die sich gerade für wartende
Eltern prima eignet.
Autohof Stahl Woldegk; Anglerverein Kleiner Schwabower See; Bäckerei Kadatz Neubrandenburg; Bäckerei
Ohm Wildberg; Blumen Schwiesow GmbH & Co. KG Neustrelitz; Bürobedarf Schulz Neubrandenburg;
Bruderhilfe Familienfürsorge, Herr Andre Zabel Neubrandenburg; Comline Kabelbau und Montagetechnik
GmbH Neustrelitz; Citti GV Partner Großhandel GmbH Neubrandenburg; Coca Cola Erfrischungsgetränke,
Frau Ulrike Meier Schönwalde-Glien; „Die Malermeister“ Buhrke und Weber GbR Neustrelitz; Dachdecker
Herr Gerd Godenschwege Neubrandenburg; Dr.med.dent. Gesine Stöhlmacher; Ehepaar Gisela und
Andreas Kupke; Eiskaffee Eisbär, Frau Waltraud Raddatz; Eisdiele „Huth“, Burg Stargard Frau Gisela Huth;
Dank allen Spendern und Sponsoren
Annedorle und Reinhard Bellmann; Familie Horst Bredow; Familie Bleeck; Familie Jens und Sylke
Drobek; Fleisch und Wurstwaren, Frau Dagmar Fratzke; Freund Servicetechnik GmbH Herr Michael
Freund, Neubrandenburg; „Frische Wäsche“ Textilpflege Sönderby GmbH & Co.KG Herr Sönderby;
Frau Dr. Gabriele Gaidner-Wohlrab; Familie Hiller/ Heldt; Familie Huschke; Frau Iris Hantel; Familie Dr.
Kühnel; Familie Dr. Klein; Frau Kati Lange; Frau Lore Möller; Familie Nowicki; Frau Erika Otto; Familie
H. Pflugrath; Frau Elke Schulenburg; Familie Dr. Schubert; Format GmbH Glas- und Gebäudereinigung
Herr Segert Neustrelitz; Frau J. Tiedt; Frau Dr. Treu Neubrandenburg; Kurt und Heidemarie Unger; Frau
Gisela Winkelmann; GILLES-PLANEN GmbH Neubrandenburg; Gemeinschaftspraxis für Physiotherapie
Burg Stargard; Herr Carl Brachwitz; Herr Pastor i.R. Heinz Däblitz; Herr Hans und Frau Dr. Erika de Boor;
Herr Christoph de Boor; Herr Axel Didt; Herr Heiner Dittrich; Herr Otto Freerk, Abbruchdienst Dolgen;
Herr Dieter Haupt; HDH - Ingenieurgesellschaft für techn. Gebäudeausrüstung mbH; Herr Dr. Victor
Harsch; Herr Dr. Dieter Kreye; Herr Matthias Marek; Herr Michael Packheiser; Herr Armin Schulze; Herr
Joachim Schulz; Herr W. Wegener; Herr Friedhelm Zerbel; KFZ Werkstatt Mario Pankratz; Küchen Wilfarth
GmbH Herrn Thomas Wilfarth; “Lindenapotheke“ Herr Christian Heinzel; Landwirtschaftlicher Betrieb,
Herr Martin Tiedt ; Luzinfähre & Bootsverleih Am Schmalen Luzin, Herr Thomas Voigtländer; Müller-Laas
GmbH - Forst- und Gartentechnik; Maxiplan Woggersin; Möbel Preuß OHG Inh.: Johannes Preuß und
Elisabeth Preuß; Maurerbetrieb, Herr Andreas Söcknik; Nehlsen GmbH & Co.KG; Niemann, Schult &
Partner GmbH; Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft mbH; OVVD GmbH Herr Hans Jürgen Geier;
OBI GmbH und Co Deutschland KG Herr Horst Kostbade; Pastorin Katharina Seuffert; REWE Kerstin Holz
oHG; Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern GmbH Karow; Rechtsanwalt Arnd Schürmann; Ringfoto
Stöhr KG; Schweinemastanlage Dolgen, Herr Thomas Böckermann; Sparkasse Mecklenburg Strelitz ,
Geschäftsstelle Neustrelitz; Stadtwerke Neubrandenburg GmbH; Sparkasse Neubrandenburg/Demmin;
Sparkasse Mecklenburg Strelitz, Geschäftsstelle Feldberg; Stadtwerke Neubrandenburg NeuSW;
Sanitätshaus Klein Neustrelitz; Ulferts GmbH Neubrandenburg; Versicherungsbüro Müritz GmbH, Frau
Roswita Endler; Vermessungsbüro Herr Karl Heinz und Herr Stefan Seehase; Vodafone Herr Frank
Jeziorowski; Volt Elektro Brügmann/Gestewitz GmbH & Co. Neustrelitz; Vetra Beton Neubrandenburg;
Woldegker Feuerwehr; WSR Westermeier & Stolz Steuerberatungsgesellschaft mbH Neustrelitz; Abena
GmbH Zörbig