Instandsetzung Achereggbrücke

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Instandsetzung Achereggbrücke
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Instandsetzung Achereggbrücke
März 2015
Liebe Leserinnen und Leser
Rund 46 700 Fahrzeuge sind es,
die täglich die Achereggbrücke
zwischen Hergiswil und Stansstad
passieren. Jeden Tag fahren etwa
40 000 Fahrzeuge über die A2
und etwa 6700 Fahrzeuge über
die dortige Kantonsstrasse.
Diese eindrücklichen Zahlen legen es nahe: Das einstige Nadelöhr ist längst zu einer vielbefahrenen und
lebenswichtigen Verbindung für Nidwalden geworden.
Bis Mitte des vorletzten Jahrhunderts waren Nidwalden
und Obwalden verkehrstechnisch schlecht erschlossen,
was sich erst 1860 mit der Inbetriebnahme der Achereggbrücke änderte. Mit der neuen Brücke war Nidwalden nun vollständig an das schweizerische Strassennetz angeschlossen.
Nun steht zwischen April 2015 und Oktober 2016
eine wichtige Sanierung der Achereggbrücke bevor,
welche 1964 erbaut wurde. Die Instandsetzung ist
notwendig, um den Verkehr über die Kantonsstrasse
weiter zuverlässig bewältigen zu können. Selbstverständlich setzen wir alles daran, die infolge der
Bauarbeiten entstehenden Unannehmlichkeiten für die
Verkehrsteilnehmenden möglichst gering zu halten.
Wir danken im Voraus für Ihr Verständnis und wünschen
weiterhin gute Fahrt!
Hans Wicki, Baudirektor des Kantons Nidwalden
Sanierung der Achereggbrücke ist zwingend
Die Achereggbrücke, die zwischen 1961 und 1964 erbaut wurde, verbindet die
Gemeinden Hergiswil und Stansstad und führt den Verkehr der Zentralbahn und
der Kantonsstrasse. Die Untersuchungen haben ergeben, dass diese Brücke in
einem schadhaften Zustand ist, vor allem im Bereich der Brückengelenke. Daher
ist eine umfangreiche Instandsetzung, insbesondere eine Verstärkung der Gelenke notwendig, damit die rund 200 Meter lange Brücke weiterhin befahren
werden kann. Neben der Verstärkung der Brücke erfolgen eine komplette Betoninstandsetzung, eine Erneuerung der Brückenabdichtung, der Beläge, der
Fahrbahnübergänge, der Geländer und eine neue Rad- und Gehwegbeleuchtung.
Anpassungen im Brückenbereich
Zusätzlich zu den Arbeiten an der Brücke werden auch die beiden Zufahrten
Kreisel Acheregg bis Achereggbrücke und Achereggbrücke bis Kreisel La Palma
erneuert. Auf der Ostseite der Achereggbrücke unterquert ein Industriegleis das
Strassentrassee. Diese Unterquerung wird ebenfalls instand gesetzt. Die Fussgänger-Wendeltreppe auf Seite Hergiswil wird neu erstellt. Die Aufwendungen
für sämtliche Arbeiten in der Höhe von 11,27 Mio. Franken sind nötig, damit das
Bauwerk wieder eine genügende Tragsicherheit aufweist und auch in Zukunft für
den Verkehr verlässlich zur Verfügung steht. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich von April 2015 bis Oktober 2016. Für die baustellenbedingten Verkehrsbehinderungen und die Baulärmbelastung, die sich nicht vermeiden lassen, bittet
die Nidwaldner Baudirektion um Verständnis.
Kanton Nidwalden, März 2015
Instandsetzung Achereggbrücke
Verkehrsführung
Die Hauptbauphase I dauert von April 2015 bis Oktober 2015
und betrifft die Fahrbahn der Kantonsstrasse Richtung Hergiswil
sowie den Rad- und Gehweg. Die Hauptbauphase II beginnt
im April 2016 und wird im Oktober 2016 abgeschlossen sein.
In dieser Zeitspanne sind Arbeiten an der Fahrbahn Richtung
Stansstad wie auch am Bahntrassee vorgesehen. Sämtliche Arbeiten werden unter Verkehr ausgeführt. Die Verkehrsführung
im Baustellenbereich erfolgt einspurig und wird durch Lichtsignalanlagen oder einen Verkehrsdienst geregelt.
gang vorhanden sein, damit die Achse Stansstad–Hergiswil
durchgehend benutzbar bleibt.
Im Bahnbereich sind die Arbeiten in der zweiten Hauptphase
vorgesehen. Zeitweise ist ein Bahnersatz mit Bussen in den
Nachtstunden geplant.
Die vorgesehenen Arbeiten an der Achereggbrücke werden
den Verkehr auf der Kantonsstrasse in beiden Fahrtrichtungen
behindern. In den Morgen- und Abendspitzen ist mit kurzzeitigen Rückstaus vor der Baustelle und an den Kreiseln zu rechnen.
Empfehlungen für die
Verkehrsteilnehmenden
So vermeiden Sie Stausituationen:
Die Fahrten ausserhalb der Verkehrsspitzen
(morgens 7.00 und 8.00 Uhr und abends zwischen
17.00 und 18.00 Uhr) ansetzen
• Baustelle wenn möglich über die Nationalstrasse
A2 umfahren
• Fahrgemeinschaften bilden
• Verkehrsinformationen im Radio beachten
• Den öffentlichen Verkehr benutzen
•
Verkehrsführung in Nebenphasen
Vor und nach den beiden Hauptbauphasen sind fünf ein- bis
zweiwöchige Bauphasen erforderlich, um die nötigen Provisorien zu erstellen (zwei Phasen) sowie Belagsarbeiten auf den Zufahrten auszuführen (drei Phasen). In dieser Zeit wird teilweise
die Autobahnausfahrt Stansstad gesperrt. Es muss dann auf andere Ausfahrten ausgewichen werden.
Die Zufahrt zum Kreisel La Palma aus dem Ortskern von Stansstad wird in den Nebenphasen gesperrt; der Verkehr wird
kurzzeitig über den Knoten Schürmatt umgeleitet. Die detaillierten Verkehrsführungen der jeweiligen Bauetappe sind auf
www.nw.ch jederzeit abrufbar.
Für Fussgänger und Radfahrer wird während der gesamten Dauer der Bauarbeiten ein mindestens zwei Meter breiter Durch-
So gelangen Sie sicher durch die Baustelle:
• Den Baustellenbereich gleichmässig befahren
• Abstand halten
• Die Baustellensignalisationen beachten
• Mit kurzfristigen Änderungen bei der Verkehrsführung rechnen
Hauptphase I, April - Oktober 2015
Vierwaldstättersee
Ausfahrt A2
Verkehrsdienst
Hergiswil
Garnhänki
Alpnach
Verkehrsdienst
Kreisel
Acheregg
Lopper II
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Kreisel
La Palma
Verkehrsdienst
Zentralbahn
Sta
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Bhf. Stansstad
Achereggbrücke
Hauptphase II, März - Oktober 2016
Vierwaldstättersee
Ausfahrt A2
Verkehrsdienst
Hergiswil
Kreisel
Acheregg
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Achereggbrücke
Instandsetzung Achereggbrücke
Kanton Nidwalden, März 2015
Ersatz Fahrleitungsmasten
16.40
4.15
Geh-/ Radweg
6.00
Kantonsstrasse
2.02
Bankett
3.55
Zentralbahn
68
6.35
Lichtraumprofil
neue Randsteine
Hergiswil
Instandsetzung
Stahlkonstruktion
Betoninstandsetzung
Hohlkasten
Ersatz Geländer
Achse Zentralbahn
Ersatz
Abdichtung + Belag
Ersatz Geländer mit
Leitschranke
Achse Kantonsstrasse
Ersatz Geländer
4.40
Neubau Beleuchtung
Ersatz
Geländer
Ersatz
Abdichtung + Belag
Stansstad
Ersatz
Entwässerung
Autobahn-Brücke
Neubau
Hochspannungsleitung
Neue Werkleitungen
Lokale Verstärkung Längsträger
mit Stahlträger
Instandsetzung Lager
Verstärkung untere
Kastenplatte
Sanierung erfordert hohe technische Kompetenz
Die 200 Meter lange und 16,4 Meter breite Achereggbrücke
besteht aus einem Gerberträgersystem aus fünf Feldern. Die
auf vier mal zwei Pfeilern aufgelegte Brücke ist in Längsrichtung
voll vorgespannt. Die zentrale Schwachstelle der Brücke sind
unter anderem die schadhaften Gerbergelenke.
Aufgrund der lokal sehr hohen Chloridbelastung des Betons
sind ein Betonabtrag und eine Reprofilierung nur teilweise zielführend. Daher ist eine anspruchsvolle Massnahmenkombination aus konventioneller Betoninstandsetzung und kathodischem
Korrosionsschutz (KKS) vorgesehen, um auch alle nicht zugänglichen Bauteile dauerhaft zu schützen. Wegen des starken Chlorideintrages müssen die Verankerungen der Vorspannungen sowie die Gelenke verstärkt beziehungsweise geschützt werden.
Im Bereich der Fahrbahn sowie des Rad- und Gehweges wird
der bestehende Belag wegen der vorhandenen Schäden und
des ungünstigen Belagsaufbaus von der Brücke bis zu den Kreiseln ersetzt.
Aufgrund der topografischen Verhältnisse ist der Anschluss der
Entwässerung an die Nationalstrasse nicht möglich. Das anfallende Wasser der Brücke wird neu durch Schlammsammler vorbehandelt und dann in den See geleitet. Die bestehenden
Strasseneinläufe werden durch neue ersetzt. Auf den Zufahrten
wird das anfallende Strassenabwasser über neue Sammelleitungen abgeleitet. Das Wasser gelangt im Bereich der beiden Kreisel La Palma und Acheregg über neue Filterschächte in den See.
Anstelle der Strassenbeleuchtung wird eine neue Beleuchtung
entlang des Rad- und Gehweges erstellt.
Die heutige Wendeltreppe auf der Westseite wird vollständig
ersetzt. Eine Instandsetzung wäre aufwendig und von ungewisser Nutzungsdauer. Zudem sind die Kosten eines Ersatzes im
Vergleich zur Instandsetzung – in Anbetracht der längeren Restlebensdauer – geringer.
Kanton Nidwalden, März 2015
Instandsetzung Achereggbrücke
Die Acheregg als Tor zu Nidwalden
Bis 1860 war Nidwalden ausschliesslich über den Seeweg
mit der Aussenwelt verbunden. Als der Bund und der Kanton
Obwalden 1855 den Bau der Lopperstrasse und im Rahmen
dieser Arbeiten auch eine Brücke bei der Acheregg nach Stansstad in Erwägung zog, musste der damals finanziell nicht auf
Rosen gebettete Kanton Nidwalden einer Beteiligung eine Absage erteilen. Auch ein finanzielles Entgegenkommen von Seiten des Bundes brachte keine Lösung. Zudem drängte Obwalden wegen der Durchfahrt der Dampfschiffe auf den Bau einer
Aufzugsbrücke. Das Problem löste der damalige Nidwaldner
Baudirektor Kaspar Blättler: Der Wirtschaftspionier betrieb im
Rotzloch ein Kurhotel und war sich der Wichtigkeit dieser Verbindung nicht nur für sein Unternehmen, sondern für den ganzen Kanton bewusst. So bezahlte er den 31 000 Franken teuren Bau der ersten Ziehbrücke über die Acheregg selbst. Mit
der Eröffnung im September 1860 erhielt Nidwalden den direkten Anschluss an das schweizerische Strassennetz. Die neue
Verkehrssituation sorgte in der Folge für eine rasante Entwicklung des Kantons. Strassen wurden ausgebaut oder neu angelegt, die Industrie siedelte sich an und das Gewerbe erlebte
einen ungeahnten Aufschwung. Die Ziehbrücke wurde bereits
1887 durch eine Drehbrücke ersetzt, die wiederum 1914 einem
neuen Drehsystem weichen musste. Heute ist die Acheregg
längst kein Nadelöhr mehr. Seite an Seite überqueren seit 1964
die Autobahn A2, die Kantonsstrasse und die Zentralbahn das
Engnis.
Nach der Zwischensanierung und dem Ausbau des heutigen
Rad- und Gehweges in den Achtzigerjahren stehen nun umfassende Instandsetzungsarbeiten an, um die Verbindung langfristig sicherzustellen.
Staatsarchiv Nidwalden
Fotonachlass Emil Goetz
Herausgeber
Kanton Nidwalden
Baudirektion
Tiefbauamt
Buochserstrasse 1
Postfach 1241
6371 Stans
www.nw.ch
Einladung
zur Informationsveranstaltung
Montag, 30. März 2015 | Beginn 19.00 Uhr
Für Auskünfte
Medienstelle
Staatskanzlei Nidwalden
Telefon 041 618 79 09
Aula Oberstufenschulhaus
Dorfstrasse 6, Stansstad