ZU TISCH IN ČEMINAC

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ZU TISCH IN ČEMINAC
10. REISE MOTORRAD KROATIEN-RALLYE 2009
ZU TISCH
IN ČEMINAC
Batina: Blick auf die Brücke (oben).
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Čeminac: Gastfreundschaft.
Kopački Rit: Vogelnaturpark.
72 Teilnehmer/innen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien kamen
Anfang Juni ins nordkroatische Varaždin, wo die 10. KROATIEN-RALLYE von REISE MOTORRAD
startete. Die an Ungarn und Serbien grenzende Region Slawonien mit ihrer Hauptstadt
Osijek war 2009 Hauptziel der Jubiläumsveranstaltung. Die herrliche Landschaft an Donau und
Drau, Minenschilder und Ruinen als stumme Zeugen des Bürgerkriegs in den Neunziger
Jahren sowie herzliche Gastfreundschaft hinterließen bleibende Eindrücke.
Text: Lixi Laufer • Fotos: Lixi Laufer (37), Tourguides (12), Luna Laufer (3), Max Hauner (3)
Pakrac: Bürgerkriegs-Ruine.
Selce: Ziel der Rallye am Meer.
Novi Vinodolski: Abschlussfeier.
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Č
eminac steht Kopf. Die ersten
Gruppen der 10. KROATIENRALLYE werden gegen 15.00 Uhr
im „Fußballstadion“ des „Nk Mladost
Čeminac 1946“ eintreffen. Die Buben
aus dem Ort sind soeben mit dem Aufhängen der großen REISE MOTORRAD-Fahnen und dem Aufdecken der
mindestens 25 Meter langen Tafel vor
dem Clubhaus fertig geworden. Die
zahlreichen Tische stammen aus den
Privat-Esszimmern der Dorfbewohner.
Sie sehen auch alle gleich aus, da sie aus
dem Wiederaufbauprogramm nach dem
Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien
in den 90er-Jahren stammen. Natürlich
besitzt der Fußballclub von Čeminac
Mobiliar und Sonnenschirme, doch der
Platzwart ist seit Tagen unauffindbar
und er ist der Einzige, der einen Schlüssel für das L
­ ager besitzt.
Doch für unkonventionelle Problemlösungen gibt es glücklicherweise Stjepan.
Da der lokale Fischhändler momentan
nur Zuchtfisch anbietet, ist Stjepan am
frühen Morgen schnell noch rüber an
die Donau gefahren, um dort 20 Kilo
fangfrischen, wilden Karpfen, Wels und
Hecht zu holen... Auch personell zeigte
sich Stjepan recht flexibel. Da einige
Clubmitglieder und ihre Frauen kurz­
fristig auf eine Beerdigung nach Đakovo
mussten, aktivierte Stjepan für Service
und Küche die Dorfjugend sowie meinen Mann Zoran und meine Tochter
Luna, die im zweiten Begleitfahrzeug
unterwegs sind.
„Wir wollen, dass unsere Motorradgäste Čeminac nie vergessen und das
­beste Essen der Region serviert bekommen,“ hatte mir Stjepan zwei Monate
vorher versprochen. Während der Pilottour hatte er die Idee, die Rallye-Teilnehmer zum originalen Fischpaprikasch
und Mixed-Grill aufs Fußballfeld ein­
zuladen und mit dieser Aktion die Sportjugend im Dorf zu unterstützen. Stjepan
lebt seit 48 Jahren in Čeminac, war
­während der Besatzung durch die Serben Polizist in Osijek, ist eigentlich gelernter Maurer sowie Metzger und leidenschaftlicher Koch. Bei großen Festen
wird Stjepan gerne von den Einheimischen engagiert, um den berühmten
Fischpaprikasch mit seiner privaten
hochgeheimen Gewürzmischung zuzubereiten. Davon und von der Herstellung köstlicher Paprikawürste sowie dem
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Die Tische für die lange Tafel stammen aus den Privat-Esszimmern des Dorfes.
Die Gastgeber bedanken sich für den Besuch. Die Fahne bekommt einen Ehrenplatz.
Die freiwilligen Helfer von Čeminac
­grillen, was das Zeug hält: Fleisch, Würste
und Ćevapčići (links). Fußball ist der Lieblingssport der Kroaten (oben). Giovanni
begleitet mit dem Mercedes Sprinter
die Rallye (rechts oben). Die ­Stimmung
ist super (rechts unten) und der Appetit
riesig (ganz rechts).
Die „Kathedrale der Baranja“ ist der ganze Stolz der rund 2.500 Bewohner von Čeminac.
Brennen von Slivovic bestreitet Stjepan
mittlerweile seinen Lebensunterhalt in
einer Gegend, in der mit weit über
20 Prozent die höchste Arbeitslosigkeit
in Kroatien zu verzeichnen ist.
Gesprächsstoff für Jahre
Wirt Slavko freut sich über seine voll
­besetzte Kneipe Dinara. Schon seit
­Mittag sitzen die alten Männer aus dem
Dorf rauchend auf der Terrasse und be­
obachten ungläubig das ehrenamtliche
Treiben auf dem Fußballfeld. Es ist
16.00 Uhr, als ich mit meiner Gruppe
auf den grünen Rasen rolle. Mit knapp
70 Motorrädern und unseren beiden
­Begleitfahrzeugen ist der Fuhrpark jetzt
komplett und der Hunger riesig. Es dufREISE MOTORRAD 2009/5
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tet köstlich nach Fischpaprikasch, Knoblauchwürsten, Pleskavica und Ćevapčići.
Die frischen Salate dazu schmecken
herrlich und die Zapfhähne am Ausschank haben Hochbetrieb. Die Dorf­
jugend strahlt und die neugierigen Zaungäste haben ihren Gesprächsstoff für
die nächsten Jahre. Wir alle zahlen pro
Kopf umgerechnet 20 Euro für Essen
und Getränke. Der Erlös, von dem
­lediglich die Einkäufe für die Lebensmittel und die Getränke abgezogen
­werden, kommt dem Fußballclub „Nk
Mladost Čeminac 1946“ zu Gute. Stjepan
strahlt, als ich ihm einen dicken Packen
Kuna überreiche, der vorher gewissenhaft von einem Teilnehmer, der beim
­Finanzamt in München arbeitet, durchgezählt wurde. „Das reicht für zwei
Sprinkleranlagen und Trikots für alle
Jugendlichen“, freut sich der Initiator.
Extrem gesättigt satteln wir die Bikes,
um die letzten paar Kilometer nach
Osijek in unser Hotel zu fahren. Das
­luxuriöse Hotel Osijek liegt romantisch
direkt an der Drava (Drau), die 22 Kilometer weiter in der Donau mündet. Wir
sitzen in einem Café an der Uferpromenade und genießen den herrlichen Blick
auf die Boote und die Hängebrücke für
Fußgänger. Um den in der Dämmerung
ausschwärmenden Moskitos Herr zu
werden, wird die Drava kurzzeitig mit
Spezialmaschinen mit einer weißen
„Anti-Mücken-Wolke“ eingenebelt. Und
es hilft tatsächlich... Das Zentrum
Osijeks mit seinen schmucken Häuserfassaden und dem wirklich sehenswerten
Rathaus aus dem Jahre 1700 ist nur
­wenige Fußminuten entfernt.
Im verträumten Barockstädtchen Varaždin starten die 70 Teilnehmer der 10. Rallye.
Schnurgerade Straßen führen durch die fruchtbare Landschaft Ostslawoniens.
E
rst vor zwei Tagen sind wir in
dem hübschen Barockstädtchen
Varaždin mit seinen 18 Kirchtürmen gestartet, aber die zahlreichen Eindrücke vermitteln das Gefühl, als ob wir
schon sehr viel länger unterwegs wären.
Die ­erste Etappe führte uns über Novi
Marof und Krizevci bis Bjelovar, letzteres erlangte durch die Bombardierung
der ­historischen Innenstadt während des
­Jugoslawienkriegs traurige Berühmtheit.
Für uns hieß es in Bjelovar erst einmal
Abschied nehmen vom beschwingten
Kurven fahren. Ab hier war Entspannung angesagt. Es ging nach Slawonien
und in die Baranja, wo die Straßen wie
mit dem Lineal gezogen durch eine
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Bewachter Parkplatz vor dem Hotel
­Turist in Varaždin (links). Shopping im
ungarischen Mohács (oben). Stjepan
aus Čeminac (rechts oben). Die Baranja
ist aus dem touristischen Dornröschenschlaf erwacht (rechts unten). Stipp­
visite in U
­ ngarn, hier der Grenzübergang Barcs (ganz rechts).
Vom Hotel Osijek im Zentrum der slawonischen Metropole genießt man einen herrlichen Blick auf die beeindruckende Altstadt.
Auf kurvigen Nebenstraßen geht es über das Velebit-Gebirge an die Adria.
Die Drava (Drau) fließt durch Osijek.
r­ iesige Ebene in einen schier endlosen
Horizont führen.
Die Baranja erstreckt sich weit bis
ins Nachbarland Ungarn hinein. Wir
lenkten unsere Bikes vom ungarischen
Grenzübergang Barcs über Szigetvár
und Pécs nach Mohács. Im Unterschied
zur kroatischen Baranja gibt es in der
ungarischen mehr Wald, ansonsten ist
alles sehr ähnlich. Damit wir nicht auf
den Motorrädern ein­schliefen, verordnete ich meiner Gruppe Shopping im
Supermarkt von Mohács. Dort kauften
wir natürlich ungarischen Paprika und
Tokajer für die Lieben ­daheim. Weniger
exotisch berührte uns der Anblick von
deutschen Märkten wie dm, Kika oder
Deichmann-Schuhe...
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Für das Leben ohne Minen
In Udvar überquerten wir die Grenze,
um uns wieder auf die ostkroatischen
Sehenswürdigkeiten zu konzentrieren.
Im Zentrum des Städtchens Beli Manastir steht ein großes Werbeschild eines
kroatischen Handy-Anbieters: „za zivot
bez mina“ (für das Leben ohne Minen).
Womit wir beim Thema wären. Immer
noch gibt es zigtausende von unentdeckten Minen. Daher sollte man nie
unbedacht auf eine Wiese oder in den
Wald laufen und Warnschilder tunlichst
ernst nehmen.
Immer wieder wird behauptet, dass
sich Ostkroatien bzw. Slawonien und
seine Baranja in einem touristischen
Dornröschenschlaf befänden. Das stimmt
nicht! In den letzten Jahren hat sich viel
getan. Zum Beispiel: die neu ausgeschilderte Kroatische Weinstraße in der
Baranja. Schon vor 2000 Jahren haben
die Römer hier erfolgreich Wein angebaut. Heute gibt es entlang der „Vinske
Ceste Baranje“ zahlreiche Weinkeller,
wo man auch hervorragend essen kann.
Ein weiteres touristisches Highlight
ist der Naturpark Kopački Rit, der mit
knapp 300 Vogelarten als ornithologisches Paradies gilt. Hier leben unter
anderem schwarze Störche, weiße Wildgänse und 40 verschiedene Süßwasserfisch-Arten. In diesem 17.000 Hektar
großen Naturreservat fließt die Drau in
die Donau. Regelmäßige Überschwemmungen sorgen für die lebensnotwendigen Sümpfe, die mit Schilfgras übersät
sind. Als wir bei unserem Besuch die
Helme abnahmen, genossen wir das
­Gezwitscher in dieser faszinierenden
Sumpflandschaft, wo auch viele tausend
Rehe, Hirsche und Wildschweine zu
Hause sind. Kleine asphaltierte Straßen,
die durch den Park führen, bieten herrliche Ein- und Ausblicke in eine nahezu
unberührte Natur.
Strahlende Kinderaugen im Zentrum von Đakovo, wo Lixis Gruppe für Aufsehen sorgt.
Über einen schmalen Damm kann man durch den Naturpark Kopački Rit fahren.
Fruchtbares Land, kraftvolle Flüsse
Bei strahlendem Sonnenschein verlassen
wir morgens Osijek Richtung Vukovar,
das direkt an der Donau liegt. In der
Donaumitte verläuft die Grenze zu
Serbien. Einst war die Stadt ein städtebauliches Prunkstück: Barockfassaden,
überdachte Bogengänge an den Straßenseiten, das Barockschloss der Grafen Eltz
oder das Franziskanerkloster. Doch 1991
war es vorbei mit der Beschaulichkeit.
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Schild in Serbien (links). „Für das Leben
ohne Minen“, so ein kroatischer HandyAnbieter (oben). „Hoffentlich Allianz
versichert?“, Ruine in Vukovar (rechts
oben). Der Wasserturm von Vukovar
soll als Mahnmal an den schrecklichen
Krieg so erhalten bleiben (ganz rechts).
Typisches Haus in der Baranja (re. u.).
Das beschauliche Örtchen Ruševo westlich von Đakovo könnte auch irgendwo in Niederbayern liegen.
Serbische Kampftruppen begannen im
Frühherbst mit der Bombardierung, die
Stadt wurde großenteils zerstört, Schloss
Eltz brannte aus. Am 18. November des
gleichen Jahres wurde Vukovar besetzt.
Die Bevölkerung war entweder geflohen
oder gestorben, die Kroaten vertrieben.
Erst 1998 wurden Vukovar und Ost­
slawonien an Kroatien zurückgegeben.
Von einst 46.000 Einwohnern kamen
nur knapp 30.000 wieder zurück. Mit
dem Wiederaufbau kommt man nur
langsam voran und noch immer zeugen
zahlreiche Ruinen und der zerschossene
Wasserturm als gewolltes Mahnmal vom
Krieg. Wir wollen uns Zeit nehmen,
­finden einen Parkplatz fast direkt an der
Donau und bummeln durch Vukovar.
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Wir sind eher schweigsam und hängen
unseren Gedanken nach...
Nächste Station ist Ilok, rund 40 Kilo­
meter südöstlich am Hochufer der
­Donau und der Grenze zu Serbien gelegen. Die Stadt ist von Weinbergen umgeben und für seinen Gewürztraminer
bekannt. Ilok ist ein sehr hübsches
kleines Städtchen mit einem fantasti­
schen Blick auf die Donau. Gleich daneben liegt Bačka Palanka, wo wir die
Grenze nach Serbien passieren. Reisepass und Grüne Versicherungskarte sind
ein Muss. Wer letztere vergessen hat,
muss 70 Euro für eine Ersatzkarte bezahlen, die nur in Serbien gilt, und eine
Stunde Wartezeit einplanen. Auf den
100 Kilometern über Sombor nach
­Norden gibt es eigentlich nichts Spannendes zu sehen, trotzdem ist diese
Etappe interessant: Im Gegensatz zu
Kroatien sind hier wesentlich ältere
­Autos und LKWs unterwegs. Die Architektur ist sehr einfach gehalten. Die
­Gärten und Wiesen sind zwar gepflegt,
aber kaum mit bunten Blumen bepflanzt. Die Orte sind in kyrillischer
Schrift ausgeschildert, die größeren auch
in der lateinischen.
Tonis Gruppe posiert in Ilok vor der Donau, der natürlichen Grenze zu Serbien.
Links und rechts der Donau
Am frühen Nachmittag verlassen wir
Serbien am Grenzübergang Bezdan und
überqueren auf einer riesigen Stahl­
brücke die Donau. Das 29 Meter hohe
Kriegsdenkmal von Batina können wir
schon von weitem erkennen und ein paar
Minuten später parken wir die Motor­
räder auf dem Gradac-Hügel in Batina.
Vom Denkmal aus genießt man eine
grandiose Aussicht auf die Donau und
das Dreiländereck Kroatien, Serbien,
Ungarn. Vom 6. bis 29. November 1944
fand hier die „Schlacht von Batina“ statt,
in der sowjetische und jugoslawische
Verbände gemeinsam die deutschen
Truppen besiegten und so Batina und
die Baranja befreiten.
Wir freuen uns an den seltenen
­Blumen und Früchte, die hier wachsen.
Blauer Himmel und Sonnenschein
­locken zum Weiterfahren. Wir bummeln entlang der Weinstraße und entdecken in Karanac ein ethnisches Dorf. Es
ist etwas versteckt, weil man erst durch
die im Zentrum gelegene Dorfkneipe
geht und dann durch einen romanti­
schen Garten, in dem Fischpaprikasch
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„Schneller Reisen“ lautet das Motto von Ljubas Gruppe, hier in Varaždin.
Die Teilnehmer der
10. KroatienRallye hatten
die Mög­
lichkeit, die
Honda-Modelle Varadero
Travel, CBF
600, Transalp
Travel und
CBF 1000
Probe zu
­fahren.
Gruppe von Markus an der kroatisch-ungarischen Grenze.
Hoch oben vor dem Denkmal in Batina lacht Lixis Fotogruppe.
Die Teilnehmer um Sigi setzen sich beim Abschlussfest in Szene.
Ulfs Gruppe vorm Restaurant „Djed“ bei Hrvatska Kostajnica.
Leser Stephan Weber testete die Wunderlich BMW F 800 GS Supermoto:
„Natürlich ist die BMW ein ganz anderes Motorrad als meine Honda VFR800. Die
größte Umstellung für mich war das Blinken, da die Schalter auf beiden Seiten des
Lenkers angebracht sind und ich noch nie auf einer BMW gesessen bin. Die Supermoto ist ein sehr handliches und sehr einfach zu fahrendes Bike. Der Sound hat mir
sehr gut gefallen wie auch der durchzugsstarke Motor, mit dem man schaltfaul
­fahren kann und trotzdem sehr flott unterwegs ist. Beim starken Beschleunigen verschiebt sich das Gewicht auf das Hinterrad und die Wunderlich-BMW steigt sehr
leicht. Die aufrechte Sitzposition und der breite
Lenker bieten viel Komfort und sorgen für
großen Fahrspaß. Die Supermoto legt sich wie
von selbst in die Kurven. Die Bremse kam mir
­insgesamt etwas schwach vor, das kann aber an
den langen Federwegen liegen, die für eine
­Supermoto selbstverständlich sind. Das ist sicher
Gewohnheitssache. Ab einer Geschwindigkeit
von 130 km/h hat es mir die Jacke immer leicht
nach oben geschoben, obwohl diese per Reißverschluss mit der Hose fest verbunden war.
Auch den Helm zog es nach oben, egal ob ich
aufrecht oder gebeugt saß. Mein Fazit: Ein Motor­
rad zum draufsetzen, losfahren und wohlfühlen.“
und köstliche Weine aus der Region
­serviert werden. Sonntags gibt es LiveMusik. Im „Etno Selo“ kann man sich
anschauen, wie die Dorf­bewohner vor
ein paar hundert Jahren lebten. In die
­a lten Häuser und Werkstätten kann
man hineingehen und darf die Ausstellungsstücke auch anfassen. Ein lehrreicher Bummel mit vielen historischen
Fotomotiven.
Eines haben die meisten Dörfer hier
gemeinsam: Entlang der kerzengeraden
Hauptstraßen reihen sich die für diese
Region typischen Gründerzeit-Häuschen
mit den hübschen vorstehenden Fassaden, Säulengängen an der Seite und
einem Graben davor, der parallel zur
Straße verläuft.
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10. REISE MOTORRAD KROATIEN-RALLYE 2009
Unsere Köpfe sind so voll mit Eindrücken, dass wir gerne die Helme abnehmen, als wir unsere Bikes auf dem
Parkplatz vor dem Hotel Osijek abstellen. Morgen früh steht die längste Etappe
der Rallye auf dem Programm. Es geht
quer durch Kroatien, für 50 Teilnehmer
an die Plitvicer Seen, für den Rest direkt
nach Selce an die Adria.
D
ie Sonne lacht bereits vom kobaltblauen Himmel, als die ersten
Gruppen gegen 7.00 Uhr früh
Osijek verlassen. An den Plitvicer Seen
und an der Adria haben die monsun­
artigen Regenfälle der letzten Tage aufgehört, passend zu unserem Fahrplan.
Noch ziemlich müde rollen wir nach
Đakovo. Das Land ist eben, die Weizenfelder üppig, der Highway kerzengerade
und der Horizont fern. Schon von weitem können wir die 84 Meter hohen
Türme der romanisch-gotischen Kathedrale erkennen. Auf dem Stadtplatz beleben wir uns mit reichlich Capuccino
und lassen das slawonische Kleinod auf
uns wirken.
Der charmante Badeort Selce an der türkisfarbenen Adria ist das Ziel der Rallye.
Und der Horizont in weiter Ferne
Wenige Kilometer westlich beginnt sich
dann die Asphaltstraße zu winden und
zu biegen: Kurven! Die Landschaft wird
hügelig, links und rechts fliegen Wälder
und bunte Wiesen an uns vorbei. Das
idyllische Ruševo könnte auch in Nieder­
bayern liegen. Auf dem Weg von Požega
nach Pakrac hat uns der Bürgerkrieg
wieder. Halbfertige Rohbauten, dazwischen Ruinen mit Einschusslöchern,
säumen kilometerlang die Straße. Kein
Mensch zu sehen. Pakrac war von 1991
bis 1995 als Frontstadt der Kroaten hart
umkämpft. Viele der historischen Bauten wurden schwer beschädigt und nur
wenige davon sind bis heute wieder aufgebaut.
Über Novska, Sisak und Glina er­
reichen wir schließlich Slunj, wo die
meisten Teilnehmer der Kroatien-Rallye
in Privatzimmern übernachten. In dem
Dorf gibt es zahlreiche kühle Forellen­
bäche mit Holzbrückchen und kleine
Wasserfälle. Ein herrlicher Vorgeschmack auf die Besichtigung der Plit­
vicer Seen am nächsten Tag.
Nach den vier vergangenen, erlebnisreichen Fahrtagen haben die Gruppen
zwischen 1.200 und 1.650 Kilometer auf
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Pleternica bekommt eine neue Straße und wir eine Offroad-Einlage.
In Smiljan bei Gospić befindet sich um das Geburtshaus des berühmten Erfinders Nikola Tesla
ein Memorial Center (links). Giovanni und Tea
mit ihrem mobilen kroatischen Souvenirshop
beim Abschlussfest in den Weinbergen (oben).
Bei der großen Tombola gab es super Preise von iXS und Gore.
Spanferkel, Lamm, Wein und kroatische Volksmusik.
Vater und Sohn genießen den Ausflug zu den Pitvicer Seen.
Die Sonne versinkt hinter der Insel Krk und dem Učka-Gebirge.
Der Mercedes-Benz Sprinter 315 CDI mit
Hochdach und langem Radstand diente
während der Kroatien-Rallye als zu­
verlässiges Begleitfahrzeug. Neben den
Testmaschinen musste nur ein Motorrad transportiert werden, das wegen
einem Elektronikschaden ausfiel. In
Selce wurden die Hondas verladen.
dem Tacho, als sie in den Badeorten
Selce und Crikvenica eintreffen. Im
w­armen Licht der hinter den Weinbergen versinkenden Sonne wird bis spät in
die Nacht gefeiert und geredet. Es gibt
gegrilltes Spanferkel, Lamm und Berge
von Čevapćići. Die Urkunden sind verteilt, als mein Handy klingelt. Stjepan
meldet sich aus Čeminac. Er bedankt
sich noch mal im Namen des ganzen
Dorfes für unseren Besuch, lässt alle
Teilnehmer herzlich grüßen und erzählt,
dass der Bürgermeister auch gerne auf’s
Fußballfeld gekommen wäre, aber nicht
glauben wollte, dass wir tatsächlich in
Čeminac zu Gast wären. Wir sollen bitte
wieder kommen und ihm noch eine
Chance geben...
m
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10. REISE MOTORRAD KROATIEN-RALLYE 2009
Zwischen 1.200 und
1.650 Kilometer fuhren
die sechs Gruppen auf
der 10. KROATIEN-RALLYE 2009
von REISE MOTORRAD. Die Route
führte zum großen Teil auf winzi­
gen Nebenstrecken von Varaždin
aus über Osijek, Vukovar, Đakovo,
Sisak und die Plitvicer Seen an
die Adria nach Selce. Abstecher
nach Ungarn und Serbien standen ebenfalls auf dem Programm.
Zu den Highlights in diesem Jahr
zählten vor allem die Eindrücke
im ostkroatischen Slawonien,
durch das die Flüsse Drau und
Donau fließen.
Die wichtigsten Highlights
entlang der Route
• Bummel durch die barocke
­Altstadt von Varaždin. Römische
Thermen im Norden von
Varaždin.
• Abstecher nach Ungarn von
Barcs über Pécs und Mohács
­zurück nach Kroatien.
• „Vinske ceste Baranje“ – die
Weinstraße durch den Bezirk
­Baranja in Ostslawonien.
• Osijek ist mit rund 90.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt
Kroatiens und liegt romantisch
an der Drau.
• Die Donau fließt direkt durch
­ ukovar und Ilok, wo noch sehr
V
viele Ruinen an den schreckli­
chen Bürgerkrieg (1991 bis 1995)
erinnern.
•A
bstecher durch Serbien über
Sombor nach Batina. Im Naturpark Kopački Rit sind rund 300
Vogelarten und 50 Fischarten
beheimatet.
• In Đakovo gibt es eine wunderschöne Kathedrale sowie ein
­berühmtes Lipizzaner-Gestüt.
•P
akrac wurde als Frontstadt
während des Krieges hart umkämpft, viele historische Bauten
wurden beschädigt.
•D
ie Besichtigung der Plitvicer
Seen ist ein Muss für alle Naturund Winnetou-Fans.
• In Smiljan nahe Gospić befindet
sich das Geburtshaus des berühmten Erfinders Nikola Tesla.
Anlässlich seines 150. Geburtstags wurde 2006 ein Memorial
Center mit interessanten Ausstellungsstücken eröffnet (www.
mcnikolatesla.hr).
• S elce ist ein sehr hübscher und
ruhig gelegener Badeort mit
Blick auf die Insel Krk.
Formalitäten
Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen
für die Einreise nach Kroatien und
REISE MOTORRAD bedankt sich bei den
Sponsoren der 10. Kroatien-Rallye:
Vom BMW-Zubehörspezialisten
Wunderlich war Felix Abel auf einer
Wunderlich BMW F 800 GS Supermoto mit von der Partie. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, dieses Motorrad Probe zu fahren
und sich über GPS und BMW-Zubehör zu informieren.
Für die große Tombola am ­Abschlussabend
spendierte iXS Motorcycle-Fashion tolle Preise:
Eine hochwertige iXS Textiljacke Paraguay,
­einen Integralhelm HX 711 Raptor sowie iXS
Lederhandschuhe Odin als Hauptpreis im Gesamtwert von 585 Euro.
Zusätzlich gab es X-Magnet Minibags für den Tank oder Gürtel, Tex
Wash Textilwaschmittel, chice Sonnenbrillen, Seidensturmhauben
und Bandanas. Jeder Teilnehmer erhielt außerdem ein Halstuch
­sowie Visierputztücher.
Die Firma W.L. Gore & Associates GmbH schenkte den
zehn Handschuh-Testern jeweils ein Paar hochwertige
Gore-Tex-Handschuhe und spendierte für die Tombola
Windstopper und Kappen.
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit,
folgende Honda-Modelle Probe zu
fahren: Varadero Travel, CBF 1000 und 600 sowie Transalp Travel.
Das Begleitfahrzeug war 2009 ein Mercedes-Benz Sprinter
315 CDI mit Hochdach und langem Radstand.
unterstützt von
Čeminac wurde 1561 erstmals schriftlich in den Kirchenbüchern
er­wähnt. Die Siedlung entstand unter der Regierung von Kaiser
Josef zwischen 1716 und 1723 auf dem Besitz des Grafen Esterhazy.
Die meisten Einwohner kamen aus Deutschland, aus dem Schwarzwald. 1945 wurden die Dorfbewohner vertrieben und die damalige Volksrepublik Jugoslawien siedelte Kroaten aus Nordkroatien
(vor allem aus der Region Varaždin) in Čeminac an. Die Kirche von
Čeminac wird wegen ihrer Größe und Schönheit auch die „Kathedrale von Baranja“ genannt. Sie wurde 1906 auf den Grundmauern
der ursprünglich im Jahre 1745 erbauten Kirche erbaut. Auch
Čeminac wurde 1991 von der Serbischen Armee angegriffen und
die meisten Bewohner flüchteten nach Osijek südlich der Drau. Erst
am 15. Januar 1998 wurde die Baranja befreit und steht seitdem
­unter dem verfassungsrechtlichen Schutz von Kroatien. Mittlerweile
ist die „Kathedrale von Baranja“, die im Bürgerkrieg von den Serben
schwer beschädigt wurde, mit Spendengeldern wieder komplett
restauriert worden.
Ungarn einen gültigen Reisepass
(besser!) oder Personalausweis.
Für die Einreise nach Serbien ist
ein gültiger Reisepass unbedingt
erforderlich. Die Grüne Versicherungskarte ist in allen drei Ländern
Pflicht! Infos: www.auswaertiges-amt.de.
ähnlich wie in Deutschland. In
Serbien wird mit Dinar bezahlt
(1 Euro = 95 Dinar) und in Ungarn
mit Forint (1 Euro = 290 Forint).
Häufig kann man auch mit kleinen
Euro-Geldnoten bzw. EC-Karte
bezahlen.
Geld und Kosten
Kroatien: Die Landeswährung
ist der Kuna. 1 Euro entspricht
etwa 7,3 Kuna. Geldautomaten
und Wechselstuben gibt es in
­jedem größeren Ort. Kreditkarten
und Euro werden fast überall
­akzeptiert. Das Preisniveau ist
Motorrad fahren
Wer die hier vorgestellte Strecke
fahren möchte, sollte unbedingt
Erfahrung mitbringen. Chaoti­scher
Verkehr, Schlaglöcher, Rollsplitt,
Tiere auf der Fahrbahn und
schlechter Straßenbelag sind
keine Seltenheit. Auch mit wilden
Von Varaždin
bis Bjelovar
führt die kurvenreiche Strecke
über sanfte
­Hügel. An den
kroatischen
Tankstellen
kann man sich
auch gut mit
­Proviant und
Kartenmaterial
versorgen.
Kurzinfo Kroatien
Mit 56.594 qkm Festlandfläche in Form eines Hufeisens ist Kroatien
etwas kleiner als Bayern (70.553 qkm). Das Land liegt im geographi­
schen Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa und ist kulturell von westeuropäischen und orientalischen Einflüssen geprägt.
4,4 Millionen Menschen leben in der parlamentarischen Mehrparteien-Republik, davon sind 90 Prozent Kroaten und 4,5 Prozent Serben. Viele kroatische Staatsangehörige leben im Ausland, knapp
eine halbe Million in Deutschland. Kroatien ist seit 2004 Beitritts­
kandidat zur Europäischen Union. Die Hauptstadt Zagreb zählt inklusive Vororten rund eine Million Einwohner, ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das wirtschaftliche, kulturelle und akademische
Zentrum des Landes. Offizielle Landessprache ist Kroatisch (lateini­
sche Schrift), in den Touristenzentren wird aber meist auch Englisch,
Deutsch und teilweise Italienisch gesprochen. Der überwiegende
Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Kroatien zählt seit Jahren
zu den angesagtesten europäischen Urlaubsländern. Kein Wunder,
mit einer Küstenlänge von stolzen 5.835 Kilometern (davon sind
4.056 km Insel- und Riffküste) sowie 1.185 Inseln mit einer Gesamtfläche von 31.067 qkm. Die größten Inseln sind Cres und Krk, 47 Inseln sind bewohnt. Dinara heißt der höchste Berg mit 1831 m Höhe.
Die 11. KROATIEN-RALLYE mit neuem Konzept findet voraussichtlich vom 29. Mai bis 2. Juni 2010 in Opatija statt.
24 REISE MOTORRAD 2009/5
H
SLO
Varaždin
Novi Marof
LJUBLJANA
Szigetvár
Križevci
ZAGREB
HR
Voloder
Sisak
Karlovac
Rijeka
Beli Manastir
Crikvenica
Selce
Drava
Veliki
Zdenci
Kutina
Petrinja
Čeminac
Kopački
Rit
Sombor
SRB
Dunav
Odžaci
Pakrac
Požega
Novska
Glina
Ogulin
Mohács
Batina
Bjelovar
Virovitica
A6
Pécs
Barcs
A3
Slunj
A5
Ruševo
Osijek
Ðakovo
Vukovar
Slavonski
Brod
Bačka
Palanka
Ilok
Krk
Senj
Cres
Plitvizer
Seen
A1
Rab
Bihać
Banja Luka
BiH
Gospić
Tuzla
Karlobag
Pag
Überholmanövern ist immer zu
rechnen. Leichte, wendige Motorräder und Reise-Enduros bieten
den meisten Fahrspaß. Auf den
Hauptverbindungsstrecken gibt
es strenge Radarkontrollen.
Mückenschutzmittel sowie Sonnencreme mitnehmen.
Hoteltipps
• Hotel Turist, Aleja Kralja Zvonimira 1, HR-42000 Varazdin,
www.hotel-turist.hr
• Hotel Osijek, Samacka 4,
HR-31000 Osijek, www.hotelsosijek.hr
• Hotel Marina, Emila Antica 78,
HR-51266 Selce, www.hotel-marina.net
• Motorradpension Mihajlović,
S. Brozovica 16, HR-51266 Selce,
www.kroatien-aktiv.com
• Hotel Therapia, HR-51260 Crikvenica, www.therapia.hr
• Privatzimmer in der Nähe der
Plitvitzer Seen: Milka Vukinovic,
Cerovac 90b, HR-47240 Slunj,
Telefon +385 (0)47 78 70 04
(www.tz-slunj.hr).
Landkarten/Literatur
• Marco Polo: Slowenien, Kroatien,
Bosnien-Herzegowina, Serbien,
Montenegro, Mazedonien,
1 : 800.000, € 8,50, ISBN 978-38297-3873-6.
• ADAC: Nördliche Dalmatinische
Küste, 1 : 200.000, € 7,50, ISBN
978-3-8264-1389-6.
• Auto Karte Trsat Nr. 5: Slavonija,
1 : 175.000, erhältlich an großen
kroatischen Tankstellen, ca. € 5,00.
• Marco Polo: Ungarn, 1 : 300.000,
€ 8,50, ISBN 978-3-8297-3878-1.
• DuMont Richtig Reisen: Kroatien,
€ 22,95, ISBN 978-3-7701-7609-0.
Häuser entlang der Hauptstraße in der Baranja.
Wichtige Adressen
• Infos, Fotos sowie Anmeldung
für die Kroatien-Rallye 2010:
www.kroatien-rallye.com und
www.reisemotorradportal.de
• Kroatien-Aktiv, Motorrad- und
Enduro-Touren sowie Motorradpension: www.kroatien-aktiv.com
• Kroatien: www.kroatien.de und www.
kopacki-rit.com
• Serbien: www.serbia.travel
• Ungarn: www.ungarn.de
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