Auslandspraktikum bei Mercedes-Benz Research und Development

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Auslandspraktikum bei Mercedes-Benz Research und Development
Auslandspraktikum bei Mercedes-Benz Research
und Development North America, Inc.
Unsere Hochschule
auf einen Blick
– Abschlussbericht –
Hagen · Iserlohn · Meschede · Soest ·
Lüdenscheid
Name:
Jörn Ruhose
E-Mail:
[email protected]
Datum:
02/06/2014
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
II
1 Einleitung
1
2 Gründe für den Aufenthalt
2
3 Vorbereitungen
3
4 Start ins Praktikum
5
5 Vorstellung des Arbeitgebers
7
6 Tätigkeiten im Unternehmen
14
7 Kulturelle Unterschiede
17
8 Freizeitaktivitäten
19
9 Fazit
22
II
1 Einleitung
1
Einleitung
Nach meinem Praxissemester und der Projektarbeit im 6. und 7. Fachsemester bei
der Daimler AG in Stuttgart im Bereich Einkauf für Apps und Internet Dienste, bekam ich das Angebot, meine Einsatzzeit bei Mercedes-Benz in Kalifornien,
Sunnyvale, fortzusetzen. Zunächst hatte ich ein Auslandssemester erst im Masterstudium geplant. Auf Grund des hervorragenden Angebotes, entschied ich mich
mein Bachelorstudium zu verlängern und die Abschlussarbeit erst nach meinem
Auslandsaufenthalt anzufertigen. Der nachfolgende Bericht behandelt deshalb die
Erfahrungen über mein Auslandspraxissemester vom 01. Oktober 2013 bis zum 31.
März 2014 in den USA.
1
2 Gründe für den Aufenthalt
2
Gründe für den Aufenthalt
Bereits zu Beginn meines Bachelor-Studiums an der FH-Südwestfalen in Meschede,
im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen, hatte ich ein anschließendes MasterStudium angestrebt. Von Anfang an wollte ich, ein Auslandssemester in einem englischsprachigen Raum absolvieren. Da jedoch dieses sehr kosten- und srbeitsintensiv ist, plante ich einen Auslandsaufenthalt zum Ende meines Studiums. Dadurch
wollte ich Erfahrungen über fremde Lebensweisen und Arbeitswelten sammeln und
zeitgleich vor meinen Start ins Berufsleben und somit in den neuen Alltag“ etwas
”
Abenteuer“ erleben und mich beruflich und persönlich fortbilden. Nun blieb nur
”
noch die Ungewissheit in Finanzierungsweise.
Während meiner einjährigen Zeit bei Mercedes-Benz, bot sich mir die Chance im Anschluss an mein Praxissemester und der Projektarbeit ein Praktikum im
Bereich Entwicklung für Apps und Internet-Dienste in Kalifornien, USA zu absolvieren. So konnte ich einen Teil der Kosten decken. Nach einem kaufmännischen
Praktikum hatte ich somit nun die Möglichkeit mein Wirtschaftsingenieurstudium
durch ein technisches Praktikum zu komplementieren. Dadurch erhoffte ich mir,
beide Seiten des Softwarebereichs Apps und Internet-Services kennenzulernen.
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3 Vorbereitungen
3
Vorbereitungen
Die Laufzeit meines Praktikumsvertrages endete im August 2013. Das erste An”
gebot“ für ein Praktikum im Ausland bekam ich im Mai 2013. Nach den Plänen meines Teamchefs im Einkaufsbereich sollte das Auslandssemester direkt im
September 2013 starten. Da der Standort in Sunnyvale dem Bereich MercedesBenz Research & Development North America angehört, das als ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der Daimler Group angesehen werden kann, musste
ich hier erst das obligatorische Bewerbungsverfahren durchlaufen. Nach mehreren
Gesprächen und Informationen über die Finanzierungsmöglichkeiten bewarb ich
mich schließlich Ende Juni bei MBRDNA. Am 25 Juli 2013 wurde ich zu einem
Telefoninterview mit einem Teamchef der Abteilung Research & Development Infotainment Systems in Sunnyvale eingeladen. Direkt nach dem Telefoninterview
erhielt ich die Zusage für einen Praktikumsplatz. Danach bekam ich einen Arbeitsvertrag und die ersten zusätzlichen Informationen zugesendet. Aufgrund des
Visumsprozesses legten wir den 1.Oktober als realistischen Starttermin fest. Somit
hatte ich eine zweimonatige Vorbereitungszeit für das Auslandspraktikum.
Wer in Amerika ein Praktikum absolvieren will, benötigt ein gültiges J1Arbeitsvisum. Dieses Visum stellt eine der US-amerikanischen Einrichtungen in
Deutschland aus. Für einen erfolgreichen Termin im Konsulat, ist es jedoch notwendig, sich mit Hilfe einer Visa-Organisation einige Dokumente zu beschaffen.
Diese Organisation überwacht den Aufenthalt in den USA und steht bei Fragen,
Anregungen oder Problemen jederzeit bereit. Deshalb war der erste Schritt die
Suche nach einem geeigneten offiziellen J-1 Visasponsor. Da im Laufe des Jahres
bei den meisten Organisationen das Kontingent an J1 Visa erschöpft ist, dauerte es eine Weile, bis ich eine Organistion fand. Schließlich war mit der German
”
3
3 Vorbereitungen
American Chambers of Commerce-Deutsche-Amerikanische Handelskammer“ doch
noch ein geeigneter Sponsor gefunden. Zunächst stellte ich einen Antrag auf Zulassung für den J1-Visaprozess. Hier gehörte z.B. neben dem Antragsformular,
der Nachweis einer Auslandskrankenversicherung, das Motivationsschreiben, ein
gültiger Sprachnachweis, Referenzen oder Empfehlungsschreiben über vorherige
Praktika und die finanzielle Absicherungserklärung zu einigen Vorbereitungsaufgaben. Nach der Antragsstellung Anfang August hatte ich ein weiteres Interview
mit der Organisation, um über die Gründe und Erwartungen eines Praktikums in
den US zu sprechen. Nach diesem Telefoninterview tauschten sich die Organisation
und der Arbeitgeber mit einigen Informationen, wie z.B. dem Trainingsplan, aus.
Nach ein paar Wochen Wartezeit bekam ich von der Organisation das Formular
DS-2019 (Zertifikat für Berechtigung zum Austausch), das für die Ausstellung des
Visums benötigt wird. Die Beauftragung der Organisation und das Ausstellen des
Formulars ist das Teuerste am Visumsprozess und kostet mehrere hundert Euro.
Mit diesem und weiteren Dokumenten, wie z.B. das DS-160 (Visa Application),
einem aktuellen Reisepass, ein passendes Visumsfoto, einen DHL Expressbrief zur
Rücksendung der Unterlagen oder aber Belege, wie den Arbeitsvertrag oder Rückreisegründe, stand nun dem Konsulatstermin in Frankfurt nichts mehr im Wege.
Nach einer Terminvereinbarung und weiterer Zahlung von Gebühren fuhr ich Ende September zum US-Konsulat (Frankfurt). Die Fahrtzeit zum Konsulat bedarf
der größten Zeitnahme, da man zu diesem Termin nicht zu spät kommen sollte.
Der Eintritt bleibt sonst verwehrt. Der Konsulatstermin selber war nach einem
kurzen Interview (Gründe für die Einreise und Rückreise, Planungen während des
Aufenthaltes) und der Abnahme von Fingerabdrücken innerhalb weniger Minuten
abgeschlossen. Am 25. September erhielt ich vom Konsulat den Reisepass, das DS
2019 und ein gültiges Visum. Somit war die Ausstellung des Visums nur wenige
Tage vor der Abreise in die USA (1.Oktober) abgeschlossen.
Dies waren alles vorgegebene Vorbereitungen, die notwendig sind, um in USA
einreisen zu dürfen. Private eigene Vorbereitungen, wie die Wohnungssuche, die
Autosuche oder das eröffnen eines Bankkontos konnte ich somit nicht treffen. Da
mir aber in den ersten Wochen ein Hotelzimmer und ein Mietauto zur Verfügung
stand, machte ich mir darüber zunächst keine Sorgen.
4
4 Start ins Praktikum
4
Start ins Praktikum
Da ich nicht wusste, ob das Visum passend zum Praktikumsstart eintraf buchte ich
erst fünf Tage vorher die Flüge für die Hin- und Rückreise. Ich entschied mich, am
1. Oktober in die USA einzureisen. Der Praktikumsstart verschob sich somit um
einen Tag nach hinten. So blieb mir keine Zeit in den USA vor dem Praktikumsstart
ein Bankkonto zu eröffnen, eine Social Security Card (Sozialversicherungsnummer)
zu beantragen oder mich einfach vom Jetlag zu erholen und die Umgebung zu
erkunden.
Beide Kontinentalflüge stellten sich als sehr holprig heraus. Der Hinflug (Frankfurt - San Francisco) brachte eine mehrstündige Verspätung durch die Räumung
/ Sperrung des Düsseldorfer Flughafens und damit verbundener Umbuchungen
zum Frankfurter Flughafen mit sich. Aufgrund der neunstündigen Zeitverschiebung landete ich somit abends in San Francisco und kam gegen Mitternacht im
Hotel an. Somit blieb nicht viel Zeit sich zu akklimatisieren. Bereits am nächsten
Tag startete ich um 8:00Uhr mit dem Praktikum.
In den ersten Arbeitstagen bewältigte ich, nach dem ersten Kennenlernen des
Gebäudes und der anderen Mitarbeiter/Praktikanten viele organisatorische Aufgaben mit der Human Ressource Abteilung von Mercedes-Benz. Z.B. musste ich
eine Direct Deposit Form (Überweisung mit der Bank) einrichten oder Geheimhaltungsvereinbarungen unterschreiben, den Arbeitsausweis anfertigen, die Kontaktformulare ausfüllen oder die Social Security Card anlegen. Hier unterstützten mich
überwiegend andere Praktikanten. Die Einarbeitung in die fachlichen Themen war
durch die vorherige Zusammenarbeit mit Deutschland sehr schnell geklärt. Auf
die Arbeitsaufgaben im Unternehmen gehe ich in Absatz 6. Tätigkeiten im Un”
ternehmen“ näher ein. Erste kleinere Aufgaben, wie der Lieferantensuche für die
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4 Start ins Praktikum
Dienste der neuen Telematik Generation wurden mir aber schnell übertragen. Darüber hinaus kamen auch private ToDos auf mich zu, wie z.B. das Eröffnen eines
Bankkontos, die Suche nach einer Wohnung, Abschluss eines Mobilfunkvertrages,
die Suche nach Fortbewegungsmitteln oder aber das Knüpfen neuer Kontakte, sowie das Kennenlernen der näheren Umgebung. Die ersten Tage kämpfte ich noch
mit dem Jetlag. Aber durch den direkten Start in den Berufsalltag gewöhnte ich
mich schnell an den neuen Tagesrhythmus.
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5 Vorstellung des Arbeitgebers
5
Vorstellung des Arbeitgebers
Die Daimler AG zählt zu den erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt.
Dabei gehören Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Vans, Daimler Trucks, Daimler Buses und Daimler Financial Services zu den Geschäftsfeldern des Konzerns.
Gerade im Bereich der Premium-PKW zählt das Unternehmen zu den größten Automobilherstellern. Im Bereich der Nutzfahrzeugproduzenten ist die Daimler AG
sogar weltweit führender Hersteller.
Die Anfänge des Unternehmens, beginnen im Jahr 1883 mit Gottlieb Daimler
und Carl Benz. Damals gründete Carl Benz die Benz & Cie. Rheinische GasmotorenFabrik Mannheim. Gottlieb Daimler arbeitete früh mit Wilhelm Maybach bei der
Gasmotorenfabrik Deutz zusammen. Ihre erste gemeinsame bahnbrechende Entwicklung war die Standuhr“, bei der es sich um einen schnelllaufenden Verbren”
nungsmotor handelte. Daraus entwickelten sie den Daimler Reitwagen“. Dieser
”
besteht aus einem Fahrrad ähnlichen Gestell mit einem Ein–Zylinder Motor.
Der bekannte Mercedes-Stern wurde 1909 als Markenzeichen eingetragen und
ist seit dem das Logo des Unternehmens. Die Abbildung Daimler Markenzeichen
”
im Wandel der Zeit“ zeigt dabei die verschiedenen Markenzeichen im Wandel der
Zeit. Das Symbol steht für die universelle Motorisierung zu Lande, zu Wasser und
”
in der Luft“.
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gründete 1890 die Daimler-Motoren Gesellschaft am Cannstatter Seelberg. Schon 1902 expandierte das Unternehmen nach Berlin-Marienfelde, indem man die Motorfahrzeug- und
Motorenfabrik Berlin AG übernahm. 1903 brannten die Werkshallen in Canstatt vollständig
aus und man verlagerte die Produktion nach Untertürkeim, wo sich heute die Konzernzentrale
befindet. Der für die Marke bekannte Mercedes-Stern wurde 1909 als Markenzeichen eingetragen und ist seit dem das Logo des Unternehmens. Das5Symbol
steht für diedes
universelle
Vorstellung
Arbeitgebers
Motorisierung „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“.
Abbildung 2: Daimler Markenzeichen im Wandel der Zeit
Abb. 1: Daimler
Markenzeichen im Wandel der Zeit.
Aufgrund einer Wirtschaftskrise erfolgte im Jahr 1926 die Fusion der Benz & Cie. Rheinische
Gasmotoren-Fabrik mit der Daimler Motoren Gesellschaft zur Daimler-Benz AG. Mit diesem
Aufgrund einer Wirtschaftskrise erfolgte im Jahr 1926 die Fusion der Benz
Zusammenschluss entstand gleichzeitig auch die Automobilmarke Mercedes-Benz. Während
& Cie. Rheinische
mit
Daimler
MotorenMilitärfahrGesellschaft zur
der Zeit des Gasmotoren–Fabrik
Nationalsozialismus entwickelte
undder
produzierte
das Unternehmen
Daimler–Benz
diesem
Zusammenschluss
entstand
gleichzeitig
zeuge, AG.
Panzer,Mit
Schiffsund Flugmotoren.
Der Konzernumsatz
wuchs von
65 Millionen auch die
Automobilmarke
Mercedes-Benz. Während der Zeit des Nationalsozialismus entJörn Ruhose
8
wickelte und produzierte das Unternehmen Militärfahrzeuge, Panzer, Schiffs- und
Flugmotoren. Der Konzernumsatz wuchs von 65 Millionen Reichsmark im Jahr
1932 auf 942 Millionen Reichsmark im Jahr 1943. Die Belegschaft stieg auf über
74.000 Personen an. Sie bestand überwiegend aus Kriegsgefangenen und verschleppten Ausländern.
Zum Ende des Krieges verlor der Konzern viele Werke durch Zerstörung oder
Verlust der Besitzrechte. So war zum Beispiel in Sindelfingen kein überdachtes
Gebäude mehr vorhanden. Nach dem Krieg entwickelte sich der Betrieb zu einem
Innovationsführer auf dem Automobilmarkt, z.B. durch die Sicherheitsfahrgastzelle 1951 oder dem Airbag 1981. 1998 kam es zur Fusion mit der US–amerikanischen
Chrysler Corporation zur DaimlerChrysler AG. Zu dieser Zeit hatte Daimler Benz
über 300.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von ca. 124 Mrd. DM und einem Gewinn von ungefähr 8 Mrd. DM. Im Jahre 2007 wurde Chrysler verkauft.
8
5 Vorstellung des Arbeitgebers
Es entstand die heutige Daimler AG mit Dr. Dieter Zetzsche als Vorstandsvorsitzender.
Im Jahre 2013 erwirtschaftete Daimler einen Jahresumsatz von über 118 Mrd.
Euro und einem EBIT von 10,82 Mrd. Mit insgesamt 275.000 Beschäftigten und
über 2,2 Millionen verkauften Produkteinheiten ist die Daimler AG weiterhin im
Wachstum. Dabei wurden in den einzelnen Geschäftsfeldern über 1,56 Mio. PKW,
fast 490.000 Trucks, über 270.000 Vans, sowie 33.705 Busse verkauft. Der Bereich
Daimler Financial Services besitzt ein weltweites Vertragsvolumen von 83.539 Millionen Euro und bietet ein umfassendes Spektrum von automobilbezogenen Finanzdienstleistungen an. Die Produktpalette reicht von Leasing- und Finanzierungsangeboten bis hin zu Versicherungen und innovativen Mobilitätsdienstleistungen.
Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten. Zum heutigen
Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium Automobilmarke der Welt, die Marken smart, Freightliner, Western Star, Bharat Benz,
Fuso, Setra und Thomas Built Buses. Besonders hervorzuheben sind die Modelle der Tochtergesellschaft AMG, die die Serienmodelle im Fahrzeugprogramm zu
leistungsstarken high-performance Produkten weiterentwickelt.
Besonders wichtige Automodelle für die Konzernstrategie der Daimler AG ist
zurzeit die neue Mercedes-Benz A–Klasse (Interne Bezeichnung: 176) im Kompaktklassensegment und die Mercedes-Benz S–Klasse (222) in der Oberklasse. Daimler
hat als Pionier des Automobilbaus, den Anspruch, die Zukunft der Mobilität zu
gestalten. Das Unternehmen setzt dabei auf innovative und grüne Technologien
sowie auf sichere und hochwertige Fahrzeuge, die ihre Kunden faszinieren und begeistern sollen. Aber auch die Erschließung neuer Märkte soll die Zukunftsfähigkeit
stärken. So ist z. B. die umfassende Konnektivität im Auto als Verbindung von
Mobilität und Consumer–Elektronik zu den wichtigsten Trends bei der Gestaltung
des automobilen Fortschritts zu sehen. Innovative Telematik– und Infotainment–
Systeme gehören bereits zu der Ausstattung der Mercedes–Benz Modelle. Hinter
dem Stichwort Drive Kit Plus“, mit der eigens von Mercedes-Benz entwickelten
”
Digital-DriveStyle App, verbirgt sich die Integration des iPhones ins Auto. Damit
lassen sich während der Fahrt unter anderem Navigation inklusive Echtzeitver-
9
5 Vorstellung des Arbeitgebers
kehrsdaten, Internet Radio, Twitter, Facebook und Glympse über einen Controller in der Mittelarmlehne bedienen. Mit diesen und weiteren Fahrzeuginnovationen
besteht der Anspruch, ein führender Hersteller für die Produktion von Premium
Fahrzeugmodellen zu werden. Während der Einkaufsbereich der Mercedes-Benz
Apps zentral in Stuttgart, Deutschland sitzt, so ist der Entwicklungsbereich nicht
nur im Technologiezentrum in Sindelfingen. Im Silicon Valley, Kalifornien, befinden
sich eine Vielzahl an bedeutendsten IT- und High Tech Unternehmen aus der Elektronik und Internet Branche. Somit gründete die Daimler AG im Jahr 1994 mit der
Mercedes-Benz Research & Development North America, Inc. (MBRDNA), eine
Entwicklungs- und Forschungsabteilung in Nord-Amerika. Das Headquarter liegt
dabei im Herzen von Silicon Valley, in Sunnyvale. Insgesamt beschäftigt MBRDNA
300 Angestellte an den folgenden Standorten:
Standort
Staat
Bereich
Sunnyvale - Headquarter
Kalifornien
Group Research & Advanced Engineering
Advanced User Experience Design
Ann Arbor
Michigan
Tech Center
Long Beach
Kalifornien
Tech Center
Redford
Michigan
eDrive & Powertrain
Carlsbad
Kalifornien
Advanced Design
In den fünf Geschäftsbereichen: Research and Advanced Engineering“,
”
Advanced User Experience Design“, Powertrain & eDrive“, Tech
”
”
”
Center“ and Mercedes-Benz Advanced Design“ arbeiten die Mitarbeiter
”
an dem Auto von morgen. Im Fokus dabei stehen die Forschung und Vorentwicklung, Produktentwicklung und Test/Simulation, sowie Studien für zukunftsträchtige Designs. Vorrangig arbeiten die Standorte für Mercedes-Benz-Cars, aber auch
für andere Geschäftsbereiche von Daimler wie zum Beispiel den Daimler Trucks.
Mit immer intelligenteren Fahrerassistenzsystemen entwickeln die Ingenieure kluge
automobile Begleiter der Zukunft.
Ich arbeitete im Bereich Research and Advanced Engineering in Sunnyvale
für das Team der App Development Group. Dieser kooperiert besonderes eng mit
Partnern und führenden Unternehmen aus der Konsumerelektronik und der Informationstechnik in Silicon Valley zusammen. Zu den Premium-Partnern zählen
10
5 Vorstellung des Arbeitgebers
Abb. 2: Headquarter MBRDNA in Sunnyvale
unter anderem Google“ und Yelp“ für die lokale Suche, tunein“ als OnlineRadio
”
”
”
Anbieter sowie Facebook“ mit dem sozialen Netzwerk. Diese Unternehmen stellen
”
dem Mercedes Kunden ihren Content überall auf der Welt und zu jeder Zeit zu Verfügung. Dabei entwickeln, designen und testen die Mitarbeiter Premium-Lösungen
mit der Benutzung der neuesten Smartphone Technologien, wie den oben erwähnten Drive-Kit-Plus oder COMAND Online. Das COMAND Online ist das High-end
Multimediasystem von Mercedes-Benz mit Navigation, DVD-Wechsler, Radio, Telefonie und viele weiteren Features. Es bietet Internetzugang für freies Browsen im
Stand und Cloud-basierte Mercedes-Benz Apps, die während der Fahrt bedienbar
sind. COMAND Online kann sicher und komfortabel über Dreh-/Drücksteller und
Sprache (Linguatronic) gesteuert werden. COMAND Online mit Mercedes-Benz
Apps und Internetzugang wurde im März 2011 mit dem neuen SLK auf dem Internationalen Automobil-Salon in Genf eingeführt. Es ist für alle Mercedes-Benz Modelle und in mehr als 80 Märkten erhältlich. Um eine Verbindung mit dem Internet
herzustellen, wird in vielen Märkten das Smartphone des Kunden für die Datenübertragung genutzt (Tethering). Aufgrund der Implementierung des Bluetooth-
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5 Vorstellung des Arbeitgebers
Profils PAN, dessen Markteinführung im Frühjahr 2013 in neuen Mercedes-Benz
Fahrzeugen begann, kann COMAND Online mit den meisten Telefonen genutzt
werden, z.B. dem Apple iPhone oder Android-basierten Smartphones. Der Datenaustausch erfolgt über die sichere Mercedes Cloud (Daimler Vehicle Backend).
Abb. 3: Mercedes-Benz Apps
Dabei gehören folgende Anwendungen zu den Mercedes-Benz Apps:
Mercedes-Benz Apps - aktuelles Portfolio
• Wetter
• Online Maps powered by Google
• Local Search powered by Google
• Download POI&Routes
• Google StreetView
• Panoramio by Google
• TuneIn Radio
• Mercedes-Benz Radio
• HRS Hotel Search
• Facebook
• News (inklusive Vorlesefunktion)
• Länderverkehrsinformationen
• Parkplatzsuche
• Morningstar Finance
• Mercedes-Benz Service-Angebote
12
5 Vorstellung des Arbeitgebers
• Fluginformationen
• Kinoprogramm
• Verkehrsüberwachungskameras
• Yelp
• Gas Stations&Fuel Prices
Diese Anwendungen sind für eine benutzerfreundliche Oberfläche im Auto optimiert worden und besitzen somit ein eigenes User-Interface. Die aktuellen Modelle
der Daimler AG sind voll vernetzt und bieten attraktive Telematik- und Infotainmentfunktionen.
Neben der North America Research and Development, Inc. sind weitere Unternehmensgruppen in Nord Amerika angesiedelt. Darunter zählen an über 35
Standorten die Daimler Trucks North America, Mercedes Benz Financial Services,
Daimler Vans, Freightliner Custom, Mitsubishi Fuso Truck of America, Thomas
Built Buses, Daimler Componentes and Logistics, Detroit Diesel Corporation oder
Car2go. Im Jahr 2013 erwirtschafteten dabei rund 28.300 Mitarbeiter an 35 Standorten einen Jahresumsatz von rund 28 Mrd. Euro.
Daimler in North America Locations
24
23
1
2
2120
22 19
26
2527
18
17
3
4
15
1314
12 11
10
5
6
8
16
9
7
2928
30
31 3234
33
35
Abb. 4: Daimler Standorte in Nord Amerika
USA
1 Portland, Oregon
Daimler Trucks North America
Headquarters and Product Development
2 Portland, Oregon
Daimler Trucks North America
Truck Assembly
3 Sunnyvale, California
Mercedes-Benz
Research & Development
Headquarters
4 Long Beach, California
Mercedes-Benz
Research & Development
5 Carlsbad, California
Mercedes-Benz
Research & Development
6 Fort Worth, Texas
Mercedes-Benz Financial Services
Operations Center
7 Austin, Texas
car2go North America Headquarters
8 Tuscaloosa, Alabama
Mercedes-Benz
U.S. International
9 Charleston, South Carolina
Daimler Vans Manufacturing
10 Fort Mill, South Carolina
Daimler Truck Financial Services
11 Fort Mill, South Carolina
Daimler Trucks North America
Sales & Marketing
12 Gaffney, South Carolina
Freightliner Custom
Chassis Corporation
13 Gastonia, North Carolina
Daimler Components
and Logistics
14 Mount Holly, North Carolina
Daimler Trucks North America
Truck Assembly
15 Cleveland, North Carolina
Daimler Trucks North America
Truck Assembly
16 High Point, North Carolina
Thomas Built Buses
17 Logan Township, New Jersey
Mitsubishi Fuso Truck of America
18 Montvale, New Jersey
Mercedes-Benz USA
19 Redford, Michigan
Detroit Diesel Corporation
13
6 Tätigkeiten im Unternehmen
6
Tätigkeiten im Unternehmen
Wie in Kapitel 5.“Vorstellung des Arbeitgebers“, arbeitete ich im Team der App
Development Group an der Integration des Digital Lifestyles und der Verfügbarkeit
des Internets der Cars der Marke Mercedes Benz. Durch mein Praxissemester im
Einkaufsbereich für Apps und Internet-Dienste waren mir die Produkte, Lieferanten und Ansprechpartner bei Daimler bestens bekannt. So konnte ich die bereits im
Procurement erlangten Kenntnisse in die projektspezifischen Aufgaben der R&D
Abteilung einfließen lassen. Eine lange Einarbeitungsdauer, sowie das Knüpfen von
Kontakten oder das Erlernen von fundiertem Wissen über die Fahrzeuge, Bauteile und Lieferanten war nicht notwendig. Außerdem hatte ich durch mein Wirtschaftsingenieurstudium die Grundkenntnisse der beiden Fachgebiete theoretisch
abgedeckt.
Zum Großteil der praktischen Aufgaben zählten folgende Punkte:
Sammlung und Entwicklung von Ideen für zukunftsträchtige Mercedes -Benz Apps und Entwurf der passenden Konzeptentwicklung. In
diesem Zusammenhang erstellte ich sogenannte One-Pager, die die Funktionsbeschreibungen, Nutzungen des Kunden und die technischen Anforderungen an den
Lieferanten, sowie an MBRDNA besaßen. Die Entwürfe und Ideensammlungen
stellte ich gemeinsam mit dem Team Daimler internen Gremien vor.
Ein weiteres großes Aufgabengebiet war vor allem die Prozessorganisation im Team der App Development Group (Software Entwicklung). Aufgabe war
es den Entwicklungs- und Implementierungsprozess zu untersuchen und zu verbessern. Ich überprüfte die aktuellen Arbeitsabläufe und modellierte anhand der
allgemein theoretischen Begriffsdefinitionen Prozesse für die Daimler AG. Zu den
Prozessen gehörten z.B. das Konfiguration Management, Software-Design, Tes-
14
6 Tätigkeiten im Unternehmen
ting, Release-Management oder die Produktintegration. Das Aufgabenspektrum
umfaßte die Abstimmung mit den verantwortlichen Sachbearbeitern, die theoretische Ausarbeitung oder die Erstellung der Dokumentationen (Ablaufplan, Beschreibung, Ergebnislisten, ...). Zusätzlich unterstützte ich einen Masteranden bei
der Untersuchung und Optimierung des Daimler-App-Entstehungsprozesses. Hier
half ich bei der Beschreibung und Verbesserung der Einkaufsprozesse bis zur Untersuchung von entwicklungstechnischen Themen. Bei dieser Tätigkeit untersuchten
wir Automobil-Prozesse und verglichen diese mit Softwareabläufen um Verbesserungspotenziale aufzudecken, Kooperationen mit Lieferanten zu optimieren und
leistungsfähiger gegenüber der Konkurrenz zu sein.
Eingesetzt wurde ich außerdem im Bereich der Software Quality Assurance, der einen untergeordneten Bereich in der App Development Group darstellt. In
den verschiedene Entwicklungsstufen der Mercedes-Benz Apps und der Komplexität der Entwicklungssoftware ist es notwendig bestehende und zukünftige Apps zu testen und Qualitätsmängel aufzudecken. Dazu gehörte die Identifikation
von Fehlermeldungen, die Fixierung von Programmierfehlen und der Vorschlag
von benutzerfreundlichen Optimierungsvorschlägen. Dies erfolgte an sogenannten
Test-Benches im Büro, aber auch bei Test Drives durch Kalifornien, wo die reale
Situation dargestellt und aus Sicht des Kunden getestet wurde.
Zum weiteren Aufgabengebiet gehörte die Durchführung diverser Beschaffungsmarktuntersuchungen/Marktanalyse für die Telematik und Infotainment Bauteile im Bereich der Apps und Internet-Dienste der nächsten TelematikGeneration. Hier waren vor allem die oben erwähnten amerikanischen/kalifornischen
IT Firmen von Bedeutung. Im Rahmen dieser Aufgabe suchte ich nach neuen potenziellen Kooperationsunternehmen. Von der Internetrecherche, über die erste
Kontaktaufnahme und Vertragsverhandlungen bis hin zur Vertragsunterzeichnung
bewältigte ich vielen Aufgaben, die ich bereits im Einkaufspraktikum lernte. Neu
in diesem Bereich war vor allem die Untersuchung der Lieferanten Programmierschnittstelle (API), die ich zusammen mit den Entwicklungsingenieuren qualitativ
bewertete.
Zudem unterstütze ich aus Kalifornien die Zusammenarbeit zwischen MBRDNA und PSQ in Deutschland. Dazu zählten Aufgaben wie der Teilnahme an tech-
15
6 Tätigkeiten im Unternehmen
nischen Angebotspräsentationen, kommerzielle und rechtliche Aufgaben, wie der
Abschluss von NDA´s, oder aber die Vermittlung von diversen Problemstellungen
zu unterschiedlichsten Projekten. Ich vermittelte die Arbeitsprozesse des Einkaufs
im Entwicklungsbereich und vice versa. Des Weiteren analysierte ich die Vor- und
Nachteile einer dauerhaften oder zeitweisen personellen Unterstützung des Einkaufs in der Entwicklungsabteilung bei MBRDNA in Sunnyvale.
Auf Grund der Vorgeschichte meines Praktikums in Deutschland und der vertrauten Arbeitswelt, konnte ich bereits ab dem ersten Tag sehr selbstständig und
ohne große Anlernphase Aufgaben übernehmen. Da die Einkaufsabteilung auf einem anderen Kontinent liegt, hatte ich den Eindruck, dass die R&D Mitarbeiter
positiv die Einsatzzeit aufnahmen und so Aufgaben an mich weiterleiteten.
16
7 Kulturelle Unterschiede
7
Kulturelle Unterschiede
Die USA gilt als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dies ist in viellerlei
Hinsicht auch richtig. Da sind die endlosweiten Highways, die unzähligen Sportarten oder die unterschiedlichsten Naturlandschaften. Dass aber nicht alles nur
schön ist, zeigt z.B. das Schusswaffengesetz. Auf der einen Seite herschen bei der
Einreise sehr hohe Sicherheitsmaßsnahmen. Auf der anderen Seite besitzen viele
Amerikaner eine Schusswaffe und jährlich sterben daran ca. 30.000 Menschen.
Dieses kleine Beispiel zeigt, dass amerikanische Kulturgegebenheiten Vorteile
haben, aber es genauso gut Nachteile gibt.
In der nachfolgenden Tabelle, beschreibe ich einige auffällige kulturelle Unterschiede zwsichen der deutschen und amerikanischen Welt. Hier möchte ich aber
erwähnen, dass Kalifornien, besonders die Bay Area um San Francisco, nicht typisch amerikanisch ist. Durch die Einwanderungen von Chinesen, Indern, Italienern
oder Mexikanern hersscht eine großse Internationalität.
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7 Kulturelle Unterschiede
Amerikanisch
Deutsch
Freundlichkeit
In der Shopping Mall wird jeder Kunde
nach der Befindlichkeit befragt.
Deutschland zurückhaltender. Der Kunde
wird am Anfang zunächst in Ruhe gelassen
und erst später wird Hilfe angeboten
Ernährung
Essgewohnheiten sind ganz anders. Es ist
alles süß und fettig. Zudem sind die gesunden Nahrungsmittel, wie Äpfel, Melonen oder Karotten, verhältnismäßsig teuer.
Dadurch ist der Fast Food Konsum (Bürger, Mexikanisch) sehr hoch. Des Weiteren
gibt es alles in Groß“. Z.B. die Wasserfla”
sche in 1 Gallone (3,79Liter).
Obst, Gemüse sind in Deutschland deutlich billiger. In der BRD hat die gesunde
Ernährung einen sehr hohen Stellenwert.
Waren können immer mehr in Single Haushaltspackungen gekauft werden.
Sportevents
Sportevents sind ein Ereignis für die ganze Familie. Beim Football wird sich schon
Stunden vor Anpfiff getroffen. Man hatte
das Gefüehl, daß das Ergebnis des Spiels
nur zweitrangig ist. Es ensteht dadurch eine andere Fankultur. Stimmung erfolgt nur
bei Animation.
In Deutschland herscht beim Handball
oder Fußball für viele Zuschauer Ausnahmezustand. Es gibt so mehr Emotionen positiv als auch negativ. Ausschreitungen
gehören in Europa zum Sport dazu.
Nationalstolz
Die Nationalhymne wird jederzeit gespielt
und regelrecht gefeiert. Zudem ist die amerikanische Flagge allgegenwertig.
Auf Grund der Vergangenheit und der unterschiedlichen Herkunftsländer ist der Patriotismus bei Weitem nicht so stark ausgeprägt.
Straßsenverkehr
Den Führerschein bekommt man mit
50Dollar und einer 15minütigen Fahrprüfung. Die Pflichtuntersuchung und Ladungssicherung sind Fremdwörter. Auf
Highways besteht immer eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit städnig hohem
Verkehrsaufkommen .
In Deutschland kostet der Führerschein
mehrere hundert Euro und viele Fahrstunden. Vorteil in Deutschland ist, dass das
Strafmaß bei Verstössen geringer ist als in
Amerika.
Wohnung
Mietpreise sind in Kalifornien sehr hoch.
Einem Praktikanten ist es nur möglich, ein
Zimmer zu mieten oder eine Wohngemeinschaft zu gründen. Dafür bekommt man
dann direkt einen Fitnessraum und einen
Pool dazu.
In Deutschland sind die Mietpreise vergleichsweise niedrig, falls man nicht gerade
eine Wohnung in München Mitte sucht.
Arbeitsumfeld
Familiäres Arbeitsumfeld. Die Familie
wird zu allen möglichen Feierlichkeiten in
das Unternehmen eingeladen. Z.B. veranstaltete MBRDNA zur Weihnachtsfeier
oder an Halloween Partys mit der Familie.
Selten Aktivitäten ausserhalb der Arbeitszeiten und wenn, dann meistens nur innerhalb des Teams.
Hierarchien
Auch wenn MBRDNA stark an DAI angelegt ist, so herschen doch flachere Hierarchien in Amerika. Ich habe mich dort mit
dem CEO und Geschäftspartnern geduzt.
In Deutschland ist der Respekt vor Vorgesetzten deutlich stärker ausgeprägt. in
Deutschland duzen Praktikanten meistens
nicht ihre Vorgesetzen
Arbeitszeiten
Lange Arbeitstage kein Problem, da die
teilweise kostenlose Verpflegung und mehrere Aufenthaltsräume mit sportlichen Aktivitäten die Arbeitsmotivation, auch nach
einer längeren Zeit im Büro, erhalten
bleibt. Diese Form der Bürogestaltung ist
vor allem in der IT-Branche weitverbreitet.
Räume mit Spielekonsolen, Tischtennisplatten oder Kicker-Tischen, sowie Kühlschränke mit kostenlosen Getränken sind
hier eher Mangelware. Meist wird der Akku durch eine Kaffeepause oder einem Spaziergang aufgeladen.
Bildungsstand
Bildung ist in Amerika sehr teuer, so dass
sich nur wohlhabende Amerikaner akademische Ausbildungen leisten können.
Bildung wird vom Staat bezahlt und jeder hat die Möglichkeit, in kurzer Zeit zu
studieren, ohne sich mit mehreren tausend
Euro verschulden zu müssen.
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8 Freizeitaktivitäten
8
Freizeitaktivitäten
In Amerika ist das Freizeit Angebot sehr groß. Gerade im Urlaubsstaat“ Kalifor”
nien besteht ein hohes Angebot an Freizeitaktivitäten. Die Ursache hierfür liegt an
der Grösse des Staates und an den unterschiedlichsten geographischen Gegebenheiten.
Abb. 5: Freizeitaktivitäten
Neben alpinen Bergen und Wäldern mit Riesenmammutbäumen im Norden,
kilometerlangen Küstenabschnitten im Westen und heißen Wüsten im Osten gibt es
19
8 Freizeitaktivitäten
im Süden die buntesten und vielleicht schönsten Städte der Welt zu besichtigen. Da
die meisten Freizeit-/ Nationalparks oder andere große Städte weitenfernt liegen,
beschränkten sich diese Besuche meist aufs Wochenende.
Kleinere Aktivitäten wie der Besuch von Sportevents, Musikbands in der Stadt
San Francisco oder einfach nur Sportaktivitäten standen auch trotz der langen
Arbeitstage unter der Woche an.
Den Großteil der Aktivitäten unternahm ich mit Praktikanten von Daimler.
Dies war vor allem bei Wochenendtrips der Fall. Da die Amerikaner diese Tage
oft mit ihren Familien verbrachten. An typisch amerikanischen Veranstaltungen,
wie Lasertag, Halloween, Superbowl oder Barbecue, nahmen nicht nur deutsche
Praktikanten teil.
Kleine Übersicht der Freizeitaktivitäten
• Nationalparks
– Lake Tahoe
– Yosemite Nationalpark
– Gran Canyon
(Bild: Mitte)
(Bild: Mitte unten)
– Napa Valley
• Städte und andere Einrichtungen
– San Francisco mit der Golden Gate Bridge oder Alcatraz
(Bild: Unten links)
– Los Angeles mit Beverly Hills, Santa Monica, Venice Beach oder Hollywood (Bild: Oben links)
– Las Vegas
(Bild: Mitte rechts)
– Palm Springs
– San Diego mit Gaslamp District, USS Midway, Coronado Bridge oder
La Jolla Beach
– Stanford University
– Besichtigung der Arbeitsgebäude von Google, Facebook oder Apple
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8 Freizeitaktivitäten
– Highway 1 und Route 66
(Bild: Oben Mitte und rechts)
– Hover Dam
• Besuch von Sportevents
– Icehockey Spiel der San Jose Sharks
– Football Spiel der Stanford Cardinals
– Basketball Spiel der Golden State Warriors
– Superbowl
• Sportaktivitäten
– Badminton
– Fussball/Soccer
– Fahrradtouren
– Fitnessstudio
– Paint Ball und Lasertag
– GoKart fahren
– Golf
– Barbecue
– Surfen
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9 Fazit
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Fazit
Es ist nicht ganz einfach sich für ein Praktikum in den Vereinigten Staaten zu
entscheiden und zu bewerben. Es bedeutet nämlich eine Menge Arbeit und Zeitaufwand. Dafür erhält man allerdings unvergessliche und außergewöhnliche Erfahrungen und Erlebnisse, die einem im privaten und beruflichen Lebenslauf ungemein
prägen.
Der Arbeitgeber - Daimler - zählt nicht nur in Deutschland zu den TopArbeitgebern. MBRDNA arbeitet stark Daimler gelenkt, jedoch ist das Arbeitsumfeld amerikanisch geprägt. Die IT-Unternehmen in der Bay Area bieten den
Arbeitnehmern im Büro einiges an sozialen Leistungen. So fällt es nicht schwer,
lange Arbeitstage im Büro zu verbringen. Auch tragen die Produkte von MercedesBenz zu einem tollen Arbeitserlebnis bei und machen einfach nur Spaß. Deshalb
empfehle ich die Daimler AG und Mercedes Benz als Arbeitgeber in Deutschland
und den USA.
Im privaten Bereich entwickelt man seine eigene Persönlichkeit und lernt vollkommene Selbstständigkeit. Das Abenteuer, eine andere Kultur kennen und leben zu lernen, ist am Anfang nicht leicht. Wer im Leben jedoch nicht immer den
leichtesten Weg gehen möchte, wird am Ende belont. Die unbegrenzten Möglichkeiten an Freizeitaktivitäten, das mildee Klima und die unglaublich vielfältigen
Landschaftskulissen, vermitteln einen ein ständiges Urlaubgsgefühl. Durch Hollywood, Las Vegas oder der Hippiebewegung wurde Kalifornien zu einem einzigartigen Schauplatz. Aufgrund der Internationalität sollte es jedoch niemanden schwer
fallen, sich schnell einzuleben.
Abschließend ist zusagen; Ein Leben in den USA besitzt Vor- und Nachteile. Während es in Deutschland einen funktionierenden Rechtsstaat mit den vollen Vorzügen der Demokratie und sozialen Entwicklung gibt, besteht in Amerika eine große
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Kluft zwischen Arm und Reich. Mit viel Geld, ist in Amerika viel möglich. Ist man
jedoch Teil der unteren sozialen Schichten und besitzt keine gute Ausbildung, ist
es schwer, einen gut bezahlten Arbeitsplatz zu erhalten. Da dies einen Austauschpraktikanten nur bedingt betrifft, ist die USA ein wirklich tolles Land mit vielen
Vorzügen. Somit ist nur die Trennung von der Freundin, Familie und Freunden
oder der gut bürgerlichen deutschen Küche als nachteilig anzusehen.
Ich bin froh, dass ich diese Chance von Daimler bekommen habe und würde
jederzeit wieder in den USA arbeiten.
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