Überführungstörn von Sloten ins Winterlager zur Marina Oberhausen

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Überführungstörn von Sloten ins Winterlager zur Marina Oberhausen
Überführungstörn von Sloten ins Winterlager zur Marina Oberhausen (2011)
door/ durch Jörg & Ute Küsters
Im Oktober 2011 haben wir unser Schiff TWILIGHT ohne Masten, nur mit einem selbst gebauten Holz rigg ( Großmast
7.05m ü.W und Besan 3.40 m ü.W ) überführt ins Winterlager nach Oberhausen. Sloten-Sneek-Grouw-BergumGroningen-Delfzijl –Emden-Weener-Papenburg-Schleuse Herbrum und viele viele mehr, insgesamt 19 Schleusen.
Durch den Dortmund-Ems-Kanal, Haren- Meppen- Lingen-Münster bis Henrichenburg in den Rhein-Herne-Kanal an
unsere Heimatstadt Essen vorbei in di Marina Oberhausen am Centro – O. Ostern/Pasen 2012 geht es wieder zurück
nach Sloten, dann aber über Duisburg in den Rhein in Richtung Niederlande über Lobith in die Geldersche Ijssel bis
Kampen – Urk – Lemmer- Pr.Magrietkanaal –Sloten.
Marc hat die drei Schipper Jörg, Ralf, Karl mit dem Auto nach Sloten gebracht, das war am 4.10.2011. Nachdem wir
die gesamten Vorräte gebunkert hatten machten wir uns über den legenderen Kartoffelsalat von Lotti her. Nach einer
kurzen Törn-Besprechung für die nächsten Tage legten wir uns in die Kojen.
Sloten Mittwoch 5.10.2011 9.00 h
Los geht`s Leinen los mit dem ersten Tagesziel nach Groningen wo wir 80 Km noch vor dem Bug hatten. Die
Wettervorhersage die auch in den nächsten Tage voll zutraf lautete nach Knmi: Deutsche Bucht und für die gesamte
Nordsee 7 - 9 Bft. Bewölkt mit Regen und das Komplett-Programm. Da wir den ersten Tag noch Binnen waren hielt es
sich in Grenzen. Über Sneekermeer, Grouw, Bergum im Prinzess Magrietkanaal kamen wir dann in den van
Starkenborgkanaal und waren gegen 18.30 h im Oosterhaven in Groningen. Toiletten und Duschen waren leider
geschlossen, beim nächsten Mal einfach die Hafenmeisterin anrufen.
Donnerstag 6.10.2011
Nach dem Duschen und Frühstück erst einmal das Wetter, unverändert viel Wind. Wir beschließen deswegen erst um
12.00 h weiterzufahren. Das Ziel ist das nur 25 Km entfernte Delfzijl, nördlichster Seehafen Hollands mit Einfahrt in
dem Dollart und zur Nordsee. Unser Liegeplatz ist im Seehafen, nachdem wir die Schleusen in Delfzijl nach fast einer
Stunde passiert haben.Delfzijl kann man als Stadt ignorieren.
Freitag 7.10.2011
Heute haben wir mal eine Stunde länger geschlafen, wir können erst gegen 13.00 h mit auflaufendem Wasser im Takt
der Tide weiter. Unser heutiger Plan ist bis Weener zu kommen. Als wir aus dem Pollendamm in den Dollart einfuhren
erwischte uns wie
vorhergesagt eine sehr hohe Welle von der Nordsee kommend. Da der Wind aber aus NW kam, hatten wir auf
Vorwindkurs bis Emden 2-3 Meter hohe Wellen (Wir mussten nach dem anderthalbstündigen Wellenritt erst mal
durchatmen).An Ditzum vorbei durch das Gezeiten-Sperrwerk in Gandersum wo nur ein Sperrtor wegen Wind und
Welle geöffnet war.
Das Wetter beruhigte sich erst als wir an Leer und Papenburg vorbei schipperten. Danach war es eine ruhige Fahrt bis
wir vor der Schleuse in Weener lagen. Dort gerade festgemacht erwischte uns eine Tzunamiwelle und schüttelte das
ganze Schiff und den überraschten Ralf durcheinander, ein großer Schubverband drückte eine große Welle vor die
Schleuse und an den anlegepontom. Nach ca. 1,5 h kam der Schleusenwärter und wir liefen in den schönen alten
Hafen, Anleger am alten Siel ein.
Samstag 8.10.2011
Heute Morgen geht’s schon um 8.00Uhr weiter durch die Schleuse wieder in die Ems in Richtung Meppen.Gegen
10.45 Uhr lagen wir in der Schleuse Herbrum und verließen somit das Gezeitenrevier der unteren Ems und waren im
*DEK.Nun folgten im Takt die Schleusen Bollingerfähr,Dühte,Hilter,Hüntel. Das Wetter bis hier hin war mehr als
durchwachsen Regen, Hagel und viel Wind.Und kurioserweise meistens in den Schleusen wo die beiden Tsunamis Karl
und Ralf immer raus mussten und Nass wie die Katzen waren.
Jetzt war es bis zur Schleuse Meppen nur noch eine Stunde, dann über VHF 20 eine Meldung der Revierzentrale,
Schleuse Meppen bis zum12.10.2011 wegen techn. Probleme geschlossen…….. Was tun? Ruhe bewahren und erst
mal überlegen. Karl muss Montag nach Hause und Ralf macht sich sorgen um Paulchen. Ertstmal den nächsten Hafen
gesucht, Jachthafen Hase Ems ist es. Hafenmeisters angerufen und gegen 17.00 Uhr dann endlich fest gemacht. Da
waren wir nun, Hafen weit außerhalb von Meppen aber ein Lichtblick : Vor dem Hafen ein Griechisches Lokal, wo sich
auch Duschen und Toiletten vorgefunden haben. Das war unsere Rettung, oder meine. Am nächsten Tag gegen
Mittag kamen Ute und Giesela und holten Karl und Ralf ab. Vorher waren wir noch beim Griechen Super Essen.
Bis Dienstag den 11.10.2011 war Ich denn allein „ Tu Hus „. Gegen Mittag kam dann Ralf zurück mit Ulrike und
brachte mir meine Ute zur Weiterfahrt Richtung Heimat. 9.10.-11.10.2011 Ich verbrachte schöne ruhige Tage, mit
Bootsarbeiten, lesen, essen beim Griechen, einen Besuch in Meppen auf einem schönen Wander-weg entlang der
Ems. Die Leute hier im Hafen und beim Griechen waren einfach super.Danke. Danke,, *Dortmund-Ems-Kanal*
Mittwoch 12.10.2011
Nach mehrmaligem Kontakt mit der Schleuse und der *WSP öffnet die Schleuse heute Morgen um 6.00. Um 9.00Uhr
geht’s dann mit Skipperin Ute weiter. Und heute unser Schleusenrekord, Meppen ab 9.30 Varloh 11.00,Gleesen
13.15, Hesselte 14.45, Venhaus 15.45, Altenrheine 17.30, Rohde 18.15, und Schließlich nach einem Anruf über Funk
in Bevergen um 19.00 Uhr vor der Schleuse fest gemacht.Eine schöne aber lange Fahrt über die Ems, nur Ute hatte
ein bisschen Stress rein raus und immer hochschleusen gegen Berg. Hat super geklappt mit den Schleusenharken.
Donnerstag 13.10.2011
Heute Morgen sind wir gut ausgeschlafen, aber leider mussten wir noch vor der Schleuse Bevergen, mit dem netten
Schleusenmeister warten. Nebel war in der Nacht aufgekommen, gegen 10.30 Uhr ging es weiter Richtung Münster.
Vor uns waren zwei Berufsschiffe denen wir in guten Abstand folgen. In Münster vor der Schleuse angekommen
warteten wir 2 Stunden bis sich die Tore öffneten. Mit zwei anderen Sportbooten und den Großen Pötten ging es
weiter. Das Wetter hatte sich mittlerweile beruhigt die Sonne war da und die Welt sah ganz anders aus.Es war so kurz
vor 17 Uhr und wir waren in Tomberge angekommen.Ein kleiner Jachthafen im Niemandsland, versandet und bis auf
einen netten Herrn der uns am Steg annahm tote Hose aber Ok. Nach dem Essen noch Duschen und dann ab in die
Kojen. Freitag 14.11.2011
Nach dem Frühstück legten wir ab, und das Drama „ Teil 2 „ nahm seinen Lauf. Beim einfahren in den DEK ein Ruck,
ein Knirschen der Motor stand, mitten im Kanal bei leichtem Nebel. Was tun?, erst mal irgendwie aus dem
Fahrwasser kommen. Ein Paddel bei so einem Schiff war nicht an Bord. Eine super Idee von Ute kam prompt: Nimm
doch das große Fenderbrett rief Sie, und ich paddelte was das Zeug hielt um ans Ufer zu kommen. Keine Möglichkeit
eine Leine festzumachen,Steine, Büsche und eine große Böschung.Also Buganker und Heckanker werfen, damit
waren wir erst mal einigermaßen fest. So jetzt ging es erst mal richtig los, die Schifffahrt musste gewarnt werden und
wir haben über Funk Schleuse Henrichenburg an-gerufen. Eine nette Dame nahm alles in die Hand und
benachrichtigte die *WSP die Berufsschifffahrt und weitere Dienststellen. Jetzt ging’s los, einer musste ins warme
Wasser ca.12 Grad und dann tauchen, und nachschauen. Geahnt hatten wir es: Ein dickes Tau in der Schraube,
Lampe, Messer und runter. Nach einer ¾ Stunde war sie wieder frei. Mittlerweile passierten mehrere große Schiffe
und boten alle Schlepphilfe an, super und danke allen. Wieder an Bord und erst mal auftauen, ich war mehr als
durchgefroren aber egal und weiter im Takt.Funken und mittteilen das die Manöverierunfähigkeit des Schiffes wieder
aufgehoben ist und alle wieder normal fahren konnten. Nach dem ganzen Mist fuhren wir weiter und waren gegen
15.00 im Jachthafen des Schiffshebewerkes Henrichenburg. Festgemacht und nach einem Eimer Tee während der
Fahrt ein Bier ein Bier und een dubbelten Bobbeltje ( Oder Genevers ). Dann zum super Hafenmeister und ersten
Vorsitzenden des Club s anmelden. Abends dann die Entschädi-gung“lekker “ gegessen beim Griechen und dann die
tolle Aussicht auf das in allen Farben beleuchtete alte Hebewerk und dann nach einem kleinen Absacker und ab in die
Kojen.
Samstag 15.11.2011
Nachdem wir ausgeschlafen waren erst mal duschen und dann lecker Frühstücken.Gegen 8.45 legten wir ab und
fuhren auf dem RHK weiter Richtung Zielhafen Marina Oberhausen. An der ersten Schleuse von dreien am heutigen
Tage in Herne – Ost, war es auch wie im Osten 1 ¾ Std. und wir mussten wir warten bis die Berufsschifffahrt
andampfte. Tolle Wurst der Schleusenf……zi, ach war es doch im Norden und in den Nederlanden mooi ( schön,
einfach ).
Aber dann ging es im Konvoi mit den Dampfern weiter nach Wanne- Eickel zur letzten Schleuse in Gelsen-04-kirchen.
Jetzt waren es nur noch 12 km (ein bisschen traurig war ich ( wir )schon, es waren sehr ereignisreiche Tage die zu
Ende gingen. In Oberhausen angekommen warteten Ralf, Ulrike die Kinder Katrin, Marc und Lili auf uns.Karl und
Gisela waren auf dem Weg zur Anlegestelle mit einem tollen Menü im Auto. Es war ein klasse Abschluss unserer
Reise.
Die drei Schipper und Ute.