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Festival des österreichischen Films / Graz, 20.–25. März
FESTIVALZEITUNG
Alle Filme und Termine
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Diagonale 2012
Vorwort
03
Die Summe meiner einzelnen Teile
Apnoe
Inhalt
Vorwort
„Wir wollten Leidenschaft“.................................................. 04
Der Eröffnungsfilm Spanien von Anja Salomonowitz
um mittlerweile 15. Mal widmet sich die Diagonale
dem aktuellen österreichischen Filmschaffen in all
seiner Vielfältigkeit und Produktivität und lädt alle
Interessierten zum Filmfrühling nach Graz. Während
sich das österreichische Filmschaffen im Lauf der letzten Jahre
auf der internationalen Bühne einen Namen machte, hat sich
hierzulande die Diagonale als Forum für alle etabliert, die am
österreichischen Film interessiert sind und/oder davon, dafür
oder damit leben. Das alljährliche Zusammentreffen von Publikum und Branche in Graz bietet die besondere produktive
Gelegenheit, sich in hoch konzentrierter Form anderer Leute
Filme anzusehen, eigene Standpunkte zu überprüfen und Vorurteile abzubauen.
Die Diagonale zeigt einen fokussierten Überblick aktueller.
Filme von bereits bekannten Regisseur/innen, das Programm
kann jedoch auch mit zahlreichen sehenswerten Arbeiten von
Nachwuchstalenten aufwarten. Das diesjährige Programm bietet eine Vielfalt an Themen und ästhetischen Positionen. Neben
Reprisen gibt es auf der Leinwand wie immer auch zahlreiche
Premieren zu entdecken. Der Facettenreichtum ist dabei einmal mehr beeindruckend: Neben den „Klassikern“ Spiel- und
Dokumentarfilm gibt es Kurzfilme unterschiedlichster Art und
Provenienz zu sehen, Historisches (wie eine Werkschau zu Ferry
Radax und das Programm „Shooting Women“) ebenso wie die
Wiederentdeckung von Michael Syneks Die toten Fische und
einen extensiven Blick auf das Schaffen des renommierten.
israelischen Dokumentarfilmers Avi Mograbi, der auch mit einer
Ausstellung in Graz vertreten ist. Dazu kommt, wie gewohnt, ein
umfangreiches Rahmenprogramm mit Gesprächen und Diskussionen – ideale Gelegenheit, sich auszutauschen – und wenn
nicht dort, dann spätestens bei der Nightline. Wir laden Sie
zu anregenden Tagen mit dem österreichischen Kino ein und
freuen uns auf spannende Begegnungen bei der Diagonale 2012.
in Graz.
Barbara Pichler Andreas Ungerböck
Frido Hütter
Festivalleiterin
Herausgeber
Ressortleiter Kultur
Diagonale ray Filmmagazin
Kleine Zeitung
Von Heldenkanzlern und Alpenpanoramen........................ 06
Der Experimentalfilm präsentiert sich gewohnt stark
Spurensuche ........................................................................ 08
Dokumentarfilme, die den Dingen auf den Grund gehen
Die Quadratur des Kreises . ................................................ 12
Internationaler Gast: der Dokumentarfilmer Avi Mograbi
Beziehungsporträts ............................................................. 14
Eindrucksvolle neue Kurzspielfilme
Links von Hollywood ........................................................... 16
Ein Tribute an den Schauspieler Charles Korvin
Rund um die Diagonale ....................................................... 17
Filme von A–Z, Spielplan, Rahmenprogramm, Infos
History ist nicht gleich Herstory ........................................ 35
Der weibliche Blick: das Programm Shooting Women 2
Am Rand................................................................................ 36
Neuentdeckungen im Spielfilmformat
Obsessiver Universalist....................................................... 40
Personale für den Allround-Bildermacher Ferry Radax
Fantastisches Märchen ....................................................... 42
Historisches Special: Michael Syneks Die toten Fische
Kino, Raum, Vergänglichkeit . ............................................. 42
Die Ausstellung Schnitt A-A’ von Sofie Thorsen
Vom Hinschauen und Wegschauen . .................................. 44
Einige Kurzdokumentarfilme blicken in die Vergangenheit
Z
04
Diagonale 2012
Eröffnungsfilm
„Wir wollten Leidenschaft“
Spanien, inszeniert von Anja Salomonowitz, eröffnet die Diagonale 2012. Mit Roman Scheiber
sprach die Filmemacherin über Transzendenz, Western, religiöse Symbolik und die gemeinsame
Arbeit am Drehbuch mit dem Schriftsteller Dimitré Dinev.
E
ine Passionsgeschichte: Anja
Salomonowitz, die bislang an
der Schnittstelle von dokumentarischem und fiktionalem Film
gearbeitet hat, legt mit Spanien ihr Spielfilmdebüt vor. Der Episodenfilm um eine
Kunstrestauratorin (Tatjana Alexander), einen in Österreich gestrandeten Flüchtling
(Grégoire Colin), einen obsessiven Fremdenpolizisten (Cornelius Obonya) und einen spielsüchtigen Kranfahrer (Lukas Miko)
besticht durch eine ausgefeilte Bildsprache
und steckt voller religiöser Anspielungen.
Wolltest du immer schon einen Spielfilm
machen?
Für mich ist es so, dass jeder Film ein komplett neuer und eigener Kosmos ist, den es
zu erarbeiten gilt. Ich mache daher diesen
Unterschied Spielfilm-Dokumentarfilm in
meiner Arbeit nicht. Auch meine Dokumentarfilme sind wie Spielfilme gedreht. Beim
Spielfilm war es mir als Dokumentaristin
umgekehrt wichtig, dass die Schauspieler/
innen das Umfeld sehr gut kennen, in dem
sie sich als Figuren befinden. Deswegen
haben wir eine sehr lange Recherche- und
Probenzeit gehabt.
Am Anfang von Spanien stand auch ein
Dokumentarfilmprojekt.
Am Anfang von Spanien haben Dimitré Dinev
und ich uns kennengelernt und beschlossen
miteinander zu arbeiten. Vor dem Beginn
der Arbeit an Spanien, das stimmt, habe ich
für einen Dokumentarfilm recherchiert, in
dem es um Menschen und deren Schwierigkeiten mit dem Fremdenrecht geht. Irgendwann hatte ich die Idee, fiktional von einem
Fremdenpolizisten zu erzählen, der Kraft
seines Amtes die neue Liebe seiner Ex-Frau
zerstören will. Dafür habe ich einen CoAutor gesucht und bewusst Dimitré gefragt,
mit dem dann gleich eine ganz andere Welt
dazu kam. Ich mag seine spezifische Erzählwelt, wo er Alltägliches und Gegenwärtiges
auf eine mythologische Ebene hebt. Er hat
in diesem Land viel erlebt, in einem Casino
gearbeitet und dort Menschen zu Grunde
gehen sehen. Er hat auch als Restaurator
gearbeitet. Das Schnitzwerkzeug im Film ist
der Original-Ledergürtel, mit dem Dimitré
und sein Freund Rado über die Grenze geflüchtet sind. Übrigens im Sonntagsanzug,
denn sie konnten nur mitnehmen, was sie
am Körper trugen. Deswegen steigt Sava
dann auch in seinem schönsten Gewand
aus dem kaputten Lastwagen.
Wie bist du auf Dinev gekommen und
wie habt ihr zusammengearbeitet?
Ich habe Bücher von ihm gekannt und eine Freundin von mir hat ihn mir empfohlen.
Vor dem ersten Treffen habe ich den Rest
seiner Bücher auch noch gelesen. (Lacht.)
In der Geschichte ist seine spezifische Art
zu denken und zu verknüpfen, zu erkennen,
sie ist in seinem Kopf entstanden und bevor
er sie zu Papier brachte, habe ich mich eingemischt. Eine Vorgabe an uns selbst war,
möglichst wenig mit Worten und viel mit
Handlung und Taten, in Bildern zu erzählen.
Es gab zwei Drehbuchversionen. Worin
lag der Unterschied?
Es war gar keine schlechte Idee, eine gewisse Zeit verstreichen zu lassen. Zwei
Jahre später haben wir uns noch einmal zusammengesetzt und im Wesentlichen alles,
was uns nicht mehr gefallen hat oder zu viel
war, herausgenommen. Am Ende unserer
Arbeit hat mir Dimitré das Drehbuch überantwortet und ich habe den Film daraus gemacht. Ich suchte nach Bildern, denen eine
besondere Stimmung unterlegt ist, die das
Visuelle, so konkret es auch erscheint, transzendiert. Dazu brauche ich diesen starken
visuellen Sog.
Weshalb sind in Spanien drei Episoden
miteinander verwoben?
Das episodische Erzählen kommt daher,
dass wir jeder Figur den Raum geben
wollten, den sie braucht. Das ist also von
den Figuren ausgegangen. Eigentlich sind
es vier Geschichten und keine Episoden.
Jede Geschichte muss auch für sich als
einzelne funktionieren. Das Leben ist nun
mal immer ein Leben im Plural, mit anderen
Leben verwoben. In unserem Fall löst eine
Geschichte erst die anderen aus.
Die Figur des Fremdenpolizisten wirkt
geradezu biblisch getrieben. War das
beabsichtigt?
Der Fremdenpolizist ist mein geheimer
Liebling. Wir wollten Leidenschaft und
Menschen in einer leidenschaftlichen
Geschichte. Leidenschaft reduziert dich.
Diagonale 2012
Interview Anja Salomonowitz
Albert kommt aus einem realpolitischen
Hintergrund und wird dann im Laufe des
Films zu einer poetischen Figur. Er ist wie
alle Figuren des Films widersprüchlich und
verletzt. Magdalena wirkt nur kühl, ist es
aber nicht. Gabriel ist ein liebevoller Familienvater, aber von der Sucht zerfressen, das
Schicksal bezwingen zu wollen.
Die Figur des zwischengelandeten Fremden scheint am ehesten von allen zu wissen, was sie tut.
Alle glauben zu wissen, was sie tun, aber
sein Ziel ist greifbarer. Sava ist mit allen
Wassern gewaschen. Sein einziges Vergehen ist, dass er keine Papiere hat, deswegen muss er untertauchen. Und er bleibt
den ganzen Film über der namenlose Fremde. Dass er Sava heißt, weiß man nur aus
dem Presseheft.
Er ist wie der Held im Western: Er kommt
in die Stadt – unabsichtlich, wegen eines
Unfalls – fängt sich was mit der Frau des
Sheriffs an, hat Ärger mit dem Sheriff,
sucht seine Schlepper, um sie zu rächen,
zieht am Ende des Films wieder weiter und
hinterlässt ein verändertes Dorf. Aber es ist
nur die Grundkonstellation, der Film ist natürlich kein echter Western, es gibt ja auch
keine Pferde.
Ist der Film wegen des Western-Aspekts
in Brauntönen gehalten?
Die Farblichkeit ist da, um die Dramaturgie
zu unterstützen. Sie soll die Charaktere
buchstäblich untermalen.
Dieses Braun-Rot-Gold hat etwas Leidenschaftliches und gleichzeitig spiegelt sich
die Welt der Ikonen, die Magdalena im Film
malt. Es geht auch um Schmerz, deswegen ist vieles im Film dunkel. Und natürlich: Braun ist nicht zuletzt die Farbe der
Wes­tern.
Welche Rolle spielen die religiösen Symbole in Spanien?
Über diese Symbole lässt sich am schnellsten
und unmittelbarsten die Brüchigkeit unserer Welt und unserer Zeit zeigen. Sie sind
05
nur noch Gegenstände, Material, an denen
gewerkt wird und in diesem Sinne hilflos.
Wenn Sava und Magdalena in der Kirche arbeiten – er schnitzt den Flügel des Engels,
sie restauriert eine Wandmalerei –, dann
arbeiten sie an und mit den Attributen der
Religion. Aber Spanien ist deswegen kein
religiöser Film.
Oder wenn Magdalena Ikonen malt, nimmt
sie Menschen von der Straße. Sie verwendet die Augen des Zeitungsverkäufers gegenüber, weil sie so tief traurig sind. Sie
macht damit einen Armen zu einem Heiligen. Irgendjemand irgendwo wird ihn dann
anbeten.
Und auch Spanien selbst steht für einen religiösen, symbolbeladenen Sehnsuchtsort.
Seit 1985 bietet Spanien illegalisierten Menschen immer wieder an, sich legalisieren zu
lassen. Der spanische Staat verspricht sich
davon Sozialabgaben und Steuern. Wenn
der Priester Sava fragt, warum er unbedingt
nach Spanien will und er antwortet „Die
Menschen dort fürchten noch Gott. Wo man
Gott fürchtet, kann man gut leben“, dann
meint er damit nichts Religiöses, sondern
schlicht das Asylrecht. Und er weiß es mit
den Worten des Priesters zu sagen.
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06
Diagonale 2012
Experimentalfilm/Animation
Empty Rooms
Heldenkanzler
366 Tage
Im Freien
Apnoe
Friedl
U.I.F.
Jour Sombre
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Experimentalfilm/Animation
Diagonale 2012
07
Von Heldenkanzlern und
Alpenpanoramen
In fünf Programmen präsentiert sich der österreichische Experimentalfilm auch heuer
wieder gewohnt stark. Auseinandersetzungen mit Popkultur sind dabei ebenso
vertreten wie politische Reflexionen.
E
xperimentalfilme fordern den Blick
der Betrachter/innen, brechen die
Sehgewohnheiten und können,
bei allem Verzicht auf konventionelle Erzählstrukturen, doch ein höchst
sinnliches und spannendes Filmvergnügen
sein. Die Möglichkeiten des Genres scheinen so gut wie unbegrenzt und reichen von
Reflexionen über das eigene Medium bis zu
gesellschaftskritischen Vignetten. Dass Österreich ein guter Boden für das filmische
Experiment ist, haben zahlreiche Festivalerfolge der vergangenen Jahre eindrucksvoll
bewiesen.
Programm 2 widmet sich zentralen Fragestellungen des Experimentalfilms wie
Materialität, Bewegung und Haptik. Der
Filmemacher Siegfried A. Fruhauf ist u. a.
mit seiner aktuellen Arbeit Etüde vertreten.
Die haptischen Aspekte dieses Werks, das
in poetischen Schwarzweiß-Aufnahmen
die Bewegungen einer Pianistenhand einfängt, finden sich auch bei anderen Filmen
dieses Programms. In Johannes Hammels
Jour Sombre etwa attackieren chemische
Prozesse Found-Footage-Material von Alpenpanoramen der sechziger Jahre. Der
Künstler verweist dadurch sowohl auf die
ökologische Krise, in der die Welt sich befindet, als auch – ein zentrales Thema des
Experimentalfilmgenres – auf das filmische
Material an sich. Darüber hinaus beschäftigt
sich Programm 2 mit der Wechselwirkung
von Film und Fotografie: Ben Pointekers
Zeitstudie Erdkörper (suns of temper) beispielsweise vereint auf geradezu meditative
Weise Elemente aus beiden Sparten.
Dezidiert politisch ist Programm 1, das
sich mit Satire und Biss sowohl historischen
als auch aktuellen Themen widmet. So untersucht Benjamin Swiczinskys Animation
Heldenkanzler die Zusammenhänge von faschistischen Systemen und Minderwertigkeitskomplexen. Engelbert Dollfuß, der titelgebende „Heldenkanzler“, möchte auch
gern mit seinen Vorbildern Hitler und Mussolini mitspielen und erstellt eine Checklist
für Diktatoren, deren einzelne Punkte er
eifrig abzuhaken bemüht ist. Der Film überzeugt durch satirische Figurenzeichnung
und eine Schwarzweiß-Ästhetik, in die sich
die Farbe Rot einschleicht; in seiner satirischen Zuspitzung kann Heldenkanzler getrost auch als ein Hinweis auf die nach wie
vor lückenhafte Aufarbeitung des Austrofaschismus gelesen werden. Animation und
Realfilm kombiniert die Arbeit The Bull Laid
Bear von Oliver Ressler und Zanny Begg,
die sich mit den Auswüchsen der weltweiten Wirtschaftskrise beschäftigt. Animierte
Figuren treffen dabei auf Interviews mit
Wirtschaftsexpert/innen, Fragen nach den
kriminellen Aspekten des ökonomischen
Systems werden aufgeworfen.
Programm 3 untersucht das Verhältnis
von Film und Raum – so setzt sich Johann
Lurf in seiner Arbeit Kreis Wr.Neustadt/A to
A mit der oft nicht unbedingt geschmackssicheren Verschönerung der verkehrstechnischen Leerstelle Kreisverkehr in Nieder­
österreich auseinander: Zunächst schlichte
Rasenfläche, dann Strauch, Bäumchen und
Gartendekor, erhebt sich der Ampelersatz
bei Lurf rhythmisch zum Felsbrocken, zur
Reklametafel, zum Brunnen und schließlich zum bizarren Kunstwerk. Filmische
Konstruktionen von Raum reflektiert auch
Björn Kämmerer, der in der reduzierten
Versuchsanordnung Turret ein faszinierendes optisches Rätsel erzeugt. Die Natur
als Aktions- und gleichzeitig Projektionsraum untersucht Albert Sackl. Drei Monate
lang wurde für Im Freien alle drei Minuten
nur ein Bild von der zunächst unberührt
wirkenden Landschaft Islands aufgezeichnet, in die langsam der Mensch eindringt.
Eine eigenwillige Form von Raumaneignung
bzw. -umdeutung betreibt auch Jakub Vrba
in U.I.F. Er nutzt die populäre Fotoapplikation seines Laptops für ein verblüffendes
Spiel mit Örtlichkeiten.
Biografie und performativer Akt stehen im
Zentrum von Programm 5. Josef Dabernigs
Hypercrisis nutzt ein russisches Erholungsheim für Literat/innen als Schauplatz, um
die innere Krise seines Protagonisten nach
außen zu kehren. Mit Flaming Flamingos vollendet Katrina Daschner die Trilogie „Nouvelle Burlesque Brutal“, die sich auf
satirische Weise mit erotischen Bühnendarbietungen beschäftigt. Überaus berührend
ist Viki Kühns Film Friedl, der zunächst eine unaufgeräumte, alte Wohnung abtastet,
bis ein Katheter und ein Rollstuhl ins Bild
kommen. Eine soziale Intervention wird hier
mit der Aufzeichnung einer eingefroren wirkenden Lebenssituation kurzgeschlossen:
ein Heimvideo der einprägsamen Art. Miriam
Bajtalas autobiografischer Film 3 Stimmen
übersetzt die Verbindung des Privaten und
des Politischen in eine komplexe filmische
Form, die Fragen der Identität, des Heimisch-Werdens in einem neuen Land und
in einer neuen Sprache umkreist.
Die Popkultur war schon immer stark am
Experimentalfilm orientiert. Programm 4
untersucht dieses Verhältnis, beispielsweise mit Adnan Popovićs brillanter Animation
Tinamv1. Zu den Klängen der Elektro-Formation Kilo bekommen Objekte wie Fernseher oder Regenschirme ein Eigenleben und
bewegen sich durch einen bunten, fantasievollen Raum. Die Arbeit geht weit über eine
bloße Illustration hinaus, sie ist ein durch
und durch eigenständiges Kunstwerk.
Thomas Renoldners Film Sunny Afternoon
könnte man als ironische Version eines Musikvideos interpretieren, das sich stilistisch
vielfältig mit dem Prozess des Alterns auseinandersetzt. Der Künstler selbst – auf Fotografien in verschiedenen Lebensphasen
zu sehen – spielt dabei die Hauptrolle. Der
jungen, feministischen Künstlerin Kurdwin
Ayub, die ebenfalls Hauptfigur im eigenen
Werk ist, genügen in Adele1 ein statisches
Tableau und ein Popsong für eine satirische
Auseinandersetzung mit dem Scheitern.
08
Diagonale 2012
Dokumentarfilm
von links oben nach rechts unten: Sommer 1972, Richtung Nowa Huta, Nr. 7, What Is Love, Outing
Spurensuche
Wie man den Dingen auf den Grund gehen kann: Fünf ausgesuchte Beispiele aus dem
Langdokumentarfilmprogramm.
W
arum machen Leute Dokumentarfilme? Vordergründig
geht es meist um ein interessantes Thema, das die
Filmemacher/innen einem größeren Publikum nahe bringen wollen. Aber nicht
selten wollen sie auch (durchaus teils unbewusst) durch den Prozess des Recherchierens, Drehens und Montierens etwas
über sich selbst oder ihnen nahe stehende
Menschen lernen. Man will das Fremde im
Vertrauten finden, dem oft komplizierten
Verhältnis von Nähe und Distanz in Vergangenheit und Gegenwart eine künstlerische
Form geben, um etwa Konflikte besser bewältigen zu können. Manchmal findet man
auch das unvorstellbar Andere direkt vor
seiner Haustür, etwas, das ganz weit weg
von einem selbst ist, dem man aber mit
der gleichen Leidenschaft auf den Grund
gehen will wie dem Geheimnis der Liebe.
Von vielen spannenden Filmen greifen wir
hier fünf aus dem Programm heraus. Gemeinsam ist ihnen die spürbare Passion
für ihr Thema: Die Regisseur/innen führen
das Publikum auf eine spannende Spurensuche in ihre eigene Geschichte, in die
Geschichte eines Ortes oder zu einer Sinnsuche, die unser aller Leben umspannt.
Wie man leben soll
Persönliche Filme kann man machen,
ohne die eigene Geschichte in den Mittelpunkt zu stellen – das beweist Ruth
Maders neue Arbeit What Is Love. Mader
stellt unkommentiert die unterschiedlichsten Lebensentwürfe nebeneinander:
Die allein lebende Augen­ärztin, das streitende Paar, dessen Ehe scheinbar an der
Kippe steht, der mitfühlende Priester oder
die Großbürger/innen, die ein bizarres Beziehungsritual zelebrieren und nach dem
Essen mit ihren Kindern beten, stellen
jeweils ihr eigenes Leben dar. In langen,
großteils statischen Einstellungen geben
sie etwas Intimes von sich preis, weil sie
der Regisseurin vertrauen oder weil sie
von der Richtigkeit ihrer Lebensform überzeugt sind.
Formal irritiert What Is Love im positiven
Sinn mit einem Zugang, den man gewissermaßen „spieldokumentarisch“ nennen
könnte: Die Szenen sind zwar gespielt,
Inhalt und Dialoge aber durchgehend authentisch. Besonders offensichtlich wird
das in einer langen und intensiven Sequenz, in der ein Mann seine Frau fragt,
wie sehr sie ihn noch liebt auf einer Skala
von eins bis zehn. Er glaubt, es sei wohl
nicht mehr als eins bis zwei. Sie ist traurig,
denn sie weiß es selbst nicht. Die beiden
werfen einander noch einige Minuten lang
Schwerwiegendes vor, aber sie tun das
seltsam distanziert – und die Emotionslosigkeit bringt auf merkwürdige Weise die
Allgemeingültigkeit dieses Mechanismus
des Auseinanderlebens zum Ausdruck.
Maders produktive Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm will die Frage nach
dem Wesen der Liebe nicht beantworten,
aber durch die kluge Montage und die Zeit,
die sich der Film für seine Protagonist/
innen nimmt, schafft sie es ganz unaufdringlich, dass man sich über den eigenen
Lebensentwurf Gedanken macht.
Der barfüßige Fremde
Viele Filme verknüpfen das Private mit
dem Politischen. Wilma Calisir gelingt es
in Sommer 1972 mit wenigen dichten Szenen, die oft arglose, aber tief verwurzelte
Fremdenfeindlichkeit im kleinstädtischen
Milieu des Landes auf den Punkt zu bringen. Calisirs Mutter verliebte sich im Sommer 1972 in einen Türken. Ihre konservative Familie war wenig begeistert – man
konnte zum Beispiel nicht verstehen, dass
der Fremde gern barfuß in der Wohnung
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10
Diagonale 2012
Dokumentarfilm
Outing
herumlief. Die Ehe ging nach der Geburt
von zwei Kindern in die Brüche. Wilmas
Mutter will nicht erzählen, was genau der
Grund dafür war und ihr Ex-Mann, der nie
wirklich an die Liebe glaubte, hat jetzt noch
Tränen in den Augen, wenn er von der Zeit
der Trennung spricht. Er lebt heute noch
immer in Niederösterreich, zusammen mit
seinem Bruder und dessen Familie; seine
Töchter hat er erst als diese fast volljährig
waren öfter in sein Herkunftsland mitgenommen. Die Distanz zwischen ihm und
seinen Töchtern, zwischen den beiden
jetzt längst erwachsenen Frauen und der
Heimat ihres Vaters ist spürbar, da hilft
auch kein Türkischkurs auf der Volkshochschule. Vielleicht machen sich die
Schwestern deshalb auf in die türkische
Kleinstadt, wo ihre Oma in einem schmucken Haus in einem Dorf lebt.
Mikrokosmos Zinshaus
Zwischen zwei Welten leben auch einige
der Bewohner/innen des Hauses Nr. 7
in einer Straße des zweiten Wiener Gemeindebezirks. Traditionsbewusste Juden
bauen eine Laubhütte auf dem Dach des
Hauses, während der Regisseur Michael
Schindegger einem Ukrainer hilft, seine Deutschkenntnisse zu verbessern im
Tausch gegen ein wenig Russischunterricht. Michael (wie ihn alle im Film nennen)
lebt seit mehr als 30 Jahren in der Wohnung seines Vaters. Jetzt ist es Zeit auszuziehen und seine Freundin Dana, eine
gebürtige Rumänin, zu heiraten. Der Ton
ist leicht in diesem Nachbarschaftsfilm,
auch wenn die Hochzeitsvorbereitungen
alle stressen, die Eltern der Braut eingeschlossen, die nicht verstehen können,
warum die Braut nicht den Namen ihres
zukünftigen Mann annehmen will. Das
verbindende Element des Films ist das
Verhältnis zwischen Eltern und Kindern
jeder Altersstufe: Bei einigen Nachbar/in-
nen wird sogar der/die Partner/in danach
ausgewählt, ob er/sie dieselben Werte in
Bezug auf die Kindererziehung teilt. Ein
Hausbewohner hat kaum Kontakt zu seinem Vater und Michael macht sich Sorgen,
was mit seinem eigenen Vater passiert,
sollte in naher Zukunft auch sein jüngerer
Bruder die Wohnung verlassen. Ein Lehrer
sagt, er möge die Menschen, deshalb sei er
Lehrer geworden. Das gilt auch für den Filmemacher selbst. Seine Sympathie für die
so unterschiedlichen Bewohner von Nr. 7
spürt man in jedem Bild. Diese verschiedenen Alltagsgeschichten der Nachbar/innen
und der eigenen Familie sind so herzerwärmend erzählt, dass man am liebsten selbst
in dieses Haus einziehen möchte.
Stahlstadtkinder
Der Videokünstler Dariusz Kowalski hat
Polen Anfang der neunziger Jahre verlassen. Für seinen ersten langen Dokumentarfilm Richtung Nowa Huta kehrt er ohne
Sentimentalität, dafür mit umso mehr
empathischer Distanz an den prägenden
Ort seiner Kindheit zurück. Er porträtiert
die Stahlstadt in der Nähe von Krakau,
die einst als kommunistische Musterstadt
aufgebaut und später zur Hochburg der
Solidarność-Bewegung wurde, als lebendigen Ort im Wandel. Die Spuren der Geschichte sind weithin sichtbar, die meisten
Bewohner/innen arbeiten immer noch in
den Stahlwerken. Findige Führer in alten
Ladas und Trabis bringen amerikanischen
Tourist/innen diesen historischen Ort
näher, während der Regisseur auch den
Alltag in bestechenden Bildern einfängt:
die Langeweile der Jugendlichen, die Umzüge der Katholik/innen und die Schach
spielenden Alten – die mit einer Mischung
aus Wehmut und Grauen an die Zeiten zurückdenken, als sie für eine einzige Rolle Klopapier etliche Kilo Altpapier an der
Sammelstelle abgeben mussten.
Das „Monster“ von nebenan
Viel über sich selbst denkt der Protagonist
des vielleicht kontroversiellsten Films der
diesjährigen Diagonale nach. Das Autoren- und Regieteam Sebastian Meise und
Thomas Reider stieß bei den Recherchen
zu Stillleben (siehe den Text zum Spielfilmprogramm auf Seite 12) auf den jungen
Archäologiestudenten Sven, dem schon in
der Pubertät klar war, dass er von Kindern
sexuell erregt wird. Sven passt mit seinem
guten Aussehen, seiner sensiblen Art und
seiner gewählten Ausdrucksweise so überhaupt nicht in das Klischeebild eines Kinderschänders. Outing bringt uns das angebliche Monster näher als uns lieb ist. Sven
spricht frei, ohne verstellte Stimme oder
Balken über den Augen, er sehnt sich zwar
nach sexuellen Kontakten mit Kindern, er
will aber nicht zum Täter werden. Ihm ist einerseits klar, aber andererseits quält es ihn,
dass er ähnlich einem Priester seine Sexualität nie ausleben wird können. Im Lauf
dieser Langzeitdokumentation verschieben
sich allerdings immer stärker die Grenzen,
die Sven sich selbst gesteckt hat. Am Ende
des Films ist er zwar stolz, diversen Versuchungen nicht nachgegeben zu haben, aber
wir stellen uns mit den Filmemachern die
Frage, wie lange das Spiel mit dem Feuer
noch gut gehen kann.
Outing ist auch deshalb so berührend, weil
er die Störung der sexuellen Orientierung
als nicht behandelbar zeigt. Die Kastration,
wie sie ein älterer Bekannter als letzten
Ausweg sah, hilft nur teilweise: Der Trieb
ist dann zwar weg, aber die Sehnsucht nach
den Körpern von Zehnjährigen, die auch
Sven in seinen Tagebucheinträgen ausführlich beschreibt, bleibt für immer. Auch
wenn die Regisseure Svens Welt letztlich
nicht verstehen können, gelingt ihnen ein
ambivalenter, wirklich berührender Film
über ein von den Medien meist nur spekulativ ausgebeutetes Thema.
ZEITUNG ZU,
VORHANG AUF.
Als Partner der Diagonale wünscht die
Kleine Zeitung gute Unterhaltung.
12
Diagonale 2012
Avi Mograbi
Avi Mograbi in August: A Moment Before the Eruption
Die Quadratur des Kreises
Wie viele historische Wirklichkeiten verträgt das mehrfach gespaltene Land Israel? Diese und ähnliche
Fragen stellt der von Festivals gern als israelkritisch vereinnahmte Avi Mograbi, Gast der diesjährigen
Diagonale. Michael Pekler über das Werk eines „schrecklichen“ Filmemachers.
I
n Tel Aviv binden sich junge Männer
die Kufiya um, schwingen die palästi­
nensische Fahne und ziehen lautstark
durch die Straßen. In Flugblättern for­
dern sie die Bevölkerung auf, die Stadt zu
verlassen. Die Empörung ist groß, eine alte
Frau fürchtet gar, ins Meer geschickt zu
werden. Doch wie alle anderen Passant/
innen erkennt sie nicht, was hier buchstäb­
lich gespielt wird: Die Männer sind Juden,
die mit ihrem Auftritt die Angst vor einer
Übernahme der Stadt durch die Araber
schüren wollen.
Der Filmemacher, der das Spektakel durch­
schaut, greift ebenfalls zur Kostümierung,
allerdings bei sich zuhause: Mit einem rosa
Badetuch um den Kopf spielt Avi Mograbi
seine eigene Ehefrau, die in die Videokame­
ra ihres Mannes sprechend dessen Arbeit
kritisiert. Er solle sich doch den schönen
Dingen widmen und nicht immer diese
boshaften Filme drehen. Doch nur zehn Mi­
nuten später bekommt sie Besuch von Mo­
grabis Produzenten – ebenfalls von Mograbi
mit Baseballkappe dargestellt –, der wegen
eines unerfüllten Auftrags das Wohnzim­
mer verwüstet. „Geh und filme die Gewalt“,
meint nun Mograbi im rosa Turban. „Dreh
deinen Film über den August.“
Seit seiner losen Trilogie How I Learned to
Overcome my Fear and Love Arik Sharon
(1997), Happy Birthday, Mr. Mograbi (2001)
und August – A Moment Before the Eruption
(2002) zählt Avi Mograbi zu den wichtigsten
Dokumentarfilmemachern Israels. Zugleich
ist August als dritter Teil auch jener Film,
in dem Mograbi das Spiel der Selbstinsze­
nierung und der doppelten Ebenen auf die
Spitze treibt, während seine Straßenaufnah­
men zunehmend von Interventionen gestört
werden und er seinen Status als „unabhän­
giger Filmemacher“ beweisen muss. Kaum
eine Versammlung oder Demonstration, bei
der er nicht aufgefordert würde, die Kame­
ra abzuschalten; kaum ein Soldat, der nicht
seinen Presseausweis sehen möchte. Egal
wo Mograbi auftaucht, überall verlaufen re­
ale und imaginäre Trennlinien und Grenzen
– an den Sperranlagen zu den Palästinen­
sergebieten ebenso wie im Wartezimmer
einer Arztpraxis.
Das Private und das Öffentliche sind in den
Filmen Mograbis ein endlos miteinander
verflochtenes Band. Einmal bringt Mograbi
auf die übliche Frage, was er hier mit sei­
ner Kamera mache, sein künstlerisches und
damit zugleich politisches Selbstverständ­
nis auf den Punkt: „Ich tue schreckliche
Dinge. Ich drehe Filme.“ Und obwohl seine
Arbeiten unterschiedliche Ausgangspunkte
haben – etwa die 50-Jahre-Feier Israels
oder seine persönliche Beziehung zu Arik
Sharon –, ist das methodische Voranschrei­
ten stets dasselbe: Einer politischen Öffent­
lichkeit, in der jede/r (s)eine Rolle spielt,
kann nur durch eine Mehrdeutigkeit der
Bilder entsprochen werden.
Das schafft Probleme. In Interviews wird Mo­
grabi immer wieder auf Drehverbote und Fi­
nanzierungsschwierigkeiten hin befragt, als
ob Israel keine Demokratie wäre; auf Film­
festivals wird er gern als „israelkritischer“
Avi Mograbi
Diagonale 2012
13
oben: August – A Moment Before the Eruption; Avenge But One of My Two Eyes, unten: Happy Birthday, Mr. Mograbi; Z32
Regisseur vereinnahmt, der sich einem om­
nipräsenten Militärapparat entgegenstellen
müsse. Worum es Mograbi jedoch geht, ist
das Aufzeigen jener Quadratur des Kreises,
in der sich das Land seit Jahrzehnten befin­
det. Wie schwierig es ist, einzementierte
Positionen aufzugeben, nicht nur zwischen
Palästinenser/innen und Israelis, Araber/
innen und Juden/Jüdinnen, sondern auch
zwischen Sozialist/innen und Likud. Am
Beginn von How I Learned to Overcome my
Fear … erklärt Mograbi seine Besessenheit
von Arik Sharon, verantwortlich für den Liba­
non-Krieg und die Massaker von Sabra und
Shatila. Mograbi beschließt, sein Feindbild
bei dessen Wahlkampf für Benjamin Neta­
nyahu zu begleiten – mit dem Ergebnis, dem
schwergewichtigen Likud-Politiker gefähr­
lich empathisch nahe zu kommen. Am Ende
sieht man ihn, den linken Filmemacher, mit
orthodoxen Juden und Sharon-Anhängern zu
Karaoke tanzen.
Während Regisseure wie Samuel Maoz und
Ari Folman ihre Teilnahme am LibanonFeldzug 1982 mit Filmen wie Lebanon und
Waltz with Bashir aufarbeiten, offenbart
sich beim Kriegsdienstverweigerer Mograbi
ein anderer historischer Zugang. Dies zeigt
sich besonders deutlich in Avenge But One
of My Two Eyes (2005), mit dem Mograbi
untersucht, wie weit die alten Mythen in die
politische und religiöse Gegenwart reichen.
Dass Mograbi seinen Sardonismus hier zu­
gunsten einer ungewohnten Bedachtheit
hintanstellt, mag zunächst erstaunen, doch
schnell wird klar, dass der Verkettung von
Freiheit und Tod nur mit einem Blick in die
Vergangenheit beizukommen ist. Ist sein
früher Film The Reconstruction (1994) der
Versuch, mittels Archivmaterials den knapp
zehn Jahre zurückliegenden Mord an einem
15-jährigen jüdischen Jungen – für den
fünf Palästinenser trotz vieler ungeklärter
Fragen verurteilt wurden – zu rekonstruie­
ren, geht Avenge But One of My Two Eyes
bis zum alttestamentarischen Samson und
zum Zeloten-Kult von Masada zurück: Wäh­
rend der betrogene, seiner Stärke beraubte
Held tausende Philister mit in den Tod riss,
töteten sich die Verteidiger der Fes­tung vor
der Niederlage gegen die Römer gegensei­
tig. Die Frage nach der unmittelbaren Aus­
wirkung dieser Erinnerungskultur lässt Mo­
grabi zwar unbeantwortet, aber so wie die
jüdische Familie als Kreativübung aus Lehm
eine Samson-Figur modelliert, so ergeben
auch die einzelnen Teile des Films ein ein­
drucksvolles Gesamtbild. Zu einem Kon­
zert der rechtsextremen Kach-Bewegung
montiert Mograbi ein Telefongespräch,
das nicht nur an seinen Kurzfilm Wait, It’s
the Soldiers, I Have to Hang up Now (2002)
anschließt, sondern in dem der arabische
Freund aufgrund der leidvollen Situation
der Palästinenser/innen Verständnis für
die Selbstmordattentate zeigt. Wie viele
historische Wirklichkeiten verträgt dieses
mehrfach gespaltene Land? Und wie weit
darf sich eine demokratische Gesellschaft
auf einen Todeskult stützen, der wie die
Säulen Samsons für die Gegenwart untrag­
bar geworden ist?
In seinem bislang jüngsten Film Z32 (2008)
porträtiert Mograbi einen israelischen Sol­
daten, der bei einer Racheaktion im West­
jordanland teilnahm. Um dessen Anonymi­
tät zu schützen, überzieht er mit Hilfe eines
digitalen Tricks das Gesicht des Soldaten
mit einer Maske, die jedoch stets als solche
erkennbar bleibt. Statt rosa Badetuch trägt
Mograbi diesmal einen schwarzen Strumpf,
aus dem er Öffnungen für Mund und Augen
herausschneidet – bevor er sich nach Luft
schnappend die Maske vom Gesicht zieht
und damit auch sein moralisches Dilemma
als Filmemacher zum Ausdruck bringt. Der
Gewalt und Gegengewalt zu entkommen, ist
auch ohne Verkleidung kaum möglich.
Die Retrospektive versammelt alle bisherigen Langfilme, einen Querschnitt von Avi Mograbis Kurzfilmschaffen und die Ausstellung „Details“, die in der
ESC im LABOR von der Festivalwoche an zu sehen ist.
14
Diagonale 2012
Kurzspielfilm
Flaschenpost
Beziehungsporträts
Ein Blick auf das Kurzspielfilmprogramm zeigt, wie vielfältig man vom Umgang mit anderen Menschen
erzählen und dabei auch die Konturen einer Gesellschaft umreißen kann.
M
it der Schwierigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen beschäftigen sich viele Kurzfilme
der diesjährigen Diagonale.
Auf durchaus unterschiedliche Weise: Einige
Filme konstatieren die Reaktionen der Menschen auf ihre zunehmende Isolierung, andere beschäftigen sich mit Veränderungen,
die Beziehungen im Lauf der Zeit erfahren.
Als künstlerisch besonders spannende Auseinandersetzung mit diesem Thema sticht
Flaschenpost von Gabriele Mathes hervor. Mit einem Spielfilm hat Flaschenpost
nämlich nur an seinen äußeren Rändern
zu tun. Vielmehr experimentiert die Regisseurin mit den filmischen Möglichkeiten
des Erzählens. Eine weibliche Off-Stimme
berichtet zunächst von ihren Erlebnissen
aus einem bestimmten Lebensabschnitt.
An wen sie diese Berichte richtet, ist nicht
ganz klar, eingebettet sind sie in Geschehnisse des Jahres 1987. Manchmal werden
statt der Erzählstimme auch Texte in die
Kamera gehalten; Handlung im Sinn einer
Aktion wird nicht direkt gezeigt. Stattdessen filmt Mathes die Spuren, die von alltäglichen oder außergewöhnlichen Hand-
No Quick Fix
Diagonale 2012
Kurzspielfilm
lungen übrig bleiben oder fügt Bilder dazu,
die mit dem Erzählten nur indirekt zu tun
haben. Die poetische Komposition aus Bildern, Texten und Off-Stimme verleiht dem
Film einen ganz eigenen, souveränen Erzählrhythmus.
Zu einer bestimmten Zeit und Beziehung
zurückkehren möchte Anna in Die Inseln,
die wir sind von Clara Stern. Spontan fährt
sie zu Liza nach Amsterdam, wo sie ein
Erasmusjahr verbracht hat. „I came to see
if our time was still there“, sagt sie zu Liza. Leise Wehmut liegt über den Bildern, in
denen Anna von Lizas Balkon aus auf die
Stadt schaut oder die beiden ausgelassen
tanzen. Veränderungen finden oft unmerklich statt.
Im Animationsfilm Der Besuch von Conrad
Tambour folgt eine Frau alten Gewohnheiten, findet sich jedoch in der Zeit nicht
mehr zurecht. Ihre Wohnung, deren Gegenstände und Möbel in einem auffallend
strahlenden Licht leuchten, wirkt ähnlich
einer Kapsel, in der Gegenwart und Vergangenheit ineinander verlaufen. Die Zeit
bleibt dort mit einer gewissen Eigensinnigkeit hängen. Der trockenen Realität stellt
Tambour ein ebenso fantastisches wie auch
komisches Moment entgegen.
Auf ganz andere Weise verliert sich ein
Mädchen in der Schattenwelt des Waldes.
In Das Labyrinth unter der Sonne von Maximilian Liebich folgt die Kamera ruhig, fast
andächtig den Wegen, die das Mädchen
einschlägt. Nahaufnahmen machen den
hermetischen Waldkosmos begreifbar. Geheimnisvoll tanzen die Wasserpflanzen in
der Strömung des Flusses. Die Erwachsenen machen sich nur am Rand bemerkbar,
als verschwommene Gestalt oder durch
störende Gewehrschüsse. Das Alleinsein
hat hier etwas Harmonisches.
Dass man Harmonie nicht erzwingen kann,
zeigt sich in Foal von Christoph Rainer. Die
Homevideobilder, die ein Paar gegenseitig
vor der Geburt ihres Kindes von sich aufnimmt, sind alles andere als heimelig. Im
Gegenteil scheint die Kamera ihnen regelrecht zu Leibe zu rücken. Schauderhaft
schnell treibt der Film den Verfall einer
Beziehung voran. In den Außenaufnahmen
ihres Hauses gipfelt die bedrückende Isolation der Kleinfamilie. Hoch wie ein Turm ragt
der Dachausbau des Stadthauses empor.
Die oftmals paralysierende Lage, in die eine
ganze Gesellschaft oder ein Einzelner geraten ist, lässt Menschen nach Ausbruchsmöglichkeiten suchen. Ausgleich nennt
15
Matthias Zuder seinen Film über zwei junge
Männer, die durch eine zufällige, nächtliche
Konfrontation verbunden sind. Durch blaue
Gitterstäbe sieht man anfangs einen der
beiden die Rolltreppe hinabfahren. Seine
graue Kleidung ähnelt der metallischen
Kühle des Hintergrundes. Doch die kühlen
Bilder vermitteln bloß die Ruhe vor dem
Sturm. Gewaltige Spannungen beherrschen
beide Männer, die in den Räumen wie in ihrer Situation gefangen scheinen.
In Apathie drohen die Figuren in Stephan
Bergmanns No Quick Fix zu versinken.
Bergmann stellt in abwechselnden Sequenzen das Leben dreier Menschen vor: keine
optimistischen Helden, sondern Menschen,
denen man eine innere Erschöpfung von
den Gesichtern ablesen kann. Trotz ihres
verschiedenen Alters stehen alle drei am
Rande zur mentalen Ausgebranntheit. Ihr
Inneres spiegelt sich in den sterilen Räumen und oft menschenleeren Orten wider.
Eine Beziehung zu anderen ebenso wie zu
sich selbst können sie nur noch in Form von
Aggression oder Gleichgültigkeit ertragen.
Der Film, dessen Titel fast programmatisch
für viele der Beiträge des heurigen Jahres
wirkt, endet abrupt: No Quick Fix – es gibt
keine schnelle Lösung.
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16
Diagonale 2012
SYNEMA
links: Ship of Fools, rechts: This Love of Ours, Berlin Express
Links von Hollywood
In Kooperation mit SYNEMA und dem Österreichischen Filmmuseum:
ein Tribute an den Schauspieler Charles Korvin (1907–1998)
S
ein erster Besuch in Hollywood
ist ein Flop auf der ganzen Linie.
Als Charles Korvin sich 1937 als
Schauspieler vorstellt, will ihn kein
Agent vertreten. Er höre sich zu sehr an wie
Charles Boyer, finden die einen; er schaue
zu sehr aus wie Cary Grant, meinen die anderen. Es gibt schlimmere Abfuhren. Korvin
wird 1907 in Pöstyény, damals zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie, heute zur
Slowakei gehörend, als Géza Kaiser geboren.
Seine Mutter stammt aus jüdischer Familie,
sein Vater, Spross einer Winzerdynastie, ist
Cafetier in Budapest. Angeblich steht Géza
mit fünf Jahren als keckes Teufelchen in einem Kurzfilm zum ersten Mal vor der Kamera.
Anfang 20 geht er nach London, ist als Fotograf für eine Nachrichtenagentur tätig,
studiert in Paris, fotografiert für eine Postkartenfirma und lernt 1937 den kanadischen Chirurgen Norman Bethune kennen.
Um seine Arbeit im Spanischen Bürgerkrieg
zu dokumentieren, engagiert er den völlig
unerfahrenen Géza, der sich nun Karpathi
nennt, als Kameramann. Heute gilt Heart
of Spain als Meilenstein des dokumentarischen Kinos, das erst im Antifaschismus
seine Raison d’être fand.
Noch im selben Jahr emigriert Géza in die
USA. Nach verschiedenen Theaterengagements, die ihn 1943 bis an den Broadway
führen, schließt er einen Vertrag mit Universal Pictures und ändert seinen Namen
in Charles Korvin. Sein Leinwanddebüt absolviert er als eleganter Meisterdieb in dem
Krimi Enter Arsène Lupin.
Sein kontinentaler Charme und blendendes
Aussehen kommen ihm auch bei seinen
folgenden Filmen zugute: In William Dieterles grandiosem Melodram This Love of
Ours (1945) spielt er einen französischen
Arzt, in Irving Pichels exotischem Kostümfilm Temptation (1946) einen dämonischen
Verführer und in Jacques Tourneurs bedrohlich düsterem Trümmerfilm Berlin Express (1948) einen mehr als zwielichtigen
Résistance-Kämpfer. 1953 tritt er zum vorerst letzten Mal in einem Hollywoodfilm auf:
Sangaree, gedreht in 3D!
Korvin ist der Prototyp dessen, was die
Rechte im Kalten Krieg als „verfrühten Antifaschisten“ geißelt, wird vor das House
Committee on Un-American Activities zitiert
und muss sich, wie so viele Filmleute, die
die Zusammenarbeit mit den Kommunistenjägern verweigern, fortan mit Jobs beim
Radio und gelegentlichen Fernsehauftritten
über Wasser halten. In der britischen TVSerie Interpol Calling macht er als Inspector
Duval 39 Folgen lang erfolgreich Jagd auf
Verbrecher in aller Welt.
Der Produzent Stanley Kramer holt ihn 1965
für Ship of Fools zurück nach Hollywood und
besetzt Korvin als Kapitän des Narrenschiffs,
auf dem Vivien Leigh, Lee Marvin, Simone Signoret, Oskar Werner, José Ferrer und Heinz
Rühmann anno 1933 gen Deutschland fahren. In den Folgejahren ist er immer dort zur
Stelle, wo Not an russischen Generälen oder
zweifelhaften Deutschen herrscht: als Gast
in populären Fernsehserien von I Spy bis The
FBI oder versierter Szenendieb in spaßigen
Nazi-Goldschatzsucherfilmen wie Inside Out
mit Telly Savalas und James Mason.
1978 spielt Charles Korvin in der international Aufsehen erregenden NBC-Miniserie Holocaust den Dr. Kohn vom Judenrat im Warschauer Ghetto. Diese letzte Rolle war Korvin
eine der wichtigsten seiner Karriere und ein
wirkliches Anliegen. Elf seiner Familienangehörigen wurden von den Nazis ermordet.
Zum Tribute erscheint bei SYNEMA-Publikationen eine Broschüre über Charles Korvin (zu
beziehen bei [email protected])
Lexikon
Diagonale 2012
17
Diagonale lexikon
Alle Filme im Überblick – alphabetisch geordnet und kurz beschrieben.
Dazu der Spielplan samt detaillierter Auflistung der Kurzfilm- und Spezialprogramme.
American Passages
1 HÄUFCHEN BLUME
1 HÄUFCHEN SCHUH
AT 1990, Carmen Tartarotti, Bodo
Hell, 45', Dokumentarfilm. Das
erste Porträt der Regisseurin über
Friederike Mayröcker. Überwiegend
in Schwarzweiß folgt man den
Gedankenfäden der scheuen Dichterin
zu Außenwelt und Innenwelt, ihrem
Schreiben, Hypochondrie und der
„fragilen Zimmerarchitektur“ ihres
mit Notizzetteln überladenen Arbeitsund Wohnraumes. Ein sensibler Film
über ein Leben für die Literatur.
(Filmarchiv Austria/Shooting Women
II, Einführung: Thomas Ballhausen)
Schubert 2, 21.3., 11:00
3 STIMMEN AT 2011, Miriam
Bajtala, 13', Experimentalfilm.
Erinnerungen an einen Neuanfang.
Slowakisch, Englisch, Deutsch, drei
Stimmen, ein Schicksal. Im Bild ein
Mann und eine Frau. Zunehmend
werden die Texte verdichtet und
die Sprachen nähern sich einander
an. Mit der Wiederholung kommt
die Verinnerlichung. Mit ihr, das
Erkennen. Ein autobiografischer
Film über das Heimisch-Werden und
über das Wesen der Kommunikation.
Schubert 1, 22.3., 23:00
Annenhof 6, 23.3., 20:30
366 TAGE DE 2011, Johannes
Schiehsl, 12', Animationsfilm.
Treffender Animationsfilm über die
Schwierigkeit, als Rettungssanitäter
Balance zwischen Mitgefühl und
Distanz zu finden. Als Neuling
fällt das dem jungen Zivildiener
besonders schwer. Die Kollegen
haben dafür ihre eigenen Methoden
entwickelt. Manchmal hilft eben auch
der Radetzkymarsch.
KIZ ROYAL, 21.3., 13:30
Schubert 1, 23.3., 23:00
ABSCHIED EIN LEBEN LANG
AT 1999, Käthe Kratz, 91',
Dokumentarfilm. „Man kann einen
Menschen aus Wien herausnehmen,
aber nicht Wien aus einem
Menschen.“ 60 Jahre nach dem
Novemberpogrom begegnen drei
in Wien aufgewachsene Jüd/innen
ihrer ehemaligen Heimat, den
schmerzvollen Erinnerungen an
Demütigung, Verfolgung, Flucht
sowie der anhaltenden Ambivalenz
gegenüber einem Land, von dem
sie keine Entschuldigung erhalten
haben.
(Filmarchiv Austria/Shooting Women
II, Einführung: Thomas Ballhausen)
Schubert 2, 24.3., 11:00
ADDICTED AT 2011, Reinhold
Bidner, 3', Experimentalfilm. Eine
Frau in einem tentakelartigen
Rock vollführt vor schwarzem
Hintergrund expressive Bewegungen.
Reinhold Bidner überlagert mehrere
Bildebenen dieser Performance
und öffnet zur Musik Christine
Hinterkörners einen eindrucksvollen
Reigen an Assoziationen und
visuellen Effekten.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
Am Ende des Tages
ADELE1 AT 2011, Kurdwin Ayub,
5', Experimentalfilm. Eine junge
Frau singt Adeles „Someone like
you“. Das passt, sie weiß, wie man
sich da fühlt, meint sie schüchtern.
Vorstellung und Gestik erinnern an
TV-Castings, nur sitzt die Interpretin
in ihrem Wohnzimmer. Synchron
zum Textverlauf kämpft sie mit den
Tränen. Als Jury und Publikum sehen
wir zu. Anders als im Fernsehen
behält die Frau hier aber das Recht,
die Aufzeichnung zu beenden.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
Am Ende des Tages AT/DE
2011, Peter Payer, 92', Spielfilm.
Just als Roberts politische Karriere
so richtig in Fahrt kommt, wird er
von seiner Vergangenheit eingeholt.
Ein gemütlicher Landausflug wird
zu einem Horrortrip vor heimischer
Alpenkulisse. Peter Payers Variation
eines Psychothrillers lässt sich auch
als zynischer Kommentar zur oft
strapazierten Unschuldsvermutung
heimischer Politiker/innen lesen.
Rechbauer, 23.3., 21:00
AM RAND AT 1961-63, Ferry
Radax, 40', Dokumentarfilm.
Virtuos geschnittenes Mosaik
aus kommentarlosen, manchmal
satirischen Blicken auf die
europäische Jugend zwischen
klassischen Lebensentwürfen,
künstlerischer Entfesselung und
Däumchendrehen. „Wir brauchen
nicht von etwas zu leben. Wir leben
einfach!“ Stets mitschwingend:
der Krieg als visuell und vor allem
akustisch nachwirkendes Trauma.
(Personale Ferry Radax, Einführung:
Alfred Kolleritsch)
Schubert 1, 21.3., 18:00
American Passages
AT 2011, Ruth Beckermann, 120',
Dokumentarfilm. Ruth Beckermanns
vielschichtige Annäherung an den
amerikanischen Traum führt nach
dem historischen Triumph Obamas
in einer assoziativen Reise quer
durch die USA: Desillusionierte
Irak-Veteranen, homosexuelle
Adoptivväter, schwarze Richterinnen
oder ein Zuhälter am Spieltisch
eines Casinos erzählen von den
Auswirkungen der Finanzkrise und
ihrem ungebrochenen Glauben an
den Pursuit of Happiness.
Schubert 1, 21.3., 14:00
Anfang 80 AT 2011, Sabine
Hiebler, Gerhard Ertl, 90',
Spielfilm. Fortgeschrittenes
Alter, eine langjährige Ehe und
schwere Krankheit: Obwohl die
Begleitumstände nicht unbedingt
nach dem idealen Ausgangspunkt
einer romantischen Liebesgeschichte
klingen, ist Anfang 80 genau das.
Sabine Hiebler und Gerhard Ertl
inszenieren in ihrem zweiten
Spielfilm das sympathischste
Filmpaar des Jahres. Vor der Kamera:
Christine Ostermayer und Karl
Merkatz.
Annenhof 5, 24.3., 11:30
18
lexikon
aPnoe AT 2011, Hund & Horn, 10',
Experimentalfilm. Im dritten Teil
ihrer „Schwerkrafttrilogie“ schildern
Hund & Horn den Tagesablauf einer
Familie. Doch die Settings – vom
Wohnzimmer bis zur Bar – stehen
unter Wasser, aus der Blockflöte
kommen Luftblasen und die
Cornflakes schweben zur Decke. Ein
humorvoller Film, der Alltagsrituale in
den Bereich des Absurden überführt
und nicht zuletzt durch seine
aufwändige Machart beeindruckt.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
Die aRBeiTeRinnen
veRlaSSen Die FaBRik
AT 2012, Katharina Gruzei,
11', Experimentalfilm. Unter
Bezugnahme auf den berühmten
Film der Brüder Lumière aus dem
Jahr 1895 verlagert Gruzei den
Schauplatz in die Linzer Tabakfabrik
und zeigt Männer und Frauen beim
Verlassen des Gebäudes. Die Frage
nach der Situation des „Proletariats
von heute“ ergibt sich dabei nicht
zuletzt aus dem Umstand, dass die
Produktion 2009 eingestellt wurde
und die Fabrik immer noch ihrer
neuen Bestimmung harrt.
Schubert 1, 21.3., 11:30
KIZ ROYAL, 23.3., 18:30
aUgUST: a MoMenT BeFoRe
THe eRUPTion IL 2002, Avi
Mograbi, 72', Dokumentarfilm.
Der dritte Teil der losen Trilogie, in
der sich Mograbis inszenierter Alltag
mit der politischen Lage Israels
auf ironische Weise verknüpft.
Weil er den August hasst, plant
Mograbi einen Film über den Monat
und dreht an unterschiedlichen
Straßenschauplätzen. Während sein
Produzent seine Wohnung demoliert,
stellt sich Mograbi die Frage, ob
Hass tatsächlich ein guter Grund für
einen Film sein kann.
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Rechbauer, 23.3., 18:00
aUn – DeR anFang UnD DaS
enDe alleR Dinge JP/AT
2011, Edgar Honetschläger, 100',
Spielfilm. „Ein Gedicht aus Bildern“
nennt Edgar Honetschläger seinen
Film. In streng komponierten Bildern
unternimmt der Künstler, der seit
Jahren zwischen Österreich und
Japan pendelt, eine Meditation, die
gleichsam von östlicher wie westlicher
Philosophie inspiriert wird und sich
vor allem auf der Gefühlsebene fassen
lässt. Nicht weniger stark als die
Bilder wirkt der Sound von Christian
Fennesz.
KIZ ROYAL, 22.3., 11:00
Diagonale 2012
KIZ ROYAL, 21.3., 13:30
Schubert 1, 23.3., 23:00
leicht angegraute Männer.
Annenhof 6, 21.3., 11:00
avenge BUT one oF My Two
eyeS IL 2005, Avi Mograbi, 100',
Dokumentarfilm. Der düsterste
Film Mograbis. Zwei Gründermythen
des israelischen Volkes, die beide
den Tod verherrlichen, werden
der sogenannten „Kultur des
Todes“ der Palästinenser/innen
gegenübergestellt – und siehe da,
sie ähneln einander. Der Regisseur
vergleicht, ohne sich auf eine Seite
zu stellen. Stattdessen verknüpft
er Alltagssituationen mit den
Diskussionen rund um die aktuelle
Bedeutung jener Mythen.
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Annenhof 6, 24.3., 11:00
BaUMaxx inSPiReD By
BaUHaUS AT 2011, Roland
Rauschmeier, 8', Experimentalfilm.
Dem „Triadischen Ballett“ Oskar
Schlemmers nachempfunden,
wandeln extraterrestrisch anmutende
Gestalten durch einen Baumarkt.
Tänzelnd erkunden die fantasievoll
Kostümierten den zur Bühne
umfunktionierten Konsumraum.
Ein Tanz-/Performance-Film in
knallbunter Sanitär-Baustoff-Haute
Couture zu einer Komposition von
Johannes Maria Staud.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
THe BaCk RooM AT 2011, Mirjam
Baker, Michael Kren, 6’, Animation.
Ein Mann findet sich eingesperrt
in einem leeren Raum wieder. Aus
einem Stück Tapete gestaltet er
ein Modell des Zimmers, das mit
dem Original zu korrespondieren
scheint. Möglicherweise lässt sich
darin der Weg ins Freie finden? The
Back Room ist die Kurzfilmfassung
eines Musikvideos für die Band I AM
CEREALS. Eine Puppenanimation
über die Möglichkeit, die bleibt, wenn
aRCana AT/US 2011, Henry
Hills, 31', Experimentalfilm. Ein
fulminanter Tanz der Assoziationen:
Auf Grundlage einer Komposition
John Zorns verwebt Hills
Eigenmaterial und Found-Footage
zu einem Bilderrausch, der die
westliche Konsum- und Erlebniswelt
umkreist. Eingestreute Symbolik
sowie der Titel legen dabei die Frage
nahe, ob es so etwas wie einen
Generalschlüssel zur Deutung der
Bilderflut geben kann.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
aTMen AT 2011, Karl Markovics,
93', Spielfilm. In eindringlicher
Schlichtheit skizziert Atmen das
Seelenleben eines jugendlichen
Straftäters. Zwischen
Gefängnisroutine und Freigang
unterwirft sich Roman der
schwierigen Übung, ein neues Leben
zu beginnen, ohne dabei sein altes
zu verleugnen. Karl Markovics’
erste Regiearbeit gehört zu den
eindrücklichsten Momenten des
letzten Kinojahres.
KIZ ROYAL, 21.3., 16:00
BeRlin exPReSS US 1948,
Jacques Tourneur, 86’, Spielfilm.
Trümmergeschichten und
Spionagesachen nach Curt Siodmak.
Ein deutscher Gelehrter aus dem Exil
fällt auf dem Weg nach Berlin einer
nazistischen Untergrundorganisation
in die Hände. Die übrigen Passagiere
des Zugs machen sich in der
zerbombten Stadt auf die Suche nach
dem Gekidnappten – allen voran:
Charles Korvin, Merle Oberon, Robert
Ryan. (SYNEMA/Öst. Filmmuseum,
Einführung: Christian Cargnelli)
Rechbauer, 22.3., 14:00
DeR BeSUCH DE 2011, Conrad
Tambour, 9', Animation. Erfreulich
schräger Film über die Verwirrung
einer liebenswürdigen älteren Dame,
die mitten in der Nacht zu kochen
beginnt. Dass die Zeit nicht immer
geradlinig verlaufen muss, beweist
Der Besuch in Bildern mit besonderer
Strahlkraft. Großartig ausgeführte
Animation, von deren Schöpfer man
gern mehr sehen möchte.
KIZ ROYAL, 21.3., 13:30
Schubert 1, 23.3., 23:00
Aun – der Anfang und das Ende aller Dinge
aUSgleiCH DE 2011, Matthias
Zuder, 10', Spielfilm. Clemens und
Mario sitzen an einem Tisch, zwischen
ihnen ein Mediator. Sie sind einander
schon einmal begegnet – in einer
Nacht, die beide nicht vergessen
haben. Jetzt sollen sie darüber
sprechen. Mit jedem Wort, das gesagt
wird, verschärft sich die schwierige
Situation zwischen beiden, wie ein
Bogen, der sich immer weiter spannt.
eigentlich nichts mehr geht.
Annenhof 6, 22.3., 23:00
Annenhof 5, 23.3., 18:30
BaRylli’S BakeD BeanS AT
2011, Gabriel Barylli, 90', Spielfilm.
Schauspieler und Regisseur Gabriel
Barylli führt als Erzähler durch eine
Geschichte, die sich den zahlreichen
Verwirrungen des Beziehungslebens
widmet. Im Mittelpunkt stehen
Das EU-Programm Kultur (2007–2013) fördert die Vernetzung von kulturellen
Veranstaltern in Europa. Es unterstützt grenzüberschreitende Kooperationen im Kunst- und
Kulturbereich und die Professionalisierung von Kulturschaffenden durch internationale
Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch. Für den Filmbereich wird der Diskurs zu aktuellen
Themen aus einem wissenschaftlichen oder kulturpolitischen Blickwinkel gefördert.
Seit 2010 unterstützt das Programm europaweit tätige Netzwerke im Filmbereich.
Für Informationen und Fragen steht der Cultural Contact Point der Abteilung EU-Kulturpolitik
im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur zur Verfügung: www.ccp-austria.at
© ad libitum Konzertwerkstatt GmbH
Der Besuch
lexikon
Diagonale 2012
BRanD AT/DE 2011, Thomas
Roth, 105', Spielfilm. Ein älterer
Schriftsteller fühlt sich zu der
wesentlich jüngeren Pflegerin seiner
todkranken Ehefrau hingezogen.
Die beiden lassen sich auf eine
ekstatische Affäre ein, diese bleibt
allerdings nicht unbemerkt vom
eifersüchtigen Mann der Geliebten.
Unterkühlt inszenierter Thriller mit
einem gewohnt souveränen Josef
Bierbichler.
KIZ ROYAL, 25.3., 11:00
BUlB FiCTion AT/DE
2011, Christoph Mayr, 96',
Dokumentarfilm. Anhand des
Verbots der Glühlampen und der
zwangsweisen Implementierung der
so genannten Energiesparlampen
entwirft der Regisseur ein komplexes
Gebilde aus Wirtschaftskrimi,
Gesundheitsdrama und Politthriller.
Wir erfahren, wie Studien aus
Profitgründen manipuliert werden und
wie die Politik im Verein mit großen
Umweltschutzorganisationen auf
den Stromsparzug aufspringen, ohne
wichtige Fakten zu den Nachteilen der
neuen Lichttechnik zu bedenken.
Schubert 2, 25.3., 13:30
THe BUll laiD BeaR AT/AU
2012, Oliver Ressler, Zanny Begg,
24', Animation. Der Titel dieser
vergnüglich-informativen Arbeit
bezieht sich auf die Rezession
(Bear Market), die aus Phasen
anhaltender Kursgewinne (Bull
Markets) resultiert. Interviews
(etwa mit einem US-Kriminologen
für Wirtschaftsverbrechen oder
der Autorin des Blogs „Naked
Capitalism“) treffen dabei auf
satirische, handgezeichnete
Animationen, die ein kriminelles
Wirtschaftssystem illustrieren.
Schubert 1, 21.3., 11:30
KIZ ROYAL, 23.3., 18:30
CaPRi – MUSik Die SiCH
enTFeRnT DE/AT 1984, Ferry
Radax, 103', Experimentalfilm.
Auf der Suche nach Inspiration
verschwimmen für einen
Komponisten auf Capri Zeiten und
Realitäten. Er wandelt inmitten des
Personals antiker Mythen, der Weltund Kunstgeschichte und findet sich
schließlich auf der Opferbank wieder.
Funèbre, macabre und Radax’
absoluteste Vereinigung von Bild
und Musik. (Personale Ferry Radax,
Einführung: Josef Schweikhardt)
Rechbauer, 24.3., 21:00
)(167(5
)h59,6,21b5(
ColonnaDe PaRk AT/US
2011, Heidrun Holzfeind, 54',
Dokumentarfilm. Einst ein Exempel
für die Verbindung von revolutionärem
und zugleich funktionalem Wohnbau,
hat sich der gesellschaftliche
Stellenwert des Hochhauses
Colonnade in Newark, New Jersey
verändert: War es früher ein Modellfall
des amerikanischen (Wohn-)Traums
für die junge Mittelschicht, ergeben
Holzfeinds Begegnungen mit den
Bewohner/innen heute ein höchst
heterogenes Bild.
Schubert 1, 22.3., 11:30
Schubert 2, 24.3., 18:30
Colonnade Park
ConFeRenCe (noTeS on
FilM 5) AT 2011, Norbert
Pfaffenbichler 8', Experimentalfilm.
Unzählige Schauspieler haben
Adolf Hitler für Film und Fernsehen
gespielt, darunter Alec Guinness,
Udo Kier oder Charlie Chaplin.
Zu einem düsteren Klangteppich
montiert Pfaffenbichler 65 dieser
Darstellungen, die vom so genannten
„ernsten Spiel“ bis zur Groteske
reichen, aneinander und legt so eine
Kompilation höchst unterschiedlicher
filmischer Interpretationen des
Diktators vor.
Schubert 1, 21.3., 11:30
KIZ ROYAL, 23.3., 18:30
CoRneliUS kolig.
anleiTUngen an Die ewigkeiT
oDeR/oR Don'T FUCk wiTH
PaRaDiSe AT 2011, Sasha Pirker,
15', Dokumentarfilm. Koligs
Paradies, sein eindrucksvolles
Gesamtkunstwerk in Kärnten, ist
Schauplatz eines Spaziergangs durch
die Welt des Provokateurs. Doch
nicht ausschließlich die Objekte im
Inneren interessieren Pirker. Die
Kontraste zwischen der gepflegten
Gartenlandschaft und den Bildern und
Formen zeugen von der Kraft seiner
Kunst.
Schubert 1, 22.3., 11:30
Schubert 2, 24.3., 18:30
19
DePoRTaTion
IL 1989, Avi Mograbi, 12', Spielfilm.
In seinem bisher einzigen Spielfilm
zeigt Mograbi eine Deportation. Die
Gestik ist reduziert, die Mimik fast
freundlich, es fallen kaum Worte.
Nicht die Form von Abschiebungen
wird kritisiert, sondern der Usus an
sich wird als menschenverachtend
aufgedeckt. Deportation war Avi
Mograbis erster Film überhaupt.
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Schubert 2, 22.3., 21:00
ein BRUDeR So wie DU AT 1973,
Edith Hirsch, 30', Dokumentarfilm.
Ein Porträt über das „rauhe Leben“
und Werk des Arbeiterdichters Alfons
Petzold (1881–1923), der am eigenen
Leib das Elend, die Ausweglosigkeit
und ruinierte Gesundheit als Fabriksund Hilfsarbeiter erleben musste und
mit seinen Texten „Misstöne in die
Operettenseligkeit der Zeit brachte“.
(Filmarchiv Austria/Shooting Women
II, Einführung: Thomas Ballhausen)
Schubert 2, 21.3., 11:00
DeTailS 11–13 IL 2003–11,
Avi Mograbi, OmeU, 13',
Dokumentarfilm. Drei Szenen aus
Mograbis Kurzfilmserie: 1. Eine
Autofahrt bringt den Filmemacher
und zwei Freunde in die Nähe des
Grenzzauns und möglicherweise
unter Beschuss eines Panzers.
2. Ein Militärjeep eskortiert den
Wagen. 3. Eine Militärkapelle gibt
ein Konzert, hinter ihnen eine
Leinwand mit der Aufschrift „Die
Soldaten wachen über unseren
ruhigen Schlaf.“
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Schubert 2, 22.3., 16:00
eMPTy RooMS AT/UK 2011,
Claudia Larcher, Constantin
Popp, 11', Experimentalfilm.
Kameraschwenks durch weiße,
leer stehende Räume (die an
Großraumbüros und Tiefgaragen,
aber auch Bunker erinnern) werden
durch Animationseffekte und
eine dröhnend-kratzige Tonspur
aufgeladen und verfremdet.
Stabilität wird in dieser brillanten
Arbeit zur Illusion, der Raum zum
wandlungsfähigen Hauptdarsteller.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
DonaUSPiTal AT 2012,
Nikolaus Geyrhalter, 80',
Dokumentarfilm. Ein ungewohnter
Blick hinter die Kulissen eines
der größten Spitäler Europas.
Vom Hubschrauberlandeplatz am
Dach bis zur Großküche in den
Kellergeschoßen, von der Wäscherei
bis zur technischen Leitstelle
und natürlich in allen möglichen
Stationen und Ambulanzen
wurde gedreht. „Ich suche die
menschlichen Momente innerhalb
eines Apparats, der von allen
Beteiligten ständig fordert, an
die eigenen Grenzen zu gehen.“
(Nikolaus Geyrhalter)
Schubert 1, 22.3., 18:00
KIZ ROYAL, 24.3., 13:30
DU UnD iCH AT 2011, Ruth Rieser,
103', Dokumentarfilm.
Die Frau hinter der „Fassade
Körper“ . Eine spastisch gelähmte
Frau liebt einen nicht behinderten
Mann und wird von ihm geliebt.
Sie ist impulsiv und fordernd, er
möchte ein ruhiges Leben. Die
üblichen Konflikte einer Beziehung
werden nicht ausgespart. Ruth
Rieser versucht mit ihrem Debüt
als Filmemacherin, das Wesen der
Liebe zu erfassen.
Schubert 2, 21.3., 16:00
eRDkÖRPeR (SUnS oF TeMPeR)
NL/AT 2009–11, Ben Pointeker,
7', Experimentalfilm. Inspiriert von
einem Musikstück, ist Erdkörper
(suns of temper) ein genialer,
meditativer Hybrid aus Film und
Fotografie. Pointeker versetzt eine
zunächst starre alpine Szenerie
mit zwei Statistinnen allmählich in
Bewegung und wirft dadurch mit
ebenso einfachen wie effektiven
Mitteln Fragen nach dem Wesen der
Zeit und des (Film-)Bildes auf.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
eTÜDe AT 2011, Siegfried A.
Fruhauf, 2', Experimentalfilm.
In grobkörnigem Schwarzweiß
und mit rhythmischen
Überlagerungen verbindet Fruhaufs
Bewegungsstudie Aufnahmen einer
Pianistenhand mit fragmenthaften
Bildern einer Klaviertastatur.
Die Basis für den Ton: eine
handgezeichnete Lichttonspur auf
16mm-Film.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
evolUTion DeR gewalT
AT 2011, Fritz Ofner, 77',
Dokumentarfilm. Warum ist
es in Guatemala dreimal so
wahrscheinlich, ermordet zu werden
www.gaulhofer.com
9,6,21b5(*2*5((1Gaulhofer – Sponsor der Diagonale.
20
lexikon
wie im Irak? Fritz Ofner zeigt anhand
von erschütternden Bildern und
Berichten von Tätern und Opfern,
wie der über 30-jährige Bürgerkrieg
Gewalt als gesellschaftlich
legitimiertes Instrument zur Lösung
von Konflikten etabliert hat.
Annenhof 5, 22.3., 11:30
Annenhof 6, 24.3., 18:00
FlaMing FlaMingoS
AT 2011, Katrina Daschner, 9',
Experimentalfilm. Mit FLAMING
FLAMINGOS vollendet Daschner
ihre Trilogie Nouvelle Burlesque
Brutal, die sich mit Blickregimen
und theatralischer Inszenierung
beschäftigt: Auch hier gibt es ein
Spiel mit lesbisch-burlesker Erotik
und einen Chor; die Ironie der
Vorgängerfilme ist hier im Sinne
einer spöttischen Verweigerung
des Blicks gekonnt auf die Spitze
getrieben.
Schubert 1, 22.3., 23:00
Annenhof 6, 23.3., 20:30
FlaSCHenPoST AT 2011,
Gabriele Mathes, 30', Spielfilm.
Mit filmischen Möglichkeiten des
Erzählens experimentiert diese
Arbeit und ist daher mehr als ein
„Spielfilm“. Virtuos verdichtet
Gabriele Mathes tagebuchähnliche
Eintragungen und zeitgeschichtliches
Geschehen zu einer filmischen
Collage aus abgefilmten
Fernsehbildern, in die Kamera
gehaltenen Texten und ihrer Stimme.
Schubert 1, 22.3., 20:30
Schubert 1, 24.3., 23:00
Foal
Foal AT 2011, Christoph Rainer,
16', Spielfilm. Szenen einer
Ehe, geschildert in hermetischbedrückenden Bildern. Auch die
Homevideobilder, welche das Paar
voneinander aufnimmt, sind nur
auf den ersten Blick fröhlich und
versuchen angestrengt Normalität
Diagonale 2012
aufzuspüren, wo offenkundig längst
keine mehr ist.
KIZ ROYAL, 21.3., 13:30
Schubert 1, 23.3., 23:00
FoRUM DiCHTeR gRaZ AT 1967,
Ferry Radax, 42', Dokumentarfilm.
Experimentelle Porträts fünf junger,
zur damaligen Zeit noch relativ
unbekannter Schriftsteller/innen aus
dem Umkreis des Forum Stadtpark
(darunter Barbara Frischmuth und
Wolfgang Bauer). Aus ihren Texten
lesend, verkörpern sie die eigenen
literarischen Schöpfungen – mit viel
Selbstironie. (Personale Ferry Radax,
Einführung: Alfred Kolleritsch)
Schubert 1, 21.3., 18:00
FRieDl AT 2011, viki Kühn,
18', Experimentalfilm. Ein
Krankenzimmer. Tablettenschachteln,
Sauerstoffflaschen. Das Krankenbett
ist leer. Auf der Tonspur die
Stimme einer alten Frau und ihrer
Angehörigen. Sie unterhalten sich
über Blutdruck und Medikamente.
Die subjektive Kamera fängt
Jugendfotos, Altersporträts,
Bücherregale ein. Und immer wieder
Uhren. Ein stiller, berührender Film
über die Zeit, die bleibt.
Schubert 1, 22.3., 23:00
Annenhof 6, 23.3., 20:30
FUnny gaMeS gHoST AT 2011,
Stefan Hafner, Karin Hammer,
10', Experimentalfilm. Für das USRemake seines Films Funny Games
(1997) drehte Michael Haneke das
Original im Jahr 2007 Einstellung für
Einstellung nach – nur Schauspieler/
innen und Drehorte variierten. Durch
die Überlagerung diverser Szenen
dokumentieren Hafner und Hammer
die Akribie, die für die Nachstellung
aufgewendet wurde und stellen
die Frage nach der Differenz der
Ähnlichkeit.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
THe FUTURe’S PaST – CReaTing
CaMBoDia AT/LU 2012, Susanne
Brandstätter, 91', Dokumentarfilm.
Es waren nur fünf Jahre in der
Geschichte Kambodschas, innerhalb
dener die Roten Khmer im Namen
der Revolution fast 2 Millionen
Menschen zu Tode folterten oder
verhungern ließen. Bis heute
bestimmen jene Jahre des Grauens
den Alltag – in Kambodscha, aber
auch im französischen Exil. Susanne
The Future’s Past – Creating Cambodia
Brandstätter zeigt drei Familien
von Überlebenden und deren
Nachkommen.
Annenhof 6, 21.3., 20:30
KIZ ROYAL, 23.3., 16:00
gaelle oBiegly AT 2011, Friedl
vom Gröller, 3', Experimentalfilm.
Vier Frauen lauschen mit
verbundenen Augen einer Lesung,
ein hinter der Gruppe platzierter
Projektor strahlt Licht in die Kamera.
Die Tonspur bleibt jedoch stumm,
am Ende blickt die Lesende in die
Kamera. So wie ihr Blick bleibt
auch das Thema des Vortrags ein
Rätsel. Das Verstehen stößt an seine
Grenzen und eröffnet Raum für
intuitives Denken.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
glaUBe, lieBe, ToD AT 2011,
Peter Kern, 64', Spielfilm. Gewohnt
bissig inszeniert Peter Kern diesen
ungewöhnlichen Thriller um einen
Mann, der mit seiner Mutter eine
Bootsfahrt unternimmt. Als hätten
sie an ihrem Generationskonflikt
nicht schon genug zu tragen,
bekommen sie auch noch Probleme
mit einem grimmig aussehenden
„illegaler“ Einwanderer. Kerns
Inszenierung bricht sich an
klassischer Musik und ernsthaften
Zwischentönen. Ein bisschen wie
Cape Fear auf österreichisch.
Annenhof 6, 22.3., 20:30
Annenhof 5, 24.3., 16:00
gRiFFen – aUF Den SPURen
von PeTeR HanDke AT 2012,
Bernd Liepold-Mosser, 79',
Dokumentarfilm. Der Filmemacher
besucht Griffen, seinen eigenen
und den Geburtsort Peter
Handkes und zeichnet über die
Begegnung mit den Menschen
dieses kleinen Kärntner Orts nahe
der slowenischen Grenze ein Bild
des weltbekannten Autors und
seiner Herkunft. Ein tiefgründigironischer Film über die Literatur,
die Wirklichkeit, über das Schreiben,
das Lesen und das Leben.
Schubert 1, 23.3., 18:00
Schubert 1, 25.3., 11:30
H.C. aRTMann AT 1967, Ferry
Radax, 42', Dokumentarfilm.
Experimentelles Dichterporträt,
in dem sich H.C. Artmann in
verschiedene seiner literarischen
Schöpfungen verwandelt. Mal
als „blauboat“, mal mit dem
„Dichterfürst“ Abenteuer bestehend,
wird der spielerische wie humorvolle
Film dem exzentrisch Porträtierten
mehr als gerecht. (Personale Ferry
Radax, Einführung: Otto Mörth)
Schubert 2, 25.3., 11:00
HaPPy BiRTHDay, MR. MogRaBi
IL 1999, Avi Mograbi, 77',
Dokumentarfilm. Vom Wohnzimmer
aus erzählt Mograbi von seinen
Dilemmata: Einerseits soll er einen
Film zum Jahrestag der israelischen
Staatsgründung drehen, andererseits
für eine palästinensische
Filmproduktion die Ruinen der
während der Nakhbah verlassenen
Häuser filmen und drittens muss
er einen Grundstücksstreit führen,
obwohl er ganz auf Seiten des
vermeintlichen Gegners ist. (Zu Gast:
Avi Mograbi)
Schubert 2, 21.3., 21:00
HaTCH AT 2012, Christoph
Kuschnig, 19', Spielfilm. Biljana und
Milo leben „illegal“ in Österreich.
Mit einem Neugeborenen ist ihnen
der Verbleib im Land finanziell nicht
Fairtrade Mini-Praliné – Die erste Munz-Kaffeebeilage aus fairem Handel.
Lexikon
Diagonale 2012
möglich. Letzter verzweifelter Ausweg
ist die Babyklappe, wo ein Fremder ihr
Kind aber unrechtmäßig entwendet.
Und auch das verzweifelt erzwungene
Kinderglück des Fremden erweist sich
als mit der gesellschaftlichen Realität
unvereinbar.
Annenhof 6, 22.3., 23:00
Annenhof 5, 23.3., 18:30
HELDENKANZLER DE 2011,
Benjamim Swiczinsky, 13',
Animation. Der kleine Engelbert
will Diktator werden: Die grandiose
Animation nimmt den – lückenhaft
aufgearbeiteten – Austrofaschismus
mit den Mitteln der Satire auf die
Schaufel. Swiczinsky arbeitet mit
ausdrucksvollen Schwarzweißbildern
voller witzig-entlarvender Details,
in die sich langsam die Farbe Rot
einschleicht; das Gegengewicht
bildet Dokumentarmaterial, das die
Gräueltaten des Regimes Dollfuß
zeigt.
Schubert 1, 21.3., 11:30
KIZ ROYAL, 23.3., 18:30
HOTEL ROOM AT 2011, Bernd
Oppl, 6', Experimentalfilm. Einmal
mehr erweist sich Oppl als Virtuose
im Umgang mit Raummodellen und
visuellen Täuschungen: In seiner
neuen Arbeit scheint die Einrichtung
eines Miniatur-Hotelzimmers
zuzufrieren, tatsächlich jedoch
handelt es sich um einen anderen
Vorgang als der Film zunächst
suggeriert.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
How I Learned to Overcome
my Fear and Love Arik
Sharon IL 1997, Avi Mograbi, 61',
Dokumentarfilm. Ein Film über die
How I Learned to Overcome my Fear and Love
Arik Sharon
dubiosen Verlockungen von Macht
und Charisma. Avi Mograbi geht der
Frage nach, warum er sich im Lauf
der Dreharbeiten zunehmend vom
Politiker Arik Sharon angezogen
fühlt, den er eigentlich zutiefst
verabscheut. Schwarzer Humor an
der Kippe zur Farce, angelehnt an
Kubricks berühmtes Meisterwerk.
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Schubert 2, 22.3., 16:00
HYPERCRISIS AT 2011, Josef
Dabernig, 17', Experimentalfilm.
Angesiedelt in einem ehemaligen
Erholungsheim für sowjetische
Filmschaffende im Südkaukasus,
das nun Literat/innen beherbergt,
schildert der Film den Kampf
eines Schriftstellers gegen
eine Nervenkrise. Um innere
Zustände nach außen zu kehren,
spielt Dabernig, dessen Film in
der Kategorie Kurzfilm für den
Europäischen Filmpreis nominiert
war, virtuos mit Raum, Tonspur und
Kulinarik.
Schubert 1, 22.3., 23:00
Annenhof 6, 23.3., 20:30
Ibiza Occident AT/ES
2011, Günter Schwaiger, 86',
Dokumentarfilm. Auf Ibiza, einem
Zentrum der elektronischen
Clubmusik, arbeiten Musiker/
innen, DJs, Manager/innen
und Gogos in einer raffinierten
Freizeitmaschinerie, um die
Wunschvorstellungen von Spaß,
Sex und Freiheit einer gestressten
westlichen Gesellschaft zu
befriedigen. Günter Schwaiger
beleuchtet in neuneinhalb Episoden
die innovative Vergangenheit und
die kapitalistische Gegenwart des
Clubbing-Phänomens.
Annenhof 6, 24.3., 23:00
IM FREIEN AT 2011, Albert
Sackl, 23', Experimentalfilm. Eine
nordische Landschaft im Zeitraffer.
Scheinbar unberührt wechseln
Wetter- und Lichtstimmungen.
Plötzlich taucht ein junger
Mann im Bild auf, es folgen von
Menschenhand geschaffene
Objekte wie Würfel, Rahmen oder
Dreiecke. Die Natur als Aktions- und
Projektionsraum, komprimiert auf 23
ebenso sinnliche wie intellektuelle
Minuten.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
DIE INSELN, DIE WIR SIND.
AT 2011, Clara Stern, 12', Spielfilm.
Frühling in Wien. Anna sollte für
eine Prüfung lernen, stattdessen
lässt sie sich von einer Freundin aus
Amsterdam zu einem spontanen
Besuch überreden. Gemeinsame
Erinnerungen an ein Erasmusjahr,
das Anna dort verbracht hat, leben
wieder auf. Ein Film über die feinen
Veränderungen, die die Zeit mit sich
bringt.
Schubert 1, 22.3., 20:30
Schubert 1, 24.3., 23:00
21
Jackson/Marker 4am
AT/US 2012, Ruth Beckermann,
4', Dokumentarfilm. Ein Zitat
von Puschkin (oder auch nicht),
eine nächtliche Straßenszene in
Jackson/Mississippi, die Kamera
als stylo, die Schrift eine Charade:
Ein Film als Skizze und Fragment
über Ein- und Abbildung, über den
(außerfilmischen) Raum und MetaPhysik.
Annenhof 6, 22.3., 15:30
Schubert 2, 24.3., 21:00
Die Inseln, die wir sind.
INTERMEZZO (NOTES ON
FILM 04) AT 2012, Norbert
Pfaffenbichler, 2', Experimentalfilm.
In Pfaffenbichlers Arbeit spielt
die Auseinandersetzung mit
der Filmgeschichte oft eine
wichtige Rolle – hier ist es Charlie
Chaplin, der in einer Szene aus
The Floorwalker (1916) auf einer
Rolltreppe vor einem Verfolger
flüchtet. Farbgebung, Schnitt und
rockiger Soundtrack überführen
das Ausgangsmaterial in eine
neue Lesart und lassen sich als
Kommentar auf die Dynamik der
Apparatur Kino lesen.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
It Looks Like a Japanese
Film AT 2011, Sasha Pirker, 2',
Dokumentarfilm. Die Kamera blickt
vom Balkon hinab auf die Straße,
beobachtet die Menschen im Regen.
Aus dem Off erzählt die Regisseurin
von der Testvorführung ihres Films
in einem großen Filmstudio in Tokyo.
Normalität. „The rest of the day
became history“, fährt sie fort. Es
ist der 11. März 2011 – der Tag des
großen Bebens.
Annenhof 6, 22.3., 15:30
Schubert 2, 24.3., 21:00
JOUR SOMBRE AT 2011, Johannes
Hammel, 8', Experimentalfilm.
Für diese Arbeit setzte Hammel
privates Filmmaterial aus den
fünfziger und sechziger Jahren
diversen chemischen Prozessen
aus. Die Aufnahmen, die im alpinen
Kontext entstanden, werden von
Zersetzungsvorgängen geradezu
aufgefressen, das behauptete Idyll
wird attackiert. Das Resultat ist auch
als Kommentar auf einen Planeten in
der ökologischen Krise lesbar.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
KATZENJAMMER AT 2011, Kurdwin
Ayub, 5', Experimentalfilm. Ein
leicht bekleidetes Mädchen sitzt
mit einem Stofftier auf ihrem
Bett (die Kissenbezüge tragen
Leopardenmuster) und spricht in die
Kamera. Der Adressat: ihr Ex-Freund,
den sie zurückzugewinnen versucht.
Stellvertretend für diesen schauen
wir zurück. Im Zeitalter von Youtube
hat das Private den Privatraum längst
verlassen.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
>> LExikon fortsetzung s. 28
Info
SPECIALS
Diagonale-Publikumspreis
der Kleinen Zeitung
Das Diagonale-Publikum wählt die
beliebteste Langfilm-Premiere des
Festivals 2012. Preis: € 3.000 für
den/die Regisseur/in – gestiftet von
der Kleinen Zeitung. Eine Übersicht
aller zur Wahl stehenden Filme liegt
an den Kinokassen auf. Ermittlung
des Preisträgerfilms durch Karteneinriss nach dem Kinobesuch: Geben
Sie dem Film 3, 5 oder 10 Punkte.
Zu gewinnen: 1 Flug für 2 Personen
Graz–Berlin–Graz, zur Verfügung
gestellt von Flughafen Graz; 1 Probefahrt mit einem E-PKW, zur Verfügung gestellt von Hertz Autovermietung; 1 PKW-Reparaturgutschein, zur
Verfügung gestellt von Rainer KFZ
Handel; 1 Kleidungsstück ihrer Wahl
neu gestaltet von der Reparaturwerkstatt „Bis es mir vom Leibe
fällt“ von Lisa D; 1 Halbjahreskarte
der Holding Graz Linien; Schuhe von
El Naturalista und Überraschungspreise der Kleinen Zeitung. Teilnahmebedingungen sowie Infos unter
www.diagonale.at/filmpreise und in
den Festivalkinos.
Schon gehört? Das Ö1 Diagonale Special zur Personale
Ferry Radax
Ö1 und Diagonale laden zu einer
cineastisch-kulinarischen Reise. Den
filmischen Part übernimmt dabei
Großmeister Ferry Radax mit Am
Rand (1961–63) und Forum Dichter
Graz (1967). Im Anschluss an den
Film können sich die Besucher/innen auf Spezialitäten von Delikatessen Frankowitsch, Gösser Bier,
MAKAvA delighted ice tea und
Gasteiner Mineralwasser freuen.
Termin: 21.3., 18:00
Schubertkino, Saal 1
FM4 live von der Diagonale
Sondersendung aus Graz
Rund um das diesjährige Festival des
österreichischen Films berichtet FM4
live aus dem Kunsthaus Graz. Zudem:
täglich Diagonale Specials on air.
Termin: 23.3., 19:00–20:30
AUSSTELLUNGEN
Avi Mograbi
Details
Videoinstallation in der ESC im
LABOR Graz in Kooperation mit der
Diagonale
Mehrere Bildschirme zeigen Szenen
aus Israel und den palästinensischen
Gebieten. Wie es der politischen Realität entspricht, werden die Videos/
die Erzählungen einander überlagern, manches unhörbar machen,
anderes in den Vordergrund drängen
und damit die Aufmerksamkeit des
Publikums auf die eigene selektive
Wahrnehmung von Nachrichten und
Konflikten zurückwerfen.
Diagonale 2012
Eröffnung: 21.3., 18:30
Weinsponsor: GROSS
Öffnungszeiten:
22.–25.3, 12:00–20:00
27.–31.3, 14:00–19:00
26.3. geschlossen
Eintritt frei
Mit Unterstützung des Zukunftsfonds
der Republik Österreich und des
Alfred Schachner Gedächtnis Fonds
Sofie Thorsen
Schnitt A–A’
Ausstellung im Kunsthaus Graz in
Kooperation mit der Diagonale
Space02
Drei Installationen der Filmemacherin inklusive Langversion des
Diagonale-Trailers 2012.
Space02
Öffnungszeiten: 3.3.–6.5.
Di–So 10:00–17:00
Lonely Drifter Karen, Fool's Island Project
22
Michael Kienzer
Logik und Eigensinn
Ausstellung im Kunsthaus Graz
Space01
Öffnungszeiten: 3.3.–6.5.
Di–So 10:00–17:00
kunst(haus) für kiDS
Eigensinnig? Logisch!
Wenn Schattenwürfe Gebäude erahnen lassen, finden wir uns in einem
Spiel von Erwartungen, Überraschungen und immer wieder anderen
Seh- und Sichtweisen!
Workshop für Jugendliche von 13 bis
19 Jahren, Dauer: 2 Stunden
Anmeldung unter 0316 8017-9200
Fixführungen: Di–Fr 15:30
Sa, So, Feiertag 11:00 und 15:30
Fixführung Engl.: Sa 14:00
Ferry Radax
Galerie Remixx
Herrengasse 7, Stiege 1, 5.Stock,
8010 Graz
Die Ausstellung präsentiert avantgardistische Fotoarbeiten aus den
1950er Jahren, Filmstills (u.a. aus
Sonne halt!, Forum Dichter Graz, H.C.
Artmann), illustrierte Drehbücher und
Gemälde von Ferry Radax.
Öffnungszeiten: 19.3.–28.5., nach
tel. Vereinbarung: 0664 3112169
Mit Unterstützung von Foto Leutner
DIAGONALE EXTRA
DIAGONALE-BIERDECKEL
In Kooperation mit FC GLORIA Frauen
Vernetzung Film und der Akademie
Graz setzt die Diagonale in diesem
Jahr die „Bierdeckel-Aktion“ fort. Anregende Gespräche beim Feierabendbier sind also garantiert: Fünf Motive
auf insgesamt 28.000 Bierdeckeln
bringen wichtige Themen im Bereich
(Un-)Gleichstellung von Frauen und
Männern auf den Tisch.
Die umweltfreundlich hergestellten
Bierdeckel werden in den FestivalLocations, Partnergastronomiebetrieben sowie in Grazer Schaufenstern verteilt. Sponsor: Legero / con-tempus.eu
Diagonale-Aussage in der Auslage:
Von 16.-29.3. wird ein treffender
Slogan der Diagonale-Bierdeckel im
Rahmen des Projekts „Aussage statt
Auslage" auf dem Schaufenster von
kwirl zu lesen sein. In Kooperation
mit Die Töchter und kwirl.
Schaufensterwettbewerb
Grazer Geschäfte gestalten Auslagen
im Diagonale-Design. Die kreativsten
Umsetzungen gewinnen:
1. Preis: Ein Lastenrad, ausgestattet
mit einem Elektroumbausatz, lackiert
in der Unternehmensfarbe – E-Ausstattung zur Verfügung gestellt von
BEEON E-BIKE (Wert € 900),
Lastenrad von REBIKEL (Wert € 600)
2. Preis: 1.000 Papiertragetaschen
in der CI Ihres Unternehmens, hergestellt aus FSC Papier – zur Verfügung
gestellt von EUROPACK
(Wert € 1.000)
3. Preis: „Steirisch Tafeln“ für
acht Personen, 3-gängiges Tafelspitzmenü mit Weinbegleitung, alkoholfreien Getränken und regionaler
Note – zur Verfügung gestellt von
DER STEIRER (Wert € 400)
Lobende Erwähnungen:
2 Umhängetaschen im DiagonaleDesign von mapbagrag®
(Wert je € 129)
2 Halbjahresabos von Falter
(Wert je € 52)
Benefit für alle teilnehmenden Unter-
nehmen: Kurz-Abo des Wirtschaftsmagazins brand eins – zur Verfügung
gestellt von brand eins.
Diagonale-Webnotizen
www.diagonale.at/webnotizen
Kurze Texte und Essays rund um das
Thema Film bzw. das Festival des
österreichischen Films.
Hauptsponsor: BAWAG P.S.K.
Medienpartner: Der Standard
Diagonale Channels
Facebook: aktuelle Infos, Links
zu Veranstaltungen, Fotogalerien
etc. Während des Festivals: alle
wichtigen Termine sowie kurzfristige
Änderungen. Folgen Sie der Diagonale außerdem auf Twitter http://
twitter.com/diagonale_at und vimeo
http://vimeo.com/channels/
diagonale
VERMITTLUNGSPROGRAMM
Publikumsgespräche, Diskussionsrunden, kino:CLASS Schulvorstellungen, Lehrlingsprojekt, Studierendenprojekt mit der University of
Arts in Belgrade, Jugendfilmlabor,
Schüler/innen:Scouts u.v.m.
Informationen zum umfangreichen
Angebot unter:
www.diagonale.at/filmvermittlung
Anmeldung kino:CLASS
Schulvorstellungen:
[email protected]
Mit Unterstützung von: bmu:kk,
Abt. Medienpädagogik; GRAWE
Group; Energie Graz; KulturKontakt
Austria; culture connected; Jugendreferat des Landes Steiermark;
checkit – die Jugendkarte des
Landes Steiermark; u. a.
Info
Diagonale 2012
23
ÜBERSICHT RAHMENVERANSTALTUNGEN
MITTWOCH, 21. 3.
DONNERSTAG, 22. 3.
FREITAG, 23. 3.
SAMSTAG, 24.3.
Kunsthaus Graz Space04
14:00
11:00
Preisverleihung
Carl Mayer-Drehbuchpreis 2012
und Thomas Pluch
Drehbuchpreis 2012
Kunsthaus Graz Space04
Kunsthaus Graz Space04
Kunsthaus Graz Space04
Kunsthaus Graz Space04
Let's talk about scripts SPEZIAL:
Spanien
Mit: Anja Salomonowitz,
Dimitré Dinev
Moderation: Robert Buchschwenter
In Kooperation mit
drehbuchFORUM Wien
ÜBER FILM SPRECHEN:
Filmkritik – eine Suchbewegung
ÜBER FILM SPRECHEN:
Form, Ausdruck und das
Politische
ÜBER FILM SPRECHEN:
Die Zumutungen des Realen
Kunsthaus Graz Space04
Kunsthaus Graz Space04
Kunsthaus Graz Space04
INFORMATIONSVERANSTALTUNG
Selbstständig – Unselbstständig
– Erwerbslos In Kooperation mit
Dachverband der Filmschaffenden
Heldinnen! Mehr Frauengeschichten für Kino und TV
In Kooperation mit FC GLORIA
Frauen Vernetzung Film
FILM im NETZ – Verwertungsvorschläge aus dem Netz
In Kooperation mit A|D|A
16:00
18:30 ESC im LABOR
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Avi Mograbi
Details
Night lin e
ab 22:00 iKU Cocktail-Night mit Special Barkeeper Herr Manfred
FM4 empfiehlt
DIAGONALE NIGHTLINE
22.–25.3.
Postgarage
Dreihackengasse 42
8020 Graz
www.postgarage.at
DONNERSTAG 22.3.
Floor 1, Beginn: 21:00
Eintritt € 8, ermäßigt € 7
Akkreditierte & Kulturpass*: € 3
Fool's Island Project - Live Film
Konzert**
Nach einem Song-Zyklus von
The Karlbauers
Performed by: Rosivita (Lyrics,
Gesang), Markus Moser (E-Gitarre,
Elektronik), Klaus Karlbauer (Altklarinette, E-Zither, Elektronik, Film)
Ein musikalisches Roadmovie, ein
Liederzyklus mit bewegten Bildzuspielungen. Die Musik, ein moderner
Abkömmling von Schuberts „Winterreise“, ist nicht Filmmusik, sondern
vielmehr ein Analogon zu Film.
Ganz wie Inseln in einem „Ocean
of Sound“ finden sich die Songs in
einem übergreifenden Soundscape
eingebettet. Fool's Island steht dabei
für „Fremd-Sein“. Zu erleben sind
Variationen in Ton und Bild über das
NIGHTLINE Postgarage
NIGHTLINE Postgarage
NIGHTLINE Postgarage
Floor 1: 21:00
Fool's Island Project - Live Film
Konzert
Floor 1: 22:00
Live: Lonely Drifter Karen
Floor 1: 22:00
V-TEAM
Warm Up:
Postgarage Residential DJ Team
Visuals:
Adnan Popović ; Gloria Viktoria
Floor 1: ab 22:00
DJ DDKern
Warm Up: DJ Bellamy
DJ Philipp L´heritier
Warm Up: DJ Trees*Traumhaft
Visuals: Gloria Viktoria
Unterwegs-Sein, über Flucht und die
Heimkehr, über Bewegung an sich.
„Jeder Narr hat seine eigene Insel.“
nach dem Konzert: € 5,
ermäßigt € 4
Akkreditierte & Kulturpass*: € 3
** mit freundlicher Unterstützung von SKE
austro mechana, bm:ukk und dem Österreichischen Musikfonds
Live: Lonely Drifter Karen
Floor 1, Einlass 22:00
Eintritt: € 5, ermäßigt: € 4
Akkreditierte & Kulturpass*: € 3
DJ DDKern
Warm Up: DJ Bellamy
DDKern ist nicht nur einer der fleißigsten österreichischen Drum-Berserker (BulBul, Wipeout), sondern als
Teil des Quintetts Broken.Heart.Collector auch mitverantwortlich für die
Musik zu Billy Roisz’ Diagonale-Beitrag
zounk! Zur Nightline kommt DDKern
als DJ und bringt sein stilistisch bunt
durchmischtes Plattensammelsurium
mit: Von Gipsy Funk bis New Wave,
von Rhythm & Blues und Soul bis
Industrial, Folk, Gospel und Punk - an
diesem Abend ist alles drin.
Der Standard schenkt allen Besucher/
innen mit Ticket eine Flasche MAKAvA delighted ice tea. Solange der Vorrat reicht.
FreiTAG 23.3.
Floor 1, Einlass 22:00
Eintritt: € 8, ermäßigt: € 7
Akkreditierte & Kulturpass*: € 3
DJ Philipp L’heritier (FM4)
Warm Up: DJ Trees*Traumhaft
Visuals: Gloria Viktoria
„Ein Album wie eine Discokugel: voller
Facetten und mit wenig Schwarz und
Weiß“ schreibt the gap über Lonely
Drifter Karens kürzlich erschienene
Platte „Poles“. Mit Leichtigkeit pendeln die Songs zwischen Pop, Folk
und Cabaret-Musik, die eingestreuten
Synth-Klänge erinnern bisweilen an
alte Science-Fiction-Filme. Im Kern
der Band stehen die österreichische
Sängerin und Gitarristin Tanja Frinta
(Soundtrack Diagonale-Film du und
ich) und der spanische Keyboarder
und Arrangeur Marc Melià Sobrevias.
Das Konzert bei der Diagonale Nightline findet im Rahmen ihrer großen
Europatournee statt.
Im Anschluss steht DJ Philipp
L'heritier (FM4) an den Plattentellern. Was er mag: Musik mit Beat
und einer Ahnung von Pop, Disco,
elastischem Postpunk, Waves aller
Arten – Funky Town. Gut so. Das mögen wir auch.
SAMsTAG 24.3.
Floor 1, Einlass 22:00
Eintritt: € 5, ermäßigt: € 4
Akkreditierte & Kulturpass*:
Eintritt frei
DJs: V-Team (Seayou Records)
Warm Up: Postgarage
Residential DJ Team
Visuals: Adnan Popović;
Gloria Viktoria
V-Team – das sind Ilias Dahimène,
Gründer des Wiener Labels „Seayou
Records“, und Viktoria Schmid aka
Gloria Viktoria. Ihre DJ-Residencies
in mehreren Wiener Clubs (rhiz,
Transporter) und die Seayou-AfterBusiness-Clubbing-Reihe verschreiben
sich einem lustvollen Eklektizismus
voller eingängiger Beats und verspielter Obskurität. Ziel des Ganzen:
Tanzen, und zwar mit Leib und Seele.
Visuals des Diagonale-Filmemachers
Adnan Popović begleiten das Nightline-Finale in der Postgarage.
NIGHTLINE ERMÄSSIGUNGEN
1 Euro Ermäßigung für Schüler/innen,
Studierende und Lehrlinge (bis zum
27. Lebensjahr), Senior/innen, Präsenzdiener.
* Kulturpassbesitzer/innen mit Ausweis: Ermäßigte Tickets ausschließlich
an der Abendkassa.
RECHBAUER
UCI ANNENHOF 6
UCI ANNENHOF 5
SchubertKINO 2
SchubertKINO 1
KIZ ROYAL
24
Spielplan
Diagonale 2012
MITTWOCH, 21. 3.
DONNERSTAG, 22. 3.
11:00
JAHRESRÜCKBLICK
Whores' Glory
Michael Glawogger (AT/DE 2011, OmdU, 118')
JAHRESRÜCKBLICK
Aun - der Anfang und das Ende aller Dinge
Edgar Honetschläger (AT/JP 2011, OmdU, 100')
JAHRESRÜCKBLICK
MICHAEL
Markus Schleinzer (AT 2011, OmeU, 96')
13:30
Kurzspielfilmprogramm 1
(5 Filme , 72')
SPANIEN
Anja Salomonowitz (AT 2012, OmeU, 102')
Stillleben
Sebastian Meise (AT 2012, 77')
16:00
JAHRESRÜCKBLICK
ATMEN
Karl Markovics (AT 2011, OmeU, 93')
Experimentalfilmprogramm 3
(9 Filme, 72')
THE Future's Past – Creating Cambodia
Susanne Brandstätter (AT/LU 2012, OmdU, 91')
18:30
Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf ErdeN
Christoph Stark (AT/DE/LU 2011, OmeU, 94')
KUMA
Umut Dağ(AT 2012, OmdU, 93')
Experimentalfilmprogramm 1
(5 Filme, 70')
21:00
Stillleben
Sebastian Meise (AT 2011, 77')
WHAT IS LOVE
Ruth Mader (AT 2011, OmeU, 79')
DIE Summe meiner einzelnen Teile
Hans Weingartner (DE 2011, 120')
11:30
Experimentalfilmprogramm 1
(5 Filme, 70')
Cornelius Kolig Sasha Pirker (AT 2011, OmeU, 15')
Colonnade Park Heidrun Holzfeind
(AT/US 2011, eOF, 54')
Experimentalfilmprogramm 2
(8 Filme, 69')
14:00
JAHRESRÜCKBLICK
AMERICAN PASSAGES
Ruth Beckermann (AT 2011, OmdU, 120')
WAY OF PASSION
Joerg Burger (At 2011, OmdU, 89')
der Rücken der Dirigentin Marion Porten (AT 2011, 14')
scapes and elements Manfred Neuwirth (AT 2011, 52')
18:00
PERSONALE FERRY RADAX
AM RAND (AT 1961–63, 40')
FORUM DICHTER GRAZ (AT 1967, 42')
ORF-PREMIERE
Donauspital
Nikolaus Geyrhalter (AT 2012, 80')
Griffen – Auf den Spuren von Peter Handke
Bernd Liepold-Mosser (AT 2012, OmeU, 79')
20:30
Experimentalfilmprogramm 2
(8 Filme, 69')
Kurzspielfilmprogramm 2
(3 Filme, 57')
DIE toten Fische
Michael Synek (AT 1989, 83')
23:00
QVID TVM
Mara Mattuschka mit Reinhard Jud (AT 2011, OmeU, 85')
Experimentalfilmprogramm 5
(5 Filme, 73')
Kurzspielfilmprogramm 1
(5 Filme, 72')
11:00
FILMARCHIV AUSTRIA
1 Häufchen Blume 1 Häufchen Schuh Carmen
Tartarotti, Bodo Hell (AT 1990, 45') Ein Bruder so
wie Du Edith Hirsch, Sepp Jahn (AT 1973, 30')
FILMARCHIV AUSTRIA
Küchengespräche mit Rebellinnen
Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte Podgornik,
Lisbeth N. Trallori (AT 1984, 80')
FILMARCHIV AUSTRIA
TOTSCHWEIGEN
Margareta Heinrich, Eduard Erne
(AT/DE/NL 1994, 90')
13:30
13:15 Synema / ÖFM
Heart of Spain Herbert Kline, Géza Karpathi (US 1937, eOF,
33') This Love of Ours William Dieterle (US 1945, eOF, 90')
Tlatelolco
Lotte Schreiber (AT 2011, OmeU, 75')
DAS persische Krokodil Houchang Allahyari
(AT 2011, OmdU, 58') Postcard from Somova,
Romania Andreas Horvath (AT/RO 2011, 20')
16:00
JAHRESRÜCKBLICK
DU UND ICH
Ruth Rieser (AT 2011, OmeU, 103')
ZU GAST: AVI MOGRABI
Details 11-13 (IL 2003–11, OmeU, 13')
How I Learned to Overcome my Fear and Love
Arik Sharon (IL 1997, OmeU, 61')
der Papst ist kein Jeansboy
Sobo Swobodnik (AT/DE 2011, 74')
18:30
Tlatelolco
Lotte Schreiber (AT 2011, OmdU, 75')
Experimentalfilmprogramm 4
(11 Filme, 70')
QVID TVM
Mara Mattuschka mit Reinhard Jud
(AT 2011, OmeU, 85')
21:00
ZU GAST: AVI MOGRABI
Happy Birthday, Mr. Mograbi
(IL 1999, OmeU, 77')
ZU GAST: AVI MOGRABI
Deportation (IL 1989, OmeU, 12')
THE Reconstruction (IL 1994, OmeU, 60')
Nervenbruch Zusammen Gehabt
Arash T. Riahi (AT 2012, OmeU, 94')
11:30
der Rücken der Dirigentin Marion Porten (AT 2011, 14')
scapes and elements Manfred Neuwirth (AT 2011, 52')
Evolution der Gewalt
Fritz Ofner (AT 2011, OmeU, 77')
DIE Welt sehen – Der Fotokünstler Paul Albert Leitner Tristan Zahornicky (AT 2012, OmeU, 33')
SPUR Krisztina Kerekes (AT 2012, 40')
16:00
DIE Welt sehen – Der Fotokünstler Paul Albert Leitner Tristan Zahornicky (AT 2012, OmeU, 33')
SPUR Krisztina Kerekes (AT 2012, 40')
DIE Sprache des Körpers
Barbara Gräftner (AT/DE 2012, OmeU, 100')
PERSONALE FERRY RADAX
KONRAD BAYER oder die welt bin ich und das ist
meine sache (DE 1969/70, 52') Thomas Bernhard
– Drei Tage (DE 1970, OmeU, 58')
18:30
Richtung Nowa Huta
Dariusz Kowalski (AT 2012, OmdU, 78')
STOFF DER HEIMAT
Othmar Schmiderer (AT 2011, 97')
Kurzspielfilmprogramm 3
(4 Filme, 66')
21:00
DAS persische Krokodil Houchang Allahyari
(AT 2011, OmdU, 58') Postcard from Somova,
Romania Andreas Horvath (AT/RO 2011, 20')
NR. 7
Michael Schindegger (AT 2012, OmdU, 87')
Kleine Perestrojka
Bernhard Pötscher (AT 2012, OmdU, 90')
11:00
JAHRESRÜCKBLICK Barylli's Baked Beans
Gabriel Barylli (AT 2011, 90')
Low Definition Control (Malfunctions #0)
Michael Palm (AT 2011, OmeU, 95')
Richtung Nowa Huta
Dariusz Kowalski (AT 2012, OmdU, 78')
15:30
Nervenbruch Zusammen Gehabt
Arash T. Riahi (AT 2012, OmeU, 94')
It Looks Like a Japanese Film Sasha Pirker
(AT 2011, eOF, 2') Jackson/Marker 4am Ruth
Beckermann (AT/US 2012, 4') THE place we left
Clarissa Thieme (AT/DE/BA 2012, OmeU, 59')
OUTING
Sebastian Meise, Thomas Reider (AT 2012, 75')
18:00
OUTING
Sebastian Meise, Thomas Reider (AT 2012, 75')
KERN
Veronika Franz, Severin Fiala (AT 2012, OmeU, 95')
Sommer 1972
Wilma Calisir (AT 2011, OmdU, 89')
20:30
THE Future's Past – Creating Cambodia
Susanne Brandstätter (AT/LU 2012, OmdU, 91')
GLAUBE, LIEBE, TOD
Peter Kern (AT 2011, OmeU, 64')
Experimentalfilmprogramm 5
(5 Filme, 73')
23:00
der Papst ist kein Jeansboy
Sobo Swobodnik (AT/DE 2011, 74')
Kurzspielfilmprogramm 3
(4 Filme, 66')
KERN
Veronika Franz, Severin Fiala (AT 2012, OmeU, 95')
11:00
kino:CLASS
kino:CLASS
kino:CLASS
14:00
kino:CLASS
Synema / ÖFM
BERLIN EXPRESS
Jacques Tourneur (US 1948, eOF, 86')
Synema / ÖFM
Ship of Fools
Stanley Kramer (US 1965, eOF, 149')
18:00
kino:CLASS
PERSONALE FERRY RADAX
TESTAMENT (AT 1967/68, 47')
Sonne halt! (AT 1959–62, OmeU, 26')
ZU GAST: AVI MOGRABI
Wait, It's the Soldiers I Have to Hang up Now
(IL 2002, OmeU, 13') August: A Moment Before the
Eruption (IL 2002, OmdU, 72')
JAHRESRÜCKBLICK
Wie man leben soll
David Schalko (AT/DK 2011, 100')
JAHRESRÜCKBLICK
Am Ende des Tages
Peter Payer (AT/DE 2011, OmeU, 92')
21:00
FREITAG, 23. 3.
Spielplan
Diagonale 2012
SAMSTAG, 24. 3.
SONNTAG, 25. 3.
ERÖFFNUNG (Veranstaltung für geladene Gäste)
Dienstag, 20.3., 19:30, Helmut-List-Halle
WHAT IS LOVE
Ruth Mader (AT 2011, OmeU, 79')
JAHRESRÜCKBLICK
Brand
Thomas Roth (AT/DE 2011, 105')
11:00
Donauspital
Nikolaus Geyrhalter (AT 2012, 80')
Kleine Perestrojka
Bernhard Pötscher (AT 2012, OmdU, 90')
13:30
SPANIEN Ein Spielfilm von Anja Salomonowitz
(AT 2012, OmeU, 102')
Low Definition Control (Malfunctions #0)
Michael Palm (AT 2011, OmeU, 95')
PREISTRÄGER/INNENFILM
PUBLIKUMSPREIS
16:00
PreisverleihunG
Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf ErdeN
Christoph Stark (AT/DE/LU 2011, OmeU, 94')
18:00 PREISTRÄGER/INNENFILM
SPIELFILM
18:30
KUMA
Umut Dağ (AT 2012, OmdU, 93')
11:30
PERSONALE FERRY RADAX
Werbefilme (CH 1956/57, 12') Videographie I
– Vestenötting (1945) (AT 2007-11, 46')
Sommer 1972
Wilma Calisir (AT 2011, OmdU, 89')
14:00
Experimentalfilmprogramm 3
(9 Filme, 72')
16:30 PREISTRÄGER/INNENFILME
INNOVATIVES KINO/KURZFILM
18:00
Experimentalfilmprogramm 4
(11 Filme, 70')
18:30 PREISTRÄGER/INNENFILM
DOKUMENTARFILM
20:30
In Kooperation mit Energie Steiermark
FESTIVALTRAILER 2012
SCHNITT A-A’
Sofie Thorsen (AT/DK 2012, 2')
Kurzspielfilmprogramm 1: AUSGLEICH Matthias
Kurzspielfilmprogramm 2
(3 Filme, 57')
23:00
FILMARCHIV AUSTRIA
ABSCHIED EIN LEBEN LANG
Käthe Kratz (AT 1999, 91')
PERSONALE FERRY RADAX
DER Kopf des Vitus Bering (DE 1970, 26')
H.C. Artmann (AT 1967, 42')
NR. 7
Michael Schindegger (AT 2012, OmdU, 87')
JAHRESRÜCKBLICK
Bulb Fiction
Christoph Mayr (AT/DE 2011, 96')
11:00
Zuder (DE 2011, 10') No Quick Fix Stephan Bergmann
(DE/AT 2012, OmeU, 25') 366 TAGE Johannes Schiehsl (DE 2011,
OmeU, 12') DER BESUCH Conrad Tambour (DE 2011, OmeU, 9')
FOAL Christoph Rainer (AT 2011, OmeU, 16')
Kurzspielfilmprogramm 2: DIE Inseln, die wir
sind. Clara Stern (AT 2011, OmeU, 12') DAS Labyrinth
unter der Sonne Maximilian Liebich (AT 2012, 18')
FLASCHENPOST Gabriele Mathes (AT 2012, 30')
Kurzspielfilmprogramm 3: Hatch Christoph
13:30
Kuschnig (AT 2012, OmdU, 19') THE BACK ROOM Mirjam
Baker, Michael Kren (AT 2011, 6') Twinni oder so Lisa Weber
(AT 2012, 12') UNSER LIED Catalina Molina (AT 2012, OmeU, 29')
Experimentalfilmprogramm 1: Heldenkanzler
STOFF DER HEIMAT
Othmar Schmiderer (AT 2011, 97')
JAHRESRÜCKBLICK
Anfang 80
Sabine Hiebler, Gerhard Ertl (AT 2011, OmeU, 90')
Samstag, 24.3., 19:30, Orpheum
21:00
Griffen – Auf den Spuren von Peter Handke
Bernd Liepold-Mosser (AT 2012, OmeU, 79')
It Looks Like a Japanese Film Sasha Pirker
(AT 2011, eOF, 2') Jackson/Marker 4am Ruth
Beckermann (AT/US 2012, 4') THE place we left
Clarissa Thieme (AT/DE/BA 2012, OmeU, 59')
powered by AVL Cultural Foundation, Ko-Sponsor: Energie Steiermark
(Veranstaltung für geladene Gäste)
DIE toten Fische
Michael Synek (AT 1989, 83')
Cornelius Kolig Sasha Pirker (AT 2011, OmeU, 15')
Colonnade Park Heidrun Holzfeind
(AT/US 2011, eOF, 54')
25
Benjamin Swiczinsky (DE 2011, OmeU, 13') Conference
Programminfo
& Tickets mit Kreditkarte
Infoline 0316 822 81 822
ab 14. März, 10:00-18:00
Tickets ab 14. März im Kunsthaus Graz
Café Promenade und auf
www.diagonale.at/tickets
ab 21. März auch in den Festivalkinos.
(Notes on Film 05) Norbert Pfaffenbichler (AT 2011, 8')
DIE ArbeiterInnen verlassen die Fabrik Katharina
Gruzei (AT 2012, 11') Protest ohne Ästhetik und
Form Manfred Rainer (AT 2011, OmdU, 14') THE BULL LAID
BEAR Oliver Ressler, Zanny Begg (AT/AU 2012, OmdU, 24')
Experimentalfilmprogramm 2: Etüde Siegfried
A. Fruhauf (AT 2011, 2') Gaelle Obiegly Friedl vom Gröller
(AT 2011, 3') Menschen am Sonntag Friedl vom Gröller
(AT 2011, 3') Schwere Augen Siegfried A. Fruhauf (AT 2011,
10') Transition 89 LIA (AT/PT 2011, 5') Jour Sombre
GLAUBE, LIEBE, TOD
Peter Kern (AT 2011, OmeU, 64')
DIE Sprache des Körpers
Barbara Gräftner (AT/DE 2012, OmeU, 100')
WAY OF PASSION
Joerg Burger (At 2011, OmdU, 89')
ZU GAST: AVI MOGRABI
Avenge but one of my two Eyes (IL 2005, OmeU, 100')
FILMARCHIV AUSTRIA
DAS Weiterleben der Ruth Klüger
Renata Schmidtkunz (AT 2011, Ome/dU, 83')
Evolution der Gewalt
Fritz Ofner (AT 2011, OmeU, 77')
JAHRESRÜCKBLICK DER PROZESS
Gerald Igor Hauzenberger (AT 2011, 120')
JAHRESRÜCKBLICK Ibiza Occident
Günter Schwaiger (AT/ES 2011, OmdU, 86')
Dokumentarfilm
Johannes Hammel (AT 2011, 8') Erdkörper (suns of
Spielfilm
Hills (AT/US 2011, 31')
temper) Ben Pointeker (NL/AT 2009-11, 7') arcana Henry
Experimentalfilmprogramm 3: U.I.F. Jakub Vrba
Experimentalfilm
(AT 2011, 2') Im Freien Albert Sackl (AT 2011, 23') Kreis
Wr.Neustadt/A to A Johann Lurf (AT 2011, 5') Funny
Games Ghost Stefan Hafner, Karin Hammer (AT 2011, 10')
Personale Ferry Radax
in Kooperation mit Ö1
Zu Gast:
Avi Mograbi
TURRET Björn Kämmerer (AT 2011, 10') Intermezzo
(Notes on Film 04) Norbert Pfaffenbichler (AT 2012, 2')
Strobogramm Flora Watzal (AT 2011, 3') Empty Rooms
Claudia Larcher, Constantin Popp (AT/UK 2011, 11') zounk!
Billy Roisz (AT 2012, 6')
Spezialprogramme
Experimentalfilmprogramm 4: White Light/
White Heat Rainer Kohlberger, Wilm Thoben (DE/
kino:CLASS
CZ 2011, 7') XXX! Dietmar Brehm (AT 2011, 9') Sunny
Afternoon Thomas Renoldner (AT 2012, eOF, 7')
Preisträger/innenfilme
vers.augt Tone Fink (AT 2011, 6') Katzenjammer
Kurdwin Ayub (AT 2011, 5') Adele1 Kurdwin Ayub (AT 2011,
5') ADDICTED Reinhold Bidner (AT 2011, 3') Tinamv 1
Adnan Popović (AT 2012, 4') baumaxx inspired by bau-
ZU GAST: AVI MOGRABI
Z32
(IL 2008, OmeU, 81')
PERSONALE FERRY RADAX
Capri – MUSIK DIE SICH ENTFERNT
(DE/AT 1984, 103')
eOF (englische Originalfassung)
OmdU (Originalfassung mit deutschen Untertiteln)
OmeU (Originalfassung mit englischen Untertiteln)
Omd/eU (Originalfassung mit dt. u. engl. Untertiteln)
Kurzfristige Änderungen und Informationen
zu anwesenden Gästen: www.diagonale.at
und auf Diagonale-Facebook
haus Roland Rauschmeier (AT 2011, 8') Hotel Room Bernd
Oppl (AT 2011, 6') APNOE Hund & Horn (AT 2011, 10')
Experimentalfilmprogramm 5: 3 stimmen
Miriam Bajtala (AT 2011, 13') Pasolinicode02112011 Ludwig
Wüst (AT 2011, 16') Hypercrisis Josef Dabernig (AT 2011, 17')
Friedl Viki Kühn (AT 2011, 18') FLAMING FLAMINGOS
Katrina Daschner (AT 2011, 9')
26
Info
Diagonale 2012
Programminfo & Tickets
mit Kreditkarte ab 14. März
Infoline 0316 822 81 822, ab 14. März, 10:00–18:00
Tickets onlineab 14. März, www.diagonale.at/tickets
Café Promenade, ab 14. März, 10:00–18:00
Festivalzentrum im Kunsthaus Graz, ab 14. März, 10:00–17:00
Festivalkinos ab 21. März
Locations
4
20
7
8 10
17
3
2 1
19
18
15
9
14
13
12
16
6
5
11
Diagonale Locations
1
FESTIVALZENTRUM IM KUNSTHAUS GRAZ
Lendkai 1, 8020 Graz
Infopoint: Di–So 10:00–17:00
Infoline: 0316 - 822 81 822
WLAN im gesamten Festivalzentrum
t 1, 3, 6, 7 (Südtirolerplatz)
6
ESC IM LABOR
Ausstellung Avi Mograbi. Details
Jakoministraße 16, 8010 Graz
t 1, 3, 4, 5, 6, 7 (Jakominiplatz)
7
RESTAURANT SCHLOSSBERG
Am Schlossberg 7, 8010 Graz
Franz-Josef-Kai 38, 8010 Graz
t 4, 5 (Schlossbergbahn)
Lift zum Uhrturm
(Eingang am Schlossbergplatz)
FESTIVALCAFÉ IKU
Breakfast/Lunch/Dinner und Bar
(22. 3. und 23. 3. Special Barkeeper Herr Manfred)
während des Festivals täglich von 9:00–2:00 früh
KUNSTHAUS GRAZ
Space01: Michael Kienzer. Logik und Eigensinn
Space02: Sofie Thorsen. Schnitt A-A'
Di–So 10:00 –17:00
2
3
4
5
GÄSTE-/PRESSEZENTRUM IM HDA GRAZ
PALAIS THINNFELD
Mariahilferstraße 2, 8020 Graz
Di–So 10:00 –19:00
t 1, 3, 6, 7 (Südtirolerplatz)
8
ORPHEUM
Orpheumgasse 8, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7 (Roseggerhaus)
9
MANGOLDS RESTAURANT & CAFÉ
DIAGONALE-FAHRRADVERLEIH
Griesgasse 11, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7 (Südtirolerplatz)
10 KWIRL
Verkauf von Diagonale-Artikeln
Diagonale-Aussage in der Auslage
Mariahilferstraße 11, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7 (Südtirolerplatz)
CAFÉ PROMENADE
Erzherzog Johann Allee 1, 8010 Graz
b 30 (Schauspielhaus)
HELMUT-LIST-HALLE
Waagner-Biro-Straße 98a, 8020 Graz
t 1, 7 (Bahnhof)
b 85 (Waagner-Biro-Straße)
POSTGARAGE
Dreihackengasse 42, 8020 Graz
b 31, 32, 33, 39,67 (Griesplatz),
40 (Elisabethinergasse),
31, 32, 33 (Rösselmühlgasse)
Diagonale Festivalkinos
11
12
KIZ ROYALKINO
Conrad-von-Hötzendorfstraße 10, 8010 Graz
t 4, 5 (Finanzamt)
FILMZENTRUM IM RECHBAUERKINO
Rechbauerstraße 6, 8010 Graz
t 1, 7 (Lichtenfelsgasse)
13 SCHUBERTKINO
Mehlplatz 2, 8010 Graz
t 1, 3, 4, 5, 6, 7 (Hauptplatz)
14 UCI KINOWELT ANNENHOF
Annenstraße 29, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7 (Rosseggerhaus)
Diagonale Hotels
15 GRAND HOTEL WIESLER
Grieskai 4 – 8, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7 (Südtirolerplatz)
16 HOTEL WEITZER
Grieskai 12 –16, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7 (Südtirolerplatz)
17 HOTEL DANIEL
Europaplatz 1, 8020 Graz
t 1, 3, 6, 7
(Hauptbahnhof/Annenstraße)
18 ROMANTIK PARKHOTEL
Leonhardstr. 8, 8010 Graz
t 1, 7 (Lichtenfelsgasse)
19 PALAIS HOTEL ERZHERZOG JOHANN
Sackstr. 3 – 5, 8010 Graz
t 1, 3, 4, 5, 6, 7 (Hauptplatz)
20 HOTEL MERCURE
Lendplatz 36– 37, 8020 Graz
b 40, 58, 63 (Lendplatz)
info
Diagonale 2012
TiCkeTS
PROGRAMMINFO & TICKETS MIT
KREDITKARTE
Infoline 0316 822 81 822
Tickets online:
www.diagonale.at/tickets
TICKETvORvERKAUF
14.–20. März
 Café Promenade
10:00–18:00
Erzherzog Johann-Allee 1, 8010 Graz
 Festivalzentrum Kunsthaus Graz
10:00–17:00
Lendkai 1, 8020 Graz
TICKETvERKAUF
21.–25. März
 Café Promenade
10:00–18:00
Erzherzog Johann-Allee 1, 8010 Graz
 Festivalzentrum Kunsthaus Graz
10:00–17:00
Lendkai 1, 8020 Graz
(österreichischen) Films, DVDs, CDs
und Soundtracks, Zeitschriften sowie
die begehrten Diagonale T-Shirts und
Plakate.
Diagonale T-Shirt: € 15
(Design: Florian Offner)
Diagonale T-Shirt limited edition:
€ 40
Schal-Kapuze als app € 30
Kapuze als app € 38
Tickettascherl als app € 20
(Design: gasch unit fashionlabel)
Umhängetaschen, macbook- und
i-Phone sleeves von mapbagrag®
Umhängetasche mate 13’’: € 129
Umhängetasche mate 9,7’’: € 99
mapbagrag® for macbook 13’’: € 43
mapbagrag® mobile flip € 32
(Sujet: Sofie Thorsen und Florian
Offner)
In den Festivalkinos ab jeweils einer
Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung. Restkarten vor Vorstellungsbeginn im jeweiligen Festivalkino. Alle
Kinos sind barrierefrei zugänglich.
TICKETPREISE
Einzelticket: € 8,50
im vorverkauf: € 7,50
Ermäßigtes Einzelticket A: € 7,50
für Schüler/innen, Studierende und
Lehrlinge (bis zum 27. Lebensjahr),
Senior/innen, Präsenzdiener im Vorverkauf (14.–20.3.): € 6,50
Ermäßigtes Einzelticket B: € 6,50
für Ö1-Clubmitglieder, mit Der Standard-Abovorteilskarte, für BAWAG
P.S.K.-Kontoinhaber/innen (Nachweis über Bankomat- und Kontokarte), mit European Youth Card Austria
und checkit-Jugendkarte
im Vorverkauf (14.–20.3.): € 6
Kulturpassbesitzer/innen: € 6
für Asylwerber/innen, Sozialhilfeempfänger/innen u. a. mit Ausweis
Schulgruppen: € 5 pro Person,
mind. 12 Personen (1 Begleitperson
gratis), für bestimmte Vorstellungen
auf Anfrage
Blöcke (bei allen Blöcken max.
2 Karten pro Vorstellung)
6er Block: € 45
mit Ermäßigung: € 39
10er Block: € 73
mit Ermäßigung: € 60
20er Block: € 120
mit Ermäßigung: € 110
SeRviCe
DIAGONALE SHOP
im Kunsthaus Graz
21.–25.3., 10:00–17:00
Neuerscheinungen, Klassiker des
Diagonale posterbag small € 16
Diagonale-Regiestuhl € 54
(Regiestuhl erhältlich ausschließlich
bei kwirl, www.kwirl.at)
Diagonale-Fahrrad: ab € 190
Diagonale-Kinderrad: ab €110
Plakat A0: € 4
Plakat A1: € 2
Katalog 2012: € 8
Katalog in Verbindung
mit 6er Block: € 7
Katalog in Verbindung
mit 10er Block: € 6
Katalog in Verbindung
mit 20er Block: € 5
Katalog 2011: € 4
(alle Diagonale-Produkte, bis auf die
Räder, auch erhältlich bei kwirl)
Diagonale Shop:
www.diagonale.at/service/shop
2011 hat die
Diagonale als
erstes Filmfestival und eine
der ersten
Kulturinstitutionen Österreichs begonnen, eine nachhaltige Strategie umzusetzen, die sich ganz der
„Green Responsibility“ verschreibt.
Dieses Konzept zieht sich selbstverständlich auch bei der Diagonale 2012
wie ein roter Faden durch die gesamte
Festivalorganisation und weist das
Filmfestival als engagiertes kulturelles
„Green Event Austria“ aus.
MIT DANK AN UNSERE
SPONSOREN & PARTNER:
BioHofkäserei, BIO-Steirer-wEIN,
Gut Hornegg - Bio-Teichwirtschaft,
Delikatessen Frankowitsch, MANGOLDS Restaurant & Café, Tonis
Freilandeier: Sponsoren für biologische, saisonale, regionale und vegetarische Buffets Biorama: Medienpartner ecoversum: Sponsor der Green
Meeting Austria-Zertifizierung für das
Branchentreffen im Hotel Weitzer
EUROPACK: Sponsor der DiagonalePapiertragetaschen, hergestellt aus
FSC-Papier Falter: Bio-Zucker, in
vollständig natürlich abbaubarer
Verpackung GRAwE: Lufttankstelle/
Fahrrad-Service-Box in Kooperation
mit Rebikel Kleine Zeitung: Diagonale-Regiestuhl, hergestellt in Europa
aus FSC Holz/Diagonale Bleistifte
aus FSC Holz LEBENSART: Medienpartner Lebensministerium: Träger
des Rahmenprogramms green events
austria – steht für nachhaltige Veranstaltungsorganisation Legero /
con-tempus.eu, Sponsor von
100% kompostierfähigen Bierdeckeln
Modellregion Graz in Kooperation
mit Energie Graz: Sponsor mobile
Ladestation für E-Fahrzeuge österreichisches ökologie-Institut: Berater
für die Umsetzung des Rahmenprogramms green events austria Rebikel:
Diagonale-Räder Renault: stellt Z.E.Fahrzeuge für Gäste und Produktion
der Diagonale zur Verfügung öBB:
sanfte Anreise mit dem ÖBB EVENTticket Stadt Graz verkehrsplanung:
Sponsor der Diagonale-Sattelschoner
aus PVC-freiem Material Stadt Graz
Umweltamt: Sponsor des DiagonaleNotizbuchs aus Recyclingpapier vega
Nova: Sponsor der Diagonale Earth
Positive Stofftasche & der Diagonale
posterbags small, hergestellt aus Diagonale-Plakaten, gedruckt auf Recyclingpapier Diagonale-Drucksorten:
auf BalancePureOffset, PremiumRecyclingPapier von PAPYRUS. Gedruckt
bei REMAprint PEFC-zertifiziert.
Weitere Partner:
www.diagonale.at/dgg
Projektsponsoren
Diagonale GOES GREEN:
Gaulhofer Fenster und Türen,
Holding Graz
27
DIAGONALE FÜR ALLE
Im Rahmen der Initiative „Hunger auf
Kunst und Kultur“ wird ein Ticketkontingent für Kulturpassbesitzer/
innen zur Verfügung gestellt. Pro
Kulturpassbesitzer/in wird 1 Ticket
ausgegeben - ausschließlich in der
Verkaufsstelle im Kunsthaus Graz
(14. - 25. März).
MIT DER öBB ZUR DIAGONALE
öBB SparSchiene: ab 9 Euro
nach Graz – früher buchen,
weniger bezahlen!
öBB EvENTticket: 25% ermäßigte
Anreise zur Diagonale aus ganz
Österreich.
öBB Einfach-Raus-Ticket: Um
€ 28 mit den Zügen des Nah- und
Regionalverkehrs der ÖBB nach Graz
(gültig für 2–5 Personen).
Informationen und Buchung:
steiermark.oebb.at
gaSTRonoMiePaRTneR
 DIAGONALE-FESTIvALCAFÉ IKU
im Kunsthaus Graz
Lendkai 1, 8020 Graz,
www.iku-graz.at
breakfast/lunch/dinner und bar
(22.3. und 23.3. Special Barkeeper
Herr Manfred)
täglich 9:00–2:00
 CAFÉ PROMENADE
Erzherzog Johann-Allee 1, 8010 Graz,
www.cafepromenade.at
Essen und Trinken durchgehend
8:00–23:00
Speisen wie im Film – Delikates aus
dem Kino!
 KAFFEE wEITZER
Belgiergasse 1, 8020 Graz,
www.kaffeeweitzer.com
Spezielles Diagonale-Frühstück im
Kaffee Weitzer täglich ab 7:00
 MANGOLDS RESTAURANT &
CAFÉ
Griesgasse 11, 8020 Graz,
www.mangolds.at
Kaffeegutscheine für alle Besucher/
innen von Stoff der Heimat am 22.3.;
Mo–Fr 11:00–19:00,
Sa 11:00–16:00
 DER STEIRER
Belgiergasse 2, 8020 Graz,
www.der-steirer.at
Bei Vorlage eines Diagonale-Tickets
ein Glas steirischer Wein gratis zum
Abendessen; täglich 11:00–24:00
 RESTAURANT SCHLOSSBERG
Am Schlossberg 7, 8010 Graz,
www.schlossberggraz.at
Mo–Sa 11:00–24:00,
So 11:00–18:00
 TRIBEKA
Grieskai 2, 8020 Graz,
www.tribeka.at
28
Lexikon
Kern AT 2012, Veronika Franz,
Severin Fiala, 95', Dokumentarfilm.
„Wenn ich Sie beschimpfe,
nehmen Sie es als Liebesbeweis.
Bedenken Sie, ich bin Österreicher,
unzurechnungsfähig, hysterisch,
verlogen und undemokratisch.“
Der umstrittene Filmregisseur und
streitbare Schauspieler Peter Kern
lässt sich nicht so einfach
in die klassische Form eines
Dokumentarfilms pressen. Er
zweifelt, kritisiert und rebelliert
vor laufender Kamera – und die
Filmemacher/innen finden das gut.
Annenhof 6, 22.3., 18:00
Annenhof 6, 23.3., 23:00
Kleine Perestrojka
AT 2012, Bernhard Pötscher, 90',
Dokumentarfilm. Schauplatz ist
die Kirgisische Republik, die zum
Zeitpunkt der Dreharbeiten gerade
ihre zweite demokratische Revolution
hinter sich gebracht hatte. Den
erheblichen Umwälzungen setzt der
Regisseur konsequent die subjektive
Befindlichkeit seines Protagonisten,
eines Fotokünstlers, gegenüber.
Auf diese Weise gelingt dem Film,
was jeder faktenorientierten
außenpolitischen Reportage
notwendig verwehrt bleiben muss:
die Konzentration auf das innere
Zeitmaß der Veränderung.
Annenhof 5, 23.3., 21:00
KIZ ROYAL, 25.3., 13:30
Diagonale 2012
diese Mischung aus Dokumentation
und fiktiver Geschichte über den
Sprecher eines Piratensenders,
der auf einem Polarschiff in der
Nordsee über den Seefahrer und
Abenteurer Vitus Bering berichtet,
bis er angestiftet von Popmusik
beginnt, sich in Bayers Figuren zu
verwandeln. (Personale Ferry Radax,
Einführung: Otto Mörth)
Schubert 2, 25.3., 11:00
KREIS WR.NEUSTADT/A
to A AT 2011, Johann Lurf, 5',
Experimentalfilm. Wer bisher
dachte, dass Kreisverkehrsinseln
alle gleich aussehen, wird hier
eines Besseren belehrt: Von einer
Vespa aus (deren Motor man
den gesamten Film über hört)
werden Dutzende dieser Anlagen
in Niederösterreich umrundet. Die
im Mittelpunkt stehenden Objekte
und „Verschönerungen“ – vom
Blumenbeet bis zur Kitschskulptur –
reizen dabei die Lachmuskeln ebenso
wie sie das Auge schmerzen.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
KÜCHENGESPRÄCHE MIT
REBELLINNEN AT 1984, Karin
Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte
Podgornik, Lisbeth N. Trallori, 80',
Dokumentarfilm. Einfühlsam und
schnörkellos zeigt der Film vier
Frauen, die dem NS-Regime ohne
Kleine Perestrojka
KONRAD BAYER ODER DIE WELT
BIN ICH UND DAS IST MEINE
SACHE DE 1969/70, Ferry Radax,
52', Dokumentarfilm.
Fünf Jahre nach dem Suizid Bayers
rekonstruiert Radax in seinem
ausgezeichneten Porträt Dichtung
und Wahrheit eines Künstlerlebens,
die im Film verschmelzen. Es folgt
ein Gefecht zwischen Gut und Böse,
in dem literarische Heroen ihren
Schöpfer in die Unterwelt entführen
wollen und Bayers Weggefährten um
die Rettung seiner Seele kämpfen.
(Personale Ferry Radax, Einführung:
Christhart Burgmann)
Annenhof 5, 23.3., 16:00
DER KOPF DES VITUS BERING
DE 1970, Ferry Radax, 26',
Dokumentarfilm. Textfragmente von
Konrad Bayer dienen als Basis für
Rücksicht auf ihr Leben Widerstand
geleistet haben, Flüchtlingen und
Partisanen halfen oder politisch
aktiv waren und dafür verhört und
gefoltert wurden. „Wie kannst du
nein sagen, wenn dich jemand
bittet, ihm das Leben zu retten?“
(Filmarchiv Austria/Shooting Women
II, Einführung: Thomas Ballhausen)
Schubert 2, 22.3., 11:00
Kuma AT 2012, Umut Daǧ, 93',
Spielfilm. Eine junge Frau aus
Anatolien wird als Zweitfrau nach
Wien verheiratet. Ebendort bringen
ihr die Familienmitglieder Skepsis
entgegen, während die krebskranke
Erstfrau Fatma auf Freundschaft und
Entlastung pocht. Sie ist der Tradition
ihrer Heimat verhaftet, einer Tradition,
die ihre hier aufgewachsenen Kinder
nicht mehr teilen. Sehenswertes
Kuma
Langfilmdebüt von Umut Dağ.
KIZ ROYAL, 22.3., 18:30
KIZ ROYAL, 24.3., 21:00
DAS LABYRINTH UNTER DER
SONNE AT 2012, Maximilian
Liebich, 15', Spielfilm. Stumm
beobachtend wandelt ein
Mädchen durch die Irrwege einer
Waldlandschaft. Immer tiefer und
scheinbar grundlos getrieben,
dringt es in eine Wunderwelt ein,
erkundet Pflanzen, Steine, Tiere.
Zwischen Licht und Schatten zeigt
sich dieserorts auch die mystische,
vielleicht beängstigende Seite des
metaphorischen Labyrinths unter
der Sonne, das die Kamera einfängt.
Schubert 1, 22.3., 20:30
Schubert 1, 24.3., 23:00
Low Definition Control
(MALFUNCTIONS #0) AT 2011,
Michael Palm, 95', Dokumentarfilm.
Den Umstand, dass Risikoprävention
und Sicherheit „der politische
Alleskleber“ geworden sind, nimmt
Michael Palm zum Anlass, über
Implikationen der zunehmenden
Technisierung der Wahrnehmung im
öffentlichen Raum und in der Medizin
nachzudenken. Überwachungsbilder
im weitesten Sinn und im breiten
Format erweitern das Mixtape
aus Expertenmeinungen zu einem
Wahrnehmungshorizont.
Annenhof 6, 22.3, 11:00
KIZ ROYAL, 24.3., 16:00
MENSCHEN AM SONNTAG
AT 2011, Friedl vom Gröller, 3',
Experimentalfilm. Unter Bezugnahme
auf den gleichnamigen Film aus
dem Jahr 1930 – eine Mischung aus
semi-dokumentarischen Szenen und
Fiktion – zeigt Gröller in grobkörnigem
Schwarzweiß eine Gruppe von
Menschen in einem Innenraum, die
möglicherweise eine Party feiert.
Die unruhige Kamera verweigert
Übersichtlichkeit, im Zentrum stehen
Detail, Bewegung und Sinnlichkeit.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
Michael AT 2011, Markus
Schleinzer, 96', Spielfilm.
Einer der meistbeachteten und
meistdekorierten Spielfilme
des Jahres. Markus Schleinzer
erzählt in seinem Debütfilm die
beklemmende Geschichte eines
Mannes, der ein Kind gefangen
hält. Die ruhige Inszenierung steht
im größtmöglichen Kontrast zur
medialen Berichterstattung, die
derartige Fälle für gewöhnlich
begleitet. Schonungslos.
KIZ ROYAL, 23.3., 11:00
Nervenbruch Zusammen
Gehabt AT 2012, Arash T.
Riahi, 94', Dokumentarfilm. Ein
Übergangswohnheim für obdachlose
Frauen in Wien. Manche wurden
delogiert, andere von zu Hause
weggeschickt. Wieder andere
sind krank oder haben psychische
Probleme. Im Jahr 2000 hat Arash T.
Riahi hier gedreht, zehn Jahre später
kehrt er zurück und mit ihm einige
der damaligen Protagonistinnen,
dieses Mal als Besucherinnen.
Parallel dazu filmt er das Leben der
aktuellen Bewohnerinnen. „Eine
Hommage an all die Frauen, die
das Leben bisher nicht zu huldigen
wusste.“ (Arash T. Riahi)
Annenhof 6, 21.3., 15:30
Schubert 2, 23.3., 21:00
NO QUICK FIX DE/AT 2012,
Stephan Bergmann, 25', Spielfilm.
Episoden aus dem leblosen Alltag
Wohin Simon, Ellen und Peter
wollen, bleibt unausgesprochen.
Vielleicht wollen sie auch gar
nicht mehr. Beinahe stumm
vollzieht sich ihr Alltag – geprägt
von Nichtkommunikation und
Vereinsamung. „Du bist so was von
wie deine Mutter“, sagt Simons
Vater einmal. Wut und Kraftlosigkeit
kanalisieren sich schließlich in einem
folgenschweren Akt unreflektierter
Aggression.
KIZ ROYAL, 21.3., 13:30
Schubert 1, 23.3., 23:00
Nr. 7 AT 2012, Michael
Schindegger, 87', Dokumentarfilm.
Michael – Regisseur und treibende
Kraft in diesem Film – hat 30 Jahre
seines Lebens im Haus Nr. 7
verbracht, ohne seine Nachbarschaft
wirklich zu kennen. Nun, kurz
vor seinem Auszug erzählen
die Nachbar/innen Michael,
in unmittelbaren spontanen
Begegnungen, aus ihrem Leben,
lernen mit ihm Russisch oder lassen
ihn mit der Kamera an ihrem Alltag
teilhaben. Dabei geht es immer
wieder um Herkunft, Familie und
das Loslösen vom Elternhaus. Ganz
nebenbei wird man Zeuge des
ganz normalen Wahnsinns einer
Hochzeitsvorbereitung.
Annenhof 5, 22.3., 21:00
Schubert 2, 24.3., 13:30
Rivane Neuenschwander: Pangaea‘s Diaries, 2008
Sofie Thorsen, Schnitt A-A’, 2012, Foto: Hannes Böck
Kunsthaus Graz
Universalmuseum Joanneum
Sofie Thorsen
Schnitt A-A’
03.03. – 06.05.2012
In Kooperation mit der
Diagonale. Festival des österreichischen Films
Lendkai 1, 8020 Graz, Di–So 10–17 Uhr
www.museum-joanneum.at
30
Lexikon
Outing AT 2011, Sebastian
Meise, Thomas Reider,
75', Dokumentarfilm. Der
Archäologiestudent Sven
erzählt in dieser sensiblen
Langzeitdokumentation ohne
verfremdete Stimme oder
unkenntlich gemachtes Gesicht
von seinen Träumen, Ängsten und
Hoffnungen. Der Film zeigt die
Perspektive eines jungen Mannes,
der damit leben muss, seine
sexuellen Bedürfnisse nie ausleben
zu können. Und stellt die Frage,
wie die Gesellschaft mit solchen
Menschen umgehen soll.
Annenhof 6, 21.3., 18:00
Annenhof 6, 23.3., 15:30
Der Papst ist kein Jeansboy
AT/DE 2011, Sobo Swobodnik,
74', Dokumentarfilm. Der
Berliner Filmemacher Sobo
Swobodnik beobachtet das
einstige „Gesamtkunstwerk“
Hermes Phettberg in den traurigen
Niederungen seines Alltags, ein
Mensch in einem Körper, der nicht
mehr gehorcht. Der Regisseur
inszeniert den Schwebezustand
des modernen Märtyrers zwischen
Leben-Wollen und Sterben-Müssen
als eindrucksvolles, radikales
Passionsspiel in Schwarz und Weiß.
Annenhof 6, 21.3., 23:00
Schubert 2, 23.3., 16:00
PASOLINICODE02112011 AT 2011,
Ludwig Wüst, 16', Experimentalfilm.
1975 wurde Pier Paolo Pasolini
ermordet – ob von einem Stricher
oder von Regierungskreisen, ist
bis heute nicht restlos geklärt.
2011: Nachts, im Schein einer
Taschenlampe, begleitet die Kamera
einen Mann an den Tatort. Er gibt
vor, die Wahrheit zu kennen, will
sich aber nicht deutlich äußern. So
wie der Mann die auf Steintafeln
eingravierten Gedichte Pasolinis
nicht versteht, bleibt auch die Tat ein
Mysterium.
Schubert 1, 22.3., 23:00
Annenhof 6, 23.3., 20:30
Das persische Krokodil
AT 2011, Houchang Allahyari,
58', Dokumentarfilm.
Arbeiter entdecken in einem
Regenwasserauffangbecken
eine Riesenechse. Anhand des
angestrengten, mitunter komischen
Versuches, das störrische Reptil
zu befreien, erschließt sich das
Verhältnis von Mensch und
Natur, erfährt man vom Verhalten
in Extremsituationen. Die
Konzentration auf eine einzelne
Situation ist hier auch eine Übung in
dokumentarischer Wahrnehmung.
Annenhof 5, 21.3., 21:00
Schubert 2, 23.3., 13:30
the place we left AT/DE/
BA 2012, Clarissa Thieme, 59',
Dokumentarfilm. Sechs Menschen,
sechs Flüchtlinge. Im Teenageralter
flohen sie aus Sarajevo, als sich
die ehemals stolze Stadt dem
Panzerfeuer ergeben musste. Jetzt
kehren sie zurück. Für die einen
inzwischen Fremde, für die anderen
willkommene Unterstützter/innen.
Jeder hat seine eigene Geschichte,
doch es verbindet sie der
gemeinsame Ort ihrer Herkunft.
Annenhof 6, 22.3., 15:30
Schubert 2, 24.3., 21:00
Postcard from Somova,
Romania AT/RO 2011, Andreas
Horvath, 20', Dokumentarfilm.
Im hohen Gras weidende Ziegen,
verlassene Schiffskutter und eine
zerbrochene Uhr. Zwei Männer
kommen mit dem Boot an und
satteln ein Pferd. Die Zeit scheint
stehen geblieben zu sein hier im
Donaudelta. Die Natur gibt sich
unbeeindruckt vom Fortschritt. Wer
genau hinsieht, kann die Blätter beim
Tanzen im Wind beobachten.
Annenhof 5, 21.3., 21:00
Schubert 2, 23.3., 13:30
Diagonale 2012
wurden. Den NGO-Aktivist/innen
wurde die Bildung einer kriminellen
Organisation vorgeworfen. Handelte
es sich um einen Musterprozess
gegen zivilen Ungehorsam? Gerald
Igor Hauzenberger begleitete
die Tierschützer/innen bei ihren
Aktionen und während der gesamten
Prozessdauer.
Annenhof 6, 24.3., 20:30
QVID TVM AT 2011, Mara
Mattuschka mit Reinhard Jud,
85', Spielfilm. Wie weit kann
ein Spielfilm ins Experimentelle
reichen? Episodenhaft
erzählt, verknüpft QVID TVM
unterschiedliche künstlerische
Anordnungen, die lose an frühere
Arbeiten Mattuschkas anschließen.
Dazwischen gibt es immer wieder
Momente, die Teil einer größeren
Erzählung sein könnten. Eine
exzessiv-existenzielle Parabel über
die vielfältigen Wegkreuzungen des
Zwischenmenschlichen.
Schubert 1, 21.3., 23:00
Schubert 2, 23.3., 18:30
The Reconstruction IL 1994,
Avi Mograbi, 60', Dokumentarfilm.
Anhand von polizeilichem Material
untersucht Mograbi in einer
Rekonstruktion den Fall des 1983
ermordeten 14-jährigen Danny
Katz aus Haifa. In dem Prozess,
der viele Fragen offen ließ, wurden
fünf Palästinenser verurteilt. „Als
ich den Film zu machen beschloss,
sah ich ihn weder vom Blickpunkt
eines Journalisten, noch von dem
eines Künstlers – ich war ein
Wahrheitssucher.“
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Schubert 2, 22.3., 21:00
Richtung Nowa Huta AT
2012, Dariusz Kowalski, 78',
Dokumentarfilm. „Die eigenen an
den historischen Spuren messen“, so
beschreibt der Videokünstler Dariusz
Kowalski die Motivation für seinen
ersten langen Dokumentarfilm. Seine
Geburtsstadt „Neue Hütte“ entstand
1949 als erste sozialistische Stadt
in Polen für die Arbeiter/innen eines
Eisenhüttenkombinats nahe Krakau.
PROTEST OHNE ÄSTHETIK UND
FORM AT 2011, Manfred Rainer, 14',
Experimentalfilm. Ein Protagonist
erzählt von einem fiktiven Protest
im Warschau des Jahres 1999, der
sich, unter Verzicht auf bis dahin
gängige Organisationsformen
von Widerstand, gegen das
kapitalistische System richten sollte.
Doch es ist nicht leicht, das Rad neu
zu erfinden, die Revolution frisst
ihre Kinder, bevor sie überhaupt
losbricht. Satirische Mockumentary,
die durch ausgefeilte Tableaux
besticht.
Schubert 1, 21.3., 11:30
KIZ ROYAL, 23.3., 18:30
Der Prozess AT 2011, Gerald
Igor Hauzenberger, 120',
Dokumentarfilm. Über ein Jahr
dauerte der Prozess gegen 13
Tierschützer/innen, die nach
Paragraf 278a, dem so genannten
Mafia-Paragrafen, angeklagt
QVID TVM
Lexikon
Diagonale 2012
20 Jahre nach seiner Emigration
kehrt er zurück und dokumentiert
einen lebendigen Ort und seine
Bewohner/innen im Wandel der
Zeiten.
Annenhof 5, 21.3., 18:30
Annenhof 6, 23.3., 11:00
der rücken der dirigentin
AT 2011, Marion Porten,
14', Dokumentarfilm. Eine
Orchesterprobe: Monica Buckland
koordiniert das Ensemble, gibt
den Takt an. Das Dirigieren wird
hier aber nicht nur als komplexe
Anordnung von vorgegebenen
Bewegungen gezeigt, sondern als
männlich dominiertes Berufsfeld
auf die Ordnung von Hierarchien
und Geschlechterverhältnissen hin
untersucht.
Annenhof 5, 21.3., 11:30
Schubert 1, 23.3., 14:00
scapes and elements
AT 2011, Manfred Neuwirth,
52', Dokumentarfilm. Jeweils
fünf Schauplätze repräsentieren
jeweils zehn Minuten lang die
Elemente Wasser, Erde, Feuer, Luft
– und Raum. Die Kamera verharrt
regungslos auf den Landschaften.
Die Umgebungsakustik von Natur
und Mensch vermischt sich mit der
Soundkulisse von Christian Fennesz
– und langsam gerät alles in einen
konzentriert meditativen Zustand.
Annenhof 5, 21.3., 11:30
Schubert 1, 23.3., 14:00
SCHNITT A-A' (Diagonale Trailer
2012) AT/DK 2012, Sofie Thorsen,
2', Experimentalfilm. Die Kamera
blickt durch perforierte Wände ins
Innere eines Lichtspielhauses, auf
die gemauerte Kinoleinwand wird
Licht aus einem Architekturprojektor
geworfen und Grillen zirpen.
Sofie Thorsens Raumstudie zeigt
architektonische Details eines
slowakischen Freiluftkinos, das
in den sechziger Jahren erbaut
wurde und eröffnet durch visuelle
Reduktion viel Raum für Fantasie.
SCHWERE AUGEN AT 2011,
Siegfried A. Fruhauf, 10',
Experimentalfilm. Vom Filme­
macher als „Liebeserklärung an
die Schaulust“ tituliert, ist dieses
ungemein sinnliche Werk, das sich
diverser Verfremdungstechniken und
Bildüberlagerungen bedient, eine
Attacke auf die Sehgewohnheiten;
Gesichter und urbane Landschaften
gehen eine mysteriöse Verbindung
ein. Dass das letzte Bild eine kaputte
Brille zeigt, ist so symbolisch wie
folgerichtig.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
SHIP OF FOOLS US 1965, Stanley
Kramer, 149', Spielfilm.
All-Star-Parade auf einem
Luxusdampfer, der den Atlantik
befährt, ein Mikrokosmos der
Welt anno 1933: Globetrotter,
vermögende Witwen, amerikanische
Geschäftsleute, verlassene
Ehefrauen, ein ehemaliger
Baseballstar, kleingeistige Nazis und
ein deutscher Jude. Charles Korvin
macht als Kapitän dieses für neun
Oscars nominierten „Narrenschiffs“
gute Figur. (SYNEMA/Öst.
Filmmuseum, Einführung: Brigitte
Mayr)
Rechbauer, 23.3., 14:00
Sommer 1972 AT 2011, Wilma
Calisir, 89', Dokumentarfilm.
Wilma Calisir, die Tochter einer
Österreicherin und eines Türken,
die sich im Sommer ’72 in der
Türkei verliebten, schuf einen
Film über die Suche nach der
eigenen Identität, den Wurzeln und
wie leicht der Kontakt zu diesen
abbrechen kann. Das Porträt einer
niederösterreichisch-türkischen
Familie, das auch exemplarisch für
den Wandel der Vorstellungen von
Fremde und Heimat steht.
Annenhof 6, 23.3., 18:00
Schubert 1, 25.3., 14:00
SONNE HALT! AT 1959–62, Ferry
Radax, 26', Experimentalfilm.
Ferry Radax’ bekanntestes Werk.
Ein unergründliches Filmgedicht,
multiperspektivisches Labyrinth
und kaleidoskopisches Faszinosum,
das Bilder, Musik und den Text von
Konrad Bayer kongenial zu einem
neuen Ganzen webt, während
das Prinzip Erzählung als lineares
Kontinuum längst redundant
geworden ist.
(Personale Ferry Radax, Einführung:
Michael Omasta)
Rechbauer, 22.3., 18:00
Spanien AT 2011, Anja
Salomonowitz, 102', Spielfilm. Von
Schleppern ausgetrickst, strandet
Sava in Österreich und trifft hier
auf Magdalena. Auch sie ist fremd;
sich selbst und ihrem Ex-Mann, der
sich manisch zurück an ihre Seite
sehnt. Und dann ist da noch Gabriel,
der letztlich per Un- und Zufall die
Strippen des dicht verwobenen
Beziehungsgeflechts in den Händen
hält. Spielfilmdebüt von Anja
Salomonowitz, Eröffnungsfilm der
Diagonale 2012.
Helmut-List-Halle, 20.3., 19:30
KIZ ROYAL, 22.3., 13:30
31
verhandelt in seinem ersten Spielfilm
das Thema Kindesmissbrauch auf
reflektierte Weise. Im Vordergrund
steht nicht eine Anklage, sondern
Fragen nach Vorurteil und
Schuldzuweisung im Rahmen eines
schwer belasteten familiären Gefüges.
KIZ ROYAL, 21.3., 21:00
KIZ ROYAL, 23.3., 13:30
Die Sprache des Körpers
Die Sprache des Körpers
AT/DE 2012, Barbara Gräftner,
100', Dokumentarfilm. Die
Langzeitdokumentation porträtiert
drei Frauen, die damit konfrontiert
wurden, dass sie in absehbarer Zeit
sterben werden. Eine 49-Jährige mit
der Diagnose HIV-positiv, eine
61-Jährige, die an unheilbarem Krebs
erkrankt ist und eine 27-Jährige,
die nie damit gerechnet hat, älter
als 20 zu werden. Krankheit als
tatsächlicher oder vermeintlicher
existenzieller Ausweg?
Annenhof 5, 22.3., 16:00
Annenhof 5, 24.3., 18:30
Spur AT 2012, Krisztina Kerekes,
40', Dokumentarfilm. Herr Weber
schließt seinen Greißlerladen in
der Stadt. Bio war für ihn nie eine
Modeerscheinung, Kundenservice
nicht bloß ein Werbespruch. Auch
wenn Aufnahmen aus seinem Garten
die Erinnerung an das Ländliche, das
Unverdorbene wecken: Nostalgie hat
bei Herrn Weber keinen Platz. „Es ist
wichtig, sich zu lösen“, sagt er.
Annenhof 5, 21.3., 16:00
Annenhof 5, 23.3., 11:30
Stillleben AT 2011, Sebastian
Meise, 77' Spielfilm. Was passiert
mit einer Familie, die herausfindet,
dass der Vater davon träumt, seine
sexuellen Fantasien mit der eigenen
Tochter auszuleben? Sebastian Meise
Stoff der Heimat AT
2011, Othmar Schmiderer,
97', Dokumentarfilm. Dirndl,
Lederhose, Janker – an der
Tracht scheiden sich die Geister.
Vielfältige Perspektiven tun sich
auf: die Modedesignerin; die
Künstlerin, die die Dirndl-Moschee
erfindet; die Schuhplattler und die
Schützenvereine. Schmiderer holt
die Bekenntniskleidung aus der Ecke
der konservativen Politik heraus
und setzt zu einem vergnüglichen
Streifzug quer durch die Milieus, die
Geschichte und die Regionen an.
Annenhof 5, 22.3., 18:30
Schubert 2, 24.3., 16:00
STROBOGRAMM AT 2011, Flora
Watzal, 3', Experimentalfilm.
Das anfangs dunkle Bild ist in
zeitversetzte Raster unterteilt, zu
klickenden Geräuschen werden
immer mehr Flächen ins Licht
getaucht. Schließlich sieht man die
Künstlerin in einem Zimmer stehen,
die Hand an einem Lichtschalter.
Watzal macht die Illusion des
kontinuierlichen Bewegungsablaufs
im Videobild sichtbar, bevor sie
das Bild nach einer Abfolge von
Hell-Dunkel-Mustern wieder in
den ursprünglichen Zustand
zurückversetzt.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
Wir unterstützen die österreichische Filmwirtschaft!
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32
Lexikon
Diagonale 2012
Die Summe meiner einzelnen
Teile DE 2011, Hans Weingartner,
120', Spielfilm. Nach einem
Nervenzusammenbruch verliert
ein talentierter Mathematiker Job,
Wohnung und soziale Kontakte.
Fortan lebt er am wortwörtlichen
Rand der Gesellschaft. Hans
Weingartner widmet sich mit dieser
Arbeit bereits zum zweiten Mal der
Geschichte eines an einer Psychose
leidenden jungen Mannes. Noch
deutlicher als bereits in Das weiße
Rauschen lässt er dabei die Grenzen
zwischen Wahnsinn und Norm,
Tätern und Opfern verschwimmen.
KIZ ROYAL, 23.3., 21:00
SUNNY AFTERNOON AT 2012,
Thomas Renoldner, 7', Animation.
Humorvolle Reflexion über Alter und
Vergänglichkeit: Animierte Fotos
zeigen den Filmemacher in diversen
Lebensphasen. Ein Sessel, auf dem
er es sich gemütlich machen will,
wird zum Schleudersitz und am
Himmel ziehen weiße Wolken vorbei.
Ein stilistisch vielfältiges Werk, das
u.a. Elemente aus Avantgardefilm
und Musikvideo zusammenführt.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
TABU – Es ist die Seele ein
Fremdes auf Erden AT/DE/LU
2011, Christoph Stark, 94', Spielfilm.
Wien, um 1900. Tabu erzählt die
Geschichte des Apothekergehilfen
und Bohemiens Georg Trakl, der
sich statt der Zubereitung von
Arzneimitteln viel lieber ganz
der Dichterei widmen würde. Im
Mittelpunkt steht die Beziehung zu
seiner Schwester, die von Biograf/
innen gern als inzestuös eingeschätzt
wird. Christoph Stark inszeniert
seinen (Liebes-)Film unter Rückgriff
auf die Poesie Trakls und scheut
nicht die große Geste.
KIZ ROYAL, 21.3., 18:30
KIZ ROYAL, 24.3., 18:30
TESTAMENT AT 1967/68, Ferry
Radax, 47', Experimentalfilm.
Eine dystopische Posse um ein
Grüppchen Literaten im Untergrund
und einen james-bondesken
Hoffnungsschimmer, der versucht,
die Diktatur des elektrischen
Fortschritts zu stoppen. Per
Laserstrahl geköpfter Stephansturm,
zahlreiche Popkulturverweise
und sozialrevolutionäre kontra
gleichgültige Jugend – und das
bereits 1967. (Personale Ferry Radax,
Einführung: Michael Omasta)
Rechbauer, 22.3., 18:00
THIS LOVE OF OURS US 1945,
William Dieterle, 90’, Spielfilm.
Vorfilm: HEART OF SPAIN
US/ES 1937, Géza Karpathi, Herbert
Kline, 33’, Spielfilm. 1937 filmte
Charles Korvin (alias Géza Karpathi)
im Spanischen Bürgerkrieg: Heart of
Spain, der die Arbeit des kanadischen
Chirurgen Norman Bethune und
Tlatelolco
seines Instituts für Bluttransfusionen
zeigt, gilt als Meilenstein des
linken US-Dokumentarfilms. Nicht
Blut, sondern Tränen fließen
im Hollywoodmelodram This
Love of Ours: Korvin spielt einen
angesehenen Mediziner, dessen Ehe
mit einer Revuetänzerin an bösen
Gerüchten zerbricht. Meisterwerk,
ein Missing Link zwischen Rebecca
und Vertigo.
(SYNEMA/Öst. Filmmuseum,
Einführung: Michael Omasta)
Schubert 2, 21.3., 13:15
THOMAS BERNHARD – DREI
TAGE DE 1970, Ferry Radax, 58',
Dokumentarfilm. Thomas Bernhard
sitzt in einem Park auf einer weißen
Bank und erzählt. Drei Tage lang. So
minimalistisch der Versuchsaufbau,
so vielfältig die Variationen dieser
Einstellung, bis am Schluss
Bernhards Fußspitze mehr erzählt
als so mancher Gesichtsausdruck.
Ein Porträt, das dem Schriftsteller
in Subtilität, Aussagekraft und Witz
ebenbürtig ist.
(Personale Ferry Radax, Einführung:
Christhart Burgmann)
Annenhof 5, 23.3., 16:00
TINAMV 1 AT 2011, Adnan Popović,
4', Animation. Popović illustriert das
elektronische Musikstück „Melody“
der Wiener Formation Kilo mittels
analoger Animationstechnik und
bringt unter anderem Zeichnungen,
Regenschirme, Würfel und
Fernsehgeräte zum Tanzen. Eine
großartige Arbeit voller Details und
visuellem Witz – wiederholtes Sehen
lohnt sich.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
Tlatelolco AT 2011, Lotte
Schreiber, 75', Dokumentarfilm.
Im Zentrum des Viertels NonoalcoTlatelolco in Mexiko City wurde kurz
vor den Olympischen Spielen 1968
eine Student/innendemonstration
blutig niedergeschlagen; 1985
ließ ein verheerendes Erdbeben in
unmittelbarer Umgebung Hochhäuser
einstürzen. Das sind die historischen
Markierungen in diesem Film von
Lotte Schreiber, das sich sonst
vor allem ins Räumliche erstreckt.
Kameramann Johannes Hammel fängt
das Verblassen einer städtebaulichen
Utopie in materiellen Details ein.
Schubert 2, 21.3., 18:30
Schubert 2, 22.3., 13:30
DIE TOTEN FISCHE AT 1989,
Michael Synek, 83', Spielfilm. Nach
einer gleichnamigen Kurzgeschichte
von Boris Vian drehte Michael
Synek mit Die toten Fische einen
surrealeren Film über den Kampf um
Befreiung aus undurchdringlichen
Hierarchien. Auf internationalen
Festivals vielbeachtet, scheiterte
der Erfolg des Films an den
finanziellen Rahmenbedingungen.
Ein historisches Special und immer
noch eine eigenständige Position im
österreichischen Filmschaffen.
(siehe Text auf Seite 42).
Schubert 1, 23.3., 20:30
Schubert 1, 24.3., 11:30
TOTSCHWEIGEN AT/DE/NL
1994, Magdalena Heinrich, Eduard
Erne, 90', Dokumentarfilm. Kurz
vor Kriegsende werden in Rechnitz
rund 180 jüdische Zwangsarbeiter
getötet. Wo sie begraben liegen,
weiß, bzw. will bis heute niemand
wissen. Eine kleine Gemeinde im
Burgenland steht mit einer Mauer
aus Schweigen und Anfeindungen
stellvertretend für den in diesem
Land immer noch herrschenden
Unwillen, Verbrechen aufzuarbeiten
und (Mit-)Schuld einzugestehen.
(Filmarchiv Austria/Shooting
Women II, Einführung: Thomas
Ballhausen)
Schubert 2, 23.3., 11:00
TRANSITION 89 AT/PT 2011, LIA,
5', Experimentalfilm. Als Grundlage
für den Film diente der Künstlerin
die Komposition „89“ von ©c,
die sie visuell in Echtzeit im HDFormat 16:9 umsetzte. Entstanden
während eines Aufenthalts in zwei
portugiesischen Dörfern, umfasst
der Track u. a. die Stimmen der
Einheimischen. LIAs mutierende
Bildkompositionen gehen einen
Dialog mit der Tonspur ein und
kommentieren somit soziale und
kulturelle Dynamiken.
Schubert 1, 21.3., 20:30
Schubert 1, 23.3., 11:30
TURRET AT 2011, Björn Kämmerer,
10', Experimentalfilm. Mit Turret
legt Kämmerer eine weitere Arbeit
vor, die sein Talent für das Spiel
mit Raum und optischen Rätseln
demonstriert. Was zunächst wie
ein abstraktes Spiel mit vertikalen
Linien anmutet, entpuppt sich als
ebenso reduzierte wie faszinierende
Versuchsanordnung.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
TWINNI ODER SO AT 2012, Lisa
Weber, 12', Spielfilm. In SchwarzWeiß gehaltener Film über die große
Fadesse zweier Mädchen an einem
Sommertag. Im Buchladen der
Mutter ist nicht viel los. Nur einmal
kommt ein Kunde. Er steigt nur
zu gerne auf Bibis provozierenden
Flirt ein. Doch sie wimmelt ihn ab.
Mutproben und harter Technosound
helfen nur kurz über die Langeweile
hinweg.
Annenhof 6, 22.3., 23:00
Annenhof 5, 23.3., 18:30
U.I.F. AT 2011, Jakub Vrba, 2',
Experimentalfilm. Mithilfe der
Fotoapplikation seines Laptops
integriert sich der Filmemacher,
in Badehose und T-Shirt in eine
Stadtaufnahme von Paris inklusive
Eiffelturm, bevor ein Laubbläser
den eigentlichen Hintergrund
zum Vorschein bringt. Eigenwillig,
humorvoll, hintergründig.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
Schubert 1, 24.3., 18:00
lexikon
Diagonale 2012
UnSeR lieD AT 2012,
Catalina Molina, 29', Spielfilm.
Schnörkelloses Beziehungsdrama
rund um den jungen Musiker Coni,
der sich mit seiner kleinen Tochter
Namiya alleine durchschlagen muss.
Langsam findet er sich damit ab und
lernt eine neue Frau kennen. Doch
bald passiert etwas, das alle in ein
Gefühlschaos stürzt. Flüchtig ist der
Augenblick des Familienglücks.
Annenhof 6, 22.3., 23:00
Annenhof 5, 23.3., 18:30
veRS.aUgT AT 2011, Tone Fink, 6',
Animation. Animierte Augen sind
das Leitmotiv in diesem erotischen
Bilderreigen aus Transformationen,
der das Liebesleben von Menschen
ebenso umfasst wie jenes von
Schnecken, Kühen und Insekten.
Eine Hymne auf Sehlust und
Imagination.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
viDeogRaPHie i –
veSTenÖTTing (1945)
AT 2007–11, Ferry Radax, 46',
Dokumentarfilm. Zu Kriegsende
wurde Ferry Radax aus Wien ins
Waldviertel evakuiert. Mit einer
kleinen Handkamera macht er sich
auf die Suche nach Erinnerungen
und Spuren in Vestenötting.
Eine ausgesprochen persönliche
Führung, in der die aktuellen
Bilder des Verfalls, der Ruine der
Vergangenheit, mit Radax’ Erstaunen
und Anekdoten überlagert werden.
(Personale Ferry Radax, Einführung:
Otmar Schöberl)
Schubert 1, 24.3., 14:00
waiT, iT’S THe SolDieRS, i Have
To Hang UP now IL 2002, Avi
Mograbi, 13', Dokumentarfilm.
Was soll man machen, wenn man
bei einem palästinensischen Freund
anruft, dessen Haus gerade von
israelischen Soldaten durchsucht
wird? Die auf sich selbst gerichtete
Kamera justieren, rauchen und die
Katze streicheln? Als der Freund
auflegen muss, sieht man auf
Mograbis kleinem Fernseher die
landesüblichen Nachrichten und
Arik Sharon.
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Rechbauer, 23.3., 18:00
way oF PaSSion AT 2011, Joerg
Burger, 89', Dokumentarfilm. Seit
400 Jahren findet in Trapani auf
Sizilien eine Karfreitagsprozession
Way of Passion
statt, die nicht einfach nur die
Stationen von Jesu’ Leidensweg
aufsucht, sondern die dessen
Leiden tatsächlich nachzuvollziehen
versucht. Den ganzen Tag und die
ganze Nacht werden die enorm
schweren Altäre mit mannshohen
hölzernen Figurengruppen durch
den Ort getragen. Es ist ein
gemeinschaftliches, mystisches
Erleben, das der Film einem nah ans
Herz zu bringen vermag.
Schubert 1, 22.3., 14:00
Annenhof 5, 24.3., 21:00
DaS weiTeRleBen DeR
RUTH klÜgeR AT 2011, Renata
Schmidtkunz, 83', Dokumentarfilm.
Über den Zeitraum von drei Jahren
begleitete Renata Schmidtkunz die
Autorin, Literaturwissenschafterin
und Shoah-Überlebende Ruth
Klüger an unterschiedlichen
Stationen ihrer Vergangenheit und
Gegenwart in Amerika und Europa.
Unsentimental und kritisch, aber
auch voll schmerzlicher Ambivalenz.
(Filmarchiv Austria/Shooting
Women II, Einführung: Thomas
Ballhausen)
Annenhof 6, 24.3., 15:30
Die welT SeHen – DeR
FoTokÜnSTleR PaUl alBeRT
leiTneR AT 2012, Tristan
Zahornicky, 33', Dokumentarfilm.
Bahnhöfe, Swimmingpools,
Friseursalons. Paul Albert Leitner ist
ein reisender Beobachter, der das
Schöne im Verborgenen sieht und die
Welt durch seine Kamera hindurch
entdeckt. Ein detailverliebter
Sammler und Analytiker, der dem
modernen Geschwindigkeitsrausch
trotzt. Und ein Selbstdarsteller mit
Anzug und Krawatte, dem Kunst und
Leben eins sind.
Annenhof 5, 21.3., 16:00
Annenhof 5, 23.3., 11:30
weRBeFilMe CH 1956/57, Ferry
Radax, 12', Experimentalfilm.
Verschwommene Bilder,
wabernde Soundscapes und
zivilisationsgefährdend wucherndes
Grünzeug. Gegen letzteres helfen
bei Radax surreale Bildwelten und
ein Päckchen Unkrautvertilger
„Geigy“. Zu sehen sind zwei
Versionen des experimentellen
Werbespots für den Schweizer
Chemiefabrikanten sowie eine
Werbung für „Everlight“, die Uhr mit
der kleinsten Glühbirne der Welt.
(Personale Ferry Radax, Einführung:
Otmar Schöberl)
Schubert 1, 24.3., 14:00
wHaT iS love AT 2011, Ruth
Mader, 79', Dokumentarfilm.
Maders neues Werk ist ein
genau beobachtetes Porträt von
Menschen mit unterschiedlichen
Lebensentwürfen – von der
tiefgläubigen Waldbesitzerfamilie mit
ihren strengen Moralvorstellungen
über die einsame Augenärztin bis
What ist Love
zur Fabrikarbeiterin in ihrer täglichen
Routine. Wie füllt man die Zeit
zwischen Geburt und Tod aus, worin
besteht das individuelle Glück in der
Liebe zu einem Partner, zu Gott oder
sich selbst?
KIZ ROYAL, 22. 3., 21:00
KIZ ROYAL, 24. 3., 11:00
wHiTe ligHT/wHiTe HeaT
DE/CZ 2011, Rainer Kohlberger,
wilm Thoben, 7', Experimentalfilm.
Die Filmversion einer audiovisuellen
Installation beginnt im Dunkeln, in
das Licht in schnell wechselnden
geometrischen Formen einbricht.
Um diese eindrucksvollen Effekte zu
erzielen, setzten die Künstler einen
starken Laserstrahl ein, der an der
Grenze von stabiler Projektion und
Flimmern operiert.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
wHoReS’ gloRy AT/DE, Michael
Glawogger, 118', Dokumentarfilm.
Bilder von Prostitution hat jede/r
parat. Zumeist geprägt von
Stereotypen und durchsetzt von
falscher Moral. Whores' Glory folgt
Prostituierten aus Thailand, Mexiko
und Bangladesch, in den Geschichten
vermittelt sich eine notgedrungen
artifizielle (Gefühls-)Welt. Es bleibt
bei Momentbildern eines Berufes,
der für viele dieser Frauen mehr ist,
nämlich Überleben.
KIZ ROYAL, 21. 3., 11:00
wie Man leBen Soll AT/
DK 2011, David Schalko, 100',
Spielfilm. Ohne jemals selbst die
33
Initiative zu ergreifen, wird Charlie
durch das Leben eines jungen
Erwachsenen gespült. Am Anfang
steht die Matura, am Ende ein
unerwarteter Erfolg als Popstar.
Dazwischen liegen die achtziger
Jahre und zwei Todesfälle. David
Schalko verfilmt den Bestseller
von Thomas Glavinic als grellen
Videoclip, der so ziemlich alles
auffährt, was die heimische Filmund TV-Landschaft an bekannten
Gesichtern zu bieten hat.
Rechbauer, 22.3., 21:00
xxx! AT 2011, Dietmar Brehm, 9',
Experimentalfilm. Der Titel lässt,
besonders hinsichtlich früherer
Found-Footage-Arbeiten des
Künstlers, an Explizites denken,
doch das Gezeigte ist anderer
Natur. Verfremdete Bilder eines
Totenkopfs, eines Aschenbechers
oder einer Kerzenflamme lassen
eine „Todesbildmetapher“
(Brehm) entstehen, die von
Gewittergeräuschen begleitet wird.
Schaurig, schön und rätselhaft.
Schubert 2, 22.3., 18:30
Schubert 1, 24.3., 20:30
Z32 IL 2008, Avi Mograbi,
81', Dokumentarfilm. Vielfach
preisgekrönter Film über Schuld
und nationale Pflichten in Israel:
Ein digital maskierter israelischer
Elite-Soldat gesteht den Mord an
einem palästinensischen Polizisten.
Immer wieder unterbricht Mograbi
das Gespräch in Form musikalischer
Interventionen – und hinterfragt
derart auch seine eigene Rolle als
Künstler und politischer Aktivist.
(Zu Gast: Avi Mograbi)
Rechbauer, 24.3., 18:00
ZoUnk! AT 2012, Billy Roisz,
6', Musikvideo. „Listen to what
is happening behind the walls of
your heart and soul“: DiagonalePreisträgerin Billy Roisz illustriert
den Song eisenwalzer der Gruppe
Broken.Heart.Collector mit einem
virtuosen Spiel aus Frames und
horizontalen Linien; Tonspur und
Bild gehen dabei eine kongeniale
Verbindung ein.
KIZ ROYAL, 22.3., 16:00
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Diagonale 2012
35
links: Ein Bruder so wie Du, rechts: Totschweigen, Abschied ein Leben lang, Das Weiterleben der Ruth Klüger
Filmarchiv Austria
History ist nicht gleich Herstory
Das Programm Shooting Women 2 stellt erneut den weiblichen Blick in den Mittelpunkt – 2012 mit
einem Fokus auf die Erschließung gesellschaftlicher Räume im Dokumentarfilm.
M
an kann einen Menschen aus
Wien herausnehmen, aber nicht
Wien aus einem Menschen.“
Käthe Kratz’ Abschied ein Leben lang begleitet Gerda Lederer-Heim, Curtis Brown und Anne Kelemen, aufgrund ihrer
jüdischen Herkunft verfolgt, bei deren Wiederbegegnung mit ihrer Geburtsstadt Wien
sechzig Jahre nach dem Novemberpogrom.
Die sorgsam komponierte Dramaturgie
von Geschichten und Erfahrungen spiegelt
eine fragile Normalität vor und schildert die
scheinbar so abrupt einsetzende Menschenverachtung nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten. Auch Renata Schmidtkunz’ Porträt Das Weiterleben der Ruth
Klüger handelt von diesen Wiederbegegnungen mit einer angeblichen Heimat und
den unveränderlich ambivalenten Gefühlen
dazu. Die Herangehensweise, Zeitzeug/
innen ihre eigene Geschichte in eigenen
Worten erzählen zu lassen, entwickelte sich
ab den frühen achtziger Jahren als spezifisch weibliche Praxis in den Geschichts­
wissenschaften. Der im Rahmen eines
Forschungsprojektes (neben zwei Büchern) entstandene Film Küchengespräche
mit Rebellinnen von Karin Berger, Elisabeth
Holzinger, Lotte Podgornik und Lisbeth N.
Trallori ist ein treffendes Beispiel dafür. Die
Dokumentation über weiblichen Widerstand
während des NS-Regimes stellt die Wirkung
des Erzählten und der Erzählenden in den
Mittelpunkt, kontrastiert nur von unkommentierten Jugendfotos der Protagonistinnen. Die Regisseur/innen des Programms
betreiben Archäologie und Aufarbeitung
dessen, was in der offiziellen Geschichts­
schreibung wenig oder keinen Platz fand
und benennen Zustände, an denen sich bis
zum heutigen Tag nicht viel geändert hat.
Was Anne Kelemen in Abschied ein Leben
lang anspricht, ist das Hauptthema in Margareta Heinrichs und Eduard Ernes Totschweigen: „Für uns alle, die unsere Eltern nicht
begraben haben, ist der Effekt, dass es
nirgendwo ein Grab gibt, ganz entsetzlich.
Dass es keinen Platz gibt, wo der Mensch
1 Häufchen Blume 1 Häufchen Schuh
zur Ruhe gekommen ist.“ Heinrich, die sich
gemeinsam mit Käthe Kratz in der „Aktion
Filmfrauen“ unter anderem erfolg­reich für
Frauen in Fördergremien stark machte,
dokumentiert in ihrem letzten Film auf bedrückende Weise den Unwillen, Verbrechen
und (Mit-)Schuld aufzuarbeiten: Im burgenländischen Rechnitz wurden knapp vor
Ende des Zweiten Weltkriegs von Teilen
einer gräflichen Festgesellschaft mehr als
180 jüdische Zwangsarbeiter erschossen
und auf einem Feld verscharrt. Bis heute
will sich niemand erinnern können, wo
genau dieses Massengrab liegt. Heinrich
und Erne stoßen auf eine undurchdringliche Mauer aus Schweigen, Drohungen
und Angst, während von den Täter/innen
kaum jemand zur Verantwortung gezogen wurde. Ergänzt wird das Programm
durch zwei selten zu sehende Literat/innenPorträts: Carmen Tartarottis poetischen
ersten Film über Friederike Mayröcker (1
Häufchen Blume 1 Häufchen Schuh) und
Edith Hirschs Ein Bruder so wie Du über den
heute fast unbekannten Arbeiterdichter Alfons Petzold. Eine Filmauswahl als Zeichen
gegen das Vergessen und Vergessenwollen.
Kuratiert von Thomas Ballhausen (Filmarchiv
Austria)
36
Diagonale 2012
Spielfilm
Die Summe meiner einzelnen Teile, Stillleben, Kuma
Am Rand
Resozialisierung, Integration, Flucht. Das heimische Spielfilmschaffen kreist gegenwärtig stark
um Charaktere, die mit der Gesellschaft so ihre Probleme haben. Vor allem unter den Debütfilmen
gibt es einiges an Entdeckungen zu machen.
E
in rauer Wind weht vom Atlantik
her. Zwei Personen sitzen an der
Küste und blicken aufs offene
Meer. Es ist nicht das erste Mal,
dass Hans Weingartner ein derartiges Bild
ans Ende eines Filmes stellt. Seine neue
Arbeit Die Summe meiner einzelnen Teile
zählt zu den mit Spannung erwarteten
Premieren der diesjährigen Diagonale.
Weingartner erzählt darin von einem talen­
tierten Mathematiker, der am alltäglichen
Leistungsdruck scheitert und sich in Folge
für ein Leben abseits der Gesellschaft ent­
scheidet. Ein Thema, das der Regisseur in
ähnlicher Form bereits in seinem Debüt­
film Das weiße Rauschen (2000) behandelt
hatte. Wenn man will, lässt sich Die Summe
meiner einzelnen Teile also durchaus als
Steigerungsform lesen. Vielleicht ist sein
Protagonist ja auch deshalb entschlossener
und radikaler, als man das einer positiv be­
setzten Figur sonst zugestehen würde. Bei
seinem Versuch, der „Klapse“ – vielleicht
auch der Gesellschaft insgesamt – zu ent­
kommen, greift er letztlich gar zur Waffe.
Es ist ein impulsiver und unberechenbarer
Charakter, für den die Regie mit einer sehr
direkten Form eine adäquate Entsprechung
findet. Weingartners mittlerweile fünfter
Spielfilm ist das impulsive Porträt eines
Grenzgängers.
Eine weitere interessante Premiere im
Spielfilmprogramm ist Kuma, das Lang­
debüt des Regisseurs Umut Daǧ, der sich
selbst vom „wahrhaftigen“ Erzählen des
österreichischen Autor/innenkinos beein­
flusst sieht und im Vorjahr für Papa mit
dem Diagonale-Kurzspielfilmpreis bedacht
wurde. Kuma bedeutet Zweitfrau, da es die­
se in Österreich offiziell aber nicht geben
darf, erzählt der Film die Geschichte einer
Scheinehe, die eine junge Türkin aus Ana­
tolien nach Wien führt. Die Frau gerät bald
zwischen zwei Extreme: Auf der einen Seite
steht eine gut assimilierte zweite Generation
von Migrant/innen, auf der anderen deren
konservative Eltern, die sich weiterhin dem
Lebensstil ihrer alten Heimat verpflichtet
fühlen. Als Film, der sich in diesem Umfang
mit Lebenswelten junger Österreicher/in­
nen mit Migrationshintergrund beschäftigt,
nimmt Kuma im heimischen Filmschaffen
bislang eine Sonderrolle ein.
Während Umut Daǧs Film sich als gera­
dezu „klassisches“ Erzählkino verstehen
lässt, könnte man Tabu – Es ist die Seele
ein Fremdes auf Erden im Bereich des histo­
rischen (Liebes-)Films verorten. Das Wien
der Jahrhundertwende bildet die Kulisse
für eine Geschichte um den exzentrischen
Eröffnungsfilm der
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38
Diagonale 2012
Dichter Georg Trakl. Vor allem die angeb­
lich inzestuöse Beziehung des Bohemiens
zu seiner Schwester Margarete interessiert
Regisseur Christoph Stark. Aus Trakls Brot­
beruf als Pharmazeut bezieht der Film die
notwendigen Opiate, aus dessen Tätigkeit
als Dichter den poetischen Erzählton.
Ein Hausboot wählt Peter Kern als Schau­
platz seiner neuen Spielfilmarbeit Glaube,
Liebe, Tod. Der Regisseur, der auch selbst
eine der Hauptrollen spielt, unternimmt
darauf mit seiner Mutter eine mehrtägige
Flussfahrt. Während die beiden sich an
zahlreichen weltanschaulichen Problemen
abarbeiten, taucht als dritte Figur plötzlich
ein Flüchtling auf und lässt die Situation
eskalieren. Je länger der Film dauert, desto
stärker bricht Kern die Spielfilmhandlung
durch den Einsatz dokumentarischen Mate­
rials auf. Klassische Musik kontrastiert die
bewusst überzeichnete Handlung. Genera­
tionskonflikte und Alltagsrassismen werden
auf zynische und extrem pointierte Art ver­
handelt. Underground-Kino vom Feinsten!
Auf der anderen Seite des Spektrums be­
wegt sich die Künstlerin Mara Mattuschka
Spielfilm
(2009 von der Diagonale mit einer Persona­
le gewürdigt). Mattuschkas zusammen mit
Reinhard Jud realisierte Arbeit QVID TVM
verbindet mehrere experimentelle Anord­
nungen zu einem Film von episodenhafter
Struktur mit ungewissen Anschlüssen.
Soziale Isolierung
Mit Karl Markovics (Atmen) und Markus
Schleinzer (Michael) erzählen zwei Bran­
chenprofis von sozial weitgehend isolierten
Personen. Neben dieser inhaltlichen Par­
allele eint die Arbeiten auch der Umstand,
dass es sich in beiden Fällen um Debütfilme
handelt, die mehr Preise gewonnen haben,
als hier aufgezählt werden können. Marko­
vics’ Arbeit rund um die Reintegrationsver­
suche eines jugendlichen Straftäters setzt
auf präzise Beobachtung und eine betont
ruhige Erzählweise. In seiner schlichten
Form zählt Atmen zu den großen Erfolgen
des heimischen Filmschaffens und kann
bereits jetzt auf einen ungewöhnlich hohen
Publikumszulauf zurückblicken.
Michael wiederum schöpft Kraft aus dem
Umstand, dass Markus Schleinzer die frei
am Fall Kampusch orientierte Studie in
größtmöglichem Kontrast zur sensations­
journalistischen Berichterstattung insze­
niert. Mittels strikt eingenommener „Täter­
perspektive“, leisen Erzähltons und streng
komponierter Bilder findet die Regie zu ei­
ner bemerkenswert stringenten Form.
Thematisch in Verbindung zu Michael steht
schließlich Stillleben von Regisseur Sebas­
tian Meise: Bernhard findet heraus, dass
sein (überdies alkoholkranker) Vater eine
Prostituierte dafür bezahlt, sich in Rollen­
spielen als seine Tochter Lydia auszugeben.
Nachdem Bernhard ihn damit konfrontiert,
droht die Familie an Resignation und Reali­
tätsflucht zu zerbrechen. Meise lässt offen,
welche Schuld der Vater auf sich geladen
haben könnte. Indem er den Kindesmiss­
brauch im Bereich des Möglichen ansiedelt,
rückt er die Frage nach der Bewältigung von
pädophilen Neigungen in den Vordergrund
(um die es auch im Dokumentarfilm Outing
von Meise und Thomas Reider geht, siehe
Seite 6): ein intelligent angelegtes, wort­
karges Dokument aus den Tiefen der (ös­
terreichischen?) Seele.
von links oben nach rechts unten: Atmen, QVID TVM, Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden, Glaube, Liebe, Tod
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Details
Ausstellung im Rahmen
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Öffnungszeiten:
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Eintritt frei
EINREICHEN AB JUNI AUF
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40
Diagonale 2012
Ferry Radax
links: Sonne halt!, rechts: Videographie I – Vestenötting (1945)
Obsessiver Universalist
Dem großen Allround-Bildermacher Ferry Radax widmet die Diagonale eine viele Facetten seines Schaffens beleuchtende Personale in Kooperation mit Ö1. Brigitte Auer über den „ewigen Experimentierer“.
D
ie Filme von Ferry Radax sind
keine Dokumente einer vergangenen Avantgarde. Seine
mehr als 120 seit Mitte der fünfziger Jahre realisierten Produktionen sind
thematisch ungemein breit gefächert, stilistisch zwischen Askese und Maximalismus
variierend, weisen trotzdem stets eine distinkte Handschrift auf, die bis heute nichts
an Faszination oder Relevanz verloren hat.
Vor allem aber sind sie eines: Experiment.
Die künstlerischen Ursprünge des 1932 in
Wien geborenen Radax liegen in der Fotografie, der Malerei und vor allem der Musik.
Als Externist bei den Wiener Sängerknaben,
durch Klavier- und Gesangsausbildung am
Musikgymnasium in Frankfurt am Main und
als 16-jähriger Jazzpianist in der Band der
Wiener Tierärztlichen Hochschule eignet er
sich Sound und Rhythmus an, die in Folge
weit mehr als nur die Tonspur seiner Filme
prägen.
Ende der vierziger Jahre vereinnahmt ihn
das Kino: Radax rekonstruiert Drehbücher
und Storyboards seiner Lieblingsfilme, er
eignet sich vom Labor bis zur Regie jede
Faser des Filmhandwerks an, assistiert Dokumentar-Pionier Wilhelm Eduard Nassau
und besucht Filmhochschulen in Wien und
Rom. Dass diese ihm, wie er sagt, nichts
mehr beibringen konnten, verwundert nicht,
denn was Radax selbst als kreativen Dilettantismus bezeichnet, ist wohl eher mit obsessivem Universalismus zu umschreiben.
Außerdem arbeitet er als Fotoreporter und
stellt surreal-experimentelle Fotografien
im „Strohkoffer“, dem sagenumwobenen
Nachtasyl des Wiener Art Club, aus. Das
Experiment, diese alles durchdringende
Kategorie, ist bei Radax nie bloß formaler
Gedanke oder technische Spielerei, so der
Künstler in einem Interview: „Für mich beginnt das wahre Experiment, wenn man von
Inhalten ausgeht, die einen zwingen, bis an
die Grenzen des Denkvermögens vorzustoßen. Je schwieriger, desto klarer muss eine
Aussage sein. Oder sie muss so klar scheinen, dass man an seinem Verstand zweifelt, weil das Bild doch angeblicher Beweis
einer Realität ist, in der wir uns täglich so
sicher bewegen.“
Diese Realität ist durch die Erfahrung der
Kriegs- und Nachkriegsjahre erschüttert.
Oft wirkt sie als akustisches Trauma nach
(als Sirenen, Gewehrsalven, Explosionen)
und türmt nicht nur die Trümmer der Geschichte auf, sondern auch, was von der
kausal-linearen Form der Erzählung übrig
ist. Während in Oberhausen noch Manifeste geschrieben werden, entfesselt
Radax seine Kamera und schockiert die
konservativen Blickgewohnheiten mit Sekunden-Schnitten. Er sammelt Fragmente,
Splitter, Bilder, Sätze, Töne und ordnet sie
zu schillernden Mosaiken, die wie Sonne
Sonne halt!
Ferry Radax
Diagonale 2012
41
Testament, Capri – Musik die sich entfernt
halt! (1959–62) – Zitat Radax – „unergründlich wie ein Gedicht“ sind. Oder gar ihrer
Zeit voraus wie Am Rand (1961–63), eine
rasant geschnittene Abfolge von Szenen
aus dem Alltag Jugendlicher. Als Projektion
für eine Bar geplant, schuf Radax somit Visuals – Loops aus variierenden Samples –,
lange bevor diese Begriffe bei uns geläufig
wurden.
Aber Kategorien haben ihn ohnehin nie interessiert, da „jeder Film nur die ihm inhärente
Filmhandlung darstellen darf“, so Radax.
Auch „Filmrealismus als Tautologie“ wird
man bei ihm nie finden und so durchwirken
sich Dokumentation und Fiktion in den meisten Fällen, gleich ob er für das deutsche,
Schweizer oder (seltener) österreichische
Fernsehen arbeitet, und egal ob es sich um
Kultur, Kulinarik, Bic-Kugelschreiber, Ufologie
oder eine Abenteuerserie handelt. Stets wird
Radax vom Willen getrieben, für spannende
Inhalte eine ebenbürtige Form zu finden.
Meisterschaft darin hat er in seinen zahlreichen experimentellen Porträts bewiesen:
Diese müsse man jeweils so machen, „wie
der Porträtierte ist, mit seinen Mitteln, wie
er es machen würde, würde er sich selbst
porträtieren“. Im Fall von Thomas Bernhard – Drei Tage (1970) bedeutet dies absoluten Minimalismus, sicht- und spürbare
Distanz, aber auch Selbstironie. Andere
Literat/innen nehmen in Forum Dichter
Graz (1967) Attitüde, Gestalt und Schicksal
ihrer Figuren an. Auch H.C. Artmann tritt
im gleichnamigen Porträt im Gewand des
Frauenmörders oder Cape des „Dichterfürsten“ aus seinen Texten heraus.
Eine starke Zäsur im Leben und Schaffen
Radax’ hinterließ die Selbsttötung des
Dandy-Schriftstellers Konrad Bayer (wie
Artmann Mitglied der „Wiener Gruppe“) im
Jahr 1964. Im fünf Jahre nach dessen Tod
entstandenen Porträt gehen Bayers Schöpfungen gemeinsam mit seinen Freunden auf
Spurensuche und Seelenjagd. Radax lässt
die Hirngespinste, diese literarischen Geister, die sie riefen, die Herrschaft über ihre
Dichter/innen übernehmen und schafft –
um den Radax-Experten Josef Schweikhardt
zu zitieren – „die Fiktion in der Fiktion, um
poetisch der Wahrheit zu dienen“.
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42
Diagonale 2012
Michael Synek / Sofie Thorsen
Fantastisches Märchen
Die toten Fische von Michael Synek stellt eine singuläre, nach ihrem Erscheinen 1989 hierzulande
unterschätzte Position der österreichischen Filmgeschichte dar. Ein historisches Special.
Die toten Fische
E
in nervöser Mann fischt mit einem
kaputten Netz Briefmarken aus
brodelnden Sümpfen. Später, wenn
der Mann hinter Stahlgittern mit
einem Kontrolleur um gefälschte Fahrkarten feilscht, liegt ein Gedankensprung zu
Franz Kafka nicht mehr fern. Die toten Fische
(1989) beruht jedoch nicht auf Kafka, sondern auf einer gleichnamigen Kurzgeschichte von Boris Vian. Der damals 30-jährige
Michael Synek setzte all sein Vermögen aufs
Spiel, um gänzlich ohne Förderungen ein
fantastisches, in perfektem Schwarzweiß
ausgeleuchtetes Film-Märchen daraus zu
machen (Kameramann Jirí Stibr fotografierte
später auch Michael Hanekes Kafka-Adaption Das Schloss).
Syneks leider nur im cinephilen Ausland geschätzter und bei vielen Festivals gezeigter
Film erzählt „an Hand des klassischen Beziehungsklischees ‚Chef-Assistent‘ die Passion
des irdischen Lebens“ – so das Programmheft zur Premiere in Cannes. Zahlreiche
internationale Verleihangebote konnten
mangels Basisfinanzierung nicht realisiert
werden, weil in Österreich der Konkurs über
Syneks Vermögen verhängt worden war. Erst
nach 20 Jahren konnte der Regisseur seinen
Film „zurückkaufen“, allerdings nur in alten
Kopien, denn die Negative sind verschollen.
Die toten Fische ist ein beeindruckender,
erratischer Bericht aus der Freiheitskampfzone, die wir Erde nennen. Die Diagonale
verleiht mit ihrem historischen Special auch
dem Wunsch Ausdruck, dass Synek die Mittel zur Restaurierung dieses wichtigen Werks
bekommt, ehe es verloren geht.
Regisseur Michael Synek, Hauptdarsteller Erwin Leder und ein weiterer Teil des
Filmteams werden als Gäste erwartet.
Kino, Raum, Vergänglichkeit
S
ofie Thorsen wurde bei der Diagonale 2011 für ihren brillanten
Experimentalfilm The Achromatic
Island mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Von der 1971 geborenen bildenden Künstlerin und Filmemacherin mit
dänischen Wurzeln stammt nun auch der
diesjährige Diagonale-Festivaltrailer Schnitt
A-A’, der sich den räumlichen Aspekten des
Kinos widmet – und zwar wortwörtlich. Im
Mittelpunkt der Arbeit stehen Außenaufnahmen des Freiluftkinos in der Slowakischen
Nationalgalerie, das in den sechziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts erbaut wurde und
für heutige Begriffe durchaus exotisch wirkt.
Die Kamera dringt jedoch nicht physisch in
den Kinosaal vor, sondern blickt durch die
perforierte Mauer ins Innere und eröffnet
durch die Reduzierung auf Details und die
Verweigerung eines Gesamtbilds der Fantasie des Publikums viel Raum. Das Zirpen
von Grillen, das auf der Tonspur zu hören
ist, unterstreicht den meditativen Charakter
des Trailers, der sowohl Architekturstudie
als auch Reflexion über die imaginative Kraft des Kinos ist. Der
Trailer ist Teil eines längeren
Films, der im Kunsthaus Graz
gezeigt wird; in einer Ausstellung präsentiert die Künstlerin
zwei weitere große Installationen. Raum und Film werden
im Herbst 2012 übrigens eine
finale Verbindung eingehen:
Thorsen wird die Langversion
des Trailers am Ursprungsort
in Bratislava zeigen, bevor das
Kino abgerissen wird. Bedenkt
man diesen Kontext, kann man
Schnitt A-A’ auch als Dokument
der Vergänglichkeit lesen.
Sofie Thorsen: Schnitt A-A’
3. März bis 6. Mai 2012
Di–So 10.00–17.00 Uhr
Kunsthaus Graz, Space02
Kuratorinnen: Katrin Bucher
Trantow und Katia Huemer
Sofie Thorsen: Schnitt A-A‘, 2012 © Hannes Böck
Die Ausstellung Sofie Thorsen: Schnitt A-A’ zeigt den Film, auf dem der diesjährige Festivaltrailer
basiert sowie zwei weitere große Installationen.
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Diagonale 2012
Kurzdokumentarfilm
the place we left
Vom Hinschauen und Wegschauen
Nostalgische Beschwörung oder Motivation zur Abnabelung: Blicke in die Vergangenheit bilden
ein verbindendes Element der Kurzdokumentar-Schiene.
E
rinnerung heißt in letzter Konse­
quenz oft Bewältigung des Erleb­
ten. Dabei kann es sich um sin­
guläre Vorfälle handeln oder um
fundamentale, bisweilen globale Ereignis­
se, die in ihrer massiven Konsequenz eine
Vielzahl von Menschen betreffen. In eine
solcherart umfassende politische, öko­
nomische und menschliche Katastrophe
mündete Anfang der neunziger Jahre die
fast vier Jahre dauernde Belagerung Saraje­
vos. In the place we left porträtiert Clarissa
Thieme sechs Menschen, die – damals im
besten Teenageralter – entweder in letzter
Sekunde ins Ausland flüchten konnten oder
schon davor ihren Platz fern der Heimat ge­
funden hatten. Sie alle kehren nach dem
Krieg nach Bosnien zurück, um Aufbauar­
beit zu leisten. Vor der Kamera erinnern sie
sich: mit welch abenteuerlichen Mitteln die
Flucht gelang; wie anderswo die humanitä­
re Katastrophe ignoriert wurde. Trotz aller
charakterlichen Unterschiede standen und
stehen dieselben Fragen im Vordergrund:
Warum war mein Leben mehr wert als das
anderer? Auf welcher Seite stehe ich? Wie
reagieren die Daheimgebliebenen auf mei­
ne Rückkehr? Eines ist allen bewusst: Es
wird nie mehr so, wie es einmal war.
Hierzulande bringt so eine Aussage häufig
nostalgische Verklärung oder eine pessi­
mistische Grundhaltung zum Ausdruck.
Nicht so bei Helmut Weber. Dem lebenslus­
tigen Protagonisten aus Krisztina Kerekes’
Spur ist Trübsalblasen fremd. Jahrzehnte­
lang hat er als Biogreißler den Kund/innen
das Fenster zum Geruch seiner Kindheit ge­
öffnet. Jetzt sperrt er zu. Die Erinnerung ist
bei Kerekes ein Mittel zur Suche nach den
Wurzeln und zum Begreifen, dass Aufhören
immer einen Neuanfang markiert. Herr We­
ber drückt es so aus: „Die Zeit bleibt nicht
stehen.“
In mehreren Filmen erweist sich das Porträt
als Genre, das nicht nur von einem individu­
ellen Menschen, sondern auch von dessen
spezifischem Blick auf die Welt erzählt.
In Die Welt sehen ergibt sich dieser Bezug
schon durch den Titel. Der Fotograf Paul
Albert Leitner entdeckt die Welt über seine
Fotografie. Seit Jahrzehnten ist er unter­
wegs, das Reisen zieht sich als zentrales
Thema durch sein Werk. Immer wieder hält
er alltägliche Momente und Situationen
fest und findet neue Geschichten in der
Ordnung seiner Bilder. Dabei wird er selbst
zum Protagonisten und zur Kunstfigur, für
die Kunst und Leben untrennbar eins sind.
Regisseur Tristan Zahornicky entwirft eine
filmische Form, die sowohl Leitners Leiden­
schaft für die Systematik einer Bilderord­
nung als auch dessen ständige Bewegung
aufnimmt. Eine ernsthafte und gleichzeitig
heitere Annäherung.
Auch Marion Portens Film Der Rücken der
Dirigentin hat viel mit einer „Weltordnung“
zu tun. Sie benutzt die Studie des männ­
lich dominierten Berufsfeldes des Dirigie­
rens als Auseinandersetzung mit der Frage
von Macht, Hierarchie und Geschlechter­
verhältnissen. Während die Kamera sich
im ersten Teil fasziniert auf die Dirigentin
Monika Buckland bei einer Orchesterprobe
konzentriert, sich völlig ihrer Mimik, Gestik
und der schöpferischen Leistung in der
Colonnade Park
Diagonale 2012
Kurzdokumentarfilm
Kontrolle des Orchesters ausliefert, zeigt
der zweite Teil die dirigierenden Hände und
die Arbeit an den Codes dieser Ordnung.
Mit Veränderungen, die nicht auf den ersten
Blick erkennbar sind, befasst sich Colonnade Park. Der zwischen 1954 und 1960 nach
den Plänen von Mies van der Rohe in New­
ark, New Jersey errichtete Sozialbau wurde
ehemals als Prototyp moderner, weltoffener
Architektur gefeiert. Die stadtplanerischen
Utopien, die weit über den „gebauten
Raum“ hinausgingen und gesellschaftliche
Räume entwarfen, haben sich jedoch nicht
erfüllt. Heidrun Holzfeind kommt der Archi­
tektur über die Bewohner/innen nahe. In
individuellen Begegnungen entwirft sie ein
vieldeutiges Bild der heterogenen Bevölke­
rungsstruktur und gibt Einblick in die ganz
persönlichen Lebenswelten zwischen den
Ideen des Modernismus und dem amerika­
nischem Traum.
Das persische Krokodil wirkt auf den ers­
ten Blick wie eine Naturdokumentation.
Houchang Allahyari dokumentiert den Ver­
such, eine in einem Wasserauffangbecken
gefangene Riesenechse zu befreien. 60
Minuten lang verfolgen wir das Ringen zwi­
schen Mensch und Echse. Spannungsge­
laden, schweißtreibend und immer wieder
komisch in seinen beinahe slapstickhaften
Momenten. Obwohl der Blick sich auf die­
se überschaubare Situation konzentriert,
erfährt man viel – über das Verhalten in
45
Das persische Krokodil
Extremsituationen, über Teamwork, über
das Verhältnis von Mensch und Natur. Und
nicht zuletzt über die Natur des dokumen­
tarischen Bildes.
Mit dem dokumentarischen Bild und seinen
Möglichkeiten setzt sich auch Manfred Neu­
wirth in seiner exakten Versuchsanordnung
scapes and elements auseinander: Er nä­
hert sich den fünf Elementen Wasser, Erde,
Feuer, Luft – und Raum – in jeweils zehnmi­
nütigen Einstellungen an. Zur Tonspur von
Christian Fennesz verharrt die Kamera in
offenen Landschaften, konzentriert die Auf­
merksameit und eröffnet gerade dadurch
neue Erfahrungen. „Eine Übung in Sehen,
Hören und Konzentration“, wie Neuwirth es
selbst beschreibt.
Von den Möglichkeiten des Kinos erzählen
im Kurzdokumentarfilmprogramm auch
zwei geheimnisvolle Fragmente, die Andeu­
tung bleiben und dennoch vielfältige Asso­
ziationen zulassen: Sasha Pirkers It Looks
Like a Japanese Film und Ruth Beckermanns
Jackson/Marker 4am.
Die Diagonale dankt
A|D|A austrian directors’ association • Akademie Graz • aktuelle kunst in graz • Alfred Schachner Gedächtnis Fonds • alles fahnen! • alumni
UNI Graz • Apcoa • AUER – Martin Auer • Austrian Cultural Forum New York • Austrian Film Commission • beeon E-BIKE • BETA Young
Creative Lab • Biorama • BioHofkäserei Deutschmann • Bis es mir vom Leibe fällt • brand eins • bm:ukk – Cultural Contact Point Austria •
Canon • Celluloid • checkit, die Jugendkarte des Landes Steiermark • CineMart Rotterdam • Cinestyria Filmcommission & Fonds • Citymanagement
Graz • Crossing Europe Filmfestival Linz • culture connected • Culture Unlimited • Dachverband der Filmschaffenden • Delikatessen
Frankowitsch • Der Annenhof • derStandard.at • Der Steirer • Die BLUMENINSEL • DIE BRÜCKE kärnten.kunst.kultur • Die Töchter • dok.at
• DOK Leipzig • drehbuch FORUM Wien • drehbuch VERBAND Austria • Energie Graz • ESC im LABOR • EUROPACK • European Youth Card
Austria • FAIRTRADE • FC GLORIA Frauen Vernetzung Film • FedEx • FH Joanneum • fiber – werkstoff für feminismus und popkultur •
Filmakademie Wien • Filmarchiv Austria • Flughafen Graz • Foto Leutner • freikarte.at • Galerie Remixx • gasch unit fashionlabel • Gut
Hornegg – BIO Teichwirtschaft • Hanlo/Green Building Group • HDA Haus der Architektur Graz • Helmut-List-Halle • Hertz • HLW Schrödinger •
HOANZL • HTU Graz • Hunger auf Kunst und Kultur • Kaffee Weitzer • Kardamint • Karl-Franzens-Universität Graz • KINO IM KESSELHAUS • Kultur
Service Gesellschaft Steiemark • Kulturvermittlung Steiermark • Kunstuniversität Graz • kwirl • Landesberufsschule Graz 8 • Landesschulrat
Steiermark • Le Monde Diplomatique • LEBENSART • Lebensministerium • Living Rooms • Maestrani • Malmoe • MANGOLDS Restaurant und
Café • mapbagrag® • MEDIA Desk Österreich • Megaphon • Mischief Films • MIT LOIDL ODER CO.GRAZ • next – Verein für zeitgenössische Kunst •
Ö1 Club • ÖBB EVENTticket • ÖH Uni Graz • Ökologie-Institut Österreich • open music • ORANGE 94,0 – das Freie Radio in Wien • Österreichische
Filmgalerie • Österreichisches Filmmuseum • Orpheum • Postgarage • Radio Helsinki – Freies Radio Graz • Radio Soundportal • Rainer
KFZ Handel • ray Filmmagazin • Rebikel • REMAprint • Renault • Restaurant SCHLOSSBERG • scherrer audio veranstaltungstechnik • Stadt
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Diagonale 2012
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Medieninhaber und Verlag substance media ltd., Mariahilfer Straße 76/3/31, 1070 Wien, T 01 920 20 08-0, F 01 920 20 08 13, offi[email protected], www.raymagazin.at ~ Geschäftsführer und Herausgeber Andreas Ungerböck, Mitko Javritchev ~ In Kooperation mit Diagonale Forum österreichischer Film, Rauhensteingasse 5/5, 1010 Wien, T 01 595 45 56, F 01 595 45 56 10, [email protected], www.diagonale.at ~ Redaktion Roman Scheiber ~ art direction Mitko Javritchev
~ Grafik Christina Leyerer ~ Mitarbeit an dieser Ausgabe Brigitte Auer, Reinhard Bradatsch, Tina Glaser, David Krems, Michael Omasta, Michael Pekler, Günter
Pscheider, Oliver Stangl ~ Lektorat Roland Faltlhansl ~ Fotos Diagonale; Verleiher, Produktionsfirmen ~ Druck Druckerei Berger, Wienerstraße 80, 3580 Horn ~
Anzeigen Brigitte Bidovec: [email protected]; Andreas Ungerböck: offi[email protected] ~ Erscheinungsort P.b.b. 1070 Wien ~ Coverfoto XXX! von
Dietmar Brehm
Ein Film von RUTH MADER
WHAT
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LOVE
Ab 30. März im Kino
www.whatislove-derfilm.at
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Schon heute der Star von morgen sein – daran hält HANLO seit 40 Jahren und auch in Zukunft
fest. Mit der Super-Niedrigenergiehaus-Serie schlüpft HANLO erneut in diese Rolle und ist
heutigen Bau- und Energiestandards weit voraus. Grund dafür sind die filmreifen Talente der
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