Porsche Scene Live "Eines Meisters Werk"

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Porsche Scene Live "Eines Meisters Werk"
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Eines
Meisters
Werk
2009er Manthey-Motors "M480", basierend auf 911 (997) GT3 Mk1
"Porsche baut saumäßig gute Sportwagen. Der Spielraum für einen Performanceorientierten Betrieb wie den unseren wird mit jeder neuen Modellgeneration geringer!" Das sagt einer, der es wirklich wissen muss: Olaf Manthey, der viermalige Gewinner des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring. Dem Realisten aus dem Rheinland ist ebensowenig entgangen, was draußen am Markt los ist. Es ist zum Beispiel
schwieriger geworden, junge Gebrauchte der Kategorie eines 2006 erst vorgestellten
911 (997) GT3 Mk1 abzusetzen. Für die Zielgruppe, die den kaum zu umgehenden Wertverlust
beim Umstieg in einen GT3 zweiter Serie scheut, arbeitete Manthey ein Sportprogramm aus. Was
er unter der Projektbezeichnung "M480" austüftelte, soll – auf die Fahrleistungen bezogen – in
der Liga des zurzeit aktuellsten Sport-Elfers aus Zuffenhausen spielen. Mindestens – denn der
Meis-termacher aus Meuspath wäre nicht der Racer, der er nun einmal ist, hätte er keinen winzigen
Vorsprung auf den GT3 Mk2 einprogrammiert. Fürwahr eine spannende Top Story, wie wir finden.
Dank professioneller Datensammlung im
Windkanal: Die
Cup-FrontspoilerLippe generiert
fünf Kilogramm an
zusätzlichem
Abtrieb
V
or zehn Jahren eröffneten Renate und Olaf Manthey im Gewerbepark am Nürburgring einen
Betrieb, der Maßstäbe nicht nur in der
Porsche-Landschaft setzen sollte. Anfangs waren auch DTM-Tourenwagen
mit Stern im westlichen der zwei unabhängig voneinander angelegten Werkstattbereiche stationiert. Der Ostflügel
jedoch gehörte von Anbeginn den Porsche. In der Mitte des Areals schuf die
Denkfabrik, profan als Verwaltung ausgewiesen, eine bauliche Abgrenzung von
DTM- und Porsche-Abteilung. Doch die
Sache entwickelte sich und so erfolgte
viereinhalb Jahre nach dem ersten Abschnitt im Eifeldorf Meuspath der nächste strategisch geplante Schritt. Mitte
2004 erhielt die Manthey-Racing GmbH
einen Ableger mit Straßenzulassung – die
neue Firma Manthey-Motors. Die Zweckbestimmung der Geschäftsfelder Rennkunden-Betreuung und Tuning war von
Stunde an eindeutiger. Den Mantheys
gefiel nur eines nicht: das Wort Tuning,
in Porsche-Kreisen ohnehin das Unwort
unseres Jahrtausends. Das Bonner Ehe-
paar einschließlich Nachwuchs inhalierte
den Benzinduft vieler Rennstrecken.
Mit "Show & Shine", sprich: Effekthascherei, konnten diese Realisten nicht
das Geringste anfangen. Geschweige
denn verkaufen: "Nie werde ich diesen
jungen Mann vergessen", erzählte Olaf
Manthey einmal, "der direkt von der
Werksabholung seines nagelneuen 911
turbo bei meiner damaligen Werkstatt in
Rheinbreitbach vorgefahren kam. Er stieg
aus, schüttelte mir die Hand und sagte:
'Ich will 1.000 PS haben, die müssen Sie
mir einbauen!' Ich guckte den nur an und
fragte: 'Was wollen Sie denn damit?' Dem
musste ich erst einmal begreiflich machen, was Sache ist, Umsatz um jeden
Preis kann eigentlich jeder generieren."
An ihrer Einstellung haben die Mantheys
nichts geändert, auch nicht nach vier triumphalen Siegen beim 24-Stunden-Rennen, für das sie 365 Tage im Jahr leben. Im
Gegenteil: Anlässlich ihres zehnjährigen
Betriebsjubiläums hätten Sie das neueste, teuerste, stärkste Serienmodell aus
Zuffenhausen hernehmen und in jeder
Um 13 Kilogramm
reduzierte ungefederte und
rotierende Massen: aus hochverdichteten
Aluminium-Blöcken gefräster
Sporträdersatz
"MM1"
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2009er Manthey-Motors "M480", basierend auf 911 (997) GT3 Mk1
In Zusammenarbeit mit KW automotive entwickelt:
um 30 bis 45 Millimeter angehobener Vorderwagen
beim Überfahren von Hindernissen
Eine Kammer zur Belüftung des Motorraums, eine
für die Ansaugluft: aufgeteilter Air-Ram-Staudrucksammler im GT3-Heckdeckel
Karbon-Lufteinlasskit im Detail: Die Zielsetzung lag
in der annähernd verlustfreien Anströmung des Luftfiltersystems – alles greift ineinander
Beziehung ein bisschen schärfer machen
können. Der simpel gestrickten Logik
der Tunerbranche hätte solches Streben
nach dem potenzierten Superlativ entsprochen. Doch als Tuner sehen sich die
bodenständigen Rheinländer nicht. Vor
allem Olaf Manthey verabscheut es, das
geflügelte Wort "Show & Shine" überhaupt auszusprechen. "Verarschung" lautet für ihn die Übersetzung ins Deutsche,
und das vermittelt er jedem, der seinen
Standpunkt hinterfragt. Karbon-Lagen
über Partien aus Blech laminieren, um
Leichtbau vorzutäuschen? GlasfaserSpoiler an einen hochklassigen Porsche
schrauben? Wer das bei Olaf Manthey
vermutet, der lernt seine kantige Seite
kennen. Es kann passieren, dass einem
tiefen Zug an der Filterzigarette (grundsätzlich aus einer weiß-roten Hardbox) ein
gehöriges Donnerwetter folgt. Das hört
sich dann in etwa so an: "Wer braucht
Spoiler, die schwerer sind als Serienteile,
wer braucht Umbauten, die technische
Eigenschaften eher ins Gegenteil verkeh8
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Erfolgsmodell "M480": Eigentlich waren zehn Einheiten für 2010 vorgesehen, im April lagen allerdings
die ersten sechs Bestellungen vor
ren?" Und er setzt noch eins drauf, indem
er feststellt: "Ich frage mich, wie man ohne aktiv betriebenen Motorsport an die
ganzen Daten herankommen will, die wir
hier tagtäglich brauchen. Denn eins steht
mal fest: Porsche baut saumäßig gute
Sportwagen, der Handlungsspielraum
für uns wird mit jeder Modellgeneration
geringer."
Manthey, der schon vor zehn Jahren aufs
Kilogramm genau aussagen konnte, welchen Abtrieb welcher Spoiler bringt, weiß
nur zu gut: "Mit dem 997 GT3 der ersten
Serie hat Porsche 2006 erstmals ein Serienauto hingestellt, das überhaupt keinen
aerodynamischen Auftrieb mehr produziert. Wie soll man dann ein zusätzliches
Aerodynamikteil argumentieren?" Recht
hat er – und dabei gleichzeitig im Hinterkopf, dass nicht allzu wenige PorscheLeute den Anspruch mitbringen, sich
zu differenzieren. Das Projektfahrzeug
"M480" zeigt auf, wohin die Reise geht.
Vordere Haube und Dachhaut bestehen
aus Sicht-Karbon, was Reminiszenzen an
Porsche-Klassiker zulässt. Schließlich ist
das Basismodell, ein 997 GT3 der ersten Serie, in "Carraraweiß" ausgeliefert
worden. Das ergibt einen zwar harten,
aber auch sehr reizvollen Kontrast. Bis
auf eine Cup-Frontspoilerlippe (O-Ton
Olaf Manthey: "Die bringt fünf Kilogramm an zusätzlichem Abtrieb") bleibt
das vorgegebene Aerodynamik-Konzept
so, wie es ab Werk nun einmal ist. Die
Karbon-Dachhaut spart weitere 5,1 Kilo
ein, das Heckfenster aus dem Polycarbonat Makrolon® 2.600 Gramm. Diese
Gewichtsreduktion, noch dazu am obersten Punkt des Fahrzeugs, lässt sich der
Meister zitieren, sei hauptverantwortlich
für die Verbesserung der Dynamik. Er
wolle aufzeigen, dass der 997 GT3 der
ersten Serie mit seinem 2009 eingeführten Nachfolgemodell, dem GT3 Mk2,
dank geeigneter Kunstgriffe gleichziehen
kann. Und wohl auch mehr als das: "Es ist
für den Besitzer des vermeintlich älteren
Modells doch immer ein innerer Vorbei-
marsch, wenn es einen Tick schneller ist
als das neue." Die derzeitige Marktlage
habe ihn auf den Trichter gebracht, will
der 55-Jährige festgehalten wissen. "Es
ist im Moment schwierig, einen jungen,
gebrauchten Sportwagen zu einem vernünftigen Preis abzusetzen", analysiert
er, "auf diese neue Situation haben wir
uns eingestellt."
Im Zentrum seiner Bemühungen stand
natürlich der Motor. 40 Prozent speziell
gefertigter und in Renneinsätzen getesteter Komponenten verschoben das bisher geltende Hubraumlimit auf 4,1 Liter.
Zu den Sonderteilen gehören neben Kurbelwelle, Nebenwelle und Pleueln aus
Stahl oder Titan (gegen Aufpreis) auch
Stahl-Nasslaufbuchsen, die aus Vollmaterial hergestellt werden. Mantheys handwerklicher Triebwerksbau steigert die
Ausbeute von 415 auf 480 PS (daher die
Projektbezeichnung "M480"). Das maximal zur Verfügung stehende Drehmoment legt um 70 Newtonmeter zu. Stolz
Maximaler Anstellwinkel des Heckflügelblatts: 480 PS
– so viel wie 1979/80 im BMW M1 Procar – wollen eben
unter Kontrolle gehalten werden
Blau gebremst: PCCB-System mit High-End-Reibbelägen des japanischen Herstellers Endless – im Jahr 1986
von Isao Hanazato gegründet
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Austausch der Dachhaut: Karbon ersetzt Stahlblech,
dadurch können 5,1 Kilogramm am höchsten Punkt
des Fahrzeugs eingespart werden
2009er Manthey-Motors "M480", basierend auf 911 (997) GT3 Mk1
Dritte LED-Bremsleuchte: Wer kann diesem dynamischen GT3-Derivat überhaupt folgen und muss frühzeitig vor Verzögerung gewarnt werden?
Glatte Sache: Karbon-Türinnenverkleidungen sparen
weitere neun Kilogramm Gewicht ein, darüber hinaus
bieten sie sachlich-sportliches Flair
Auf Höchstgeschwindigkeit
ausgelegte,
schlanke Linie:
Ein ab Werk um
44 Millimeter verbreiterter GT3 RS
steht noch auf der
To-do-Liste
verweist der Nürburgring-Intimus auf die
Tatsache, "dass sonst Leistungssteigerungen am 911 turbo zu den genannten
Zuwächsen führen". Ein Turbo-Faktor
demnach, der freilich seinen Preis hat:
39.000 Euro bei Verwendung von Stahlpleueln, 45.000 Euro bei drehfreudigeren
Titan-Pleueln. Marktrelevant scheint die
Aufzucht zum Vollblut nach wie vor zu
sein. Von zehn Bestellungen sei bei Manthey-Motors ausgegangen worden, konstatiert die Chefetage, sechs hätten bis
zum Jubiläumsmonat April 2010 bereits
vorgelegen. Das Umfeld des 4,1-LiterTreibsatzes besteht aus ausgefeilten
Abgaskrümmern und Katalysatoren, integriert in ein Akrapovic-Auspuffsystem
aus Titan-Rohren. Ein Lufteinlasskit aus
Karbon, ein spezieller Zündkerzensatz
sowie die Anpassung der Motronic an
die veränderten Gegebenheiten gelten
als selbstverständlich in dieser Liga.
Dem großen Rundumschlag muss die
Antriebsseite natürlich Rechnung tragen.
980 Newtonmeter könnte die Sportkupplung aushalten, wenn es denn darauf ankäme. Die fünfte und sechste Fahrstufe
des Serien-Schaltgetriebes sind kürzer
übersetzt, der Lamellensatz aus dem
Sperrdifferenzial des GT3 Cup erhöht die
Sperrwirkung auf 60 Prozent. MichelinSportreifen, auf Wunsch in 325/30 ZR 19
an der Hinterachse, setzen die verbesserte Traktion zuverlässig um.
Aufgezogen sind die "Pilot Sport Cup"
aus dem französischen Clermont-Ferrand
auf Räder, die ein eigenes Kapitel wert
sind. BBS fräst sie aus hochverdichteten
Aluminium-Blöcken. Olaf Manthey, der
dem Fertigungsprozess persönlich beiwohnte, ist von so viel High-Tech angetan, er schwärmt: "Bevor die Fräse in den
Aluminium-Klotz einfährt, ist dieser bereits verfügt und hochfest." Bisher sorgte
Manthey-Motors mit einem ebenfalls bei
BBS realisierten Magnesium-Design für
Furore. Das "MM1" getaufte AluminiumRad ist aber preisgünstiger und dank
der neuen Produktionsmethode der
Magnesium-Felge ebenbürtig. Gegenüber dem Original-Rädersatz werden
13 Kilogramm an Gewicht eingespart.
Die physikalischen Auswirkungen sind
vielfältig, wie Olaf Manthey ausführt:
"Der Widerstand, den die Räder einer
Änderung ihrer Drehzahl entgegensetzen – auch Massenträgheitsmoment
genannt – nimmt ab. Der Motor muss
weniger Kraft aufwenden, um das Fahrzeug zu beschleunigen." Eine weitere,
entscheidende Verbesserung erklärt
sich aus der Tatsache, dass Räder zu
den ungefederten Massen gehören. Die
Reduzierung der ungefederten Massen
beeinflusst den so genannten Kreiseleffekt. Dieser erzeugt beim Lenken ein
der Lenkbewegung entgegengesetztes
Drehmoment. Wiegen die Räder wenig,
ist auch der Kreiseleffekt klein. Beides
kommt dann der Lenkwilligkeit zugute.
”Die ungefederten Massen", gestattet
der Fahrwerks-Experte tiefere Einblicke,
"sind vor allem für den Fahrkomfort entscheidend. Es geht um eine möglichst
minimale Vertikalbeschleunigung der Räder. Je geringer die ungefederten Massen sind, desto weniger haben die Räder
die Eigenschaft, sich auf und ab zu bewegen, desto besser sind der Fahrbahnkontakt, die Genauigkeit der Lenkung und
das Eigenlenkverhalten. Leichte Räder
verbessern zudem die Rückmeldung der
Lenkung zum Fahrer, Radaufhängungen
und Stoßdämpfer nutzen weniger ab."
Die Mischung aus Gelassenheit und
Nachdrücklichkeit, mit der Olaf Manthey wissenschaftliche Zusammenhänge
vorträgt, ist auf der Nürburgring-Nordschleife gewachsen. Sein Fundus an Erfahrungen ist unermesslich. Und auch
Vollständig ausgestattetes Interieur bereits ab
Werk: Lediglich
Sechspunkt-Gute
mussten hinzugefügt – und
Dämmmaterial
entnommen –
werden
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Schwarz-Weiß-Schema:
GT3-Original-Farbton
"Carraraweiß",
Karbon-Fronthaube
und -Dachhaut
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vor der Gründung der Manthey-Racing
GmbH 1996 war die Funktion als technischer Leiter des DTM-Teams Persson
nicht nur charakterbildend. Er bringt
es auf den Punkt: Man kann ihm nichts
vormachen, ergo macht er niemandem
etwas vor. Zusammenfassend rechnet
er aus: "Ein Kilogramm an ungefederter
und rotierender Masse kommt in seiner
physikalischen Auswirkung etwa sechs
Kilogramm gleich, die zum Beispiel
der Karosserie entnommen werden
müssten. Ob das für den Preis unseres
Rädersatzes zu verwirklichen wäre, sei
dahingestellt." Karbon verarbeitet Olaf
Manthey dennoch, und zwar bei den
Türverkleidungen. Kaum zu glauben,
hungert er allein damit neun Kilogramm
herunter – um zusätzliche sieben Kilo-
2009er Manthey-Motors "M480", basierend auf 911 (997) GT3 Mk1
gramm ergänzt, die die Entnahme des
Dämmmaterials ergibt. Über herkömmliche Kriterien wie die Entwicklung der
Höchstgeschwindigkeit oder den Sprint
von null auf 100 km/h spricht er kein
einziges Mal. Sein Fazit setzt völlig andere Schwerpunkte: "Der neue 'M480'
konnte in den gefederten Massen um
rund 52 Kilogramm gewichtsoptimiert
werden. Hinzu kommen 13 Kilogramm
ungefederte und rotierende Massen.
Die Summe entspricht einer physikalischen Reduzierung von insgesamt 78
Kilogramm. Die Vorteile für die Fahrdynamik sind deutlich zu spüren und klar
erfahrbar!" Und im Nachsatz: "Selbstverständlich können auch aktuelle GT3
der zweiten Serie mit unseren Teilen
nachgerüstet werden." Ein langjähriger
Nicht nur ein Porsche, sondern auch ein GT3 geblieben: Der "M480" rüttelt nicht an der Identität des
Basismodells, er definiert sie etwas anders
Tech-SPECS
(Halterangaben, abgeglichen mit Herstellerangaben)
Typ: 2009er Manthey-Motors "M480", basierend auf
911 (997) GT3 Mk1 (Dezember 2005 - März 2008)
Grundpreis Basisfahrzeug (März 2008): 112.544 Euro
Objekt-Gesamtpreis (Manthey-Konzept "M480"):
196.538 Euro
Karosserie (Basisfahrzeug): zweisitziges Coupé,
selbsttragend, beidseitig feuerverzinkte LeichtbauGanzstahl-Konstruktion; Kunststoff-Bugschürze; separate Klarglas-Zusatzleuchten mit Positionslichtern;
Blinker und Nebelscheinwerfer; Aluminium-Kofferraumdeckel; Klarglas-H7-Projektionsscheinwerfer mit
Spritzdüsen; grün getönte Wärmeschutzverglasung;
vordere Seitenscheiben mit hydrophober Beschichtung; elektrisch verstell- und beheizbare DoppelarmAußenspiegel; in Wagen-Außenfarbe lackierte
Schwellerverkleidungen; Aluminium-Türen mit integriertem Seiten-Aufprallschutz, Türgriffe in Bügeloptik;
typenspezifischer Heckdeckel mit in zwei Kammern
aufgeteiltem Air-Ram-Staudrucksammler (eine Kammer
zur Belüftung des Motorraums, eine für die Ansaugluft)
sowie Doppelflügel mit einstellbarem Flügelblatt; dritte
LED-Bremsleuchte unterhalb des Heckfensters; Heckschürze mit zusätzlichen Abluftöffnungen und zentralem
Austritt der Auspuffrohre; Unterbodenverkleidung;
Werkslackierung in ”Carraraweiß”
Aufbau (Manthey-Konzept "M480"): Cup-Frontspoilerlippe (plus 5 kg Abtrieb); Karbon-Fronthaube (minus
5,2 kg); Karbon-Dachhaut (minus 5,1 kg); Makrolon®Heckscheibe (minus 2,6 kg); maximale Winkelstellung
des Heckfkügelblatts
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Luftwiderstands-Beiwert (cW): 0,29
Höchstdrehzahl (Basisfahrzeug): 8.400/min
Motor (Basisfahrzeug): flüssigkeitsgekühlter Sechszylinder-Aluminium-Boxer Typ M97/76; vier Ventile pro
Zylinder; zwei obenliegende Nockenwellen je Zylinderreihe (dohc); variable Nockenwellenverstellung Typ VarioCam; hydraulischer Ventilspielausgleich; Titanpleuel;
zylinderselektive Klopfregelung; variable Saugrohranlage mit zwei schaltbaren Resonanzklappen; HeißfilmLuftmassenmessung; elektronisches Gaspedal
Motorkit "K480" (abgestimmt auf Manthey-Konzept "M480"): Karbon-Lufteinlasskit; Spezial-Kolben,
-Laufbuchsen, Spezial-Zündkerzen; Motronic-Anpassung
Schmiersystem (Basisfahrzeug): Trockensumpfschmierung mit separatem Öltank
Bohrung (Motorkit "K480"): 104,0 mm
Gemischaufbereitung (Basisfahrzeug): elektronisches
Motormanagement Typ Motronic ME 7.8 für Zündung,
Einspritzung und Nockenwellenverstellung
Zündung (Basisfahrzeug): elektronische Zündung mit
ruhender Zündverteilung (sechs Einzelzündspulen), sequenzielle Multipoint-Einspritzung
Abgassystem (Basisfahrzeug): Sportauspuffanlage
mit zentralem Doppel-Endrohr; zwei Katalysatoren; zwei
Lambda-Sonden mit Stereoregelung; On-Board-Diagnose zur Überwachung des Abgasreinigungssystems
Abgassystem (abgestimmt auf Manthey-Konzept
"M480"): Titan-Sportabgassystem (Akrapovic, minus
23 kg)
Hub (Motorkit "K480"): 80,4 mm
Hubraum (Motorkit "K480"): 4.098 cm³
Verdichtung (Motorkit "K480"): 12,8 : 1
angegebene Motorleistung: 480 PS bei 8.200/min
angegebenes maximales Drehmoment: 480 Nm bei
5.300/min
Motorleistung (Basisfahrzeug): 415 PS bei 7.600/min
Kraftübertragung (Basisfahrzeug): Motor und manuelles, vollsynchronisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe
zu einer Antriebseinheit verschraubt, Antrieb über
Doppelgelenkwellen auf die Hinterräder, ZweimassenSchwungrad; Getriebeölkühlung; selbstnachstellende
Kupplung (Durchmesser 240 Millimeter); Sperrdifferenzial mit asymmetrischer Sperrwirkung (28 Prozent im
Zug und 40 Prozent im Schub); vom Carrera GT adaptierte, abschaltbare Traction Control mit automatischem
Bremsen-Differenzial (ABD); Antriebs-Schlupf-Regelung
(ASR), Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR)
maximales Drehmoment (Basisfahrzeug): 405 Nm bei
5.500/min
Kraftübertragung (Manthey-Konzept "M480"): kürzere Getriebeauslegung (5. und 6. Gang); Aluminium-
Hubraum (Basisfahrzeug): 3.600 ccm
Bohrung (Basisfahrzeug): 100 mm
Hub (Basisfahrzeug): 76,4 mm
Verdichtung (Basisfahrzeug): 12,0 : 1
Kunde – seines Zeichens aktiver Teilnehmer an der Langstrecken-Meisterschaft
Nürburgring und beim 24-Stunden-Rennen – platzierte bereits einen entsprechenden Auftrag.
Für Liebhaber der Modelljahre 2006 bis
2008 brechen deshalb keine schlechten
Zeiten an. Es ging um die Egalisierung
jenes Entwicklungsvorsprungs, den die
Ingenieure in Weissach dem GT3 Mk2
mit auf den Weg gegeben haben. Dass
Manthey und die schlauen Schwaben
öfter mal die Köpfe zusammenstecken,
ist auch kein Geheimnis. Sondern eher
ein Kompetenzbeweis, falls dieser noch
nötig sein sollte.
Text und Fotos: Carsten Krome
Titan-Endrohre des Manthey-Partners Akrapovic:
Das komplette Sportabgassystem vermindert das
Fahrzeuggewicht um 23 Kilogramm
Evolution im Heckabteil: Manthey-Motors verschiebt
durch Spezial-Kolben und Laufbuchsen das bisherige
Hubraumlimit von 4,0 auf 4,1 Liter
2009er Manthey-Motors "M480", basierend auf 911 (997) GT3 Mk1 (Dezember 2005 - März 2008)
Shortshift (22 % kürzer); Sperrlamellensatz (Cup, 60 %
Sperrwirkung); Sportkupplung (maximal 980 Nm)
Gangübersetzungen:
I. 3.82, II. 2.26, III. 1.64, IV. 1.29, V. 1.09, VI. 0.94
Bremssystem (Basisfahrzeug): Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB, Sonderwunsch); Zweikreis-System,
achsweise Aufteilung, vorn gelb lackierte SechskolbenAluminium-Monobloc-Sättel, hinten Vierkolben-Sättel;
gelochte, innenbelüftete, verstärkte Keramik-Scheiben
(380 x 34 mm vorn und 350 x 28 mm Durchmesser vorn/
hinten); Reibbelag-Verschleiß-Überwachung; Bremskraftverstärker; Bosch-Vierkanal-Antiblockiersystem
ABS 8.0
Bremssystem (Manthey-Konzept "M480"): zusätzlich
Stahlflex-Bremsleitungen; Endless-Reibbeläge
Radaufhängungen (Basisfahrzeug, Vorderachse):
typenspezifisch optimierte Federbein-Achse mit
radführenden McPherson-Federbeinen und einzeln
an Querlenkern und Längslenkern aufgehängten
Rädern; geteilte Querlenker; zylindrische Federn mit
innenliegenden, aktiv geregelten Zweirohr-GasdruckStoßdämpfern (PASM); Kinematik-optimierte Radträger
mit doppelter Klemmung; Stabilisator; gegenüber 911
(997) Carrera um 30 Millimeter reduzierte Bodenfreiheit;
Fahrwerk für Rundstreckenbetrieb in Höhe, Sturz und
Spur einstellbar
Radaufhängungen (Basisfahrzeug, Hinterachse):
Mehrlenker-Ausführung, einzeln jeweils an fünf Lenkern
geführte Räder, je Rad eine zylindrische Schraubenfeder mit koaxialem, innenliegendem, aktiv geregeltem
Einrohr-Gasdruck-Stoßdämpfer (PASM); Stabilisator; ge-
genüber 911 (997) Carrera um 30 Millimeter reduzierte
Bodenfreiheit; Fahrwerk für Rundstreckenbetrieb in
Höhe, Sturz und Spur einstellbar
Radaufhängungen (Manthey-Konzept "M480"): KW/
MM-Gewinde-Sportfahrwerk (Nordschleifen-Setup), KW/
MM-Höhenliftsystem (VA); Uniball-System
Räder (Manthey-Konzept "M480"): 19-Zoll-AluminiumSportfelgen "MM1" (minus 13 kg/Satz; 9,0J x 19 vorn
und 12,0J x 19 hinten)
Kofferraum- und Motordeckelentriegelung; Klimaautomatik mit integriertem Aktivkohlefilter; Wegfahrsperre;
Safesicherung; Alarmanlage und Radar-Innenraumüberwachung; Porsche Communication Management (PCM)
inklusive Navigations- und Telefonmodul
Interieur (Manthey-Konzept "M480"): Karbon-Türinnenverkleidungen (minus 9 kg); Entnahme des Dämmmaterials (minus 7 kg); 6-Punkt-Gurtsystem
Leergewicht (Basisfahrzeug, DIN): 1.395 kg
Rädergewicht Vorderachse (Manthey-Konzept
"M480"): je Rad 2,9 kg Einsparung gegenüber Basisfahrzeug
Leergewicht (Manthey-Konzept "M480"): 1.330 kg
Rädergewicht Hinterachse (Manthey-Konzept
"M480"): je Rad 3,6 Kilogramm Einsparung gegenüber
Basisfahrzeug
Höchstgeschwindigkeit (Basisfahrzeug): 310 km/h
Reifen: Michelin "Pilot Sport Cup" (235/35 ZR 19 vorn
und 325/30 ZR 19 hinten
Interieur (Basisfahrzeug): typenspezifische Ausstattung;
manuell längs- und höhenverstellbares DreispeichenAirbag-Sportlenkrad mit Alcantara-Griffkranz, LenkradSpeichenblenden in ”Galvanosilber” lackiert, Servolenkung, variable Lenkübersetzung; Fullsize-Seiten- und
Kopf-Airbag für Fahrer und Beifahrer; fünf integrierte
Rundinstrumente, zentraler Drehzahlmesser; Hochschaltanzeige; Bordcomputer, Chrono-Plus-Paket; typenspezifische Profilschalen-Sportsitze aus Verbundmaterial
mit in den Seitenwangen integrierten Thorax-Airbags;
gelbe Dreipunkt-Gurte; Alcantara-Dachhimmel; Türeinstiegsleisten und Fondteppich mit typenspezifischen
Schriftzügen; Fußstütze; elektrische Fensterheber;
Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung; elektrische
Tankinhalt: 90 Liter
Höchstgeschwindigkeit (Manthey-Konzept "M480"):
324 km/h
Beschleunigung (0 – 100 km/h, Basisfahrzeug): 4,3
sec.
Beschleunigung (0 - 100 km/h, Manthey-Konzept
"M480"): 3,9 sec.
Durchschnittsverbrauch (EU-Norm, Basisfahrzeug):
12,8 Liter Super Plus unverbleit
CO2-Emission (EU-Norm, Basisfahrzeug): 307 g/km
weitere Informationen:
MANTHEY-MOTORS, Rudolf-Diesel-Straße 11-13,
D-53520 Meuspath
Telefon: +49 (0) 2691 / 9337-0, Telefax: +49 (0) 2691 /
9337-10, E-Mail: [email protected]
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