Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor

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Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor
Schule für Geistigbehinderte
Umsetzungsbeispiel zum Bildungsplan 2009
Unterricht und Schulleben
Landesinstitut
für Schulentwicklung
www.ls-bw.de
Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor
Qualitätsentwicklung
und Evaluation
Bildungsbereich Selbstständige Lebensführung u.a.
Außenklasse, Grundstufe, 4. Schuljahr
Schulentwicklung
und empirische
Bildungsforschung
Bildungspläne
Manuel Hildner, Stuttgart 2010
Intention und Zusammenfassung
Dieses Umsetzungsbeispiel behandelt das Thema Verkehrserziehung. Hierbei handelt es sich um die Beschreibung eines
konkreten Unterrichtsvorhabens in einer Außenklasse. Am Ende der Einheit steht die theoretische und praktische
Fahrradprüfung.
Es wird geschaut, wie die Arbeit mit dem Bildungsplan der SfG 2009 in der Schulpraxis aussieht, welche Chancen und
Stolpersteine sich ergeben und welchen Beitrag der neue Bildungsplan zur Unterrichtsplanung leistet.
Neben dem Unterrichtsverlauf wird versucht aufzuzeigen, wie die im Bildungsplan beschriebenen vier Felder eines
Themenfeldes in der Unterrichtspraxis umgesetzt wurden.
Die Vernetzung der vier Felder eines Themenfeldes wird aufgezeigt.
Die Vernetzung der Bildungsbereiche, Dimensionen und Themenfelder wird herausgearbeitet.
Die Klasse der Gustav-Werner-Schule umfasst das „übliche“ heterogene Spektrum einer Klasse der SfG, die Rosenschule
ist eine Brennpunktschule mit einer ebenfalls sehr heterogenen Schülerschaft. Beide Klassen zeichnen sich im eigenen
Klassenverband durch eine hohe soziale Kompetenz aus und das gemeinsame Lernen wird von den Schülern als eine
Selbstverständlichkeit angesehen.
Inhaltsangabe
1.
Das Thema Verkehrserziehung im Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte………………………………….
3
2.
Wie sah die konkrete Arbeit in der Schulpraxis aus?.............................................................................................
4
3.
Unterrichtsaspekte mit dem Themenbezug „Verkehrserziehung“ - Auszug aus der Schulpraxis…………………..
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4.
Die Verbindung der vier Felder eines Themenfeldes in der Schulpraxis……………………………………………...
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5.
Fazit……………………………………………………………………………………………………………………………
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Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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1. Das Thema Verkehrserziehung im Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte
Zur Vorbereitung dieser Einheit und der konkreten Unterrichtsplanung schauten wir nach, in welchen Bildungsbereichen,
Dimensionen und Themenfeldern das Thema „Verkehrserziehung – Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“ auftaucht:
Bildungsbereich
Selbständige Lebensführung
Dimension
Selbstversorgung
Themenfeld
Geräte und Wartung
Instandsetzung, Reparatur, Dekoration
Bildungsbereich
Selbständige Lebensführung
Dimension
Mobilität
Themenfeld
Gehen und sich Fortbewegen
Sich mit Transport- und Verkehrsmitteln fortbewegen
Bildungsbereich
Selbständige Lebensführung
Dimension
Wohnen und Freizeit
Themenfeld
Interessen entwickeln
Freizeit gestalten und planen
Bildungsbereich
Bewegung
Dimension
Bewegung und Sport
Themenfeld
Koordination und Kondition
Sportarten erproben und ausführen
Bildungsbereich
Natur, Umwelt, Technik
Dimension
Lebensräume
Themenfeld
Öffentliche und kulturelle Einrichtungen
Geografie
Bildungsbereich
Sprache - Deutsch
Dimension
Verständigung durch Zeichen
Themenfeld
Mehrsprachigkeit
Bildungsbereich
Sprache - Deutsch
Dimension
Lesen und Schreiben
Themenfeld
Sprechen und Schrift
Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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2. Wie sah die konkrete Arbeit in der Schulpraxis aus?
Es wird erkennbar, dass das Unterrichtsthema „Verkehrserziehung“ in vielen Themenfeldern verankert ist. Dies ist der
Tatsache geschuldet, dass ein Unterrichtsthema ganzheitlich behandelt wird und durch die Vernetzung der
unterschiedlichen Themenaspekte verschiedenste Bildungsbereiche, Dimensionen und Themenfelder angesprochen
werden. Der „Gemeinsame Gegenstand“, das „Elementare“ schlüsselt sich also in viele Facetten, Blickwinkel und
Teilaspekte auf.
In der Schulpraxis hat sich gezeigt, dass das Arbeiten mit vielen verschiedenen Themenfeldern eine intensivere Arbeit mit
dem Bildungsplan erfordert. Es war nicht damit getan, ein Themenfeld zu suchen und dieses zu studieren. Vielmehr musste
geschaut werden, welche Aspekte in diesem Thema enthalten sind.
Gleichzeitig erhielt die Schulpraxis dadurch aber viele zusätzliche Impulse, da der Blick der Lehrperson auf die
unterschiedlichsten Gesichtspunkte des Themas gelenkt wurde und der Lehrer / die Lehrerin wichtige Impulse erhielt. Einer
Verkürzung des Themas auf bestimmte, wenige Inhalte konnte so vorgebeugt werden. Wir wurden darin unterstützt,
weitere, für unsere Schülergruppe relevanten Aspekte und Vertiefungen nicht zu vergessen - so ist das Thema Rechts-Links
für Grundschüler nicht mehr von Bedeutung, für Teile unserer Schülerschaft ist es aber noch sehr wohl ein wichtiges und
teilweise schwieriges Lernfeld.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass wir bei der Planung der Einheit den neuen Bildungsplan zur „klassischen
Unterrichtsplanung“ eingesetzt haben: Zur Entflechtung und Aufschlüsselung des Themas war er ein wichtiger Impulsgeber;
im Team mussten wir anschließend eine Reduktion vornehmen, und uns auf für uns wichtige Themenaspekte fokussieren.
Auf Grundlage dieser Überlegungen und der Vorgaben des Bildungsplans der Grundschule haben wir im Team folgenden
Arbeitsplan in Mindmap-Form entwickelt:
Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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Der Arbeitsplan wurde zur Grundlage der im Folgenden auszugsweise beschriebenen chronologischen Ausgestaltung der
Wochen. Natürlich wurde der Arbeitsplan nicht eins zu eins übernommen und abgearbeitet, vielmehr wurde er als
Grundlage eines Unterrichtsprozesses gesehen. So konnten wir spontan und flexibel auf notwendige Änderungen und
Bedürfnisse bzw. Äußerungen von Schülern eingehen. Die fachliche Umsetzung in den konkreten Unterricht wurde in
unseren wöchentlichen Teamsitzungen besprochen.
3. Unterrichtsaspekte mit dem Themenbezug „Verkehrserziehung“
Schulpraxis
- Auszug aus der
Kooperationsunterricht ist grau unterlegt.
1. Woche
Montag
Musik: Lied lernen „An meinem Fahrrad ist alles dran“
Dienstag
MeNuK: Das verkehrssichere Fahrrad
Mittwoch
MeNuK: Sicherheitsaspekte: Helle Kleidung und Helm
Donnerstag
Der Helm // Verkehrsschilder gestalten für den eigenen
Verkehrsparcours
Freitag
Ampel basteln für den eigenen Verkehrsparcours
Englisch: Grundschullehrwerk: „all about traffic“: Fahrradteile
3. Woche
Montag
Musik: Rechts-Links-Lied (zur Einübung bzw. Festigung der Begrifflichkeit)
Sport: Bewegungsparcours zum Thema Verkehr
Dienstag
MeNuK: Wer regelt den Verkehr?  Schilder und Ampeln
Fahren auf dem selbstgebauten Parcours
Mittwoch
Schulumgebung: Schilder suchen und fotografieren
Donnerstag
Besuch der Jugendverkehrsschule für die Vorbereitung der Fahrradprüfung
Schilder und Verkehrsregeln im Parcours üben
Freitag
Stationen zu Rechts-Links
Englisch: „all about traffic“
4. Woche
Montag
Sport: Bewegungsparcours zum Thema Verkehr
Musik: Rechts-Links-Lied + „An meinem Fahrrad ist alles dran“
Dienstag
Aufgaben auf dem Verkehrsteppich (mit Playmobilfiguren müssen Verkehrssituationen nachgespielt und
gelöst werden)
Mittwoch
Aufgaben auf dem Verkehrsteppich
Geschicklichkeitsparcours: Einhändig fahren, Slalom, Bremsübungen etc.
Donnerstag
Besuch der Jugendverkehrsschule für die Vorbereitung der Fahrradprüfung
Ampelbrot herstellen
Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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Freitag
Geschicklichkeitsparcours: Einhändig fahren, Slalom, Bremsübungen etc.
Englisch: „all about traffic“
6. Woche
Montag
Fotografieren einer Fotogeschichte (Schüler spielen Szenen): Der Verkehrsunfall
Dienstag
Die Fotogeschichte als Fotostorybuch gestalten
Mittwoch
Die Geschichte des Fahrrads
Donnerstag
Besuch der Jugendverkehrsschule für die Vorbereitung der Fahrradprüfung
Theoretische Fahrradprüfung
Freitag
Praktische Fahrradprüfung
Anmerkungen zur Schulpraxis:
In den wöchentlichen Teamsitzungen haben wir sowohl im Kleinteam (nur die Kollegen der SfG) als auch zusammen mit
dem Lehrer der Grundschule die vergangene Woche reflektiert und die kommende Woche geplant. Viele unterrichtliche
Aspekte ergaben sich aus dem Bildungsplan der Grundschule. Da hierin auch Kompetenzen formuliert sind, konnten wir im
Team gemeinsam überlegen, wie wir dieses Thema inhaltlich umsetzen wollen. Für die Arbeit im Alltag war es erleichternd,
dass beide Bildungspläne eine Kompetenzorientierung haben, dies erleichterte die Kooperation. Inhaltliche Vorgaben gab
es durch die Anforderungen der Fahrradprüfung an der Jugendverkehrsschule, im Englischunterricht durch das benutzte
Lehrwerk und durch die Schulbücher in Deutsch und MeNuK. Diese inhaltlichen Anregungen waren oft Grundlage des
Grundschulunterrichts. Sie wurden in unseren Planungsgesprächen aufgegriffen und auf unsere konkrete Klasse adaptiert.
So konnte die Heterogenität der Gruppe thematisiert und entsprechende pädagogische Maßnahmen ergriffen werden:
Es wurden z. B. einige Themen der gemeinsamen Stunden nochmals in der Kleingruppe wiederholt, um die Lernerfolge
unserer Schüler zu sichern.
Aspekte, die für die Grundschüler nicht von Bedeutung waren, wurden in unseren getrennten Stunden thematisiert (z. B.
rechts- links oder das Herstellen von Ampelspießen in Hauswirtschaft). Im Wochenplan bekamen 3 Schüler der GustavWerner-Schule die von uns individuell aufbereiteten Prüfungsaufgaben der offiziellen Fahrradprüfung. Diese wurden über
mehrere Wochen hinweg geübt, so dass diese Schüler auch an der Prüfung teilnehmen konnten (dies wurde mit der
Verkehrspolizei besprochen).
Ebenso thematisierten die Grundschüler die nur für sie relevanten Aspekte in getrennten Stunden (z. B. Lernwörter-Diktat,
Übungen für die benotete Arbeit).
Durch die Kooperation war auch für die Grundschüler der Praxisanteil im Unterricht deutlich höher als im „normalen“
Grundschulunterricht und die praktischen, handelnden und symbolischen Zugänge waren für viele Grundschüler eine
wichtige Lernhilfe und Unterstützung.
Bei den Planungen der gemeinsamen Stunden wurde darauf geachtet, dass alle Schüler berücksichtigt wurden.
Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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4. Die Verbindung der vier Felder eines Themenfeldes in der Schulpraxis
Im Folgenden wird exemplarisch aufgezeigt, wie die in den Themenfeldern beschriebenen Impulse, möglichen Inhalte,
Kompetenzen und Aneignungsmöglichkeiten in der Schulpraxis ihre konkrete Ausgestaltung erfahren haben. Ziel des
Unterrichts war es, die Inhalte so auszugestalten, dass alle Schüler am Thema teilnehmen konnten und die verschiedenen
Lernausgangslagen berücksichtigt wurden.
Die Grundfrage lautete: Wie kann ich die im Themenfeld beschriebenen Kompetenzen bei meinen Schülern anregen,
vorbereiten, festigen, sichern und /oder ausbauen? Antworten haben wir versucht zu geben, indem wir die verschiedenen
Aneignungsmöglichkeiten der Schüler berücksichtigt haben, die konkrete Schulsituation vor Augen hatten und mögliche
Inhalte abgesprochen haben.
(Die Texte aus den Themenfeldern über dem Vierfelder-Raster sind dem Bildungsplan entnommen, in den vier Feldern
stehen die für unsere Schulpraxis relevanten Aspekte.)
Bildungsbereich Selbständige Lebensführung - Dimension Selbstversorgung
Themenfeld: Instandhaltung, Reparatur, Dekoration
„Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Räume und Gegenstände zu schmücken, sie zu reinigen
und Reparaturen auszuführen. Die Schule unterstützt die Entwicklung von ästhetischen Wertvorstellungen und fördert auch
ökologische Verhaltensweisen im Sinne einer ressourcenorientierten Wertstoffentsorgung und persönlicher Müllvermeidung.
Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen. Die
Tätigkeiten werden von Schülerinnen und Schüler auch als Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der Schule
angeboten.“ (vgl. Bildungsplan S. 146)
 unser Fokus liegt auf Punkt: „Gegenstände zu reinigen und Reparaturen auszuführen“ sowie „Die Schülerinnen und
Schüler werden befähigt, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen.“
Impulse
Kompetenzspektrum
- Welche Möglichkeiten bietet die Schule den
Schülerinnen und Schülern zur Durchführung kleinerer
Reparaturen?
 Es gibt Fahrzeuge, sowie einen
kleinen Werkzeugkoffer mitsamt
Checkliste
- Verantwortung übernehmen für Dinge des täglichen Bedarfs
- Handwerkliche Fähigkeiten situations-gerecht einsetzen
Konkreter Inhalt
Aneignungsmöglichkeiten
Wir lernen das Fahrrad / das Dreirad kennen und üben Die Schülerin / der Schüler
uns im Umgang damit.
- Erforscht das liegende Fahrrad, indem es mit der Hand
die Räder anstößt
- Verändert durch Betätigen des Schnellspanners die
Sattelhöhe
- Kontrolliert mithilfe einer Bilder-Checkliste, ob das
Fahrrad verkehrssicher ist
- Schreibt eine Liste der zu kaufenden Ersatzteile
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Bildungsbereich Selbständige Lebensführung - Dimension Mobilität
Themenfeld Gehen und sich Fortbewegen
„Die Schule befähigt ihre Schülerinnen und Schüler sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbstständig fortzubewegen. Die
Schülerinnen und Schüler erweitern dabei ihren individuellen Erfahrungsraum und erkunden die nähere und weitere
Umgebung. Vielfältige neue Handlungsmöglichkeiten tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei und Lehrerinnen und Lehrer
unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Erschließung bedeutsamer Lebensräume.“ (vgl. Bildungsplan S. 152)
Impulse
Kompetenzspektrum
- Welche Außenräume erschließt die Schule den
- Sich im unmittelbaren und mittelbaren Umfeld bewegen
Schülerinnen und Schülern als Bewegungsräume?
 nähere Schulumgebung
Mögliche Inhalte
-
Wir
erkunden
Aneignungsmöglichkeiten
die
Straßen
mitsamt
ihren Die Schülerin / der Schüler
Verkehrsschildern in der näheren Schulumgebung
- Erkundet die nähere Schulumgebung mit allen Sinnen und
erkennt sie wieder
- kann sich im näheren Schulumfeld orientieren und sich
zurechtfinden
- kann sich an Verkehrs – und Straßenschildern orientieren
und diese richtig erlesen
- kann einen Plan der näheren Schulumgebung erstellen
Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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Bildungsbereich Selbständige Lebensführung -Dimension Wohnen und Freizeit
Themenfeld: Interessen entwickeln
„Durch Angebote zur Entwicklung und zum Ausbau von differenzierten Interessen werden Schülerinnen und Schüler darin
unterstützt, eigene Bedürfnisse und Neigungen zu erkennen und zu entfalten und sich dafür zu engagieren. Die Schule
bietet den Schülerinnen und Schülern verlässlich freie Zeiten, in denen sie selbstbestimmt ihren Aktivitäten nachgehen
können.
Im Rahmen ihres Schulcurriculums entwickelt die Schule Angebote, in die auch außerschulische freizeitpädagogische
Konzepte einfließen. Durch die Entwicklung eigener Interessen werden die Schülerinnen und Schüler auf lebenslanges
Lernen vorbereitet, indem sie zum Beispiel außerschulische Bildungseinrichtungen erkunden.“ (vgl. Bildungsplan S. 160)
 unser Fokus liegt auf Punkt: „eigene Bedürfnisse und Neigungen zu erkennen und zu entfalten“ sowie Durch die
Entwicklung eigener Interessen werden die Schülerinnen und Schüler auf lebenslanges Lernen vorbereitet, indem sie zum
Beispiel außerschulische Bildungseinrichtungen erkunden.“
Impulse
- Wie hilft die Schule den Schülerinnen und Schülern
Hobbys zu entwickeln?
 die Verkehrsmittel sind an der Schule
vorhanden
- Wie können die Schülerinnen und Schüler ihre
Interessen und Hobbys in den Schulalltag und in den
Unterricht einbringen?
 Im Bereich Freizeiterziehung können
die Schüler diese Möglichkeit wählen
Kompetenzspektrum
-
Unterschiedliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
nutzen
-
Eigene Vorlieben und Möglichkeiten sowie Begrenzungen in
Bezug auf die Ausübung von Freizeitaktivitäten zeigen
-
Verantwortung für das eigene Lernen über die Schule
hinaus übernehmen
- Mit welchen außerschulischen Bildungseinrichtungen
kooperiert die Schule?
 Verkehrspolizei /
Jugendverkehrsschule
Mögliche Inhalte
Aneignungsmöglichkeiten
- Wir benutzen Roller, Dreiräder, Fahrräder
Die Schülerin / der Schüler
- erlebt beim „Gefahrenwerden“ den Fahrtwind und die sich
veränderten Geschwindigkeiten
- übt das Fahren auf dem selbst gestalteten
Verkehrsparcour
- kennt die wichtigsten symbolischen Verkehrszeichen und
orientiert sich beim Fahren daran.
- nimmt an der theoretischen und praktischen
Fahrradprüfung teil
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Bildungsbereich Natur, Umwelt, Technik - Dimension Lebensräume
Themenfeld Öffentliche und kulturelle Einrichtungen
„Die Schule zeigt die Vielfalt öffentlicher und kultureller Einrichtungen auf. Durch die Kenntnis und Nutzung wird den
Schülerinnen und Schülern eine individuelle Ausgestaltung des eigenen Lebens und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
ermöglicht. Bei der Auswahl von Lernangeboten werden die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Schülerinnen und
Schüler berücksichtigt und adäquate Verhaltensweisen eingeübt.“ (vgl. Bildungsplan S. 208)
 unser Fokus liegt nicht auf Punkt: „Die Schule zeigt die Vielfalt öffentlicher und kultureller Einrichtungen auf.“ Wir
beschränken und auf eine Einrichtung sowie das öffentliche Nahverkehrssystem. Des Weiteren geht es uns um folgende
Punkte: „Durch die Kenntnis und Nutzung wird den Schülerinnen und Schülern eine individuelle Ausgestaltung des eigenen
Lebens und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.“ Sowie: „es werden adäquate Verhaltensweisen eingeübt.“
Impulse
-
Welche außerschulischen Lernorte nutzt die
Kompetenzspektrum
-
Schule innerhalb dieses Themenfeldes?
 Jugendverkehrsschule in Stuttgart- Mitte
Öffentliche und kulturelle Einrichtungen kennen und
nutzen
-
Sich angemessen in der Öffentlichkeit verhalten
Öffentliche Verkehrsmittel
Mögliche Inhalte
Die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum
Besuch der Jugendverkehrsschule
Aneignungsmöglichkeiten
Die Schülerin / der Schüler
-
Erschließt sich die Ortsveränderung durch die Fahrt
sowie das Umsteigen
-
Kauft Fahrkarten am Automaten für die Klasse
-
Orientiert sich mithilfe der Anzeigen, Durchsagen
und örtlichen Gegebenheiten
-
Kann
auf
einem
Fahrplan
die
passenden
Abfahrtszeiten ermitteln
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5. Fazit:
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass durch die Arbeit mit dem Bildungsplan die Vernetzung der
unterschiedlichen Themenaspekte deutlich wurde und ein Thema verschiedenste Bildungsbereiche, Dimensionen und
Themenfelder anspricht.
Zur Entflechtung und Aufschlüsselung des Themas war der Bildungspan in der pädagogischen Praxis ein wichtiger
Impulsgeber.
Für die Arbeit im Alltag einer Aussenklasse war es erleichternd, dass beide Bildungspläne (Bildungsplan SfG und
Bildungsplan Grundschule) eine Kompetenzorientierung haben, dies erleichterte die Kooperation. Wie sich beide Schularten
durch das gemeinsame Leben und Lernen gegenseitig befruchten und welche Auswirkungen dies speziell auch für die
Regelschule hat, ist ein sicherlich interessantes Thema eines zukünftigen Umsetzungsbeispiels.
Literatur:
Bildungsplan 2009: Schule für Geistigbehinderte, Baden-Württemberg, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Umsetzungsbeispiel „Wir bereiten uns auf die Fahrradprüfung vor“. Manuel Hildner, Stuttgart 2010
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