Ausgebrochene Braunbärin von Polizist erschossen

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Ausgebrochene Braunbärin von Polizist erschossen
Ausgebrochene Braunbärin von Polizist erschossen
Geschrieben von: Caroline Wadenka
Sonntag, den 19. April 2009 um 17:54 Uhr - Aktualisiert Sonntag, den 19. April 2009 um 20:53 Uhr
Zirkus übt scharfe Kritik an Polizeiaktion
Kassel (ddp-hes/aw). Polizeibeamte haben in Kassel heute Morgen eine ausgebrochene
Braunbärin erschossen. Aus noch nicht geklärter Ursache seien zwei ausgewachsene
Braunbärenweibchen aus dem Gehege des Zirkus Universal Renz an der Schwanenwiese
ausgebrochen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Beim Versuch, die Raubtiere
zurückzudrängen, habe die Braunbärin «Nena» unvermittelt einen 38 Jahre alten Polizisten
angegriffen. In Notwehr habe der 38-jährige Beamte die 25-jährige Braunbärin mit seiner Pistole
erschossen. Der Zirkus übte scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei. Unklar ist, ob der Zirkus
die notwendige Erlaubnis hatte, die Raubtiere zur Schau zu stellen.
Ausgebrochene Braunbärin von Polizist in Kassel erschossen
Zirkus übt scharfe Kritik an Polizeiaktion
Caroline Wadenka
Kassel (ddp-hes). Polizeibeamte haben in Kassel am Sonntagmorgen eine ausgebrochene
Braunbärin erschossen. Aus noch nicht geklärter Ursache seien die zwei ausgewachsenen
Braunbärenweibchen aus dem Gehege des Zirkus Universal Renz an der Schwanenwiese
ausgebrochen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Beim Versuch, die Raubtiere
zurückzudrängen, habe die Braunbärin «Nena» unvermittelt einen 38 Jahre alten Polizisten
angegriffen. In Notwehr habe der Beamte die 25-jährige Braunbärin mit seiner Pistole
erschossen. Der Zirkus übte scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei. Unklar ist, ob der Zirkus
die notwendige Erlaubnis hatte, um die Raubtiere zur Schau zu stellen.
Das 180 Kilogramm schwere Weibchen «Nena» war kurz nach 10.00 Uhr mit einem weiteren
Bären aus dem Gehege des Zirkus Universal Renz an der Schwanenwiese ausgebrochen. Eine
Autofahrerin entdeckte die Tiere und verständigte daraufhin die Polizei. Nach Angaben der
Polizei bewegten sich die Tiere in Richtung der Bundesstraße 83 und einer
Straßenbahnhaltestelle. Um die Tiere aufzuhalten, stellte einer der Beamten den Streifenwagen
quer, der 38-Jährige versuchte, die Bären wieder in Richtung Zirkus zurückzudrängen.
Während die andere Bärin wieder eingefangen werden konnte, griff «Nena» den 38-jährigen
Polizisten an und biss ihm zweimal in die Wade. Daraufhin gaben die Polizisten nach
ddp-Informationen zwischen fünf und sechs Schüsse auf das Tier ab, zwei verwundeten den
Bären tödlich. Der verletzte Polizeibeamte wurde nach dem Angriff des Bären mit einer stark
blutenden Verletzung in ein Kasseler Krankenhaus eingeliefert.
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Ausgebrochene Braunbärin von Polizist erschossen
Geschrieben von: Caroline Wadenka
Sonntag, den 19. April 2009 um 17:54 Uhr - Aktualisiert Sonntag, den 19. April 2009 um 20:53 Uhr
Der Zirkusbesitzer äußerte völliges Unverständnis über die Polizeiaktion. Das
Braunbärenweibchen sei alt gewesen und habe kaum noch Zähne gehabt, sagte er auf
ddp-Anfrage. Die Polizisten hätten die Zirkusverantwortlichen verständigen müssen, so dass
diese den Braunbären hätten eingefangen können, fügte er hinzu.
Noch ist nach Angaben der Polizei völlig unklar, wie die Bären das Zirkusgelände verlassen
konnten. In Zusammenarbeit mit dem Kasseler Ordnungsamt und dem Veterinäramt leiteten die
Beamten deshalb Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung ein.
Ersten Erkenntnissen des Veterinäramtes zufolge hatte der Zirkus von der zuständigen
Behörde keine Erlaubnis dafür erhalten, die insgesamt drei Braunbären gewerblich zur Schau
zu stellen. Zur Begründung hieß es, dass den Verantwortlichen die Sachkunde über diese Tiere
fehle. In einem Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk (HR) bestätigte der Zoodirektor die
Verfügung. «Unser Experte ist sechs Wochen in Dänemark», sagte er.
Wie die Bären überhaupt aus ihrem Gehege gelangten, konnte er sich nicht genau erklären,
räumte aber gegenüber dem HR ein: «Na ja, die Tür war vielleicht nicht ordnungsgemäß
gesichert.»
Das 180 Kilogramm schwere Weibchen «Nena» war kurz nach 10.00
Uhr mit einem weiteren Bären aus dem Gehege des Zirkus Universal Renz an der
Schwanenwiese ausgebrochen. Eine Autofahrerin entdeckte die Tiere und verständigte
daraufhin die Polizei. Nach Angaben der Polizei bewegten sich die Tiere in Richtung der
Bundesstraße 83 und einer Straßenbahnhaltestelle. Um die Tiere aufzuhalten, stellte einer der
Beamten den Streifenwagen quer, der 38-Jährige versuchte, die Bären wieder in Richtung
Zirkus zurückzudrängen.
Während die andere Bärin wieder eingefangen werden konnte, griff «Nena» den 38-jährigen
Polizisten an und biss ihm zweimal in die Wade. Daraufhin gaben die Polizisten nach
ddp-Informationen zwischen fünf und sechs Schüsse auf das Tier ab, zwei verwundeten den
Bären tödlich. Der verletzte Polizeibeamte wurde nach dem Angriff des Bären mit einer stark
blutenden Verletzung in ein Kasseler Krankenhaus eingeliefert.
Der Zirkusbesitzer äußerte völliges Unverständnis über die Polizeiaktion. Das
Braunbärenweibchen sei alt gewesen und habe kaum noch Zähne gehabt, sagte er auf
ddp-Anfrage. Die Polizisten hätten die Zirkusverantwortlichen verständigen müssen, so dass
diese den Braunbären hätten einfangen können, fügte er hinzu.
Noch ist nach Angaben der Polizei völlig unklar, wie die Bären das Zirkusgelände verlassen
konnten. In Zusammenarbeit mit dem Kasseler Ordnungsamt und dem Veterinäramt leiteten die
Beamten deshalb Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung ein.
Ersten Erkenntnissen des Veterinäramtes zufolge hatte der Zirkus von der zuständigen
Behörde keine Erlaubnis dafür erhalten, die insgesamt drei Braunbären gewerblich zur Schau
zu stellen. Zur Begründung hieß es, dass den Verantwortlichen die Sachkunde über diese Tiere
fehle. In einem Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk (HR) bestätigte der Zoodirektor die
Verfügung. «Unser Experte ist sechs Wochen in Dänemark», sagte er.
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Geschrieben von: Caroline Wadenka
Sonntag, den 19. April 2009 um 17:54 Uhr - Aktualisiert Sonntag, den 19. April 2009 um 20:53 Uhr
Wie die Bären überhaupt aus ihrem Gehege gelangten, konnte er sich nicht genau erklären,
räumte aber gegenüber dem HR ein: «Na ja, die Tür war vielleicht nicht ordnungsgemäß
gesichert.»
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