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NACHRICHTENBLATT
für Schüler, Eltern und Ehemalige
Francisceum
Zerbst
November
2006
Mit Einladung
zu den Schulfesttagen
und zur
Jahreshauptversammlung
des Fördervereins 2007
Inhalt
Vorwort
Einladung zur Jahreshauptversammlung des
Fördervereins 2007
Einladung zu den Schulfesttagen 2007
Statistisches zum Schuljahr 2006/07
Fotos der fünften und elften Klassen
In den Ruhestand verabschiedete Kollegen:
Helga Schulze
Jürgen Spitzer
Frank Rudolph
Xiaolong Ou: „Schönes Zerbst – schönes
Deutschland!“
Rede der Schüler zur Abiturentlassung
Die Abiturientinnen und Abiturienten 2006
Veranstaltungen von Juni bis November 2006
Fotos vom Kulturabend „Männer, Frauen und
andere Katastrophen“
Studienfahrten:
Prag 1
Prag 2
London
Weimar
Ostsee
Paris
Trier
Berlin
Fotos vom neuen Gebäude in der Jeverschen
Straße
Besuch des Stasigefängnisses in BerlinHohenschönhausen
Sicherheitsverfilmung in der
Francisceumsbibliothek
Vor 400 Jahren starb Wolfgang Amling
Spender im Zeitraum vom Mai bis Nov. 2006
Unterkünfte für die Schulfesttage: Hotels und
Pensionen in Zerbst
Torsten Huß
Seite
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Detlev Pöls
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Marion Schiller
Christel Teßmer
Ditha Laube
Desirée Mainzer
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Carolin Schleinig,
Susanne Körper
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Sophie Tentrop,
Ariane Herrmann
Lisa Giest
Stefan Rohm
Julia Neumann
Olaf Uschmann
Marcel Gieseler
Christian Elz
Friederike Heuseler
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Christian Elz
Petra Volger,
Iruta Völlger
Dr. Eberhard Schmaling
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Vorwort
In Ergänzung zum anschließend abgedruckten Programm der Schulfesttage
möchte ich Sie auf zwei Veranstaltungen am Samstag hinweisen, die in diesem
Schuljahr neu aufgenommen wurden. Da die letztjährige Schlossbesichtigung
auf sehr große Resonanz stieß, bietet dieses Mal der Förderverein der
Nikolaikirche an, die Ruine zu besichtigen. Auch der Turm kann bestiegen
werden. Am Abend werden wir auf eine Tanzveranstaltung verzichten und in
die Schule zu einem „Abend der Begegnung“ einladen. Hier können ehemalige
Schüler aller Jahrgänge ihre alten Lehrer in altvertrauter Umgebung treffen und
sich ohne störende Musikuntermalung mit ihnen unterhalten. Wir hoffen, dass
dieses Angebot gut angenommen wird. Schüler der 11. Klassen werden die
Bewirtung bei dieser Veranstaltung übernehmen.
Torsten Huß
An die Mitglieder des Fördervereins Francisceum Zerbst e. V.
Einladung zur Jahreshauptversammlung
des Fördervereins Francisceum Zerbst e. V. im Jahre 2007
am Freitag, 27. April 2007, 17.00 Uhr
im Mehrzweckraum W5 des Auditoriengebäudes,
Weinberg 1, 39261 Zerbst
Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorsitzenden
2. Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2005
3. Bericht der Kassenprüfer
4. Entlastung des Vorstandes
5. Genehmigung des Voranschlages für das laufende Geschäftsjahr
6. Wahl des Vorstandes
7. Verschiedenes
Vorschläge zur Tagesordnung gem. Satzung § 8 erbitten wir bis zum 18. April 2007.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
Torsten Huß
Vorsitzender
Zerbst, 15. November 2006
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Einladung zu den Schulfesttagen
27. - 29. April 2007
und zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins
27. April 2007
Das Gymnasium Francisceum in Zerbst lädt alle ehemaligen Schüler des
Francisceums, der Oberschule, der erweiterten Oberschule, Mitglieder des
Fördervereins und Freunde des Francisceums aus Anlass seines 204-jährigen
Bestehens seit seiner Neubegründung durch Fürst Leopold Friedrich Franz zu
seinen Schulfesttagen vom 27. – 29. April 2007 ein.
Programm
Freitag, 27. April 2007
ab 8.00 Uhr
Projekttag der Schule
mit Vorträgen und Präsentation der
Schüleraktivitäten
17.00 Uhr
Jahreshauptversammlung des Fördervereins
im Mehrzweckraum W5 des Auditoriengebäudes
19.00 Uhr
Chorkonzert in der Aula
Sonnabend, 28. April 2007
10.00 Uhr
Festakt in der Aula
(Ab ca. 11.30 Uhr wird eine warme Suppe angeboten.)
anschließend Führungen durch die Schule
ab 14.00 Uhr
Treffen ehemaliger Francisceer zum Kaffeetrinken
in der Aula (Bitte teilen Sie uns Reservierungswünsche für
Klassentreffen in separaten Räumen mit.)
17.00 Uhr
Besichtigung der Ruine der Nikolaikirche
19.00 Uhr
Abend der Begegnung in der Schule
Sonntag, 29. April 2007
10.00 Uhr
Frühschoppen in der Turnhalle „Gut Heil“
Dr. E. Schmaling
Schulleiter
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T. Huß
Vorsitzender des Fördervereins
Förderverein Francisceum Zerbst e. V.
Weinberg 1
39261 Zerbst
Telefon: 03923/787872
Bürozeiten: mittwochs 9.45 – 11.30 Uhr
(außer in den Schulferien)
Internetadresse: www.foerderverein-francisceum.de
Statistisches zum Schuljahr 2006/2007
Wir haben in diesem Schuljahr 860 Schüler, 365 in den Klassen 5 bis 9 und 495
in den 10. bis 13. Klassen. Die drei 5., zwei 6., vier 7., drei 8. und drei 9.
Klassen werden im für uns neuen Schulteil in der Jeverschen Straße unterrichtet.
Das ehemalige Gebäude der Sekundarschule „Am Rephuhns Garten“ ist sehr
schön und bietet unseren Schülern der Sekundarstufe 1 gute Lernbedingungen.
Leider liegt dieses Gebäude viel zu weit von unserem alten Klostergebäude am
Weinberg entfernt, in dem fünf 10., sechs 11., sechs 12. und sechs 13. Klassen
untergebracht sind. Wir haben nun auch keine eigene Sporthalle mehr, der
Unterricht ist auf vier Turnhallen in der ganzen Stadt verteilt.
Die Schüler der 12. und 13. Klassen legen am Ende des Schuljahres gleichzeitig
das Abitur ab, auf diese Mega-Prüfung „freuen“ wir uns schon alle. Die
spannendste Frage dabei lautet dann: Wie wird die Matheprüfung? Aus dem 12.
Schuljahrgang sind nach dem 2. Kurshalbjahr 20 Schüler zurückgetreten bzw.
abgegangen, vielleicht auch deshalb, weil das Experiment, ob Schüler bis zu 40
Unterrichtsstunden in der Woche verkraften können, gescheitert ist.
Eine unglaubliche Geschichte spielte sich im Zusammenhang mit Rechtskunde
ab. Unsere einzige Lehrerin für dieses Fach bekam 3 Wochen nach
Schuljahresbeginn die Zulassung für ein Studium und war ab Oktober
abwesend. Ersatz erhielten wir ab November mit einer Lehrerin aus Köthen,
aber nur für die Kurse der 12. und 13. Klassen. Die neu eingerichteten Kurse der
10. und 11. Klassen mussten aufgelöst werden.
Detlev Pöls
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Klassenfotos der 5. Klassen
Klasse 5/1
Klasse 5/2
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Links: Klasse 5/1 Frau Höpfner
Hintere Reihe: Romy Schumann, Charleen-Francis Lehmann, Kaja Papenroth, Adelina
Berisha, Anna Stein, Wiebke Schönwalder, Malwine Ifferth, Elisabeth Markmann
Mittlere Reihe: Tom Lutter, Vincent Neumann, Lisa Marie Engelmann, Jura Fikel,
Corinna Kömling, Maximilian Wolf, Leoni Fahle, Chris Specht, Luisa Heuschkel
Vordere Reihe: Dennis Linsdorf, Maxi Schmidt, Vivien Hohmann, Nico Wallwitz, Pia
Borchert, Sophie Ernst, Jonas Hauser, Christina Schulze, Erik Hünecke
Klasse 5/3 Frau Wricke
Hintere Reihe: Max Glöckner, Christoph Alarich, Martin Feldmann, Julian Lüdecke,
Darja Steinpress, Laura Liensdorf, Henriette Hahn
Mittlere Reihe: Kristin Lehmann, Vanessa Hohenstein, Eric Metzker, Leon Rongelraths,
Johannes Rückert, Lukas Elz, Neele Ventur, Marvin Albrecht, Lukas Bergholz
Vordere Reihe: Sarah Wrahse, Lucie Weferling, Markus Metzker, Josefine-Lourdes
Straube, Elisabeth Heil, Patricia Wilk, Julia Hamisch, Lina Elz, Julia Hünecke, Lisa
Grögor Es fehlen: Martin-Robert Demski, Erik-Konrad Bettge
Links: Klasse 5/2 Frau Hornemann
Hintere Reihe: Kristina Khiel, Sarah Sklenar, Esther de Vries, Vivien Ritze, Lea-Jessica
Strobel, Ricardo Osman, Henning Schmidt
Mittlere Reihe: Heleen Sillekens, Vivian Heitsch, Michelle Schmidtke, Lena
Pfützenreuter, Oliver Willno, Felix Häntze, Jakob Neumann, Eric Borutzki, Fabian
Schmidt
Vordere Reihe: Elisa Bittner, Ulrike Schirmer, Nicole Zilski, Marion van Ginkel, Saskia
Peske, Max Kretschmer, Maximilian Schulze, Hannes Sohn, Matthias Schneider,
Sebastian Strauß
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Klassenfotos der 11. Klassen:
Klasse 11/1
Klasse 11/2
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Links: Klasse 11/1 Frau Dreimann
Hintere Reihe: Daniel Scholz, Christopher Lachmann, Andreas Löwe, Florian
Steinmann, Michael Eckardt, Florian Bergholz, Robert Plettner
Mittlere Reihe: Nico Held, Tobias Meier, Claudia Köppen, Cindy Fuhrer, Martin Jakob,
Conrad-Lucas Gommlich, Stephanie Ball, Florian Tobis
Vordere Reihe: Marie-Christin Dichte, Susann Rießmann, Carolin Böhme, Kirsten
Kegel, Jana Siesing, Marianne Weiß, Katharina Pfeiffer, Lisa Nagorski
Klasse 11/3 Herr Ritzmann
Hintere Reihe: Georg Lange, Matthias Menzel, Yves Schüler
Mittlere Reihe: Christian Ernst, Alexander Stephan, Stefan Körtge, Lars Habelmann,
Sandra Bartsch, Fabian Raugust, Jakob Neuling, Katrin Unterseher, Lisa Jedwabski
Vordere Reihe: Sebastian Dobritz, Kristin Schiller, Sophie Sommer, Maika Brüning,
Alexandra Kersten, Paulette Geyer, Melanie Löwe, Angelina Kahlo
Es fehlen: Jennifer Hentrich, Nadine Pieper, Katharina Wiebe
Links: Klasse 11/2 Frau Borchardt
Hintere Reihe: Tobias Bachmann, Rene Eisenhuth, Martin Kiehne, Karsten Schuckert,
Marcus Müller, Marcus Kamieth, Martin Riehl
Mittlere Reihe: Marcel Sinke, Franz Lange, Birgit Elster, Julia Pflug, Anika Vandrey,
Kathleen Dietrich, Evghenija Steinpress, Sascha Prange
Vordere Reihe: Kai Lukan, Hannah Heger, Matthias Meißner, Marta Kowalska, Sophie
Wenig, Nancy Grubitz, Jenny Anne Berger, Tino Gast
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Klasse 11/4
Klasse 11/5
8
Links: Klasse 11/4 Herr Krüger
Hintere Reihe: Martin Dietze, Christoph Hamisch, Daniel Krone, Denis
Schulze, Erik Giese, Tobias Els, Andreas Neumann, Florian Straube
Mittlere Reihe: Jana Laukien, Christina Reichelt, Steffi Meyer, Marie-Sophie
Specht, Katharina Herrmann, Madlin Bernau, Christopher Jobs
Vordere Reihe: Christina Scholz, Kathrin Winkler, Maria Pietschner, Martina
Barthel, Martin Malolepsy
Es fehlt: Julia Weichold
Klasse 11/6 Herr Trautewein
Hintere Reihe: Sebastian Schunke, Martin Dähne, Joris Kampschöer, Thomas
Telle, Martin Lewin, Toni Hartmann, Viktor Grebe
Mittlere Reihe: Julia Reinholz, Caroline Große, Jana Bayer, Michel Wagner,
Anja Ostrowski, Anja Steenweg, Monique Holley, Steffen Zimmermann
Vordere Reihe: Anna Pinzer, Anja Köhler, Tanja Schochardt, Franziska Müller,
Sarah Dubben, Isabel Krmela, Janine Mahlo, Daniel Fink
Links: Klasse 11/5 Frau Heise
Hintere Reihe: Danilo Benedix, Christian Kantner, Stefan Dose, Christopher
Herder, Daniel Reichert, Michael Leps, Ricardo Pietrek
Mittlere Reihe: Benjamin Billepp, Kien Nguyen Duc, Philipp Leps, Sarah
Gnoth, Annegret Sperling, Ann-Katrin Franke, Julia Milde
Vordere Reihe: Laura Klausnitzer, Grit Kraemer, Madleen Zander, Mirjam
Mager, Julia Schulze, Anastasia Wachtel, Ilka Schmalenberg, Pia Handrich
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In den Ruhestand verabschiedete Kollegen:
Helga Schulze
Als die Deutsch-Russisch-Lehrerin Helga Schulze im Juli 2005 meinem Sohn
auf der Bühne der Stadthalle Zerbst das Abiturzeugnis überreichte, erinnerte ich
mich daran, dass auch ich 26 Jahre zuvor mein Reifezeugnis aus ihren Händen
erhalten hatte. Ein Jahr später, im Juli 2006, stand
sie selbst auf dieser Bühne und wurde feierlich von
Herrn Dr. Schmaling nach 35 Jahren Schuldienst in
die so genannte Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet.
Frau Schulze trat nach ihrem Studium an der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald 1971 an der
Heimoberschule Wendgräben in den Schuldienst
ein. Ich lernte sie 1975 an der EOS „Albert Kuntz“
Zerbst kennen, als ich dort in die 9. Klasse kam
und Helga Schulze meine Klassenlehrerin wurde.
Sie übte ihren Beruf mit großem Engagement,
Fachkompetenz und einer gehörigen Portion
Humor aus. Ihr mecklenburgisches Naturell
brachte uns so manches Mal ins Schwitzen, denn
durch ihre absolut konsequente, aber dennoch herzliche und ehrliche Art
förderte sie die Auseinandersetzung mit den nicht immer einfachen (und für uns
oftmals schwer einzusehenden) Unterrichtsgegenständen. Darüber hinaus war
sie für ihre Schüler nicht nur in schulischen, sondern auch in ganz persönlichen
Fragen immer eine Ansprechpartnerin und kompetente Ratgeberin. So sorgte sie
dafür, dass wir die (menschliche!!) Reife nicht nur auf dem Papier bestätigt
bekamen.
Ihren Prinzipien blieb Helga Schulze bis zu ihrer letzten Unterrichtsstunde treu,
zahlreiche Schülergenerationen werden dies sicherlich bestätigen können.
Im September 1989 begegnete ich Helga Schulze in einer stürmischen Zeit des
politischen Umbruchs an der EOS „Albert Kuntz“ als Kollegin wieder. Von
Anfang an war unsere Zusammenarbeit gekennzeichnet von Kollegialität,
Vertrauen und ständiger Hilfsbereitschaft ihrerseits.
Helga Schulze war und ist in vielerlei Hinsicht ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und Arbeitsdisziplin. Trotz offensichtlicher gesundheitlicher Handicaps
(große Taschentuchpakete, fehlende Stimmkraft) war Unterrichtsausfall für sie
nicht akzeptabel. Bis zu ihrem letzten Arbeitstag bereitete sie sich akribisch auf
ihren Unterricht vor und für den „Fall des Falles“ hatte sie immer eine „Variante
B“ (oder auch C und D) in der Tasche. Das Kollegium des Francisceums lernte
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Helga Schulze auch als Mitorganisator geselliger Unternehmungen, wie z.B.
Weihnachtsfeiern oder Gewerkschaftsveranstaltungen, kennen und schätzen.
Als Verantwortliche für Schulfahrten hatte sie die Fäden fest in der Hand, denn
sie konnte jederzeit über rechtliche und finanzielle Aspekte von Klassenfahrten
zuverlässig Auskunft geben und kümmerte sich darum, dass Schüler und auch
Lehrer die ihnen zustehenden finanziellen Zuwendungen in Anspruch nehmen
konnten.
Mit dem ihr eigenen Enthusiasmus setzt Helga Schulze nach 35 Dienstjahren
nun neue Prioritäten in ihrem Leben. Ihre Aufgaben als Tochter, Ehefrau,
Mutter von zwei Töchtern und vorerst ein-fache Oma füllen ihren Tagesablauf.
Helga, ich wünsche dir im Namen aller Kolleginnen und Kollegen dafür und für
deinen weiteren Lebensweg viel Freude, Gesundheit und Kraft.
Wir hoffen alle, dass du mit deiner erfrischenden Art die geselligen
Zusammenkünfte und Unternehmungen des Kollegiums noch recht oft
bereicherst.
Marion Schiller
Jürgen Spitzer
Es ist eine schöne Tradition am Francisceum,
dass während der Abschlussfeier für einen
Abiturjahrgang nicht nur die Jugendlichen in
einen neuen Lebensabschnitt entlassen,
sondern auch Pädagogen mit herzlichen
Worten in den Ruhestand verabschiedet
werden.
Als Jürgen Spitzer am Ende des Schuljahres
2004/05 sein aktives Lehrerdasein beendete,
blickte er auf 32 Dienstjahre zurück. Seit 1972
unterrichtete er als Fachlehrer für Deutsch und
Geschichte, am Gymnasium Francisceum war
er seit 1991 tätig. Seine große Leidenschaft
gehört der Literatur und der Malerei, und da er
selbst ein anspruchsvoller Leser und auch Autor von zahlreichen Erzählungen
und Gedichten ist, war es für ihn immer wichtig, das Interesse seiner Schüler an
literarischen Werken zu wecken und mit ihnen daran so zu arbeiten, dass sie
nachhaltig wirken. Seinen Unterricht interessant zu gestalten, mit den
Jugendlichen niveauvolle Projekte zu verwirklichen und die schöpferische
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Arbeit zu fördern, das lag Jürgen Spitzer besonders am Herzen. Seine
Fachkompetenz, das breite Allgemeinwissen, aber auch sein Witz und Humor
wurden von Schülern und Kollegen geschätzt.
Engagiert hat sich Jürgen Spitzer bei der Durchführung der Schulfesttage und
für das geistig-kulturelle Leben des Fördervereins. Eine besondere
Veranstaltung für interessierte Mitglieder, in der er aus einem seiner
Manuskripte vorlas, ist uns noch in guter Erinnerung.
Wir wünschen für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass genügend Zeit da ist,
um den vielen Hobbys nachgehen zu können.
Christel Teßmer
Frank Rudolph
Der 31. 10. 2006 wurde für Frank Rudolph zum Beginn eines neuen
Lebensabschnittes, denn nach 39 Dienstjahren hieß es
nun für ihn, der Schule ade zu sagen.
Frank Rudolph unterrichtete in den Fächern
Mathematik und Physik und da er sich sehr für
Astronomie interessiert, nahm er die Gelegenheiten
wahr, sich auch in diesem Fach weiterzubilden, um es
ebenfalls unterrichten zu können.
Nach dem Studium in Jena begann seine berufliche
Laufbahn in Loburg, aber sehr bald wurde er nach
Lübs an die dortige POS versetzt, was gleichzeitig
einen Wohnungswechsel nach sich zog. Auch wenn
das Leben im Dorf zunächst eine ziemliche
Umstellung bedeutete, bezeichnet er die 24
Berufsjahre an der dortigen Schule als die schönsten.
Für Frank Rudolph war es immer besonders wichtig,
gut mit den Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, Erfahrungen
auszutauschen und nach Möglichkeiten zu suchen, den Unterricht interessant
und abwechslungsreich zu gestalten. Dem langjährigen und somit erfahrenen
Klassenleiter lag der gute Kontakt zu Schülern und Eltern besonders am Herzen,
und weil das nicht nur über den Unterricht zu realisieren war, regte er vielfältige
außerunterrichtliche Aktivitäten an. So machte es ihm z. B. sehr viel Spaß,
Klassenfahrten zu organisieren.
Der Schüleraustausch mit dem Gymnasium Trutnov im tschechischen
Riesengebirge, für den er sich sehr engagierte, führte zu freundschaftlichen
Kontakten mit dortigen Kollegen, die er auch weiterhin aufrechterhalten wird.
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Da der „tägliche Gang zur Schule“ für Frank Rudolph nun wegfällt, hat er als
passionierter Heimwerker endlich Zeit, sich Haus und Garten zu widmen.
Auch das Reisen wird einen großen Platz in den weiteren Planungen einnehmen,
wobei die große Liebe den Alpen gilt.
Ditha Laube
Xiaolong Ou: „Schönes Zerbst - schönes Deutschland!“
Im Juli dieses Jahres hieß es für den aus Peking kommenden Austauschschüler
am Francisceum Xiaolong Ou Abschied zu nehmen von seinen Gasteltern und
Gastgeschwistern, von Freunden, Mitschülern und Lehrern, von Zerbst. Im
Vergleich zu seiner Heimatstadt Peking, wo ca. 16 Millionen Menschen leben,
findet er für das beschauliche Zerbst solche Attribute wie klein, ruhig, keine
Hektik. Letzteres gefällt ihm besonders gut. Dass bei uns kleinere Maßstäbe als
in China herrschen, merkte Xiaolong auch am Francisceum, an dem ca. 1000
Schüler lernen, während an seiner Pekinger Heimatschule zwischen 4000 und
5000 Schüler unterrichtet werden. Die Idee, für ein Jahr nach Deutschland zu
gehen, kam ihm während eines Urlaubes hierzulande im Jahre 2001.
Auf die Frage, ob es ihm schwer fiel, in Deutschland neue Freunde zu finden,
meinte Xiaolong, dass es vor allem in den ersten Wochen aufgrund seiner
damals noch nicht genügenden Deutschkenntnisse für ihn etwas problematisch
war, Kontakte zu knüpfen. Auch musste er erst lernen, auf die Menschen
zuzugehen, denn die Deutschen seien doch etwas verschlossener als die
Chinesen, so Xiaolong. Er betont
aber, dass die Deutschen sehr nett
seien, ist das Eis erst einmal
geschmolzen. Heute, nach fast
einem Jahr Aufenthalt in
Deutschland, schätzt der
Siebzehnjährige ein, dass sich
seine Deutschkenntnisse enorm
verbessert haben. Dies können
auch seine Mitschüler bestätigen.
Er selbst meint, es hapere nur
noch in der Grammatik. Seine
erworbenen Deutschkenntnisse
können für ihn im späteren
beruflichen Fortkommen von
Vorteil sein, denn der Handel zwischen Deutschland und China floriert heute
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besser denn je. Viele namhafte deutsche Firmen sind in China ansässig. In einer
von ihnen würde Xiaolong gern arbeiten wollen.
Besonders gut fand der junge Chinese, dass er in Deutschland im Vergleich zu
China viel Freizeit hatte, die er u. a. nutzte, um im Schulchor des Francisceums
mitzuwirken, was ihm viel Freude bereitete.
Xiaolong Ou versuchte in diesem Austauschjahr den Deutschen sein
Heimatland China näher zu bringen. Seiner Meinung nach zeigt das deutsche
Fernsehen zwar viele Berichte über China, aber dabei wird meistens nur von
Problemen gesprochen. Xiaolongs Absicht war es, den Deutschen auch die
schönen Seiten seiner Heimat zu zeigen. So hielt er Vorträge über China in der
Sekundarschule Loburg sowie im Zerbster Francisceum, die eine große
Resonanz fanden. Auch hatte er für die Schulfesttage am Francisceum eine
Chinakohlsuppe gekocht, die seinen Mitschülern sehr mundete. Auch werden
seine Zerbster Freunde die leckeren Bonbons aus China künftig vermissen.
Apropos Essen in China und Deutschland: während seines Vortrages über seine
Heimat verwies er darauf, dass in einigen wenigen Gebieten Chinas noch
Hunde- und Katzenfleisch gegessen wird, aber er betonte, dass so etwas bei ihm
niemals auf den Speiseplan kommt. Er bevorzugt lieber die schmackhafte
Pekingente.
Wenn er demnächst seine Koffer packt, tut er dies mit einem lachenden und
einem weinenden Auge. Einerseits freut er sich darauf, seine Eltern und Freunde
wieder zu sehen und ihnen von seinen Erlebnissen in Deutschland zu erzählen.
Andererseits wird er vor allem seine Gastfamilie Schiller, der er für ihre
Fürsorge sehr dankt, vermissen, aber auch seine Freunde, Mitschüler und Lehrer
aus Zerbst und Deutschland.
Die Zerbster Gymnasiasten meinen einstimmig, auch sie hätten von dem
gemeinsamen Schuljahr mit Xiaolong sehr profitiert. Die Gespräche mit ihm
halfen den jungen Zerbstern, Vorurteile abzubauen, die asiatische Welt, die
bisher für die meisten schwer vorstellbar und nicht greifbar war, besser zu
verstehen. Alle Francisceer wünschen Xiaolong Ou nur das Beste für seinen
weiteren Lebensweg und hoffen ganz stark, dass er Zerbst nie vergessen wird
und vielleicht einmal wieder besucht.
Desirée Mainzer
Rede der Schüler zur Abiturentlassung
Liebe Abiturienten, sehr geehrter Herr Dr. Schmaling, verehrte Lehrer, liebe
Eltern und liebe Gäste!
Im Gegensatz zu „Willkommen am Weinberg!“ klingen die Abschiedsworte:
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„Nun besitzt ihr die Hochschulreife, viel Glück in der Zukunft!“ doch viel
sentimentaler. Während damals das Ziel für die nächsten 3-4 Jahre klar
umrissen war, so ist unsere Zukunft jetzt viel ungewisser. Was geht eigentlich in
den Köpfen von zukünftigen Architekten, Biologieprofessoren, Journalisten und
Beamten vor? Mit euch möchten wir jetzt gemeinsam unsere letzten Schuljahre
am Francisceum Revue passieren lassen. Wie verliefen die letzten 3 Jahre
einschließlich Abitur?
Das Abi begann für uns alle mit der „Versetzung“ an das Gebäude am
Weinberg.
Während ein Teil der Schüler nun voller Ehrfurcht durch das geschichtsträchtige
Gebäude wandelte, war der andere Teil wohl einfach nur froh, endlich legal auf
dem Schulhof rauchen zu dürfen. Neben den Eingewöhnungsschwierigkeiten,
die das neue Gebäude mit sich brachte (man stelle sich vor: es gibt keine
Pausenklingel), wurden wir mit einer weiteren Problemstellung konfrontiert und
zwar galt es, zarte Bande zwischen Laurentinern und Francisceern zu knüpfen.
Dies gelang sehr schnell, denn schon bald sah man die ersten Pärchen turtelnd
über den Südhof spazieren. So perfektionierten die einen ihre Biokenntnisse und
die anderen übten sich erfolgreich daran, die Kommunikationsbrücke zwischen
zwei doch sehr unterschiedlichen Welten aufzubauen. Dies gelang zum einen
bei der Anfang der 11. durchgeführten Klassenfahrt nach Rom und Malente, und
zum anderen durch die gemeinsame Bewältigung von Problemen, wie
beispielsweise: wo (zur Hölle) ist eigentlich Raum W5?!
Nachdem wir diese und ähnlich schwerwiegende Fragen grandios gelöst hatten,
starteten wir mit viel Kraft und Elan in die Einführungsphase der 11. Klasse.
Nach der erneuten Klassenzusammenlegung in der 12. Klasse kämpften wir nun
gemeinsam für das eine Ziel: die Studienfahrt (obwohl einige bestimmt auch an
das Abi dachten). Doch bis dahin gab es neben den vielen Anforderungen wie
Vorträge, Kontrollen, Tests und Klausuren auch nennenswerte Ereignisse und
Darbietungen. So zum Beispiel die alljährlichen Instrumentalwettbewerbe und
Kulturabende, bei denen viele von unseren begabten Musikern hervorragende
Leistungen und Eigenkompositionen präsentierten. Zu Beginn der zweiten
Halbzeit der 12. Klasse fuhr der Kurs der Ski- und Snowboarder nach Südtirol,
um die Theorie auf die Skipiste zu verlagern. Während dieser Zeit, in der einige
Schüler ihre sportlichen Geschicke unter Beweis stellten, nutzten andere die
Möglichkeit, in der Bergakademie Freiberg Satellitenbilder per GIS
auszuwerten.
Andere wiederum konnten in verschiedenen Projekten ihre Talente verwirklichen. Ein weiterer Höhepunkt und gleichzeitig erster Beweis für unser
Organisationstalent war das Mitternachtsturnier. Viel schwieriger erwies sich
die Planung des letzten Schultages, der trotzdem ein voller Erfolg wurde. All
dies hat unsere Freundschaft gestärkt und wird unvergesslich bleiben. So kam es
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dann, dass Anfang des 13. Schuljahres 120 Gymnasiasten auf dem Weg zum
Abitur einen Umweg über Prag, Südfrankreich und die Ostsee machten. Aber
auch in unserem vermeintlichen Urlaub wurden wir immer wieder daran
erinnert, dass das Abi nicht ohne Arbeit geschafft werden kann. Denn eins war
allen von uns klar: erst das Vergnügen und dann die Arbeit so weit wie möglich
von uns schieben.
Doch auch die beste Verdrängungstaktik nützte nichts, als die Prüfungen des
Vorabiturs vor der Tür standen. Plötzlich und früher als von uns erwartet, war
die Vorbereitungszeit vorbei und wir mussten uns der Generalprobe stellen.
Nicht nur diese absolvierten wir erfolgreich, denn sonst würden wir wohl heute
nicht hier sitzen, aber wie sagte schon Charles Caleb Colton, ein englischer
Kleriker und Schriftsteller, „Prüfungen sind deshalb so scheußlich, weil der
größte Trottel mehr fragen kann, als der klügste Mensch zu beantworten
vermag.“ Trotz aller Bemühungen und aufmunternder Worte, hatten wir große
Schwierigkeiten die laut Kultusministerium „anspruchsvollen Aufgaben“ im
Matheabitur zu meistern. In der Presse erschienen täglich neue Beschwerden
über die, unserer Meinung nach, zu hoch angesetzten Erwartungen. Doch haben
wir eine Chance, uns dagegen zu wehren? Nein! Das Ende vom Lied waren
Nachprüfungen und Stress für Abiturienten und Lehrer.
Das Geschichtsabi fiel gänzlich aus der Reihe. Da an diesem Tag der 203.
Schulgeburtstag zelebriert wurde, waren wir gezwungen, die Prüfung in der
Turnhalle zu schreiben. „Ein geschichtliches Ereignis“, wie Herr Dr. Schmaling
zu Beginn der Prüfung sagte. So wird unserem Abijahrgang dieses einzigartige
Erlebnis für immer in Erinnerung bleiben.
Obwohl dieser Weg sehr steinig und Kräfte zehrend war, haben wir dank der
zahlreichen Unterstützung, die wir von außen bekamen, das Abitur geschafft. So
gilt unsere Dankbarkeit wohl an erster Stelle unseren Eltern, denn für sie ist es
am schwersten, uns ziehen zu lassen. Selbst Wilhelm Busch bemerkte „Eins,
zwei, drei! Im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit“. Tätigkeiten wie
Schultüte tragen, Buchseiten mit Eselsohren versehen, tausende Bleistiftminen
zerbrechen und Hausaufgaben abschreiben sind nun Geschichte. Nach endlosen
Jahren als Lehrlinge nehmen wir nun unsere Chance war, Meister zu werden.
Außerdem danken wir natürlich unseren Großeltern und Verwandten, die uns
bis hier begleitet, finanziell unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite gestanden
haben, zumindest so weit wie es geht, denn man stelle sich vor: es gibt doch
tatsächlich Eltern und Großeltern, die mit der Partialbruchzerlegung in der
Differentialrechnung nicht klarkommen. Doch auch Freunde,
Klassenkameraden und Klassensprecher sowie unsere Schülersprecher haben
sich engagiert, uns immer wieder motiviert, unterstützt und von der stressigen
Vorbereitungszeit abgelenkt.
Mindestens genauso anstrengend wie für uns, war es für unsere Lehrer.
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Besonders die Tutoren Frau Giese, Frau Gohl, Frau Puppe, Herr Gorski, Herr
Hoffmann und Herr Knauer versuchten, uns als ihre Schützlinge auf dem
rechten Weg zu halten (sie betätigten sich sozusagen als Leitplanken).
Grammatikalische, mathematische und zwischenmenschliche Probleme konnten
mit ihrer Hilfe und den Ratschlägen schnell beseitigt werden. An dieser Stelle
möchten wir ihnen Dank und Respekt aussprechen. Ein besonders großes Lob
vergeben wir an Herrn Gorski. Ohne ihn wäre die Vorbereitung der
Abiturfeierlichkeiten weitaus schwieriger gewesen.
Des Weiteren schätzen wir die Arbeit von Frau Schimmel und Herrn Dr.
Schmaling. Neben den tollen Tipps im Unterricht managten sie unseren
Schulalltag und diverse Veranstaltungen. Doch auch die Fachlehrer möchten wir
in unserer Dankesrede erwähnen. Durch ihre Begeisterung, ich erinnere an das
Augen sezieren, und ihr Engagement trugen sie maßgeblich zum Gelingen des
Abiturs bei. Aber nicht nur das. Sie vermittelten uns außer bloßer Fakten auch
persönliche Erfahrungen, die uns und unseren Lebensweg prägen.
Wir wünschen allen Lehrern, die mit uns die Schule verlassen und in den
Ruhestand gehen, alles Gute. Ebenso dankt der Abitur-Jahrgang 06 den „guten
Geistern“ des Francisceums: dem Hausmeister-Team, dem Sekretariat, dem
Reinigungspersonal und dem Kantinenservice, denn alle sorgten dafür, dass wir
in Ordnung und Gemütlichkeit unseren Lernalltag bewältigen konnten.
Das ist nur ein kleiner Teil der Erinnerungen, die wir mitnehmen werden, wenn
wir nun nach 13 Jahren die Schule verlassen. Viele werden studieren oder aber
zunächst ihren Grundwehrdienst bzw. Zivildienst ableisten. Manche hält es
nicht in Deutschland, ja nicht mal in Europa. Sie gehen nach Australien,
Neuseeland oder nach Amerika. Aber dennoch freuen wir uns auf die
bevorstehenden Herausforderungen und den neuen Lebensabschnitt. Trotz der
endlosen Motivationen und Predigten müssen spätestens jetzt jedoch alle
einsehen: letztendlich muss jeder von uns seinen Weg allein gehen. Und so
werden wir nun - bestens ausgerüstet - auf die nichts ahnende Welt losgelassen,
(die aber auch schon Schlimmeres als uns überstanden hat). Wir wünschen allen
Abiturienten viel Erfolg, und genug Mut und Kraft um ihren Lebensweg nach
eigenen Wünschen gestalten zu können. Aber wir können eigentlich
optimistisch sein, denn wer ganze 13 Jahre Schule hinter sich gebracht hat, hat
auch genügend Durchsetzungsvermögen, um sich in dieser Welt
zurechtzufinden.
Unser letztes gemeinsames Zusammenkommen beim Abiball heute Abend wird
sicherlich gebührend gefeiert. In diesem Sinne verabschieden wir uns von allen
Gästen und freuen uns auf die weiteren Höhepunkte des Tages. Dankeschön!
Susanne Körper, Carolin Schleinig
17
Abiturientinnen und Abiturienten 2006
13/1
13/2
Abraham
Jana
Allner
Braune
Julia
Berg
Giest
Marie
Engel
Gudella
Janet
Freihorst
Holz
Madlen
Görisch
Klatt
Hans-Martin
Haseloff
Küllenberg Corinne
Honigmann
Lindner
Christina
Kantner
Nachsel
Sebastian
Koch
Rösschen
Anke
Lehmann
Sandmann Ingrid
Minz
Schulze
Britta
Schleinig
Semrau
Theresia
Schneider
Wenzlaff
Antje
Sens
Wollschläger Sandra
Teßmann
Vogel
Zander
13/3
Arnold
Annelie
Bernau
Jennifer
de Vries
Piet
Filor
Chris
Fricke
Stephanie
Gliffe
Franziska
Habelmann Annemarie
Jensen
Anke
Kaschewski Julia
Köppen
Sabine
Lemke
Hannes
Perelman
Igor
Rose
Franziska
Schildt
Maria
Schneider
Matthias
Stein
Cindy
Wenske
Sabrina
Wünschmann Michelle
18
13/4
Arendt
Beutelmann
Bürgel
Engelhardt
Friedrich
Gohla
Henze
Jacob
Kenzler
Körper
Lehmann
Mohs
Moller
Richter
Schmidt
Schuster
Thiemann
Wiebelitz
Stefan
Kristin
Sandra
Chris
Caroline
Christina
Florian
Markus
Franziska
Kai
Anne
Carolin
Kristian
Günter
Sebastian
Jana
Rene
Nadine
Maik
Christof
Susann
René
Henriette
Michael
Marie-Ann
Eric
Susanne
Stephan
Konstantin
Claudia
Dennis
Cindy
Gerald
Michael
Maria-Sophie
13/5
Bankov
Blumstengel
de Vries
Fenske
Ganzert
Groß
Kaufmann
Kükemück
Meibusch
Meinhold
Rau
Ruhmer
Schmidt
Stöhr
Ulrich
Wilke
Katrin
Antje
Kees
Saskia
Johannes
Stefanie
Fabian
Michael
Burghard
Lisa
Matthias
Sarah
Sascha
Elisabeth
Marco
Elisabeth
13/6
Bartels
Briehm
Eisenhuth
Freier
Geyer
Gorylla
Herfurth
Hierse
Kalmbach
Kammrad
Klausnitzer
Kronberg
Lindemann
Nitschke
Richter
Ruhmer
Sauermilch
Schneider
Seewitz
Sticherling
Tittel
Wollgast
Denise
Juliane
Doreen
Tino
Julia
Claudia
Ulrich
Helen
Lysiann
Lisette
Sara
Steffen
Kathrin
Carlo
Tobias
Jenny
Stephanie
Friederike
Claudia
Anke
Mary
Mark
Nichtschülerin: Yvonne Däubert
Veranstaltungen vom Juni bis November 2006
13.-30. Juni
Anfang Juli
8. Juli
14. Juli
9. September
25.-29. September
15. November
Mündliche Abiturprüfungen
Jeveraner Schüler im Francisceum
Ausgabe der Reifezeugnisse und Abiturientenball
Kulturabend der 12. und 13. Klassen
Rock`n Ruin in der Nikolaikirche
Studienfahrten der 12. und 13. Klassen
2. Stufe der Mathematikolympiade
19
Kulturabend: „Männer, Frauen und andere Katastrophen“
20
21
Studienfahrten:
Francisceer erkunden Prag
Am 25.09.06 befanden sich 52 Schüler in Aufbruchstimmung. Grund hierfür
war die lang ersehnte Studienfahrt nach Prag. Nach 6½ Stunden kamen wir
endlich in der „Goldenen Stadt" an. Nicht zu übersehen war unser 20-stöckiges,
ziegelrotes 2-Sterne-Hotel. Ein Großteil machte sich auch gleich auf den Weg
die Gegend zu erkunden und partytaugliche Locations ausfindig zu machen.
Durch das ausgiebige Frühstück waren wir am nächsten Tag fit für unseren 3stündigen Stadtrundgang mit Ludmilla. Bei der Besichtigung der Prager Burg
konnten wir die Originalschauplätze der tschechischen Geschichte besuchen.
Erleichtert, Freizeit zu haben, bekamen wir anschließend die Möglichkeit, Prag
auf eigene Faust zu entdecken. Noch am selben Abend begann für viele das
aufregende Nachtleben in der größten Disco Mitteleuropas. Ausgeschlafen
traten wir die Reise nach Theresienstadt an, was für viele den Höhepunkt
darstellte, da sie hier am Ort des Geschehens das Leben der Juden
nachvollziehen konnten. Einfühlsam berichtete unser Gruppenführer von dem
Werdegang der Gefangenen, die dann von dort aus in Vernichtungslager
deportiert wurden.
Dieser Ausflug galt als Grundlage der meisten Studienaufträge. Den letzten Tag
brachten wir teilweise im jüdischen Viertel zu und wurden durch die noch
erhalten gebliebenen Synagogen und den beeindruckenden jüdischen Friedhof
geführt. Der Abschlussabend wurde von allen noch einmal in vollen Zügen
genossen. Wohlbehalten kamen wir am Freitagnachmittag in Zerbst an.
Wir möchten uns bei den Lehrern Frau Finger und Frau Häntze für den lockeren
und einsichtigen Umgang mit uns bedanken. Denn auch ihr Verdienst ist es,
dass Prag den meisten als eine eindrucksvolle Stadt in Erinnerung bleiben wird.
Sophie Tentrop, Ariane Herrmann
Prag
Es war der 25. September 2006, an dem sich zwei Lehrerinnen (eine mit ihrem
Mann) und ein Bus voller Schüler der 12. und 13. Klassen des Gymnasiums
Francisceum Zerbst auf den Weg nach Prag machten. Moment, machen wollten,
22
denn es sollte etwas anders kommen. Alle waren erst einmal geschockt, als
bekannt gegeben wurde, dass der Keilriemen des Busses gerissen war. Das fing
ja schon mal super an!
Jedoch ließen wir uns davon nicht verunsichern und saßen dann ungefähr eine
Stunde später aufgeregt und erwartungsvoll im Bus.
Ausgeschlafen und mit großen Augen schauten wir uns am Nachmittag Prag aus
dem Bus an und wollten endlich wissen, wo denn unsere Bleibe für die nächsten
vier Tage ist. Dass Prag die Stadt der Brücken ist, fiel uns schon im Bus auf. Als
wir dann nach 10-minütigem Fußmarsch bei unserem Hotel mitten in der großen
Stadt angekommen waren und die ersten ihre Aufregungszigarette geraucht
hatten, ging es auch schon los mit der Schlüsselvergabe. Die Zimmer waren
schön schlicht, was natürlich niemanden störte, da wir uns sicher waren, die
Zimmer hauptsächlich zum Schlafen und Ausruhen zu nutzen, was dann auch
bei den meisten der Fall war. Den Rest des Tages hatten wir dann Zeit für uns
und am nächsten Tag ging die Staunerei weiter, als wir die größte Burganlage
der Welt besichtigten. Kulturprogramm hin oder her, da konnte wirklich
niemand weggucken. Vor allem die Aussicht von da oben war herrlich und die
Fotoapparate und Digicams standen nicht mehr still. Bei einem Wachwechsel
ließen es sich einige nicht entgehen, sich mit den netten Herren fotografieren zu
lassen, die nichts weiter taten als stehen bzw. Wache halten.
Das jüdische Prag besichtigten wir auch, wobei unsere Pragführerin Vera es
nicht für notwendig hielt, den jüdischen Friedhof mit einzubeziehen. Eigentlich
sollte es nur eine Vorsichtsmaßnahme sein, wegen der Terrorwarnungen.
Stattdessen machten wir dann einfach eine lustige Schifffahrt über die breite
Moldau, bei der viel erzählt und diskutiert wurde. Was sollte man auch machen,
wenn man gerade zusammen saß, wegrennen war nicht und schwimmen wollte
auch niemand.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, der Wenzelsplatz und die Karlsbrücke,
waren Anlaufpunkt Nr.1. Auf dem Wenzelsplatz schlugen die Frauenherzen
höher, weil sich dort die Läden aneinander reihten, und auf der Karlsbrücke
waren Künstler und Verkäufer versammelt, welche viel Aufmerksamkeit
genossen.
Am Donnerstag, einen Tag vor der Abreise, wurde unsere Feierlaune etwas
gedämpft. Wir fuhren mit dem Bus nach Lidice und Theresienstadt, eine
Erfahrung, die jeder gemacht haben sollte. Lidice war ein kleines Dorf, das im
Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Durch eine interessante Ausstellung konnte
man alles sehr gut nachvollziehen und es ging vielen von uns nahe.
Anschließend fuhren wir in das ehemalige Arbeitslager Theresienstadt, von dem
sicher schon jeder etwas gehört hat. Dort wurden wir durch die wichtigsten
Teile der Anlage geführt und am Schluss sahen wir noch einen Film über
Theresienstadt. Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder zurück,
23
nachdem wir unsere Sachen gepackt und unsere Zimmer aufgeräumt hatten.
Nach unserer Mittagspause bei McDonalds schossen wir noch ein
Erinnerungsgruppenfoto vor dem Bus. Es sahen zwar alle etwas angegriffen aus,
aber irgendwann mussten wir ein Foto machen. Wohlbehalten kamen wir dann
am Nachmittag wieder am Weinberg an, mit einem verlängerten Wochenende in
Aussicht, das für uns wie gerufen kam, weil wir uns natürlich von der
Studienfahrt erholen mussten. Alles in allem war die Studienfahrt lehrreich,
abwechslungsreich und wir konnten die meiste Zeit nach unseren Vorstellungen
gestalten. Wir bedanken uns bei den Lehrern, welche uns viel Freiraum ließen
und diese Verantwortung auf sich nahmen.
Lisa Giest
London
„Very British“ und auf den Spuren William Shakespeares waren vom 27.
September bis zum 1. Oktober rund 50 Schüler des Gymnasiums Francisceum
Zerbst. Die Zwölft- und Dreizehntklässler hatten sich Oxford als Ziel ihrer
Studienfahrt ausgesucht. Begleitet von 3 Lehrerinnen und Busfahrer „Kalle“
ging es Mittwochabend los in Richtung Großbritannien. Nach etwa 12 Stunden
Bus- und Fährfahrt erreichten die Zerbster am nächsten Morgen gegen 10 Uhr
ihr Ziel, die neu gebaute und jetzt sehr moderne Jugendherberge im Westen
Oxfords. Da noch nicht alle Zimmer fertig gesäubert waren, nutzten die Schüler
die Wartezeit, um gleich einmal die so geschäftige und bunte Universitätsstadt
zu erkunden, und schließlich wollten oder besser sollten ja auch zahlreiche
Studienaufträge erfüllt werden. Gestärkt durch leckeren Starbucks-Frappucino
ging es schon jetzt auf Studentenjagd, denn von denen sollten 10 interviewt
werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, die
anders klingt als zu Hause in der Schule, fand sich dann doch jeder in Klang und
Aussprache zurecht und aus den zunächst zaghaft geführten Interviews wurde
nicht selten Smalltalk, denn auch die Studenten waren neugierig und wollten
wissen, was die Zerbster denn alles so machen müssen und noch vorhaben.
Nachdem dann zwischendurch die Zimmer in Beschlag genommen waren, ging
es mit der Erforschung der britischen Kultur weiter und aus diesem Grund ließ
ein Großteil der Gruppe den ersten Abend „very British“ in einem Pub
ausklingen. Ausschlafen war am nächsten Morgen dann aber nicht angesagt,
denn es ging in die Hauptstadt, nach London. Für viele waren dieser und der
24
Besuch am letzten Tag die Höhepunkte der Reise. Während der dreistündigen
Stadtrundfahrt mit Stadtführerin „Rosie“ waren bei vielen Teilnehmern
artistische Einlagen von Nöten, um die Kamera vom rechten zum linken Fenster
zu bringen, denn in London folgt Sehenswürdigkeit auf Sehenswürdigkeit. Den
restlichen Tag hatten die Schüler dann zur freien Verfügung, um einerseits die
Studienaufträge zu erfüllen und andererseits einfach London zu genießen: die
Art, das Lebensgefühl und die Energie, die diese Stadt ausstrahlt.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen William Shakespeares und wurde in
seinem Geburtsort Stratford-upon-Avon verbracht. Auch hier gab es wieder
Studienaufträge zu erfüllen. Dazu boten sich gute Gelegenheiten, denn dieser
Tag war wohl der mit dem größten Kulturanteil. Neben Shakespeares
Geburtshaus besuchte die Gruppe das Haus seiner Frau, seines Schwiegersohnes
und auch die Dreifaltigkeitskirche in Stratford.
Nach einem weiteren erlebnisreichen Tag in London starteten die Francisceer
am Sonntag um acht Uhr abends in Richtung Heimat und nicht wenige wären
doch noch gerne etwas länger geblieben. Pünktlich um etwa 13 Uhr erreichte
der Bus am nächsten Tag dann doch das Francisceum in Zerbst. Für alle
Mitreisenden war diese Studienfahrt ein schöner Abschluss der
Schulfahrtenserie aus 13 bzw. 12 Jahren Schule und alle Schüler sowie Lehrer
werden sich das ein oder andere Mal gerne an diese Fahrt zurück erinnern.
Stefan Rohm
25
Studienfahrt nach Weimar
Eine kleine Reisegruppe von neun Schülerinnen, einem Schüler und zwei
Lehrerinnen traf sich am Montag, dem 25. 9. 2006 um 9:48 Uhr, um nach
Weimar zu fahren. Schon der erste Tag war ereignisreich. Gleich, nachdem wir
um 13:37 Uhr in Weimar
angekommen waren,
bekamen wir unsere erste
Führung. Anfangs dachten
wir, jeden Tag eine Führung
wird doch irgendwann
langweilig, aber Herr
Nasdala, unser Stadtführer,
gestaltete seine langen
Reden so interessant, dass
wir ihm einfach zuhören
mussten. Er gab jedem von
uns eine Rolle in Goethes
Leben, somit hatte man fast
das Gefühl mitten im
Geschehen zu sein. Der
erste Tag ging also mit
einer Führung durch
Goethes Gartenhaus und
Schillers Wohnhaus und
einer Pokerrunde, welche
jeden Abend wiederholt
wurde, zu Ende.
Am zweiten Tag stand
wieder Kultur pur auf dem
Programm. Diesmal
besuchten wir das GoetheNationalmuseum und
Goethes Wohnhaus. Dort
erklärte uns Herr Nasdala
einiges zu Goethes
berühmtestem Werk – dem
Drama „Faust“.
Mittwoch begannen wir unseren Tag mit einem gemütlichen Spaziergang zur
Herderkirche, die wir zuerst von außen und dann von innen besichtigten. Dies
war für uns die letzte Führung mit Herrn Nasdala, den wir dann mit einem
26
kleinen Geschenk verabschiedeten. Danach gingen wir auf den Jakobsfriedhof.
Dort mussten wir den Fachkenntnissen von Frau Teßmer und Frau Guschewski
vertrauen. Wir konnten sogar die Sakristei besichtigen, in der Goethe Christiane
Vulpius geheiratet hatte. Die restliche Zeit des Tages hatten wir zur freien
Verfügung. Es wurde uns jedoch nahe gelegt, die Gruft von Goethe und Schiller
zu besichtigen. Also begaben sich einige auf den Weg dorthin. Am Abend
schauten wir uns gemeinsam „Das Parfum“ im Kino an. Danach gingen manche
von uns in den Studententreff.
Der Donnerstag stand uns voll und ganz zur Verfügung. Wir nutzten diesen Tag,
um nach Erfurt zu fahren, eine Stadtrundfahrt mit den Linienbussen der Stadt zu
machen, das Schloss Belvedere oder die Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen.
Den Abend verbrachten wir alle gemeinsam im Theater. Wir schauten uns „Die
Räuber“ von Schiller an. Doch sogar die Lehrerinnen mussten zugeben, dass es
eine sehr moderne, schwer verständliche Inszenierung war.
Der letzte Tag in Weimar war gekommen. Wir nahmen Abschied von einer
schönen Stadt und fuhren mit einer Menge toller Erinnerung nach Zerbst
zurück. Als wir um 13:42 Uhr in Zerbst ankamen, wurden wir schon
sehnsüchtig von unseren Eltern erwartet. So ging eine ereignisreiche Woche
voller Kultur und Spaß für 10 Schüler und 2 Lehrerinnen zu Ende. Diese Fahrt
nach Weimar wird allen Mitreisenden noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Julia Neumann
Mit Wind und Wasser wohin man will - Eine Woche Ostsee und zurück
Den Wind nutzen und kontrollieren war das Thema einer ganzen Woche für die
Schüler des Francisceums. Auf der Studienfahrt zur Ostsee sollten die 15
Teilnehmer beweisen, wie sie mit dem Wind umgehen können.
Am Sonntagmorgen, dem 24.09.2006 ging es los. Nach anstrengender
fünfstündiger Zug- und Taxifahrt in Pepelow angekommen, waren die
Belehrung, das Beziehen der Zimmer und der Empfang unserer Neoprenanzüge
das Wichtigste. Doch auch das Wasser sollte uns an diesem Tag nicht
fernbleiben, so wurde unser Gleichgewicht schon am Nachmittag auf die Probe
gestellt. Den Abend verbrachten wir nach einem deftigen Essen beim
gemütlichen Zusammensein. Die nächsten Tage liefen immer in ähnlicher Form
ab. Nach dem Aufstehen und Frühstücken folgte entweder der Theorie- oder der
Surfunterricht auf dem Wasser. Geschützt durch den Neoprenanzug spürten wir
die Kälte der Ostsee zum Glück nicht, so dass wir uns voll auf die Durchführung der zuvor erlernten Fahrmanöver konzentrieren konnten. Egal ob
anluven (zum Wind fahren) oder abfallen (vom Wind wegfahren), Birgit, unsere
Praxislehrerin, stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Da der erste Tag
27
nicht von Wind geprägt war, fiel es vielen leicht, die von ihr geforderte Wende
oder Halse vorzuführen.
Allerdings wurden wir von der
Gewalt der Natur schon am
darauf folgenden Tag
überrascht. Fast wie ein
Stehaufmännchen bewegten
sich die Riggs (Segel) zwischen
Wasseroberfläche und
Senkrechte hin und her. Auch
das Gleichgewicht halten wurde
für viele eine richtige
Schwierigkeit. Doch wie man
so schön sagt: Aller Anfang ist
schwer. Die oberste Priorität nach dem Verlassen des Wassers war in der Regel
immer das Duschen, denn selbst verschnupften Schülern kribbelte der Geruch
der Neoprenanzüge in der Nase. Unsere recht große Freizeit verbrachten wir so
gut wie immer in der Gruppe. Selten den
richtigen Ton treffend, war das Singen
von Liedern einer der Hauptbestandteile
dabei. Der Donnerstag war insgesamt der
nervenaufreibenste Tag der Woche,
schließlich fanden nun die Prüfungen für
den Surfschein statt. Immer das Ziel vor
Augen versuchte ein jeder sein Bestes,
sowohl in der Theorie-, wie auch in der
Praxisprüfung. Nervös warteten wir
nachmittags auf Verkündung der
Ergebnisse durch unsere Lehrerinnen
Frau Gohl und Frau Reinl. „Alle
Bestanden“, war der schönste Satz des
Tages. Belohnt für unsere Mühen wurden
wir mit der Jugenddisko am Abend, an
der auch die andern 4 Gruppen der
Surfschule teilnahmen. Schlafend
verbrachten die meisten den nächsten
Tag bei der Rückfahrt mit dem Zug. Froh, wieder in Zerbst angelangt zu sein,
waren alle auch ein wenig traurig, dass die schöne Woche schon wieder vorüber
war.
Olaf Uschmann
28
Paris
Am Sonntag dem 24.09.06 trafen sich die Kurse von Französisch und Kunst an
der Schwimmhalle in Zerbst. Um 19.00 Uhr ging es mit 30 Schülern endlich los
in Richtung Paris. Herr Wedemeyer, Frau Wricke und Frau Heydecke durften
die Rollen der Betreuer übernehmen. Morgens um 8.00 Uhr kamen wir in
unserem Hotel an und stellten dort unser Gepäck ab. Sofort machten wir uns auf
in das Stadtviertel Montmartre, wo wir auch Sacre Coeur besichtigten. Danach
ging es mit der Metro zurück zum Hotel, wo wir endlich unsere Zimmer
beziehen konnten. Dann hieß es Gepäck auspacken und endlich mal ein paar
Stunden schlafen. Am nächsten Tag stand nämlich die Stadtrundfahrt auf dem
Plan. Allerdings mussten wir sie aufgrund technischer Probleme des Busses
verschieben. Doch bevor wir mit der Metro unser erstes Ziel ansteuerten,
versuchten wir vergeblich, den Bus mit neun Mann anzuschieben. Die Hoffnung
stirbt ja zuletzt. Sicherlich das lustigste Highlight dieser Reise. Doch dann holte
uns der Bus von der Rodin-Ausstellung ab. Jetzt ging die Stadtrundfahrt richtig
los. Sämtliche Pariser Sehenswürdigkeiten wurden uns innerhalb weniger
Stunden präsentiert und durch überragende Schülervorträge näher gebracht.
29
Zwischendurch gab es natürlich Mittagspause und ein wenig Freizeit, in der wir
selbstständig die Stadt erkunden konnten. Endpunkt der Stadtrundfahrt war
Notre Dame, wo wir dann wieder Zeit zur freien Verfügung erhielten. Am
nächsten Morgen ging es dann (viel zu früh!) nach Giverny. Natürlich war der
Bus in dieser Situation funktionstüchtig. Jedenfalls begann gegen 10.00 Uhr die
Besichtigung des Monet-Gartens in Giverny. Danach ging es wieder zurück
nach Paris, wo wir das Musee d' Orangerie besuchten. Dann hatten wir wieder
etwas Freizeit, die hauptsächlich zum Shoppen genutzt wurde. Abends war der
Großteil von uns auf der Spitze des Eiffelturms und bewunderte Paris bei Nacht.
Doch der schönste Anblick bot sich uns, als wir wieder unten waren und der
bereits beleuchtete Turm in hellem Glanz erstrahlte. Tausende Blitzlichter
funkelten und sorgten so für Erstaunen. Im Anschluss an dieses Highlight
machten wir noch eine Rundfahrt auf der Seine. Am späten Abend gab es dann
Grund zum Feiern, Tom Plickats 18. Geburtstag. Am Freitag fuhren wir ins
Stadtviertel Marais. Nach einigen überaus gelungenen Vorträgen zu diesem
Stadtviertel war endlich mal wieder Freizeit angesagt. Viele von uns ließen sich
auch von den zahlreichen Künstlern malen, die man eigentlich überall finden
konnte, wo sich viele Touristen sammelten. Die Zeit, die wir hatten, reichte
kaum aus, um alles zu sehen, was diese Stadt zu bieten hatte. Darum kam die
Heimreise für viele von uns zu früh. Jeder von uns hat tolle Erfahrungen
gemacht und das ein oder andere schöne Souvenir aus Paris mitgebracht.
Außerdem möchte ich mich noch einmal im Namen der gesamten Gruppe bei
unseren drei Begleitern bedanken, die mit uns zusammen diese Studienfahrt
genießen durften.
Marcel Gieseler
Trier
Insgesamt elf Schüler und zwei Lehrer sind nach Trier auf Studienreise
gefahren. Alles begann mit einer strapaziösen Fahrt für die Schüler: denn es
wurde nur ein 16-Personenbus gemietet! Sprich zwei Mal ein halber Meter links
und einmal ein halber Meter rechts zum sitzen und das Ganze ca. 8 Stunden
lang. Nun ja, das Beste, was dann vom Montag geblieben ist, war danach der
Abend in Trier, den die meisten in einer irischen Karaoke-Bar bzw. bei
McDonalds verbrachten. Am Dienstag informierte uns dann ein
30
Geologie/Ökologie Professor über die Bodenschichten um Trier und natürlich
über die Weinanbaugebiete. Wir erhielten eine kleine Führung durch die Trierer
Altstadt und die Universität mit den vielen Hightech-Laboren, bei denen Herrn
Weis fast „kleben geblieben“ wäre. Mittwoch Vormittag nahmen wir an einer
Führung durch eine Weinkellerei teil. Den Nachmittag versüßten wir uns mit
vier Stunden Arbeit im Weinberg: Weinlese. Diese „Sinnesfreuden“ konnten
wir aber sehr gut bewältigen, weil uns die folgende Weinverkostung anspornte.
Den Hochgenuss erhielten wir zum Schluss, jeder durfte sich eine Flasche
Weintraubensaft und Wein aussuchen und mitnehmen, quasi als Bezahlung für
die Weinlese (obwohl ich glaube, dass wir die anderen Arbeiter eher
behinderten, als ihnen zu helfen). Den Donnerstag verbrachten wir in
Luxemburg, Bitburg und Trier. Es war für alle Beteiligten eine schöne Fahrt, die
wir jederzeit wieder unternehmen würden.
Christian Elz
Berlin
Berlin, Stadt voller Bedeutung, verschiedenster Kulturen und beeindruckender
Geschichte. In die Hauptstadt zog es auch einige Francisceer vom 25. bis 29.
September, hauptsächlich mit Studienaufträgen für das Fach Geschichte. Somit
waren unsere Geschichtslehrer prädestiniert, mit uns diese Reise anzutreten,
auserwählt wurden Herr Krüger und Herr Drobig. Die Schüler der 12. und 13.
Kursstufe hielten diese immer auf Trab und kein Tag glich dem anderen.
Um 9.00 Uhr begann unser Abenteuer.
Die Fahrt war ganz angenehm und ohne großen Trubel. Als wir nach 2 Stunden
in der Hauptstadt ankamen, wartet dort schon ein sehr interessanter und
ausgefallener Stadtführer auf uns. Er zeigte uns „seine“ Stadt auf reizende Art
und Weise. Nach diesem ersten Eindruck kamen wir in unserer Unterkunft
"PRO-SOCIAL" an und bezogen rasch unsere Zimmer. Dann lag uns das große
Berlin zu Füßen, denn unsere Lehrer warteten schon, um uns Berlin bei Nacht
zu zeigen und die hungrigen Landeier zu versorgen.
Am nächsten Morgen erwartete uns erstmal ein Frühstück, bevor es zur
Stadtrundfahrt per Schiff ging, welche uns sehr beeindruckte. Danach gingen
wir alle unsere eigenen Wege, um Berlin zu erkunden. Der Abend stand zur
freien Verfügung und die meisten von uns tasteten sich in das großstädtische
Nachtleben.
31
Mit ein wenig Schlafentzug ging es dann wieder in den nächsten aufregenden
Tag, an dem es viel zu entdecken gab. Große Erwartungen waren schon
vorprogrammiert, da Checkpoint Charlie, das damit verbundene Mauermuseum
und das „History of Berlin“-Museum auf dem Plan standen. Nach dem
Frühstück ging es in etwas überfüllte Waggons der S-und U-Bahn zum
Alexanderplatz, um den Weg dann per Fuß fortzusetzen. Das „History of
Berlin“-Museum war sehr interessant und bettete unser erworbenes Wissen in
einen passenden geschichtlichen Rahmen ein. Es erfüllte alle Erwartungen voll
und ganz. Nach kurzer Kulturpause ging es dann in das Mauermuseum, welches
einen äußert engagierten Museumsführer stellte, mit dem wir sehr zufrieden
waren. Die spektakulärsten Fluchtversuche regten uns zum Staunen an.
Donnerstag stand ganz im Zeichen der Selbstbestimmung und jeder
verwirklichte seine Ziele. Gegen Abend trafen wir uns dann am Reichstag und
durften miterleben, wie eine Plenarsitzung abläuft. Doch der Sturz einer
Abgeordneten war das Highlight, das leises Schmunzeln auslöste. Den
restlichen Abend kostete man noch in der City aus um die letzten Eindrücke zu
gewinnen.
Am nächsten Morgen stand dann der Abreisetag schneller als erwartet vor der
Tür. Bepackt mit unseren Sachen war auf der Rückreise der Zwischenstopp im
Cecilienhof in Potsdam geplant. Dort angekommen, wurden wir in den
bedeutenden alten Gemäuern herumgeführt. Dies war der runde Abschluss
unserer gemeinsamen Fahrt.
Nun folgte die Reise ins heimische Zerbst. Das Fazit dieser Reise ist nach
anfänglichen Bedenken, da die Masse ins reizendere Ausland fuhr, doch sehr
positiv ausgefallen. Wir haben in kurzer Zeit viel gesehen, ohne dabei den
Spaßfaktor zu vergessen.
Friederike Heuseler
32
Fotos vom neuen Gebäude in der Jeverschen Straße
Schulhof
Frau Schneider und
Frau Lehmann im
Sekretariat
Die Klasse 6/2 testet mit
Frau Köcher die Akustik
in der neuen Aula
33
Die Klasse 7/3 im
Informatikunterricht
Die Klasse 9/1 bei
Herrn Wickner im
Astronomieunterricht
Die Klasse 9/3
mikroskopiert mit
Herrn Gorski
34
Besuch des Stasi-Gefängnisses Berlin-Hohenschönhausen
Am 17. Oktober fuhren die Klassen 13/5 und 13/6 nach Berlin in das ehemalige
Staatssicherheitsgefängnis Hohenschönhausen. Dort erläuterte uns ein Zeitzeuge
mit Hilfe seiner eigenen Erfahrungen die Härte und die Ungerechtigkeiten des
SED-Regimes. „Die Abläufe und Ereignisse, die dort vor sich gegangen sind,
wurden von einem ehemaligen Häftling geschildert und waren daher sehr
ergreifend, fesselnd und teilweise unfassbar“, so empfand es Nadine Reich. Als
aufschlussreich und zugleich schockierend beschreibt Franziska Börnicke diese
Besichtigung. Besonders interessant fand Tobias Steinz, wie man ein System
voller Lügen durch Terror und Angst am Leben erhalten konnte. Die sehr gut
erhaltene und somit authentische Szenerie beeindruckte überaus, wie auch
Florian Pietschner fand: „Vor allem der Bau und die Fahrzeuge waren sehr gut
erhalten, was den Besuch äußerst anschaulich und interessant machte.“ Ein ganz
neues Bild über die politischen Gefangenen, die sich nur durch anderes Denken
strafbar gemacht hatten, bekam Nils Nagorsnik. Eine ähnliche Meinung vertrat
Josefine Hentschel: „Am meisten schockiert hat mich, mit welchen brutalen
Mitteln die Stasi vorgegangen ist, um Andersdenkende gefügig zu machen.“ Ein
passendes Schlusswort gab uns der Zeitzeuge noch mit auf den Heimweg, das
uns alle sehr nachdenklich gemacht hat: „Wer in einer Demokratie einschläft,
sollte sich nicht wundern, in einer Diktatur aufzuwachen.“
Christian Elz
Einige Teilnehmer mit dem Zeitzeugen Herrn Krebs
35
Sicherheitsverfilmung in der Francisceumsbibliothek
Seit dem Jahr 2000 wird im historischen Bestand der Francisceumsbibliothek
neben der Buchpflege, wie Buchrestaurierung und Buchbindearbeiten, auch
besonderes Augenmerk auf die Sicherheitsverfilmung der einmaligen
Handschriften und wertvollsten Drucke gelegt.
Bei der Verfilmung werden die Originale auf Mikrofilm gebracht, um sie so vor
Überbeanspruchung durch häufige Benutzung und vor Verlust zu schützen.
Dabei werden 2 Filme angefertigt: 1 Masterfilm (= Originalaufnahme) und 1
Diazoduplikat, welches als Arbeitskopie dem Benutzer für die Bearbeitung oder
auch zur Ausleihe bereitgestellt
werden kann.
Wir haben uns für die
Mikroverfilmung entschieden,
da in dieser schnelllebigen Welt
sich die Computertechnik so
rasant entwickelt, dass CDs, die
schon nach wenigen Jahren
Datenverluste erleiden, nicht
mehr lesbar sind. Mikrofilme
dagegen sind ohne Datenverlust
laut Herstellerangaben und
Expertenmeinungen ca. 300
Jahre haltbar und deren
Informationsgehalt mit geringen
technischen Möglichkeiten
abrufbar.
Die Francisceumsbibliothek
verfügt seit 2 Jahren über ein
älteres funktionstüchtiges
Mikrofilm-Lesegerät, welches
uns von unserem leider schon
verstorbenen Leser Frank
Brandt aus Zerbst geschenkt wurde. Dieses Gerät steht dem Leser in der
Bibliothek für die Benutzung des Duplikatfilmes zur Verfügung.
Für Benutzer, die Zugang zu so genannten „Readerprintern“
(Mikrofilmlesegeräte mit Druckfunktion) in ihren Heimatbibliotheken haben,
stehen die Duplikate zur Entleihung per Leihvertrag zu Verfügung. So befanden
sich z. B. Mikrofilme mit Aufnahmen von unseren Handschriften und wichtigen
Anhaltina-Drucken zur Bearbeitung nicht nur in Deutschland sondern auch in
Österreich, Italien und Kanada.
36
Der Masterfilm wird nicht in der Bibliothek, sondern im Kreisarchiv des
Landkreises Zerbst gelagert. Er dient als Besitznachweis und kann bei
eventueller Beschädigung oder Zerstörung des Originals an seine Stelle treten,
wodurch der Inhalt der Nachwelt erhalten bleibt.
Seit 2 Jahren werden wir auch durch den Förderverein Francisceum bei dieser
wichtigen Aufgabe unterstützt. Durch die Bereitstellung von 2000 € jährlich und
dem Eigenanteil von Finanzmitteln des Landkreises Anhalt-Zerbst wird die
Summe der Fördermittel verdoppelt, so dass uns z. B. in diesem Jahr für
Restaurierung, Buchbinder und Sicherheitsverfilmung insgesamt 11.000 € zur
Verfügung standen, wovon 4.000 € für die Verfilmung eingesetzt wurden. Mit
dieser Summe konnten so 83 Bände (mit 36000 Blatt) des Inkunabel- und
Leichenpredigten-Bestandes verfilmt werden.
Doch bevor die Bände die Bibliothek zur Mikroverfilmung, die durch die Firma
Alpha Com Sachsen GmbH aus Dresden erfolgte, verlassen konnten, musste
jeder Band foliiert werden. Das ist notwendig, da eine durchgängige Zählung
der Seiten unerlässlich für die Bearbeitung und Dokumentation ist. Dabei muss
sowohl jeder einzelne Druck eines Sammelbandes als auch jedes einzelne Blatt
des Gesamtbandes chronologisch beziffert werden. Das erfordert viel
Konzentration und ein sehr sorgfältiges Arbeiten. Die Bezifferung erfolgt nur
mit Hilfe eines weichen Bleistiftes, da dadurch eine Beschädigung der Seite und
auch eventuelle chemische Reaktionen auf andere Schreibmittel (wie z. B.
Tintenfraß) verhindert werden.
Nachdem in den letzten 6 Jahren der gesamte Handschriften- und InkunabelBestand verfilmt werden konnte, wird auch für die nächsten 2-3 Jahre die
Mikroverfilmung weiterer kulturhistorisch bedeutsamer Druckwerke der
Francisceumsbibliothek im Fokus unserer Arbeit stehen, denn noch sind
wichtige Schriften der Leichenpredigten-Sammlung, der Reformationszeit und
seltene anhaltische Drucke nicht verfilmt.
Iruta Völlger, Petra Volger
Vor 400 Jahren starb Wolfgang Amling
Vor 400 Jahren, am 18. Mai 1606, starb in Zerbst einer der bedeutendsten
Gelehrten und Theologen Deutschlands und Anhalts, Wolfgang Amling. Er hat
in die anhaltische Schul-, Kirchen- und Geistesgeschichte in einer Weise
eingegriffen, wie vor und nach ihm kein anderer. Mit Recht schrieb der spätere
Hofprediger in Berlin, M.Martin Füssel, dass Amling der „Augapfel der
Anhaltischen Kirche gewesen“ sei „und sich um dieselbe unsterblich verdient
gemacht habe“.
So ist sein Name auch aus der anhaltischen Geschichte nicht wegzudenken. Und
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wer die Geschichte des Gymnasiums illustre in Zerbst, der Anhaltischen
Landesuniversität, richtig verstehen will, muss die Person Amlings kennen und
sein Werk würdigen.
Vom Philippismus zur reformierten Kirche
Am 8. März 1542 in Münnerstadt in Franken als Sohn des dortigen
Bürgermeisters geboren, kam Amling nach dem Studium an den Universitäten
Jena, Tübingen und Wittenberg 1566 nach Zerbst, wo er mit bereits 24 Jahren
Rektor der Bartholomäischule wurde. Dieses Amt bekleidete er nur drei Jahre,
weil er sich in Münnerstadt um den elterlichen Besitz kümmern musste. 1572
kam er nach Zerbst zurück, ging dann nach Coswig, da in Zerbst keine
Pfarrstelle frei war. Aber schon nach einem Jahr wurde er Pfarrer an St. Nikolai
in Zerbst. Außerordentlich beliebt in der Zerbster Bürgerschaft und in seiner
Gemeinde, hat Amling für die
schulischen, kirchlichen und
theologischen Verhältnisse – und dies
auch nach seinem Tode – eine überaus
große Rolle gespielt. Als unbedingter
Anhänger Philipp Melanchthons und der
philippistischen Bewegung (diese
Anhänger nannten sich nach dem
Vornamen Melanchthons Philippisten)
war Amling seit den 1570-er Jahren
uneingeschränkt der Kopf und die
Antriebskraft des anhaltischen
Philippismus.
Man muss wissen, dass nach Luthers Tod
die theologischen Streitfragen innerhalb
der protestantischen (evangelischen)
Kirche, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, zwischen
Lutheranern und Philippisten mit größter Schärfe geführt wurden. Diese
Auseinandersetzungen und Kämpfe zeichneten sich zwar in ganz Deutschland
ab, wurden aber besonders heftig in Anhalt und Zerbst ausgetragen. Wolfgang
Amling war es, wovon heute die Mehrzahl der Kirchenhistoriker ausgeht, der
nun eindeutig von einer philippistischen auf eine reformierte
Konfessionalisierung Anhalts hinsteuerte und sich immer mehr der
Durchsetzung von Calvins reformierter Glaubenslehre verpflichtet fühlte.
Amlings Bedeutung für die Gründung der Anhaltischen Landesuniversität
Amling kam es sehr gelegen, dass der damals Anhalt allein regierende Fürst
Joachim Ernst (sein Bild befindet sich in der Aula des Francisceums) bestrebt
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war, in seinem Land, in der größten und geschichtlich wie wirtschaftlich
bedeutendsten Stadt Anhalts, aus Repräsentationsgründen eine eigene
Universität vorzuweisen. Vor allem verfolgte er aber das Ziel, die anhaltischen
höheren Beamten, Studenten, Lehrer, insbesondere aber die Theologen dem
großen Einfluss der streng lutherisch geprägten Universitäten Wittenberg und
Leipzig zu entziehen, was Amlings Intentionen verständlicherweise mehr als
entgegenkam. Er war die treibende Kraft, der eigentliche Vater der
Universitätsgründung. Zunächst vereinte er die beiden bisher getrennten
Lateinschulen der Bartholomäi- und Nikolaikirche zur Johannesschule, die sich
als Unterbau, als Corpus der Hochschule verstand und die nun in zehn Klassen
alle anderen anhaltischen Lateinschulen an Bedeutung weit übertraf. Zu den
Lehrern und Schülern dieser Schule kamen nun – als akademisches Element –
die Professoren und Studenten der Universität hinzu. Diese wurde dann am 30.
Januar 1582 als „Gymnasium illustre academicum“ eingeweiht. Mit neun
Professuren war diese kleine Hochschule relativ gut ausgestattet. Amling war
die primär treibende Kraft bei der Auswahl der Professoren. Er begründete die
Universität „als eine Pflanzstätte der Gelehrsamkeit und weltoffenen Bildung“.
An die Universität berief er philippistische bzw. reformierte Professoren von
anerkanntem Wissen und Namen, die wegen ihres Glaubens von den
lutherischen Universitäten vertrieben worden waren und nun im anhaltischen
Geistesleben Großes leisteten und der Universität hohes Ansehen verschafften
Der erste Rektor der Universität, Gregor Bersmann, von Leipzig kommend und
einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit, bezeichnete Zerbst als „Asyl der
Frömmigkeit und der schönen Wissenschaften“. Zerbst rühmte sich, der
Zufluchtsort aller Calvinisten zu sein. Und in der Tat strömte neben den
anhaltischen Studenten aus Wittenberg und Leipzig nun auch eine
Flüchtlingswelle von Studenten aus den reformierten Ländern Deutschlands und
des Auslands ins Anhaltische.
Schließlich zeichnete Amling auch dafür verantwortlich, dass am 21. Juni 1585
im Renaissancestil das so dringend benötigte Auditoriumsgebäude errichtet
wurde.
Amlings Name ist mit großen Leistungen und Macht verbunden
Wolfgang Amling war eine Kämpfernatur. Er war der eigentliche Wortführer
bei den konfessionellen Auseinandersetzungen mit den Lutheranern. Mit einem
hervorragenden theologischen Wissen ausgestattet, überaus redegewandt, im
Disputieren den meisten Gegnern weit überlegen, erlangte er immer mehr Macht
im Lager der Reformierten. Er hatte, wenn nicht nominell – so doch faktisch,
die Position eines Generalsuperintendenten oder Kirchenpräsidenten inne. Um
die anhaltische Kirche dem lutherischen Einfluss Wittenbergs noch mehr zu
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entziehen, nahm nun Amling mit Zustimmung des Fürsten die Ordination der
anhaltischen Geistlichen selbst vor. Damit war ihm die Kontrolle über die
jungen Pfarrer möglich.
Neben seiner reichen schriftstellerischen Tätigkeit, neben seinem großen und
umfangreichen Briefwechsel war er auch noch ein engagierter Seelsorger und
Professor. Er predigte in jeder Woche dreimal und an vier Wochentagen hielt er
mit großer Hingabe Vorlesungen in der Universität. Auch auf das Wohl seiner
Gemeinde und darüber hinaus der ganzen Stadt war er bedacht. Es wird ihm
nachgerühmt, dass er sich besonders der Armen und Kranken annahm. Sein
Arbeitseifer blieb bis zu seinem Tode ungebrochen.
Amlings Name hat noch heute in der wissenschaftlichen Welt einen
hervorragenden Klang. Er gehört zweifelsohne zu den bedeutenden
Persönlichkeiten, die damals den Namen Anhalts in Deutschland und darüber
hinaus bekannt machten. Viele Schriften Amlings befinden sich im Bestand der
Francisceumsbibliothek. Es lohnt sich wirklich, einen Blick in sie zu werfen.
Dr. Eberhard Schmaling
Spender im Zeitraum vom 16. Mai 2006 bis 15. November 2006
Andre
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Jürgen
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Klaus
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Zerbst
Magdeburg
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Wilhelmshaven
Berlin
Berlin
Güterglück
Gerlingen
Sachspenden erhielten wir von Igor Perelman, Petra Volger und von der
Firma Edwin Sperling in Zerbst. Herzlichen Dank für alle Beiträge
und Spenden !
Für die Schulfesttage und auch zu anderen Gelegenheiten empfehlen wir
Ihnen die Hotels und Pensionen unserer Mitglieder des Fördervereins:
Hotel-Restaurant von Rephuns Garten, Rephunstr. 2, 39261 Zerbst, Telefon:
03923 / 61605; Telefax: 03923 / 61607
Hechts Hotel & Restaurant, Dessauer Str. 98, 39261 Zerbst, Telefon u.
Telefax: 03923 / 3367
Pension am Stadtrand, Karin Drechsel, Dobritzer Str. 55, 39261 Zerbst,
Telefon der Pension: 03923 / 62931
Pension am Klosterhof, Christine Heinrich, Breite 45, 39261 Zerbst, Telefon
03923 / 787035
Hotel & Gaststätte „Am Kamin“, B. Köhler-Richter, Käsperstr. 15 - 17,
39261 Zerbst, Telefon 03923 / 61533, Fax 03923 /780292
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Ein frohes Weihnachtsfest
und alles Gute im neuen Jahr
wünscht Ihnen der Vorstand des Fördervereins
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Günther Krüger
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Titelbild:
Ansicht des Schulgebäudes in der Jeverschen Straße
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Autoren der Artikel (Studienfahrten)
Torsten Huß (sonstige)
Redaktionsschluss:
November 2006
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Satz und Druck:
Medienhaus Gottschalk Aken
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