Begegnungsstätten in Nordschleswig (2012)

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Begegnungsstätten in Nordschleswig (2012)
Aquarell: Heike Jacobsen
Begegnungsstätten
in Nordschleswig
Für Tagungen, Freizeitveranstaltungen, Klassenfahrten und
Ferienaktivitäten stehen den Mitgliedern der deutschen
Minderheit verschiedene Häuser zur Verfügung, die auch
von anderen gerne genutzt werden können.
Bildungsstätte Knivsberg
Die Bildungsstätte Knivsberg ist
beliebter
Begegnungsort
der
deutsch-dänischen Region und
dient als Brücke zwischen den
Kulturen. Die Bildungsstätte Knivsberg bietet ein Programm von
Fortbildung, Erntedankgottesdienst
über Hartrockfestival bis zur Musicalakademie an. Für die Gäste stehen 93 Betten sowie zusätzlich 310 Holzhäuser mit je 4 Betten mit
Bad zur Verfügung. Des Weiteren
ist Selbstversorgung möglich bei
Übernachtung in Mannschaftszelten. Im Hauptgebäude befinden
sich u.a. ein Theatersaal und
Hörsäle.
Auf dem weiträumigen Wald- und
Hanggelände gibt es gute Möglichkeiten für verschiedene Aktivitäten:
Hochseilgarten, Disk Golf, Kanu,
Tonstudio, Fußballfelder (auch aufgekreidet), Sauna, Lehmbackofen
und Werkstatthaus. Überregionale
Kulturveranstaltungen werden in
dem über 700 Zuschauer fassenden
Amphitheater durchgeführt.
Weitere 38 Übernachtungsplätze,
direkt am Strand, bietet das Pinnebergheim in Heisagger.
Buchung: Haderslevvej 484, Genner,
DK-6230 Rødekro/Rothenkrug, +45 73
69 88 19, [email protected],
www.knivsberg.dk
Haus Quickborn
Direkt an der Flensburger Förde
liegt das Haus Quickborn als Tagungs- und Erholungsstätte mit
32 Betten in 17 gemütlichen
Zimmern, freundlichen Gemeinschaftsräumen und einem großen
Garten.
Das Haus ist 2012 behindertenfreundlich umgebaut worden und
alle Zimmer haben nun Bad und
Toilette.
In der reizvollen Umgebung laden
Strand und Wald sowie der histori-
sche Gendarmenweg zum Wandern
ein.
Träger des Hauses ist der Sozialdienst Nordschleswig, der über das
das ganze Jahr hindurch ein buntes
Programm anbietet, u.a. mit Seniorentanz, Familienurlaub und Kreativwochenenden.
Buchung: Sozialdienst Nordschleswig,
Vestergade 30, 6200 Aabenraa/Apenrade, +45 74 62 18 59,
[email protected],
www.sozialdienst.dk
Röm & Römlager
Auf der naturschönen Nordseeinsel Röm, die vor allem durch ihre
breiten Strände bekannt ist, betreibt die Nordschleswigsche Gemeinde ein Jugendlager, welches
auch für Erwachsenengruppen zur
Verfügung steht.
Das Jugendlager bietet maximal 47
Personen Platz: Hauptgebäude mit
2 Aufenthaltsräumen, Küche, Depotraum, Büro und Toiletten sowie
4 Häuser mit je 2 Vierbettzimmern
und 1 Zweibettzimmer, Betreuerzimmer, Toilette und Waschraum
und 1 Leiterhaus mit 1 Zweibettzimmer und 1 Einbettzimmer und
Bad.
Buchung: Nordschleswigsche Gemeinde,
Hovedgaden 46, DK–6360 Tinglev/Tingleff, +45 74 64 40 34,
[email protected], www.kirche.dk.
Darüber hinaus gibt es auf der Insel
ein Gästehaus mit 25 Betten in 13
Zimmern. Das Haus dient vornehmlich der Erwachsenenbildung, steht
auch für Familienfreizeiten zur
Verfügung.
Buchung: Evangelische Jugend im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg,
Mühlenstraße 19, D–24937 Flensburg,
+49 (461) 50 30 981,
[email protected],
http://freizeitheime.evangelischejugend-sl-fl.de
Die deutsche Minderheit in Nordschleswig
Geschichte
Das Verhältnis zwischen Deutschen und Dänen im ursprünglichen
Herzogtum
Schleswig ist geschichtlich ein
schwieriges, seit der Nationalismus vor 200 Jahren nicht
vereinbare Modelle schuf 1848 und 1864 führte dies
zum Krieg.
1920 wurde der jetzige Verlauf der deutsch-dänischen Grenze
durch eine Volksabstimmung festgelegt. Die Grenzziehung führte zur
Teilung Schleswigs und in Südschleswig zur dänischen, in Nordschleswig zur deutschen Minderheit.
Nationalsozialismus und Hitlers
Besetzung Dänemarks 1940 belasteten das Verhältnis erneut sehr
schwer.
1945 – nach dem zweiten Weltkrieg – gründete sich die deutsche
Minderheit auf neuer, demokratischer Grundlage. Dies geschah mit
einer Erklärung, in der die deutsche
Minderheit ihre Loyalität gegenüber dem dänischen Staat abgab
und die Grenze von 1920 anerkannte. 1955 wurde mit den Bonn-
Kopenhagener Erklärungen die
formelle Gleichstellung der Minderheiten erreicht.
Die deutschen
Nordschleswiger heute
Das Verhältnis zwischen Deutschland und Dänemark ist heute so
gut wie nie zuvor. Die entspannte
Atmosphäre wirkt zurück auf das
deutsch-dänische Grenzland, und
umgekehrt trägt ein konfliktfreies
Miteinander im Grenzland zum guten Verhältnis der beiden Staaten
bei. Die deutsche Minderheit sieht
sich als Brückenbauer zwischen
den Kulturen und trägt mit ihren
Aktivitäten und Einrichtungen zur
Vielfalt im Grenzland bei.
Zur deutschen Minderheit zählen
etwa 15.000 Mitglieder. Die Identität der deutschen Nordschleswiger
entspringt der regionalen Verwurzelung in einer Landschaft, die über
Jahrhunderte sowohl dem dänischen Einfluss von Norden als auch
deutschem Einfluss ausgesetzt war,
wobei die kulturelle und sprachliche Hinwendung zur einen oder
anderen Seite eine persönliche Entscheidung jedes Einzelnen war.
Die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig ist in Dänemark als Minderheit mit ihrer sprachlichen Besonderheit anerkannt. Dies findet
seinen Ausdruck in der selbstverständlichen aktiven und mitgestaltenden Teilnahme der deutschen
Nordschleswiger am politischen,
gesellschaftlichen, sozialen und
kulturellen Leben Dänemarks unter
Wahrung der eigenen deutschnordschleswigschen Identität.
Die deutsche Minderheit betreut
600 Kinder in 22 Kindergärten und
einer Freizeiteinrichtung und unterrichtet 1.600 Schüler in 15 allgemein bildenden Schulen sowie
einem Gymnasium. Sie unterhält
deutsche Büchereien in Apenrade/Aabenraa, Hadersleben/Haderslev, Sonderburg/Sønderborg, Tingleff/Tinglev und Tondern/Tønder
und gibt die deutsche Tageszeitung
Der Nordschleswiger heraus. Darüber hinaus bietet sie vielfältige
Aktivitäten und Angebote in den
Bereichen Kirche, Kultur, Sport und
Freizeit
Tipps für Besucher
 Informationen über deutsche Gottesdienste in Nordschleswig:
www.kirche.dk.
 Die Büchereien der deutschen Minderheit bieten auch Urlaubsgästen die
Möglichkeit Bücher, CDs, DVDs und Spiele auszuleihen:
www.buecherei.dk.
 Lohnenswert ist auch ein Abstecher zum höchsten Berg Nordschleswigs,
dem Knivsberg, zwischen Apenrade/Aabenraa und Hadersleben/Haderslev.
Eine zweisprachige Beschilderung gibt neuerdings Auskunft über die Geschichte des Berges und die Bedeutung für die deutsche Minderheit
(www.knivsberg.dk).
 Nachrichten aus Dänemark und Nordschleswig sowie Veranstaltungshinweise: www.nordschleswiger.dk.
 Informationen über den Alltag im deutsch-dänischen Grenzland:
www.unter-nachbarn.de.
 Weitere Informationen über die deutschen Nordschleswiger:
www.nordschleswig.dk.
 Umseitig: Deutsche Einrichtungen in Nordschleswig.
www.nordschleswig.dk