Ausgabe 07-2005.pub - NORDSEETAUCHER GmbH

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Ausgabe 07-2005.pub - NORDSEETAUCHER GmbH
®
NORDSEETAUCHER GmbH
INFORMATIONEN
AUSGABE NR. 07
Der
Frühjahr 2006
BERUFS-
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A
U
C
H
E
R
NORDSEETAUCHER GmbH, Bramkampweg 9, 22949 Ammersbek/Hamburg
Ausbildungs- und Wartungszentrum, Fladengrund 36, 27572 Bremerhaven
Telefon +49 4102 2318-0, Telefax +49 4102 231820, Mobile +49 172 4300598
E-Mail: [email protected], Internet: www.nordseetaucher.de
®
Mit der 7. Ausgabe „Der Berufstaucher “ möchten wir uns bei
unseren Kunden, Auftraggebern und Lieferanten recht herzlich für das
entgegengebrachte Vertrauen bedanken.
Für eine angenehme, interessante und erfolgreiche Zusammenarbeit
stehen wir auch in der Zukunft zur Verfügung.
Und selbstverständlich sichern wir Ihnen auch weiterhin eine fachgerechte und qualifizierte Ausführung unserer Arbeiten zu.
Ammersbek / Bremerhaven im Mai 2006
Das
Team
Informationen zu den Leistungsbildern des Unternehmens
NORDSEETAUCHER GmbH
D
ie NORDSEETAUCHER GmbH wurde im Februar 1989 gegründet und im Handelsregister
Ahrensburg unter Nr. B 2865 eingetragen. Geschäftsführer ist Claus Mayer. Die Gesellschaft hat
ihren Hauptsitz in Ammersbek bei Hamburg und Partnerfirmen in den Vereinigten Arabischen
Emiraten, Singapur, Schweden, die Niederlande und Österreich. Unsere Haupteinsatzgebiete sind
Taucherarbeiten auf Bohr- und Förderplattformen, Bergungsarbeiten im In- und Ausland, Taucher–
und Druckluftarbeiten im maschinellen Tunnelvortrieb, Sanierung von Talsperren und
Kraftwerksanlagen sowie das
Tauchen in kerntechnischen
Anlagen.
Unser Leistungsprofil reicht vom
(Tauchen in Tiefen über 50 Meter)
Schweißen, Schneiden,
unter Wasser bis hin zur Videotauchergeführten und
Vermessungsarbeiten mit Sonar
U l t r a s c h a l l
u n d
Wasser gehören ebenso zu unseren
Schiffsbodenuntersuchung, und
von Propellern. Der Dauereinsatz
Tunnelvortriebsmaschinen wurde
eingeführt. Die größte bis heute
Mischgas– und Sättigungstauchen
über Bergungsarbeiten,
Konservieren und Betonieren
und Fernsehdokumentation mit
ferngesteuerten Kameras (ROV).
sowie Wanddickenmessungen mit
Schweißnahtrissprüfungen unter
Aufgaben
wie
die
- reinigung sowie das polieren
v o n
T a u c h e r n
i n
von uns erstmalig in Europa 1997
erreichte Tiefe liegt bei 6,9 bar.
Die Arbeitsteams der
bestehen aus hoch qualifizierten
Berufserfahrung in allen
von ihnen verfügen über eine
und Sättigungstaucher in Tiefen bis
von 600 Meter unter
erstmalig 1986 erreicht. Der
der NORDSEETAUCHER GmbH,
bestehend aus vier Tauchern, als Cheftaucher tätig.
NORDSEETAUCHER GmbH
Mitarbeitern mit umfangreicher
vorgenannten Bereichen. Einige
Spezialausbildung als Mischgas–
zu 600 Metern. Die Tauchtiefe
Arb eitsb ed ingung en wurde
Geschäftsführende Gesellschafter
Claus Mayer war in diesem Team,
Derzeit beschäftigt die NORDSEETAUCHER GmbH 18 fest angestellte Taucher. Davon ist einer
Tauchermeister, 4 geprüfte Unterwasserschweißer nach EN 287, 3 Sprengberechtigte,
4 Befähigungsscheininhaber für Druckluftarbeiten, 1 Sicherheitsfachkraft.
Durch langjährige Zusammenarbeit mit dem Hersteller von Unterwasserfarben, Lestin Austria und
der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt in Hamburg sind wir in der Lage, Konservierungund Schweißarbeiten unter Wasser mit Gewährleistung abzuliefern.
Auf den Baustellen der NORDSEETAUCHER GmbH kommen nur modernste Geräte zum Einsatz,
die auf dem neusten Stand der Bau- und Tauchtechnik sind und den nationalen und internationalen
Anforderungen an die Sicherheit entsprechen. Somit sind wir in der Lage, technisch äußerst
anspruchsvolle Projekte abzuwickeln.
Die NORDSEETAUCHER GmbH ist zertifiziert und für Unterwasserbesichtigung von Schiffen und
Offshore Strukturen zugelassen von Germanischer Lloyd, Det Norske Veritas, Bureau Veritas,
Lloyd’s Register, American Bureau of Shipping und Nippon Kaiji Kyokai.
Der
Berufstaucher
Seite 3
Der
Berufstaucher®
Inhaltsverzeichnis
Ausgabe Nr. 07
Frühjahr 2006
Herausgeber:
NORDSEETAUCHER GmbH
Bramkampweg 9
22949 Ammersbek
Internet: www.nordseetaucher.de
E-Mail: [email protected]
Konzept und Redaktion:
Claus Mayer
Berufstaucher®
ist urheberrechtlich geschützt. Alle
damit begründeten Rechte liegen
beim Herausgeber. Nachdruck ist
nicht gestattet.
2005 Printed in Germany
Der
Informationen zu den Leistungsbildern
des Unternehmens
Inhaltsverzeichnis
Adressen
Qualifizierung, Registrierung, Zulassungen
Tauchtechnik „Taucherhelme“
03
04
05
06
07
GHyCoPGerman Hydrographic Consultancy Pool
08
OffshoreWind - InWater Service
Windmessmast AmrumBank West
10
12
Bergung MY „Pankratz“ und „Ganymedes“
14
Schweißen und Betonieren unter Wasser am
Beispiel HDW-Howaldswerke Deutsche Werft
16
Pipeline Reparatur, Mossel Bay-Südafrika
Pipeline Reparatur, Bharuch Eco Aqua, Indien
18
19
Bauvorhaben Stever Durchlass
20
Nukleartaucher: FRM II—Garching
Fricsurf - Roboterschweißen unter Wasser
22
23
Hyperbaric Tunnel Construction and Diving
24
E.ON Kraftwerk Talsperre Forggensee
26
Doctor‘s Corner
27
Pressemeldungen
29
Der
Exhibition
InWaterTec 2003
Parlamentarischer Abend in Berlin 2004
OCEANIS seit 2000
Pipeline schweißen unter
Wasser
Mossel Bay, Südafrika
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Der
Berufstaucher
NORDSEETAUCHER GmbH - INFORMATIONEN – FRÜHJAHR 2005
OFFSHORE- OIL- AND GAS SERVICES
TALSPERREN- UND KRAFTWERKSTAUCHEN
TUNNEL-, INDUSTRIE-, NUKLEAR- UND BAUTAUCHEN
Verwaltung
NORDSEETAUCHER GmbH
Bramkampweg 9
22949 Ammersbek
Claus Mayer, Geschäftsführer
geb.: 12.01.1951 in Essen
Berufstaucher seit 1974
Gründer des Unternehmen im Jahre 1989
Tel:
+49 4102 2318-0
Fax:
+49 4102 231820
Mobil: +49 172 4300598
E-Mail: [email protected]
Internet: www.nordseetaucher.de
Ausbildungs– und Wartungszentrum
NORDSEETAUCHER GmbH
Fladengrund 36
27572 Bremerhaven
Tel:
+49 471 414945
Fax: +49 471 415303
Mobil: +49 172 45572 02
Auslandsvertretungen
Der
Niederlande
United Arab Emirates
Singapur
Sterker Consultant
Thor Sterker
Andeskondor 2
Nico International Fujairah
Bernd Panzer
P.O.Box 590
Underwater Shipcare
Paul P. Barrie
2A Pioneer Sector 1, Jurong
NL-1704 TB Heerhugowaard
Fujairah, UAE
Singapore 628415
Berufstaucher
Seite 5
NORDSEETAUCHER GmbH - INFORMATIONEN – FRÜHJAHR 2005
OFFSHORE- OIL- AND GAS SERVICES
TALSPERREN- UND KRAFTWERKSTAUCHEN
TUNNEL-, INDUSTRIE-, NUKLEAR- UND BAUTAUCHEN
Qualifizierungen, Registrierungen und Zulassungen
Tiefbau - BG
IHK
Verband
Fachausschuss
Arbeiten in Überdruck
DIN EN ISO 9002
Nr. QS-445 HH / 94
Tauchermeisterbetrieb
Deutscher Taucherei- und
Bergungsbetriebe e.V.
Joint Qualification Systems:
Norway and Denmark
Nr. 23975
United Kingdom
Nr. 42324
United Kingdom
Nr. 0407
Zugelassen für Unterwasser - Besichtigungen von den Klassifizierungsgesellschaften:
American Bureau
of Shipping
Bureau Veritas
Germanischer Lloyd
Nippon Kaiji Kyokai
Det Norske
Veritas
Bestellung für den Festlandsockel:
Lloyd’s Register
Oberbergamt
Clausthal-Zellerfeld, Deutschland
Søfartsstyrelse
Esbjerg, Dänemark
Staatstoezicht op de Mijnen
Rijswijk, Niederlande
Fort- und Weiterbildung:
Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Nord, Hamburg
Ausbildung zum geprüften Unterwasserschweißer gemäß
DVS Richtlinie 1186
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Hyperbaric Training Center Deutschland e. V.
Ausbildung zum Geprüften Taucher gemäß
Fortbildungsverordnung vom 28. Februar 2000
Der
Berufstaucher
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OFFSHORE- OIL- AND GAS SERVICES
TALSPERREN- UND KRAFTWERKSTAUCHEN
TUNNEL-, INDUSTRIE-, NUKLEAR- UND BAUTAUCHEN
Tauchtechnik
Der Taucherhelm
Der Offshore—Taucherhelm Kirby Morgan 27
Dieser Helm ist ausgerüstet mit einer Kamera, Scheinwerfer
einem elektronischen Tiefenmesssystem und
Atemgasvorwärmung
Der Videohelm
Der Videohelm hat einen eingebauten Monitor für die
Übermittlung von Bildern und Zeichnungen zum Taucher
Die Kirby Morgan Band Mask
Die ideale Maske für schnelle Einsätze als Reservetaucher
Der Mischgashelm für den Tunnelbau
Dieser Helm ist eine Sonderanfertigung für den Einsatz
im maschinellen Tunnelvortrieb mit eingebauter Kühlung
Der Composite Nuclear Taucherhelm
Für den Einsatz in kontaminierten Gewässern und
kerntechnischen Anlagen wurde dieser absolut
wasserdichte Taucherhelm entwickelt
Der
Berufstaucher
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Wirtschaft und Wissenschaft
gründen
„German Hydrographic Consultancy Pool" in Kiel
Am 7. Januar 2004 fand in Kiel die Gründungsversammlung für den „German Hydrographie Consultancy
Pool" statt, in dem sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Norddeutschland
zusammengeschlossen haben, um ihre Chancen auf dem Weltmarkt zu verbessern. Unterstützt werden sie
dabei von den fünf norddeutschen Bundesländern sowie den fachlich zuständigen Behörden der
Bundesregierung. Das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesverkehrsministerium und das
Bundesforschungsministerium haben ihre Mitwirkung im Rahmen einer Public-Privat-Partnership als
Ergebnis der 3. Nationalen Maritimen Konferenz in Lübeck zugesagt.
Die aktuelle UN-Seerechts-Konvention sowie die Konvention der IMO (Internationale Maritime
Organisation) über die Sicherheit auf See verlangen von allen Küstenstaaten umfangreiche und
anspruchsvolle Meeresvermessungsaktivitäten. Nur so können diese Staaten Rechte für ihre Küstenzonen
und zur Erweiterung ihrer ausschließlichen Wirtschaftszonen über 200 Seemeilen hinaus reklamieren.
Auf diesem wichtigen und wachsenden Markt ist die Bundesrepublik Deutschland bisher nur
unzureichend vertreten.
Der Vorstand des „German Hydrographic Consultancy Pools" besteht aus:
Herrn Dr. Hans Werner Schenke, AWI, Bremerhaven, 1. Vorsitzender
Herrn Torsten Turla, Fa. MBT, Kiel, 2. Vorsitzender
Herrn Klaus D. Pfeiffer, Fa. HYDROMOD, Wedel, Schriftführer
Herrn Dr. Gunnar Tietze, Fa. GeoTopic, Schatzmeister
Herrn Horst Hecht, Deutsche Hydrographische Gesellschaft, Hamburg, Beisitzer
Herrn Claus Mayer, Fa. Nordseetaucher, Ammersbek, Beisitzer
Dr. Hans Werner Schenke: „Es ist höchste Zeit, dass wir unser Können und Wissen im Feld der
Hydrographie auch auf dem Weltmarkt zur Verfügung stellen. Dies gilt insbesondere für die Länder der 3.
Welt, für die die Sicherung ihrer „maritimen Grenzen" eine herausragende politische und wirtschaftliche
Bedeutung hat. Im Rahmen von Public-Private Partnerschaften mit den Dienststellen der Länder und des
Bundes hoffen wir, hier mit überzeugenden Konzepten Hilfestellungen geben zu können. Ich sehe darin
auch eine Basis für längerfristige Beziehungen zum beiderseitigen Nutzen.
Gründungsmitglieder:
(in alphabetischer Reihenfolge)
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven
Aquatic Consult & Survey GmbH, Wilhelmshaven
Atlas Elektronik GmbH, Bremen
Atlas Hydrographics GmbH, Bremen
DHyG Deutsche Hydrographische Gesellschaft e.V., Hamburg
GeoTopic Hydrographic Services, Kiel
Hydrographic Service GmbH, Scheeßel
Hydromod Wissenschaftliche Beratung GbR, Wedel
L-3 Communications ELAC Nautik GmbH, Kiel
Leibniz Inst. f. Meereswissenschaften (lfM – Geomar), Kiel
Lindenau GmbH Schiffswerft und Maschienenfabrik, Kiel
MBT Meerestechnisches Büro Turla GmbH, Kiel
Nicola Engineering GmbH, Bönningstedt
NORDSEETAUCHER GmbH, Ammersbek
OSAE Offshore Survey & Engineering GmbH, Bremen
Planungsbüro Lienermann, Hamburg
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Der
Berufstaucher
Der
Berufstaucher
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InWater Service
®
Die NORDSEETAUCHER GmbH ist ein seit Jahren etabliertes Unternehmen
mit Erfahrung in Bereichen der Offshore-, Inshore-, Nuklear- und Tunneltaucherei. Installations-, Wartungs-, Reparatur- und Inspektionsarbeiten werden von
erfahrenen Taucher-Teams geplant und ausgeführt.
Mit der NORDSEETAUCHER GmbH verfügen die Joint Venture über einen starken Partner, um eine erfolgreiche
Durchführung auch unter schwierigen Bedingungen zu gewährleisten.
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Der
Berufstaucher
OffshoreWind – InWaterSurvey
Service und Planungssicherheit aus einer Hand
Das Joint Venture aus Research Shipping GmbH, Benthic Geotech, Planungsbüro Lienermann, der
NORDSEETAUCHER GmbH und GHyCoP (German Hydrographic Consultancy Pool) bündelt
Erfahrung, Kompetenz und Zuverlässigkeit im Interesse der Kunden.
Mit Hilfe modernster Ausrüstung, bewährter Technik und Erfahrung bieten wir eine substantielle
Analyse und eine nachhaltige Bewertung von Offshore-Projekten.
Unser Leistungsangebot erstreckt sich durch die ineinander greifende Zusammenarbeit kompetenter
Partner für die technische und handwerkliche Ausführung über eine weite Palette an Leistungen.
Diese umfassen unter anderem die wissenschaftlich, technischen Bewertungen der Umgebungsbedingungen für Neuanlagen, ein ausführungsbegleitendes Monitoring, Schadens- und Gefährdungsanalyse an bestehenden Bauwerken sowie Wartungs-, Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten.
Durch koordinierte Zusammenarbeit und langjährige Erfahrung geben wir Antworten auf spezielle
Fragen in Zusammenhang mit Wasserbaumaßnahmen im Offshore:
- Auffinden eines geeigneten Standortes + Geologische und bodenmechanische Untersuchungen und
Bewertung
- Effektive und effiziente Bauüberwachung + Qualitätssicherung
- Begleitende ingenieurtechnische Betreuung der Baumaßnahme + Gutachterliche Untersuchung und
Sanierungskonzepte
- Ermittlung und Überwachung von Gefährdungspotentialen
- Wartung- Reparatur- und Instandsetzung
OffshoreWind – InWaterTrenching
Engineering, Design und Durchführung
Auch das Joint Venture aus AOT - Advanced Offshore Technology International GmbH mit seinen
Partnern BOA Offshore A/S und Hitec Framnæs A/S, und der NORDSEETAUCHER GmbH bündelt
Kompetenz, Zuverlässigkeit und Professionalität im Interesse der Kunden.
Neue Techniken und verbesserte Ausrüstung, entwickelt in den letzten Jahren, haben es jetzt möglich
gemacht, SubSea Operationen zur Pipeline- und Kabelverlegung auf beträchtlich niedrigeren Kosten
auszuführen.
Ein Mehrzweckwerkzeugträger, genannt ROST (Remote Operated Swimming Tool) ersetzt die
gegenwärtig noch auf Schiffen installierte, schwere und teure Ausrüstung für das Erstellen und
Verfüllen eines Grabens unter Wasser.
ROST wurde entwickelt, um mit ausreichender Spül- und Saugkraft Operationen auszuführen, die
zuvor von einem Schiff erledigt werden mussten. Ein Kontrollzentrum, genannt ACCESS, ist auf
dem Schiff untergebracht, um die Operationen von einer sicheren Umgebung aus zu überwachen und
zu steuern. Komplexe Operationen können im Voraus vom Access System simuliert werden, das
erlaubt eine sicherere und effizientere Operation.
Warum sollte ROST und das ACCESS System eingesetzt werden:
- Geringe Mobilisierung- und Einsatzkosten + sehr hoher Betriebsfähigkeit, fast kein Einschränkung
durch Seegang
- Sichere und kontrollierte Operationen von bis zu 3500 Meter Wassertiefe
- ROST ist ein flexibles Mehrzweckwerkzeug zum Spülen, Saugen und Fräsen
- Komplexe Operationen können im Voraus vom ACCESS System simuliert werden
- Überwachung der Arbeiten von Bord des Schiffes und von Einrichtungen aus an Land
Der
Berufstaucher
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Windmessmast
AmrumBank West
Die Sandbank Amrumbank West liegt etwa 36 km
südwestlich der Insel Amrum in der Nordsee.
Im Auftrag der Arge „Messmast-Amrumbank West“
unter der Leitung der Hochtief Construction AG
wurde im April der Messmast gesetzt.
Der Messmast besteht aus einem Monopile,
Messraum und Gittermast, der bestückt ist mit
Messtechnik die Daten über Wind, Wellen, Wetter
und andre Einflüsse sammeln soll.
Der Monopile ist ein etwa 70 m langer Stahlpfahl
mit einem Durchmesser von 2 bis 3,5 m.
Der Messraum enthält die Mess- und Steuertechnik.
Der Gittermast ist etwa 60 m hoch und trägt eine
Vielzahl von Messgeräten.
Der Messmast ist 23 m in den Boden der Sandbank gerammt die 22 m unter der Wasseroberfläche liegt.
Die Spitze des Messmastes liegt somit 90 m über
dem Meeresspiegel und kann Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/Std. sowie Wellen von
maximal 17 m Höhe trotzen.
Gemessen wird auf acht unterschiedlichen Höhen mit
über 30 Messgeräten zwischen Mastspitze und Meeresboden
Bild oben: Messmast Einsatzklar auf Position
Bild mittig: Monopile vor dem Absenken und rammen
Bild unten: Taucherglocke vor dem absenken
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Der
Berufstaucher
Die Taucherarbeiten wurden vom Taucherbasisschiff
„Aurelia“ der Research Shipping GmbH mit der Taucherglocke der Nordseetaucher GmbH ausgeführt.
MS „Aurelia“
Gesetzt wurde der Windmessmast von der Hubinsel
MEB-JB 1 der Muhibbah Marine Engineering GmbH
Setzen des Windmessmast
AmrumBank West, Nordsee
im April 2005
Die Verkehrssicherung wurde im Auftrag der Nordseetaucher GmbH von der Research Shipping mit den Schiff
„Victor Hensen“ und der Esvagt mit dem Schiff „Esvagt
Charly“ übernommen.
Von Bremerhaven auf Location wurde der
Messmast geschleppt mit Schlepper der
Fairplay Reederei
MS „Esvagt Charly“
MS „Victor Hensen“
Der
Berufstaucher
Seite 13
Bergung der MY “Pankratz“ aus
92 Meter Wassertiefe vor
Mallorca
Immer häufiger gehen Motoryachten „einfach“ in
Flammen auf und versinken anschließend „rein
zufällig“ an einer sehr tiefen Stelle im Meer.
Eigentlich sollten die Besitzer doch wissen, dass es
heutzutage kein Problem ist, Schiffe auch aus
großen Wassertiefen zu bergen.
MY „Pankratz“ in Flammen
Tauchereinsatzschiff im Hafen
von Andratx auf
Mallorca
Suchen:
Am Anfang steht die Suche.
Mit Hilfe von Side-Scan- Sonar,
Magnetometer, Seebottom
Profiler und ROV ist es nur eine
Frage der Zeit wann man das
Objekt gefunden hat.
Finden:
Nachdem das Objekt gefunden wurde, wird
es identifiziert und die Position auf einen
Meter genau festgestellt.
MY „Pankratz“ an der Oberfläche
Bergen:
Mit Taucherhilfe, einem Einsatz– und
Arbeitsschiff mit Winden, Kran und Hebesäcken
wird anschließend die Yacht wieder an die
Oberfläche geholt und der Versicherung
übergeben.
Seite 14
MY „Pankratz“ wieder an Land
Der
Berufstaucher
Bergung der MY “Ganymedes“
aus 55 Meter Wassertiefe vor
Kroatien
Bergungsschiff der Tauchfirma Submar vor
Mali Losinj
ROV
„Hyball“
Technik:
In Zusammenarbeit mit vor
Ort ansässigen
Unternehmen, die uns Ihre
Schiffe und Bargen zur
Verfügung gestellt haben,
wurden die Yachten
gesucht, gefunden und
geborgen.
Mit Hilfe des SideScan-Sonar wurde
die Unglückstelle
gesucht, gefunden
und markiert
Getaucht wurde mit einem
Atemgasgemisch „Trimix“
bestehend aus Helium,
Stickstoff und Sauerstoff.
Side-Scan-Sonar
MY „Ganymedes“ hängt am Haken
Der
Berufstaucher
Seite 15
HDW
Howaldswerke Deutsche Werft AG
Sanierung der Liegeplätze 7, 9 und 11
Die Spundwandbohlen der Liegeplätze 7, 9 und 11
waren zum Teil so stark durch Rost geschwächt,
dass eine Instandsetzung notwendig wurde.
Vor die Wände wurde eine Verstärkung
aus 10 mm starken Stahlblechen gesetzt.
Die Verbindung zur vorhandenen
Spundwand erfolgte über angeschweißte
Bodenbleche mit Auflagern aus
T-Profilen.
Der Stahlbetonholm der vorhandenen
Spundwand hat teilweise einen Überstand
von ca. 43 cm .
In die Zwischenräume wurde Füllbeton eingebaut.
Der Verbund wurde über im Raster angeschweißte
Stahlpratzen hergestellt.
Die Instandsetzung wurde bis unter die Unterkante
der Holme hochgezogen.
Die alten Reibehölzer einschließlich ihrer
Befestigungsteile an der Spundwand wurden
entfernt und durch neue Hölzer aus Bongossi
ersetzt.
Liegeplatz 7 nach der Fertigstellung
Seite 16
Der
Berufstaucher
Vor Beginn der Arbeiten wurden die
Spundwände über und unter Wasser, sowie die
Unterkanten der Holme mit Hochdruck-Wasser
400 bar gereinigt.
Löcher in den Spundwänden wurden mit unter
Wasser angeschweißten Blechen verschlossen.
Vor dem Einbau des Unterwasserbeton B 25
wurden die Spundwandtäler mit Druckwasser
ausgespült.
Der Einbau des UW-Beton erfolgte von unten
nach oben über speziell an die Wandbleche
angeschweißte Vepressrohre. (siehe Foto links)
Liegeplatz 9 nach der Fertigstellung
Der
Berufstaucher
Liegeplatz 11 nach der Fertigstellung
Seite 17
Underwater Pipeline Repair
Mossel Bay, South Africa
11-2005 / 04-2006
Qualified Underwater Shielded
Metal Arc-Welding
In Zusammenarbeit mit IMPaC Engineerig und im
Auftrag des Unternehmen PetroSA, South Afrika.
wurden 3 (drei) Pipelines unter Wasser neu verschweißt.
Die Pipelines wurden bei einem Ankermanöver beschädigt.
Die verwendeten Unterwasser Schweißelektroden sind: Thyssen Nautica 20 / 3,2 mm
Verschweißt wurden eine 12“ und eine 14“ Leitung.
Die 8“ Leitung wurde mit zwei „Clamps“ neu verbunden und die „Carrierpipe“ mit zwei Halbschalen wieder hergestellt.
Getestet wurden die Schweißnähte mit dem MPI Verfahren.
Durchgeführte Ultraschall ergaben weiter mögliche
Undichtigkeiten der Leitungen. Auch diese Schadstellen wurden erfolgreich verschweißt.
Seite 18
Der
Berufstaucher
02/03-2006
Bharuch Eco Aqua
Pipeline Repair, India
Cutting and Installation of a New
Pipeline Section + Diffuser
In Zusammenarbeit mit IMPaC Engineerig und im
Auftrag des Unternehmen ESSAR Construction,
Indien wurde eine 30“ Wasserleitung repariert
Die Pipeline war während der Verlegung bei schwerem Wetter weg gebrochen.
Zunächst wurde die defekte und abgeknickte Leitung mit Hilfe
einer Seilsäge Unterwasser geschnitten und anschließend mit einer
Plidco Pipeline Clamp neu verbunden.
Die besondere Schwierigkeit bei der Durchführung war der Tidenhub von bis zu 10 Metern und die damit verbundene hohe Strömungsgeschwindigkeit. Die Sicht unter Wasser war „Null“
Nach erfolgter Reparatur konnte der zweigeteilte
Diffuser angeflanscht werden
Der
Berufstaucher
Seite 19
Bauvorhaben
Stever Durchlass, Olfen
Einbau von 2 Docktoren für den Rückbau des Durchlasses
In Auftrage der Firma Johann Bunte Bau wurden
2 Sohlschwellen, 4 vertikale Anschlags– und
Dichtkonstruktionen und 2 Docktore ein- und nach
erfolgtem Rückbau des Durchlasses wieder ausgebaut
alter Durchlass
neuer Durchlass
Mit Taucherhilfe wurden zwei (2) Sohlschwellen
zentimetergenau positioniert eingebaut und unter
Wasser betoniert.
An den Eckpunkten der Sohlschwellen wurden
4 vertikale Anschlags– und Dichtkonstruktionen an die vorhandenen Spundwand gedübelt
bewehrt und betoniert.
An Land vorgefertigt, wurden die zwei (2)
Docktore, jedes ca. 52 Tonnen schwer,
gleichzeitig mit
4 Kranen und Taucherhilfe auf die
einbetonierten Sohlschwellen abgesetzt und
abgedichtet.
Seite 20
Der
Berufstaucher
Dortmund-Ems-Kanal
Einsetzen des
viergeteilten
Docktores in den
Dortmund-Ems-Kanal
Der ausgepumpte Kanal nach
erfolgreichem Setzen der Docktore
und vor dem Rückbau des Stever
Durchlasses
Übergang vom Docktor auf die
betonierte Anschlagkonstruktion
die Dichtung
Der
Berufstaucher
Seite 21
FRM-II
Forschungsneutronenquelle
Heinz Maier Leibnitz
in Garching b. München
FRM-II Technik
Der neue Forschungsreaktor FRM-II stellt
durch sein hohes technisches
Niveau eine leistungsfähige
Neutronenquelle dar. Er liefert eine hohe
thermische Neutronenflussdichte und garantiert damit kürzere
Messzeiten und erlaubt neue
Experimente, die auf intensive
Neutronenquellen angewiesen sind.
Das Sicherheitskonzept genügt höchsten Ansprüchen und
wird durch passive und aktive
Sicherheitseinrichtungen erreicht.
Die in der neuen Neutronenquelle realisierten
technischen Konzepte garantieren einen geforderten
einwandfreien und sicheren Betrieb, der
Neutronenforschung auf hohem wissenschaftlichen
Niveau erlaubt.
In der Vorbereitungsphase wurden
diverse Taucherarbeiten notwendig.
Es wurden diverse
Schweißnähte
gereinigt und die
Dichtflächen der
Schottwand kontrolliert.
In einem weiteren Einsatz wurden Rohrleitungen
umgebaut und neue Rohrbefestigungen montiert.
Gestelle wurden mit Taucherhilfe umgestellt und gesichert.
Insgesamt wurden 14 Tauchereinsätze durchgeführt.
Seite 22
Der
Berufstaucher
FRICSURF
Roboter gestütztes schweißen unter Wasser
This project has developed technology of Friction Surfacing for a wide range of industrial
applications. With Friction Surfacing a cylindrical rod of coating metal is rotated at high speed and a compressive force applied between the rod end and the surface of the substrate to be coated. Heat and pressure
cause the metals at the bar and substrate interface to flow expelling impurities and forming a metallic bond
as the bar is moved across the surface. This results in a regular and flat layer of the bar material being deposited on and fully bonded to the substrate.
The Principal of the Friction Surfacing Process
This is a solid phase process where relatively low maximum temperatures are reached and consequently
it has important advantages over other surfacing methods which are performed at higher temperature
such as Weld Overlay (electric arc welding), Plasma arc Spraying, Flame Spraying and Laser methods.
Friction Surfacing has the potential to be used on a very wide range of materials and applications. For
example wear resistant metals containing hard carbide particles can be deposited without the carbide particles being lost by solution in the metal
matrix due to high temperature. Corrosion resistant cladding can be performed on steel without the formation of brittle inter-metallic compounds and cladding of steel can be performed
Underwater without the risk of hydrogen cracking. The process is generally not sensitive to
environmental conditions ( Friction Surfacing could be done in rain and wind in the open air and even
underwater) and, unlike the other processes mentioned above, produces no toxic fumes, gases or environmental contaminants.
The consortium for this project consisted of four
SME’s from manufacturing, automation, the
offshore and underwater construction industries.
The industrial objectives of the project were the development of micro friction surfacing
procedures, the optimisation of the process, the development of procedures for depositing
corrosion resistant surfaces, the development of equipment and procedures for underwater friction surfacing
and the development of robotic friction surfacing procedures. Results achieved are
encouraging and the project partners feel that they
have reached the overall objectives. The work done on
the project is of direct commercial importance to the
SME partners and suitable for
commercial exploitation..
Der
Berufstaucher
Underwater Friction Surfacing
Seite 23
Hyperbaric Tunnel Construction
and
Diving®
Medientunnel Leipzig
Socatop Paris,
Thames Tunnel London,
UK
Flughafen S-Bahn Hamburg
Metrotren Gijon, Spanien
Silberwald Moskau, Rußland
Metro Linia 9 Barcelona, Spanien
Metro Neapel, Italien
Alle Tunnelprojekt wurden und werden ausgeführt in
Zusammenarbeit mit dem Hersteller der
Tunnelbohrmaschinen der Herrenknecht AG.
Kura West River Crossing,
Azerbaijan
Wir bedanken uns bei der Gelegenheit für die angenehme
Zusammenarbeit
Seite 24
Der
Berufstaucher
Referenzliste
1994 - 2006
Metro Caracas, Venezuela
„1994
„1997
Europipe I and II, NorthseaNorthsea-Germany
Bewagtunnel, BerlinBerlin-Germany
„1997 - 2000
4th tube of River Elbe, HamburgHamburg- Germany
„1998 - 2002
Westerschelde Tunnel, ZeelandZeeland-The Netherland
„1999
Mompas, San SebastianSebastian-Spain
„2000 - 2001
Wesertunnel, NordenhamNordenham-Germany
Airporttunnel, ZürichZürich-Switzerland
Bahn 20002000-Thalwil, ZürichZürich-Switzerland
„2000
Socatop, ParisParis-France
4th tube of River Elbe, HamburgHamburg-Germany
Fernbahntunnel, BerlinBerlin-Germany
„2001
NevaNeva-Crossing, St. PetersburgPetersburg-Russia
„2001 - 2002
Lefortovo Tunnel, MoscowMoscow-Russia
Sophiaspoortunnel, RotterdamRotterdam-The Netherlands
Pannerdenschkanaal, Arnhem, The Netherlands
Metro Guangzhou, China
„2002
„2002 - 2003
„2003
„2003 – 2004
Deeo Sewerage,
Singapore
„2003 – 2006
„2004
„2004 - 2005
Peristeri Metro, AthensAthens-Greece
TENP Los 4/5, LörrachLörrach-Germany
Deep Sewerage, Singapore
CTRLCTRL-Thames Tunnel, LondonLondon-England
Oenzbergtunnel, Schweiz
Herrentunnel, LübeckLübeck-Germany
Aanlegspoortunnel, AntwerpenAntwerpen-Belgium
Heathrow Airport Tunnel, LondonLondon-England
Metro Tunnel, CaracasCaracas-Venezuela
Silberwald, MoscowMoscow-Russia
Socatop, ParisParis-France
Metro Line 3, GuangzhouGuangzhou-China
Smart Tunnel, Kuala LumpurLumpur-Malaysia
Metro Line 1, NapoliNapoli-Italy
Metro Line 9, BarcelonaBarcelona-Spain
Metrotren GijonGijon-Spain
„2005
Kura West River CrossingCrossing-Azerbaijan
Airport SS-Bahn HamburgHamburg-Germa
Medientunnel LeipzigLeipzig-Germany
„ 2006
Smart Tunnel Kuala Lumpur, Malaysia
Der
Berufstaucher
Soocatop, ParisParis-France
Durban Harbour Tunnel, South Africa
Fernwärmetunnel, KopenhagenKopenhagen-Dänemark
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Talsperre Forggensee,
E.ON Wasserkraftwerk Roßhaupten bei Füssen
Abdichten der Mauer mit einem Doppelpacker
Von der E.ON Wasserkraft wurden wir
beauftrag einen gefluteten Stollen im Kraftwerk
Roßhaupten im Allgäu zu untersuchen und
abzudichten.
Die Arbeiten wurden auf einer Wassertiefe von
ca. 44 Metern in einem Stollen von ca. 80 Metern Länge
ausgeführt.
Vor Beginn der Arbeiten wurde der Stollen mit dem ROV
„Hyball“ durchgeführt
Zum Einsatz kamen
Umbilicals von bis zu
180 Metern Länge mit
doppelter Luftversorgung,
Video und
Kommunikation.
Für diesen Einsatz wurde
von der
Berufsgenossenschaft
Tiefbau eine
Ausnahmegenehmigung
erteilt.
Der Reservetaucher befand sich
während des Einsatzes im
Wasser am Eingang zum
Stollen.
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Die Taucherdruckbehandlungskammer
Haux Starcom 1500/5.5 stand
während des Einsatzes einsatzklar vor Ort.
Nach 3 Tagen wurde der Auftrag
erfolgreich abgeschlossen.
Der
Berufstaucher
Einmal im Jahr sieht der Berufstaucher „seinen“ Taucherarzt, wenn er zur „G 31“-Untersuchung
erscheint – oder auch nicht.
Leider ist die spezifische Vergesslichkeit in diesem Bereich ziemlich ausgeprägt; schließlich wird die
korrekte Einhaltung der Untersuchungsintervalle kaum überwacht; nicht vom Chef, nicht von der
BG, nicht von der Gewerbeaufsicht – oder fast nicht… Bei der Bundeswehr wird es immerhin so
eingerichtet, dass der Untersuchungsmonat mit dem Geburtsmonat zusammenfällt, um dadurch eine
Eselsbrücke zu haben.
Betrachtet man die Zahl von derzeit bundesweit 842 für G 31 ermächtigten Ärzten (BG-Datenbank),
so hat jeder Berufstaucher rein statistisch drei bis vier „persönliche“ Ärzte zur Verfügung. Oder
anders herum, führt jeder so ermächtigte Arzt nur alle drei bis vier Jahre eine
Berufstaucheruntersuchung durch…
Doch Tauchersicherheit ist mehr als G 31: Der europäische und nationale Gesetzgeber hat im
Arbeitsschutzgesetz die Tätigkeit von Tauchern und Druckluftarbeitern als „sehr gefährlich“
eingestuft (daher erklären sich auch die hohen Versicherungsbeiträge), und er hat eine Fülle von
Vorschriften dazu erlassen.
Tauchersicherheit ist viel mehr als die strikte Beachtung der BGV C23, wie sie bei der IHK
abgeprüft wird. Die konsequente Umsetzung von Sicherheit und Gesundheitsschutz im Sinne
modernen Arbeitsschutzmanagements erfordert das intensive Zusammenwirken von Unternehmer,
Sicherheitsfachkraft und Betriebs- (=Taucher-) Arzt.
Dazu gehört vor allem die vom Gesetzgeber geforderte Risikoanalyse, die für jeden neuartigen
Einsatz neu anzupassen ist.
Ein betriebsärztliches „Rundum-Sorglos-Paket“ sollte folgende Inhalte umfassen:
• Gefährdungsanalyse allgemein
• Einsatzortbezogene Gefährdungsanalyse
• Einwirkungsbeurteilung vor Ort (Umwelt, Hygiene, Schadstoffe, usw.)
• Arbeitsmedizinische Vorsorge (Gefahrstoffe, Tropen, Impfungen, usw.)
• Integration ins betriebliche Arbeitsschutzmanagement
• Strategieansätze für „gesundes Tauchen“
• Präventionsberatung, auch für den privaten Bereich
• Europa-, ggf. weltweiter Notfall-Support
• Betriebsinterne medizinische Fortbildung
Der
Berufstaucher
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Einzelheiten zum Pflichtenkatalog von Betriebsärzten und Sicherheitsfachkräften finden sich
übrigens im Arbeitssicherheitsgesetz, das seit über 30 Jahren in Kraft ist!
Die tödlichen und beinahe tödlichen Taucherunfälle der letzten Jahre haben die Defizite in der
Sicherheitsplanung deutlich gezeigt.
Leider gibt es keine zentrale und neutrale Auswertungsstelle in Deutschland, die sich mit der
Entstehung und den Folgen von Unfällen beim Tauchen befasst. Bis auf Gerüchte auf der
Küstenklatschwelle gibt es danach kaum verwertbare Daten. Vieles wiederholt sich, was eigentlich
vermeidbar wäre. Im Gegensatz zu den führenden europäischen Tauchernationen wie Norwegen,
Großbritannien und den Niederlanden ist die Sicherheitskultur in Taucherbetrieben hierzulande
immer noch wenig ausgeprägt.
Mit der Öffnung der Gemeinschaft nach Osten und Südosten wird sich diese Situation eher
verschärfen, wenn hier nicht rechtzeitig Standards eingehalten werden, die angesichts der
persönlichen Risikosituation der Beschäftigten überfällig sind.
Dr. med. Karl-Peter Faesecke, geboren 1945 in Hamburg, Betriebsund Taucherarzt der
Fa. Nordseetaucher GmbH, berichtet an dieser Stelle über aktuelle
Erkenntnisse, Tendenzen und Entwicklungen aus der Tauch- und
Überdruckmedizin.
Nach dem Abitur, Seefahrtszeit und Studium (erst Meereskunde, dann Medizin), Ausbildung
zum U-Boot- und Taucherarzt der Marine in Kiel, Neustadt und den USA.
Helmtaucher, Tauchereinsatzleiter, U-Bootarzt, Taucherarzt am Tieftauchtopf der Marine.
Von 1981 – 86 Leiter der Fachabteilung Taucher- und Überdruckmedizin am SchiffMedInstM
in Kiel Kronshagen.
Facharzt für Arbeitsmedizin. Von 1989 – 99 Landesgewerbearzt in Schleswig-Holstein.
Seit Anfang 2000 freiberuflich tätig als Druckluftarzt mit taucherärztlicher Untersuchungsstelle
in Hamburg. Ermächtigt durch die BG‘s und Behörden.
Für die Untersuchung von Offshore-Tauchern zugelassen in Norwegen und UK.
“Tiefste” Druckluftbaustellen bisher: 1989/90 Fördetunnel Kiel (3,9 bar), 1997/99 4. Röhre
Elbtunnel (4,5 bar), seit 1999 Wesertunnel (bis 5 bar).
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Der
Berufstaucher
Schiffahrts-Zeitung Juni 2003
Uni Bochum, Rubin 2/02
Nordsee-Zeitung 05.08.2003
Pinneberger Zeitung 28.07.2004
Lübecker Nachrichten 18.08.2003
Der Bund, Schweiz 28.10.2003
MZ, Unterallgäu 20.11.2003
Füssener Blatt 21.07.2004
Strassen– und Tiefbau Oktober 2004
Pinneberger
Tageblatt
09.09.2005
Dithmarscher Landeszeitung 23.08.2005
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Der
Berufstaucher