Schule auf Umweltkurs - Baden

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Schule auf Umweltkurs - Baden
Herausgeber
Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart
Internet: http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de
Verfasser
Dr. Volker Teichert
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST)
– Institut für Interdisziplinäre Forschung –
Schmeilweg 5
69118 Heidelberg
Telefon (06221) 91 22 – 0
Telefax (06221) 16 72 57
e-mail: [email protected]
Graphische Bearbeitung
Schmucker Grafik-Design
Heidelberg
Fotos
Seiten 24/25:
Seiten 26/27:
Seiten 28/29:
Seiten 30/31:
Seiten 32/33:
Seiten 34/35:
Internationale Gesamtschule Heidelberg
Dammrealschule Heilbronn
Fritz-Erler-Schule Pforzheim
Elektronikschule Tettnang
Eduard-Mörike-Schule Ulm
Realschule Wehr
Druck
Schwäbische Druckerei GmbH, Stuttgart
Zweite, überarbeitete Auflage
Mai 2001
2
Vorwort
Umweltbildung an den Schulen in BadenWürttemberg hat Tradition. Standen zunächst
die Themen Naturschutz und Abfall im Vordergrund, so engagieren sich zwischenzeitlich
etliche Schulen intensiv für den Klimaschutz,
indem sie Energie und Wasser einsparen.
Dauerhaft und damit nachhaltig sind solche
Aktivitäten allerdings erst dann, wenn es gelingt, den Umweltschutz möglichst unter Einbeziehung der gesamten Schulgemeinschaft
im schulischen Alltag zu verankern und der
Schule ein entsprechendes Umweltprofil zu
verleihen.
Schulen, die diesen Weg eingeschlagen haben
oder künftig einschlagen wollen, steht mit
dem sogenannten Öko-Audit ein Instrument
zur Verfügung, mit dessen Hilfe die Umweltsituation an der Schule kontinuierlich und
systematisch verbessert und der Umweltschutz
zum integralen Bestandteil des Schulbetriebs
werden kann.
Vielfältige Erfahrungen mit dem Öko-Audit
– eigentlich ein Instrument des freiwilligen
betrieblichen Umweltschutzes – gibt es aus
der Industrie. Ob es sich auch für Schulen
eignet, sollte im Rahmen des Modellprojekts
„Schule auf Umweltkurs” überprüft werden,
das vom Ministerium für Umwelt und Verkehr
gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus,
Jugend und Sport in den Jahren 1999 und
2000 durchgeführt wurde.
Vier Schulen unterschiedlicher Schularten
waren daran beteiligt:
die Fritz-Erler-Schule Pforzheim, die Elektronikschule Tettnang, die Eduard-Mörike-Schule
Ulm und die Realschule Wehr. Auch die Internationale Gesamtschule Heidelberg und
die Dammrealschule Heilbronn haben sich
in einem von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU) finanzierten Projekt einem
Öko-Audit unterzogen und entsprechende
Erfahrungen mit der Übertragbarkeit des ÖkoAudits auf den „Betrieb Schule” gesammelt.
Die Ergebnisse aus dem Modellprojekt
haben uns dazu veranlasst, weitere Schulen
in Baden-Württemberg bei der Durchführung
eines Öko-Audits zu unterstützen und hierfür
das Förderprogramm „Schule auf Umweltkurs”
ins Leben zu rufen.
Dieses Programm soll Schulen die Möglichkeit
eröffnen, sich entweder einem umfassenden
Öko-Audit zu unterziehen oder aber auch nur
einzelne Untersuchungsfelder aus dem ÖkoAudit (z.B. Energie, Wasser/Abwasser, Materialverbrauch, Abfall) gezielt unter die Lupe
zu nehmen, um so Schritt für Schritt die
Schule ökologischer zu gestalten.
Die notwendigen Tipps und Informationen
soll dieser Wegweiser liefern.
Ulrich Müller
Minister für Umwelt und Verkehr
Baden-Württemberg
3
Inhaltsverzeichnis
6
Was ist ein Öko-Audit?
7
Welche Bausteine sind bei der Einführung eines Öko-Audits notwendig?
7
Gründung eines Projekt-Teams
7
Durchführung der ersten Umweltprüfung
7
Die Untersuchungsbereiche
8
Checklisten
10
Erarbeitung von Umweltprogramm und Umweltzielen für Ihre Schule
11
Einführung eines Umweltmanagements
12
Mitglieder des Umweltmanagements
12
Der Managementvertreter der Schulleitung
12
Das Umwelt-Team
13
Die/Der Umweltbeauftragte
13
Die Umweltsprecher
14
Die Arbeitsgruppen von Schülern und Lehrern
14
Die Kommunalverwaltung
14
Der Hausmeister
15
Festlegung einer Umweltpolitik für Ihre Schule
16
Erstellung einer Umwelterklärung
18
Wer ist im Einzelnen von Ihnen zu informieren?
18
Kontaktaufnahme zum Schulträger
18
Information von Schülern und Eltern
4
Beschluss durch die Gesamtlehrerkonferenz
18
Information der Schulkonferenz
18
Wie lange brauchen Sie für Ihr Öko-Audit?
18
Was heißt Validierung durch einen Umweltgutachter für Ihre Schule?
19
Welche Vor- und Nachteile bringt die Validierung durch einen Umweltgutachter?
20
Was können Schulen machen, die nicht das gesamte Öko-Audit bearbeiten wollen?
21
Was bringt das Öko-Audit für die schulische Umweltbildung?
22
Beispiele für Schulen in Baden-Württemberg, die bereits ein Öko-Audit durchgeführt haben
24
Internationale Gesamtschule Heidelberg
24
Dammrealschule Heilbronn
26
Fritz-Erler-Schule Pforzheim
28
Elektronikschule Tettnang
30
Eduard-Mörike-Schule Ulm
32
Realschule Wehr
34
Was hat das Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” mit dem Öko-Audit zu tun?
36
Welche weiterführende Literatur zum Thema Öko-Audit gibt es?
37
Welche Informationsquellen gibt es im Internet?
37
An wen können Sie sich wenden?
37
Schulen
37
Projektbeteiligte
38
Teilnehmer am Förderprogramm „ Schule auf Umweltkurs”
38
5
Was ist ein Öko-Audit?
Der Begriff „Audit” kommt aus dem Lateinischen (audire = hineinhören)
und wurde bisher vor allem im Rahmen der Wirtschaftsprüfung benutzt,
indem ein Betrieb oder eine Einrichtung durch einen unabhängigen Gutachter
überprüft wird. Das Öko-Audit basiert auf einer Verordnung der Europäischen
Union, mit der sich seit Mitte der 90er Jahre Unternehmen in allen Mitglieds1
ländern der Europäischen Union freiwillig dazu verpflichten können, ihren
Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Im Februar 1998 trat schließlich
2
in Deutschland eine Erweiterungsverordnung in Kraft , mit der nun auch
Schulen ein Öko-Audit durchführen können.
Das Öko-Audit versteht sich als eine umfassende Umweltprüfung Ihrer Schule. Ziel ist
es, den Verbrauch von Stoffen, Materialien
und Ressourcen und damit die Umweltbelastungen in Ihrem Schulbetrieb zu verringern.
Damit verbunden sind nicht nur ökologische,
sondern auch ökonomische Einsparungen.
Sie dürften sich letztlich für Ihre Schule auch
finanziell lohnen. Das Öko-Audit ermöglicht
Ihnen, entlang eines eindeutig festgelegten
Kreislaufprozesses den Umweltschutz an Ihrer
Schule kontinuierlich zu verbessern und ihn
zum Bestandteil des Schulalltags zu machen.
Mit dem Öko-Audit werden alle Stoffe, Materialien und Ressourcen wie Wasser und Energie, die jährlich von Ihrer Schule gekauft,
verarbeitet oder verbraucht werden (Inputs),
auf ihre umweltbedingten Auswirkungen hin
untersucht. All das, was in Ihre Schule hineingeht, verlässt diese aber auch wieder über
Schornsteine, Abwasserleitungen und Abfallcontainer (Outputs).
Somit sind im Rahmen eines Öko-Audits auch
die Abfälle und Emissionen zu erfassen und
zu bewerten.
Input
Output
Energie
Wasser
Material
Reinigung
Abfall
Abluft
Abwasser
Verkehr
SCHULE
1
Grundlage für deren Handeln bildet die im Juni 1993 erlassene „Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 des Rates über die freiwillige
Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung”,
die häufig auch als Environmental Management and Audit Scheme (EMAS)-Verordnung oder EG-Öko-Audit-Verordnung bezeichnet
wird. Umgangssprachlich werden die Begriffe Umwelt- und Öko-Audit synonym verwendet.
2
Die 1998 veröffentlichte „Verordnung nach dem Umweltauditgesetz über die Erweiterung des Gemeinschaftssystems für das
Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung auf weitere Bereiche” gestattete erstmals öffentlichen und privaten Dienstleistungseinrichtungen, sich validieren zu lassen.
6
Welche Bausteine sind bei der Einführung eines Öko-Audits notwendig?
Gründung eines
Projekt-Teams
Die Durchführung eines Öko-Audits kann
nicht von Ihnen allein geleistet werden. Daher
sollten gleich zu Anfang für das Projekt viele
Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewonnen
werden. Als Kerngruppe sollte sich an Ihrer
Schule ein Projekt-Team bilden. Dieses Team
hat die Aufgabe, das Öko-Audit inhaltlich
vorzubereiten, die einzelnen Phasen zu begleiten und mit verschiedenen inner- und außerschulischen Partnern zusammenzuarbeiten.
An der Dammrealschule Heilbronn nahmen
an den Sitzungen des Projekt-Teams jeweils
zwei Lehrer, vier bis fünf Schülerinnen und
Schüler, zwei Vertreter der Eltern und ein
Vertreter des Amtes für Verkehr und Umwelt
der Stadt Heilbronn regelmäßig teil.
Die Gruppe sollte durch eine/n Moderator/in
geleitet, koordiniert und mit Informationen
versorgt werden. Von jeder Sitzung sollte ein
Protokoll erstellt werden, damit die einzelnen
Bausteine auch später noch nachgelesen und
nachvollzogen werden können.
Durchführung der
ersten Umweltprüfung
Das Öko-Audit setzt sich aus unterschiedlichen
Bausteinen zusammen. Von zentraler Bedeutung ist die erste Umweltprüfung. Alle Bereiche
Ihrer Schule werden dabei nach ökologischen
Gesichtspunkten unter die Lupe genommen.
Ihre Schule erhält so einen umfassenden Überblick über die gegenwärtige Umweltsituation.
Im Einzelnen werden unter anderem folgende
Untersuchungsbereiche betrachtet:
Die Untersuchungsbereiche
Allgemeine
Angaben
zur Schule
Gebäudestruktur
Außenanlagen
Energieverbrauch
Abfallsituation
Nutzung von
Büromaterialien
Verwendung von
Lehrmaterialien
Verbrauch von
Schülerbedarf
Reinigung des
Schulgebäudes
Einsatz von
Chemikalien
und anderen
Gefahrstoffen
Verkehrsanbindung
Lärmbelastung
Auf den kommenden beiden Seiten können
Sie am Beispiel der Themen Abfall und Energie ermessen, wie die Checklisten für die
vierzehn Untersuchungsfelder aussehen.
Wasserverbrauch
Einrichtung von
Cafeteria, Kiosk
oder schuleigener
Mensa
Im Allgemeinen sind sie so formuliert, dass
sie ohne größeren Aufwand auf Ihre Schule
übertragen werden können.
7
Checklisten
Checkliste zum
Gibt es ein Konz
g)
ept zur Abfallverm
Wenn ja, wie sie
ht
Größe der Müllge
Leerungen pro Ja
Abfall (Auszu
es aus?
eidung an Ihrer
ja
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nein
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Papier-Containe
r
„Gelbe Tonne”
Restmüll-Tonne
Glas-Container
Sonstiges
hr
Papier-Containe
r
„Gelbe Tonne”
Restmüll-Tonne
Glas-Container
Sperrmüll
Batterien
Abfallvolumen
(insgesamt) pro
m3
m3
m3
m3
m3
m3
mal
mal
mal
mal
mal
mal
Jahr
kg
davon Hausmüll
kg
Papier/Pappe
kg
Glas
kg
Metall
kg
„Grüner Punkt”
kg
Elektronikschro
tt
kg
Elektroschrott
kg
Sperrmüll
kg
Sondermüll
(Beispiele für So
ndermüll sind u.a
. Batterien, Leuc
kg
htstoffröhren, Kle
bstoffreste, Farb
-/Lackreste)
Stehen in Ihren
Klassenräumen
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r
zu
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ja
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teilweise
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schreiben!)
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Stehen zentrale
uchtstoffröhren
Behältnisse zur
bereit?
Sammlung von
Wie sieht der Pla
Batterien bereit?
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und auf Ihrem Pa
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usenhof Abfall
immer, in Ihrer
getrennt wird, we
Sporthalle
r ist für die Entle
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Werden die getre
nnt gesammelten
Abfälle auch de
zentralen Samm
r Verwertung zu
elplatz Ihrer Schu
geführt oder an
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einem
engekippt?
3
siehe hierzu Teichert, Volker: Umweltmanagement in Schulen.
Arbeitshilfe zur Umsetzung der EMAS-Verordnung am Beispiel der Dammrealschule Heilbronn
und der Internationalen Gesamtschule Heidelberg.
Heidelberg 2000: Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft.
8
Die Erhebungen zu den Untersuchungsfeldern können dabei in unterschiedlicher Art und Weise erfolgen.
An der Internationalen Gesamtschule
Heidelberg, der Fritz-Erler-Schule
Pforzheim und der Elektronikschule
Tettnang wurden die Untersuchungsbereiche von einzelnen Schulklassen
übernommen und damit im Fachunterricht bearbeitet. In den meisten Fächern sind Anknüpfungsmöglichkeiten
im Lehrplan vorhanden. An der Dammrealschule Heilbronn, der Eduard-MörikeSchule Ulm und der Realschule Wehr haben sich Arbeitsgruppen aus interessierten Schülerinnen und Schülern gebildet,
die dann in verschiedenen Kleingruppen
unter Anleitung einer Lehrerin oder eines
Lehrers die Daten erhoben und zusammengestellt haben.
Mittels Checklisten, die Ihrer Schule auf
Diskette zur Verfügung gestellt werden
3
können , ist es Ihren Schulklassen oder
Arbeitsgruppen möglich, die Umweltbelastungen an Ihrer Schule zu erheben.
Ein durchaus wichtiger Effekt bei der erstmaligen Durchführung eines Öko-Audits ist
dabei das Aufdecken von Datenlücken.
Manchmal hilft es schon weiter, wenn Sie
wissen, was Sie nicht wissen – aber wissen
sollten. Schwierig kann sich die Datenerhebung an Ihrer Schule dadurch gestalten, dass
Informationen bei ganz unterschiedlichen
Stellen erfragt werden müssen. Hierzu zählen
etwa der Hausmeister, das Abfallwirtschafts-,
Grünflächen- und Umweltamt, die Kämmerei
sowie die kommunalen Energieversorger und
die Schulverwaltung.
Checklisten
Checkliste zum
Energieverbrau
ch (Auszug)
Als Informations
quellen können
Zähler für Strom
(letzteres bitte ke
und Gas, Rechnu
nntlich machen
ngen, Liefersche
) herangezogen
ine und Schätzu
werden. Folgend
ngen
e Energiearten we
Energieart
rden in Ihrer Sc
hule eingesetzt
Einheit
:
Strom
Verwendung
kWh
Menge pro Jahr
Erdgas
cbm
Heizöl
l
Fernwärme
kWh
Kohle
kg
Koksgas
cbm
Erdwärme
kWh
Holz
kg
Sonnenenergie
kWh
Benzin
l
Diesel
l
Sonstiges
(Nichtzutreffend
es bitte streiche
n.)
Wie groß ist die
zu beheizende Flä
che?
Wie war der He
izenergieverbra
uch der letzten
Jahr
1996
1997
1998
1999
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fünf Jahre?
Menge
Kosten
Welche Tempera
tu
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Werden Messung
chrieben?
Klassenräume
Aufenthaltsräum
e
Gänge
Lehrerzimmer
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ja
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turen durchgefü
hrt?
Wie werden die
Heizungen in Ein
zelräumen reguli
Wie wird gelüftet
ert (Thermostatve
(Fenster, Klimaan
ntile)?
lage)?
Die einzelnen Untersuchungsfelder sollten
abschließend von Ihren Schülerinnen und
Schülern unter Anleitung einer Lehrerin oder
eines Lehrers jeweils in einem eigenen Bericht
zusammengefasst werden. Diese verschiedenen Einzelberichte sollten in etwa folgende
Struktur aufweisen:
Die verbale Zusammenfassung der Fragen
aus den Checklisten, ergänzt um Tabellen,
Graphiken und Schaubilder, Vergleiche und
Interpretationen der einzelnen Ergebnisse, die
Feststellung von Schwachstellen an der Schule
und eine Ableitung von Verbesserungsvorschlägen zum Umweltprogramm. Letztlich sind
die Berichte die Grundlage für Ihre Dokumentation zur ersten Umweltprüfung.
Um festzustellen, ob sich der schulische Umweltschutz verbessert oder verschlechtert hat,
ist in bestimmten zeitlichen Abständen die
Umweltprüfung an Ihrer Schule zu wiederholen. In der Fachsprache nennt man diese Wiederholung auch Umweltbetriebsprüfung.
9
Erarbeitung von Umweltprogramm
und Umweltzielen für Ihre Schule
Als Ergebnis der ersten Umweltprüfung werden im Umweltprogramm konkrete
Ziele und Tätigkeiten festgehalten. An Ihrer Schule kann so ein verbesserter
Schutz der Umwelt gewährleistet werden. Es werden Maßnahmen abgeleitet
und gegebenenfalls Fristen festgelegt, in denen die Maßnahmen umgesetzt
werden.
Nachdem Sie den Ist-Zustand Ihrer Schule
erhoben haben, ist nun als nächster Baustein
des Öko-Audits ein Umweltprogramm aufzustellen. Im Umweltprogramm wird von Ihnen
festgehalten, innerhalb welcher Zeiträume Sie
die Umweltsituation an Ihrer Schule verbessern wollen.
Von Ihrem Projekt-Team sollten dabei die
Ergebnisse der ersten Umweltprüfung herangezogen werden, um Vorschläge für die Umweltziele Ihrer Schule zu formulieren. Als
Grundlage für die Zielformulierung dienen
dem Team die zusammenfassenden Berichte
mit den Verbesserungsvorschlägen. Von den
Schulklassen oder Arbeitsgruppen wurde für
jeden der vierzehn Untersuchungsfelder der
Ist-Zustand erfasst, die Schwachstellen ermittelt und Vorschläge zu deren Behebung zusammengestellt.
Ihre Schule setzt sich im Rahmen des Öko-Audits Umweltziele, die innerhalb
einer festgelegten Frist von Ihnen erfüllt werden müssen.
Ziele
Maßnahmen
10
Zeitraum
Mögliche Umweltziele für Ihr schulisches
Umweltprogramm können unter anderem
sein:
• Reduzierung des Müllaufkommens um eine
bestimmte Prozentzahl
(bezogen auf ein Basisjahr);
• Minderung des Trinkwasserverbrauchs um
eine bestimmte Prozentzahl
(bezogen auf ein Basisjahr);
• Kontrolle der Wasserqualität;
• Verringerung der Abwasserbelastung;
• Reduktion des Energieverbrauchs um eine
bestimmte Prozentzahl
(bezogen auf ein Basisjahr);
• Verbesserung der Raumluft in den Schulzimmern;
• Verbesserung der Belüftung der Schulzimmer;
• Reduktion des Papierverbrauchs um eine
bestimmte Prozentzahl
(bezogen auf ein Basisjahr);
• Ausweitung bei der Beschaffung umweltfreundlicherer Produkte, Stoffe und
Materialien;
• Reduzierung der Schulreisen mit umweltbelastenden Verkehrsmitteln um eine bestimmte Prozentzahl
(bezogen auf ein Basisjahr);
• Pflege der Innenhofbegrünung;
• Einstieg in die Dachbegrünung;
• Verbesserung des Umweltverhaltens der
externen Nutzer;
• Integration des Öko-Audits in den
schulischen Unterricht.
Sobald das Projekt-Team seine Umweltziele
ausgearbeitet hat, sind diesen konkrete Vorschläge für eventuelle Umweltmaßnahmen
zuzuordnen. Danach wird festgelegt, in welchem Zeitraum und von wem die Maßnahmen
umgesetzt werden. Ihr schulisches Umweltprogramm sollte in etwa folgende Struktur
aufweisen:
Verantwortlich/zuständig
Erarbeitung von Umweltprogramm
und Umweltzielen für Ihre Schule
Die Internationale Gesamtschule Heidelberg
hat unter anderem als Ziel für den Bereich
Abfall eine Reduzierung des Müllaufkommens
um 25 Prozent innerhalb der kommenden
drei Jahre festgelegt. Dazu wurden dann unter
anderem vier Maßnahmen festgelegt, die
zwischen Anfang 1999 und Ende 2001 an der
Schule verwirklicht werden sollen:
• Wettbewerb aller Klassen zur Verhaltensänderung in Sachen Mülltrennung;
• Ersatz von abfallintensiven Produkten wie
Safttüten, Bechern etc. im Kiosk durch Säfte
in Mehrwegsystemen;
• Sponsoring der Sparkasse zur Einführung
einer Frühstücksbox mit Flasche zu
Schuljahresbeginn;
• Aufstellung von Biobehältern und
Restmülltonnen.
Verantwortlich für die Umsetzung Ihrer vorgeschlagenen Maßnahmen und die Erreichung Ihrer Umweltziele ist primär die Schulleitung. Aber auch Ihre Kolleginnen und
Kollegen, Ihre Schülerinnen und Schüler, die
Eltern, Ihr Hausmeister, das Umweltamt und
die anderen Ämter der Gemeinde, der Stadt
oder des Landkreises sowie die externen
Dienstleistungsbetriebe werden Sie in Ihren
Bemühungen unterstützen, das Umweltprogramm an Ihrer Schule zu verwirklichen. Das
aufgestellte Programm zur Verbesserung des
schulischen Umweltschutzes sollte sodann
Ihrer Gesamtlehrer- und Schulkonferenz zur
Beratung vorgelegt werden. Abgeschlossen
wird die Diskussion mit der Verabschiedung
Ihres endgültigen Umweltprogramms und
dessen Veröffentlichung.
Einführung eines
Umweltmanagements
Im Umweltprogramm sind – wie oben beschrieben – zuständige Personen in Ihrer
Schule zu nennen. Diese verantworten letztlich
die kontinuierliche Verbesserung des schulischen Umweltschutzes und die Erledigung
des Umweltprogramms. Die Festlegung von
Verantwortlichkeiten wird in der Fachsprache
als Umweltmanagement bezeichnet.
Mit dem Umweltmanagement werden an Ihrer Schule verantwortliche Strukturen
für die Verbesserung des schulischen Umweltschutzes geschaffen. Wichtig
ist dabei, dass auf allen Ebenen Ihrer Schule Personen gefunden werden, die
sich für die Umweltsituation verantwortlich fühlen. Die Umsetzung Ihres
Umweltprogramms kann nämlich nicht von Ihnen allein verwirklicht werden,
sondern bedarf der Unterstützung vieler. Dazu zählen etwa Ihr Hausmeister,
Ihre Kolleginnen und Kollegen, Ihre Schülerinnen und Schüler, die Eltern
und die Vertreterinnen und Vertreter aus den Ämtern der Gemeinde, der
Stadt oder des Landkreises.
Da das Umweltmanagement von Schule zu
Schule anders aussehen kann, kommt es darauf an, ein für Ihre Schule entsprechendes
Modell zu finden. In Ihrem Projekt-Team
sollten deshalb geeignete Modelle eines Umweltmanagements anderer Schulen diskutiert
werden.
Dabei sollten auch deren Vor- und Nachteile
erörtert werden. Hierzu bietet es sich an, dass
Sie sich den Aufbau eines Umweltmanagements bei anderen Schulen anschauen, indem
Sie deren Umwelterklärungen auswerten.
Darin wird in aller Regel das Umweltmanagement beschrieben. Anschließend sollten Sie
diskutieren, welche Gremien es in Ihrer Schule
gibt und welche auf jeden Fall in das Umweltmanagement eingebunden werden sollten. Es
sollte von Ihnen auch darauf geachtet werden,
verschiedene außerschulische Gremien (wie
etwa den Schulträger, das Amt für Umweltschutz oder Vertreter aus Ausbildungsbetrieben) anzusprechen und sie für die Mitarbeit
in Ihrem Umweltmanagement zu gewinnen.
11
Mitglieder des
Umweltmanagements
Um nicht allein für das Umweltmanagement
verantwortlich zu sein, sollten Sie auf allen
schulischen Ebenen entsprechende Ansprechpartner suchen und einzubinden versuchen.
So ist gewährleistet, dass sich in Ihrer Schule
viele Personen mit dem Thema Umweltschutz
beschäftigen. Auf jeden Fall sollten an Ihrem
Umweltmanagementsystem folgende Mitglieder beteiligt werden:
Der Managementvertreter der Schulleitung
Damit Ihr Umweltmanagement funktioniert,
ist in Ihrer Schulleitung eine Lehrerin oder
ein Lehrer zu benennen und mit entsprechenden Befugnissen auszustatten. Diese als
Managementvertreter der Schulleitung bezeichnete Person hat in erster Linie steuernd und
korrigierend einzugreifen. So übernimmt
sie/er zum Beispiel Verantwortung für die
Umsetzung des Umweltprogramms und für
den Kontakt zu den externen Partnern
(Gemeinde, Stadt, Landkreis, Reinigungsfirma,
Betreiber der Cafeteria und/oder des Kiosks).
Weitere Aufgaben sind die Beziehungen zur
Presse, das Einbringen des Themas Umweltschutz in den Sitzungen der Schulleitung, der
Gesamtlehrerkonferenz und der Schulkonferenz. Gleichermaßen hat sie/er darauf zu
achten, dass sich die Schulleitung den Aufgaben widmet, die ihr im Umweltprogramm
zugewiesen werden.
Vier Eltern als Vertreter
der Primar-, Orientierungs-,
Mittel- und Oberstufe
(werden gewählt)
Ein Vertreter aus der Verwaltung
der Internationalen Gesamtschule
Heidelberg
(wird bestimmt)
Ein Managementvertreter der
Schulleitung der Internationalen
Gesamtschule Heidelberg
(wird bestimmt)
Umwelt-Team
bestehend aus fünfzehn Vertretern,
wählt eine/n Umweltbeauftragte/n
aus seiner Mitte
Vier Lehrer aus den
Fachabteilungen werden auf den
Fachkonferenzen gewählt
12
Das Umwelt-Team
Ebenfalls von entscheidender Bedeutung für
Ihr schulisches Umweltmanagement ist es,
ein Umwelt-Team zu gründen, das als zentrales Beratungsforum für alle schulischen Umweltfragen und -aktivitäten tätig sein wird. In
ihm sollten Vertreter der Lehrer-, Schüler- und
Elternschaft sowie der Schulleitung, Verwaltung (u.a. Hausmeister und Sekretariat) und
4
Ämter aktiv mitarbeiten.
Im Zentrum des Umweltmanagements an
der Internationalen Gesamtschule Heidelberg
steht ein fünfzehnköpfiges Umwelt-Team. Es
setzt sich zusammen aus
• vier Schülerinnen und Schülern, die als
Vertreter für jede Stufe (Primarstufe: Klassen
1-4, Orientierungsstufe: Klassen 5 und 6,
Mittelstufe: Klassen 7-10 sowie Oberstufe:
Klassen 11-13) von einer Vollversammlung
der Umweltsprecherinnen und Umweltsprecher gewählt werden,
• vier Lehrerinnen und Lehrern, die für die
Amtszeit von zwei Jahren auf der Gesamtlehrerkonferenz gewählt werden. Sie vertreten die vier Fachabteilungen und werden –
sofern sie als Vertreter für eine andere Fachabteilung gewählt werden – zu deren Fachkonferenzen eingeladen,
• vier Elternvertretern, die ähnlich wie die
Schüler für je eine Stufe gewählt werden,
• einer Person aus der Verwaltung,
• einer/m Delegierten des Amtes für Umweltschutz und Gesundheitsförderung der Stadt
Heidelberg, die/der jeweils von Fall zu Fall
zu den Sitzungen des Umwelt-Teams eingeladen wird, und
• einem Managementvertreter der Schulleitung.
Ein Vertreter des Amtes für Umweltschutz und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg
(wird bestimmt)
Vier Verantwortliche aus der
Schülerschaft als Vertreter der
Primar-, Orientierungs-, Mittelund Oberstufe (werden gewählt)
4
Im Unterschied zum Projekt-Team, das ausschließlich für die Zeit der ersten
Umweltprüfung besteht, ist das Umwelt-Team spätestens mit dem Aufbau
eines Umweltmanagements einzurichten. Natürlich können Personen, die
sich bereits im Projekt-Team engagiert haben, auch Mitglieder des UmweltTeams sein.
Mitglieder des
Umweltmanagements
An der Fritz-Erler Schule Pforzheim werden
zusätzlich neben den Schülern, Lehrern und
Eltern sowie den Vertretern der Schulleitung
und der Stadt noch jeweils eine Person aus
Pforzheimer Ausbildungsbetrieben, der schu5
lischen Juniorfirma , dem Personalrat und
der Schülermitverantwortung in das UmweltForum berufen.
Ihr Umwelt-Team sollte mindestens viermal
pro Schuljahr tagen und aktiv am Prozess der
Entscheidungsfindung teilnehmen. Zu seinen
Aufgaben zählen u.a. die
• Bewertung der Ergebnisse aus Ihren
kontinuierlich zu wiederholenden
Umweltbetriebsprüfungen,
• Auswahl und Formulierung von Umweltzielen sowie
• Auswahl von Maßnahmenvorschlägen
für Ihr Umweltprogramm.
Daneben übernimmt Ihr Umwelt-Team zusammen mit der/dem Umweltbeauftragten
die Unterstützung von Schulklassen und Arbeitsgruppen aus Schülerinnen und Schülern
sowie Lehrerinnen und Lehrern bei der Ausarbeitung der Checklisten, der Erstellung von
Berichten und der Vorlage von Verbesserungsvorschlägen. Weitere Aufgaben sind die Beteiligung an der Umsetzung Ihres Umweltprogramms und Ihres Umweltmanagementsystems. Außerdem hat das Team festzustellen,
ob und inwieweit Ihre Umweltziele erreicht
werden konnten. Ebenso hat es sich Gedanken
darüber zu machen, wie die Lehrer und Schüler
für das Öko-Audit gewonnen werden können.
Die/Der Umweltbeauftragte
Aus der Mitte Ihres Umwelt-Teams ist schließlich ein Vorsitzender oder eine Vorsitzende
zu wählen, die/der als Umweltbeauftragte/r
tätig wird. Die oder der Umweltbeauftragte
hat gegenüber der Schulöffentlichkeit und
gegenüber den schulischen Leitungsgremien
beratende Funktion. Sie oder er sollte einen
engen Kontakt zur Schulleitung pflegen.
Zu den Aufgaben der/des Umweltbeauftragten
zählt im Wesentlichen die
• Berichterstattung an die Schulleitung
und das Umwelt-Team über die Entwicklung der Umweltschutzbemühungen an
Ihrer Schule,
• Weiterentwicklung von Information und
Kommunikation in Ihrer Schule zum
Thema Umweltbetriebsprüfung und Umweltmanagement,
• Umsetzung des Umweltprogramms,
• Einbindung des Umweltschutzes in die
Unterrichtsplanung,
• Förderung des Umweltgedankens in
allen Bereichen der Schule,
• Erstellung von Berichten an Ihr UmweltTeam.
Einzelne Aufgaben können an Schulklassen
oder Arbeitsgruppen Ihrer Schule sowie Ihr
Umwelt-Team delegiert werden; diese werden
seitens der/des Umweltbeauftragten in ihrer
Arbeit unterstützt.
Die Umweltsprecher
Um die Schülerinnen und Schüler Ihrer Schule von Anfang an in das Umweltmanagement
einzubinden, sollten zu Beginn jedes Schuljahres alle Klassen an Ihrer Schule – vergleichbar der Wahl von Klassensprechern – Umweltsprecherinnen und Umweltsprecher sowie
dessen Stellvertreter wählen. Sie sind gewissermaßen das Verbindungsorgan von Schulleitung und Umwelt-Team zur Schülerschaft;
sie können deshalb auch mit verantwortlich
dafür sein, dass einzelne Punkte des Umweltprogramms verwirklicht und umgesetzt werden. Auf einer Vollversammlung der Umweltsprecher und ihrer Stellvertreter werden
sodann die Teilnehmer für das Umwelt-Team
gewählt.
5
Die Juniorfirma wurde an der Fritz-Erler-Schule in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins
gegründet. Ihr vorrangiges Ziel besteht darin, den Schülerinnen und Schülern eigenverantwortliches
unternehmerisches Handeln beizubringen. In ihrem Geschäftsverhalten muss sich die Juniorfirma
an die Marktgegebenheiten anpassen. Im Schuljahr 2000/2001 übernimmt sie vier Geschäftsbereiche,
nämlich Verkauf von (umweltfreundlichen) Büromaterialien, Computerkurse für Kinder,
Nachhilfevermittlung sowie Gestaltung, Herstellung und Vertrieb von Schul-T-Shirts/Sweat-Shirts.
13
Mitglieder des
Umweltmanagements
Die Arbeitsgruppen von Schülern und Lehrern
Die Kommunalverwaltung
Um die Daten für die erste Umweltprüfung
und die weiteren Umweltbetriebsprüfungen
kontinuierlich verfügbar zu haben, sollten
Schulklassen oder Arbeitsgruppen an Ihrer
Schule mit der Datenerhebung betraut werden.
Vorschläge zu den Arbeitsschwerpunkten können über Aushang an Ihren Umweltbrettern
bekannt gegeben werden.
Im Rahmen Ihres Umweltmanagements sollte
auf jeden Fall ein enger Kontakt zu den Ämtern
der jeweiligen Gemeinde/Stadt oder des jeweiligen Landkreises gehalten werden. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, einen Vertreter des
Umweltamtes je nach thematischem Schwerpunkt zu den Sitzungen Ihres Umwelt-Teams
einzuladen. Die Entscheidung über die Teilnahme trifft das Amt in Abstimmung mit
der/dem Umweltbeauftragten. Außerdem sollte das Amt dafür verantwortlich zeichnen, für
Sie den Kontakt zu den anderen Ämtern bei
der jeweiligen Kommune (etwa zum Schul-,
Kultur- und Sportamt, Hochbau- und Tiefbauamt, Grünflächenamt, Stadtplanungsamt oder
zu den Entsorgungsbetrieben) herzustellen.
Neben Ihren Arbeitsgruppen zu den vierzehn
Untersuchungsfeldern sind weitere Arbeitsgruppen denkbar:
• Die AG Internet veröffentlicht ständig Ergebnisse Ihres Öko-Audits auf der Homepage und stellt sie dort zur Diskussion für
andere Schulen;
• Von der AG Fotografie werden Ihre ÖkoAudit-Aktivitäten dokumentiert und mögliche ökologische Schwachstellen an Ihrer
Schule aufgezeigt (z.B. mit prämiertem
„Foto des Monats”);
• Die AG Video oder AG Film macht einen
Dokumentarfilm über Ihre Öko-AuditAktivitäten;
• Der Erst- oder Nacherhebung einzelner
Umweltbereiche widmet sich die
AG Datenerhebung.
Als sinnvoll hat sich ein regelmäßiges Zusammenkommen der Arbeitsgruppen im Verlauf
eines Schuljahres erwiesen; bei Bedarf kann
diese „Regelung” aber auch verändert werden,
nämlich dann, wenn eine bestimmte Aufgabe
in kürzerer Frist zu erledigen ist. Die Arbeitsgruppen sollten sich darüber hinaus aktiv an
der Ausarbeitung von Maßnahmen beteiligen,
um die von Ihrem Umwelt-Team verabschiedeten Umweltziele zu erreichen.
14
Der Hausmeister
Ihr Hausmeister ist in aller Regel mit verantwortlich für die Beschaffung von Materialien,
die Verringerung des Energieverbrauchs, die
Sortierung des Abfallaufkommens und die
bestimmungsgemäße Lagerung von Stoffen
und Materialien. Ihm sollte vor diesem Hintergrund eine zentrale Rolle in Ihrem Umweltmanagementsystem zugewiesen werden.
Festlegung einer Umweltpolitik
für Ihre Schule
Parallel zur Erfassung des Ist-Zustandes in
Form der ersten Umweltprüfung und zum
Aufbau eines Umweltmanagements hat sich
Ihre Schule darüber Gedanken zu machen,
welche Umweltleitlinien sie in den kommenden fünf bis zehn Jahren erreichen will, und
welche sich verwirklichen lassen.
Die Umweltpolitik ist der Versuch, in allgemein
gehaltener Form zu beschreiben, in welcher
Richtung sich Ihre Schule im Umweltschutz
kontinuierlich verbessern will. Sie ist schriftlich
festzulegen und den Schulangehörigen und
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um
eine breite Grundlage in Ihrer Schule zu erreichen, sollte die Erarbeitung und Formulierung
der Umweltgrundsätze unter Beteiligung von
Lehrer-, Schüler- und Elternschaft durchgeführt werden.
Dieses Verfahren ist zwar aufwendig, aber
insoweit zu rechtfertigen, als die Umweltpolitik
quasi die umweltbezogene Verfassung Ihrer
Schule darstellt. Sie sollte von allen Schulangehörigen gleichermaßen mitgetragen werden.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist
die hohe Akzeptanz durch alle Mitglieder der
Schulgemeinschaft Ihrer Schule, also Lehrer,
Schüler und Eltern.
Wenn die Umweltpolitik durch einen Umweltgutachter validiert werden soll, hat sie bestimmten Mindestanforderungen zu genügen:
• So sollte ein Hinweis auf die Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung
der schulischen Umweltsituation und
der Verhütung von Umweltbelastungen
nicht fehlen.
• Ebenso ist es notwendig, dass sich Ihre
Schule in der Umweltpolitik zur Einhaltung der relevanten Umweltgesetze und
-vorschriften verpflichtet.
Zur Umweltpolitik zählen Pläne und Maßnahmen, die zu einer kontinuierlichen Verbesserung des schulischen Umweltschutzes führen. Ausgearbeitet
werden müssen dazu Umweltziele, die Ihre Schule langfristig erreichen will.
Die Ziele sind sodann in Handlungsgrundsätze umzusetzen.
• Weiter sollte die Einbeziehung Ihrer
Lehrer, Ihrer Schüler, Ihrer Eltern und Ihrer
Angestellten in das Umweltmanagementsystem angesprochen werden.
• Außerdem sollte in der Umweltpolitik
auf eine gewisse logische Ordnung der
Leitlinien geachtet werden. Als sinnvoll
könnte sich erweisen, zunächst etwas zu
den Grundsätzen zur Umweltbildung
und Umwelterziehung auszusagen, um
danach auf einzelne Aspekte des schulischen Umweltschutzes wie etwa Ressourceneinsparung, Biotopschutz und Schulhofbegrünung einzugehen. Ebenso sollte
in der Umwelterklärung das Verhalten
von externen Nutzern und Dienstleistungsunternehmen thematisiert werden.
Die Elektronikschule Tettnang hat folgende Umweltpolitik vorgelegt, aus der im Folgenden
Auszüge vorgestellt werden:
„Wir fühlen uns als Schule der nachhaltigen Zukunftssicherung verpflichtet. Wir wollen
daran mitwirken, die Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen, für die jetzige
und die nachfolgenden Generationen zu erhalten:
• Wir wollen kontinuierlich die Umweltbelastungen, die unsere Schule verursacht,
reduzieren und Ressourcen durch sparsamen Einsatz schonen.
• Unsere pädagogische Zielsetzung liegt darin, Umweltwissen zu vertiefen, Umweltbewusstsein im privaten, schulischen und beruflichen Leben zu erreichen.
Um diesen beiden Aufgaben gerecht zu werden, haben wir uns folgende Ziele gesetzt:
(...)
• Wir versuchen, den Ökologiegedanken als durchgängiges Unterrichtsprinzip umzusetzen
und die Erziehung für die Umwelt vor Ort zu praktizieren.
(...)
• Wir versuchen in allen Bereichen des schulischen Alltags Abfälle zu vermeiden,
Emissionen zu verringern, Energie und Wasser einzusparen und im täglichen Schulbetrieb die verwendeten Lehr- und Lernmaterialien sparsam einzusetzen und – wenn
möglich – mehrfach zu nutzen.
• Wir werden die an unserer Schule tätigen Dienstleistungsunternehmen und die
außerschulischen Nutzer unserer Schule zu ressourcensparendem umweltbewussten
Handeln anhalten. Bei den eingesetzten Materialien werden wir auf Verwendung von
ökologisch verträglichen Produkten drängen.
(...)
• Wir verpflichten uns, ein Umweltmanagementsystem einzurichten, unsere Arbeit
regelmäßig an unserem umweltpolitischen Leitbild zu messen und die aktuellen
Umweltvorschriften einzuhalten.”
15
Erstellung einer
Umwelterklärung
Zum letzten Baustein Ihres Öko-Audits zählt
die Zusammenfassung der Umweltpolitik, der
wichtigsten Ergebnisse der ersten Umweltprüfung, des Umweltmanagementsystems und
des Umweltprogramms Ihrer Schule zu einer
Umwelterklärung. Sie gibt Ihnen die Möglichkeit, auf der einen Seite die schulische Öffentlichkeit über Ihr Öko-Audit zu informieren,
zum anderen kann sie von Ihnen aber auch
dazu benutzt werden, die Ämter aus Ihrer
Gemeinde, Ihrer Stadt oder Ihrem Kreis, Ihre
Dienstleister und andere interessierte Schulen
von Ihren umweltpolitischen Anstrengungen
in Kenntnis zu setzen. Die bisherigen Schulprojekte zum Öko-Audit haben deutlich gezeigt,
dass Schulen immer dann bei Verhandlungen
mit dem Schulträger positiv gewürdigt werden,
wenn sie auf entsprechende Erfolge bei der
Einsparung von Abfall, Energie und Wasser
verweisen konnten. Überdies haben sich
die Aktivitäten auch vorteilhaft auf das
Sponsoringverhalten von örtlichen Betrieben,
Sparkassen und Banken ausgewirkt.
16
Inhalt Ihrer Umwelterklärung
Ihre Umwelterklärung sollte folgende Punkte
beinhalten:
1. Angaben zu Aufbau und Struktur Ihrer
Schule;
2. Beschreibung der Schwachstellen beim
Abfallaufkommen, Energie- und Wasserverbrauch, Materialverbrauch, Lärm und
Flächenverbrauch an Ihrer Schule;
3. Bewertung dieser Umweltaspekte;
4.Darstellung der Umweltpolitik, des Umweltmanagementsystems und des Umweltprogramms;
In der Umwelterklärung sollten Umweltprobleme von Ihnen offen angesprochen und
auch Schwachstellen offenbart werden.
Es sollten also jene Aspekte hervorgehoben
und herausgearbeitet werden, die sich in Ihrer
Schule als problematisch erwiesen haben oder
die schulisch umgeändert oder verbessert
werden sollen.
Schule
auf
Umweltkurs
Beschluss zur Teilnahme am
Öko-Audit durch Gesamtlehrerkonferenz
Gründung eines Projekt-Teams
Information der Schulkonferenz
und Schülermitverantwortung
Festlegung der Vorgehensweise
Kontaktaufnahme zum Schulträger
Erste Umweltprüfung:
Erfassung des Ist-Zustandes, Schwachstellen
Verbesserungsvorschläge
Information der Presse
Datenerfassung durch
Schülergruppen unter
der Moderation von Lehrern
Zwischenbilanz ziehen
Präsentation und Vergleich der Ergebnisse
Parallel zur ersten
Umweltprüfung
Festlegung einer
Umweltpolitik
Eventuell Wiederholung der ersten
Umweltprüfung
Erfassung des Ist-Zustandes, Schwachstellen
Verbesserungsvorschläge
Datenerfassung durch
Schülergruppen unter
der Moderation von Lehrern
Festlegung von Umweltzielen und
Erstellung eines Umweltprogramms
Verabschiedung des Umweltprogramms auf Schul- und
Gesamtlehrerkonferenz
Aufbau eines
Umweltmanagementsystems
Gründung eines
Umwelt-Teams
Konstituierung des
Umweltmanagementsystems
Erstellung einer
Umwelterklärung
Validierung
durch einen Umweltgutachter
Information der Presse
Prüfung von:
Umweltpolitik
Umweltprogramm
Umweltmanagementsystem
Teilnahmeerklärung
Standortregistrierung
Industrie- und
Handelskammer
oder Handwerkskammer
17
Wer ist im Einzelnen von Ihnen
zu Informieren?
Kontaktaufnahme
zum Schulträger
Bevor Sie an Ihrer Schule mit dem Öko-Audit
beginnen, sollten Sie sich mit dem Schulträger
in Verbindung setzen und mit ihm vereinbaren,
dass Einsparungen bei Energie, Wasser und
Abfall Ihrer Schule als anteiliger Betrag gutgeschrieben wird. In verschiedenen Städten
Baden-Württembergs gibt es hierzu unterschiedliche Vorstellungen: So wird etwa in
Heilbronn und in Pforzheim das „fifty-ftifty”Modell praktiziert, d.h. 50 Prozent der Einsparungen für Energie und Wasser werden den
beteiligten Schulen zur freien Verfügung gestellt, die restlichen 50 Prozent fließen dem
städtischen Haushalt zu. In Heidelberg hat
die Stadtverwaltung ein Prämiensystem eingerichtet, bei dem die Schulen 40 Prozent der
eingesparten Energiekosten für Sanierungen
und 40 Prozent für schulische Zwecke erhalten.
Die restlichen 20 Prozent entlasten den städtischen Haushalt.Darüber hinaus sollten Sie
nicht vergessen, das Schulamt bzw. Oberschulamt von Ihrem geplanten Projekt zum ÖkoAudit zu informieren. Außerdem können sie
das Projekt späterhin im (Ober) Schulamtsbezirk auch für andere Schulen bekannt machen,
indem für interessierte Lehrerinnen und Lehrer Fortbildungen angeboten werden.
Information von
Schülern und Eltern
Um die Schüler und die Eltern kontinuierlich
über das Öko-Audit zu unterrichten, sollten
Sie auf bereits vorhandene Informationsstrukturen zurückgreifen. Dies kann über Schülerbriefe, Stellwände, Plakate oder Videofilme
erfolgen. Die Eltern wiederum sollten durch
die Elternvertreter informiert werden. Hierfür
bieten sich Elternabende oder Elternsprechtage
an. Darüber hinaus können Sie an Ihrer Schule
Projekttage zum Öko-Audit durchführen, die
einmal der Information von Schülern und
Eltern dienen und zum anderen zur Erhebung
einzelner Daten genutzt werden können.
Für die ausländischen Eltern sollten entsprechende Informationen zusammengefasst
und übersetzt werden.
Beschluss durch die
Gesamtlehrerkonferenz
Die Gesamtlehrerkonferenzen beraten und
beschließen alle wichtigen Maßnahmen, die
für die Unterrichtsarbeit an Ihrer Schule notwendig sind. Diese kontinuierlich stattfindenden Konferenzen sollten genutzt werden, um
die Lehrerinnen und Lehrer über alle Bausteine
des Öko-Audits zu informieren. Außerdem
erscheint es ratsam, die Lehrerinnen und
Lehrer auf den Gesamtlehrerkonferenzen über
die Durchführung des Projektes und später
über die Umweltpolitik, das Umweltmanagementsystem, das Umweltprogramm und die
Umwelterklärung abstimmen zu lassen. Denn
nach § 44 Abs. 3 SchG sind die Beschlüsse
der Gesamtlehrerkonferenzen für Schulleitung
und Lehrer bindend.
Information der
Schulkonferenz
Die Schulkonferenz ist ein gemeinsames Organ aus Vertretern des Lehrerkollegiums, aus
Schülern und Vertretern des Elternbeirates
Ihrer Schule. Sie hat als Aufgabe, das Zusammenwirken von Schulleitung, Lehrern, Eltern
und Schülern zu fördern und über Angelegenheiten, die für Ihre Schule von wesentlicher
Bedeutung sind, zu beraten und zu beschließen. Auf diesem Hintergrund sollten die Mitglieder der Schulkonferenz über das geplante
Öko-Audit-Projekt und dessen weitere Entwicklung informiert werden. Gleichzeitig sollten
sie über die Umweltpolitik, das Umweltmanagementsystem und das Umweltprogramm mit
entscheiden dürfen.
Wie lange brauchen Sie
für Ihr Öko-Audit?
Für die Umsetzung des Öko-Audits werden
nach den bisher vorliegenden Erfahrungen in
etwa zwei Schuljahre benötigt. Um von vornherein einen Eindruck von der zeitlichen Belastung zu bekommen, sollten Sie einen ungefähren Zeitplan für das Projekt erarbeiten.
Erste vorbereitende Gespräche sollten daher
18
bereits vor Beginn des eigentlichen Projektstarts stattfinden. Als sinnvoll hat sich im
Rahmen der bisher durchgeführten Projekte
erwiesen, in dieser Zeit verschiedene Institutionen (wie etwa Schulamt, Schulverwaltungsamt und Umweltamt) zu informieren. Außerdem sollte in dieser Zeit der Kontakt zu den
Wie lange brauchen Sie
für Ihr Öko-Audit?
Lehrerkollegen aufgenommen werden, um
mit ihnen die Planung für das kommende
Schuljahr abzustimmen. Hierbei geht es in
erster Linie darum, Lehrerinnen und Lehrer
zu gewinnen, die mit ihrer Klasse die Erhebungen der einzelnen Untersuchungsfelder
durchführen. Sollten Sie sich dazu entscheiden,
Arbeitsgruppen zu bilden, so müssen diese
frühzeitig beantragt werden, damit der einzelnen Lehrerin oder dem einzelnen Lehrer die
entsprechenden Stunden zugewiesen werden
können.
Außerdem sollte das geplante Projekt in die
Gremien Ihrer Schule (Gesamtlehrerkonferenz,
Schulkonferenz und Schülermitverantwortung) eingebracht werden, damit auch diese
sich bereits Gedanken darüber machen können,
welche Personen sie in das Projekt-Team entsenden. Zu Beginn des Schuljahres sollten
dann die Arbeitsgruppen oder Schulklassen
mit ihrer Arbeit an der ersten Umweltprüfung
beginnen, die in etwa ein knappes halbes Jahr
dauern dürfte.
Für eventuelle Nacherhebungen müssen Sie
nochmals ein Vierteljahr veranschlagen. In
diesem ersten Schuljahr sollten Sie zudem
die Umweltpolitik für Ihre Schule aufstellen
und verabschieden.
Im zweiten Schuljahr steht dann zunächst die
Wiederholung einzelner Erhebungen von den
Schulklassen oder Arbeitsgruppen an. Für
diese zweite Datenerfassung benötigen sie
nochmals etwa drei bis vier Monate. Aus dem
Vergleich der jeweiligen Ergebnisse leiten Sie
schließlich das Umweltprogramm für Ihre
Schule ab. Hierfür brauchen Sie rund ein
Vierteljahr. Parallel zur Aufstellung des Umweltprogramms sollten Sie auch mit dem
Aufbau Ihres Umweltmanagementsystems
beginnen. Die Erstellung der Umwelterklärung
wird Sie nochmals drei Monate beschäftigen,
indem sie den Text schriftlich festhalten, ihn
mit Ihren Kolleginnen und Kollegen abstimmen und einzelne Abschnitte modifizieren,
kürzen oder erweitern.
Was heisst Validierung durch einen
Umweltgutachter für Ihre Schule?
Die auf den zurückliegenden Seiten vorgestellten Bausteine des Öko-Audits können Sie
abschließend durch einen Umweltgutachter
bewerten lassen.6
Dieser Vorgang wird als Validierung bezeichnet.
Durch den Gutachter erhalten Sie dann eine
offizielle Teilnahmeerklärung, wonach Ihre
Schule alle Kriterien nach der EMAS-Verordnung erfüllt hat. Bevor Sie sich jedoch für einen
Gutachter entscheiden, sollten Sie mehrere
Angebote einholen, denn deren Kosten differieren doch zum Teil erheblich.
An der Dammrealschule Heilbronn und der
Internationalen Gesamtschule Heidelberg
hatte der Umweltgutachter jeweils zu überprüfen, ob die beiden Schulen alle Vorgaben nach
der EMAS-Verordnung eingehalten haben und
ob die Daten und Informationen, die von den
beiden Schulen vorgelegt wurden, zutreffend
sind. Ziel seiner Tätigkeit war die offizielle
Bestätigung des vorgelegten Entwurfs einer
Umwelterklärung.
Vom Umweltgutachter wurden bei seinem
Besuch das Schulgebäude und das Gelände
besichtigt, Gespräche mit den Lehrern, Schülern und dem Projekt-Team geführt und alle
erforderlichen Unterlagen eingesehen.
Zu ihnen gehörten unter anderem:
• Angaben zur Schule,
• Beschreibung des Umweltmanagementsystems,
• Übersicht über die beide Schulen betreffenden Umweltgesetze und -verordnungen,
• zusammenfassender Bericht zur ersten
Umweltprüfung,
• Entwurf der Umwelterklärung mit Umweltpolitik und Umweltprogramm.
6
Eine Liste der Umweltgutachter können Sie bei der Deutschen Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter (DAU), Adenauerallee 148, 53113 Bonn, Tel.: 0228-104-2220,
Fax: 0228-104-2226, e-mail: [email protected] ordern.
19
Was heisst Validierung durch einen
Umweltgutachter für Ihre Schule?
Die zu tragenden Kosten für die Validierung lagen bei rund 7.000,– DM
zuzüglich 16% Mehrwertsteuer und setzten sich wie folgt zusammen:
Kosten für Validierung
Tage
Kosten
Zeitaufwand für den Gutachter vor Ort
Zeitaufwand für Dokumentenprüfung / Bericht
Reisekosten und Spesen (geschätzt)
Gebührenabrechnung mit der DAU
Gebühren der Standortregistrierung durch Industrieund Handelskammer oder Handwerkskammer
1 Tag
1,5 Tage
–
–
ca. 2.000,– DM
ca. 3.000,– DM
ca. 700,– DM
ca. 800,– DM
–
ca.
Gesamt
Ihre Schule sollte versuchen, für die Übernahme der Validierungskosten örtlich ansässige
Sponsoren zu gewinnen. Gegebenenfalls können Sie auch bei Ihrem Schulträger nachfragen,
ob er bereit ist, einen Anteil an den Kosten zu
500,– DM
ca. 7.000,– DM
übernehmen. Darüber hinaus ist es möglich,
etwa für den Druck Ihrer Umwelterklärung
örtliche Druckereien oder Druckbetriebe anzusprechen.
Welche Vor- und Nachteile bringt die
Validierung durch einen Umweltgutachter?
Sicherlich werden Sie sich angesichts der
vorher aufgeführten Kostenaufstellung die
berechtigte Frage stellen, warum Ihre Schule
dieses Geld aufbringen soll. Diese Frage muss
jede Schule letztlich für sich beantworten.
Doch es gibt eine Reihe von Argumenten, die
für eine offizielle Validierung durch einen
Umweltgutachter sprechen.
Erstens wird das von Ihnen aufgebaute Umweltmanagementsystem in regelmäßigen Abständen von außen durch einen unabhängigen
Experten bewertet. Die auftretenden Schwachstellen werden somit tatsächlich offengelegt
und korrigiert, denn nur so kann eine kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes
in Ihrer Schule gewährleistet werden.
Zweitens werden in Ihrer Schule offiziell
begutachtete Strukturen geschaffen. Sie können damit nicht mehr ohne weiteres wieder
aufgehoben werden. Damit entfällt für Sie das
Argument, dass es sich hierbei lediglich um
die „Spielwiese” von einigen wenigen Ökobewegten handelt.
20
Drittens hat ein validiertes Umweltmanagement auch eine nicht zu unterschätzende
Außenwirkung, weil es in der Öffentlichkeit
positiv registriert wird. Vor allem Betriebe mit
einem eigenen Umweltmanagement dürften
die Bemühungen in Ihrer Schule durchaus
positiv bewerten – wie die bisherigen ÖkoAudit-Projekte in den verschiedenen Schulen
deutlich gemacht haben.
Viertens dienen die jährlich zu wiederholenden
Umweltprüfungen dazu, das Thema Umweltschutz auf allen Ebenen Ihrer Schule permanent wach zu halten. Würde ein gewisser
externer Druck entfallen, bestünde die Gefahr,
dass der Umweltschutzgedanke angesichts
des Schulalltags langsam in den Hintergrund
gedrängt wird. Zweifellos würden dann die
notwendigen und arbeitsintensiven Arbeiten
im Rahmen des Öko-Audits unterbleiben.
Fünftens hilft die Validierung auch dazu, das
durch den Umweltgutachter „sanktionierte"
Umweltprogramm tatsächlich abzuarbeiten,
sofern Ihre Schule bereit ist, sich auch in drei
Jahren wieder der Begutachtung von außen
zu stellen.
Welche Vor- und Nachteile bringt die
Validierung durch einen Umweltgutachter?
Als nachteilig könnte sich für Sie vor allem
der hohe bürokratische Aufwand erweisen,
denn im Rahmen eines Öko-Audits sind eine
Reihe von Formalismen zu erfüllen, damit
Ihre Schule letztlich die offizielle Teilnahmeerklärung durch den Umweltgutachter erhalten kann.
Weiter wird vielfach kritisiert, dass umweltbedingte Verbesserungsvorschläge erst in ein
Umweltprogramm eingebracht werden müssen
und nicht gleich umgesetzt werden können.
Vielen Lehrern und Schülern ist dieser Prozess
zu langwierig; sie möchten gleich handeln
und nicht erst in einigen Monaten.
Nicht zuletzt wird auch die fehlende Pädagogik
beim Öko-Audit bemängelt. Vieles muss von
Ihnen erst noch erarbeitet werden. Entsprechendes didaktisches Material für den Einsatz
im Unterricht liegt gegenwärtig (noch) nicht
vor. Darin kann allerdings auch eine Chance
zur Erarbeitung eigener Materialien liegen.
Was können Schulen machen, die nicht
das gesamte Öko-Audit bearbeiten wollen?
Die bisherigen Erfahrungen aus der ersten
Phase des Modellprojektes „Schule auf
Umweltkurs” machen deutlich, dass sich einige Schulen noch damit schwer tun, alle zuvor
aufgeführten Bausteine des Öko-Audits bis
zum Ende hin zu durchlaufen, sofern sie vorher nicht bereits einzelne Untersuchungsfelder
behandelt haben. Diesen Schulen soll im Rahmen des Förderprogramms „Schule auf
Umweltkurs” ab dem Schuljahr 2001 /2002
die Möglichkeit eröffnet werden, sich zunächst
auf zwei Untersuchungsfelder aus dem ÖkoAudit zu konzentrieren.
Es hat sich nämlich als äußerst sinnvoll erwiesen, zur langfristigen Festigung von Umweltaktivitäten ein Team von Lehrern, Schülern,
Eltern, Hausmeistern und eventuell von Vertretern des Amtes für Umweltschutz und/oder
des Schulverwaltungsamtes zu haben, welches
die Untersuchungsfelder bearbeiten kann. Auf
diese Weise können die Umweltbemühungen
in Ihrer Schule auf eine breite Basis gestellt
werden. Mit diesem Team könnten dann gegebenenfalls auch die weiteren Bausteine hin
zum Öko-Audit (mit oder ohne Validierung)
durchgeführt werden.
Erstes Modul:
Erarbeitung von
zwei der vierzehn Untersuchungsfelder
Zweites Modul:
Öko-Audit ohne Validierung
Ihre Schule könnte sich im ersten Modul mit
einzelnen Themen des schulischen Umweltschutzes beschäftigen. Das Schwergewicht
Ihrer Umweltprüfung könnte im ersten Jahr
auf zwei der folgenden vier Untersuchungsfelder, nämlich Heizung/Strom (Energie), Wasser/Abwasser, Materialverbrauch und Abfall
liegen. Die entsprechenden Daten lassen sich
zum Teil bei den örtlichen Ämtern Ihrer Kommune (z.B. dem Amt für Umweltschutz, dem
Abfallamt, den Wasserversorgungs- und Energieversorgungsbetrieben) abfragen bzw. können mit diesen zusammen erstellt werden.
Wie beim Öko-Audit auch sollten Ihre Erhebungen gleich so angelegt sein, dass nicht nur
Schwachstellen festgehalten, sondern auch
Verbesserungsvorschläge für die kommenden
Jahre erarbeitet werden. Zugleich sollte an
Ihrer Schule schon frühzeitig über gewisse
Verantwortlichkeiten für den schulischen Umweltschutz nachgedacht werden.
In einem zweiten Modul könnte sich Ihre
Schule darauf konzentrieren, nur bestimmte
Bausteine des Öko-Audits zu erfüllen. Dies
könnten unter anderem sein:
• die Erstellung einer Umweltpolitik,
• die Durchführung der ersten Umweltprüfung mit den vierzehn Untersuchungsfeldern wie etwa der Beschreibung und Analyse der Außenanlagen und der Gebäudestruktur, des Energieverbrauchs und des
Abfallverhaltens sowie des Büromaterials
und des Schülerbedarfs,
• die Verabschiedung eines Umweltprogramms und
• der Aufbau eines Umweltmanagementsystems.
Im Unterschied zum Öko-Audit würden für
Sie beim zweiten Modul die Erstellung der
Umwelterklärung und die Validierung durch
den Umweltgutachter entfallen.
21
Was können Schulen machen, die nicht
das gesamte Öko-Audit bearbeiten wollen?
Vor allen Dingen kleineren Schulen (z.B.
Grundschulen), die über keine entsprechenden
personellen Kapazitäten verfügen, könnte so
die Chance geboten werden, die Umsetzung
von schulischen Umweltaktivitäten zu strukturieren, ohne dass größere formale Vorgaben
einzuhalten sind, mit denen sich einige der
bisherigen Modellschulen schwer taten.
Drittes Modul:
Durchführung eines Öko-Audits mit Validierung
Beim dritten Modul hätte Ihre Schule alle
zuvor aufgeführten Bausteine des Öko-Audits
zu bearbeiten, um am Ende Ihres schulischen
Projektes das offizielle Prüfsiegel nach der
EMAS-Verordnung durch den Umweltgutachter zu erhalten.
Verglichen mit den anderen beiden Modulen
ist das dritte Modul sowohl zeitlich als auch
personell für Sie am aufwendigsten. Doch in
der Innen- und Außenwirkung birgt das ÖkoAudit die Chance, den Umweltschutz langfristig zu einem ausnahmslosen Bestandteil Ihrer
Schule zu machen. Sie erhalten auf diese
Weise in der Öffentlichkeit ein unverwechselbares Umweltprofil.
Die zuvor vorgestellten Module verstehen sich
nicht als Gegensätze, sondern können von
Ihnen als aufeinander aufbauend genutzt
werden. Je nach den von Ihnen bereits geleisteten Vorarbeiten und Ihren eigenen Kapazitäten sollten Sie sich überlegen, mit welchem
der drei Module sie in das Förderprogramm
„Schule auf Umweltkurs” einsteigen wollen.
Was bringt das Öko-Audit für die
schulische Umweltbildung?
Als erstes können Sie – aufbauend auf den
Bildungsplänen – Ihre Schülerinnen und Schüler in einzelnen Themenfeldern des ÖkoAudits und des schulischen Umweltschutzes
(z.B. in Fragen der Energienutzung, des Wasserverbrauchs, des Materialverbrauchs, der
Abfallvermeidung und -reduzierung sowie des
Umweltmanagements) unterrichten. So können diese motiviert werden, sich aktiv an der
Gestaltung ihres schulischen Umfeldes zu
beteiligen. Gerade die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler ist ein wesentliches Element des Öko-Audits; daher sollte von Ihnen
immer wieder versucht werden, sie in der
einen oder anderen Form in den Öko-AuditProzess zu integrieren. Eine vergleichende
Analyse von Jugendlichen im Alter von 15 bis
27 Jahren in Baden-Württemberg und Sachsen
hat nämlich ergeben, dass sich immerhin
mehr als die Hälfte der Befragten für den
7
Umwelt- und Naturschutz einsetzen würden .
Die Jugendlichen engagieren sich allerdings
nur dann, wenn die Mitarbeit Spaß macht.
Darüber hinaus muss es ihnen auch etwas für
ihr weiteres Leben bringen und sie müssen
mitbestimmen können, was zu tun ist.
Daneben bietet Ihnen das Öko-Audit die Möglichkeit, Umweltbildung querschnittartig, das
heißt fächerübergreifend, handlungsorientiert,
projektorientiert und kooperativ anzugehen.
In Ihrer Schule können damit neue Formen
der Zusammenarbeit zwischen Schülern und
Lehrern eingeübt und erprobt werden. Ihre
Schülerinnen und Schüler erlernen im Rahmen Ihrer Datenerhebungen für das ÖkoAudit Teamfähigkeit, lernen unterschiedlichste
Informationsquellen bei kommunalen Ämtern,
bei Stadt- und Wasserwerken usw. zu nutzen,
müssen sich bei diesen Einrichtungen durchfragen und lernen sogar, eigene Messungen
(etwa Boden- und Wasserproben, Lärmmessungen) durchzuführen. Ihr Prinzip sollte sein:
Möglichst wenig Vorgaben, um Ihren Schülerinnen und Schülern viel Freiraum bei der
Vorgehensweise und der Organisation ihrer
Arbeit zu geben.
Ihre Schülerinnen und Schüler können im
Rahmen des Öko-Audits in Form von eigenen
Erhebungen und Untersuchungen auf den
Unterricht und das Schulleben Einfluss nehmen, indem sie die Umwelt an Ihrer Schule
7
siehe Institut für Marktforschung: Jugend ’99 in Baden-Württemberg und in Sachsen. Leipzig/Stuttgart 1999, 55f.
22
Was bringt das Öko-Audit für Ihre
schulische Umweltbildung?
verantwortlich mit gestalten und verändern.
Zwar werden Ihren Schülerinnen und Schülern Checklisten zur Verfügung gestellt, mit
denen sie die verschiedenen Untersuchungsfelder des Öko-Audits (z.B. Abfall, Energie,
Verkehr, Reinigung, Emissionen, Wasser und
Abwasser, Wasser- und Bodenqualität, Bodenversiegelung und Materialeinsatz) untersuchen
und erheben können. Doch an jeder Schule
herrschen andere Strukturen, so dass die
Checklisten von Ihren Schülern und Lehrern
eigenständig anzupassen sind. Diese Form
der Selbstorganisation ist ein weiterer wesentlicher Baustein des Öko-Audits.
Daneben können Ihre Schülerinnen und Schüler durch die Mitarbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen Schlüsselqualifikationen erwerben und einüben. Durch die Datenerhebung
und -auswertung erlernen sie beispielsweise,
ein Untersuchungsfeld selbstständig zu bearbeiten, mit Schwierigkeiten umzugehen und
die Arbeitsergebnisse zu präsentieren. In den
Arbeitsgruppen üben sie ein, sich mit anderen
Mitschülerinnen und Mitschülern zu verständigen, mit ihnen zusammenzuarbeiten und
Verantwortung für die Qualität der erhobenen
Ergebnisse zu übernehmen. Außerdem erlernen sie auch Fähigkeiten, die sie später in die
Arbeits- und Berufswelt einbringen können.
Im Rahmen Ihres Öko-Audits können Sie
zudem neue innovative Methoden einsetzen,
um so neue Lernformen an Ihrer Schule einzuführen. Unter anderem könnten dies sein:
• Projektarbeit an den Hauptschulen in Form
der Projektprüfung oder an den Gymnasien
in Form der Seminarkurse;
• Formen der Moderation und Präsentation;
• Formen von Gruppenarbeit.
Die inhaltlich-thematischen Schwerpunkte
Ihres Öko-Audits sollten sich vorwiegend auf
die vier Untersuchungsfelder Heizung/Strom,
Wasser/Abwasser, Materialverbrauch und
Abfall stützen, können aber auch die Bereiche
Außenanlagen, Verkehr und Ernährung/Gesundheit umfassen. Ihre Schülerinnen und
Schüler können mit der Durchführung des
Öko-Audits Umweltschutz in Ihrem konkreten
Umfeld, nämlich dem Lernort Schule, erleben.
An wahrnehmbaren Beispielen lernen sie, sich
verantwortlich für die umweltbedingte Verbesserung in Ihrer Schule einzusetzen. Und das
Ganze geschieht nicht allein, sondern in Arbeitsgruppen. Die Schülerinnen und Schüler
sollen bei der Datenerhebung und -auswertung
Spaß haben und sich mit eigenen Gedanken
und Überlegungen in das Geschehen an ihrer
Schule einbringen.
Das Öko-Audit bietet dazu konkreten Anschauungsunterricht, da die Schüler in realen Lebenssituationen und in einem realen Umfeld
Kompetenzen erwerben, die sie später gewinnbringend einsetzen können. Außerdem bietet
es die Möglichkeit, dass sie das in der Schule
Gelernte in Ansätzen auch auf den privaten
Bereich, auf den späteren Arbeitsplatz und
auf das Mobilitäts- und Freizeitverhalten übertragen können.
Ziel Ihres Öko-Audits könnte zudem sein, den
Eltern eine neue Funktion im Alltag Ihrer
Schule zuzuweisen: Sie unterstützen und
prägen zukünftig die Entwicklung hin zu einer
ökologisch gestalteten Schule, indem sie im
Rahmen Ihres Öko-Audits Aufgaben übernehmen und den Gedanken des Umweltschutzes
nach außen tragen. Darüber hinaus werden
sie späterhin auch an Ihrem Umweltmanagementsystem mitwirken. Die Bund-LänderKommission8 spricht in ihrem Orientierungsrahmen „Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung” von „verständigungs- und werteorientiertem Lernen”, das von den Schulbeteiligten erlernt werden solle. Doch nicht überall wird die Beteiligung der Eltern gleichermaßen gelingen: Denn je nach Schulart kann
sie unterschiedlich ausfallen.
Mit der Durchführung eines Öko-Audits wird
der Umweltschutz an Ihrer Schule ständig
weiterentwickelt und es gehen beständig neue
Impulse auf Ihren Schulalltag aus. Lernen
kann – so die Ausführungen der Bund-LänderKommission – dabei zu einem selbstorganisierten, kontinuierlichen Verbesserungsprozess ausgebaut werden.
8
siehe Bund-Länder-Kommission: Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Orientierungsrahmen,
Heft 69. Berlin 1998, 29
23
Beispiele für Schulen in
Baden-Württemberg, die bereits ein
Öko-Audit durchgeführt haben.
Internationale
Gesamtschule
Heidelberg
Organisatorischer Aufbau und Unterrichtsstruktur
Die Internationale Gesamtschule Heidelberg
(IGH) ist eine der größten Schulen BadenWürttembergs. Im Schuljahr 1999/2000 wurden dort 1.600 Schülerinnen und Schüler von
153 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
Die IGH wurde 1975 als Modellschule im
Süden Heidelbergs gegründet: Zu diesem
Zeitpunkt entstanden dort gerade die drei
neuen Wohngebiete Hasenleiser, Boxberg und
Emmertsgrund, für die eine weiterführende
Schule notwendig war.
Als Gesamtschule will die IGH mehr
Chancengleichheit verwirklichen, indem sie
den Schülerinnen und Schülern durch die
Orientierungsstufe noch zwei Jahre Zeit lässt,
sich für eine Schulart (Gymnasium, Realschule,
Hauptschule) zu entscheiden. In die Orientierungsstufe (Klasse 5) können Schülerinnen
und Schüler genommen werden, die das Ziel
der Grundschule erreicht haben. Sie werden
dann in allen Fächern in leistungsheterogenen
Gruppen unterrichtet. Mit Beginn des zweiten
Halbjahres der Klasse 5 erfolgt in den Fächern
Englisch und Mathematik eine Leistungsdifferenzierung in zwei Fachleistungskurse (Grundkurs: G-Kurs, Erweiterungskurs: E-Kurs). Die
IGH ist eine Ganztagesschule mit Pflichtunterricht und Ganztagesangeboten von 7.45 bis
16.00 Uhr. Es gibt einen freien Nachmittag.
In der eineinhalbstündigen Mittagspause wird
ein Mittagessen in der Kantine angeboten.
24
Die Mittagspause wird für zahlreiche Arbeitsgemeinschaften im musischen, technischen,
sportlichen und naturwissenschaftlichen
Bereich genutzt. Die Hausaufgabenbetreuung
ist ein weiteres Ganztagesangebot der IGH;
die Teilnahme hieran ist freiwillig.
Durchführung von Umweltprojekten
Seit Anfang der 90er Jahre hat die IGH verschiedene Projekte zum Thema Abfall, Boden
und Begrünung, Ernährung und Gesundheit,
Verkehr und Energie durchgeführt. Die Ergebnisse wurden von Lehrern und Schülern
parallel zum Unterricht oder in Form von
Arbeitsgemeinschaften erarbeitet. Dafür hat
die IGH eine Reihe von Preisen von der Stadt
Heidelberg und der Deutschen Umweltstiftung sowie vom BUND Baden-Württemberg
erhalten.
Mit Beginn des Schuljahres 1996/97 begann
die IGH mit dem Modellvorhaben „Schule und
Öko-Audit”, das finanziell durch die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziell
gefördert wurde. In dem Vorhaben führte ein
Projekt-Team umfangreiche Erhebungen über
die von der IGH ausgehenden Umweltbelastungen aus, erstellte eine Ökobilanz, formulierte Verbesserungsvorschläge und baute ein
Umweltmanagementsystem auf. Im Januar
1999 wurde der IGH dann nach eingehender
Prüfung durch einen Umweltgutachter das
europaweit gültige Siegel gemäß der EMASVerordnung verliehen.
Schon während des Projektes konnte beispielsweise der Energieverbrauch im Schuljahr
1996/97 um rund 200.000 kWh und 1997/98
um fast 400.000 kWh verringert werden. Im
Schuljahr 1998/99 wurden nochmals 190.000
kWh eingespart. Im Rahmen des sogenannten
E-Team-Projekts der Stadt Heidelberg erhielt
die IGH 40 Prozent der eingesparten Gelder
und investierte diese in eine 1,2 kWh-Solaranlage, in eine Windkraftanlage und andere
Energiesparmaßnahmen. Daneben ist auch
der Wasserverbrauch seit 1995 kontinuierlich
zurückgegangen: Die Verbrauchsminderung
ist nicht nur ökologisch geboten, sondern auch
ökonomisch sinnvoll. Immerhin entstanden
durch den Gesamtverbrauch an Wasser 1997
Kosten von 86.000,– DM plus Abwasserkosten in Höhe von 50.000,– DM.
Das Umweltmanagement wurde in das Schulsystem der IGH eingepasst, mit dessen Hilfe
Abläufe so geregelt werden können, dass möglichst wenig Umweltbelastungen entstehen.
Hierzu wurde ein Umwelt-Team geschaffen,
das sich aus Schülern, Lehrern, Eltern, einem
Vertreter des Umweltamtes der Stadt Heidelberg und einem Mitglied der Schulleitung
zusammensetzt. Eine Umwelterklärung wurde
formuliert, in der die ökologischen Bemühungen der IGH ausführlich für die Schüler- und
Lehrerschaft, die Eltern, die Anwohner und
mögliche Interessenten aus dem Umwelt- und
Bildungsbereich zusammenfassend dargelegt
wurden.
25
Beispiele für Schulen in
Baden-Württemberg, die bereits ein
Öko-Audit durchgeführt haben.
Dammrealschule
Heilbronn
Organisatorischer Aufbau und Unterrichtsstruktur
Die Dammrealschule ist in der Innenstadt von
Heilbronn angesiedelt. Untergebracht ist die
Schule in einem Gebäude, das aus dem Jahre
1908 stammt. An der Dammrealschule
Heilbronn wurden im Schuljahr 1999/2000
528 Schülerinnen und Schüler von 34 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Rund ein
Viertel der Schüler kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Griechenland, Italien
und der Türkei oder sind Kinder von Spätaussiedlern.
Der Gebäudekomplex der Dammrealschule
beherbergt neben der Dammrealschule auch
noch die Dammgrundschule. Dort wurden im
Schuljahr 1999/2000 knapp 430 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Ferner gehören
zum Komplex auch zwei Turnhallen, die
einmal von der Dammrealschule und zum
anderen von der Dammgrundschule genutzt
werden.
Unterrichtet werden an der Dammrealschule
Heilbronn die Fächer Religionslehre oder
Ethik, Deutsch, Erdkunde, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Englisch/Französisch, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Sport, Musik,
Bildende Kunst und Textiles Werken, die zum
Teil in das Modellvorhaben integriert waren.
26
Eine zusätzliche Wochenstunde in den Klassen
7 und 8 ist für das Pflichtthema „Informationstechnische Grundkenntnisse” zu verwenden.
Daneben gibt es von Klasse 7 bis 10 noch den
Wahlpflichtbereich mit den Fächern Natur
und Technik, Mensch und Umwelt sowie
Französisch/Englisch. Zu bestimmten Themengebieten werden darüber hinaus Arbeitsgemeinschaften angeboten.
Durchführung von Umweltprojekten
Neben der Internationalen Gesamtschule Heidelberg hat auch die Dammrealschule Heilbronn an dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanzierten Modellvorhaben
„Schule und Öko-Audit” teilgenommen. Verglichen mit der IGH hatte die Dammrealschule
in der Vergangenheit noch keine größeren
Umweltschutzaktivitäten an ihrer Schule durchgeführt. Das Öko-Audit eröffnete der Dammrealschule somit erstmalig die Möglichkeit zur
Profilbildung auf dem Gebiet des schulischen
Umweltschutzes. Als Folge des Vorhabens ist
bis 2002 ein umfangreiches Umweltprogramm zu verwirklichen:
Gefordert wird darin die Reduzierung des Müllaufkommens um 25 Prozent, die Minderung
des Trinkwasserverbrauchs um 5 Prozent und
die Verringerung des Energieverbrauchs um
10 Prozent. 1999 konnten als Folge des eingeführten Umweltmanagementsystems rund
6.000,– DM bei den Energiekosten eingespart
werden. Die von der Dammrealschule verabschiedete Umweltpolitik ist in veränderter Form
in die Schulordnung übernommen worden.
Aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit wurde das
Modellvorhaben unter anderem von der Stiftung Landesgirokasse „Natur und Umwelt”
mit 10.000,– DM unterstützt. Darüber hinaus
erhielt die Dammrealschule von der Kreissparkasse Heilbronn 2.000,– DM; zusätzlich wurde der Dammrealschule von der Firma Läpple
nach der erfolgreichen Validierung im Januar
1999 eine finanzielle Unterstützung in Höhe
von DM 1.000,– gewährt.
Im Schuljahr 1997/98 erhielten die Schülerinnen und Schüler der Dammrealschule bei der
Aktion „Der Umweltpreis”, der von der Heilbronner Stimme, S 4 Frankenradio Heilbronn,
den Stadtwerken Heilbronn und der Gasversorgung Süddeutschland ausgeschrieben wurde, für ihren Beitrag den ersten Preis, einen
Scheck über 1.000,– DM. Bei einem Gespräch
mit der Stadt Heilbronn wurde zudem vereinbart, dass die Dammrealschule ab Januar 2000
als eine von vier Heilbronner Pilotschulen am
„fifty-fifty-Modell” teilnimmt. 60 Prozent der
eingesparten Energiekosten stehen am Ende
eines Jahres der Dammrealschule für schulische Zwecke zur Verfügung.
27
Beispiele für Schulen in
Baden-Württemberg, die bereits ein
Öko-Audit durchgeführt haben.
Fritz-Erler-Schule
Pforzheim
Organisatorischer Aufbau und Unterrichtsstruktur
Die Fritz-Erler-Schule Pforzheim (FES) wurde
1972 von dem Stuttgarter Architekturbüro
Behnisch & Partner entworfen und 1977 offiziell eingeweiht. Sie besteht aus einem Schulgebäude mit 60 Klassenzimmern sowie einer
integrierten Sport- und Schwimmhalle. Drei
Gebäudetrakte, jeweils um ein halbes Stockwerk versetzt, ermöglichen kurze übersichtliche Wege. Das Atrium im Innern der Schule
öffnet den Raum, Glasfassaden fluten ihn mit
Licht. Auf drei Seiten ist das Gebäude von
Straßen umgeben, auf der westlichen Seite
befinden sich Wohnblocks. Aufgrund der Bauweise mit Glas, Holz und Stahl weist das Gebäude auf energetischem Gebiet einige Mängel
auf: So wurden etwa am schlecht isolierten
Glasdach entlang laufende Heizungsrohre abgeschaltet, 350 überflüssige Leuchtstoffröhren
herausgeschraubt und in zwanzig Klassenzimmern flexible Pressspankörper mit Alufolie
eingebaut, um die Wärme der Heizkörper aufzufangen. Bei der Fritz-Erler-Schule handelt es
sich um eine berufliche Schule (kaufmännische
Richtung) mit 1.837 Schülern und 106 Lehrern
im Schuljahr 1999/2000. Etwa die Hälfte der
Schülerschaft kommt aus dem Bereich der
kaufmännischen Berufsschule mit den Ausbildungsberufen Kauffrau/Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, Industrie-,
Bank-, Büro- und Informatikkaufleute.
28
Die weiteren Schülerinnen und Schüler besuchen entweder das drei- oder sechsjährige
Wirtschaftsgymnasium mit dem Abschluss
der allgemeinen Hochschulreife, die zweijährige Berufsfachschule mit dem Abschluss der
Fachschulreife oder das Duale Berufskolleg
für Abiturienten mit dem Abschluss Immobilien- oder Finanzassistent.
Durchführung von Umweltprojekten
Seit Januar 1997 beteiligt sich die FES am
Energiesparkonzept für Schulen der Stadt
Pforzheim, das wie folgt aussieht: 30 Prozent
der eingesparten Gelder verbleiben bei der
Stadt, 30 Prozent stehen zur freien Verfügung
der Schule, 40 Prozent werden in das Schulgebäude für Energiesparmaßnahmen investiert. An diesem Projekt nehmen mittlerweile
rund 15 Schulen der Stadt Pforzheim teil.
Mit Beginn des Schuljahres 1997/98 wurde
die FES in das auf drei Jahre hin angelegte
Projekt „Klimafreundliche und energiesparende
Schule” des Ministeriums für Umwelt und
Verkehr Baden-Württemberg aufgenommen.
Der Schulträger verpflichtete sich, der Schule
100 Prozent der Einsparbeträge zur Verfügung
zu stellen. Für das Kalenderjahr 1997 stellte
die Stadt Pforzheim im Haushalt 1998 der
FES 46.000,– DM zur Verfügung (Einsparerfolg in den Bereichen Strom und Heizung);
der Einsparertrag im Jahre 1998 betrug
64.000,– DM. Im Vordergrund dieses Projekts
standen pädagogische Aspekte: In mehreren
fächerübergreifenden Einheiten wurde – zunächst in der Mittelstufe und in der Jahrgangsstufe 11 – das Umweltthema erörtert.
Seit Januar 1999 nahm die FES am Modellvorhaben „Schule auf Umweltkurs: klimafreundlich,
energiesparend, ressourcenschonend” des Ministeriums für Umwelt und Verkehr BadenWürttemberg teil. Im Rahmen dieses Vorhabens wurde erprobt, ob das Öko-Audit auch
von Schulen angewendet werden kann. Ein
Projekt-Team initiierte und koordinierte über
einen Zeitraum von knapp zwei Jahren die
vielfältigen Aufgaben. Von März bis November
1999 wurden dabei von den Schülerinnen
und Schülern die Daten für die erste Umweltprüfung 1998 ermittelt, danach wurden bis
Juli 2000 noch die relevanten Zahlenangaben
für 1999 erhoben, um bereits mögliche Vergleiche anzustellen. Im Herbst 2000 wurde
dann ein Umweltprogramm festgelegt und
ein Umweltmanagementsystem eingerichtet.
Am 13. Dezember 2000 fand die erfolgreiche
Validierung durch einen Umweltgutachter
9
statt . Durch das installierte Umweltmanagement gelang es der FES, auch zu einer Vernetzung mit den Ausbildungsbetrieben der Region zu kommen.
Ziel des erst im Schuljahr 1999/2000 begonnenen Bund-Länder-Projektes „Bildung für eine
nachhaltige Entwicklung” ist es, das Öko-Audit
pädagogisch weiterzuentwickeln. Im Einzelnen
sind folgende Teilprojekte geplant:
Eine „Juniorfirma” verkauft ab dem Schuljahr
2000/2001 Schreibmaterialien, die den Kriterien der Umweltpolitik entsprechen (ökologische und ökonomische Aspekte bezüglich
Produktion, Material, Entsorgung). Daneben
soll versucht werden, die Themen aus den
Bereichen „Umweltschutz”, „Ressourcenschonung”, „Gerechtigkeit zwischen den
Generationen” und „Gerechtigkeit zwischen
den Ländern” fächerübergreifend in allen
Schularten und Jahrgangsstufen zu behandeln.
9
Die Umwelterklärung der Fritz-Erler-Schule kann
beim Umweltbeauftragten bestellt werden (Adresse
siehe im Abschnitt „An wen können Sie sich wenden?”).
29
Beispiele für Schulen in
Baden-Württemberg, die bereits ein
Öko-Audit durchgeführt haben.
Elektronikschule
Tettnang
Organisatorischer Aufbau und Unterrichtsstruktur
Im Schuljahr 1999/2000 wurden in der Elektronikschule Tettnang (EST) 697 Schülerinnen
und Schüler von 60 Lehrerinnen und Lehrern
unterrichtet. Sie verteilen sich auf die Schularten Berufsschule, Berufskolleg und Fachschule.
Das Schulgebäude setzt sich aus einem Altund einem Neubau zusammen: Während der
2
Altbau mit etwa 2.800 m aus dem Jahre 1972
stammt, wurde die EST 1991 um einen Neu2
bau mit rund 4.000 m erweitert. In diesen
beiden Gebäudekomplexen befinden sich
12 Klassenräume und 29 Fachräume. Das
Bildungsangebot der Elektronikschule umfasst
die Bereiche Erstausbildung und berufliche
Weiterbildung. Das Alter der Schülerinnen
und Schüler schwankt – bedingt durch das
Bildungsangebot – von 16 bis zu 35 Jahren.
Schulträger ist der Bodenseekreis mit Sitz in
Friedrichshafen.
In der Berufsschule werden elektronische und
informationstechnische Berufe im dualen
System Schule/Betrieb angeboten. Gegenwärtig werden ca. 270 Schülerinnen und Schüler
mit steigender Tendenz in diesen beiden
Berufen ausgebildet. Zum Teil wird das erste
Lehrjahr vollschulisch im Rahmen einer
Berufsfachschule absolviert.
30
Die einjährigen und zweijährigen Berufskollegs führen Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss je nach Schulbesuchsdauer zum/zur
Technischen Assistenten/in, einem qualifizierten Berufsabschluss für die Bereiche Elektrotechnik, Informations- und Kommunikationstechnik. Die Fachhochschulreife kann begleitend erworben werden. 180 Schülerinnen und
Schüler durchlaufen zurzeit diese Bildungsgänge.
Die berufliche Weiterbildung in Fachschulen
(Techniker-Schule) mit dem Abschluss
„staatlich geprüfter Techniker” hat an der EST
eine lange Tradition. Mit den Fachrichtungen
Elektrotechnik, Medizintechnik, Automatisierungstechnik/Mechatronik, Medien und
Informationssysteme und der Zusatzqualifikation Umwelttechnik war die Elektronikschule
bei der Einrichtung bundesweiter Vorreiter.
240 Schülerinnen und Schüler (Vollzeit oder
berufsbegleitend) holen sich augenblicklich
das Rüstzeug für berufliche Erfolge.
Durchführung von Umweltprojekten
Seit dem Schuljahr 1996/97 nahm die EST
am Projekt „Klimafreundliche und energiesparende Schule” des Ministeriums für Umwelt und
Verkehr Baden-Württemberg teil. Verglichen
mit 1995 hat die Elektronikschule bis zum
Jahre 1998 knapp 30.000 kWh eingespart; das
entsprach einer Kostenreduzierung von rund
15.000,– DM. Im gleichen Zeitraum ist der
Heizenergieverbrauch weitgehend konstant
geblieben. Der Wasserverbrauch konnte zwischen 1995 und 1998 um 12 Prozent reduziert
werden; die Wasser-/Abwasserkosten der EST
konnten so um rund 1.200,– DM vermindert
werden. Mit den eingesparten Geldern hat die
EST 1996 zunächst eine Photovoltaik-Anlage
gebaut. Diese Anlage ermöglicht der Elektronikschule eine Einspeisung ins öffentliche
Netz. 1998 wurde schließlich eine solarthermische Anlage auf dem begehbaren Flachdach
in Betrieb genommen. Die Anlage wird sowohl
zur Brauchwassererwärmung (Cafeteria) als
auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt.
Im Jahr 2000 wurde ergänzend ein KleinBlockheizkraftwerk angeschafft. Damit ist es
möglich, einen Großteil der elektrischen
Grundlast abzufangen, den Spitzenlastverbrauch an elektrischer Energie zu mindern
und im Winter die Wärme an das Heizungssystem abzugeben.
Im Rahmen des Projektes hat das EST-Klimateam verschiedene Aktionen an der Elektronikschule durchgeführt:
An einem Solartag der Schulen wurden in
Zusammenarbeit mit dem Schulamt Tettnang
500 Schülerinnen und Schüler mit ihren
Klassenlehrern von Haupt-, Real- und Förderschulen sowie Gymnasien eingeladen.
Nach einer Einführung in die Umweltproblematik hatten die Schülerinnen und Schüler
die Aufgabe, einen Solar-Lernparcours mit
vielen Fragen und Themen aus dem Bereich
der Solartechnik zu bewältigen. Die Solartage
werden aufgrund der großen Resonanz künftig
alle zwei Jahre veranstaltet. Jeweils kurz nach
Schuljahresbeginn werden die neuen Schülerinnen und Schüler an einem besonderen
Aktionstag in das Abfallkonzept der EST eingeführt. Die Elektronikschule wurde aufgrund
ihrer Aktivitäten im Klimaschutz 1999 beim
internationalen Nachhaltigkeitswettbewerb
mit einem Preis ausgezeichnet.
Seit Januar 1999 beteiligte sich die EST
am Projekt „Schule auf Umweltkurs: klimafreundlich, energiesparend, ressourcenschonend”
des Ministeriums für Umwelt und Verkehr
Baden-Württemberg.
Im Rahmen des Aktionstages „Erste Umweltprüfung” im Juli 1999 untersuchten mehr als
250 Schülerinnen und Schüler mit Unterstützung ihrer Lehrerinnen und Lehrer die umweltrelevanten Bereiche an der EST.
Die Daten wurden zusammengetragen und
ausgewertet. Mit Beginn des Schuljahres
2000/2001 wurden in jeder Klasse UmweltKlassensprecher gewählt. Sie sind Ansprechpartner für den Umweltbeauftragten und das
in allen Umweltfragen zentrale Beratungsgremium, das Umwelt-Team. Zudem sollen sie
den Umweltgedanken in die Klassen tragen.
Am 15. März 2001 wurde das Umweltmanagement durch einen externen Umweltgutachter
10
validiert und für gültig erklärt.
10
Die Umwelterklärung der EST kann beim Umweltbeauftragten
angefordert werden. Die Adresse finden Sie auf Seite 38.
31
Beispiele für Schulen in
Baden-Württemberg, die bereits ein
Öko-Audit durchgeführt haben.
Eduard- Mörikeschule Ulm
Organisatorischer Aufbau und Unterrichtsstruktur
Die Eduard-Mörike-Schule Ulm ist eine Grundund Hauptschule mit Werkrealschule. Sie liegt
im Stadtteil Böfingen, einem Stadtrandgebiet
im Osten von Ulm. Er wurde ab 1960 erbaut
und durch immer neue Wohnbaugebiete
vergrößert. Dort leben zurzeit etwa 11.000
Menschen. Es ist eine gemischte Bevölkerung,
der Anteil der ausländischen Mitbürger liegt
bei etwa 20 Prozent, auffallend ist ein hoher
Anteil an Aussiedlerfamilien und älteren
Menschen.
Im Schuljahr 1999/2000 besuchten 570 Schülerinnen und Schüler die Eduard-MörikeSchule. Sie werden von 42 Lehrerinnen und
Lehrern in 26 Klassen unterrichtet: 350 Schüler
in den 14 Klassen der Grundschule, 200 Schüler in 10 Klassen der Hauptschule und insgesamt 20 Schüler in zwei Förderklassen für
Spätaussiedlerkinder. Von den Schülerinnen
und Schülern sind ca. ein Fünftel ausländischer Nationalität, aber auch 115 Kinder aus
Aussiedlerfamilien, oftmals mit einem sehr
geringen deutschen Wortschatz.
Die Eduard-Mörike-Schule liegt im Grünen
2
auf einer Gesamtfläche von ca. 33.000 m .
Um das Hauptgebäude, dem Atrium, mit den
Verwaltungs- und Fachräumen der Hauptschule, liegen insgesamt fünf einzelne Pavillons
und die Turnhalle mit Sportplatz.
32
Die Gebäude wurden in den 60er Jahren erbaut und befinden sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Von den einzelnen
Klassenzimmern besteht jeweils ein direkter
Zugang auf Rasenflächen mit einem alten
Baumbestand. Die gesamte Schule wird in
den nächsten drei Jahren generalsaniert.
Durchführung von Umweltprojekten
In den Schuljahren 1994/95 und 1995/96 lag
der Schwerpunkt der Umweltaktivitäten auf
der Müllvermeidung und Müllsortierung. In
Zusammenarbeit mit den Eltern, der Schülermitverwaltung und dem Hausmeister wurde
ein Konzept entwickelt, mit dem der „Schulmüll”
um die Hälfte reduziert werden konnte – ein
1.100-Liter-Container konnte eingespart werden. Die Aktion „Klimafreundliche und energiesparende Schule” des Ministeriums für Umwelt
und Verkehr Baden-Württemberg wurde ab
dem Schuljahr 1996/97 als sinnvolle Fortsetzung des Müllprojektes angesehen. Trotz dieses Projektes ist der Heizenergieverbrauch in
den zurückliegenden Jahren nur unwesentlich
verringert worden: 1995 lag er bei 1.083 MWh,
1998 bei 1.063 MWh. Ursache hierfür dürfte
einerseits der bauliche Zustand der Schule,
zum anderen die Heizungsanlage selbst sein,
die im kommenden Jahr erneuert werden soll.
Auch der Stromverbrauch konnte seit 1995
nicht maßgeblich reduziert werden: Er lag in
den zurückliegenden vier Jahren durchschnittlich bei 42.500 kWh pro Jahr.
Die Schwerpunkte der schulischen Umweltaktivitäten an der Eduard-Mörike-Schule liegen
vorrangig im pädagogischen Bereich.
Besonders im Heimat- und Sachkundeunterricht werden wichtige Erfahrungen mit der
Umweltbildung gemacht. Erste Auseinandersetzungen mit Wasser, Luft, Feuer und Strom
finden in praktischen Versuchen statt.
1998 wurde eine Solaranlage in Betrieb genommen, mit der die Schülerinnen und Schüler die technische Anwendung von alternativen
Energieformen erlernen können. Dabei kann
sich jede Schülerin und jeder Schüler zeitlich
und leistungsmäßig einbringen, indem sie an
kurzen Arbeitsgemeinschaften wie „Wir bauen
einen Solarkocher” oder an Langzeitangeboten
wie „Umgang mit Solarzellen” teilnehmen.
Noch in diesem Jahr soll zusätzlich eine Windkraftanlage installiert werden.
Neben der Fritz-Erler-Schule und der Elektronikschule Tettnang konnte auch die EduardMörike-Schule das Projekt „Schule auf Umweltkurs: klimafreundlich, energiesparend, ressourcenschonend” am 21. Februar 2001 erfolgreich mit
der Validierung der Umwelterklärung durch
11
einen externen Umweltgutachter abschließen.
Mit der Teilnahme am Öko-Audit seit Anfang
1999 wurden die Bemühungen zur Umwelterziehung und zu den Energiesparmaßnahmen sinnvoll fortgesetzt. Umweltschutz stellt
mit der Einrichtung des Umweltmanagementsystems nicht mehr die Summe einzelner
Maßnahmen dar, sondern begreift sich als
langfristige, strategische Aufgabe mit dem
Ziel einer stetigen Verbesserung der Umweltsituation an der Eduard-Mörike-Schule.
Daneben wurde auf dem Schulgelände ein
Gartenhaus erstellt, das als Raum für Geselligkeit und für Gartenfeste genutzt werden kann.
Das Gartenhaus ist in den Getreide-, KräuterBlumen- und Gemüsegarten integriert, so dass
die Schülerinnen und Schüler an das Thema
Garten und Natur herangeführt werden
können. Der Garten wird bewusst als Teil des
Unterrichts betrachtet. Ferner beteiligt sich
die Eduard-Mörike-Schule am Projekt „Bildung
und Erziehung für eine nachhaltige Entwicklung”
der Bund-Länder-Kommission mit dem The-
ma „Eine Puppe auf Textilabenteuerreise”.
Dieses Projekt soll die Schülerinnen und
Schüler in die sozialen, ökologischen und
ökonomischen Grundlagen der Schafzucht
und der Schäferei einführen.
11
Die Umwelterklärung kann bezogen werden beim Umweltbeauftragten der Eduard-Mörike-Schule Ulm, dessen Adresse
finden Sie auf Seite 38.
33
Beispiele für Schulen in
Baden-Württemberg, die bereits ein
Öko-Audit durchgeführt haben.
Realschule
Wehr
Organisatorischer Aufbau und Unterrichtsstruktur
An der Realschule Wehr wurden im Schuljahr
1999/2000 von 28 Lehrkräften 390 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die sich insgesamt auf sechzehn Klassen verteilen.
Wie in der Dammrealschule Heilbronn werden
auch in Wehr die Fächer Religionslehre oder
Ethik, Deutsch, Erdkunde, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Englisch/Französisch, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Sport, Musik
und Bildende Kunst angeboten. In einer zusätzlichen Wochenstunde wird in den Klassen
7 und 8 das Pflichtthema „Informationstechnische Grundkenntnisse” behandelt. Zu bestimmten Themengebieten werden darüber
hinaus Arbeitsgemeinschaften angeboten.
Die Realschule Wehr hat im Jahre 1976 offiziell
ihre heutigen Räumlichkeiten bezogen.
1997 errichtete der Schulträger, die Stadt Wehr,
ein zweites Schulgebäude, das sowohl von der
Realschule als auch von der benachbarten
Grund- und Hauptschule genutzt wird. Im
Zuge des Neubaus wurde die gesamte Heizungsanlage auf den neuesten technischen
Stand gebracht, alle Zimmer sind individuell
regelbar.
34
Durchführung von Umweltprojekten
Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet die Realschule Wehr nach der Projektmethode, bisher
hat sich die Schule an zwei größeren Umweltprojekten beteiligt. Seit dem Schuljahr
1995/96 bis zum Schuljahr 1997/98 nahm
die Realschule Wehr an dem Projekt
„Klimafreundliche und energiesparende Schule”
des Ministeriums für Umwelt und Verkehr
Baden-Württemberg teil. Verglichen mit den
anderen hier vorgestellten Schulen hat die
Realschule Wehr das Projekt vorrangig pädagogisch ausgerichtet und weniger in technische
Anlagen investiert. Nach Auffassung des Lehrerkollegiums seien langfristige Energieeinsparungen nur durch ein geändertes
Umweltbewusstsein zu verwirklichen.
Deshalb wurde auf die Anschaffung eines
Computers zur Steuerung der Heizung verzichtet, denn eine solche Maßnahme hätte
bereits ca. 40 Prozent des Projektbudgets
beansprucht und nicht zu einer Verhaltensänderung geführt. Finanziell betrachtet ist
diese Auffassung zwar kostengünstiger, doch
eine ressourcensparende Wirkung tritt erst
mittel- oder langfristig ein.
Seit Anfang 1999 wirkt die Realschule Wehr
am Modellvorhaben „Schule auf Umweltkurs:
klimafreundlich, energiesparend, ressourcenschonend” des Ministeriums für Umwelt und
Verkehr Baden-Württemberg mit. Das Forum,
bestehend aus der Projektleiterin, dem Schulleiter, sechs Lehrkräften, zwei Elternteilen und
drei Schülern, initiiert die vielfältigen Aufgaben
und koordiniert sie. Die erste Umweltprüfung
für das Jahr 1999 ist mittlerweile abgeschlossen. Ende 2000 wird das Umweltmanagementsystem der Realschule Wehr aufgebaut.
35
Was hat das Programm
„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung”
mit dem Öko-Audit zu tun?
In dem auf fünf Jahre angelegten Programm
„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” der
Bund-Länder-Kommission für Bildungspla12
nung und Forschungsförderung (BLK) hat
sich unter anderem das Land Baden-Württemberg dazu verpflichtet, das Öko-Audit nach
der EMAS-Verordnung hin zu einem Nachhaltigkeitsaudit weiterzuentwickeln.
Dieser Aufgabe haben sich insgesamt sechs
Programm-Schulen aus Krautheim, Pforzheim,
Sindelfingen, Stutensee, Ulm und Wertheim
angenommen.
Insgesamt sieht das BLK-Programm „21” drei
Module vor, an denen sich die einzelnen Bundesländer in unterschiedlicher Form beteiligen.
Im ersten Modul „Interdisziplinäres Wissen”
werden die „Syndrome globalen Wandels”,
das Themenfeld „Umwelt und Entwicklung”,
das Thema „Nachhaltiges Deutschland” und
das Verhältnis von „Gesundheit und Nachhaltigkeit” behandelt.
Das zweite Modul „Partizipatives Lernen” sieht
als Schwerpunkt das Thema „Partizipation in
der lokalen Agenda 21” vor. Als weitere Aufgabe wird der Aspekt „Gemeinsam für die nachhaltige Stadt” oder „Gemeinsam für die nachhaltige Region” angegangen. Ferner werden
in diesem Modul „Nachhaltigkeitsindikatoren”
aufgestellt. Im Rahmen des dritten Moduls
„Innovative Strukturen” wird ein Schulprofil
„Nachhaltige Entwicklung” erarbeitet. Weitere
Themen sind „Neue Formen externer Kooperation” und „Schülerfirmen und nachhaltige
Ökonomie”. Dieses Programm-Set wird in
Baden-Württemberg vom Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde an der
Universität Stuttgart bearbeitet.
Ein weiteres Thema des dritten Moduls ist das
„Nachhaltigkeitsaudit an Schulen”, das für
Baden-Württemberg vom Landesinstitut für
Erziehung und Unterricht koordiniert wird.
Dieses Programm-Set, das auch noch von
Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen
umgesetzt wird, hat folgende Ziele, die unmittelbar an die gewonnenen Erfahrungen zum
Öko-Audit anknüpfen:
Erstens gilt es das Öko-Audit pädagogisch
abzuändern und zu erweitern. Dabei soll für
die jeweilige Schule nur ein besonders relevanter Energie-/Stoffstrom exemplarisch untersucht und bewertet werden.
Zweitens soll die unterrichtliche Behandlung
von Themen nachhaltiger Entwicklung (u.a.
thematische Relevanz in den verschiedenen
Klassenstufen, Fragen der methodischen Umsetzung) erprobt und mit handlungsorientiertem Vorgehen sowie außerschulischen Kooperationspartnern verbunden werden.
Drittens soll in das Nachhaltigkeitsaudit auch
das Schulleben einbezogen werden, indem
Veranstaltungen, Verkäufe, Ausflüge und Reisen sowie Schullandheimaufenthalte nach
nachhaltigen Kriterien bewertet werden.
Viertens ist das Schulumfeld so zu gestalten,
dass Freizeit und Lernen im Hinblick auf eine
nachhaltige Entwicklung erlebbar gemacht
werden.
Fünftens soll das Nachhaltigkeitsaudit zu einem allgemein nachvollziehbaren, in die Regelpraxis übertragbaren Verfahren gestaltet
werden.
12
Die BLK ist das ständige Gesprächsforum für alle den Bund und die Länder gemeinsam berührenden
Fragen des Bildungswesens und der Forschungsförderung. Zur Umsetzung der „Agenda 21” im
Bildungsbereich veröffentlichte die BLK 1998 den Orientierungsrahmen „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung”. Die darin formulierten Zielvorstellungen für die Schulen führten bereits
1999 zur Verabschiedung des BLK-Modellprogramms „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung”,
kurz BLK-Programm „21” genannt. Daran sind 14 Bundesländer beteiligt.
36
Welche weiterführende Literatur
zum Thema Öko-Audit gibt es?
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Umwelterziehung Berufliche Schulen. Stuttgart 1999 (zu beziehen
über: http://www.gswe.hd.bw.schule.de/umwelt/ordner/)
Volker Teichert: Umweltmanagement in Schulen. Arbeitshilfe zur Umsetzung der EMAS-Verordnung am
Beispiel der Dammrealschule Heilbronn und der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (mit inliegender
Diskette). Heidelberg 2000 (Bezugsadresse: Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft,
Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg, Tel.: 06221-91 22-0, Fax: 06221-16 72 57, e-mail: [email protected])
Inka Bormann/Friedrun Erben/Gerhard de Haan (Hrsg.): Schulprofil durch Öko-Audit. Hamburg 2000
(Bezugsadresse: Verlag Dr. Reinhold Krämer, Postfach 13 05 84, 20105 Hamburg, Tel.: 040-410 14 29,
Fax: 040-45 57 70, e-mail: kraemer@ kraemer-verlag.de)
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus/Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung
und Umweltfragen/Institut für Management und Umwelt (Hrsg.): Umweltaudit an Schulen. Ein neues
Instrument zur Umwelterziehung. München 1999 (Bezugsadresse: Druckhaus Kastner, Schloßhof 2-4, 85283
Wolnzach, Tel.: 08442-92 53-0, Fax: 08442-22 89, e-mail: [email protected])
Welche Informationsquellen
gibt es im Internet?
http://www.klimanet.baden-wuerttemberg.de
Diese Website berichtet von neun der rund vierzig Modellschulen, die sich in den zurückliegenden Jahren am
Programm „Klimafreundliche und energiesparende Schule” in Baden-Württemberg beteiligt haben. Der Nutzer
findet dort Materialien und erhält detaillierte Tipps für andere Schulen und den Schulträger.
http://www.umweltbildung.de
Auf dieser Website können Informationen der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) abgerufen
werden. Die ANU ist ein Zusammenschluss verschiedener Umweltzentren in Deutschland. Im Internet gibt es
Hinweise auf Veranstaltungen, Fortbildungen, Materialien und mögliche Referenten.
http://www.umweltschulen.de
Die Internet-Adresse des Umweltbüros Nord e.V. gibt Tipps über Schulen, die ein Öko-Audit durchgeführt und
ein Umweltmanagement in ihrer Schule eingeführt haben. Ebenso enthält die Homepage des Umweltbüros
Informationen zu Schulen, die sich vorrangig mit der Einsparung von Abfall, Energie und Wasser beschäftigen.
Zugleich können Sie sich einen Newsletter Umweltschulen per e-mail zusenden lassen, in dem über Umweltprojekte
zur Lokalen Agenda 21, Umweltpreise, Umweltliteratur und Veranstaltungen berichtet wird.
http://www.umwelterziehung.de
Auf dieser Website der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) finden Sie Berichte über Tagungen
und Termine zum Themenbereich Umwelt. Gleichzeitig erhalten Sie Informationen über das Projekt „Umweltschule
in Europa”, einem europaweiten Zusammenschluss von Schulen, die sich mit dem Thema Umweltschutz
beschäftigen.
http://www.blk21.de
Diese Website des Arbeitsbereiches Umweltbildung der Freien Universität Berlin berichtet über das BLK-Programm
„21” – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. In ihr stellen sich die beteiligten Bundesländer mit ihren Modulen
vor, sie gibt eine Übersicht über die bisher veröffentlichten Materialien und man kann dort das neue Journal „21
– Das Leben gestalten lernen” bestellen. Diese Zeitschrift will Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Interessierte
aus dem außerschulischen Raum, praxisnah über Projekte zur nachhaltigen Entwicklung informieren.
An wen können Sie sich wenden?
Internationale Gesamtschule Heidelberg Validierung nach EMAS
Umweltbeauftragte Margrit Knapp-Meimberg, Baden-Badener-Straße 14, 69126 Heidelberg
Tel.: 06221-310-0, Fax: 06221-310-210, e-mail: [email protected], Internet: http://www.igh.hd.bw.schule.de
Dammrealschule Heilbronn Validierung nach EMAS
Umweltbeauftragter Franz Metz, Dammstraße 14, 74076 Heilbronn
Tel.: 07131-56 24 40, Fax: 07131-56 34 59, Internet: http://www.drs.hn.bw.schule.de
Fritz-Erler-Schule Pforzheim Validierung nach EMAS
Umweltbeauftragter Rolf Kugele, Westliche Karl-Friedrich-Straße 215, 75172 Pforzheim
Tel.: 07231-39 23 57, Fax: 07231-39 13 88, e-mail: [email protected], Internet: http://www.fes.pf.bw.schule.de
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Schulen
An wen können Sie sich wenden?
Schulen
Elektronikschule Tettnang Validierung nach EMAS
Umweltbeauftragter Rudolf Stör, Oberhofer Straße 25, 88060 Tettnang
Tel.: 07542-9372-0, Fax: 07542-93 72 40, e-mail: [email protected], Internet: http://www.est.fn.bw.schule.de
Eduard-Mörike-Grund-, Haupt- und Werkrealschule Validierung nach EMAS
Teilnehmer am BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” mit dem Programmelement
„Nachhaltigkeitsaudit an Schulen” · Umweltbeauftragter Kurt Leopold, Hofäckerweg 84, 89075 Ulm
Tel.: 0731-161-35 11, Fax: 0731-161-35 10, e-mail: [email protected]
Realschule Wehr
Teilnehmer am Modellprojekt „Schule auf Umweltkurs”
Rolf Obergfell, Zelgstraße 39a, 79664 Wehr · Tel.: 07762-20 22, Fax: 07762-73 10, e-mail: [email protected]
Realschule Krautheim
Teilnehmer am BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” mit dem Programmelement
„Nachhaltigkeitsaudit an Schulen”
Dieter Koch, Schulstraße 7, 74238 Krautheim · Tel.: 06294-45 215, Fax: 06294-45 216
Gymnasium in den Pfarrwiesen
Teilnehmer am BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” mit dem Programmelement
„Nachhaltigkeitsaudit an Schulen”
Bernhard Weisser, Pfarrwiesenallee 1-3, 71067 Sindelfingen · Tel.: 07031-80 19 56, Fax: 07031-80 80 68
Erich-Kästner-Realschule
Teilnehmer am BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” mit dem Programmelement
„Nachhaltigkeitsaudit an Schulen”
Rudolph Manz, Gymnasiumstraße 20, 76297 Stutensee · Tel.: 07244-73 52 30, Fax: 07244-73 52 39
Grund- und Hauptschule Rainhardshof
Teilnehmer am BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” mit dem Programmelement
„Nachhaltigkeitsaudit an Schulen”
Hartmut Hartel, Theodor-Heuss-Straße 9, 97877 Wertheim · Tel.: 09342-62 99, Fax: 09342-91 42 11
Projektbeteiligte
Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg
Finanzierung des Förderprogramms „Schule auf Umweltkurs” · Sibylle Hepting-Hug, Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart
Tel.: 0711-126-2660, Fax: 0711-126-1099, e-mail: [email protected], Internet: http://www.uvm.bwl.de
Landesinstitut für Erziehung und Unterricht
Durchführung von Lehrerfortbildungen zum Öko-Audit · Claus-Peter Herrn, Wiederholdstraße 13, 70174 Stuttgart
Tel.: 0711-1849-560, Fax: 0711-1849-565, e-mail: [email protected]
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft
Betreuung und Evaluation von Modellprojekten zum Öko-Audit
Dr. Volker Teichert, Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg
Tel.: 06221-91 22 20, Fax: 06221-16 79 54, e-mail: [email protected],
Internet: http://www.fest-heidelberg.de
Teilnehmer am Förderprogramm „ Schule auf Umweltkurs”
Einführung eines Umweltmanagementsystems nach der EMAS-Verordnung mit Validierung
Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Unterkochen
Herr Huber, Kutschenweg 25, 73432 Aalen-Unterkochen
Tel.: 07361-98 70-0, Fax: 07361-98 70 19, e-mail: [email protected]
Berufliches Schulzentrum Calw
Herr Schlegel, Oberriedter Straße 10, 75365 Calw · Tel.: 07051-965-100 od. -301; Fax: 07051-965-290
Berufschulzentrum Bissierstraße
Herr Ristl, Bissierstraße 17, 79114 Freiburg · Tel.: 0761-201-7742, Fax: 0761-201-7498
Gymnasium-Realschule Neureut
Herr Wanner, Unterfeldstraße 6, 76149 Karlsruhe
Tel.: 0721-97 83 70 bzw. 97 84 70, Fax: 0721-97 83 725 bzw. 97 84 733, e-mail: [email protected]
St. Dominikus Mädchen-Gymnasium
Frau Bernert, Herr Oesterle, Seminarstraße 5; 76133 Karlsruhe
Tel.: 0721-23 326, Fax: 0721-20 782, e-mail: [email protected]
Gewerbliche und hauswirtschaftliche Schulen Kehl
Herr Stephan, Karlstraße 37, 77694 Kehl · Tel.: 07851-99169-0, Fax: 07851-99169-80, e-mail: [email protected]
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Hans-Grüninger-Gymnasium
Frau Oeftering, Schwieberdinger Straße 12, 71706 Markgröningen
Tel.: 07145-96 100, Fax: 07145-96 10 30, e-mail: [email protected]
Evangelisches Firstwaldgymnasium
Herr Baumann, Firstwaldstraße 36-54, 72116 Mössingen · Tel.: 07473-700-0, Fax: 07473-700 55
Stiftsgymnasium Sindelfingen
Herr Groß, Böblinger Straße 26, 71065 Sindelfingen
Tel.: 07031-81 60 35, Fax: 07031-81 60 70, e-mail: [email protected]
Max-Eyth-Schule
Herr Schwarz, Fritz-Elsas-Straße 29, 70174 Stuttgart
Tel.: 0711-61 55 00-0, Fax: 0711-61 55 00-60, e-mail: [email protected]
Haslachschule-Grundschule-Villingen
Herr Molicki, Görlitzer Straße 4, 78052 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721-82 16 30, Fax: 07721-82 16 15, e-mail: [email protected]
Einführung eines Umweltmanagementsystems nach der EMAS-Verordnung ohne Validierung
Heimschule Lender
Herr Spath, Friedhofstraße 19, 77841 Sasbach · Tel.: 07841-690-0, Fax: 07841-690-251
Merz-Schule Stuttgart
Herr Hoffmann, Albrecht-Leo-Merz-Weg 2, 70184 Stuttgart · Tel.: 0711-21 034-0, Fax: 0711-21 034-29
Erarbeitung von einzelnen Untersuchungsfeldern
Marianum
Energie/Wasser
Kath. hauswirtschaftliche und sozialpädagogische Schule mit Internat
Frau Wichmann, Konradistraße 6, 78476 Allensbach-Hegne · Tel.: 07533/807-600, Fax: 07533/807-660
Melanchthon-Gymnasium
Energie/Abfall/Wasser
Herr Dittes, Weißhoferstraße 48, 75015 Bretten
Tel.: 07252/93 520, Fax: 07252/93 52 12, e-mail: [email protected]
Haupt- und Realschule Friesenheim
Energie/Abfall
Herr Buttenmüller, Friedhofstraße 5, 77948 Friesenheim
Tel.: 07821/99 78 98, Fax: 07821/99 78 97, e-mail: [email protected]
Meerbach-Grundschule
Energie/Abfall
Herr Völkl, Lerchenberger Straße 16, 73035 Göppingen-Bartenbach
Tel.: 07161/24 828, Fax: 07161/15 63 04, e-mail: [email protected]
Hohensteinschule
Energie/Abfall/Wasser/Materialien
Herr Ebach, Am Grenzwald 1, 72531 Hohenstein
Tel.: 07387/246, Fax: 07387/98 44 01, e-mail: [email protected]
Friedrich-Adler-Realschule
Herr Neidlinger, Rabenstraße 45, 88471 Laupheim
Tel.: 07392/96 394-0; Fax: 07392/96 394-22, e-mail: [email protected]
St. Anna Schule Leutkirch
Energie/Abfall
Herr Schweigert, Kemptener Straße 11, 88299 Leutkirch · Tel.: 07561/824-0, Fax: 07561/824-140
August-Hermann-Werner-Schule
Energie/Abfall
Frau Balzer, Elisabeth-Kallenberg-Platz 4, 71706 Markgröningen · Tel.: 07145/997-0, Fax: 07145/997-190
Nordstadtschule Pforzheim
Abfall/Materialien
Herr Neck, Brettener Straße 19, 75177 Pforzheim · Tel.: 07231/39-2345; Fax: 07231/39-2345
Realschule Plochingen
Energie/Abfall/Verkehr
Herr Staiger, Marquardtstraße 33, 73207 Plochingen
Tel.: 07153/22 342, Fax: 07153/73 630, e-mail: [email protected]
Georg-Büchner-Gymnasium
Energie/Außenanlagen
Herr Birken, Maurice-Sadorge-Straße 6, 79618 Rheinfelden
Tel.: 07623/86 27, Fax: 07623/33 86, e-mail: [email protected]
Realschule Spaichingen
Energie/Abfall/Wasser
Herr Kaiser, Bahnhofstraße 4, 78549 Spaichingen
Tel.: 07424/9585-0, Fax: 07424/95 85 10, e-mail: [email protected]
Hillerschule
Abfall/Materialien
Herr Zimmermann, Schulstraße 3, 89555 Steinheim am Albuch
Tel.: 07329/96 97 30; Fax: 07329/ 96 97 333, e-mail: [email protected]
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium
Energie/Abfall/Wasser
Herr Busch, Conrad-Wellin-Straße 6, 97877 Wertheim · Tel.: 09342/43 44, Fax: 09342/43 03
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