Bedürfnisse der Endkunden im Auge behalten
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Bedürfnisse der Endkunden im Auge behalten
2 13 AUSGABE METSÄ FIBRE KUNDENMAGAZIN ECHO THOMAS ENCKELL “Bedürfnisse der Endkunden im Auge behalten” THEMA· SERVICE AM KUNDEN ECHOES FROM THE WORLD MEHRWERT KOMMUNIZIEREN SEITE 6 MARKET REVIEW PAPIERPRODUKTE WEITERHIN HOCH IM KURS SEITE 30 SHUTTERSTOCK HEAR MARKET REVIEW HEAR SEI TE 2 HEAR HEAR PAPIER ist ein privates Medium Papier ist viel mehr als nur ein Schreib- oder Druckmedium, das nach und nach elektronischen Alternativen weicht. Der kanadische Branchenspezialist Brian McClay sieht Papier ganz allgemein als Verpackung an, als hocheffektive und umweltfreundliche Möglichkeit zur Lieferung von Produkten und Services. „Die Nachfrage nach Verpackungen, besonders nach papierbasierten Verpackungen, wird in den kommenden Jahrzehnten in gleichem Maße zunehmen wie die Anzahl der Verbraucher.” „Ich bevorzuge Papier. Es hat eine gewisse taktile Qualität und ist sehr real – es verkörpert eine Verbindung, die elektronische Medien einfach nicht bieten können“, sagt McClay. KIMMO METSÄLÄ Frau Yao Guangjun, Einkaufsleiterin bei Shandong Sun Paper in China, bezeichnet das vergangene Jahrzehnt als eine Periode kontinuierlichen Wachstums. Nachzulesen auf den Seiten 18–22. KIMMO METSÄLÄ Der kanadische Branchenkenner Brian McClay meint, dass China den globalen Holzfasermarkt weiterhin ankurbeln wird. Derzeit kauft das Land weltweit 30 Prozent des Zellstoffs auf. Mehr dazu auf den Seiten 30–31. HEAR HEAR SEITE 3 VERBESSERUNG DER ALLTAGSQUALITÄT WIR BEWEGEN UNS AUF EINEM GLOBAL WACHSENDEN MARKT. Die Verbrauchsgüter auf Holzfaserbasis produzierende Industrie steht inmitten eines großen Umbruchs und gleichzeitig vor großen Chancen. Wir bewegen uns auf einem global wachsenden Markt und unsere Produkte tragen auf mannigfache Weise zur Verbesserung der Alltagsqualität der Menschen bei. Ökologische Nachhaltigkeit der Beschaffungs- und Fertigungsprozesse, Ressourceneffizienz und soziale Akzeptanz haben im Laufe der Jahre an Bedeutung gewonnen. Wie ist Metsä Fibre als Zellstoffproduzent für derartige Herausforderungen und Chancen gewappnet? Umbruch und Wandel sind uns ja nicht fremd. Vor ein paar Jahrzehnten waren in unserer Branche ähnliche Veränderungsphänomene in verschiedenen Produktbereichen und Märkten zu beobachten. Neu sind lediglich Geschwindigkeit und Ausmaß dieser Veränderungen, bedingt auch durch den heutzutage effektiveren Informationsfluss. Diverse Entwicklungstrends in verschiedenen Marktsegmenten sind erstarkt, wobei vor allem in Europa die gewachsene Bedeutung der Biowirtschaft hervorzuheben ist. Gerade in Zeiten des Wandels ist es essenziell, stets die bestmöglichen Entwicklungsalternativen zu wählen. Um dies gewährleisten zu können, bedarf es Fakten, nicht nur Vermutungen. Wir müssen wissen, in welche Richtung sich unsere Branche entwickelt, und dies setzt voraus, dass wir neue Trends in der Geschäftstätigkeit unserer Kunden rechtzeitig erkennen und verstehen. Ohne enge und kontinuierliche Interaktion mit unseren Kunden können wir dieses Wissen nicht erlangen. Daher entwickeln wir zielorientiert unsere Kundenkompetenz sowie unsere Services zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit unserer Kunden. Sobald wir ein fundiertes Verständnis der Entwicklungsrichtung haben, müssen wir entsprechende Maßnahmen ergreifen. Eine kontinuierliche Entwicklung unserer eigenen Geschäftstätigkeit und Produktionsprozesse ist unerlässlich. Um weiterhin eine führende Rolle in unserer Branche einnehmen zu können, reicht die Expertise unserer eigenen Organisation allein nicht aus, sondern wir müssen mit anderen Akteuren der Branche, von Rohstoff- und Gerätelieferanten bis hin zur internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft gut vernetzt sein. Um unserer Stellung in der Wertkette der Holzfaserindustrie gerecht zu werden, müssen wir in der Lage sein, das Feedback unserer Interessengruppen in eine kontinuierliche Qualitätssteigerung unserer Geschäftstätigkeit, Services und Produkte umzuwandeln. ILKKA HÄM ÄLÄ CEO ME TSÄ FIBRE ▶ 2 13 EC H OES FRO M T H E WO RLD 6 2 HE AR HE AR PAPIE R IST E IN PRIVAT ES ME D I U M 4 LE ITARTIKE L VE RBESSE RUN G DE R ALLTAGSQUALITÄT 6 ECHOES FROM THE WORLD SICH AUF SCHRIT T UN D T RITT UM DE N KUN DE N KÜMME RN 14 ECHO TECH E IN GAN Z N EUES SE RVICE KO N ZE PT 18 M Y VOICE QUALITÄT, ZUVE RLÄSSIGKE I T U N D RE IBUN GSLOSE ZUSAMME N ARBE I T 23 KOLUM NE FORST WIRTSCHAFT ALS RÜCKGRAT DE R EUROPÄISCHE N BIOÖ KON OMI E 24 ECHO TECH JE DE R ZE LLSTOFFBALLE N IST RÜCKVE RFOLGBAR 29 BUSINESS BITS IN N OVAT ION SPROZESSE FÖ RD E RN 30 M ARKE T REVIEW PAPIE RPRODUKT E UN D IHRE N ACHHALT IGKE IT 32 ECHO M ONITOR E RKE N N T N ISRE ICHE R RUN DGAN G I M WE RK JOUTSE N O 34 ECHO M ARK WE RKSLE IT E R JARI T IKKAN EN FÜ H RT FIN N LAN DS PRÄSIDE N T SAULI N IIN ISTÖ DURCH DIE FABRIK I N KE M I MY VOI C E 18 EC H O T EC H 24 EC H O M AR K 34 Herausgeber: Metsä Fibre, Sales and Marketing. Chefredakteurin: Saija Tuomikoski. Redaktion: Ari Harmaala, Mikael Lagerblom, Ursula Lumme, Tom Nickull ja Saija Tuomikoski. Produktion: Otavamedia Customer Communication, Helsinki. Produzent: Mauri Kaarre. Grafik-Design: Ari Hirvonen. Key Account Manager: Leena Leppänen. ISSN 2324-0172 (Printausgabe). ISSN 2324-0180 (Online). Druck: Erweko Oy. Das Kundenmagazin ECHO von Metsä Fibre erscheint auf Englisch, Finnisch, Deutsch und Chinesisch. Alle Magazine sind abrufbar unter www.metsafibre.fi. Bearbeitung und Übersetzung der deutschsprachigen Ausgabe: RAPU Kielikonsultit Oy. ECHO METSÄ FIBRE ECHO. ISSUE 2/2013. METSÄ FIBRE OY POSTFACH 30, FI-02020 METSÄ, FINNLAND WWW.METSAFIBRE.FI Umschlag: Carta Integra 190 g. Papier: Galerie Art Silk 130 g. SEITE 5 ECHOES FROM THE WORLD „UMWELTFRAGEN HABEN FÜR VIELE UNSERER KUNDEN EINEN HOHEN STELLENWERT, UND WIR HABEN HART DARAN GEARBEITET, UNSERE PROZESSE NACHHALTIGER ZU GESTALTEN.” ARI HARMAALA SEI TE 6 ECHOES FROM THE WORLD Z WE ITE HAUT Thomas Enckell und Ari Harmaala erörtern die optimale Kundenbetreuung – auf Schritt und Tritt. VON SAMI J. ANTEROINEN, FOTOS: MARKUS SOMMERS owohl Thomas Enckell als auch Ari Harmaala sind Vertriebs- und Marketingprofis. Enckell trägt die kaufmännische Verantwortung bei Fiskars Garden EMEA und Harmaala ist SVP Sales- und Marketing bei Metsä Fibre. Beide Tätigkeiten sind höchst international geprägt und mit vielerlei logistischen Herausforderungen verbunden. Die beiden Unternehmen sind in unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig. Fiskars liefert Gartengeräte an Fachhändler und Baumärkte. Metsä Fibre beliefert Papierund Tissuehersteller mit Zellstoff, die diesen zu Verbrauchsgütern verarbeiten. Enckell war während seiner beruflichen Laufbahn fast ausschließlich in der Konsumgüterbranche tätig und merkt an, dass der Verkauf hochpreisiger Markenprodukte loyale Kunden und ein langfristig ausgerichtetes Engagement zur kontinuierlichen Entwicklung der Kunden-Herstellerbeziehung voraussetzt. „Unsere Aufgabe ist es, den Mehrwert zu kommunizieren, den wir zu generieren in der Lage sind“, sagt er. S ▶ ECHO ES FROM THE WORLD Neu verhandeln? – Monatlich! Harmaala beschreibt hingegen den etwas eigentümlichen Charakter des Zellstoffmarkts. Obwohl es Jahresverträge mit Kunden gibt, muss dennoch jeden Monat Einigung über den Marktpreis des Rohstoffs erzielt werden. Währenddessen läuft der Betrieb in den Fabriken unentwegt auf Hochtouren. Bei schleppendem Absatz wird der Zellstoff so lange bevorratet, bis der Markt zugreift. „Wir können unmöglich unsere Produktion drosseln, da dies die Kosten pro Einheit erhöhen würde. Es ist besser, jeden Monat neue Produktionsrekorde zu jagen“, erklärt er. Fiskars geht mit dieser Herausforderung anders um. „Wenn der Absatz einiger Produkte im Handel stockt, dann stellen wir die Produktion dieser Artikel vorübergehend ein“, erwidert Enckell. Aber wie einfach oder schwierig ist eine Prognose des künftigen Absatzes? Laut Harmaala ist dies vom Produktsegment bzw. vom Endprodukt abhängig. SEITE 7 ECHOES FROM THE WORLD ▶ „Bei Tissuepapier ist es beispielsweise so, dass es eine gewisse Korrelation zum BSP gibt, wohingegen der Verbrauch an Toilettenpapier auch in schwierigen Zeiten nicht abnimmt“, erläutert er. Kristallkugel gesucht Enckell merkt an, dass die Nachfrage nach Gartengeräten nicht oder nur vage vorhersehbar ist. „Eine akkurate Voraussage des Verbraucherverhaltens wird immer schwieriger“, gibt er zu. Und dann ist da ja auch noch Mutter Natur, die ihre Finger im Spiel hat. Ein kurzer Frühling bedeutet auch immer eine schwache Saison für Gartenwerkzeuge, und in gewisser Weise richtet sich Fiskars Garden eher nach dem Kreislauf der Natur denn nach Konjunkturschwankungen. Als die Sprache auf unterschiedliche Kundengruppen kommt, erklärt Harmaala, dass sein Unternehmen in hohem Maße von einer „Kernklientel“ abhängt, die 80 Prozent des Verkaufs ausmacht. „Einige unserer Großkunden sind uns schon seit Jahrzehnten treu“, betont er. Enckell unterstreicht, dass der Schlüssel für gute Kundenbeziehungen im Gartengeschäft darin liegt, die Präferenzen eines jeden Geschäftskunden genau zu kennen. „Ganz unabhängig von der Größe, gibt es Unternehmen, die jegliche Beschaffung über eine ganz bestimmte Einheit laufen lassen, wohingegen andere - eher unternehmerisch denkend - jedem Geschäftsbereich eine eigene Agenda erlauben.” Enckell pocht darauf, dass man sich unter allen Umständen jederzeit bewusst sein muss, was man eigentlich verkaufen will. „Es geht doch nicht um die Harke, die ein Händler als solche verkaufen will. Die Händler wollen die Möglichkeit haben, einen Artikel immer wieder verkaufen zu können. Daher müssen wir uns stets in einem größeren Kontext betrachten und sicherstellen, dass sich auch unsere Kunden darin wiedererkennen.” Noch mehr Engagement Harmaala ist im Großen und Ganzen derselben Meinung - beim Verkauf geht es darum, den Kunden das Leben zu erleichtern, und um die Bereitschaft zu noch mehr Engagement. Um sein Serviceversprechen wirklich einlösen zu können, hat Metsä Fibre vor ein paar Jahren internationale technische Serviceteams eingesetzt, um die Kundenfabriken zu besuchen und den Kunden zu helfen, das Optimum aus dem Zellstoff herauszuholen. „Unsere Spezialisten zeichnen sich durch eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität aus und erklären den Kunden, mit Hilfe welcher Maßnahmen sie spezifische Aspekte ihrer Prozesse verbessern können.“ „UNSERE WOCHE IST EUER JAHR.“ S AGT T H O M A S E N C K E L L ZU A R I H A R M A A L A Der technische Kundenservice ist bei den Kunden auf hohe Anerkennung gestoßen. Nichts erzeugt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit effektiver als Fabrikbesuche und die Zusammenarbeit Seite an Seite mit den Kunden, um ihre Produktionsprozesse zu perfektionieren. Harmaala betont, dass Metsä Fibre hohen Aufwand betrieben hat, um seinen Kunden das technische Fachwissen des Unternehmens zugänglich zu machen. „Wir wollten unsere Mehrwertservices in der Tat in adäquate Produkte umwandeln. Nach dem Feedback zu urteilen, ist uns dies recht gut gelungen.” Auf Sieg setzen Harmaala spricht von einem Prozess, in dem das Unternehmen Must-Win-Situationen identifiziert und sich ganz auf diese konzentriert. Die Einführung der technischen Kundenserviceteams war genau ein solches Szenario. Metsä Fibre erkannte eine ungenutzte Möglichkeit und stellte die geeigneten Ressourcen zur Umsetzung bereit. ▶ SEI TE 8 ECHOES FROM THE WORLD „MEGATRENDS HABEN NATÜRLICH AUSWIRKUNGEN. EIN VIERTEL UNSERER PRODUKTION GEHT JETZT BEISPIELSWEISE NACH CHINA.” ARI HARMAALA ECHO ES FROM THE WORLD SEITE 9 ECHOES FROM THE WORLD „UMWELTFRAGEN SIND IN LETZTER ZEIT EIN WENIG IN DEN HINTERGRUND GETRETEN. ICH DENKE, DASS WIR DAS BEWUSSTSEIN DER MENSCHEN NEU WECKEN MÜSSEN.“ THOMAS ENCKELL SEI TE 10 ECHOES FROM THE WORLD ▶ „Wir haben 12-14 Experten, die sich allein dieser beratenden Rolle widmen“, hebt er hervor. Vor einer neuen Situation steht auch Fiskars Garden, da sich durch das Onlineshopping das Gesicht des Einzelhandels verändert. Sind Gartengeräte etwas, das man in einem “normalen” Geschäft kauft, oder bestellt man sie online zum jeweils günstigsten Preis? „Vor zehn Jahren drehte sich alles um Stellfläche. Die Geschäfte wollten möglichst viel Ausstellungsfläche für ihre angebotenen Waren. Heute weisen sie häufig darauf hin, dass jeder Quadratmeter Ladenfläche seinen Preis hat“, erklärt Enckell und fügt an, dass dieser Sinneswandel in der Tat Auswirkungen hat. „Dadurch sind wir verpflichtet, neue und bessere Arbeitsweisen in dem von den Kunden gewählten Vertriebsumfeld zu finden.” Im Wesentlichen erfordert dies eine Beurteilung der Grundsätze, die eine Branche und das Verhalten eines jeden Kunden steuern. Ein fundiertes Verständnis für Geschäftsmodelle ermöglicht es Fiskars Garden, dieselbe Sprache zu sprechen wie die Kunden. „DAS PROBLEM MIT FEEDBACK AUS DEM INTERNET IST, DASS MAN SAGEN KANN: ALLES GUT ZU WISSEN, ABER NICHT SO LEICHT UMZUSETZEN.” THOMAS ENCKELL Logistische Effizienz Sowohl Fiskars als auch Metsä Fibre sind von einer reibungslosen Logistik abhängig, und beide können in dieser Hinsicht eine ausgezeichnete Erfolgsbilanz vorzeigen. Harmaala sagt, dass es schlicht und ergreifend ein Muss ist, den Zellstoff zügig auszuliefern. „Dies ist ein klassisches Business in dem Sinne, dass wir extrem große Volumen Rohstoff bewegen, der unbedingt pünktlich seinen Bestimmungsort erreichen muss. Die Abwicklung des gesamten Prozesses ist wahrlich keine Kleinigkeit, und wir halten weiterhin Ausschau nach Wegen, die unsere Logistik beschleunigen”, sagt Harmaala, um anzufügen, dass sich die monatlichen Logistikkosten der Zehnmillionenmarke nähern. Metsä Fibre achtet dementsprechend besonders genau darauf, einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Ein gutes Beispiel für das Engagement des Unternehmens in diesem Bereich ist die kürzlich getroffene Entscheidung, die gesamte Produktion mit RFID-Etiketten zu ▶ ECHO ES FROM THE WORLD SEITE 11 „Viele Geschäfts innovationen von Metsä Fibre zielen darauf ab, in die Haut der Kunden zu schlüpfen“, sagt Ari Harmaala. ECHOES FROM THE WORLD „Das ist schon eine spannende Situation, in der über Zahlen und Ziele gesprochen wird, die der Kunde sich unserer Ansicht nach setzen sollte. Und währenddessen denkt der Kunde: Ist dies nicht eigentlich nur unser Zellstofflieferant? Wie in aller Welt kann er sich so gut in unserer Branche auskennen?” Mit Zunahme dieser Art von Beratungen hat sich ein neues Bewusstsein eingestellt. Harmaala beschreibt den Prozess, der innerhalb der Organisation als ‘Must Win’ bezeichnet wird, folgendermaßen: „Es ist so viel schwieriger geworden, dem Zellstofflieferanten ein nur beschränktes Verständnis für die eigene Geschäftstätigkeit zu unterstellen. Durch unseren Ansatz sind nagelneue Ideen zu Tage befördert worden.” „DIE BÄUME WACHSEN IM NORDEN LANGSAMER, ABER DIES BIETET UNSEREN KUNDEN EINE EINZIGARTIGE QUALITÄT.” ARI HARMAALA ▶ kennzeichnen. Dies ermöglicht es den Kunden, wichtige Qualitätsinformationen online und in Echtzeit abzurufen. Bei Fiskars Garden ist es ebenso wichtig, ein Produkt unverzüglich verfügbar zu machen. „Bei internationalen Geschäften empfiehlt es sich immer, die Montage der Waren möglichst nah am Kunden vorzunehmen. Ansonsten sieht man sich sehr schnell fatalen Transportkosten ausgesetzt“, sagt Enckell. Vorausschauend planen Clevere Planung kann die Flexibilität in gewissem Maße steigern, und Enckell weist darauf hin, dass es eine bestimmte “Vorsaisonphase” mit gewissenhaften Vorbereitungen für die Hochsaison gibt. Wer seine Hausaufgaben macht, hat häufig schon halb gewonnen. Harmaala führt seinerseits aus, dass Metsä Fibres Vertriebsspezialisten es sich im Zuge ihrer Bemühungen, noch mehr Kundennähe zu schaffen, zur Gewohnheit gemacht haben, die Kunden regelmäßig zu besuchen und ihnen Marktanalysen aus Sicht des Kunden zu präsentieren. SEI TE 12 Nichts geht über das Original! Ari Harmaala outet sich im Gespräch als langjähriger Fan von Fiskars‘ F&E. Eigene Erfahrung hat ihn den Unterschied zwischen einem echten Fiskars-Produkt und einer billigen Kopie gelehrt. „Das sind doch zwei ganz verschiedene Welten”, sagt er. Enckell nickt nur kurz zustimmend. F&E zählt zu den Kronjuwelen der gesamten Organisation. „F&E bedeutet für uns in großem Maße kontinuierliches Lernen und Verbessern durch Feedback“, stellt er fest. Zudem betont er, dass “Kreativität” in diesem Zusammenhang gleichbedeutend ist mit der Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu bündeln, um Neues zu schaffen. Alles dreht sich um die Umsetzung der uns umgebenden Ideenvielfalt, um dann den ungehobenen Schatz zu bergen. „Ich würde es als gegenseitige Bereicherung mit einem holistischen Konzept bezeichnen, das stets die Bedürfnisse der Endkunden im Auge behält.” Konsistenz überzeugt Wie sieht es aber mit F&E in den vier Fabriken von Metsä Fibre aus? Diese Betriebe beschreiten in puncto Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit konsequent neue Wege, aber gibt es da nicht doch noch etwas, an das bisher noch niemand gedacht hat? Verbirgt sich nicht doch noch irgendwo eine bahnbrechende Idee? Harmaala glaubt nicht daran: „Ich bin der Meinung, dass die Branche eine Reihe von Innovationssprüngen zur Produktionssteigerung gemacht hat, aber diese liegen jetzt größtenteils hinter uns. Was übrig bleibt, ist kontinuierliche Verbesserung. Wir erzielen eine Verfügbarkeit von 97 Prozent und haben regelmäßige Audits, um uns auf diesem hohen Niveau zu halten. Unser operatives Tagesgeschäft können wir dennoch weiterhin deutlich verbessern.” ECHOES FROM THE WORLD 1 7 H era usf i nd en, G eschäfts mode l l , wa s d e n Kund en wi c hti g Sprache und M arkt i st – und wirk lich ke n n e n . Un d wa s d eren die Kaufe ntsch e i dun g Kund en w i r kl i ch e rle ich te rn . ▶ w ünsc hen. ▶ 6 Daran den ke n , 2 dass M arke n au fba u he ute nich t me h r Mehr wer t sc haf f ung ausschlie ß lich in de n H än de n f ü r d i e Kund en exakt de r Unte rne h me n l i egt . a u fzei gen und i n ei n Ve rbrauche r trage n i h re n Pro d u kt umwand el n. ▶ Te il dazu be i . KURZANLEITUNG FÜR MEHR KUNDENNÄHE ▶ 5 Ve rlange n di e Ku n d en 3 nach umwe ltfreu n d l i ch eren G rö ß tm ö gl i c he und nachha l ti ge ren Tra nspa renz Ansätze n? Hil fe be i d er d er op erati ven Umse tzun g e i n es Tä ti g kei ten tatsächlich e n , n i ch t erzeugen. 4 nur obe rfläch l i ch e n Wande l s. Sich nie mals mit nur e ine m Stück Kuche n me hr mög lich ist . ▶ ▶ zufrie de nge be n, we nn Es ist nichts dage ge n e inzuwe nde n, Kunde n ganz und gar für sich zu gewinne n. ECHO ES FROM THE WORLD SE IT E 13 ECHO MARKET REVIEW TECH BOTNIA FORE gets YOU MORE OPTIMALE FASERMAHLUNG DANK FUNDIERTEM KNOW- HOW IN THEORIE UND PRAXIS SEI TE 14 ECHO TECH Kunden klagen bisweilen über Qualitätsprobleme, auch wenn sie Fasern der Spitzenklasse in ihren Fabriken verarbeiten. Wenn es jedoch am Fasermaterial nichts auszusetzen gibt, kann es nur an der Mahlung liegen. Die Fachleute von Metsä Fibre haben ein neues Servicekonzept namens Botnia FORE entwickelt, das den Kunden bei der Lösung dieser Problematik entscheidend hilft. VON SAMI J. ANTEROINEN, FOTOS: METSÄ GROUP, MIKKO OVASKA UND MARKUS SOMMERS otnia FORE (Fibre Optimisation and Refining Evaluation) ist das überzeugende Resultat von Metsä Fibres jahrelanger Entwicklung zur Verbesserung der Gesamtprozesse. Laut Esko Pekuri, Manager für Fasertechnologie bei Metsä Fibre, spielt die richtige Mahlung in diesen Prozessen eine ganz entscheidende Rolle. „Durch Optimierung der Mahlung lässt sich eine Menge erreichen. Tatsächlich ist die Mahlung die wichtigste Komponente zur Verbesserung der Faserqualität.“ Die Fabrikbesuche von Metsä Fibres technischen Supportteams werden hoch geschätzt, denn sie helfen den Kunden bei der Optimierung ihrer Prozesse. Selbstverständlich setzen die Teams auch Botnia FORE ein, um die jeweiligen Probleme bei der Wurzel packen zu können. Pekuri erläutert, wie Botnia FORE in den vergangenen B 13 Jahren durch den kontinuierlichen Aufbau einer Datenbank zur Faseroptimierung und Evaluierung der Mahlung verbessert wurde. „Botnia Fore ist ein bis ins kleinste Detail ausgeklügeltes Softwaretool, das unsere Experten in ihrer täglichen Arbeit unterstützt.“ Der richtigen Mischung auf der Spur Die Botnia FORE-Software ermöglicht den Vergleich aller derzeit gängigen Mahlmethoden und Refinergarnituren, um die optimale Kombination für jeden spezifischen Bedarf zu finden. „Jede Papiersorte muss unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden. Wir setzen Botnia FORE zur Identifizierung der perfekten Qualitätsmischung für das jeweilige Endprodukt ein.“ ▶ ECHO TECH SEI TE 15 ECHO TECH ▶ Metsä Fibre hat im Laufe der Jahre unweigerlich einen reichen Wissensfundus erworben, aber die Organisation der gesammelten Daten war nicht immer optimal. Jetzt aber gibt es ein durch adäquate Software unterstütztes Servicekonzept, das es erlaubt, die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungsarbeit sowie konkrete Erfahrungswerte aus der Produktion in vollem Umfang im Mahlungsprozess zu nutzen. Pekuri erläutert, wie Botnia FORE den Auswahlprozess für die bedarfsgerechte Refinergarnitur revolutioniert hat. „Wir können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Garnituren die für jede Mahlmethode geeignetste auswählen und dadurch so wichtige Parameter wie Energieeffizienz und Zugfestigkeit verbessern.“ Prozessoptimierung gewährleistet auch ein konstant hohes Niveau der Runnability der Papiermaschine. Balanceakt Der Prozess ist insgesamt recht heikel, da zu fein gemahlener Zellstoff zu Volumenverlust und anderen Problemen führen kann. „Wir suchen nach der perfekten Balance“, erklärt Pekuri. „Wir überprüfen kritische Eigenschaftsparameter mit wechselseitiger Beeinflussung, die wir sorgfältig im Auge behalten müssen, um in jedem Einzelfall den optimalen Bereich identifizieren und sicherstellen zu können, dass die Grenzwerte nicht über- oder unterschritten werden.“ Laut Pekuri wird dem Mahlungsprozess häufig zu wenig Beachtung geschenkt. So kann sich beispielsweise der Zustand der Mahlscheiben durch unzureichende Wartung deutlich verschlechtern. „Recht häufig stellen wir eine mangelhafte Kontrolle der Mahlgarnituren fest“, sagt Pekuri. Er fügt auch an, dass diese teils zu lange eingesetzt werden und sich so übermäßig abnutzen. „Wir empfehlen eine sachgerechte Wartung, da schlecht aufeinander abgestimmte Prozesse schlicht und einfach teuer sind.“ Wenn entgegen der ursprünglichen Planung der Faseranteil im Papier im Produktionsprozess erhöht werden muss, resultiert dies unweigerlich in Kostensteigerungen, die die Schmerzgrenze leicht übersteigen können. Den Kunden Gehör schenken Kundenservicemanager Kustaa Laine berichtet, dass die Experten von Metsä Fibre unterschiedliche Prozessaspekte mit den Kunden erörtern - häufig bis ins kleinste Detail. Botnia FORE stärkt die Zusammenarbeit zwischen Metsä Fibre und den Kunden, die ihrerseits wiederum eine stabile Basis für zukünftige R&D-Gemeinschaftsprojekte schafft. „Bei unseren Fabrikbesuchen bieten wir den Kunden unsere betriebsbegleitenden SupportLeistungen an. Die Kunden schätzen diesen aktiven Problemlösungsansatz zur Optimierung der unterschiedlichen Stoffeintragskomponenten“, meint Kundenservicemanager Kustaa Laine. „BOTNIA FORE LIEFERT SCHNELL THEORIEBASIERTE ERGEBNISSE ÜBER DAS VERHALTEN VON UNTERSCHIEDLICHEN MAHLAGGREGATEN UNTER VERSCHIEDENEN BEDINGUNGEN.“ E S KO P E KU R I SEI TE 16 ECHO TECH ▶ „Botnia FORE bietet den Kunden einen deutlichen Mehrwert für das erworbene Produkt. Dieses Tool unterstreicht die umfassende Kompetenz von Metsä Fibre in der Anwendung verschiedener Fasersorten“, sagt Laine. Abgesehen von der offensichtlichen Tatsache, dass es in der Praxis funktioniert, ist Botnia FORE durch seine klare Struktur für die Kunden besonders attraktiv. Das Tool ist ein klar umrissenes, kompaktes Servicekonzept, das schnell und problemlos umsetzbar ist und es den Kunden ermöglicht, mit minimalem Aufwand maximale Ergebnisse zu erzielen. „Wir haben festgestellt, dass die Kunden begeistert von dem Service sind und sich darüber freuen, dass ein Faserlieferant ihre R&D-Arbeit unterstützt“, erläutert Laine. Geschäft ankurbeln Laine berichtet auch, dass Botnia FORE nahezu immer zu den ersten Gesprächsthemen im Rahmen der zahlreichen Besuche von Metsä Fibres Experten in den Fabriken der Kunden zählt, bei denen es um die Optimierung des Fasergebrauchs geht. Wenn ein Kunde Interesse an einem Test von Botnia FORE zeigt, dann wird zunächst ein Aktionsplan erstellt, um die erforderlichen Daten und Muster zusammenzustellen. Nach Abschluss aller Tests und Erfassung der Daten nehmen die Spezialisten von Metsä Fibre die erforderlichen Berechnungen in Angriff und werten die Messergebnisse aus. „Die gewonnenen Erkenntnisse teilen wir den Kunden einschließlich unserer Empfehlungen für weitere Maßnahmen mit. Die Erkenntnisse fließen dann in die Prozess- ECHO TECH „Das Leistungsniveau der Refiner wird oft durch die entnommenen Proben analysiert, was auch Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand der Mahlgarnituren zulässt,“ stellt Kundenservicemanager Kustaa Laine fest. verbesserung ein, um anschließend sicherzustellen, dass die erlangten Vorteile Bestand haben“, erklärt Laine. Folgemaßnahen können dann gemeinsam oder in Eigenregie der Kunden durchgeführt werden. Botnia FORE ist sozusagen ein echter Hit und eröffnet Metsä Fibre und den Kunden gleichermaßen die Möglichkeit, sich gegenseitig besser kennenzulernen. „Botnia FORE hat die Kundenzufriedenheit gesteigert, und dies wird sich auf lange Sicht auch positiv auf die Kundenbeziehungen auswirken“, sagt Laine. Er fügt noch an, dass Metsä Fibre sich durch dieses Servicekonzept deutlich von der Konkurrenz absetzt. Learning by Doing Das neue Servicekonzept hat auch für Metsä Fibre die Latte höher gesetzt. Esko Pekuri weist darauf hin, dass nun ein kontinuierliches Training vonnöten ist, um alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der Dinge zu halten. „Wir sehen jeden einzelnen Fall als Chance an, dazuzulernen“, sagt er. „Trotz des Einsatzes modernster Software ist der gesamte Prozess dennoch von praktischen Erfahrungswerten abhängig. Die Software kann uns berichten, was geschieht, aber Verbesserungsmaßnahmen kann sie nicht vorschlagen.“ SEITE 17 MY VOICE VERTRAUENS SACHE SEI TE 18 MY VOICE ür Herrn Xu Lianjie, CEO der Hengan International Group, steht Zuverlässigkeit an erster Stelle: das chinesische Unternehmen kennt die Finnen als vertrauenswürdigen Partner. „Gerade was Zuverlässigkeit anbelangt, ist Metsä Fibre als Lieferant besonders zu loben”, merkt Xu über die im Jahr 2005 aufgenommene Zusammenarbeit an. „Ich spüre das gegenseitige Vertrauen, das unerlässlich ist, wenn wir die Marktbewegungen verfolgen und die erforderlichen Anpassungen vornehmen“, sagt Xu und fügt an, dass sich die Partner gewöhnlich sehr schnell einig werden. Da die Hengan International Group ihre Produktionskapazität während der nächsten zwei Jahre erheblich ausbauen wird, ist eine weitere Intensivierung der Kooperation zwischen den Finnen und den Chinesen zu erwarten. Xu betont, dass die Zusammenarbeit auf festen Füßen steht und somit eine Produktionserweiterung problemlos ermöglicht. F Auch wenn sich die internationalen Kunden von Metsä Fibre in Größen, Marktlage und Bedürfnissen voneinander unterscheiden, so stellen sie dennoch dieselben Erwartungen an ihren Zellstofflieferanten: höchste Qualität, Zuverlässigkeit und reibungslose Zusammenarbeit. VON SAMI J. ANTEROINEN FOTOS: METSÄ GROUP, KIMMO METSÄLÄ Innovationsvorsprung Xu ist der Ansicht, dass Metsä Fibre für Hengan kontinuierlich einen Mehrwert schafft, indem Innovationen in Produkte und Services mit neuen und spannenden Vorteilen umgewandelt werden. „Wir können die neuen Produkte und Services an unsere eigenen Kunden weiterreichen, die ihrerseits diesen zusätzlichen Mehrwert für sich nutzen können.“ Ein Bereich, in dem Hengan die Finnen für besonders stark hält, ist der technische Kundenservice. Herr Zhang Qunfu, Hengans Vorstand Technologie, weist darauf hin, dass Metsä Fibre in ▶ MY VOICE SEITE 19 MY VOICE „WIR SPÜREN, DASS METSÄ FIBRE WIRKLICH AUF UNSERE BEDÜRFNISSE EINGEHT.” YAO GUA N G J U N „Die Qualität des Produkts ist hochwertig und konstant”, sagt Yao Guangjun, Einkaufsleiterin bei Shandong Sun Paper aus China. SEI TE 20 MY VOICE ▶ lobenswerter Häufigkeit technische Seminare ausrichtet, damit stets alle Beteiligten auf demselben Stand hinsichtlich technologischer Fortschritte sind. „Die Experten von Metsä Fibre statten auch Fabrikbesuche ab und assistieren bei Problemlösungen. Dies war und ist sehr hilfreich für den Ablauf unseres operativen Tagesgeschäfts“, sagt Zhang. Brücken bauen Im Gespräch über neue Technologien, die sich in den Operationen des Unternehmens etablieren, merkt Zhang an, dass die RFID-Technologie zu gegebener Zeit sicherlich zur Rationalisierung der Arbeitsprozesse auch bei Hengan Einzug halten wird, momentan jedoch noch keine konkreten Pläne vorliegen. „Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt über RFID-Lösungen nachdenken, jetzt jedoch noch nicht“, sagt er. Metsä Fibre hat vor kurzem mit der RFID-Etikettierung seiner gesamten Produktion begonnen. Auf die Frage nach Kulturunterschieden können Xu und Zhang keinerlei Reibungspunkte bei den beiden Unternehmen ausmachen. „Ich würde sagen, dass es keine kulturelle Kluft in unserer Zusammenarbeit gibt“, meint Xu und lobt vor allem Harri Vertanen, Leiter von Metsä Fibres Büro in Shanghai, als überaus talentierten Brückenbauer. Auch mit Blick auf die Zukunft sehen beide Männer keine wirklichen Herausforderungen, sondern nur Chancen. Dennoch muss man stets den Ball im Auge behalten: „Uns ist wichtig, die Unterstützung zu bekommen, die wir brauchen, gerade dann - wenn wir sie brauchen.“ ist hochwertig und konstant“, sagt Yao und weist darauf hin, dass im Laufe der Jahre zahlreiche Verbesserungen durch Produktentwicklung erzielt worden sind. „Auch haben wir Verbesserungen auf Seiten der Logistik beobachten können, und nähern uns jetzt neuen Technologien wie RFID an.“ Technische Genies Frau Yao Guangjun glaubt, dass Metsä Fibre gegenüber der Konkurrenz vor allem durch den überragenden technischen Kundenservice heraussticht. „Der technische Kundenservice hat im Laufe der Jahre entscheidend an Bedeutung gewonnen“, erklärt sie. Auch wenn nun bereits Jahre fruchtbarer Zusammenarbeit hinter den beiden Unternehmen liegen, sieht Yao immer noch Verbesserungspotenzial: „ Wir können unsere Kooperation in Bezug auf Qualität, Logistik und technischen Kundenservice weiterhin ausbauen, gleiches gilt beispielsweise für den Austausch von Marktinformationen”, blickt sie in die Zukunft. Bisher hat die Kooperation nicht viele “Kulturzusammenstöße” erlebt – gleichwohl bestätigt Yao, dass die beiden Unternehmen in sehr unterschiedlichen Welten zuhause sind. „Wir haben von Anfang an – bereits während der Gespräche des Topmanagements gut zusammenarbeiten können“, sagt sie, um anzufügen, dass kulturelle Unterschiede insgesamt weiterhin eine untergeordnete Rolle spielen. Erfreut stellt sie fest, dass Metsä Fibre ein starker Partner ist, der sich am asiatischen Markt einen Namen gemacht hat. „Mit Steigerung des Produktionsvolumens und des Marktanteils wächst auch der Bekanntheitsgrad von Metsä Fibre“, merkt sie an. ▶ Konstant und kompetent Auch Frau Yao Guangjun, Einkaufsleiterin bei Shandong Sun Paper, ist über die Zusammenarbeit mit Metsä Fibre hocherfreut. „Wir spüren, dass Metsä Fibre wirklich auf unsere Bedürfnisse eingeht, und der technische Kundenservice ist exzellent. Hinsichtlich des Mehrwerts kann ich sagen, dass gerade der Kundenservice der wichtigste Aspekt für uns ist“, betont Yao. Seit Kooperationsbeginn mit Metsä Fibre in 2004 konnte Sun Paper ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. Das Produktionsvolumen wurde vervielfacht und hält sich auch in Zeiten globaler wirtschaftlicher Turbulenzen auf hohem Niveau. Ein Anker inmitten des Wandels war und ist die Verlässlichkeit der Profis von Metsä Fibre. „Zuverlässigkeit war von Beginn an ein entscheidendes Element, und alles hat bestens geklappt. Die Qualität des Produkts MY VOICE SEITE 21 MY VOICE „Qualifizierte Unterstützung und Ratschläge zu bekommen, wenn man sie wirklich braucht, ist überaus wichtig“, sagt Lorenzo Pasquini, Einkaufsleiter der italienischen Lucart Group. Im Leistungsfokus Lorenzo Pasquini, Einkaufsleiter der italienischen Lucart Group, weist darauf hin, dass sein Unternehmen seit nunmehr zwei Jahren mit Metsä Fibre kooperiert - und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. „Ich denke, dass wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Meiner Meinung nach ist Liefersicherheit letztlich der entscheidende Baustein für eine gelungene Partnerschaft“, sagt Pasquini und betont, dass ganz abgesehen von der Einhaltung der Liefertermine die Experten von Metsä Fibre in puncto Leistungssteigerung stets eine beeindruckende Hands-On-Mentalität an den Tag legen. „Metsä Fibres Techniker haben vielmals unsere Fabrik besucht, um uns bei der Optimierung unserer Prozesse zu unterstützen“, sagt Pasquini. Seiner Meinung nach ist der technische Kundenservice gewissermaßen der Eckpfeiler der Zusammenarbeit. „Aus kaufmännischer Sicht hat Metsä Fibre uns die Geschäftstätigkeit enorm erleichtert.” ▶ „ICH SEHE DIESE PARTNERSCHAFT ALS WIN -WIN - SITUATION.” L O R E N Z O PA S Q U I N I SEI TE 22 Auf Kurs Auch Pasquini betont die Bedeutung gegenseitigen Vertrauens. Es ist mehr als wichtig, einen kompetenten Partner an seiner Seite zu wissen. „Auch mit Blick auf die Zukunft sehe ich diese Partnerschaft als eine Win-Win-Situation, und mir gefällt die Richtung, die wir eingeschlagen haben.” Lorenzo Pasquini hebt auch die Bedeutung der “menschlichen Schnittstelle” hervor und meint damit in diesem Fall Paolo Di Spigna, den Leiter von Metsä Fibres Büros in Mailand. „Ich habe das Gefühl, dass Paolo sich ganz besonders um mein Unternehmen und diese Partnerschaft kümmert“, sagt Pasquini. Die Zusammenarbeit mit seinem italienischen Landsmann hat bisher für ruhiges Fahrwasser gesorgt, aber auch die Kooperation mit den Finnen war absolut stressfrei. „Ich habe nicht das Gefühl, dass kulturelle Unterschiede unsere Geschäftsbeziehung beeinträchtigt hätten.” MY VOICE COLUMN THEMA BIOÖKONOMIE ▶ FORSTWIRTSCHAFT ALS RÜCKGRAT DER EUROPÄISCHEN BIOÖKONOMIE Obwohl die europäische Forstwirtschaft etwa 3,5 Millionen Arbeitsplätze bietet und jährlich Umsätze in Höhe von fast 500 Milliarden Euro erzielt, wird die neue Biowirtschaft noch weitaus größere Chancen bieten, wenn sie ihr Ziel erreicht, auf fossilen Rohstoffen basierende Chemikalien, Werkstoffe und Energieträger zu ersetzen. Die Zukunft der Forstwirtschaft sieht daher rosig aus, jedoch nur, wenn sie sich aktiv und engagiert an diesen Entwicklungen beteiligt! Im Februar 2012 stellte die Europäische Kommission folgendes fest: „Bei einer Weltbevölkerung, die sich bis zum Jahr 2050 der 9 Milliardenmarke nähert, bei gleichzeitig begrenzten natürlichen Ressourcen, benötigt Europa erneuerbare biologische Ressourcen für sichere und gesunde Lebens- und Futtermittel, wie auch für Werkstoffe, Energie und andere Produkte“. Nationale bioökonomische Strategien oder politische Zuletzt legte die Europäische Kommission am 20. September 2013 eine neue Forststrategie und einen ergänzenden Blueprint für die Holz- und Forstwirtschaft der EU vor. Diese politischen Dokumente sind eine Reaktion auf die Herausforderungen und Chancen, vor denen die Wälder und die Forstwirtschaft stehen, und sie zielen auf eine optimale Entwicklung ländlicher Gebiete durch verstärkte Industrieaktivitäten, ohne dabei der Umwelt zu schaden. Besonders der Blueprint hebt die Bedeutung der Forschung und Entwicklung von ressourcenschonenden und energieeffizienten Prozessen und innovativen Produkten hervor. Die Holz- und Forstwirtschaft muss sich der Bedeutung einer wachsenden Bioökonomie bewusst sein, die auch zunehmend das Interesse solcher Wirtschaftszweige weckt, die traditionell nicht mit ihr verbunden sind, so wie die Chemie- und Energiesektoren. Die europäische Bioökonomie wird ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen können, wenn sich die Forstwirtschaft nicht engagiert und aktiv beteiligt. Innovationen über traditionelle industrielle Grenzen hinweg werden sich als Gewinnstrategie erweisen. VON ANNITA WESTENBROEK, BIOBASED INDUSTRIES CONSORTIUM (BIC), BELGIEN ▶ Auch wenn sich der Begriff “Bioökonomie” für einige wie irgendein schickes neues Modewort anhören mag, so handelt es sich hierbei jedoch in der Tat um die erste, der Menschheit bekannte Ökonomie. Nach einer Ära beträchtlicher Zunahme des Material- und Energieverbrauchs durch die Menschen ist sie jetzt lediglich wiederentdeckt worden. Die Bioökonomie wandelt erneuerbare biologische Ressourcen (Biomasse) in nützliche Produkte und Services um. Dies bedeutet, dass die gegenwärtige Forstwirtschaft das Herzstück der Bioökonomie bildet. Agenden wurden kürzlich auch in Deutschland und den Niederlanden veröffentlicht, eine finnische Strategie wird in naher Zukunft erwartet. Eine konkrete Maßnahme mit starkem Bezug auf die Holz- und Forstwirtschaft ist eine geplante Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und dem BIC, einem Konsortium von fast 50 europäischen Unternehmen, von denen 13 in der Holz- und Forstwirtschaft zu Hause sind. Diese ‘Biobased Industries PublicPrivate Partnership’ beabsichtigt die Durchführung von F&E-Projekten mit einem Wert von nahezu 4 Milliarden Euro innerhalb der nächsten Dekade und bietet große Chancen zur Stärkung der europäischen Bioöknomie! „Die Holz- und Forstwirtschaft blickt in eine rosige Zukunft.“ COLUMN SIVU 23 ECHO MARKET REVIEW TECH ZEIT für RFID! SEI TE 24 ECHO TECH VON KIMMO KIIMALAINEN, FOTOS: ALAN GINSBURG UND HANNE MANELIUS Metsä Fibres bahnbrechendes RFIDTrackingsystem ermöglicht die Ortung jeder einzelnen Zellstoffeinheit auf ihrer Reise von der Fabrik zum Kunden. A n einem frühen Dienstagmorgen ist ein mit Zellstoff aus Finnland beladenes Frachtschiff im Hafen von Bremen eingetroffen, und die Ladung wird nun in Windeseile am Kai von Metsä Fibres deutschem Logistikpartner V. Alexander International Logistics GmbH gelöscht. Dieses Unternehmen hat sich auf Forstprodukte wie Zellstoff und Papier spezialisiert und schlägt jährlich etwa 700.000 Tonnen Fracht in verschiedenen europäischen Häfen um. Für Cargo Superintendent Wilhelm Meier und seinen Kollegen Kai Warrelmann zählt dies alles zum ganz normalen Alltagsgeschäft. Neben anderem Frachtgut schlägt ihr Team jährlich etwa 50 Schiffsladungen mit Zellstoff aus Finnland um. Der Frachtumschlag beschränkt sich nicht nur auf das Entladen der Schiffe, sondern umfasst auch die Vorbereitung der Produkte von Metsä Fibre für den Weitertransport innerhalb Europas. ECHO TECH ▶ SEITE 25 Metsä Fibre verfügt über zwei montagefertige RFID-Testgates. ECHO TECH RFID ERMÖGLICHT UNS HOCHKOMPLEXE LOGISTIKSERVICES. ▶ Auch wenn die zwei Tonnen schweren Zellstoffeinheiten, die an diesem Morgen auf den Kai gehievt worden sind, wie ganz gewöhnliche Zellstoffeinheiten aussehen, so zeichnen sie sich dennoch durch eine globale Einzigartigkeit aus. Jede einzelne Einheit kann mit Hilfe 7,5 Zentimeter langer RFIDTags identifiziert werden, die ihnen automatisch codiert in der Zellstofffabrik von Metsä Fibre in Finnland eingesetzt worden sind. Diese High-Tech-Zellstoffeinheiten sind von ihren „normalen“ Namensvettern nicht zu unterscheiden, bis zum Zeitpunkt des Einscannens am Terminal durch ein am Tor oder Gabelstapler montiertes, ganz spezielles Lesegerät, das die elektromagnetischen Funkwellen empfängt. Erst in diesem Moment lüftet die RFID (Radio Frequency Identification) ihr Geheimnis. SEI TE 26 ▶ Pionierarbeit in Bremen Die Entwicklung des neuen Trackingsystems macht Metsä Fibre zum ersten Zellstoffproduzenten, der RFID in der Zellstofflogistik einsetzt. Nachdem das System zunächst durch V. Alexander in einer Pilotphase von 2010-2012 im Hafen von Bremen getestet wurde, ist es jetzt reif für einen weiteren Ausbau in ganz Europa. Die Pilotphase war das erfolgreiche Endresultat eines bereits im Jahr 2006 begonnenen tiefgreifenden und herausfordernden F&E-Prozesses. Aber warum ist dies alles notwendig? Sind Barcodes nicht gut genug für Zellstoff ? „Die Endkunden sind sehr weit von unseren Zellstofffabriken angesiedelt, und die Logistik wird immer komplexer. Dies führt zu einer kontinuierlichen Erhöhung des Fehlerrisikos, wir brauchen jedoch eine höchst zuverlässige, akkurate und effiziente Trackingmethode durch die gesamte logistische Kette“, erläutert Metsä Fibres Matti Alanen, VP Logistics Finland. „RFID versetzt uns auch in die Lage, sehr anspruchsvolle Logistikservices zu erbringen.” Alanen betont, dass Metsä Fibre bereits jetzt jährlich RFIDTags zur Kontrolle von etwa 1,2 Millionen Zellstoffeinheiten einsetzt. Jeder Knotenpunkt des Produktstroms ist mit Lesegeräten ausgerüstet, die jedes Jahr mehr als 2,2 Millionen Bewegungen registrieren. Anspruchsvolles Handling Metsä Fibres RFID-System in Bremen hat sich schnell als höchst zuverlässig und herkömmliche Barcodes an Zellstoffransporten als überholt erwiesen. Dies ist kein Zufall. Ein in der Zellstoffeinheit versteckter, fernauslesbarer RFID-Chip ist verglichen mit seinem gedruckten Vorgänger, dem Barcode, praktisch unverwundbar. „Je weniger das Auge sieht, desto weniger ist auch zu beschädigen“, erklärt Wilhelm Meier. Ein RFID-Etikett kann nicht wie ein gedruckter Barcode durch einen Stapler abgerissen werden oder verschmutzen. Es kann ohne physischen Kontakt ausgelesen werden und gewährleistet ein höchst effektives und zuverlässiges Tracking der Zellstoffeinheiten bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen. Wilhelm Meier listet einige beeindruckende, in Bremen erzielte Ergebnisse des Trackings auf. „Wir verzeichnen bereits eine Systemverlässlichkeit von etwa 99,8 Prozent“, sagt er. Im Vergleich dazu beläuft sich die Zuverlässigkeit von Barcodes im Hafenbetrieb auf lediglich circa 70 Prozent. Matti Alanen erklärt, dass sich - abgesehen von IT-Aspekten - Zellstoffballen als eine der größten Herausforderungen des RFID-Projekts erwiesen hat. „Das Be- und Entladen von Zellstoffballen ist oft ein raues Geschäft, also mussten wir ein repulpierbares, passives RFIDEtikett suchen, das zwar robust genug ist, um die Belastungen des Handlings zu überstehen, sich andererseits im Papierherstellungsprozess jedoch vollständig auflöst“, sagt er. Die richtige Lösung war nicht leicht zu finden, aber jetzt läuft alles wie erhoff und erwartet. „Unsere ursprüngliche Vision ist jetzt größtenteils wahr geworden, und wir können Produkte in Fast-Echtzeit verfolgen.“ ECHO TECH „Das RFID-Trackingsystem von Metsä Fibre erlaubt es den Kunden, die Funktionalität der RFIDTechnologie in ihren eigenen Fabriken zu erproben“, erläutert Matti Alanen. ECHO TECH SEITE 27 ECHO TECH V. Alexanders CEO Carsten Hellmers ermuntert die Zellstoffindustrie nachdrücklich, Metsä Fibres Beispiel im Einsatz von RFID zu folgen. MEHR SICHERHEIT BEI GERINGEREN KOSTEN DURCH TRACKING RFID-TRACKING ERBRINGT Metsä Fibre nicht nur in der Logistik sondern auch in der Produktion Wettbewerbsvorteile. Dies zeigt sich in Betrieben wie Metsä Board Simpele, einer Fabrik im Südosten Finnlands, die Faltschachtelkarton für Lebensmittel, Gesundheits- und Pflegeprodukte sowie andere Verpackungen herstellt. Diese Pilotfabrik setzt RFID-Etiketten zur Kontrolle des Zellstoffs und der Produktqualität ein. „Im Falle von Qualitäts- oder anderen Problemen ermöglicht uns RFID die Rückverfolgung einer bestimmten Zellstoffcharge sowie die Identifikation der Produkte, die daraus hergestellt worden sind“, berichtet Sami Kerminen, Betriebsleiter der Fabrik in Simpele. Er erklärt, dass das System in der Pilotphase „auf Herz und Nieren“ getestet wurde. „Die Daten des RFID-Trackingsystems und die Anzahl der Einheiten wurden anhand simultan aufgezeichneter Videoaufnahmen miteinander verglichen. Sogar in dieser Vergleichsphase war das System bereits zu fast 100 Prozent zuverlässig“, sagt Kerminen. Ein kontinuierliches RFID-Tracking bietet auch bei ▶ RFID gehört die Zukunft V. Alexanders CEO Carsten Hellmers sagt, dass Metsä Fibres RFID-System in der Hafenlogistik zahlreiche Vorteile bietet, indem es das Bestandsmanagement verbessert, menschliches Versagen eliminiert, manuelle Arbeiten reduziert, automatisch Berichte generiert und das Qualitätsmanagement sichert. „Metsä Fibre ist mit diesem System ein höchst innovatives Pionierstück gelungen, das bei uns praktisch fehlerfrei läuft.“ Hellmers erklärt, dass dieses Pilotprojekt für V. Alexander sehr wertvoll ist. Als Investition in die Zukunft hat es sich bereits jetzt ausgezahlt. „Ich bin überzeugt, dass RFID auch die Etikettierungslösung für andere standardisierte Massengüter sein wird, und in 10 bis 15 Jahren werden wir wahrscheinlich feststellen, dass 60 bis 70 Prozent aller hochvolumigen Güter per RFID rückverfolgt werden“, sagt Hellmers. „Wir liegen jetzt in Führung und sind mit einer funktionierenden Infrastruktur, die viele Konkurrenten noch gar nicht in Erwägung gezogen haben, für die Zukunft gewappnet.” der Automatisierung zahlreicher Produktionsprozesse Unterstützung. „Das RFID-System kontrolliert automatisch den Zellstoffverbrauch und ordert bei Bedarf Nachschub. Dies trägt auch zur Optimierung unseres Lagermanagements bei“, erläutert Jani Suomalainen, SVP Purchasing bei der Metsä Board Corporation. Auch Suomalainen ist der Meinung, dass die RFIDEtikettierung Barcodes in naher Zukunft verdrängen kann. Zudem ist dieses Verfahren als echte grüne Technologie vielversprechend. „Wenn wir feststellen, dass eine bestimmte Zellstoffeinheit mit weniger Energieverbrauch gemahlen werden kann, dann können wir problemlos die Stromeinspeisung für alle anderen Einheiten dieser Charge reduzieren und dabei Energie einsparen.“ Etwa 26 Prozent des von Metsä Fibre gelieferten Zellstoffs werden bereits jetzt durch stationäre RFID-Lesegeräte beim Kunden vor Ort erfasst. SEI TE 28 ECHO TECH BUSINESS BITS VON MARJATTA PIETILÄ, ILLUSTRATION: SHUTTERSTOCK METSÄ FIBRE FÖRDERT INNOVATIONSTÄTIGKEIT Metsä Fibre intensiviert seine Innovationsbemühungen durch die Teilnahme am RAPI-Projekt (Rapid Innovation Practices), einer gemeinsamen Initiative dreier Forschungsgruppen (Innovation Management Institute, Integrated Design and Manufacturing sowie Work Psychology and Leadership) der Aalto-Universität. RAPI wurde Anfang 2013 lanciert und soll Ende 2014 abgeschlossen werden. Das Projekt untersucht, inwiefern Innovationsprozesse durch Anwendung von Foresight-Methoden, engere Einbeziehung der Kunden, Nutzung virtueller Umgebungen und 3D-Druck zur Produktion von Prototypen sowie sonstiger Maßnahmen zur Beschleunigung der Innovationstätigkeit global angekurbelt werden können. „Das Ziel unseres Projekts ist ein besseres Verständnis dafür, wie wir das Know-how unserer Kunden sowie 3D-Druck in Metsä Fibres F&E einfließen lassen können, und wie wir virtuelle Spiele zum Aufbau virtueller Teams in globalen Innovationsprojekten nutzen können. Zudem suchen wir nach neuen Konzeptideen für einen jährlichen Innovationstag gemeinsam mit unseren Kunden. In diesem Zusammenhang haben wir bereits sehr viel über Innovationsprozesse, Forschungstrends und Ideenumsetzung gelernt“, sagt Ursula Lumme, Metsä Fibres VP Produktentwicklung. „Zudem suchen wir nach neuen Konzeptideen für einen jährlichen Innovationstag gemeinsam mit unseren Kunden.“ BUSINESS BITS „ Alle teilnehmenden Unternehmen verfolgen das strategische Ziel, bestimmte Services mit ihren Produkten zu verlinken. Dieses Projekt ermöglicht den Unternehmen ein gegenseitiges Performance-Benchmarking in der Entwicklung ihrer Serviceangebote“, erläutert Dr. Pekka Berg, Forschungsdirektor des BIT Research Centre of Aalto University School of Science. Finanziert wird das Projekt von der finnischen Förderagentur für Technologie und Innovation TEKES sowie den drei Unternehmen Metsä Fibre, Rautaruukki und Rolls-Royce. Die akademischen Projektpartner sind die beiden US-amerikanischen Universitäten Stanford und Südkalifornien, die Schweizer Universität St. Gallen, das Fraunhofer Institut in Deutschland sowie die britische Universität Loughborough. KARRIERECHANCEN IN DER FORSTWIRTSCHAFT Anfang Oktober 2013 engagierte sich die Metsä Group in einer gemeinschaftlich mit dem Verband der Finnischen Forstindustrie (FFIF), den Unternehmen Stora Enso und UPM sowie dem Finnischen Forstverein organisierten und an 16-jährige finnische Schüler gerichteten Kampagne zur Aufklärung über Einstiegs- und Karrierechancen in der modernen Forstwirtschaft. „Knapp 70 Mitarbeiter der Metsä Group besuchten Schulen und erläuterten den Schülern, dass die Forstwirtschaft eine Wachstumsbranche mit einer Fülle von Arbeitsmöglichkeiten und Karrierewegen ist“, berichtet Anneli Karhula, Personalleiterin bei der Metsä Group. „In den Jobs der modernen Forstwirtschaft werden Spitzentechnologie, Bioenergie, Innovationstätigkeit, Nachhaltigkeit, ausgeprägte Kundenorientierung und globale Märkte miteinander verbunden. Diese Tätigkeiten bieten jungen Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund wirklich anspruchsvolle Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung.“ SEITE 29 MARKET REVIEW „Selbst bei einer eher bescheidenen Wachstumsrate von 4 Prozent wird sich Chinas Papier- und Pappeproduktion bis 2020 auf jährlich 160 Millionen Tonnen belaufen. Dies entspricht einem Anstieg von 45 Millionen Tonnen seit 2012“, sagt Brian McClay. LANGFRISTIGE BRANCHENTRENDS • ChinakurbeltdenglobalenHolzfasermarkt weiterhinanundkauftgegenwärtigweltweit 30ProzentdesZellstoffsauf. • DieWachstumsprognosenfürZellstoffund PapierinaufstrebendenMärktenwieIndien, TürkeiundTeilenAfrikassinddurchausgut. • SeineNachhaltigkeitisteinfundamentaler VorteildesHolzzellstoffs. POTENZIAL AUSSCHÖPFEN Brian McClay beschwört die Philosophie seines kanadischen Landsmanns, des Kommunikationsgurus Marshall McLuhan, der den Slogan „Das Medium ist die Botschaft“ geprägt hat. Im vorliegenden Szenario bezeichnet McClay Papier als „ein Medium ohne Botschaft“ - gemeint ist damit, dass es genau das ist, was jeder individuell daraus macht, aber es wird dennoch als Selbstverständlichkeit angesehen. Viele Menschen denken bei Papier lediglich an die Schreib- oder Druckmedien, die in jüngster Zeit elektronischen Alternativen weichen. Aber Papier ist doch so viel mehr. McClay sieht Papier allgemein als Verpackung an, und als hocheffektive und umweltfreundliche Möglichkeit zur Lieferung von Produkten und Services. „Die Nachfrage nach Verpackungen, besonders nach papierbasierten Verpackungen, wird in den kommenden Jahrzehnten in gleichem Maße zunehmen wie die Anzahl der Verbraucher.“ Im Gespräch über die Wachstumsaussichten für Chemiezellstoff (DP) bedient sich McClay eines interessanten Beispiels. Jeanshersteller verbrauchen gegenwärtig 17 Prozent der weltweiten Baumwollproduktion (4,5 Millionen Tonnen jährlich), aber jetzt hat ein neuer Akteur das Spielfeld betreten. Tencel, eine vom österreichischen Unternehmen Lenzing hergestellte, auf dem natürlich wachsenden Rohstoff Holz basierende Funktionsfaser, gewinnt zunehmend Marktanteile am globalen Denim-Markt, und dies aus einem ganz einfachen Grund: „Nachhaltigkeit ist auch in Augen der demografischen Gruppe junger Jeanskonsumenten schick.“ SEI TE 30 MARKET REVIEW SCHUTZ DER PRIVATSPHÄRE Branchenkenner Brian McClay beharrt trotz anderslautender Gerüchte darauf, dass Papierprodukte weiterhin hoch im Kurs stehen. VON SAMI J. ANTEROINEN, FOTOS: KIMMO METSÄLÄ rian McClay saß in seinem Hotel am Frühstückstisch „Manchmal bin ich den ganzen Tag über online, aber ich und las die Zeitung, als ihm plötzlich etwas klar wurde. bevorzuge dennoch Papier. Es hat eine gewisse taktile Qualität Der gerade vor ihm liegende Artikel behandelte das Thema und ist sehr real – es verkörpert eine Verbindung, die elektroniOnline-Datenschutz und beschrieb, wie so ziemlich alles für sche Medien einfach nicht bieten können.” unbekannte Zwecke von unbekannten Akteuren kontrolliert und in einer riesigen Datenbank erfasst werden kann. In diesem Toilettenpapier nach Indien Moment realisierte er: wenn er denselben Artikel auf seinem McClay spricht die großen und kleinen Entscheidungen über Laptop gelesen hätte, dann hätte irgendjemand „zusehen“ und Lebensweisen an - und wie diese sich in Privatsphäre und Geselljeden Mausklick registrieren können. schaft auswirken. Mit einer Morgenzeitung liegen „Nehmen wir zum Beispiel Indien, wo die Dinge jedoch völlig anders. Wer in der Hygiene traditionell viel Wasser „WACHSENDE EINKOMMEN kann schon im Nachhinein sagen, was bei minimalem Bedarf an ToilettenpaSOWIE HYGIENE- UND McClay in der Zeitung gelesen hat? pier verwendet wird. Mit steigenden EinWer kann beurteilen, ob er an diesem kommen und der Entstehung einer MitGESUNDHEITSASPEKTE Morgen den Sportteil überschlagen telklasse können wir jetzt jedoch einen oder etwa längere Zeit dem Leitartirasant wachsenden Tissuemarkt erwarLASSEN DEN VERBRAUCH kel gewidmet hat? ten“, stellt er fest. Im letzten Jahr hat dieVON TISSUEPAPIER RASANT ses Land mit 1,2 Milliarden Einwohnern „Papier ist ein privates Medium”, erklärt McClay nur einige Stunden etwa dieselbe Menge an Tissuepapier verANSTEIGEN.” nach dem Moment seiner „Erleuchbraucht wie das 5,2 Millionen Einwohtung“ beim Frühstück. ner zählende Finnland. „Die Menschen achten heutzutage zunehmend auf ihre Auch wenn sich beide Länder weiterhin wesentlich voneinanPrivatsphäre, und hinsichtlich Papierprodukten wie Zeitungen der unterscheiden werden, hofft McClay, dass sich Indien in den und Zeitschriften ist unschwer zu erkennen, dass das private kommenden 30 Jahren zu einem Riesen wie China entwickeln Element schon immer gegeben war, und dass sich daran auch wird, was das Ankurbeln der weltweiten Nachfrage nach allen nichts ändern wird.“ Arten Verbrauchsgüter anbelangt, inklusive Zellstoff und Papier. Der wichtigste Grund hierfür liegt im BevölkerungswachsWahlfreiheit tum. Während die chinesische Bevölkerungszahl bis 2050 unter Brian McClay hält anlässlich des Metsä Fibre Joutseno Events eine Milliarde sinken könnte, wird die indische voraussichtlich einen Vortrag über derzeitige und künftige Branchentrends - 1,7 Milliarden übersteigen. und er kennt sein Metier ganz genau. Dieser kanadische ConPapierprodukte weisen auch eine authentische Verlinkung sultant beobachtet die Entwicklungen in der Papierbranche seit mit einem der Megatrends unserer Zeit auf: Nachhaltigkeit. Jahrzehnten sehr aufmerksam und gründete bereits 1997 sein McClay sieht in der Nachhaltigkeit einen fundamentalen VorUnternehmen Brian McClay & Associates Inc. teil für Holz, und er erwartet, dass der Anteil holzbasierter ProSein Image als „Pro-Papierexperte“, der zum Frühstück seine dukte am weltweiten BIP auf Kosten aller weniger nachhaltigen Zeitung liest, ist nichtsdestotrotz ein wenig verschroben, und Materialien wie Kunststoff, Metall, Glas und Baumwolle steigen es sollte hinzugefügt werden, dass McClay neuere Kommuni- wird. Im Wesentlichen sagt er, dass die Welt mehr Holz nutzen kationsformen auch nicht fremd sind. Er gibt offen zu, sie alle und anbauen sollte. zu nutzen. Ob iPad, Smartphone oder Internetsurfen, McClay „Die Forstwirtschaft verfügt über genügend Erfahrung und nimmt alle Vorteile mit, die das neue Informationszeitalter Kenntnisse, um aus dieser Chance Kapital zu schlagen. Die bietet. Dennoch beharrt er auf seiner Meinung, dass Papierpro- wichtigsten Player der Branche beginnen jetzt, Nutzen aus den dukte gesund und munter bleiben werden. natürlichen Vorteilen der Holzfasern zu ziehen“, sagt McClay. B MARKET REVIEW SEITE 31 ECHO MONITOR RUND DIE GASIFIZIERUNGSANLAGE HAT DIE ZELLSTOFFFABRIK ZU FINNLANDS ERSTER KOHLENDIOXIDNEU TRALER PRODUKTIONS STÄTTE WERDEN LASSEN. SEI TE 32 ECHO MONITOR DGANG Metsä Fibres internationale Kundschaft informiert sich über die jüngsten Innovationen in der ostfinnischen Fabrik Joutseno. VON SAMI J. ANTEROINEN, FOTOS: KIMMO METSÄLÄ n einem warmen Juninachmittag verA sammelt sich eine hochinternationale Menschengruppe in Joutseno, nahe der ostfinnischen Stadt Lappeenranta, für eine Besichtigung der lokalen, ultramodernen Zellstofffabrik. Die finnischen Gastgeber sind ganz besonders gut gelaunt, denn es gibt nur selten die Gelegenheit, eine Fabrik zu zeigen, in der Spitzentechnologie und Nachhaltigkeit so offensichtlich Hand in Hand gehen. Dieses bedeutende Investitionsprojekt der Metsä Group in Joutseno, die im März in Betrieb genommene, hochmoderne Gasifizierungsanlage steigert die Nutzung erneuerbarer Energien, indem Erdgas durch aus Baumrinde gewonnenem Biokraftstoff ersetzt wird. Dieser ECHO MONITOR Prozess hat die Zellstofffabrik zu Finnlands erster kohlendioxidneutraler Produktionsstätte werden lassen, die bei Normalbetrieb auf keine externen Energiequellen angewiesen ist, da sie ihren gesamten Energiebedarf mit Hilfe holzbasierter Brennstoffe selbst deckt. Jedoch ist diese Anlage nicht die einzige Attraktion im Werk, denn Joutseno ist die weltweit größte einlinige Weichholz-Zellstofffabrik. Den ganzen Tag über haben sich Repräsentanten von Metsä Fibres internationalen Kunden Präsentationen über eine neu eingeführte Methode der Zellstoffproduktion namens Polysulfidkochung angeschaut und jetzt werden sie diesen Prozess live miterleben. Zum Zeitpunkt der Besichtigung war die Produktionslinie seit drei Wochen in Betrieb, und die ersten Resultate sind äußerst vielversprechend. Hinter dem neuen und verbesserten Verfahren verbirgt sich eine Investition in Höhe von 15 Millionen Euro zur Optimierung des Produktionsprozesses, die bei beträchtlicher Effizienzsteigerung gleichzeitig auch ein Produktionsplus von fast 10 Prozent erbrachte. Die Entwicklung markiert auch die erste Anwendung der Polysulfidtechnologie in einem derart großen Umfang. In dem Prozess werden keine neuen Chemikalien zugefügt, erforderlich ist lediglich eine zusätzliche Sauerstoffeinspeisung. DER NEUE WEICHHOLZ- ZELLSTOFF VERSPRICHT DIE KOSTENEFFIZIENZ DER KUNDENOPERATIONEN ZU STEIGERN. Die Investition hat der Metsä Group auch die Markteinführung eines neuartigen Weichholzzellstoffs ermöglicht. Die internationalen Gäste widmen den Ausführungen über das reformierte Produkt wie auch dem Verfahren große Aufmerksamkeit, da der neue Zellstoff auch eine Verbesserung der Kosteneffizienz in ihrer eigenen Geschäftstätigkeit verspricht. Einzigartige Produkte ermöglichen es einem Unternehmen, in einem hart umkämpften Markt aus der Masse herauszuragen - und die Experten von Metsä Fibre sind überzeugt davon, jetzt ein solches Produkt zu haben. Beim Verlassen der Fabrik ist den Gesichtern der Gäste abzulesen, dass die Botschaft angekommen ist. Die Polysulfidkochung und der neue Weichholzzellstoff dürften auch die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden steigern. SEITE 33 ECHO MARK HOCHRANGIGER BESUCH IN KEMI Finnlands Staatspräsident Sauli Niinistö besuchte vor kurzem die Zellstoff und Karton produzierenden Fabriken der Metsä Group im nordfinnischen Kemi. Diese Fabriken verarbeiten heimisches Holz, und ihre Produktion geht fast ausschließlich in den Export. Im Bildvordergrund: Jari Tikkanen, VP und Fabrikleiter, erklärt Staatspräsident Niinistö den Betrieb der Wickelmaschine der Kartonfabrik. Dahinter: Mitglieder der Entourage des Präsidenten sowie Fabrikmitarbeiter. SEI TE 34 ECHO MARK Ein warmer, strahlender Sommersonntag und eine coole Werkstour – eine willkommene Abwechslung! VON SAMI J. ANTEROINEN, FOTOS: TIMO LAAPOTTI UND PEKKA LEHMUSKALLIO AUF ZUR METSÄ-PARADE n den Sommermonaten wird den Bewohnern und Touristen der westfinnischen Stadt Rauma eine ganz besondere Attraktion geboten, wenn die gemütliche Stadtbahn seine kleinen und großen Passagiere auf die Metsä-Parade mitnimmt. So viel Lächeln und so viel Spaß - was ist denn da nur los? Nun, in Metsä Fibres Werk in Rauma kam man auf die glänzende Idee, interessierten Besuchern einen Besuch der Fabrik inklusive einer Sightseeingtour durch die reizende Landschaft anzubieten. Immerhin ist die Arbeit der Fabrik aufs Engste mit Mutter Natur verbunden. I Den ganzen Sommer über bringt die kleine Bahn jeden Sonntag Besucher zur Fabrik, um Kindern wie Erwachsenen zu ermöglichen, ein paar Geheimnisse der Zellstoffherstellung zu erfahren. Die Arbeit der Fabrik ist aufs Engste mit Mutter Natur verbunden. EIN NEUES ZUHAUSE FÜR VÖGEL ür den guten Zweck ein Vogelhaus bauen! Dies war das Motto auf Raumas Marktplatz, als Metsä Group gemeinsam mit der Jugendwerkstatt der Stadt Rauma einen Fun-Event organisierte. Das Unternehmen stellte das Holz zur Verfügung, und die jungen Menschen bastelten daraus Vogelhäuschen. Und wie sie bastelten! Am Ende des Tages waren 350 Vogelhäuschen aus Holz fertiggestellt. F Binnen zwei Stunden waren alle Vogelhäuschen verkauft. Die Einnahmen kamen der Jugendwerkstatt als Spende zugute, die von diesem Geld einen Computer, einen Drucker und ein InformationsTV erwarb. So gibt es nun also etwa 350 Vogelfamilien, die aus gutem Grund ein Dankeschön zwitschern! Die kleine Stadtbahn namens „Kake“ chauffiert die Besucher der Metsä-Parade. ECHO MARK SEITE 35 METSAFIBRE.COM success Fibres MEHR UNTER Of