Rekombinante Newcastle Disease Viren für die
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Rekombinante Newcastle Disease Viren für die
Rekombinante Newcastle Disease Viren für die Entwicklung von Markervakzinen- Möglichkeit der simultanen Impfung gegen die Newcastle Krankheit und die Aviäre Influenza Inauguraldissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor rerum naturalium (Dr. rer. nat.) an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald vorgelegt von Kristina Ramp geboren am 03.11.1979 in Stralsund Biedenkopf, den 21.10.2011 Dekan: Prof. Dr. Klaus Fesser 1.Gutachter: Prof. Dr. Dr. Thomas C. Mettenleiter 2.Gutachter: Frau Prof. Dr. S. Rautenschlein Tag der Promotion: 29.02.2012 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung ..................................................................................................... 1 1. Das Newcastle Disease Virus (NDV) ..................................................... 1 1.1. Geschichte des Newcastle Disease Virus ................................ 1 1.2. Taxonomische Einordnung ...................................................... 2 1.3. Klinisches Bild .......................................................................... 3 1.4. Morphologie und Genomaufbau ............................................... 5 1.5. Aufbau und Funktion der einzelnen Virusproteine .................... 6 1.5.1. Die Oberflächenproteine ................................................. 6 1.5.2. Das Matrixprotein (M-Protein) ......................................... 8 1.5.3. Die Proteine des RNP-Komplexes .................................. 9 1.6. Replikation ................................................................................ 11 1.7. Virulenzdeterminanten .............................................................. 14 2. Das Aviäre Influenzavirus ...................................................................... 17 2.1. Geschichte der Aviären Influenzaviren ..................................... 17 2.2.Taxonomie ................................................................................. 18 2.3. Klinisches Bild .......................................................................... 18 2.4. Morphologie und Genomaufbau ............................................... 20 2.5. Aufbau und Funktion der einzelnen Virusproteine .................... 21 2.6. Replikation ................................................................................ 25 2.7. Wirtsspektrum........................................................................... 27 2.8. Virulenzdeterminanten .............................................................. 28 3. Die Entwicklung der reversen Genetik ................................................... 31 4. NDV als Vektor ...................................................................................... 34 5. Impfstoffe ............................................................................................... 37 II. Zielstellung ................................................................................................... 43 III. Zusammenfassende Darstellung und Diskussion der Ergebnisse ............... 44 III.A „Influence of insertion site of the avian influenza virus haemagglutinin (HA) gene within the Newcastle disease virus genome on HA expression” ....... 44 III.B “Coexpression of avian influenza virus H5 and N1 by recombinant Newcastle disease virus and the impact on immune response in chickens” .................................................................................................... 46 III.C “Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination”........................... 48 IV. Literaturverzeichnis ...................................................................................... 50 V. Influence of insertion site of the avian influenza virus haemagglutinin (HA) gene within the Newcastle disease virus genome on HA expression .. 66 VI. Coexpression of avian influenza virus H5 and N1 by recombinant Newcastle disease virus and the impact on immune response in chickens ....................................................................................................... 73 VII. Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination .............................. 85 VIII. Zusammenfassung der Dissertation ............................................................. 124 IX. Summary ...................................................................................................... 127 X. Anhang ......................................................................................................... 129 X.1. Publikationen ...................................................................................... 129 X.1.1. Eigenanteil an den zur Dissertation eingereichten Publikationen............................................................................. 130 X.2. Tagungsbeiträge ................................................................................. 132 X.3. Eidesstattliche Erklärung .................................................................... 133 X.4. Danksagung ....................................................................................... 134 I. Einleitung 1. Das Newcastle Disease Virus (NDV) 1.1. Geschichte des Newcastle Disease Virus Das Newcastle Disease Virus(NDV) ist die Erreger der atypischen Geflügelpest, einer hoch ansteckenden Krankheit, insbesondere bei Hühner- und Puten, die zu enormen wirtschaftlichen Verlusten in der Geflügelhaltung führen kann. Das NDV konnte in über 200 Vogelspezies nachgewiesen werden und hat sich weltweit verbreitet (Alexander 1997). Bezüglich der Herkunft der Newcastle Krankheit werden drei verschiedene Hypothesen diskutiert. Zum einen wird angenommen, dass im Südosten Asiens virulente NDV-Stämme in den Geflügelbeständen immer präsent waren, aber bis zum Einsetzen der weltweiten Industrialisierung nicht als ernstes Problem wahrgenommen wurden. Als eine zweite Möglichkeit für das Auftreten der Newcastle Krankheit wird das Vorkommen eines natürlichen NDV-Reservoirs in einigen anderen Vogelspezies, insbesondere bei Psittaziden (Papageien) diskutiert. Erst durch das Eindringen des Menschen in deren Lebensraum war die Möglichkeit der Übertragung der NDV auf andere Spezies, wie z.B. Hühner und Puten, gegeben. Die dritte Erklärung geht davon aus, dass sich virulente NDV Stämme durch Mutation aus niedrig virulenten Isolaten gebildet haben (Alexander 2001). Bereits im Jahre 1926 wurde das typische klinische Bild der Newcastle Krankheit (Newcastle Disease, ND) auf Java, Indonesien (Kraneveld 1926) und in Newcastleon-Tyne, Großbritannien beschrieben (Doyle 1927). In der Literatur existieren aber auch Hinweise darauf, dass Symptome einer ähnlichen Krankheit schon vor 1926 beschrieben wurden, aber infolge von Fehldiagnosen und fehlender Berichterstattung nicht die Aufmerksamkeit der internationalen Veterinärmedizin erlangten (Halasz 1912; Levine 1964). Der Name „Newcastle Krankheit“ wurde von Doyle nach dem gleichnamigem geographischen Ort der ersten Beschreibung der Krankheit in Großbritannien zunächst als vorübergehende Bezeichnung gewählt (Doyle 1935), überdauerte aber bis heute. Nach dem Auftreten der ND-Ausbrüche in Indonesien und Großbritannien traten erste Symptome dieser Krankheit in Geflügel in Form von milden respiratorischen, gepaart mit zentralnervösen Anzeichen in den Vereinigten 1 Staaten in der 1930er Jahren auf (Beach 1942), was zunächst als „Pneumoenzephalitis“ bezeichnet wurde. Mit Hilfe serologischer Tests konnte der Erreger eindeutig als NDV identifiziert werden (Beach 1944). Seitdem wurde NDV auf der ganzen Welt isoliert, welche sowohl milde Erkrankungen, aber auch schwere Verlaufsformen verursachten. Virulente NDV-Stämme verbreiteten sich ausgehend vom Nahen Osten in zahlreichen panzootischen Ausbrüchen seit 1926 weltweit und führten Ende der 1960er Jahre global zu schweren Verlaufsformen der ND. Gründe für diese Ausbrüche sind in der Entwicklung der Geflügelindustrie, und der Vermarktung der Geflügelnahrungsmittel zu sehen, aber auch der weltweite Transport auf Luft- und Schifffahrtswegen hat sicher zur Ausbreitung der Krankheit beigetragen. So konnte beispielsweise die Einfuhr exotischer Vögel in die USA eindeutig mit NDV-Ausbrüchen zwischen 1970- 1972 in Verbindung gebracht werden (Hanson 1972; Francis 1973). Im Westen Europas nahmen die Meldungen der ND in den frühen 1990er Jahren merklich zu und erreichten 1994 mit 239 Ausbrüchen in den Ländern der Europäischen Union ihren Höhepunkt. Zwischen 1991 und 1995 trat die Mehrzahl der NDV-Ausbrüche in den Beneluxländern und in Deutschland auf. Ein extensives Auftreten der ND konnte im Jahre 2000 mit 254 Ausbrüchen auch in Italien dokumentiert werden (Alexander 2001). Die im Jahre 1995 eingeführte Impfpflicht für alle Hühner- und Putenbestände (Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest und die Newcastle-Krankheit, 2005, www.gesetze-im-internet.de/geflpestschv/index.html; aktualisiert 2007) in Deutschland soll dem Auftreten der Newcastle Krankheit entgegenwirken und resultierende wirtschaftliche Verluste minimieren. 1.2. Taxonomische Einordnung NDV, auch als Aviäres Paramyxovirus Serotyp 1 (APMV-1) bezeichnet, gehört zur Ordnung der Mononegavirales und wird innerhalb der Familie der Paramyxoviridae und der Unterfamilie der Paramyxovirinae dem Genus Avulavirus zugeordnet (Mayo 2002; Fauquet, Mayo et al. 2005). Die verschiedenen NDV-Stämme weisen eine hohe genetische und antigenetische Vielfalt auf (Alexander 1997; Aldous, Mynn et al. 2003; Kim, King et al. 2007). Zur Klassifizierung von NDV werden zwei Systeme genutzt, die auf ähnlichen genomischen Informationen basieren (Miller, Decanini et al. 2010). Das System von Aldous et al. gruppiert NDV in sechs Hauptlinien und 2 sechzehn Unterlinien (Aldous, Mynn et al. 2003; Snoeck, Ducatez et al. 2009), während das Klassifizierungssystem nach Ballargi-Pordany et al. NDV in zwei Hauptklassen einteilt, wobei Klasse I in neun und Klasse II in zehn Genotypen unterteilt wird (Ballagi-Pordany, Wehmann et al. 1996; Czegledi, Ujvari et al. 2006; Kim, King et al. 2007). Das im Rahmen dieser Arbeit verwendete NDV Clone 30 ist ein Abkömmling des lentogenen NDV-Stammes La Sota und wird nach dem System von Ballagi-Pordany der Klasse II, Genotyp II zugeordnet. 1.3. Klinisches Bild NDV wird hinsichtlich des Schweregerades des klinischen Bildes der durch sie verursachten ND in Hühnern anhand des Intrazerebralen Pathogenitätsindexes (ICPI) in Eintagsküken in drei Pathotypen eingeteilt. Lentogene Stämme sind durch einen ICPI von weniger als 0,7 gekennzeichnet. ICPI-Werte im Bereich 0,7 bis 1,5 kennzeichnen mesogene Isolate, wohingegen velogene Isolate einen ICPI von 1,5 bis 2,0 aufweisen. Velogene Isolate werden zusätzlich in viscerotrope und neurotrope Stämme unterteilt. Die Ermittlung des ICPI-Wertes ist für die Bestimmung der Virulenz der NDV gesetzlich vorgeschrieben (EU-Richtlinie 92/66/EWG). Ein Indexwert von ≥0,7 charakterisiert seuchenrechtlich relevante ND-Viren (CEC 1992). NDV wird über die Atemluft oder durch Aufnahme kontaminierter Nahrung übertragen. Die Virusausscheidung erfolgt mit allen Se- und Exkreten infizierter Tiere (Kot, Augen- und Nasensekret, Sperma, Eier), welche wiederum Futter, Wasser und die Umgebung kontaminieren können. Das größte Risiko bei der Verbreitung der ND ist die Verschleppung der Viren durch den Menschen (Kleidung, Schuhe) und seine Gerätschaften (z.B. Transportfahrzeuge, Eierbehälter, Futtersäcke). Weitere Vektoren wie Schadnager oder freilebende Vögel (Tauben, Krähen, Sperlinge) können das Virus ebenfalls verbreiten (Charlton 2000). Haupteintrittspforten des NDV sind die Zellen des Respirations- und Verdauungstraktes. In der Trachea kann NDV durch die Zilienbewegungen des Epithels und durch Zell-Zell-Infektion verbreitet werden. Die klinischen Symptome der ND hängen weitgehend von der Virulenz des Virusstammes, der Wirtsspezies und deren Immunstatus ab. Die Inkubationszeit liegt bei circa vier bis sechs Tagen. Bei den lentogenen NDV bleibt die Infektion meist auf den Respirationstakt beschränkt. So zeigen junge Hühner oft respiratorische Symptome wie Husten, Niesen, Keuchen, 3 verbunden mit vermehrtem Nasen- und Tränensekret, wohingegen ältere Hühner häufig nur mit einer Erniedrigung der Legeleistung reagieren. Werden jüngere Hühner mit mesogenen NDV infiziert, können zusätzlich zu den respiratorischen Symptomen, Störungen des zentralen Nervensystems (ZNS) auftreten. Kopf und Nacken nehmen oft eine anormale Haltung ein („Sterngucker“) und die Mortalität kann bis zu 50% betragen. In älteren Tieren fehlen oft ZNS-Symptome, aber es kommt im Allgemeinen zur Verringerung der Eiqualität. Die Eier sind dünnschalig, aufgeraut oder deformiert. Je nach Organtropismus des Virus verursachen velogene NDV unterschiedlich schwere Krankheitssymptome. Kurzatmigkeit, heftige Durchfälle, Konjunktivitis und Lähmungserscheinungen werden oft beobachtet. Zusätzlich kann es zu Verfärbungen und Schwellen des Gewebes oberhalb der Augen verbunden mit dem Austritt von klebrigem Augen- und Nasensekret kommen. Die Mortalität beträgt bereits zwei bis drei Tage nach Auftreten der ersten Krankheitssymptome häufig 100%. Auch beim Menschen kann es zu Infektionen mit NDV kommen. Dabei treten grippeähnliche Symptome und Konjunktivitis auf (Hanson and Brandly 1955; Hanson 1972; Alexander 1997). Der Mensch ist als Wirt generell ungeeignet (sogenannter dead- end host), da in ihm das Virus nur für einen kurzen Zeitraum und in geringen Mengen vorliegt. NDV weist eine hohe Tenazität auf. So sind infektiöse Viruspartikel im Knochenmark und in der Muskulatur von Schlachtgeflügel bei -20°C noch nach 6 Monaten und bei 1°C nach 134 Tagen nachweisbar. In infizierten Eiern erfolgt eine Inaktivierung des Virus erst nach 538 Tagen bei 4°C und in verseuchten Ställen bleibt NDV je nach Umgebungstemperatur 30-35 Tage infektiös. Nach Eintrocknung kann die Infektiosität über Jahre hinweg konserviert bleiben (Rolle 2006). Durch alkoholische Desinfektion (Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol) ist eine Dekontamination möglich. 4 1.4. Morphologie und Genomaufbau NDV ist ein behülltes Einzelstrang-RNA-Virus mit einem nicht- segmentierten Genom negativer Polarität. Die Virionen sind von pleomorpher Gestalt und haben einen Durchmesser von 100-350 nm. Das RNA-Genom besteht aus sechs Genen, die für die Strukturproteine Nukleoprotein (NP-Protein), Phosphoprotein (P-Protein), Matrixprotein (M-Protein), Fusionsprotein (F-Protein), Hämagglutinin-Neuraminidase Protein (HN-Protein) und die RNA abhängige RNA-Polymerase (L-Protein) (Abb.1) kodieren. Abb.1: Schematische Darstellung eines Newcastle Disease Virions. In die Virushülle, eine Lipiddoppelschicht, die von der Plasmamembran der Wirtszelle stammt, sind die Oberflächenproteine F und HN eingelagert. An der Innenseite der Virushülle befindet sich das Matrixprotein, das mit ihr assoziiert ist. Die Proteine NP, P und L bilden zusammen mit dem einzelsträngigen RNA-Genom das Nukleokapsid, das auch als Ribonukleoproteinkomplex (RNP-Komplex) bezeichnet wird. Der RNPKomplex ist als kleinste infektiöse Einheit Grundlage für die Replikation und Transkription des Genoms. Die Virusgene sind linear in der Reihenfolge 3´-NP-P-M-F-HN-L-5` angeordnet. Sie werden von kurzen Sequenzabschnitten flankiert, die am 3’-Ende als Leadersequenz und am 5`-Ende als Trailersequenz bezeichnet werden. Der offene Leserahmen 5 jedes einzelnen Gens wird zusätzlich von unterschiedlich langen nicht-kodierenden Regionen und spezifischen Genstart- und Genendsequenzen flankiert. Zwischen den jeweiligen Genen befinden sich unterschiedlich lange (1- 47 nt) intergene Regionen. Abb.2: Schematische Darstellung des NDV-Genoms. Genstart ( ), Genende ( ), nicht-kodierende Regionen ( ) Für das NDV-Genom sind bisher drei unterschiedliche Längen von 15186, 15192 und 15198 Nukleotiden ermittelt worden (Czegledi, Ujvari et al. 2006). APMV-1 der Klasse I verfügen über das mit 15198 Nukleotiden längste Genom (Genotyp 1-9). Frühe Isolate (1930-1960) der Klasse II (Genotyp I-IV) der APMV-1 besitzen ein RNA Genom von 15186 Nukleotiden, wohingegen das Genom späterer Isolate (isoliert nach 1960) der Klasse II (Genotyp V-VII) 15192 Nukleotide umfasst (Czegledi, Ujvari et al. 2006). Alle drei Genomlängen entsprechen einem Vielfachen von sechs und damit der für die Replikation nachgewiesenermaßen notwendigen „rule of six“ (Kolakofsky, Pelet et al. 1998; Peeters, Gruijthuijsen et al. 2000). 1.5. Aufbau und Funktion der einzelnen Virusproteine 1.5.1. Die Oberflächenproteine Das Fusionsprotein (F-Protein) Das Fusionsprotein ist in der Membran der Virionen verankert und vermittelt durch Fusion der Virushülle mit der Zytoplasmamembran des Wirtes den Eintritt der Virionen in die Wirtszelle (Scheid and Choppin 1973; Seto, Becht et al. 1974). Das Fusionsprotein wird den Typ I Membranproteinen zugeordnet und als Vorläuferprotein F0 (553 Aminosäuren (AS), 67 kDa) synthetisiert. F0 muss durch zelluläre Proteasen gespalten werden, um die biologisch aktive Form zu erhalten, die 6 für den Infektionszyklus essentiell ist. Am Aminoterminus des F0 Proteins befindet sich ein kurzes Signalpeptid, das die entstehende Polypeptidkette an die Membran des rauen endoplasmatischen Retikulums (rER) bindet. Am Carboxyterminus des Proteins verankert eine hydrophobe Domäne das F0-Protein in der Membran des rER und das Signalpeptid wird abgespalten. Auf dem Weg zur Zelloberfläche wird das Vorläuferprotein in den Zisternenstapeln des Golgi Apparates glykosyliert und durch lokale Proteasen in den aminoterminalen F2-Anteil (116 AS, ~12 kDa) und den carboxyterminalen F1-Anteil (437 AS, 55 kDa) gespalten (Nagai and Klenk 1977). Dabei ist die Aminosäuresequenz im Bereich der proteolytischen Spaltstelle des F0Proteins (AS 112-117) entscheidend für die Spaltbarkeit und eine bedeutsame Pathogenitätsdeterminante des NDV (Nagai, Klenk et al. 1976). Die F1- und F2Proteine bleiben über die Ausbildung einer Disulfidbrücke, bedingt durch die Anwesenheit von zahlreichen Cysteinresten im carboxyterminalen Ende des F1Proteins und mindestens einem Cystein im F2-Protein, miteinander verbunden. Im weiteren Verlauf interagiert dieser heterodimere Komplex zu Trimeren (Russell, Paterson et al. 1994; Chen, Gorman et al. 2001). Der Aminoterminus des F1Proteins, der durch die proteolytische Spaltung ensteht und auch als Fusionspeptid bezeichnet wird, stellt einen stark hydrophoben Bereich dar, der direkt an der Fusion zwischen Virus- und Wirtszellmembran beteiligt ist. Eine zusätzliche hydrophobe Domäne am Carboxyterminus des F1-Proteins verankert das Protein in der Virushüllmembran (Nagai, Hamaguchi et al. 1989). Das Hämagglutinin-Neuraminidase Protein (HN-Protein) Das HN-Protein hat sowohl Hämagglutinin-, als auch Neuraminidase-Aktivitäten und ist die wichtigste antigene Determinante der NDV. HN bindet an sialinsäurehaltige Rezeptoren der Wirtszellmembran und vermittelt so die Adsorption der Viren. Zusätzlich wird durch die Neuraminidase-Aktivität Sialinsäure von der Membran abgespalten. Das ist für eine effiziente Ausbreitung der Viren von großer Bedeutung, denn das Entfernen dieser Rezeptorgruppe verhindert die Aggregation von viralen Partikeln während des Ausschleusungsprozesses (Budding) und erschwert die Infektion derselben Zelle mit Viruspartikeln (Lamb and Parks 2007). Das HN-Protein gehört zu den Typ II Membranproteinen und besteht aus einer aminoterminalen zytoplasmatischen Domäne, gefolgt von einer Transmembrandomäne. Daran schließt sich eine außerhalb der Virusmembran 7 gelegene Stieldomäne an, auf welcher die große carboxyterminale Kopfregion angeordnet ist, die für Rezeptorbindungsfähigkeit und enzymatische Aktivität verantwortlich ist (Scheid, Caliguiri et al. 1972; Parks and Lamb 1990). Genomsequenzvergleiche verschiedener NDV-Isolate zeigten die Existenz von verschiedenen HN-Genotypen, die auf Positionsunterschiede des Stop-Kodons für den offenen Leserrahmen (open reading frame, orf) des HN zurückzuführen sind. Bisher wurden HN-Proteine von 616, 577 oder 571 AS isoliert (Sakaguchi, Toyoda et al. 1989). Jüngst konnte von Bernhanu et al. zusätzlich ein HN-Protein von 581 AS in malaysischen NDV-Isolaten detektiert werden (Berhanu, Ideris et al. 2010), was auf eine Punktmutation (Nukleotidposition 8164) im Stop-Kodon des 571 AS langes HNProteins und eine dadurch bedingte verspätete Beendigung der Transkription zurückzuführen ist. Bei lentogenen NDV-Isolaten wurde ein HN-Protein mit 616 AS als Vorläuferprotein HN0 nachgewiesen (Nagai, Klenk et al. 1976; Nagai and Klenk 1977), von welchem ein Glykopeptidrest zur Aktivierung proteolytisch abgespalten wird (Garten, Kohama et al. 1980; Schuy, Garten et al. 1984). Bei den meisten NDV-Stämmen werden kürzere HN-Proteine von 577 oder 571 AS exprimiert, welche ohne posttranslationale Spaltung funktionell sind (Alexander 1997). Interessanterweise wurden bisher die kürzesten HN-Proteine von 571 AS nur in velogenen Isolaten gefunden. Ein weiterer stammspezifischer Unterschied ist das Vorkommen von HNHomodimeren, bedingt durch ein Cystein an AS Position 123 im HN-Protein und die daraus resultierende Bildung einer Disulfidbrücke zwischen 2 HN-Molekülen (Mirza, Sheehan et al. 1993). 1.5.2. Das Matrixprotein (M-Protein) Das M-Gen kodiert für ein Protein von 364 AS (40 kDa) (Nagai, Ogura et al. 1976; Rott and Klenk 1977), das in den Virionen das am häufigsten vorkommende Protein ist. Die Aminosäuresequenzen der M-Proteine verschiedener NDV-Isolate sind stark homolog (mindestens 93%). Die Aminosäuren am Aminoterminus des M-Proteins weisen einen leicht sauren Charakter auf, während der restliche Teil des Proteins stark basisch und leicht hydrophob ist. Trotz der geringen Hydrophobizität weist das M-Protein keine ausreichend langen Domänen auf, um als Transmembranprotein agieren zu können (Chambers, Millar et al. 1986). Durch Fraktionierung von Virionen konnte gezeigt werden, dass das M-Protein mit der Virusmembran interagiert (Nagai, 8 Ogura et al. 1976; Faaberg and Peeples 1988) und darüber hinaus in Wechselwirkung mit den zytoplasmatischen Domänen der Gykoproteine F und HN steht. Zusätzlich ist das M-Protein mit dem Nukleokapsid assoziiert. Durch diese simultane Interaktion des M-Proteins mit der viralen Membran und dem Nukleokapsid wird ihm eine zentrale Rolle bei der Virusmorphogenese und der Virusfreisetzung zugeschrieben (Lamb and Parks 2007). 1.5.3. Die Proteine des RNP-Komplexes Das Nukleoprotein (NP-Protein) Das NP-Protein bildet die Haupkomponente des Nukleokapsids und besteht aus 489 AS (53 kDa). Generell unterscheidet man zwei strukturelle Regionen innerhalb des NP-Proteins: eine aminoterminale Domäne, welche circa 60% des Proteins repräsentiert, und eine carboxyterminale Domäne. Innerhalb der aminoterminalen Region gibt es einen zentralen Bereich, der unter den Vertretern der Paramyxovirinae hochkonserviert und essentiell für die Selbstassemblierung der NPProteine untereinander und mit der viralen RNA ist. Durch die enge Bindung der NPMoleküle an das RNA-Genom wird der Schutz der RNA vor zelleigenen Proteasen gewährleistet und die RNA in ihren biologisch aktiven Zustand versetzt, der für die Transkription essentiell ist. Die carboxyterminale Domäne des Proteins ist weniger konserviert, aber wichtig für die Wechselwirkungen der NP-Proteine mit den Proteinen P und L (Nagai, Hamaguchi et al. 1989; Lamb and Parks 2007). Das Phosphoprotein (P-Protein) Das P-Protein ist 395 AS lang (53- 56 kDa) und als Komponente des Nukleokapsids essentiell für die virale RNA-Synthese. Die carboxyterminalen Regionen des Proteins interagieren mit dem L-Protein und binden an die mit dem NP-Protein assoziierte virale RNA. Zusätzlich wird über diese Domäne die Aggregation von P-Proteinen zu Trimeren hervorgerufen. Das P-Protein ist ein essentieller Cofaktor in dem Komplex aus L- und P-Protein, welcher für die Synthese der verschiedenen RNA-Produkte verantwortlich ist, wobei das L-Protein die gesamte enzymatische Aktivität trägt (Lamb and Parks 2007). Durch die Insertion eines oder zweier Guanosinreste am konservierten Editierungort (Nukleotid (nt) 2280-2287; UUUUUCCC, NDV Clone 30) konnten für NDV drei vom 9 P-Gen abgeleitete mRNA-Spezies nachgewiesen werden. Die von diesen mRNASpezies translatierten Proteine sind das P-Protein (uneditiert), das V-Protein (Insertion eines Guanosinrestes; 238 AS; 36 kDa) und das W-Protein (Insertion zweier Guanosinreste, 181 AS, 33 kDa) (Steward, Vipond et al. 1993). Die Proteine V und W sind virale Nichtstrukturproteine, also Proteine, die zwar in infizierten Zellen, aber nicht in den ND-Viruspartikeln nachzuweisen sind (Steward, Vipond et al. 1993). Über die Bedeutung der Proteine V und W ist bis heute nur wenig bekannt. Für das NDV V-Protein, speziell für die carboxyterminale Domäne, konnte eine antagonistische Funktion im Interferon (IFN)-Stoffwechsel nachgewiesen werden (Park, Shaw et al. 2003). Eine virale Blockierung der IFN-Antwort des Wirtes ist für eine effektive Replikation der NDV und eine damit verbundene Ausbreitung der Viren im Organismus essentiell (Park, Garcia-Sastre et al. 2003). Wie für NDV konnten auch für andere Vertreter der Paramyxovirinae RNAEditierungsvorgänge und die Nutzung alternativer Leserahmen im P-Gen mit dem Hervorbringen zusätzlicher viraler Struktur- und Nichtstrukturproteine nachgewiesen werden (Kolakofsky, Pelet et al. 1998). Die RNA abhängige RNA Polymerase (L-Protein) Das L-Protein (L= large) ist mit 2204 AS und einem Molekulargewicht von 249 kDa das größte NDV Protein. Sequenzanalysen einiger Vertreter der Paramyxoviren zeigten, dass alle L-Proteine annähernd die gleiche Größe von zirka 2200 AS besitzen (Lamb and Kolakofsky 2001). NDV-Partikel, als auch Virionen anderer Paramyxoviridae, enthalten nur etwa 50 Kopien an L-Protein, die untereinander assoziieren und gebunden an das P-Protein im Nukleokapsid vorkommen. Das LProtein ist eine RNA-abhängige RNA-Polymerase, welche aber nur im Komplex mit dem P-Protein aktiv ist. Das P-Protein stellt dabei eine Brücken zur RNA her. Zusätzlich ist das L-Protein aber auch für Methylierungsreaktionen, die Bildung von Cap-Strukturen an den 5´-mRNA-Enden und die Polyadenylierung der 3´-mRNAEnden verantwortlich (Lamb and Parks 2007). Obwohl die Amino- und Carboxytermino des L-Proteins unter den einzelnen Vertretern der Paramyxoviridae verschieden sind, konnten in der Mitte des Polypeptids sechs hoch konservierte Domänen (I-VI) identifiziert werden, die in Zusammenhang mit den multiplen Funktionen des L Proteins zu stehen scheinen (Poch, Blumberg et al. 1990; Sidhu, 10 Menonna et al. 1993; Svenda, Berg et al. 1997; Kusumaningtyas, Tan et al. 2004; Wise, Sellers et al. 2004; Kattenbelt, Stevens et al. 2006; Fuller, Brodd et al. 2010). Durch die zusätzliche Interaktion der NP-Proteine mit den Proteinen L und P wird die sichere Bindung des L-P Polymerasekomplexes an die RNA gewährleistet. Der Komplex aus den Proteinen NP, P und L ist essentiell für die Transkription und Replikation des RNA-Genoms, wobei die Aggregation zwischen dem NP- und PProtein ein entscheidendes Transkriptions-Terminationssignal darstellt (Lamb and Parks 2007; Modrow, Falke et al. 2010). 1.6. Replikation Die Wechselwirkung vom NDV mit Oberflächenrezeptoren der Wirtszelle ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Virusreplikation und eine wichtige Determinante der viralen Wirtsspezifität. Die Anlagerung an die Wirtszelle erfolgt über das virale Oberflächenprotein HN, das an Sialinsäure enthaltende Rezeptoren, wie Ganglioside und Glykoproteine (Ferreira, Villar et al. 2004), auf der Wirtszelle bindet. Auf diese Weise werden die virale Membran und die Zytoplasmamembran der Wirtszelle in enge Nachbarschaft gebracht, wodurch die stark hydrophoben Aminosäuren am Aminoterminus des F1-Proteins mit der Lipidschicht der Zytoplasmamembran interagieren können, und so eine zusätzliche Verbindung zwischen Wirtszelle und Viruspartikel geschaffen wird, die die Membranfusion unterstützt. Die Aufnahme der NDV-Partikel erfolgt vorrangig über die pH-unabhängige direkte Verschmelzung der Virushülle mit der Plasmamembran (Bratt and Gallaher 1969). Aber auch durch Caveolae-vermittelte Endozytose (San Roman, Villar et al. 1999; Cantin, Holguera et al. 2007) kann der Eintritt in die Wirtszelle erfolgen, woraufhin der RNP-Komplex in das Zellinnere freigesetzt wird. Alle weiteren Schritte der Replikation finden nach derzeitigem Kenntnisstand im Zytoplasma statt (Lamb and Parks 2007). Der RNPKomplex erfüllt im Laufe des Infektionszyklus zwei Aufgaben: die Transkription des Genoms in geeignete mRNA-Spezies und die Synthese durchgehender RNAMoleküle in Positivstrangorientierung (Antigenom), die Voraussetzung für die Bildung neuer Virusgenome sind. Zunächst wird am 3´-Ende der RNA eine nicht gecappte und nicht polyadenylierte, zur Leader-Sequenz komplementäre RNA synthetisiert, die vor dem Beginn des NP-Gens abbricht, und der regulatorische Aufgaben zugesprochen werden (Kurilla, Stone 11 et al. 1985). Die Genstart- bzw. Genendsignalsequenzen der jeweiligen Proteingene dienen der Transkriptionsinitiation bzw. -termination. Der Transkriptionskomplex überspringt die einzelnen intergenen Sequenzen, wodurch diese nicht in die entstehende mRNASequenz integriert werden. Dieses Start-Stop-Muster der Transkription wiederholt sich, bis die mRNA des letzten Gens, L, synthetisiert ist. Beim Überspringen der intergenen Regionen kann es passieren, dass der Enzymkomplex die Verbindung zur RNA-Matrize verliert und die Transkription am 3´-Ende neu initiiert werden muss. So bildet sich ein in 3´-5´-Richtung abfallender Transkriptionsgradient heraus (Wertz, Moudy et al. 2002; Whelan, Barr et al. 2004). Alle viralen mRNAs sind gecappt und polyadenyliert. Nach der Translation erster Transkripte und der Akkumulation viraler Proteine erfolgt die Replikation des Negativstrang-RNA-Genoms, um durchgehende virale RNA-Moleküle in Positivstrangorientierung, die auch als Antigenom bezeichnet werden, zu bilden. Die Umschaltung von Transkription zur Replikation kann erst erfolgen, wenn genügend NP-Proteine frei verfügbar sind. Diese lagern sich an die Leader-RNA an und verhindern dadurch den Abbruch der Transkription an den intergenen Sequenzen. Zusätzlich interagieren die NP-Proteine mit den P-Proteinen, die wiederum mit der Polymerase (L) einen Komplex bilden und diese in ihrer Aktivität so verändern, dass die Replikation gefördert wird. Die nun im Zytoplasma vorliegenden Antigenome, die weder gecappt noch polyadenyliert sind, werden zur Synthese neuer Virusgenome (negative Polarität) genutzt, die ebenfalls nicht gecappt und polyadenyliert sind, aber sofort mit NP-Proteinen interagieren. Durch die zusätzliche Anlagerung des P-Proteins zusammen mit dem L-Protein wird der RNPKomplex gebildet (Verhältnis L-Protein:P-Protein 1:10). Nach der gleichzeitigen Translation der viralen Proteine F, HN und M am rauen endoplasmatischen Retikulum erfolgt im Golgiapparat die Glykosylierung der HN- und F-Proteine und die Spaltung des F0-Proteins in die Untereinheiten F1 und F2, die über eine Disulfidbrücke in Kontakt bleiben. Entlang zellulärer Aktinfilamente werden die Virusproteine zur Zellmembran transportiert (Rutter and Mannweiler 1977). Dort werden die Glykoproteine F und HN in die Zellmembran integriert. Für das F-Protein konnte gezeigt werden, dass es in Membran-Rafts, die sich durch eine veränderte Lipid- und Protein-Zusammensetzung von der restlichen Membran unterscheiden, eingefügt wird (Dolganiuc, McGinnes et al. 2003). Die M-Proteine lagern sich an der Innenseite der Zytoplasmamembran an und interagieren sowohl mit den viralen Glykoproteinen als auch mit den Proteinen des RNP-Komplexes. Im weiteren Verlauf 12 stülpt sich die Plasmamembran aus und die Viruspartikeln werden durch Knospung (budding) an der Zelloberfläche freigesetzt (Simons and Garoff 1980; Lamb and Parks 2007). Die folgende Abbildung (Abb.2) gibt einen schematischen Überblick über den Replikationszyklus von NDV. Abb.3: Replikationszyklus von NDV. 13 1.7. Virulenzdeterminanten In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien durchgeführt, um molekulare Ursachen der unterschiedlichen Virulenzen von NDV herauszufinden. Bereits im Jahre 1976 erkannten Nagai et al., dass die Aminosäurekonstellation in der Region der proteolytischen Spaltstelle des Fusionsproteins eine entscheidende Virulenzdeterminante ist (Nagai, Klenk et al. 1976). Die Spaltung des F0-Proteins in die Untereinheiten F1 und F2 ist essentiell für den Replikationszyklus der NDV. Die Anwesenheit basischer Aminosäuren, wie Arginin oder Lysin besonders an den Positionen 113, 115 und 116 und eines Phenylalanins an Position 117 (112K/R-RK/Q-K/R-R-↓ F117) ist charakteristisch für die F0-Spaltstelle von mesogenen und velogenen NDV Isolaten. Diese Aminosäurekonstellation kann durch ubiquitär vorkommende, furinähnliche Proteasen gespalten werden (Gotoh, Ohnishi et al. 1992), was zur raschen Ausbreitung der NDV im gesamten Organismus führt. Im Gegensatz dazu können lentogene NDV nur in Zellen des Respirations- und Intestinaltraktes replizieren, in denen trypsinähnliche Proteasen lokalisiert sind, die ein Aminosäuremotiv mit einzelnen basische Aminosäuren innerhalb der Spaltstelle des F0-Proteins erkennen (112G-K/R-Q-G-R-↓ L117). Mit Hilfe der reversen Genetik wurde es möglich, veränderte rekombinante NDV zu konstruieren, um weitere Virulenzfaktoren aufzudecken. So führte die Änderung eines monobasischen Aminosäuremotivs innerhalb der Region der F0-Spaltstelle in ein polybasisches Aminosäuremotiv zu rekombinanten NDV, die durch einen ICPI von 1,3 gekennzeichnet waren, welcher charakteristisch für mesogene NDV Isolate ist (Peeters, de Leeuw et al. 1999; Römer-Oberdörfer, Werner et al. 2003). Dadurch konnte die Bedeutung der Aminosäurekonstellation innerhalb der F0-Spaltstelle bestätigt werden (Nagai, Klenk et al. 1976), jedoch konnte der Phänotyp eines velogenen Isolates mit einem ICPI Wert > 1,5 allein durch die Veränderung der Spaltstellensequenz nicht beobachtet werden. Demzufolge müssen weitere Regionen im NDV-Genom die Virulenz der ND-Viren mitbestimmen. Da neben dem F-Protein das HN-Protein am Eintritt der Viren in die Wirtszelle beteiligt ist, könnte auch das HN-Protein eine Virulenzdeterminante sein. So führte der Austausch des HN-Gens des virulenten NDV-Isolates Beaudette C gegen das des lentogenen NDVIsolates La Sota zu einer Verminderung der Virulenz, wohingegen das HN-Gen von Beaudette C im La Sota Hintergrund eine Steigerung der Virulenz bewirkte (Huang, 14 Panda et al. 2004). Ähnliche Ergebnisse erzielten de Leeuw et al. beim Austausch der HN-Gene zwischen La Sota und dem virulenten NDV Isolat Herts 33 (de Leeuw, Koch et al. 2005). Beide Studien zeigten eindeutig, dass HN an der Ausprägung der Virulenz beteiligt ist. Im Gegensatz dazu führte in einer Studie von Wakamatsu et al. der Austausch des HN-Gens eines virulenten NDV-Stammes in den lentogenen La Sota Hintergrund weder zu einer Veränderung des ICPI-Wertes der resultierenden NDV Rekombinante, noch zu einer Änderung der klinischen Symptome in Hühnern (Wakamatsu, King et al. 2006). Durch Sequenzanalysen des HN-Gens konnte in weiteren Arbeiten gezeigt werden, dass die meisten NDV Stämme an Aminosäureposition (AS-Position) 123 ein Cystein tragen, jedoch einzelne Isolate, wie z.B. das lentogene NDV-Isolat Clone 30, ein Tryptophan. Cystein an AS-Position 123 ist für die Bildung von HN-Dimeren, die über eine Disulfidbrücke verbunden sind, verantwortlich (Mirza, Sheehan et al. 1993; McGinnes and Morrison 1994), welche wiederum einen positiven Einfluss auf die Bindungsfähigkeit an die Wirtszelle und die Fusion der Virionen mit der Zytoplasmamembran haben (McGinnes and Morrison 1994). Rekombinante NDV (rNDV) mit einer polybasischen Spaltstelle im F-Protein und einem Cystein an ASPosition 123 im HN-Protein wiesen einen höheren Pathogenitätsindex auf als rNDV, die nur die polybasische Spaltstelle trugen (Römer-Oberdörfer, Veits et al. 2006). Dieses Ergebnis zeigt, dass die Dimerisierung des HN-Proteins zur Virulenzsteigerung beitragen kann. Ein weiterer stammspezifischer Unterschied ist die Existenz unterschiedlich langer HN-Proteine. Avirulente NDV (z.B. Queensland, Ulster) exprimieren ein HN-Vorläuferprotein von 616 AS, wohingegen 577 AS für das HN-Protein sowohl von lentogenen (z.B. Clone 30, B1) als auch von virulenten Stämmen (z.B. Texas, Beaudette C) kodieren. Ein HN-Protein von 571 AS wurde bisher nur für velogene Isolate (z.B. Miyadera, Herts 33) nachgewiesen. Dies lässt die Hypothese zu, dass die Länge der für das HN-Protein kodierenden Sequenz die Virulenz von NDV mitbestimmt. Jedoch konnte in einer Studie von Römer-Oberdörfer et al., in der durch Mutation die Position des Stopkodons des HN-orf verändert wurde, gezeigt werden, dass die Länge des HN-Proteins keine Rolle bei der Virulenz der NDV zu spielen scheint (Römer-Oberdörfer, Werner et al. 2003). Unklar ist jedoch, ob die Länge des HN-Proteins möglicherweise eine Bedeutung bei der Fähigkeit der Viren, sich in den verschiedenen Organen des Wirtes zu vermehren und auszubreiten, hat. In anderen Studien konnte der Beweis erbracht werden, dass 15 die Proteine des RNP-Komplexes die Virulenz von NDV maßgeblich mitbestimmen. Eine Korrelation zwischen der Replikationseffizienz und der Virulenz im Wirt ist wahrscheinlich. So führt eine effiziente Replikation zu einer gesteigerten RNASynthese und damit zu einer höheren Virusproduktion, welche wiederum die Immunantwort des Wirtes überwinden und folglich zu einer erhöhten Viruslast und Virulenz im Wirt führen könnte. Ein Austausch der Gene, die für die NP-, P- und LProteine des virulenten NDV-Isolates Herts 33 kodieren, gegen die des niedrig virulenten NDV-Stammes AV324, führte zu einer Verminderung der Virulenz, wohingegen der Ersatz der NP, P und L Gene von AV 324 gegen die von Herts 33 in NDV-Rekombinanten resultierte, die durch eine höhere Virulenz gekennzeichnet waren als AV 324 (Dortmans, Rottier et al. 2010). Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass NDV mit RNP-Proteinen von virulenten Stämmen besser replizieren, als diejenigen mit RNP-Proteinen von nicht virulenten Stämmen. Jedoch kamen Rout et al. (Rout and Samal 2008) in ihrer Studie zu gegenteiligen Ergebnissen. Sie zeigten, dass beim Austausch des L-Proteins des virulenten NDV Beaudette C gegen das des lentogenen Stammes La Sota das resultierende rekombinante Virus besser repliziert und eine höhere Virulenz aufweist als das Ausgangsvirus. Das V-Protein, das durch Editierung der mRNA des P-Proteins entsteht, inhibiert die die alpha/beta Interferon (IFN- α/β)-Antwort des Wirtes (Park, Shaw et al. 2003; Lamb and Parks 2007). Die Cytokine IFN-α/β sind Mediatoren um Apoptose in virusinfizierten Zellen auszulösen (Tanaka, Sato et al. 1998). Für eine erfolgreiche Virusreplikation ist aber das Unterdrücken proapoptotischer Mechanismen erforderlich, um eine effiziente Virusproduktion und Ausbreitung der Viren zu sichern (Roulston, Marcellus et al. 1999). So zeigten rekombinante NDV mit einem Defekt in der Expression des V-Proteins eine signifikante Verminderung der Pathogenität im Wirt (Mebatsion, Verstegen et al. 2001; Park, Garcia-Sastre et al. 2003; Park, Shaw et al. 2003), was darauf hinweist, dass die V-Proteinexpression direkt mit der Virulenz der NDV korreliert. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, ob die Frequenz der P-Gen-mRNA-Editierung, und damit auch das Niveau der V-ProteinExpression, zwischen virulenten und avirulenten NDV Stämmen variiert. So wird postuliert, dass die V-Proteinexpression bei virulenten NDV-Stämmen höher als bei avirulenten Stämmen ist, wodurch eine effizientere Replikation und Ausbreitung virulenter NDV erfolgen kann. Untersuchungen dazu sind derzeit aber nicht veröffentlicht. 16 Zusammenfassend ist einzuschätzen, dass die Virulenz der NDV von verschiedenen Faktoren bestimmt wird. Die Identifizierung dieser Faktoren ist sowohl für die Entwicklung neuartiger Vakzinen als auch für die Einschätzung des Seuchenpotentials neuer Isolate von großer Bedeutung. 2. Das Aviäre Influenzavirus 2.1. Geschichte der Aviären Influenzaviren Die aviäre Influenza, auch Vogelgrippe genannt, wurde erstmalig 1878 in Piemont, Italien von Perroncito beschrieben. 1901 brach in Deutschland die Krankheit im Anschluss an eine Geflügelausstellung in Braunschweig aus (Greve 1901). In den folgenden Jahren kam es zu zahlreichen Ausbrüchen in der ganzen Welt, die bis zu den 1930er Jahren langsam abnahmen. Interessanterweise existieren Hinweise darauf, dass das Virus der „Spanischen Grippe“, das über 50 Millionen Menschen in den Jahren 1918/19 tötete, ursprünglich ein aviäres Influenzavirus des Subtyps H1N1 gewesen war (Morens, Taubenberger et al. 2009). Die Zuordnung der aviären Influenzaviren (AIV) zu den Influenza-A-Viren erfolgte 1955 (Schäfer 1955). Im Jahre 1983 kam es zu aviären Influenzaausbrüchen in Irland und den USA, 1992 in Mexiko und 1997 in Hongkong. Alle diese Ausbrüche konnten den hochpathogenen AIV (HPAI) der Subtypen H5 und H7 zugeordnet werden. Auch in den vergangenen Jahren sorgten zahlreiche Ausbrüche der aviären Influenza, wiederum verursacht durch HPAIV des Subtyps H5 und H7, in vielen Teilen der Erde für den Tod mehrerer hundert Millionen Vögel (Horimoto and Kawaoka 1994; Capua and Alexander 2004; Capua and Alexander 2007). Insbesondere der Subtyp H5N1, der seit 2005 auch Europa erreicht hat, gilt als besonders virulent und hat zusätzlich zoonotisches Potential. Weltweit sind bisher 566 bestätigte H5N1 Infektionen beim Menschen mit 332 Todesfolgen registriert worden (Stand Oktober 2011; www.who.int). Demzufolge ist eine Kontrolle von HPAIV Infektionen sowohl für die Geflügelindustrie, als auch zur Vermeidung humaner Infektionen, essentiell. 17 2.2.Taxonomie Die aviären Influenzaviren gehören innerhalb der Familie der Orthomyxoviridae zum Genus der Influenza-A-Viren (Alexander 1995). Zusätzlich werden auch die Influenza-B- und Influenza-C-Viren zusammen mit den Thogotoviren und Isaviren in die Familie der Orthomyxoviridae eingeordnet. Die Unterscheidung in Influenza-A-, B- und C-Viren beruht auf antigenen Unterschieden im Nukleoprotein (NP-Protein) und Matrixprotein (M1-Protein) und auf unterschiedlichen molekularen Eigenschaften der Viren (Horimoto and Kawaoka 2005). Während die Influenza-B-Viren nur beim Menschen und die Influenza-C-Viren zusätzlich im Schwein eine Infektion auslösen können, wurden die Influenza-A-Viren in verschiedenen Wirten nachgewiesen, sowohl in Vögeln als auch in Säugetieren (Wright 2007). Anhand der antigenen Eigenschaften der Oberflächenproteine Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA) werden die Influenza A-Viren in Subtypen unterteilt. Es werden 16 HA - und neun NA-Untertypen unterschieden. 2.3. Klinisches Bild Neben der Einordnung der AIV in die unterschiedlichen Subtypen (H1-H16, N1-9) werden sie auch in zwei Pathotypen unterteilt. Entscheidend für diese Klassifizierung sind das Ausmaß der Erkrankung und die Mortalitätsrate nach intravenöser Applikation des betreffenden Virus an sechs Wochen alte Hühner (Bestimmung des intravenösen Pathogenitätsindex, IVPI). AIV-Isolate mit einem IVPI>1,2 werden als hochpathogene (von engl. highly pathogenic, HP) AIV bezeichnet, solche mit einem IVPI<1,2 werden als gering pathogene (von engl. low pathogenic, LP) AIV eingestuft (Geflügelpestverordnung 2007). Auf molekularer Basis können die HPAIV von den LPAIV durch den Nachweis mehrerer aufeinanderfolgender basischer Aminosäuren am Carboxyterminus der HA1-Untereinheit abgegrenzt werden. Dieses polybasische Aminosäuremotiv wird von ubiquitär vorkommenden intrazellulären Proteasen gespalten und befähigt so das Virus, in verschiedenen Geweben zu replizieren. Dadurch werden im Wirt schwere klinische Symptome und eine Mortalitätsrate bis zu 100% verursacht. Alle bisher isolierten HPAIV gehörten den Subtypen H5 und H7 an. 18 Symptome der aviären Influenza bei Vögeln Vor allem Hühner und Puten gelten als besonders anfällig für eine Infektion mit AIV (Ellis, Bousfield et al. 2004; Kou, Lei et al. 2005; Liu, Xiao et al. 2005; Kelly, Hawkins et al. 2008; Cardona, Xing et al. 2009). Zusätzlich sind aber auch andere Vogelspezies, wie z.B. Enten, Gänse, Tauben, Papageien und heimische, hühnerartige Vögel, wie Wachteln oder Fasanen, empfänglich für eine AIV-Infektion. Aquatisch lebende Wildvögel stellen asymptomatische Überträger der AIV dar, da bei ihnen alle 16 HA und 9 NA Varianten nachgewiesen werden konnten (Kawaoka, Yamnikova et al. 1990; Webster, Bean et al. 1992; Röhm, Zhou et al. 1996; HulsePost, Sturm-Ramirez et al. 2005). AIV werden oral/fäkal übertragen, aber auch eine aerogene Übertragung ist möglich. Eine Vermehrung der Viren findet primär im Verdauungstrakt des Wirtes, mit einer anschließenden Ausscheidung der Viren über den Kot, statt. Die klinischen Symptome variieren je nach Virulenz der AIV, der Empfänglichkeit und des Immunstatus des Wirtes. Bei Infektionen mit HPAIV reagieren die Tiere nach einer Inkubationszeit von Stunden bis wenigen Tagen zuerst mit allgemeinen Schwächesymptomen wie Apathie oder Inappetenz, begleitet vom hohen Fieber. Hinzu kommen schwere respiratorische Symptome, Diarrhö, Ödeme an Kopf, Hals, Kamm, Füßen und Beinen und oft auch neurologische Störungen. Bei Legehennen ist zusätzlich eine Abnahme der Legeleistung und der Qualität der Eier (Dünnschaligkeit) zu beobachten. Häufig führt eine Infektion mit HPAIV nach drei bis vier Tagen zu einer Mortalität von 100%. Im Gegensatz dazu bleiben nach einer Infektion mit LPAIV die Symptome auf den Respirations- und/ oder Verdauungstrakt beschränkt und sind in der Regel milder. Häufig verlaufen diese Infektionen auch gänzlich asymptomatisch und es werden nur geringe Mortalitätsraten registriert (Capua and Alexander 2007). Symptome der aviären Influenza beim Menschen Eine Übertragung der AIV auf den Menschen erfolgt in der Regel über den Respirationstrakt. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis acht Tagen reagieren die Patienten im Allgemeinen mit Fieber über 38°C, Kurzatmigkeit und Husten (Hui 2008). Schwere respiratorische Symptome bis hin zum Multiorganversagen und Tod des Patienten sind häufige Befunde einer HPAIV-Infektion (H5N1). Die mittlere Mortalitätsrate nach einer H5N1-Infektion beträgt 59,2% (Tran, Nguyen et al. 2004; Chotpitayasunondh, Ungchusak et al. 2005; Lolekha, Sirivichayakul et al. 2005). Die 19 durchschnittliche Zeit zwischen Einsetzen der ersten Symptome und Tod des Patienten wird dabei mit neun bis zehn Tagen angegeben (Abdel-Ghafar, Chotpitayasunondh et al. 2008). 2.4. Morphologie und Genomaufbau Im Elektronenmikroskop stellen sich die Influenzaviren oft als pleomorphe behüllte Viruspartikel mit einem Durchmesser von 80-120 nm dar. Das Genom der InfluenzaA-Viren besteht aus acht einzelsträngigen RNA-Segmenten mit negativer Orientierung (virale RNA, vRNA). Die 3´- und 5´-Enden jeder einzelnen vRNA sind über kurze Bereiche zueinander komplementär und bilden Doppelstränge aus, die den Startpunkt für die Transkription und RNA-Replikation bilden. Jedes der acht Gensegmente kodiert für ein bestimmtes Virusprotein. Nur Segment 7 und 8 kodieren für zwei Polypeptide, die durch alternatives Spleißen der mRNA entstehen. Zusätzlich wird durch Nutzung eines alternativen Leserahmens für das Segment 2 das Protein PB1-F2 gebildet. Demzufolge kodieren die acht Segmente für 11 Virusproteine (siehe folgende Tabelle) (Chen, Calvo et al. 2001; Palese and Shaila 2006). Segment vRNA Virusprotein Proteinlänge (nt-Anzahl) (AS-Anzahl) 1 2341 basisches Polymeraseprotein 2(PB2) 759 2 2341 basisches Polymeraseprotein 1(PB1), PB1: 757 PB1-F2 PB1-F2: 87 3 2233 saures Polymeraseprotein (PA) 716 4 1778 Hämagglutinin (HA) 550 5 1565 Nukleoprotein (NP) 498 6 1413 Neuraminidase (NA) 454 7 1027 Matrixprotein (M1, M2) M1: 252 M2: 97 8 890 Nichtstrukturprotein (NS1, NS2) NS1: 230 NS2: 121 20 Im Nukleokapsid sind die RNA-Segmente über ihre gesamte Länge eng mit dem Nukleoprotein (NP) assoziiert und bilden das Grundgerüst des RNP-Komplexes. Zusätzlich binden pro Viruspartikel zirka 50 heterotrimere Polymerasekomplexe, bestehend aus den Proteinen PB1, PB2 und PA, bevorzugt an den 3´-Enden der RNA-Segmente. Das Matrixprotein (M1) ist an der Innenseite der von der Wirtszelle abstammenden Lipiddoppelschicht angelagert und zusätzlich mit dem Polymerasekomplex und dem Nichtstrukturprotein NS2 assoziiert, was für die virale Replikation von Bedeutung ist. Die virale Hülle ist durchzogen von dem tetrameren Protein M2, das als Ionenkanal fungiert und beim Eintritt des Virus in die Wirtszelle für die Freisetzung der viralen Nukleinsäure, sowie für die spätere Morphogenese verantwortlich ist. Des Weiteren sind in der Hüllmembran das Hämagglutinin (HA) und die Neuraminidase (NA) eingelagert. Während HA essentiell für die Virusadsorption an die Wirtszellmembran ist, ist NA wichtig für die Freisetzung neuer Viruspartikel aus der Wirtszelle. Nach dem Eintritt des Virus in die Zelle werden zusätzliche Nichtstrukturproteine exprimiert. Das NS2-Protein ist in die Modulation der Immunantwort des Wirtes involviert und das PB2-F2 Protein ist bei apoptotischen Vorgängen beteiligt (Gocnikova and Russ 2007; Hale, Randall et al. 2008). 2.5. Aufbau und Funktion der einzelnen Virusproteine Das Hämagglutinin Protein (HA-Protein) Das auf dem Gensegment 4 kodierte HA-Protein ist ein stabförmiger, trimerer Proteinkomplex, der in der Hüllmembran der Virionen verankert ist, wobei der Aminoterminus nach außen exponiert wird und die Verankerung des HA-Proteins in der Virusmembran über den Carboxyterminus erfolgt. Die monomeren HAVorläuferproteine haben eine Länge von zirka 550 AS, von denen posttranslational im rER ein kurzes aminoterminales Signalpeptid abgespalten wird. Auf dem Transport durch den Golgiapparat werden sie durch Glykosylierung und Anfügen von Palmitinsäureresten weiter modifiziert und interagieren zu Trimeren. Die Spaltung der HA-Vorläuferproteine (HA0-Proteine) durch zelluläre Proteasen in die Untereinheiten HA1 (36 kDa, modifiziert 50 kDa) und HA2 (26 kDa) ist essentiell für die Fusionsaktivität (Klenk, Rott et al. 1975; Lazarowitz and Choppin 1975; Porter, Barber et al. 1979). HA1 und HA2 bleiben unter Ausbildung einer Disulfidbrücke 21 miteinander verbunden. Die aminoterminale HA1-Untereinheit ist für die Adsorption der Virionen an endständige Neuraminsäuren auf der Wirtszelle verantwortlich, während der aminoterminale unpolare hydrophobe Abschnitt der HA2-Untereinheit die Fusion der Virus- mit der Endosomenmembran zu Beginn des Replikationszyklus bewirkt. Die Aminosäurekonstellation an der Spaltstelle des HA0-Proteins ist eine wichtige Virulenzdeterminante der Influenzaviren. Das HA-Protein ist das Hauptantigen, das während einer Influenzainfektion vom adaptiven Immunsystem des Wirtes erkannt wird, in dessen Folge es zur Generierung neutralisierender Antiköper kommt (Palese and Shaw 2007). Das Neuraminidase Protein (NA-Protein) Das RNA-Segment 6 kodiert für das 454 AS lange NA-Protein. Es ist neben dem HAProtein das zweite Glykoprotein, welches in der Membran der Virionen verankert ist. Das NA-Protein ist ein Typ II Membranprotein, dessen Aminoterminus in das Innere der Virionen ragt. An die hoch konservierte zytoplasmatische Domäne schließt sich die hydrophobe Transmembranregion an, die den Anker für die Stiel- und Kopfdomäne bildet. Die Kopfdomäne ist ein Homotetramer, wobei jedes Monomer aus sechs β-Faltblattregionen besteht, die in Form eines Flugzeugpropellers angeordnet sind. In der Kopfregion ist die enzymatische Aktivität des NA-Proteins lokalisiert, welche dazu dient, nach erfolgter Infektion Neuraminsäurereste von der Zelloberfläche und den Viruspartikeln zu entfernen. Dieser Vorgang spielt zum einen bei der Loslösung der Virionen von der Wirtszelle eine Rolle und verhindert zum anderen die Aggregation der Virionen untereinander (Palese and Compans 1976; Palese and Garcia-Sastre 2002). Antikörper gegen das NA-Protein sind in der Regel nicht neutralisierend, aber eine Immunisierung mit NA kann die Krankheitssymptome einer Influenzainfektion mildern (Kilbourne, Pokorny et al. 2004). Die Matrixproteine (M1/ M2-Proteine) Die Matrixproteine sind auf dem Gensegment 7 kodiert. Das M1-Protein (252 AS) ist das am häufigsten vorkommende Protein in den Influenza-A-Virionen und ist direkt an der Innenseite der Hüllmembran verankert. Das M1-Protein besteht aus zwei kugelförmigen, schraubenförmig gedrehten Domänen, die über eine Protease-empfindliche Region verbunden sind (Sha and Luo 1997; 22 Arzt, Baudin et al. 2001; Harris, Forouhar et al. 2001). Das M1-Protein ist sowohl mit den zytoplasmatischen Domänen der Membranglykoproteine, als auch mit den Proteinen des RNP-Komplexes und NS2- Proteinen verbunden. Daher wird dem M1Protein eine entscheidende Funktion beim Zusammenbau (Assembly) und beim Ausschleusungsprozess (Budding) der Viren zugesprochen (Gomez-Puertas, Albo et al. 2000; Latham and Galarza 2001). Das M2-Protein (97 AS) entsteht durch alternatives Spleißen der mRNA des MSegments. Die M2-Proteine sind tetramere integrale Typ III Membranproteine und fungieren in der Virionmembran als Ionenkanäle, die während der Anfangsphase der Replikation Protonen aus den sauren Endosomen in das Innere der Virionen schleusen, um dort den RNP-Komplex von den M1-Proteinen und NP-Proteinen zu lösen (Hay 1992). Das Nukleoprotein (NP-Protein) Das RNA-Segment 5 kodiert für das 498 AS lange NP-Protein. Jedes RNA-Segment liegt als RNP-Komplex vor, in dem die RNA durch NP-Proteine umhüllt wird und mit dem heterotrimeren Polymerasekomplex assoziiert ist. Das NP-Protein ist reich an Arginin und hat daher eine positive Ladung, welche wiederum für die Interaktion mit den negativ geladenen Phosphatresten des viralen RNA-Grundgerüstes notwendig ist. Die virale RNA bleibt gegenüber der Spaltung durch RNasen empfindlich (Duesberg 1969). Das spricht für das Modell, dass die RNA die Außenseite der NPProteine umwickelt und ihre Basen nach außen exponiert, so dass sie für die Polymerase zugänglich bleiben, ohne die RNP-Struktur aufzulösen (Baudin, Bach et al. 1994). Die NP-Proteine sind für die strukturelle Organisation der RNP-Komplexe unabdingbar. Strukturelle Analysen zeigten zusätzlich, dass die NP-Proteine mit dem Polymerasekomplex in Kontakt stehen (Martin-Benito, Area et al. 2001; Area, MartinBenito et al. 2004). Die basischen Polymeraseproteine (PB1/ PB2-Protein; PB1-F2) Das PB1-Protein ist neben dem PB2-Protein und dem PA-Protein essentieller Bestandteil des viralen RNA-Polymerase Komplexes. Das Gensegment 2 kodiert für das 757 AS große Protein, das über seine amino- und carboxyterminalen Domänen sowohl Kontakt zum PB1- als auch zum PA-Protein hat (Gonzalez, Zurcher et al. 1996; Ohtsu, Honda et al. 2002). Das PB1-Protein bindet an vRNA (Li, Ramirez et al. 23 1998; Gonzalez and Ortin 1999) und cRNA (von engl. complemantary) (Gonzalez and Ortin 1999) und bewirkt so die Initiation der Transkription und Replikation. Zusätzlich besitzt das PB1-Protein eine Endonukleaseaktivität, die notwendig ist, um 5´-Kappen-Oligonukleotide von Wirtszell-mRNA-Transkripten abzuspalten („cap snatching“) (Krug 1981), welche wiederum essentiell für den Start der viralen Transkription sind. Im Verlauf der Transkription/ Replikation katalysiert das PB1Protein das fortlaufende Einfügen von Nukleotiden (Braam, Ulmanen et al. 1983). Das PB2-Protein umfasst 759 AS und wird durch Transkription/Translation des RNA-Segmentes 1 synthetisiert. Es bildet mit den PB1-Protein und dem PA-Protein den Polymerasekomplex. Das PB2-Protein ist für die Bindung der 5´-KappenOligonukleotide der Wirtszell-mRNA verantwortlich und daher notwendig für den Transkriptionsstart (Ulmanen, Broni et al. 1981; Blaas, Patzelt et al. 1982). Es wird dem PB2-Protein aber auch eine Rolle bei der Replikation zugesprochen (Gastaminza, Perales et al. 2003). Das Nichtstrukturprotein PB1-F2 wird durch Leserasterverschiebung (ORF+1) aus dem PB1-Segment generiert. Es umfasst 87 AS und ist nach der Synthese in Mitochondrien lokalisiert. Dort permeabilisiert es die Membran, was zum Freiwerden von Cytochrom C führt, in dessen Folge Apoptose in der Wirtszelle induziert wird (Chen, Calvo et al. 2001; Chanturiya, Basanez et al. 2004). Das saure Polymeraseprotein (PA-Protein) Das RNA-Segment 3 kodiert für das 716 AS große PA-Protein. Das PA-Protein bildet die dritte Komponente des Polymerasekomplexes und hat Kontakt mit dem PB1Protein, aber nicht mit dem PB2-Protein. Das Einführen verschiedener Mutationen innerhalb des PA-Proteins beeinflusst sowohl die Transkription als auch die Replikation der Influenzaviren, was eine Beteiligung des PA-Proteins an beiden Prozessen widerspiegelt (Fodor, Crow et al. 2002; Fodor, Mingay et al. 2003; Huarte, Falcon et al. 2003). Zusätzlich wird dem PA-Protein eine proteolytische Aktivität zugeschrieben (Sanz-Ezquerro, de la Luna et al. 1995). Die Nichstrukturproteine (NS1/ NS2-Protein) Die Nichtstrukturproteine sind auf dem RNA- Segment 8 kodiert. Das NS1-Protein hat eine Länge von 230 AS und wird in großen Mengen in infizierten Zellen exprimiert, nicht aber in Virionen eingebaut. Es kommt als Dimer 24 vor, bindet an RNA (Hatada and Fukuda 1992; Nemeroff, Qian et al. 1995) und verhindert so den Export zellulärer mRNA aus dem Kern und das Spleißen von prämRNA. Zusätzlich unterdrückt NS1 die Interferonantwort virusinfizierter Zellen, was wiederum zur ungehinderten Virusproduktion beiträgt (Garcia-Sastre 2005). Das NS2-Protein umfasst 121 AS und wird durch alternatives Spleißen der prämRNA des Segmentes 8 generiert. Im Unterschied zum NS1-Protein konnte das NS2-Protein bereits in Virionen in einer Kopienzahl von circa 120 Molekülen nachgewiesen werden (Richardson and Akkina 1991). Das NS2-Protein bindet an das zelluläre Kernexportprotein Crm1 (Neumann, Hughes et al. 2000) und gleichzeitig an die im Kern neu synthetisierten viralen RNP-Komplexe (Yasuda, Nakada et al. 1993; Akarsu, Burmeister et al. 2003), weshalb angenommen wird, dass das NS2-Protein durch seinen Kontakt mit der zellulären Kernexportmaschinerie für die Ausschleusung der viralen Genome durch die Kernporen in das Zytoplasma notwendig ist. 2.6. Replikation Über die Bindung des Oberflächenproteins HA an zelluläre N- Acetylneuraminsäurereste erfolgt die Adsorption der Viruspartikel an die Wirtszelle, was die rezeptorvermittelte Endozytose induziert. Durch Ansäuern der Endosomen kommt es zur Konformationsänderung des HA-Proteins (HA2-Anteil) und die Fusion der Vesikelmembran mit der Virusmembran wird ausgelöst. Gleichzeitig wird das saure Milieu durch die M2-Ionenkanäle in das Innere der Virionen weitergeleitet (Pinto, Holsinger et al. 1992) und bewirkt dort die Unterbrechung der Interaktion der NP- mit den M1-Proteinen. Die nun freie virale RNA kann durch die Kernporen in den Zellkern transportiert werden. Im Zellkern erfolgt die Transkription der viralen RNA durch die RNA-abhängige RNA-Polymerase. Der Export der viralen mRNA in das Zytoplasma wird über zelluläre und virale Proteine (NS1) vermittelt. Die membranassoziierten Proteine HA, NA und M2 werden an den Ribosomen des endoplasmatischen Retikulums translatiert und über den Golgiapparat und den Golgivesikel an die Zelloberfläche transportiert. Im Golgiapparat erfolgt durch zelluläre Proteasen außerdem die Spaltung des HA-Vorläuferproteins in HA1 und HA2, die über die Ausbildung einer Disulfidbrücke miteinander verbunden bleiben. Die Translation der anderen mRNA-Moleküle erfolgt an Ribosomen im Zytoplasma. 25 Die entstehenden viralen Proteine werden aufgrund von Signalsequenzen zurück in den Zellkern transportiert. Durch die Anreicherung von NP-Proteinen im Zellkern wird die Polymerase in ihrer Aktivität so verändert, dass ein Umschalten von Transkription auf Replikation erfolgt und vollständige antigenomische RNA-Stränge synthetisiert werden. Diese Antigenome komplexieren ihrerseits sofort mit NP-Proteinen und dienen als Matrize zur Synthese neuer viraler RNA-Stränge in negativer Orientierung, welche mit NP-, PB1-, PB2- und PA-Proteinen zu Nukleokapsiden assoziieren. Diese bilden mit dem M1-Protein einen Komplex, der anschließend aus dem Zellkern zur Plasmamembran transportiert wird. Der Export in das Zytoplasma wird dabei durch das NS2-Protein vermittelt (Chen and Krug 2000). An der Plasmamembran erfolgt nun die Interaktion der neu synthetisierten Membranproteine HA, NA und M2 mit den M1-Protein-komplexierten Nukleokapsiden, erste Budding-Strukturen bilden sich aus und die vollständigen Virionen werden von der Zelle abgeschnürt. Das NA-Protein sorgt im letzten Schritt für die Abspaltung von Neuraminsäureresten auf Rezeptoren der Virus- und der Wirtszellmembran, wodurch sich die Viruspartikel von der Wirtszelle lösen können und zusätzlich eine Aggregation der Viruspartikel untereinander verhindert wird (Palese, Tobita et al. 1974; Palese and Shaila 2006; Palese and Shaw 2007). Anigen-Drift und Antigen-Shift Infolge der Genomorganisation und des Replikationsmechanismus der Influenza-AViren entstehen genetische Variationen durch zwei wesentliche Mechanismen: Antigen-Drift und Antigen-Shift. Antigen-Drift wird durch Punktmutationen im Genom hervorgerufen, ausgelöst durch den fehlenden Korrekturmechanismus der RNA-Polymerase und die dadurch bedingte hohe Fehlerrate beim Ablesen der Matrizen-RNA. Dieser Mechanismus wird im Allgemeinen für die Anhäufung basischer Aminosäuren in der Region um die HA0Spaltstelle und die damit verbundene Veränderung von einem LPAIV- zu einem HPAIV-Pathotyp verantwortlich gemacht. Kommt es bei den Punktmutationen wie beim HA zur Veränderung von Oberflächenantigenen, kann es zur Bildung von immunevasiven Viren kommen. Ist die wirtszellbindende Domäne des HA-Proteins von diesen Mutationen betroffen, kann daraus eine Änderung der Wirtsspezifität resultieren. 26 Antigen-Shift bezeichnet ein Prozess, bei dem einzelne virale Gensegmente zwischen Influenza A-Subtypen ausgetauscht werden. Der Prozess tritt auf, wenn zwei verschiedene Subtypen simultan eine Wirtszelle infizieren und es während der Virusmorphogenese zum Mischen der einzelnen Gensegmente kommt. Dabei kann es zur Generierung von Reassortanten kommen, für welche das Immunsystem des Wirtes völlig naiv ist, wodurch das Entstehen einer Pandemie begünstigt werden kann (Wright 2007). 2.7. Wirtsspektrum Entscheidend für die Wirtsspezifität der Influenzaviren ist u.a. die Aminosäureabfolge der sialinsäurebindenden Domäne der HA1-Untereinheit. Während aviäre Influenza A-Viren an Sialinsäuren binden, die über eine α-2,3-Bindung an Glykoproteine und Glykolipide der Wirtszelloberfläche gebunden sind, bevorzugen humane Influenza AViren α-2,6-gebundene Sialinsäuren (Couceiro, Paulson et al. 1993; Matrosovich, Matrosovich et al. 2004). Die Ausstattung der Wirtszellen mit diesen beiden Möglichkeiten der Sialinsäurebindung unterscheidet sich zwischen Mensch und Tier, aber auch innerhalb der jeweiligen Spezies (Suzuki, Ito et al. 2000). So sind beispielsweise in Enten α-2,3-bindende Sialinsäuren auf den kryptischen Epithelzellen des Darms zu finden und bedingen dort die Replikationsfähigkeit von AIV. Im Gegensatz dazu ist im Menschen Sialinsäure in α-2,6-Bindung auf der Oberfläche der Epithelzellen des Nasenrachenraums, der Trachea und den Bronchien nachweisbar, was wiederum die Infektion mit humanen Influenzaviren in diesem Bereich fördert (Shinya, Ebina et al. 2006). Allerdings exprimieren die humanen Epithelzellen der Bindehaut und der unteren Atemwege α-2,3-gebundene Sialinsäuren, was den Eintritt von AIV, z.B. H5N1, unterstützt und zu einer dramatischen Infektion der unteren Atemwege führen kann (Ito, Suzuki et al. 2000; Olofsson, Kumlin et al. 2005). In einigen Fällen zeigten speziell die H5N1-Subtypen zusätzlich zu der Bindung an α-2,3-gebundene Sialinsäure eine geringe Affinität für α-2,6-Bindungen, was auf eine erhöhte Fähigkeit der H5N1-Viren an humane Zellrezeptoren zu binden, hindeutet (Stevens, Blixt et al. 2006; Yamada, Suzuki et al. 2006; Yang, Wei et al. 2007; Stevens, Blixt et al. 2008). Das Schwein nimmt bei der Art der Sialinsäurebindung eine Sonderstellung ein. Die trachealen Epithelzellen exprimieren sowohl α-2,3-, als auch α-2,6- gebundene Sialinsäure und befähigen so 27 gleichermaßen aviäre und humane Influenzaviren in die Zellen zu gelangen (Ito, Couceiro et al. 1998). Somit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Reassortierung und damit auch für das Entstehen neuer Virusvarianten. Auch wenn die HA-Bindung für die virale Anheftung an Wirtszellrezeptoren entscheidend ist, ist dieser Prozess nicht ausschließlich bestimmend für den Wirtstropismus. Zusätzlich muss der virale Polymerasekomplex mit der zellulären Maschinerie des Wirtes kompatibel sein, damit eine erfolgreiche Replikation stattfinden kann (Resa-Infante, Jorba et al. 2008; Manzoor, Sakoda et al. 2009). 2.8. Virulenzdeterminanten Als wichtige Virulenzfaktoren der AIV werden die Glykoproteine (HA- und NAProtein), das PB2-Protein und das NS1-Protein diskutiert. Die Glykoproteine (HA- und NA-Protein) Das HA-Protein ist essentiell für die Anheftung der Virionen an die Wirtszellmembran mit der darauffolgenden Fusion der viralen mit der zellulären Membran. Voraussetzung dafür ist die Spaltung des Vorläuferpeptids HA0 durch zelluläre Proteasen in die Untereinheiten HA1 und HA2. Entscheidend für die Spaltbarkeit ist die Aminosäureabfolge im Bereich der Spaltstelle und deren Erkennung durch wirtsspezifische Proteasen. Das HA0-Protein von HPAIV (Subtyp H5 und H7) weist mehrere basische AS innerhalb des Spaltbereiches auf (R-X-K/RR), die von ubiquitär vorkommenden, subtilisinähnlichen Proteasen erkannt und gespalten werden. Demzufolge verursachen AIV mit polybasischer Sequenz im Bereich der Spaltstelle schwere systemische Infektionen. Dagegen weist das HA0Protein der LPAIV und der nicht aviären Influenza-A-Viren, mit Ausnahme des equinen H7N7 Influenzavirus (Kawaoka 1991), nur ein Arginin im Bereich der Spaltstelle auf (Bosch, Orlich et al. 1979), welches Substrat für trypsin- ähnliche Proteasen ist, die im Respirations- oder im Verdauungstrakt des Wirtes lokalisiert sind. Dementsprechend ist die Virusreplikation auf diese Organe beschränkt und AIV-Infektionen verlaufen milder oder sogar asymptomatisch. Weitere Ergebnisse, zeigten, dass avirulente Stämme durch Antigen-Drift, die zu einer polybasischen Sequenz im Bereich der HA0-Spaltstelle führt, den Phänotyp eines virulenten AIVStammes annehmen können (Kawaoka, Naeve et al. 1984; Garcia, Crawford et al. 28 1996; Pasick, Handel et al. 2005). Damit wurde bestätigt, dass die Spaltbarkeit des HA0-Proteins bedeutend ist für die Pathogenität der AIV. Das NA-Protein spaltet durch seine enzymatische Aktivität endständige Sialinsäuren von Glykoproteinen und -lipiden. Das ist zum einen für das Andocken und die Freisetzung von Virionen wichtig, zum anderen entfernt aber das NA-Protein auch die Sialinsäure von der Muzinschicht des Respirations- und Verdauungstraktes des Wirtes, wodurch das Virus die darunterliegenden Zielzellen erreichen kann (Palese, Tobita et al. 1974). Wie das HA-Protein zeigt auch das NA-Protein bestimmte Prioritäten bei der Art der Bindung von Sialinsäure an die Wirtszellmembran. So spaltet aviäres NA-Protein α-2,3-gebundene Sialinsäure, aber nicht α-2,6-gebundene Sialinsäure. Es konnte aber beobachtet werden, dass bei humanen Infektionen, aviäre N2-NA-Proteine zusätzlich die Fähigkeit erlangten, α-2,6-gebundene Sialinsäure zu spalten (Baum and Paulson 1991), was eine Anpassung des HAProteins an den α-2,6-Sialinsäurerezeptor des Menschen widerspiegelt. Eine Pathogenität bestimmende Eigenschaft ist die Säureresistenz der NA-Aktivität. Hierbei zeigte sich, dass die NA-Proteine von AIV resistenter gegenüber niedrigen pH-Werten sind als humane NA-Proteine, was die Ausbreitung von AIV im Intestinaltrakt begünstigt (Takahashi, Suzuki et al. 2001). Zusätzlich scheint auch Anzahl der Aminosäuren, die für die Stielregion des NAProteins kodieren, die Virulenz der Influenza-A-Viren mitzubestimmen. So zeigten AIV mit einer verkürzten Stielredion virulentere Eigenschaften (Matrosovich, Zhou et al. 1999; Guan, Poon et al. 2004). Auch rekombinante Influenza-A-Viren mit einer AS-Deletion innerhalb der Stielregion des NA-Proteins zeichneten sich durch erhöhte Virulenz gegenüber dem Wildtyp aus (Munier, Larcher et al. 2010). Das PB2-Protein Das PB2-Protein ist als Bestandteil des viralen Polymerasekomplexes für die Erkennung und Bindung der zellulären Kappen-Primer zuständig. In zahlreichen Studien konnte beobachtet werden, dass die AS-Position 627 in PB2 eine wichtige Virulenzdeterminante bei der Adaptation von AIV an Säugetierzellen ist. So konnte gezeigt werden, dass bei AIV-Infektionen des Menschen aviäre Viren mit einem AS-Austausch von Glutaminsäure gegen Lysin an Position 627 selektiert wurden (Fouchier, Schneeberger et al. 2004; Li, Guan et al. 2004; Puthavathana, Auewarakul et al. 2005). Offensichtlich bestimmt die AS-Position 627 das virale 29 Replikationsvermögen in Säugezellen. So replizieren Influenzaviren mit einem Lysin an dieser Position besser, als solche mit Glutaminsäure (Crescenzo-Chaigne, van der Werf et al. 2002; Shinya, Hamm et al. 2004; Bogs, Kalthoff et al. 2011). Das NS1-Protein Durch Ausschalten der antiviralen IFN-Antwort des Wirtes trägt das NS1-Protein zur Pathogenität der Influenza-A-Viren bei. Gewöhnlich führt eine Virusinfektion nach der Erkennung viraler Nukleinsäure zur Bildung von IFN-α. Es wird eine zelluläre Signalkaskade in Gang gesetzt, in deren Folge es zur Synthese von Proteinen kommt, die zum einen die Proteinsynthese in infizierten Zellen hemmen und zum anderen den Abbau von RNA fördern. Zusätzlich bewirkt IFN-α die Aktivierung natürlicher Killer-Zellen (NK-Zellen), die wiederum in virusinfizierten Zellen Apoptose auslösen (Janeway 2002). Das NS1-Protein bindet direkt an doppelsträngige RNAMoleküle, die als Intermediate während der viralen Transkription/Replikation gebildet werden, sowie an Proteine der IFN-Signalkaskade (Talon, Horvath et al. 2000; Wang, Li et al. 2000; Ludwig, Wang et al. 2002) und verhindert so die Initiation der antiviralen IFN-Antwort des Wirtes. Es ist möglich, dass die NS1-Proteine verschiedener Influenzaviren sich in ihrer Fähigkeit, mit dem zellulären IFN-System zu interagieren und so die virale Pathogenität zu beeinflussen, unterscheiden. So vermittelt beispielsweise das NS1-Protein des vom Menschen 1997 in Hong Kong isolierten H5N1 Virus eine Resistenz gegen die antivirale IFN-Antwort des Wirtes, erhöht dagegen aber die Transkription der proinflammatorischen Zytokine TNF-α und IFN-β (Cheung, Poon et al. 2002; Seo, Hoffmann et al. 2002; Seo, Hoffmann et al. 2004), was zur dramatischen Verschlechterung des Allgemeinzustandes bis hin zum Tod der Patienten führte. HPAIV NS1-Proteine tragen daher möglicherweise zum Ungleichgewicht in der Zytokinsekretion des Wirtes bei (Yuen, Chan et al. 1998; To, Chan et al. 2001). 30 3. Die Entwicklung der reversen Genetik Mit der Entwicklung reverser genetischer Systeme (RGS) wurde es möglich, infektiöse Viren aus klonierter cDNA zu generieren und somit durch gezielte Veränderungen des Virusgenoms spezielle Fragestellungen zu untersuchen. Auch ermöglicht die Anwendung der RGS, Fremdgene in das Virusgenom zu inserieren und somit Viren als Vektoren zu nutzen. Unter den tierpathogenen Viren waren es die DNA-Viren, die als erstes für Methoden der rekombinanten DNA-Technologie zugänglich waren. Den Durchbruch erreichten Goff und Berg. bereits 1976 nach Transfektion von Zellen mit einem modifizierten Simian Virus 40, das DNA des Bakteriophagen Lambda enthielt, wodurch definierte Virusmutanten generiert wurden ((Goff and Berg 1976). Durch homologe Rekombination zwischen klonierter und viraler DNA war es einige Jahre später möglich, größere DNA-Viren herzustellen, wie z.B. Herpesviren (Post and Roizman 1981), Pockenviren (Mackett, Smith et al. 1982; Panicali and Paoletti 1992), Adenoviren (Jones and Shenk 1978) und Parvoviren (Samulski, Chang et al. 1989). Die genetische Manipulation von Positivstrang-RNA-Viren gelang zuerst für die Retroviren. So führte die Transfektion von Lamda-Phagen, welche die klonierte cDNA eines Retrovirus inseriert hatten, zur Generierung replikationsfähiger Viruspartikel und zur Integration der viralen Information in das Genom der Wirtszelle (Wei, Gibson et al. 1981). Durch Transfektion von cDNA, abgeleitet von infektiöser RNA, konnten verschiedene Positivstrang-RNA-Viren erzeugt werden, wie z.B. Polioviren (Racaniello and Baltimore 1981) oder Togaviren (Rice, Levis et al. 1987; Liljestrom, Lusa et al. 1991). Vorteil vieler DNA- und Positivstrang-RNA-Viren ist die Infektiosität des nackten Genoms, welches sowohl zur Synthese viraler Proteine, als auch als Template für die virale Replikation dient. Daher reicht in diesen Fällen die Transfektion viraler genomischer Nukleinsäure aus, um einen Replikationszyklus zu initiieren. Dagegen ist die genomische RNA von Negativstrang-RNA-Viren nicht infektiös. Infektiöse Viruspartikel müssen ihre eigene RNA-abhängige RNAPolymerase in die Wirtszelle mitbringen, um die virusspezifische mRNA-Synthese zu starten. Erst nach der intrazellulären Rekonstruktion des RNP-Komplexes ist die Gewinnung rekombinanter Viren möglich. Für die Generierung von Influenzaviren entwickelten Luytjes und Kollegen (Luytjes, Krystal et al. 1989) ein System, das die in vitro Bildung eines biologisch aktiven RNP-Komplexes ermöglicht. Dieser wird durch 31 Mischen von cDNA-abgeleiteter RNA und gereinigten viralen Nukleoproteinen (NP) und Polymeraseproteinen (PA, PB1 und PB2) hergestellt. Die RNPs werden anschließend in Zellen transfiziert, die vorher mit einem Influenza-Helfer-Virus infiziert wurden. Das Helfer-Virus stellt dabei in trans die viralen Proteine für die Amplifikation des synthetischen RNP-Komplexes bereit. Durch den Austausch von Gensegmenten (Reassortment) zwischen den Segmenten des Helfer-Virus und des synthetischen Gens konnten definierte rekombinante Influenzaviren generiert werden. Jedoch war diese Methode für nichtsegmentierte Negativstrang-RNA-Viren nicht anwendbar. Der Vorgang der Rekombination bei diesen Viren ist ein äußerst seltenes Ereignis ,lange RNAs von 10 - 18 kb müssten mutagenisiert werden, um ein verändertes Virus zu erhalten. Die in vitro Assoziation der cDNA mit den Proteinen des RNP-Komplexes war aufgrund der Länge der Nukleinsäure ineffektiv (Moyer, Smallwood-Kentro et al. 1991; Smallwood and Moyer 1993). Den entscheidenden Fortschritt brachten Fuerst et al. 1986 (Fuerst, Niles et al. 1986), indem sie DNA, die für die RNA-Polymerase der Bakteriophage T7 kodiert, mit einem Transkriptionspromotor des Vaccinia Virus verbanden und das ganze Konstrukt iin das Vaccinia-Virus Genom integrierten. Durch gleichzeitige Infektion von Säugetierzellen mit Vaccinia-Viren und Transfektion mit rekombinantem VacciniaVirus-Plasmid konnte die stabile Expression der T7-RNA-Polymerase der VacciniaRekombinanten erzielt werden. Wenig später stellten Pattnaik et al. die RNP-Proteine NP, P und L mittels Expressionsplasmiden unter der Kontrolle des T7-RNAPolymerase-Promotors und konnten durch die gleichzeitige Anwesenheit des rekombinanten T7-RNA-Polymerase-Vaccinia-Virus die Replikation von „defective interfering particles“ des Vesikular-Stomatitis-Virus erreichen (Pattnaik and Wertz 1990). Wesentlich bei der Nutzung eines solchen Expressionssystems ist die korrekte Generierung der Transkriptionsenden. Während die 5´-Enden eindeutig durch den T7-Polymerase-Promotor gekennzeichnet waren, stellte die Generierung des korrekten 3´-Endes ein Problem dar, das erst durch die Nutzung einer HepatitsDelta-Virus (HDV)-Ribozymsequenz (Perrotta and Been 1990; Perrotta and Been 1991) gelöst werden konnte. Virale cDNA wurde nun zwischen einer T7-PolymerasePromotorsequenz und der Ribozym-Sequenz, gefolgt von einer T7-PolymeraseTranskriptions-Terminationssequenz, kloniert. Durch die autokatalytische Spaltung primärer Transkripten, durch die Ribozyme, unmittelbar nach der Virussequenz, werden RNAs mit korrekten 3´Genomenden generiert. Dieses System wurde 1994 32 erstmalig für die Generierung von Tollwutviren angewandt (Conzelmann and Schnell 1994; Schnell, Mebatsion et al. 1994) und nachfolgend für weitere Vertreter aus der Ordnung der Mononegavirales, wie z.B. für das Sendaivirus (Garcin, Pelet et al. 1995), Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus (Collins, Hill et al. 1995), Vesicular Stomatitis Virus (Lawson, Stillman et al. 1995; Whelan, Ball et al. 1995), Rinderpestvirus (Baron and Barrett 1997), Humanes Parainfluenza Virus Typ 3 (Durbin, Hall et al. 1997; Hoffman and Banerjee 1997) und Simian Virus Typ 5 (He, Paterson et al. 1997). Eine weitere Verbesserung wurde durch den Einsatz von Zelllinien erreicht, die stabil die T7-RNA-Polymerase exprimieren. Dadurch konnten auch attenuierte oder langsam replizierende rekombinante Viren, wie Masernviren (Radecke, Spielhofer et al. 1995) oder Bovine Respiratorische Synzytial-Viren (Buchholz, Finke et al. 1999) generiert werden. Für die genetische Manipulation des NDV sind bisher fünf RGS beschrieben worden, welche auf den lentogenen Stämmen La Sota (Peeters, de Leeuw et al. 1999), Clone 30 (Römer-Oberdörfer, Mundt et al. 1999), Hitchner B1 (Nakaya, Cros et al. 2001), auf dem mesogenen Isolat Beaudette C (Krishnamurthy, Huang et al. 2000) und auf dem velogenen NDV-Stamm Herts 33 (de Leeuw, Koch et al. 2005) basieren. Für die Generierung der Rekombinanten des Vakzinestammes Clone 30 wurde das virale Antigenom durch cDNA-Synthese, Amplifikation überlappender Fragmente und anschließende Klonierung über entsprechende Restriktionsenzymschnittstellen in den Vektor pX8δT (Schnell, Mebatsion et al. 1994) inseriert. Flankiert wird das Antigenom am 5´-Ende durch eine T7-Polymerase-Promotor-Sequenz und am 3´Ende durch eine HDV-Ribozymsequenz, gefolgt von einer T7-PolymeraseTranskriptionsterminations-Sequenz. Durch die von der verwendeten Zelllinie stabil exprimierte T7-Polymerase und deren Bindung am T7-Promotor wird die Transkription initiiert. Zwischen der Promotorsequenz und dem eigentlichen Startpunkt der viralen Sequenz sind zur Transkriptionssteigerung drei Guanosinreste inseriert worden. Um die enstehende RNA maximal zu schützen, ist das Vorhandensein des Nukleo-, aber auch des Phosphoproteins und der RNAabhängigen RNA-Polymerase für die Bildung des RNP-Komplexes zwingend erforderlich. Um das sicherzustellen, wurde der orf der Proteine NP, P und L in Plasmide inseriert und unter die Kontrolle des T7-Promotors gestellt. Durch eine IRES (internal ribosomal entry site)-Sequenz, die auf den T7-Promotor folgt, wird 33 eine Anlagerung der Transkripte an die Ribosomen mit anschließender Translation gewährleistet (Römer-Oberdörfer, Mundt et al. 1999). 4. NDV als Vektor Mit Hilfe der reversen Genetik war es nicht nur möglich, die Funktion einzelner Virusproteine und genetischer Elemente zu untersuchen, sondern darüber hinaus auch zusätzliche Gene in das NDV-Genom, zur Expression fremder Proteine, zu inserieren. Entscheidend für die Expression ist dabei, dass die Fremdgene von geeigneten Transkriptionsstart- und -stoppsignalen flankiert werden, die von der RNA-abhängigen RNA-Polymerase erkannt werden. Im Jahre 2000 zeigten Krishnarmurthy et al. durch die Insertion des Chloramphenicol Acetyltransferase (CAT)-Gens in das Genom des virulenten NDV Isolates Beaudette C, die generelle Möglichkeit, Fremdgene in das NDV-Genom zu inserieren und zur stabilen Expression zu bringen (Krishnamurthy, Huang et al. 2000). Die Fremdgeninsertion erfolgte dabei zwischen den Genen HN und L, was zur Beeinträchtigung der Replikation und Attenuierung der resultierenden Rekombinanten führte. In einer weiterführenden Studie von Huang et al. (Huang, Krishnamurthy et al. 2001) erfolgte die CAT-Insertion vor dem NP-Gen, wodurch die CAT-exprimierenden Rekombinanten weder in ihrer Replikation, noch in der Virulenz beeinflusst wurden und es zusätzlich zur vermehrten CAT-Expression, im Vergleich zu der Studie von Krishnarmurthy et al., kam. Die Autoren folgerten daraus, dass entsprechend des beschriebenen Transkriptionsgradienten für Paramyxoviridae (Wertz, Moudy et al. 2002; Whelan, Barr et al. 2004), die Insertion von Fremdgenen an einem Ort im NDV-Genom, der dem 3´-Genomende möglichst nahe liegt, zu einer erhöhten Expression des Fremdproteins führt. Das konnte in einer Studie von Zhao et al. nicht bestätigt werden. In dieser Studie wurde das Gen für die Sekretorische Alkalische Phosphatase (SEAP) in verschiedene intergene Regionen des NDVGenoms inseriert und gezeigt, dass die SEAP-Aktivität am höchsten war, wenn das Transgen zwischen NDV M und F inseriert wurde und nicht bei dem näher zum 3’Genomende gelegenen Insertionsort zwischen P und M. Allerdings fügten Zhao et al. das SEAP-Gen nicht vor dem NDV NP-Gen ein, dem Insertionsort, welcher dem 3´Genomende am nächsten liegt. Sie zeigten aber, dass Fremdgene an verschiedenen Positionen im NDV-Genom eingebracht 34 werden können, ohne die Replikationseffizienz der resultierenden Rekombinanten deutlich zu beeinflussen (Zhao and Peeters 2003). Eine ebenfalls hohe und stabile Expression des Fremdproteins konnte bei der Insertion des Gens für das grün fluoreszierende Protein (GFP) in die intergenen Region zwischen F und HN des lentogenen NDV Clone 30 beobachtet werden (Engel-Herbert, Werner et al. 2003). Die Integration verschiedener Reportergene in das NDV-Genom zeigte, dass der baukastenartige Charakter des NDV-Genoms für die Expression von Fremdproteinen geeignet ist, eine wichtige Vorarbeit auch für die Nutzung des NDV als Vektor für die Expression therapeutisch wichtiger Proteine. Insertion von Genen anderer Viren in das NDV Genom NDV repliziert in einer Vielzahl der gängigen Zelllinien und in embryonierten Hühnereiern und verursacht in vivo eine starke humorale und zelluläre Immunantwort. Durch die Tatsache, dass NDV naturgemäß die Schleimhautzellen des Respirations- und Verdauungstrakts infiziert, ist NDV besonders als Vektor schützender Antigene von Pathogenen geeignet, die respiratorische Krankheiten auslösen. Viele bisherige Studien haben gezeigt, dass NDV als Vakzinevektor geeignet ist. So führte die Insertion des VP2 Gens des Infektiösen Bursitis Virus (IBDV) in das NDVGenom zu Rekombinanten, die nach Immunisierung spezifsch pathogen freier (SPF) Hühner sowohl zu einem Schutz gegen NDV, als auch gegen IBDV führten (Huang, Elankumaran et al. 2004). Ebenfalls erfolgreich war die Konstruktion einer NDVRekombinante, die das Fusionsprotein (F-Protein) des respiratorischen Synzytialvirus (RSV) exprimierten (Martinez-Sobrido, Gitiban et al. 2006). Mit NDV/RSV-F immunisierte BALB/c Mäuse waren gegenüber einem RSV-Challenge geschützt. Hohe Serum-Antikörper-Titer gegen das Fremdprotein wurden bei der Immunisierung von Rhesusaffen und Afrikanischen Grünen Meerkatzen mit NDV-Rekombinanten erzielt, die das HN-Protein des Humanen Parainfluenzavirus Typ 3 exprimierten (Bukreyev, Huang et al. 2005). Besonders bei der Generierung von NDVRekombinanten, bei denen Gene des aviären Influenzavirus (AIV) im Genom inseriert wurden, konnten in den letzten Jahren große Erfolge erzielt werden (Nakaya, Cros et al. 2001; Swayne, Suarez et al. 2003; Park, Steel et al. 2006; Veits, Wiesner et al. 2006; Ge, Deng et al. 2007; Römer-Oberdörfer, Veits et al. 2008; Veits, Römer-Oberdörfer et al. 2008; Schröer, Veits et al. 2009; Dinapoli, Nayak et al. 35 2010). Die Etablierung verbesserter NDV-AIV-Vakzinen stand im Mittelpunkt dieser Arbeit. Detaillierte Informationen über Impfstoffe gegen die aviäre Influenza werden im Abschnitt 5 besprochen. Insertion von tumorspezifischen Antigenen in das NDV Genom Die onkolytische Aktivität von NDV ist seit lnagem bekannt (Cassel and Garrett 1965; Cassel and Garrett 1966). NDV kann in humanen Tumorzellen, nicht aber in normalen Humanzellen replizieren und ist daher für Forscher als ein „AntitumorWirkstoff“ interessant (Csatary 1971; Reichard, Lorence et al. 1992; Lorence, Reichard et al. 1994; Sinkovics and Horvath 2000; Fabian, Csatary et al. 2007). Für eine effektive Antitumor-Therapie ist aber die alleinige Behandlung mit NDV nicht ausreichend (Parato, Senger et al. 2005). Daher wurde beispielsweise versucht, Transgene in das NDV-Genom zu inserieren, die eine therapeutische Aktivität in den infizierten Tumorzellen zeigen. So konnte über die Stimulation von humanen Immunzellen (Janke, Peeters et al. 2008; Zhao, Janke et al. 2008) ein Antitumoreffekt ausgelöst werden. Auch über die Bildung von Antikörpern, die von NDV-Rekombinanten exprimiert werden, kann dem Wachstum von Tumoren entgegengewirkt werden (Pühler, Willuda et al. 2008). 36 5. Impfstoffe Für eine effektive Immunantwort nach einer Vakzinierung ist das Zusammenspiel zwischen angeborener und erworbener Immunabwehr notwendig. Durch antigenpräsentierenden Zellen (Makrophagen, dendritische Zellen, B-Lymphozyten) werden virale Antigene den Zellen des erworbenen Immunsystems präsentiert und anschließend eine antigenspezifische Immunantwort stimuliert. Diese setzt sich aus der Aktivierung der humoralen Immunantwort mit der anschließenden Generierung antigenspezifischer Antikörper und der zellulären Immunantwort, in deren Folge zytotoxische T-Zellen (CD8+-Zellen) gebildet werden, zusammen. Die Generierung antigenspezifischer Gedächtnisszellen (T- und B-Zellen) ist das Ziel einer jeden Vakzinierung. In der Regel wirken Lebendvakzinen effizienter als Totimpfstoffe (inaktivierte Vakzine), da bei einer Vakzinierung mit inaktivierten Viren die Aktivierung der zytotoxischen T-Zellen fehlt. Impfung gegen die ND Die Impfung gegen die ND stellt eine wichtige Möglichkeit dar, Tiere vor der Krankheit zu schützen und die Ausbreitung der Viren zu kontrollieren. Es werden dafür Tot - und Lebendimpfstoffe eingesetzt, wobei den Lebendimpfstoffen die größte Bedeutung zukommt. Sie werden auf Grundlage attenuierter oder natürlich vorkommender niedrig virulenter NDV hergestellt und können als Spray oder über Trinkwasser an eine große Tierzahl verabreicht werden, was für die Geflügelhaltung von großem Vorteil ist. Der Nachteil einer Lebendvakzinierung besteht darin, dass es je nach verwendetem Impfstamm und Immunstatus des Wirtes zu klinischen Symptomen kommen kann. Die lentogenen NDV-Isolate Hitchner B1 und La Sota, die als Impfstoff zum Einsatz kommen, bieten einen guten Schutz gegen die ND, wobei La Sota gerade in immunologisch naiven Tieren erhebliche Nebenwirkungen verursachen kann und deshalb bei der Grundimmunisierung oft nicht verwendet wird. Das Impfvirus Clone 30, das ein plaquegereinigtes La Sota-Isolat ist und über hervorragende immunogene Eigenschaften verfügt, zeigt nach Immunisierung minimale Nebenwirkungen. Lebendimpfstoffe aus mesogenen Isolaten, wie z.B. Komarov (Saifuddin, Chowdhury et al. 1990) und Mukteswar (Alexander 1997), werden gewöhnlich zur Zweitimmunisierung 37 verwendet, da sie schwere Impfreaktionen im naiven Wirt hervorrufen können. Allerdings sind in den Ländern der Europäischen Union (EU) laut der Entscheidung 93/152/EWG nur NDVLebendvakzinen zugelassen, die einen ICPI unter 0,4 bei Verabreichung von nicht weniger als 107 EID50 (50% Eiinfektiöse Dosis) pro Vogel beziehungsweise weniger als 0,5 bei Verabreichung von nicht weniger als 108 EID50 an jeden Vogel im ICPI Test aufweisen. Inaktivierte Vakzinen werden durch Vermehrung eines NDV im embryonierten Hühnerei und anschließender Inaktivierung der infektiösen Allantoisflüssigkeit durch Formalin oder β-Propiolaceton hergestellt. Durch diese Behandlung sind die Viren nicht mehr replikationsfähig. Eine Applikation muss für jedes einzelne Tier erfolgen, oft durch Injektion in den Oberschenkelmuskel. Diese Art der Impfstoffe führen zu hohen NDV-Antikörpertitern im Tier und bietet einen guten Schutz gegen eine NDVInfektion. In Geflügelbetrieben werden inaktivierte Impfstoffe oft nach der primären Immunisierung mit Lebendimpfstoffen eingesetzt (Alexander 2004). Impfung gegen die aviäre Influenza Attenuierte Influenza-Lebendvakzinen sind zwar in der Humanmedizin zugelassen (Belshe 2004), aber infolge des hohen Risikos (besonders Subtyp H5 und H7) durch Reassortierung mit zirkulierenden Feldviren oder durch Mutation der Spaltstellenregion im HA-Protein den Geno- und Phänotyp zu verändern und im Ergebnis möglicherweise einem HPAIV zu entsprechen, findet diese Art von Vakzinen bei der Immunisierung von Geflügel keine Anwendung. Inaktivierte Influenzavollvirusvakzinen erzeugen im Tier eine breite Immunität gegen verschiedene kursierende Impfstämme. Sie erfordern aber eine individuelle Impfung der Tiere durch Injektion, was zeitaufwendig und kostenintensiv ist. Infolge einer AIV-Infektion werden Antikörper gegen HA-, NA-, NP- und beide MProteine gebildet, wobei nur die Antikörper gegen HA vor einer erneuten Infektion mit AIV schützen (Potter and Oxford 1979). Antikörper gegen NA können aber die Krankheitssymptome einer Influenzainfektion mildern (Kilbourne, Pokorny et al. 2004). Während HA-Antikörper die Anlagerung an sialinsäurehaltige Wirtszellrezeptoren blockieren und damit die Fusion zwischen Virus- und Wirtszellmembran inhibieren, hemmen NA-Antikörper die Freisetzung von neu synthetisierten Viren aus der infizierten Zelle. Diese Tatsache förderte die Entwicklung von Vektorvakzinen, welche das gewünschte Fremdprotein exprimieren 38 und im Wirt eine entsprechende Antikörperantwort induzieren. Dazu zählen die rekombinanten Proteinvakzinen, die „virus-like-particles“ (VLP), die DNA-Vakzinen und die viralen Vektorvakzinen. Bei den rekombinanten, proteinbasierenden Vakzinen wird nur das gereinigte Protein zur Vakzinierung genutzt. So konnte jüngst gezeigt werden, dass von transgenen Pflanzen (Nicotiana benthamiana) HA des HPAIV H5N1 in hohen Konzentrationen gebildet wird und Hühner verabreicht, gegen eine letale AIV-Belastungsinfektion schützen kann (Kalthoff, Giritch et al. 2010). Auch rekombinantes HA, das durch Baculoviren in Insektenzellen generiert wurde, zeigte eine Schutzwirkung in Hühnern gegen eine Infektion mit HPAIV (Crawford, Wilkinson et al. 1999; Swayne, Perdue et al. 2000; Swayne, Beck et al. 2001). Eine vielversprechende Möglichkeit, den Phänotyp eines Lebendvirus zu kopieren, ist die Generierung von „virus-like-particles“ (VLP). VLPs enthalten virale Matrix- und Hüllproteine, aber keine virale Nukleinsäure und sind daher auch nicht infektiös. Sie induzieren aber eine starke humorale und zelluläre Immunantwort. Die entsprechenden viralen Transgene werden einzeln oder in Kombination in einen Vektor inseriert und durch ein zelluläres System zur Expression gebracht, in dessen Folge es zum „Self-Assembly“ der viralen Proteine und zur Freisetzung der VLPs kommt. Durch Zentrifugation über einen Dichtegradienten können die VLPs gereinigt und für die Immunisierung gewonnen werden. Unter Verwendung eines BaculovirusExpressionssystems konnten VLPs generiert werden, die aus den Proteinen HA, NA und M1 (Galarza, Latham et al. 2005; Pushko, Tumpey et al. 2005; Pushko, Tumpey et al. 2007) oder nur aus HA und M1 (Quan, Huang et al. 2007) bestehen und deren subkutane, intramuskuläre oder intranasale Applikation in kleinen Säugetieren (Mäuse, Frettchen) neutralisierende Antikörper induzierten und einen Schutz gegenüber einer homologen, aber auch heterologen HPAIV-Infektion des gleichen Subtyps boten. Ob VLPs aus rekombinanten Baculoviren auch einen Schutz gegen HPAIV beim Geflügel generieren können, wurde bisher nicht untersucht. Schutz gegen eine HPAIV-Infektion in Hühnern vermittelten dagegen HA-exprimierende VLPs, die auf der Grundlage des rekombinanten Venezuelanischen Equinen Enzephalitis Virus (VEEV, Genus Alphavirus der Togaviridae) generiert wurden (Schultz-Cherry, Dybing et al. 2000). Für DNA-Vakzinen werden die gewünschten Gene in Expressionsplasmide unter der Kontrolle eines eukaryotischen Promotors kloniert, anschließend in Bakterien transformiert und mit der nachfolgenden Anzucht der plasmidenthaltenden Bakterien 39 vermehrt. Nach der Reinigung der Plasmid-DNA erfolgt die Applikation an den Impfling. Oft wird aber auch die Plasmid-DNA in den attenuierten Bakterien belassen und diese als Träger genutzt (Vecino, Quanquin et al. 2004; Pan, Zhang et al. 2009). DNA-Vakzinen induzieren sowohl eine humorale, als auch eine zelluläre Immunantwort, wodurch sie für die Applikation an Mensch und Tier attraktiv sind. So schützten HA-Expressionsplasmide Hühner nach einmaliger Immunisierung vor einer letalen H5- und H7-HPAIV-Infektion, selbst wenn die Übereinstimmung der Aminosäuresequenz der HA zwischen Immunisierungs- und Infektionsantigen nur 90% betrug (Kodihalli, Goto et al. 1999; Kodihalli, Kobasa et al. 2000). Bei einer gleichzeitigen Applikation von HA-Expressionsplasmiden und Plasmiden, die das AIV NA, M oder NP enthalten, konnte die Schutzwirkung in Hühnern sogar noch verbessert werden (Cherbonnel, Rousset et al. 2003), wohingegen eine Immunisierung mit DNA-Vakzinen, die nur für das AIV NP oder NA kodieren, zu einer unzureichenden Immunantwort in Hühnern führte (Kodihalli, Kobasa et al. 2000; Sylte, Hubby et al. 2007). Der Einsatz der DNA-Vakzinen in der Geflügelindustrie bleibt dennoch fraglich, weil die Produktion mit hohen Kosten verbunden und die individuelle intramuskuläre Applikation sehr zeitaufwendig ist. Eine vielversprechende Möglichkeit für den Transfer von Fremdgenen in die Wirtszelle und die effiziente Expression ist der Einsatz viraler Vektorvakzinen. Nach intramuskulärer oder subkutaner Applikation an Hühner schützten replikationsdefiziente Adenoviren mit inseriertem AIV H5- oder H7-Gen (Toro, Tang et al. 2007; Toro, Tang et al. 2008) gegen eine HPAIV-Infektion. Auch eine in ovo Vakzinierung scheint mit Adenovirus-Vektoren effizient zu sein (Toro, Tang et al. 2007), sie macht diese viralen Vektoren für die Massenimmunisierung von Geflügel attraktiv. Ein Schutz gegen eine letale AIV-Infektion in Hühnern konnte ebenfalls von einem AIV-H5-exprimierenden Rekombinanten auf Grundlage des replikationsdefizienten Modifizierten Vacciniavirus Ankara (MVA) generiert werden (Kreijtz, Suezer et al. 2007; Veits, Römer-Oberdörfer et al. 2008). Auch replikationskompetente virale Vektoren, die verschiedene immunogene AIVProteine exprimieren, können für die Immunisierung von Hühnern verwendet werden, wie z.B. attenuierte DNA-Viren wie das Vogelpockenvirus (Taylor, Weinberg et al. 1988; Tripathy and Schnitzlein 1991; Webster, Kawaoka et al. 1991; Boyle, Selleck et al. 2000; Swayne, Garcia et al. 2000; Qiao, Yu et al. 2003; Bublot, Pritchard et al. 2006; Qiao, Yu et al. 2006) oder das Virus der infektiösen Laryngotracheitis (ILTV) 40 (Lüschow, Werner et al. 2001; Veits, Luschow et al. 2003; Fuchs, Veits et al. 2007; Pavlova, Veits et al. 2009; Pavlova, Veits et al. 2009) aber auch RNA-Viren wie das NDV (Nakaya, Cros et al. 2001; Park, Steel et al. 2006; Veits, Wiesner et al. 2006; Ge, Deng et al. 2007; Schröer, Veits et al. 2009; Dinapoli, Nayak et al. 2010; Nayak, Kumar et al. 2010). Diese Art Vakzinen sind Lebendvakzinen und induzieren im Wirt eine stabile Immunantwort, die das Geflügel gegen zwei Infektionen gleichzeitig schützen könnten. Darüber hinaus sind Vektorvakzinen, die auf ILTV oder NDV basieren, für die Massenapplikation in Geflügel geeignet, da sie über Trinkwasser oder Spray verabreicht werden können. In zahlreichen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass H5- oder H7-exprimierende Vogelpockenvirus-Rekombinanten Hühner und Enten vor einer Infektion mit AIV des gleichen Subtyps schützen (Taylor, Weinberg et al. 1988; Tripathy and Schnitzlein 1991; Webster, Kawaoka et al. 1991; Boyle, Selleck et al. 2000; Swayne, Garcia et al. 2000; Qiao, Yu et al. 2003; Bublot, Pritchard et al. 2006). Die Koexpression von HA und NA führte sogar zu einer Erhöhung der Schutzwirkung gegen HPAIV (Qiao, Yu et al. 2003; Qiao, Yu et al. 2006). Diese Ergebnisse führten dazu, dass AIV-Vakzinen auf Grundlage des Vogelpockenvirus in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) zur Notfallimpfung zugelassen sind und auch in Ostasien als Vakzinen genutzt werden. Gleichermaßen erfolgreich ist der Gebrauch von H5- oder H7-exprimierenden ILTV-Rekombinanten (Lüschow, Werner et al. 2001; Veits, Luschow et al. 2003; Fuchs, Veits et al. 2007; Pavlova, Veits et al. 2009; Pavlova, Veits et al. 2009). NDV ist als Vektor für die Entwicklung von bivalenten NDV-AIV-Vakzinen besonders geeignet, da eine prophylaktische Immunisierung gegen NDV in vielen Ländern üblich ist. So wurden in den letzten Jahren vielversprechende NDV-AIV-Rekombinanten generiert, bei denen das AIV HA Gen entweder zwischen NDV P und M (Nakaya, Cros et al. 2001; Park, Steel et al. 2006; Ge, Deng et al. 2007; Dinapoli, Nayak et al. 2010; Nayak, Kumar et al. 2010) oder NDV F und HN (Veits, Wiesner et al. 2006; Schröer, Veits et al. 2009) in das NDV Genom eingefügt wurde. Alle Rekombinanten vermittelten in Hühnern einen Schutz gegen eine NDV-Infektion, aber auch gegen eine AIV-Infektion des entsprechenden Subtyps. Wie für ILTV-AIV-Vakzinen war auch bei der NDV-AIVVakzine das Maß der Schutzwirkung gegen eine AIV-Infektion von der Sequenzhomologie der HA Proteine zwischen Vakzine- und Infektionsvirus abhängig (Lüschow, Werner et al. 2001; Römer-Oberdörfer, Veits et al. 2008; Pavlova, Veits et al. 2009). NDV-AIV-Vakzinen mit der Insertion von AIV H5 kamen bereits in Mexiko 41 zum Einsatz und wurden 2006 auch in China eingesetzt (van den Berg, Lambrecht et al. 2008). Interessanterweise führte eine simultane Vakzinierung mit NDV-Vektoren, die entweder für HA oder NA kodieren, nicht zu einer Steigerung der Schutzwirkung (Nayak, Kumar et al. 2010), so wie es für H5- oder N1- exprimierende ILTV Rekombinanten gezeigt werden konnte (Pavlova, Veits et al. 2009). Allen Vektorvakzinen gemein ist, dass sie es ermöglichen, infizierte von vakzinierten Tieren diagnostisch zu unterscheiden (DIVA-Diagnostik, DIVA= Differentiation of Infected from Vaccinated Animals). Bei der DIVA-Diagnostik wird der Antikörpernachweis gegen Virusproteine geführt, die nicht vom Impfstoff induziert werden. Das ist von großer Bedeutung, da gegen HPAIV-immunisierte Tiere zwar gegen die Symptome einer AIV-Erkrankung geschützt sind, aber in der Regel keine sterile Immunität aufweisen und das Feldvirus weiterhin replizieren und über den Kot ausgeschieden werden kann. Damit kann sich das Feldvirus ungehindert in der Tierpopulation verbreiten und zu gesundheitlichen Problemen in nicht geimpften Tieren führen. Durch das DIVA-Prinzip ist eine schnelle Erkennung neuer AIVInfektionen möglich und entsprechende schnellstmöglich eingeleitet werden. 42 Bekämpfungsmaßnahmen können II. Zielstellung Infektionen des Wirtschaftsgeflügels mit Newcastle Disease Virus (NDV) oder aviärem Influenzavirus (AIV) führen weltweit zu drastischen ökonomischen Verlusten. Ein Ziel dieser Arbeit war die Generierung rekombinanter Vektorviren auf Basis des NDV, die als Impfviren Geflügel sowohl gegen die Newcastle Krankheit als auch gegen die aviäre Influenza schützen. In den vergangenen Jahren konnte bereits von verschiedenen Arbeitsgruppen gezeigt werden, dass NDV als Vektor für die Insertion von AIV Genen geeignet ist. Um höhere Antikörpertiter gegen AIV nach Immunisierung zu induzieren, sollte im ersten Teil dieser Arbeit untersucht werden, ob der Insertionsort des Fremdgens in das NDV Genom einen Einfluss auf die Expressionsstärke hat, um auf diese Weise rekombinante Vektorviren zu generieren, die im Wirt einen höheren Antikörpertiter nach der Impfung induzieren. Im zweiten Teil der Arbeit sollte herausgefunden werden, ob nach Insertion des AIV Neuraminidase (NA)-Gens in das NDV-Genom, allein oder in Kombination mit dem AIV H5 Gen, rekombinante NDV generiert werden können, die nach Immunisierung bei Hühnern AIV Antikörper induzieren die eine verbesserte Schutzwirkung gegen eine AIV-Infektion vermitteln. Gegenstand des dritten Teils der Arbeit war die Modifikation des NDV-Vektorvirus. Dazu wurden in verschiedenen Genen des rekombinanten NDV Clone 30 (rNDV) Punktmutationen generiert, um ein rekombinantes NDV zu erhalten, das in seiner Sequenz der mit Hilfe des Genomesequenzers ermittelten Wildtypvirus NDV Clone 30 Sequenz entspricht. Die Virulenz des neu hergestellten Virus rNDVGu sollte mit anderen rekombinanten NDV verglichen und seine Eignung als in ovo Impfvirus untersucht werden. 43 III. Zusammenfassende Darstellung und Diskussion der Ergebnisse III.A. „Influence of insertion site of avian influenza virus haemagglutinin (HA) gene within the Newcastle disease virus genome on HA expression“ K. Ramp, M. Skiba, A. Karger, T.C. Mettenleiter and A. Römer-Oberdörfer publiziert in: Journal of general Virology (2011), 92, 355-360 Die Technik der reversen Genetik ermöglicht die Insertion von Fremdgenen in das NDV-Genom und damit die Entwicklung von Vektorvakzinen. In den letzten Jahren hat sich insbesondere die Expression von immunogenen Proteinen des aviären Influenza Virus (AIV) nach Insertion der entsprechenden Gene in das NDV-Genom zu einer hoffnungsvollen Option entwickelt, Geflügel gleichzeitig gegen die Newcastle Krankheit und die aviäre Influenza zu schützen. Für eine effiziente Immunisierung ist eine hohe Antikörperbildung essentiell, die unter anderem durch das Niveau der Expression des Fremdproteins bestimmt wird. Die mRNA-Synthese und folglich die Proteinexpression der Gene nichtsegmentierter Negativstrang-RNAViren folgt einem Transkriptionsgradienten, der vom 3´- zum 5´-Ende abfallend ist (Wertz, Moudy et al. 2002; Whelan, Barr et al. 2004). In der hier vorliegenden Studie wurden verschiedene NDV/AIV-Rekombinanten generiert, um zu untersuchen, ob Transkription und Translation der inserierten Fremdgene dem beschriebenen NDVTranskriptionsgradienten hochpathogenen AIV folgen. Dafür (HPAIV) H5N1 wurde das Hämagglutinin-Gen (A/chicken/Vietnam/P41/05) an des drei verschiedenen Stellen des NDV Clone 30-Genoms inseriert. Die Insertionsorte waren zwischen den Genen, die für das P- und das M-Protein (NDVH5VPM), das M- und das F-Protein (NDVH5VMF) oder das F- und das HN-Protein kodieren (NDVH5VFHN). Zusätzlich wurde das Neuraminidase-Gen des HPAIV Isolates A/duck/Vietnam/TG24-01/05 vom Subtyp H5N1 allein (NDVN1FHN) oder in Kombination mit dem HA-Gen in das NDV-Genom eingefügt (NDVH5VPMN1FHN). Dabei zeigte sich, dass alle generierten NDV/AIV-Rekombinanten unabhängig vom AIV H5-Insertionsort zu vergleichbaren Titern replizieren. Die gleichzeitige Insertion von AIV H5 und N1 in das NDV-Genom beeinflusste die Replikationseffizienz der Rekombinante trotz der der deutlichen Vergrößerung des Gesamtgenoms von über 44 3500 Nukleotiden ebenfalls nicht. Die Transkriptionsstärke der AIV H5- und N1mRNA wurde mit Hilfe der Northern Blot Analyse und die H5-Proteinexpression zusätzlich durch Massenspektrometrie mit Hilfe der SILAC (stable isotope labelling with amino acids in cell culture)- Methode (Ong, Blagoev et al. 2002; Skiba, Mettenleiter et al. 2008) bestimmt. Hierbei konnte beobachtet werden, dass die AIVH5 RNA-Transkription als auch der AIV H5-Protein-Expressions am stärksten waren, wenn das H5-Gen zwischen den NDV F- und HN-Genen inseriert worden war. Die Unterschiede in der H5-Expression zwischen den einzelnen NDV/AIV- Rekombinanten waren aber nur gering, was darauf hinweist, dass die Expression von Fremdgenen nicht dem Transkriptionsgradienten folgt (Wertz, Perepelitsa et al. 1998; Sakai, Kiyotani et al. 1999; Lamb and Kolakofsky 2001). Die Rekombinante NDVN1FHN, welche das AIV N1 Gen zwischen den F- und HNGenen trägt, zeigte eine stärkere N1 mRNA-Expression als die Rekombinante NDVH5PMN1FHN, bei der zusätzlich das AIV H5 Gen zwischen den P- und MGenen des NDV inseriert worden war. In Tierexperimenten ist nun zu untersuchen, ob die hier festgestellten Unterschiede in der Proteinexpression auch einen Einfluss auf die Immunantwort nach einer Vakzinierung und die daraus resultierende Schutzwirkung gegen eine HPAIV-und NDV-Infektion haben. 45 III.B. „Coexpression of avian influenza virus H5 and N1 by recombinant Newcastle disease virus does not enhance immune response in chickens“ K. Ramp, J. Veits, D. Deckers, M. Rudolf, C. Grund, T.C. Mettenleiter and A. RömerOberdörfer publiziert in: Avian Diseases, 55(3):413-421.2011 Avian Diseases Digest, 6(3):e11-e12. Neutralisierende Antikörper gegen das Hämagglutinin-Protein (HA) des aviären Influenza Virus (AIV) schützen Geflügel gegen eine AIV-Infektion. Der erfolgreiche Einsatz von NDV als Vektor für die Expression von AIV H5 konnte in verschiedenen Studien demonstriert werden, in denen das Fremdgen zwischen NDV P und M (Nakaya, Cros et al. 2001; Park, Steel et al. 2006; Ge, Deng et al. 2007; Dinapoli, Nayak et al. 2010; Nayak, Kumar et al. 2010) oder zwischen NDV F und HN (Veits, Wiesner et al. 2006; Schröer, Veits et al. 2009) eingefügt wurde. Dabei vermittelten die generierten NDV/AIV Rekombinanten in beiden Fällen einen Schutz gegen eine NDV-Infektion und gegen eine AIV-Infektion vom selben Subtyp. Gegen eine heterologe AIV H5 Belastungsinfektion waren die Tiere dagegen nicht vollständig geschützt (Römer-Oberdörfer, Veits et al. 2008), was darauf hinweist, dass die gebildeten Antikörper gegen das H5 das Belastungsvirus nicht vollständig inaktivieren können. Da bei einer AIV-Infektion auch Antikörper gegen das Oberflächenprotein Neuraminidase (NA) gebildet werden, könnten Antikörper gegen HA und NA die Schutzwirkung gegen eine AIV-Infektion verbessern. Um dies zu untersuchen wurden im Rahmen der vorliegenden Studie drei rekombinante NDV generiert, die das HA und/oder NA des hochpathogenen AIV (HPAIV) H5N1 exprimieren, und deren Schutzwirkung gegen HPAIV in Hühnern analysiert. Dabei wurde das lentogene NDV Isolat Clone 30 für die Insertion des HA des hochpathogenen AIV (HPAIV) Isolates A/chicken/Vietnam/P41/05 (H5N1) und des NA des HPAIV Isolates A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1), genutzt. Das HA-Gen wurde zwischen den NDV Genen P und M und/oder das NA-Gen zwischen NDV F und HN eingefügt. Alle NDV/AIV Rekombinanten replizierten mit vergleichbaren Titern in embryonierten Hühnereiern und exprimierten stabil HA und/oder NA. Im 46 Tierexperiment zeigte sich, dass Hühner, die mit den Rekombinanten immunisiert worden waren, bei denen das AIV N1- und - H5-Gen oder nur das AIV H5-Gen in das NDV Genom inseriert wurde, sowohl gegen zwei verschiedene HPAIV H5N1 Isolate (A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1); A/swan/Germany/R65/06 (H5N1)), als auch gegen eine Belastungsinfektion mit einem HPAIV H5N2 Isolat (A/chicken/Italy/8/98 (H5N2)) geschützt waren. Jedoch führte die simultane Expression von AIV N1 und H5 nicht zu einer weiteren Verbesserung des Schutzes vor einer letalen Infektion mit HPAIV wie sie für andere Systeme beschrieben worden ist (Johansson 1999; Qiao, Yu et al. 2003; Pavlova, Veits et al. 2009). Die Immunisierung von Hühnern mit der NDV/AIV Rekombinante, die nur das AIV N1Gen exprimiert, schützte die Tiere nicht vor einer letalen AIV-Infektion. Demzufolge schützen gebildete NA-Antikörper nicht ausreichend vor einer AIV-Infektion, was auch in anderen Studien gezeigt wurde (Pavlova, Veits et al. 2009; Nayak, Kumar et al. 2010). 47 III.C. “Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination” K.Ramp, E.Topfstedt, R.Wäckerlin, D.Höper, M.Ziller, T.C.Mettenleiter, C.Grund and A.Römer-Oberdörfer eingereicht: bei Avian Diseases Um Geflügel gegen die Newcastle Krankheit zu schützen wird gewöhnlich mit lentogenen NDV Stämmen, wie z.B. La Sota, Clone 30, B1 oder V4 geimpft. Bei älteren Hühnern erzeugt die Impfung selten klinische Symptome, wohingegen jüngere Bestände oft mit Atemnot und Gewichtsreduktion reagieren (Gelb, King et al. 1996). Um diese Risiken zu mindern und um gleichzeitig den frühen Schutz von Geflügelbeständen zu optimieren, wäre eine direkte Vakzinierung im Ei (in ovo) von großem Vorteil (Alexander 2000). Eine in ovo Impfung wäre automatisierbar, was sowohl eine Kostenersparnis als auch eine Stressreduktion für die Tiere bedeuten würde. Allerdings sind die lentogenen NDV Impfstämme wie La Sota oder Clone 30 für Hühnerembryonen pathogen und daher für eine in ovo Impfung nicht geeignet. Daher werden die klassischen Vakzinestämme entweder durch Alkylierungsmittel modifiziert (Ahmad and Sharma 1992) oder als inaktivierte Ölemulsion in ovo injiziert (Stone, Mitchell et al. 1997). Zurzeit ist nur der NDV-in ovo Impfstoff Poulvac OVOlineTM (Fort Dodge) verfügbar, der aber aufgrund der nicht zufriedenstellenden Schlupfrate sowie der unzureichenden Immunantwort und Schutzrate (Dilaveris, Chen et al. 2007) kaum zur Anwendung kommt. Daher ist die Nachfrage nach einem verlässlichen in ovo Impfstoff groß. Im Rahmen der hier durchgeführten Studie wurden mit Hilfe der reversen Genetik zwei rekombinante NDV mit spezifischen Mutationen generiert. Dabei wurde das rekombinante NDV (rNDV), das vom lentogenen Impfstamm Clone 30 abstammt, als Grundlage verwendet. Eines der generierten Viren weist einzelne Mutationen im F- und HN-Protein (analog zu (Mast, Nanbru et al. 2006)) auf (rNDV 49). Um Sequenzunterschiede im P-, M-, F- und LGen zwischen rNDV und Clone 30, die durch Bestimmung der Gesamtgenomsequenz mit Hilfe des Genome Sequenzers (Roche) ermittelt wurden, zu korrigieren, wurde ein zweites Virus (rNDVGu) generiert. Die Virusrekombinanten rNDV 49, rNDVGu, rNDV, sowie das Wildtypvirus Clone 30 wurden in vivo und in 48 vitro charakterisiert. Durch Applikation dieser Viren in ovo konnte die Pathogenität von NDV für Hühnerembryonen näher analysiert werden. In den Ergebnissen zeigte sich, dass die in vitro Replikation, die Mean Death Time (MDT) und der Intrazerebrale Pathogenitätsindex (ICPI) von rNDV49 und rNDVGu mit rNDV vergleichbar waren. Die rekombinanten NDVs (rNDV, rNDV49 und rNDVGu) und Clone 30 wiesen mit einer MDT > 90 h einen für lentogene NDV charakteristischen Wert auf. Dennoch wurden kleine Unterschiede in der Virulenz der Viren offenkundig, und es konnte eine Reihung der Viren mit abnehmender Virulenz vorgenommen werden: NDV Clone 30 > rNDVGu> rNDV~ rNDV49. Dieses Ergebnis stimmt mit den ICPI Daten und den Überlebensraten der Hühner nach in ovo Impfung überein. Interessanterweise zeigte rNDVGu, das dem Ausgangsvirus Clone 30 entsprechen sollte, eine geringere Virulenz als Clone 30, jedoch eine etwas höhere als rNDV. NDV Clone 30 ist ein über Plaquereinigung selektierter Abkömmling des NDV Stammes La Sota. Es ist aber denkbar, dass es sich dabei um kein völlig homogenes Virusmaterial handelt und in geringem Anteil enthaltene Quasispezies die Virulenz des Virus mit beeinflussen. Die Attenuierung von rNDV und rNDV49 konnte dagegen durch die höhere Überlebensrate der Hühner nach der in ovo Impfung bestätigt werden. Dennoch sind beide rekombinanten Viren nicht ausreichend attenuiert, um als in ovo Impfstoff zur Anwendung kommen zu können. Unsere Ergebnisse zeigen zusätzlich, dass trotz ähnlicher ICPI Werte geringfügige Unterschiede in der Virulenz von verschiedenen lentogenen NDV durch eine in ovo Applikation herausgefunden werden können. In jedem Falle ist für eine in ovo Vakzine das Verhältnis zwischen Immunogenität und Virulenz des Impfvirus von entscheidender Bedeutung. 49 IV. Literaturverzeichnis Abdel-Ghafar, A. N., T. Chotpitayasunondh, et al. (2008). "Update on avian influenza A (H5N1) virus infection in humans." N Engl J Med 358(3): 261-273. Ahmad, J. and J. M. Sharma (1992). 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Mettenleiter and Angela Römer-Oberdörfer Correspondence Angela Römer-Oberdörfer Institute of Molecular Biology, Friedrich-Loeffler-Institut, Federal Research Institute for Animal Health, Südufer 10, D-17493 Greifswald-Insel Riems, Germany angela.roemer-oberdoerfer@fli. bund.de Received 17 September 2010 Accepted 9 November 2010 Members of the order Mononegavirales express their genes in a transcription gradient from 39 to 59. To assess how this impacts on expression of a foreign transgene, the haemagglutinin (HA) of highly pathogenic avian influenza virus (HPAIV) A/chicken/Vietnam/P41/05 (subtype H5N1) was inserted between the phosphoprotein (P) and matrix protein (M), M and fusion protein (F), or F and haemagglutinin–neuraminidase protein (HN) genes of attenuated Newcastle disease virus (NDV) Clone 30. In addition, the gene encoding the neuraminidase of HPAIV A/duck/Vietnam/TG24-01/ 05 (subtype H5N1) was inserted into the NDV genome either alone or in combination with the HA gene. All recombinants replicated well in embryonated chicken eggs. The expression levels of HAspecific mRNA and protein were quantified by Northern blot analysis and mass spectrometry, with good correlation. HA expression levels differed only moderately and were highest in the recombinant carrying the HA insertion between the F and HN genes of NDV. Newcastle disease is a highly contagious infection of many avian species that causes substantial economic losses in the poultry industry worldwide. The causative agent is Newcastle disease virus (NDV), a negative-strand RNA virus belonging to the genus Avulavirus within the family Paramyxoviridae (Fauquet et al., 2005) of the order Mononegavirales. Its genome is 15 186 nt long and encodes six structural proteins: the nucleoprotein (NP), phosphoprotein (P), matrix protein (M), fusion protein (F), haemagglutinin–neuraminidase protein (HN) and the RNA-dependent RNA polymerase (L). The additional proteins V and W are transcribed from the P gene by an RNA editing mechanism (Steward et al., 1993). Based on its pathogenicity in chickens, NDV is categorized into lentogenic, mesogenic and velogenic pathotypes. The virulence of an NDV strain is determined by the activation cleavage of the F protein by cellular proteases (Nagai et al., 1976). A polybasic amino acid stretch between aa 112 and 116 of the F protein characterizes highly virulent NDV, whereas NDV of low virulence exhibits only single basic amino acids at this site (Collins et al., 1993; Glickman et al., 1988; Millar et al., 1988; Toyoda et al., 1987). To protect poultry from Newcastle disease, vaccination is practised worldwide using either inactivated or live vaccines based on lentogenic viruses such as NDV La Sota or Clone 30, which are applied by spray or drinking water. The generation of recombinant NDV (rNDV) by reverse genetics (Krishnamurthy et al., 2000; Peeters et al., 1999; Römer-Oberdörfer et al., 1999) has made NDV amenable 027268 G 2011 SGM Printed in Great Britain to genetic manipulation. Insertion of foreign genes into the NDV genome has resulted in the development of bivalent vector vaccines. For this purpose, efficient expression of an immunogenic foreign protein by the NDV vector is required. Expression levels of genes of non-segmented negative-strand RNA viruses are regulated primarily by their position relative to the single promoter, and also by cis-acting sequences located at the beginning and end of each gene. For vesicular stomatitis virus, it has been shown that the amounts of mRNA and protein decrease following the order of transcription from the 39-proximal to the 59distal end of the viral genome forming a transcription gradient (Wertz et al., 2002; Whelan et al., 2004). To assay whether this also applied to foreign transgenes, Zhao & Peeters (2003) inserted the gene encoding secreted alkaline phosphatase (SEAP) into different intergenic regions of the NDV genome and showed that SEAP activities were highest when the transgene was inserted between the NDV M and F genes, and not between the more 39 insertion site between P and M. These results did not correlate with the proposed transcription gradient described for Mononegavirales. Development of NDV vector vaccines expressing avian influenza virus (AIV) immunogens has become a promising option to simultaneously fight two important virus diseases of poultry. The negative-strand RNA genome of influenza A viruses (family Orthomyxoviridae) consists of eight segments coding for 11 proteins (Chen et al., 2001; Palese & Shaw, 2007). The surface glycoproteins haemagglutinin (HA) and neuraminidase (NA) exist in different 355 K. Ramp and others antigenic variations (H1–H16 and N1–N9), which are used to classify influenza A virus into various subtypes (Fouchier et al., 2005; Webster et al., 1992). A further classification into low pathogenic (LP), notifiable low pathogenic (NLP) and highly pathogenic (HP) pathotypes is made according to their ability to elicit disease (Alexander, 1997). Outbreaks of HPAIV are caused exclusively by the H5 and H7 subtypes. Both also have the potential to cause zoonotic infections in humans. Therefore, the control of HPAIV infections is essential for the poultry industry and to prevent human infections. Currently available influenza vaccines, based on inactivated whole-virus preparations or attenuated live virus, do not allow differentiation between infected and vaccinated animals (the DIVA principle; reviewed by Fuchs et al., 2009). This problem could be overcome by vector vaccines. The successful use of NDV as a vector for the expression of AIV HA has been described in different studies, where the foreign gene was integrated between the P and M genes (DiNapoli et al., 2010; Ge et al., 2007; Nakaya et al., 2001; Park et al., 2006) or the F and HN genes (Schröer et al., 2009; Veits et al., 2006). In both cases, the recombinant viruses conveyed protection against NDV, as well as against influenza infection of the corresponding subtype. However, an improved virus vaccine that results in higher antibody levels against AIV after immunization is desirable. Recently, it was shown that co-immunization with infectious laryngotracheitis virus (ILTV) recombinants expressing H5 and N1 further increased the efficacy of an ILTV vector vaccine (Pavlova et al., 2009). Enhanced protection against lethal influenza virus infection has also been achieved by other vector vaccines co-expressing HA and NA (Chen et al., 1999; Johansson, 1999; Qiao et al., 2003). In this study, we created different NDV/AIV recombinants to analyse whether transcription of the foreign gene followed the NDV transcription gradient (Lamb & Kolakofsky, 2001; Sakai et al., 1999; Wertz et al., 1998). If so, insertion of the AIV H5 gene in a more 39-proximal position should result in higher protein yields. Therefore, H5 of HPAIV A/chicken/Vietnam/P41/05 (H5N1) was inserted into the NDV genome between the P and M, M and F, or F and HN genes. In two additional recombinants, N1 of HPAIV A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1) was inserted between the F and HN genes alone or together with an H5 insertion between P and M (Fig. 1). All rescued viruses were characterized in vitro, and the expression levels of AIV HA and NA were determined by Northern blot analysis. HA protein expression was also quantified by mass spectrometry. Lentogenic vaccine strain Clone 30 (GenBank accession no. Y18898) served as the NDV backbone for all recombinant viruses. Sequences for HA were based on HPAIV strain A/ chicken/Vietnam/P41/05 (H5N1) (GenBank accession no. AM183672) and for NA on HPAIV A/duck/Vietnam/ TG24-01/05 (H5N1) (GenBank accession no. AM183678). The sequence of H5 was identical to that of the previously described HA of recombinant NDVH5Vm (RömerOberdörfer et al., 2008). Recombinant NDVH5VmPM was generated by insertion of the amplified H5 gene of NDVH5Vm using primers with MluI sites, and gene end as well as gene start signal sequences. The amplified fragment consisted of an MluI site, the gene end signal sequence of the NDV P gene, nucleotide T as an intergenic region, the gene start signal sequence of the NDV HN gene, the non-coding region of the NDV HN gene, the ORF of AIV H5, the non-coding region of the NDV HN gene and another MluI site. The NDV backbone was altered by the introduction of an artificial single MluI site in front of the P gene end signal sequence after back mutation of known artificial MluI sites of the rNDV genome (RömerOberdörfer et al., 1999). NDVH5VmMF was obtained by insertion of the H5 gene flanked by MluI sites into a newly created single MluI site in front of the gene end signal sequence of M using an NDV genome without other artificial MluI sites. NDVN1FHN was generated by substitution of the H5Vm ORF by the N1 ORF using NcoI and AflII sites. As the AIV N1 ORF contains an NcoI site, insertion was carried out in two steps. The resulting N1 ORF sequence differed by 1 nt from the sequence in GenBank as a result of the newly generated NcoI site, which was used for cloning as described previously (Veits et al., Fig. 1. Schematic representation of the genome organization of NDV and recombinants with insertion of the HA and/or NA genes of HPAIV H5N1. Transcription control signals are indicated by a triangle for the transcription start and a shaded rectangle for the transcription stop sequences. ncr, Non-coding region. 356 Journal of General Virology 92 AIV HA expression from the NDV genome 2006). NDVH5VmPMN1FHN expressing AIV HA and NA was constructed by substitution of the NotI–BsiWI fragment of NDVH5VmPM by that of NDVN1FHN (Fig. 1). Recovery of infectious NDV from cDNA was performed on BSR-T7/5 baby hamster kidney cells, which stably express phage T7 RNA polymerase (Buchholz et al., 1999). The in vivo replication of recovered virus was determined in 10-day-old specific-pathogen-free (SPF) chicken eggs, which were inoculated with 200 ml 103 TCID50 rNDV ml21. Virus titres in allantoic fluid were determined on QM9 cells. All the generated NDV/AIV recombinants replicated well, independent of the AIV H5 insertion site, although with a delay in onset of replication compared with wild-type NDV Clone 30 (Fig. 2). All the generated NDV/ AIV recombinants reached a final titre (TCID50 ml21) of 108.0–108.5 (Fig. 2), demonstrating that neither integration of the AIV H5 gene alone nor simultaneous integration of the H5 and N1 genes into the NDV genome had a detrimental effect on virus replication, despite the considerable size of the inserts of more than 3500 nt. Expression and cleavability of the HA protein of the NDV/AIV recombinants was determined by Western blot analysis. Proteins of virus-infected chicken embryo fibroblasts (CEFs) were separated by SDS-PAGE and transferred to nitrocellulose membranes followed by incubation with polyclonal monospecific rabbit serum directed against AIV H5 or AIV N1, and incubation with the respective HRPlabelled secondary antibody. Three proteins of approximately 70, 50 and 25 kDa were detected after incubation with the AIV H5-specific antiserum, corresponding to the uncleaved HA0 and the cleavage products HA1 and HA2 (Fig. 3a). The HA protein with a polybasic cleavage site expressed by the recombinants NDVH5VmPM, NDVH5VmMF, NDVH5Vm and NDVH5VmPMN1FHN Fig. 3. (a) Western blot analyses of NDV recombinants. Proteins of infected CEFs were separated by SDS-PAGE and blotted onto nitrocellulose. Membranes were incubated with monospecific rabbit anti-AIV H5 serum and monospecific rabbit anti-AIV N1 serum. Proteins were detected by chemiluminescence after incubation with suitable HRP-labelled secondary antibodies. (b) Relative mRNA and protein expression levels of AIV H5 in infected DF-1 cells. mRNA was quantified by Northern blot analysis (shaded columns) and protein by quantitative mass spectrometry using the SILAC technique (filled columns). Error bars indicate the SD of three independent experiments. Protein and mRNA levels were normalized to the NDV P expression levels from the same samples. Fig. 2. Replication kinetics of wild-type NDV Clone 30 and recombinants expressing one or two AIV proteins in embryonated SPF chicken eggs. Eggs were infected with 200 ml 103 TCID50 ml”1 of the indicated viruses and the titres of progeny virus in allantoic fluids were determined at the indicated time points by titration on QM9 cells, followed by indirect immunofluorescence analysis. http://vir.sgmjournals.org was completely processed by cellular proteases. In contrast, the HA0 protein with a monobasic cleavage site expressed by NLPAIV H5N1 (A/common teal/Germany/Wv632/05), which was used as a control, remained mainly uncleaved (Fig. 3a). As expected, no HA protein was present in NDVN1FHN or rNDV. Expression of the N1 protein was confirmed for the recombinants NDVN1FHN, NDVH5VmPMN1FHN and NLPAIV H5N1 (A/common teal/Germany/Wv632/05) with an N1-specific antiserum (Fig. 3a). Size differences in the 357 K. Ramp and others N1 proteins expressed by the NDV recombinants (A/duck/ Vietnam/TG24-01/05, GenBank accession no. AM183678) and wild-type AIV (A/common teal/Germany/WV632/05, GenBank accession no. AM913983.1) reflected differences in the lengths of the ORFs (450 vs 470 aa, respectively) and different numbers of potential glycosylation sites (three and seven, respectively). The relative H5- and N1-specific mRNA levels of the NDV/ AIV recombinants were determined by Northern blot analysis. Total RNA was isolated from the virus-infected CEFs, separated in denaturing agarose gels, transferred to nylon membranes and hybridized with 32P-labelled antisense RNA specific for AIV H5, AIV N1 or NDV P. The signals were quantified by radioluminography using a FLA3000 scanner (Fujifilm) and Advanced Image Data Analyser software (Raytest) for image analysis. The relative mRNA levels of HA and NA were calculated by normalization of their absolute signals to the P-specific signal in the same sample. For comparison of the different viruses, the relative mRNA levels of H5 as well as of N1 were again normalized to the level expressed by NDVH5VmPMN1FHN, which was set to 1.0. H5 mRNA expression of NDVH5Vm was 25 % higher compared with NDVH5VmPMN1FHN, whereas the H5 mRNA expression of NDVH5VmPM and NDVH5VmMF reached 94 and 71 % of the level found for NDVH5VmPMN1FHN (Fig. 3b). As expected, insertion of AIV H5 in a more 39-proximal position than N1 led to a decrease in N1-specific mRNA. N1 mRNA expression from NDVH5VmPMN1FHN amounted to 53 % of that observed for NDVN1FHN (data not shown). Relative HA protein expression levels in the NDV/AIV mutants were assayed by a combination of two-dimensional (2D) electrophoresis and quantitative mass spectrometry using the stable isotope labelling with amino acids in cell culture (SILAC) technique (Ong et al., 2002) with some modifications (Skiba et al., 2008). This procedure is highly precise and has been used for the quantification of cellular proteins in proteome studies but also to determine expression levels of viral proteins (Skiba et al., 2008, 2010). In preceding 2D electrophoretic analyses with cell extracts from uninfected and NDV-infected cells and cells infected with one of the recombinants, HA, the NDV-specific P and a number of cellular proteins were located in 2D gels and identified by mass spectrometry and in 2D Western blots. For the quantification experiment, extracts from cells infected with NDVH5VmMF, NDVH5VmPM and NDVH5Vm were mixed with an extract from deuterium-labelled cell cultures infected with NDVH5VmPMN1FHN as an internal standard. The mix was separated by 2D electrophoresis and the relative HA levels were determined by matrix-assisted laser desorption/ionization time-of-flight mass spectrometry. For the calculation of HA-specific relative mRNA levels, the relative expression level of the HA protein was normalized to the expression level of NDV P, which was determined in the same manner from P samples isolated from the same gel. The relative HA protein levels were again normalized to the internal standard, recombinant NDVH5VmPMN1FHN, 358 which was set to 1.0. As shown in Fig. 3(b), levels of HA mRNA and protein expression correlated well, indicating that HA mRNA and protein synthesis are tightly linked. Maximum HA protein expression was observed after infection with recombinant NDVH5Vm, which was approximately twofold higher than after infection with recombinant NDVH5VmMF in which the weakest expression was observed. As mentioned above, Zhao & Peeters (2003) constructed a panel of NDV recombinants expressing the reporter gene encoding SEAP in different positions within the genome. The expression levels of SEAP were highest after insertion between the M and F genes, and lowest after insertion between NP and P. In our study, we detected the highest mRNA and protein levels of AIV H5 for NDV recombinants with the H5 insertion between F and HN. Although Zhao & Peeters (2003) did not test the insertion site between the F and HN genes, their results as well as ours are in contrast to expression levels of NDV proteins, which decrease from the 39-proximal to the 59distal end of the viral genome (Lamb & Kolakofsky, 2001; Sakai et al., 1999; Wertz et al., 1998). As the foreign H5 transgene of all our recombinants was identical, differences in H5 mRNA and protein level were caused by the different insertion sites within the NDV genome. Nevertheless, the observed differences in H5 expression levels of our NDV recombinants were moderate, indicating that transgenes can be inserted at different positions in the NDV genome without severely affecting the replication capacity of the recombinant virus. This result is consistent with the results of Zhao & Peeters (2003) for expression of SEAP. In summary, we showed that NDV can accommodate HA, NA or both AIV glycoproteins, increasing the virus genome by more than 3500 nt, without significantly affecting virus replication. The in vitro expression levels of AIV H5 mRNA and protein were to some extent influenced by the location of the insertion site of the transgene within the NDV genome. Transgenic HA expression levels were highest when the HA gene was inserted between the NDV F and HN genes. However, even then they were only twice as high as the lowest expression level detected in our assay. Animal experiments will be needed to demonstrate whether these moderate differences in HA protein expression have an effect on the immune response after vaccination and protection of immunized chickens against HPAIV. Acknowledgements We thank Martina Lange, Barbara Bettin and Stefanie Jachmann for technical assistance and Jutta Veits for academic discussions. This research was supported by the European Commission (FP6; Project no. 044141). References Alexander, D. J. (1997). Newcastle disease and other avian Paramyxoviridae infections. In Diseases of Poultry, 10th edn, pp. 541–569. Edited by B. W. Calnek. Ames, IA: Iowa State Press. Journal of General Virology 92 AIV HA expression from the NDV genome Buchholz, U. J., Finke, S. & Conzelmann, K. K. (1999). Generation of Nagai, Y., Klenk, H. D. & Rott, R. (1976). 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Coexpression of avian influenza virus H5 and N1 by recombinant Newcastle disease virus and the impact on immune response in chickens 73 AVIAN DISEASES 55:413–421, 2011 Coexpression of Avian Influenza Virus H5 and N1 by Recombinant Newcastle Disease Virus and the Impact on Immune Response in Chickens Kristina Ramp,A Jutta Veits,A Daniela Deckers,B Miriam Rudolf,C Christian Grund,C Thomas C. Mettenleiter,A and Angela Römer-OberdörferAD A Institute of Molecular Biology, Friedrich-Loeffler-Institut, Federal Research Institute for Animal Health, Südufer 10, D-17493 Greifswald-Insel Riems, Germany B Institute of Infectology, Friedrich-Loeffler-Institut, Federal Research Institute for Animal Health, Südufer 10, D-17493 Greifswald-Insel Riems, Germany C Institute of Diagnostic Virology, Friedrich-Loeffler-Institut, Federal Research Institute for Animal Health, Südufer 10, D-17493 Greifswald-Insel Riems, Germany Received 12 January 2010; Accepted and published ahead of print 26 April 2011 SUMMARY. To analyze the contribution of neuraminidase (NA) toward protection against avian influenza virus (AIV) infection, three different recombinant Newcastle disease viruses (NDVs) expressing hemagglutinin (HA) or NA, or both, of highly pathogenic avian influenza virus (HPAIV) were generated. The lentogenic NDV Clone 30 was used as backbone for the insertion of HA of HPAIV strain A/chicken/Vietnam/P41/05 (H5N1) and NA of HPAIV strain A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1). The HA was inserted between the genes encoding NDV phosphoprotein (P) and matrixprotein (M), and the NA was inserted between the fusion (F) and hemagglutinin-neuraminidase protein (HN) genes, resulting in NDVH5VmPMN1FHN. Two additional recombinants were constructed carrying the HA gene between the NDV P and M genes (NDVH5VmPM) or the NA between F and HN (NDVN1FHN). All recombinants replicated well and stably expressed the HA gene, the NA gene, or both. Chickens immunized with NDVH5VmPMN1FHN or NDVH5VmPM were protected against two different HPAIV H5N1 and also against HPAIV H5N2. In contrast, immunization of chickens with NDVN1FHN induced NDV- and AIV N1–specific antibodies but did not protect the animals against a lethal dose of HPAIV H5N1. Furthermore, expression of AIV N1, in addition to AIV H5 by NDV, did not increase protection against HPAIV H5N1. RESUMEN. Expresión simultánea de las proteı́nas H5 y N1 del virus de la influenza aviar mediante un virus recombinante de la enfermedad de Newcastle y su efecto sobre la respuesta inmune en los pollos. Para analizar la contribución de la neuraminidasa (NA) en la protección contra la infección por el virus de la influenza aviar, se generaron tres diferentes virus recombinantes de la enfermedad de Newcastle que expresaban la hemaglutinina (HA) o la NA o ambas proteı́nas de un virus altamente patógeno de la influenza aviar. Se utilizó la cepa lentogénica del virus de Newcastle Clone 30 como el esqueleto para la inserción del gene HA del virus de alta patogenicidad A/pollo/Vietnam/P41/05 subtipo (H5N1) y el gene de la NA del virus A/pato/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1) que es también un virus de alta patogenicidad. La HA se insertó entre los genes que codifican a la fosfoproteı́na (P) y la proteı́na de la matriz viral (M), y la NA se insertó entre los genes que codifican a la proteı́na de fusión (F) y la proteı́na hemaglutinina-neuraminidasa (HN), lo que resultó en el virus recombinante NDVH5VmPMN1FHN. Dos virus recombinantes adicionales se construyeron portando el gene HA entre los genes P y M del virus de Newcastle (NDVH5VmPM) o portando el gene NA entre los genes F y HN (NDVN1FHN). Todos los virus recombinantes se replicaron adecuadamente y expresaron de manera estable los genes HA o NA, o ambos. Los pollos vacunados con el virus NDVH5VmPMN1FHN o el virus NDVH5VmPM estaban protegidos contra dos virus diferentes de la influenza aviar de alta patogenicidad subtipo H5N1 y un subtipo H5N2. En contraste, la inmunización de pollos con el virus NDVN1FHN indujo anticuerpos especı́ficos contra el virus de Newcastle y contra el virus de la influenza aviar N1, pero no protegió a los animales contra una dosis letal de un virus de alta patogenicidad H5N1. Además, la expresión de la proteı́na N1 junto con la H5 por el virus de Newcastle, no aumentó la protección contra el virus de alta patogenicidad H5N1. Key words: NDV, HPAIV, vaccine, H5 Abbreviations: AIV 5 avian influenza virus; Ct 5 threshold cycle; EID50 5 50% egg infectious dose; ELISA 5 enzyme-linked immunosorbent assay; F 5 fusion protein; HA 5 hemagglutinin protein; HI 5 hemagglutination inhibition; HN 5 hemagglutininneuraminidase protein; HP 5 highly pathogenic; ICPI 5 intracerebral pathogenicity index; ILTV 5 infectious laryngotracheitis virus; L 5 large protein; LP 5 low pathogenic; M 5 matrix protein; NA 5 neuraminidase protein; NDV 5 Newcastle disease virus; NLP 5 notifiable low pathogenic; NP 5 nucleoprotein; orf 5 open reading frame; P 5 phosphoprotein; p.ch. 5 postchallenge; p.i. 5 postimmunization; QM 5 quail muscle; R 5 reverse primer; rNDV 5 recombinant NDV; RT-PCR 5 reverse transcriptase polymerase chain reaction; SDS-PAGE 5 sodium dodecylsulfate polyacrylamide gel electrophoresis; SPF 5 specific pathogen free; TCID50 5 5 50% tissue culture infective dose Avian influenza viruses (AIVs) belong to the genus Influenza A within the Orthomyxoviridae family. Their genome consists of eight RNA segments of negative polarity which code for 11 proteins (7,19). The surface glycoproteins hemagglutinin (HA) and neuraminidase (NA) exist in different antigenic variations (H1–H16; D Corresponding author. E-mail: [email protected] N1–N9), resulting in the classification of AIV into various subtypes on the basis of their HA and NA type (10,31). Furthermore, AIV strains are differentiated into low pathogenic (LP) or highly pathogenic (HP) types according to their ability to elicit disease. Notifiable low pathogenic (NLP) AIVs are an additional group that specify H5 or H7 and has the potential to mutate spontaneously into highly pathogenic viruses. HPAIV of H5 and H7 subtype cause severe disease in poultry, which often results in mortality of up to 413 414 K. Ramp et al. 100%. On a molecular basis, HPAIV are characterized by multiple basic amino acids at the HA0 cleavage site, resulting in cleavability of HA by ubiquitous intracellular proteases (14,28). These viruses propagate quickly in infected animals. NLPAIV (H5 and H7 subtype) and LPAIV are characterized by an HA0 with monobasic cleavage site. These viruses cause only mild clinical signs of disease (e.g., affection of the respiratory tract). The HA0 protein of these viruses can only be cleaved by trypsin-like proteases located in the respiratory and intestinal tracts of the host. Outbreaks of highly pathogenic avian influenza are caused by HPAIV of the H5 and H7 subtype and occurred in many parts of the world (3,4,14), resulting in culling or death of several hundred million birds. The most prominent HPAIV H5N1 emerged in Europe in 2005. Furthermore, it has been recognized that AIVs have intrinsic zoonotic character. H5N1 infections resulted in 549 confirmed human cases with 320 deaths worldwide through April 2011 (32). Therefore, the control of HPAIV infections is essential for the poultry industry and for the prevention of human infections. Currently, stamping out infected flocks is the preferred method of eliminating an HPAI infection. However, destruction of food resources is an economical and ethical problem. Currently available influenza vaccines, primarily based on inactivated whole virus preparations or attenuated live viruses, generally do not allow differentiation between infected and vaccinated animals (DIVA principle) (reviewed by Fuchs et al. (11)). This problem could be overcome by vector vaccines. Different chicken viruses, attenuated strains of DNA viruses such as fowlpox virus or infectious laryngotracheitis virus (ILTV), or RNA viruses such as Newcastle disease virus (NDV) have been used as vectors for the expression of immunogenic AIV proteins (reviewed by Fuchs et al. (11)). Such vaccines are advantageous because they can be used as live vaccines to protect poultry against two different major infectious diseases. Moreover, ILTV- and NDV-based vaccines are qualified for mass application. NDV belongs to the genus Avulavirus within the family Paramyxoviridae. NDV exhibits a nonsegmented, negative-strand RNA genome of about 15 kb that consists of six genes in the order 39–59 coding for the viral nucleoprotein (NP), phosphoprotein (P), matrix protein (M), fusion protein (F), hemagglutinin-neuraminidase protein (HN) and RNA-dependent RNA polymerase or large protein (L) (9). Additional proteins V and W are transcribed from the P gene by an RNA editing mechanism (29). The successful use of NDV as vector for the expression of AIV H5 has been described in different studies, in which the foreign gene was inserted between the P and M (8,12,17,20) or the F and HN genes (26,30). In both cases, recombinant viruses conveyed protection against NDV as well as AIV infection of the corresponding subtype. However, it was also shown that protection against heterologous H5 challenge was less efficient (25), indicating an insufficient antibody response or inadequate antibodies produced by immunization with NDV H5. Because an AIV infection leads to the formation of antibodies against both surface proteins, HA and NA, it is reasonable to assume that antibodies against both would enhance protection efficiency. Pavlova et al. (21) showed that coimmunization of chickens with ILTV recombinants expressing AIV H5 or AIV N1 significantly improved their efficacy. Furthermore, the coexpression of HA and NA by baculovirus (15) or fowlpox virus (23) enhanced protection against homologous as well as heterologous HPAIV infection. Immunization of African green monkeys with NDV expressing either HA or NA resulted in protection from a virulent challenge (8), also indicating an important role for NA in protection against AIV. In contrast, immunization of chickens with NDV vector expressing NA did not result in protection, and coimmunization with vectors expressing either HA or NA did not improve protective performance beyond that induced by HA-expressing NDV alone (18). To analyze whether these results also apply to our vector/challenge system and to check whether simultaneous coexpression of NA and HA from the same vector could improve the protective efficiency of recombinant NDV (rNDV), vector viruses expressing NA and HA in combination or alone were generated and characterized in vitro, and their protective efficacy against different highly pathogenic AIV H5 was determined in chickens. MATERIALS AND METHODS Viruses and cells. The NDV vaccine strain Clone 30 was used for all recombinants (24). The AIV isolates A/chicken/Vietnam/P41/05 (H5N1) and A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1) were kindly provided by P. Song Lien (National Centre for Veterinary Diagnosis, Dongda, Vietnam). NLPAIV H5N1 (A/common teal/Germany/ Wv632/05), obtained from the National Reference Laboratory for Avian Influenza at the Friedrich-Loeffler-Institut, and recombinant AIV H5N1 (R65mono-V-ETR) (13) were used as controls. The viruses were propagated in 10-day-old embryonated specific pathogen-free (SPF) chicken eggs (Lohmann, Cuxhaven, Germany). Recovery of infectious NDV from cDNA was done on BSR-T7/5 BHK cells, which stably express phage T7 RNA polymerase (1). Primary chicken embryo fibroblasts and quail muscle cells (QM9) were used for virus characterization. Construction of rNDV expressing AIV H5, N1, or both. NDV Clone 30 genome (GenBank accession Y18898) was used for the insertion of AIV genes. Sequences of HA were based on HPAIV strain A/chicken/Vietnam/P41/05 (H5N1; GenBank accession AM183672) and of NA on HPAIV A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1; GenBank accession AM183678). The sequence of H5 was identical to that of our previously described recombinant NDVH5Vm (25). The H5 gene was amplified by Expand High Fidelity PCR System (Roche, Mannheim, Germany) with the use of primers with MluI sites (in bold) and geneend as well as gene-start sequences (underlined). Primers PH5 HNMLUF (59-cacacgcgtattaagaaaaaatacgggtagaacggtaagagagg-39) and PH5HNMLUR (59-cacacgcgttcaagagactattgac-39) were designed in consideration of the rule of six, so that the number of nucleotides of the whole genome was a multiple of six (2,22). The amplified fragment contains a MluI site, gene end sequence, nucleotide T as intergenic region, gene start sequence, noncoding region of NDV HN gene, open reading frame (orf) of AIV H5, noncoding region of NDV HN, and another MluI site. Recombinant NDVH5VmPM (Fig. 1) was generated by insertion of the H5 gene of NDVH5Vm. The NDV backbone was altered by introduction of an artificial single MluI site in front of the P gene-end sequence after back-mutation of unwanted artificial MluI sites in the rNDV genome (24). Mutations were done using the QuikChangeH II XL Site-Directed Mutagenesis Kit (Stratagene, Heidelberg, Germany) and the following primers pairs (indicated is the forward primer, the reverse primer (R) is complementary to the given sequence): MPMLUVF (59-gggtagaaggtgtgaatctcgagtgcgagcccgaagcac-39)/R, MPM LUHIF (59-ggctccttttttggccaattgtattcttgttgattttatcatattatgttag-39)/R, for reversion of artificial MluI-sites, and MPINSMLUPMF (59-ccgtaattaatctagctacatttaagaacgcgtttaagaaaaaatacgggtagaattggag-39)/R, for insertion of an artificial MluI site between the P and M genes. NDVN1FHN was generated by substitution of the H5Vm by the N1 gene using NcoI and AflII sites (Fig. 1). Because AIV N1 contains an NcoI site within its orf, cloning was done in two steps. The resulting N1 gene sequence differs in one nucleotide from the GenBank sequence as a result of the newly generated NcoI site, which was used for cloning as previously described for the insertion of H5 (30). NDVH5VmPMN1FHN carries both AIV HA and NA genes. It was constructed by substitution of a NotI-BsiWI fragment of NDVH5VmPM by that of NDVN1FHN (Fig. 1). More detailed information about cloning procedures will be given on request. 415 Contribution of NA to protection against AIV by recombinant NDV Fig. 1. Schematic representation of the genome organization of NDV and NDV recombinants with insertion of hemagglutinin, neuraminidase, or both genes of HPAIV H5N1. Cleavage sites of NotI and BsiWI are labeled. Transfection and virus recovery. The full-length clones were cotransfected into BSR T7/5 cells (1) with support plasmids pCite NP, pCite P, and pCite L expressing the NP, P, and L proteins of NDV Clone 30 using Lipofectamin 2000 (Invitrogen, Karlsruhe, Germany) at a DNA:lipofectamin rate of 1:1.5 (mg:ml) following the manufacturer’s instructions. Virus propagation was carried out as described previously (24). Western blot analyses. Virions of rNDV, NDVN1FHN, NDVH5VmPMN1FHN, NLPAIV H5N1, and recombinant AIV H5N1 (R65mono-V-ETR) (13) were purified by centrifugation of respective allantoic fluids through a continuous cesium chloride gradient (20%–45%). Proteins were separated by sodium dodecylsulfate polyacrylamide gel electrophoresis (SDS-PAGE) and transferred to nitrocellulose filters (Protran, Whatman, Dassel, Germany) using a Transblot SD cell (Bio-Rad, München, Germany). Blots were incubated with polyclonal monospecific rabbit sera directed against AIV-H5 (21), AIV-N1 (21), or NDV-HN (26) followed by incubation with the anti-rabbit peroxidase– labeled secondary antibodies (Dianova, Hamburg, Germany). Antibody binding was detected by chemiluminescence using SuperSignalH West Pico Chemiluminescent Substrate (Thermo Scientific, Schwerle, Germany) and the Chemi DocTM XRS+ imaging system (Bio-Rad). Indirect immunofluorescence. To detect progeny virus, cells were fixed 72 hr after transfection with acetone/methanol (1:1) and incubated with monoclonal antibodies a-NDV-HN as previously described (24). Kinetics of replication. Ten-day-old SPF chicken eggs were inoculated with 200 ml of 103 50% tissue culture infective doses (TCID50)/ml of rNDV. Allantoic fluids were harvested at the indicated time points and titrated on QM9 cells, followed by indirect immunofluorescence analysis using a rabbit a-NDV hyperimmune serum and fluorescein isothiocyanate–conjugated goat a-rabbit immunoglobulin (H+L chain; SIFIN, Berlin, Germany). Animal experiments. The intracerebral pathogenicity index (ICPI) was determined according to the European Community Council Directive 92/66/EEC (5) to assess the virulence of the generated NDV/AIV recombinants. An animal experiment was performed to examine whether immunization with NDVN1FHN expressing AIV N1 conveys protection against infection with HPAIV H5N1. Eleven 3-wk-old SPF chickens were immunized oculonasally with 106 50% egg infectious doses (EID50)/animal) of NDVN1FHN. Three weeks after vaccination, the animals were challenged oculonasally with 106 EID50/animal of HPAIV H5N1 (A/duck/Vietnam/TG24-01/05). A control group of 11 nonimmunized chickens was likewise challenged. In a second animal experiment, protective efficacy after immunization with rNDV expressing AIV H5 in combination with N1 or alone was investigated. Two groups of 30, 3-wk-old SPF chickens each were immunized oculonasally with 106 EID50/animal of NDVH5VmPM or NDVH5VmPMN1FHN, respectively. Challenge infection was carried out oculonasally 3 wk later with 106 EID50/animal of HPAIV H5N1 (A/duck/Vietnam/TG24-01/05), 106 EID50/animal of HPAIV H5N1 (A/swan/Germany/R65/06), and 107.5 EID50/animal of HPAIV H5N2 (A/chicken/Italy/8/98), respectively. All animals were daily examined for signs of disease and evaluated as healthy (score 0), ill (score 1; one of the following signs: dyspnea, depression, diarrhea, cyanosis, edema, nervous signs), severely ill (score 2; severe or more than one of the signs mentioned above), or dead (score 3). A clinical score was calculated that represents the mean value of all chickens per group for a period of 10 days. Blood samples were collected before immunization and at days 10 and 20 postimmunization (p.i.). At the end of the experiment (21 days postchallenge [p.ch.]), the chickens were anesthetized with 50 mg/kg of ketamine (Cava Tiergesundheit, Düsseldorf, Germany) and 6 mg/kg of Xylazin (Riemser Arzneimittel AG, Greifswald, Germany), exsanguinated, and submitted to postmortem examination. HI test and ELISA. Presence of AIV or NDV antibodies in sera of chickens was assessed by hemagglutination inhibition (HI) test according to the standard procedure described in Commission of the European Community Council directives (5,6). AIV NP antibodies were detected by a commercially available influenza A antibody enzymelinked immunosorbent assay (ELISA), as recommended by the manufacturer (IDVET, Montpellier, France). A commercially available competitive ELISA test (IDVET) was used for detection of anti-NA (N1-subtype) antibodies according to the manufacturer’s instructions. Analysis of virus shedding. Oropharyngeal as well as cloacal swabs were collected on days 2–5, 7, 10, and 14 after HPAIV challenge infection. RNA from swabs was prepared on a robotic platform (Tecan, Crailsheim, Germany) using the Nucleo Spin kit (Macherey-Nagel, Düren, Germany). The presence of AIV RNA was assayed by reverse transcription (RT) and real-time polymerase chain reaction (PCR) based on amplification of the M gene (27) and evaluated as previously described (26). RESULTS Generation and stability of NDV/AIV recombinants. Three different recombinant NDV/AIVs were generated expressing the AIV H5, the AIV N1, or both genes. The AIV H5 gene was inserted between P and M in NDVH5VmPM and the AIV N1 gene between F and HN in NDVN1FHN. Recombinant NDVH5VmPMN1FHN carries both genes with the H5 orf located between the P and M genes and the N1 between F and HN (Fig. 1). All three NDV recombinants were propagated over several egg passages. Presence of AIV-specific genes was confirmed for all recombinants also after 10 egg passages by RT-PCR with the use of primer pairs binding within the NDV genome and within an AIV gene or flanking the AIV gene. The sequences of all PCR fragments were in accordance with the respective recombinants. Characterization of NDV/AIV recombinants. To assess the virulence of the generated viruses, the pathogenicity for 1-day-old chickens was determined after intracerebral inoculation. The resulting ICPI values of the recombinants were between 0 and 0.1, 416 K. Ramp et al. Fig. 2. Kinetics of replication in embryonated SPF chicken eggs of parental virus rNDV and recombinants expressing one or two AIV proteins. Eggs were infected with 200 ml of 103 TCID50/ml, and titers of progeny virus in allantoic fluids collected at indicated time points were determined by titration on QM9 cells, followed by indirect immunofluorescence. demonstrating that they continue to be lentogenic. Thus, the expression of HA, NA, or HA and NA of HPAIV did not noticeably affect NDV virulence. Furthermore, growth characteristics of the NDV/AIV recombinants in SPF embryonated chicken eggs were determined. All three virus recombinants replicated with a delay in onset of replication but reached final titers (log TCID50/ml) of between 108.0 and 108.5 72 hr p.i. (Fig. 2), similar to the parental virus rNDV. To analyze for presence of the AIV proteins, recombinant NDV/ AIV expressing N1 (NDVN1FHN) as well as H5 and N1 (NDVH5VmPMN1FHN) were purified and analyzed by immunoblotting in comparison to rNDV, wild type NLPAIV H5N1, or recombinant AIV H5N1 (R65mono-V-ETR; Fig. 3). As expected, no reactivity could be detected after incubation with the NDV HNspecific antiserum in AIV H5N1, whereas the presence of NDV HN protein was verified in rNDV, NDVN1FHN, and NDVH5VmPMN1FHN (Fig. 3A). AIV H5 was detected in wildtype NLPAIV H5N1 and NDVH5VmPMN1FHN under denaturing conditions as HA1 (about 50 kD) and HA2 (about 25 kD), the cleavage products of HA0 (Fig. 3B). Expression of N1 from NDVN1FHN and NDVH5VmPMN1FHN was also confirmed by immunoblotting (Fig. 3C). Size differences between N1 proteins of recombinant and wild-type NLPAIV result from different sizes of the orfs and different numbers of potential glycosylation sites. However, the N1 protein of recombinant HPAIV, whose N1 sequence matches more closely that of N1 of recombinant NDV/ AIV was comparable in molecular weight (Fig. 3C). Protective efficacy against HPAIV in chickens. The protective efficacy against HPAIV in chickens was examined after immunization with NDV/AIV recombinants NDVH5VmPMN1FHN, NDVH5VmPM, and NDVN1FHN. In a first experiment, SPF chickens were immunized with N1-expressing recombinant NDVN1FHN and challenged 3 wk later with HPAIV H5N1 (A/ duck/Vietnam/TG24-01/05). As expected, all chickens remained healthy after immunization. After challenge infection, all control chickens died within 2 days. However, immunized chickens also died, but with a delay of 1–2 days (Table 1). All immunized chickens exhibited N1-specific antibodies on day 20 postimmunization (i.e., before challenge). Thus, infection with a NDV/AIV recombinant expressing only the AIV N1 protein did not provide protection against the lethal HPAIV H5N1 challenge but delayed the beginning of illness and the time of death. In a second animal experiment, NDVH5VmPMN1FHN and NDVH5VmPM were tested in parallel for protection against infection with homologous and nonhomologous HPAIV of H5 subtype. Two groups of 30 SPF chickens each were immunized oculonasally with 106 EID50/animal of NDVH5VmPMN1FHN or NDVH5VmPM. After immunization, most of the vaccinated Fig. 3. Western blot analyses of NDV recombinants. Purified virions were separated on SDS-PAGE and blotted onto nitrocellulose. Membranes were subsequently incubated with intermediate stripping steps with (A) monospecific rabbit a-NDV-HN serum and (B) monospecific rabbit a-AIVH5 serum. Monospecific rabbit a-AIV-N1 serum was used for detection of AIV NA (C). Proteins were detected by chemiluminescence after incubation with anti-rabbit peroxidase–labeled secondary antibodies. 417 Contribution of NA to protection against AIV by recombinant NDV Table 1. Efficacy of NDVN1FHN against HPAIV after immunization on day 0, and results after H5N1 challenge infection on day 21. Immunized chickens Control 1/11 11/11 (ø24.64) 11/11 11/11 (ø25.18) 0/11 0/11 A 0 Immunization 10 N1-specific antibodies (ELISA) NDV-specific antibodies (HI) 20 N1-specific antibodies (ELISA) NDV-specific antibodies (HI) Mortality 21 Challenge infectionB 22 Morbidity Mortality 23 Morbidity Mortality 24 Morbidity Mortality 25 Mortality 3/11 0/11 11/11 0/11 9/11 2/11 11/11 NDVH5VmPM immunizedA NDVH5VmPMN1FHN immunizedA ControlA NDV 0 10 20 0.0 (0/30) 5.2 (30/30) 5.4 (30/30) 0.0 (0/30) 4.8 (30/30) 5.3 (30/30) 0.0 (15/15) AIV 0 10 20 0.0 (0/30) 3.3 (23/30) 4.3 (28/30) 0.0 (0/30) 3.2 (27/30) 4.5 (29/30) 0.0 (15/15) Days p.i. Result (positive/total) Day Table 2. Antibody levels (log2 HI titer). 0/11 0/11 0/11 11/11 0/11 — 11/11 A Oculonasally with 106 EID50 NDVN1FHN. Oculonasally with 106 EID50 influenza A/duck/Vietnam/TG24-01/ 05 (H5N1). B animals developed antibodies against NDV and AIV, as demonstrated by HI titers against NDV and AIV (Table 2). The NDV antibody response was detectable already on day 10 p.i. for all animals (mean titer, 24.8–25.2), with a slight increase on day 20 p.i. (mean titer, 25.3–25.4). On days 10 and 20 p.i., the numbers of AIV antibody–positive animals were comparable (mean titer, 24.3–24.5 20 days p.i.; Table 2). Three weeks after immunization, 10 chickens of each group together with five control animals were challenged with A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1; 106 EID50/animal), A/ swan/Germany/R65/06 (H5N1; 106 EID50/animal), and A/chicken/ Italy/8/98 (H5N2; 107,5 EID50/animal), respectively. All control animals that had been challenged by either HPAIV H5N1 Germany or HPAIV H5N1 Vietnam died within 3 days, and within 5 days p.ch. with HPAIV H5N2 Italy (Fig. 4). Immunized chickens that had been infected by HPAIV A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1) survived a 10-day period, and most of them remained healthy. Only one animal of the NDVH5VmPM immunized group showed nervous signs (score 1) beginning from day 5 until day 10 p.ch., resulting in a clinical index of 0.1. Symptoms increased in severity until day 14 p.ch., when the animal was euthanatized. After challenge infection with HPAIV A/swan/Germany/R65/06 (H5N1), animals immunized with NDVH5VmPM showed a clinical index of 0, whereas the clinical index of the NDVH5VmPMN1FHNimmunized group was 0.3 because of one dead chicken on day 6, which succumbed to the AIV challenge infection. None of the other immunized animals in this group exhibited any clinical signs. Furthermore, all immunized chickens remained healthy after infection with HPAIV A/chicken/Italy/8/98 (H5N2). Virus shedding of immunized chickens, assessed by real-time RT-PCR, was very low. Only a few oropharyngeal and cloacal swabs were positive and, in the majority of cases, exhibited high threshold cycle (Ct) values (Fig. 5). Ct values are in good agreement with demonstration of infectious virus, as had been shown recently (16). In contrast, replication of the challenge virus was observed in most of the control animals, resulting in lower Ct values (Fig. 5). After challenge infection, the sera of immunized chickens were examined for AIV NP antibodies to test the suitability of the recombinants as marker vaccines. Whereas AIV NP–specific antibodies were absent before challenge, most chickens of the A Average titer (no. positive/total). groups challenged by HPAIV A/chicken/Italy/8/98 (H5N2) seroconverted (Fig. 6A). AIV NP antibodies were detected only in a few chickens of the group that had been challenged by HPAIV A/swan/ Germany/R65/06 (H5N1; Fig. 6B) and in none of the chickens that had been challenged by HPAIV A/duck/Vietnam/TG24-01/05 (H5N1; Fig. 6C). DISCUSSION Modern vector viruses are promising candidates for the development of vaccines against HPAIV, which has become a serious problem in poultry, especially in Asia. During a natural AIV infection, antibodies against the surface proteins HA and NA are generated. Whereas antibodies against HA block attachment to the sialic acid–containing host cell receptor and inhibit fusion between viral and host cell membranes, antibodies against NA reduce virus replication by inhibiting virus release from infected cells. The successful use of NDV as a vaccine vector for the expression of AIV HA has been reported (8,12,20,26,30). However, the level of protection against AIV was dependent on the homology between the HA subtype expressed by the vector and the circulating field virus, demonstrating a need for adaptation of vector vaccines (25). On the basis of the lower mutation rate of NA (19), recombinants coexpressing NA from the NDV genome could enhance protective efficacy, even against heterologous AIV strains. Therefore, we generated three NDV/AIV recombinants expressing HA or NA, in combination or singly, and tested their protective efficacy against homologous and heterologous H5 challenge virus in SPF chickens. All three recombinants replicated well in embryonated chicken eggs. Even the simultaneous integration into the NDV genome of transgenes encoding H5 and N1 has no detrimental effect on replication, indicating that NDV can accommodate two foreign genes with more than 3500 additional nucleotides. Antibodies against neuraminidase are thought to provide protection by aggregation of virus on the cell surface, resulting in reduced virus release and inhibition of virus spread. Qiao et al. (23) observed the production of NA antibodies in chickens after administration of a recombinant fowlpox virus that encoded both AIV H5 and N1. Immunized chickens were completely protected against HPAIV H5N1 challenge infection. However, in this study, no protection rate was determined after immunization with a recombinant expressing only N1. To test the protective effect of N1 alone, we constructed NDVN1FHN carrying the AIV N1 gene between the NDV F and HN genes. After homologous challenge, all immunized chickens died, but with a delay of 2 days compared with the control animals. Interestingly, all immunized chickens had detectable levels of anti-N1 antibodies on day 20 postimmunization, 418 K. Ramp et al. Fig. 4. Clinical score after HPAIV challenge infection. NDVH5VmPM- or NDVH5VmPMN1FHN-immunized and nonimmunized chickens were challenged with HPAIV A/duck/Vietnam/TG24-01/2005 (H5N1), HPAIV A/swan/Germany/R65/2006 (H5N1), or HPAIV A/chicken/Italy/ 8/98 (H5N2), respectively. Animals were daily classified as healthy (0), moderately ill (1), severely ill (2), or dead (3). The average scores of all animals per group and day are indicated. indicating a solid immune response. However, antibodies against N1 were obviously not sufficient to protect against infection and death, which parallels previous studies in chickens (18) but is in contrast to the situation in African green monkeys (8). Similar results have been obtained in chickens with an ILTV recombinant expressing AIV N1 (21). Different apparent molecular masses of the N1 proteins of HPAIV H5N1 (A/duck/Vietnam/TG24-01/05) and NLPAIV H5N1 (A/teal/Germany/WV632/05) expressed by NDV recombinants, as detected by western blot analysis, arise from different sizes of the orfs and different number of potential glycosylation sites. Whereas the NA protein of the donor HPAIV H5N1 (A/duck/ Vietnam/TG24-01/05) contains 450 amino acids with three potential N-glycosylation sites, NLPAIV H5N1 (A/common teal/ Germany/Wv632/05) possesses a NA of 470 amino acids with seven potential N-glycosylation sites (Fig. 3). To test whether coexpression of the two AIV surface proteins could enhance the immune response, chickens were immunized with NDVH5VmPMN1FHN, which expresses AIV HA of HPAIV H5N1 (A/chicken/Vietnam/P41/05) and NA of HPAIV H5N1 (A/ duck/Vietnam/TG24-01/05), and with NDVH5VmPM, which expresses only H5 of HPAIV H5N1 (A/chicken/Vietnam/P41/05). Immunized chickens were challenged with HPAIV H5N1 of different clades (Vietnam clade 2.1 and Germany clade 2.2) and with HPAIV H5N2 (Italy). Protective efficacy of NDV/AIV vaccine against homologous HPAIV has been demonstrated recently (8,30). In our study, both recombinant viruses expressing HA of A/chicken/ Vietnam/P41/05 protected against two different HPAIV H5N1 (Vietnam and Germany) and against HPAIV H5N2 (Italy). Despite clinical protection, AIV NP antibodies were detectable in most sera of animals challenged with HPAIV H5N2, whereas only a few animals challenged with HPAIV A/swan/Germany/R65/06 (H5N1) and no chickens challenged with HPAIV A/duck/Vietnam/TG2401/05 (H5N1) developed AIV NP antibodies. Shedding of challenge virus as detected by real-time PCR was very low, demonstrating a comparable efficacy of NDVH5VmPMN1FHN and NDVH5VmPM immunization. However, the lowest virus shedding was detected after homologous challenge infection, whereas the highest levels were observed after challenge with HPAIV H5N2, which is genetically most distant from the transgene donor exhibiting only 94% amino acid homology in the HA protein. Nevertheless, all chickens were protected from clinical signs, independent of the vaccine virus. In contrast, in the reverse experiment, animals immunized with a NDV/AIV recombinant expressing H5 of HPAIV A/chicken/Italy/8/98 (H5N2) were insufficiently protected against challenge by HPAIV H5N1 (Vietnam (25)). It is conceivable that antibodies produced in response to immunization with NDVH5VmPM or NDVH5VmPMN1FHN recognize a wider range of H5 epitopes of different origin, resulting in broader protection. A simultaneous coexpression of N1 and H5 by NDV (NDVH5VmPMN1FHN) was successful but did not enhance immune response or protection level, indicating a low relevance of NA antibodies for protection of chickens against HPAIV challenge, in contrast to previous studies in which coexpression of HA and NA by baculovirus (15) and fowlpox virus (23) increased protection against HPAIV infection. However, a negative effect of NA as an additional antigen to HA on protection, as described by Nayak et al. (18), was not observed. Contribution of NA to protection against AIV by recombinant NDV 419 Fig. 5. Analyses of virus shedding. Presence of AIV M1 gene after challenge infection with HPAIV A/chicken/Italy/8/98 (H5N2) (A), A/swan/ Germany/R65/2006 (H5N1) (B), or A/duck/Vietnam/TG24-01/2005 (H5N1) (C) was detected by real time RT-PCR of RNA samples prepared from oropharyngeal (o) and cloacal (c) swabs. The average (bars) and the minimal (line) Ct values, as well as the percentage of positive swabs per group and day, are given. 420 K. Ramp et al. REFERENCES 1. Buchholz, U. J., S. Finke, and K. K. Conzelmann. Generation of bovine respiratory syncytial virus (BRSV) from cDNA: BRSV NS2 is not essential for virus replication in tissue culture, and the human RSV leader region acts as a functional BRSV genome promoter. J. Virol. 73:251–259. 1999. 2. Calain, P., and L. Roux. The rule of six, a basic feature for efficient replication of Sendai virus defective interfering RNA. J. Virol. 67:4822–4830. 1993. 3. 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Summarized from Avian Diseases, Vol. 55, No. 3, 2011, Pages 413–421 Coexpression of Avian Influenza Virus H5 and N1 by Recombinant Newcastle Disease Virus and the Impact on Immune Response in Chickens Kristina Ramp, Jutta Veits, Daniela Deckers, Miriam Rudolf, Christian Grund, Thomas C. Mettenleiter, and Angela Römer-Oberdörfer Contact Address: [email protected] Important Findings To analyze the contribution of neuraminidase (NA) toward protection against avian influenza virus (AIV) infection, three different recombinant Newcastle disease viruses (NDVs) expressing hemagglutinin (HA) or NA, or both, of highly pathogenic avian influenza virus (HPAIV) were generated. Chickens immunized with NDVH5VmPMN1FHN or NDVH5VmPM were protected against two different HPAIV H5N1 and also against HPAIV H5N2. In contrast, immunization of chickens with NDVN1FHN induced NDV- and AIV N1–specific antibodies but did not protect the animals against a lethal dose of HPAIV H5N1. Furthermore, expression of AIV N1, in addition to AIV H5 by NDV, did not increase protection against HPAIV H5N1. Significance of Findings A simultaneous coexpression of N1 and H5 by NDV (NDVH5Vm PMN1FHN) was successful but did not enhance immune response or protection level, indicating a low relevance of NA antibodies for protection of chickens against HPAIV challenge, in contrast to previous studies in which coexpression of HA and NA by baculovirus and fowlpox virus increased protection against HPAIV infection. However, a negative effect of NA as an additional antigen to HA on protection, as described by Nayak et al., was not observed. Additional Information Outbreaks of highly pathogenic avian influenza are caused by HPAIV of the H5 and H7 subtype and occurred in many parts of the world, resulting in culling or death of several hundred million birds. The most prominent HPAIV H5N1 emerged in Europe in 2005. Furthermore, it has been recognized that AIVs have intrinsic Copyright E 2011, American Association of Avian Pathologists, Inc. 1933-5334 online zoonotic character. H5N1 infections resulted in 549 confirmed human cases with 320 deaths worldwide through April 2011. Therefore, the control of HPAIV infections is essential for the poultry industry and for the prevention of human infections. Currently, stamping out infected flocks is the preferred method of eliminating an HPAI infection. However, destruction of food resources is an economical and ethical problem. Currently available influenza vaccines, primarily based on inactivated whole virus preparations or attenuated live viruses, generally do not allow differentiation between infected and vaccinated animals. This problem could be overcome by vector vaccines. Different chicken viruses, attenuated strains of DNA viruses such as fowlpox virus or infectious laryngotracheitis virus (ILTV), or RNA viruses such as Newcastle disease virus (NDV) have been used as vectors for the expression of immunogenic AIV proteins. Such vaccines are advantageous because they can be used as live vaccines to protect poultry against two different major infectious diseases. Moreover, ILTV- and NDV-based vaccines are qualified for mass application. NDV belongs to the genus Avulavirus within the family Paramyxoviridae. The successful use of NDV as vector for the expression of AIV H5 has been described in different studies, in which the foreign gene was inserted between the P and M or the F and HN genes. In both cases, recombinant viruses conveyed protection against NDV as well as AIV infection of the corresponding subtype. However, it was also shown that protection against heterologous H5 challenge was less efficient, indicating an insufficient antibody response or inadequate antibodies produced by immunization with NDV H5. Because an AIV infection leads to the formation of antibodies against both surface proteins, HA and NA, it is reasonable to assume that antibodies against both would enhance protection efficiency. However, immunization of chickens with NDV vector expressing NA did not result in protection, and coimmunization with vectors expressing either HA or NA did not improve protective performance beyond that induced by HA-expressing NDV alone. Co-expresión de Virus de Influenza Aviar H5 y N1 en Virus Recombinante de Enfermedad de Newcastle y Su Impacto Sobre la Respuesta Inmune de Pollos Kristina Ramp, Jutta Veits, Daniela Deckers, Miriam Rudolf, Christian Grund, Thomas C. Mettenleiter, y Angela Römer-Oberdörfer Dirección para contactar: [email protected] Hallazgos Importantes Para analizar la contribución de la neuraminidasa (NA) a la protección contra la infección por el virus de influenza aviar (AIV) se generaron tres virus recombinantes de Newcastle (NDV) que expresaban hemaglutinina (HA), NA o ambos de virus de influenza Copyright E 2011, American Association of Avian Pathologists, Inc. 1933-5334 online aviar altamente patógeno (HPAIV). Los pollos que fueron inmunizados con los virus NDVH5VmPMN1FHN o NDVH5VmPM se vieron protegidos contra dos virus de influenza aviar de alta patogenicidad H5N1 distintos y contra un virus de alta patogenicidad H5N2. En contraste, la inmunización de los pollos con el virus NDVN1FHN indujo anticuerpos especı́ficos contra el virus de Newcastle y contra el virus de la influenza aviar N1 pero no proporcionó protección a los animales contra una dosis letal del virus de alta patogenicidad H5N1. Además, la expresión de la proteı́na Contribución de la NA a la protección contra IA mediante NDV N1 del virus de la influenza aviar además de la H5 por parte del virus de Newcastle no incrementó la protección contra el virus de alta patogenicidad H5N1. Relevancia de los Hallazgos La expresión simultanea de N1 y H5 por parte del virus de Newcastle (NDVH5VmPMN1FHN) fue un éxito pero no aumentó la respuesta inmune o el nivel de protección lo que indica una baja relevancia de los anticuerpos contra NA en la protección de los pollos contra un desafı́o con un virus de influenza aviar de alta patogenicidad, a diferencia de otros estudios en los que la expresión simultanea de HA y Na por baculovirus y virus de la viruela aviar incrementó la protección contra un virus de alta patogenicidad. Sin embargo, no se observó un efecto negativo sobre la protección de la NA como antı́geno adicional a la HA como lo describe Nayak et al. Información Adicional Los brotes de influenza aviar altamente patogénica son ocasionados por HPAIV subtipos H5 y H7 y ocurren en todo el mundo, lo cual resulta en la eliminación o muerte de varios cientos de millones de aves. El virus de la influenza aviar de alta patogenicidad H5N1 más relevante emergió en Europa en el 2005. Además, se ha reconocido que los virus de influenza aviar tienen un carácter zoonótico intrı́nseco. Infecciones en el mundo ocasionadas por el subtipo H5N1 resultaron en 549 casos confirmados en humanos con 320 muertes hasta abril de 2011. Por lo tanto, el control de las infecciones por HPAIV es esencial para la industria avı́cola y para la prevención de infecciones en humanos. Actualmente el método preferido para detener la infección por un virus de alta patogenicidad es eliminar parvadas infectadas. Sin embargo, la destrucción de recursos alimenticios representa un problema tanto económico como ético. Las vacunas disponibles actualmente tienen base principalmente en preparaciones de virus inactivado o virus vivo atenuado que en general no permiten la diferenciación entre animales infectados y vacunados. Este problema puede ser resuelto por vectores vacunales. Diversos virus de pollo, como los virus ADN de la viruela aviar o virus de la laringotraqueitis infecciosa (ILTV) o virus ARN tales como virus de la enfermedad de Newcastle, han sido utilizados como vectores para la expresión de proteı́nas inmunogénicas del virus de la influenza aviar. Dichas vacunas son ventajosas porque pueden ser utilizadas como vacunas vivas para proteger a los pollos contra dos tipos de infecciones importantes. Además, las vacunas basadas en el virus de la laringotraqueı́tis infecciosa y la enfermedad de Newcastle se pueden utilizar para aplicación en masa. El virus de Newcastle pertenece al género Avulavirus dentro de la familia Paramyxoviridae. El uso exitoso del virus de Newcastle como vector para la expresión de la proteı́na H5 del virus de la influenza aviar ha sido descrito en varios estudios en los cuales se inserta el gen ajeno entre los genes P y M o F y HN del vector. En ambos casos los virus recombinantes proporcionaron protección contra el virus de la enfermedad de Newcastle al igual que contra la infección por el virus de la influenza aviar del subtipo correspondiente. Sin embargo, también se demostró que la protección contra un desafı́o de H5 heterólogo fue menos eficiente, indicando una respuesta por anticuerpos insuficiente o una producción inadecuada de anticuerpos en la inmunización por el virus de Newcastle H5. Debido a que la infección por el virus de la influenza aviar conlleva a la formación de anticuerpos contra ambas proteı́nas de superficie, HA y NA, es razonable asumir que los anticuerpos contra ambos aumentarı́a la eficiencia de protección. Sin embargo, la inmunización de pollos con el vector de NDV que expresó NA no llevó a la protección y a la co-inmunización con vectores que expresaron HA y NA no mejoró el rendimiento de la protección más allá de la inducida por el vector del virus de Newcastle que expresa únicamente HA. VII. Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination 85 1 Running title: Recombinant NDV for in ovo vaccination Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination 5 Kristina Ramp*, Eylin Topfstedt*, Regula Wäckerlin#, Dirk Höper#, Mario Ziller, Thomas C. Mettenleiter*, Christian Grund# and Angela Römer-Oberdörfer*1 *Institute of Molecular Biology, # Institute of Diagnostic Virology, Friedrich-Loeffler-Institut, Federal Research Institute for Animal Health, Südufer 10, D-17493 Greifswald-Insel Riems, Germany 10 *1 Corresponding author: Angela Römer-Oberdörfer Friedrich-Loeffler-Institut, Südufer 10 15 D-17493 Greifswald-Insel Riems Email: [email protected] Tel.: + 49 38351- 71 107 20 Fax: + 49 38351-71 275 Manuscript information: 25 Word counts: Summary: 248 Figures: 5 Text: 4,620 Tables: 5 1 2 Summary Even though Newcastle Disease Virus (NDV) live vaccine strains can be applied to one day-old-chickens, they are pathogenic to chicken embryos when given in ovo 30 three days before hatch. Based on the reverse genetics system, we modified recombinant NDV (rNDV) that was established from lentogenic vaccine strain Clone 30 by introducing specific mutations within the fusion (F) protein and hemagglutininneuraminidase (HN) protein that had been recently suggested as responsible for attenuation of selected vaccine variants (Mast et al. Vaccine 24:1756-1765, 2006) 35 resulting in rNDV49. Another recombinant (rNDVGu) was generated to correct sequence differences between rNDV and vaccine strain NDV Clone 30. Recombinant viruses: rNDV, rNDV49, and rNDVGu show a reduced virulence compared to NDV Clone 30 represented by lower intracerebral pathogenicity indices and elevated mean death time. After in ovo inoculation, hatchability was comparable for all infected 40 groups. However, only one chicken from NDV Clone 30 group survived a 21 day observation period whereas survival rate of hatched chicks from groups receiving recombinant NDV was between 40 and 80 % with rNDVGu being the most pathogenic virus. Furthermore, recombinant viruses induced protection against challenge infection with virulent NDV 21 days post hatch. Differences in antibody 45 response of recombinant viruses indicate that immunogenicity is correlated to virulence. In summary, our data show that point mutations can reduce virulence of NDV. However, alteration of specific amino acids in F and HN of rNDV did not lead to further attenuation as indicated by their pathogenicity for chicken after in ovo inoculation. 50 2 3 Keywords: 55 recombinant NDV, in ovo vaccine Abbreviations: CEF = chicken embryo fibroblasts DNA = desoxyribonucleic acid 60 EID50 = mean egg infectious doses FITC = fluorescein isothiocyanate F protein = fusion protein GS = genome sequencing HI = hemagglutinin inhibition 65 HN protein = hemagglutinin-neuraminidase protein ICPI = intracerebral pathogenicity index IFA = indirect immunofluorescence assay L = large protein M = matrix protein 70 MDT = mean death time moi = multiplicity of infection ND = Newcastle disease NDV = Newcastle disease virus NP = nucleoprotein 75 PCR = polymerase chain reaction P protein = phosphoprotein POD = peroxidase QM = quail muscle 3 4 RNA = ribonucleic acid 80 RT-qPCR = reverse transcriptase real time PCR SDS = sodium dodecylsulfate SPF = specific pathogen free TCID50 = mean tissue culture infectious dose 4 5 Introduction 85 Newcastle disease (ND) is a highly contagious, severe infection in poultry worldwide with a great impact on the poultry industry. Therefore, it is listed by the world organisation for animal health OIE as (http://www.oie.int/fr/normes/mmanual/A_00038.htm). a The notifiable causative disease agent, Newcastle Disease Virus (NDV), also designated avian paramyxovirus serotype 1 90 (APMV-1), belongs to the genus Avulavirus within the subfamily Paramyxovirinae, family Paramyxoviridae (14, 19). The genome of NDV consists of a non-segmented, single-stranded RNA of negative polarity. Following the rule of six (26), the genome size can vary between 15,186 (class II genotype I-IV, early isolates), 15,192 (class II genotype V-VIII, late isolates) 95 or 15,198 nucleotides (nt) (class I) (8). The genome encodes six structural proteins, the nucleoprotein (NP), the phosphoprotein (P), the matrix protein (M), the fusion protein (F), the hemagglutinin-neuraminidase protein (HN), and the large RNA dependent RNA polymerase (L). Two additional, presumably regulator proteins (V and W) are generated by RNA editing during P gene transcription (33). The two 100 surface glycoproteins HN and F mediate receptor specific binding to the target cell and virus entry. They are known determinants of viral virulence (17, 23, 24, 31). Depending on the severity of clinical disease in chickens, three pathotypes, i.e. lentogenic, mesogenic or velogenic NDV can be differentiated by their intracerebral pathogenicity index (ICPI). A major pathogenicity determinant is represented by the 105 proteolytic cleavage site of the F protein (9, 21, 24, 25). The F protein of pathogenic, i.e. mesogenic or velogenic NDV contains at least one pair of basic amino acids at residues 115 and 116 plus a phenylalanine at residue 117 and a basic amino acid (arginine) at residue 113 (http://www.oie.int/fr/normes/mmanual/A_00038.htm). Infection by highly virulent, velogenic NDV leads to severe disease (5) with mortality 5 6 110 rates as high as 100%. In contrast, lentogenic NDV is in use for oral or spray live vaccination and commonly used strains like LaSota, Clone30, B1 or V4 do not induce clinical disease in adult chickens. Although vaccination may be performed on the first day after hatch, depending on the age of chickens at the date of vaccination, respiratory distress and a slight reduction in weight gain may occur (15). To minimize 115 these problems and to optimize early protection of chickens in ovo vaccination has been discussed (4). In ovo vaccination is already commonly practised in the USA to protect against Marek´s and infectious bursal disease (28). It offers the opportunity of precise automated application which entails reduction of stress for animals and reduction of costs. However, lentogenic NDV vaccine strains like La Sota or Clone 30 120 are pathogenic for chicken embryos, and therefore not suitable for in ovo application. To minimize embryo pathogenicity, classical vaccine strains were either modified by an alkylating agent (1) or injected in ovo as inactivated oil emulsion preparations (34). A recombinant fowlpox virus engineered to express NDV surface proteins F and HN as well as chicken interferon I or II was also tested for this purpose (27). Despite 125 promising results, the only commercial in ovo vaccine against NDV currently available is the Poulvac OVOlineTM NDV-vaccine (Fort Dodge) which however, does not guarantee acceptable immune response, hatch and protection rates in specific pathogen free (SPF) chicken embryos (10). Therefore, a more reliable in ovo vaccine against NDV is in strong demand. Recently, Mast et al. (18) isolated an NDV La Sota 130 escape mutant after immunoselection with neutralizing antibodies against epitopes in the F and HN proteins. The selected mutant was more attenuated than the parental NDV La Sota, exhibited a promising hatch rate, and good protection after challenge. However, since the selected mutant has been characterized genetically only within the F and HN genes it remained unclear whether fortuitous alterations in other 135 regions might have contributed to the observed attenuation. 6 7 Here, we describe the generation of two recombinant NDV which carry specific mutation based on recombinant NDV (rNDV), derived from vaccine strain Clone 30. One of them possesses alterations in the F - and HN protein as described by Mast et al. (18) (rNDV 49). The second virus (rNDVGu) contains single site mutations in P, M, 140 F, and L genes to correct sequence variations between rNDV and the parental Clone 30 revealed by new generation whole genome sequencing. Both newly generated NDV as well as rNDV and vaccine strain Clone 30 were biologically characterized in vitro and in vivo. By applyication of these viruses in ovo residual pathogenicity of NDV could be further dissected. The results on pathogenicity and immunogenicity 145 after in ovo application give further insight into the fine balance between virulence and immunogenicity of NDV and elucidate part of their genetic background. Materials and Methods Determination of genome sequence of parental NDV Clone 30 In order to confirm the reference genomic sequence (GenBank accession number 150 Y18898) of NDV Clone 30 by genome analysis using the Genome Sequencer FLX system (GS FLX, Roche, Mannheim, Germany), two libraries were prepared from RNA extracted from purified virions (library 1) and from allantoic fluid (library 2), respectively. To this end, nine RT-PCR products were generated from each preparation covering the complete genome in overlapping amplicons (primers 155 available on request) by OneStep RT-PCR kit (Qiagen, Hilden, Germany). The GS FLX system libraries were prepared using the modified protocol of Höper et al. (16). The libraries were titrated and sequenced using the GS FLX instrument with the LR70 chemistry and protocol (titration of library 2) or the SR70 chemistry and protocol (titration of library 1 and sequencing both libraries). Prior to mapping, the 160 PCR-primer sequences were trimmed from the reads in order not to distort the mapping results. The reads were mapped to the reference sequence (GenBank 7 8 accession Y18898) using the GS reference mapper software (Version 1.1.02.15, Roche, Mannheim, Germany). 165 Construction of NDV recombinants: rNDV49 and rNDVGu The plasmid pflNDV-1, expressing the full-length antigenome RNA of lentogenic NDV vaccine strain Clone 30 (29), was used for cloning (Fig.1). Nucleotide modifications were introduced according to a recently described attenuated NDV (18) using the NotI-truncated pflNDV-1 (NA1) or a modified pUC-18 plasmid which contained the 170 3,899 bp NotI-BsiWI-fragment of pflNDV-1 (pUCAROG). QuikChange II XL site directed mutagenesis kit (Stratagene, Heidelberg, Germany) was used with mutagenesis primers MPFD72YF/R for the truncated pflNDV-1, MPHNN115SF/R and MPHNL229RF/R (MWG Biotech, Ebersberg, Germany, primers are given in Table 1) for the pUC-18 plasmid to modify nucleotides encoding amino acids at position 72 of 175 the F protein (D to Y) , and at positions 115 (N to S) and 229 (L to R) of the HN protein, resulting in NA1MUT and pUCAROGMUT, respectively. Afterwards, the ApaI/NotI fragment and the NotI/BsiWI fragment of pflNDV-1 were substituted by the corresponding modified fragment of NA1MUT and pUCAROGMUT, respectively, resulting in the new full-length plasmid pflNDV49 (Figure 1A). 180 For generation of rNDVGu the full-length plasmid pflNDV-7, which is distinct from pflNDV-1 (29) by deletion of artificial MluI-sites, was used as backbone for the generation of the new full length plasmid with altered nucleotides corresponding to the results of the updated sequence (alterations are given in Table 2). Nucleotides were altered by site directed mutagenesis of plasmid DNA or RT-PCR of freshly 185 isolated RNA from wild type virus NDV Clone 30, followed by fragment substitution. First, the P-, M- and F genes were adapted to the updated NDV Clone 30 sequence. In detail, ApaI-NotI and NotI-SpeI fragments of pflNDV-7, containing nucleotides 8 9 which had to be altered (fragment I: nt 2,368, 3,667, 4,446; fragment II: nt 5,478) were cloned into vector pGEM®-T Easy (Promega, Madison, USA) for a single site 190 directed mutagenesis (QickChange II XL muatagenesis kit, Stratagene) with given primers (biomers.net GmbH, Ulm, Germany) (Table 1). The L-gene sequence was modified in two steps. First, fragment III of NDV Clone 30 was amplified by RT-PCR using freshly prepared RNA from allantoic fluid and primers P10AFLF and P14STUR (Table 1) and cloned into pGEM®-T Easy. Second, nucleotides 13,852, 14,701 and 195 15,051 within the L gene were altered by mutagenesis with given primers (Table 1) using the AflII-SacII fragment of pflNDV-7, resulting in a sequence that is in correspondence to the updated NDV Clone 30 sequence (fragment IV). Fragments III and IV were linked using the ApaI site of pGEM®-T Easy and the StuI site which is available in fragment III as well as in fragment IV. The corresponding fragment of 200 pflNDV-7 was then substituted by fragments III and IV, using AflII- and SacII sites. Finally, all fragments with nucleotide alterations were used for substitution of the corresponding regions within the pflNDV-7 genome, resulting in the new plasmid pflNDVGu (Figure 1B). Cells and eggs 205 Quail muscle cells (QM9) and primary chicken embryo fibroblasts (CEF) used for in vitro characterization, as well as T7-BSR cells, which stably express phage T7 RNA polymerase (6) used for transfection and recovery of virus, were provided by the cell culture collection of the Friedrich-Loeffler-Institut (Insel Riems, Germany). Embryonated SPF chicken eggs for virus propagation, serial passaging and animal 210 experiments were purchased from Lohmann, Cuxhaven, Germany and incubated at 37°C and 55% humidity. 9 10 Viruses NDV Clone 30 vaccine (NobilisTM) and velogenic challenge virus NDV strain Herts 215 33/56 were obtained from Intervet, Boxmeer, The Netherlands. Recombinant NDV (rNDV) based on vaccine strain Clone 30 has already been described (26). Recovery of recombinant viruses Transfection and virus recovery were done essentially as described (35). Briefly, 220 pflNDV49 and rNDVGu were cotransfected with the helper plasmids pCiteNP, pCiteP and pCiteL expressing the NP, P and L proteins of NDV Clone 30 into T7-BSR cells using Lipofectamin 2000 (Invitrogen, Karlsruhe, Germany) at a DNA:lipofectamin ratio of 1:1,5 (µg:µl) following the manufacturer’s instruction. Cells were split 1:2 24 h after transfection and further incubated for 48 h. Three days after transfection, 225 supernatant was harvested and inoculated into the allantoic cavity of 9- to 11-day-old embryonated SPF chicken eggs. After 4 to 5 days of incubation, presence of the virus in allantoic fluid was confirmed by hemagglutination test with chicken erythrocytes and, after infection of QM9 cells with harvested allantoic fluid, by indirect immunofluorescence using a polyclonal rabbit anti-NDV serum. 230 Indirect immunofluorescence (IFA) Infected cells were fixed with acetone/methanol (1:1). Detection of NDV was done by IFA using monoclonal antibody HN-10 (36) directed against NDV HN protein and FITC-conjugated goat anti-mouse IgG F(ab)2 (Dako, Glostrup, Denmark) or NDV 235 hyperimmune serum and FITC-conjugated goat anti-rabbit (Sifin, Berlin, Germany). 10 11 Virus passaging and verification of altered sequences Recombinant viruses were passaged ten times in embryonated SPF chicken eggs. To this end, 9- to 11-day-old SPF chicken eggs were inoculated with an adequate 240 dilution of allantoic fluid of the previous passage. Three to four days after injection into the allantoic cavity and incubation at 37 °C/5 5 % humidity, allantoic fluid was harvested and examined for the presence of virus by hemagglutination test according to the standard procedure described in the Commission of the European Community Council Directive (CEC). Virus harvested after the second egg passage was used for 245 characterization. Viral titres were assessed as tissue culture infectious doses (TCID50/ml) on QM9 cells. To verify presence of the mutations, viral RNA was prepared from allantoic fluid of the second and tenth egg passage using Trizol reagents (Invitrogen). One-Step-RT PCR (Qiagen, Hilden, Germany) with primers which enclosed the altered sequences was carried out and PCR products were 250 directly sequenced with specific primers to confirm the alterations. Sequences of primers are available on request. Western Blot analyses CEF cells were infected at a multiplicity of infection (moi) of 5, and cell lysates were 255 harvested 48 h p.i. Viral proteins were separated under denaturing conditions in a 11% sodium dodecyl sulphate (SDS) polyacrylamide gel, transferred to a nitrocellulose membrane, and incubated with rabbit anti-NDV-F serum, which had been prepared by inoculation of rabbits with a vaccinia recombinant expressing NDV F essentially as already described for the generation of a rabbit anti-NDV-HN serum 260 (32). Subsequently, the membrane was incubated with peroxidase (POD) labelled anti-rabbit antibodies (Dianova, Hamburg, Germany) after thorough washing. Binding of POD labelled antibodies was detected by chemiluminescence with SuperSignal 11 12 West Pico Chemiluminescence Substrate (Pierce, Rockford, USA) on X-ray films (Hyperfilm MP, Amersham Bioscience). Thereafter, the nitrocellulose was placed in 265 stripping buffer (25 mM Glycine-HCl pH 2.0, 1 % SDS), washed and incubated with the rabbit anti-NDV-HN serum and POD labelled anti-rabbit antibodies followed by detection. After another stripping step, proteins were detected after incubation with a rabbit anti-NDV serum by chemiluminescence as described above. 270 Kinetics of replication QM9- and CEF cells cultured in 24-well plates were infected with NDV Clone 30, rNDV and rNDV49 at a moi of 0.1 (QM9) or 0.01 (CEF) and incubated at 37°C and 3% CO2 atmosphere. The inoculum was removed forty minutes after infection. Cells were washed twice and overlaid with fresh medium. QM9 cells were additionally 275 treated with citrate buffer, pH 3.0, for 2 min to inactivate non-penetrated virus before the fresh medium overlay. This treatment was not tolerated by CEFs. Cell supernatants were harvested and frozen at the indicated time points in two independent experiments. After thawing of the frozen samples, virus titres were determined on QM 9 cells by indirect immunofluorescence using rabbit-anti NDV 280 serum and FITC conjugated anti-rabbit IgG (Sifin, Berlin, Germany). Determination of mean death time (MDT) Mean death time was evaluated according to the protocol given by Alexander (3). Briefly, 100 µl of tenfold dilution between 10-3 and 10-10 of infectious allantoic fluid in 285 sterile saline were inoculated into the allantoic cavity of each of five 10-day old embryonated SPF chicken eggs and incubated at 37°C. The remaining virus dilutions were retained at 4 °C and 100 µl of each dilution w ere used for inoculation of another five eggs 8 hours later. Each egg was examined twice daily for 7 days and any 12 13 embryo death was recorded. The minimum lethal dose was determined as the 290 highest virus dilution that causes death of all inoculated embryos. The MDT is the mean time in hours to kill each embryo at the dose at which all embryos were killed. Characterization of recombinant virus in vivo The MDT and the intracerebral pathogenicity index (ICPI) were determined as 295 described (3, 22) to assess the pathogenicity of recombinant viruses in embryonated SPF chicken eggs or SPF chickens, respectively. In ovo vaccination All animal experiments were conducted with White Leghorn chickens hatched from 300 SPF eggs (Lohmann Tierzucht, Cuxhaven, Germany) in accordance with German animal rights legislation (M-V/TSD/7221.3-1.1-087/10). Groups of 30 SPF eggs each were incubated at 38.5°C and 60% humidity until day 18 and subsequently, until hatching at 37.5°C and 85% humidity. At day 18 of i ncubation embryonated eggs were inoculated into the allantoic cavity with 104 EID50 of rNDV, rNDV49, rNDVGu or 305 wild type NDV Clone 30, respectively. At the same time, groups of 30 eggs each were inoculated with 0.2 ml isotonic NaCl solution (mock) and were hatched together with the respective vaccine group in the same incubator at the same time, serving as contact controls (sentinel). Subsequently, hatchability was calculated as percentage of hatched chickens from in ovo vaccinated groups. Control eggs were incubated 310 without inoculation and hatched at a separate location. The presence of vaccine virus was tested by taking oropharyngeal swab samples at day one from 10 randomly selected animals of each group and analyzed by a NDV NP gene-specific real time RT-PCR (RT-qPCR). Subsequently, 15 animals of each vaccine group were housed together with 15 chicks of the respective mock inoculated sentinel group in positive 13 14 315 pressure HEPA filtered isolation unit (IM1500, Montair Andersen, The Netherlands) within S3 facilities. Animals were inspected daily for clinical signs and mortality and at day 21 post hatch 10 randomly selected chickens from each group were challenged intramuscularly with 106 EID50 of the velogenic NDV strain Herts 33/56 according to the recommendation by the European Pharmacopoeia (11). 320 NP gene-specific RT-qPCR RNA from swab samples was extracted with the QiAmp viral RNA mini kit (Qiagen) according to manufacturer’s instructions and subsequently tested with TaqMan onestep RT-qPCR assay targeting the NDV NP gene, using the SuperScript III One-step 325 RT-PCR kit with Platinum Taq DNA polymerase (Invitrogen) on a MX3000P RealTime PCR System (Stratagene). In all tests, negative RNA preparation controls, and negative as well as positive RT-PCR controls were included. Reactions were run in a volume of 25 µl, containing 20pmol primers (NDVnp1066F: 5´- GACAGYGACCAGATGAGCTT-3´; NDVnp1231R: 5´-CCTGAGCCTGAGCRTACTC330 3´) and 4 pmol of a dual-labeled 5’-nuclease (TaqMan) probe featuring FAM as fluorophore at the 5’- terminus and BHQ1 as quencher at the 3’- terminus (5´-[FAM]ACATCATTYTGGMGACT-[BHQ1]-3´) containing locked nucleic acids (bold letters). Reaction conditions were 30 min at 50°C for reverse transcription, followed by 15 min at 95°C and 42 cycles of 30 s at 95°C for denaturat ion, 30 s at 55°C for primer 335 annealing and 30 s at 72°C for elongation. Fluoresc ence values were measured at the end of the annealing step of each cycle. Statistics For the comparison of HI-titers and weights, appropriate Wilcoxon-tests were applied. 340 The analysis was performed using R version 2.8.1 (http://www.R-project.org) with 14 15 package exactRankTests). Box plots were drawn using Sigma Plot, Version 11; Systat Software Inc. Results 345 Determination of parental NDV Clone 30 sequence Two DNA libraries, either from RNA of purified virions (library 1) or from RNA directly recovered from allantoic fluid harvested from infected SPF chicken eggs (library 2), were prepared for deep sequencing of NDV Clone 30. The sequencing yielded a total of 1.108.923 nucleotides (11.609 reads) for library 1 and 339.580 nucleotides (2.245 350 reads) for library 2. Mapping the reads along the reference sequence that has been obtained by Sanger sequencing identified 14 and 11 nucleotide differences within library 1 and library 2, respectively. Five nucleotides of library 1 and two nucleotides of library 2 had only minor reads and were not considered further. Consequently, nine prominent alterations compared to Sanger sequencing remained (Table 2) 355 which resulted in 4 alteration of the amino acid sequence of the P protein (one), the F protein (one), and the L protein (two). Generation of recombinant NDV49 and rNDVGu Based on the recombinant full-length plasmid pflNDV-1 of Clone 30 (29) two new 360 plasmids pflNDV49 and pflNDVGu were constructed in a multi-step cloning process. In the F protein gene of pflNDV49 nucleotides 4,757 and 4,759 were altered from G to T and from T to C, resulting in a modification of amino acid 72 from aspartic acid (D) to tyrosine (Y). Amino acids 115 and 229 in the HN protein were altered from asparagine (N) to serine (S) and from leucine (L) to arginine (R), respectively, by 365 mutation of nt 6,754-6,756 from AAT to TCC and of nt 7,096-7,098 from CTG to AGA. These mutations were introduced based on results which showed an 15 16 association of these mutations with attenuation of NDV for in vivo vaccination (18). The plasmid pflNDVGu possesses all alterations according to the new established NDV Clone 30 sequence, resulting in the appropriate amino acid modification within 370 the P, F, and L proteins (Table 2). The corresponding recombinant virus was rescued after cotransfection of the fulllength plasmid with helper plasmids into T7-BSR cells, followed by propagation in embryonated SPF chicken eggs as already described (29). Presence of the modifications in the NDV genome was confirmed by amplification of the respective 375 genome regions and direct sequencing of the PCR product of the second as well as of the tenth virus passage. Expression of NDV specific proteins was analyzed by indirect immunofluorescence (data not shown) and western blot analyses (Figure 2) using monospecific anti-NDV F- and HN sera, and NDV hyperimmune serum demonstrating, as expected, no differences of protein pattern. 380 Characterization of generated recombinant virus Replication of rNDV49 and rNDVGu in CEF, as well as, in QM9 cells was comparable to the replication of parental NDV Clone 30 and rNDV. All viruses replicated in CEF to final titres of 105-106 TCID50/ml, whereas no virus propagation 385 was detected after infection of QM9 cells (Figure 3) as expected for lentogenic NDV strains. To analyze, whether the introduced mutations modified virulence, MDT and ICPI of NDV Clone 30, rNDV, rNDV49, and rNDVGu were determined. Both MDT and ICPI (Table 3) were typical for a lentogenic NDV, demonstrating that the rNDV49 did not 390 become more virulent after alteration of the genome sequence. In contrast, the ICPI of rNDVGu is higher than that of rNDV and rNDV49 but lower than the ICPI of the parental NDV Clone 30 (Table 3). 16 17 In ovo vaccination 395 Recombinant viruses rNDV, rNDV49 and rNDVGu as well as vaccine strain NDV Clone 30 were subsequently used for in ovo three days before hatch. The hatchability of groups inoculated with recombinant viruses was lower (53 %-73 %) than of most mock-inoculated control groups (above 80 %). Only the mock inoculated control group to Clone 30 had a lower hatch rate comparable to the Clone 30 400 inoculated group (53 %) (Table 4). Virus infection of hatched chickens of inoculated eggs was verified by RT-qPCR. Chickens which had been hatched from mock inoculated eggs, housed together with chickens from rNDVGu (1 out of 10) and NDV Clone 30 (4 out of 10) infected eggs also showed presence of virus (Table 5). Major differences between groups became evident comparing the 21 day survival rate. 405 Whereas only one of the animals vaccinated with NDV Clone 30 survived for 21 days after hatch (p<0.001), survival rates of groups vaccinated with rNDVs varied between 80 % (rNDV), 53.8 % (rNDV49) and 40 % (rNDVGu) respectively. By comparison, the groups of mock infected chicks, serving as sentinels, had survival rates up to 100 % (rNDV/mock), but as low as 60 % when co-housed with NDV Clone 30 infected eggs 410 (Table 5). Impact on the development of the chickens by in ovo vaccination becomes manifest by comparison of the weight of the animals before challenge (Fig. 4). A significantly lower weight compared to the control group was evident for all vaccinated groups and interestingly, also for the Clone30/mock - as well as rNDV/mock -, and rNDV49/mock-infected sentinel groups (Fig. 4). Comparing 415 vaccinated and mock infected sentinel groups only the weight of rNDVGu/mock show a tendency (p=0.01869) to be higher than rNDVGu, but by multiple analyses this difference did not prove to be significant. With respect to antibody response measured by hemagglutination inhibition (HI) (7) at day 21 post hatch, all animals 17 18 from the vaccinated groups tested seropositive, with highest antibody titer in the 420 rNDVGu inoculated animals (28.5±1.5). Also the one chicken from the Clone 30 inoculated group, surviving the 21 day observation period, exhibits a high antibody titer (210). Interestingly, also the majority of animals from the mock infected sentinel group tested seropositive (Fig. 5), highest antibody titer was detected in the group Clone30/mock (27.6±0.7), followed by rNDVGu/mock (25.9±0.9), that both had significant 425 higher antibody titers than rNDV/mock (23.8±1.2), and rNDV49/mock (23.6±1.2).group (26.7±1.4). However, antibody titers of mock infected sentinel animals are significant lower than of the respective vaccinated groups. Irrespective of the antibody level, the vaccinated as well as the mock infected contact groups were protected after challenge with a virulent NDV (Herts33), whereas all non-vaccinated chickens died 430 within two days after challenge infection. Discussion In ovo vaccination was hampered in the past due to residual virulence of naturally occurring NDV strains. Since the advent of reverse genetics for NDV it is possible to specifically alter the NDV genome and, thus, develop viruses with tailored properties 435 (25, 30) that consist of defined genetic material. Here, we investigated, whether point mutations within the F- and HN protein of an in vitro escape mutant of NDV La Sota vaccine strain are responsible for its observed attenuation (18). To this end, recombinant NDVs (rNDV49, rNDVGu) were generated with specific alterations compared to recombinant NDV Clone 30 (29). In vitro replication, ICPI or MDT of 440 rNDV 49 and rNDVGu were comparable to rNDV (29). Both newly generated rNDVs showed a similar electrophoretic protein profile and replicated well in CEF, but not in QM9 cells. Replication properties are in agreement with earlier observations for NDV with a monobasic amino acid sequence at the cleavage site of the F protein (30). The recombinant NDVs (rNDV, rNDV49, and rNDVGu), as well as wild type NDV Clone 18 19 445 30 were lentogenic with a MDT > 90 h. However, slight differences in virulence became apparent, resulting in a ranking of viruses NDV Clone 30 > rNDVGu > rNDV ~ rNDV49 with decreasing virulence. This finding coincides with the ICPI data and the survival rate of chickens after in ovo vaccination. Surprisingly, rNDVGu with restriction of one defined sequence resulted in a 450 decreased virulence compared to vaccine strain Clone 30. Even NDV Clone 30 was derived from NDV strain La Sota as a biological clone, it is feasible that minor species might still be included that are not reflected by genome sequencing, considering only prominent alterations in comparison to reference sequence. However, these minor species can possibly influence pathogenicity of the virus. 455 Additional attenuation was observed for rNDV, that differ in four amino acid alterations in which one is in the P protein and two within the L protein. Therefore, two proteins of the ribonucleoprotein (RNP) complex are altered and which may be responsible for the observed difference in virulence. This finding matches with results of Dortmans et al. (12) who found that the activity of the RNP complex is directly 460 related to virulence and that point mutation within the P and L protein can result in alteration of virulence (13). The attenuation of rNDV and rNDV 49 was confirmed after in ovo vaccination by a higher survival rate of hatched chickens. However, both recombinant viruses are not 465 yet sufficiently attenuated for use as in ovo vaccine. Compared to previous experiments (20), using 105 EID50/animal, reduction of infectious dose to 104EID50/animal improved hatchability considerably from 7 out of 30 to up to 22 and 16 out of 30. Nevertheless, hatchability after in ovo inoculation with recombinant NDVs is still reduced compared to mock infected eggs. Even more dramatic is the 470 impact on the health status of the hatched chicken with reduced survival rates and 19 20 impaired growth of the chickens with some of them dwarfed. Interestingly, even from mock infected eggs that served as sentinels, 6 out of 15 chicks of the NDV Clone 30/mock group died from infection transmitted by the virus-inoculated animals, whereas the sentinel group to recombinant NDVs had survival rates between 85,7 % 475 to 100 %. Concerning immunogenicity, the order of viruses was analog to the virulence. 21 days post hatch, the only chicken that survived NDV Clone 30 in ovo vaccination had the highest HI-titer of 210. Moreover, the antibody titers of rNDVGu inoculated chickens were significantly higher than those which received rNDV or rNDV49. A 480 comparable ranking in immunogenicity was observed for respective mock inoculated sentinel groups. Upon challenge, all chickens were protected from highly pathogenic NDV, independent from the vaccine virus. Furthermore, all chickens from mock infected eggs that hatched and were raised together with vaccinated chickens were protected from challenge infection, indicating efficient transmission of vaccine virus 485 by chickens hatched from vaccinated eggs. Our results are in good agreement with previous data, showing that NDV vaccine strains are pathogenic to chickens when inoculated in ovo (1, 2, 20). By site directed mutagenesis recombinant viruses could be generated that exhibit a reduced pathogenicity after in ovo vaccination with 104 EID50. However, none of the 490 recombinant NDV described here is sufficiently qualified for an in ovo vaccine. In addition, our experiments demonstrate that, despite similar ICPI values, slight differences in virulence of different lentogenic NDV can be distinguished after in ovo application. Furthermore, investigation of rNDV49 indicated that the suggested specific alteration in F and HN (18), actually did not further attenuate rNDV. 20 21 495 Generally, regardless whether vaccines are applied after hatching or in ovo, our results underscore that a well defined balance between immunogenicity and virulence is critical for success of vaccination. 500 Acknowledgement We thank Martina Lange, Cornelia Illing and Katja Hartwig for excellent technical assistance. 505 21 22 Figure legends 510 Figure 1: Schematic presentation of genomes of new generated recombinant NDV based on pflNDV-1(2929). Sites of restrictions enzymes which were used for different cloning steps are given. A) pflNDV49 B) pflNDVGu. 515 Figure 2: Western blot analyses. CEF were infected at a moi of 5. Lysates of infected cells were harvested 48 h p.i. and analyzed by Western blotting using three different antibodies (α−NDV F, α−NDV HN, and α−NDV) as described in material and methods. 520 Figure 3: Replication kinetics of recombinant NDV (rNDV), rNDV49, rNDVGu, and wild-type NDV Clone 30 A) in chicken embryofibroblast cell (CEF) infected with moi 0.01 B) in quail muscle cells (QM9) infected with moi 0.1 525 Figure 4: Body mass of in ovo vaccinated and mock vaccinated sentinel chickens Body weight of chicken was determined before challenge i.e. 21 days post hatch. Labels above box plots indicate significant differences (p< 0.00833) of in ovo vaccinated chickens to the control animals (A) or 530 between mock vaccinated sentinels (B) to rNDVGu/mock group. Figure 5: Antibody response of in ovo vaccinated chicken before challenge infection with virulent NDV. 22 23 535 Serum samples from chickens immunized with respective vaccines (A) and mock vaccinated sentinel birds (B) collected at the day of challenge i.e. 21 post hatch were tested for NDV specific antibodies by HI. Labels above box plots indicate significant differences (p< 0.00833) between respective vaccinated groups, to the control animals (* A) or to Clone30 540 vaccinated animals (*, B). Significant differences in between vaccinated groups or mock infected groups are indicated by (a) or (b), whereas differences (p<0.01667) between vaccinated and mock infected groups are indicated by (m). 545 23 24 References 1. Ahmad, J., and J. M. Sharma. Evaluation of a modified-live virus vaccine administered in ovo to protect chickens against Newcastle disease. Am. J. Vet. Res. 53:1999-2004.1992. 550 2. Ahmad, J., and J. M. Sharma. 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Y 18898 11,297-11,318 5’-tgc aac gac cca tac tct ttc`-3’ 12,919-12,900 5’-att gta gct gca atg ttg g-3’ P10AFLF P14STUR Sequence 5'-ccc gaa tct gcc caa gta caa gga ggc atg tgc-3' 5'-ctc tct ctt atc aga ttt ccg gag ctg caa aca aca gtg gg-3' 5'-ctc tgc gtt cca tca aca gag acg aca ccc aaa atc gg-3 5'-agt caa ccc agt cgc gga aac agt cag gaa aga ccg cag aac-3’ 5’-gca act aat act gag aga atg gtt ttc tca gta gtg cag gc-3’ 5’-cac cca gat cat cat gac aca aaa aac taa tct gtc ttg att att-3’ 5’-cct tat ccg taa gca caa cca ggg gat ttg cct cgg cac ttg-3’ 5’-cga ccc caa ctc agt ttt tga att cgg ttg ttt ata gga atc-3’ 5’-aca tca ctt aaa cag tgc acg aga cag atc cta gag gtt aca-3’ 5’-gcc aat tgt att ctt gtt gat tta atc ata tta tgt tag aaaaaa-3’ 4,741-4,773 6,737-6,777 7,079-7,116 2,368-2,409 3,667-3,707 4,446-4,490 5,478-5,519 13,852-13,893 14,701-14,742 15,051-15,095 Binding position* Sequences of primers used for mutagenesis and RT-PCR MPFD72YF MPHNN115SF MPHNL229RF MP2368F MP3667F MP4446F MP5478F MP13852F MP14701F MP15051F name Table 1: RT-PCR RT-PCR mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis mutagenesis application Table 2: Sequence differences between NDV Clone 30 (GenBank Accession.number Y18898) and their recombinants nucleotide number Y18898 rNDVGu rNDV rNDV 49 region Resulting alteration 76 79 T A T A A C A C ncr NP gene ncr NP gene Mlu I site 2,368 T A T T P gene L to Q 3,667 G A G G M gene silent 4,446 C T C C ncr M gene 4,757 4,759 5,478 G T A G T G G T A T C A F gene F gene F gene 6,754 6,755 6,756 7,096 7,097 7,098 A A T C T G A A T C T G A A T C T G T C C A G A HN gene HN gene HN gene HN gene HN gene HN gene 11,657 12,567 13,852 14,701 G C A G A T G A G C A G G C A G L gene L gene L gene L gene 15,039 15,041 15,042 15,051 T T T T T T T A A G C T A G C T ncr L gene ncr L gene ncr L gene ncr L gene D to Y K to R N to S L to R G to R T to I silent Mlu I site Table 3 Mean death time (MDT) and intracerebral pathogenicity index (ICPI) of investigated viruses. Virus Mean Death Time (MDT) ICPI rNDV 127 h 0.01 rNDV49 116 h 0.09 rNDVGu 105 h 0.125 97 h 0.29 NDV Clone 30 Table 4: Hatch rate of inoculated chicken eggs rNDV rNDV/mock rNDV49 rNDV49/mock rNDVGu rNDVGu/mock NDV clone 30 NDV clone 30/mock inoculated 30 30 30 30 30 30 30 30 hatched hatchability hatch rate 22 73,3 % 84,6 % 26 86,7 % 16 53,3 % 64,0 % 25 83,3 % 18 60,0 % 72,0 % 25 83,3 % 16 53,3 % 100,0 % 16 53,3 % hatchability: hatched chicks in relation to inoculated eggs hatch rate: compares vaccinated animals in relation to mock inoculated sentinel birds Table 5. Rate of infection, survival rate, and protection rate of hatched chicks Rate of infection* rNDV rNDV/mock rNDV49 rNDV49/mock rNDVGu rNDVGu/mock NDV Clone 30 NDVClone 30/mock control 9/10 0/10 10/10 0/10 10/10 1/10 10/10 4/10 0/10 Survival rate (day 21) 12/15 15/15 7/13# 12/14# 6/15 14/15 1/15 9/15 15/15 (80 %) (100 %) (53,8 %) (85,7 %) (40 %) (93,3 %) (6,7 %) (60 %) (100 %) Protection after challenge infection 10/10 10/10 8/8 10/10 6/6 10/10 1/1 9/9 0/10 * infection was tested by RT-qPCR, ct <35 were considered positive # chickens with straddling legs were euthanized, reducing the number of birds per group MluI pflNDVGu pflNDV-1 MluI Figure 1B pflNDV49 pflNDV-1 MluI Figure 1A NP NP NP NP P ApaI P 2368 P ApaI P ApaI M M 3667 I NotI F F NotI 4446 F F 5478 D 72 Y (GAT TAC) M M NotI II BsiWI HN HN SpeI L 229 R (CTG AGA) N 115 S (AAT TCC) HN HN BsiWI AflII L L III StuI 11657 12567 L L IV 13852 vector X8δT NotI vector X8δT SacII MluI NotI 14701 15051 MluI MluI V4 ne 9 g. co nt ne ro l1 g. co nt ro l2 rN D u rN D V G V rN D N D V C lo ne 30 Figure 2 100 70 55 F0 F1 40 35 α-NDV F 170 25 10 F2 170 HN α-NDV HN 100 70 55 40 35 25 10 170 100 55 40 HN F0 F1,NP,P M α-NDV 70 35 25 10 F2 Figure 3 log10TCID50/ml 0 0 2 4 6 8 CEF Clone 30 Clone 30 rNDVGu rNDV49 rNDVGu rNDV 48 rNDV49 time p.i. (h) rNDV 24 QM 9 72 Figure 4 Figure 5 12 m a * 10 12 / 12 m m b a,b * * B A a,b 9/9 6/6 HI-titer (log 2) 8 6/6 6 4 * a 14 / 14 b * * 13 / 15 10 / 12 0 / 20 2 0 l tro n Co 49 DV rN r V ND Gu k k 0/m r e3 on Cl k oc oc V ND rN m V/ 4 D rN k oc 9/m DV G m u/ rN DV oc VIII. Zusammenfassung der Dissertation zum Thema: „Rekombinante Newcastle Disease Viren für die Entwicklung von Markervakzinen- Möglichkeit der simultanen Impfung gegen die Newcastle Krankheit und die Aviäre Influenza“ vorgelegt von Kristina Ramp Zwei bedeutende Erkrankungen des Wirtschaftsgeflügels, die weltweit zu hohen Verlusten führen können, sind die Newcastle Krankheit und die aviäre Influenza. Mit der Verfügbarkeit des reversen genetischen Systems für das Newcastle Disease Virus (NDV) wurde es möglich, NDV als Vektor für einzelne Proteine, z.B. des aviären Influenzavirus (AIV) zu nutzen und so Viren zu generieren, die als Impfvirus gegen beide Krankheiten einen Schutz vermitteln. Um zu untersuchen, ob die Insertionsposition eines Transgens in das NDV-Genom einen Einfluss auf die Höhe der Expression des Fremdproteins hat, wurde das Hämagglutinin-Protein (HA)-Gen eines hochpathogenen (HP) AIV Isolates in die intergene Region zwischen den Genen für das Phosphoprotein (P) und das Matrixprotein (M), M und das Fusionsprotein (F) oder F und des HämagglutininNeuraminidase Proteins (HN) des attenuierten NDV Clone 30 inseriert. Zusätzlich wurden Virusrekombinanten untersucht, die ein HPAIV Neuraminidase (NA)-Gen zwischen den NDV Genen F und HN alleine oder in Kombination mit dem HA im Insertionsort zwischen NDV P und M trugen. Die Quantifizierung der Expression der HA- und NA-spezifischen mRNA wurde mit Hilfe der Northern Blot Analyse durchgeführt. Die HA-Proteine wurden zusätzlich durch die Massenspektrometrie identifiziert und durch die SILAC (stable isotope labelling with amino acids in cell culture)-Technik quantifiziert. Dabei zeigte sich, dass die HA Expression auf Transkript- und Proteinebene am höchsten war, wenn das HA-Gen zwischen NDV F und HN inseriert wurde, sich jedoch nur moderat von den anderen untersuchten Insertionsorten unterschied. Daraus kann gefolgert werden, dass die Wahl der intergenen Region zum Einbau des Fremdgens im Genomabschnitt zwischen P und 124 HN nur einen geringfügigen Einfluss auf dessen Expression hat. Durch die simultane Integration von HA und NA in das NDV-Genom konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass NDV zwei Transgene und damit eine Vergrößerung des Gesamtgenoms um über 3 kb toleriert und dabei effizient repliziert Zusätzlich wurde untersucht, ob die gleichzeitige Insertion des NA- und HA-Gens zu einer Steigerung der Immunantwort und folglich zu einem verbesserten Schutz vor einer hoch virulenten aviären Influenzainfektion führt. Dazu wurden drei verschiedene NDV/AIV Rekombinanten generiert, bei denen das HA-Gen zwischen NDV P und M und/oder das NA-Gen zwischen NDV F und HN inseriert wurden. Die Schutzwirkung der Rekombinanten wurde gegen drei verschiedene HPAIV des H5 Subtyps in Hühnern bestimmt. Hierbei zeigte sich, dass die Schutzwirkung vor einer letalen HPAIV-Infektion durch die Insertion beider AIV Oberflächenproteingene in das NDV Genom nicht besser war als bei alleiniger AIV HA Expression. Daraus kann geschlossen werden, dass die NA-Antikörper nur einen geringen Beitrag bei der Abwehr einer HPAIV Infektion leisten. Im dritten Teil dieser Arbeit wurden durch die Sequenzierung des Gesamtgenoms des lentogenen Impfvirus Clone 30 mit Hilfe des Genome Sequenzers (Roche) neun Sequenzunterschiede im Vergleich zum ursprünglichen rekombinanten NDV (rNDV) detektiert. Durch Mutagenese der betreffenden Nukleotide konnte ein NDV generiert werden, das in seiner Sequenz dem Wildtypvirus Clone 30 entspricht. Die Virulenz und Eignung als in ovo Impfvirus des resultierenden Virus (rNDVGu) wurde im Vergleich zu den Virusrekombinanten rNDV, rNDV49, das durch einzelne Punktmutationen im F- und HN-Gen charakterisiert ist, und dem Wildtypvirus NDV Clone 30 untersucht. Bei der Bestimmung der Virulenz durch Ermittlung des intracerebalen Pathogenitätsindex (ICPI) konnte eine Reihung der Viren mit abnehmender Virulenz vorgenommen werden: NDV Clone 30 > rNDVGu > rNDV ~ rNDV49. Die geringere Virulenz des rNDVGu im Vergleich zum Ausgangsvirus Clone 30 deutet auf das Vorhandensein von Unterspezies in dem plaquegereinigtem NDV Clone 30 und die daraus resultierende Beeinflussung der Virulenzeigenschaften hin. Nach in ovo Applikation der drei hergestellten rekombinanten NDV und des Wildtypvirus NDV Clone 30 konnte gezeigt werden, dass das Wildtypvirus für Hühnerembryonen eine höhere Virulenz besitzt als die Virusrekombinanten. Die geschlüpften Küken waren vor einer Infektion mit hochpathogenem NDV geschützt, 125 jedoch entsprachen die Schlupfraten nicht den Anforderungen für eine in ovo Vakzine. Diese Untersuchungen zeigten aber auch, dass mit Hilfe der in ovo Applikation eine deutlichere Unterscheidung der Restvirulenz lentogener NDV mit ähnlichen ICPI-Werten möglich ist. 126 IX. Summary „Recombinant Newcastle Disease Viruses for the development of marker vaccines- a possibility to vaccinate simultaneously against Newcastle disease and Avian influenza” Newcastle Disease and Avian Influenza are important poultry diseases, which cause high losses worldwide. With the availability of a reverse genetics system for Newcastle disease virus (NDV), it was possible to use NDV as a vector for the expression of foreign proteins, for example from avian influenza virus (AIV), to generate bivalent vaccines which convey protection against both, NDV and AIV. To analyze whether the insertion site of a heterologous transgene in the NDV genome influences the level of expression of the foreign protein, the hemagglutinin protein (HA)-gene of a highly pathogenic (HP) AIV was inserted into the intergenic regions between the genes encoding the phoshoprotein (P) and the matrix protein (M), M and the fusion protein (F), or F and the hemagglutinin-neuraminidase protein (HN) of the attenuated NDV strain Clone 30. Additionally, the HPAIV neuraminidase (NA)-gene was inserted between the NDV F and HN genes alone or in combination with the HA gene located between the NDV P and M genes. The expression of HAand NA-specific mRNA was quantified by Northern blot analysis. Expressed HA proteins were identified by mass spectrometry and quantified by SILAC (stable isotope labelling with amino acids in cell culture)-technique. The results show that expression of mRNA and protein was highest, when the HA gene was inserted between NDV F and HN. However, the difference in comparison to other insertion sites was only moderate. Therefore, it can be concluded that the location of the intergenic NDV genome region for insertion of a foreign gene has only a minor influence on the expression of the foreign gene. Moreover, by simultaneous integration of HA and NA into the NDV genome it was demonstrated that NDV can tolerate simultaneous insertion and expression of two transgenes, which did not impair efficient viral replication despite the increase in genome size of more than 3 kb . 127 It was also analyzed whether the simultaneous transgenic expression of the AIV NAand HA-genes from an NDV vector would enhance the immune response, resulting in a better protection against HPAI infection. Three different NDV/AIV recombinants were generated which carry the HA gene between NDV P and M, and/or the NA gene between NDV F and HN. The protective efficacy was determined in chickens against three different HPAIV of subtype H5. The results demonstrate that concomitant expression of both AIV surface glycoproteins from the NDV genome did not improve the protective efficacy against lethal HPAIV infection beyond the level seen with transgenic expression of only HA. Therefore, NA contributes only little to the protection against HPAIV infection. Whole genome next generation sequencing and sequence comparisons revealed nine differences within the NDV Clone 30 genome sequence in comparison to recombinant NDV (rNDV). Altered nucleotides in rNDV were modified by mutagenesis, resulting in rNDVGu which exhibited a closer match with the sequence of parental NDV Clone 30. Virus virulence as well as its usefulness as an in ovo vaccine were investigated for rNDVGu in comparison to rNDV, rNDV49 which is characterized by several point mutations within the F- and HN genes, and NDV Clone 30. The determination of virulence after intracerebral inoculation resulted in a ranking of viruses with decreasing virulence in the order NDV Clone 30 > rNDVGu > rNDV ~ rNDV49. Differences in virulence between rNDVGu and its parental strain NDV Clone 30 indicated the possible existence of minor species in the plaque purified NDV Clone 30 influencing pathogenicity. After in ovo application of the three generated recombinant NDVs and parental NDV Clone 30, parental virus exhibited higher virulence in chicken embryos than the recombinant viruses. Hatched chickens were protected from highly pathogenic NDV. However, hatch rates were decreased preventing use of the investigated viruses for in ovo vaccination. Nevertheless, the studies demonstrate that slight differences in virulence of lentogenic NDV can be distinguished after in ovo application. 128 X. Anhang X.1. Publikationen Inverse regulation of the interferon-gamma receptor and its signaling in human endometrial stromal cells during decidualization. Fluhr H, Ramp K, Krenzer S, Licht P, Zygmunt M Fertil Steril. 2009 May; 91 (5 Suppl): 2131-6 Influence of insertion site of the avian influenza virus haemagglutinin (HA) gene within the Newcastle disease virus genome on HA expression K. Ramp, M. Skiba, A. Karger, T.C. Mettenleiter and A. Römer-Oberdörfer Journal of Virology (2011), 92, 355-360 Coexpression of avian influenza virus H5 and N1 by recombinant Newcastle disease virus and the impact on immune response in chickens K. Ramp, J. Veits, D. Deckers, M. Rudolf, C. Grund, T.C. Mettenleiter and A. RömerOberdörfer Avian Diseases, 55(3):413-421.2011 Avian Diseases Digest, 6(3):e11-e12. Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination K.Ramp, E.Topfstedt, R.Wäckerlin, D.Höper, M.Ziller, T.C.Mettenleiter, C.Grund and A.Römer-Oberdörfer eingereicht bei Avian Diseases 129 X.1.1. Eigenanteil an den zur Dissertation eingereichten Publikationen A. Influence of insertion site of the avian influenza virus haemagglutinin (HA) gene within the Newcastle disease virus genome on HA expression K. Ramp, M. Skiba, A. Karger, T.C. Mettenleiter, and A. Römer-Oberdörfer Journal of Virology (2011), 92, 355-360 Für diese Publikation war ich zusammen mit Frau Dr. Römer- Oberdörfer an der Generierung der NDV/AIV Rekombinanten beteiligt. Weiterführend habe ich die betreffenden Rekombinanten in vitro (Replikationskinetiken, Western-Blot) charakterisiert. Alle Arbeitsschritte zur Bestimmung der AIV H5/N1 mRNAExpression durch Northern-Blot-Analyse (Probenherstellung, Generierung der AIV H5-, AIV N1- und NDV P- Sonde, Durchführung und Auswertung der Blots) wurden von mir durchgeführt. Bei der Quantifizierung der H5-Proteinexpression mittels der SILAC-Technik habe ich die Infektion der DF1 Zellen mit den betreffenden Rekombinanten, sowie die Isolierung der Zellextrakte übernommen. Herr M.Skiba hat die darauffolgenden Arbeitsschritte zur Identifizierung und Quantifizierung der H5Proteine mittel SILAC-Technik durchgeführt. Des Weiteren war ich an der Erstellung des Manuskripts maßgeblich beteiligt. B. Coexpression of avian influenza virus H5 and N1 by recombinant Newcastle disease virus and the impact on immune response in chickens K. Ramp, J. Veits, D. Deckers, M. Rudolf, C. Grund, T.C. Mettenleiter and A. RömerOberdörfer Avian Diseases, 55(3):413-421.2011 Avian Diseases Digest, 6(3):e11-e12. Für diese Veröffentlichung war ich an der Generierung der AIV H5/N1 Rekombinanten beteiligt. Die in vitro Charakterisierungen (z.B. Replikationskinetik, Western Blot) der verschiedenen Rekombinanten wurden von mir durchgeführt. Für 130 das Manuskript habe ich die Arbeitsversion erstellt und war an der Bearbeitung der Endversion beteiligt. C. Pathogenicity and immunogenicity of different recombinant Newcastle disease virus Clone 30 variants after in ovo vaccination K.Ramp, E.Topfstedt, R.Wäckerlin, D.Höper, M.Ziller, T.C.Mettenleiter, C.Grund and A.Römer-Oberdörfer eingereicht bei Avian Diseases Für diese Publikation wurde von mir, auf der Grundlage der detektierten Sequenzunterschiede zwischen rNDV und Wildtyp NDV Clone 30, das neue rekombinante Virus rNDVGu hergestellt. Dazu war es notwendig, einzelne Genomabschnitte durch Mutagenese so zu verändern, das die resultierende Sequenz der des Wildtyp NDV Clone 30 entsprach. Die umfangreiche Charakterisierung des rNDVGu ist von mir durchgeführt worden. An der Erstellung des Manuskripts habe ich mitgewirkt. 131 X.2. Tagungsbeiträge Characterization of recombinant Newcastle Disease Virus expressing H5 protein of Avian Influenza A H5N1 with a monobasic HA cleavage site. Kristina Ramp, Christian Grund, Thomas C. Mettenleiter, and Angela RömerOberdörfer 19th Annual Meeting of the Society of Virology, 18.-21.März 2009, Leipzig, poster presentation 5th Orthomyxovirus Reseach Conference, 9.-12.September 2009, Freiburg, poster presentation Development of an improved recombinant NDV Clone 30. Kristina Ramp, Dirk Höper, Thomas C. Mettenleiter, and Angela Römer-Oberdörfer International Negative Strand Virus Meeting, 21.-25.Juni 2010, Brügge, Belgien, poster presentation 132 X.3. Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich, dass diese Arbeit bisher von mir weder an MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald noch einer anderen wissenschaftlichen Einrichtung zum Zwecke der Promotion eingereicht wurde. Ferner erkläre ich, dass ich diese Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die darin angegebenen Hilfsmittel und Hilfen benutzt und keine Textabschnitte eines Dritten ohne Kennzeichnung übernommen habe. 133 X.4. Danksagung Mein besonderer Dank geht an Herr Prof. Dr. Dr. Thomas C. Mettenleiter für die Überlassung des Themas, den interessanten Diskussionen und Ideen und der steten Unterstützung bei der Fertigstellung dieser Arbeit. Frau Dr. Angela Römer- Oberdörfer möchte ich für die exzellente Betreuung, den fachlichen und privaten Gesprächen, sowie für die Geduld bei der Anfertigung dieser Arbeit danken. Frau Dr. Jutta Veits danke ich für die Durchführung der Tierversuche, sowie für die hilfreichen Tipps bei den Northern Blot Analysen. Ein großes Dankeschön an Dr. Christian Grund für die Realisierung der unzähligen ICPI- Teste. Dr. Axel Karger und Dr. Martin Skiba danke ich für die Einblicke in die SILACTechnik. Sandra Warlich, Martina Lange und Katja Hartwig danke ich für das harmonische Klima im Labor und den unzähligen lustigen Momenten. Ihr seid mir sehr ans Herz gewachsen. Allen Freunden danke ich für die schöne Zeit außerhalb des Labors. Bennet und Axel danke ich für den seelischen und moralischen Beistand. Ein großes Dankeschön gilt meinen Eltern für ihre andauernde Unterstützung und ihr großes Vertrauen. 134