Geschäftsbericht der Stadtwerke Hildesheim AG 2012

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Geschäftsbericht der Stadtwerke Hildesheim AG 2012
Geschäftsbericht 2012
SWHI Geschäftsbericht 2012
Kennzahlen auf einen Blick
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
2012
2011
Strom
Umsatzerlöse
TEUR
60.724,00
GWh
485,96
488,93
km
863,26
864,40
Zähler
67.039
66.909
Hausanschlüsse
21.093
21.034
39.776,00
34.418,00
Netzmenge
Netzlänge
55.645,00
Erdgas
Umsatzerlöse
Netzmenge
TEUR
GWh
872,36
837,89
km
392,32
390,50
Zähler
31.708
31.946
Hausanschlüsse
15.656
15.600
TEUR
10.616,00
10.888,00
1.000 m³
5.766,81
5.839,57
km
431,46
431,10
Zähler
20.523
20.518
Hausanschlüsse
19.862
19.809
Netzlänge
Wasser
Umsatzerlöse
Netzmenge
Netzlänge
Wärme
Umsatzerlöse
TEUR
5.125,00
2.904,00
Wärmeabgabe
GWh
37,94
23,83
Netzmenge (Fernwärme)
GWh
12,09
1,85
km
13,89
9,68
Netzlänge (Fernwärme)
4
SWHI Geschäftsbericht 2012
SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH
2012
2011
Umsatzerlöse
TEUR
11.375,00
11.389,00
Beförderte Personen
1.000
11.812,68
12.019,00
km
164,20
164,20
Linienlänge
Regionalverkehr Hildesheim GmbH
2012
2011
Umsatzerlöse
TEUR
11.867,00
Beförderte Personen
1.000
6.808
7.146
km
1.681
1.480
Linienlänge
11.717,00
SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH Hildesheim
2012
2011
Umsatzerlöse
TEUR
2.348,00
2.057,00
Besucher Wasserparadies Hildesheim
1.000
252
251
Weitere Kennzahlen des Konzerns
2012
2011
Bilanzsumme
TEUR
126.288,98
Anlagevermögen
TEUR
96.211,48
93.441,01
Eigenkapital
TEUR
51.236,13
52.160,00
Umsatzerlöse
TEUR
129.811,99
126.253,90
Konzernbilanzgewinn
TEUR
3.193,98
4.072,90
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
Einwohner (im Netzgebiet)**
459*
577
100.655
102.980
* Mitarbeiterzahl ohne RVHI
**Quelle: Stadt Hildesheim
5
122.935,82
SWHI Geschäftsbericht 2012
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Inhaltsverzeichnis
Kennzahlen auf einen Blick
Organe der Gesellschaft
Grußworte des Vorstandes
Die Themen und Schlaglichter 2012
Bericht des Aufsichtsrates
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012
Konzerngewinn- und -verlustrechnung
Auszug aus dem Konzernanhang 2012
Bestätigungsvermerk
Impressum
7
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SWHI Geschäftsbericht 2012
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Organe der Gesellschaft
Vorstand
Rechtsanwalt Michael Bosse-Arbogast
Kaufmännischer Vorstand und Sprecher des Vorstandes
Dipl.-Kfm./Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Birkenbusch
Technischer Vorstand
Aufsichtsrat
Christof Engelke*
1. Vorsitzender
Unternehmer
Jens Baumgart*
stellv. Vorsitzender
kfm. Angestellter
Detlef Hansen*
stellv. Vorsitzender
Angestellter
Clemens Aue
Arbeitnehmervertreter
Angestellter
Martin EggersLandwirt
Antje Kuhne*Stadtkämmerin
Ingo Lippert
Arbeitnehmervertreter
Angestellter
Karin LoosDipl.-Soz.-Päd.
Dr. h. c. Arwed Löseke
Unternehmer
Bernd LynackLandtagsabgeordneter
Robert McDonald*
Arbeitnehmervertreter
Betriebsratsvorsitzender
Ulrich RäbigerBildungsreferent
* Mitglieder des Arbeitsausschusses
Beteiligungen der Stadtwerke Hildesheim AG 2012
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH
SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH
SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH Hildesheim
RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH
Stadtwerke Sangerhausen GmbH
Harzwasserwerke GmbH
E.ON Avacon AG
9
74,80 %
74,80 %
100,00 %
100,00 %
24,90 %
12,60 %
3,70 %
0,37 %
SWHI Geschäftsbericht 2012
Wolfgang Birkenbusch und Michael Bosse-Arbogast
Grußworte des Vorstandes
Die Stadtwerke Hildesheim und ihre Tochterunternehmen sind eine feste Größe in der Stadt
und dem Landkreis Hildesheim – und mittlerweile sogar darüber hinaus.
Die EVI Energieversorgung Hildesheim versorgt die Stadt und den Landkreis zuverlässig und
marktgerecht mit Strom, Erdgas und die Stadt auch mit Trinkwasser und Fernwärme. Die Entscheidung für die Vergabe der Netze in Baddeckenstedt an die EVI und an die Gemeindewerke
Peiner Land im Landkreis Peine, an denen die EVI beteiligt ist, erweitert unsere Verantwortung für Versorgungsnetze, die für Städte und Gemeinden so wichtig sind wie Adern für den
menschlichen Körper.
Der Stadtverkehr Hildesheim (SVHI) und der Regionalverkehr Hildesheim (RVHI) ermöglichen
Mobilität und menschliche Verbindungen. Und zwar sicher, pünktlich und umweltfreundlich.
Das Wasserparadies im Herzen der Stadt bietet Schulen, Vereinen und Schwimmern die Möglichkeit, Sport zu betreiben. Dazu kommen Wellness, Fitness und Saunaangebote sowie Abenteuer für kleine und große Gäste. Das Wasserparadies ist nicht nur bei den Einwohnern der
Stadt und des Landkreises Hildesheim beliebt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus
weiter gelegenen Teilen Niedersachsens besuchen uns regelmäßig.
Das Jahr 2012 war ein gutes, aber sehr ereignisreiches Jahr für die Stadtwerke Hildesheim.
Der Energiemarkt ist vor dem Hintergrund der Energiewende im Umbruch. Die politischen
Rahmenbedingungen erweisen sich als nicht konstant und schwer berechenbar und haben im
Zusammenspiel mit den regulatorischen Eingriffen seitens der Bundesnetzagentur für einen
Energieversorger unserer Größe deutliche Auswirkungen. Das Stadtwerke-Ergebnis hat sich
vor dem Hintergrund dieser veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen von „sehr
gut“ zu „gut“ gewandelt. Als Energieversorger ist hierbei allen voran die EVI betroffen, die
gegenüber dem Vorjahr einen um etwa 5 % geringeren Jahresüberschuss erzielt hat. Den Min10
SWHI Geschäftsbericht 2012
dereinnahmen in einigen unserer Sparten haben wir Mehreinnahmen in neuen Geschäftsfeldern entgegengesetzt. Unsere Strategie, in verschiedene Bereiche der Energieerzeugung zu
investieren, unser Netz- und Marktgebiet zu erweitern sowie unsere Kompetenzen im Dienstleistungsbereich zu erhöhen, erweist sich somit als richtig und notwendig.
Mit dem Holzhackschnitzelheizkraftwerk, ertragreichen Beteiligungen an Windparks sowie
Einnahmen im Dienstleistungsbereich von inzwischen über EUR 1 Mio. ist dies deutlich sichtbar. Einige Investitionen werden sich eher lang- als kurzfristig auszahlen, wie die Beteiligung
am Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) in Bremen. Hier leisten wir unseren Beitrag zur
Energiewende und den Umweltzielen von Land und Bund. Allerdings müssen seitens der Gesetzgeber zwingend neue politische Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Energiewende geschaffen werden. So muss unter anderem das EEG kurzfristig geändert und ein neues
Marktdesign geschaffen werden. Dabei muss die für die Volkswirtschaft wichtige Vorhaltung
von elektrischer Leistung in Großkraftwerken einen eigenen Preis erhalten. Auch muss der
Preis für die CO2-Zertifikate wieder steigen, um die selbst gesteckten Umweltschutzziele erreichen zu können. Ein weiteres Zuwarten seitens der Politik schwächt die Versorgungssicherheit
in Deutschland.
Stadtwerke benötigen mittlerweile einen langen Atem, um am Markt zu bestehen und die Energiewende mitgestalten zu können. Dabei gilt, dass ohne die mittelständisch orientierten, kommunalen Unternehmen die Energiewende nicht funktionieren wird. Zudem haben sich immer
weiter reduzierende Ergebnisse auch auf die kommunalen Haushalte erhebliche Auswirkungen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die EVI ist ein gesundes Unternehmen, das für die Zukunft gut aufgestellt ist. Allerdings rechnen wir für das Jahr 2013 mit einem weiteren Rückgang
des Jahresüberschusses von erneut 5 %.
Für Hildesheim sind und bleiben die Stadtwerke Hildesheim AG ein starker Partner. Wir stärken die Stadt und ihre Region. Wir tätigen unsere Investitionen möglichst hier, bieten attraktive
Arbeitsplätze, bilden aus und unterstützen so nachweislich die heimische Wirtschaft. Wir sind
eine nachhaltig, zeitgemäß und umweltbewusst agierende Unternehmensgruppe, die zu ihren
Hildesheimer Wurzeln steht und deren tägliche Motivation darin besteht, ständig noch besser
und leistungsstärker zu werden – für uns und den Standort.
Gerne geben wir Ihnen im Folgenden einen Einblick in die Themen, die uns im Jahr 2012 beschäftigt haben.
Hildesheim, im August 2013
Michael Bosse-ArbogastWolfgang Birkenbusch
11
SWHI Geschäftsbericht 2012
Die Themen und Schlaglichter 2012
EVI Energieversorgung Hildesheim – Das Marktgeschehen
Das Marktgeschehen in der Energiewirtschaft hat sich erheblich geändert. Veränderungen
durch politische Entscheidungen kommen in immer kürzer werdenden Zeiträumen auf Energieversorger zu. Insbesondere nicht beeinflussbare, regulatorische Entscheidungen der Bundesnetzagentur wirken sich negativ auf das Ergebnis von Energieversorgern, so auch der EVI
Energieversorgung Hildesheim (EVI), aus. Dadurch rechnet die EVI allein in der Gassparte für
das Jahr 2013 mit einem Rückgang des Ergebnisses von EUR 4,1 Mio. auf EUR 1,5 Mio. Auch
die Tatsache, dass die Investitionen, die in das Verteilnetz getätigt werden, zum Teil erst Jahre
später für die Festlegung der Netzentgelte relevant werden, beeinflusst die Arbeit von Energieversorgungsunternehmen und somit auch die Arbeit der EVI erheblich. Mit der Erschließung
neuer Geschäftsfelder, dem erweiterten Angebot neuer Produkte und Dienstleistungen ist die
EVI im Jahr 2012 und auch heute aktiv, um zusätzliche Ergebnisbeiträge zu generieren, und
damit die genannten, sich von uns unbeeinflussbar reduzierenden Erträge anderer Sparten,
zu kompensieren.
Im Jahr 2012 lag der prozentuale Anteil der gesetzlichen Steuern, Abgaben und Umlagen beim
Stromarbeitspreis bei 48,4 %. Die staatlichen preistreibenden Faktoren sind die Konzessionsabgabe, das Kraftwärmekoppelungsgesetz (KWKG), die EEG-Umlage, die am meisten zu
Buche schlägt, sowie die Stromsteuer. Dazu addieren sich noch die zum 01. Januar 2012 neu
eingeführte Umlage (§ 19 StromNEV) und die in 2013 eingeführte Offshore-Haftungsumlage.
Zusätzlich zu diesen Preiseinflüssen kommt noch die Umsatzsteuer, die auch auf diese vorgenannten Kosten erhoben wird. So wird der Stromarbeitspreis seit dem Jahr 2013 in dem Grundversorgungstarif in der Stadt Hildesheim zu 53 % von staatlichen Faktoren beeinflusst, was
aus Sicht der EVI eindeutig zu hoch ist. Unsere Empfehlung zur Senkung der Energiekosten
ist die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 7 %, wie es auch beim Trinkwasser der Fall ist.
Konzessionen und Kooperationen sichern den langfristigen Erfolg
Positiv verlief das Jahr
2012 in Hinblick auf gewonnene Konzessionen.
Gemeinsam
mit
den
Stadtwerken Peine hat
die EVI den Zuschlag für
Konzessionen im Peiner
Gründung der Gemeinde­
werke Peiner Land
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Land erhalten und ein neues Unternehmen, die Gemeindewerke Peiner Land (GPL), gegründet. An diesem Projekt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EVI abteilungsübergreifend zusammengearbeitet und über Unternehmensgrenzen hinaus mit den Kolleginnen und
Kollegen aus Peine. Das neue Unternehmen GPL wurde gegründet und die Geschäftsführung
mit Wolfgang Birkenbusch und Heiner Zieseniß bestellt. Hinter den Gemeindewerken Peiner
Land stehen drei Gesellschafter: Die in der „Energieversorgung Peiner Land“ zusammengeschlossenen Gemeinden Edemissen, Hohenhameln, Ilsede, Lahstedt, Lengede und Wendeburg, die Stadtwerke Peine sowie die EVI. So liegt die Energieversorgung zu einem wesentlichen Teil in kommunalen Händen und die Gemeinden sind an den Gewinnen des neuen
Unternehmens beteiligt.
Darüber hinaus hat die EVI Stromkonzessionen in Baddeckenstedt gewonnen und dort den
Vertrieb von Energieprodukten gestartet. Zeitgleich haben die Netzübernahmeverhandlungen
begonnen. In Baddeckenstedt wird die EVI ein eigenes Kundenbüro eröffnen, um für die Kundinnen und Kunden vor Ort direkt und persönlich ansprechbar zu sein.
Im Februar 2011 schloss die EVI mit den Stadtwerken Bad Salzdetfurth einen Rahmenvertrag
für die Stromlieferung sowie eine Vereinbarung für das Führen eines Strombeschaffungsportfolios inklusive des dazugehörigen Fahrplanmanagements. Im Jahr 2012 wurde diese Zusammenarbeit weiter intensiviert. So können die Stadtwerke Bad Salzdetfurth, die bisher ausschließlich Strom- und Wasserlieferant waren, ihren Kunden durch die Vertriebspartnerschaft
mit der EVI auch ein Erdgasprodukt anbieten.
EVI beliefert deutschlandweit
Das Gewerbekundengeschäft wurde deutschlandweit erweitert, so dass die EVI in allen vier
Regelzonen Deutschlands Bilanzkreise hat, um Kunden mit Energie zu versorgen.
Die EVI hat bei Ausschreibungen über Stromlieferungen für die Jahre 2013 bis 2014 für die
Stadt Ritterhude und Kommunen und Verbände der Landkreise Celle und Uelzen die Zuschläge erhalten. Lieferbeginn war im Januar 2013. Insgesamt liefert die EVI jährlich eine Million
Kilowattstunden (kWh) nach Ritterhude. Hier werden städtische Objekte, wie Schulen, Kindergärten, Behörden und auch die Straßenbeleuchtung durch die EVI mit Strom versorgt. Mit
insgesamt 26,5 Millionen kWh werden zudem öffentliche Einrichtungen und Verbände in den
Kommunen der Landkreise Celle und Uelzen beliefert. Die Liefermenge von 26,5 Millionen
kWh entspricht der Jahresmenge von zirka 10.000 Haushalten.
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Das EVI-Kundenbüro
in Nordstemmen
Ausbau der Eigenerzeugung
Durch die Beteiligung an drei Windkraftanlagen im mecklenburgischen Groß Trebbow hat die
EVI ihren Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromeigenerzeugung weiter gesteigert. Der
Strom aus diesen drei Anlagen genügt rechnerisch für die Versorgung von 3.500 Haushalten.
Die Leistung der neuen Windenergieanlagen in der Nähe von Schwerin beträgt insgesamt
6,15 Megawatt. Pro Jahr werden die Anlagen etwa elf Millionen kWh Strom produzieren. Die
EVI beteiligt sich an dem Windpark im Rahmen der Stadtwerkekooperation TOBI. Die TOBIGruppe, zu der sich regional orientierte Versorgungsunternehmen, die überwiegend aus
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen stammen, zusammengeschlossen haben, betreibt
seit 2009 Windparks in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Deren
Gesamtleistung beträgt zirka 30 Megawatt, der EVI-Anteil sechs Megawatt.
Die EVI hat sich 2011 im Rahmen der Stadtwerkegemeinschaft TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs GmbH & Co. KG an einem hocheffizienten und flexiblen Gas- und DampfturbinenKraftwerk (GuD) in Bremen beteiligt. Innerhalb der Gemeinschaft hat die EVI mit 13 MW und
einer Gesamtinvestitionssumme von etwa EUR 13 Mio. den größten Anteil. Diese Investition
ist aus Sicht der EVI sinnvoll, weil Gaskraftwerke sehr flexibel einsetzbar sind und damit einen
wichtigen Baustein der Energiewende bilden. Denn Gaskraftwerke sind in der Lage, schnell
auf Veränderungen der jeweils aktuellen Einspeisesituation von Wind- oder PV-Anlagen zu
reagieren. Zudem setzen Gaskraftwerke im Vergleich zu der Erzeugung in Kohlekraftwerken
bei der Stromerzeugung nur die Hälfte von CO2 je kWh frei. Heute, im Jahr 2013, ist absehbar,
dass diese Investition aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen sich als kurzfristig nicht
rentabel erweist. Da dies nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen für kommunale Stadtwerke
wie die EVI hat, sondern aufgrund der Bevorzugung von Kohlekraftwerken auch den Ausstoß
von CO2 erhöht und auch die Netzsicherheit senkt, ist die Geschäftsführung der EVI mittlerweile im politischen Raum aktiv und informiert Bundes- und Landtagsabgeordnete in einem
persönlichen Brief über erhebliche Missstände im Kontext der Energiewende.
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Mit der steigenden Anzahl von Fernwärmekunden, die am Wärmeversorgungsnetz des Holzhackschnitzelheizkraftwerkes angeschlossen wurden, konnten 12,1 Millionen kWh Fernwärme, 25,8 Millionen kWh Nahwärme, also insgesamt eine Wärmemenge von 37,9 Millionen kWh
veräußert werden.
Persönliche Nähe durch fachlich kompetente Beratung
Zusätzlich zu den Kundenbüros in Sarstedt und Bockenem hat die EVI im August 2012 ihr
drittes Kundenbüro in der Region, in Nordstemmen eröffnet. So folgt die EVI weiterhin ihrer
Linie, für die Kundinnen und Kunden vor Ort persönlich erreichbar und ansprechbar zu sein.
Das im Jahr 2009 auf Initiative der EVI gegründete Energie-Beratungs-Zentrum (ebz) war
auch 2012 weiter auf der Erfolgsspur. Zahlreiche Unternehmen sowie private Kundinnen und
Kunden nutzten das umfangreiche Beratungsangebot des ebz, welches nochmals deutlich
ausgebaut wurde. Das ebz bietet Dienstleistungen im Bereich der Energieeinsparung und der
Nutzung erneuerbarer Energien. Das Angebot umfasst die Themen: Wärmeschutz bei Gebäuden, Wärmerückgewinnung, Erdgas-, Wasser- und Abwasseranlagen, Wärme- und Kälte­
erzeugungsanlagen, Heizungsanlagen/Nutzung Niedertemperaturwärme, Tarifberatungen,
Elektrotechnische Anlagen, Tageslichtbeleuchtungsanlagen, Optimierung von Betriebsdaten
sowie Umweltberatung und Contracting. Das ebz hat das EVI Energiesparhaus gebaut.
Ein Haus – ein Kraftwerk
Im September 2012 eröffnete die EVI das Energiesparhaus in Ochtersum. Mit dem Energiesparhaus zeigt die EVI, wie man ein ressourcenschonendes Einfamilienhaus in einem konkret
festgelegten Kostenrahmen realisieren kann.
So unterscheidet sich
das EVI-Energiesparhaus von einem konventionellen Haus in
vielerlei Hinsicht: Es
nutzt die zugeführte
Wärme so effizient wie
möglich und reduziert
Eröffnung des EVIEnergiesparhauses
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SWHI Geschäftsbericht 2012
damit die Energieverluste. Diese Einsparungen werden vor allem mit einer optimalen Wärmedämmung, einem ausgeklügelten Be- und Entlüftungssystem und einer effizienten Heiztechnik
erreicht. Die auf dem Hausdach installierte Photovoltaik-Anlage wandelt die Sonnenstrahlung
in elektrische Energie um. Der nicht im Haus benötigte Strom wird in das allgemeine Netz eingespeist. Die Solaranlage liefert das warme Wasser für den täglichen Bedarf.
Seit Oktober ist das EVI-Energiesparhaus regelmäßig zu besichtigen. Gemeinsam mit den
Partnern des ebz finden hier unter anderem Vorträge und Infotage zu den Themenfeldern
Bauen, Energie und Fördermaßnahmen statt.
Noch mehr BioWärme für Hildesheim
Seit November 2012 ist das Holzhackschnitzelheizkraftwerk auf dem Gelände der Stadtwerke
Hildesheim genau ein Jahr im Betrieb. Die Bilanz ist positiv. Bisher zählen unter anderem die
Arneken-Galerie, das Domviertel, die Sparkasse oder auch das Wasserparadies zu den Fernwärmekunden der EVI.
Im Jahr 2012 ist das Rathaus, das Verwaltungsgebäude des Fachbereiches Soziales und Senioren in der Hannoverschen Straße, die Freiherr-vom-Stein-Realschule sowie die Grundschule
Pfaffenstieg an das Hildesheimer Holzheizkraftwerk angeschlossen worden.
Zudem wird die EVI das neue Ibis Styles Hotel, das die gbg am Zingel baut, mit der umweltschonenden BioWärme aus ihrem Holzheizkraftwerk versorgen. Die Verträge dazu wurden im
November 2012 unterschrieben. Die Wärmeleitungen für das Hotel am Zingel werden im Jahr
2013 verlegt. Die Wärmeversorgung des Gebäudes ist dann für das 4. Quartal 2013 geplant.
Auch zwischen Brühl und dem neuen Campus hat die EVI Erweiterungsbauarbeiten für das
Fernwärmenetz durchgeführt. Mit der Verlegung der etwa 450 Meter langen Fernwärmeleitung
werden die Stadtvillen am Weinberg und der neu entstehende Campus zukünftig mit BioWärme versorgt. Zuvor war in diesem Bereich die Friedrich-List-Schule als neuer Hauptabnehmer
der EVI-BioWärme angeschlossen worden.
Versorgungssicherheit durch regelmäßige Investitionen
Die EVI hat im Jahr 2012 durch kontinuierliche Investitionen die Versorgungssicherheit noch
weiter erhöht. Dass sich derartige Investitionen lohnen, zeigt ein Blick auf die Ausfallzeiten im
Bereich der Stromversorgung. So lag die deutschlandweite Ausfallzeit beim Strom bei 15,3
Minuten (Quelle: VKU) für das Jahr 2012. Im Versorgungsgebiet der EVI lag dieser Wert bei gerade einmal fünf Minuten, weil sich die Versorgungsnetze durch die regelmäßigen Investitionen
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SWHI Geschäftsbericht 2012
und Erneuerungsarbeiten in einem guten, zukunftssicheren Zustand befinden. Auch in den
Bereichen Erdgas und Trinkwasser wurden weiterhin Leitungen erneuert und auf den aktuellen
Stand gebracht sowie zahlreiche neue Netzanschlüsse gelegt und saniert.
Im Umspannwerk Hildesheim-Nord wurde die Erneuerung der 20 kV-Schaltanlage fortgesetzt.
Dies umfasste den aufwändigen Umbau der 20 kV-Längstrennung sowie mehrerer Schaltfelder. Statt einem vollständigen Ersatz aller Komponenten wurden durch den Umbau im Retrofit-Verfahren vorhandene Betriebsmittel mit solider Substanz beibehalten und durch den
Einbau neuer, moderner Vakuum-Leistungsschalter, Lasttrennschalter und Steuerungssysteme ergänzt. Durch das Retrofit-Verfahren wurde die langfristige Sicherstellung einer hohen
Anlagenverfügbarkeit und eines hohen Sicherheitsstandards bei gleichzeitig wirtschaftlichen
Umbaukosten gewährleistet. Durch das Doppelsammelschienensystem, den abschnittsweisen
Umbau und den Einsatz von hochqualifiziertem Personal konnte der planmäßige Betrieb des
Umspannwerkes während der gesamten Umbauphase aufrechterhalten werden.
In 2012 wurden mehrere Ortsnetzstationen planmäßig ausgetauscht und durch Stationen mit
modernen, wartungsarmen Betriebsmitteln ersetzt. Zur Erhöhung der Verfügbarkeit im Gewerbegebiet Bavenstedt wurde eine vorhandene Ortsnetzstation durch den Austausch der
Mittelspannungsschaltanlage und den Einbau hochmoderner Schutztechnik zu einer Netzschutzstation umgebaut.
Auch der Trinkwasserhochbehälter Rottsberg wurde im Jahr 2012 modernisiert. Hier wurde
eine Ersatzversorgungsleitung an die Hauptleitung gelegt, so dass der Hochbehälter bei Sanierungsarbeiten vorübergehend umgangen werden kann, ohne dass die Trinkwasserversorgung der Stadt beeinträchtigt wird.
Für ein neues Logistik-Zentrum an der Baurat-Köhler-Straße hat die EVI Versorgungsleitungen
der Sparten Strom, Wasser und Erdgas mit einer Trassenlänge von 685 Metern gelegt. Die
Leitungen dienen sowohl dem Anschluss des Logistik-Zentrums als auch der Versorgung des
gesamten, noch in der Planung
befindlichen, Industriegebietes.
Einen weiteren Baustein zur
Erhöhung der Energieversorgungssicherheit konnte die EVI
durch die Anschaffung eines
Leitungsbau an der
Baurat-Köhler-Straße
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Die Schulprojekte
der EVI
neuen mobilen Notstromaggregates
legen. Bei dem Aggregat
handelt es sich um die
ehemalige Notstromversorgung des Klinikums
Hildesheim in der Renatastraße. Das Aggregat
wurde so umgebaut,
dass es mittels eines speziellen Container-Fahrzeuges der Hildesheimer Feuerwehr für den
mobilen Einsatz verwendet werden kann. Die EVI und die Feuerwehr teilen sich dieses Aggregat.
Erweiterung des Dienstleistungssektors
Das Dienstleistungsgeschäft wurde auf einem konstant hohen Niveau gehalten. So wurden für
technische Dienstleistungen in 2012, ohne die Komponenten Wärme und Photovoltaik, Umsatzerlöse von mehr als EUR 1,2 Mio. gewinnbringend erzielt.
Seit 2010 stellt die EVI Notdienste für die gbg Hildesheim, die Kreiswohnbau Hildesheim GmbH
sowie die Notdienstannahme der Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld bereit. In 2012 ist der Beamtenwohnungsverein dazu gekommen, so dass die EVI nun für alle drei großen Wohnungsbaugesellschaften in der Stadt und dem Landkreis Hildesheim den Notdienst übernimmt.
Transparente Kommunikation und interne Dienstleister
Die Abteilung Öffentlichkeit hat wie in den Jahren zuvor die gesamte interne und externe Kommunikation der Unternehmen der Stadtwerke Hildesheim AG gewährleistet. Zusätzlich wurde
der Internetauftritt der EVI erneuert. Hierbei liegt der Fokus nun stärker auf dem Vertrieb, denn
mithilfe eines Online-Tarifrechners können Kundinnen und Kunden mit nur wenigen Mausklicks
den für sie passenden Tarif heraussuchen und online einen Vertrag abschließen.
Außerdem hat sich die EVI in diesem Jahr noch weiter für die Öffentlichkeit geöffnet und so die
Transparenz und den Informationsfluss weiter erhöht: Neben den bereits seit Jahren erfolgreich stattfindenden umweltpädagogischen Schulprojekten zu den Themen Wasser und Energie werden seit 2012 regelmäßige Besichtigungen des Holzheizkraftwerkes auf dem SWHIBetriebsgelände angeboten. Diese Angebote erfreuen sich einer hohen Nachfrage.
18
SWHI Geschäftsbericht 2012
Der Bereich Service Betriebswirtschaft ist im Konzern der Stadtwerke Hildesheim AG die zentrale Dienstleistungseinheit für das Finanz- und Anlagewesen, das Controlling und die Materialwirtschaft. Die Kunden waren: Stadtwerke Hildesheim AG, SVHI Stadtverkehr Hildesheim
GmbH, RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH, SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH Hildesheim, die EnergieZukunft Hildesheim GmbH, TOBI und die Gemeindewerke Peiner Land.
Innerhalb der EVI wurden die Dienstleistungen im Sinne der Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes diskriminierungsfrei als sogenannte „Shared Services“ erbracht. Die wichtigsten Aufgaben der Abteilung für alle Konzerngesellschaften der Stadtwerke Hildesheim AG
waren die Finanzierung mittels eines zentralen Cash Managements, die Erstellung der Jahresabschlüsse und der Wirtschaftspläne, das Berichtswesen und eine effiziente Beschaffung
der benötigten Waren und Dienstleistungen inklusive Lagerhaltung und Fuhrparkmanagement.
Die Abteilung IV/Organisation hat ein neues IT-Schulungskonzept erarbeitet und umgesetzt.
Das Konzept ist maßgeschneidert, so dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt an den
Funktionen und in den Programmen geschult werden, mit denen sie auch einen Großteil ihrer
Arbeit verbringen. So werden „Streuverluste“ vermieden. Bereits über 100 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer haben das Angebot in Anspruch genommen und die Rückmeldungen sind
durchweg positiv.
Sichere Arbeitsplätze in der Stadt und der Region
Auch im Jahr 2012 spielten die Stadtwerke Hildesheim AG als regionaler Arbeitgeber in der
ersten Liga mit. Insgesamt 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden im gesamten Konzern
neu eingestellt, davon 23 bei der EVI, 13 beim SVHI, 24 bei der VUB, 14 beim RVHI und eine
MItarbeiterin bei der SWHI AG.
Besichtigung des
HHKW
19
SWHI Geschäftsbericht 2012
Der SVHI
Betriebshof
Stadtverkehr Hildesheim
Beim Stadtverkehr Hildesheim (SVHI) wurden umfangreiche Erneuerungs- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Mithilfe von Mitteln des Landes Niedersachsen konnten die Werkstatt, die Verwaltungsräume und die Bus-Waschhalle auf den aktuellen Stand der Technik
gebracht werden. Außerdem wurden die Gebäude an die Fernwärmeleitungen der EVI Energieversorgung Hildesheim angeschlossen und mit BioWärme versorgt. Ein weiterer Hintergrund der Umbauarbeiten ist die Zusammenlegung der Betriebshöfe von SVHI und RVHI auf
einen gemeinsamen Standort. Dies wird im Jahr 2013 umgesetzt.
Möglich wurden die Baumaßnahmen durch das ÖPNV-Konjunkturprogramm des Landes Niedersachsen, in dessen Rahmen Fördermittel in Höhe von gut EUR 3,4 Mio. zur Verfügung
gestellt wurden. Das Land Niedersachsen förderte damit über die Hälfte der Gesamtkosten in
Höhe von über EUR 6 Mio. Die Ziele der Umbauarbeiten waren die energetische Sanierung der
Gebäude und die verbesserte Nutzung vorhandener Flächen.
Die Werkstatt wurde an die aktuellen Anforderungen der SVHI-Flotte angepasst. Anders als
beim Bau des Gebäudes Mitte der 80er Jahre, besteht diese heute ausschließlich aus Niederflurbussen, ein Großteil davon sind Gelenkbusse. Die Arbeitsgruben wurden zur besseren
Arbeit unter den Niederflurfahrzeugen vertieft und das Werkstattgebäude verlängert, so dass
jetzt zwei Gelenkzüge hintereinander hineinpassen. Im Rahmen der energetischen Sanierung
erfolgten die Renovierung der Dächer, die Erneuerung der Gebäudetechnik, die Dämmung
sämtlicher Gebäudeteile und der Einbau neuer Fenster. Auch die Bus-Waschanlage wurde in
diesem Zuge komplett neu errichtet und verfügt jetzt über eine Aufbereitungsanlage für das
Waschwasser.
Die Vorteile dieser Grunderneuerung liegen auf der Hand: Statt immer mehr Kosten durch
kleinere Instandhaltungsarbeiten zu generieren, konnte mithilfe des Landes Niedersachsen
20
SWHI Geschäftsbericht 2012
alles auf einen Schlag erneuert werden, so dass Einzelinvestitionen für punktuelle Instandhaltungsarbeiten entfallen. Dies ist eine Investition in die Zukunft.
Die Zusammenlegung der Betriebshöfe erfolgt aus Gründen einer verbesserten Wirtschaftlichkeit der Betriebe und der Möglichkeit der Nutzung gemeinsamer Ressourcen. Die Liegenschaft
am Bischofskamp, jetziger Hildesheimer Betriebshof des RVHI, soll verkauft werden.
Mobil mit Handicap
Eine besondere Informationsinitiative des SVHI mit dem Motto „Mobil mit Handicap“ richtete
sich an Menschen, die in ihrer körperlichen Mobilität eingeschränkt sind, also vor allem Senioren, Menschen mit Handicap oder Eltern mit Kinderwagen. In Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat der Stadt Hildesheim entstand die Broschüre „Mobil mit Handicap“. Sie enthält
praktische Hinweise rund um das sichere Busfahren, etwa die Nutzung der Klapprampe und
Absenkfunktion, die in den Bussen des SVHI verfügbar sind. Ergänzend wurden im März und
April mehrere Verkehrstrainings für ältere Menschen angeboten. Außerdem waren Experten
des SVHI zusammen mit der Verkehrswacht auf verschiedenen Linien des Stadtverkehrs unterwegs, um über die sichere Mitfahrt in den Linienbussen zu informieren und für spezielle
Fragen gerade der älteren Fahrgäste zur Verfügung zu stehen.
21
SWHI Geschäftsbericht 2012
Der RVHI
Nachtsbus
Regionalverkehr Hildesheim
Beim Regionalverkehr Hildesheim (RVHI) gibt es drei maßgebliche Neuerungen. Zum einen
hat die Stadtwerke Hildesheim AG 45 % ihrer Anteile am RVHI an den Landkreis Hildesheim veräußert. Damit hält der Landkreis nunmehr 75,1 % und die Stadtwerke Hildesheim AG
24,9 % an dem Unternehmen. Durch die neue Anteilssituation ändert sich für die Beschäftigten, die Kunden und Fahrgäste des RVHI nichts. Auch werden Synergien zwischen SVHI und
RVHI weiter genutzt und intensiviert. Dazu gehört die kurzfristig geplante Zusammenführung
der Betriebshöfe beider Verkehrsunternehmen auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke, wobei der RVHI-Betriebshof in Alfeld bestehen bleibt. Die Maßnahme ist ein sinnvoller Schritt zur
langfristigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Der Nacht(s)bus für Nachtschwärmer
Zum anderen hat der RVHI pünktlich zum Light-Night-Shopping am 26. Oktober 2012 im Auftrag des Landkreises Hildesheim ein neues Angebot realisiert: den „Nachtsbus“. Damit haben
RVHI und der Landkreis Hildesheim ein Service-Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner des Kreisgebietes und eine bessere Anbindung an die Stadt Hildesheim umgesetzt. Insgesamt wurden neun Linien eingerichtet, die zusammen 120.000 Einwohner aus dem Umland
erreichen können. Die „Nachtsbusse“ fahren freitags und samstags von 23 Uhr bis 4 Uhr morgens. Der Landkreis möchte mit dem Nachtangebot den Nahverkehr attraktiver gestalten, hat
aber auch eine erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr und einen Rückgang der Unfallzahlen,
insbesondere durch Alkohol am Steuer, im Blick. Der „Nachtsbus“ ist zunächst auf drei Jahre
angelegt. Anhand der Akzeptanz und der tatsächlichen Nachfrage soll das Angebot in dieser
Zeit überprüft und optimiert werden.
Um den neuen „Nachtsbus” bekannt zu machen, wurde das Angebot durch eine Werbekampagne begleitet. Die Entwicklung verschiedener Motive ermöglichte die konkrete Ansprache
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SWHI Geschäftsbericht 2012
der unterschiedlichen Zielgruppen. Eine Internetpräsenz informiert unter www.nachtsbus.de
rund um den Nachtverkehr – ebenso können hier Fahrpläne eingesehen und heruntergeladen
werden. Des Weiteren sind Fahrpläne unter anderem beim Busfahrer, im Kundencenter von
SVHI und RVHI in der Schuhstraße sowie an für den Nachtverkehr besonders interessanten
Einrichtungen verfügbar.
Übernahme der Gemke-Linie
Darüber hinaus hat der RVHI die beiden Linien 2331 Alfeld - Freden - Lamspringe und 2518
Eime - Gronau - Alfeld vom Autobusbetrieb Gemke übernommen. Zeitgleich mit der Einbindung der ehemaligen Gemke-Linien erfolgte eine Umbenennung der Liniennummern. Die Linie
Alfeld - Gronau - Eime hat in diesem Zuge die Liniennummer 67 und die Linie Alfeld - Freden Lamspringe die Liniennummer 68 erhalten.
Wasserparadies Hildesheim
Im Jahr 2012 besuchten insgesamt 393.536 Gäste das Wasserparadies Hildesheim. Davon
entfielen fast 40 % auf den Schul- und Vereinssport. 251.949 öffentliche Badegäste einschließlich Saunabesuchern kamen in das Freizeitbad. Über 50 % der öffentlichen Badegäste stammten aus dem umländigen Einzugsbereich in einem Radius von 60 bis 70 Minuten Autofahrt.
Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das umfangreiche Sport- & Kurs-, Freizeit-, Saunaund Wellnessangebot
des Wasserparadieses
auch überregional einen hohen Bekanntheitsgrad genießt. Die
rege Beteiligung der
Gäste auf der Facebook-Seite des Wasserparadieses im Internet ist ein Beleg für die
hohe Verbundenheit mit
dem Erlebnisbad.
Das Angebot umfasst
Schwimmen,
Baden,
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Schwimmkurse, Aquafitnesskurse, Sauna, Wellness, Gastronomie, Kosmetik und vieles mehr.
Eine sozialverträgliche und faire Preisgestaltung steht bei allen Angeboten des Bades im Vordergrund.
Regelmäßige Modernisierung
Ende August 2012 nutzte die Stadtwerke Hildesheim AG eine zweiwöchige Schließungszeit,
um das Wasserparadies instand zu setzen, zu sanieren und zu modernisieren. Vieles geschah
dabei „hinter den Kulissen" und war für die Besucherinnen und Besucher nicht sichtbar. So
wurden während der Umbauphase die technischen und baulichen Anlagen mit dem Ziel einer
zusätzlichen Einsparung von Energie und Wasser sowie einer Verbesserung der Anlagennutzung und der Werterhaltung des Erlebnisbades weiter optimiert. So konnte die Effizienz des
Sport- und Freizeitbades noch weiter erhöht und die Technik auf den aktuellen Stand gebracht
werden.
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand regelmäßig über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche Geschäftsvorgänge unterrichtet worden. Anhand der Berichte
und der erteilten Auskünfte hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum
31. Dezember 2012 sowie der Lagebericht der Stadtwerke Hildesheim AG und des Konzerns
sind unter Einbeziehung der Buchführung von der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
AG geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratmitgliedern ausgehändigt. Der Aufsichtsrat hat zustimmend von dem Ergebnis der Prüfung Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und die Lageberichte geprüft. Bei den Beratungen des Aufsichtsrates über diese Vorlagen hat der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat
erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen
den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und die Lageberichte zu erheben sind. Er billigt
den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Mit den Lageberichten und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens ist der
Aufsichtsrat einverstanden.
Für ihre im Geschäftsjahr 2012 geleistete Arbeit spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand und
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung aus.
Hildesheim, 25. Juni 2013
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Christof Engelke
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SWHI Geschäftsbericht 2012
KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2012
Stadtwerke Hildesheim AG
1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Rahmenbedingungen
Die Stadtwerke Hildesheim AG (im Folgenden „SWH AG“) fungiert als Holding für ihre Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Ganz oder mehrheitlich im Besitz der SWH AG befinden sich unmittelbar die EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden
„EVI“) (74,8 %), die EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH (74,8 %), die SVHI
Stadtverkehr Hildesheim GmbH (im Folgenden „SVHI“) (100,0 %) und die SWH Verwaltungsund Betriebs-GmbH Hildesheim (Betreibergesellschaft des Wasserparadieses) (im Folgenden
„VuB“) (100,0 %). Mittelbar über die EVI befinden sich mehrheitlich im Besitz der SWH AG die
ebz Energie-Beratungs-Zentrum GmbH (70,0 %) sowie die EnergieZukunft Hildesheim GmbH
(im Folgenden „EZHI“) mit 65,0 %.
Die energiepolitischen Rahmenbedingungen befinden sich weiterhin in einem beschleunigten Veränderungsprozess. Im Jahr 2011 wurden im Bundeskabinett unter dem Eindruck der
Kernkraftwerkskatastrophe in Fukushima Beschlüsse zur Energiewende neu gefasst. Das
Eckpunktpapier beinhaltet unter anderem den vollständigen schrittweisen Ausstieg aus der
Stromerzeugung auf Basis der Kernkraftwerkstechnologie bis spätestens Ende 2022. Weitere
Ziele des Energiekonzeptes sind eine verbesserte Energieeffizienz sowie der beschleunigte
Umstieg auf die erneuerbaren Energien. Der Primärenergieverbrauch soll bis zum Jahr 2020
um 20 % und bis zum Jahr 2050 um 50 % sinken. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll
bis 2050 auf 60 % ausgebaut werden. Die klimaschädlichen Treibhausgase sollen gegenüber
dem Basisjahr 1990 bis zum Jahr 2020 um 40 % und bis zum Jahr 2050 um 80–95 % gesenkt
werden.
Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2012 im Vergleich zum historisch niedrigsten Stand im
Vorjahr um 0,9 % gestiegen (i. Vj. Senkung um 5,3 %). Insgesamt erreichte der Verbrauch ein
Niveau von 13.645 Petajoule (PJ) (i. Vj. 13.374 PJ) beziehungsweise 465,6 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten (t SKE) (i. Vj. 456,3 Mio. t SKE).
Im Zuge des geringen gesamtwirtschaftlichen Wachstums ist die Verbrauchsentwicklung ganz
wesentlich von der kühleren Witterung beeinflusst. Über das Jahr gerechnet waren die Gradtagszahlen 2012 um rund 8,4 % höher als im von äußerst milder Witterung bestimmten Jahr
2011. Insbesondere die Monate Februar, April und Juni sowie Oktober und Dezember waren
kühler als im Vorjahr. Der langjährige Durchschnitt wurde hingegen um 4,0 % unterschritten.
Bereinigt um den Temperatureinfluss verringerte sich der Rückgang des Primärenergieverbrauches wiederum um 0,8 % (i. Vj. 1,0 %). Dementsprechend ist die Energieproduktivität um
1,5 % (i. Vj. 3,0 %) höher als im Vorjahr.
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Der gesamte Rechtsrahmen für den Öffentlichen Personennahverkehr ist geprägt von einer
Vielzahl nationaler und europäischer Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Sonderbestimmungen. Beispielhaft sind hier das Personenbeförderungsgesetz, das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), die Vergaberichtlinien der Europäischen Union, das Entflechtungsgesetz und nicht zuletzt die am 3. Dezember 2009 in Kraft getretene EU-Verordnung
1370/2007 zu nennen. Den beihilfe-, steuer- und vergaberechtlichen Bestimmungen der EUVerordnung standen bislang die Regelungen des deutschen PBefG gegenüber. Es war daher
unerlässlich, dass die Inkompatibilitäten zwischen der EU-Verordnung 1370/2007 und dem
PBefG und die damit verbundenen Rechtsrisiken und Rechtsunsicherheiten beseitigt werden.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wurde im Juni 2011 veröffentlicht und im Jahr 2012 im Bundestag und
Bundesrat beraten und beschlossen. Das neue PBefG ist am 1. Januar 2013 in Kraft getreten
und hat die bestehenden Inkompatibilitäten beseitigt und die Vorgaben der EU-Verordnung
1370/2007 in nationales Recht transformiert.
Geschäftsbedingungen
Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt durch einen geringeren Ergebnisbeitrag der EVI und einem gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhten Verlust der SVHI. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass das Vorjahresergebnis des SVHI durch Sondereinflüsse einmalig positiv beeinflusst war.
Wie in den Vorjahren leistete die EVI mit EUR 9,5 Mio. (i. Vj. EUR 10,1 Mio.) den größten positiven Ergebnisbeitrag. Ihr Geschäftsjahr war geprägt durch eine Erhöhung der Absatzmengen
sowohl beim Strom als auch beim Gas, letzteres vor allem witterungsbedingt. Hierbei blieb die
absolute Marge jedoch auf Vorjahresniveau. Kostensteigerungen, insbesondere beim Personalaufwand, konnten dabei nicht vollständig am Markt durchgesetzt werden. Hinzu kommt eine
weiterhin hohe Investitionstätigkeit in den Bereichen Fernwärme und Erzeugung. Um die Innenfinanzierungskraft der EVI zu steigern, wurde vom Jahresüberschuss in Höhe von EUR 9,5 Mio.
(i. Vj. EUR 10,1 Mio.) ein Betrag von EUR 2,0 Mio. thesauriert und in die Rücklagen eingestellt.
Der Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme der SVHI liegt mit EUR 2,9 Mio. deutlich über dem
des Vorjahres von EUR 1,5 Mio. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Ergebnis des Vorjahres durch einmalige positive Sondereffekte geprägt war, die im Zusammenhang mit Erträgen
aus dem Zuschuss der LNVG zur Grunderneuerung des Betriebshofes und der Auflösung von
Rückstellungen standen. Ähnliche Effekte waren im Geschäftsjahr 2012 nicht zu verzeichnen.
Die Grunderneuerung des Betriebshofes konnte im Jahr 2012 in den wesentlichen Bereichen
fertiggestellt werden. Für das Jahr 2013 stehen noch die Installation einzelner Komponenten
der Betriebstechnik sowie Restarbeiten an.
Bezüglich des Verlustes der VuB ist ein gegenüber dem Vorjahr geringerer Jahresfehlbetrag
vor Verlustübernahme von EUR 0,8 Mio. (i. Vj. EUR 1,1 Mio.) zu verzeichnen. Besucherzahlen
auf Vorjahresniveau, Umsatzsteigerungen bei den Dienstleistungstätigkeiten sowie geringere
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SWHI Geschäftsbericht 2012
sonstige betriebliche Aufwendungen führten zu einem verbesserten Ergebnis gegenüber dem
Vorjahr.
Die SWH AG hat im April 2012 45,1 % ihrer Anteile an der RVHI an den Landkreis Hildesheim
veräußert, so dass sich zukünftig eine Verteilung von 75,1 % für den Landkreis Hildesheim und
24,9 % für die SWH AG ergibt. Die Übertragung der Anteile erfolgt rückwirkend zum 1. Januar
2012. Im Zuge der Anteilsreduzierung wird die RVHI im Konzernabschluss 2012 erstmals als
assoziiertes Unternehmen konsolidiert und nicht mehr im Rahmen der Vollkonsolidierung.
2. Personal und Organisation
Um den weiterhin steigenden Anforderungen des Wettbewerbs gerecht zu werden, ist die Sicherung und Erweiterung der fachlichen Kompetenzen der Mitarbeiter von erheblicher Bedeutung. Durch sich weiterhin verändernde gesetzliche Rahmenbedingungen werden die Anforderungen an die Mitarbeiter stetig steigen. Zusätzlich bringen neue Geschäftsfelder, wie Wärme,
Contracting und technische Dienstleistungen, neue Herausforderungen mit sich. Im Rahmen
von internen und externen Weiterbildungsmaßnahmen wird den Mitarbeitern die Gelegenheit
zur Entwicklung ihrer beruflichen Qualifikationen gegeben. Ein moderner, offener, teamorientierter Führungsstil fördert das eigenverantwortliche Handeln und die Motivation der Mitarbeiter und bildet die Basis unserer erfolgreichen Zusammenarbeit.
Die Unternehmen des Konzerns Stadtwerke Hildesheim werden auch weiterhin jungen Menschen einen attraktiven Ausbildungsplatz anbieten. Damit wird dem erkennbaren Fachkräftemangel entgegengewirkt und den Auszubildenden nach Abschluss ihrer Ausbildung ein zukunftsorientierter Arbeitsplatz angeboten. Inklusive der Besetzung des Ausbildungsjahrgangs
2012 sind im Konzern nunmehr 23 Auszubildende angestellt.
Die im Jahresdurchschnitt beschäftigte Mitarbeiteranzahl im Konzern betrug im Jahr 2012 459
(i. Vj. 577). Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch die Nichtberücksichtigung der Mitarbeiter
des RVHI die Vergleichbarkeit zum Vorjahr nur eingeschränkt möglich ist. Im Zuge der Konsolidierungskreisänderung hat sich der Personalaufwand um 8,4 % auf EUR 23,8 Mio. (i. Vj.
EUR 25,9 Mio.) reduziert.
3. Geschäftsverlauf 2012
3.1 Ertragslage
Ertragslage Konzern gesamt
Der Konzernüberschuss nach Drittanteilen beträgt EUR 2,3 Mio. nach EUR 3,7 Mio. im Vorjahr.
Damit liegt das Ergebnis ca. 35 % unter dem Durchschnitt der Konzernüberschüsse der letzten
fünf Jahre.
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Die Konzernumsatzerlöse erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr trotz der Konsolidierungsänderung des RVHI um EUR 3,6 Mio. auf EUR 129,8 Mio., bedingt durch höhere Strom- und
Gaserlöse. Ursächlich hierfür sind sowohl Mengen- als auch Preiseffekte.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere aufgrund der periodenfremden Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von EUR 4,8 Mio.
auf EUR 7,2 Mio.
Der Materialaufwand erhöhte sich aufgrund höherer Bezugsmengen und Preiserhöhungen im
Strom- und Gasbereich um EUR 8,9 Mio. auf EUR 83,0 Mio. Gegenläufig wirkten die verringerten Aufwendungen für bezogene Leistungen im Zuge von Sanierungsarbeiten im Netz der EVI.
Die Abschreibungen reduzierten sich um 7,0 % auf EUR 7,8 Mio. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen die Konsolidierungskreisveränderung.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um EUR 0,9 Mio. auf EUR 16,6 Mio.
Neben der Konzessionsabgabe von EUR 5,8 Mio. (i. Vj. EUR 5,8 Mio.) sind vor allem Aufwendungen für Reparaturen und Wartungskosten von EUR 3,2 Mio. zu verzeichnen. Buchverluste
aus der Konsolidierungskreisänderung des RVHI resultierend führten zu einmaligen Aufwendungen von EUR 0,4 Mio.
Durch eine erhöhte Kreditinanspruchnahme stiegen die Zinsen und ähnliche Aufwendungen
auf EUR 1,3 Mio. (i. Vj. EUR 1,0 Mio.).
Bereich Energie- und Wasserversorgung
Der Gesamtumsatz der EVI ist im Geschäftsjahr 2012 um EUR 11,9 Mio. (11,1 %) auf EUR 119,0
Mio. gestiegen. Darin enthalten ist mit EUR 10,6 Mio. die Vereinnahmung der EEG-Umlage,
die im Zuge des gesetzlichen Abrechnungsmechanismus an die Übertragungsnetzbetreiber
weitergereicht wird. Insgesamt konnte dabei ein Jahresüberschuss von EUR 9,5 Mio. (i. Vj.
EUR 10,1 Mio.) erzielt werden. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 8,0 % (i. Vj. 9,4 %).
Das Ergebnis liegt damit um EUR 1,1 Mio. unter dem Planwert von EUR 10,6 Mio. Ursächlich
hierfür sind trotz erhöhter Abgabemengen sowohl beim Strom als auch beim Erdgas die in
beiden Sparten zu verzeichnenden geringeren Margen gegenüber dem Plan. Im Vergleich
zum Vorjahr konnte die Rohmarge indes um EUR 0,1 Mio. erhöht werden. Die Effekte aus der
Rückrechnung lagen in 2012 mit einer Erlöserhöhung von EUR 0,2 Mio. auf dem Niveau des
Vorjahres.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere
aufgrund der periodenfremden Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von
EUR 3,6 Mio. (i. Vj. EUR 0,4 Mio.).
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Der Materialaufwand erhöhte sich aufgrund gestiegener Bezugsmengen sowie Preiserhöhungen um EUR 12,8 Mio. auf EUR 79,3 Mio. Die Bezugsaufwendungen für Gas erhöhten sich von
EUR 20,6 Mio. auf EUR 24,7 Mio., die Bezugsaufwendungen für Strom von EUR 27,5 Mio. auf
EUR 30,9 Mio. Davon entfallen bereits EUR 10,6 Mio. (i. Vj. EUR 10,1 Mio.). auf die EEG-Umlage.
Im Zuge der über dem langjährigen Durchschnitt liegenden Investitionstätigkeit stiegen die
Abschreibungen um 3,3 % auf EUR 5,0 Mio.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um EUR 0,3 Mio. auf EUR 14,0 Mio.
Neben der Konzessionsabgabe von EUR 5,7 Mio. (i. Vj. EUR 5,8 Mio.) waren vor allem Aufwendungen für Mieten, Pachten und Nebenkosten von EUR 1,2 Mio. (i. Vj. EUR 1,1 Mio.), für
Konzernumlagen von EUR 0,8 Mio. (i. Vj. EUR 0,8 Mio.), für Prüfungs- und Beratungskosten
von EUR 0,8 Mio. (i. Vj. EUR 0,6 Mio.) und für Abschreibungen auf Forderungen sowie Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen auf Forderungen von EUR 0,7 Mio. (i. Vj. EUR 0,5 Mio.)
zu verzeichnen.
Den größten Ergebnisbeitrag lieferte mit EUR 6,6 Mio. (i. Vj. EUR 4,9 Mio.) die Gassparte,
gefolgt von den sonstigen Tätigkeiten mit EUR 2,8 Mio. (i. Vj. EUR 1,9 Mio.) und der mit Sondereffekten belastete Stromsparte mit EUR 0,1 Mio. (i. Vj. EUR 3,2 Mio.).
Nachdem in den letzten sieben Jahren die Gesamtabgabe in der Sparte Strom kontinuierlich
gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, konnte dieser Trend im Jahr 2012 gestoppt werden. Die
Gesamtabgabe stieg um 11,7 % auf 309,3 Mio. kWh (i. Vj. 276,8 Mio. kWh). Zuwächse waren
sowohl bei den Privat- als auch bei den Geschäftskunden zu verzeichnen. Dabei überstiegen
die Zuwächse außerhalb des Konzessionsgebietes erstmals die Verluste im Stadtgebiet Hildesheim, insbesondere im Bereich der Geschäftskunden. Im Bereich der Tarifkunden war ein
Mengenzuwachs gegenüber dem Vorjahr von 1,5 %, bei den Geschäftskunden von 18,6 % zu
verzeichnen. Der Umsatz der Stromsparte, bereinigt um die Stromsteuer, ist sowohl mengenals auch preisbedingt um 9,1 % auf EUR 60,7 Mio. (i. Vj. EUR 55,6 Mio.) gestiegen. Belastungen durch die Bildung einer Drohverlustrückstellung in Höhe von EUR 2,4 Mio. für Risiken aus
Stromerzeugungsprojekten führten zu einem deutlich reduzierten Jahresüberschuss von EUR
0,1 Mio. (i. Vj. EUR 3,2 Mio.).
Entsprechend der Entwicklung des Stromabsatzes haben sich auch die Strombezugsmengen
gegenüber dem Vorjahr erhöht. Den wesentlichen Anteil an den Bezugsmengen hat mit 98,4 %
(i. Vj. 96,0 %) weiterhin der Fremdbezug. Die mittel- bis langfristige Strombeschaffung erfolgt
seit dem 1. Januar 2011 im Rahmen eines eigenen Bilanzkreises durch Abschluss entsprechender Stromtermingeschäfte (OTC-Forwards).
In der Sparte Gas hat sich die Gesamtabgabe vor allem witterungsbedingt um 6,9 % auf 753,1
Mio. kWh (i. Vj. 704,7 Mio. kWh) erhöht. Der um 11,5 % erhöhten Abgabemenge an Privatkun30
SWHI Geschäftsbericht 2012
den steht eine um 7,9 % reduzierte Menge für den Bereich der Geschäftskunden gegenüber.
Der Umsatz erhöhte sich aufgrund zusätzlicher Preiseffekte um 17,2 % auf EUR 40,3 Mio.
(i. Vj. EUR 34,4 Mio.). Im Zuge von periodenfremden Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von EUR 2,6 Mio. erhöhte sich der Jahresüberschuss der Gassparte im
Berichtsjahr 2012 auf EUR 6,6 Mio. (i. Vj. EUR 4,9 Mio.).
Analog zum Absatz erhöhte sich auch der Gasbezug gegenüber dem Vorjahr um 7,4 %.
Im Zuge der Investitionen in mehrere Blockheizkraftwerke und in das Fernwärmeleitungsnetz
sowie auf Grund der gegenüber dem Vorjahr kälteren Witterung konnte der Absatz der Wärmelieferungen deutlich um 63,6 % auf 37,9 Mio. kWh (i. Vj. 23,2 Mio. kWh) erhöht werden. Dabei
entfallen 25,8 Mio. kWh auf Nahwärmelieferungen sowie 12,1 Mio. kWh auf Fernwärmelieferungen. Die Fernwärme wird dabei über die Tochterfirma EnergieZukunft Hildesheim GmbH,
Hildesheim (im Folgenden „EZHI“), im Rahmen eines Holzheizkraftwerkes erzeugt. Im Zuge
der im Geschäftsjahr noch zu verzeichnenden Anlaufkosten im Fernwärmebereich wird für die
Wärmesparte ein Fehlbetrag von EUR 0,2 Mio. ausgewiesen (i. Vj. Fehlbetrag EUR 0,3 Mio.).
Bereich Öffentlicher Personennahverkehr
Das Ergebnis der SVHI weist einen Fehlbetrag vor Verlustübernahme von EUR 2,9 Mio. aus
und liegt damit geringfügig über dem geplanten Fehlbetrag gemäß Wirtschaftsplan von EUR
2,8 Mio. Im Vergleich gegenüber dem von Sondereffekten beeinflussten Jahresergebnis des
Vorjahres hat sich der Fehlbetrag um EUR 1,4 Mio. erhöht. Das Vorjahresergebnis war dabei
insbesondere durch ein hohes periodenfremdes Ergebnis von EUR 0,8 Mio., bedingt durch
die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von EUR 0,8 Mio. geprägt. Das ordentliche Unternehmensergebnis hat sich vor allem auf Grund des deutlich erhöhten Personalaufwands und
erhöhter sonstiger betrieblicher Aufwendungen verschlechtert.
Der Gesamtumsatz ist auf Grund der geringeren Beförderungszahlen geringfügig auf EUR
11,375 Mio. (i. Vj. EUR 11,389 Mio.) zurückgegangen. Die mit der Entwicklung der Beförderungszahlen einhergehenden verringerten Verkehrseinnahmen von EUR 9,3 Mio. (i. Vj. EUR
9,4 Mio.) konnten durch erhöhte Erlöse aus Busvermietungen von EUR 1,0 Mio. (i. Vj. EUR
0,9 Mio.) kompensiert werden. Gegenläufig wirkten sich jedoch geringere Werkstatterträge
aus. Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich auf
EUR 0,9 Mio. (i. Vj. EUR 1,7 Mio.). Die Vorjahreserträge waren durch periodenfremde Erträge,
insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen, geprägt.
Der Materialaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr auf EUR 4,8 Mio. (i. Vj. EUR 4,9 Mio.)
verringert. Ursächlich hierfür sind geringere Aufwendungen für fremdvergebende Fahrleistungen,
bedingt durch eine geringere Anmietung von Verkehrsleistungen. Darüber hinaus haben sich die
sonstigen Materialverbräuche ebenfalls gegenüber dem Vorjahr verringert. Gegenläufig wirkten
sich die wiederum gestiegenen Treibstoffkosten von EUR 1,7 Mio. (i. Vj. EUR 1,6 Mio.) aus.
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Bedingt durch eine Erhöhung des durchschnittlichen Mitarbeiterbestands und periodenfremder
Aufwendungen haben sich die Personalaufwendungen um EUR 0,2 Mio. auf EUR 5,9 Mio.
erhöht. Damit einher geht auch die Zunahme der eigenen Fahrleistungen und die Verringerung
der angemieteten Verkehrsleistungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind vor
allem im Zuge erhöhter Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen, bedingt durch die
Grundsanierung des Betriebshofes, auf EUR 2,6 Mio. (i. Vj. EUR 2,4 Mio.) gestiegen.
Übriger Geschäftsbereich
Das Ergebnis der VuB weist einen Fehlbetrag vor Verlustübernahme von EUR 0,8 Mio. aus
und liegt damit um 25,3 % deutlich unter dem Fehlbetrag des Vorjahres von EUR 1,1 Mio.
Die Ergebnisverbesserung wurde im Wesentlichen durch zwei Effekte verursacht. Neben der
Steigerung der Umsatzerlöse konnten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduziert
werden. Letzteres resultiert u.a. aus einer geringeren Pacht im Zuge einer gutachterlichen
Neubewertung des Pachtzinses. Gegenläufig wirkte sich der gegenüber dem Vorjahr erhöhte
Materialaufwand, insbesondere im Bereich der Fremdleistungen, aus.
Der Gesamtumsatz ist im Geschäftsjahr 2012 um EUR 0,3 Mio. (14,1 %) auf EUR 2,3 Mio.
gestiegen. Die Besucherzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um 0,5 % auf
251.949 erhöht (i. Vj. 250.790). Die Umsatzsteigerung ist bei nahezu konstanten Besucherzahlen auf Preiseffekte sowie auf die erstmals für ein gesamtes Kalenderjahr angebotenen
Dienstleistungen zurückzuführen.
Das Ergebnis der EZHI weist einen Fehlbetrag von EUR 0,5 Mio. aus. Der Fehlbetrag liegt
damit um EUR 0,4 Mio. über dem Planwert von EUR 0,1 Mio. Ursächlich hierfür ist, dass durch
Minderabnahmen der durch die EVI kontrahierten Fernwärmekunden der ursprünglich geplante Wärmeabsatz von 20,3 Mio. kWh nicht erreicht werden konnte. Die tatsächliche Abnahmemenge betrug indes 14,5 Mio. kWh. Hinzu kommt, dass sich während der Leistungsfahrt
des ORC-Modules gezeigt hat, dass die vertraglich zugesicherte Leistung des ORC-Modules
derzeitig nicht erreicht wird. Damit konnten die kalkulierten Stromerlöse nicht in voller Höhe
generiert werden.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1,3 Mio. (i. Vj. EUR 0,3 Mio.)
erwirtschaftet. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von EUR 0,9 Mio.
(i. Vj. EUR 0,2 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Beschaffungskosten für Holzhackschnitzel,
Gas und Strom.
3.2 Vermögenslage
Im Berichtsjahr 2012 wurden Investitionen in einer Gesamthöhe von EUR 13,6 Mio. (i. Vj. EUR
23,1 Mio.) getätigt. Hiervon entfielen auf die EVI EUR 8,3 Mio. (i. Vj. EUR 15,6 Mio.), auf die
SVHI EUR 3,5 Mio. (i. Vj. EUR 1,8 Mio.), auf die EZHI EUR 1,1 Mio. (i. Vj. EUR 4,6 Mio.) und
auf die SWH AG EUR 0,7 Mio. (i. Vj. EUR 1,1 Mio.). Die Investitionen wurden aus dem Cash
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SWHI Geschäftsbericht 2012
Flow der laufenden Geschäftstätigkeit sowie durch Aufnahme von Finanzkrediten in Höhe von
EUR 5,7 Mio. finanziert.
Die Bilanzstruktur weist eine Deckung des Anlagevermögens durch das Eigenkapital (nach Abzug der vorgeschlagenen Ausschüttungen), durch Zuschüsse und durch langfristiges Fremdkapital in Höhe von 79,2 % (i. Vj. 80,4 %) aus. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich trotz des
positiven Jahresergebnisses aufgrund der höheren Bilanzsumme und der Konsolidierungskreisänderung auf 37,3 % (i. Vj. 38,6 %).
Die Bilanzsumme des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um EUR 3,4 Mio. auf
EUR 126,3 Mio. gestiegen.
Auf der Aktivseite ist im Wesentlichen das Anlagevermögen gestiegen. Die immateriellen
Vermögensgegenstände erhöhten sich vor allem durch die geleisteten Anzahlungen für ein
Strombezugsrecht um EUR 2,1 Mio. Investitionen in das Sachanlagevermögen betrafen vor
allem das Fernwärmeleitungsnetz sowie die Grunderneuerung des Betriebshofes des SVHI.
Die Finanzanlagen erhöhten sich vor allem durch Eigenkapitalzuführungen bei der TOBI Gaskraftwerksbeteiligungs GmbH & Co. KG, Hildesheim (im Folgenden „TOBI Gas“) und TOBI
Wind um EUR 1,3 Mio. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind durch die im
Vergleich zum Vorjahresquartal höheren Umsätze im 4. Quartal 2012 um EUR 1,0 Mio. erhöht.
Auf der Passivseite hat sich der Sonderposten für Zuschüsse Dritter im Zuge der vereinnahmten Investitionszuschüsse für die Grunderneuerung Betriebshof SVHI und den Fernwärmeleitungsbau um EUR 2,5 Mio. erhöht. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind
im Zuge weiterer Darlehensaufnahmen um EUR 4,5 Mio. auf EUR 31,0 Mio. gestiegen. Die
sonstigen Rückstellungen verringerten sich auf EUR 8,4 Mio. (i. Vj. EUR 15,7 Mio.). Die Verringerung der Rückstellungen betrifft mit EUR 3,7 Mio. insbesondere die Rückstellungen für
ausstehende Rechnungen sowie mit EUR 1,2 Mio. die Regulierungskonten für Gas und Strom.
Im Gegensatz dazu sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR 7,2
Mio. auf EUR 14,4 Mio. gestiegen. Die sonstigen Verbindlichkeiten sind auf Grund geringerer
Steuerverbindlichkeiten von EUR 0,7 Mio. (i. Vj. EUR 3,0 Mio.) auf EUR 3,5 Mio. (i. Vj. EUR
5,9 Mio.) gesunken.
3.3 Finanzlage
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug EUR 8,9 Mio. (i. Vj. EUR 10,4 Mio.). Die
Auszahlung der Dividende an die Stadt Hildesheim in Höhe von EUR 2,2 Mio. bzw. die Ausschüttung an den Minderheitsgesellschafter in Höhe von EUR 2,5 Mio. sowie Auszahlungen
für Investitionen von EUR 13,6 Mio. konnten im Wesentlichen durch die Einzahlungen aus der
Aufnahme von Finanzkrediten in Höhe von EUR 5,7 Mio. und dem Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit finanziert werden. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit betrug insgesamt EUR - 0,3 Mio. (i. Vj. EUR 16,2 Mio.).
33
SWHI Geschäftsbericht 2012
Im Zuge des im Konzern implementierten Cash Poolings wird die von den Tochtergesellschaften erwirtschaftete Liquidität grundsätzlich an die SWH AG überstellt. Der Finanzmittelfonds
(inkl. der Kontokorrentverbindlichkeiten) verringerte sich zum Bilanzstichtag um EUR 0,9 Mio.
auf EUR 3,8 Mio.
4. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2012
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2012 hat es
nicht gegeben.
5. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
5.1 Risikomanagementsystem
Die Steuerung von Chancen und Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung. Für die Konzernunternehmen ist ein Risiko- und Chancenmanagementsystem implementiert. Mit diesem System werden die Unternehmensleitungen in die Lage versetzt,
frühzeitig Risiken zu erkennen und gegenzusteuern sowie Chancen zu identifizieren und zu
realisieren.
Der Risiko- und Chancenmanagementprozess unterliegt einer periodischen Erfassung, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Chancen und Risiken. Die Risiken werden dabei
von den einzelnen Fachbereichen identifiziert und quantifiziert. Dabei werden das Risiko, die
Risikoursache, die Schadenshöhe, die Eintrittswahrscheinlichkeit, Frühwarnindikatoren sowie
Steuerungsmaßnahmen dokumentiert. So können frühzeitig Informationen über Risiken und
Chancen und die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen bewertet werden.
Allgemein sind im Branchenumfeld der Konzernunternehmen steigende Unsicherheiten im
Vergleich zu früheren Geschäftsjahren zu beobachten. Trotz dieser Entwicklung gibt es keine
Anhaltspunkte dafür, dass einzelne Risiken den Fortbestand eines Konzernunternehmens im
Berichtszeitraum gefährdet haben oder zukünftig gefährden könnten. Die wesentlichen Risikofaktoren resultieren aus dem Witterungsverlauf, Preisfluktuation auf den Beschaffungs- und
Absatzmärkten, Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Eingriffen von Regulierungsbehörden.
5.2 Chancen und Risiken des Bereiches Energie- und Wasserversorgung
Regulatorische Risiken
Seit dem 1. Januar 2009 werden die zulässigen Netzentgelte von Strom- und Gasnetzbetreibern durch die Anreizregulierung bestimmt. Im Rahmen dieses Regulierungsregimes hat die
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Bonn (im
34
SWHI Geschäftsbericht 2012
Folgenden „BNetzA“), im Zuge der ersten Anreizregulierungsperiode die Netzentgelte für den
Bereich Gasverteilung bis 2012 und Stromverteilung bis 2013 festgelegt. Regulierungsrisiken
werden insbesondere im Zuge der Kostenprüfung der BNetzA zur Regulierungsperiode ab
2013 (Gasverteilung) und 2014 (Stromverteilung) gesehen. Die im Rahmen der zweiten Anreizregulierungsperiode absehbare Entwicklung der zukünftigen Erlösobergrenzen stellt für die
EVI eine große wirtschaftliche Herausforderung dar. Die Auswirkungen der Regulierung sollen
durch Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Effizienzverbesserung begrenzt werden. Hierbei ist es aber wichtig, einen effizienten, aber dennoch qualitativ hochwertigen und sicheren
Netzbetrieb zu gewährleisten. Die Regulierung darf Investitionen in den für eine erfolgreiche
Energiewende dringend notwendigen Netzausbau nicht behindern.
Chancen und Risiken aus dem Vertrieb
Aufgrund steigender Wettbewerbsintensität im Strom- und Erdgasgeschäft ergeben sich potentielle Absatzrisiken. Insbesondere im Erdgasbereich ist eine steigende Anzahl an Wettbewerbern im Netzgebiet der EVI zu beobachten. Der damit einhergehende verstärkte Preiskampf und eine steigende Wechselbereitschaft der Kunden können zu Margenverlusten
führen. Diesem Risiko wird durch attraktive und marktgerechte Produkte sowie einem flexiblen
Beschaffungsmanagement entgegengewirkt. Eine zielgruppenorientierte Ansprache der Kunden soll die Verbundenheit zum örtlichen Grundversorger EVI stärken. Darüber hinaus können
steigende Beschaffungskosten ebenfalls zu einem Ertragsrückgang im Vertrieb führen, wenn
diese Kostensteigerungen nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können.
Neben den marktbedingten Vertriebsrisiken bestehen darüber hinaus noch klimabedingte
Absatzrisiken im Erdgas- und Wärmebereich. Insbesondere der Witterungsverlauf während
der Heizperiode ist ein entscheidender Faktor für die Vertriebsmengen in diesen Sparten.
Mittel- bis langfristig kann auch ein verändertes Abnahmeverhalten im Zuge durchgeführter
energetischer Effizienzmaßnahmen (Wärmedämmung) oder veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu Mengenreduzierungen führen. In diesem Kontext hat das Europäische
Parlament die neue EU-Energieeffizienzrichtlinie im September 2012 verabschiedet. Ziel der
Energieeffizienzrichtlinie ist es, den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 um 20 % zu
senken. Im Rahmen dieser Einsparziele sollen Energieverteiler oder Energieeinzelhandelsunternehmen verpflichtet werden, ab dem Jahr 2014 jährlich Energieeinsparprojekte in Höhe von
1,5 % des im Vorjahr realisierten Energieeinsatzvolumens nachzuweisen. Die notwendige Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht lässt den einzelnen Mitgliedsstaaten Spielraum
für die Ausgestaltung der konkreten Verpflichtungen. Wenn diese Transformation in nationales
Recht erfolgt ist, bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Einsparverpflichtung auf die
wirtschaftliche Entwicklung der EVI hat.
Weitere Preisrisiken können sich aus kartellrechtlichen Prüfungen und Feststellungen ergeben. Um diesem entgegenzuwirken, verfolgt die EVI die Strategie, auch zukünftig nachvollziehbare und angemessene Preise zu erheben.
35
SWHI Geschäftsbericht 2012
Der Wettbewerb im Strom- und Gasvertrieb bietet der EVI aber auch grundsätzlich die Möglichkeit und Chance, die Versorgung von Kunden auch außerhalb des Versorgungsgebietes
Stadt Hildesheim vorzunehmen. Chancen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung bestehen
vor allem darin, die Neukundenakquisition weiter auszubauen und zu optimieren, insbesondere
in der örtlichen Nähe zur Stadt Hildesheim. Die Kundenbindung beziehungsweise Kundengewinnung soll vor allem durch Angebote von variablen Produkten weiter ausgebaut beziehungsweise sichergestellt werden. Diese im Jahr 2010 begonnene Strategie wurde auch im
Berichtsjahr weiter verfolgt. So wurde im August 2012 in Nordstemmen das dritte Kundenbüro
im Landkreis Hildesheim eröffnet. Zum Stichtag 31. Dezember 2012 wurden ca. 7.000 Kunden
außerhalb des Versorgungsgebietes Stadt Hildesheim von der EVI versorgt.
Marktchancen und -risiken
Im Bereich der erneuerbaren Energien und beim Thema Energiewende hat die EVI bereits vor
Jahren die entscheidenden Weichen für die Zukunft gestellt. Dabei liegt der Fokus des Ausbaus eigener Erzeugungskapazitäten auf verschiedenen Beteiligungsmodellen.
Die mit der Energieerzeugung verbundenen operativen Unsicherheiten bei der TOBI Wind
verbleiben dabei zunächst auf der Ebene des Beteiligungsunternehmens. Das Risiko auf Ebene des Konzerns besteht in geringen oder ausbleibenden Ergebnisbeiträgen. Die Beteiligung
bietet aber auch die Chance, bei entsprechend positiver Marktentwicklung signifikante Ergebnisbeiträge zu generieren. Zudem wird das Investitions- und Betreiberrisiko aufgrund der diversifizierten Gesellschafterstruktur minimiert.
Aus der Beteiligung an der TOBI Gas resultieren auf Ebene des Konzerns Risiken aus dem
Betrieb eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks. Die EVI ist als Kommanditistin langfristige
Stromabnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Beteiligung eingegangen. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Betriebs dieses Kraftwerks entstehen der EVI somit zum einen
Risiken bzgl. der Werthaltigkeit des Beteiligungsbuchwertes von EUR 1,6 Mio. und zum anderen Risiken drohender Verluste aus negativen Strommargen aus den langfristigen Stromabnahmeverpflichtungen. Hier wurde bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr Risikovorsorge
für die Jahre 2013 bis 2015 getroffen und eine Rückstellung in Höhe von EUR 2,4 Mio. für
drohende Verluste gebildet. Die Rückstellung umfasst den Zeitraum, für den bereits Verkaufskontrakte am Terminmarkt platziert wurden bzw. grds. gehandelt werden.
Die Rückstellungsbildung wurde notwendig, da durch die zunehmende Einspeisung der erneuerbaren Energien und dem Preisverfall im CO2-Handel eine kostendeckende Stromproduktion
selbst in einem hochmodernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auf Basis des derzeitigen
Marktdesigns nicht darstellbar ist. Diese Kraftwerke zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf
Grund ihrer CO2-armen Stromproduktion auch aus klimapolitischen Gesichtspunkten die ideale Ergänzung bei der Integration der erneuerbaren Energien sind. Stromversorger, Verbände
und Politiker sind sich inzwischen überwiegend einig, dass ein neues Marktdesign, in dem das
36
SWHI Geschäftsbericht 2012
Vorhalten von Kapazitäten vergütet wird, für den deutschen Strommarkt absolut notwendig
ist, um trotz volatiler Stromeinspeisung der erneuerbaren Energien auch zukünftig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund ist die mittel- bis langfristige
Strompreisentwicklung derzeit schwer prognostizierbar.
Die Beurteilung der Werthaltigkeit der Beteiligung an der TOBI Gas basiert insbesondere auf
dieser Einschätzung zur zukünftigen Veränderung des Marktdesigns. Es bleibt abzuwarten,
wie schnell sich die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen diesbezüglich verändern werden.
Eine wesentliche Chance der Geschäftsfelderweiterung besteht in der zunehmenden Rekommunalisierung der Energieversorgung. Im Rahmen dessen hat sich die EVI in der Vergangenheit an der Ausschreibung von Strom- und Gaskonzessionen im angrenzenden Netzgebiet
beteiligt und Angebote für Kooperationsmodelle abgegeben. Bei zwei Ausschreibungen konnte im Jahr 2012 die EVI allein bzw. in Kooperation mit der Stadtwerke Peine GmbH, Peine,
neue Konzessionen gewinnen. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der EVI ihr gesamtes Fachwissen in den Bereichen Netze sowie energiewirtschaftliche und kaufmännische Angelegenheiten einbringen. Die betreffenden Kommunen besitzen
im Zuge der partnerschaftlichen Zusammenarbeit die Möglichkeit, in ihrem Netzgebiet die Weichen für eine unabhängige, zukunftssichere und nachhaltige Energieversorgung zu stellen.
Die wesentlichen zukünftigen Risiken und Chancen sind zu großen Teilen davon abhängig,
wie hoch der Kaufpreis und die zu übertragenen Erlösobergrenzen für die neuen Gas- und
Stromnetze sind.
Weitere Marktchancen werden insbesondere im Ausbau der Fernwärmeinfrastruktur sowie im
Geschäftsfeld Contracting gesehen. Der Neuanschluss von Fernwärmekunden bzw. die Realisierungschancen von Contractingprojekten sind dabei im Wesentlichen abhängig von der
Preisentwicklung des Konkurrenzproduktes Erdgas. Beide Geschäftsfelder sollen zukünftig
eine größere Rolle spielen als bisher.
Finanzwirtschaftliche Risiken und Chancen – Berichterstattung gemäß § 289
Abs. 2 Nr. 2 a) und b) HGB
In Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten bestehen außer den im Folgenden
genannten keine weiteren wesentlichen Preisänderungsausfall- und Liquiditätsrisiken sowie
Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, denen die EVI ausgesetzt sind. Im Bereich Stromvertrieb finden zur Absicherung von Preisrisiken Finanzderivate ihren Einsatz. Die getätigten
Geschäfte unterliegen einer kontinuierlichen Überwachung. Wir verweisen diesbezüglich auf
die Ausführungen im Anhang unter F. 4. Derivative Finanzinstrumente.
37
SWHI Geschäftsbericht 2012
Durch das bei der SWH AG implementierte konzerninterne Cash Pooling, in dem die voll konsolidierten Konzernunternehmen integriert sind, wird das Liquiditätsrisiko minimiert und das
Zinsergebnis positiv beeinflusst. Forderungsausfallrisiken können entstehen, wenn Kunden
die gegen sie bestehenden Forderungen nicht oder nur anteilig begleichen. Um dieses Risiko zu begrenzen, wählen die Konzernunternehmen ihre Geschäftspartner mit der gebotenen
kaufmännischen Vorsicht aus. Dabei ist es die Strategie, das Portfolio zu diversifizieren, um ein
so genanntes Klumpenrisiko zu vermeiden.
5.3 Chancen und Risiken des Bereiches Öffentlicher Personennahverkehr
2010 hat die Stadt Hildesheim eine integrierte Verkehrsentwicklungsplanung erarbeitet. Darin
sind die Ziele der Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2025 definiert. Kernaussage ist, dass
durch eine stärkere Nutzung des ÖPNV, des Rades und des Zu-Fuß-Gehens, weniger Fahrten mit dem Pkw, insbesondere auf kurzen Wegen, erfolgen sollen. Der Anteil des ÖPNV soll
von 11 % im Jahr 2007 auf 12 bis 14 % steigen. Damit wird die Bedeutung des ÖPNV deutlich
zunehmen.
Eine Maßnahme zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV ist die für 2014 geplante Einführung
eines Tarifverbunds. Dieser bietet die Chance, Fahrgäste zu gewinnen und so mehr Erlöse zu
generieren. Jedoch birgt der Tarifverbund auch Risiken, dass die geplanten Erlösziele nicht
erreicht werden können und die Infrastrukturkosten höher ausfallen als bisher angesetzt.
Auf der Aufwandsseite liegt ein Risiko in der Entwicklung der Kraftstoffpreise. Unsicherheiten
auf Grund anhaltender politischer Spannungen in den wichtigen Förderländern des Nahen
Ostens sowie mögliche nationale, oligopolbedingte Wettbewerbsverzerrungen lassen derzeit
keine sichere Prognose der Preisentwicklung zu. Sollte der in der jüngsten Vergangenheit
anhaltende Trend stetig steigender Kraftstoffpreise anhalten, würde dies zu zusätzlichen Belastungen führen.
Hinzu kommen Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung der Personalaufwendungen. Die
im Jahr 2012 abgeschlossenen Tarifverhandlungen führten im Ergebnis zu einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 3,5 % zum 1. März 2012 sowie weiteren 1,4 % zum 1. Januar 2013.
Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 28. Februar 2014. Die weitere Entwicklung
nach Laufzeitende der Tarifvereinbarung ist nur schwer prognostizierbar und bei Abschluss
auf dem Niveau 2012 durch Umsatzsteigerungen bzw. Kosteneinsparungen schwer kompensierbar. Auf Grund der Fahrgastentwicklungen sind Umsatzsteigerungen derzeit hauptsächlich
im Zuge weiterer Preisanpassungen darstellbar. Kosteneinsparungen, insbesondere im Personalbereich, wären nur durch eine entsprechende Reduzierung der Fahrleistungen realisierbar.
In den Jahren 2011 bis 2013 erfolgt eine Grunderneuerung des Betriebshofes, um bauliche
Mängel zu beheben. Eine energetische Sanierung mit dem Ziel reduzierter Energieverbräuche
soll erreicht werden. Damit wird das Risiko alters- und zustandsbedingter Ausfälle der techni38
SWHI Geschäftsbericht 2012
schen Infrastruktur deutlich verringert. Die Grunderneuerung soll die reibungslose Fortsetzung
des Betriebes für die kommenden 30 Jahre sicherstellen. Durch die Grunderneuerung wird
auch die Möglichkeit eröffnet, die Betriebshöfe des SVHI und RVHI zusammenzulegen.
Im Rahmen der 2007 durch die Stadt Hildesheim erfolgten Betrauung muss sichergestellt werden, dass SVHI alle vorgeschriebenen Kriterien erfüllt. Dieses betrifft insbesondere die Einhaltung der Kostengrenze eines durchschnittlich gut geführten Verkehrsunternehmens. Dieses
erfordert nach wie vor kontinuierliche Anstrengungen zur Verbesserung der Kostenstruktur.
5.4 Chancen und Risiken der übrigen Geschäftsbereiche
Die Entwicklung der Umsatzerlöse der VuB hängt neben der Akzeptanz der Preisgestaltung
von der Angebotspalette ab. Diesen Risiken wird mit einer transparenten Preispolitik und der
fortlaufenden Analyse der angebotenen Leistungen entgegengewirkt. Darüber hinaus unterstützen Handlungsvorgaben zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit diese Maßnahmen.
Hinzu kommen die nicht kalkulierbaren Witterungsverhältnisse, die einen relativ großen Einfluss auf die Besucherzahlen im zweiten und dritten Quartal eines Jahres haben.
Auf der Aufwandsseite bestehen Risiken aus steigenden Personal- und Energiekosten sowie
erhöhten Reparatur- und Wartungskosten aufgrund unvorhersehbarer Störungen bzw. steigende Bau- und Materialkosten. Dem Risiko steigender Energiekosten wurde durch Investitionen
in die Gebäudeleittechnik und der raumlufttechnischen Anlagen bereits in der Vergangenheit
begegnet. Hierdurch konnte der Strombezug deutlich reduziert werden. Durch einen optimierten Personaleinsatz wird dem Risiko steigender Personalkosten entgegengewirkt. Durch turnusmäßige Reparatur- und Wartungsarbeiten wird das Risiko unvorhersehbarer Störungen
reduziert. Notwendige Investitionen sowie die jährlichen Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen werden darüber hinaus zukünftig auch darauf ausgerichtet sein, dass die Mindestbetriebsdauer des Hallenfreizeitbades mit Wirkung zum 31. Dezember 2019 ausläuft und ein
Weiterbetrieb in der derzeitigen Form nicht vorgesehen ist.
Die weitere Steigerung der Umsatzerlöse der EZHI aus Wärmelieferungen soll stufenweise bis
zum Jahr 2018 erfolgen. Für 2018 werden die Lieferung der nahezu maximalen Wärmemenge
von 34 Mio. kWh und die damit verbundene Volllast des Kraftwerks angestrebt. Die Geschwindigkeit zur Erreichung dieser maximalen Wärmemenge ist dabei in einem großen Maße vom
Vertriebserfolg der EVI abhängig. Vor dem Hintergrund des derzeit niedrigen Marktpreises
für Erdgas sind die aktuellen Rahmenbedingungen jedoch als äußerst schwierig einzustufen.
Risiken können sich auch aus technischen Herausforderungen ergeben. Im Rahmen der Leistungsfahrt des ORC-Modules hat sich gezeigt, dass die vertraglich zugesicherte Leistung des
ORC-Modules derzeitig nicht erreicht wird. Damit können im Volllastbetrieb die kalkulierten
Stromerlöse nicht in voller Höhe generiert werden. Eine genaue Abschätzung ist nicht möglich, da der Volllastbetrieb außentemperaturabhängig ist. Das ORC-Modul wurde aus diesem
39
SWHI Geschäftsbericht 2012
Grund nicht abgenommen. Durch den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Herstellers muss mit zusätzlichen Kosten für eine Sanierung der Turbine gerechnet werden, da
Gewährleistungsansprüche schwer durchzusetzen sein dürften.
Auf der Bezugsseite können sich Risiken aus steigenden Beschaffungspreisen ergeben. Diesem Risiko wurde durch einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Energieholz mit den
NLF entgegengewirkt. Durch Vertragsanpassungen konnte eine den aktuellen Marktpreisen
entsprechende Preisgleitklausel vereinbart werden.
6. Prognosebericht – Ausblick 2013 und 2014
Das Ergebnis des Konzerns wird maßgeblich durch die Ergebnisse der EVI, der SVHI und der
VuB bestimmt.
Nach den in den letzten Jahren zu verzeichnenden markt- bzw. klimabedingten Mengenrückgängen beim Strom- und Gasabsatz konnte dieser Trend im Jahr 2012 gestoppt werden. Für
die Folgejahre wird insbesondere im Strombereich aufgrund der realisierten Vertriebserfolge
zumindest für 2013 und 2014 mit weiter steigenden Verkaufsmengen gerechnet, dies jedoch
zu geringeren Margen. Die Entwicklung des Gasabsatzes ist überwiegend temperaturabhängig. Der im Wasserbereich zu beobachtende langfristige Trend abnehmender Wasserabsatzmengen wird sich voraussichtlich auch in den Folgejahren fortsetzen. Der für 2013 geplante
weitere Ausbau des Fernwärmenetzes und die Erhöhung der Anzahl der angeschlossenen
Kunden wird zu einer weiteren Steigerung des Fernwärmeabsatzes führen. In den Folgejahren
werden die Bemühungen zu einer Verdichtung des Netzes aktiv fortgesetzt. Das Geschäftsfeld
Contracting wird auch in den nächsten Jahren weiter verfolgt und ausgebaut. Der Fokus liegt
hierbei auf der Erstellung und dem Betrieb von kleinen bis mittleren Blockheizkraftwerken und
Kesselanlagen. Durch die von der BNetzA eingeführte Anreizregulierung und Einführung des
Effizienzvergleichs im Bereich der Elektrizitäts- und Gasverteilung ist im Zuge der zweiten Anreizregulierungsperiode mit weiteren Kürzungen der Netzentgelte zu rechnen. Eine Prognose
über künftige Beschaffungskosten im Strom- und Gasbereich ist nur eingeschränkt möglich.
Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass die zunehmend verschärften Bedingungen bei
der Regulierung und dem Klimaschutz sowie der verstärkte Wettbewerb innerhalb des Netzgebietes der EVI beim Strom und Gasabsatz auch weiterhin wesentliche Auswirkungen auf
die künftigen Unternehmensergebnisse haben werden. Entsprechend den Prognosen gemäß
den Wirtschaftsplänen 2013 und 2014 wird in den nächsten beiden Jahren ein ambitioniertes
Ergebnisziel von ca. EUR 9,0 Mio. bis 9,5 Mio. angestrebt. Das die angenommenen Planungsprämissen auch tatsächlich eintreten, ist dabei ganz entscheidend davon abhängig, wie sich
das neue Marktdesign für den Strommarkt und die laufenden Netzübernahmeverhandlungen
für die neuen Konzessionsgebiete entwickeln.
40
SWHI Geschäftsbericht 2012
Auch in den nächsten Jahren wird sich der SVHI deutlich in der Verlustzone befinden. Das
Ergebnisziel ist dabei unverändert, dass der Fehlbetrag vor Verlustübernahme einen Betrag
von EUR 2,9 Mio. nicht übersteigt. Bei den Umsatzerlösen wird auf Grund von Tarifanpassungen mit einer leichten Erhöhung gerechnet. Der Ausgleich für die unentgeltliche Beförderung
schwerbehinderter Menschen gemäß § 148 SGB IX ist abhängig von der alle zwei Jahre durch
Fahrgastzählungen zu erhebenden, betriebsindividuellen Schwerbehindertenquote. Auf der
Aufwandsseite ist von weiter steigenden Treibstoffpreisen auszugehen. Hinzu kommen Belastungen für den Personalbereich im Zuge der zu erwartenden Tariferhöhungen. Die getätigten
Investitionen, insbesondere in den Bestand des Betriebshofes, führen zu höheren Abschreibungen bzw. auf Grund der teilweisen Fremdfinanzierung auch zu höheren Zinsaufwendungen. Ergebnisverbessernd wirken sich die deutlich geringer geplanten Reparaturaufwendungen aus.
Für die Jahre 2013 und 2014 wird bei der VuB insbesondere im Badbereich mit einer Steigerung der Umsatzerlöse gerechnet, da die Preisanpassungen des Jahres 2012 dann voll wirksam werden. Hinzu kommen mindestens konstante Umsätze aus dem Dienstleistungsbereich.
Auf der Kostenseite werden moderate Steigerungen des Materialaufwandes erwartet. Darüber
hinaus sind im Vergleich zum Jahr 2012 deutlich höhere Instandhaltungsaufwendungen geplant, die im Ergebnis zu höheren Fehlbeträgen vor Verlustübernahme führen. Insgesamt wird
für die Jahre 2013 und 2014 mit einem höheren Fehlbetrag vor Verlustübernahme auf einem
Niveau zwischen EUR 1,1 Mio. bis EUR 1,3 Mio. gerechnet.
Unter Berücksichtigung der beschriebenen Prognosen bezüglich der erwarteten Ergebnisse
der EVI, SVHI und VuB wird in den nächsten Jahren ein Jahresüberschuss nach Drittanteilen
von jeweils EUR 2,0 Mio. bis 2,5 Mio. erwartet.
Hildesheim, den 11. Juni 2013
Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft
Michael Bosse-Arbogast
Wolfgang Birkenbusch
41
SWHI Geschäftsbericht 2012
Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft, Hildesheim
Konzernbilanz zum 31.Dezember 2012
AKTIVA
31.12.2012
EUR
31.12.2011
EUR
EUR
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
1.983.266,00
2.439.789,00
Rechte und Werte
2. Geleistete Anzahlungen
9.351.074,43
11.334.340,43
6.786.684,55
9.226.473,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschl. Bauten auf fremden Grundstücken
13.336.195,46
11.422.561,46
2. Technische Anlagen und Maschinen
15.387.618,71
14.715.577,00
3. Verteilungsanlagen
31.093.029,00
31.054.401,00
4. Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen
5. Fahrzeuge für Personenverkehr
294.319,00
373.869,00
4.516.756,00
7.011.787,00
6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3.636.731,23
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.384.533,30
3.211.622,00
69.649.182,70
2.497.297,88
70.287.115,34
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
70.000,00
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3. Beteilungungen
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
70.000,00
2.484.451,20
0,00
10.814.070,63
11.984.197,72
1.593.906,42
1.593.906,42
Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Ausleihungen
135.528,31
6. Genossenschaftsanteile
130.000,00
159.316,92
15.227.965,56
120.000,00
96.211.476,69
13.927.421,06
93.441.009,95
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
1.044.303,86
2. Unfertige Leistungen
1.298.427,60
263.000,00
3. Waren
13.237,36
197.097,79
1.320.541,22
16.437,36
1.511.962,75
II. Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
19.051.357,57
18.024.700,41
1.354.861,97
50.421,42
Beteiligungsverhältnis besteht
3. Sonstige Vermögensgegenstände
4.129.521,30
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
24.535.740,84
4.793.710,31
22.868.832,14
3.830.675,82
4.698.462,51
29.686.957,88
29.079.257,40
1. Disagio
140.000,00
160.000,00
2. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten
250.540,99
255.500,78
390.540,99
415.500,78
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktive latente Steuern
42
0,00
50,00
126.288.978,56
122.935.818,13
SWHI Geschäftsbericht 2012
PASSIVA
31.12.2012
EUR
31.12.2011
EUR
EUR
EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
20.000.000,00
20.000.000,00
6.709.047,74
6.709.047,74
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
192.158,32
2. Andere Gewinnrücklagen
10.924.701,80
IV. Konzernbilanzgewinn
V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
VI. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
192.158,32
11.116.860,12
9.881.809,37
10.073.967,69
3.193.982,22
4.072.901,59
10.216.235,16
11.066.949,97
0,00
237.146,85
51.236.125,24
52.160.013,84
8.756.603,48
6.265.136,49
3.234.135,00
4.002.774,00
3.018.538,40
2.927.547,10
B. Sonderposten für Zuschüsse Dritter
C. Empfangene Ertragszuschüsse
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
343.562,00
328.366,00
8.402.184,00
15.683.423,14
11.764.284,40
18.939.336,24
31.002.787,41
26.512.847,75
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
0,00
125.354,60
14.372.618,77
7.142.414,71
301.720,65
0,00
3.491.248,43
5.886.543,69
49.168.375,26
39.667.160,75
1.636.555,18
1.385.096,81
492.900,00
516.300,00
126.288.978,56
122.935.818,13
Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten - davon aus Steuern EUR 709.612,53
(i.Vj. EUR 3.055.877,03)
F. Rechnungsabgrenzungsposten
G. Passive latente Steuern
43
SWHI Geschäftsbericht 2012
Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft, Hildesheim
Konzerngewinn- und -verlustrechnung
für die Zeit vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2012
2012
EUR
1.Umsatzerlöse
Energiesteuern
2011
EUR
139.650.701,13
-9.838.711,91
EUR
EUR
135.427.007,50
129.811.989,22
-9.173.104,30
126.253.903,20
2.Erhöhung des Bestandes an unfertigen
Leistungen
65.902,21
3.Andere aktivierte Eigenleistungen
4.Sonstige betriebliche Erträge
197.097,79
945.897,58
1.345.110,75
7.167.447,52
4.789.484,06
5.Materialaufwand
a)Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene
Waren
b)Aufwendungen für bezogene Leistungen
78.754.302,61
4.279.745,10
66.683.026,32
83.034.047,71
7.492.920,93
74.175.947,25
6.Personalaufwand
a)Löhne und Gehälter
b)Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Alterversorgung und für Unterstützung –
davon für
Altersversorgung EUR 2.109.463,69
(i. Vj. EUR 1.180.512,17)
18.095.176,38
5.656.736,94
7.Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagever-
mögens und Sachanlagen
8.Sonstige betriebliche Aufwendungen
9.Erträge aus Beteiligungen
10.Erträge aus Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
11.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12.Abschreibungen auf Finanzanlagen
13.Aufwendungen aus assoziierten
Unternehmen
14.Zinsen und ähnliche Aufwendungen
44
20.657.281,21
23.751.913,32
5.258.218,18
25.915.499,39
7.795.300,49
8.384.920,96
16.557.732,31
15.675.241,58
890.068,09
1.164.471,04
82.725,64
120.704,03
164.332,27
150.519,39
1.979,35
260.045,68
19.825,34
0,00
1.312.444,58
1.040.126,76
SWHI Geschäftsbericht 2012
2012
EUR
2011
EUR
15.Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
16.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17. Sonstige Steuern
EUR
EUR
6.655.119,43
8.569.508,64
1.965.722,57
2.377.975,24
134.465,12
149.616,62
18. Jahresüberschuss
4.554.931,74
6.041.916,78
19.Ergebnisanteile fremder Gesellschafter
-2.218.187,42
-2.332.780,74
20.Jahresüberschuss nach Drittanteilen
2.336.744,32
3.709.136,04
21.Einstellung in die anderen
Gewinnrücklagen
1.496.000,00
1.747.191,94
2 2.Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen
429.147,71
0,00
23.Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
885.041,31
1.458.634,21
1.039.048,88
652.323,28
3.193.982,22
4.072.901,59
24. Eigenkapitalbuchungen aus
Konsolidierungsmaßnahmen des
Vorjahres
25. Konzernbilanzgewinn
45
SWHI Geschäftsbericht 2012
Auszug aus dem KONZERNANHANG für das
Geschäftsjahr 2012 der Stadtwerke Hildesheim AG
A.Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung
des Konzernabschlusses
Der Konzernabschluss 2012 der Stadtwerke Hildesheim AG (im Folgenden „Stadtwerke“ oder
„SWH AG“) ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches, den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes und der Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
(BilMoG) aufgestellt worden.
Die Darstellung der Sachanlagen ist entsprechend der Verordnung über die Gliederung des
Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung vom 13. Juli 1988 um die Positionen „Fahrzeuge für Personenverkehr“ sowie „Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen“
ergänzt worden.
Entsprechend § 265 Abs. 5 HGB wurde darüber hinaus auf der Aktivseite die Darstellung der
Sachanlagen um den Posten „Verteilungsanlagen“ sowie die Passivseite um den Posten „Empfangene Ertragszuschüsse“ erweitert. Die Neuzugänge der Baukostenzuschüsse ab dem Jahr
2003 werden als „Sonderposten für Zuschüsse Dritter“ gezeigt.
Für die Gliederung der Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
B. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze
In den Konzernabschluss wurden die SWH AG, die SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH (im
Folgenden „SVHI“), und die SWH Verwaltungs- und Betriebs-GmbH Hildesheim (im Folgenden
„VuB“) im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die Stadtwerke halten zu jeweils 100 %
das Stammkapital dieser Konzerngesellschaften. Weiterhin wurden die EVI Energieversorgung Hildesheim Verwaltungs-GmbH (im Folgenden „EVI GmbH“), die EVI Energieversorgung
Hildesheim GmbH & Co. KG (im Folgenden „EVI“) und die EnergieZukunft Hildesheim GmbH
(im Folgenden „EZHI“), an denen die Stadtwerke Hildesheim AG 74,8 % (EVI GmbH sowie
EVI) bzw. 65 % (EZHI; mittelbar über die EVI) der Anteile halten, ebenfalls durch Vollkonsolidierung einbezogen.
Die RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH (im Folgenden „RVHI“), an denen die Stadtwerke
Hildesheim AG seit 1. Januar 2012 24,9 % (i. Vj. 70,0 %) der Anteile halten, wurde nunmehr als
assoziiertes Unternehmen im Rahmen der at equity-Methode (i. Vj. Vollkonsolidierung) in den
Konzernabschluss einbezogen. Darüber hinaus wurden die Gemeindewerke Peiner Land GmbH
& Co. KG (im Folgenden „GPL“) und die TOBI Windenergie GmbH & Co. KG (im Folgenden „TOBI
Wind“) ebenfalls als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Beteiligung am ebz Energie-Beratungs-Zentrum Hildesheim GmbH (EBZ) in Höhe von
70 % mittelbar über die EVI wurde wegen Unwesentlichkeit gemäß § 296 HGB nicht in den
Konzernabschluss einbezogen.
46
SWHI Geschäftsbericht 2012
Mit Ausnahme der GPL (Ilsede) und der TOBI Wind (Bocholt) haben alle Unternehmen ihren
Sitz in Hildesheim.
Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt und voll konsolidiert.
Bei den im Rahmen der Vollkonsolidierung zusammengefassten Jahresabschlüssen wurde bis
zum 31. Dezember 2009 das Kapital gemäß § 301 Abs. 1 HGB a. F. nach der Buchwertmethode konsolidiert. Die im Jahr 2010 durchgeführte Erstkonsolidierung der EZHI erfolgte gemäß
§ 301 Abs. 1 HGB nach der Neubewertungsmethode. Die Kapitalkonsolidierung wird zum Zeitpunkt des Erwerbs bzw. zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung durchgeführt.
Die Anteile anderer Gesellschafter – an den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen – sind unter der Bezeichnung „Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter“
ausgewiesen.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen, konzerninterne Erlöse, Erträge und Aufwendungen sowie konzerninterne Ergebnisabführungen wurden
eliminiert. Die davon nicht betroffenen Bilanz- sowie Gewinn- und Verlustposten wurden aus
den Einzelabschlüssen unverändert übernommen. Eine Eliminierung von Zwischenergebnissen war nicht erforderlich.
C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden der Gesellschaften sind einheitlich bewertet worden.
Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten, abzüglich planmäßiger
linearer Abschreibungen, angesetzt. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten im Herstellungsjahr bewertet worden, wobei auf die Leistungen angemessene Material- und Fertigungsgemeinkostenzuschläge berechnet wurden.
Anschaffungsnebenkosten wurden berücksichtigt.
Die planmäßigen Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 erfolgen in Anlehnung an die in den steuerlichen Abschreibungstabellen vorgegebenen Nutzungsdauern. Die Abschreibungen wurden
– bis zum Auslaufen des Zonenrandförderungsgesetzes Ende 1994 – linear vorgenommen;
ab 1995 werden die Zugänge im Sachanlagevermögen überwiegend degressiv abgeschrieben. Eine Ausnahme bilden das Wasserparadies und das Anlagevermögen der VuB, die linear abgeschrieben werden. Seit dem Jahr 2006 werden neu angeschaffte Fahrzeuge für den
Personennahverkehr ebenfalls linear über sieben Jahre abgeschrieben. Vom 1. Januar 2001
bis zum 31. Dezember 2007 erfolgte die Abschreibung höchstens mit dem jeweils steuerlich
47
SWHI Geschäftsbericht 2012
maximalen Degressionssatz. In 2008 wurden Zugänge ausschließlich linear abgeschrieben.
Auf Grund der Änderungen im Rahmen des Konjunkturpaketes I wurden nach dem 31. Dezember 2008 angeschaffte und hergestellte bewegliche Anlagegüter bis zum 31. Dezember 2010
degressiv in Höhe von maximal 25 % abgeschrieben. Seit dem 1. Januar 2011 gilt die lineare
Abschreibungsmethode.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Einzelanschaffungspreis von bis zu EUR 150,00
werden sofort als Aufwand erfasst bzw. vollständig abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit einem Einzelanschaffungspreis von über EUR 150,00 bis zu EUR 1.000,00 werden in
einem Sammelposten erfasst und über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren linear gleichmäßig
abgeschrieben.
Bei den Finanzanlagen wurden die Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen, Beteiligungen und Genossenschaftsanteile zu Anschaffungskosten, zum niedrigeren beizulegenden Wert oder erhöht bzw. vermindert und den Betrag der anteiligen Eigenkapitalveränderungen (assoziierte Unternehmen) angesetzt. Die Ausleihungen
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht und die sonstigen Ausleihungen wurden mit dem Nominalwert bilanziert. Die unter den sonstigen Ausleihungen bilanzierten niedrig verzinslichen Mitarbeiter- und Gasdarlehen wurden mit dem Nominalwert – abzüglich erfolgter Abzinsungen – bilanziert.
Die Vorräte wurden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungswerten angesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zu Nominalbeträgen bilanziert. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch Pauschalwertberichtigungen angemessen
Rechnung getragen. Ferner wurden Einzelwertberichtigungen gebildet.
Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert angesetzt.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.
Latente Steuern auf Ebene der Einzelabschlüsse werden nicht ausgewiesen, da die bestehenden Aktivüberhänge unter Ausnutzung des Wahlrechts des § 274 HGB bilanziell nicht
angesetzt werden. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen auf temporären
Differenzen im Bereich der sonstigen Rückstellungen. Die Berechnung erfolgte auf Basis eines
Körperschaftsteuersatzes (inklusive Solidaritätszuschlag) von 15,83 % sowie eines Gewerbesteuersatzes von 15,4 %.
48
SWHI Geschäftsbericht 2012
Beim Sonderposten für Zuschüsse Dritter handelt es sich um Zuschüsse für das Anlagevermögen des SVHI (GVFG-Mittel sowie LNVG-Mittel). Sie werden analog zur bilanziellen Abschreibung zugunsten der sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst. Zudem werden Zuschüsse, die
bei den Stadtwerken und der EVI bilanziert sind, ausgewiesen. Sie betreffen die Bezuschussung von Anlagevermögen und werden analog zur bilanziellen Abschreibung in den sonstigen
betrieblichen Erträgen (SWH AG) bzw. Umsatzerlösen (EVI) aufgelöst.
Bei den empfangenen Ertragszuschüssen handelt es sich um von Kunden für Baukosten und
Hausanschlüsse gezahlte Zuschüsse, die passiviert und mit 5 % ihres Ursprungswertes zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst werden. Die Neuzugänge bei den Baukostenzuschüssen
werden seit dem Jahr 2003 analog zur Nutzungsdauer des Anlageguts aufgelöst.
Die Rückstellungen für Pensionen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der sog. Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) – unter Zugrundelegung eines
Rechnungszinsfußes von 5,05 % (i. Vj. 5,14 %) und einer unveränderten Rentendynamik von
1,00 % – ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von
Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgte die Saldierung mit einer Rückdeckungsversicherung. Die Rückdeckungsansprüche sind mit dem Deckungskapital
zuzüglich Überschussguthaben angesetzt worden.
Für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen sind nach vernünftiger kaufmännischer Vorsicht Rückstellungen gebildet worden. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als
einem Jahr wurden mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Die Verbindlichkeiten wurden mit ihren Erfüllungsbeträgen passiviert. Währungsumrechnungen waren nicht erforderlich, da sämtliche einbezogenen Abschlüsse in Euro aufgestellt werden. Auch in den Einzelabschlüssen waren keine Währungsumrechnungen erforderlich.
Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.
D. Erläuterungen zur Bilanz
Die Veränderungen der Beteiligungsansätze der assoziierten Unternehmen entsprechend der
anteiligen Eigenkapitalentwicklung.
Die sonstigen Ausleihungen werden konzerneinheitlich auf Grund Unterverzinslichkeit mit
4 % abgezinst.
49
SWHI Geschäftsbericht 2012
Von den sonstigen Vermögensgegenständen entfallen unter anderem TEUR 1.146 (i. Vj.
TEUR 879) auf Forderungen gegen die Stadt Hildesheim. Die Forderungen gegen die Stadt
betreffen im Wesentlichen Gewerbesteuerüberzahlungen. Bis auf das mit 4,0 % abgezinste
Körperschaftsteuerguthaben nach § 37 Abs. 2 Satz 3 KStG in Höhe von TEUR 11 (i. Vj. TEUR
13) haben alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände eine Restlaufzeit von
unter einem Jahr.
Die aktiven latenten Steuern nach § 306 HGB resultierten aus Anpassungen der Abschreibungen und des Sonderpostens beim RVHI an die konzerneinheitliche Bewertung. Der zu Grunde
gelegte Steuersatz ergibt sich aus dem Körperschaftssteuersatz von 15 % zuzüglich 5,5 %
Solidaritätszuschlag sowie der Gewerbesteuerbelastung von 15,4 % unter Annahme eines
Hebesatzes von 440 %.
Das gezeichnete Kapital beträgt TEUR 20.000 und entfällt auf eine Stückaktie gemäß § 8 Abs.
3 AktG.
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung der SWH AG vom 9. Oktober 2012 wurde der Bilanzgewinn 2011 in Höhe von EUR 2.200.000,00 an die alleinige Anteilseignerin, die Stadt
Hildesheim, ausgeschüttet. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn 2012 der SWH AG
in Höhe von EUR 2.200.000,00 an die alleinige Anteilseignerin, die Stadt Hildesheim, auszuschütten.
Zuwendungen nach dem GVFG sowie Mittel der LNVG hat die SVHI als Sonderposten für Zuschüsse Dritter passiviert. Auflösungsproportional wurden aus dem Sonderposten TEUR 10
ertragswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen vereinnahmt. Zuführungen wurden in
Höhe von TEUR 1.957 vorgenommen.
Die Baukostenzuschüsse bei der EVI werden ab dem Jahr 2003 gemäß den steuerlichen Regelungen in den Sonderposten für Zuschüsse Dritter eingestellt und analog zum bezuschussten Anlagegut mit der gleichen Nutzungsdauer aufgelöst. Die Auflösungen betragen TEUR
410 (i. Vj. TEUR 417) und wurden in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Zuführungen wurden
in Höhe von TEUR 763 (i. Vj. TEUR 728) vorgenommen. Weitere Zuschüsse Dritter wurden
bei der EVI in Höhe von TEUR 956 vereinnahmt. Auflösungen erfolgten in Höhe von TEUR 10
(i. Vj. TEUR 8). Der Ausweis erfolgte bei den sonstigen betrieblichen Erträgen.
Als empfangene Ertragszuschüsse werden Zuschüsse Dritter bis 2002 bei der EVI in Form von
Hausanschlusskosten, Baukostenzuschüssen und Nebenkostenbeiträgen für die Herstellung,
Verstärkung und Änderungen von Versorgungsleitungen passiviert. Die Abschreibungen betragen jährlich 5%. Die Auflösungen betrugen TEUR 769 (i. Vj. TEUR 842). Sie werden in den
Umsatzerlösen ausgewiesen.
50
SWHI Geschäftsbericht 2012
Der beizulegende Zeitwert einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von TEUR 952 (i. Vj.
TEUR 985) wurde gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 3.971 (i. Vj. TEUR 3.912) verrechnet. Der Unterschiedsbetrag in
Höhe von TEUR 3.019 (i. Vj. TEUR 2.928) wird als Pensionsrückstellung ausgewiesen. Der
Zeitwert der Rückdeckungsversicherung entspricht den Anschaffungskosten. Der Zinsaufwand aus der Diskontierung in Höhe von TEUR 201 (i. Vj. TEUR 204) wurde gemäß § 246
Abs. 2 HGB mit den Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung in Höhe von TEUR 48 (i. Vj.
TEUR 48) verrechnet.
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
2012
2011
TEUR
TEUR
Risiken Erzeugungskapazitäten
2.421
0
Ausstehende Rechnungen
1.270
4.996
Zeitkonten, Überstunden und Urlaubsansprüche
956
911
Altersteilzeit
855
1.656
Mehrmengen Gas
583
0
Regulierungskonto
568
1.807
Jubiläum
265
398
40
1.199
0
2.600
Unterlassene Instandhaltung
Risiken Gassparte
Übrige Rückstellungen
1.444
2.116
Summe
8.402
15.683
Die erhaltenen Anzahlungen auf Forderungen aus noch nicht abgerechnetem Verbrauch sind
mit den Forderungen in der Bilanz saldiert worden.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben folgende Restlaufzeiten:
davon mit einer Restlaufzeit
Gesamtbetrag
bis zu 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
31.003
2.507
14.419
14.077
11.336
(26.513)
(933)
(11.069)
(14.511)
(11.336)
31.12.12
Verbindlichkeiten
Kreditinstituten
(im Vorjahr)
geg.
Gesicherte
Beträge
51
SWHI Geschäftsbericht 2012
Die Sicherungen bestehen aus einer erstrangigen Grundschuld in Höhe von TEUR 5.300, in
der Globalabtretung der Forderungen aus den Fernwärmelieferverträgen mit den jeweiligen
Drittschuldnern in Höhe von TEUR 5.050 sowie der Sicherungsübereignung finanzierter Fahrzeuge in Höhe von TEUR 986.
Für die übrigen Verbindlichkeiten bestehen Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr.
Die passiven latenten Steuern betreffen den im Konzern nicht angesetzten Sonderposten mit
Rücklageanteil nach § 273 HGB i. V. m. § 6b EStG. Der zu Grunde gelegte Steuersatz ergibt
sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag sowie der
Gewerbesteuerbelastung von 15,4 % unter Annahme eines Hebesatzes von 440 %.
E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse (inklusive periodenfremder Umsatzerlöse) setzen sich wie folgt zusammen:
Energie- und Wasserverkauf
2012
2011
TEUR
TEUR
113.058
100.765
Verkehrseinnahmen
9.349
18.505
Nebengeschäfte und Sonstiges
5.669
5.301
Wasserparadies
1.736
1.683
129.812
126.254
Summe
Von den Umsatzerlösen entfallen TEUR 1.179 (i. Vj. TEUR 1.259) auf Erträge aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen bis 2002 sowie auf die Auflösung der Sonderposten für
Zuschüsse Dritter.
Die Umsatzerlöse enthalten TEUR 409 (i. Vj. TEUR 313) periodenfremde Erträge aus der
Rückrechnung Gas sowie TEUR 194 (i. Vj. TEUR 173) periodenfremde Aufwendungen aus der
Rückrechnung Strom und Wasser.
Sonstige betriebliche Erträge
Aus der Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse Dritter werden TEUR 44 (i. Vj. TEUR 95)
in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Personalaufwand
Der Personalaufwand enthält in Höhe von TEUR 495 periodenfremde Aufwendungen für
Nachzahlungen Sanierungsgeld an die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder Anstalt des öffentlichen Rechts (im Folgenden „VBL“), Karlsruhe.
52
SWHI Geschäftsbericht 2012
Sonstige betriebliche Aufwendungen
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind unter anderem die Konzessionsabgabe
TEUR 5.693 (i. Vj. TEUR 5.814), Reparatur und Wartungskosten TEUR 3.202 (i. Vj. TEUR
2.872), Prüfungs- und Beratungskosten TEUR 1.087 (i. Vj. TEUR 870), Werbungskosten TEUR
1.032 (i. Vj. TEUR 1.084) und Aufwendungen für Mieten, Pachten und Gebühren TEUR 1.205
(i. Vj. TEUR 1.138) enthalten.
Periodenfremdes Ergebnis
Das periodenfremde Ergebnis entfällt auf folgende Posten:
2012
2011
TEUR
TEUR
4.133
1.312
Erträge
Auflösungen von sonstigen Rückstellungen und Pensionsrückstellungen
Rückrechnung Gas
409
313
EEG und KWKG Erstattungen Vorjahre
363
215
Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
189
53
36
180
Zahlungseingänge ausgebuchter Forderungen und
Ausbuchung Kundenguthaben
Mindermengen Gas
Übrige unter TEUR 100
Periodenfremde Erträge gesamt
34
511
104
392
5.268
2.976
Aufwendungen
Sanierungsgeld VBL
495
0
Buchwertabgang aus Endkonsolidierung RVHI
436
0
Mehrmengen Gas
211
0
Aufwand Rückrechnung Wasser
128
157
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
90
39
Aufwand Rückrechnung Strom
66
16
Steuern vom Einkommen und Ertrag für Vorjahre
0
341
292
123
Periodenfremde Aufwendungen gesamt
1.718
676
Periodenfremdes Ergebnis
3.550
2.300
Übrige unter TEUR 50
53
SWHI Geschäftsbericht 2012
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Aus der Abzinsung von Rückstellungen ergeben sich im Berichtsjahr Zinserträge in Höhe von
TEUR 88 (i. Vj. TEUR 66).
Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
Die Aufwendungen für assoziierte Unternehmen beinhalten die Beteiligungsbuchwertanpassungen entsprechend des jeweils zuzurechnenden Ergebnisses. Aufwendungen für die anteilige Verlustzurechnung für den RVHI (- TEUR 53) und die GPL (- TEUR 61) stehen Erträge aus
der anteiligen Gewinnzurechnung für die TOBI Wind (+ TEUR 94) gegenüber.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Aus der Aufzinsung von Rückstellungen ergeben sich im Berichtsjahr Zinsaufwendungen in
Höhe von TEUR 345 (i. Vj. TEUR 342).
Steuern vom Einkommen und Ertrag
In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Steuererträge von TEUR 23 (i. Vj. TEUR
15) aus der Fortentwicklung der latenten Steuern enthalten.
54
SWHI Geschäftsbericht 2012
Bestätigungsvermerk der Abschlussprüfer
„Wir haben den von der Stadtwerke Hildesheim Aktiengesellschaft, Hildesheim, aufgestellten
Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzerngewinn- und -verlustrechnung,
Konzernanhang, Konzernkapitalflussrechnung und Konzerneigenkapitalspiegel – sowie den
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die
Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den
Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zuteffend
dar.“
Hannover, den 11. Juni 2013
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Eichstaedt Schulze
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
55
SWHI Geschäftsbericht 2012
56
SWHI Geschäftsbericht 2012
Impressum
Herausgeber:
Konzept – Gestaltung – Fotos:
Stadtwerke Hildesheim AG
Römerring 1
31137 Hildesheim
Telefon: 05121 508 - 0
Telefax: 05121 508 - 222
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Katrin Groß
Sven Harmsen
Bastian Neumann
57
www.stadtwerke-hildesheim.de