Zwischenbericht Januar-September 2012

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Zwischenbericht Januar-September 2012
Für eine sichere Reise
For a safe journey
3-2012
3. Zwischenbericht Januar – September 2012
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3-2012
Inhalt
Content
Bitte den 3. Zwischenbericht 2012 sorgfältig lesen. / Please read the 3rd Interim Report 2012 carefully.
Der Lufthansa Konzern im Überblick
Kennzahlen Lufthansa Konzern
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Veränderung
in %
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
Veränderung
in %
Mio. €
22 821
21 510
6,1
8 312
7 825
6,2
Mio. €
18 786
17 818
5,4
6 935
6 575
5,5
Operatives Ergebnis
Mio. €
628
724
– 13,3
648
610
6,2
EBIT
Mio. €
697
708
– 1,6
863
727
18,7
EBITDA
Mio. €
2 078
1 998
4,0
1 320
1 164
13,4
Konzernergebnis
Mio. €
474
288
64,6
642
494
30,0
Mio. €
29 238
28 825
1,4
–
–
–
%
28,8
28,0
0,9 P.
–
–
–
Nettokreditverschuldung
Mio. €
2 043
1 623
25,9
–
–
–
Operativer Cashflow
Mio. €
2 428
2 121
14,5
766
429
78,6
Investitionen (brutto)
Mio. €
1 878
1 996
– 5,9
497
559
– 11,1
Umsatz und Ergebnis
Umsatzerlöse
davon Verkehrserlöse
Kennzahlen zu Bilanz und Kapitalfl ussrechnung
Bilanzsumme
Eigenkapitalquote
Rentabilitäts- und Wertschaffungskennzahlen
Vergleichbare operative Marge *
%
3,1
3,8
– 0,7 P.
7,5
8,2
– 0,7 P.
EBITDA-Marge
%
9,1
9,3
– 0,2 P.
15,9
14,9
1,0 P.
Quartalsschlusskurs
€
10,55
9,76
8,1
–
–
–
Ergebnis pro Aktie
€
1,04
0,63
65,1
1,40
1,08
29,6
Tsd.
78 835
76 203
3,5
29 433
28 690
2,6
%
79,3
78,1
1,2 P. 83,4
82,1
1,3 P. Tsd. t
1 472
1 588
– 7,3
485
518
– 6,4
%
66,2
66,7
– 0,5 P. 66,9
66,6
0,3 P. Angebotene Gesamt-Tonnenkilometer
Mio.
30 421
30 676
– 0,8
10 618
10 702
– 0,8
Verkaufte Gesamt-Tonnenkilometer
Mio.
22 606
22 587
0,1
8 212
8 164
0,6
%
74,3
73,6
0,7 P.
77,3
76,3
1,0 P.
Anzahl
786 611
794 526
– 1,0
274 418
276 718
– 0,8
Anzahl
118 088
120 110
– 1,7
118 088
120 110
– 1,7
Lufthansa Aktie
Leistungsdaten
Fluggäste
Sitzladefaktor
Fracht und Post
Fracht-Nutzladefaktor
Gesamt-Nutzladefaktor
Flüge
Mitarbeiter
Mitarbeiter zum 30.09.
* Kennzahl zur Vergleichbarkeit mit anderen Fluggesellschaften: (operatives Ergebnis + Rückstellungsauflösung) / Umsatz.
Veröffentlichungstag: 31. Oktober 2012.
Inhalt
1
An unsere Aktionäre
3
Zwischenlagebericht
Impressum/Kontakt
Zwischenabschluss
Finanzkalender 2013
24
35
Weitere Informationen
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Brief des Vorstands
Finanzkalender
2013 und Herren,
Sehr geehrte Damen
die Art und Weise,
es sind
14.
März
bewegte
Bilanz-Pressekonferenz
Zeiten für unsere Lufthansa.
und Analystenkonferenz zum Jahresergebnis
2012 wie wir zusammenarbeiten, zu modernisieren
und noch effizienter zu machen.
Weiter
2. Maiwachsende
Veröffentlichung
Low-Cost-Airlines
Zwischenbericht
und Fluglinien
zum 1. aus
Quartal
dem2013
Weitere Anpassungen sind notwendig. Einige werden für unsere
Nahen Osten fordern uns in unserem Kerngeschäft heraus.
Mitarbeiter und unsere Organisation nicht einfach, manche sogar
­W7.
eltweit
Allianzen in Bewegung.
Mai geraten
Hauptversammlung
in Köln Die Treibstoffkosten
schmerzhaft sein. Dennoch glauben wir fest daran, dass wir uns
manifestieren sich auf hohem Niveau.
2. Aug. Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Halbjahr 2013 weiter ändern müssen, um unseren Aktionären, unseren Kunden
und nicht zuletzt auch uns selbst als Lufthanseaten weiter gerecht
Gleichzeitig investieren wir so viel wie nie zuvor in unser Produkt.
zu werden: Mit weiterhin wirtschaftlichem Erfolg, herausragenden
Unsere
Passagiere
erleben heute die
beste– Lufthansa
31. Okt.geschätzten
Veröffentlichung
Zwischenbericht
Januar
September 2013
Produkten in ihren jeweiligen Segmenten und nachhaltig sicheren
aller Zeiten: Nahtloses Reisen, von innovativen BuchungsverfahArbeitsplätzen.
ren über das Produkterlebnis in modernen Lounges am Boden bis
hin zu grundsätzlich überarbeiteten Sitzen und Servicekonzepten
Die Ergebnisse der ersten neun Monate bestärken uns in unserer
in allen Klassen an Bord unserer Flugzeuge.
Überzeugung. Trotz starken Gegenwinds ist es uns gelungen, ein
respektables Ergebnis zu erreichen. SCORE wirkt. Die Ergebnisse
Inmitten dieser Pole stehen unsere Mitarbeiter und Führungskräfte.
Sie sind es, die unseren Erfolg auch in Zukunft prägen. Mit unserem sind aber leider noch nicht so sichtbar, wie wir es uns wünschen.
Das Klima wird zunehmend rauer. Die Preissicherung der TreibZukunftsprogramm SCORE wollen wir gemeinsam erreichen, in
stoffkosten verliert wegen der anhaltend hohen Preise an Wirkung.
dieser Industrie nachhaltig profitabel zu wirtschaften, Arbeitsplätze
Das wirtschaftliche Umfeld verschlechtert sich und der Buchungszu sichern und auch in Zukunft zu den führenden Airline-Gruppen
ausblick trübt sich ein.
der Welt zu gehören.
Vieles haben wir in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits
erreicht: Wir haben mit bmi unseren größten Verlustbringer erfolgreich veräußert. Wir haben Austrian Airlines in einem schwierigen
Restrukturierungsprozess auf einen guten Weg gebracht. Wir
haben die notwendigen Entscheidungen getroffen, um unseren
dezentralen Verkehr unter der Marke Germanwings zurück in die
Profitabilität zu führen. Wir sind dabei, unsere Organisation und
Wir werden unsere Anstrengungen deshalb weiter intensivieren.
Das gilt für die nach wie vor profitablen und gewohnt ergebnisstützenden Service-Gesellschaften ebenso wie insbesondere für die
Airlines, die den externen Einflüssen unmittelbar ausgesetzt sind.
Begleiten Sie uns weiter auf dieser spannenden Reise. Wir danken
Ihnen für Ihr Vertrauen!
Vorbehalt bei zukunftsgerichteten Aussagen
Stefan
Lauer des Lufthansa Konzerns
Carsten
Spohr
MenneAngaben, die sich auf die zukünftige
Bei denChristoph
in unseremFranz
3. Zwischenbericht 2012Simone
veröffentlichten
Entwicklung
und seiner
GesellschaftenVorstandsvorsitzender
beziehen, handelt es sich lediglich um
Prognosen
Einschätzungen und damit nicht
um feststehende
historische Tatsachen.
Sie dienen
informaMitglied
des Vorstands
Mitglied
des allein
Vorstands
Mitglied
desund
Vorstands
torischen Zwecken und sind gekennzeichnet durch Begriffe wie „glauben“, „erwarten“, „vorhersagen“, „beabsichtigen“, „prognostizieren“, „planen“, „schätzen“,
Verbund-Airlines
undund verfügbaren Informationen,
Lufthansa Passage
Finanzen und
„rechnen mit“ oder „bestreben“. Diese zukunftsgerichteten
Aussagen beruhen auf allen uns
derzeit erkennbaren
Fakten und
Konzern-Personalpolitik
Aviation
Erwartungen. Sie können daher nur zum Zeitpunkt
derServices
Veröffentlichung Gültigkeit beanspruchen.
Da zukunftsgerichtete Aussagen naturgemäß mit Ungewissheiten und in ihren Auswirkungen nicht einschätzbaren Risikofaktoren – wie etwa einer Änderung
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – behaftet sind oder zugrunde gelegte Annahmen nicht oder abweichend eintreffen können, besteht die Möglichkeit,
dass sich die tatsächlichen Ergebnisse und die Entwicklung des Unternehmens von den Prognosen wesentlich unterscheiden. Lufthansa ist stets bemüht, die
veröffentlichten Daten zu kontrollieren und auf dem aktuellen Stand zu halten. Dennoch kann seitens des Unternehmens keine Verpflichtung übernommen
werden, zukunftsgerichtete Aussagen an später eintretende Ereignisse bzw. Entwicklungen anzupassen. Eine Haftung oder Garantie für Aktualität, Richtigkeit
und Vollständigkeit dieser Daten und Informationen wird demnach weder ausdrücklich noch konkludent übernommen.
Hinweis
Zur Vereinfachung der Sprache haben wir in unserem Bericht die maskuline Form verwendet. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
1
Lufthansa Aktie
Aktionärsstruktur nach Nationalitäten Stand zum 30.09.2012 in %
Großbritannien 4,4 Die Aktienmärkte erholten sich im dritten Quartal trotz der
weiter bestehenden Marktunsicherheiten. Diese Entwicklung
wurde unterstützt durch die Aussagen der europäischen und
­US-amerikanischen Notenbanken zur weiteren Lockerung
der Geldmarktpolitik.
Übrige 8,8
Kanada 6,0 Luxemburg 6,1 Deutschland 62,1
USA 12,6 Im Zuge dieser Aufwärtsbewegung verzeichneten auch AirlineAktien signifikante Kursgewinne. Der Kurs der Lufthansa Aktie
stieg im dritten Quartal um 15,8 Prozent und entwickelte sich
damit besser als der DAX, der im gleichen Zeitraum um 12,5 Prozent zulegte. Gleichwohl blieb die Entwicklung der Lufthansa
Aktie seit Jahresbeginn mit einem Kurszuwachs von 14,8 Prozent
auf 10,55 EUR insgesamt hinter dem DAX (+ 22,3 Prozent auf
7.216 Punkte) zurück. Unter Berücksichtigung der Dividenden­
zahlung erzielten die Lufthansa Aktionäre eine ­Rendite von
­bislang 17,6 Prozent.
Streubesitz: 100 %
Ende September wurden 62,1 Prozent unserer Aktien von deutschen Investoren gehalten. Größte Einzelaktionäre waren nach wie
vor BlackRock Inc. mit 5,43 Prozent und Franklin Templeton mit
5,00 Prozent. Neue Großaktionäre sind die kanadische Mackenzie
Financial Corporation, welche ihren Anteil an Lufthansa im August
auf nun 3,01 Prozent erhöht hat, und die US-amerikanische Capital
Group mit 3,09 Prozent der Anteile. Lufthansa Aktien befinden sich
unverändert zu 100 Prozent im Streubesitz.
Weitere Informationen zur Aktionärsstruktur und zu Analystenempfehlungen werden regelmäßig aktualisiert und auf unserer Website
i www.lufthansa.com/investor-relations veröffentlicht.
Kursverlauf der Lufthansa Aktie, indiziert auf 31.12.2011, im Vergleich zum DAX und zu Wettbewerbern
140
130
120
110
100
90
80
70
31.12.
2011
DAX 2
31.01.
2012
Lufthansa 28.02.
2012
31.03.
2012
International Airlines Group 30.04.
2012
31.05.
2012
30.06.
2012
31.07.
2012
31.08.
2012
30.09.
2012
Air France-KLM
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Lufthansa Aktie
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenentwicklung
Zwischenlagebericht
­ ritischen Pfunds, des Japanischen Yens und des Chinesischen
B
Renminbi kompensiert werden. Währungseffekte belasteten
das operative Ergebnis der ersten neun Monate insgesamt mit
100 Mio. EUR.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
und Branchenentwicklung
BIP-Wachstum 2012 gegenüber Vorjahr
Q1
Q2 Welt
2,8
Europa
0,4
Deutschland
Nordamerika
Rohöl-, Kerosin- und Währungsentwicklung
Gesamtjahr *
Q3*
Q4*
2,6
2,4
2,4
2,5
ICE Brent
0,0
– 0,3
0,0
0,0
Kerosin
1,2
1,0
0,5
0,8
0,9
USD
1EUR / USD
1,2053
1,3463
1,2809
1,2876
2,4
2,2
2,1
1,6
2,1
JPY
1EUR / JPY
94,2400
110,8900
101,5684
100,3200
Südamerika
2,8
2,4
2,9
3,4
2,9
GBP
1EUR / GBP
0,7775
0,8483
0,8119
0,7971
Asien / Pazifik
5,0
5,1
4,4
4,6
4,8
CHF
1EUR / CHF
1,2007
1,2186
1,2043
1,2088
China
8,1
7,6
7,2
7,0
7,4
Naher Osten
3,5
2,9
2,6
2,4
2,9
Afrika
3,7
4,8
5,4
5,5
4,9
in %
Quelle: Global Insight World Overview per 16.10.2012.
*Prognosewerte.
Gesamtwirtschaftliche Lage Das weltweite Wirtschafts­
wachstum hat sich im Jahresverlauf 2012 deutlich verlangsamt.
Die Ursachen hierfür sind unverändert die Belastungen aus der
Banken- und Schuldenkrise im Euroraum sowie der im dritten
Quartal wieder signifikant gestiegene Ölpreis. Der jeweilige Verlauf des Wirtschaftsjahres war in den einzelnen Regionen sehr
unterschiedlich, aber fast überall war eine Abschwächung der
Wachstums­dynamik zu beobachten. Insgesamt wuchs die Weltwirtschaft im dritten Quartal im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent.
Nach einem deutlichen Rückgang des Ölpreises im zweiten Quartal
bis zu einem Tief von 89,23 USD/bbl haben im weiteren Jahresverlauf die Zunahme der politischen Spannungen im Nahen Osten
sowie Produktionsausfälle in den USA und Venezuela zu einem
erneuten Preisanstieg beigetragen. Die Sorte ICE Brent notierte
per Ende September bei 112 USD/bbl. Der Durchschnittspreis
für die vergangenen neun Monate betrug ebenfalls 112 USD/bbl
und lag um 0,7 Prozent leicht über dem Vorjahreswert. Die Verknappung am Markt ließ auch den Jet-Crack, die Preisdifferenz
von Kerosin zu Rohöl, gegenüber dem Vorjahr um 1,22 USD/bbl
auf 17,96 USD/bbl anziehen. Insgesamt stieg der Marktpreis für
­Kerosin im Berichtszeitraum damit im Durchschnitt um 1,5 Prozent
gegenüber Vorjahr an.
Verteuert wird das Kerosin für europäische Airlines durch die
im Vorjahresvergleich schwächere Notierung des Euros zum
­US-Dollar. Die Aufwertung des US-Dollars um durchschnittlich
8,9 Prozent belastete die gesamte Kostenseite und konnte auf
der Einnahme­seite nur teilweise durch stärkere Notierungen des
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Minimum
Maximum
Durchschnitt
30.09.
2012
in USD / bbl
89,23
126,22
112,20
112,39
in USD / t
866,50
1 111,75
1 025,61
1 061,50
Branchenentwicklung Trotz der weiteren Abschwächung des
globalen Wachstums stieg der Absatz im weltweiten Passagier­
verkehr nach Berechnungen der IATA in den ersten acht Monaten
des Jahres um 5,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren
­Vorjahreszeitraum. Der Absatz europäischer Airlines wuchs in
­vergleichbarem Maße mit 6,0 Prozent. Der Premium-Verkehr
stieg in den ersten acht Monaten um 4,7 Prozent gegenüber der
Vorjahres­periode, im Jahresverlauf allerdings mit abnehmender
Tendenz.
Das Frachtgeschäft entwickelte sich in den ersten acht Monaten
weltweit rückläufig. Die verkauften Tonnenkilometer lagen um
2,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang bei den
europäischen Frachtfluggesellschaften fiel mit 3,5 Prozent noch
deutlicher aus.
Die Konsolidierung in der Industrie setzt sich unter dem gesamtwirtschaftlichen Druck weiter fort. In den ersten neun Monaten des
Jahres wurden in der Branche gleich mehrere Zusammenschlüsse
und Kooperationen vollzogen. So beteiligte sich Etihad zum Beispiel mit 29 Prozent an Air Berlin, die erst kurz zuvor der oneworld
Allianz beigetreten war. Beide Airlines kündigten im dritten Quartal
eine weitreichende Kooperation mit Air France-KLM an. Avianca,
Taca Airlines und Copa Airlines schlossen sich der Star Alliance
an, die zudem auch die zukünftige ­Aufnahme von EVA Air verkünden konnte. Fast gleichzeitig voll­zogen in Lateinamerika die Airlines TAM und LAN ihren Zusammenschluss zur LATAM Airlines
Group. Im dritten Quartal kündigten Qantas und Emirates eine
engere Partnerschaft auf Flügen ­zwischen Asien/Australien und
Europa an, die im zweiten Quartal 2013 an den Start gehen soll.
Schließlich gab Qatar Airways Anfang Oktober ihren künftigen
Beitritt zur oneworld Allianz und damit auch eine engere Kooperation mit der International Airlines Group (IAG) bekannt.
3
Geschäftsverlauf
Überblick Die ersten neun Monate des Jahres verliefen für den
Lufthansa Konzern ereignisreich. Sowohl die andauernde Krise im
Euroraum als auch der insgesamt auf hohem Niveau verharrende
Ölpreis zeigten deutliche Wirkung auf die Geschäftsentwicklung.
Das erste und das dritte Quartal waren zudem von den Auswirkungen der Streiks der Fluglotsengewerkschaft, der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und des Kabinenpersonals von Lufthansa
gekennzeichnet.
Während des Berichtszeitraums konnte der ­Lufthansa Konzern
seinen Umsatz insgesamt steigern. Bedingt durch die genannten
Einflussfaktoren blieb das operative Ergebnis jedoch unter dem
Vorjahreswert.
Im Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe verzeichneten die ein­
zelnen Airlines eine unterschiedliche Entwicklung. Insgesamt
lag das Ergebnis leicht unter Vorjahr. Das Geschäftsfeld Logistik
konnte dank erfolgreichem Kapazitätsmanagement den Ergeb­
nisrückgang weiter begrenzen. Die Service-Geschäftsfelder
­Technik, ­IT Services und Catering leisteten auch im dritten Quartal
positive Ergebnisbeiträge und konnten ihre operativen Gewinne
gegenüber Vorjahr jeweils steigern.
SCORE – Change for Success Ziel des zu Jahresbeginn 2012
gestarteten Zukunftsprogramms SCORE ist die nachhaltige und
struk­turelle Ergebnisverbesserung des Lufthansa Konzerns um
min­destens 1,5 Mrd. EUR über das operative Ergebnis von 2011
(820 Mio. EUR) hinaus. Die dazugehörigen Maßnahmen erreichen
ihre volle Ergebniswirksamkeit im Jahr 2015. Die Projekte innerhalb des Programms schreiten im ganzen Konzern voran. Im Hinblick auf den bereits verkündeten Abbau von 3.500 Arbeitsplätzen
in der weltweiten Administration konnte im dritten Quartal für die
meisten Konzerngesellschaften ein sozialverträgliches Abfindungsprogramm für die Mitarbeiter mit den Mitbestimmungsgremien
vereinbart werden. Ein wichtiger Hebel ist in diesem Zusammenhang der Ausbau der Shared Business Services für die Bereiche
Human Resources, Finanzen und Einkauf, der im Projekt GLOBE
vorangetrieben wird. Darüber hinaus haben sich bei­spielsweise
die V
­ erbund-Airlines Lufthansa Passage, SWISS und Austrian
­Airlines eng zusammengeschlossen, um ihre Flotten- und Kabinengrundspezifikationen zu harmonisieren und gemeinsame
­Prozesse und ­Standards zur weiteren Senkung des Treibstoff­
verbrauchs zu entwickeln.
4
In der L­ ufthansa Passage wurde die Restrukturierung des dezen­
tralen Verkehrs beschlossen. Dazu wird der dezentrale Europa­
verkehr von Lufthansa und Germanwings geschäftlich und orga­
nisatorisch unter dem Dach der Germanwings zusammengeführt.
Aktuell wird die Außenorganisation des Lufthansa Konzerns hinsichtlich Synergien im Vertrieb und an den Stationen überprüft.
Auch weitere Projekte werden fortlaufend im Konzern und den
Geschäftsfeldern entwickelt und in Abstimmung mit dem zentralen
SCORE-Projektteam umgesetzt.
Wesentliche Ereignisse Die Eröffnung des Flughafens Berlin
Brandenburg International wurde erneut verschoben und ist nun
für den 27. Oktober 2013 vorgesehen. Lufthansa betont die Wichtigkeit einer zuverlässigen Terminplanung zur Vorbereitung und
Durchführung des eigenen Probebetriebs und legt gleichzeitig Wert
auf eine reibungslose Inbetriebnahme der Flughafeninfrastruktur.
Das ursprünglich für den neuen Flughafen geplante Flugangebot
bietet Lufthansa bis zur Eröffnung von Berlin-Tegel an.
Am 29. Mai wurde das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum
Nachtflugverbot durch das hessische Verkehrsministerium fest­
geschrieben. Das Verbot planmäßiger Nachtflüge am Flughafen
Frankfurt in der Zeit von 23 bis 5 Uhr ist damit endgültig bestandskräftig. Um einen Puffer bei Verspätungen zu haben, ist für den
Winterflugplan 2012/2013 kein Lufthansa Flug aus Frankfurt
planmäßig später als 22.15 Uhr vorgesehen. Als Reaktion auf das
Nachtflugverbot hatte Lufthansa Cargo ihren Flugplan ebenfalls
angepasst. Insgesamt belastet das Nachtflugverbot jährlich mit
einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag das E
­ rgebnis
des Konzerns.
Mitarbeiter und Management Am 28. August 2012 wurden die
Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft des Kabinenper­sonals
UFO für gescheitert erklärt. Im Verlauf der vorherigen Verhandlungen hatte Lufthansa das „Zukunftspaket Kabine“ vorgelegt. Dieses
sah Vergütungserhöhungen und eine Ergebnisbeteiligung für das
Kabinenpersonal genauso wie notwendige Reformen der Vergütungsstrukturen vor. Zwischen dem 31. August und 7. September
bestreikte die UFO daraufhin an mehreren Tagen den Flugbetrieb
der Lufthansa Passage an verschiedenen Standorten in Deutschland. Der Streik belastete das operative Ergebnis mit insgesamt
33 Mio. EUR. Am 7. September einigten sich die Parteien auf ein
Schlichtungsverfahren, das derzeit unter Leitung von Prof. Bert
Rürup läuft. Zuvor hatte Lufthansa erklärt, auf abseh­bare Zeit auf
den Einsatz externer Kabinencrews in Berlin zu verzichten.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Geschäftsverlauf
Ertragslage
Seit 1. Juli 2012 leitet Simone Menne das Ressort „Finanzen und
Aviation Services“ im Vorstand der Deutschen Lufthansa AG. Sie
folgt damit Stephan Gemkow, der zum 30. Juni 2012 sein Mandat
im Einvernehmen mit Vorstand und Aufsichtsrat beendet hatte.
Am 19. September 2012 sprach der Nominierungsausschuss des
Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG eine Empfehlung für
die Nachfolgeregelung für die mit Ablauf der Hauptversammlung
2013 altersbedingt nicht zur Wiederwahl anstehenden Aufsichtsratsmitglieder aus. Wolfgang Mayrhuber, bis Dezember 2010 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, soll dem derzei­
tigen Aufsichtsratsvorsitzenden Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Jürgen Weber
folgen. Dr. Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender des Vorstands der Merck
KGaA und ehemaliger Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa
AG, wird für die Nachfolge von Dr. Klaus G. Schlede empfohlen.
Änderungen im Berichtsstandard und im Konsolidierungskreis
Aus den seit 1. Januar 2012 verpflichtend anzuwendenden
­Standards haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben.
Für weitere Informationen siehe Anhang ab S. 30 .
Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit Abschluss des Verkaufs von British Midland (bmi) an IAG
wesentlich verändert. Am 19. April 2012 wurde bmi entkonsolidiert
und die ihr zuzurech­nenden und in der Bilanz zum 31. Dezember 2011 gemäß IFRS 5 ­ausgewiesenen Vermögenswerte von
576 Mio. EUR und Schulden von 690 Mio. EUR ausgebucht. Auf
die besondere Behandlung der bmi seit der erfolgten Unterzeichnung des Vertrags über den Verkauf an die IAG wird im folgenden
Kapitel „Ertragslage“ detailliert eingegangen. Die einzelnen Ver­
änderungen des Konsolidierungskreises gegenüber dem Jahresende 2011 beziehungsweise 30. September 2011 sind im Anhang
auf S. 30 dargestellt. Über die oben genannten Effekte hinaus
ergaben sich keine wesent­lichen Auswirkungen der Konsolidierungskreisänderungen auf die Konzernbilanz und die Gewinn- und
Verlustrechnung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Ertragslage
Leistungsdaten der Luftverkehrsgesellschaften im Lufthansa Konzern
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept. Veränderung
2011
in %
Fluggäste
Tsd.
78 835
76 203
3,5
Angebotene Sitzkilometer
Mio.
198 131
194 576
1,8
Verkaufte Sitzkilometer
Mio.
157 076
152 015
3,3
%
79,3
78,1
1,2 P.
Sitzladefaktor
Fracht / Post
Tsd. t
1 472
1 588
– 7,3
Angebotene Fracht-­
Tonnenkilometer
Mio.
11 519
12 223
– 5,8
Verkaufte Fracht-­
Tonnenkilometer
Mio.
7 623
8 148
– 6,4
%
66,2
66,7
– 0,5 P.
Angebotene Gesamt-­
Tonnenkilometer
Mio.
30 421
30 676
– 0,8
Verkaufte Gesamt-­
Tonnenkilometer
Mio.
22 606
22 587
0,1
%
74,3
73,6
0,7 P.
Anzahl
786 611
794 526
– 1,0
Fracht-Nutzladefaktor
Gesamt-Nutzladefaktor
Flüge
Aufgrund des zwischen Lufthansa und IAG am 22. Dezember 2011
unterzeichneten Vertrags über den Verkauf der bmi an die IAG
ist bmi nach den Vorschriften des IFRS 5 in der Gewinn- und
­Verlustrechnung des Konzerns als aufzugebender Geschäftsbereich auszuweisen. Mit Abschluss der Verkaufstransaktion am
19. April 2012 wurde bmi entkonsolidiert. Das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs umfasst neben dem bis zum Verkauf
zu erfassenden laufenden Ergebnis der bmi nach Ertragsteuern
auch die gegenüber dem Jahresabschluss 2011 eingetretenen Veränderungen des Bewertungs- beziehungsweise Veräußerungs­
ergebnisses aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich, wie es
sich als Ergebnis der oben genannten vertraglichen Vereinbarung
ergibt. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs zum Ende
des dritten Quartals 2012 resultiert im Wesentlichen aus Kauf­
preisanpassungen aufgrund einer gegenüber der Planung verbesserten Liquiditätsposition der bmi. Einzelheiten finden Sie in den
Erläuterungen im Anhang auf S. 31 .
5
Anteil der Geschäftsfelder am Außenumsatz in % (zum 30.09.2012)
Catering 6,4 Umsatz in Mio. € (Jan. – Sept.)
IT Services 0,8
18 611
16 162
20 193
21 510
22 821
2008
2009
2010
2011
2012
Technik 8,1 Passage Airline
Gruppe 76,0
Logistik 8,7 Umsatz und Erträge Die Verkehrsleistung des Lufthansa Kon­
zerns konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt gesteigert werden. Hierbei verliefen die Entwicklungen des Passagierund Frachtgeschäfts allerdings sehr unterschiedlich. Während die
­Passagiergesellschaften des Konzerns mit 78,8 Mio. Fluggästen
insgesamt 3,5 Prozent mehr Gäste beförderten, ging der Transport
von Fracht und Post um 7,3 Prozent auf 1,5 Mio. Tonnen zurück,
siehe Tabelle auf S. 5 . Die individuellen Leistungskennzahlen der
einzelnen Segmente werden in den jeweiligen Kapiteln erläutert.
Umsatz und Erträge
Jan. – Sept.
2012
in Mio. €
Verkehrserlöse
Andere Betriebserlöse
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und andere
aktivierte Eigen­leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Summe betriebliche Erträge
Jan. – Sept. Veränderung
2011
in Mio. €
in %
18 786
17 818
4 035
3 692
5,4
9,3
22 821
21 510
6,1
96
53
81,1
1 446
1 703
– 15,1
24 363
23 266
4,7
Infolge der erhöhten Verkehrsleistung stiegen die Verkehrserlöse
in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 5,4 Prozent
auf 18,8 Mrd. EUR. Dabei wirkten sich die Mengenentwicklung mit
2,0 Prozent sowie Währungseffekte mit 3,1 Prozent erlössteigernd
aus. Die Preise (inklusive Zuschlägen für Treibstoff und Luftverkehrsteuer) führten zu einem leichten Erlösanstieg von 0,3 Prozent.
Von den Verkehrserlösen entfielen 16,5 Mrd. EUR (+ 7,5 Prozent)
auf die Passage Airline Gruppe und 1,9 Mrd. EUR (– 9,5 Prozent)
auf das Geschäftsfeld Logistik.
6
Mit 4,0 Mrd. EUR lagen die anderen Betriebserlöse um 9,3 Prozent
über dem Vorjahreswert. Das Geschäftsfeld Technik erwirtschaftete davon 1,8 Mrd. EUR (+ 7,3 Prozent), IT Services 187 Mio. EUR
(+ 11,3 Prozent) und Catering 1,5 Mrd. EUR (+ 13,6 Prozent). Die
fliegenden Gesellschaften der Geschäftsfelder Passage Airline
Gruppe und Logistik trugen 535 Mio. EUR (+ 4,5 Prozent) zu den
anderen Betriebserlösen bei.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Umsatzerlöse in
der Folge um 6,1 Prozent auf 22,8 Mrd. EUR. In der obigen Grafik
ist die Umsatzentwicklung der letzten fünf Jahre dargestellt. Der
Anteil der Passage Airline Gruppe am Gesamtumsatz erhöhte sich
2012 auf 76,0 Prozent (+ 1,0 Prozentpunkte). Die Umsatzvertei­
lungen nach Geschäftsfeldern und Regionen können Sie der Segmentberichterstattung ab S. 33 entnehmen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich deutlich um
15,1 Prozent auf 1,4 Mrd. EUR. Neben im Vorjahr angefallenen
Sondererträgen (Rückerstattung von Flugsicherheitsgebühren und
erhaltene Kompensationszahlungen) ist dieser Rückgang auf
geringere Kursgewinne (– 91 Mio. EUR) sowie gesunkene Buchgewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen (– 18 Mio. EUR)
zurückzuführen. Den verringerten Kursgewinnen standen verminderte Kursverluste in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
gegenüber. Die übrigen Positionen wiesen keine nennenswerten
Abweichungen gegenüber Vorjahr auf.
Die gesamten betrieblichen Erträge erhöhten sich um 1,1 Mrd. EUR
oder 4,7 Prozent auf 24,4 Mrd. EUR.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Ertragslage
Aufwendungen Die betrieblichen Aufwendungen legten insgesamt um 1,2 Mrd. EUR (+ 5,6 Prozent) auf 23,7 Mrd. EUR zu.
­Ausschlaggebend für diese Entwicklung war vornehmlich der um
9,3 Prozent gestiegene Materialaufwand. Wie bereits im ersten
Halbjahr ist diese Zunahme vor allem auf die um 972 Mio. EUR
(+ 21,2 Prozent) auf 5,6 Mrd. EUR angewachsenen Treibstoff­
kosten zurückzuführen. Außer den nach Sicherung um 12,3 Prozent höheren Treibstoffpreisen wirkte auch die Verteuerung des
US-Dollars mit 10,0 Prozent aufwandssteigernd. Die reduzierte
Anzahl an Flügen führte demgegenüber zu einem leicht entlas­
tenden Mengeneffekt (– 1,1 Prozent). Der Treibstoffaufwand beinhaltet ein positives, aber gegenüber Vorjahr deutlich verringertes
Preis­sicherungsergebnis in Höhe von 154 Mio. EUR. Bei den
­übrigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ergab sich eine Zunahme
um 3,4 Prozent auf 2,0 Mrd. EUR.
Die Abschreibungen lagen mit 1,3 Mrd. EUR um 8,3 Prozent über
dem Vorjahreswert. 25 Mio. EUR (+ 2,5 Prozent) dieses Anstiegs
entfielen auf planmäßige Abschreibungen von Flugzeugen. Außerplanmäßige Abschreibungen von insgesamt 65 Mio. EUR (Vorjahr:
5 Mio. EUR) entfielen mit 63 Mio. EUR (Vorjahr: 5 Mio. EUR) auf
Flugzeuge und betrafen vier Boeing 747-400, neun B737-300 und
zwei B737-800, die stillgelegt oder zur Veräußerung vorgesehen
sind. Darüber hinaus entfielen außerplanmäßige Wertminderungen
in Höhe von insgesamt 18 Mio. EUR auf drei der vorgenannten
B747-400 und die vorgenannten B737-800 sowie auf weitere
drei B737-800, einen Airbus A330-200, einen Canadair Regional
Jet 200 und fünf Avro RJ, die in der Konzernbilanz unter zum
­Verkauf stehende Vermögenswerte ausgewiesen werden. Diese
Abwertungen sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Die Gebühren stiegen um 4,6 Prozent auf 3,9 Mrd. EUR.
Dabei sind vor allem die Entwicklungen der Fluggastgebühren
(+ 10,4 Prozent), der Start- und Landegebühren (+ 4,6 Prozent)
sowie der Flugsicherungsgebühren (+ 3,9 Prozent) hervorzuheben.
Der Aufwand aus der Luftverkehrsteuer stieg um 4,2 Prozent auf
274 Mio. EUR, unter anderem aufgrund der seit dem 1. April 2011
erhobenen Steuer in Österreich. Die anderen bezogenen Leistungen
lagen insbesondere aufgrund verminderter Charteraufwendungen
mit 2,1 Mrd. EUR um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verminderten sich
um 4,4 Prozent auf 3,7 Mrd. EUR. Dieser Rückgang resultierte im
Wesentlichen aus gesunkenen Kursverlusten (– 184 Mio. EUR),
denen korrespondierend verminderte Kursgewinne in den sons­
tigen betrieblichen Erträgen gegenüberstanden. Weitere Entlas­
tungen ergaben sich aus geringeren Verlusten aus kurzfristigen
Finanzinvestitionen (– 24 Mio. EUR) sowie verminderten Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung (– 10 Mio. EUR).
Im Vorjahr waren hier zudem Aufwendungen aus Rückstellungen
für langlaufende Verträge im Geschäftsfeld Technik enthalten.
­Aufwandssteigernd wirkten sich demgegenüber erhöhte Wertberichtigungen auf Umlaufvermögen (+ 63 Mio. EUR) sowie erhöhte
personalabhängige Aufwendungen (+ 34 Mio. EUR) aus. Die
­übrigen Positionen haben sich gegenüber Vorjahr nicht nennenswert ­verändert.
Aufwendungen
Materialaufwand
Jan. – Sept.
2012
in Mio. €
Jan. – Sept.
2011
in Mio. €
Veränderung
in %
13 545
12 393
9,3
davon Treibstoff
5 567
4 595
21,2
davon Gebühren
3 920
3 748
4,6
davon Operating Lease
87
105
– 17,1
Personalaufwand
5 107
4 943
3,3
Abschreibungen
1 345
1 242
8,3
Sonstiger betrieblicher Aufwand
3 726
3 897
– 4,4
23 723
22 475
5,6
Summe betriebliche
Aufwendungen
Bei einer – ohne die Mitarbeiter der bmi – im Durchschnitt um
2,3 Prozent auf 117.554 gestiegenen Anzahl der Mitarbeiter
im Konzern stieg der Personalaufwand um 3,3 Prozent auf
5,1 Mrd. EUR. Währungsbedingte Aufwandserhöhungen, Erwei­
terungen des Konsolidierungskreises und Steigerungen aufgrund
der getroffenen Tarifvereinbarungen wirkten aufwandserhöhend.
Dem standen Aufwandsentlastungen aus Pensionsrückstellungen
gegenüber, die vornehmlich aus den im Rahmen des Flugbetriebsübergangs der Austrian ­Airlines auf die Tyrolean Airways
­vereinbarten Anpassungen der Altersversorgungsregelungen
für das Bordpersonal der Austrian Airlines resultierten.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Ergebnisentwicklung Lufthansa erzielte in den ersten neun
Monaten des Geschäftsjahres 2012 ein betriebliches Ergebnis von
640 Mio. EUR (Vorjahr: 791 Mio. EUR). Das regelmäßig um die in
der Tabelle auf S. 8 enthaltenen Positionen bereinigte operative
Ergebnis von 628 Mio. EUR lag um 96 Mio. EUR oder 13,3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Im dritten Quartal wurde dabei
ein operativer Gewinn von 648 Mio. EUR erwirtschaftet (Vorjahr:
610 Mio. EUR). Dieses Ergebnis enthält noch keine nennens­
werten Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit SCORE.
Die vergleichbare operative Marge verminderte sich im Berichtszeitraum gegenüber Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Sie drückt das Verhältnis des operativen Ergebnisses zuzüglich der Erträge aus Rückstellungsauflösungen zu den Umsatz­
erlösen aus.
7
Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich um 15 Mio. EUR auf
77 Mio. EUR. Während sich das Ergebnis aus der Equity-Bewertung um 26 Mio. EUR verbesserte, verminderte sich das übrige
Beteiligungsergebnis um 11 Mio. EUR auf 54 Mio. EUR. Das Zinsergebnis ging um 34 Mio. EUR auf – 241 Mio. EUR zurück.
Operatives Ergebnis und Konzernergebnis in Mio. € (Jan. – Sept.)
954
724
612
529
628
524
474
288
226
31
2008
2009
2010
2011
2012
Operatives Ergebnis Konzernergebnis
Das Ergebnis aus den übrigen Finanzposten verbesserte sich
um 125 Mio. EUR auf – 20 Mio. EUR. Dies ist vor allem auf die
ergebniswirksam zu erfassenden Veränderungen der Zeitwerte
von zur Sicherung eingesetzten Optionen (vorwiegend zur Treibstoffpreissicherung) zurückzuführen. Während sich hieraus im
­Vorjahreszeitraum Aufwendungen von 113 Mio. EUR ergaben,
führten Marktwertsteigerungen im aktuellen Geschäftsjahr zu
Erträgen von 20 Mio. EUR.
Überleitung Ergebnisse
Jan. – Sept. 2012
Jan. – Sept. 2011
GuV
Überleitung ope­
ratives Ergebnis
GuV
Überleitung ope­
ratives Ergebnis
22 821
– 21 510
– 96
– 53
– 1 446
– 1 703
– davon Erträge aus Buchgewinnen und kurzfristigen Finanzinvestitionen
– – 47
– – 58
davon Erträge aus Auflösung von Rückstellungen
– – 72
– – 89
davon Zuschreibungen Anlagevermögen
– – 8
– – 4
davon Stichtagskursbewertung langfristiger Finanzschulden
– – 10
– – 27
24 363
– 137
23 266
– 178
Materialaufwand
– 13 545
– – 12 393
– Personalaufwand
– 5 107
– – 4 943
– – – 3
– 19
in Mio. €
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen
Sonstige betriebliche Erträge
Summe betriebliche Erträge
davon nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Abschreibungen
davon außerplanmäßige Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
– 1 345
– – 1 242
65
– 3 726
– 5
– 3 897
davon außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermögen zum Verkauf – nicht operativ
– 18
– 8
davon Aufwendungen aus Buchverlusten und kurzfristigen Finanzinvestitionen
– 30
– 58
davon Stichtagskursbewertung langfristiger Finanzschulden
– 15
– 21
Summe betriebliche Aufwendungen
– 23 723
125
– 22 475
111
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
640
– 791
– Summe Überleitung operatives Ergebnis
– – 12
– – 67
Operatives Ergebnis
– 628
– 724
Beteiligungsergebnis
77
– 62
– Übrige Finanzposten
– 20
– – 145
– EBIT
697
– 708
– 1 345
– 1 242
– 36
– 48
– 2 078
– 1 998
– Abschreibungen (aus betrieblichem Ergebnis)
Abschreibungen auf Finanzanlagen, Wertpapiere und Vermögenswerte zum Verkauf
EBITDA
8
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
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Ertragslage
Cashflow und Investitionen
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) spiegelt die Entwicklungen des betrieblichen und des Beteiligungsergebnisses sowie
der übrigen Finanzposten wider und verminderte sich zum Ende
des dritten Quartals geringfügig um 11 Mio. EUR auf 697 Mio. EUR.
­ nlagevermögen ergaben sich Verbesserungen des Cashflows
A
um 181 Mio. EUR. Darüber hinaus führten die gezahlten Ertragsteuern im Vorjahresvergleich zu einer weiteren Entlastung von
190 Mio. EUR.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) reduzierte sich um
45 Mio. EUR auf 456 Mio. EUR. Aufgrund darin enthaltener
­steuerfreier Erträge sowie der Nutzung bisher nicht zu aktivierender ­steuerlicher Verlustvorträge ergab sich eine nur geringfügige
Ertragsteuerbelastung von 8 Mio. EUR und daraus resultierend ein
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 448 Mio. EUR
(Vorjahr: 442 Mio. EUR).
Die Veränderung des Working Capitals wirkte sich gegenüber Vorjahr mit 46 Mio. EUR ebenfalls positiv auf den operativen Cashflow
aus. Seit dem Jahresabschluss 2011 werden in den Veränderungen
des Working Capitals auch die aus externen Pensionsfonds an
ehemalige Mitarbeiter geleisteten Rentenzahlungen bei der Ermittlung des operativen Cashflows berücksichtigt. Die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend angepasst.
Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen (36 Mio. EUR, siehe Anhang auf S. 31 ) sowie
nach Abzug von Minderheitsanteilen (10 Mio. EUR) errechnete
sich zum Ende der Berichtsperiode ein Konzernergebnis von
474 Mio. EUR (Vorjahr: 288 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie
­verbesserte sich auf 1,04 EUR (Vorjahr: 0,63 EUR).
In den ersten neun Monaten tätigte der Lufthansa Konzern Bruttoinvestitionen in Höhe von 1,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,0 Mrd. EUR).
Davon entfielen 1,6 Mrd. EUR auf insgesamt 36 Flugzeuge (drei
Boeing 747-8i, zwei B767, zwei Airbus A380, fünf A330, fünf
A321, sechs A320, fünf A319 und acht Embraer 195) sowie auf
Flugzeugüberholungen und Anzahlungen. In übrige Sachanlagen
wurden weitere 166 Mio. EUR investiert. Die übrigen Investitionen
entfielen mit 49 Mio. EUR auf immaterielle Vermögenswerte.
­Investitionen in Finanzanlagen von insgesamt 18 Mio. EUR betrafen ausschließlich Darlehensgewährungen. Aus dem Abgang
der bmi resultierten Mittelabflüsse von insgesamt 176 Mio. EUR.
100 Mio. EUR wurden in reparaturfähige Flugzeugersatzteile eingebracht. Der Finanzmittelbedarf wurde teilweise durch Zins- und
Dividendeneinnahmen (insgesamt 326 Mio. EUR) sowie durch
­Einnahmen aus der Veräußerung von Vermögenswerten und
Anteilen – insbesondere aus dem Verkauf von Flugzeugen und
langfristigen Wertpapieren – in Höhe von 368 Mio. EUR gedeckt.
Aus dem Erwerb und der Veräußerung kurzfristiger Wertpapiere
und Fonds ergaben sich Mittelabflüsse von 362 Mio. EUR.
Für die Investitionstätigkeit und Geldanlagen wurden somit insgesamt Nettozahlungsmittel von 1,8 Mrd. EUR verwendet (Vorjahr:
464 Mio. EUR).
Cashflow und Investitionen
Cashflow und Investitionen in Mio. € (zum 30.09.2012)
1 878
2 428
1 453
975
Operativer
Cashflow
Nettoinvestitionen
Free
Cashflow
18
217
1 643
Bruttoinvestitionen
Finanzinvestitionen
Sekundärinvestitionen
Primärinvestitionen In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012 erwirtschaftete der Lufthansa Konzern einen operativen Cashflow von
2,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,1 Mrd. EUR). Ausgehend von einem
um 45 Mio. EUR geringeren Ergebnis vor Ertragsteuern waren in
der Cashflow-Ermittlung zahlungsunwirksame Aufwendungen aus
Marktwertveränderungen von Finanzderivaten von 14 Mio. EUR
(Vorjahr: 126 Mio. EUR) zu eliminieren. Aus der Bereinigung von
zahlungsunwirksamen Abschreibungen sowie der Investitions­
tätigkeit zuzurechnenden Ergebnissen aus dem Verkauf von
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012 erzielte
Lufthansa einen Free Cashflow von 975 Mio. EUR (Vorjahr:
868 Mio. EUR).
Aus dem Saldo der Finanzierungstätigkeit ergaben sich Mittel­
abflüsse von 57 Mio. EUR. Einer Neuaufnahme von Finanz­
mitteln (940 Mio. EUR) standen dabei regelmäßige Tilgungen
(502 Mio. EUR), gezahlte Dividenden (130 Mio. EUR) sowie
­Zinsausgaben in Höhe von 385 Mio. EUR gegenüber. Die neu
­aufgenommenen Finanzmittel betrafen im Wesentlichen sechs
Schuldscheindarlehen sowie Flugzeugfinanzierungen und eine
begebene Umtauschanleihe in die von Lufthansa gehaltenen
­JetBlue-Anteile.
9
Die Zahlungsmittel erhöhten sich um 561 Mio. EUR auf
1,4 Mrd. EUR. Diese beinhalten wechselkursbedingte Auf­
wertungen des Zahlungsmittelbestands von 5 Mio. EUR.
Die Innenfinanzierungsquote lag bei 129,3 Prozent (Vorjahr:
106,3 Prozent). Die flüssigen Mittel einschließlich Wertpapieren
betrugen zum Ende des dritten Quartals 4,9 Mrd. EUR (­Vorjahr:
4,4 Mrd. EUR). Die detaillierte Kapitalflussrechnung ­finden Sie
auf S. 29 .
Vermögens- und Finanzlage
Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem
­Jahresende 2011 um 1,2 Mrd. EUR auf 29,2 Mrd. EUR. Dabei
nahmen die langfristigen Vermögenswerte um 263 Mio. EUR
auf 18,9 Mrd. EUR, die kurzfristigen um 894 Mio. EUR auf
10,3 Mrd. EUR zu.
Im langfristigen Vermögen stieg die Position Flugzeuge und Reservetriebwerke um 381 Mio. EUR auf 12,0 Mrd. EUR. Die Erhöhung
in der Position übrige Beteiligungen von 173 Mio. EUR ist vor allem
auf die erfolgsneutral zu erfassenden Marktwertveränderungen
der Anteile an Amadeus IT Holding S.A. (+ 191 Mio. EUR) und
­JetBlue (– 13 Mio. EUR) zurückzuführen. Demgegenüber verringerten sich langfristige derivative Finanzinstrumente (überwiegend
aus Devisensicherungen) um insgesamt 45 Mio. EUR. Neben einer
Verminderung der langfristigen Wertpapiere aufgrund des Verkaufs eines Schuldscheindarlehens um 114 Mio. EUR gingen
auch die Ausleihungen und Forderungen um 125 Mio. EUR zurück.
Bei den kurzfristigen Vermögenswerten erhöhten sich die Forderungen im Wesentlichen saison- und abrechnungsbedingt um
646 Mio. EUR. Der Rückgang bei den kurzfristigen Finanzderivaten
(– 159 Mio. EUR) betraf vor allem Treibstoffpreis- und Devisen­
sicherungen. Die flüssigen Mittel – bestehend aus kurzfristigen
Wertpapieren sowie Bankguthaben und Kassenbeständen – erhöhten sich um insgesamt 900 Mio. EUR auf 4,9 Mrd. EUR. Aus dem
am 19. April 2012 vollzogenen Verkauf der bmi an die IAG resultierte ein Rückgang bei den zum Verkauf stehenden Vermögenswerten in Höhe von 576 Mio. EUR. Der Anteil der langfristigen
­Vermögenswerte an der Bilanzsumme ging von 66,3 Prozent zum
Jahresende 2011 auf nunmehr 64,6 Prozent zurück.
10
Auf der Passivseite betrug das Eigenkapital (inklusive der Anteile
der Minderheitsgesellschafter) zum Stichtag 8,4 Mrd. EUR und
erhöhte sich damit um 390 Mio. EUR (+ 4,8 Prozent). Die Zunahme
ist im Wesentlichen auf das positive Nachsteuerergebnis zurückzuführen, dem insbesondere die Dividendenzahlungen an die
Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG und Minderheitsgesellschafter in Höhe von insgesamt 130 Mio. EUR gegenüberstanden.
Die Eigenkapitalquote stieg in der Folge auf 28,8 Prozent (Jahresende 2011: 28,6 Prozent).
Ermittlung Nettokreditverschuldung und Gearing
30. Sept.
2012
31. Dez.
2011
in Mio. €
in Mio. €
Veränderung
zum
31. Dez. 2011
in %
Verbindlichkeiten Kreditinstitute
1 587
1 456
9,0
Anleihen
2 312
2 119
9,1
Übrige langfristige Finanzschulden
3 006
2 849
5,5
6 905
6 424
7,5
Übrige Bankverbindlichkeiten
36
16
125,0
Konzernkreditverschuldung
6 941
6 440
7,8
Flüssige Mittel
1 448
887
63,2
Wertpapiere
3 450
3 111
10,9
Langfristige Wertpapiere
­(Liquiditätsreserve) *
0
114
– 100,0
Nettokreditverschuldung
2 043
2 328
– 12,2
Pensionsrückstellungen
2 089
2 165
– 3,5
Nettokreditverschuldung
und Pensionen
4 132
4 493
– 8,0
49,0
55,9
– 6,9 P.
Gearing in %
* Jederzeit liquidierbar.
Die langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen erhöhten
sich geringfügig um 38 Mio. EUR auf 10,3 Mrd. EUR, während die
kurzfristigen Fremdmittel um 729 EUR auf 10,5 Mrd. EUR zulegten. Innerhalb der langfristigen Fremdmittel verminderten sich die
Pensionsrückstellungen um 76 Mio. EUR, insbesondere aufgrund
der Abgeltung der Pensionsverpflichtungen der bmi. Darüber
­hinaus führten die im Rahmen des Flugbetriebsübergangs der
Austrian Airlines auf die Tyrolean Airways vereinbarten Anpassungen der Altersversorgungsregelungen für das Bordpersonal der
Austrian Airlines zu einem Rückgang der Pensionsrückstellungen.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
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Cashflow und Investitionen
Vermögens- und Finanzlage
Die Finanzschulden erhöhten sich um 95 Mio. EUR. Bei dem
Anstieg der derivativen Finanzinstrumente (+ 52 Mio. EUR) ent­
fielen 43 Mio. EUR auf den Marktwert der Wandlungsoptionen der
im April 2012 begebenen Umtauschanleihe auf die von Lufthansa
gehaltenen JetBlue-Anteile.
Im Bereich der kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen die Finanzschulden fristigkeitsbedingt um 386 Mio. EUR an. Vor allem
­saison- und abrechnungsbedingt erhöhten sich die Verbindlich­
keiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten (+ 308 Mio. EUR) sowie die Verbindlichkeiten
aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten (+ 607 Mio. EUR).
Der Rückgang der Schulden in Verbindung mit zum Verkauf
­stehenden Vermögenswerten entfiel mit 690 Mio. EUR auf den
Verkauf der bmi.
Die Nettokreditverschuldung verringerte sich zum Ende des dritten
Quartals 2012 gegenüber dem Jahresende 2011 um 285 Mio. EUR
auf 2,0 Mrd. EUR. Das Gearing inklusive Pen­sionsrückstellungen
ging auf 49,0 Prozent (Jahresende 2011: ­55,9 Prozent) zurück.
Es befindet sich damit weiterhin innerhalb des Zielkorridors von
40 bis 60 Prozent.
Konzernflotte – Bestand Verkehrsflugzeuge am 30.09.2012
Hersteller / Typ
Airbus A310
LH Passage1)
SWISS
Austrian
LH Cargo
23)
Konzernflotte
davon
Finance
Lease
davon
Operating
Lease
Veränderung
zum
31.12.11
2
Veränderung
zum
30.09.11
– –
Airbus A319
67
7
7
81
2
16
– 6
– 6
Airbus A320
49
27
10
86
12
2
– 1
– 1
Airbus A321
61
7
6
74
4
– 2
+ 1
Airbus A330
18
17
4
+ 1
+ 1
Airbus A340
48
13
22)
63
2
– 2
– 2
Airbus A380
10
10
+ 2
+ 2
Boeing 737
45
52
– 28
– 32
Boeing 747
29
29
– 1
– 1
–
–
–
35
7
2
Boeing 767
6
6
Boeing 777
4
4
–
18
–
–
– 8
– 17
Boeing MD-11F
Bombardier CRJ
18
56
1
57
0
–
–
14
14
–
–
Bombardier C-Series
Bombardier Q-Series
ATR
11
Avro RJ
4
Embraer
38
20
1
11
6
–
–
24
6
– 5
– 9
4
33)
45
– 11
– 9
Fokker F70
9
9
–
–
Fokker F100
15
15
–
–
– 61
– 73
Flugzeuge gesamt
438
43)
2
95
84
18
635
2
24
41
Inklusive Regionalgesellschaften und Germanwings.
Vermietet an SWISS.
Vermietet an konzernexterne Gesellschaft.
1)
2)
3)
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
11
Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe
Kennzahlen Passage Airline Gruppe 1)
davon Lufthansa Passage 3)
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept. Veränderung
2011
in %
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept. Veränderung
2011
in %
Umsatz
Mio. €
17 851
16 686
7,0
6 628
6 213
6,7
davon mit Gesellschaften
des Lufthansa Konzerns
Mio. €
515
557
– 7,5
166
184
– 9,8
Operatives Ergebnis
Mio. €
345
354
– 2,5
524
454
15,4
Segmentergebnis
Mio. €
324
396
– 18,2
565
505
11,9
EBITDA 1)
Mio. €
1 451
1 461
– 0,7
954
759
25,7
Segmentinvestitionen
Mio. €
1 552
1 701
– 8,8
375
451
– 16,9
Mitarbeiter zum 30.09.
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept. Veränderung
2011
in %
13 067
12 233
6,8
64
138
– 53,6
861
904
– 4,8
Anzahl
55 578
55 312
0,5
55 578
55 312
0,5
40 927
40 579
0,9
Fluggäste 2)
Tsd.
78 835
76 203
3,5
29 433
28 690
2,6
57 205
55 237
3,6
Angebotene Sitzkilometer 2)
Mio.
198 131
194 576
1,8
71 197
70 525
1,0
146 474
144 215
1,6
Verkaufte Sitzkilometer 2)
Mio.
157 076
152 015
3,3
59 410
57 919
2,6
115 209
112 307
2,6
%
79,3
78,1
1,2 P.
83,4
82,1
1,3 P.
78,7
77,9
0,8 P.
Sitzladefaktor 2)
Ohne konzerninterne Ergebnisübernahmen / Beteiligungserträge.
Lufthansa Passage, SWISS und Austrian Airlines.
1)
Inklusive Germanwings. Vorjahreszahlen wurden angepasst.
3)
2)
Geschäftsfeldstruktur und Geschäftsverlauf Die Passage
­Airline Gruppe besteht aus der Lufthansa Passage einschließlich
Germanwings sowie SWISS und Austrian Airlines. Des Weiteren
gehören Beteiligungen, wie beispielsweise SunExpress und B
­ russels
Airlines, zu dem Geschäftsfeld. Im Rahmen eines umfassenden
Restrukturierungsprogramms hat Lufthansa Brussels A
­ irlines eine
Kreditlinie bis zu 100 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Die mögliche
Gewährung ist an konkrete Bedingungen, Restrukturierungserfolge
und Beiträge weiterer Stakeholdergruppen geknüpft. Mit dem
­Verkauf der bmi an die IAG hat sich Lufthansa im April von dieser
nachhaltig verlustbringenden Konzerngesellschaft getrennt.
Das Passagiergeschäft war in den ersten neun Monaten des
­Jahres von einer volatilen Nachfrageentwicklung geprägt. Auf die
Verunsicherung vieler Kunden hinsichtlich der weltwirtschaftlichen
Entwicklung reagierten die Gesellschaften der Passage Airline
Gruppe mit flexiblen Kapazitätsanpassungen und striktem Yield
Management. Die Auslastung der Flugzeuge verbesserte sich
in allen Gesellschaften und Verkehrsgebieten bei steigenden
­Erlösen. Die finanziellen Auswirkungen der im Jahresdurchschnitt
weiterhin hohen Treibstoffpreise sowie im dritten Quartal auch
des Streiks der Kabinenmitarbeiter der Lufthansa Passage konnten
jedoch nur teilweise kompensiert werden.
Die Passagiere honorierten die Neuerungen in das Produkt der
einzelnen Airlines. So konnte beispielsweise durch I­nvestitionen
in effizienteres und leiseres Fluggerät sowie die neue Business
Class die Zufriedenheit der Lufthansa Passage Kunden, gemessen
am Customer Performance Index im Vorjahresvergleich, weiter
gesteigert werden. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Lufthansa
Gruppe mit dem ersten Platz in der Rubrik „Doing it All“ bei den
World Saver Awards des US-Reisemagazins Condé Nast Traveler
ausgezeichnet.
12
Operative Entwicklung Die Gesellschaften der Passage Airline
Gruppe beförderten in den ersten neun Monaten des Jahres
78,8 Mio. Passagiere (+ 3,5 Prozent). Die Auslastung stieg um
1,2 Prozentpunkte auf nun 79,3 Prozent. Die Anzahl der Flüge
ging um 0,9 Prozent zurück, während sich die angebotenen Sitz­
kilometer moderat um 1,8 Prozent erhöhten. Die verkauften Sitz­
kilometer nahmen um 3,3 Prozent zu. Die Durchschnittserlöse
­stiegen um 4,0 Prozent. Die Verkehrserlöse wuchsen insgesamt um
7,5 Prozent. Die Treiber für die Erlössteigerungen waren regional
unterschiedlich. Im Europaverkehr konnte eine Absatzsteigerung
mit einer moderaten Erhöhung der Durchschnittserlöse verbunden
werden. In der Verkehrsregion Amerika waren es vor allem die
Durchschnittserlöse, die bei stabilem Angebot die Verkehrserlöse
um insgesamt 11,2 Prozent ansteigen ließen. In der Region Asien/
Pazifik konnten bei moderater Angebots- und Absatzsteigerung
sowohl der Sitzladefaktor als auch die Durchschnittserlöse leicht
erhöht werden. Im Verkehrsgebiet Nahost/Afrika trug eine leichte
Angebotsreduzierung zur Stärkung der Auslastung und der Durchschnittserlöse bei.
Zur Strategie der Passage Airline Gruppe gehört in zunehmendem
Maße die Stärkung des Netzwerks und Vertriebs durch Joint
­Ventures mit langjährigen Partnern. Nachdem bereits das Joint
Venture Atlantic++ mit den Partnern United Airlines und Air Canada
erfolgreich zur positiven Entwicklung des Atlantikverkehrs beigetragen hat, wurde in der ersten Jahreshälfte ein vergleichbares Joint
Venture (Japan+) mit der japanischen All Nippon Airways (ANA)
initiiert. Nach Freigabe durch die japanischen Wettbewerbsbehörden
im September ist die Aufnahme von SWISS und Austrian Airlines in
dieses Joint Venture nun bis Mitte 2013 geplant. Wie bei Atlantic++
umfasst Japan+ die volle Integration in den Bereichen Netzplanung, Revenue Management, Pricing und Vertrieb, allerdings für
den Europa-Japan-Verkehr.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Passage Airline Gruppe
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die Verkehrserlöse
des Geschäftsfelds stiegen infolge der insgesamt positiven Verkehrsentwicklung auf 16,5 Mrd. EUR (+ 7,5 Prozent). Neben einer
um 3,3 Prozent gestiegenen Absatzmenge wirkten Währungseffekte (+ 3,1 Prozent) und leicht höhere Preise (+ 1,1 Prozent) ebenfalls erlössteigernd.
Die sonstigen operativen Erträge verminderten sich deutlich um
15,9 Prozent auf 701 Mio. EUR. Diese Entwicklung ist vor allem
auf im Vorjahreszeitraum angefallene Sondererträge (Rücker­
stattungen von Flugsicherheitsgebühren und erhaltene Kompensationszahlungen) sowie geringere Kursgewinne (– 17 Mio. EUR)
zurückzuführen.
Insgesamt legten die operativen Gesamterlöse um 5,9 Prozent auf
18,6 Mrd. EUR zu.
Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die operativen Aufwendungen
um 6,1 Prozent auf 18,2 Mrd. EUR. Diese Zunahme war durch
einen deutlichen Anstieg des Materialaufwands um 10,1 Prozent
auf 11,9 Mrd. EUR gekennzeichnet. Ursächlich hierfür waren
­insbesondere die um 22,7 Prozent auf 5,2 Mrd. EUR gewachsenen Treibstoffkosten. Auch die Gebühren stiegen um insgesamt
5,2 Prozent auf 3,7 Mrd. EUR. Neben höheren Fluggastgebühren
(+ 10,4 Prozent) sind hier die Entwicklungen der Luftverkehrsteuer
(+ 4,2 Prozent), Start- und Landegebühren (+ 4,8 Prozent) sowie
Flugsicherungsgebühren (+ 4,1 Prozent) hervorzuheben.
Der Personalaufwand stieg bei einer im Durchschnitt um 1,8 Prozent erhöhten Mitarbeiterzahl nur geringfügig um 0,3 Prozent auf
2,9 Mrd. EUR. Wesentliche Ursache hierfür waren die Aufwandsentlastungen aus Pensionsrückstellungen aus den im Rahmen
des Flugbetriebsübergangs von Austrian Airlines auf die Tyrolean
Airways vereinbarten Anpassungen der Altersversorgungsrege­
lungen für das Bordpersonal der Austrian Airlines. Ihnen standen
währungsbedingte Aufwandssteigerungen sowie Erhöhungen
­aufgrund getroffener Tarifvereinbarungen gegenüber.
Die Abschreibungen erhöhten sich vornehmlich aufgrund der im
Vorjahr und im laufenden Jahr neu zugegangenen Flugzeuge um
5,3 Prozent auf insgesamt 1,1 Mrd. EUR.
Die sonstigen operativen Aufwendungen verringerten sich um
4,5 Prozent auf 2,4 Mrd. EUR. Gesunkenen Aufwendungen aus
Kursverlusten standen hierbei höhere indirekte Personalaufwendungen sowie Wertberichtigungen auf Umlaufvermögen gegenüber.
Das operative Ergebnis blieb in den ersten neun Monaten mit
345 Mio. EUR nur knapp unter dem Vorjahreswert von 354 Mio. EUR.
Ergebnisrückgänge bei Lufthansa Passage und SWISS konnten
zum Teil durch die Ergebnisverbesserung bei Austrian Airlines
infolge der erfolgreichen Restrukturierung kompensiert werden.
Erläuterungen zu den Ergebnisbeiträgen der einzelnen Fluggesellschaften finden Sie auf den nachfolgenden Seiten.
Die übrigen Segmenterträge von 76 Mio. EUR (Vorjahr:
102 Mio. EUR) entfielen im Wesentlichen auf Erträge aus Rück­
stellungsauflösungen (52 Mio. EUR) sowie auf Buchgewinne
aus dem Abgang von Anlagevermögen (16 Mio. EUR).
Die übrigen Segmentaufwendungen betrugen 85 Mio. EUR (Vorjahr: 39 Mio. EUR). Sie beinhalten mit 65 Mio. EUR außer­plan­
mäßige Abschreibungen auf die auf S. 7 näher aufgelis­teten Flugzeuge. Das Ergebnis aus der Equity-Bewertung von – 12 Mio. EUR
(Vorjahr: – 21 Mio. EUR) betraf im Wesentlichen SN Airholding
(– 22 Mio. EUR), SunExpress (– 10 Mio. EUR) sowie die erstmalig
nach der Equity-Methode bewertete Terminal 2 Gesellschaft mbH
& Co OHG (21 Mio. EUR). Insgesamt verminderte sich das Segment­
ergebnis um 72 Mio. EUR auf 324 Mio. EUR.
Die Segmentinvestitionen wurden vor allem für neues Fluggerät
geleistet und lagen mit 1,6 Mrd. EUR um 8,8 Prozent unter dem
Vorjahreswert. In den ersten neun Monaten wurden im ­Rahmen
der fortlaufenden Flottenmodernisierung Investitionen in insgesamt
36 Flugzeuge getätigt, für detaillierte Erläuterungen siehe S. 9 .
Entwicklung der Verkehrsgebiete Passage Airline Gruppe *
Nettoverkehrserlöse
in Mio. € Außenumsatz
Jan. – Sept.
2012
Fluggäste
in Tsd.
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Angebotene Sitzkilometer
in Mio.
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Verkaufte Sitz­kilometer
in Mio.
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Sitzlade­faktor
in %
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Veränderung in P.
Europa
7 529
7,3
62 543
3,8
69 342
3,5
50 704
4,9
73,1
0,9
Amerika
4 277
11,2
6 958
1,8
60 221
0,2
51 696
2,4
85,8
1,8
Asien / Pazifik
3 106
4,1
4 760
1,6
45 209
1,7
37 225
2,6
82,3
0,7
Nahost / Afrika
1 380
4,9
3 636
3,9
19 653
– 0,5
14 578
1,2
74,2
1,2
Linienverkehr
16 292
7,5
77 897
3,5
194 425
1,6
154 204
3,1
79,3
1,1
Charter
Gesamtverkehr
236
8,6
938
2,6
3 706
13,1
2 872
15,3
77,5
1,4
16 528
7,5
78 835
3,5
198 131
1,8
157 076
3,3
79,3
1,2
* Lufthansa Passage, SWISS und Austrian Airlines.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
13
Prognose Alle Verbund-Airlines haben sich mit aktiver Kapazitätssteuerung auf die Herausforderungen des Jahres 2012 eingestellt. Parallel werden nachhaltige Restrukturierungsmaßnahmen
umgesetzt, wie der erfolgreiche Betriebsübergang bei Austrian
Airlines belegt. Die dort erzielten Ergebnis- und Einmaleffekte konnten die Ergebnisrückgänge bei Lufthansa Passage und SWISS
zum Teil kompensieren. Die anhaltenden Herausforderungen in
den Rahmen- und Marktbedingungen erfordern jedoch eine
­Fortsetzung und zum Teil Verstärkung der Initiativen zur nachhal­
tigen Sicherung eines ausreichenden Ergebnisniveaus. Auf die
einzelnen Maßnahmen wird in den Kommentierungen zu den
Gesellschaften näher eingegangen. Im laufenden Geschäftsjahr
erreicht die ­Passage Airline Gruppe trotz eines weiterhin erwarteten
Umsatz­anstiegs noch kein zufriedenstellendes Ergebnisniveau.
Für das Geschäfts­jahr 2012 wird aus heutiger Sicht lediglich ein
moderater operativer Gewinn erwartet, dessen absolute Höhe
­weiterhin von den anhaltend volatilen externen Einflussfaktoren
abhängen wird. Zur Erzielung struktureller Ergebnisverbesserungen engagieren sich daher alle Airlines des Verbunds im Rahmen
von SCORE und werden ihre Anstrengungen an die gestiegenen
Anforderungen anpassen. Gleichzeitig wird das Kapazitätsmanagement weiter intensiviert. So werden für die Passage Airline
Gruppe derzeit ein Kapazitätswachstum von 0,5 Prozent im
Geschäftsjahr 2012 und eine Senkung der Kapazitäten im Winterflugplan um 3,0 Prozent erwartet.
Lufthansa Passage
In den ersten drei Quartalen 2012 konnte die Lufthansa Passage
nicht an das Ergebnis des Vorjahreszeitraums anknüpfen. Einer
weiterhin positiven Erlösentwicklung stand ein unverändert hoher
Kostendruck gegenüber. Kostentreiber waren insbesondere der
Treibstoff, erhöhte Gebühren sowie die Auswirkungen des Streiks
des Kabinenpersonals. In der Folge halbierte sich das operative
Ergebnis gegenüber Vorjahr. Insgesamt beförderte Lufthansa
­Passage in den ersten neun Monaten des Jahres (inklusive
­Germanwings) 57,2 Mio. Fluggäste (+ 2,6 Prozent). Durch striktes
Kapazitäts­management konnte die Auslastung auf 78,7 Prozent
verbessert werden (+ 0,8 Prozentpunkte). Die Durchschnittserlöse
(inklusive Treibstoffzuschlägen und Währungseffekten) lagen um
4,9 Prozent über Vorjahr. In der Folge stiegen die Verkehrserlöse
um 7,6 Prozent auf 12,2 Mrd. EUR. Der Umsatz erhöhte sich in
vergleichbarem Ausmaß (+ 6,8 Prozent) auf 13,1 Mrd. EUR, die
Gesamterlöse auf 13,6 Mrd. EUR (+ 6,5 Prozent).
Die operativen Aufwendungen kletterten um 7,2 Prozent auf
13,6 Mrd. EUR. Im Wesentlichen ist dies auf die um 22,0 Prozent
(+ 694 Mio. EUR) gestiegenen Treibstoffaufwendungen sowie
höhere Gebühren (+ 114 Mio. EUR) zurückzuführen. Die Aus­
wirkungen des Streiks der Kabinen­mitarbeiter belasteten das
­operative Ergebnis mit insgesamt 33 Mio. EUR.
14
Lufthansa Passage erzielte im Berichtszeitraum einen operativen
Gewinn von 64 Mio. EUR (– 53,6 Prozent). Diese weiterhin von
externen Faktoren, vornehmlich den Treibstoffkosten, abhängige
Ertragssituation ist nach wie vor unbefriedigend. Die Bemühungen
im Rahmen des Konzernprogramms SCORE sollen daher auf
absehbare Zeit weiter intensiviert werden, um die angestrebte
­Profitabilität nachhaltig zu erreichen. Die Lufthansa Passage hat
bereits mehrere Projekte zur Ergebnisverbesserung in die Wege
geleitet. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Restrukturierung des dezentralen Verkehrs gelegt: Der dezentrale Europaverkehr von Lufthansa und der Verkehr von Germanwings werden
zum 1. Januar 2013 kommerziell und organisatorisch zusammengeführt. Die neue Gesellschaft wird juristisch aus der heutigen
Germanwings GmbH mit Sitz in Köln hervorgehen und unter der
Marke Germanwings operieren. Aus dem Zusammenschluss
­werden erhebliche Effizienzsteigerungen erwartet. Die Partnerschaft
der Lufthansa Passage mit Contact Air wurde mit Ende des Sommerflugplans 2012 beendet.
Unabhängig von den laufenden Restrukturierungsmaßnahmen
setzt Lufthansa Passage die Investitionen in das Produkt fort. Im
Sommer wurde mit der Inbetriebnahme der ersten Boeing 747-8i
auch der neue Business Class-Sitz mit horizontaler Liegefläche
erfolgreich eingeführt. Nach und nach wird dieser Sitz in die
gesamte Langstreckenflotte eingebaut. Neben Washington D.C.
werden mittlerweile Delhi und Bangalore mit einer B747-8i bedient.
Als weitere Ziele wurden bereits Los Angeles und Chicago fest­
gelegt. Das neue Flugzeug zeichnet sich durch höhere Treibstoff­
effizienz und niedrigere Lärmemissionen als das Vorgängermodell
aus. Lufthansa Passage wurde auch deshalb für ihr Produkt im
Berichtszeitraum erneut mehrfach ausgezeichnet.
Für den weiteren Jahresverlauf erwartet die Lufthansa Passage
eine zunehmend unsichere Absatzentwicklung, was sich auch in
deutlich verkürzten Buchungsvorläufen ausdrückt. Dabei haben
sich aus heutiger Sicht die Buchungsindikatoren für die Winterperiode abgeschwächt. Gleichzeitig werden der auf hohem Niveau
verharrende Treibstoffpreis und die gestiegenen Gebühren die
Kostenentwicklung weiter belasten. Für das Geschäftsjahr 2012
muss daher inzwischen von einem spürbaren operativen Verlust
ausgegangen werden. Das strikte Kapazitätsmanagement und die
im Rahmen von SCORE verfolgten Projekte werden wesentliche
Beiträge zur Wiederherstellung der Profitabilität der Lufthansa
­Passage leisten. Angesichts der geschilderten Herausforderungen
müssen diese jedoch verstärkt werden. Derzeit erarbeitet der
­Passagevorstand weitere Maßnahmen, um einen nachhaltigen
Turnaround in der Ergebnisentwicklung zu erreichen. Wesentliche
Bestandteile werden eine weitergehende Überprüfung und Anpassung des Streckennetzes und der Kapazitäten sowie eine weitere
Reduzierung der Komplexität im Geschäftssystem sein. Anspruch
der Lufthansa Passage ist es, dass sich ihre Position als führender
europäischer Netz-Carrier auch in der Ertragsentwicklung widerspiegelt, um die Basis für profitables Wachstum wiederherzustellen.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Passage Airline Gruppe
Weitere Airlines der Gruppe
Austrian Airlines
SWISS
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept. Veränderung
2011
in %
Umsatz
Mio. €
1 648
1 549
Operatives Ergebnis
Mio. €
73
– 34
EBITDA
Mio. €
195
102
Tsd.
8 760
8 581
2,1
Anzahl
6 320
6 836
– 7,5
Umsatz
Mio. €
3 194
2 957
8,0
Operatives Ergebnis
Mio. €
163
244
– 33,2
EBITDA
Mio. €
397
440
– 9,8
Tsd.
12 870
12 386
3,9
Fluggäste
Anzahl
8 331
7 897
5,5
Mitarbeiter zum 30.09.
Fluggäste
Mitarbeiter zum 30.09.
Jan. – Sept. Veränderung
2011
in %
6,4
91,2
Weitere Informationen zur SWISS unter www.swiss.com.
Weitere Informationen zu Austrian Airlines unter www.austrian.com.
In einem herausfordernden Marktumfeld wurde die Geschäftsentwicklung von SWISS maßgeblich durch den weiterhin starken
Kurs des Schweizer Franken und den hohen Ölpreis beeinflusst.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erwirtschaftete
SWISS einen Umsatz von 3,2 Mrd. EUR (Vorjahr: 3,0 Mrd. EUR).
Das operative Ergebnis sank aufgrund der genannten Einflüsse
allerdings auf 163 Mio. EUR und lag damit 33,2 Prozent unter
dem der Vorjahresperiode. Die Passagierzahlen stiegen um 3,9 Prozent an. SWISS beförderte in den ersten neun Monaten 2012 insgesamt 12,9 Mio. Fluggäste. Der Sitzladefaktor verbesserte sich auf
82,8 Prozent (+ 1,3 Prozentpunkte).
Die Restrukturierung bei Austrian Airlines zeigt trotz des schwie­
rigen Marktumfelds Wirkung. In den ersten neun Monaten ver­
besserten sich die Verkehrszahlen deutlich, vor allem auf den
Europastrecken. Austrian Airlines konnte mit insgesamt rund
8,8 Mio. Fluggästen ein Passagierplus von 2,1 Prozent erzielen.
Einer Angebotsreduzierung von 2,5 Prozent stand eine Absatz­
steigerung von 2,1 Prozent gegenüber. Dadurch stieg die Auslastung der Flüge im Vorjahresvergleich um 3,5 Prozentpunkte auf
77,7 Prozent. Der Umsatz von Austrian Airlines lag mit 1,6 Mrd. EUR
um 6,4 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Das operative
Ergebnis verbesserte sich auf 73 Mio. EUR (+ 107 Mio. EUR).
Bereinigt um den insgesamt positiven Einmaleffekt aus dem
Betriebsübergang von Austrian Airlines zu Tyrolean Airways stieg
das operative Ergebnis von – 34 Mio. EUR auf 5 Mio. EUR.
Trotz der genannten gegenläufigen Effekte verfolgt das Unter­
nehmen weiterhin einen Kurs nachhaltig profitablen Wachstums.
So wird SWISS ab Mai 2013 eine neue Direktverbindung von
Zürich in die asiatische Wirtschaftsmetropole Singapur anbieten.
Im Oktober stieß der dreizehnte Airbus A330-300 zur SWISS
Flotte. Zudem wird ab März 2013 ein neuer A320 und im April
ein A321 die Flotte ergänzen. Ab Ende 2014 wird die Avro RJ
Regionalflotte kontinuierlich durch effizientere Flugzeuge der
­Bombardier C-Series ersetzt. Das künftige Wachstum über diese
Flottenmodernisierung hinaus hängt von den Markt­bedingungen
und -entwicklungen ab.
Das Augenmerk des Managements liegt auf der Umsetzung der
Maßnahmen aus SCORE. Die geplanten Ergebnisverbesserungen sollen ab 2015 voll ergebniswirksam werden. Wesentliche
Maßnahmen wie die ­Übernahme der täglichen Wartung und des
Engineerings der gesamten Airbus-Flotte zu verbesserten Kon­
ditionen wurden bereits im laufenden Jahr umgesetzt. Bei den
Bodendiensten w
­ urden am Hub Zürich Optimierungen beim
­Automaten-Check-in eingeleitet. Mit diesen und weiteren Schritten
sollen die langfristigen Ergebnisziele erreicht werden.
Für den weiteren Jahresverlauf 2012 ist nach wie vor von schwie­
rigen Rahmenbedingungen auszugehen. Daher rechnet das
SWISS Management weiterhin nicht damit, trotz des erwarteten
Umsatzwachstums und der eingeleiteten Maßnahmen das operative Ergebnis des Vorjahres zu erreichen.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Austrian Airlines startete Anfang 2012 ein umfassendes Restruk­tu­rie­
rungsprogramm mit Fokus auf Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität. Dadurch konnten bis zum Ende des dritten
Quartals bereits langfristig ergebnisverbessernde Maßnahmen
umgesetzt werden. Zentraler Punkt war der erfolgreiche Übergang
des Flugbetriebs auf die Tochter Tyrolean Airways zum 1. Juli,
der ohne Beeinträchtigungen für die Passagiere erfolgte. Auch die
Flottenharmonisierung im Europaverkehr schreitet voran. Bis Ende
des Jahres sollen bereits drei von insgesamt sieben vorgesehenen
neuen Airbus A320 in der Austrian Flotte fliegen. Bis zum Sommer­
flugplan 2013 ist geplant, die restlichen vier A320 in Betrieb zu
nehmen und damit die Boeing B737-800 Flotte schrittweise zu
ersetzen. Im Oktober startete Austrian Airlines zudem eine Produkt­­
offensive auf ihrer Langstreckenflotte. Alle B767 und B777 werden
bis April 2013 mit einer erneuerten, modernen Kabine sowie
­Business Class-Sitzen mit einer horizontalen Liegefläche und
einem neuen Bord-Entertainment-System ausgestattet.
Für das verbleibende Quartal rechnet Austrian Airlines mit einer
weiterhin schwankenden Nachfrage und hohen Treibstoffkosten.
Kosteneinsparungen, die in unternehmensinternen und zuliefernden Bereichen mit Hilfe des Restrukturierungsprogramms initiiert
wurden, werden 2012 bereits teilweise ergebniswirksam. Aufgrund
der E
­ inmaleffekte aus dem Betriebsübergang wird Austrian Airlines
bereits 2012 ein positives operatives Ergebnis erzielen.
15
Geschäftsfeld Logistik
Kennzahlen Logistik
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Veränderung
in %
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
Veränderung
in %
2 220
– 9,7
653
717
– 8,9
Umsatz
Mio. €
2 005
davon mit Gesellschaften
des Lufthansa Konzerns
Mio. €
20
19
5,3
7
6
16,7
Operatives Ergebnis
Mio. €
66
173
– 61,8
19
40
– 52,5
Segmentergebnis
Mio. €
79
173
– 54,3
23
36
– 36,1
EBITDA *
Mio. €
125
242
– 48,3
39
58
– 32,8
Segmentinvestitionen
Mio. €
134
42
219,0
51
7
628,6
Mitarbeiter zum 30.09.
Anzahl
4 623
4 612
0,2
4 623
4 612
0,2
Tsd. t
1 288
1 413
– 8,9
423
461
– 8,1
Angebotene FrachtTonnenkilometer
Mio.
9 459
10 269
– 7,9
3 083
3 368
– 8,4
Verkaufte FrachtTonnenkilometer
Mio.
6 526
7 120
– 8,3
2 166
2 353
– 7,9
%
69,0
69,3
– 0,3 P.
70,3
69,9
0,4 P.
Fracht und Post
Nutzladefaktor
* Ohne konzerninterne Ergebnisübernahmen / Beteiligungserträge.
Geschäftsfeldstruktur und Geschäftsverlauf Das Geschäftsfeld Logistik umfasst die Lufthansa Cargo AG sowie die Lufthansa
Cargo Charter Agency GmbH, die auf Luftfrachtcontainer spezia­
lisierte Jettainer GmbH und die Beteiligung an der Luftfrachtfluggesellschaft AeroLogic GmbH. Des Weiteren ist Lufthansa Cargo
an verschiedenen Abfertigungsgesellschaften beteiligt. Für die
Betei­ligung Jade Cargo International Ltd., die ihren Geschäftsbetrieb im Dezember 2011 eingestellt hatte, wurde im Juni 2012
die ­Liquidation beantragt. Lufthansa Cargo vermarktet neben
­eigenen und ercharterten Frachterkapazitäten auch die Frachträume der Passagierflugzeuge von Lufthansa Passage und
­Austrian Airlines.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 entwickelte sich die
weltweite Luftfrachtnachfrage deutlich rückläufig. Der anhaltend
hohe Ölpreis und das mittlerweile endgültig bestätigte Nachtflugverbot in Frankfurt belasteten das Geschäft von Lufthansa Cargo
zusätzlich. Dank eines strikten Kapazitäts- und Kostenmanagements
ist es dennoch gelungen, auch im dritten Quartal einen operativen
Gewinn zu erzielen.
Ende September hat der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG
der Investition in ein neues Luftfrachtzentrum in Frankfurt zugestimmt. Das Ersatzgebäude für das 30 Jahre alte Lufthansa Cargo
Center soll 2018 in Betrieb gehen. Geplanter Baubeginn ist 2014.
Der Neubau wird durch den Einsatz modernster Technologie für
höhere Qualität sowie deutlich niedrigere Stückkosten sorgen. Aufgrund des Nachtflugverbots in Frankfurt hat Lufthansa Cargo die
Kapazität gegenüber der ursprünglichen Planung um 20 Prozent
verringert, gleichzeitig sichert sie zukünftige Wachstumsoptionen ab.
16
Produkt und Streckennetz Das Produktportfolio der Lufthansa
Cargo umfasst Standard- und Expresslösungen. Mit den Produkten
„Courier.Solutions“ und „Emergency.Solutions“ bietet das Unternehmen seinen Kunden seit diesem Jahr neue Dienstleistungen
im Segment besonders eilbedürftiger Expressfracht an. Die bereits
seit zwei Jahren laufende Qualitätsinitiative im deutschen Markt
wird auch 2012 fortgesetzt. Im Zuge der branchenweiten IATA-­
Initiative Cargo 2000 hat Lufthansa Cargo für das eigene Qualitätsmanagement im März als eine von nur fünf Fluggesellschaften
weltweit das Platinum-Siegel erhalten.
Im September startete Lufthansa Cargo die zweite Auflage einer
offenen Innovationsplattform. Auf dieser können Kunden, Experten
aus der Logistikindustrie und Wissenschaftler gemeinsam an
­Weiterentwicklungen arbeiten. Des Weiteren wird ein Pilotprojekt
in den kommenden sechs Monaten den Einsatz von GSM-Tech­
nologie bei Luftfrachtsendungen testen. Ziel ist es, den Kunden
von Lufthansa Cargo noch umfassender Transparenz über den
Status ihrer Sendungen zu verschaffen.
Lufthansa Cargo passte das Streckennetz insbesondere durch die
Reduzierung von Frequenzen und Kapazitäten nachfrageorientiert
an. Die verbleibenden Kapazitäten wurden selektiv auch auf neuen
Destinationen im Streckennetz eingesetzt: So wird Detroit, das
Zentrum der US-amerikanischen Automobil­industrie, erstmals mit
MD-11-Frachtern angesteuert. In Südamerika ergänzt Montevideo
das Streckennetz. Dagegen wird die in diesem Jahr neu eingeführte
Bedienung der chinesischen Stadt Chongqing zum Winterflugplan beendet, da sich die Markt­erwartungen nicht erfüllt haben.
Tel Aviv wird hingegen ab dem Winterflugplan erstmals mit
­Frachtflugzeugen angeflogen.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
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Logistik
Operative Entwicklung In den ersten drei Quartalen 2012 gingen die Frachtmengen gegenüber Vorjahr um 8,9 Prozent zurück.
Lufthansa Cargo setzte ihr restriktives Kapazitätsmanagement fort
und reduzierte das Angebot um 7,9 Prozent. Der Ladefaktor konnte
damit nahezu stabil bei 69,0 Prozent (– 0,3 Prozentpunkte) gehalten
werden. Auch die Durchschnittserlöse blieben trotz des schwachen
Marktumfelds annähernd auf Vorjahresniveau. Am deutlichsten
fiel der Tonnagerückgang im Bereich Asien/Pazifik aus: Der Absatz
sank stark, der Ladefaktor konnte aufgrund des erfolgreichen
Kapazitätsmanagements aber sogar gesteigert werden. Im Bereich
Amerika wurde ein niedrigerer Nutzladefaktor bei fast konstantem
Angebot verzeichnet. In Europa ging der Absatz zurück, der Ladefaktor konnte allerdings auch hier signifikant verbessert werden.
Im Bereich Nahost/Afrika sank der Absatz etwas mehr als das
Angebot, was einen leichten Rückgang des Nutzladefaktors zur
Folge hatte.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Infolge der rückläufigen
Verkehrserlöse (– 9,5 Prozent auf 1,9 Mrd. EUR) sank der Umsatz
der Lufthansa Cargo in den ersten neun Monaten im Vergleich
zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 2,0 Mrd. EUR. Die anderen
Betriebserlöse verringerten sich hauptsächlich aufgrund geringerer Erlöse aus dem Flugzeugchartergeschäft auf 69 Mio. EUR
(– 16,9 Prozent). Die sonstigen operativen Erträge lagen vor allem
aufgrund eines niedrigeren Fremdwährungsergebnisses sowie
geringerer Versicherungsleistungen mit 50 Mio. EUR um 7,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Die operativen Gesamterlöse gingen
auf 2,1 Mrd. EUR (– 9,6 Prozent) zurück.
Der Personalaufwand stieg um 6,2 Prozent auf 275 Mio. EUR,
im Wesentlichen bedingt durch getroffene Tarifvereinbarungen,
einen leichten Mitarbeiterzuwachs und höhere Altersversorgungsaufwendungen. Im Geschäftsfeld Logistik waren durchschnittlich
4.609 Mitarbeiter (+ 1,3 Prozent) beschäftigt. Die Abschreibungen
gingen um 36,4 Prozent auf 42 Mio. EUR zurück. Dies ist vornehmlich auf das Auslaufen planmäßiger Abschreibungen auf weitere
MD-11-Frachtflugzeuge zurückzuführen. Die sonstigen operativen
Aufwendungen sanken um 5,9 Prozent auf 215 Mio. EUR.
In der Berichtsperiode erzielte Lufthansa Cargo einen operativen
Gewinn von 66 Mio. EUR, der erwartungsgemäß unter dem guten
Vorjahreswert von 173 Mio. EUR blieb.
Die übrigen Segmenterträge, die im Wesentlichen auf Auf­lösun­
gen von Rückstellungen zurückzuführen sind, beliefen sich auf
4 Mio. EUR (Vorjahr: 8 Mio. EUR). Übrige Segmentaufwendungen
fielen nicht an. Das Segmentergebnis betrug 79 Mio. EUR (Vorjahr: 173 Mio. EUR). Darin enthalten ist ein anteiliges Ergebnis von
9 Mio. EUR (Vorjahr: – 8 Mio. EUR) der nach der Equity-Methode
bilanzierten Tochtergesellschaften.
Die Segmentinvestitionen erhöhten sich im Berichtszeitraum auf
134 Mio. EUR (Vorjahr: 42 Mio. EUR). Diese Zunahme erklärt sich
maßgeblich aus Anzahlungen im Zusammenhang mit dem Kauf
von fünf Boeing 777F-Flugzeugen.
Prognose Eine Erholung der Luftfrachtnachfrage wird auf Basis
der vorliegenden Frühindikatoren nunmehr frühestens Mitte 2013
erwartet. Daher wird Lufthansa Cargo in der operativen Steuerung
weiterhin die Priorität auf eine hohe Auslastung, stabile Durchschnittserlöse sowie strikte Kostenkontrolle legen. Basis hierfür
bleibt vor allem eine klar auslastungsorientierte Dimensionierung
der Frachterkapazität. Insgesamt rechnet Lufthansa Cargo für
das Geschäftsjahr 2012 dennoch mit einem operativen Gewinn
im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, der allerdings
deutlich unter dem sehr guten Vorjahresergebnis liegen wird.
Die operativen Aufwendungen verringerten sich im Vorjahres­
vergleich um 5,3 Prozent auf 2,0 Mrd. EUR. Ursache hierfür war
primär der rückläufige Materialaufwand in Höhe von 1,5 Mrd. EUR
(– 5,9 Prozent). In dieser Position reduzierten sich der Charter­
aufwand (689 Mio. EUR, – 12,0 Prozent), die Abfertigungsgebühren (143 Mio. EUR, – 9,5 Prozent) und die Technikaufwendungen
(94 Mio. EUR, – 6,9 Prozent). Der Treibstoffaufwand erhöhte
sich hingegen trotz des geringeren Transportvolumens aufgrund
des signifikanten Kerosinpreisanstiegs und des stärkeren
­US-Dollars auf 385 Mio. EUR (+ 3,8 Prozent).
Entwicklung der Verkehrsgebiete Lufthansa Cargo
Nettoverkehrserlöse
Außenumsatz *
in Mio. €
Jan. – Sept.
2012
Fracht / Post
Angebotene Fracht-­
Tonnenkilometer
in Mio.
in Tsd. t
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Verkaufte Fracht-­
Tonnenkilometer
in Mio.
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Fracht-Nutzladefaktor
in %
Verände- Jan. – Sept.
rung in %
2012
Veränderung in P.
Europa
181
– 1,6
445
– 5,2
525
– 14,8
264
– 6,3
50,3
4,6
Amerika
765
– 4,0
389
– 9,8
4 144
– 1,7
2 818
– 5,9
68,0
– 3,1
Asien / Pazifik
824
– 15,5
352
– 12,9
3 894
– 13,6
2 918
– 11,3
74,9
1,9
Nahost / Afrika
153
– 7,8
102
– 5,7
896
– 4,0
527
– 4,9
58,8
– 0,5
1 923
– 9,5
1 288
– 8,9
9 459
– 7,9
6 526
– 8,3
69,0
– 0,3
Gesamtverkehr
* Ohne Extracharter.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
17
Geschäftsfeld Technik
Kennzahlen Technik
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Veränderung
in %
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
Veränderung
in %
Umsatz
Mio. €
3 002
3 048
– 1,5
986
1 001
– 1,5
davon mit Gesellschaften
des Lufthansa Konzerns
Mio. €
1 155
1 326
– 12,9
382
445
– 14,2
Operatives Ergebnis
Mio. €
227
198
14,6
83
92
– 9,8
Segmentergebnis
Mio. €
265
232
14,2
92
101
– 8,9
EBITDA *
Mio. €
339
304
11,5
135
102
32,4
Segmentinvestitionen
Mio. €
89
78
14,1
26
27
– 3,7
Mitarbeiter zum 30.09.
Anzahl
20 397
19 889
2,6
20 397
19 889
2,6
* Ohne konzerninterne Ergebnisübernahmen / Beteiligungserträge.
Geschäftsfeldstruktur und Geschäftsverlauf Die Lufthansa
Technik Gruppe umfasst weltweit 33 technische Instand­
haltungsbetriebe einschließlich des Stammhauses in Hamburg.
Die Lufthansa Technik ist direkt und indirekt an 55 Gesellschaften
beteiligt. Der Konsolidierungskreis vergrößerte sich im Vorjahresvergleich um zwei Gesellschaften. Der Markt für Main­tenance-,
Repair- und Overhaul (MRO)-Leistungen entwickelt sich bei
­niedrigem Preisniveau stabil. Weltweit expandierende MROKapazitäten in dem sich konsolidierenden Markt und die angespannte Finanz- und Ergebnissituation vieler Airlines stellen
wesentliche Herausforderungen dar. Die einmaligen Belastungen
im Vorjahresergebnis führten in den ersten neun Monaten 2012
zu einer Erhöhung des operativen Gewinns gegenüber Vorjahr.
Dr. Johannes Bußmann wurde zum neuen Vorstand Personal,
Engine & VIP Services berufen und übernahm die Leitung des
Ressorts zum 1. September von Uwe Mukrasch.
Produkte Mit ihrem breiten Produktportfolio im Bereich der
MRO-Dienstleistungen ist Lufthansa Technik Weltmarktführer.
Ein weiteres wesentliches Standbein ist die Ausstattung und
­Modifikation von Passagierflugzeugen für Privat- und Regierungskunden (VIP-Geschäft).
Operative Entwicklung Lufthansa Technik konnte bis Ende
September 298 Vertragsabschlüsse mit einem Volumen von insgesamt 467 Mio. EUR für 2012 gewinnen und damit die Anzahl
der Kunden sowie der betreuten Flugzeuge gegenüber Vorjahr
leicht steigern. Wesentliche Vertriebserfolge im Berichtszeitraum
waren unter anderem der Vertragsabschluss über die Triebwerksüberholung der Airbus A320-Flotte für die nächsten sechs Jahre
mit Air Canada sowie ein Acht-Jahres-Vertrag über Wartungs­
leistungen mit Virgin Atlantic und ein Zehn-Jahres-Vertrag über
die Komponentenversorgung von bis zu 90 Flugzeugen der
A320-Familie mit der indischen Fluggesellschaft GO Airlines. Im
Rahmen des konzernweiten Programms SCORE wurde die Überprüfung und Optimierung aller administrativen Funktionen und
Prozesse zur nachhaltigen Steigerung der Profitabilität initiiert.
18
Umsatz- und Ergebnisentwicklung In den ersten neun
­Monaten des Jahres konnten analog zum Vorjahr Umsatzerlöse
von rund 3,0 Mrd. EUR erwirtschaftet werden. Dabei gingen die
Umsätze mit Konzerngesellschaften aufgrund des Verkaufs der
bmi und eines umsatzstarken Modifikationsprogramms im Vorjahr
um 12,9 Prozent auf nun 1,2 Mrd. EUR zurück. Gleichzeitig stieg
der Außenumsatz um 7,3 Prozent auf 1,8 Mrd. EUR. Die sonstigen operativen Erträge reduzierten sich währungsbedingt auf
137 Mio. EUR (– 14,9 Prozent). Als Resultat blieben die operativen
Gesamterlöse mit 3,1 Mrd. EUR leicht unter Vorjahr (– 2,2 Prozent).
Die operativen Gesamtaufwendungen gingen auf 2,9 Mrd. EUR
(– 3,3 Prozent) zurück. Der Materialaufwand sank um 6,2 Prozent
auf 1,5 Mrd. EUR. Aufgrund der Erweiterung des Konsolidierungskreises zum Jahreswechsel stieg die Mitarbeiterzahl im Durchschnitt um 3,1 Prozent auf 20.386. Gepaart mit der seit Jahresbeginn geltenden Tariferhöhung und der Ausweitung der Altersteilzeitangebote führte dies zu einem Anstieg des Personalaufwands
auf 881 Mio. EUR (+ 8,9 Prozent). Die Abschreibungen lagen mit
75 Mio. EUR um 9 Mio. EUR über Vorjahr. Die sonstigen operativen
Aufwendungen sanken währungsbedingt und aufgrund der im
Vorjahr enthaltenen Rückstellungen im Zusammenhang mit langlaufenden Verträgen um 14,5 Prozent auf 494 Mio. EUR.
Lufthansa Technik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen
­operativen Gewinn von 227 Mio. EUR. Er lag damit um 14,6 Prozent über Vorjahr. Die übrigen Segmenterträge stiegen auf
25 Mio. EUR, während das Equity-Ergebnis mit 14 Mio. EUR
nahezu konstant blieb. Lufthansa Technik erzielte ein Segmentergebnis von insgesamt 265 Mio. EUR (+ 14,2 Prozent). Die Segmentinvestitionen, im Wesentlichen für infrastrukturelle Erweiterungen und die Beschaffung von Reservetriebwerken, stiegen auf
89 Mio. EUR (+ 11 Mio. EUR).
Prognose Flankiert von den eingeleiteten Kostensenkungsund Vertriebsmaßnahmen rechnet Lufthansa Technik für das
Geschäftsjahr 2012 nunmehr mit einem Umsatz auf Vorjahres­
niveau sowie mit einem operativen Gewinn über Vorjahr.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
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Technik
IT Services
Geschäftsfeld IT Services
Kennzahlen IT Services
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Veränderung
in %
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
Veränderung
in %
0,0
Umsatz
Mio. €
448
436
2,8
147
147
davon mit Gesellschaften
des Lufthansa Konzerns
Mio. €
261
268
– 2,6
86
89
– 3,4
Operatives Ergebnis
Mio. €
13
12
8,3
5
6
– 16,7
Segmentergebnis
Mio. €
13
9
44,4
6
5
20,0
EBITDA Mio. €
59
38
55,3
15
16
– 6,3
Segmentinvestitionen
Mio. €
18
25
– 28,0
8
9
– 11,1
Mitarbeiter zum 30.09.
Anzahl
2 764
2 846
– 2,9
2 764
2 846
– 2,9
Geschäftsfeldstruktur und Geschäftsverlauf Lufthansa
­Systems ist einer der führenden IT-Dienstleister für die globale
­Airline-Industrie. Daneben bietet das Unternehmen Beratungsund IT-Dienstleistungen für ausgewählte Branchen an. Tätigkeitsschwerpunkte sind die Beratung, Entwicklung und Implementierung von Branchenlösungen sowie der Systembetrieb im globalen
Verbund eigener Rechenzentren. Neben dem Hauptsitz in Kelsterbach und mehreren deutschen Niederlassungen hat das Unternehmen Auslandsstandorte in 16 weiteren Ländern. In den ersten
neun Monaten 2012 konnte Lufthansa Systems Umsatz und
­operatives Ergebnis gegenüber Vorjahr steigern.
Produkte Das Portfolio von Lufthansa Systems deckt eine
­Vielzahl von Geschäftsprozessen einer Fluggesellschaft ab.
Im Indus­triebereich bietet das Unternehmen Beratung, individuelle Anwendungen, Branchenlösungen und spezifische Software
an. Lufthansa Systems ist zudem zertifizierter SAP-Partner. Einen
besonderen Raum im Leistungsportfolio nehmen Cloud Com­puting,
mobile Lösungen und andere innovative Konzepte ein. Jüngstes
Beispiel ist das drahtlose Bordunterhaltungssystem BoardConnect,
das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Operative Entwicklung Im Berichtszeitraum wurde der Rollout
des IT-Arbeitsplatzmodells deskBase im Lufthansa Konzern weiter
fortgeführt. Darüber hinaus haben Lufthansa Passage, Lufthansa
Cargo und Star Alliance Verträge über den Betrieb ihrer globalen
Datennetze auf Basis des Produkts SkyConnect verlängert. Malaysia
Airlines wurde als weiterer Kunde für dieses Produkt gewonnen.
Bedeutsame Neukunden für die Flugplanungslösung Lido/Flight
sind Air France und Ryanair. Letztere verlängerte darüber hinaus
die Verträge für die Planungssysteme NetLine/Sched, /Ops und
/Crew um zehn Jahre. Singapore Airlines hat ihren bestehenden
Vertrag für Lido/Flight weitere acht Jahre verlängert. Das norwegische Kreuzfahrtunternehmen Hurtigruten wird seine zwölf Schiffe
mit dem interaktiven Guest Service Portal von Lufthansa Systems
ausstatten. Mit den Airlines US Airways, SWISS und Asiana
­Airlines hat das Staff-Travel-System myIDTravel nun 164 Kunden
weltweit. Zudem ­wurden Beratungsverträge mit Volkswagen
und ­GlaxoSmithKline abgeschlossen.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die Umsatzerlöse von
­Lufthansa Systems stiegen um 2,8 Prozent gegenüber Vorjahr
auf nun 448 Mio. EUR. Einen besonderen Beitrag leisteten die
Außen­­umsätze, diese konnten um 11,3 Prozent auf 187 Mio. EUR
gesteigert werden. Der Umsatz mit Lufthansa Konzerngesell­
schaften in Höhe von 261 Mio. EUR entwickelte sich hingegen
leicht rückgängig (Vorjahr: 268 Mio. EUR). Die sonstigen ope­
rativen Erträge verminderten sich auf 13 Mio. EUR (Vorjahr:
19 Mio. EUR). Die opera­tiven Gesamterlöse summierten sich
damit auf 461 Mio. EUR (+ 1,3 Prozent).
Der Materialaufwand erhöhte sich umsatzbedingt auf 70 Mio. EUR
(+ 11 Mio. EUR). Lufthansa Systems beschäftigte im Berichtszeitraum durchschnittlich 2.779 Mitarbeiter (– 3,0 Prozent). Dennoch
stiegen die Personalaufwendungen, bedingt durch tarifliche
Gehaltssteigerungen und höhere Aufwendungen für Altersteilzeit,
leicht um 1,2 Prozent auf 173 Mio. EUR. Die Abschreibungen
betrugen 27 Mio. EUR (+ 2 Mio. EUR). Die sonstigen operativen
Aufwendungen beliefen sich auf 178 Mio. EUR und lagen, im
Wesentlichen aufgrund von Kosteneinsparungen durch die Ein­
führung von deskBase, um 10 Mio. EUR unter Vorjahr. Insgesamt
summierte sich der operative Gesamtaufwand auf 448 Mio. EUR
(+ 1,1 Prozent).
Lufthansa Systems erzielte im Berichtszeitraum einen operativen
Gewinn von 13 Mio. EUR (+ 1 Mio. EUR). Das Segmentergebnis
stieg auf ebenfalls 13 Mio. EUR (+ 4 Mio. EUR). Die Segmentinvestitionen verringerten sich auf 18 Mio. EUR (Vorjahr: 25 Mio. EUR).
Die höheren Investitionen 2011 ergaben sich aus der Umstellung
der IT-Arbeitsplatzmodelle auf Cloud Computing (deskBase).
Prognose Auf Basis der erfolgreichen Restrukturierung im Jahr
2011 verzeichnet Lufthansa Systems ein profitables Wachstum.
Der Umsatz mit Lufthansa Passage wird aufgrund des Einsatzes
kostengünstigerer Technologien zunächst weiter zurückgehen.
Dieser Rückgang wird jedoch durch einen wachsenden Anteil von
Neu- und Zusatzverträgen mit konzernexternen Kunden überkompensiert. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Lufthansa
Systems daher unverändert ein moderates Umsatzwachstum und
eine positive Ergebnisentwicklung.
19
Geschäftsfeld Catering
Kennzahlen Catering
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Veränderung
in %
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
Veränderung
in %
10,9
694
621
11,8
Umsatz
Mio. €
1 897
1 710
davon mit Gesellschaften
des Lufthansa Konzerns
Mio. €
431
420
2,6
155
150
3,3
Operatives Ergebnis
Mio. €
73
56
30,4
50
35
42,9
Segmentergebnis
Mio. €
85
64
32,8
56
39
43,6
EBITDA
Mio. €
122
101
20,8
70
42
66,7
Segmentinvestitionen
Mio. €
42
51
– 17,6
18
21
– 14,3
Mitarbeiter zum 30.09.
Anzahl
30 660
29 687
3,3
30 660
29 687
3,3
Geschäftsfeldstruktur und Geschäftsverlauf Die LSG Sky
Chefs-Gruppe ist mit 150 Unternehmen an rund 200 Standorten
in 52 Ländern aktiv. Muttergesellschaft der Gruppe ist die LSG
Lufthansa Service Holding AG mit Sitz in Neu-Isenburg. Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um
drei Gesellschaften erweitert. Mit Finnair unterzeichnete LSG Sky
Chefs eine Vereinbarung zum Management der Cateringaktivitäten
in Helsinki, die Anfang August wirksam geworden ist. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens mit Alpha Flight Group in
Großbritannien wurde zum 1. Oktober vollzogen. In Deutschland
schreitet die Restrukturierung zügig voran, um die Standort­struktur
an die veränderten lokalen Marktsituationen anzupassen. So wurde
die Schließung des Betriebs Nürnberg zum Frühjahr 2013 beschlossen, während in Hamburg, Stuttgart und Köln Gespräche zur Reduzierung der Kapazitäten mit den Arbeitnehmervertretern laufen.
Die ersten neun Monate verliefen für LSG Sky Chefs a
­ ufgrund
hoher Passagiervolumina positiv und das Unternehmen erzielte
einen operativen Gewinn über dem Vorjahreswert.
Produkte Die von LSG Sky Chefs entwickelten Produkte und
Konzepte tragen durchgängig dem steigenden Umweltbewusstsein Rechnung. Nach seinem Start auf der Lufthansa Langstrecke
ist der Leichtbau-Trolley „Quantum“ seit Mitte August auch bei
Condor im Einsatz. Erstmalig präsentierte das Unternehmen im
September auf der Fachmesse für Verkehrstechnik Innotrans
eine breite Auswahl an innovativen Produkten und Dienstleistungen für die neue Generation von Hochgeschwindigkeitszügen.
Operative Entwicklung LSG Sky Chefs konnte in Nordamerika
Vertragsverlängerungen mit US Airways, Fedex und Alaska Airlines erreichen und an mehreren Stationen Neukunden gewinnen.
Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften in Deutschland zur
Herstellung wettbewerbsfähiger Personalkostenstrukturen wurden
Ende Mai ergebnislos beendet. In den USA hingegen wurde im
Januar ein neuer, bis Frühjahr 2015 gültiger Tarifvertrag für rund
8.000 Mitarbeiter unterzeichnet.
20
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Der Umsatz erhöhte sich
gegenüber Vorjahr um 10,9 Prozent (wechselkursbereinigt: + 6,1 Prozent) auf 1,9 Mrd. EUR. Der Außenumsatz wuchs auf 1,5 Mrd. EUR
(+ 13,6 Prozent), der Innenumsatz um 2,6 Prozent auf 431 Mio. EUR.
Die sonstigen operativen Erträge lagen mit 61 Mio. EUR deutlich
(+ 19 Mio. EUR) über Vorjahr, im Wesentlichen bedingt durch einen
Sondereffekt aufgrund der vorzeitigen Beendigung eines Leasingvertrags in den USA. Insgesamt stiegen die operativen Gesamt­
erlöse um 11,8 Prozent auf 2,0 Mrd. EUR. Die operativen Gesamt­
aufwendungen lagen bei 1,9 Mrd. EUR (+ 11,1 Prozent). Der Materialaufwand betrug 859 Mio. EUR (+ 12,4 Prozent). LSG Sky Chefs
beschäftigte durchschnittlich 29.953 Mitarbeiter (+ 3,0 Prozent).
Bedingt durch Wechselkurseffekte, den erweiterten Konsolidierungskreis sowie tarifvertragliche Einmalzahlungen in den USA erhöhte
sich der Personalaufwand um 11,3 Prozent auf 662 Mio. EUR.
Die Abschreibungen erhöhten sich hauptsächlich infolge der in
2011 gestiegenen Investitionen um 14,3 Prozent auf 48 Mio. EUR.
Die sons­tigen operativen Aufwendungen stiegen, bedingt durch
das erhöhte Geschäftsvolumen, auf 316 Mio. EUR (+ 7,1 Prozent).
LSG Sky Chefs weist einen operativen Gewinn von 73 Mio. EUR
aus. Er liegt damit um 30,4 Prozent über Vorjahr. Der Saldo aus
übrigen Segmenterträgen und -aufwendungen war nahezu ausgeglichen (+ 3 Mio. EUR). Das Ergebnis aus der Equity-Bewertung
lag mit 11 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Das Segmentergebnis
betrug somit 85 Mio. EUR (+ 32,8 Prozent). Die Segmentinvestitionen sanken auf 42 Mio. EUR (– 9 Mio. EUR).
Prognose Für die verbleibenden Monate 2012 rechnet LSG Sky
Chefs weiterhin mit einem moderaten Absatzwachstum. Gleich­
zeitig wirkt sich die aktuelle Entwicklung der Wechselkurse positiv
auf Umsatz und Ergebnis des Geschäftsfelds Catering aus.
Ergänzend zu den im Rahmen von SCORE laufenden Restrukturierungsaktivitäten werden Effizienzprogramme in den Bereichen
Einkauf, Produktion, Vertrieb und Verwaltung fortgeführt. Für das
Geschäftsjahr 2012 erwartet LSG Sky Chefs weiterhin einen Umsatz
über Vorjahr sowie nunmehr ein operatives Ergebnis über dem
Vorjahresniveau.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
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Catering
Sonstige
Sonstige
Sonstige
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Veränderung
in %
2,0
Operative Gesamterlöse
Mio. €
973
954
Operatives Ergebnis
Mio. €
– 106
– 9
Segmentergebnis
Mio. €
– 105
– 34
EBITDA *
Mio. €
7
21
Segmentinvestitionen
Mio. €
14
Mitarbeiter zum 30.09.
Anzahl
4 066
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
Veränderung
in %
269
304
– 11,5
– 35
– 9
– 288,9
– 208,8
– 28
– 42
33,3
– 66,7
– 22
– 34
35,3
16
– 12,5
7
4
75,0
3 953
2,9
4 066
3 953
2,9
* Ohne konzerninterne Ergebnisübernahmen / Beteiligungserträge.
Struktur Der Bereich Sonstige umfasst die Service- und Finanzgesellschaften, unter deren Dach die Aktivitäten im Finanz- und
Dienstleistungsbereich des Lufthansa Konzerns gebündelt sind.
Darunter fallen AirPlus, Lufthansa Flight Training und die Lufthansa
Commercial Holding. Auch die zentralen Konzernfunktionen der
Deutschen Lufthansa AG gehören zu diesem Segment.
Lufthansa Flight Training spürte eine Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung im dritten Quartal. So lagen die Umsätze in
den ersten neun Monaten mit 128 Mio. EUR um 3,8 Prozent unter
dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis betrug 21 Mio. EUR
(– 27,6 Prozent). Maßnahmen im Rahmen des Konzernprogramms
SCORE sollen die Kosten- und Erlösstruktur weiter verbessern.
Entwicklung der Gesellschaften Die Anzahl der Transaktionen
von AirPlus-Kunden lag im Berichtszeitraum 7,0 Prozent über Vorjahr. Im dritten Quartal zeichnete sich zwar eine Verlangsamung
des nationalen Geschäftsreise-Wachstums ab, der Abrechnungsumsatz der AirPlus-Geschäftsreiseprodukte lag aber dennoch
11,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Das prozentuale Wachstum
hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 allerdings fast
­halbiert. Die operativen Gesamterlöse stiegen um 6,1 Prozent auf
225 Mio. EUR, während das operative Ergebnis bedingt durch
positive Einmaleffekte im Jahr 2011, aber auch durch höhere
­Aufwendungen aufgrund pauschaler Wertberichtigungen auf
23 Mio. EUR (– 8,0 Prozent) zurückging.
Der Ergebnisbeitrag der Konzernfunktionen war erneut stark
geprägt von den Schwankungen der Währungskurse. Die
­ope­rativen Gesamterlöse verminderten sich um 14,5 Prozent
auf 491 Mio. EUR. Die operativen Aufwendungen blieben
mit 649 Mio. EUR unver­ändert. Das operative Ergebnis betrug
– 158 Mio. EUR (Vorjahr: – 75 Mio. EUR).
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Im Segment Sonstige
­stiegen die operativen Gesamterlöse auf 973 Mio. EUR (+ 2,0 Prozent). Vornehmlich währungsbedingt wuchsen die operativen
­A ufwendungen um 12,0 Prozent auf 1,1 Mrd. EUR. Daraus
­resultierte ein operativer Verlust von – 106 Mio. EUR (Vorjahr:
– 9 Mio. EUR). Das Segmentergebnis betrug – 105 Mio. EUR
­(Vorjahr: – 34 Mio. EUR).
21
Risiko- und Chancenbericht
Als international tätiges Luftfahrtunternehmen ist Lufthansa
gesamtwirtschaftlichen, branchenspezifischen und unterneh­me­
rischen Risiken ausgesetzt. Schwerpunkte sind Markt- und
­Wettbewerbsrisiken, mit Auswirkungen auf Kapazität und Auslastung. Zunehmend wirken sich die Volatilität der Preise für Kerosin
und Währungsschwankungen aus. Dazu kommen politische, operationelle und tarifpolitische Risiken, Rechts- und Haftungsrisiken,
Beschaffungsrisiken, IT-Risiken sowie Finanz- und Treasury-Risiken.
Unsere stets auf aktuellem Stand gehaltenen Managementsysteme ermöglichen es, frühzeitig sowohl Risiken als auch Chancen
zu erkennen und danach unser Handeln auszurichten. Weitere
Informationen zum Chancen- und Risikomanagement-System
des Konzerns finden Sie im Geschäftsbericht 2011 ab S. 114 .
Im Rahmen einer Neuausrichtung des Lufthansa Risikomanagements wurde im dritten Quartal ein gruppenweit zugängliches
­System eingerichtet, welches einen einheitlichen Konzernstandard
zur Vergleichbarkeit von Risiken ermöglicht und ein standardisiertes,
aktuelles Reporting bietet. Darüber hinaus wird das Risikomanagement stärker mit dem Controlling verzahnt.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 haben sich im Vergleich zu den im Geschäftsbericht 2011 ausführlich dargestellten
Chancen und Risiken folgende Konkretisierungen beziehungsweise neue Entwicklungen ergeben.
Die erhoffte Erholung der Weltwirtschaft zum Jahresende ist bislang
nicht eingetreten. Das Wachstum setzt sich in allen Regionen nur
mit deutlich verringerter Dynamik und verzögert fort. Nach wie vor
belasten die Staatsschuldenkrisen in Europa und das Bemühen
um deren Bewältigung die Weltwirtschaftsentwicklung. Noch hat
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung das Verkehrsaufkommen
im weltweiten Passagierluftverkehr nicht beeinträchtigt, es fällt
jedoch weiterhin regional stark unterschiedlich aus. Im Frachtgeschäft, das traditionell als Frühindikator für das übrige Luftfahrt­
geschäft fungiert, zeigen sich die Folgen der konjunkturellen
Wachstumsbeeinträchtigung deutlich in rückläufigen Handelsvolumina und Transportaufträgen. Die Fluggesellschaften des Konzerns haben auf die sich abzeichnende Phase einer Abschwächung der Wachstumsdynamik mit einer deutlichen Reduktion der
geplanten Kapazitäten reagiert. Bei der Passage Airline Gruppe
wurde das Kapazitätswachstum in 2012 auf 0,5 Prozent verringert.
­Lufthansa Cargo hat die angebotenen Frachtkapazitäten im
Umfang von zwei Frachtern reduziert.
Trotz der gedämpften Wachstumsaussichten sind die Treibstoffpreise nicht zurückgegangen und bleiben auf einem hohen Niveau.
Die bekannten Sicherungsmechanismen reduzieren das Risiko,
eine vollständige erlösseitige Kompensation der Mehrkosten ist
22
aber auch unter Einschluss weiterer Erhöhungen der Zuschläge
auf die Ticketpreise und Frachtraten im unverändert wettbewerbs­
intensiven Markt nicht zu erwarten.
Mit Konkretisierung der Maßnahmen des SCORE-Programms ist
mit zunehmenden Belastungen im Rahmen von Verhandlungen zum
Interessenausgleich, gegebenenfalls auch mit Streiks zu rechnen.
Insgesamt ist auch unter Berücksichtigung der besonderen
gesamtwirtschaftlichen Situation und aller bekannten sonstigen
Sachverhalte und Umstände derzeit keine den Fortbestand des
Konzerns gefährdende Entwicklung erkennbar.
Nachtragsbericht
Seit dem 1. Oktober 2012 sind keine Vorgänge von besonderer
Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten ist.
Prognosebericht
BIP-Wachstum
2012*
2013*
2014*
2015*
2016*
Welt
2,5
2,6
3,7
4,1
3,9
Europa
0,0
0,3
1,2
2,3
2,4
Deutschland
0,9
0,6
1,3
1,7
1,6
Nordamerika
2,1
1,8
2,9
3,3
2,9
Südamerika
2,9
3,5
4,4
4,1
4,2
Asien / Pazifik
4,8
4,6
5,7
6,0
5,6
China
7,4
7,6
8,4
8,2
7,9
Naher Osten
2,9
2,4
3,5
4,1
4,5
Afrika
4,9
4,3
4,7
4,9
5,0
in %
Quelle: Global Insight World Overview per 16.10.2012.
*Prognosewerte.
Gesamtwirtschaftlicher Ausblick Die Aussichten für die
­Weltwirtschaft trüben sich zunehmend ein. Vor diesem Hintergrund
wird erwartet, dass das Wachstum weiterhin verhalten bleibt.
Die weitere Entwicklung der Staatsschuldenkrisen im Euroraum
und die davon ausgehenden Einflüsse auf die Nachfrage in der
Realwirtschaft und auf die Finanzmärkte sind dabei von wesentlicher Bedeutung. Trotz einer expansiv ausgerichteten Geldpolitik
wird nur eine gedämpfte Konjunkturentwicklung in den entwickelten
Volkswirtschaften erwartet. Aufgrund des sich verlangsamenden
wirtschaftlichen Wachstums in den Schwellenländern wird auch
hier mit der Einleitung zusätzlicher konjunkturbelebender Maß­
nahmen gerechnet. Daher wird für das Gesamtjahr derzeit ein verhaltenes Wachstum von 2,5 Prozent erwartet.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre Zwischenlagebericht | Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Risiko- und Chancenbericht
Nachtragsbericht
Prognosebericht
Aufgrund der spürbaren Auswirkungen der Schuldenkrise auf die
einzelnen Mitgliedstaaten der Eurozone wird für Europa 2012
kein Wirtschaftswachstum prognostiziert. Für die USA wurden
die Wachstumserwartungen auf 2,1 Prozent leicht angehoben.
Die Aussichten für die Schwellenländer in der Region Asien/Pazifik
sind nach wie vor günstiger. Einzelne leiden jedoch unter der
schwachen Nachfrage aus dem Euroraum und den USA, weshalb
dort bereits vereinzelt mit stimulierenden Maßnahmen auf die
nachlassende Konjunktur reagiert wurde.
Die anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten spiegeln sich
auch im Ölpreis wider. Daher wird weiter von einer starken
Schwankungsbreite des Ölpreises auf dem aktuell hohen Niveau
ausgegangen.
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen haben die
­Fluggesellschaften ihre Sparanstrengungen weiter intensiviert.
Auch die Kapazitätsdisziplin hat sich erhöht. Aus diesem Grund
hat die IATA ihren Ausblick für die Gesamtbranche 2012 moderat
angehoben und rechnet für die weltweite Airline-Industrie nun
mit einem Nettogewinn von 4,1 Mrd. USD in 2012. Gegenüber
Vorjahr (8,4 Mrd. USD) fällt dieser Gewinn aber immer noch
­deutlich geringer aus. Gleichzeitig wird die europäische Schuldenkrise die Ergebnissituation der Fluggesellschaften in Europa in
2012 weiter verschlechtern. So erwartet die IATA in Summe nunmehr einen Nettoverlust von 1,2 Mrd. USD.
Ausblick Lufthansa Konzern Für den weiteren Jahresverlauf
müssen wir derzeit davon ausgehen, dass sich die Unsicherheiten
in den Rahmen- und Marktbedingungen weiter auf den Geschäftsverlauf des Lufthansa Konzerns auswirken werden. Derzeit besteht
auch keine Aussicht auf eine Abschwächung des Kostendrucks in
den fliegenden Gesellschaften. Alleine der auf hohem Niveau verharrende Treibstoffpreis führt in Kombination mit dem geschwä­ch­ten
Euro und sinkenden Erträgen aus Treibstoffpreissicherungen zu
massiven Zusatzaufwendungen für L­ ufthansa, die für das Gesamtjahr derzeit auf 1,1 Mrd. EUR über Vorjahr geschätzt werden. Bei
deutlich verkürzten Buchungsvorläufen haben sich die Buchungsaussichten für die Winterperiode abgeschwächt. In der Luftfracht
ist bis Mitte 2013 noch keine Erholung in Sicht. Stabilisierende
Wirkung werden hingegen die Service-Geschäfts­felder des Konzerns ausüben. Ob ihre Ergebnisentwicklungen ausreichen
­wer­den, den zu erwartenden Ergebnisrückgang der fliegenden
Gesellschaften zu kompensieren, ist aus heutiger Sicht ungewiss.
Die Prognoseberichte der einzelnen Geschäftsfelder fi­ nden Sie
in den jeweiligen Kapiteln.
Insgesamt gehen wir weiterhin davon aus, dass der Lufthansa
Konzern bei steigendem Umsatz einen operativen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwirtschaften wird. Die
absolute Ergebnishöhe ist auch zu diesem Zeitpunkt angesichts
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
der anhaltend hohen Volatilität im Marktumfeld nicht präziser prognostizierbar. Diese Ergebnisprognose versteht sich unverändert
vor den zu erwartenden Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit dem unter SCORE erforderlichen Stellenabbau. Wegen
der zum Teil noch laufenden Abstimmungen mit den Betriebs­
partnern verzögern sich einige der Restrukturierungsmaßnahmen.
Wir erwarten daher derzeit, dass der für 2012 ergebnisrelevante
Anteil nunmehr höchstens 100 Mio. EUR betragen wird.
Angesichts der Unsicherheiten bezüglich der Höhe des operativen
Ergebnisses ist derzeit auch keine Aussage zum erwarteten Konzernergebnis beziehungsweise Ergebnis pro Aktie möglich.
Unverändert aufrecht halten wir unseren Anspruch, in der AirlineIndustrie eine führende Rolle auch hinsichtlich der Profitabilität einzunehmen. Unsere Geschäftsfelder werden durch das bewährte
Risikomanagement und das solide Finanzprofil des Lufthansa
Konzerns unterstützt. Diese wahren einen aktiven Handlungsspielraum, sowohl bei der Bewältigung akuter operativer Herausforderungen als auch bei der strategischen Unternehmensentwicklung.
Wir streben an, auch im Gesamtjahr trotz erwarteter Bruttoin­
vestitionen von 2,5 Mrd. EUR einen Free Cashflow zu erzielen.
Die definierte Mindestliquidität von 2,3 Mrd. EUR wird durch die
verfügbaren liquiden Mittel deutlich übertroffen. Der überwiegende
Teil der Lufthansa Flotte bleibt im unbelasteten Eigentum, derzeit
sind es 73 Prozent der Konzernflotte. Die Nettokreditverschuldung
wird sich zum Jahresende weiterhin in einem verträglichen Rahmen bewegen. Auch die Eigenkapitalquote bleibt solide, jedoch
unterhalb ihres Zielwerts von 30 Prozent. Das Gearing wird sich
weiterhin im Zielkorridor von 40 bis 60 Prozent bewegen. Unsere
Dividendenpolitik setzen wir unverändert fort. Danach orientiert
sich eine Dividendenzahlung an dem operativen Gewinn bei einer
Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent. Voraussetzung ist, dass
der Jahresüberschuss nach HGB der Deutschen Lufthansa AG
und die finanziellen Ziele eine Ausschüttung zulassen.
Die Entwicklung des Lufthansa Konzerns folgt den Prinzipien der
wertorientierten Unternehmensführung. Als Kenngröße dient
der Cash Value Added (CVA, ausführliche Informationen siehe
Geschäftsbericht 2011 ab S. 34 ). Lufthansa verfolgt das Ziel, über den
Luftverkehrszyklus hinweg Wert zu generieren. Dieses Ziel haben
wir mit einem CVA von 2,3 Mrd. EUR im letzten Jahrzehnt insgesamt erreicht. Für 2012 können wir angesichts des erwarteten
Ergebnisniveaus derzeit jedoch nicht von der Erzielung eines positiven CVA ausgehen.
Informationen zu den wirtschaftlichen, Produkt- und anderen
­Entwicklungen der einzelnen Geschäftsfelder finden Sie in den
­jeweiligen Kapiteln.
23
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Januar – September 2012
in Mio. €
Erlöse aus den Verkehrsleistungen Andere Betriebserlöse
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
18 786
17 818
6 935
6 575
4 035
3 692
1 377
1 250
22 821 21 510 8 312 7 825 96
53
25
29
1 446
1 703
477
383
Materialaufwand
– 13 545
– 12 393
– 4 791
– 4 365
Personalaufwand
– 5 107
– 4 943
– 1 708
– 1 634
Abschreibungen
– 1 345
– 1 242
– 450
– 420
Sonstige betriebliche Aufwendungen
– 3 726
– 3 897
– 1 176
– 1 299
640
791
689
519
Ergebnis aus at equity bewerteten Finanzanlagen
23
– 3
51
15
Übriges Beteiligungsergebnis
54
65
– 5
30
119
140
39
44
– 360
– 347
– 119
– 107
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
Zinserträge
Zinsaufwand
Übrige Finanzposten
Finanzergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
– 20
– 145
128
163
– 184
– 290
94
145
456
501
783
664
– 8
– 59
– 138
– 136
448
442
645
528
36
– 143
0
– 30
Ergebnis nach Ertragsteuern
484
299
645
498
Auf Minderheiten entfallendes Ergebnis
– 10
– 11
– 3
– 4
Auf Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG entfallendes Konzernergebnis
474
288
642
494
„Unverwässertes“ / „Verwässertes Ergebnis“ je Aktie in €
1,04
0,63
1,40
1,08
davon aus fortgeführten Geschäftsbereichen in €
0,96
0,94
1,40
1,15
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in €
0,08
– 0,31
0,00
– 0,07
24
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Januar – September 2012
in Mio. €
Ergebnis nach Ertragsteuern
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept.
2011
484
299
645
498
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge
Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung
Folgebewertung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten
Folgebewertung von Cashflow Hedges
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge
von nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen
29
29
– 33
– 7
229
– 237
72
– 172
– 277
– 85
– 164
– 72
0
2
2
0
– 11
– 6
– 15
0
Für erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge erfasste Ertragsteuern
60
15
39
– 10
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge
(„Other Comprehensive Income“) nach Ertragsteuern
32
– 282
– 101
– 261
516
17
544
237
– 4
– 4
6
– 3
512
13
550
234
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge
Gesamte Aufwendungen und Erträge („Total Comprehensive Income“)
Auf Minderheiten entfallende gesamte Aufwendungen und Erträge
Auf Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG
entfallende gesamte Aufwendungen und Erträge
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
25
Konzernbilanz
zum 30. September 2012
Aktiva
in Mio. €
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer *
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Flugzeuge und Reservetriebwerke
Reparaturfähige Flugzeugersatzteile
Übriges Sachanlagevermögen
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen
30.09.2012
31.12.2011
30.09.2011
1 196
1 191
1 545
367
384
337
11 973
11 592
11 775
869
840
855
2 095
2 118
2 075
389
394
377
1 071
898
897
20
134
140
Ausleihungen und Forderungen
491
616
623
Derivative Finanzinstrumente
298
343
235
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
25
24
23
Effektive Ertragsteuerforderungen
62
60
51
Latente Ertragsteuer-Erstattungsansprüche
34
33
39
18 890
18 627
18 972
Übrige Beteiligungen
Langfristige Wertpapiere
Langfristige Vermögenswerte
Vorräte
651
620
622
4 083
3 437
4 139
Derivative Finanzinstrumente
255
414
347
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
138
171
162
Effektive Ertragsteuerforderungen
119
128
97
Wertpapiere
3 450
3 111
3 329
Bankguthaben und Kassenbestände
1 448
887
1 021
204
686
136
Kurzfristige Vermögenswerte
10 348
9 454
9 853
Bilanzsumme
29 238
28 081
28 825
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Zum Verkauf stehende Vermögenswerte
* Inklusive Geschäfts- und Firmenwerte.
26
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Konzernbilanz
Passiva
30.09.2012
31.12.2011
30.09.2011
Gezeichnetes Kapital
1 176
1 172
1 172
Kapitalrücklage
1 376
1 366
1 366
Gewinnrücklagen
3 678
3 800
3 800
Übrige neutrale Rücklagen
1 662
1 624
1 354
474
– 13
288
8 366
7 949
7 980
68
95
84
Eigenkapital
8 434
8 044
8 064
Pensionsrückstellungen
2 089
2 165
2 544
561
578
590
5 903
5 808
5 330
202
128
117
in Mio. €
Konzernergebnis
Anteil der Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG am Eigenkapital
Minderheitenanteile
Sonstige Rückstellungen
Finanzschulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten
und sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten
1 186
1 156
1 156
Derivative Finanzinstrumente
107
55
110
Latente Ertragsteuerverpflichtungen
244
364
315
10 292
10 254
10 162
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
856
818
939
Finanzschulden
1 002
616
723
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
4 535
4 227
4 820
Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten
2 966
2 359
2 929
Erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten
und sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten
978
939
1 066
Derivative Finanzinstrumente
17
37
44
Effektive Ertragsteuerverpflichtungen
97
71
78
Schulden in Verbindung mit zum Verkauf stehenden Vermögenswerten
61
716
0
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
10 512
9 783
10 599
Bilanzsumme
29 238
28 081
28 825
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
27
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
zum 30. September 2012
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Marktbewertung
Finanzinstrumente
UnterNeuschiedsbewerbetrag
tungsaus Währücklage
rungsum- (Sukzessiv­
rechnung erwerbe)
Sonstige
neutrale
Rück­
lagen
Summe
übrige
neutrale
Rücklagen
Gewinnrücklagen
Konzernergebnis
Anteil der
Aktionäre
der
­Deutschen
Lufthansa
AG am
Eigenkapital
Minderheitenanteile
Gesamt
Eigenkapital
in Mio. €
Stand am 31.12.2010
1 172
1 366
856
241
193
339
1 629
2 944
1 131
8 242
98
8 340
Kapitalerhöhungen / -herabsetzungen
– – – – – – – – – – – – Umbuchungen
– – – – – – – 856
– 856
– – – Dividenden an
Lufthansa Aktionäre / Minderheiten
– – – – – – – – – 275
– 275
– 18
– 293
Konzern- / Minderheitenergebnis
– – – – – – – – 288
288
11
299
Übrige erfolgsneutrale
Aufwendungen und Erträge
– – – 307
29
– 3
– 275
– – – 275
– 7
– 282
Stand am 30.09.2011
1 172
1 366
549
270
193
342
1 354
3 800
288
7 980
84
8 064
Stand am 31.12.2011
1 172
1 366
766
322
193
343
1 624
3 800
– 13
7 949
95
8 044
Kapitalerhöhungen / -herabsetzungen
4
10
– – – – – – – 14
– 14
Umbuchungen
– – – – – – – – 127
127
– – – Dividenden an
Lufthansa Aktionäre / Minderheiten
– – – – – – – – – 114
– 114
– 16
– 130
Transaktionen mit Minderheiten
– – – – – – – 5
– 5
– 15
– 10
Konzern- / Minderheitenergebnis
– – – – – – – – 474
474
10
484
Übrige erfolgsneutrale
Aufwendungen und Erträge
Stand am 30.09.2012
28
– – 12
29
– – 3
38
– – 38
– 6
32
1 176
1 376
778
351
193
340
1 662
3 678
474
8 366
68
8 434
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Januar – September 2012
in Mio. €
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept. 3)
2011
Juli – Sept.
2012
Juli – Sept. 3)
2011
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente 01.01. 1)
887
1 097
958
1 232
Ergebnis vor Ertragsteuern
456
501
783
664
1 350
1 258
448
417
73
– 4
37
–
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen
– 22
– 34
– 6
–
Beteiligungsergebnis
– 77
– 62
– 46
– 45
Abschreibungen auf Anlagevermögen (saldiert mit Zuschreibungen)
Abschreibungen auf Umlaufteile (saldiert mit Zuschreibungen)
Zinsergebnis
241
207
80
63
Erstattete / Gezahlte Ertragsteuern
– 38
– 228
29
– 56
Erfolgswirksame Bewertung von Finanzderivaten
Veränderung des Working Capitals 2)
Operativer Cashflow aus fortgeführten Geschäftsbereichen
Operativer Cashflow aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
Operativer Cashflow
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Investitionen in Finanzanlagen
Zugänge /Abgänge an reparaturfähigen Flugzeugersatzteilen
Einnahmen aus Verkäufen von nicht konsolidierten Anteilen
Einnahmen aus Verkäufen von konsolidierten Anteilen
14
126
– 125
– 161
513
467
– 434
– 373
2 510
2 231
766
509
– 82
– 110
–
– 80
2 428
2 121
766
429
– 1 860
– 1 895
– 488
– 536
– 18
– 78
– 5
– 20
– 100
22
– 31
4
7
2
2
1
– 176
– 8
–
–
– 3
Ausgaben aus Käufen von nicht konsolidierten Anteilen
–
–
– 23
Ausgaben aus Käufen von konsolidierten Anteilen
–
–
–
–
Einnahmen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten,
Sach- und sonstigen Finanzanlagen
368
344
93
57
Zinseinnahmen
253
284
64
89
73
91
– 2
38
– 1 453
– 1 253
– 375
– 370
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
– 138
1
– 8
15
Erwerb von Wertpapieren / Geldanlagen in Fonds 4)
– 804
– 835
47
– 199
442
1 624
125
278
– 1 815
– 464
– 203
– 291
– 138
13
– 8
19
Erhaltene Dividenden
Nettozu- / -abflüsse aus der Investitionstätigkeit
Veräußerung von Wertpapieren / Geldanlagen in Fonds
Nettozu- / -abflüsse aus der Investitionstätigkeit und Geldanlagen
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
Kapitalerhöhung
– – – – 940
145
188
32
– 502
– 1 181
– 122
– 227
20
6
24
– 2
Gewinnausschüttung
– 130
– 293
– 4
– 7
Zinsausgaben
– 385
– 407
– 150
– 138
– 57
– 1 730
– 64
– 342
– 5
– 40
–
– 22
– 204
Aufnahme langfristiger Finanzschulden
Rückführung langfristiger Finanzschulden
Übrige Finanzschulden
Nettozu- / -abflüsse aus der Finanzierungstätigkeit
davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
Nettoab- / -zunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmittel-Äquivalenten
556
– 73
499
Veränderung Zahlungsmittel aus Wechselkursänderungen
5
– 3
– 9
– 7
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente 30.09. 4)
1 448
1 021
1 448
1 021
Wertpapiere
3 450
3 329
3 450
3 329
Flüssige Mittel gesamt
4 898
4 350
4 898
4 350
900
– 860
– 268
– 534
Nettozu- / -abnahme der flüssigen Mittel gesamt
In der Darstellung des Einzelquartals Zahlungsmittel zum 01.07.
Das Working Capital besteht aus Vorräten, Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen.
3)
Vorjahr an die Darstellung des aktuellen Jahres angepasst.
4)
Vorjahr inklusive Dotierung des LH Pension Trust in Höhe von 168 Mio. EUR.
1)
2)
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
29
Anhang
1) Angewendete Standards und
Konsolidierungskreisveränderungen
Der Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG und ihrer
Tochtergesellschaften wurde nach den International Financial
Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards
Board (IASB) unter Berücksichtigung der Interpretationen des
IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) erstellt, wie sie in der
Europäischen Union (EU) anzuwenden sind.
Der vorliegende Zwischenbericht zum 30. September 2012 wurde
dabei in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 erstellt;
die Darstellung erfolgt in verkürzter Form. Bei der Aufstellung des
Zwischenabschlusses wurden die zum 1. Januar 2012 gültigen
Stan­dards und Interpretationen angewendet. Die erstmals ab
1. Januar 2012 ­verpflichtend anzuwendenden Standards hatten
keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises (siehe Tabelle) hatten mit Ausnahme des Verkaufs
der bmi keinen nennenswerten Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Auf das Ergebnis der bmi einschließlich der Ergebnisse aus der Entkonsolidierung der Gesellschaft wird im nachfolgenden Abschnitt detailliert eingegangen.
Veränderung Konsolidierungskreis im Zeitraum 01.10.2011 bis 30.09.2012
Name, Sitz
Zugang zum
Abgang zum
Grund
Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe
ALIP No. 4 Co., Ltd., Tokio, Japan
26.10.11
Gründung
ALIP No. 6 Co., Ltd., Tokio, Japan
26.10.11
Gründung
Gina Leasing Co. Ltd., Tokio, Japan
16.12.11
Gründung
NBB Cologne Lease Co., Ltd., Tokio, Japan
23.12.11
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 15, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 16, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 17, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 18, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 19, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 20, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria GmbH & Co. OG Nr. 21, Salzburg, Österreich
10.08.12
Gründung
Heike LH8 Kumiai Ltd., Tokio, Japan
28.03.12
Gründung
Empyrée S.A.S., Paris, Frankreich
25.04.12
Gründung
Gabriela Finance 2012 Limited, Dublin, Irland
27.09.12
Gründung
AUA A320/A321 2001 Ltd., George Town, Kaimaninseln
15.12.11
Liquidation
British Midland Airways Ltd., Donington Hall, Großbritannien
19.04.12
Verkauf
British Midland Ltd., Donington Hall, Großbritannien
19.04.12
Verkauf
Lauda Air Luftfahrt GmbH, Wien, Österreich
20.09.12
Fusion
Geschäftsfeld Technik
Lufthansa Technik Component Services LLC, Dallas, USA
01.01.12
Erstmals konsolidiert
Lufthansa Technik Logistik Services GmbH, Hamburg, Deutschland
01.01.12
Erstmals konsolidiert
Geschäftsfeld Catering
Constance Food Group, Inc., New York, USA
01.11.11
Kauf
LSG Sky Chefs Spain, S.A., Madrid, Spanien
15.02.12
Gründung
LSG Sky Chefs Finland Oy, Vantaa, Finnland
01.08.12
Kontrollerwerb
Lufthansa Malta Blues LP, St. Julians, Malta
29.03.12
Gründung
Lufthansa Asset Management GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland
27.04.12
Gründung
Lufthansa Leasing Austria 1. Beteiligungs GmbH, Salzburg, Österreich
01.06.12
Aufstockung von Anteilen
Lufthansa AITH Beteiligungs GmbH, Köln, Deutschland
23.08.12
Erstmals konsolidiert
Sonstige
30
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Anhang
2) Erläuterungen zu Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz,
Kapitalflussrechnung und Segmentberichterstattung
Zum Verkauf stehende Vermögenswerte
in Mio. €
Konzern
30.09.2012
Jahresabschluss
31.12.2011
Konzern
30.09.2011
111
172
102
4
47
9
89
467
25
–
–
–
61
716
– Vermögenswerte
Flugzeuge und Reservetriebwerke
Finanzanlagevermögen
Sonstiges
Eigenkapital / Schulden in Verbindung mit Vermögenswerten,
die zum Verkauf stehen
Eigenkapital
Schulden
Die British Midland-Gruppe stellte innerhalb des Geschäftsfelds
Passage Airline Gruppe des Lufthansa Konzerns eine eigen­
ständige, zahlungsmittelgenerierende Einheit dar. Sie ist somit
als Unternehmensbestandteil im Sinne des IFRS 5 anzusehen,
dem betrieblich wie auch für Zwecke der Rechnungslegung klar
abgrenzbare Cashflows zugeordnet werden. Aufgrund des zwischen der Deutschen Lufthansa AG und der International Conso­
lidated Airlines Group, S.A. (IAG) am 22. Dezember 2011 unterzeichneten Vertrags über den Verkauf der British Midland Ltd.
(bmi) an die IAG ist die bmi nach den Vorschriften des IFRS 5 in
der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns als aufgegebener Geschäftsbereich auszuweisen. Mit Abschluss der Verkaufs­
transaktion am 19. April 2012 wurde die bmi entkonsolidiert.
Das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs im vorliegenden Zwischenbericht umfasst neben dem bis zum Verkauf zu
erfassenden laufenden Ergebnis der bmi nach Ertragsteuern auch
die gegenüber dem Jahresabschluss 2011 eingetretenen Veränderungen des Bewertungs- beziehungsweise Veräußerungsergebnisses aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich, wie es sich
als Ergebnis der oben genannten vertraglichen Vereinbarung ergibt.
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend der Darstellung des
Berichtszeitraums angepasst.
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Ergebnis aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich der British Midland-Gruppe:
in Mio. €
Erlöse
Aufwendungen
Laufendes Ergebnis aus aufgegebenen
­Geschäftsbereichen vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag aus
­aufgegebenen Geschäftsbereichen
Jan. – Sept.
2012
Jan. – Sept.
2011
237
665
– 330
– 816
– 93
– 151
13
8
Laufendes Ergebnis aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen nach Steuern
– 80
– 143
Bewertungs- / Veräußerungsergebnis aus
­aufgegebenen Geschäftsbereichen
135
0
Steuern auf Bewertungs- / Veräußerungsergebnis
– 19
0
Bewertungs- / Veräußerungsergebnis
aus auf­gegebenen Geschäftsbereichen
nach Steuern
116
0
36
– 143
Ergebnis aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen
Das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs zum 30. September 2012 resultiert im Wesentlichen aus Kaufpreisanpassungen
aufgrund einer gegenüber der Planung verbesserten Liquiditätsposition der bmi.
Die der bmi zuzurechnenden und in der Bilanz zum 31. Dezember
2011 gemäß IFRS 5 gesondert ausgewiesenen Vermögenswerte
von 576 Mio. EUR und Schulden von 690 Mio. EUR wurden im
Zusammenhang mit der zum 19. April 2012 vorgenommenen Entkonsolidierung ausgebucht.
Detaillierte Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung, zur
Bilanz, zur Kapitalflussrechnung und zur Segmentberichterstattung
sind darüber hinaus im Lagebericht auf S. 3 – 23 ­zu finden.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
31
3) Saisonalität
Die Geschäftstätigkeit des Lufthansa Konzerns ist vor allem durch
das Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe saisonalen Einflüssen
ausgesetzt. So sind die Umsätze im ersten und vierten Quartal
wegen des schwächeren Reiseverkehrs in der Regel niedriger,
während im zweiten und dritten Quartal regelmäßig höhere
Umsatzerlöse und operative Gewinne erzielt werden.
Aus Gewährleistungsverträgen
Aus der Bestellung von Sicherheiten
für fremde Verbindlichkeiten
Konzernergebnis
„Verwässertes“ Ergebnis je Aktie
Eventualverbindlichkeiten
Aus Bürgschaften, Wechsel- und
­Scheckbürgschaften
„Unverwässertes“ Ergebnis je Aktie
30.09.2012
30.09.2011
€
1,04
0,63
Mio. €
474
288
457.952.879
457.899.351
Gewichteter Durchschnitt
der Aktienanzahl
4) Erfolgsunsicherheiten und Ereignisse
nach dem Bilanzstichtag
in Mio. €
5) Ergebnis je Aktie
30.09.2012
31.12.2011
891
874
1 039
977
43
35
Wegen geringer Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme musste
die Bildung verschiedener Rückstellungen mit einer gesamten
möglichen finanziellen Ergebnisauswirkung von 161 Mio. EUR
(Jahresende 2011: 161 Mio. EUR) für Folgejahre unterbleiben.
Aus den bereits zum Jahresende 2011 fest kontrahierten Verträgen
über den Verkauf von drei Canadair Regional Jet 200 ergaben
sich bis zum 30. September 2012 Gewinne von 1 Mio. EUR und
finanzielle Zuflüsse von 6 Mio. EUR. Aus bereits fest kontrahierten Verträgen über den Verkauf von zwei Boeing 737, einem
Canadair Regional Jet 200 und vier Avro RJ 85 werden bis zum
Jahresende 2012 voraussichtlich weitere 27 Mio. EUR zufließen.
Darüber hinaus werden aus fest kontrahierten Verträgen über
den Verkauf von fünf B737 für das Geschäftsjahr 2013 Gewinne
von 5 Mio. EUR und finanzielle Zuflüsse von 73 Mio. EUR erwartet.
Ende September 2012 besteht ein Bestellobligo für Inves­titionen
in das Sachanlagevermögen und für immaterielle Vermögenswerte
von 6,2 Mrd. EUR. Zum 31. Dezember 2011 betrug das Bestell­
obligo 7,7 Mrd. EUR.
Bezüglich der Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wird auf die
Ausführungen im Lagebericht auf S. 22 ­verwiesen.
€
1,04
0,63
Konzernergebnis
Mio. €
474
288
+ Zinsaufwand Wandelanleihe
Mio. €
–
–
– Laufende und latente Steuern
Mio. €
–
–
Berichtigtes Periodenergebnis
Mio. €
474
288
457.957.863
458.235.755
Gewichteter Durchschnitt
der Aktienanzahl
6) Gezeichnetes Kapital
Die Hauptversammlung vom 24. April 2009 hat den Vorstand bis
zum 23. April 2014 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
das Grundkapital der Gesellschaft um 25 Mio. EUR durch Ausgabe
von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien an die Mitar­
beiter gegen Bareinlage zu erhöhen. Die neuen Aktien werden
ausschließlich den Mitarbeitern der Deutschen Lufthansa AG und
mit ihr verbundener Unternehmen zum Erwerb angeboten. Das
Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Im Rahmen dieser
Ermächtigung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats
durch Beschluss vom 19. September 2012 festgestellt, dass für die
Ausgabe an Mitarbeiter zur Bedienung der Ansprüche auf Aktien der
Deutschen Lufthansa AG aus der Ergebnisbeteiligung 2011 insgesamt 1.402.869 neue Stückaktien benötigt werden, und entsprechend eine Erhöhung des Grundkapitals von 1.172.320.184,32 EUR
um 3.591.344,64 EUR auf 1.175.911.528,96 EUR sowie die Festsetzung des Ausgabebetrags auf 9,65 EUR je Aktie beschlossen.
Der bei Ausgabe der Aktien über den Nennbetrag der Aktien h
­ inaus
erzielte Betrag von 9.946.341,21 EUR wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.
Nach Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2012 wurde
der im Jahresabschluss 2011 ausgewiesene Bilanzgewinn von
114 Mio. EUR ausgeschüttet. Dies entspricht einer Dividende für
das Geschäftsjahr 2011 von 0,25 EUR je Stückaktie.
Die zum 31. Dezember 2011 noch bestehenden Wandelanleihen,
die das Recht zur Wandlung in bis zu 336.404 Aktien der Deutschen
­Lufthansa AG zu einem Kurs von 19,86 EUR verbrieften, wurden
am 4. Januar 2012 vollständig zurückgezahlt.
32
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht Zwischenabschluss | Weitere Informationen
Anhang
7) Segmentberichterstattung
Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern Januar – September 2012
Passage
­Airline
­Gru­ppe
Logistik Technik
IT Services
Catering
Summe
berichts­
pflichtige
operative
Segmente
Sonstige
Außenumsätze
17 336
1 985
1 847
187
1 466
22 821
–
–
22 821
davon Verkehrserlöse
16 528
1 923
–
–
–
18 451
–
335
18 786
515
20
1 155
261
431
2 382
–
– 2 382
–
17 851
2 005
3 002
448
1 897
25 203
–
– 2 382
22 821
in Mio. €
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse
Operative sonstige Erträge
Überleitung
Konzern
701
50
137
13
61
962
973
– 530
1 405
Operative Gesamterlöse
18 552
2 055
3 139
461
1 958
26 165
973
– 2 912
24 226
Operative betriebliche
Aufwendungen
18 207
1 989
2 912
448
1 885
25 441
1 079
– 2 922
23 598
davon Materialaufwand
11 874
1 457
1 462
70
859
15 722
74
– 2 251
13 545
davon Personalaufwand
2 899
275
881
173
662
4 890
224
– 3
5 111
davon Abschreibungen
(planmäßig)
1 054
42
75
27
48
1 246
32
2
1 280
davon operative sonstige
Aufwendungen
2 380
215
494
178
316
3 583
749
– 670
3 662
Operatives Ergebnis 1)
345
66
227
13
73
724
– 106
10
628
Übrige Segmenterträge
76
4
25
0 *
1
106
26
5
137
Übrige Segmentaufwendungen
85
0 *
1
0 *
0 *
86
26
13
125
0 *
83
davon außerplanmäßige
Abwertungen
83
–
–
–
83
–
–
Ergebnis Equity-Bewertung
– 12
9
14
–
11
22
1
–
23
Segmentergebnis 2)
324
79
265
13
85
766
– 105
2
663
Übriges Finanzergebnis
– 207
Ergebnis vor Ertragsteuern
Segmentvermögen 3)
davon aus Equity-Bewertung
456
15 652
918
3 033
271
1 377
21 251
1 593
6 394
29 238
48
55
191
–
89
383
6
–
389
Segmentschulden 4)
9 728
443
1 229
123
563
12 086
1 751
6 967
20 804
Segmentinvestitionen 5)
1 552
134
89
18
42
1 835
14
29
1 878
–
–
–
–
–
–
–
–
–
55 578
4 623
20 397
2 764
30 660
114 022
4 066
–
118 088
davon aus Equity-Bewertung
Mitarbeiter zum Stichtag
* Gerundet unter 1 Mio. EUR.
1)
Zur Überleitung vom operativen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit siehe Seite 8 des Zwischenlageberichts.
2)
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit inklusive des Ergebnisses aus Equity-Bewertung.
3) Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagevermögen, at equity bewertete Beteiligungen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige Vermögensgegenstände – unter „Konzern“ sind sämtliche Vermögenswerte ausgewiesen.
4)
Sämtliche Schulden mit Ausnahme der Finanzschulden; Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften, derivative Finanzinstrumente,
sonstige Rechnungsabgrenzungsposten, Steuerverpflichtungen – unter „Konzern“ sind sämtliche Schulden ausgewiesen.
5)
Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen sowie in at equity bewertete Beteiligungen.
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
33
Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern Januar – September 2011
Summe
berichts­
pflichtige
operative
Segmente
Sonstige
1 290
21 510
–
–
21 510
–
17 503
–
315
17 818
268
420
2 590
–
– 2 590
–
436
1 710
24 100
–
– 2 590
21 510
Passage
­Airline
­Gru­ppe 1)
Logistik Technik
IT Services
Außenumsätze
16 129
2 201
1 722
168
davon Verkehrserlöse
15 379
2 124
–
–
557
19
1 326
16 686
2 220
3 048
Catering
in Mio. €
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse
Operative sonstige Erträge
Überleitung
Konzern 1)
834
54
161
19
42
1 110
954
– 486
1 578
Operative Gesamterlöse
17 520
2 274
3 209
455
1 752
25 210
954
– 3 076
23 088
Operative betriebliche
Aufwendungen
17 166
2 101
3 011
443
1 696
24 417
963
– 3 016
22 364
davon Materialaufwand
10 783
1 548
1 558
59
764
14 712
71
– 2 390
12 393
davon Personalaufwand
2 889
259
809
171
595
4 723
205
– 4
4 924
davon Abschreibungen
(planmäßig)
1 001
66
66
25
42
1 200
32
5
1 237
davon operative sonstige
Aufwendungen
2 493
228
578
188
295
3 782
655
– 627
3 810
Operatives Ergebnis 2)
354
173
198
12
56
793
– 9
– 60
724
Übrige Segmenterträge
102
8
21
0 *
1
132
20
26
178
39
0 *
2
3
3
47
46
18
111
0 *
–
Übrige Segmentaufwendungen
davon außerplanmäßige
Abwertungen
13
13
–
–
13
Ergebnis Equity-Bewertung
– 21
– 8
15
–
10
– 4
1
–
– 3
Segmentergebnis 3)
396
173
232
9
64
874
– 34
– 52
788
0 *
0 *
Übriges Finanzergebnis
– 287
Ergebnis vor Ertragsteuern
Segmentvermögen 4)
davon aus Equity-Bewertung
Segmentschulden 5)
Segmentinvestitionen 6)
davon aus Equity-Bewertung
Mitarbeiter zum Stichtag
501
15 912
749
3 000
226
1 238
21 125
1 701
5 999
28 825
92
47
161
–
72
372
6
– 1
377
10 499
445
1 285
201
504
12 934
1 645
6 182
20 761
1 701
42
78
25
51
1 897
16
83
1 996
–
10
1
–
–
11
55 312
4 612
19 889
2 846
29 687
112 346
0 *
3 953
–
11
3 811
120 110
* Gerundet unter 1 Mio. EUR.
1)
Anpassung der Vorjahreszahlen hinsichtlich des Ergebnisses aus aufzugebenden Geschäftsbereichen.
2)
Zur Überleitung vom operativen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit siehe Seite 8 des Zwischenlageberichts.
3)
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit inklusive des Ergebnisses aus Equity-Bewertung.
4)
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagevermögen, at equity bewertete Beteiligungen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige Vermögensgegenstände – unter „Konzern“ sind sämtliche Vermögenswerte ausgewiesen.
5)
Sämtliche Schulden mit Ausnahme der Finanzschulden; Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften, derivative Finanzinstrumente,
sonstige Rechnungsabgrenzungsposten, Steuerverpflichtungen – unter „Konzern“ sind sämtliche Schulden ausgewiesen.
6)
Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen sowie in at equity bewertete Beteiligungen.
34
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
An unsere Aktionäre | Zwischenlagebericht Zwischenabschluss Weitere Informationen
Anhang
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Angaben nach Regionen Januar – September 2012
in Mio. €
Verkehrserlöse *
Andere Betriebserlöse
Umsatzerlöse
Afrika
Summe
569
336
18 786
199
151
4 035
3 481
768
487
22 821
Mittel- und Asien / Pazifik
Südamerika
Nahost
Afrika
Summe
489
340
17 818
187
149
3 692
676
489
21 510
Europa
davon
Deutschland
Nord­amerika
davon
USA
Mittel- und Asien / Pazifik
Südamerika
11 983
5 201
2 682
2 279
549
2 667
1 842
640
903
773
126
814
13 825
5 841
3 585
3 052
675
Europa
davon
Deutschland
Nordamerika
davon
USA
11 538
4 949
2 466
2 157
426
2 559
1 708
656
826
706
116
706
13 246
5 605
3 292
2 863
542
3 265
Nahost
* Ermittelt nach Ursprungsverkaufsort.
Angaben nach Regionen Januar – September 2011
in Mio. €
Verkehrserlöse *
Andere Betriebserlöse
Umsatzerlöse
* Ermittelt nach Ursprungsverkaufsort.
8) Angaben über Beziehungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen
Wie im Konzernanhang 2011 unter „Erläuterung 49“ ab S. 203 dargestellt, erbringen die Geschäftsfelder des Lufthansa Konzerns im
Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit zahlreiche Leistungen
auch für nahestehende Unternehmen und nehmen andererseits
auch Leistungen von diesen in Anspruch. Diese umfangreichen
Liefer- und Leistungsbeziehungen werden unverändert zu Marktpreisen abgewickelt. Wesentliche Veränderungen zum Bilanz­stichtag
haben sich nicht ergeben. Auch die unter „Erläuterung 50“ ab S. 205
des Konzernanhangs 2011 beschriebenen vertraglichen Beziehungen mit dem nahestehenden Personenkreis bestehen unverändert
fort, sind aber für den Konzern nicht von materieller Bedeutung.
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischen­lage­
bericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt
wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraus­
sicht­lichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden
Geschäftsjahr beschrieben sind.
Der Vorstand, 30. Oktober 2012
Christoph Franz
Vorstandsvorsitzender
Simone Menne
Mitglied des Vorstands
Finanzen und
Aviation Services
Lufthansa 3. Zwischenbericht Januar – September 2012
Stefan Lauer
Mitglied des Vorstands
Verbund-Airlines und
Konzern-Personalpolitik
Carsten Spohr
Mitglied des Vorstands
Lufthansa Passage
35
Impressum
Kontakt
Herausgeber
Deutsche Lufthansa AG
Von-Gablenz-Str. 2– 6
50679 Köln
Andreas Hagenbring
+ 49 69 696 – 28001
Gregor Schleussner
+ 49 69 696 – 28012
Registereintragung:
Amtsgericht Köln HRB 2168
Redaktion
Frank Hülsmann (Ltg.)
Anne Katrin Brodowski
Andreas Hagenbring
Christian Schmidt
Deutsche Lufthansa AG, Investor Relations
Konzept und Gestaltung
HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG,
Hamburg
Druck
Broermann Druck + Medien GmbH, Troisdorf
Gedruckt auf Circle Silk Premium White,
ein Papier, das den Richtlinien des EU Eco-Labels
entspricht: EU Eco-Label: FR/11/003
Printed in Germany
ISSN 1616-0231
Dieser Zwischenbericht
wurde klima­neutral
gedruckt. Die verursachten
Treib­hausgasemissionen
wurden durch entsprechende Klimaschutz­maß­
nahmen kompensiert.
Deutsche Lufthansa AG
Investor Relations
LAC, Airportring
60546 Frankfurt am Main
Telefon: + 49 69 696 – 28008
Telefax: + 49 69 696 – 90990
E-Mail: [email protected]
Geschäftsberichte und Quartalsberichte in
deutscher und ­englischer Sprache können
über unseren Bestellservice im Internet
– www.lufthansa.com/investor-relations –
oder unter oben genannter Adresse
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Aktuelle Finanzinformationen im Internet:
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Finanzkalender 2013
14. März
Bilanz-Pressekonferenz und Analystenkonferenz zum Jahresergebnis 2012
2. Mai
Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Quartal 2013
7. Mai
Hauptversammlung in Köln
2. Aug.
Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Halbjahr 2013
31. Okt.
Veröffentlichung Zwischenbericht Januar – September 2013
Vorbehalt bei zukunftsgerichteten Aussagen
Bei den in unserem 3. Zwischenbericht 2012 veröffentlichten Angaben, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Lufthansa Konzerns und seiner Gesellschaften beziehen, handelt es sich lediglich um Prognosen und Einschätzungen und damit nicht um feststehende historische Tatsachen. Sie dienen allein informatorischen Zwecken und sind gekennzeichnet durch Begriffe wie „glauben“, „erwarten“, „vorhersagen“, „beabsichtigen“, „prognostizieren“, „planen“, „schätzen“,
„rechnen mit“ oder „bestreben“. Diese zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf allen uns derzeit erkennbaren und verfügbaren Informationen, Fakten und
Erwartungen. Sie können daher nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Gültigkeit beanspruchen.
Da zukunftsgerichtete Aussagen naturgemäß mit Ungewissheiten und in ihren Auswirkungen nicht einschätzbaren Risikofaktoren – wie etwa einer Änderung
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – behaftet sind oder zugrunde gelegte Annahmen nicht oder abweichend eintreffen können, besteht die Möglichkeit,
dass sich die tatsächlichen Ergebnisse und die Entwicklung des Unternehmens von den Prognosen wesentlich unterscheiden. Lufthansa ist stets bemüht, die
veröffentlichten Daten zu kontrollieren und auf dem aktuellen Stand zu halten. Dennoch kann seitens des Unternehmens keine Verpflichtung übernommen
werden, zukunftsgerichtete Aussagen an später eintretende Ereignisse bzw. Entwicklungen anzupassen. Eine Haftung oder Garantie für Aktualität, Richtigkeit
und Vollständigkeit dieser Daten und Informationen wird demnach weder ausdrücklich noch konkludent übernommen.
Hinweis
Zur Vereinfachung der Sprache haben wir in unserem Bericht die maskuline Form verwendet. Wir bitten um Ihr Verständnis.
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