bericht - E.ON Stipendienfonds

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bericht - E.ON Stipendienfonds
Inhalt
Ansichten
Outlines sind bereinigt.
Punkte und Linien angepasst
Graue Outline um Länder entfernt
25 erfolgreiche Jahre
Dr. Bernhard Reutersberg
1
Gemeinsam mit Energie
S. E. Sven Erik Svedman 2
Rückblick mit Freude und Dank
Dr. Friedrich Janssen
3
Vier von Tausend
Stipendiaten im Porträt
4
Wahlverwandtschaften
Warum Deutschland und Norwegen so gut zueinander passen
!!Norwegen muss noch vereinfacht werden
12
Absichten
Rücken noch aufbauen
CR 24-03-09
Wissenschaft bewegen
Die E.ON Ruhrgas-Programme – ein lebendiger Treffpunkt
14
Nachhaltige Partnerschaft eröffnet neue Dimensionen
Wissenschaftliche Beziehungen so eng wie nie
15
Erfolg durch Unabhängigkeit
Von Stiftern und Stiftungen
16
Investition in die Zukunft
Akademischer Austausch im europäischen Wissenschaftsraum
17
Treffen bei Munch
Der Deutsch-Norwegische Beirat des Stipendienfonds
18
Rückblicke
BERICHT
Die ersten 25 Jahre
Kleines Programm, große Wirkung
25 Jahre wirtschaftswissenschaftliche Globalisierung
20
Lebendige Vergangenheit und hautnahe Gegenwart
Historikerprogramm schuf Vertrauen und öffnete neue Perspektiven
23
Über Deutschland nach Europa
Das Juraprogramm lässt verschüttete Traditionen wieder aufleben
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Auf europäischen Pfaden
Politikwissenschaften – das jüngste Programm des Stipendienfonds
29
Einblicke
Unser Förderspektrum
Mehr als nur Stipendien
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Engagiert und ausgezeichnet
Wegbereiter einer Erfolgsgeschichte
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Zwei Länder, ein Alumni-Netzwerk
„Ruhrgasianer“ ziehen Kreise
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Bewährte Partnerschaft
E.ON Ruhrgas, Stifterverband und Norwegischer Forschungsrat
37
Zahlen, Daten, Fakten
38
Gremien
40
Impressum
40
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Wir schaffen Verbindungen
Ansichten
25 erfolgreiche Jahre
Als 1983 der Stipendienfonds im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eingerichtet wurde, um den akademischen Austausch zwischen Deutschland und Norwegen zu fördern, betrat die damalige Ruhrgas AG in vielerlei Hinsicht Neuland.
Denn seit den 1950er Jahren orientierte sich Norwegen stark an den USA. Dies empfand die norwegische Regierung allerdings zunehmend als einseitig, da europäische Impulse kaum noch wahrgenommen wurden. Im Zusammenhang mit den
ersten deutsch-norwegischen Erdgaslieferverträgen von 1977 wurde deshalb seitens der norwegischen Regierung angestrebt, die eigene Wissenschaft zu internationalisieren und an alte akademische Beziehungen – insbesondere zu Deutschland – anzuknüpfen.
Mit der Förderung des akademischen Austauschs betrat unser Unternehmen aber
nicht nur historisch-politisches, sondern auch forschungspolitisches Neuland. Denn
die damalige Ruhrgas AG hatte sich zuvor noch nicht auf eine so langfristig angelegte Kulturpartnerschaft eingelassen, wie dies im Rahmen des Stipendienfonds
geschehen sollte. Mit dem renommierten Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, einer Gründung der deutschen Wirtschaft zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Deutschland, und dem Norwegischen Forschungsrat, der wichtigsten
forschungspolitischen Instanz Norwegens, wurde in öffentlich-privater Partnerschaft eine Stiftung ins Leben gerufen, deren Aufgabe der akademische Austausch
zwischen beiden Ländern sein sollte. Solche Partnerschaften waren damals noch
nicht so eingespielt wie heute, aber das gemeinsame Ziel hieß: Wissenschaftsförderung unter Wahrung der Freiheit von Forschung und Lehre.
In den zurückliegenden 25 Jahren hat sich gezeigt, dass der Stipendienfonds E.ON
Ruhrgas aus den deutsch-norwegischen Wissenschaftsbeziehungen nicht mehr
wegzudenken ist. Viele der über 1.000 Geförderten bekleiden heute hohe Positionen in Wissenschaft, Verwaltung oder Wirtschaft ihres Landes. Sie sind Botschafter
Deutschlands in Norwegen und umgekehrt. E.ON Ruhrgas ist froh, dass der Stipendienfonds zahlreichen jungen Akademikern die Chance eröffnet hat, ihre akademische Vita zu vervollkommnen. Ich danke unseren Partnern – Stifterverband und
Forschungsrat –, den Mitgliedern unserer Auswahlkommissionen sowie den Kolleginnen und Kollegen, die ihre Funktionen im Stipendienfonds E.ON Ruhrgas ehrenamtlich wahrnehmen. Da internationale Wissenschaftsförderung zugleich Außenwissenschaftspolitik ist, danken wir auch der norwegischen und der deutschen
Botschaft in Berlin beziehungsweise Oslo, die uns stets unterstützt haben. Ich wünsche dem Stipendienfonds, dass er sein erfolgreiches Wirken weiter zum Wohle der
deutsch-norwegischen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen fortsetzt.
Dr. Bernhard Reutersberg
Vorsitzender des Deutsch-Norwegischen Beirates des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
Vorsitzender des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG
1
2
Ansichten
Gemeinsam mit Energie
Energie spielt seit mehr als 30 Jahren eine sehr wichtige Rolle in den deutschnorwegischen Beziehungen. 1977 ist erstmals Erdgas vom norwegischen Festlandsockel in der Nordsee nach Deutschland geliefert worden. Seitdem erfreuen sich
unsere beiden Staaten einer ständig enger werdenden Zusammenarbeit im Energiebereich. Bereits am Anfang der Kooperation hat die damalige Ruhrgas AG eine
sehr wichtige Rolle gespielt. Das Unternehmen ist heute der größte deutsche Einzelkunde für norwegisches Gas und Deutschland der größte Abnehmer norwegischen Gases in Europa. Insgesamt liefert Norwegen fast ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Erdgases.
E.ON Ruhrgas spielt aber nicht nur eine wichtige Rolle als Gasimporteur in Deutschland, sondern seit 2003 auch als Upstream-Energieunternehmen in Norwegen. Das
Lizenzportefeuille besteht zurzeit aus etwa 29 Lizenzen, von denen aktuell fünf
ausgeführt werden. Und es gibt viele Gründe dafür, dass die gute Zusammenarbeit
zwischen Norwegen und seinem wichtigsten europäischen Partner – Deutschland
– künftig nicht nur im Energiebereich noch intensiver werden kann.
Wirtschaft und Handel haben bereits zur Hansezeit den technischen und akademischen Austausch beflügelt und damit nicht zuletzt die gesellschaftlichen und
kulturellen Beziehungen gefördert. Ohne seine Ausbildung in Leipzig etwa wären Edvard Griegs Leben und damit auch Teile der norwegischen Musikgeschichte
vermutlich anders verlaufen. Seit einem Vierteljahrhundert unterstützen die E.ON
Ruhrgas-Stipendien die Kulturbeziehungen unserer beider Länder.
Persönliche Erfahrungen und Kontakte spielen immer eine wichtige Rolle und erhöhen den Mehrwert, den der Austausch von Studenten, Wissenschaftlern und Künstlern mit sich bringt. Die norwegische Regierung ist gemäß ihrer Deutschlandstrategie und entsprechend den vielfältigen und wertvollen Beziehungen insgesamt
sehr an Zusammenarbeit und Austausch zwischen Deutschland und Norwegen in
Bildung und Forschung interessiert. Beides gehört zu den Grundlagen fruchtbarer
Beziehungen und wird überwiegend von persönlichem Engagement und eigener
Erfahrung getragen. Akademische Kooperationen zu etablieren und auf hohem Niveau auszubauen, ist eine wichtige, permanente Arbeit, um die sich der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas als etablierte und attraktive Stiftung im Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft in den vergangenen 25 Jahren sehr verdient gemacht hat.
Mit seinen Programmen bietet der Fonds jungen Menschen einzigartige Erfahrungen und interessante Perspektiven innerhalb der Zusammenarbeit Deutschlands
und Norwegens und investiert somit in unsere gemeinsame Zukunft. Wir wünschen uns, dass der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas den bilateralen Austausch auch
künftig erfolgreich gestaltet.
S. E. Sven Erik Svedman
Botschafter des Königreichs Norwegen
Ansichten
Rückblick mit Freude und Dank
25 Jahre Stipendienfonds E.ON Ruhrgas bedeuten für uns Freude, Stolz und Dankbarkeit. Unser Dank gilt insbesondere unseren langjährigen Partnern, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Essen und dem Norwegischen
Forschungsrat in Oslo. Mit ihrer Expertise, ihren intensiven Erfahrungen in der Wissenschaftsförderung sowie mit ihren umfangreichen Kontakten in Deutschland
und Norwegen war es uns stets möglich, renommierte deutsche und norwegische
Wissenschaftler zu gewinnen und mit ihnen exzellente Stipendiaten für unsere
Programme auszuwählen.
1984 wurde das erste, an Wirtschaftswissenschaftler gerichtete Stipendienprogramm aufgelegt. Nach dem Abschluss der Erdgas-Lieferverträge 1977 lag es nahe,
den sich gut entwickelnden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland
und Norwegen Rechnung zu tragen und den Austausch von Volks- und Betriebswirten zu unterstützen. Eher kulturpolitische Gründe gab es für das Stipendienprogramm für Geschichtswissenschaften, das 1985 eingerichtet wurde. Hier ging
es darum, die Beziehungen weiter zu verbessern, indem junge Historiker die Geschichte des jeweils anderen Landes, Norwegens oder Deutschlands, erforschten. Weil Deutschland der für das Nicht-EU-Mitglied Norwegen zentrale Partner
innerhalb der Europäischen Union ist, startete 1995 das Stipendienprogramm für
Rechtswissenschaften, dessen Fokus auf europarechtlichen Fragestellungen liegt.
Im Jahre 2003 wurde schließlich das Stipendienprogramm für Politikwissenschaften eingerichtet, welches das Historikerprogramm ablöste. Es reflektiert die ausgezeichnete Qualität der deutsch-norwegischen Beziehungen. Da die internationale Zusammenarbeit angesichts globaler Krisen und Bedrohungen immer wichtiger
wird, ist dieses Programm von hoher politischer Aktualität.
Experten aus Norwegen und Deutschland wählen in binational besetzten Kommissionen die Stipendiaten aus. In allen Programmen wurden bisher insgesamt über
70 Fachkonferenzen und Seminare organisiert, deren Ergebnisse in einer stattlichen Anzahl wissenschaftlicher Publikationen veröffentlicht wurden. Die folgenden Seiten führen Sie nun durch 25 Jahre E.ON Ruhrgas-Stipendien. Neben unseren Partnern kommen auch Alumni und Freunde des Stipendienfonds zu Wort. Ich
wünsche Ihnen eine anregende Lektüre sowie neue Erkenntnisse zu den deutschnorwegischen Beziehungen und dem wissenschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern.
Dr. Friedrich Janssen
Vorsitzender des Vorstandes des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG
3
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Vier von Tausend
„Mit den namhaften Fachleuten vor
Ort zu diskutieren, anstatt nur in
ihren Büchern lesen zu können,
war unglaublich bereichernd.“
Mari Rege, Stipendiatin in Kiel
5
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Ansichten
„Das Studium in Norwegen ist sehr
gut organisiert. Besonderer Wert wird auf
Gleichberechtigung und einen fairen
Umgang miteinander gelegt.“
Rebecca Rothkehl, Stipendiatin in Oslo
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Vier von Tausend
„Dank der Förderungen des Stipendienfonds
ist eine lebendige Kooperation zwischen der
Norwegischen Handelshochschule und der
Humboldt-Universität zu Berlin entstanden.“
Astrid Kunze, Stipendiatin in Bonn und Berlin
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Vier von Tausend
„Dank der persönlichen Begegnung mit
deutschen Historikern ist großer Respekt zwischen uns entstanden. Ich habe eine Vielzahl von
Anregungen für meine Forschung erhalten.“
Knut Kjeldstadli, Stipendiat in Bochum und Essen
11
12
XXX
Die Felslandschaft der „Sächsischen Schweiz“ nahe Dresden hat viele Künstler inspiriert.
Wahlverwandtschaften
Warum Deutschland und Norwegen so gut zueinander passen
Norwegen und Deutschland verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Sie ist gekennzeichnet durch
enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Schon 1250 schloss die deutsche Hanse in
Bergen einen Handelsvertrag und machte die norwegische Königsstadt zu einem ihrer wichtigen Stützpunkte zwischen den Lofoten, Nowgorod und Lübeck.
Der „Tyskebryggen“, der Deutsche Kai in Bergen, ist bis
heute Wahrzeichen der Stadt, und die 300 Jahre alten
Lagerhäuser stehen auf der Liste des Weltkulturerbes
der UNESCO.
Über die Kontore wurde damals fast der gesamte
Handel Norwegens abgewickelt. Der Außenhandel im
Mittelalter brachte auch neues Wissen über das Chris­
tentum und das kirchliche Leben, über allgemeine gesellschaftliche Strukturen auf dem Kontinent sowie
über Kunst und Handwerk nach Norwegen. Besonders
im 14. und 15. Jahrhundert, der klassischen Hansezeit,
kamen die wichtigsten Impulse für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung Norwegens aus
Deutschland.
1905 löste sich Norwegen friedlich aus der schwedisch-norwegischen Union und wurde unabhängig.
Seitdem unterhält das Land direkte Beziehungen zu
Deutschland. Kaiser Wilhelm II. ­galt als großer Norwegenfreund und bereiste das Land mit seiner Yacht in
den Jahren 1889 bis 1914 auf insgesamt 26 „Nordlandfahrten“. Außerdem leistete er großzügige Hilfe beim
Wiederaufbau der durch ein Feuer zerstörten Stadt
Ålesund. Im Ers­ten Weltkrieg blieb Norwegen politisch
neutral, im Zweiten Weltkrieg besetzten deutsche
Truppen das Land. Eine zentrale Rolle im anschließenden Aussöhnungsprozess spielte Willy Brandt, der
zwischen 1933 und 1945 einige Jahre als Emigrant in
Norwegen verbracht hatte und 1971 den Friedensnobelpreis erhielt.
Stabile Energiepartnerschaft
Deutschland ist heute der zweitgrößte Handelspartner Norwegens. Fast 30 Prozent des norwegischen
Gasexports gehen nach Deutschland, in wenigen
Jahren wird das nordische Land ein Drittel des deutschen Gasbedarfs decken. Seit dem Beginn der Erd-
Ansichten
ölbohrungen in der Nordsee in den siebziger Jahren
hat dieser Wirtschaftszweig in Norwegen enorm an
Bedeutung gewonnen. Heute ist das Land eine Rohstoffgroßmacht in Westeuropa. Die Erdölvorkommen
reichen noch fast 50 Jahre, die Erdgasvorkommen
wahrscheinlich 100 Jahre. Die Erdöl- und Gasgesellschaft StatoilHydro, bei der der norwegische Staat
Hauptaktionär ist, steuert ihre Gewinne nur zum Teil
dem laufenden Staatshaushalt bei. Einen großen Teil
der Summe legt der Staat für kommende Generationen auf die „hohe Kante“. Dafür wurde 1990 ein besonderes Investmentkonzept entwickelt: der Ölfonds.
Er ist heute der größte Pensionsfonds Europas. Auch
im weltweiten Vergleich zählt er zu den finanzstärksten. 2004 verpflichtete sich der norwegische Staat per
Gesetz, die Gelder des „Government Pension Fund –
Global“, so der offizielle Name, nach ökologischen und
ethischen Kriterien anzulegen. Deutschland ist für das
nordische Land nicht nur als Handelspartner von Belang, sondern auch als Vermittler norwegischer Interessen gegenüber der EU.
13
te norwegische Komponist Edvard Grieg (1843–1907)
am Leipziger Konservatorium.
Der Kulturtransfer findet jedoch in beide Richtungen
statt: Die Werke zahlreicher deutscher Schriftsteller
wurden ins Norwegische übersetzt. Bertolt Brecht
etwa ist in Norwegen sehr bekannt. Bereits zwei Jahre
nach der Welturaufführung in Berlin feierte die „Dreigroschenoper“ 1930 in Oslo ihre Premiere. Auch die
Romane des Literaturnobelpreisträgers von 1999, Günter Grass, sowie die Werke von Christa Wolf werden in
dem skandinavischen Land gerne gelesen.
Jazz ist in Norwegen sehr beliebt und norwegischer
Jazz – zum Beispiel Jan Garbarek – auch in Deutschland populär. Die deutsche Jazzlegende Klaus Doldinger schaffte den weltweiten Durchbruch 1981 mit der
Filmmusik zu „Das Boot“. Der Stipendienfonds E.ON
Ruhrgas präsentierte Klaus Doldinger und Band im
Herbst 2007 mit einem Exklusivkonzert im Osloer
Munch-­Museum.
Lebendiger Kulturaustausch
Schließlich ist Deutschland die wichtigste Arena für
norwegische Kultur auf dem Kontinent. Bedeutende
norwegische Künstler gelangten zuerst in Deutschland und dann international zu Ruhm: Der Literaturnobelpreisträger Bjørnstjerne Bjørnson (1832–1910),
norwegischer Dichter und Politiker, verbrachte mehrere Jahre in Deutschland. Sein Schriftstellerkollege und ebenfalls Literaturnobelpreisträger, Knut
Hamsun (1859–1952), gehörte in Deutschland jahrzehntelang zu den meistgelesenen Autoren. Der Dramatiker Henrik Ibsen (1828–1906) lebte insgesamt 27
Jahre im „freiwilligen Exil“, unter anderem in Dresden
und München, wo er seine bedeutendsten Bühnenwerke („Peer Gynt“, „Nora“, „Gespenster“, „Die Wild­
ente“) schrieb. Die deutsche Übersetzung seiner Dramen trug maßgeblich zu seiner Bekanntheit bei.
Ein Feuer zerstörte 1904 die Stadt Ålesund, sie wurde mit deutscher Hilfe wieder aufgebaut.
Das trifft auch auf jüngere Autoren zu: Ingvar Ambjørnsen, Autor der „Elling“-Romane, deren Verfilmung
zu den größten Erfolgen der norwegischen Kinogeschichte gehört, lebt seit 1985 in Hamburg. Jostein
Gaarder eroberte mit seinem Roman „Sophies Welt“
nach ersten Erfolgen in Deutschland die Welt.
Ähnliches gilt für Malerei und Musik: Edvard Munch
(1863–1944) gilt als Wegbereiter des Expressionismus
und wurde in Deutschland schon früh als Genie anerkannt. Seine Berliner „Skandalausstellung“ von 1892
machte ihn bekannt. Schließlich studierte der berühm-
Über die Geschichte der deutsch-norwegischen Kulturbeziehungen informiert der Sammelband „Deutschland – Norwegen: Die lange Geschichte“. Als Ergebnis
der Historikertreffen des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas wurde er von Professor Jarle Simensen, dem langjährigen Vorsitzenden der Auswahlkommission für Geschichtswissenschaften, 1999 herausgegeben. Heute
schreiben die „Ruhrgasianer“ der Wirtschafts-, Rechtsund Politikwissenschaften die Geschichte der deutschnorwegischen Wahlverwandtschaften fort.
14
Absichten
Wissenschaft bewegen
Die E.ON Ruhrgas-Programme – ein lebendiger Treffpunkt
Die Verbindungen zwischen Deutschland und Norwegen zeichnen sich durch vielseitige Kontakte und eine
enge Zusammenarbeit auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem und nicht zuletzt auch wissenschaftlichem Gebiet aus. In den vergangenen 25 Jahren haben die Programme des Stipendienfonds E.ON
Ruhrgas zur Stärkung der guten Beziehungen zwischen beiden Ländern beigetragen. Der Norwegische
Forschungsrat ist als Partner im Rahmen dieser Zusammenarbeit tätig.
Der Norwegische Forschungsrat wurde 1993 gegründet und fasste die fünf damaligen Forschungsräte zu
einer Gesamtorganisation zusammen, welche Grundlagenforschung, angewandte Forschung und die Innovationsförderung abdeckt. Er ist heute das nationale
strategische Organ, das Forschungsmittel zuteilt und
die Forschungsarbeiten bewertet. Der Rat ist dabei die
zentrale Beratungsstelle der Behörden in forschungspolitischen Fragen und fungiert zugleich als Forum für
Wissenschaftler und Förderer der Forschung. Durch
die Zusammenarbeit mit der EU sowie im Rahmen bilateraler Kooperationen trägt er zur Internationalisierung der norwegischen Wissenschaft bei.
Die Gesellschaft im Fokus
Deutschland ist im Bereich der Forschung einer der
wichtigsten Kooperationspartner Norwegens. Besonders vielseitige Aktivitäten gibt es in der Energie-, Klima- und Polarforschung in den Nordgebieten. Der
Forschungsrat führt zudem wissenschaftliche Austauschprogramme mit Deutschland durch. Dazu gehören die E.ON Ruhrgas-Stipendienprogramme, die sich
durch langfristige Unterstützung und zahlreiche Aktivitäten auszeichnen, in deren Mittelpunkt gemeinsame gesellschaftliche Herausforderungen stehen.
Im Laufe von 25 Jahren sind die Programme des Stipendienfonds in den vier Fachrichtungen für die akademische Welt Norwegens sehr erfolgreich gewesen.
Sie kamen im Dialog mit den Fachdisziplinen und auf
Empfehlung norwegischer Behörden zustande. Das
Wirtschaftsprogramm begann 1984 und bildete einen
willkommenen Beitrag zur Initiative des damaligen
Norwegischen Allgemeinen Wissenschaftlichen Forschungsrates (NAVF), den Blick norwegischer Akademiker auf Europa zu richten. Das Historikerprogramm
begann ein Jahr später und entsprach in seiner Ausrichtung ebenfalls dem Ziel der Europäisierung, wie
es der damalige norwegische Fachrat für Geisteswissenschaften vertrat. Das Programm für Rechtswissenschaften wurde nach dem Beitritt Norwegens zum
Europäischen Wirtschaftsraum begonnen. Es ging um
eine Erweiterung der Kenntnisse des EU-Rechts sowie
um stärkere Zusammenarbeit mit anerkannten Wissenschaftskreisen in Europa. Last but not least gibt
es das Programm für Politikwissenschaften, welches
das Historikerprogramm 2003 ablöste. Auch hier war
das Ziel die Stärkung und Vertiefung der Kontakte zu
führenden deutschen Fachkreisen – all dies eine Folge
des umfassenden Integrationsprozesses in Europa.
Die E.ON Ruhrgas-Programme haben zum Aufbau neuer Netzwerke von Wissenschaftlern in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen beigetragen. Sie haben
zudem mehreren Hundert hoch qualifizierten norwegischen Studenten die Möglichkeit gegeben, an den
führenden Fakultäten oder Instituten ihres Fachgebiets in Deutschland zu studieren. All dies ist ein wichtiger Beitrag zu einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Norwegen.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
spielt eine wichtige Rolle als Beratungsorgan für
deutsche Behörden. Die Zusammenarbeit des Stifterverbands mit dem Norwegischen Forschungsrat und
dem Stipendienfonds E.ON Ruhrgas ist ausgezeichnet. Sie führte dazu, dass die E.ON Ruhrgas-Programme zu einem lebendigen Ort internationaler Begegnungen wurden. Wir freuen uns auf die Fortsetzung
der Kooperation.
Arvid Hallén
Generaldirektor des Norwegischen Forschungsrats
Absichten
Nachhaltige Partnerschaft eröffnet
neue Dimensionen
Wissenschaftliche Beziehungen so eng wie nie
Die Ruhrgas AG – heute E.ON Ruhrgas – gehörte und
gehört seit der Wiedergründung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft im Jahre 1949 zu
dessen eng verbundenen und besonders engagierten
Mitgliedsunternehmen. Sie trägt wesentlich dazu bei,
unser Wissenschafts- und Hochschulsystem mit Mitteln der Wirtschaft zu stärken, aber auch immer wieder zu erneuern.
Im Jahre 1983 hat das Unternehmen die nationale Dimension seines wissenschaftsfördernden Handelns
nachhaltig und substanziell geöffnet: Im Stifterverband hat es den Stipendienfonds E.ON Ruhrgas errichtet, um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
Deutschland und Norwegen durch eine Ausweitung
der wissenschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder zu bereichern und auszubauen.
Der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas gehört zu den heute fast 450 Stiftungen, die der Stifterverband – ausgestattet mit einem Gesamtvermögen von rund zwei
Milliarden Euro – treuhänderisch verwaltet. Den Fonds
zeichnet allerdings eine Besonderheit aus: Er ist nicht
mit einem auf Dauer eingebrachten Stiftungsvermögen ausgestattet, sondern ihm werden als sogenannte „Verzehrstiftung“ immer wieder neue Stiftungsmittel durch die Stifterin zugewendet. Und zwar so, wie
es die Programmperspektiven – festgelegt durch den
Deutsch-Norwegischen Beirat, der die Arbeit des Stipendienfonds begleitet, berät und evaluiert – zeitlich
wie programmatisch erfordern.
1984 machten sich die ersten norwegischen Studierenden und jungen Forscher der Wirtschaftswissenschaften auf den Weg nach Deutschland, um hier für
ein oder zwei Semester zu lernen und zu forschen. Anknüpfend an alte Traditionen, waren die Universitäten
Kiel und Mannheim die bevorzugten Ziele.
Seither hat sich vieles verändert. Schon 1985 startete das Austauschprogramm für die Geschichtswissenschaften, gefolgt von Programmen für Rechts- und
Politikwissenschaften. Es haben sich vielfältige Ver-
bindungen zwischen deutschen und norwegischen
Hochschulen, zwischen Forschern, zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik beider Länder ergeben. Sie haben es erleichtert, die Wissenschaftsbeziehungen zu intensivieren und den Austausch auch
unter „Bologna-Bedingungen“ auszuweiten und zu
systematisieren.
E.ON Ruhrgas setzt Maßstäbe
Eine wichtige Voraussetzung und Bedingung für den
Erfolg der E.ON Ruhrgas-Initiative war und ist es, mit
dem Norwegischen Forschungsrat eine kongeniale
Partnerorganisation auf norwegischer Seite gewonnen zu haben. Dies gilt nicht nur für die professionelle Abwicklung der Stipendienprogramme oder die
Gestaltung von vielen binationalen Forschungskonferenzen. Die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen
E.ON Ruhrgas AG, Forschungsrat und Stifterverband
hat zu vertieften wechselseitigen Kenntnissen über
die Wissenschaftskultur, das Hochschulsystem oder
die Forschungspolitik in Norwegen und Deutschland
geführt, die weit über die eigentliche Programmarbeit
hinausgehen, sie zugleich aber auch befruchten.
Wenn heute die Wissenschaftsbeziehungen zwischen
Norwegen und Deutschland in Qualität und Quantität
ein früher so nicht gekanntes Niveau erreicht haben,
dann ist dies vor allem der langfristig orientierten und
konzentrierten Förderphilosophie der Stifterin E.ON
Ruhrgas zu danken. Der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas zeigt beispielhaft, wie gemeinnütziges Handeln
von Unternehmen für viele und vieles Nutzen stiften
kann.
Professor Dr. Andreas Schlüter
Generalsekretär des Stifterverbandes
für die Deutsche Wissenschaft
15
16
Absichten
Erfolg durch Unabhängigkeit
Von Stiftern und Stiftungen
Heinz-Rudi Spiegel und Andrea Fischer: Der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas blickt auf eine 25-jährige Geschichte zurück. Was hat die Stiftung erreicht?
Der Stipendienfonds hat bewiesen, wie effektiv, nachhaltig und erfolgreich ein Unternehmen durch die Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung Wissenschaft
fördern kann. Die Programme der Stiftung haben einen wesentlichen Anteil am Ausbau der Beziehungen
neuer Art zwischen Norwegen und Deutschland.
Das heißt, der Stipendienfonds könnte Musterbeispiel
für andere sein?
Das hängt davon ab, welches Ziel und welche Strategie ein Unternehmen mit einer Stiftung verfolgt. Es ist
ideal, wenn die Mittel auf ein Land konzentriert und
die Programme mit einer großen Kontinuität durchgeführt werden können. Norwegen hat zudem den
Vorteil, dass es sich um ein Land von überschaubarer
Größe handelt. Wir haben in 25 Jahren rund 1.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Was ist das Besondere an der Stiftung?
Der Stipendienfonds zeichnet sich durch eine langfristige und nachhaltige Strategie aus. Bereits das erste Programm, das 1984 für Wirtschaftswissenschaften
entwickelt wurde, war auf fünf Jahre angelegt. Das
war ein klares Signal. Außerdem war die Ausgangslage ein echter Glücksfall. Die damalige Ruhrgas AG
wollte die Beziehungen zu Norwegen über die wirtschaftlichen Verbindungen hinaus vertiefen. Norwegen war interessiert, seine Lehre und Forschung stärker an Europa auszurichten – das passte hervorragend
zusammen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat dann in enger Abstimmung mit den
Partnern in Norwegen und Deutschland für die Stiftung ein Förderkonzept entwickelt und Zug um Zug
verwirklicht. Als institutionellen Kooperationspartner konnten wir dauerhaft den Norwegischen Forschungsrat gewinnen.
Ist das eine übliche Kombination?
Sie ist nicht unüblich. Der Stifterverband arbeitet nicht
selten national wie international mit anderen Wissenschafts- und Förderorganisationen zusammen. Dass
der Norwegische Forschungsrat dort eine Mischung
aus Deutschem Akademischem Austauschdienst,
­Deutscher Forschungsgemeinschaft und Wissenschaftsrat darstellt, war natürlich besonders interessant. In Zusammenarbeit mit der Politik und den
offiziellen Stellen in Norwegen hat sich diese Partnerschaft als nahezu optimaler Verbund binationaler Interessen und Kompetenzen herausgestellt.
Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Wichtig sind die stabilen Partnerschaften mit deutschen und norwegischen Hochschulen. Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg sind die Auswahlkommissionen. Ihre Mitglieder entscheiden in eigener
Verantwortung über alle Förderungen. E.ON Ruhrgas
hat sich niemals in fachliche Belange eingemischt. Es
ging immer darum, die Besten nach Deutschland zu
holen oder nach Norwegen zu schicken, um sie zum
beiderseitigen Nutzen im jeweils anderen „Miljø“ –
wie dies die Norweger nennen würden – Erfahrungen
machen zu lassen. Das ist unabhängige Exzellenzförderung. Wir agieren dabei flexibel und unbürokratisch
und nehmen uns – wenn nötig – auch ungewöhnlicher
Einzelfälle an.
Dr. Heinz-Rudi Spiegel
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
Leiter des Programmbereichs „Internationalisierung“
im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Andrea Fischer
Stellvertretende Programmleiterin
des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
Stiftungsmanagerin im Deutschen Stiftungszentrum
Absichten
Investition in die Zukunft
Akademischer Austausch im europäischen Wissenschaftsraum
Wissenschaftsförderung ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft. Der Stipendienfonds E.ON
Ruhrgas hat seit 1983 über 10 Millionen Euro für den
akademischen Austausch mit Norwegen aufgewandt.
Dass man mit dieser Summe in einem vergleichsweise kleinen Land – Norwegen hat etwa 4,8 Millionen
Einwohner – viel bewirken kann, zeigen unsere rund
1.000 Alumni und ihre Karrieren in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft.
senschaftssprache ist. Aber nicht nur die Deutschkenntnisse der norwegischen Stipendiaten werden
gefördert. Auch Norwegischkenntnisse deutscher Stipendiaten sind erwünscht, zumal Norwegen für viele deutsche Akademiker zunehmend attraktiver wird.
Damit leistet der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas einen
wichtigen Beitrag zur deutschen auswärtigen Kulturund Bildungspolitik und fördert zugleich die europäische Mehrsprachigkeit.
Zudem existieren mittlerweile ein enges Stipendiatennetzwerk, das beide Länder verbindet, sowie fest
etablierte Kooperationen zwischen derzeit 14 Universitäten und Hochschulen. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen gehören ebenfalls zu diesem
Netzwerk, so zum Beispiel verschiedene Max-PlanckInstitute, das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, das Norwegische Institut für Außenpolitik
und das Fridtjof-Nansen-Institut. Mit Blick auf künftige Kooperationen werden Verbindungen zu solchen
Universitäten und Instituten angestrebt, die im Rahmen der deutschen Exzellenzinitiative gefördert werden. Damit reagiert der Stipendienfonds auf aktuelle
hochschulpolitische Entwicklungen.
Als Mitglied des European Foundation Centres – des
europäischen Stiftungsdachverbandes – sowie des
Bundesverbandes Deutscher Stiftungen ist der Stipendienfonds zunehmend im gemeinnützigen „Dritten Sektor“ aktiv. Er unterstützt unter anderem den
Arbeitskreis „Internationales“ des Bundesverbandes,
in dem europäisch beziehungsweise international
ausgerichtete Stiftungen vertreten sind, und orientiert sich an den nationalen und europäischen Grundsätzen guter Stiftungspraxis. Damit stärkt er auch die
zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit in Europa, die
angesichts zunehmend komplexer Herausforderungen immer wichtiger wird.
Das zeigt sich auch in der Anpassung der Förderung
an den Bologna-Prozess und an die Umstellung auf
BA-, MA- und Promotionsstudiengänge. Wurden die
Stipendien lange vor allem für einjährige Masterstudiengänge vergeben, sind inzwischen auch einsemestrige Aufenthalte möglich, um die akademische Mobilität zu fördern. Überdies wird überlegt, künftig auch
Promotionsstudiengänge einzubeziehen, um Doktoranden nicht nur einen Forschungsaufenthalt im Rahmen ihrer Dissertation zu ermöglichen, sondern ihre
gesamte Promotion in Deutschland beziehungsweise
Norwegen zu unterstützen. Dies illustriert, wie Hochschulpolitik und Wissenschaftsförderung zusammenwirken können und als Außenwissenschaftspolitik die
internationalen Beziehungen beleben.
Außenwissenschaftspolitik hat stets auch eine kulturpolitische Komponente. So zeigen die Bewerberzahlen, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland in Norwegen ein hohes Ansehen genießt und
dass Deutsch noch immer eine internationale Wis-
Dr. Steffen Bruendel
Programmleiter des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
Bereichsleiter Wissenschaftsförderung/Internationale Programme der E.ON Ruhrgas AG
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20
Rückblicke
Kleines Programm, große Wirkung
25 Jahre wirtschaftswissenschaftliche Globalisierung
„Das war die intensivste Zeit meines Studiums. Und
so ein Stipendium wertet natürlich den eigenen Lebenslauf enorm auf“, meint Susanne Kowalle. Sie ist
eine „Ruhrgasianerin“ und schwärmt von ihrem einsemestrigen Studienaufenthalt an der Norwegischen
Handelshochschule (NHH) in Bergen. Fünf Jahre ist
der mittlerweile her, und Norwegen hat die 27-Jährige
seither nicht mehr losgelassen. Nachdem sie in Berlin ihr Diplom als Volkswirtin abgelegt hat, ging sie vor
drei Jahren nach Oslo. Dort arbeitet sie als Wirtschaftsprüferin bei Ernst & Young und spricht mittlerweile
perfekt Norwegisch. „Ich habe damals als Stipendiatin meinen Freund kennengelernt“, begründet sie auf
Berlinerisch mit norwegischem Akzent ihre Entscheidung für ein Leben im hohen Norden.
Susanne Kowalle ist ein gutes Beispiel für gelebte
deutsch-norwegische Beziehungen und eine erfolgreiche akademische Globalisierung. Dies ist seit Anbeginn erklärtes Ziel des Stipendienfonds E.ON Ruhr-
gas. Es lag auf der Hand, das Förderprogramm in den
achtziger Jahren mit wirtschaftlichem Schwerpunkt
zu starten. In dieser Zeit wollten viele Studierende
ihre Ausbildung in deutschen Einrichtungen absolvieren. Schon im 19. Jahrhundert hatten deutsche Ideen
die norwegische Betriebswirtschaftslehre stark beeinflusst.
Nach dem Abschluss langfristiger Erdgas-Lieferverträge mit Norwegen beschloss das Unternehmen,
die wirtschaftswissenschaftlichen Verbindungen zwischen beiden Ländern durch einen Stipendienfonds
dauerhaft zu festigen. Insgesamt wurden rund 900
Förderungen seit Fondsgründung im Bereich Wirtschaftswissenschaften bewilligt. Jedes Jahr sind es
etwa 35 Stipendien, die meisten davon an Studierende in Masterstudiengängen sowie junge Forscher.
Zahlreiche Hochschulen – wie die beiden Universitäten und Handelshochschulen in Oslo und Bergen sowie die Universität Mannheim, die ­Technische Universität Dresden und die Humboldt-Universität in Berlin
– beteiligen sich an dem Programm.
„Der Fonds hat die Interaktion zwischen beiden Ländern erst angekurbelt – die lag bis dahin brach“, weiß
Kjell Salvanes, Professor für Ökonomie an der NHH in
Bergen und bis vor kurzem langjähriges Mitglied der
Auswahlkommission Wirtschaftwissenschaften. „In
Norwegen ist es normal, dass Studierende mindestens
für ein Semester ins Ausland gehen, hauptsächlich in
die USA oder Großbritannien. Doch der Fonds macht
auch Deutschland für Wirtschaftswissenschaftler interessant, nicht zuletzt, weil viele deutsche Professoren
an exzellenten Universitäten ausgebildet wurden.“
Vom Stipendiaten zum Hochschullehrer: Der Volkswirtschaftler Kai Konrad übernahm später eine Professur an
seiner ehemaligen Gasthochschule in Bergen.
Für den wirtschaftswissenschaftlichen Austausch
wurden bislang über sechs Millionen Euro an Fördergeldern ausgegeben. Das entspricht rund 250.000
Euro pro Jahr. „Der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas hat
ein relativ kleines Stipendienprogramm, jedoch mit
­großer Wirkung. Es gibt bei den Wirtschaftswissenschaften kaum einen intensiveren Austausch als zwischen Deutschland und Norwegen“, weiß Professor
Kai Konrad vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Berlin und seit fünf Jahren
Mitglied der Auswahlkommission. Er arbeitet zudem
XXX
Sonnige Momente in Norwegen: Susanne Kowalle vor dem „Deutschen Kai“ in Bergen.
als Direktor der Abteilung Marktprozesse und Steuerung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. „Das Stipendium bietet die Chance auf neue
wissenschaftliche Impulse und den Aufbau eines breiten, internationalen Expertennetzwerks.“
So habe er es erlebt, als er 1990 als Ruhrgas-Stipendiat für sechs Wochen an die Uni Bergen ging. „Ich konnte dort als Postdoktorand mit norwegischen Kollegen
zu Themen wie Statuspräferenzen, Familienökonomie
und zu polit-ökonomischen Fragen forschen.“ Daraus
entstanden zahlreiche Publikationen, ein regelmäßiger Austausch mit Kollegen, feste Freundschaften und
eine große Verbundenheit zu Norwegen. „Die führte
dazu, dass ich als Teilzeitprofessor für sechs Jahre an
der Universität Bergen unterrichtet habe.“
Die Perspektive wechseln
Auch Kjell Salvanes ist häufig in Deutschland. Er hält
Vorträge in München oder Hamburg und lehrte einige
Zeit als Gastprofessor an der Bonner Universität. „Wer
heute ein Auslandsstipendium vorweist, wird sich besser im internationalen Wettbewerb behaupten.“
Fachlich gibt es kaum Unterschiede zwischen beiden
Ländern, sind sich Salvanes und Konrad einig. Diese
zeigen sich vielmehr in den jeweiligen Bildungssys-
temen. „In Norwegen ist alles kleinteiliger. Im Masterprogramm bestehen die Gruppen oft aus zwölf oder
weniger Studierenden, die Betreuung durch den Lehrenden ist daher viel intensiver“, sagt Konrad. Hierarchien in Norwegen gibt es kaum. Ein Professor verdient fast genauso viel wie eine Krankenschwester.“
In Deutschland liege ein Vorteil dagegen im preiswerten, aber qualitativ sehr guten Studium – trotz großer
Studentenzahlen.
Susanne Kowalle schätzt an norwegischen Hochschulen die Vorliebe für die Praxis. „Ich habe VWL an der
Humboldt-Universität zu Berlin studiert, dort war alles sehr theoretisch. In Bergen habe ich dagegen die
Zahlen eines Jahresabschlusses erstmals selbst analysiert und nicht nur darüber geredet.“ Solch ein Perspektivenwechsel sei der Sinn eines Auslandsaufenthaltes, sagt Kjell Salvanes. „Man muss sich auf Neues
einlassen.“ Susanne Kowalle erinnert sich: „Ich wollte
unbedingt für ein Semester ins Ausland. Da England
für mich nicht interessant war, habe ich mich um ein
Ruhrgas-Stipendium beworben.“
Das finanziell gut ausgestattete Stipendium braucht
man in Norwegen dringend. „Die hohen Kosten dort
waren ein Schock“, meint die Potsdamerin. Sie zahlte
400 Euro monatlich für ein Zehnquadratmeter-Zimmer
21
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24
XXX
Für Jarle Simensen, der bis 1990 die Auswahlkommission leitete, waren die Historikertreffen der Motor der guten Beziehungen.
setzten trotz einiger Bedenken im Hinblick auf das
Historikerprogramm etwas in Gang, was mehr Konflikte als Versöhnung produzieren konnte. Es gab sozusagen keine Beziehungen von norwegischen zu
deutschen Historikern. Es wurde ein fantastischer Erfolg“, resümierte Klaus Liesen, der Vorstandsvorsitzende der damaligen Ruhrgas AG, unter dessen Ägide
die Stipendienprogramme eingerichtet wurden. Faktoren für diesen Erfolg waren das Engagement und
die Neugier sowie die Bereitschaft der norwegischen
und deutschen Historiker, alle Zweige der Disziplin zu
berücksichtigen, methodische Ansätze zu diskutieren
und sich gemeinsam auch mit kontroversen Themen
auseinanderzusetzen.
Vielfalt im Blick
„Mir war es wichtig, auch Kandidaten aus der Kunstgeschichte oder Architekturgeschichte zuzulassen“,
erinnert sich Anniken Thue an ihre Zeit in der Auswahlkommission. Die heutige Direktorin des Kunstmuseums Bergen schätzt besonders, dass sich das Programm nach und nach für Teildisziplinen öffnete und
dadurch Themen bearbeitet wurden, die an die lebendige Verbindung beider Länder im 19. und frühen 20.
Jahrhundert anknüpften. „Das Bauhaus und der Deutsche Werkbund hatten großen Einfluss auf Norwegen.
Alle künstlerischen Talente unseres Landes gingen damals und gehen heute wieder nach Deutschland“, betont die 65-jährige Kunsthistorikerin.
Zwischen 1985 und 2000 wurden in dem Programm
rund 260 Stipendien an Studierende und Wissen-
schaftler vergeben. Deren Arbeiten deckten ein breites Themenspektrum ab: Die deutsche Hanse wurde
ebenso erforscht wie Migration in Europa, die Entwicklung der norwegischen Energiegesetzgebung
oder deutsche Facharbeiter im norwegischen Bergbau. Auch die Architekturgeschichte des Potsdamer
Platzes sowie Vorbilder für norwegische Kindergärten
und norwegische Holzarchitektur im europäischen
Kontext beschäftigten die Stipendiaten.
Zu ihnen gehört Hans Otto Frøland, der zweimal ein
Stipendium erhielt. Der Historiker kam 1987 mit seiner
Familie nach Bonn und arbeitete im Archiv zur deutschen Nachkriegsgeschichte. „Dank des Stipendiums
konnte ich die Quellen im Original lesen und deutsche
Professoren hören – das war sehr wichtig für meine
Forschung.“ Vielen Wissenschaftlern seiner Generation ging es ähnlich: „Damals wurde das Programm sehr
schnell bei Studierenden und Professoren bekannt. Es
hat Interesse an Deutschland geweckt, und bis heute
haben diese Stipendien Einfluss auf norwegische Historiker.“ Der Experte für Wirtschaftsgeschichte arbeitet mittlerweile als Professor an der Historischen Fakultät der NTNU Trondheim und ist Deutschland treu
geblieben: Deutsche Geschichte ist eines seiner Forschungsgebiete.
Als Motor für die guten Beziehungen erwiesen sich
die Historikertreffen. Zunächst hatten die Initiatoren
an ein einmaliges Kolloquium gedacht, doch schon
nach dem ersten Treffen war klar, dass weitere folgen
würden. Das Konzept faszinierte beide Seiten: Jedes
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26
Rückblicke
Über Deutschland nach Europa
Das Juraprogramm lässt verschüttete Traditionen wieder aufleben
1995 richtete der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas mit
dem Programm für Jura ein weiteres Standbein ein.
„Damit wurde eine Tradition wiederbelebt“, sagt der
norwegische Rechtswissenschaftler Erling Selvig, der
sich von Beginn an für das Programm engagierte und
bis heute Vorsitzender der Auswahlkommission ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die einst sehr engen Kontakte zwischen den norwegischen und deutschen Rechtswissenschaften abgebrochen. Das Juraprogramm knüpfte diese Verbindungen neu und fördert einen dauerhaften wissenschaftlichen und kulturellen Austausch. Studierende und Wissenschaftler
sollen die Möglichkeit haben, mehr über das Rechtssystem und die Rechtskultur des anderen Landes zu
erfahren. „Dadurch können auch die sozialen Bedingungen im jeweils anderen Land besser verstanden
werden“, erklärt der Heidelberger Professor PeterChristian Müller-Graff, ebenfalls seit vielen Jahren Mitglied der Auswahlkommission.
Die europäische Perspektive spielte eine entscheidende Rolle bei der Einführung des Programms. „Neben
den besseren Beziehungen zu Deutschland geht es
darum, die norwegische Kompetenz auf dem Gebiet
des europäischen Rechts zu stärken“, hebt Selvig hervor. Norwegen ist zwar kein Mitglied der Europäischen
Union (EU), aber durch verschiedene Vereinbarungen
eng mit der EU verbunden. Am bedeutendsten ist das
Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum
(EWR), das 1994 in Kraft trat. Mit diesem Abkommen
sind Norwegen und andere EWR-Staaten Teil des Europäischen Binnenmarkts. Norwegen gehört außerdem
zu den 28 Unterzeichnern des Schengen-Abkommens,
die auf Kontrollen des Personenverkehrs an ihren gemeinsamen Grenzen verzichten.
EU-Rechtler gesucht
Diese Abkommen haben nicht nur wirtschaftliche und
politische, sondern auch juristische Konsequenzen.
Norwegen musste sein Recht entsprechend anpassen
und beteiligt sich zum Beispiel an EU-Gesetzesentwürfen, die den Binnenmarkt betreffen. Die gesamte
europäische Gesetzgebung ist für Norwegen wichtig,
da neue Bestimmungen sich beispielsweise auf das
Schengen-Abkommen auswirken können. Gut ausgebildete Juristen im Bereich des europäischen und internationalen Rechts sind daher für Norwegen sehr
wichtig. Hinzu kommt, dass das norwegische Recht
stark vom deutschen Recht beeinflusst ist und ein
Großteil der Fachliteratur zum Europarecht in deutscher Sprache vorliegt.
Das Programm fördert insbesondere norwegische Studierende, die ihr letztes Studienjahr an renommierten
deutschen Universitäten in Heidelberg, Halle, Saarbrücken oder Berlin verbringen und sowohl einen deutschen Magister (Magister Legum, LL.M.) als auch einen norwegischen Abschluss erwerben. Möglich sind
aber auch einsemestrige Studienaufenthalte. Rund
200 angehende norwegische Juristen sind seit 1995
mit einem E.ON Ruhrgas-Stipendium nach Deutschland gekommen. Die Stipendiaten gehören stets zu
den Besten ihres Fachs.
Unterstützt werden auch Forschungsaufenthalte von
Doktoranden und Wissenschaftlern. Neben Stipendi-
XXX
Gemeinsam fördern Erling Selvig (links) und Peter-Christian Müller-Graff als Mitglieder der Auswahlkommission die Internationalisierung der Jurawelt.
en für norwegische Forscher wurden 20 Gastprofessuren deutscher Wissenschaftler oder Aufenthalte von
deutschen Promovenden in Norwegen finanziert. Der
Stipendienfonds hat außerdem geholfen, deutsche
Fachliteratur für die Jura-Bibliotheken norwegischer
Hochschulen anzuschaffen.
Erwartungen mehr als erfüllt
Das gemeinsame Arbeiten von Forscherinnen und
Forschern beider Länder führt zu neuen Erkenntnissen. Jedes zweite Jahr findet ein Seminar mit rund 40
Wissenschaftlern beider Länder statt. Dabei diskutieren die Teilnehmer der abwechselnd in Deutschland
und Norwegen organisierten Tagung ein Thema des
internationalen Rechts. Im September 2008 behandelten die Juristen die Beziehung von europäischem
und internationalem Seerecht in Bergen. Dabei ging
es ­unter anderem um Fischfang und Arktispolitik, aber
auch um Energietransport in Küstengebieten und internationalen Gewässern. Darüber hinaus haben die
Universitäten Halle und Oslo drei Workshops zum Thema „Welthandelsorganisation und EU-Recht“ veranstaltet. Die Ergebnisse der Seminare und Workshops
werden in der Reihe „Deutsch-Norwegisches Forum
des Rechts“ veröffentlicht. Der siebte Band ist 2009 erschienen.
Die Anfangserwartungen hat das Programm nach gut
14 Jahren mehr als erfüllt. Das Netzwerk lebt. „Es ist für
beide Seiten sowohl eine Erweiterung des fachlichen
Horizonts als auch eine persönliche wie kulturelle Bereicherung“, betont Peter-Christian Müller-Graff. Von
1995 bis 2008 hat der Stipendienfonds jährlich etwa
1,5 Millionen Norwegische Kronen – etwa 160.000 Euro
– an Fördermitteln für das Programm vergeben. „Das
Programm gilt bei norwegischen Jura-Studierenden
längst als sehr attraktive Möglichkeit, Auslandserfahrungen zu sammeln“, sagt Erling Selvig.
Diese Spezialisten mit binationaler Erfahrung sind gefragt: Viele sind inzwischen an Universitäten tätig, arbeiten als Anwälte oder in Ministerien. Im Jahr 2004
waren zum Beispiel vier von fünf neu berufenen Jura­
professoren der Universität Oslo ehemalige Stipendiaten des Stipendienfonds. In diesem Jahr entstand
auch das erste umfassende norwegische Fachbuch
zum EWR-Recht. Vier der fünf Autoren sind „Ruhrgasianer“. Entsprechend positiv fiel das Fazit der Evaluation aus dem Jahr 2004 aus: „Das Programm ist ein großer Erfolg“.
27
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29
Die 1811 gegründete Universität Oslo ist die größte in Norwegen. Vorbild für das Hauptgebäude war das Alte Museum in Berlin.
Auf europäischen Pfaden
Politikwissenschaften – das jüngste Programm des Stipendienfonds
2003 fiel der Startschuss für das jüngste Programm
des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas: Bei dem Stipendienprogramm für Politikwissenschaften dreht sich seither alles um „European Studies“ und den Prozess der
europäischen Integration. „In Norwegen wollten unsere Kollegen ihre Studierenden stärker auf die deutschen Politikwissenschaften aufmerksam machen.
Denn bis dahin studierten junge Norweger lieber in
Australien als in Deutschland. Dabei ist Deutschland
nicht nur einer der wichtigsten Handelspartner Norwegens, sondern auch ein bedeutsamer Partner, wenn
es um europäische Interessen geht“, sagt Professor
Werner Jann, Lehrstuhlinhaber Verwaltung und Organisation an der Universität Potsdam und Mitglied der
Auswahlkommission Politikwissenschaften. Sein Fazit: „Die anvisierten Ziele sind voll erreicht worden.“
Bisher förderte der Stipendienfonds das Programm
jährlich mit rund 175.000 Euro.
2003 startete das Programm mit einem Seminar an der
Universität Oslo. Dort wurden nicht nur die Fördermöglichkeiten vorgestellt, sondern auch über Trends und
Entwicklungen in den deutschen Politikwissenschaf-
ten berichtet. Werner Jann hat damals in Oslo, Bergen
und Trondheim geworben und erläutert, was norwegische Studierende und Wissenschaftler in Deutschland erwartet. Die zuständige Kommission wählt jedes
Jahr 15 bis 20 Masterstudenten und einige Doktoranden für einen Studienaufenthalt in Deutschland beziehungsweise Norwegen aus. „Der Austausch ist auch
für Deutsche interessant, denn die norwegischen Politikwissenschaften haben international einen hervorragenden Ruf“, so Werner Jann. Deutsche Stipendiaten
können derzeit ein Semester an einer der Partneruniversitäten in Oslo, Bergen, Trondheim oder Kristiansand studieren. Der Vorteil: Norwegisch müssen sie
nicht beherrschen, denn zahlreiche Kurse werden in
englischer Sprache angeboten. Gleichwohl wird der Erwerb von Norwegischkenntnissen unterstützt.
Inzwischen gibt es an den norwegischen Universitäten jedes Jahr mehr Bewerber als Stipendien; etwas
geringer ist die Anzahl der Doktoranden und Gastwissenschaftler, die an deutschen Universitäten forschen
möchten. Auch sie sind sehr wichtig, weil sie während
ihres Forschungsaufenthaltes häufig langfristige Ver-
Gestern Stipendiatin, heute
Mitglied der Auswahlkommission: Elisabeth Bakke.
30
Rückblicke
bindungen zu deutschen Akademikern aufbauen und
in Netzwerken aktiv werden.
Die Begeisterung norwegischer Studierender für die
deutsche Hauptstadt spiegelt sich in der Studienortwahl wider. Viele von ihnen wählen Berlin oder das
nah gelegene Potsdam. Norwegische Doktoranden
und Forscher hingegen orientieren sich je nach Arbeitsthema auch nach Bremen, Halle-Wittenberg, Göttingen, Mannheim, Rostock oder München.
Gefragte Zusatzqualifikation
Am Münchener Collegium Carolinum, einer interdisziplinären Forschungsstelle für die böhmischen Länder,
hat auch die norwegische Politikwissenschaftlerin Elisabeth Bakke 2004 gearbeitet. „Ich hatte damals von
Kollegen von dem Programm gehört und mich beworben, denn der Fokus meiner Forschung liegt auf
Tschechien und der Slowakei. Der Aufenthalt in München war zwar nur kurz, doch noch heute bestehen
Kontakte zu Kollegen des Collegiums Carolinum“, sagt
die Wissenschaftlerin. Heute forscht und lehrt sie als
außerordentliche Professorin an der Universität Oslo
und schmiedet bereits Pläne, in einigen Jahren ihre
Forschungen in Deutschland fortzusetzen. Dem Stipendienprogramm ist sie bis heute verbunden: Seit
2008 entscheidet die ehemalige Stipendiatin als Mitglied der Auswahlkommission selbst mit über künftige Stipendiaten.
Das Programm hält sie für sehr wichtig: „Die deutsche Forschung ist hervorragend – es ist schade,
dass so wenige norwegische Studierende den Weg
nach Deutschland antreten. Zumal ein Aufenthalt in
Deutschland für Norweger auch finanziell erschwinglich ist.“ Darüber hinaus ist der Austausch über das
E.ON Ruhrgas-Programm für norwegische Studierende eine gefragte Zusatzqualifikation bei der späteren
Jobsuche.
„Die Politikwissenschaften haben in Norwegen eine
größere Bedeutung als bei uns. Viele Politikwissenschaftler arbeiten später im öffentlichen Dienst“, sagt
Werner Jann. Da das Programm noch jung ist, stehen
ehemalige Stipendiaten, die ihr Studium inzwischen
abgeschlossen haben, erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere. Zahlreiche Alumni arbeiten aber bereits in norwegischen Ministerien oder Botschaften,
wurden politische Berater oder machen Karriere im
Medienbereich. Wieder andere haben sich als private Unternehmer etabliert oder für eine akademische
Laufbahn entschieden.
Renommierte Wissenschaftler und Nachwuchsforscher beider Länder treffen sich auch auf den deutschnorwegischen Fachkonferenzen. Diese dienen dem
wissenschaftlichen Austausch und der Bildung von
Forschernetzwerken. „Wir haben bisher bewusst aktuelle Themen ausgewählt, die sowohl für Wissenschaftler als auch für die Öffentlichkeit interessant sind“, so
Werner Jann. Im Juli 2005 trafen sich erstmals rund
40 Teilnehmer in Berlin, um über die „Transformation des europäischen Nationalstaates“ zu diskutieren.
Dabei ging es um politische und soziale Herausforderungen Europas in den letzten 50 Jahren und in der
Zukunft. Die Ergebnisse der Diskussionen zu Themen
wie „Autonomie oder Konvergenz im gemeinsamen
politischen Raum“, „Der europäische Wohlfahrtsstaat“,
„Post-nationale Sicherheitspolitik“, „Regionale Politik
– national oder europäisch?“ wurden 2006 im Berliner
Wissenschaftsverlag publiziert.
Werner Jann: „Die norwegischen Politikwissenschaften
haben international einen hervorragenden Ruf.“
Zur zweiten Konferenz „Political Economy of Energy
in Europe“ trafen sich die Wissenschaftler im Oktober
2007 in Oslo. Neue Trends im globalen Energiemarkt,
Russland im europäischen Energiemarkt, nationale
Energiepolitik und die Entwicklung von zukünftigen
Energietechnologien waren die Hauptthemen der Veranstaltung.
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32
Einblicke
Unser Förderspektrum
Mehr als nur Stipendien
Die Programme des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
für deutsche und norwegische Studierende, Graduierte und Wissenschaftler in den – für die deutsch-norwegische Zusammenarbeit besonders relevanten –
Disziplinen Wirtschaftswissenschaften, Rechts- und
Politikwissenschaften sind ein wichtiger Baustein für
einen gemeinsamen europäischen Hochschul- und
Forschungsraum.
Das Förderspektrum umfasst Studien- und Forschungsaufenthalte in Deutschland und Norwegen, Gastvorlesungen und Tagungsteilnahmen. Ebenfalls unterstützt
werden Fachkonferenzen.
Forschungsvorhaben und Projekte der Stipendiaten
konzentrieren sich auf aktuelle binationale oder europäische Themen, zum Beispiel: „Persönlichkeitsverletzungen im Internet“, „Die Buchpreisbindungen in
Deutschland und in Norwegen nach nationalem und
europäischem Recht“ oder „Die Reform des Wohlfahrtsstaats in Deutschland und Norwegen“.
Auf den deutsch-norwegischen Fachkonferenzen treffen sich Nachwuchsforscher und erfahrene Wissenschaftler beider Länder, arbeiten zusammen und stärken so den wissenschaftlichen Austausch sowie die
Bildung von Forschungsnetzwerken. Themen der letzten Konferenzen waren: „Die Transformation des europäischen Nationalstaats“, „Regulierungsstrategien im
Europäischen Wirtschaftsraum“ sowie „Energie- und
Umweltpolitik im europäischen Norden“. Zu diesen interdisziplinär ausgerichteten Tagungen werden in der
Regel auch externe Experten sowie ausgewählte ehemalige Stipendiaten eingeladen. Die Publikation der
Konferenzergebnisse wird gefördert, um diese einer
breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zum
Beispiel in Sammelbänden der Reihe „Deutsch-Norwegisches Forum des Rechts“.
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36
XXX
Mehr als 1.000 Stipendiaten haben das Campus-Leben im anderen Land kennengelernt, etwa in Mannheim (links) und Potsdam (Mitte). So manch eine hat
in Norwegen den „Elchtest“ absolviert (rechts).
Zwei Länder, ein Alumni-Netzwerk
„Ruhrgasianer“ ziehen Kreise
Alumni aus 25 Jahren Stipendienvergabe – das sind
Menschen mit verschiedensten Lebensläufen, die
mittlerweile in allen gesellschaftlichen Bereichen arbeiten. Für den Stipendienfonds E.ON Ruhrgas ist es
selbstverständlich und wichtig, Kontakte zu seinen
Ehemaligen zu pflegen. Denn diese haben an exzellenten Hochschulen studiert oder geforscht und verfügen über interkulturelle Erfahrungen in Deutschland und Norwegen. Das über die Jahre gewachsene
Netzwerk bietet vieles. „Zurzeit systematisieren und
intensivieren wir die Alumniarbeit. Insgesamt haben
wir etwa 1.000 ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten, für die wir interessante Angebote bereitstellen“, erläutert Dr. Steffen Bruendel, Programmleiter
des Stipendienfonds E.ON Ruhrgas. Kommunikation
spielt dabei eine Schlüsselrolle. Ehemalige Stipendiaten kennen die Bedingungen in ihrem Gastland sehr
gut. Sie berichten von ihren Erfahrungen und geben
für die Entwicklung der Programme immer wieder
wertvolle Impulse.
Damit sich die Alumni verschiedener Generationen
kennenlernen, organisiert der Stipendienfonds regelmäßig Veranstaltungen – so wird das 25-jährige Jubiläum der Stipendienvergabe im Oktober 2009 mit einem großen Alumnitreffen in Berlin gefeiert, zu dem
ehemalige Stipendiaten aller Fachrichtungen eingeladen sind. Ein Alumni-Magazin soll künftig dafür sorgen, dass alte Kontakte gepflegt und neue geknüpft
werden können. Hier finden aktuelle und ehemalige
Stipendiatinnen und Stipendiaten Berichte über Aus-
zeichnungen und Werdegänge der Geförderten, Informationen über berufliche Perspektiven und Hinweise auf Seminare oder Fachvorträge. „Die Interessen
und Wünsche unserer Alumni stehen für uns im Mittelpunkt. Je nach Interesse bieten wir fachspezifische
Treffen oder laden disziplinenübergreifend zu aktuellen deutsch-norwegischen Themen ein“, erklärt Jörg
Baumann, beim Stipendienfonds E.ON Ruhrgas zuständig für die Alumnibetreuung.
Der Stipendienfonds E.ON Ruhrgas nimmt mit den Geförderten schon während ihrer Stipendiatenzeit Kontakt auf. Auf diese Weise entstehen Bindungen, die für
beide Seiten wertvoll sind. Ehemalige Stipendiaten
werben als Botschafter für die Programme des Fonds
und stehen potenziellen Bewerbern mit Rat und Tat
zur Seite. Der Kreis der „Ruhrgasianer“ ist ein Netzwerk
mit breiter Expertise im Bereich der deutsch-norwegischen Beziehungen, und zwar in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht. In beiden Ländern forschen E.ON Ruhrgas-Absolventen an Hochschulen und
Forschungsinstituten, sind in der Wirtschaft aktiv und
stärken im diplomatischen Dienst die Beziehungen
zwischen Deutschland und Norwegen. Hilde Kyrkjebø,
Seniorberaterin mit Schwerpunkt Klima- und Umweltpolitik: „Nicht nur für mich persönlich war die Zeit als
Stipendiatin in Deutschland eine wunderbare Erfahrung. Die Kontakte begleiten mich und viele damalige Kollegen bis heute und tragen – gerade im Bereich
der Forschungszusammenarbeit – wesentlich zur Stärkung der deutsch-norwegischen Beziehungen bei.“
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38
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Geschichtswissenschaften
Politikwissenschaften
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Wirtschaftswissenschaften
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Stipendienfonds E.ON Ruhrgas
VORSTAND
Auswahlkommission
Wirtschaftswissenschaften
Dr. Friedrich Janssen
Vorsitzender
Dr. Heinz-Rudi Spiegel
stellv. Vorsitzender
PROGRAMMLEITUNG
Auswahlkommission
Rechtswissenschaften
Dr. Steffen Bruendel
Programmleiter
Andrea Fischer
stellv. Programmleiterin
Kristin Eikeland Johansen
Programmkoordinatorin
Beraterin
TEAM
Auswahlkommission
Politikwissenschaften
Partnerhochschulen
Marlies Wiese
Sekretariat
Jörg Baumann
Alumnibetreuung
E.ON Ruhrgas
Ellen Blum
Sekretariat
Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft
Norwegischer
Forschungsrat
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