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+++ Sperrfrist: Donnerstag, der 23. April 2015
11:00 Uhr +++
BVZL e.V.:
Bilanz 2014: Nach einem schwierigen Jahr
stehen die Zeichen wieder auf Wachstum.
+++ Positive Trendwende in den unterschiedlichen Märkten
erkennbar +++ Transparenzoffensive für einheitliche Wertemitteilungen gestartet +++
München / Berlin, 23. April 2015
„Ein Jahr der Konsolidierung und realistische Aussicht auf
ein erfolgreicheres Jahr 2015“, so lautete das Fazit der beiden
Vorstände des Bundesverbandes Vermögensanlagen im
Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e. V., Ingo Wichelhaus und Christian Seidl, bei der Vorstellung der Jahresbilanz
2014 sowie zu den aktuellen Entwicklungen und Perspektiven
der unterschiedlichen Lebensversicherungszweitmärkte
Deutschlands, Großbritanniens und den USA.
Marktentwicklung Deutschland
Die Entwicklung im Zweitmarkt für deutsche Lebensversicherungen war im abgelaufenen Jahr bis zur Umsetzung des LVRG in der
zweiten Jahreshälfte 2014 vor allem von einer großen Bewertungsunsicherheit geprägt. So war lange Zeit unklar, ob die von
den Erstversicherungsunternehmen ausgewiesenen Bewertungsreserven nach der Umsetzung des LVRG noch vorhanden sein
würden, was wiederum das „Pricing“ und die Angebotserstellung
für kündigungswillige Policen-Inhaber extrem schwierig bis nahezu
unmöglich machte. Auf Basis neuer Wertmitteilungen, der Entscheidung zum Umgang mit der kollektiven RfB sowie der Zinszusatzreserve, die langfristig stabile Ausschüttungen für Investoren
sicher stellt, stieg das Angebot der Zweitmarktaufkäufer ab dem 4.
Quartal nochmals an, so dass letztendlich von den Verbandsmitgliedern ein Ankaufsvolumen von 150 Mio. Euro erzielt werden
konnte.
Umfeld für den deutschen Zweitmarkt wieder positiv
Das BVZL-Policen-Ankaufbarometer steht im Jahr 2015 wieder auf
„Hoch“. So beträgt die Ankaufswahrscheinlichkeit der BVZLMitglieder für angebotene Policen seit Beginn des Jahres wieder
über 60 Prozent. Auch sind die Kaufpreise für Policen im Durchschnitt wieder deutlich gestiegen, so dass kündigungswillige Policen-Besitzer nun wieder verstärkt von den Vorteilen des Zweitmarktes profitieren und einen deutlich gestiegenen finanziellen
Mehrwert im Vergleich zur Stornierung ihrer Police beim Versicherer bei gleichzeitigem Erhalt eines Todesfallschutzes generieren
können.
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Für den BVZL gilt es deshalb nun die öffentliche Wahrnehmung
des Zweitmarktes mit all seinen Vorteilen für alle Beteiligten wie
• Kündigungswillige Versicherungsnehmer
- Höhere Erlöse als im Falle der Stornierung
- Erhalt eines beitragsfreien Rest-Todesfallschutzes
- Kaufpreise über Rückkaufswert vergleichbar Verkauf einer
Anleihe
• Policen-An/Aufkäufer
- Pricing-Unsicherheit wurde durch Einführung des LVRG und
Neuregelung der Bewertungsreserven ausgeräumt
- deutliche Zunahme des Ankaufs von Policen
• Investoren
- Policen bieten im aktuellen Kapitalmarktumfeld viele Vorteile
- ein attraktives Risiko/Rendite – Verhältnis
- Inflationsschutz (Vorteil zu festverzinslichen Wertpapieren)
- Sicherheit durch Zinszusatzreserve
• Erstversicherer
- stabile Prämieneinnahmen
- weniger Fluktuation im Bestand
zukünftig weiterhin zu stärken sowie Verbraucher noch mehr über
die Möglichkeiten des Zweitmarktes zu informieren, umso das Angebot an Versicherungspolicen kurzfristig und nachhaltig wieder zu
erhöhen.
Transparenzoffensive: Entwicklung einer Musterwertmitteilung
Bei Versicherungen mit Überschussbeteiligung hat der Versicherer
den Versicherungsnehmer laut §155 VVG jährlich in Textform über
die Entwicklung seiner Ansprüche unter Einbeziehung der Überschussbeteiligung zu unterrichten. Ferner hat der Versicherer,
wenn er bezifferte Angaben zur möglichen zukünftigen Entwicklung
der Überschussbeteiligung gemacht hat, den Versicherungsnehmer auf Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von den
anfänglichen Angaben hinzuweisen. Eine einheitliche, inhaltlich
werthaltige Umsetzung des § 155 VVG im Sinne des Versicherungsnehmers / Kunden ist aktuell nicht beobachtbar. Dem BVZL
als größten institutionellen Versicherungsnehmer ist natürlich daran gelegen, dass eine möglichst standardisierte und vollständige
Information zu jeder Police erhältlich ist.
Deshalb haben die Mitglieder des BVZL viele Wertmitteilungen der
mehr als 90 Versicherer in ihren Portfolios analysiert und auf Qualität (Informationsgehalt) und Verständlichkeit hin untersucht. Das
Ergebnis zeigt eine enorme Bandbreite: Von transparent und verständlich bis hin zu nicht nachvollziehbar und absoluter „Black
Box“.
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Aus diesem Grund hat der BVZL dazu eine „Muster–
Wertmitteilung“ erarbeitet, die folgende Aspekte und Kernforderungen enthält:
• Verbesserung der Verständlichkeit sowohl für institutionelle als
auch private Versicherungsnehmer
• Vollständiger und nachvollziehbarer Wertausweis, u.a.
- Aufschlüsselung aller Werte bei Ablauf, Kündigung, Todesfall
- Aufschlüsselung in garantierte und nicht garantierte Werte
- Erläuterung des Ausweises der Bewertungsreserven
- Hinweise zur Beitragsverwendung
- Ausweis aktueller Gewinnsätze für die Hauptversicherung
• Absolute Vergleichbarkeit: Im weiteren Verlauf des Jahres soll
ein Soll/Ist-Vergleich erfolgen
Nach Aussage von Ingo Wichelhaus, BVZL- Vorstand national, ist
die Veröffentlichung dieser „Muster-Wertmitteilung“ Reaktion auf
„Inhouse gemachte Erfahrungen, eine steigende Informationsnachfrage seitens der Verbraucher und (potenziellen) Versicherungsnehmern, u. a. beeinflusst durch starke Verunsicherungen infolge
der Finanzkrise, auf den generell immer stärkeren werdenden
Wunsch nach Transparenz und Aufklärung – auch durch zunehmenden Austausch und Nutzung neuer elektronischer Medien und
Plattformen des Social Web, auf unterschiedliche, bislang erfolglose Initiativen von Verbraucherschutzorganisationen und der nach
wie vor fehlenden Bereitschaft der Versicherungsindustrie, sich in
dieser Sache auf eine verständliche und einheitlichen Branchenlösung einigen zu können“.
Auch hätten Mahnungen und Forderungen von Seiten der BaFin
und aus Teilen der Politik nach der Entwicklung von einfacheren,
sicheren, transparenten Produkten und verständlichen Informationen und Aufklärung im Sinne der Verbraucher – auch und vor allem zum tatsächlichen Wert ihrer Lebensversicherungsverträge im
Zuge der anhaltenden Niedrigzinsphase – nicht die gewünschte
Wirkung gezeigt und wurden von vielen Unternehmen der Branche
bislang ignoriert“. „Es sei deshalb nur konsequent und logisch,
dass sich der BVZL als größter institutioneller Versicherungsnehmer ebenfalls mit dieser Thematik befasst und klare Transparenzanforderungen an die Wertemitteilungen der Erstversicherer formuliert“.
„Favorisiert würde dabei natürlich eine einheitliche Branchenlösung
ohne Vorgaben und Handeln der Politik und des Gesetzgebers“, so
Wichelhaus ergänzend. „Sollte sich die Branche der Erstversicherer in dieser Frage aber weiterhin so wenig bewegen, sei auch
dieser Weg und eine zukünftig noch stärkere Kooperationen mit
anderen Verbänden und Organisationen in dieser Sache jedoch
nicht ausgeschlossen“, machte Wichelhaus klar.
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Marktentwicklung GB
„Konstante Entwicklung mit positiven Ausblicken für britische
Zweitmarktpolicen“. Dr. Nikolaus Seitz, Leiter des britischen Fachbereiches, konnte im Rahmen des BVZL-Pressegespräches für
den TEP-Markt durchaus positive Fakten und Zahlen präsentieren:
So betrugen die durchschnittlichen Rückkaufwertsteigerungen für
den Zeitraum 2004-2014 12,8 Prozent (Prämienzahlungen vorausgesetzt). Die Schluss-Boni-Deklarationen blieben im Vergleich zum
Vorjahr unverändert bzw. sind sogar leicht gestiegen. Einige Jahres-Boni-Sätze wurden ebenfalls erhöht.
Bei den meisten Versicherern sind zur Beibehaltung des aktuellen
Jahres- und Schlussboni-Niveaus (Ende 2014) nur geringe Renditen erforderlich. Bei zukünftigen Deckungsstockrenditen von ca.
5% (5,2 % Rendite der With-Profits Deckungsstöcke 2006-2013,
7,8% in 2013) sollten Schlussbonussätze bei den meisten Versicherern zukünftig steigen.
Die im Vergleich zu den deutschen Lebensversicherern wesentlich
höhere Flexibilität in der Anlagepolitik erlaubt schnellere Marktreaktionen wie z. B. Erhöhung der Aktienquote, so dass eine Umschichtung / Änderung der Anlageverteilung von With-Profits Deckungsstöcke der britischen Erstversicherer von derzeit Aktien:
36% (2014 40 %), Immobilien: 12% (11,40%), Anleihen: 46,50
(41,50%) Cash & andere: 5,5% (7,10%) jederzeit möglich ist und
die Policen-Inhaber und Investoren so daran entsprechend profitieren könnten. Dies wäre nicht zuletzt auch im Sinne vieler deutscher Investoren, die in den vergangenen Jahren in britische TEPs
/ TEP-Fonds investiert hatten.
Marktentwicklung USA
„Das abgelaufene Jahr 2014 kann rückblickend als „Übergangsjahr“ bezeichnet werden“. BVZL-Vorstand international und Fachbereichsleiter USA, Christian Seidl, zog dieses Resümee anlässlich der Entwicklungen im Bereich der US-Life Settlements im abgelaufenen Jahr. Zwar war in Deutschland kein nennenswertes
Neugeschäft zu verzeichnen, „doch die im Zuge der Umsetzung
von AIFM-Richtlinie und des KAGB verbundenen nun vorhandenen
regulatorischen Rahmenbedingungen schaffen erhöhte Sicherheit
und Transparenz für (zukünftige) Investoren, so dass auch das
„alternative“ Investment US-Life Settlements bei (semi)professionellen / institutionellen Investoren wieder zunehmend in
den Anlagefokus gerät“.
Auch seien im Jahr 2014 einige noch notwendige „interne“ Hausaufgaben der Life Settlement Industrie erledigt worden, die für das
Engagement institutioneller Anleger eine absolute Grundlage darstellen: „Langlebigkeitsrisiken könnten heute viel zuverlässiger
bewertet und professioneller gemanagt werden, als noch vor zwei /
drei Jahren, neue Bewertungs-/Pricing-Standards für Zweit- und
Drittmarktpolicen wurden im Markt implementiert und wesentlich
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strengere Kriterien für die Auswahl von Versicherungspolicen /
bzw. -portfolios eingeführt. Bessere Performance, höhere Prognosequalität, Transparenz in Bilanzierung und Bewertung die logische Folge“, so Seidl ergänzend.
US-Life Settlements – Revival einer Anlageklasse
„Renditestark, professionell, reguliert“. Das sind die Hauptschlagworte, mit denen der Life Settlement-Experte Seidl, diese Anlageklasse kurz und prägnant beschreibt und gute Gründe, warum sich
nun auch wieder erkennbar mehr Investoren – trotz einer Historie
dieser Investmentklasse, die wie viele andere nicht immer ganz frei
von Problemen war – mit diesem Thema dezidiert befassen.
Attraktive Renditepotenziale, ein professionelles (Asset-) Management, entsprech-ende regulatorische Rahmenbedingungen,
Transparenz bei Bilanzierung und Bewertung des Assets sowie
mögliche Währungschancen des aktuell starken Dollars, die zusätzlich genutzt werden können, sind Faktoren, die für ein Investment in Life Settlements sprechen.
(Semi-)professionelle / institutionelle Investoren suchen gerade in
Niedrigzinsphasen attraktive Investmentchancen und streben nach
Risikostreuung / Diversifizierung ihres Investmentportfolios, um es
beispielsweise von Schwankungen bei traditionellen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen, etc. unabhängiger zu machen. Nach den im Versicherungsbereich in den letzten Jahren
stark nachgefragten „Cat Bonds“ (Katastrophenanleihen) rücken
nun verstärkt auch Langlebigkeits- bzw. Mortalitätsrisiken in den
Fokus von Investoren.
Da alternative Investments weniger liquide und mit höheren
(Markt-)Risiken verbunden sind, bieten sie nach wie vor Überrenditen. Zur Absicherung der Langlebigkeitsrisiken werden US Life
Settlement-Produkte z. B. auch mit Rückversicherungslösungen
strukturiert. Auch Solvency II-Regularien / Vorschriften stellen in
diesem Zusammenhang kein Hindernis dar, sondern sind sogar
außerordentlich gut mit der Asset-Klasse vereinbar.
Neue Fondsgeneration am Start
Das Interesse an der Anlageklasse ist (wieder) vorhanden. Die
leidvollen „Kinderkrankheiten“ und deren Auswirkungen auf die
Fonds der ersten Generation (weitestgehend) beseitigt, das erste
Fondsprodukt eines BVZL-Mitgliedes der Generation 2.0, „SpezialAIF“, d. h. Regulierung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit einem zu erfüllenden strengen Anforderungskatalog in den Bereichen Vertrieb, Risikomanagement,
Transparenz und Dokumentation ist am Start.
Der US Life Settlement-Markt eröffnet (semi-)professionellen und
institutionellen Investoren im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die
Möglichkeit, Chancen aus einem Investment in Langlebigkeitsrisiken bzw. aktuelle Marktchancen aus der erwarteten Preisentwick-
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lung von Lebensversicherungspolicen/-portfolios zu nutzen. Aufgrund der „lessons learned“ der vergangenen Jahre, der umfassenden Regulierung, Standardisierung und Transparenz stellen
Investitionen in US Life Settlements heute attraktive Investmentopportunitäten mit kontrollierbaren Risiken dar.
Kontakt BVZL e. V.:
Ingo Wichelhaus (Vorstand National)
Christian Seidl (Vorstand International)
Tel. +49 (0)89 / 12 22 3461-2
Email: [email protected]
www.bvzl.de
Kurzportrait BVZL:
Die im Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e. V. zusammengeschlossenen Unternehmen und
Dienstleister engagieren sich weltweit in Lebensversicherungszweitmärkten. Der Verband mit seinen derzeit 29 Mitgliedern fungiert seit seiner
Gründung im Mai 2004 als eine einheitliche Interessenvertretung in wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Fragen. Der BVZL steht im ständigen Dialog mit Politik, Meinungsbildnern, Öffentlichkeit und anderen
Interessengruppen, um die dynamische Entwicklung der Branche aktiv zu
unterstützen. Ein wichtiges Anliegen ist es, Branchen-Standards im Hinblick auf Transparenz und Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Anlagesegmente (britische, deutsche und US-amerikanische Lebensversicherungen) zu installieren und somit die Voraussetzungen für ein erfolgreiches
Investment in diese differenziert zu betrachtenden Asset-Klassen stetig zu
verbessern.
Mitglieder (in alphabetischer Reihenfolge / Stand April 2015):
21st Services, LLC | AA-Partners AG | Asset Servicing Group, LLC | BVT
Life Bond Management GmbH | Capital Life Advisors AG | cash.life AG |
Coventry | Fasano Associates | Jäderberg & Cie. GmbH | Life Bond Holding GmbH & Co. KG | LifebondXChange S.A. | Life Equity LLC | Life Insurance Settlement Association (LISA) | Locke Lord, LLP | Mercurius AG |
MLF LexServ, LP | MPC Capital Fund Management GmbH | North Channel Bank GmbH & Co. KG | NorthStar Life Services | Partner in Life S.A. |
Policen Direkt Versicherungsvermittlung GmbH | Policy Administration
Services GmbH | Preston Ventures | RiverRock Trust LLC | UniCredit
Bank AG | Vida Capital Inc. | Wealth Management Capital Holding GmbH |
West Life Markets GmbH | WTW Weidinger Thiele Wenninger
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