CDU verteidigt in Sachsen ihre Hausmacht in zehn Landkreisen

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CDU verteidigt in Sachsen ihre Hausmacht in zehn Landkreisen
LESESTOFF: FRANKREICH - SECHS MONATE NACH DEM TERROR | ZEITGESCHEHEN
FreiePresse
PLAUENER ZEITUNG
Montag, 6. Juli 2015
Griechen
stimmen gegen
Sparprogramm
LOKALES
PLAUEN
Grundschule
Oberlosa gerettet
Überraschend klar haben die Grie-
Eltern, ABC-Schützen, Leiterin
und Lehrer der Grundschule im
Plauener Ortsteil Oberlosa können aufatmen. Die Grundschule
nimmt im neuen Schuljahr wieder eine erste Klasse auf. Mit dem
geschickten Coup einer Initiative
aus dem Rathaus, zu der auch der
scheidende Schulbürgermeister
Uwe Täschner (parteilos) gehört,
gelang es, die Anmeldungen an
der Grundschule zu erhöhen.
Trotz ihres jahrelangen Rufs als
Wackelkandidat für eine SchlieSeite 9: Bericht
ßung. (nd)
chen im gestrigen Referendum die
Sparforderungen der internationalen Geldgeber abgelehnt. Nach Auszählung von 70 Prozent der gültigen Wahlzettel stimmten 61,3 Prozent mit „Nein“ und 38,7 Prozent
mit „Ja“. Damit stärkten die Wähler
dem linken Ministerpräsidenten
Alexis Tsipras den Rücken, der die
Forderungen der Geldgeber ablehnt.
Die griechische Regierung kündigte
unmittelbar nach dem Referendum
neue Verhandlungen mit den Geldgebern an. Vertreter der Euro-Zone
hatten allerdings vor der Abstimmung gewarnt, dass am Prinzip Hilfeleistung nur gegen Reformen
nicht gerüttelt werde. Kommt es zu
keiner schnellen Einigung, könnte
Griechenland in eine Staatspleite
rutschen, die letztlich in einem Ausscheiden aus dem Euro münden
FOTO: YANNIS KOLESIDIS/DPA
könnte.
PLAUEN
Sport-Nachwuchs
besiegte Hitze
Trotz tropischer Temperaturen
kamen sie und hielten durch:
Zum 111-jährigen Jubiläum des
Sportvereins 04 in Oberlosa stellten sich junge Handballer beim
Fest-Turnier nicht nur den gegnerischen Mannschaften, sondern
auch der brennenden Sonne. Mit
erfinderischen Ideen, wie sich alle
zwischendurch abkühlen konnten, schlugen sie der Hitze ein
Schnippchen. (pa)
Seite 10: Bericht
IN DIESER AUSGABE
Kultur Drei Tage lang Hartklang: 27.000 Fans beim
With-Full-Force-Festival
Ratgeber In Sachsens Großstädten gibt’s fast zwei
Dutzend feste Rot-Blitzer
Seite 5: Bericht und Kommentar
Offenbar verwirrter Mann tötet
in Zwickau wahllos zwei Frauen
Gleich zwei Tötungsverbrechen haben sich Samstag im Stadtteil Marienthal
ereignet. Ein dritter wurde
in letzter Sekunde durch
zwei beherzt eingreifende
Männer verhindert.
VON VIOLA MARTIN
SPORT AM MONTAG
FOTO: KIM LUDBROOK/DPA
ZWICKAU — Ein offenbar psychisch
Greipel sprintet zum Sieg
Der gebürtige Rostocker André
Greipel hat die zweite Etappe der
Tour de France gewonnen und darf
sich mit dem Grünen Trikot des
besten Sprinters schmücken.
Fußball England verdirbt
deutschen Frauen den
Traum von WM-Bronze
Formel 1 Hamilton und
Rosberg feiern Doppelerfolg
für Mercedes in Silverstone
WETTER VOR ORT
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Ausführliches Wetter: Seite 8
10028
verwirrter Mann hat am späten
Samstagnachmittag im Zwickauer
Ortsteil Marienthal erst eine 67-jährige und dann eine 81-jährige Frau
niedergestochen. Beide Opfer erlagen ihren schweren Verletzungen.
Als der 46-Jährige anschließend eine
weitere Frau auf der Straße würgte,
wurde er von zwei Männern überwältigt. Die Passanten retteten
durch ihr Eingreifen der 46-jährigen
Frau vermutlich das Leben.
Der Täter, der die Tötung beider
Frauen nach seiner Festnahme ge-
stand, war laut Staatsanwaltschaft
bisher strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten. Gestern Vormittag wurde er dem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun wegen mutmaßlichen Mordes in zwei Fällen in Untersuchungshaft, so Antje Dietsch,
Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Dass der mutmaßliche Doppelmörder wohl psychisch verwirrt ist,
schließt die Staatsanwältin aus dessen Aussagen: „Rational sind seine
Motive nicht nachvollziehbar.“ Ermittelt werde jetzt, ob sich der Mann
in ärztlicher Behandlung befand.
Bei allen drei Frauen soll es sich
um Zufallsopfer gehandelt haben, so
Antje Dietsch. Zunächst hatte der
Täter in seinem Wohnhaus an der Jacobstraße in Marienthal an mehreren Wohnungstüren geklingelt. Eine 67-jährige Frau, die ihn als Nachbarn kannte, öffnete arglos die Tür
und wurde von ihm niedergestochen. Vermutlich suchte sie Hilfe
und schleppte sich über zwei Stockwerke nach oben, wie die Blutspur
zeigte. Als der Notarzt eintraf, konnte er ihr Leben nicht mehr retten.
OB-WAHL
Hilbert siegt gegen
Stange in Dresden
DRESDEN — Sachsens
Landeshauptstadt wird wieder von einem FDPPolitiker geführt. Bei der Oberbürgermeisterwahl setzte sich gestern
im entscheidenden Wahlgang Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert
gegen Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD)
durch. Hilbert kam auf 54,2 Prozent,
Stange auf 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,7 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte noch Stange
vorn gelegen. Hilbert profitierte offenkundig vom Verzicht mehrerer
Gegenkandidaten von CDU, AfD
und Pegida. Mit Ingolf Roßberg hatte
2001 schon einmal ein FDP-Politiker
die Dresdner Oberbürgermeisterwahl gewonnen. 2008 siegte Helma
Orosz (CDU), die nicht wieder angeSeite 2: Bericht
treten war. (tz)
Kurz nach der ersten Tat verließ
der Mann das Haus und lief zur
Julius-Seifert-Straße, die die Jacobstraße kreuzt. Dort überwältigte er
eine 81-Jährige und stach sie nieder.
Die Frau erlag ebenfalls ihren Verletzungen. Als der Mann eine weitere,
46-jährige Passantin anfiel und
würgte, rangen ihn zwei Männer zu
Boden und hielten ihn fest, bis die
Polizei eintraf. Das dritte Opfer kam
nach Angaben von Staatsanwältin
Dietsch ohne ernste körperliche
Schäden davon. (mit ros)
Hinter dieser mit Stuck verzierten Fassade in der Jacobstraße im Zwickauer
Stadtteil Marienthal wohnten sowohl der mutmaßliche Täter als auch sein
erstes Opfer.
FOTO: ANDREAS WOHLAND
Klein, aber fein
ge Könige der Pflichtveranstaltung
zu: Opa Charles, Vater William und
Bruder George.
War gut drauf: Prinzessin Charlotte
wurde gestern getauft.
FOTO: CHRIS JACKSON PA/DPA
Politikerin aus Sachsen
führt jetzt Bundespartei
ESSEN — Der Machtkampf in der Alternative für Deutschland (AfD) ist
am Wochenende zugunsten des national-konservativen Flügels entschieden wurden. Auf einem turbulenten Parteitag in Essen setzte sich
Frauke Petry, die AfD-Chefin in
Sachsen, klar gegen den wirtschaftsliberalen Parteigründer Bernd Lucke
durch. Petry erhielt 60 Prozent der
Stimmen, Lucke kam nur auf 38,1
Prozent. Nach dem klaren Sieg von
Petry im Machtkampf mit dem bisherigen Bundesvorsitzenden Lucke
steht die erst vor zwei Jahren gegründete Partei vor dem Verlust ihres wirtschaftsliberalen Flügels und
einer politischen Neuausrichtung.
In einem zweiten Wahlgang
wählten die Mitglieder den Volkswirtschafts-Professor Jörg Meuthen
zum Zweiten Vorsitzenden. Der
stellvertretende baden-württembergische Landeschef vertritt inhaltlich
eher Positionen des liberalen Flügels. Laut Satzung wird er die Partei
bis zur Verabschiedung des Parteiprogramms – geplant Ende 2015 –
mit Petry gemeinsam führen und
dann automatisch einer ihrer vier
Stellvertreter werden. (dpa)
Seite 4: Leitartikel, Hintergrund
Prinzessin Charlotte wurde mit Jordanwasser getauft – zum Tee gab es Hochzeitstorte
Tadelloser Auftritt: Prinzessin Charlotte hat ihre Taufe in der Kirche St.
Mary Magdalene von Sandringham
gestern mit Bravour bestanden. Ihre
Urgoßmutter, die heutige Queen,
musste seinerzeit wegen Dauergeschreis mit Dillsamenöl ruhig gestellt werden, so erzählt die Familienchronik.
Fünf Paten standen als Zeugen
am Taufbecken, als Erzbischof Justin Welby dem zweiten Kind von
Prinz William und seiner Frau Kate
das neun Wochen alte Köpfchen mit
Wasser aus dem Jordan wusch und
dem Mädchen nun auch offiziell
den Namen Charlotte Elizabeth Diana gab. Auf den Bänken der bescheidenen Kirche schauten drei künfti-
Petry gewinnt
Machtkampf
in der AfD
Die Feier war klein – aber fein.
Prinzessin Charlotte trug wie schon
ihr Bruder George eine handgearbeitete Kopie des traditionsreichen königlichen Taufkleides. Eigens für die
Taufe wurde auch die Schatzkammer der Kronjuwelen im Londoner
Tower geöffnet. Ein silberner Kelch
in Form eines Brunnens trug das
Taufwasser, das vom jordanischen
Königshaus spendiert wurde.
Beim Fünf-Uhr-Tee ging es dann
sparsamer zu. Die Royals reichten
ihren Gästen ein „Stockwerk“ ihrer
achtstöckigen Hochzeitstorte aus
dem Jahr 2011. Die war damals so gebacken worden, dass einzelne Teile
konserviert werden konnten. (dpa)
Michael Donhauser
HITZE-WETTER
Zwölf Tote bei
Badeunfällen
OFFENBACH — Am bislang heißesten
Wochenende des Jahres sind mindestens zwölf Menschen bei Badeunfällen in Deutschland ums Leben
gekommen. Darunter ist eine 73jährige Reichenbacherin, die an der
Bleilochtalsperre in Thüringen verstarb. Die Hitze bescherte Deutschland einen neuen Temperaturrekord: Im bayerischen Kitzingen
wurden gestern 40,3 Grad gemessen.
Der bisherige Rekord von 40,2 Grad
stammt von 2013. In einigen Teilen
des Landes gingen gestern heftige
Unwetter nieder, auch über dem
Erzgebirge (dpa/fp) Seite 2: Bericht
4 190932 901103
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2 Freie Presse
SACHSEN
Montag, 6. Juli 2015
1273 Fahrer
trotzen den
Temperaturen
NACHRICHTEN
FEUER
Erneut Großbrand
in Recyclingfirma
Trotz Dauersonne und Temperatu-
FREIBERG — Ein Großbrand bei der
ren jenseits der 30 Grad Celsius haben gestern in Zwönitz 1273 Radsportler an der siebenten Auflage
der Zwönitztal-Radtour teilgenommen. Im Vorjahr zählten die Veranstalter noch mehr als 2000 Starter.
„Schon aus gesundheitlichen Gründen sind bei dieser Hitze viele lieber
zuhause geblieben. Das ist auch vernünftig“, sagte Chef-Organisator
Jens Roth. Dennoch zeigte er sich
zufrieden: „Wir machen keine Tour,
um Rekorde zu brechen, sondern
wollen den Teilnehmern jedes Jahr
ein tolles Event bieten.“ Bis auf ein
paar wenige Schrammen habe es
zudem keine großen Zwischenfälle
gegeben. Die Radfahrer konnten
zwischen vier Routen wählen – der
Sportstrecke (106 Kilometer), der
Aktivenstrecke (62), der Fitnessstrecke (37) und der Familienstrecke
(20). Obendrein nahmen 55 Laufsportler die 15 oder 24 Kilometer
lange Wanderroute in Angriff. Derweil steht bereits der Termin für die
achte Tour fest. Sie steigt am 26. JuFOTO: JENS UHLIG
ni 2016. (rickh)
Recyclingfirma Pyral AG in Freiberg
hat gestern Abend die Feuerwehr in
Atem gehalten. Gegen 19.20 Uhr
hatte sich eine riesige Rauchwolke
über der Stadt gebildet. Anwohner
waren aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten. Wie die Polizei
informierte, stand die Werkhalle in
Flammen, die auch auf ein Verwaltungsgebäude übergegriffen. Es war
zunächst unklar, ob es Verletzte gab.
Auch zur Brandursache und über
Schäden gab es bis Redaktionsschluss keine näheren Informationen. In der Pyral AG, die auch eine
Betriebsstätte in Mittweida betreibt,
wird aus vorsortiertem und gepresstem Abfall hochreines Aluminiumgranulat gewonnen. Es war nicht
der erste Brand in dem Unternehmen. So gab es im vorigen Jahr Feuerwehreinsätze in beiden Betriebsstandorten. (bk/msc/tre)
INDUSTRIEMUSEUM
5200 Besucher in
neuer Dauerschau
CHEMNITZ — Rund drei Wochen nach
der Eröffnung haben mehr als 5200
Besucher die neue Dauerausstellung
im Sächsischen Industriemuseum
in Chemnitz in Augenschein genommen. „Die Resonanz der Besucher ist sehr positiv“, sagte Museumssprecherin Anett Polig. Die
Schau war für rund zwei Millionen
Euro aus Landesmitteln überarbeitet worden und hat nach fast einjähriger Pause seit dem 13. Juni wieder
geöffnet. Bis Ende des Jahres hofft
das Museum auf rund 50.000 Besucher. Die neue Ausstellung zeigt die
wichtigsten Industriezweige Sachsens, der Chemnitz-Zwickauer Region sowie das Leben der dort arbeitenden Menschen. (fp)
OBERSCHULE
49 Absolventen
mit Bestnoten
DRESDEN — 49 Jugendliche in Sach-
sen haben in diesem Jahr die Oberschule mit Bestnoten beendet. Sie erreichten in den Kernfächern
Deutsch, Mathematik und Englisch
sowie mindestens in zehn weiteren
Fächern jeweils die Note 1 und in
den restlichen Fächern Note 2, wie
ein Sprecher des Kultusministeriums sagte. Die Besten des Jahrgangs
– knapp ein Drittel weniger als 2014
– werden heute im Landtag ausgezeichnet. Landesweit hatten sich
rund 16.000 Oberschüler dem Realsowie qualifizierenden Hauptschulabschluss gestellt. (dpa)
ASYLUNTERKUNFT
18-jähriger Flüchtling
stirbt nach Streit
LEIPZIG — Bei einem Streit zwischen
zwei Flüchtlingen in einer Leipziger
Asylbewerberunterkunft ist in der
Nacht zum Samstag ein 18-Jähriger
tödlich verletzt worden. Er starb im
Krankenhaus. Unter dringendem
Tatverdacht wurde ein 24-Jähriger
festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Am Abend wurde Haftbefehl
erlassen. Nach bisherigen Ermittlungen erlitt der 18-Jährige schwere
Schnittverletzungen am Bauch. Worum es bei dem Streit ging, war zunächst nicht bekannt. (dpa)
NPD
Dresdner Stadtrat
neuer Landeschef
DRESDEN — Der
Dresdner Stadtrat
und bisherige Landesvize, Jens Baur,
ist neuer, kommissarischer Landesvorsitzender der rechtsextremen
NPD in Sachsen. Der Landesvorstand habe ihn am Samstag gewählt,
teilte die Partei gestern mit. Er werde
das Amt bis zu einem regulären Landesparteitag wahrnehmen. Baur
tritt die Nachfolge von Holger Szymanski an, der vergangene Woche
von allen seinen Parteiämtern zurückgetreten war. (dpa)
Der Vize gewinnt: Dirk Hilbert
erobert das Dresdner Rathaus
Erst wurde der FDP-Politiker mit nur 29 Jahren
Wirtschaftsbeigeordneter,
nun ist er zum Oberbürgermeister seiner Heimatstadt gewählt worden.
VON TINO MORITZ
DRESDEN — Der Mann hatte nichts zu
verlieren, und vermutlich hat ihm
genau das zum Sieg verholfen: Dirk
Hilbert, 43 Jahre alt, ist gestern mit
deutlicher Mehrheit zum neuen
Dresdner Oberbürgermeister gewählt worden. 44 Prozent erhielt seine Rivalin, Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD),
die im ersten Wahlgang noch vorn
gelegen hatte. Im Unterschied zu
Hilbert, der auf 54,2 Prozent kam,
konnte die von Linken, Grünen, SPD
und Piraten unterstützte 58-Jährige
damit nur wenig zulegen.
Der Liberale hatte genau das
schon seit Tagen selbstbewusst vorhergesagt, selbst seinen Zehn-Prozentpunkte-Vorsprung. In der Stunde seines größten Triumphes sprach
er nicht nur von einer „großen Freude“, sondern auch vom richtigen
„Riecher“ – und dass er eben wisse,
wie die Dresdner ticken.
Es ist derselbe Mann, der nach seinem Amtsantritt als Wirtschaftsbürgermeister 2001 als „Pannen-Hilbert“ verspottet worden war. Knapp
14 Jahre später werden dem gebürtigen Dresdner zwar weder gelungene
Großprojekte, noch außergewöhnlicher Tatendrang oder überbordendes rhetorisches Talent nachgesagt.
Aber auch mit dem Image des gemächlichen Bodenständigen gelang
es Hilbert, sogar mehr Stimmen als
Amtsvorgängerin Helma Orosz
(CDU) zu bekommen. Die hatte vor
sieben Jahren nicht mal 90.000 Stimmen geschafft, Hilbert kam nach etwa 70.000 im ersten Wahlgang gestern auf mehr als 100.000 – und das
bei einer von 51 auf knapp 43 Prozent gesunkenen Wahlbeteiligung.
Noch vor einem Jahr hätte Hilbert seinen Sieg nicht zu erträumen
gewagt. Nicht nur bundesweit war
seine Partei FDP in die Knie gegangen. Nachdem Linke, Grüne, SPD
und Piraten bei der Stadtratswahl
2014 die Mehrheit holten und sich
zu einem bis heute stabilen Bündnis
zusammenfanden, schienen die Tage des Diplom-Wirtschaftsingenieurs und früheren Cargolifter-Risikomanagers in der Kommunalpolitik gezählt. Schließlich hatte Hilbert
seine Wahl zum Wirtschaftsbürgermeister 2001 und 2008 einer nun
nicht mehr existenten Mehrheit des
CDU/FDP-Lagers zu verdanken.
Seine Chance bekam der Liberale
erst durch den Orosz-Rückzug.
Nachdem sie Ende 2014 offiziell bekanntgab, aus gesundheitlichen
Gründen nicht wieder anzutreten,
trat Hilbert die Flucht nach vorn an
und gab seine Kandidatur als Oberbürgermeister bekannt – obwohl er
beim ersten Versuch 2008 nur zwölf
Prozent eingefahren hatte.
Aus genau dieser Niederlage
speiste sich indes der spätere Triumph: Seinen Verzicht auf den zweiten Wahlgang ließ sich Hilbert 2008
Für sieben Jahre gewählt: Der 43jährige Dirk Hilbert (Mitte) mit Ehefrau Su Yeon und Unterstützer Jürgen Schwarz. FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA
Schwerlasttransporte belasten
Polizei immer weniger
Windkraftanlagen,
Landmaschinen, Jachten:
Über Sachsens Straßen
werden seltener schwere
Güter transportiert. Die
Polizei muss daher nicht
mehr so oft mit.
DRESDEN — Die
sächsische Polizei
muss immer seltener zur Begleitung
von Schwerlasttransporte anrücken. Wurden im Jahr 2011 noch
mehr als 4000 Großraum- oder
Schwerlasttransporte durch Polizeieskorten abgesichert, so waren es im
vergangenen Jahr nur noch gut
2800. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage in Dresden mit. „Die
polizeiliche Begleitung solcher
Transporte wird auf die Fälle beschränkt, in denen Eingriffsmaßnahmen in den Verkehr nötig sind“,
erklärte Ministeriumssprecherin
Pia Leson. Dazu gehöre etwa das Anhalten des Gegenverkehrs.
Wie Leson weiter sagte, hat Sachsen gemeinsam mit den anderen
Bundesländern eine Entlastung der
Polizei bei der Begleitung von
Schwerlasttransporten
erreicht.
„Derzeit werden auf Bundesebene
mit den anderen Bundesländern die
entsprechenden Regeln angepasst
und weitere Entlastungsmöglichkeiten erörtert“, so die Pressereferentin. „Die Polizeibediensteten stehen
in dem Zeitraum, in dem sie Schwerlasttransporte begleiten, nicht für
andere polizeiliche Aufgaben zur
Verfügung“, erläuterte Leson. Da
aber inzwischen weniger Schwerlasttransporte zu begleiten seien, sei
auch die Belastung der Polizei in diesem Bereich deutlich gesunken.
Mussten 2011 noch 11.411 sogenannte Mannstunden geleistet werden, so ist diese Zahl im vergangenen Jahr auf 8671 zurückgegangen Zeit, die den Beamten nun für andere Tätigkeiten zur Verfügung steht.
Die Ingenieurkammer Sachsen
fordert unterdessen mehr Mittel
zum Erhalt der Brücken in Sachsen.
Laut Kammer-Vizepräsident Peter
Simchen ist jede 7. der 8860 Brücken
in kommunaler Trägerschaft in einem nicht mehr ausreichenden
oder ungenügenden Zustand. An ihnen nagten der Zahn der Zeit und die
zunehmende Verkehrsbelastung,
auch durch überladene Lkw und
Schwerlasttransporte. (dpa)
von der CDU mit dem Versprechen
versilbern, ihn nicht nur als Wirtschaftsbürgermeister zu halten, sondern auch zum Stellvertreter von
Orosz zu machen. Weil Orosz zweieinhalb Jahre später schwer erkrankte, war Vize Hilbert sehr bald
schon gefragt – und machte in der
Moderatorenrolle nicht viel falsch.
Als Wahlsieger werde er mehr
Profil zeigen, hat er angekündigt.
Nur bekommt er es mindestens bis
2019 mit einem links dominierten
Stadtrat zu tun. Bei wichtigen Entscheidungen – etwa zur Frage einer
neuen kommunalen Wohnungsgesellschaft – könnten sich Hilbert
und Stadtrat gegenseitig blockieren.
In der Vergangenheit sei „viel
Energie durch die starke Lagerbildung im Stadtrat verschwendet“
worden, sagte Hilbert gestern dem
MDR. Um das zu ändern, wolle er die
künftigen Beigeordneten und die
Fraktionschefs zu einer Klausur laden. Dass er weder seiner Partei
noch der CDU verpflichtet sei, hatte
der offiziell als unabhängiger Kandidat angetretene Hilbert schon im
Wahlkampf versichert. Und dabei
zugleich daran erinnert, dass LinkeFraktionschef André Schollbach
„ganz liebreizend sein“ könne: Immerhin habe er vom Linken 2012
für seine überparteiliche Sitzungsleitung Blumen geschenkt bekommen. Hilbert: „Das war schon süß.“
Nach Hitze
Gewitter und
Starkregen
Unwetter toben vor allem
im Erzgebirge
LEIPZIG — Nach den tropischen Temperaturen von Sonnenhoch „Annelie“ kommen die Gewitter. Gestern
Nachmittag ist laut Deutschem
Wetterdienst in Raschau im Erzgebirge ein Hitzegewitter mit Starkregen von 22 Liter je Quadratmeter
und Stunde niedergegangen. Unwetterwarnungen gab es auch für
das Vogtland. Die Bundesstraße 101
von Freiberg nach Aue musste laut
Polizei wegen umgestürzter Bäume
zeitweise gesperrt werden. Auch bei
Thermalbad Wiesenbad im Erzgebirge blockierten umgestürzte Bäume den Verkehr.
Vor allem nördlich einer Linie
Dresden-Leipzig wurden die tropischen Temperaturhöhen der vergangenen Tage noch einmal fast erreicht. In Leipzig waren es 37 und in
Dresden etwa 36 Grad. Torgau in
Nordsachsen kam nach 37,8 Grad
am Samstag noch einmal auf 36 und
Chemnitz nur auf 33 Grad. Der sächsische Höchstwert von 39,8 Grad
wurde nirgends geknackt. Er war im
August 2012 in Dresden-Hosterwitz
gemessen worden. (dpa)
EINE BILDERGALERIE zu
den Unwettern können Sie ansehen, wenn Sie diesen Code
mit dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/gewitter
Klöppelmosaik mit Rekordmaß
Es besteht aus exakt 2736 geklöppelten Kunstwerken, die auf einer Stoff-
bahn von 80 Quadratmetern aufgenäht worden sind: Das XXL-Klöppelmosaik der Oederaner Firma Alterfil ist am Wochenende beim 7. Internationalen Klöppeltreffen in Sayda (Landkreis Mittelsachsen) erstmals
komplett gezeigt worden. Alterfil strebt damit einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde an. Handarbeitsfans – zwischen 7 und 93 Jahre
alt – aus Deutschland, Tschechien, Italien, Spanien, Polen und der
FOTO: ECKARDT MILDNER
Schweiz haben sich an dem Projekt beteiligt.
ZEITGESCHEHEN
Montag, 6. Juli 2015
Freie Presse
3
DAS THEMA: ISLAMISTISCHER TERROR UND SEINE FOLGEN
Der Kloß im Magen
Vor sechs Monaten erschütterten islamistische Terrorangriffe Frankreich. Es gebe ein „Davor“ und ein „Danach“, hieß es damals. Wie sieht es
aus, dieses „Frankreich danach“? Und wie geht Tunesien mit den Folgen des jüngsten Terroranschlages an einem Hotelstrand um?
VON BIRGIT HOLZER
PARIS — Es ist eine unförmige Kugel,
die Luz aus dem Bauch wächst, beunruhigend schnell größer wird
und ihn schließlich anspricht. „Hey,
Junge!“, ruft sie. „Darf ich mich vorstellen: Ich bin dein Kloß im Magen!“ Von nun an, erklärt die Kugel,
würden sie eine ganze Weile miteinander zu tun haben: „Ich bin da, um
dich am Vergessen zu hindern.“ Vergessen? Wie könnte Luz diesen 7. Januar vergessen, an dem er so viel
verloren hat: seine Kollegen und
besten Freunde, die Leichtigkeit und
sogar die Fähigkeit zu zeichnen. Sie
zumindest ist zurückgekommen.
Das beweist der französische Karikaturist Renald Luzier, genannt
Luz, mit seinem Comic-Band „Katharsis“, in dem er auf sehr persönliche und berührende Weise das blutige Attentat der Terror-Brüder Saïd
und Chérif Kouachi auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ aufarbeitet. Er hat es überlebt, anders als
zwölf andere Menschen – Polizisten,
Gäste und Mitarbeiter der Redaktion, darunter so legendäre Zeichner
wie Cabu, Wolinski und der einstige
Chefredakteur Charb. Mit ihm malt
sich Luz im Zwiegespräch – bis er
schmerzhaft erkennt, dass er einen
einsamen Monolog führt. Auch von
Charb erschien postum ein Buch, in
dem er vor seinem Tod schrieb, dass
die Mohammed-Karikaturen reine
Kritik an der „Instrumentalisierung
des Glaubens durch Terroristen“ darstellen. Sich über alle Autoritäten
und Religionen lustig zu machen,
aber nicht über den Islam, hieße ja
gerade, die Muslime zu diskriminieren, argumentierte er.
Insgesamt 20 Menschen starben
bei den Anschlägen vor einem halben Jahr, darunter die drei Attentäter. Es schockte aber auch die Verletzung der Grundwerte Meinungsund Pressefreiheit, das brutale Vorgehen der Täter mitten in Paris, ihre
radikale Entschlossenheit. Viele
sprachen vom „französischen
11. September“: Es gebe ein „Davor“
und ein „Danach“. Doch wo steht
dieses „Frankreich danach“? Was
macht es mit seinem Trauma, welche Schlüsse zieht es daraus?
„Je suis Charlie“ – noch immer
prangt an vielen Hauswänden in Paris der Spruch, der um die Welt ging.
Zu den übrigen äußerlich erkennbaren Veränderungen gehört das
merklich verstärkte Sicherheitsaufgebot. Seit sechs Monaten herrscht
dauerhaft die höchste Terror-Warnstufe in Frankreich, das erstmals
mehr Soldaten im Land einsetzt als
außerhalb. Alarmiert reagierte es
Ende Juni auf die Explosion in einer
Gasfabrik bei Lyon durch einen
Renald Luzier mit der Ausgabe von „Charlie Hebdo“ nach dem Anschlag. Er hat das Satireblatt mittlerweile verlassen.
FOTO: YOAN VALAT/REUTERS/ARCHIV
zu finden: „Wenn man so involviert
in ‚Charlie‘ ist wie ich, wird man von
tausend Dingen vereinnahmt, der
Trauer, dem Schmerz, der Wut.“ Und
jenen Journalisten, die sich – wie er
es in seinem Büchlein skizziert – als
Pulk vor ihm aufbauen und fordern:
„Eine Deklaration!“ Doch er hat keine Erklärungen, und schon gar keine leichten. Der Kloß im Magen
zieht ihn hinunter.
War die erste „Ausgabe der Überlebenden“ trotz einer Rekord-Auflage wochenlang ausverkauft, so ist
der Ansturm längst vorbei, wenn
auch die Abonnenten-Zahlen stiegen. Eine Pleite droht „Charlie Hebdo“ nicht mehr, doch entstand ein
Streit um die Millionen-Einnahmen
durch die Verkäufe und Spenden. Einige Mitarbeiter forderten in einem
öffentlichen Brief an die Geschäftsführung mehr Transparenz und
Mitspracherecht. Die Welle der Solidarität nach dem Terror hatte die Redaktion überrollt: Plötzlich machten sich auch jene mit „Charlie Hebdo“ gemein, die es immer bekämpft
hatten, von der Rechtspopulistin
Marine Le Pen bis zu Vertretern der
Kirchen.
Dabei erschien damals die erste
Reaktion in einem Land, das sonst so
ausgiebig über seine Spaltungen diskutiert, überraschend geeint: Tausende versammelten sich auf dem
Platz der Republik, oft sprachlos vor
Entsetzen. Bis heute liegen dort Blumen, Karten, Botschaften des NichtVergessens. Hier startete auch der
große Trauermarsch für die Opfer
am 11. Januar; vier Millionen Menschen gingen landesweit auf die
Straße und erweiterten das Motto
„Ich bin Charlie“ auf „Ich bin Jude.
Ich bin Muslim. Ich bin Franzose.“
Doch bald zeigten sich die Risse
im starken Bild der Einheit. Nicht
ganz Frankreich teilte den Geist von
„Charlie“, auch wenn das in den Medien zunächst so erschien. „Es war
praktisch unmöglich, eine abweichende Meinung auszudrücken als
jene, die darin bestand, sich über unsere Freiheit und unsere Republik zu
entzücken, die Bedrohung unserer
Identität durch junge proletarische
Muslime und furchtbar verschleierte Mädchen zu verteufeln und sich
viril auf den Krieg gegen den Terrorismus vorzubereiten“, schreibt der
emeritierte
Hochschulprofessor
Alain Badiou in einem Leserbrief an
die Zeitung „Le Monde“, der im Sammelband „Wer ist wirklich Charlie?“
erschien.
Mann mit Verbindungen zur Salafisten-Szene, der zudem seinen Chef
enthauptete und dessen Kopf neben
islamistische Fahnen an einen Zaun
hängte. Dass andere Attentate verhindert werden konnten, ist bekannt. So störte es nur eine Minderheit, dass das Parlament nun ein Sicherheits-Gesetz verabschiedete, das
die Möglichkeiten des Geheimdienstes beim Abhören der Bürger
und Datensammeln ausweitet.
Jüdische, aber auch einige muslimische Schulen und Einrichtungen
werden permanent bewacht. Wanderten bereits 2014 mehr als 7000
französische Juden, die sich durch
eine Zunahme antisemitischer
Übergriffe bedroht fühlten, nach Israel aus und damit mehr als doppelt
so viele als im Vorjahr, so steigt ihre
Zahl weiter.
Vier Menschen tötete der Terrorist Amédy Coulibaly im Supermarkt „Hyper Casher“, nur weil sie
jüdisch waren. Heute wirkt der Leiter des Marktes nicht bedrückt, aber
nachdenklich. „Was passiert ist, war
sehr schlimm, aber wir haben keine
Angst und das Leben muss weitergehen“, versichert der Mann, der am
Tag des Anschlags in einer anderen
Filiale war. Sofort kamen die Kun-
den wieder, sogar mehr als vorher.
„Nur beim ersten Mal war mir etwas
mulmig“, gibt Sarah zu, eine junge
Frau, die ihren Einkaufswagen an
den Regalen vorbei schiebt. „Doch
mich beunruhigt, was passiert,
wenn sie nicht mehr da sind.“ Gemeint sind die Polizisten, die mit ihren Maschinengewehren vor dem
Laden stehen, dessen Eingang Absperrgitter eingrenzen.
„Ich versuche,
meine eigenen
Trümmer inmitten
all dieser Trümmer
wieder zu finden.“
Renald Luzier Karikaturist
Irgendwie weitergehen muss es
auch bei „Charlie Hebdo“, wo die
meisten verbliebenen Mitarbeiter
weiterhin arbeiten. Luz hingegen
hat das Magazin verlassen, um, wie
er erklärt, „meine eigenen Trümmer
inmitten all dieser Trümmer wieder
Auch der Intellektuelle Emmanuel Todd kritisiert in seinem Essay
„Wer ist Charlie? Soziologie einer
Religionskrise“ einen „hysterischen“
Optimismus und den Trauermarsch
als „Veranstaltung des Ausschlusses“: Statistiken belegten eine Überrepräsentation der weißen, katholischen Mittel- und Oberschicht der
Gesellschaft. Premierminister Manuel Valls erwiderte zwar, es habe
sich um ein authentisches allgemeines Aufbäumen gegen den Terror gehandelt, einen Akt des Zusammenstehens. Doch in der Tat standen vor
allem in den sozial angespannten
Vorstädten, den Banlieues, in denen
überdurchschnittlich viele Einwandererfamilien und Muslime leben,
nicht alle hinter „Charlie“.
Hier verweigerten in vielen Schulen Kinder die Teilnahme an der
Schweigeminute für die Opfer, fühlten sich durch die Verunglimpfung
Mohammeds beleidigt. Solidarität
mit den Karikaturisten empfanden
diejenigen nicht, die sich ohnehin
stigmatisiert fühlen, als Franzosen
zweiter Klasse. In den Banlieues
wachsen auch die meisten jungen
Franzosen auf, die wie die Attentäter
fasziniert sind von den Terrornetzwerken Al Kuaida und Islamischer
Staat (IS). Hunderte befinden sich
derzeit in Syrien und im Irak. So
werfen die Anschläge Fragen auf
wie die nach der Vorbeugung von
Radikalisierung, nach einer gelungenen Integration und dem Raum
für den Islam in einer laizistischen
Gesellschaft.
Und die Frage, was diese eigentlich zusammenhält. Dabei sei Frankreichs Identitätskrise nicht neu, erklärt Claire Demesmay von der
Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Der
Aufstieg des rechtsextremen Front
National seit Mitte der 1980er Jahre
illustriere, dass sich weite Teile der
Gesellschaft durch die Zuwanderung bedroht fühlten. „Die oft
krampfhafte Suche nach den Besonderheiten Frankreichs spiegelt ein
Gefühl der Orientierungslosigkeit
von Menschen wieder, die im Laufe
der europäischen Integration ihre
traditionellen Anhaltspunkte (nationale Grenzen und Währung, die
Rolle des Zentralstaates, die Bedeutung der Sprache) verloren haben“,
analysiert Demesmay. Und doch, so
meint Demesmay, habe die Vertrauens- und Autoritätskrise zu einem
„neuen Bewusstsein“ geführt, verlangen die Menschen nach mehr
Ehrlichkeit in der Diskussion über
das Zusammenleben. Die meisten
wünschen sich dieses friedlich und
geeint – und darin liegt die Chance,
gestärkt aus dem Terror hervorzugehen. Und irgendwann diesen Kloß
im Magen wieder loszuwerden.
Tunesiens Präsident: Wir befinden uns in einer besonderen Form des Krieges
Staatsoberhaupt verhängt für 30 Tage den Ausnahmezustand – Reaktion nach Anschlag auf westliche Touristen in Sousse – Premier: Polizei war viel zu langsam
VON REINER WANDLER
MADRID — Der tunesische Präsident
Béji Caid Essebsi spricht Klartext:
„Wir sind in großer Gefahr“, sagt er.
„Wir befinden uns in einer besonderen Form des Krieges“, erklärte der
88- jährige, vergangenen Winter gewählte Staatschef in einer Fernsehansprache am Samstagabend und
verhängte einen 30-tägigen Ausnahezustand. Er regierte damit nach
mehr als einer Woche auf den blutigen Überfall auf das Strandhotel Imperial Marhaba in Sousse durch einen bewaffneten radikalen Islamisten, bei dem 38 Menschen ums Leben gekommen waren.
„Wenn sich die Ereignisse von
Sousse wiederholen, kollabiert das
Land“, warnt Essebsi. Zu dem Attentat von Sousse hatte sich, wie bereits
im März zum Überfall auf das Muse-
um Bardo in Tunis, der Islamische
Staat (IS) bekannt. Der Ausnahmezustand gibt den Sicherheitskräften
besondere Befugnisse. Hausdurchsuchungen werden erleichtert, Veranstaltungen und Versammlungen
können verboten, Presseberichte
zensiert werden, sofern sie die „öffentliche Ordnung“ des Landes gefährden. Neben der Gefahr durch
Dschihadisten erwähnte Essebsi
auch die unzähligen Streiks.
Erst im März 2014 war der Ausnahmezustand aufgehoben worden.
Er wurde von Diktator Ben Ali wenige Tage vor seinem Sturz am 14. Januar 2011 verhängt worden. Die
Übergangsregierungen sowie die
erste frei gewählte Regierung erhielten ihn aufrecht, bis das Land eine
neue Verfassung hatte. Die Rückkehr zu den Sonderbefugnissen für
die Polizei ruft bei so manchem Sorge hervor. „Der Ausnahmezustand
Hat die Reaktionszeit der Polizei als das Problem des Anschlags ausgemacht:
Tunesiens Präsident Béji Caid Essebsi.
FOTO: TUNISIAN PRESIDENCY SERVIC/DPA
kann ein hervorragendes Unterdrückungsinstrument sein“, warnt der
tunesische Politikexperte Selim
Kharrat. Er fragt sich, warum die
Maßnahme erst acht Tage nach dem
Anschlag verhängt wurde.
Präsident Essebsi versucht die Befürchtungen, die erst vor kurzem ge-
wonnenen Freiheiten könne erneut
erheblich eingeschränkt werden, zu
zerstreuen. Er rief die Presse zur Zurückhaltung auf. Alle müssten die
„außergewöhnlichen Umstände“
berücksichtigen, die das Land derzeit durchlebe, „um nicht eine Situation zu schaffen, die den Plagen hilft,
die wir bekämpfen“, sagte Essebsi.
Der Ausnahmezustand ist eine
Flucht nach vorn. Denn in der vergangenen Woche wurden immer
mehr Details des Hergangs des Überfalls in Sousse bekannt. Die Polizei
kam viel zu spät an den Tatort. Der
Schütze – der MinisterpräsidentHabib Essid Attentäter zufolge in der
Tourismusbranche gearbeitet haben
soll – konnte ungestört eine halbe
Stunde mit einem Gewehr Jagd auf
Touristen machen. Der erste Beamte, der vor Ort eintraf, hatte Angst
und griff nicht ein. Er gab seine Pistole an einen Hotelangestellten weiter. „Die Reaktionszeit der Polizei –
da lag das Problem“, gab Regierungschef Habib Essid mittlerweilezu.
Mittlerweile wurden acht weitere
vermutliche Komplizen des Todesschützen verhaftet. 1400 Beamte
sind abgestellt worden, um Hotelanlagen zu schützen. (café)
Folge des Ausnahmezustands
Gerät ein Staat durch Katastrophen
oder Unruhen in eine kritische Lage,
kann wie in Tunesien der Ausnahmezustand verhängt werden. Bestimmungen in der Verfassung werden so
außer Kraft gesetzt. In der Regel werden die Bürgerrechte eingeschränkt,
die Befugnisse der Sicherheitskräfte
hingegen erweitert.
Der neuen tunesischen Verfassung
zufolge darf der Präsident den Ausnahmezustand nach Beratungen mit
dem Regierungschef und dem Parlamentspräsidenten verhängen. Allerdings darf er das Parlament nicht auflösen. 30 Tage nach Verhängung des
Ausnahmezustands dürfen der Parlamentspräsident oder mindestens 30
Parlamentarier das Verfassungsgericht anrufen, um die Maßnahme zu
überprüfen. (dpa)
KOMMENTAR & HINTERGRUND
Montag, 6. Juli 2015
LEITARTIKEL
IM FOKUS
Alles,
was geht
Michael Hartmann
wieder arbeitsfähig
OLIVER HACH
ÜBER LUCKE, PETRY UND
DEN NEUEN KURS DER AFD
SPD-Politiker waren Verwicklungen
in die Edathy-Affäre vorgeworfen worden
FOTO: MAURIZIO GAMBARINI/DPA
4 Freie Presse
[email protected]
M
an könnte dies einen
Treppenwitz der Geschichte nennen: Ausgerechnet an dem Wochenende, an
dem der Euro seine tiefste Krise erlebt, beginnt womöglich die Erosion
einer Partei, die mit der Kritik an der
gemeinsamen europäischen Währung einst ihre Existenz begründete.
Das Lager der Petry-Anhänger lag
sich in Essen noch in den Armen, da
erklärten die ersten Unterlegenen
bereits ihren Parteiaustritt.
Der Flügelkampf zwischen Wirtschaftsliberalen und Nationalkonservativen in der AfD ist zu Ende –
und ein großer Teil des wirtschaftspolitischen Sachverstands geht von
Bord. Der Ökonom und gescheiterte
Parteivorsitzende Bernd Lucke hat
in dieser Partei ebenso wenig eine
Zukunft wie der Anti-Euro-Veteran
Joachim Starbatty oder der frühere
Industriemanager Hans-Olaf Henkel, der noch gestern seinen Austritt
erklärte. Früher oder später wird
man wohl von ihrem Parteiaustritt
hören. Und der neue Vize Jörg Meuthen ist eher ein liberales Feigenblatt.
Schon auf den weiteren Stellvertreterpositionen folgen die Nationalkonservativen Alexander Gauland
und Beatrix von Storch.
Bernd Lucke erlebte in Essen eine
Niederlage mit Ansage: Schon zu
seiner Begrüßungsrede schallten
Buhrufe und Pfiffe durch die Grugahalle. Statt einen letzten Versuch zu
unternehmen, das Parteivolk hinter
sich zu einen, warb er hartnäckig für
seine umstrittene Weckruf-Initiative – ein taktischer Fehler. Frauke Petry indes präsentierte sich als charismatische Integrationsfigur. Geschickt vermied sie Attacken aufs
gegnerische Lager. Ihr flogen die
Sympathien zu.
Essen war jedoch weit mehr als
ein Machtkampf zwischen zwei
Alphatieren. Hier brachen grundlegende ideologische Konflikte auf.
Lucke stand für eine Abgrenzung
gegenüber dem rechten Rand. Petry
weicht aus, taktiert, setzt auf Stimmungen: Mehr Bauch statt Kopf, die
AfD soll auch provozieren.
Das funktioniert derzeit gut
beim Thema Flüchtlinge. Zuhause
in Sachsen sind die Töne gegenüber
Asylbewerbern besonders schrill,
die Vorbehalte gegenüber dem
Islam besonders groß. Doch wie
weit geht das in ganz Deutschland?
Die neue AfD-Chefin wird genau
hinschauen und dann ihre Politik
machen. Rechtspopulismus nennt
man das.
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zur Verfügung. Gegen ihn waren
Vorermittlungen eingeleitet worden wegen einer früheren möglichen Falschaussage in dem Ausschuss, der am vergangenen Mittwoch seine Beweisaufnahme beendet hat, und wegen Strafvereitelung.
Zeugen hatten erklärt, Hartmann
habe im Herbst 2013 den damaligen
SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy über Kinderpornografie-Ermittlungen gegen ihn informiert. Hartmann bestreitet das. Ein Strafverfahren gegen Edathy wurde gegen Zahlung von 5000 Euro eingestellt. Der
U-Ausschuss will seinen Bericht zu
der Affäre nach der parlamentarischen Sommerpause vorlegen. (dpa)
„Das Gegröle hat gewonnen“
Nach dem Sieg von Frauke
Petry im Machtkampf gegen Bernd Lucke wenden
sich liberale Parteimitglieder mit Schrecken ab. Die
neue Parteichefin sagt, sie
will integrieren. Doch die
AfD rutscht nach rechts.
VON OLIVER HACH
ESSEN — „Gehen wir noch ein Bier
trinken?“ In der U-Bahn auf der
Fahrt zum Hauptbahnhof kommen
sich die Menschen nach diesem
denkwürdigen Tag noch einmal näher. Dicht gedrängt stehen sie beieinander, die zufriedenen AfD-Mitglieder mit den strahlenden Gesichtern ebenso wie die frustrierten mit
ihren Weckruf-Buttons an den
schweißnassen Hemden – und die
Journalisten, die das alles nun einordnen sollen, was sich auf dem
größten Mitgliederparteitag der jüngeren Geschichte zugetragen hat. Es
gibt noch viel zu diskutieren. In der
Essener Fußgängerzone schüttet ein
53-jähriger Akademiker aus Hamburg dann sein Herz aus. Er ist einer
von vielen, die heute ins Grübeln gekommen sind. „Wir wollten nicht
die einfachen Antworten, das populistische Gegröle“, sagt er. „Aber das
hat heute Abend gewonnen.“
Die Essener Grugahalle, sie wird
am Samstag Schauplatz des letzten
Gefechts zwischen den beiden gro-
ßen Rivalen in der Alternative für
Deutschland. Vor mehr als 3400
schwitzenden Parteimitgliedern liefern sich Bernd Lucke und Frauke
Petry im Kampf um den Parteivorsitz einen Schlagabtausch, bei dem
die 40-jährige Sächsin von Anfang
an die bessere Show abliefert.
Lucke versucht es in seiner Begrüßungsansprache mit Selbstkritik: „Statt parteiintern sachlich und
problemorientiert zu diskutieren,
ist uns die Sache entglitten.“ Aber er
wirbt zugleich auch für seine Weckruf-Initiative, die nicht ausgrenzen
wolle. Dafür erntet er Pfiffe und
Buhrufe, Sprechchöre skandieren
„Weckruf raus!“
Konrad Adam, neben Lucke und
Petry bis dahin noch gleichberechtigter dritter Bundessprecher, hat zuvor bereits unverblümt kund getan,
welchen Ausgang des Machtkampfs
er sich wünscht. „Der Selbstgerechte
hält sich gern für den guten Hirten
und alle anderen für die Schafe“, lästert er über Lucke. Er macht aber
auch schon mal klar, wo die Partei
künftig ihre inhaltlichen Schwerpunkte setzen wird: „Das Asylthema
hat das Eurothema eingeholt.“
Dass die Mehrheit im Saal genauso tickt, zeigt sich kurz darauf bei
einem Probelauf mit den elektronischen Abstimmgeräten. Auf die Frage, wo Deutschlands größtes Problem liege, antworten 29 Prozent der
Anwesenden mit „ungesteuerte Einwanderung“, nur 20 Prozent mit der
„Eurokrise“.
Luckes Mimik auf dem Podium
verrät ihn. Verbissen, fast bockig
schaut er zur Seite, als Frauke Petry
am Rednerpult für einen respektvollen Umgang miteinander wirbt und
ihn mehrmals freundschaftlich mit
„Bernd“ anspricht. Beide wissen: Es
ist hier nur Platz für einen – aber Petry lächelt dazu. Das wirkt souverän.
Einige werfen ihr allerdings einen Rechtsruck der Partei vor. Petry
wiederholt daher gebetsmühlenartig: „Ich kann keinen Rechtsruck erkennen.“ Das sei eine Scheindebatte,
es gebe keine inhaltlichen Differenzen. Abgrenzungsfragen gegen
rechts müssten auf Basis des noch zu
beschließenden Parteiprogramms
beantwortet werden. Sie sagt aber
auch dies: „Der Islam hat ein Staatsverständnis, das uns in Europa
fremd ist und das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist.“ Der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende
und Petry-Verbündete Marcus Pret-
zell setzt noch einen drauf: Er bezeichnet die AfD als „Pegida-Partei“.
Mitglieder aus Sachsen finden das
gut. Einer trägt ein T-Shirt mit dem
Spruch „Islamists not welcome“.
„Das Asylthema
hat das Eurothema
eingeholt.“
Konrad Adam Ex-Bundessprecher
Lucke ist nun auch inhaltlich in der
Defensive. Doch er versucht einen
letzten Angriff. Man habe niemals
beschlossen, eine „Pegida-Partei“ zu
sein, stellt er klar. Er warnt davor,
Millionen Muslime pauschal anzu-
Hat die bessere Show abgeliefert: Frauke Petry (l.) gewinnt den Kampf um
den AfD-Parteivorsitz gegen Bernd Lucke (r.).
FOTO: WOLFGANG RATTAY/REUTERS
greifen. „Wollen wir einen Teil der
Bevölkerung bewusst ausgrenzen?“
ruft er in den Saal. Pfiffe und Buhrufe sind die Antwort. Schließlich
wirbt er dafür, das Flüchtlingselend
direkt im Nahen Osten zu bekämpfen. „Die arabischen Staaten schaffen das nicht, wenn nicht die reichen Staaten der Welt das unterstützen.“ Auch diese Ausführungen sind
von Tumulten überlagert. Spätestens jetzt dürfte Lucke begriffen haben, dass er nicht mehr zu dieser Partei passt.
Nach neun Stunden steht das Ergebnis fest: 60 Prozent stimmen für
Petry als alleinige Bundesvorsitzende, 38,1 Prozent für Lucke. Der packt
seine Aktentasche und verlässt das
Podium, noch während Petry ihre
Dankesansprache hält. Vor der Bühne wird der gestürzte Parteichef von
Journalisten umringt. Er sei enttäuscht, erklärt er. Ob er mit dem
Weckruf eine neue Partei gründen
wird? „Ich mache keine Schnellschüsse.“ Auf die Frage, ob die AfD
nun eine Anti-Islam-Partei wird, antwortet er: „Ja, das befürchte ich.“
Es ist dunkel geworden in Essen.
Der AfD-Mann aus Hamburg und
der Journalist haben ihr zweites Bier
geleert, bei Twitter grüßt man inzwischen mit „Petry heil“. „Ich bin
raus, am Montag kündige ich meine
Mitgliedschaft“, sagt der Hamburger. In seiner Stadt, so schätzt er, werde sicher die Hälfte der AfD-Mitglieder nun die Partei verlassen. Er selbst
will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen – nach dem, was er heute
gesehen habe, sei ihm das unangenehm. „Das ist mir zu braun.“
Menschenretter im Mittelmeer
Ein schwieriger Einsatz:
Die deutsche Marine rettet
tausende Flüchtlinge aus
Syrien und Afrika. Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen macht sich
vor Ort ein Bild davon.
VON SABINE SIEBOLD
(verantwortlich für den Anzeigenteil)
National: Alexander Arnold
Regional: Steffen Schulle
Leiter Lesermarkt: Arne Stuck
Der in der Edathy-Affäre unter
Druck geratene und erkrankte SPDBundestagsabgeordnete
Michael
Hartmann will wieder arbeiten.
SPD-Kreise in Berlin bestätigten gestern einen entsprechenden Bericht
der „Welt“. Es hieß: „Er ist noch bis
zum 10. Juli krankgeschrieben. Es
gibt aber keine Folgekrankschreibung.“ Somit werde der Mainzer Abgeordnete dann seine Arbeit wieder
aufnehmen. „An einen Mandatsverzicht ist nicht gedacht“, hieß es.
Hartmann ist seit Februar krankgeschrieben. Details dazu nannte er
nicht. Dem Bundestagsuntersuchungsausschuss zu der Edathy-Affäre stand der 52-Jährige nicht mehr
CATANIA — Das Achterdeck der Fregatte „Schleswig-Holstein“ glüht in
der sengenden Sonne, ein paar Hundert Meter entfernt verschwimmt
das Häusermeer von Catania im
Dunst. Vor ein paar Tagen lagerten
hier an Bord noch Hunderte Flüchtlinge unter einem Zeltdach, jetzt
zeugen davon nur noch zwei DixiToiletten an der Reling, ein selbst gebautes Pissoir und zwei Handwaschbrunnen. Rund 1600 Menschen hat
die Besatzung der „Schleswig-Holstein“ in den vergangenen Wochen
aus dem Mittelmeer geholt. Nun
liegt das Kriegsschiff vor der sizilianischen Hafenstadt Catania. Bevor
es wieder Richtung libysche Küste
startet, präsentierten die Soldaten
Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen (CDU) noch ihre Arbeit.
Sobald ein Flüchtlingsboot in
Sicht ist, geht es den Helfern primär
darum, eine Panik und ein Kentern
der oft kaum seetüchtigen Gefährte
zu verhindern. „Wir fahren immer
mit zwei Speedbooten raus und haben einen Sprachmittler dabei, der
die Menschen beruhigt“, berichtet
ein Oberstabsgefreiter.
Etwa 60 der 200 Soldaten der
„Schleswig-Holstein“ kümmern sich
um die Rettung und Betreuung der
Flüchtlinge, die nach ein bis zwei Tagen in Italien an Land gebracht oder
einem anderen Schiff übergeben
werden. Gemeinsam mit dem Versorgungsschiff „Werra“ ist die Fregatte rund 50 Kilometer entfernt
von der libyschen Küste im Einsatz,
wo derzeit besonders viele Flüchtlingsboote unterwegs sind. Seit Anfang Mai hat die Bundeswehr knapp
5700 Menschen aus Seenot gerettet.
An Bord werden die Flüchtlinge
auf Waffen und Handys durchsucht,
dann registriert und fotografiert. Alles, was zur Anschlagsgefahr werden könnte, wird ihnen abgenom-
Wissbegierig: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) lässt
sich auf der Fregatte „Schleswig-Holstein“ von Fregattenkapitän Marc
Metzger das Prozedere erklären.
FOTO: SOEREN STACHE/DPA
men und bei der Ankunft in Italien
wieder ausgehändigt. Dann geht es
weiter zur Untersuchung ins Notlazarett. „Alle, die hier ankommen,
sind dehydriert und hungrig“, berichtet ein Oberfeldarzt. Viele hätten Krätze, andere litten an Durchfall oder Erbrechen. Damit sich niemand ansteckt, tragen die Soldaten
kunststoffbeschichtete
Anzüge,
Schutzbrillen, Mundschutz, dazu
zwei Paar Gummihandschuhe übereinander und Überschuhe. Ein paar
Meter weiter erwartet die Flüchtlinge dann die restliche Erstversorgung: Wasser und Brötchen.
Der Feldjäger beschreibt den Einsatz als psychisch und physisch anstrengend, aber sinnvoll. „Aber was
würde denn mit den Leuten geschehen, wenn wir sie nicht aufnehmen
würden?“, fragt der 29-Jährige. Viele
der Flüchtlinge wüssten gar nicht,
worauf sie sich mit der Überfahrt
einließen. Dabei unterschieden sich
die Flüchtlinge stark nach ihrer Herkunft. „Somalis und Eritreer kommen mit dem an, was sie am Leib tragen“, sagt der Soldat. „Die Syrer dage-
gen bringen Tablets und Handys mit
und haben Gepäck dabei.“
Seit einigen Tagen unterstehen
die „Schleswig-Holstein“ und die
„Werra“ dem neuen, von Italien geführten EU-Einsatz, der auch die
Schlepperkriminalität bekämpfen
soll. Die Seenotrettung gehört jedoch weiter wesentlich zum Auftrag
der rund 300 deutschen Soldaten.
Auch Großbritannien ist mit einem
Schiff beteiligt. Die Wurzeln der
Flüchtlingskrise – Armut und Bürgerkriege in den Herkunftsländern –
lassen sich durch den Einsatz nicht
lösen. „Das, was die deutsche Marine
im Verbund mit anderen im Augenblick leistet, ist, dass sie vor allem
der Politik Zeit verschafft – nämlich
Zeit, um die wichtigen politischen
Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind zum Beispiel in Libyen“, so von der Leyen in Catania. (rtr)
EIN VIDEO über den Besuch
der Ministerin können Sie
sehen, wenn Sie den Code mit
dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/Catania
POLITIK
Montag, 6. Juli 2015
NACHRICHTEN
INVESTITIONEN
Freie Presse
Für Athen wird es noch schwerer Nichts
KOMMENTAR
gelöst
Rechnungshof rügt
Griechenlands Premier
Zustand der Straßen Alexis Tsipras hofft auf
BERLIN — Der Bundesrechnungshof
hat die Regierung aufgefordert,
mehr Geld in die Sanierung der Straßen zu investieren. Deren Zustand
sei besorgniserregend, sagte Rechnungshof-Präsident Kay Scheller.
„Für die kommenden Jahre sollte der
Bund deutlich mehr Mittel in den
Erhalt der Straßen investieren als
bislang vorgesehen.“ Das Verkehrsministerium verwies auf einen Investitionsplan von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Die
Mittel für die Infrastruktur würden
in den kommenden drei Jahren
schrittweise von 10,5 Milliarden
Euro auf rund 14 Milliarden Euro
jährlich erhöht, sagte eine Sprecherin. (dpa)
RADIOAKTIVITÄT
Strahlenmesswerte
am Akw Temelin
TEMELIN — Nach der Messung gering-
fügig erhöhter Strahlenwerte im
tschechischen Atomkraftwerk Temelin arbeiten Techniker an der Behebung des Problems. „Derzeit findet die Dekontamination dieses Bereichs statt“, sagte Akw-Sprecher
Marek Svitak am Samstag. Umweltschützer sprachen von einem relativ
großen Problem für den Betreiber.
Ursache für die erhöhten Messwerte
sei ein Problem mit dem Dampferzeuger von Block II gewesen, das Ende Juni entdeckt worden war. (dpa)
5
VON DETLEF DREWES
[email protected]
einen schnellen Deal mit
den Geldgebern. Das Referendum hat seine Position zwar gestärkt, aber
macht die Dinge nicht einfacher – im Gegenteil.
D
ieses Referendum hat
nichts gebracht. Nicht ein
Problem wurde gelöst, die
Banken werden heute ebenso geschlossen bleiben wie noch am Freitag. Was auch immer nun an Gesprächen mit den Geldgebern
Athens ansteht, dürfte noch schwieriger werden, weil Premier Tsipras
mit gewachsenem Selbstbewusstsein ablehnen kann, was diese an Reformen einfordern.
Das widerspricht nicht nur dem
gesunden Menschenverstand, sondern auch den europäischen Verträgen. Als die Rettungsschirme über
den Hellenen aufgespannt wurden,
wollte man genau diese Situation
vermeiden: die Selbstbedienung eines maroden Staates an den Krisenkassen der Union ohne Änderung
der eigenen Politik, den schleichenden Einstieg in einen europäischen
Finanzausgleich von Nord nach Süd.
Das wird nicht funktionieren, weil
die Krise alle strapaziert hat und die
Mitgliedstaaten deshalb Rückversicherungen einbauen mussten, mit
denen die nationalen Parlamente
die eigenen Regierungen von allzu
leichtfertigen Zusagen in Brüssel abhalten können. Tsipras hat seine
Wähler getäuscht: Die Gespräche
mit den Geldgebern werden jetzt
nicht einfacher, sondern schwerer.
Vielleicht sogar unmöglich.
VON DETLEF DREWES
ATHEN/BRÜSSEL — Jean-Claude
Juncker war der Erste, der ahnte, dass
dieser Sonntag anders ausgehen
dürfte als von der EU erhofft. Schon
vor dem Ende des griechischen Referendums gestern Abend bemühte
sich der Kommissionspräsident,
wieder Brücken nach Athen zu
schlagen: „Ich verspreche, jedes Ergebnis zu respektieren – ob es ein Ja
oder ein Nein ist.“ Dabei hatte nicht
nur Juncker noch am Freitag betont,
dass sich die „griechische Position
mit einem Nein dramatisch verschlechtern würde.“
Nicht nur in Brüssel steht man
heute vor der Herausforderung, die
heftigen Wahlkampf-Parolen wieder einzusammeln, um die Grundlagen für neue Gespräche zu schaffen.
Noch ist offen, wer auf welchen Ebenen wann welche Initiativen ergreifen könnte. Im Laufe des Vormittags
tagen die Euro-Staaten zunächst auf
der Ebene der Fachbeamten. Eine Besprechung der Finanzminister im
FOTO: KAY NIETFELD/DPA
Griechenlands Premier Alexis Tsipras scheint sich seiner Sache sicher.
Rahmen der Eurogruppe erscheint
wahrscheinlich. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wird der
Rat über eine mögliche Ausweitung
des Ela-Notprogramms beraten (bisher wurden den hellenischen Banken 90 Milliarden gewährt), damit
die Banken vielleicht schon morgen
wieder öffnen können.
Noch gestern Abend telefonierte
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit
Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande, um über die nächsten
Schritte zu beraten. Dabei sprachen
sich beide für einen Sondergipfel
mit den übrigen Staats- und Regierungschefs des Euro-Raums für morgen aus. Denn obwohl die Griechen
so überraschend deutlich Nein zu
den Forderungen der Geldgeber ge-
sagt haben und dabei genau genommen einen Reformkatalog ablehnten, der gar nicht mehr auf dem
Tisch liegt, steht die Zusage der Euro-Familie, Athen im Euro zu halten.
Zwar empfinden in Brüssel alle
an diesem Abend, was der CSU-Europa-Abgeordnete Markus Ferber
gegenüber „Freie Presse“ so ausdrückt: „Die Griechen haben heute
die ausgestreckte helfende Hand Europas ausgeschlagen. Mit dem Nein
ist es schwerer geworden, eine Lösung für Griechenland zu finden.“
Das stimmt, nicht nur politisch, sondern eben auch vertragsrechtlich.
Nach dem Ende des zweiten Hilfsprogramms wäre jeder nächste
Schritt ein drittes Hilfspaket, für das
es nicht nur in Deutschland wenig
Bereitschaft gibt. Ein solcher Beschluss liegt auch nicht allein in der
Macht der Staats- und Regierungschefs. Dazu sind Mandate der nationalen Parlamente nötig. Und dort
hat Griechenland alle Sympathien
und jedes Vertrauen verspielt.
Woher Premierminister Alexis
Tsipras und sein Finanzminister
Gianis Varoufakis deshalb den Optimismus nehmen, dass „ein Deal mit
den Geldgebern innerhalb von 48
Stunden möglich“ wäre (zunächst
hatte er sogar von 24 Stunden gesprochen), ist nicht ersichtlich. Abgesehen vom IWF unterstützt keine
Seite die Forderung nach einem
Schuldenschnitt. Genau den aber
hat sich Premier Tsipras auf die Fahnen geschrieben.
A N ZE I G E
Kita-Pläne: Union wenig
begeistert bis ablehnend
BERLIN — Die Pläne von Bundesfami-
lienministerin Manuela Schwesig
(SPD, die Kinderbetreuung in den
Abend- und Nachtstunden auszubauen, stoßen in der Union auf Zurückhaltung.
Der familienpolitische Sprecher
der Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU), begrüßte die Ankündigung grundsätzlich, betonte aber,
dass es sich um ein Angebot für
Menschen „in besonderen schwieri-
gen beruflichen Ausnahmefällen“
handeln sollte. „Wir wollen nicht,
dass Kinder regelmäßig zum Beispiel nachts in der Kita betreut werden. Insoweit werden wir sehr auf
die Umsetzung achten.“ Die stärkere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
habe auch „ihre Grenzen“. Bei der
CSU gab es Ablehnung. Generalsekretär Andreas Scheuer sagte: „Staatlich verordnete 24-Stunden-Kitas –
da schütteln alle den Kopf.“ (fp/dpa)
Neue Gewalt in
Ukraine befürchtet
Ein von Kanzlerin Angela
Merkel mitausgehandeltes
Abkommen sieht den
Rückzug schwerer Waffen
in der Ostukraine vor.
Trotzdem steigt die Spannung wieder. Erneut gibt
es Tote im Donbass.
VON ANDREAS STEIN
UND WOLFGANG JUNG
KIEW/BERLIN — In der umkämpften
Ostukraine hat die Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE) mit Nachdruck vor
einer stetigen Verschlechterung der
Lage gewarnt. Entlang der Front hätten Beobachter schweres Kriegsgerät wie Panzer und Haubitzen gesehen, zu deren Abzug sich die Konfliktparteien schon im Februar verpflichtet hätten, sagte der Vizechef
der OSZE-Mission, Alexander Hug,
in Mariupol am Asowschen Meer. In
der vergangenen Woche habe sich
die Lage deutlich verschlechtert. Der
Schweizer rief die Armee und die
prorussischen Separatisten auf, die
Waffen sofort abzuziehen.
Die Bundeswehr wird sich in diesem Sommer wieder an zwei Manövern in der Ukraine beteiligen. Es sei
beabsichtigt, mit „Einzelpersonal“
an der Landstreitkräfte-Übung „Rapid Trident“ und am Marinemanöver „Sea Breeze“ teilzunehmen, erklärte das Auswärtige Amt auf eine
Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. An den Manövern nahm die
Bundeswehr trotz des Krieges in der
Ostukraine schon im vergangenen
Jahr teil. Russland protestierte damals gegen die Übungen.
Im Konfliktgebiet geht das Sterben weiter. Die Regierungseinheiten
beklagten mindestens fünf Tote und
zehn Verletzte innerhalb von 24
Stunden. Die Soldaten seien durch
eine Mine in der Siedlung Donezky
ums Leben gekommen, sagte der
Sprecher des Präsidialamts, Alexander Motusjanik, gestern in Kiew. Bei
Verstößen gegen die Waffenruhe seien im Luhansker Gebiet mindestens
zwei Zivilisten verletzt worden. Die
Aufständischen warfen ihrerseits
dem Militär vor, gegen die Feuerpause zu verstoßen.
Der ukrainische Präsident Petro
Poroschenko sagte, die Führung in
Kiew werde kein Stück Land verloren geben. „Wir sind für Frieden.
Aber nicht für einen Frieden um jeden Preis“, meinte der Staatschef. Eine politische Regelung des Konflikts
habe aber klare Priorität. Hug zufolge haben sich die Aufständischen
aus der lange umkämpften Stadt
Schyrokyne zurückgezogen. Der Ort
sei vermint. Hug will heute die Separatistenregion Luhansk und dann
Kiew besuchen. (dpa)
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6 Freie Presse
NACHRICHTEN
WIRTSCHAFT
Montag, 6. Juli 2015
Lkw-Maut: Toll Collect kann auf Zusatzgeschäft hoffen
BÖRSENWOCHE
Blick
nach China
STROMPREISE
RWE baut
Konzern um
VON KLAUS-DIETER OEHLER
ESSEN/BERLIN — Die massiv gefalle-
nen Gewinne aus der Stromerzeugung zwingen Deutschlands zweitgrößten Energieversorger RWE zu
einem weitreichenden internen
Umbau. Der Aufsichtsrat habe
schon vor längerer Zeit den Vorstand mit einem entsprechenden
Konzept beauftragt, sagte eine Konzernsprecherin am Wochenende auf
Anfrage. Ein Abbau von Personal
stehe jedoch nicht im Fokus, betonte
RWE – es gehe in erster Linie um
einfachere Strukturen. Ein Vorstandspapier wird am 10. August bei
einer Aufsichtsratssitzung behandelt, wie aus Unternehmenskreisen
bestätigt wurde. Die „Rheinische
Post“ hatte berichtet, bei den Essenern sollten Töchter zusammengelegt oder mit dem Mutterkonzern
verschmolzen werden. (dpa)
D
Der aktuelle Betreiber des Lkw-Mautsystems,
TENGELMANN
Edeka will 2100
neue Jobs schaffen
Toll Collect (im Foto Messbrücken auf der Autobahn), hat nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums gute Chancen auf den Zuschlag auch für das ausgebaute Netz nach 2018.
Wie die „Frankfurter Rundschau“ und der „Spie-
gel“ berichteten, nimmt das Ressort von Alexander Dobrindt (CSU) dabei vor allem einen reibungslosen Weiterbetrieb der bestehenden
Technik in den Blick. Bisher war klar, dass das
Mautsystem auf deutschen Autobahnen und
Fernstraßen bis Ende August 2018 von Toll Col-
lect – einem Konsortium der Konzerne Daimler
und Telekom – weiterbetrieben wird. Nun dürfte Toll Collect den Berichten zufolge später
auch beim Ausbau des Systems auf alle Bundesstraßen zum Zuge kommen und MilliardeneinFOTO: JAN WOITAS/DPA
nahmen generieren.
HAMBURG/BERLIN — Edeka-Chef Mar-
kus Mosa will bei einer möglichen
Übernahme des angeschlagenen
Wettbewerbers Kaiser’s Tengelmann bis zu 2100 neue Arbeitsplätze schaffen. Das schreibt der Manager in einem Brief an die Betriebsratsvorsitzende von Kaiser’s Tengelmann, Janetta Jöckertitz Mosa gibt
demnach zudem eine Jobgarantie
für alle 16.000 Mitarbeiter. „In den
nächsten Jahren wollen und werden
wir diese weiter erhöhen.“ (dpa)
EINZELHANDEL
Verdi setzt
weiterhin auf Streiks
LEIPZIG/STUTTGART — Die
Gewerkschaft Verdi setzt im Tarifkonflikt
im Einzelhandel weiterhin auf
Streiks. In Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen legten am Samstag
erneut Beschäftigte die Arbeit nieder. Ausstände gab es in mehreren
Städten – etwa in Gera und Zeitz bei
Kaufland, wie Verdi mitteilte. Am
15. Juli gehen die Verhandlungen
weiter. Verdi fordert unter anderem
eine Erhöhung des Stundenlohnes
um einen Euro. Die Arbeitgeber böten dagegen nur ein Plus von rund
21 Cent, hieß es. In Baden-Württemberg treffen sich Vertreter beider Seiten bereits am Donnerstag zu weiteren Gesprächen. Gelingt dort eine
Einigung, könnten sich andere Länder an den Vorgaben orientieren. (dpa)
UNTERNEHMEN
Bank erwartet Welle
von Übernahmen
FRANKFURT (MAIN) — Nach Progno-
sen der Deutschen Bank ist künftig
vermehrt mit Übernahmen deutscher Firmen durch Investoren aus
dem Mittleren Osten und aus China
zu rechnen. „Noch nie war das Interesse an Europa so groß“, befand der
Investmentbanker Karl-Georg Altenburg, Co-Chef des Bereichs „Corporate Finance“ der Bank für Europa, in der „Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung“. „In großer Zahl
richtig konkret“ werfe vor allem
China ein Auge auf mögliche Kandidaten. (dpa)
Mitarbeiterbindung: Nicht nur
das Gehalt entscheidet
Mit Geld und Kindergartenplatz ist es längst nicht
mehr getan. Doch Konzepte für neue Wege sind
bislang noch Mangelware
in der Wirtschaft.
VON RAMONA NAGEL
CHEMNITZ — Was macht einen guten
Arbeitgeber aus? Ist es übertarifliche
Entlohnung, flexible Arbeitszeit, ein
Betriebskindergarten, die Massage
am Arbeitsplatz oder der firmeneigene Meditationsraum? Nach den
Worten von Matthias Malessa ist es
ein Kompendium an Entwicklungsmöglichkeiten, die Mitarbeiter an
ein Unternehmen bindet. Wurde
lange Zeit zumeist ein Arbeitsplatz
mit guten Verdienstmöglichkeiten
gesucht, so haben sich die Anforderungen mittlerweile gewandelt.
„Menschen wollen ihren Lebensentwurf verwirklichen und sie suchen
sich dafür die besten Partner aus“,
sagte der Unternehmensberater vor
Unternehmern am Institut für Mittelstandskooperation
Mittweida
(Mikomi).
Dabei biete die demografische
Entwicklung in Deutschland und
Europa den Talenten gute Chancen,
ihre Lebensvorstellungen zu realisieren. Malessas bester Partner war
27 Jahre lang der Sportartikelgigant
Adidas, acht Jahre war er Personalchef der Adidas-Gruppe mit Sitz in
Herzogenaurach (Bayern) und damit für die globale Personalentwick-
lung des Unternehmens verantwortlich. Um sich „noch einmal zu
zu erfinden“, hat er auf eigenem
Wunsch Adidas 2014 verlassen und
ist seit Anfang dieses Jahres selbstständig
In seiner Zeit bei Adidas hat Malessa selbst miterlebt, wie der demografische Wandel die Arbeitswelt
verändert. „In der Krise 2008/09 haben wir versucht, die Mitarbeiter zu
halten“, blickt er zurück. Denn gut
ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Sie zu gewinnen und
vor allem langfristig zu halten, ist eine grundlegende Unternehmensaufgabe.
onale Beratungsfirmen leisten richtig gute Arbeit und gehen auf die
Probleme der Firmen ein“, sagte
IHK-Personalcoach
Christina
Günther.
Der Elektronikdienstleister IMM
in Mittweida verfügt seit Jahren
über ein solches Konzept. Doch das
Lebensumfeld der 200 fest angestellten Mitarbeiter hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Stand
lange Zeit die Kinderbetreuung im
Ressourcen in der Belegschaft
Auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind jedoch noch viele Firmen
nach außen fokussiert. Sie machen
sich oft nicht die Mühe, herauszufinden, welche Talente in der Belegschaft schlummern und wie sie Mitarbeiter gezielt entwickeln sowie
bei der Selbstverwirklichung unterstützen können. „Das sind klare
Führungsfehler mit Einbußen für
das Unternehmen“, meint Malessa.
Laut der Deutschen Gesellschaft für
Personalführung ist professionelle
Mitarbeiterbindung in der deutschen Wirtschaft noch immer die
Ausnahme. Demnach verfügen nur
etwa fünf Prozent der Firmen über
ein schriftlich fixiertes strategisches
Konzept. Die IHK Chemnitz weiß allerdings, dass seit einiger Zeit bei
den mittelständischen Firmen Beratung zu Personalmanagement sehr
gefragt ist. Unterstützung kommt
dabei aus der Region. „Kleinere regi-
FOTO: KAI SCHMIDT
Matthias
Malessa
Personal-Experte
Fokus, so sind jetzt auch flexible Lösungen für die Pflege von Angehörigen oder einen gleitenden Übergang
in die Rente gefragt. Deshalb wird
das Konzept angepasst. „Wir können
aber nicht mehr mit der Gießkanne
verteilen und immer noch etwas
draufpacken, müssen stattdessen
stärker hinterfragen und konzentrieren“, sagte Firmenchef Detlev
Müller.
Betriebsklima muss stimmen
In Planung sei dabei unter anderem
ein Lebenszeitarbeitskonto. Dort
sammeln Mitarbeiter Überstunden
an und können sie für eine längere
Auszeit aus dem Job, eine Bildungsauszeit oder einen früheren Eintritt
in die Rente nutzen. Neben gut ausgebildeten Mitarbeitern sind laut
Müller Netzwerke mit starken Partnern unerlässlich.
„Am Ende gewinnt das Unternehmen, das seine Mitarbeiter zu
Markenbotschaftern macht, die wiederum neues Personal begeistern“,
ist Malessa überzeugt. „Mundpropaganda ist die beste Werbung.“ Bei
Adidas ist das so. Der Sportartikelhersteller gehört weltweit zu den 50
beliebtesten Arbeitgebern, bundesweit platziert er sich regelmäßig unter den Top zehn.
„Das Betriebsklima muss stimmen“, sagte Michael Bauer. Gemeinsam mit seinem Bruder Gert führt er
den Damastspezialisten Curt Bauer
in Aue. Es gibt viele Maßnahmen für
die Mitarbeitergewinnung und -bindung. Ein langfristiges Konzept
fehlt allerdings. Dabei hatte das Unternehmen mit 130 Mitarbeitern
und zwölf Auszubildenden bisher –
anders als viele regionale Textilfirmen – keine Probleme bei der Nachwuchssuche. Bei Ausbildungsmessen, Betriebsbesichtigungen, dem
Tag der offenen Tür und vielen anderen Gelegenheiten ist es bisher gelungen, junge Leute zu begeistern.
Haben diese erst einmal ihre Ausbildung begonnen, werden sie bei Leistungsproblemen unterstützt und
haben in jeder Abteilung einen
Lehrbeauftragen als Ansprechpartner für ihre Anliegen.
Nach den Erfahrungen der Geschäftsleitung ist es allerdings nicht
so einfach, die jungen Mitarbeiter zu
Markenbotschaftern zu machen.
„Während erfahrene Mitarbeiter
stolz auf ihren Job und die Erzeugnisse sind und über ihren Betrieb
sprechen, ist es mit der Identifikation der Jugend schwierig“, meint
Bauer.
Poststreik endet heute Nacht
BÖRSE CHINA
ARBEITSZEITEN
Vapiano soll
manipuliert haben
BONN — Die Restaurantkette Vapiano will Vorwürfen nachgehen, dass
in einigen Betrieben Arbeitszeitangaben von Beschäftigten zu deren
Lasten manipuliert wurden. Die
„Welt am Sonntag“ hatte berichtet,
geleistete Arbeitsstunden – auch
von Auszubildenden – seien nach
Informationen ehemaliger Mitarbeiter nachträglich am Computer
kleingerechnet worden. Dadurch
habe man den Gewinn der jeweiligen Filiale höher getrieben in der Erwartung, dass die Mitarbeiter das
nicht bemerken. (dpa)
Nach vierwöchigem Dauerausstand gibt es einen
Tarifabschluss bei der Post.
Doch auch die umstrittenen Paket-Gesellschaften
bleiben bestehen.
VON ROLF SCHRAA
BAD NEUENAHR/BONN — Nach vier-
wöchigem Dauerstreik gibt es einen
Tarifabschluss bei der Post. Dies teilten das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi gestern Abend in
Bad Neuenahr (Rheinland-Pfalz)
mit. Der Poststreik soll in der Nacht
von heute auf morgen um 24 Uhr
enden. Die rund 140.000 Beschäftigten erhalten der Einigung zufolge
zum 1. Oktober 2015 eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie zum 1.
Oktober 2016 zwei Prozent und zum
1. Oktober 2017 noch einmal 1,7
Prozent mehr Geld.
„Wir konnten ein Gesamtpaket
vereinbaren, das unseren Mitarbeitern Sicherheit und Perspektive bietet sowie gleichzeitig künftiges
Wachstum ermöglicht“, sagte PostPersonalchefin Melanie Kreis. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea
Kocsis nannte den Abschluss ein
„umfassendes Sicherungspaket für
die Beschäftigten“. Jetzt sollten jetzt
Andrea Kocsis
Verdi-Verhandlungsführerin
FOTO: BERND VON JUTRCZENKA/DPA
alle Kollegen bei der Post wieder aufeinander zugehen, riet Postvorstand
Jürgen Gerdes. Die von der Post zum
Jahresbeginn ausgegründeten Paketgesellschaften mit schlechterer
Bezahlung werden nicht aufgelöst
oder in den Post-Haustarifvertrag
aufgenommen. Die Post verpflichtet
sich aber, ihre aktuell im Unternehmen arbeitenden Paketzusteller
beim Mutterkonzern zu behalten.
ie Wettbüros sind geschlossen, die Entscheidung ist
gefallen. Wenn heute Morgen die Börsenhändler ihre Arbeit
aufnehmen, werden sie wissen, wie
sich die griechische Bevölkerung
entschieden hat. Sie werden auch
schon wissen, wie ihre Kolleginnen
und Kollegen an den asiatischen
Börsen auf das Abstimmungsergebnis reagiert haben. Und dann werden sie das tun, was sie nun schon
seit Wochen, eher schon seit Monaten tun, handeln in unsicheren Zeiten.
Panik oder Chaos ist wegen der
Griechenfrage wohl nicht zu erwarten, das hat der vergangene Montag
nach dem Abbruch der Gespräche
zwischen der Eurogruppe und der
Athener Regierung gezeigt. Im
Grunde seien die verschiedenen Szenarien für Griechenland bereits in
den Kursen enthalten, sagt ein
Händler nüchtern. Auf jeweils zwei
bis vier Prozent wird das Ausschlagspotential für den Dax taxiert, entweder nach oben bei einem Ja der Griechen, oder nach unten bei einem
Nein. Die Unsicherheit werde dennoch bleiben, denn mit der Abstimmung seien die Probleme des Landes
ja nicht automatisch gelöst. Einen
nächsten Knackpunkt an den Börsen werde es erst geben, wenn sich
die Gefahr erhöhen würde, dass andere Euroländer einen ähnlichen
Kurs einschlagen wie die Regierung
in Athen.
Also werden sicher viele Anlageprofis den Blick über Europa und
Griechenland hinaus richten. Dabei
dürfe man China nicht übersehen,
mahnen die Experten der Landesbank von Hessen und Thüringen.
Seit dem Kurshoch im Juni hat der
Shanghai Composite-Index, quasi
das chinesische Pendant zum Dax,
binnen weniger Wochen rund 27
Prozent eingebüßt. „Nun scheint
sich zu rächen, dass sehr viele unerfahrene Anleger Aktien auf Kredit
kauften und die Notierungen in
schwindelerregende Höhen trieben“, schreiben die Helaba-Volkswirte. Das erinnert doch sehr an die Erfahrungen, die deutsche Privatanleger zu Zeiten des Neuen Marktes gemacht haben.
Es ist noch nicht absehbar, wie
die chinesische Regierung auf das
abgeschwächte Wirtschaftswachstum reagieren wird – und welche
Auswirkungen das auf die Aktienmärkte dort hat.
Eine andere wichtige Rolle spielt
an den Kapitalmärkten das Thema
US-Wirtschaft und der mögliche
Zeitpunkt einer Zinserhöhung
durch die amerikanische Notenbank. Zum Monatsanfang warten
Anleger auf neue Hinweise, wie es
um das Wachstum in der weltgrößten Volkswirtschaft bestellt ist. Im
Fokus steht heute der ISM-Index außerhalb des verarbeitenden Gewerbes. Am Mittwochabend gibt die Fed
Einblick in die Protokolle ihrer vergangenen Sitzung. Dann startet mit
den Quartalszahlen des Aluminiumriesen Alcoa die Bilanzsaison für
die ersten zwei Quartale in den USA.
Laut Verdi sind das rund 7650 Menschen. Damit können nur neu eingestellte Beschäftigte in die ausgegründeten Paket-Gesellschaften kommen. Der Kündigungsschutz für die
Beschäftigten bei der Post wird um
vier Jahre bis Ende 2019 verlängert.
Die Tarifparteien haben zudem vereinbart, dass eine Vergabe von Briefoder kombinierter Brief- und Paketzustellung an Fremdfirmen ist bis
Ende 2018 ausgeschlossen ist. (dpa)
EIN VIDEO über die Deutsche Post können Sie sehen,
wenn Sie diesen Code mit
dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/post0607
Händler wollen mit
Milliarden stützen
SHANGHAI — Mit Milliardensummen
wollen Chinas führende Börsenhändler den Kurssturz am Aktienmarkt der Volksrepublik aufhalten.
Die 21 größten Broker des Landes gaben an, umgerechnet mindestens
17,6 Milliarden Euro in Wertpapiere
zu investieren, wie die staatliche
Nachrichtenagentur Xinhua am
Samstag (Ortszeit) berichtete. Zudem versprachen sie, keine Aktien
mehr zu verkaufen, bis sich der
Shanghaier Leitindex auf über 4500
Punkte erholt habe. Angesichts der
Talfahrt an Chinas Börsen schoben
28 örtliche Unternehmen ihren in
Shanghai und Shenzhen geplanten
Börsengang auf. (dpa)
KULTUR
Montag, 6. Juli 2015
Freie Presse
Maßstab der Legenden
NACHRICHTEN
BACHMANN-PREIS
Charmante
Chansons
mit koketten
Texten
Nora Gomringer
gewinnt Wettlesen
KLAGENFURT — Der diesjährige Inge-
borg-Bachmann-Preis geht an die
35-jährige Nora Gomringer. Die Jury
im
österreichischen Klagenfurt
zeichnete die in
Neunkirchen an
der Saar geborene
Autorin gestern für
einen Text über einen tragischen Vorfall aus. Der Text
handelt von der Recherche einer Autorin namens Nora Bossong, die in
einem Hochhaus Bewohner zum
Tod eines 13-Jährigen befragt, der
von einem Balkon im fünften Stock
gestürzt ist. Der Preis ist mit 25.000
Euro dotiert. An den 39. Tagen der
deutschsprachigen Literatur hatten
insgesamt 14 Autoren teilgenommen. Der Preis ist nach der österreichischen Autorin Ingeborg Bachmann (1926–1973) benannt. (dpa)
FOTO: GERT EGGENBERGER/DPA
Annett Louisan bezirzte
das Chemnitzer Publikum
auf dem Theaterplatz
VON JOHANNA EISNER
GRATEFUL DEAD
Letztes Konzert der
Kultband zu sehen
FRANCISCO/DRESDEN — US-Fans
rissen sich in diesem Sommer um
die Tickets von Grateful Dead – für
die drei letzten Konzerte der legendären Hippie-Band. Die Truppe hatte sich vor rund 20 Jahren aufgelöst,
nachdem ihr Star-Frontman Jerry
Garcia nach langer Drogenabhängigkeit gestorben war. Doch zum 50.
Jubiläum gaben die Altrocker wieder einige wenige Konzerte. Gestern
traten sie in Chicago zum allerletzten Mal auf. Das Konzert wird heute
in 20 deutsche Kinos übertragen.
19.30 Uhr wird es auch im Rundkino
in Dresden gezeigt. (dpa/fp)
SAN
Marcus Bischoff von der Band Heaven Shall Burn aus Thüringen beim With Full Force.
Das With-Full-ForceFestival macht 27.000 Fans
drei Tage lang mit dem
besten Hartklang des Hier
und Jetzt glücklich.
VON TIM HOFMANN
CLUES O
Paul-Lincke-Ring
für Sänger
GOSLAR — Clueso hat den Paul-Lin-
FOTO: JENS KALAENE/DPA
cke-Ring 2015 der Stadt Goslar erhalten. Der Erfurter Sänger, Komponist und Produzent
nahm die Auszeichnung am Freitagabend entgegen.
Der Paul-LinckeRing erinnert an
den Komponisten
Paul Lincke („Berliner Luft“), der seinen Lebensabend im Harz verbracht
hatte und 1946 in Goslar-Hahnenklee beigesetzt wurde. Die Auszeichnung wird seit 1955 alle zwei Jahre
an Künstler verliehen, die sich um
die deutsche Unterhaltungsmusik
verdient gemacht haben. Frühere
Preisträger waren u. a. Udo Jürgens,
Peter Maffay, Udo Lindenberg. (dpa)
ROITZSCHJORA — Mit dem Gestern ist
es immer so eine Sache: Man benötigt eine gewisse Art von Respekt,
Demut vielleicht sogar, um seinen
Wurzel-Wert zu verinnerlichen.
Was naturgemäß schwerfällt, wenn
man gerade den Rausch des Hier
und Jetzt, die Magie des Augenblicks
fühlt. Spürt, wie man mit dem Status quo scheinbar auf dem Zeitstrahl
in die Zukunft gleitet. Dieses „Verweile doch, du bist so schön“-Gefühl,
das man in dem Moment nicht einmal reflektiert, weil es einfach nur
da ist, übermächtig und frisch und
kraftvoll. Gestern? Ist da einfach nur
vorbei.
Das
With-Full-Force-Festival
(WFF), Deutschlands größte und
wichtigste Veranstaltungsreihe für
harte, innovative Musik, ist seit seiner Gründung im Werdauer Stadtpark so eine Jetzt-Kapsel: Hier wurde
die Marschrichtung sämtlicher Gi-
tarren-lastiger Derbklang-Subkulturen stets eher erkannt als anderswo,
befördert – und oft überhaupt erst
hierzulande salonfähig gemacht.
Ein Jungbrunnen, der in den nunmehr 21 Jahren seines Bestehens
zwangsläufig mehrere Metamorphosen hinter sich hat. Waren es zu
Beginn Hardcore und Electroklänge,
die mit Death- und True Metal zusammengebracht wurden, waren es
später Industrial oder der New Metal
von Korn und Slipknot.
Klar, dass jeweils ein Teil der alten Fans ging und neue dazukamen.
Trotzdem gibt es ein Stammpublikum – weil es mit der Reihe in der jeweiligen Phase so tief verwachsen
ist. Nur so konnte dieses einmalige
Festival so lange so erfolgreich sein,
kleine Tiefs immer wieder mit neuen Hochs auffangen.
Metalcore in praller Sonne
Die rund 27.000 Fans, die sich bei der
diesjährigen Auflage des WFF in der
prallen Sonne des Flughafens Roitzschjora bei Delitzsch, wo das eigentlich ursächsische, von den Machern
des Zwickauer Rocklife-Vereins zusammen mit der Chemnitzer Agentur InMove ersonnene Festival seit
Jahren stattfindet, aus der ganzen
Republik einfanden, sind im Durchschnitt wesentlich jünger als auf an-
deren Genre-Veranstaltungen und
stehen für eine dieser Metamorphosen: der zum Metalcore – einer Musikrichtung, die Stück für Stück nun
auch von anderen Festivals auf die
Bühnen geholt wird, auf dem WFF
aber ihre Zündung erfuhr.
Ein Gelände im Freudentaumel
Vor allem die Bands Heaven Shall
Burn aus Thüringen und die Australier Parkway Drive sind die Helden
dieses Genres – beide versetzten als
Headliner am Samstag beziehungsweise Freitag das Gelände in einen
unglaublichen Freudentaumel. Vor
allem Heaven Shall Burn setzen aktuell auf der Bühne eine Intensität
frei, an der sich wirklich jede andere
harte Band messen lassen muss.
Zum Beispiel die deutschen Thrasher Kreator, eine seit den 8oern
weltweit einflussreiche deutsche
Thrashband mit betonhartem Legendenstatus: Vor den Thüringern
mussten die Essener, die eine Supershow ablieferten, alle Register ziehen, um auch nur ein knappes Drittel der Leute zu begeistern. Auch die
britische
Extrem-Metal-Legende
Carcass hatte es am Freitag sehr
schwer vor Parkway Drive – trotz eines beeindruckend dichten SuperSets.
Viel bessere Karten haben beim
FOTO: SUSANNE RICHTER
WFF frische Metalcore-Truppen, die
im Fall der Portugiesen More Than A
Thousand selbst am Nachmittag auf
der Zeltbühne frenetisch gefeiert
werden. Oder Eskimo Callboy aus
Castrop-Rauxel – vor zwei Jahren
noch Opener im Zelt, dieses Jahr Party-Abrisskommando auf der Hauptbühne. Gestern dann eine der Szene-Entdeckungen: Burning Down
Alaska aus dem Ruhrpott, die viel
versprechendste
Metalcore-Band
seit Jahren, brannte auf ihrer erst
dritten (!) Festivalshow überhaupt
ein emotional-derbes Hitfeuerwerk
ab und empfahl sich für den nächsten Durchbruch. Immerhin: Genau
so haben Heaven Shall Burn einst
auch angefangen – auf dem With
Full Force.
Und trotzdem machen die Organisatoren nicht den Fehler, dem Taumel ihrer Gäste blind zu folgen: Stets
sind auch ehrwürdige Legenden am
Start, vergisst man nie die Wurzeln
und präsentiert immer auch Helden
wie die New Yorker Hardcore-Institution Agnostic Front, die britischen
Bilderbuch-Aggrometaller
Arch
Enemy oder die todesmetallischen
Göttermelodie-Schweden In Flames. Denn irgendwann werden die
Kids wissen wollen, wo das alles herkam, was ihre aktuellen Glücklichmacher so von der Bühne lärmen.
Passionsgeschichte in der Sommerhitze
Beim Festival Mitte Europa wurde am Wochenende
ein Oratorium von Joseph
Haydn mit hochkarätiger
Besetzung aufgeführt.
VON SARAH HOFMANN
CARLSFELD — Was waren Jesus letzte
Worte am Kreuz? Eine eindeutige
Antwort lässt sich darauf unter
Christen und Gelehrten wohl nicht
finden – alleine in der Bibel finden
sich sieben mögliche Sätze. Diese
unterscheiden sich untereinander
nicht nur stark, sondern erzählen alle eine eigene Geschichte, vermitteln eine eigene Lehre. Verschiedene
Künstler und Komponisten ließen
sich von diesem Thema inspirieren,
sie kombinierten diese Sätze und bedachten sie mit einem musikalischen Rahmen. Eines der bekanntesten daraus hervorgegangenen Werke ist Joseph Haydns Oratorium
„Die sieben letzten Worte unseres
Erlösers am Kreuz“. Eben dieses
7
wurde am Samstag in Carlsfeld und
gestern in Chlum Svaté Mari/Maria
Kulm beim Festival Mitte Europa zu
Gehör gebracht.
Zum Aufführungsort am Samstag wurde die St. Trinitatiskirche in
Carlsfeld im Erzgebirge erkoren. Eine bedachte und kluge Wahl, wie
sich herausstellte. Denn zum einen
bot die Kirche eine Oase der Kühle
in der brennenden Sommerhitze,
und zum anderen passte die Kirche
perfekt zum Stück. Zwar fehlte den
Räumen die düstere Karfreitagsstimmung, die inhaltlich am besten
auf die Geschichte von Jesus Martyrium einstimmt, doch auch die hellen freundlichen Räume schafften
einen stimmigen Rahmen.
Joseph Haydn verfasste mehrere
Versionen seines Oratoriums für
verschiedene Instrumentenkombinationen. Für das Konzert in Carlsfeld entschied man sich für eine Variante für Streichinstrumente, gespielt vom tschechischen Apollon
Quartett. Dabei zupften und strichen sich die Musiker mit ihren Instrumenten durch leichte, fast tänzerische Passagen, aber auch durch die
Das Apollon Quartett (vorn), Tina Zitzmann, Eva Dohnanyi-Mechler, Michael
Gehrke und Thomas Thomaschke (von links) beim Festival-Mitte-Europa-Konzert in Maria Kulm.
FOTO: WOLFGANG SCHMIDT
ganze Schwere der sieben Sätze, die
immer wieder von rein instrumentalen Passagen unterbrochen wurden. Für den Gesangspart konnten
vier Solisten gewonnen werden. Jeder Satz des Oratoriums begann mit
der Deklamation eines der möglichen letzten Sätze. Diese übernahm
der Sänger Thomas Thomaschke.
Mit seinem Bass intonierte er die
Stimme Jesu und nahm eine Vorsängerposition ein, die anderen drei Solisten griffen den Satz in Variationen
auf, und gemeinsam wurde dann ein
Begleittext mit dazugehöriger Moral
vorgetragen.
Thomas Thomaschke singt auf
den großen Bühnen der Welt, erhielt
dafür zahlreiche Auszeichnungen
und ist mit dem Festival Mitte Euro-
pa eng verbunden. In seiner Meisterklasse bildet er junge Sänger und
Sängerinnen aus. Dazu gehörten die
beiden Solistinnen Tina Zitzmann
und Eva Dohnanyi-Mechler. Beide
überzeugten mit klaren Stimmen.
Vor allem Zitzmann sang immer
wieder Solopassagen und gab dem
Text Lebendigkeit und Tiefe. Als
vierter Solist trat Tenor Michael
Gehrke auf. Das Können der Sänger
wurde Haydns Werk gerecht.
Die acht Protagonisten schafften
es, in ihrer musikalischen Bearbeitung durch Variation der Textpassagen und durch ein eingängiges Spiel
mit Dramaturgie und Pausen aus
den eher schweren, mit christlicher
Mystik behafteten Gedanken eine
allgemeingültige Meditation über
das Leben und den Tod zu gestalten.
Die Qualität des Konzertes spiegelte
sich auch im Applaus wider, der die
Künstler gleich mehrfach zurück
auf die Bühne bat.
FESTIVALTIPP Kammerkonzert am 10. Juli,
19.30 Uhr in der Kirche Sankt Jakobi im vogtländischen Oelsnitz.
» www.festival-mitte-europa.com
CHEMNITZ — Zauberhaft, sagen die einen, und denken dabei an ein sexy
Versprechen, das wie Musik in der
Luft schwingt. Zu süß, sagen die anderen und erinnern sich an das Ziepen in den Zähnen, wenn man beherzt in eine Zuckerbombe beißt.
Diese Stimme mag den Geschmacksnerv treffen oder nicht,
man wird sich an sie erinnern: an
das betont Gehauchte, Fragile, Zarte,
das immer ein bisschen zu sehr nach
Samthandschuhen und Seidenlaken klingt – irgendwo reizvoll, irgendwie aber auch berechnend. Das
ist die liebste Spielart der Louisan:
Man soll ihren Reizen erliegen, sich
dabei aber ja nicht verlieben – ganz
wie in „Das Spiel“, dem Song, der sie
2005 berühmt machte. Seitdem gibt
es viele Herzen, die ihr ergeben zu
Füßen liegen, aber auch viele, die panisch das Weite suchen, wenn sie
von Liebe und Leidenschaft zirzt.
Der fast voll besetzte Chemnitzer
Theaterplatz kokettierte am Freitag
vor allem mit einem dieser heißen
Sommerabende, an denen man weiße Leinenkleider trägt und Mojitos
schlürft. Auf der Bühne steht eine
kühle Blonde im kleinen Schwarzen
und packt leichte Lieder in schwere
Beziehungskisten. Knapp zwei
Stunden lang werden Zwischenmenschlichkeiten in allen Farben
und Formen verstaut, verdaut, wieder aufgetaut.
Annett Louisan
Sängerin
FOTO: GEORG WENDT/DPA
Die 38-jährige Wahlhamburgerin wandelt zwischen singendem
Sex-and-the-City-Klischee, Frau gewordenem Kindchenschema und
charmanter Chanteuse, war „Bohème“ und „Teilzeithippie“, doch „mit
Prosecco wäre das nicht passiert“.
Im Cocktailglas mischen sie und ihre Band an diesem Abend Chansons
mit amerikanischem Songwriting
und Latino-Spritzern, bartauglich
angejazzt serviert, mit (Kontra-)Bass,
Gitarre, Piano, Mundharmonika
und Cello angenehm zurückhaltend
instrumentiert.
Denn längst hat man erkannt:
Hier sitzt nicht nur das Kleid, sondern jede Geste, Ansage, Note, jede
einstudierte spontane Situation, nur
der Schuh drückt ein bisschen, weshalb sie sich nach etwa einer Stunde
unter mitfühlendem Applaus ihrer
hohen Hacken entledigt. Annett
Louisan weiß die Reize ihrer Stimme
perfekt einzusetzen und kann gerade dann, wenn sie etwas auf Distanz
zu ihrem Image geht, mehr sein als
nur die ewig Laszive: erwachsen,
stark, einfühlsam, anrührend – zum
Beispiel bei der Interpretation der
bis kürzlich unveröffentlichten
Knef-Ballade „Papillon“. Oder wenn
sie in Chris Isaaks „Wicked Game“
gar nicht mal zaghaft singt, dass sie
sich eben nicht verlieben will, während die Gitarren flirren wie heiße
Luft über dem Asphalt. So verhuscht
die gesangliche Darbietung, so direkt und unverfroren sind die Inhalte ihrer Texte: Kein Wunder, dass ihr
aktuelles Album „Zu viel Information“ heißt und sie in dessen erster
Single „Dein Ding“ frivol flötet: „Ich
hab dein Ding gepostet, jetzt wird
mir alles klar. Kein’ Sack hat’s interessiert, kein Schwanz hat’s kommentiert“. Den hingebungsvoll gehauchten Tönen setzt sie bevorzugt
ironischen, eiskalten, manchmal
platten Wortwitz entgegen – und
sorgt damit dafür, dass das Publikum stets konzentriert lauscht und
ihre Avancen am Ende doch irgendwie interessant bleiben.
8 Freie Presse
AUS ALLER WELT
Montag, 6. Juli 2015
Hamburgs
Speicherstadt
ist Welterbe
NACHRICHT
TRANSPORTERANKUNFT
Weihnachten
im Juli auf der ISS
Die Unesco hat die Hamburger Spei-
MOSKAU — Nach zwei schweren Pan-
cherstadt (im Bild mit dem Wasserschlösschen) zum Weltkulturerbe
erklärt. Wie das Welterbekomitee
gestern auf seiner Jahrestagung in
Bonn entschied, bekommt zusammen mit der Speicherstadt das
Hamburger Kontorhausviertel mit
dem Chilehaus den Welterbe-Titel
verliehen. Die Gebäude symbolisierten auf einzigartige Weise die
Folgen des rasanten internationalen
Handelswachstums im späten
19. und frühen 20. Jahrhundert,
hieß es zur Begründung. Der Naumburger Dom, ebenfalls Kandidat für
die Welterbeliste, wurde zunächst
nicht aufgenommen, bekommt
aber eine zweite Chance. Die Naumburger können ihren Antrag überarbeiten und neu einreichen. Mit
der Speicherstadt hat Deutschland
jetzt 40 Weltkulturerbestätten.
nen hat ein russischer Transporter
erstmals seit April wieder Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Der unbemannte
„Progress“-Frachter mit rund 2,5
Tonnen Lebensmitteln und Ausrüstung sowie privater Post an Bord
dockte gestern problemlos an, wie
die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. Zuletzt hatten zwei Transporter wegen technischer Defekte die
ISS nicht erreicht. „Aller guten Dinge sind drei“, sagte der US-Astronaut
Scott Kelly, der mit den Russen Michail Kornijenko und Gennadi Padalka auf der ISS arbeitet. Erst vor einer Woche war der US-Frachter
„Dragon“ nach dem Start zerbrochen. „Das ist wie Weihnachten im
Juli“, sagte Padalka zur Ankunft des
Frachters. (dpa)
FOTO: JUSTUS DE CUVELAND/EPD
GEWONNEN?
LEUTE HEUTE
Lotto am Samstag
14, 17, 18, 32, 42, 47
Superzahl: 1
Spiel 77: 6975415
Super 6: 550706
Reiswaffeln gelten als
gesunder Snack – auch für
Babys. Doch jetzt rät das
Bundesinstitut für Risikobewertung zur Vorsicht.
Euro-Jackpot
Ziehung vom 3. Juli: 1, 31, 40, 41, 45,
Eurozahlen: 5, 9
Glücksspirale
Endziffer(n): 5: 10 ¤, 03: 20 ¤, 586:
50 ¤, 3418: 500 ¤, 37.573: 5000 ¤,
731.004, 629.370: 100.000 ¤,
1.832.967, 9.120.957: monatliche
Sofortrente von 7500 ¤
VON ANDREA BARTHÉLÉMY
BERLIN — Gefühlte
Generationen
von Kleinkindern sind mit einer
klebrigen Reiswaffel in der Hand
aufgewachsen. Aber die beliebte,
weil ungesüßte, fett- und kalorienarme Zwischenmahlzeit hat es in sich:
Arsen. Das ist seit längerem bekannt. Doch nun zeigt sich, dass der
Anteil von giftigem anorganischen
Arsen in Reiswaffeln und Reisbrei
oft sogar noch höher ist als im puren
Reiskorn selbst. Das Bundesinstitut
für Risikobewertung (BfR) rät deshalb dazu, solche Reisprodukte nur
in Maßen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu essen – und
sie vor allem Babys und Kleinkindern nur gelegentlich anzubieten.
„Die Gründe für die höheren Gehalte in bestimmten Reisprodukten
im Vergleich zu Reiskörnern müssen aufgeklärt werden“, sagt BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Überwachungsbehörden der Bundeslän-
Tele-Bingo
Vier Ecken: B 1, 2, 4, 5, 9, 14, I 17, 18, 22,
23, 26, N 31, 35, 40, 42, 43, 45, G 47, 49,
53, 55, 57, 58, O 65, 66, 69, 73,
Das Kreuz: B 13, 15,N 41,O 74
Der Rahmen: B 6,I 21, 25,N 33, 34, 38,
G 51, 56, O 71 Full House: B 3, 12,I 24,
27, 30, O 61 75
Keno
Ziehung vom 4. Juli: 1, 6, 8, 12, 13, 14,
15, 17, 21, 23, 26, 39, 40, 44, 49, 50, 56,
66, 67, 69
Zusatzlotterie Plus 5: 22599
Ziehung vom 5. Juli: 1, 9, 10, 15, 17, 18,
23, 29, 36, 37, 38, 40, 47, 48, 50, 53, 54,
55, 58, 60
Zusatzlotterie Plus 5: 45286
Alle Angaben ohne Gewähr
der waren auf die erhöhten Mengen
anorganischen Arsens in Reis- und
Reisprodukten gestoßen.
Anorganisch krebsauslösend
Während organische Verbindungen
des Halbmetalls, wie sie etwa in Fischen und Meeresfrüchten vorkommen, als gesundheitlich unproblematisch gelten, können anorganische Verbindungen in größeren
Mengen zu akuten Vergiftungen
führen. Frühe Anzeichen dafür sind
Bauchkrämpfe oder Durchfälle. Die
ständige Aufnahme kleinerer Mengen kann Nerven und Gefäße schädigen, auch birgt sie ein erhöhtes
Krebsrisiko. „Da anorganische Arsenverbindungen als krebsauslösend gelten, sollten Lebensmittel davon nur so wenig wie möglich erhalten“, sagt Hensel. Das ist wichtig,
weil auch weitere, viel verzehrte
Nahrungsmittel vom Trinkwasser
bis zur Milch winzige Mengen des
giftigen Stoffes enthalten.
Deshalb geht es nun um Höchstwerte, die ab Anfang 2016 laut EUBeschluss auf europäischer Ebene
eingeführt werden sollen: 0,2 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis
sollten nach Ansicht des BfR dabei
nicht überschritten werden, wenn
Erwachsene den Reis verzehren. Für
Babys und Kleinkinder findet das In-
stitut selbst den avisierten Höchstwert von 0,1 Milligramm Arsen pro
Kilo Reisprodukt noch zu hoch –
und empfiehlt deshalb, die Minis
nicht ausschließlich auf Basis von
Reis, Reismilch oder Reisbrei zu ernähren. Eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung sei derzeit zwar für
alle Bevölkerungsgruppen unwahrscheinlich, konstatiert das BfR, aber
welche Aufnahmemenge Krebs auslösen könne, sein noch unklar.
Die mittlere Konzentration für
weißen Reis liegt in Deutschland
nach BfR-Angaben bei 0,1 Milligramm Arsen pro Kilogramm, es seien aber auch schon 0,2 Milligramm
gemessen worden. Bei Reiswaffeln
und -flocken seien die Werte etwas
höher. Der braune Vollkornreis enthalte etwas mehr Arsen als weißer.
Reiswaffeln können zu viel Arsen
enthalten.
FOTO: PATRICK PLEUL/DPA
Sind Bioprodukte ebenso belastet? Das BfR kann keine Aussagen
dazu machen, ob ökologisch produzierte Produkte weniger Arsen enthalten als konventionell hergestellte. Die Zeitschrift Ökotest hingegen
testete schon mehrfach Reiswaffeln
beiderlei Herkunft. Ökoprodukte
schnitten keineswegs besser ab.
Hersteller kennen Problem
„Wir begrüßen es, dass das BfR Empfehlungen ausgesprochen hat und
die EU-Kommission Grenzwerte
festgelegt hat, an denen sich die Hersteller orientieren können“, sagt Peter Röhrig, Geschäftsführer beim
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Er sieht die Grenzwerte
für den Vollkornreis jedoch zu
streng gezogen.
Die deutschen Reismühlen im
Verband der Deutschen Getreideverarbeiter
und
Stärkehersteller
(VDGS), versuchen, die Belastung zu
verringern. Ihre regelmäßigen Prüfungen für puren Reis hätten
Höchstwerte unterhalb der 0,2 Milligramm-Marke ergeben – allerdings
liegt er mit 0,11 mg knapp über der
für Babys empfohlenen Höchstmenge. „Wenn der Rohstoff okay ist, sind
auch weiterverarbeitete Produkte
okay“, sagte eine Lebensmittelchemikerin des VDGS. (dpa)
FOTO:_ RON SACHS/DPA/ARCHIV
Billy Joel (66), US-Musiker („We
Didn’t Start the Fire“) hat zum vierten Mal geheiratet. Wie die Sprecherin des „Piano Man“-Sängers mitteilte, überraschten Joel und seine langjährige Freundin Alexis Roderick
(33) am Samstag mit der Eheschließung ihre Gäste auf einer Party zum
Unabhängigkeitstag. In diesem
Sommer erwarten sie ihr erstes gemeinsames Kind, (dpa)
Conchita Wurst (26), EurovisionSong-Contest-Gewinnerin, hat gestern die Christopher-Street-Day-Demonstration in Köln eröffnet. 137
Gruppen mit bunten und schrillen
Kostümen zogen
über den Rhein
durch die Innenstadt - so viele wie
noch nie. Sie demonstrierten für
die
rechtliche
Gleichstellung und die gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bi-, Inter- und Transsexuellen
sowie Transgendern. (dpa)
FOTO: MICHAL WALCZAK/DPA/ARCHIV
Zu viel Arsen in Reiswaffeln
Gewinnzahlen
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PLAUENER ZEITUNG
Freie Presse
Montag, 6. Juli 2015
MOMENT MAL
Käfergeschmack
Marienkäfer sind manchen Menschen ähnlich. Nicht weil sie Glück
bringen sollen. Sondern weil die Käfer, die in intensivstem Rot leuchten,
am ekligsten schmecken. Das haben
englische Forscher entdeckt. Nun
sonnte sich neulich auf der Plauener
Bahnhofstraße eine junge Frau. In
Licht von oben und Bewunderung
von der Seite. Hatte sie doch knappe
rote Hosen an und zeigte auch sonst
viel Haut. Als ein Mann sie ansprach, zeigte sie allerdings eine unschöne Seite: „Alter, hau bloß ab!“
Klar, eklig geschmeckt hat sie nicht.
Nur eklig geklungen. Das war wohl
das menschliche Pendant zum fiesen Marienkäfer-Geschmack. (em)
NACHRICHTEN
BRAND
Motorroller fängt
Feuer und brennt ab
PLAUEN — Ein Suzuki-Motorroller ist
am Samstag gegen 11 Uhr auf der
Hammerstraße abgebrannt. Als der
Fahrer (53) an einer Ampel halten
musste, stieg ihm plötzlich Brandgeruch in die Nase. Unter der Fahrzeugverkleidung seines Gefährts
entdeckte er Feuer. Der Roller brannte komplett ab. Dabei wurde die
Fahrbahn beschädigt, wie die Polizei
mitteilte. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 1000 Euro. (em)
VANDALISMUS
Verkehrsschilder
beschädigt
PLAUEN — In der Nacht von Samstag
auf Sonntag beschädigten Unbekannte an der Dobenaustraße mehrere Verkehrszeichenträger und
Wegweiser. Das teilte die Polizei mit.
Sachschaden: 1100 Euro. (em)
VERKE HR
Auffahrunfall:
Fahrerin verletzt
Heute von 10 - 12 Uhr
für Sie am Telefon:
GUNTER NIEHUS
03741 408-15155
[email protected]
Seite 9
Freude in Oberlosa: Plauens
wackligste Schule vorerst gerettet
Im kommenden Schuljahr
gibt es wieder eine erste
Klasse im Ortsteil. Zu verdanken ist das einer Initiative aus dem Rathaus.
Schönauer
Freibad haben zwei Badegäste einem Jungen am Freitagabend das Leben gerettet. Ein 29-jähriger Plauener entdeckte im Naturbad an der
Treuener Straße, dass ein Kind regungslos im Wasser trieb. Der Mann
barg den Jungen aus dem Wasser.
Ein zweiter Mann (31) aus Auerbach
begann sofort, den bewusstlosen
Jungen wiederzubeleben. Der 7-Jährige, der aus Plauen stammt, kam dadurch wieder zu Bewusstsein. Nach
Polizeiangaben brachten angeforderte Rettungskräfte das Kind mit einem Rettungshubschrauber in die
Klinik nach Chemnitz. Nach Auskunft der Ärzte ist der Junge inzwischen außer Lebensgefahr und sein
Gesundheitszustand ist stabil. Zum
Zeitpunkt des Badeunfalles herrschte in dem unbewachten Naturbad
des Falkensteiner Ortsteils reger Betrieb.
PLAUEN — Das Bangen hat ein Ende.
Im August wird in der Grundschule
Oberlosa wieder eine Klasse eingeschult. Eine gute Nachricht für
Schulleiterin Heike Schlosser und
ihr Team – denn in den vergangenen
Jahren galt die Bildungsstätte im
Plauener Ortsteil als Wackel-Kandidat. Ein Zeichen dafür: Die Kinderzahlen in Oberlosa reichten fürs aktuelle Schuljahr nicht mehr aus, um
eine erste Klasse zustande zu bringen. Für die Zukunft sah’s noch düsterer aus. Gerüchte von einer Schulschließung machten die Runde.
Steffen Zenner Stadtrat und künftiger
Schulbürgermeister
Doch dann haben der scheidende
Schulbürgermeister Uwe Täschner
(parteilos) und Schulreferentin Ute
Indlekofer gemeinsam mit den
Schulleitern einen Plan ausgeknobelt: Sie haben das Anmeldeverfahren für die Grundschule in Oberlosa
verändert. Nicht mehr nur Eltern
aus dem Ortsteil, sondern auch Eltern aus der angrenzenden Südvor-
Plauener (7) trieb reglos
im Naturbad Schönau
SCHÖNAU/PLAUEN — Im
VON NANCY DIETRICH
„Dieser Weg
trägt Früchte.“
Badegäste
retten Jungen
vor Ertrinken
In der Grundschule Oberlosa haben Fabienne Rudolph (vorne links) und Emily Müller Spaß daran, die Fenster ihres
Klassenzimmers bunt zu gestalten.
FOTO: ELLEN LIEBNER
stadt können ihre Kinder nun in die
Dorf-Schule schicken. Und genau
dieser Plan ist aufgegangen.
Für das kommende Schuljahr liegen laut Bildungsagentur in Zwickau 17 Anmeldungen für ABCSchützen vor: Damit kommt wieder
eine Klasse zustande. „Wir haben gejubelt, als wir davon erfahren haben.
Das ist wirklich eine ganz positive
Richtung, die wir einschlagen“, freut
sich Schulleiterin Heike Schlosser.
Weil das neue Anmeldeverfahren so
gut geklappt hat, soll es auch in Zukunft fortgeführt werden, kündigte
Schulreferentin Ute Indlekofer an.
Durch die zentrale Anmeldung im
Rathaus kann die Stadt steuern, dass
in Oberlosa, aber auch in der Herbart- und der Astrid-Lindgren-Schule jeweils eine erste Klasse gebildet
wird.
Nicht nur im Ortsteil ist die Freude über die positiven Neuigkeiten
groß. Auch aus den Reihen der Stadträte gibt es Lob fürs Rathaus: „Die
Schule stand kurz vor dem Aus. Das
ist ein innovativer Weg, der Früchte
trägt“, sagt CDU-Fraktionschef Steffen Zenner. Das Thema wird den
Plauener auch weiter begleiten: Er
ist Nachfolger von Uwe Täschner
und übernimmt im August die Aufgaben des Schulbürgermeisters.
BADEUNFALL
Schulfete im Ortsteil
Am Donnerstag ist rund um die
Grundschule Oberlosa große Fete
angesagt: In der Zeit von 17 bis
21 Uhr wollen Schüler, Lehrer, Familien und Interessierte das aktuelle
Schuljahr ausklingen lassen. Dabei
gibt’s zahlreiche Mitmach-Stationen,
Grillen, Glücksrad, Bastelangebote,
eine Mini-Playback-Show und einen
Lampionumzug. „Außerdem wird die
vierte Klasse verabschiedet“, so
Schulleiterin Heike Schlosser.
Ausblick: Für den 29. August ist ein
Tag der offenen Tür geplant.
Bleilochtalsperre:
Reichenbacherin tot
SAALBURG — Eine 73-jährige Reichenbacherin ist gestern bei einem
Badeunfall an der Bleilochtalsperre
ums Leben gekommen. Ihr Ehemann hatte sie am Morgen als vermisst gemeldet, nachdem er sie auf
dem Stausee nicht mehr sehen
konnte. Nach einer Suchaktion wurde die Frau am Mittag leblos im Wasser der Pöritzschbucht aufgefunden
und geborgen. Die Kripo Saalfeld ermittelt. (tb)
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Lkw-Unfall auf Milchhof
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PLAUEN — Bei einem Unfall ist am
Samstag eine Frau (27) leicht verletzt worden. Nach Polizeiangaben
stoppte sie ihren Skoda auf der Plauener Waldstraße gegen 17.45 Uhr. Eine Opel-Fahrerin (38) erkannte das
zu spät und fuhr auf. Es entstand ein
Sachschaden von 6.000 Euro. (em)
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UNGLÜCK
Tödlicher Rennunfall
am Schleizer Dreieck
SCHLEIZ — Bei einem Rennen auf
Mit großer Wucht rammte am Samstag gegen 19 Uhr ein Lkw auf dem
dem Schleizer Dreieck ist gestern
Nachmittag ein 20-Jähriger verunglückt. Ein Streckenarzt stellte den
Tod fest. Nähere Umstände waren
am Abend nicht bekannt. (tb)
Gelände des Milchhofs an der Plauener Pausaer Straße mehrere Behälter
und eine Produktionsmaschine. Der Fahrer (61) hatte während des Rangierens gesundheitliche Probleme bekommen und die Kontrolle über
den Lkw verloren. Nach Polizeiangaben wurde der Mann ins Vogtlandklinikum eingeliefert. Sachschaden: etwa 18.500 Euro. FOTO: ELLEN LIEBNER
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Bibliothek plant großen Wurf
In der Vogtlandbibliothek
stehen umfangreiche
Veränderungen an.
Anschließend sollen alle
Abteilungen zur gleichen
Zeit geöffnet haben.
VON TINO BEYER
PLAUEN — Gute Nachrichten für Nutzer der Plauener Vogtlandbibliothek: Das Öffnungszeiten-Durcheinander der fünf Abteilungen hat in
absehbarer Zeit ein Ende. Nach einer
Umstrukturierung und baulichen
Veränderungen soll das gesamte
Haus einheitlich öffnen und schließen. Darüber informierte Biblio-
theks-Leiter Günter Reichel auf Anfrage der „Freien Presse“.
Bislang wird für jede der räumlich getrennten Abteilungen eine
gesonderte Öffnungszeit ausgewiesen. So stehen Mediathek und Musikbibliothek nur an zwei beziehungsweise drei Tagen in der Woche den Nutzern zur Verfügung.
Wer Samstagvormittag die Einrichtung besucht, kann nur die Freihandabteilung und die Kinderbibliothek besuchen. „Künftig gibt es
nur noch eine Zeit von montags bis
samstags. Schließtag bleibt der Mittwoch“, sagt Reichel. Für die Nutzer
springen dabei 17 zusätzlich geöffnete Stunden in der Woche heraus.
Und das, ohne mehr Personal zu benötigen.
Schaffen will Reichel diesen
Schritt durch die Vereinigung von
Mediathek, Musikbibliothek und
Kinderbibliothek auf einer Ebene –
nämlich im ersten Obergeschoss des
Hauses. Dazu wird ein Veranstaltungsraum zugunsten der Mediathek aufgegeben und zwei weitere
Räume durch einen noch zu schaffenden Durchbruch verbunden. Der
Auftrag ist bereits vergeben. Parallel
soll im gesamten Haus eine neue
Selbstverbucher-Technik des Systems Easy Check Einzug halten. Die
Nutzer werden jedoch nicht an den
Automaten gezwungen. Sie können
zur Entleihe auch weiterhin Personal in Anspruch nehmen. Günter
Reichel zieht einen Vergleich zum
Bahnhof. Dort würden auch Schalter und Automat nebeneinander leben. Die Neuerungen sollen im Laufe des Jahres schrittweise umgesetzt
werden.
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10 Freie Presse
PLAUENER ZEITUNG
RAT & HILFE
NOTRUF
Polizei 110,
Feuerwehr und Rettungsdienst 112,
Giftnotruf 0361 730730
ALLGEMEINMEDIZIN
Plauen Stadt und Landkreis Vogtland:
19 - 7 Uhr, Bereitschaft, 116117
Elsterberg: 19 - 7 Uhr, Rufbereitschaft, 116117, 0365 412176
Montag, 6. Juli 2015
Mit Wasserguss und Tor-Dusche:
Oberlosa gewinnt Hitzeschlacht
Lückenschluss
zwischen
Elster und
Göltzsch
Geplanter Radweg kostet
bis zu 1,2 Millionen Euro –
Viele Fragen noch offen
AUGENARZT
Plauen: 19 - 7 Uhr, nur nach telefonischer Vereinbarung, Dr. Andrea Reiher, Plauen, 03741 226701,
0172 9567314
VON PETRA STEPS
Von der
Göltzschtalbrücke nach Greiz soll
ein Radweg gebaut werden, der die
Lücke zwischen Göltzschtal- und
Elstertalradweg schließt. Darüber
waren sich Kommunalpolitiker und
Tourismusmultiplikatoren einig,
die sich auf Einladung des Landtagsabgeordneten Stephan Hösl (CDU)
zum „Radweggipfel“ auf dem Kuhberg trafen.
NETZSCHKAU/PLAUEN —
KINDERARZT
Plauen: 19 - 22 Uhr, Sprechstunde
19 - 22 Uhr, Dr. Peter Quick, Seminar
straße 7, 03741 132175, 0162 9708211
APOTHEKEN
Plauen: 8 - 8 Uhr, Marien-Apotheke,
Neundorfer Straße 18, 03741 228222
TIERARZT
Plauen: 16 - 6 Uhr, Großtiere, Dr. Jürgen Wilhelm, 037431 3378
Plauen: 18 - 22 Uhr, Kleintiere, TÄ Katrin Riedel, 0178 1911405
Plauen Umland: 16 - 6 Uhr, DVM Gerdhold Werner, 036645 22259
Auerbach: Kleintierklinik Vogtland
Dr. Roland Zeißler, Kaiserstraße 66,
03744 212471
A N ZE I G E
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kostenlosen Service-Telefon
0800 80 80 123
Mo. bis Fr. 6.00 bis 18.00 Uhr
Sa.
6.00 bis 13.00 Uhr
meine
Schwungvoll überschüttete Jona Dude (l.) seine Sportskameraden aus der C-Jugend der Handballer zur Abkühlung
mit Wasser aus einem Eimer.
FOTOS: ELLEN LIEBNER
Susanne Müller (l.) und Josephine
Börner tranken viel Wasser.
re abgesteckt waren. „Trinken, trinken, trinken“, appellierte der Nachwuchstrainer des SV 04, Michel
Wiesend, über die Lautsprecheranlage an die versammelten Sportler.
„Damit hier keiner einen Kreislaufkollaps bekommt.“ Um dem entgegenzuwirken, waren einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden.
„Wir haben drei Wassereimer an
den Spielfeldrändern aufgestellt“,
informierte Katrin Schröter, die
beim Verein für das Marketing zuständig ist. Außerdem waren zahlreiche Sonnenschirme zu sehen.
„Und wir haben am Fußballtor eine
Dusche installiert“, so Schröter. Die
funktionierte
mittels
Wasserschlauchs, der an einen Wasserhahn
im neuen Gemeindezentrum angeschlossen war. Unter dieser Dusche
erfrischten sich am Samstagvormittag auch die Handballturnier-Teilnehmerinnen Alina Bochmann (15
Jahre), Melissa Littmann (15) und
erzählte Handball-Nachwuchsleiter
Iven Wunderlich. „Wir waren über
Weihnachten mal zu einem Turnier
in Litauen.“ Jetzt folgte der Gegenbesuch.
Beim Fest wurde für jeden etwas
geboten. Selbst der IFA-Club aus Stöckigt war mit Oldtimern aus dem
einstigen DDR-Fahrzeugbaukombinat vertreten – unter anderem mit
einem großen russischen Raketenschlepper. Mehrere Rummel-Fahrgeschäfte waren dabei nebst eines
Eis-Geschäfts aus der Ostvorstadt.
Neben Handball und Beach-Volleyball wurde auch Fußball gespielt.
Im Festzelt sei es nicht immer angenehm gewesen, sagte Michel Wiesend. Trotzdem könne man von einem ordentlichen Besuch berichten.
Kein Wunder: Mehrere Musikgruppen traten auf, unter anderem Borderline und die Prinzenberger. Bereits
am Donnerstag wurden im Rahmen
einer Festveranstaltung verdiente
Sportfreunde des Clubs geehrt.
Das Sport- und Sommerfest zum 111-Jährigen des
SV 04 geriet ob der Hitze
zur besonderen Herausforderung. Dank Wasser
frönten die Sportler dennoch ihrem Hobby.
VON PETER ALBRECHT
WIR GRATULIEREN
Jocketa: Helga Grosch 75 Jahre.
Kobitzschwalde: Ruth Riedel
84 Jahre.
BLITZTIPPS
Heute: Plauen, Stöckigter Straße,
Schurigstraße, Holbeinstraße; Mühlleithen, B 283; Eich, Treuener Straße
Höhe Forstamt; Irfersgrün, Lengenfelder Straße; Auerbach/Ortsteil
Reumtengrün, Hauptstraße; Lengenfeld, Zwickauer Straße.
Morgen: Plauen, Clara-Wieck-Straße,
Obere Endestraße, Am Glockenberg;
Falkenstein, Plauensche Straße; Limbach, Buchwalder Straße; Gottesberg,
B 283; Pfaffengrün, B 173; Rodewisch,
Wernesgrüner Straße/B 169.
OBERLOSA — Nur gut, dass am Rande
des Sportplatzes hohe Laubbäume
stehen, die viel Schatten spenden.
Unter denen suchten die jugendlichen Teilnehmer des HandballNachwuchs-Turniers, das anlässlich
des Sport- und Sommerfestes vom
SV 04 Oberlosa am Wochenende organisiert worden war, Schutz vor der
prallen Sonne. Die brannte unerbittlich auf den Rasen, auf dem die
Spielfelder für die Handball-Turnie-
Sarah Littmann (16) vom Zwönitzer
HSV. „Eine sehr gute Idee“, fand Alina Bochmann. „Geil“, pflichtete ihr
Melissa Littman bei.
Auch die Spielzeiten wurden der
Hitze angepasst: „Die Spielzeit ist extra verkürzt worden“, berichtete Sarah Littmann – von zwei Mal zwanzig auf zwei Mal zehn Minuten.
Trotzdem brannte die Sonne ziemlich heiß. Aber die jungen Damen
fanden alle drei: Mit nassen Trikots
würde es schon gehen. Da sich die
Dusche zwischen Handball- und
Beach-Volleyballfeld befand, nutzen
auch die Volleyballer das Wasser aus
dem Schlauch.
Trotzdem: Sechs Handball-Teams
hatten wegen der Hitze abgesagt,
ließ Michel Wiesend wissen. Elf
Mannschaften traten trotz der hohen Temperaturen an. Darunter befanden sich auch Handballer aus
Memel in Litauen. „Die sind schon
seit Mittwoch da und übernachten
auf dem Freibadgelände im Stadion“,
Traumhafter Chansonabend mit Corinne Douarre
Pariserin gibt in den Weberhäusern ein gut besuchtes Wunschkonzert mit Gitarre, Gesang und Geschichten
PLAUEN — Es war das zehnte Mal,
dass die Pariserin Corinne Douarre
auf dem romantisch beleuchteten
Gelände der Plauener Weberhäuser
mit Chansons und Erzählungen ihre Zuhörer verzauberte. Zehn Mal,
dass sind sieben Chansonabende
und drei Konzerte bei der Nacht der
Museen. Sie habe ein herzliches Ver-
hältnis zu Plauen, zu den Weberhäusern und deren Betreibern, sagte
Douarre. Die Wahlberlinerin erzählt
und singt von Begebenheiten und
Hoffnungen in ihrem Leben, begleitet vom Gitarristen Dirk Homuth.
Wieder erzählte sie am Freitag die
Geschichte ihres Vaters ab 1942, falls
es „neue“ Zuhörer noch nicht wissen
sollten. Der ehemalige Zwangsarbeiter der Vomag schloss während des
Krieges Freundschaft mit einigen
Plauenern. Durch Corinne Douarres
gewinnendes Lächeln, ihren einschmeichelnden Gesang und den
unkomplizierten Umgang mit den
über 90 Zuhörern wurde auch dieser
Abend wieder zu einem Erlebnis.
Douarre zauberte dabei etwas Neues
aus dem Hut – im wörtlichen Sinne.
Ein Filzhut war mit Zetteln gefüllt,
auf denen englische und französische Liedtitel standen. Durch Zuruf
oder Zettelübergabe wurde gespielt
und gesungen – ein Wunschkonzert
also. Außer den Zugaben, die entschieden die Musiker selbst. (oert)
Teilstück 6,3 Kilometer lang
Anschließend gaben die Teilnehmer
Auskunft zum Vorhaben: Das vorgesehene Teilstück ist 6,3 Kilometer
lang. 1,5 Kilometer des Bereichs befinden sich auf sächsischem Boden.
Der größere Brocken befindet sich
im Freistaat Thüringen. Für den Bau
der Gesamtstrecke müssen schätzungsweise Kosten in Höhe von etwa 600.000 Euro bis zu etwa 1,2 Millionen Euro aufgebracht werden.
Die Verantwortlichen müssen dazu
mit den Grundstückseigentümern
sprechen, die Streckenverläufe prüfen und sich auf eine Vorzugsvariante einigen. Erst wenn diese Variante
vorliegt, können exakte Angaben zu
den Kosten gemacht werden. Die
Planungen werden dann Grundlage
für die Fördermittelrecherche sein.
„Wir brauchen erst eine endgültige
Variante“, sagte der Fachbereichsleiter des Reichenbacher Bauamtes,
Sven Hörning, dazu. Wenn die wichtigsten Fragen zu dem Vorhaben geklärt sind, kann über eine Terminkette nachgedacht werden. Doch so
weit sei man noch nicht. Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst
(Gewerbeverein Netzschkau und
Umgebung) erläuterte Varianten für
den Weg anhand der Landkarte.
Schwieriges Gelände
Grundvoraussetzung sei eine neue
Brücke vor der Göltzschtalbrücke,
während dahinter im Weidig ein
vorhandener Weg genutzt werden
könne. Vor allem auf Thüringer Seite ist die Wegführung an einigen
Stellen problematisch, da die
Göltzsch direkt an Felsen vorbeifließt. Das macht mehrfache Querungen notwendig.
Für Andreas Kraus, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Vogtland, ist der Tourismus am Wasser,
verbunden mit Wandern und Radfahren, eine wichtige Schiene. „Wir
freuen uns immer über neue Angebote, die wir in die Vermarktung einbeziehen können. Göltzsch und Elster sind bei uns ohnehin im Fokus“,
sagte er.
„Frau Holle“ schüttelt in Plauen erstmals die Betten
Der Theaterclub „Alles
Theater“ bringt im Herbst
wieder ein Märchen auf
die Bühne. Gestern gab‘s
schon mal einen kleinen
Vorgeschmack.
VON RENATE GÜNTHER
PLAUEN — Die
Voraufführung der
diesjährigen Märcheninszenierung
„Frau Holle“ hat gestern rund 40 Besucher in den Garten der Weberhäuser gelockt. Unter schattigen Bäumen verfolgten sie das Stück. Zwölf
junge Laienschauspieler und mittendrin Ute Menzel als Märchenerzählerin vermittelten das Märchen
von der Gold- und der Pechmarie auf
kurzweilige und sehr unterhaltsame Weise. Sparsam die Kulissen,
einfallsreich die Kostüme und ver-
ständlich der Text, sodass auch die
Jüngsten im Publikum Inhalt und
Anliegen des Märchens verstehen
konnten: Wer fleißig und gut ist,
wird mit Gold belohnt. Der Faule
erntet Verachtung und im Falle der
Pechmarie sogar eine Fuhre Pech, die
ihr Leben lang an ihr klebt.
Wie schon bei „König Drosselbart“ im vorigen Jahr stach die 17jährige Lissane Bleßner besonders
hervor. Sie spielte die faule Marie so
überzeugend, dass jeder sie hassen
musste. Sie schrie und schmeichelte,
weinte und lachte zynisch und zeigte Verachtung und Überheblichkeit
der guten Marie gegenüber. Schließlich konnte sie sogar ihre Enttäuschung über den verunglückten Versuch, eine reiche, begehrenswerte
Frau zu werden, überzeugend verkaufen. Die Diesterweg-Gymnasiastin hat bis zum Abitur noch ein Jahr
Zeit, sich für ein Studium zu entscheiden. Jetzt weiß sie noch nicht,
wohin die Reise geht. Aber man
Frau Holle
Bei der Voraufführung gestern Vormittag hätte sich so mancher Plauener ein
bisschen „Frau Holle“ fürs Wetter gewünscht.
FOTO: ELLEN LIEBNER
könnte sie sich durchaus auch beruflich auf der Bühne vorstellen.
Das Publikum applaudierte und
dankte dem Ensemble für diese Aufführung. „Es war nur eine Vorauf-
führung“, sagte Ute Menzel. „Hier
und da muss noch nachgebessert
werden. Die Kostüme sind noch
nicht vollständig und der Text muss
an einigen Stellen verlängert wer-
Inhalt des Märchens: Marie wird von
der Stiefmutter gezwungen, in einen
tiefen Brunnen zu steigen. Sie taucht
in einer anderen Welt wieder auf.
Dort trifft sie auf Frau Holle, die bald
das rechtschaffene, fleißige Wesen
des Mädchens erkennt. Doch Marie
verspürt eines Tages Heimweh. Frau
Holle „vergoldet“ das Mädchen als Arbeitslohn und es kehrt schön und
reich zur Stiefmutter zurück. Die
Stiefmutter will dieses Glück auch für
die eigene, verzogene Tochter. Also
hüpft diese in den Brunnen und stößt
ebenfalls auf Frau Holle. Doch sie ist
faul und versagt kläglich. Statt Gold
erhält sie nur Pech. (sher)
den, sodass genügend Zeit zum Umziehen zur Verfügung steht.“
Am 12. und 13. Oktober ist Premiere. Dann soll es vier Vorstellungen
auf der Kleinen Bühne geben.
PLAUENER ZEITUNG
Montag, 6. Juli 2015
Freie Presse
11
Große Party und Fest mit Seele
NACHRICHTEN
UNFALL
Ford stößt mit
Radler zusammen
PÖHL — Zusammengeprallt sind am
Samstag eine Ford-Fahrerin (24) und
ein Fahrradfahrer (73) bei Rodlera.
Auf der Verbindungsstraße zwischen Neudörfel und Gansgrün,
kurz vorm Abzweig Rodlera, überholte die 24-Jährige den Radler. Als
sie danach rechts in Richtung Rodlera abbog, übersah sie den Mann jedoch und stieß mit ihm zusammen.
Der Radfahrer stürzte und wurde
schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Es entstand ein Sachschaden
in Höhe von 600 Euro. (em)
KONZERT
Leise Töne mit Flöte
und Harfe
NEUENSALZ — Eine junge Musikerin
und ein junger Musiker von der Musikhochschule Leipzig, als Duo
Flauth bekannt, verwöhnten am
Samstag mit der seltenen Kombination Konzertharfe und Traversflöte
ihr Publikum. „Wir wollten über
den Tellerrand blicken. Dabei soll
der Tellerrand die musikalische Reise bestimmen.“ Hauptteil des Programms war irische Musik. Es ging
aber auch nach Schottland, Frankreich und Südeuropa. Dabei nehmen die Musiker charakteristische
Elemente der Region vom Barock bis
zur Moderne auf und verarbeiten sie
für ihre Sounds. In der meist in leisen Tönen vorgetragenen Musik mischen sich viele Einflüsse vom
Marsch bis zu regionalen Tänzen,
mit unterschiedlichen Tempi und
Lautstärken. (oert)
KURZ GEMELDET
Rat informiert zur Possig
STRAßBERG — In der Straßberger Ort-
schaftsratssitzung heute um 19.30
Uhr im Gemeindeamt geht es um
die Siedlung Possig. Thema wird der
Stand der Dinge in Sachen Entwässerung sein. Bürger können Fragen
stellen und Probleme vortragen. (pa)
Ruppertsgrün feierte am
Wochenende sein 650-jähriges Bestehen. Es war ein
Bilderbuch-Dorffest, dem
auch die Hitze nichts anhaben konnte.
Festsplitter
Elsterberger geben den Auftakt: So
ganz zufällig waren die Heroldbläser
am Freitagabend wohl nicht ins
schmuck gestaltete Festzelt eingeladen worden. Musikalisch gaben die
Elsterberger den Auftakt für die Feier
des Dorfgeburtstages. Elsterberg und
Ruppertsgrün teilten in den vergangenen 650 Jahren viele Gemeinsamkeiten. So geht etwa die urkundliche
Ersterwähnung des Dorfes von 1365
auf Heinrich von Elsterberg zurück.
VON TINO BEYER UND THOMAS STRANZ
RUPPERTSGRÜN — Heidrun Ott wur-
de in Ruppertsgrün getauft. Vor 74
Jahren war das. Doch die Kirche hat
die Frau, die heute in Brockau
wohnt, danach kein einziges Mal
von innen gesehen. Oft sei sie daran
vorbei gefahren, gestern hat es endlich geklappt. Sie saß im Festgottesdienst in ihrer Taufkirche – und war
selig.
Es waren Episoden wie diese, die
die Ruppertsgrüner 650-Jahr-Feier
zu etwas Besonderem gemacht haben. Klar gab es auch die große Party.
Eine laue Sommernacht, in der bis
in den Morgen gefeiert wurde und
der zwischenzeitlich sogar das Bier
ausging. Viel wichtiger aber für die
vielen Organisatoren und Helfer: Es
menschelte im Dorf. Schon bei der
Vorbereitung waren die Einwohner
zusammengerückt. Viele entdeckten in den vergangenen Tagen ihr
Dorf ein Stück weit neu. Viele Jüngere tauchten dabei erstmals in die
Ortsgeschichte ein. Die Ausstellung
in der Kirche – ein Brückenschlag
der Generationen. Kein Wunder also, dass die brütende Hitze niemandem vom Feiern abhielt. Ob Chronik-Vorstellung oder historisches
Spektakel: Der Ort war auf den Beinen – und viele Gäste mit dabei. „Ich
bin so dankbar. Die Ruppertsgrüner
hatten sich so viel Mühe gemacht“,
sagte gestern Mittag Bürgermeisterin Daniela Hommel-Kreißl (FDP),
ebenfalls selig. Denn sie habe angesichts der Temperaturen durchaus
ihre Zweifel gehabt.
Der Samstag stand ganz im Zeichnen der Geschichte. Die Scheiben
vieler Häusern klirrten am Nachmittag mächtig, als die Ehrbare Mannschaft des Vogtlandes mit Kanonen-
Für jedes Jahr Historie ein Los:
Ratzfatz gingen die Lose der Tombola
weg. 650 Stück – passend zum Jubiläum also – hatte das Team um Ute Hofmann vorbereitet. Leer ging kein Käufer aus, denn es gab ausschließlich
Gewinne. Hauptpreise: ein Tablet, eine Kaffeemaschine und eine Kamera.
Die Ehrbare Mannschaft des Vogtlands sorgte am Samstag für ein historisches Spektakel. Mit dabei: Steffen Kretzschmar und Daniel Klötzer (unten).
FOTOS: ELLEN LIEBNER
donner und Fechtszenen auf dem
Marktplatz ein historisches Spektakel bot. Um die 180 Gramm Pulver
pro Schuss wurde verwendet. Die
Kanone sei dabei noch für größere
Ladungen ausgelegt, so Steffen
Kretzschmar von den Ehrbaren, die
in ihrer Freizeit Personen, Geschichten und Geschichte aus dem späten
Mittelalter nachstellen. Bei mehr
Pulver wären womöglich aber einige Scheiben zu Bruch gegangen,
meinte Kretzschmar sichtlich vergnügt, weil die Vorführung den Zuschauern gefiel.
Dass die Ortsgeschichte nicht immer friedlich war, zeigte ein Theaterstück, das gut 20 Ruppertsgrüner
einstudiert hatten. Nachgestellt
wurde auch eine Begebenheit aus
dem Dreißigjährigen Krieg, bei der
schwedische Truppen beim Einfall
ins Dorf den Pfarrer töteten, ihn gar
in den Backofen steckten. Dem fröhlichen Fest angemessen gaben Falk
Kertscher als Geistlicher und Gabriele Bergner als dessen Haushälterin
aber alles, um das eigentliche tragische Geschehen möglichst lustig
Vereine ziehen an einem Strang:
Um das Fest zu stemmen, hatten sich
die Ruppertsgrüner Vereine extra zusammengetan. Insbesondere für
Sport und Feuerwehr, die jährlich ihre
eigenen Veranstaltungen wie Sportfest und Kirmes organisieren, war das
eine neue Erfahrung.
Fürs Eis zu heiß: Wer meint, Eisverkäufer Bruno Meischeider vom Plauener Eiscafé La Vista habe angesichts
der Wärme all seine Bestände unters
Volk gebracht, der irrt. „Eis geht am
besten bei Außentemperaturen zwischen 18 und 28 Grad“, erklärt der
Gastronom. Bei um die 36 Grad sei
eher Trinken angesagt.
Waschen wie früher: De Gockeschen brachten altes technisches Gerät nach
Ruppertsgrün. Phil Bieber aus Liebau (links) findet‘s spannend.
und familientauglich auf die Bühne
zu bringen. Noch aus dem Ofen war
Kertschers Wehgeschrei zu hören ...
Besinnlicher ging‘s gestern im
Festgottesdienst zu. Superintendentin Ulrike Weyer sprach in der rappelvollen kleinen Kirche davon, was
eine Kirche für ein Dorf bedeutet.
Seit Jahrhunderten hätten die Men-
schen an diesem Ort der Botschaft
des Kreuzes, die den Schwachen
sieht, vertraut. Sie machte Mut, dass
das auch in Zukunft so ist. Mit Blick
auf Ruppertsgrün ist ihr dabei nicht
bange. So ein Fest wecke Kräfte. „Die
Menschen vor Ort treten für ihre
Kirche ein“, sagt sie. „Sie zehren lange davon.“ Selig? Selig!
Martin Dulig als Gast begrüßt: Zu
den Gästen gestern gehörte auch
Sachsens Wirtschaftsminister und Vizelandeschef Martin Dulig. Er wurde
in der Ruppertsgrüner Kirche getauft,
sein Vater arbeitete viele Jahre als Diakon im Dorf. Der SPD-Politiker kam
allerdings privat und folgte einer Einladung unter anderem seiner drei Patentanten, die in Ruppertsgrün wohnen. Ganz privat blieb es dann doch
nicht. Gleich mehrmals wurde er auf
den maroden Zustand der Kreisstraße
angesprochen. Dulig versprach sich
die Straße anzusehen. (ts)
Premiere für Kinderfest im Schloss
Kinder erkundeten gestern
bei Schatzsuchen das
Mühltroffer Schloss. Zum
Fest mit Theater und Basteln hatte sie der Schlossförderverein eingeladen.
VON SIMONE ZEH
MÜHLTROFF — Mario Taubner-Wude
spielte den Ritter Ullrich, Jürgen
Gruber den Bauer und Torsten
Grimm den Burgvasall. Von 30 Kindern wurden die drei, gehüllt in historische Kostüme, bei zwei Schnit-
zeljagden begleitet. „Es ging außen
von hinten los, durchs Gittertor.
Dann gab es Taschenlampen“, berichtete Mario Taubner-Wude. Die
Kinder waren begeistert. Erst recht,
als die Schatzkiste gefunden wurden. „Die war im Keller versteckt.
Dabei musste aber erst noch der Zauberspruch von Otto Carl Erdmann
Kospoth angesagt werden, bevor die
Kiste geleert werden durfte.“ Für die
Kinder gab es danach kein Halten
mehr: Die Kiste, gefüllt mit kleinen
Überraschungen, wurde geleert.
Weil die Schatzsuche zweimal so
gut ankam, war am späteren Nachmittag noch eine dritte geplant.
Auch sonst hatten die Aktiven
vom Schlossförderverein und ihre
Helfer jede Menge vorbereitet. Trödelmarkt und Kinderschminken etwa gab es. Bei Marcel Schuster konnten Holzstecker in Form von Pferd,
Mond oder Eule bemalt werden. Im
Schlosshof saß Nicole Steinbach mit
Kindern am Tisch in einer Ecke. Sie
malte mit den Geschwistern Ronja,
Tim und Juna Godecke, Lina Göll
und anderen Kindern Schlösser mit
Stiften aufs Papier. Zwei junge Mädels, Lara Franz aus Thierbach und
Annika Freund aus Schönberg, bastelten Namensarmbänder mit Kindern. Thomas Graap modellierte aus
Luftballons Giraffen, Blumen oder
Bienen. Draußen vor dem Schloss erklang mittelalterliche Musik. Dort
konnte man sich bei Kaffee und Ku-
chen oder Gegrilltem laben. Im Kospoth-Saal ging es märchenhaft zu:
Hier wurde das bekannte Märchen
vom König Drosselbart vom Theater
Variabel Olbernhau fantasievoll in
Szene gesetzt.
Alle Erlöse des Tages, so taten es
Schilder an jedem Stand kund, sollten dem Schlossförderverein und
damit der Erhaltung des altehrwürdigen Gebäudes im Herzen von
Mühltroff zugute kommen. Konkret
soll in diesem Jahr die große Eingangstreppe, durch die jeder Besucher ins Schloss geht, erneuert werden. „Klar hätten noch mehr Leute
kommen können“, sagte Vereinsvorsitzende Heike Graap. Abers fürs erste Mal war es in Ordnung.
Das werden wunderbare Schlösser: Die Geschwister Ronja, Tim und Juna Godecke (von links) mit Nicole Steinbach und Lina Göll (rechts) malten beim
Kinderfest eifrig mit bunten Farben.
FOTO: SIMONE ZEH
Traueranzeigen
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12 Freie Presse
VORSCHAU
WOHIN
Montag, 6. Juli 2015
Eine Bilanz des bisherigen Seins
„Tanz des Lebens“ ist eine
Ausstellung von inesj.plauen alias Ines Falcke aus
Eschenbach überschrieben, die seit gestern in der
Kunstwandelhalle Bad
Elster gezeigt wird.
Musiksommer in
Schwarzenberg beginnt
SCHWARZENBERG — Seit fast einem
schlüsseln – auch die Bilder, Radierungen, Skulpturen und Fotografien
von inesj.plauen nicht, denn sie
sprechen für sich.
Mit „Tanz des Lebens“ legt die
Künstlerin eine intime Autobiografie vor, eindrucksvoll und unbeirrt,
sie entblättert sich. Auch wer sie
nicht persönlich kennt, bekommt
schnell eine Ahnung vom Auf und
Ab in den zurückliegenden 50 Jahren. Dafür stehen die Erinnerungs-
bilder „Streit“, Trauer und „Berührung“, dafür steht das surreale „Das
freie Kind“ – eingeschlossen in einer
Luftblase.
Wer „Zeig deine Wunden“ oder
„Himmel und Hölle“ zu erschließen
versucht, wer die verloren im Raum
stehende Skulptur ohne Flügel „Der
verletzte Engel“ in ihrem Sinn erfasst, vermag sich vorzustellen, welche Narben das Leben bei Ines Falcke hinterlassen hat, ohne sie nie-
DIE AUSSTELLUNG „Tanz des Lebens“ wird
bis zum 6. September 2015 in der Kunstwandelhalle Bad Elster gezeigt. Geöffnet ist
jeweils mittwochs bis sonntags von 14 bis
17.30 Uhr, an den Wochenenden zusätzlich
von 9.30 Uhr bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.
halben Jahrhundert lädt die Schwarzenberger Kantorei in den Monaten
Juli und August für montags zum
sommerlichen Musizieren ein. Was
mit halbstündigen Orgelmusiken
begann, entwickelte sich zum „Musiksommer in St. Georgen“.
Für den Zeitraum vom 6. Juli bis
24. August sind in diesem Jahr acht
Konzerte geplant. Den Auftakt
macht heute ab 19.30 Uhr das Bläserquintett Harmonic Brass aus München. Die Musiker von der Isar, die
seit 2014 weiblichen Charme in ihre
Reihen aufgenommen haben, überschrieben ihr Programm zwar mit
dem schlichten Titel „In Concert“,
aber es ist sehr abwechslungsreich
und extravagant. Giuseppe Verdis
Konzert für Piccolotrompete bildet
den Auftakt, bevor es mit Leonard
Bernsteins West Side Story weitergeht. Melodien von Louis Armstrong sind zu hören, und natürlich
werden auch Noten von Johann Sebastian Bach zum Klingen gebracht.
Aus dem Programm für die beiden Sommermonate ragt weiterhin
ein Konzert mit dem Trompeter
Ludwig Güttler und dem Organisten
Friedrich Kircheis Mitte August heraus. Das Abschlusskonzert mit der
Capella Fidicinia, einem Ensemble
für ältere Musik, wird ebenfalls von
Spitzenmusikern gestaltet. (gess)
MUSEUMSREISE
DISKUSSION
GEDENKKONZERT
ORGELSOMMER
DIASHOW
Führung rund um
wichtige Vogtländer
Prominente Gäste
reden über Geld
Streichermusik im
Badepavillon
Mit Musik
und Puppenspiel
Bilder-Reise nach
Norwegen
PLAUEN — In die Rolle einer Reiselei-
REICHENBACH/GREIZ — Das Thema
der Reihe „Prominente im Gespräch
– Begegnungen“ lautet morgen
Abend ab 19 Uhr in der Buchhandlung Bücherwurm in Greiz: „Tischlein deck dich, Goldesel streck dich
...“ Eingeladen sind Heike Taubert
(SPD), Thüringens Finanzministerin, und Carsten Schneider, der stellvertretende Vorsitzende der SPDBundestagsfraktion. Interessierte
Gäste sind willkommen. (em)
BAD ELSTER — Der Musikpavillon am
Badeplatz in Bad Elster wird morgen
ab 15 Uhr Kulisse für ein feierliches
Gedenkkonzert. Zu Ehren des Orchestergründers Johann Christoph
Hilf, dessen Todestag sich zum 130.
Mal jährt, spielen die Chursächsischen Streichersolisten unter der
Leitung von Peter Kostadinov. Tickets für das Konzert unter Telefon
037437-53 900 oder per E-Mail unter
[email protected] . (em)
REICHENBACH — Nicht
ausschließlich, aber doch vorrangig an die
jüngsten Musikfreunde wendet sich
das morgige Konzert der Veranstaltungsreihe „Reichenbacher Orgelsommer“. Das Konzert findet, 18.30
Uhr in der Trinitatiskirche in Reichenbach statt und wird von dem
Organisten Sandro Weigert und
dem Puppenspieler Thomas Bartsch
gestaltet. Beide Künstler kommen
aus Dresden. (vm)
BAD ELSTER — Nina und Thomas W.
Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Offener Treff, 13-18 Uhr;
Clubrat, 16 Uhr
KINO
Adorf/V.: Waldbad, Waldbadstraße 5,
11-18 Uhr
Auerbach/V: Waldbad Brunn, Badstraße 1 a, 9-20 Uhr, 03744 3659311
Bad Brambach: Freibad, Forststraße,
14-18 Uhr
Elsterberg: Waldbad im Tremnitzgrund,
10-20 Uhr
Klingenthal: Freibad, Dürrenbachstraße,
10-19 Uhr
Kottengrün: Freibad, Badstraße, 12-19 Uhr
Lengenfeld: Freibad, Waldkirchener Weg 11,
10-19 Uhr, 037606 2390
Markneukirchen: Rudolf-Thiele-Bad,
Am Schwimmbad 1, 10-19 Uhr
Mylau: Freibad, Lengenfelder Straße,
11-19 Uhr, 03765 392939
Netzschkau: Freibad, Plauener Straße,
11-19 Uhr, 03765 34019
Neumark: Freibad, Badsteig 5, 13-19 Uhr,
037600 2740
Oelsnitz: Freibad Elstergarten,
An der Elster 15, 9-20 Uhr
Pausa: Freibad, Am Butterberg 10, 9-20 Uhr
Rebesgrün: Waldsportbad, Siedlerweg 19,
9-20 Uhr
Reichenbach: Freibad, Badstraße,
10-19 Uhr, 03765 386675
Reumtengrün: Freibad, Hauptstraße 1,
10-19 Uhr
Rodau: Waldbad, Leubnitzer Straße 3,
11-18 Uhr
Tirpersdorf: Freibad, Mühlstraße,
12-20.30 Uhr
Treuen: Freibad, Alte Auerbacher Straße 1,
9-20 Uhr
Wildenau: Freibad, Obercrinitzer Straße 11,
11-20 Uhr
VON ECKHARD SOMMER
BAD ELSTER — Sphärische Musik, zu
In der Kapelle Neuensalz finden
Konzerte, Ausstellungen und Workshops statt.
FOTO: KLAUS TANNEBERGER
KREATIVKURS
Kunstvolles aus
Speckstein
NEUENSALZ — Filigraner Schmuck,
geschwungene Schalen oder lebensechte Skulpturen: Aus Speckstein lassen sich viele schöne Dinge herstellen. Wer das gern selbst
ausprobieren möchte, kann vom
14. bis 16. Juli an einem dreitägigen
Workshop in der Kapelle Neuensalz teilnehmen.
Der Speckstein hat sich seit
Jahrhunderten zur Herstellung
von Gebrauchsgegenständen wie
Schalen und Schüsseln bewährt.
Wegen der Wärmebeständigkeit
dieses Materials wurden daraus in
der Antike Kochtöpfe hergestellt.
Der weiche Naturstein lässt sich
mit einfachen Werkzeugen, zum
Beispiel einer Raspel, einem Messer oder einfachen Schnitzwerkzeugen, hervorragend bearbeiten.
Der rohe Stein sieht zunächst zwar
etwas unscheinbar aus. Doch das
Anfeuchten gibt einen Eindruck
der endgültige Farbe und der
Zeichnung, die erst beim abschließenden Polieren so richtig zum
Vorschein kommt. (em)
KREATIVES ARBEITEN MIT SPECKSTEIN: Kostenfreies Angebot für Kinder und
Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren. Dreitägiger Workshop vom 14. bis 16. Juli. Beginn ist am Dienstag, 14. Juli, um 9 Uhr vor
der Kapelle Neuensalz. Für einen kleinen
Mittagsimbiss ist gesorgt. Anmeldung unter
Telefon 03741-413290.
BÜHNE
Reichenbach: Neuberinhaus, Weinholdstraße 7, Premiere: Schneewittchen und
der schöne Schein, Märchen für Menschen
ab 12 Jahren, aufgeführt von der Klasse 8 des
Evangelischen Gymnasiums Mylau, 19 Uhr,
03765 12188
MUSIK
Klingenthal: Musikpavillon am Marktplatz, Konzert mit dem Akkordeonorchester,
19 Uhr
KINDER UND FAMILIE
Plauen: Fanprojekt Plauen, Dobenaustraße 9, Offener Jugendtreff, 9-15 Uhr
Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Kinderzentrum, Töpfern, 14-18 Uhr;
Jugendzentrum, Fußball in der Halle
(ab 10 Jahre), 18 Uhr
Kinderklub Fünfte, Anton-Kraus-Straße 31,
Offener Treff, 13-18 Uhr; Kochküche, 13-15 Uhr;
Bewegung tut gut, 16-18 Uhr
Landeskirchliche Gemeinschaft, Fabrikstraße 6, Offener Treff für Kinder von sieben
bis zwölf Jahre zum Spielen, Lesen, Basteln,
16-18 Uhr
Mehrgenerationenhaus, Am Albertplatz 12,
Babygruppe, (ab 3 Monaten), 10 Uhr;
Eltern-Kind-Sport, 15.30 Uhr
Treff „Quartier 30“, Bahnhofstraße 30,
Zumba Kids, 16.45-17.30 Uhr; Zumba, 18-19 Uhr
Adorf/V.: Begegnungsstätte, Schillerstraße 23, Kleine Kaffeerunde, 14-16 Uhr
Klein Vogtland - Botanischer Garten,
Waldbadstraße 7, Sehenswürdigkeiten nachgebaut, Miniaturschauanlage und Botanischer
Garten, 10-18 Uhr
Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High
life, Eisenbahnstraße 49, Coffeelounge,
15-17 Uhr
Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstraße 33,
Sporttreff in der Halle, 16.30-18.30 Uhr,
03744 308686
Bayern
eröffnen
Konzertreihe
der sich aus einem Konkon drei Wesen winden, zwängen, Mensch werden, sich trennen in bizarren Bewegungen, sich finden, schließlich eins
werden. Während Gabriele Bocek
und Clemens Nöbel vom Mondstaubtheater Zwickau weiter kreisen und sich neigen, bringt inesj.plauen den Tanz auf eine Leinwand – das doppelte Verschmelzen
eines Ausdrucks.
Selten war die Eröffnung einer
Ausstellung gestern in der Kunstwandelhalle Bad Elster so metaphorisch, drückte sich in Bewegungen
aus, was sich auf den Bildern und Fotos, in den Skulpturen widerspiegelt. Mit „Tanz des Lebens“ zieht inesj.plauen alias Ines Falcke aus
Eschenbach eine eindrucksvolle
Bilanz ihres bisherigen Seins.
In diesem Jahr 50 geworden, stellte sie schon Werke im Malzhaus
Plauen, in der Göltzschtalgalerie
Auerbach und in Dresden aus. Nun
also auch in Bad Elster. Kunst bedarf
keiner Worte, um ihren Sinn zu ent-
terin schlüpft morgen Abend die
wissenschaftliche Mitarbeiterin Gabriele Buchner im Vogtlandmuseum. Zu sehen gibt es bei ihrer Führung „Ein Abend auf Reisen“ Ausstellungsstücke und Texte zu berühmten vogtländischen Persönlichkeiten, die bereits zur 10. Nacht der Museen im Museum gezeigt wurden.
Die Führung beginnt um 18 Uhr
beim Ballon „Plauen“. (em)
Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Straße 19, Tanznachmittag mit Kessy,
12-18 Uhr
Jößnitz: Grundschule, Gerhart-Hauptmann-Straße 6, Keramikkurs, 12-17 Uhr
Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22,
hier leben 400 Tiere in 50 Arten, Einheimische
Tiere und exotische Wildtiere, 10-18 Uhr,
037467 22397
Limbach: Fahrbibliothek, am Markt, 1
3.30-15.30 Uhr
Fahrbibliothek, Grundschule,
9-13 Uhr
Mühlleithen: Sommerrodelbahn,
Rodeln, bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr
Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“,
Alte Reichenbacher Straße 27,
heute Tanzkurse: für 8 bis 13 Jahre, 15-16 Uhr;
ab 13 bis 18 Jahre, 16.30-18 Uhr
A N ZE I G E
! 3639616-10-1
„Tanz des Lebens“ ist die Ausstellung von inesj.plauen alias Ines Falcke aus Eschenbach überschrieben, die seit
gestern in der Kunstwandelhalle Bad Elster gezeigt wird.
FOTO: ECKHARD SOMMER
AUSSTELLUNGEN
Plauen: Schaustickerei, Obstgartenweg 1,
Freiluftausstellung „Experiment Textil“ und
Sonderausstellung „Macht Mode Männer?“,
mit dem Hauptthema Krawatten, 10-17 Uhr,
03741 443187
Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer
Garten, Waldbadstraße 7, Bekannte und
berühmte Vogtländer, Informationstafeln,
10-18 Uhr
Leubnitz: Schloss, Am Park 1,
Natur- und Jagdausstellung, zu sehen sind
u. a. Bildtafeln heimischer Bäume, Spuren,
Fährten, eine Duftorgel und vieles mehr;
„Vogtländische Impressionen“, Gang durch die
Jahreszeiten mit Maritta Seybold, 9-13 Uhr
Markneukirchen: Catgut, Gewerbepark 18,
Dies und Das, gestaltet vom Maltreff
Bad Elster, 8-16 Uhr
Hüttels Musikwerkausstellung Wohlhausen, Hauptstraße 10, Mechanische Musikinstrumente, von der Singvogelspieldose
bis zur großen Karussellorgel, 9.30-16 Uhr
Mehltheuer: Kleinstes Musikinstrumenten-Museum, Hohe Straße 9, 1500 Raritäten
inklusive 350 historischer Musikinstrumente,
Vorführung mechanischer Musikinstrumente,
Schauwerkstatt für Zupf-, Streich- und Zungeninstrumente, 9-12 Uhr, 037431 4159
Morgenröthe-Rautenkranz: Raumfahrtmuseum, Bahnhofstraße 4, Deutsche Raumfahrtausstellung, Exponate rund um die angewandte Raumfahrt, Miniatur-Modell des MarsRoboters, Bundes-Biene, 10-17 Uhr,
037465 2538
Oelsnitz: Zoephelsches Haus, Grabenstraße 31, Heute schon gelacht, Karikaturen von
Christine Kraus, Helmbrechts, 9-16 Uhr
Reichenbach: Westsächsische Hochschule
Zwickau (WHZ), Bobinetgebäude Klinkhardtstraße 10, 100 Tage - der Countdown beginnt!
100 Modelle von Architekturstudenten bevor
der Studiengang Architektur von Reichenbach
weggeht, 7-16 Uhr, 03765 5521-44
Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstraße 33, 03741 1469050; Every Thing will
be fine, ab 6 J, 17.15, 20.15 Uhr;
Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 17, 20.15 Uhr;
Jurassic World 3D, ab 12 J, 14, 17, 20 Uhr;
Minions, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr;
Minions 3D, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr;
Miss Bodyguard, ab 12 J, 17.15 Uhr;
Ostwind 2, 14.15 Uhr; Pitch Perfect 2, ab 6 J,
14.15 Uhr; Poltergeist 3D, ab 16 J, 20.15 Uhr;
Rico, Oskar und das Herzgebreche, 14.30 Uhr;
San Andreas 3D, ab 12 J, 17 Uhr;
Spy - Susan Cooper Undercover, ab 12 J,
20 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 14, 17, 20 Uhr;
Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest,
14.30 Uhr
Malzhaus, Alter Teich 7 - 9, 03741 15320;
Nur eine Stunde Ruhe, 20 Uhr
Hof: Central-Kino, Altstadt 8, 09281 142488;
Elser - Er hätte die Welt verändert, ab 12 J,
17.15, 20.15 Uhr; Jurassic World, ab 12 J, 17 Uhr;
Jurassic World 3D, ab 12 J, 14, 17, 20 Uhr;
Minions, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr; Minions 3D,
14.30, 17.15, 20.15 Uhr; Rico, Oskar und das
Herzgebreche, 14.30 Uhr; Spy - Susan Cooper
Undercover, ab 12 J, 20.15 Uhr; Strange Magic,
14.30 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 14, 17, 20.15 Uhr
Scala-Kinocenter, Wörthstraße 4 - 6,
09281 3684; Die Frau in Gold, ab 6 J, 18 Uhr;
Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 18.30, 20.30 Uhr;
Minions 3D, 16, 18, 20.15 Uhr; San Andreas 3D,
ab 12 J, 20.15 Uhr; Shaun das Schaf, 16 Uhr;
Ted 2, ab 12 J, 16, 17.30, 20.15 Uhr
Markneukirchen: Harmonie-Lichtspiele,
Erlbacher Straße 4, 037422 2637; San Andreas,
ab 12 J, 20 Uhr
Schleiz: Neues Kino im Hörsaal, Löhmaerweg 2, 03663 422805; Minions 3D, 17, 20 Uhr
FREIBÄDER
Plauen: Freibad Haselbrunn,
Nach dem Stadion 80, 10-19 Uhr,
03741 550974
Freibad Preißelpöhl, Bertrand-Roth-Straße 42, 10-19 Uhr, 03741 525844
derzudrücken. Stattdessen schöpfte
sie daraus Kraft und ist in der Lage,
uns mitfühlen, mitempfinden zu
lassen und uns gleichsam aufzurütteln.
Mücke laden morgen ab 19.30 Uhr
ins Königliche Kurhaus in Bad Elster
zu einer Reise nach Norwegen ein.
Mit Dias und Gesang des Opernsängers zeigen sie die Harmonie der
rauen und wunderschönen Natur
des Landes. Der Eintritt kostet 9
Euro pro Person. Tickets für den
Dia-Abend gibt es unter Telefon
037437-53 900 oder per E-Mail unter
[email protected] . (em)
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SONSTIGES
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Plauen: Alaunbergwerk „Ewiges Leben“,
Reichsstraße (gegenüber Commerzbank),
Plauen unter Tage erleben, telefonische
Voranmeldung: 03741 529426
Schaustickerei, Obstgartenweg 1,
Vorführungen an Stickmaschinen, 10-17 Uhr,
03741 443187
Bad Elster: Gemeindezentrum, Kirchstr. 10,
Montagsforum: Lockruf des Lebens, das Ehepaar Hofmann aus Moritzburg lebt ihren
Traum im Wilden Westen Kanadas, 19.30 Uhr
Klingenthal: Vogtland-Arena, Falkensteiner Straße 133, Besichtigung, 10-17 Uhr,
037467 280860
Pöhl: Talsperre, Anlegestelle, Möschwitz,
Hauptstraße, Rundfahrten der Fahrgastschiffe,
(weitere Fahrten nach Bedarf), 11, 14 Uhr
Rempesgrün: Zelt der Christl. Versammlung, Turnplatz, Zelttage der Christl. Versammlung, Ausgelesen - die Bibel nur ein Buch?,
15 Uhr
Syrau: Drachenhöhle, Höhlenberg 10, Einzige Schauhöhle Sachsens, in 16 m Tiefe gibt es
unterirdische Schönheiten wie Sinterschmuck,
kristallklare Seen und Lehmkegel an den Höhlenwänden, Führungen mit Lasershow,
9.30-17 Uhr, 037431 3735
PLAUENER ZEITUNG
Montag, 6. Juli 2015
KURZ GEMELDET
SACHSENFORST
Pflege der Triebtaler
Wanderwege
Freie Presse
Gerhard Schöne: Vom Glück
der kleinen Dinge im Leben
Ideen für
Erhalt des
Bürgerhauses
Verein plant Rundtour
zum Tag des Denkmals
PÖHL — Nach den größtenteils abge-
schlossenen Forstarbeiten im Triebtal wollen die Gemeinde Pöhl und
der Sachsenforst eine neue Vereinbarung in Angriff nehmen. So soll
festgelegt werden, welche Wanderwege künftig unbedingt benötigt
sind und wer sie pflegt. Denn einen
Teil hält die Gemeinde instand, den
anderen Teil der Talsperrenzweckverband. Zudem soll eine neue Wegekarte angefertigt werden. (em)
Er ist immer noch der
Meister der leisen Töne.
Mit Ehrfurcht vor dem
Leben und der Schöpfung
verzauberte Gerhard
Schöne sein Publikum in
Elsterberg.
VON SIMONE ZEH
MÜHLTROFF — Der Vorstand des erst
VON SIMONE ZEH
KALENDERBLATT
ELSTERBERG — „Meine Kinder sind
Vor 10 Jahren
FÜR DROHUNG — Das
Amtsgericht Plauen hat eine 72-Jährige wegen einer Bombendrohung
gegen das Arbeitsamt in der Stadt zu
einer Geldstrafe von 1075 Euro verurteilt. Hintergrund war wohl der
abgelehnte Arbeitslosengeldantrag
ihres Sohnes. Die Frau stritt die Tat
jedoch ab. Das Amt musste evakuiert und nach Sprengstoff durchsucht werden.
GELDSTRAFE
Vor 50 Jahren
AUS PLAUEN — Der
halbstaatliche Betrieb Lorenz & Co.
aus Plauen zeigt seine Kollektion für
die Leipziger Herbstmesse 1965 im
Ringmessehaus. Die Firma stellt Unterkleider mit Spitzengarnierung
her, verziert mit Schleifchen und
transparenten Teilen.
UNTERKLEIDER
Vor 100 Jahren
OBERBÜRGERMEISTER GEWÄHLT — Der
Rat und die Stadtverordneten von
Plauen wählen den Oberbürgermeister der Stadt, Julius Dehne, auf
Lebenszeit ins Amt. 54 von 59 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen
plädieren dafür. Dehne hatte das
Amt drei Jahre zuvor angetreten.
Trotz der Wahl auf Lebenszeit übte
er das Amt nur bis 1916 aus. Der
Landtagsabgeordnete hatte noch
weitere politische Ämter in Dresden
inne. Er starb 1950 in Radebeul. (pa)
mit seinen Lieder groß geworden“,
berichtete Margit Degodowitz, die
Kantorin der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Elsterberg.
„Ich habe selbst angefragt bei Gerhard Schöne, ob er ein Konzert bei
uns in der Laurentiuskirche gibt.“
Und ja, es habe dann auch gleich geklappt.
„Ich möchte mit
meinen Liedern
Menschen zum
Nachdenken bringen.“
Der Liedermacher Gerhard Schöne gab am Freitagabend ein Konzert in der Kirche in Elsterberg. Mit Fantasie, Frohsinn und einem Gespür für sein Publikum erreichte er mühelos alle großen und kleinen Zuhörer.
FOTO: SIMONE ZEH
Gerhard Schöne Liedermacher
Margit Degodowitzs Kinder sind
heute längst erwachsen. „Über 40“,
verriet sie. Jetzt seien es die Enkelkinder, die Schönes Lieder hören.
Die Eltern spielen sie ihnen vor.
„Das Popel-Lied mögen meine Enkel
am liebsten“, sagte die Kantorin lachend. Am bekanntesten mag das
Lied von der Jule sein, die sich nie
wäscht. Zusammen mit zwei weiteren Frauen der Elsterberger Kirchgemeinde war Margit Degodowitz am
Freitagabend am Einlass zur Kirche
anzutreffen, am Verkaufstisch mit
13
Büchern und CDs des Liedermachers.
„Alles muss klein beginnen“ hatte Gerhard Schöne sein Programm
für kleine und große Menschenkinder genannt. Mit nichts als seiner Gitarre in den Händen und seinem Hut
auf dem Kopf stand er vorn in der
Kirche – und es gelang ihm sofort,
das Publikum auf den Holzbänken
anzusprechen und es mit einzubeziehen. „Wenn du glücklich bist,
dann klatsche in die Hände“, sang er,
und Groß und Klein klatschte die
Hände gegeneinander. Oder: „Schau
dir die Wolken an, sehen sie nicht
aus wie Gesichter?“ Das ist Gerhard
Schöne: Scheinbar Nebensächli-
chem im Leben, den kleinen Dingen, die man leicht im Alltag übersieht, weil man ihnen auf den ersten
Blick keine Bedeutung beimisst, denen schenkt er seine Aufmerksamkeit. Weil eben diese kleinen Dinge
des Lebens glücklich machen können – wenn man sie sieht und erkennt.
Mit viel Feingefühl und Sensibilität, mit Fantasie und Fröhlichkeit
begeisterte er das kleine und große
Publikum. Auch mit Lockerheit –
neben dem Gitarrenspiel bezog er ab
und zu Pfeifen in seine Lieder ein –
gelang ihm das. „Es ist schon eine
Herausforderung, Kinder zu begeistern“, sagte der Liedermacher, der
mit seiner Familie („Ich habe fünf
Kinder“) in Meißen lebt. „Ich möchte mit meinen Liedern Menschen
auch zum Nachdenken bringen.“
Die Latte wollte er auch in Elsterberg nicht zu niedrig ansetzen, der
Anspruch sei ihm schon wichtig,
sagte er.
Und es gelang ihm mühelos, die
Zuhörer zu erreichen und seine Botschaften zu übermitteln: Der Respekt vor dem Leben, egal ob Mensch
oder Tier, die Ehrfurcht vor der
Schöpfung und den christlichen
Glauben – Gerhard Schöne singt
nicht nur davon. Man nimmt ihm
ab, dass ihm selbst genau dies im eigenen Leben wichtig ist.
seit Kurzem bestehenden Fördervereins Bürgerhaus Mühltroff hat Verstärkung bekommen. Vier von den
mittlerweile 25 Vereinsmitgliedern
wurden in den erweiterten Vorstand
gewählt. So unterstützen nun Michael Prager, Hannes Troche, Uwe
Rauh und Jens Wyrobczyk den Vorstand, dem bereits Elke Rauh, Sven
Bauer und Matthias Kleemeyer angehören.
Die Wahl des erweiterten Vorstandes wurde zur ersten Mitgliederversammlung des am 17. April
dieses Jahres neu gegründete Fördervereins vorgenommen. Im Mittelpunkt der Sitzung standen Ideen,
wie der Verein den Erhalt des Bürgerhauses, des ehemaligen Schützenhauses, vorantreiben kann. „Wir
wollen uns unter anderem am
13. September zum ,Tag des offenen
Denkmals‘ beteiligen“, sagte Matthias Kleemeyer. Dafür war eine Denkmaltour durch Mühltroff im Gespräch, deren Route zu Fuß oder mit
einer Pony-Kutsche, von Schloss
und Kirche über den Markt mit Zwischenstation DDR-Museum und
schließlich entlang der Promenade
zum Bürgerhaus führen soll.
An Tag des Denkmals soll das
Bürgerhaus ab 10 Uhr seine Pforten
öffnen. Im Inneren erwartet alle Interessenten eine Ausstellung, die
unter anderem die Geschichte des
Schützenhauses präsentieren soll.
Vor dem Gebäude soll eine Hüpfburg für die kleinen Besucher bereit
stehen und auch für das leibliche
Wohl wollen die Vereinsmitglieder
bestens sorgen.
Heute findet um 19.30 Uhr die
nächste Vereinsversammlung im
Bürgerhaus statt. Interessierte seien
herzlich eingeladen, so Matthias
Kleemeyer.
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MITEINANDER GLÜCKLICH
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BAUTROCKNUNG
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PRESSEKARTE
Sonderveröffentlichung
Montag, 6. Juli 2015
Urgesteine der Szene wieder mit dabei
MEIN TIPP
Ein Dank für
Schüler
Dreitägiges Festival für Country-Fans vom 31. Juli bis 2. August an den Greifensteinen – Leser erhalten mit Pressekarte einen Rabatt
Das Berghotel Greifensteine lädt
vom 31. Juli bis 2. August zum fast
schon traditionellen CountryOpen-Air an die Greifensteine ein.
Marketingchefin
Jacqueline
Grimm stellte sich den Fragen von
Christian Wobst.
SUZANNE KRAUSS
EMPFIEHLT KLEINE PRÄSENTE
FÜR GUTE ZEUGNISSE
[email protected]
L
iebe Leser, zählen ihre Tochter oder ihr Sohn auch schon
die verbleibenden Tage bis zu
den großen Sommerferien? Garantiert! Endlich so lange schlafen, wie
man möchte, viele spannende Dinge
mit Freunden erleben, die Schulbücher einfach mal in der Ecke stehen
lassen – ich erinnere mich gern an
meine Sommerferien.
Doch bevor die schönste Zeit des
Jahres beginnt, gibt es für die Schüler erst einmal die Zeugnisse. Sollten
Sie, liebe Eltern und Großeltern, auf
der Suche nach einem kleinen Präsent für besonders gute Noten sein,
dann empfehle ich Ihnen einen Abstecher in eine unserer Geschäftsstellen direkt in Ihrer Nähe. Dort finden Sie nicht nur ein umfangreiches
Sortiment an interessanten Büchern
für alle, die sich in den Ferien ganz
ohne Zwang weiterbilden wollen.
Außerdem haben wir viele Artikel im Angebot, die die Ferien erst zu
einem richtigen Erlebnis machen.
Wie wäre es mit einem BeachballSet bestehend aus zwei lackierten
Holzschlägern und einem HartGummiball? Für eine längere Autofahrt in den Urlaub empfehle ich Ihnen „Stadt, Name, Land – Das packende Wissensspiel auf Karten“ für
Kinder ab sieben Jahren. Selbstverständlich erhalten Sie auf ausgewählte Produkte bei Vorlage Ihrer
Pressekarte einen Rabatt.
EMPFEHLENSWERT
WELTCUP-ERÖFFNUNG
Vorverkauf für
Skispringen gestartet
KLINGENTHAL — In den Geschäftsstellen der „Freien Presse“ hat jetzt der
Kartenvorverkauf für das WeltcupOpening der Skispringer vom 20. bis
22. November sowie den FIS Weltcup der Nordisch Kombinierten
vom 1. bis 3. Januar in der Vogtland
Arena begonnen. Inhaber der Pressekarte erhalten die Tickets für das
Weltcup-Opening der Skispringer in
den Geschäftsstellen der „Freien
Presse“ ab 20,65 Euro. Dieser Frühbucherpreis gilt bis 31. Oktober. Bis
20. Dezember erhalten Inhaber der
Pressekarte die Tickets für den FIS
Weltcup der Nordisch Kombinierten zum Frühbucherpreis ab 11,40
Euro. Das Besondere bei beiden Veranstaltungen: Kinder bis 12 Jahre
haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. (cw)
Sie gehen mit der noch relativ unbekannten Nachwuchsband Kevin Cash and The Cattlements in
den Freitag. Ist das nicht reichlich riskant?
Wir haben Kevin gehört und waren
sofort begeistert, er setzt die Musik
von Jonny Cash so toll in Szene und
wir sind überzeugt, dass auch unsere Fans begeistert sein werden. Gerade in der Country-Szene ist etwas frischer Wind wichtig, und vielleicht
können wir so auch mal das etwas
jüngere Publikum ansprechen.
Am Samstag steht mit Tom Astor eine feste Bank auf der Bühne. Haben Sie eine Erklärung für
die unter Country-Fans noch immer ungebrochene Anziehungs-
Jacqueline
Grimm
Marketingchefin des
Berghotels
Greifensteine
FOTO: PRIVAT
Auch mit mehr als 70 Jahren begeistert Tom Astor noch immer seine Fans. Beim Country-Open-Air an den Greifensteinen darf er nicht fehlen. FOTO: ERIK LATTWEIN
kraft des inzwischen 72-Jährigen?
Jeder, der Tom Astor bereits auf der
Bühne gesehen hat, ist in seinen
Bann gezogen, und auch mit über 70
hat er noch Power. Als einer der Stars
der Countrymusik darf er auf dem
größten Country Open Air Sachsens
natürlich nicht fehlen.
Gudrun Lange & Kactus sowie
Larry Schuba & Western Union,
die am Sonntag auf der Bühne
stehen, gehören zum festen
Stamm beim Country Open Air.
Worauf dürfen sich die Besucher
bei diesen Künstlern freuen?
Es ist richtig, gerade diese beiden
Künstler sind sozusagen Greifenstein-Urgesteine und gerade Larry
Schuba mit seinem „Greifensteinlied“ hat ja sozusagen unsere Hymne
geschrieben. Freuen dürfen sich die
Fans auf echtes Countrymusik-Feeling und dies alles live mit Bands
und ohne Playback.
Das Country Open Air an den
Greifensteinen hat sich in den
vergangenen Jahren auch einen
Namen mit einem umfangreichen Rahmenprogramm gemacht. Was haben Sie in diesem
Jahr auf die Beine gestellt?
Wir haben auch in diesem Jahr wieder versucht, auf dem Greifenstein-
plateau für Jung und Alt etwas zu
bieten. Auf dem Gelände vor der
Bühne wird wieder freier Eintritt
sein, somit lohnt sich auch ein kurzer Besuch unseres Geländes. Bei einem Siedlercamp können alle Besucher sich in eine längst vergessene
Zeit zurück versetzen und am Samstag und Sonntag findet jeweils um
15 Uhr eine kleine Modenschau
statt. Unsere Händler fehlen natürlich auch nicht. Erstmalig freuen
wir uns, dass die Feuerwehr von Ehrenfriedersdorf mit zwei Fahrzeugen vor Ort sein wird und den Kindern die Arbeit der Feuerwehr näher
bringt.
Das Programm und die Karten
Vom 31. Juli bis 2. August geht an
den Greifensteinen das internationale
Country-Open-Air über die Bühne.
Am Freitag werden ab 20 Uhr Kevin
Cash and The Cattlemens sowie die
Band Westend auf der Bühne stehen.
Am Samstag wollen ab 15 Uhr die
Bands Pro Musicum, Slow Horses,
Danny June Smith und Tom Astor für
Stimmung unter den Fans sorgen.
Am Sonntag sind ab 13 Uhr Gudrun
Lange & Kactus, Hank Rose and the
Swinging Horses sowie Larry Schuba
& Western Union zu Gast.
Eine Diskothek ist am Freitag und
Sonntag im Anschluss an die Konzerte
geplant.
Inhaber der Pressekarte erhalten
ihre Tagestickets für Freitag (18 Euro),
Samstag (33 Euro) und Sonntag (28
Euro) in den Geschäftsstellen der
„Freien Presse“. Die Dauerkarte für
alle drei Tage kostet bei Vorlage der
Pressekarte 62,50 Euro. (cw)
» www.freiepresse.de/tickets
Neue Show soll unter die Haut gehen Nabucco im Schlosspark
Vorverkauf für Holiday-on-Ice-Premierenshow im Februar 2016 läuft auf Hochtouren
Festspieloper Prag am 3. September in Lichtenwalde
ZWICKAU — Die neue Holiday-on-Ice
Show, die vom 10. bis 14. Februar in
der Stadthalle Zwickau zu sehen
sein wird, soll unter die Haut gehen.
Das teilten die Veranstalter in dieser
Woche mit. Unter dem Titel „Believe“ wird den Zuschauern eine moderne
Romeo-und-Julia-Inszenierung über Sehnsucht, Verlangen, Eifersucht und die einzig wahre Liebe
versprochen.
Musikalisch wird das Gesangsduo Nica & Joe, bekannt aus der Castingshow X-Factor, die neue Show
untermalen. Für die Russin Nica, gebürtig Veronika Belyavskaya, und
LICHTENWALDE — Die Festspieloper
Prag zeigt am 3. September im Park
von Schloss Lichtenwalde ab 20 Uhr
unter freiem Himmel eine der weltweit meistgespielten Verdi-Opern:
„Nabucco“. 1842 an der Mailänder
Scala uraufgeführt, war „Nabucco“
so erfolgreich, dass die Oper in der
darauffolgenden Spielzeit 57 Mal
wiederholt wurde.
Nach Angaben der Veranstalter
bringt die Oper mit ihrer Geschichte
aus dem Alten Testament große Gefühle auf die Bühne: Liebe, Verrat, Eifersucht, Hass, Sehnsucht, Rachsucht, Machtstreben und Wahn-
den Amerikaner Joseph Guyton,
kurz Joe, ist die Zusammenarbeit
mit der meistbesuchten Eisshow der
Welt der Höhepunkt ihrer jungen
Karriere: Ihr einzigartiger Musikmix
unterstreiche die Dramaturgie der
Show. „Wir nehmen den Zuschauer
musikalisch an die Hand und beweisen, dass sich Gegensätze anziehen“,
sagen die beiden übereinstimmend.
Das Gesangsduo Nica & Joe wird die
neue Holiday-on-Ice-Show „Believe“
untermalen.
FOTO: WERNER GRITZBACH
INHABER DER PRESSEKARTE erhalten ihre Tickets für die Premierenshow am 10. Februar in der Stadthalle Zwickau ab 21,60 Euro
in allen Geschäftsstellen der „Freien Presse“.
Dies entspricht einem Rabatt von 30 Prozent.
sinn. Im Kern geht es um den Freiheitswillen eines unterdrückten
Volkes: Die Einnahme Jerusalems
durch den Babylonierkönig Nebukadnezar (Nabucco) setzt eine Kette
sich überstürzender Ereignisse in
Gang. Der beeindruckende „Gefangenenchor“ aus dem dritten Akt
wurde seinerzeit zur heimlichen Nationalhymne der Italiener, die sich
besonders mit dem Thema der Freiheit identifizierten. (cw)
INHABER DER PRESSEKARTE erhalten ihre Tickets für das Gastspiel ab 36,10 Euro in
allen „Freie Presse“-Shops.
LIEDERMACHER
Konstantin Wecker
auf Sommertour
ZWICKAU — Auf sei-
FOTO: THOMAS KARSTEN
ner
„40
Jahre
Wahnsinn“-Tour
schaut der Liedermacher Konstantin
Wecker am 17. Juli
ab 20 Uhr im Konzert- und Ballhaus
in Zwickau vorbei.
Ob mit Band,
Streichorchester, im Duo mit Jo Barnikel oder solo am Flügel, seit vier
Jahrzehnten gibt der Musiker in
Deutschland, Österreich und in der
Schweiz Konzerte. Aus diesem
Grund hat er seine Sommertour
auch schlicht „40 Jahre Wahnsinn“
getauft. In seinem neuen Programm
wird er die Stationen seiner Karriere
Revue passieren lassen, mit Klassikern wie „Genug ist nicht genug“,
„Wenn der Sommer nicht mehr weit
ist“, „Sage nein“, „Absurdistan“ oder
auch „Wut und Zärtlichkeit“. Inhaber der Pressekarte erhalten ihre Tickets in allen Geschäftsstellen der
„Freien Presse“ und im Onlineshop
für 38,58 Euro. (cw)
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SPORT AM MONTAG
Montag, 6. Juli 2015
NACHRICHT
SCHLEIZER DREIECK
Motorradfahrer
tödlich verunglückt
SCHLEIZ — Bei einem Rennunfall auf
dem Schleizer Dreieck ist gestern
Nachmittag ein 20 Jahre alter Motorradfahrer ums Leben gekommen.
Der Supersport-Pilot David Marx
verlor nach Informationen der
„Thüringer Allgemeinen“ in der dritten Runde in der Anfahrt zur „Seng“,
einer Hochgeschwindigkeits-Kurvenkombination, die Kontrolle über
seine Honda und überschlug sich im
Kiesbett mehrfach. Er krachte nach
Aussage von Beobachtern mit voller
Wucht gegen einen dort fest installierten Reifenstapel. Der Fahrer soll
auf der Stelle tot gewesen sein. Das
Klassik-Rennen wurde abgebrochen. Der Sportarzt vor Ort habe nur
noch den Tod des Fahrers feststellen
können. Veranstalter ist der MSC
Schleizer Dreieck. (dpa/fp)
ZITAT DES TAGES
„Das ist kein Weihnachtsgeschenk.
Santa Claus hat
mich nicht in die
Box gewunken.“
Formel-1-Pilot Sebastian Vettel über seinen etwas glücklichen dritten Platz beim
verregneten Grand Prix von Großbritannien am Sonntag in Silverstone.
LEUTE HEUTE
FOTO: IMAGO
Roberto Carlos (42), ehemaliger
brasilianische Fußballstar, trainiert
in der kommenden Saison den indischen Verein Delhi Dynamos. Carlos gehörte 2002
zum Weltmeister-Team der Brasilianer, 1998 hatte
er mit der Seleção
das WM-Finale erreicht. Er spielte
unter anderem für
Inter Mailand, Real Madrid und Fenerbahce Istanbul. Die zweite Saison der indischen Liga läuft vom 3.
Oktober bis 20. Dezember. (dpa)
FOTO: DPA
Joseph Blatter (79), noch Präsident
der Fifa, wird zur Auslosung der europäischen Qualifikationsgruppen
für die FußballWM 2018 am 25.
Juli nach St. Petersburg reisen.
Das kündigte der
Schweizer in der
„Welt am Sonntag“ an. Er wiederholte dort zudem
seinen Vorwurf, Deutschland und
Frankreich hätten versucht, Einfluss
auf die Wahl Katars als WM-Gastgeber 2022 zu nehmen. (dpa)
Seite S1
Sprint-Ass mit Traumstart
Tour de France: Nachdem Tony Martin das Gelbe Trikot beim Zeitfahren knapp verfehlte, feierte der Rostocker Andre Greipel den Etappensieg
Fünf Teilnahmen bei der Tour de
France – und in jedem Jahr mindestens eine Etappe gewonnen:
André Greipel hat gestern an der
niederländischen Nordseeküste
mit seinem insgesamt siebenten
Etappensieg Tour-Geschichte geschrieben. Noch nie hat ein deutscher Profi fünf Jahre in Folge einen Tagesabschnitt gewinnen
können. Jürgen Löhle sprach mit
dem fast 33-Jährigen.
Freie Presse: Herr Greipel, vor
der Tour haben Sie gesagt, ein
schneller Sieg wäre ein Traum,
alles andere danach Zugabe. Der
Traum ist wahr geworden.
Andre Greipel: Ja tatsächlich, ich
bin total happy. Es war ein verdammt schweres Stück Arbeit, bei
dem Wind und dem Regen und der
plötzlichen Kühle, aber meine
Mannschaft hat wirklich ganz hervorragend funktioniert, Marcel Sieberg und Tony Gallopin haben perfekt für mich gearbeitet. Besser hätte
es nicht laufen können, von jetzt an
ist wirklich alles Zugabe.
Wird ihr Job durch das Fehlen
von Marcel Kittel leichter? Der
hat immerhin in den vergangenen zwei Jahren acht Etappen für
sich entschieden.
Nicht unbedingt, die Sprints werden
durch das Fehlen von Marcel ja
nicht langsamer. Aber es stimmt, es
ist ein großer Konkurrent weniger
im Feld. Aber es gibt bei der Tour
natürlich auch noch viele andere
schnelle Leute, die gesamte Elite ist
hier am Start, das hat man ja auch
heute gesehen. Für Marcel ist es
natürlich schade, wir beide respektieren uns, von mir aus hätte er gerne starten können. Aber er ist ja
noch jung, er wird seine Chance
wieder bekommen.
Was macht die Tour de France
eigentlich so besonders?
Ich vergleiche die Tour gerne mit
einer Fußball-WM, nur dass unser
großes Spektakel eben jedes Jahr ist.
Es kommen Fans aus der ganzen
Welt, das Medienaufgebot ist gewal-
Obwohl es knapp war, ist sich Radprofi Andre Greipel sicher: Er triumphiert in Zeeland auf der 2. Etappe der Tour de France.
tig und es wird auch nirgends härter
um den Sieg gefahren als hier.
Wird Ihnen der ganze Rummel
nicht manchmal zu viel?
Klar ist die Tour mit viel Hektik verbunden, nicht nur im Rennen. Aber
ich schaffe es eigentlich ganz gut,
nach dem Rennen komplett abzuschalten. Wenn ich bei der Massage
meine Ruhe habe, mit den Kindern
telefoniere oder ein bisschen Fernsehen schaue, geht das schon wieder.
Sie fahren als deutscher Profi in
einem belgischen Team. Wie
fühlt sich das an?
In Belgien wird der Radsport gelebt,
die Begeisterung ist riesig. Auch bei
uns im Team natürlich. Vom Busfahrer an ist bei uns jeder in der Mannschaft mit dem Radsport groß geworden. So eine Atmosphäre zu haben, ist etwas Außergewöhnliches.
Ich fühle mich sehr wohl.
Die Tour ist nicht für Sprinter gemacht. Wenn Sie den Showdown
der schnellen Männer in Paris erreichen wollen, müssen Sie auch
die Berge überstehen. Ist das
„Jetzt erst recht“ – Tony Martin hat Gelbes Trikot noch nicht abgeschrieben
Die Trauerarbeit nach der Pleite
zum Tour-Auftakt im tropisch heißen
Utrecht war nur von kurzer Dauer.
Tony Martin (Foto) hat das in seiner
Paradedisziplin knapp verpasste erste
Gelbe Trikot seiner Karriere weiter im
Hinterkopf. „Die Chance ist in den
nächsten Tagen noch groß“, sagte der
30 Jahre alte Wahlschweizer, nachdem der erste Ärger über den FünfSekunden-Rückstand auf Rohan Dennis im Einzelzeitfahren etwas verflogen war.
Der Australier war mit neuem TourGeschwindigkeits-Rekord von 55,44
km/h zum Sieg auf der 1. Etappe über
13,8 Kilometer gerast, womit er Chris
Boardmans 21 Jahre bestehende Marke verbesserte. Mit dem ersehnten
Gelb wurde es auch deshalb nichts,
weil Martin die Temperaturen von
37 Grad besonders zusetzten. „Die
Hitze hat mich abgetötet. Ich bevorzuge kühlere
Bedingungen“,
sagte der dreimalige Zeitfahrweltmeister. Ebenso sei
der ominöse Pappbecher nicht
schuld am verpassten Sieg. Der Becher war ihm ins Hinterrad geflogen,
kostete aber nicht viel Zeit.
FOTO: IMAGO
Freie Presse
Weltmeisterin
Lena Schöneborn holt Gold
im Modernen
Fünfkampf
Seite S4
Schon der heutige Montag könnte
ein entscheidender Tag für ihn werden. An der gefürchteten Mauer von
Huy im Ziel der 3. Etappe könnte Mar-
tins Stunde schlagen. Wenn er auf der
Zielsteigung des belgischen Klassikers
Flèche Wallonne mit den Besten mitgehen und den im Gelben Trikot fahrenden Schweizer Fabian Cancellara
distanzieren kann, ist Platz eins im
Tourklassement möglich. Rolf Aldag,
Sportmanager von Martins belgischem Etixx-Quick Step-Team, macht
Mut: „Tony kann praktisch jede TourEtappe gewinnen. Er hat fast mal auf
dem Mont Ventoux gewonnen, siegte
in den Vogesen und in Zeitfahren.“
Tony Martins Pflichten, auch eine
Rolle im Sprintzug für Ex-Weltmeister
Mark Cavendish zu spielen, kommen
seinen eigenen Interessen entgegen,
vor dem möglichen Showdown in Huy
keinen Boden zu verlieren. (dpa)
Hochgebirge für einen Sprinter
nicht ein Horrortrip?
Nein, wissen Sie, jeder, der die Tour
fährt, hat das Ziel durchzukommen.
Egal, ob er sich einen Finger bricht,
die Schulter auskugelt oder wie ich
mit 82 Kilo einer der schwersten
Profis im Feld ist. Natürlich tun die
Berge weh, aber ich bin einer der
Sprinter, die ganz gut damit zurechtkommen. Bis jetzt habe ich mir jedenfalls noch nie Sorgen um das
Zeitlimit machen müssen. Und, wie
gesagt, die Tour ist eben das Rennen,
das auch Sprinter unbedingt zu
Ende fahren wollen, schon wegen
des Finales in Paris.
Gibt es etwas, dass Ihnen bei der
Tour gegen den Strich geht?
Nach dem Start direkt berghoch –
darauf kann ich wirklich verzichten. Oder wenn am Ruhetag bei
knapp 40 Grad die Klimaanlage im
Hotel streikt. Auch das hat es schon
gegeben und das ist dann nicht lustig. Wir Radprofis sind ja wirklich
nicht wählerisch, was die Qualität
der Hotels angeht, aber Klimaanlage
muss schon sein. Die Tour läuft
schließlich im Hochsommer.
Nach drei Jahren Pause überträgt die ARD die Tour wieder
live. Wie bewerten Sie das?
Auf jeden Fall positiv. Für mich ist
das auch ein Zeichen, dass die Leistung der deutschen Profis in den vergangenen Jahren jetzt wieder ge-
FOTO: ERIC FEFERBERG/AFP
würdigt wird. Ich glaube, man hat in
Deutschland einfach begriffen, dass
der Radsport sich gewandelt hat und
von innen heraus Doping bekämpft.
Deshalb kommen ja auch die Sponsoren zurück. Ich werde in den kommenden Wochen sicher mindestens
fünfmal kontrolliert werden, davon
allein zweimal von meiner eigenen
Mannschaft. Also für mich ist der
Radsport im Moment eine der saubersten Sportarten überhaupt.
Sie wissen jetzt schon, dass Sie
fünfmal kontrolliert werden?
Sicher ist, dass jeder Fahrer drei Kontrollen bei der Tour hat, teils Blutteils Urinkontrollen. Dazu kommen
noch teaminterne Kontrollen, und
auch der Weltverband UCI klopft ab
und zu an. Also fünf kommt schon
hin. Und da gibt es auch keine Rücksicht. Beim Giro d’Italia wurden wir
zum Beispiel ausgerechnet am Ruhetag um sieben Uhr morgens geweckt. Das ist kein Spaß, aber es
muss eben sein.
Sie werden während der Tour
33 Jahre alt. Spüren Sie das Alter
schon langsam, vor allem bei so
einem schweren Rennen?
Eigentlich nicht, ich kann mich
auch jetzt jedes Jahr ein bisschen
verbessern. Ich fühle noch nicht,
dass meine Leistungskurve nachlässt, und ich erhole mich auch
nicht langsamer als früher. Ich hoffe
also noch auf einige gute Jahre.
Schwanitz schlägt erstmals Adams
Die Kugelstoßerin vom
LV 90 Erzgebirge beendet
mit dem Sieg in Paris eine
der längsten Serien in der
Geschichte der Leichtathletik.
PARIS — Zehn Jahre lang hat Christina Schwanitz auf diesen Moment
warten müssen. Und auch für den
Rest der Kugelstoß-Welt endete am
Samstag im Stade de France eine der
längsten Serien der LeichtathletikGeschichte. Beim Diamond-LeagueMeeting in Paris schlug die Europameisterin zum ersten Mal in ihrer
Karriere die amtierende Weltmeiste-
rin und Olympiasiegerin Valerie
Adams. Schwanitz gewann souverän mit 20,31 Metern, die Neuseeländerin wurde nur abgeschlagen Fünfte (18,79). Für Adams war das gleichzeitig die erste Niederlage nach zuvor 56 Siegen in Folge. „Dieser Sieg
ist sehr wichtig für mich“, sagte die
Athletin vom LV 90 Erzgebirge hinterher.
Seit ihrem Triumph bei der Hallen-EM 2013 in Göteborg kam die
29-Jährige der dominierenden Athletin der vergangenen Jahr immer
näher. Noch im selben Jahr holte sie
WM-Silber in Moskau, 2014 folgte
der Triumph bei der EM in Zürich.
In diesem Jahr führt die von Sven
Lang trainierte Sächsin souverän die
Gesamtwertung der Diamond
League an – nur ein Sieg im direkten
Duell mit Adams fehlte ihr nach 28
vergeblichen Anläufen bis zum
Samstagabend noch. „Ich habe einen Riesenrespekt vor ihr“, sagte sie
inParis. „Deshalb war ich heute sehr
nervös, meine Technik war lange
nicht perfekt.“
Trotzdem gelangen Schwanitz
drei Versuche über 20 Meter, während Adams und auch die zweitplatzierte Chinesin Lijiao Gong (19,75)
nicht einen einzigen davon schafften. Die Erklärung dafür: Adams
bestritt im Stade de France ihren ersten Wettkampf nach einer hartnäckigen Ellbogen-Verletzung – und
nahm ihre Niederlage deshalb auch
sehr sportlich. „Ich bin erst einmal
froh, dass ich wieder zurück bin. Ich
bin heute ein Risiko eingegangen
und wusste, dass meine Serie in
Gefahr ist. Von daher bin ich nicht
enttäuscht“, meinte sie.
In Paris passierte auch sonst eine
Menge – nur nicht das, was sich
die Organisatoren vorher ausgemalt
halten. Usain Bolt sagte verletzt
ab, Stabhochsprung-Olympiasieger
Renaud Lavillenie aus Frankreich
wurde nur Fünfter. Am Ende feierten die Franzosen ihren Sprinter
Jimmy Vicaut, der über 100 Meter
Zweiter hinter Asafa Powell (9,81 s)
wurde und dabei den Europarekord
von Francis Obikwelu aus dem Jahr
2004 egalisierte. Nicht zurecht kam
Dreispringerin Kristin Gierisch
(LAC), die mit 13,74 m Zehnte wurde. (dpa)
Kraftvoll: Christina Schwanitz in Paris.
FOTO: ETIENNE LAURENT/DPA
S2 Freie Presse
SPORT
TESTSPIEL IN REICHENBAC H
Zwickau unterliegt
Dynamo mit 0:1
REICHENBACH — Knapp mit 0:1 (0:1)
unterlag Fußball-Regionalligist FSV
Zwickau gestern in einem Testspiel
gegen Dynamo Dresden. Vor 1879
Zuschauern in Reichenbach erzielte
Pascal Testroet per Kopf den Siegtreffer für den Drittligisten (11.). Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus lobte
anschließend den FSV: „Das war ein
richtig guter Gegner, der ein starkes
Pressing gespielt hat. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Test.“ Das war
auch Zwickaus Coach Torsten Ziegner: „So einen Kontrahenten haben
wir gebraucht. Da bekommen wir
gezeigt, wo wir uns noch verbessern
müssen. Für die Jungs war es das
dritte Spiel in drei Tagen, dafür war
es absolut in Ordnung.“ Mit 17:1 endete am Freitag der Kick des FSV gegen die SG Rotschau, Zimmermann
und Nietfeld erzielten dabei je vier
Tore. Mit 17:0 setzten sich die Zwickauer am Sonnabend gegen den
TSV Crossen durch, vierfache Torschützen waren hier Bönisch und erneut Zimmermann. (rr)
TESTSPIEL IN GRIMMA
RB Leipzig bezwingt
Slovan Liberec 3:0
GRIMMA — RB Leipzig hat auch das
vierte Testspiel der Saisonvorbereitung gewonnen. Der Zweitligist bezwang am Sonnabend in Grimma
den tschechischen Pokalsieger Slovan Liberec mit 3:0 (2:0). Nils
Quaschner (35.), Emil Forsberg (40.)
und Patrick Strauß (59.) erzielten
vor 648 Zuschauern die Tore für das
Team von Ralf Rangnick. (dpa)
KURZ GEMELDET
Lautern holt Przybylko
KAISERSLAUTERN — Fußball-Zweitli-
gist 1. FC Kaiserslautern hat Stürmer
Kacper Przybylko vom Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth verpflichtet. Der frühere Angreifer des
1. FC Köln und von Arminia Bielefeld unterschrieb auf dem Betzenberg einen Dreijahresvertrag. (dpa)
Erfurt schlägt Schweinfurt
Heimflug mit leeren Händen
Für die deutschen
Fußballerinnen ist bei der
WM in Kanada auch der
Bronze-Traum geplatzt.
Nach einer 0:1-Niederlage
gegen England beenden
Anja Mittag & Co. das
Turnier auf dem unbefriedigenden vierten Platz.
Spielerinnen waren nicht fit
Auch gegen England
blieb die DFB-Elf ohne Torerfolg. Die Bilanz von Silvia Neid
fällt nicht euphorisch aus. Ulli Brünger sprach mit der
Bundestrainerin.
Freie Presse: Warum hat es nicht
zu WM-Platz drei gereicht?
Silvia Neid: Wir haben alles gegeben,
sehr gute Chancen herausgespielt.
Aber ohne Tore kannst du ganz
schlecht ein Spiel gewinnen. Der Elfmeter für die Engländerinnen war berechtigt, da haben wir uns etwas naiv
angestellt. Wir hatten dann noch eine
tausendprozentige Chance, die wir
nicht genutzt haben. Das ist sehr bitter, traurig. Aber es ist Realität.
VON ULLI BRÜNGER
der BronzeTraum ist geplatzt! Englands Fußballerinnen haben Deutschland einen versöhnlichen Abschluss der
Weltmeisterschaft in Kanada verdorben. Mit ihrem sicher verwandelten Elfmeter in der 108. Minute
zum 1:0 nach Verlängerung zerstörte Fara Williams am Sonnabend vor
21.483 Zuschauern in Edmonton im
Spiel um Platz drei die deutsche
Hoffnung auf den Gewinn einer Medaille. Für England war es im 21. Versuch der erste Länderspielsieg überhaupt gegen eine DFB-Elf. Der deutsche Tross trat gestern die Heimreise
von Edmonton aus mit leeren Händen an. Der WM-Vierte wird heute
in Frankfurt erwartet.
Torhüterin Nadine Angerer, die
ihre 19 Jahre währende DFB-Karriere mit einer Niederlage beendete,
sitzt nicht mit im Flieger. Die 36-Jährige reist direkt weiter nach Portland, wo sie die US-Saison mit den
Thorns noch zu Ende spielt. Beim
Elfmeter von Williams war Angerer
chancenlos. Vorausgegangen war
ein Foul von Tabea Kemme an Lianne Sanderson. „Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, bis
auf den Torabschluss“, sagte Angerer. „Das zieht sich durch das ganze
Turnier.“
Bundestrainerin Silvia Neid
nahm nach der 0:2-Niederlage im
Halbfinale gegen die USA gleich
fünf Veränderungen vor. Neu in die
Startelf rückten Bianca Schmidt, Babett Peter, Melanie Behringer, Lena
Petermann und Sara Däbritz. Dafür
nahmen Leonie Maier, Annike
Krahn, Melanie Leupolz, Anja Mit-
FOTO: DPA
NACHRICHTEN
Montag, 6. Juli 2015
EDMONTON — Auch
Hat Sie die Stärke der Engländerinnen überrascht?
Nein. Sie haben sich im Turnierverlauf
stetig verbessert, diesen Sieg unbedingt gewollt. Sie waren zweikampfstark und clever. Das war wirklich gut.
Freude und Frust: Die englischen Spielerinnen feiern den ersten Sieg über Deutschland überhaupt, Anja Mittag (vorn
links) schleicht in Edmonton bedient vom Platz.
FOTO: DPA/DAN RIEDLHUBER
tag und Alexandra Popp zunächst
auf der Bank Platz. Dzsenifer Marozsan und Lena Lotzen waren wegen
Sehnenreizungen nicht einsetzbar.
Die Hereinnahme frischer Kräfte im
siebten WM-Spiel binnen 24 Tagen
wirkte sich zunächst belebend aus.
Vor allem die beiden U20-Weltmeisterinnen Däbritz und Petermann,
die als zweite Spitze neben Celia
Sasic agierte, sorgten für frischen
Wind. Einmal hatten die deutschen
Fans bereits den Torschrei auf den
Lippen: Schmidt köpfte den Ball
Richtung Fünfmeterraum, und fast
hätte Jo Potter per Kopf erneut ein
englisches Eigentor produziert.
Doch Spielführerin Steph Houghton rettete spektakulär per Fallrückzieher. Das deutsche Kombinationsspiel lief deutlich besser als gegen
die USA, allein im Abschluss haperte es weiterhin. Die „Three Lionesses“, zum ersten Mal in einem WMHalbfinale, zeigten viel Respekt vor
dem zweimaligen Weltmeister. So
war Angerer in ihrem 146. und letzten Länderspiel kaum gefordert.
Das Bild änderte sich im zweiten
Abschnitt nicht. Deutschland
drückte, England durfte sich vor allem bei seiner glänzenden Torhüterin bedanken. Einen Volleyschuss
von Däbritz (53.) parierte Bardsley
reaktionsschnell, ein Kracher von
Petermann wurde von Houghton
abgeblockt. Dann fasste sich Tabea
Kemme (68.) ein Herz und zog nach
einem Solo aus 19 Metern ab –
knapp vorbei. Erst in der 75. Minute
brannte es erstmals im DFB-Strafraum lichterloh. Doch Jill Scott kam
bei einer Hereingabe von Karen Carney einen Schritt zu spät. Danach
geriet die deutsche Abwehr auch in
der Verlängerung einige Male unter
Druck. Das Spiel stand auf Messers
Schneide, die eingewechselte Chemnitzerin Anja Mittag setzte in der Offensive ein paar kleine Akzente. Das
glücklichere Ende hatten aber die
Engländerinnen für sich. (dpa)
STATISTIK Deutschland: Angerer - Schmidt,
Peter, Bar-tusiak, Kemme - Laudehr, Goeßling
(101. Popp), Behringer (46. Leupolz), Däbritz Sasic (73. Mittag), Petermann
England: Bardsley - Houghton, Bassett, Potter - Bronze, Jill Scott, Chapman (80. Sanderson), Greenwood, Williams (112. Stoney) - Carney, White (61. Aluko)
Schiedsrichterin: Ri (Nordkorea). Zuschauer: 21.483. Tor: 0:1 Williams (108./Elfmeter)
Wie lautet ihr Turnierfazit?
Je besser der Gegner wurde, desto
schwerer haben wir uns getan. Im
Zweikampfverhalten waren Frankreich, die USA und auch England einen Tick stärker als wir.
Es gab aus der Bundesliga in den
vergangenen Tagen heftige Kritik.
Wir werden eine Analyse durchführen. Wir haben eine Crew, die die ganze WM beobachtet hat, die hat dann
die Trends des Frauenfußballs erkannt. Bis dahin wäre es schön, wenn
alle daran arbeiten würden, dass sich
die Spielerinnen weiterentwickeln.
Werden Sie sich mit den Bundesliga-Trainern austauschen?
Wir sitzen doch alle in einem Boot.
Ich hoffe, dass die Vereine ihren Teil
zur Weiterentwicklung der Nationalmannschaft beitragen. Wir hatten die
Spielerinnen in der WM-Vorbereitung
ganze zehn Tage bei uns. Und das war
keine Vorbereitung, sondern eine Regeneration. Die Spielerinnen waren in
einem katastrophalen Zustand, als sie
zu uns kamen. (dpa)
MEININGEN — Rot-Weiß Erfurt hat ein
Testspiel gegen den bayerischen Regionalligisten 1. FC Schweinfurt mit
5:1 (2:0) gewonnen. Okan Aydin (2),
Carsten Kammlott, Florian Bichler
und Sebastian Szimayer erzielten in
Meiningen die Tore für das Team
von Trainer Christian Preußer. (dpa)
Fenin trifft im „Heimspiel“ für den CFC
Fußball-Drittligist trennt sich von FK Teplice 1:1 – Gryshyn wird nicht verpflichtet
Nigeria entlässt Keshi
ABUJA — Stephen Keshi ist nicht
mehr Trainer Nigerias. Das teilte der
Verband NFF inmitten von Spekulationen um eine Bewerbung Keshis
als Nationalcoach der Elfenbeinküste mit. Dem 53-Jährigen fehle „das
erforderliche Engagement“, hieß es
von Verbandsseite. Der Ex-Kapitän
der nigerianischen Auswahl hatte
das Land zum Sieg bei der Afrikameisterschaft 2013 geführt. (dpa)
A N ZE I G E
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Traf für den CFC gegen seinen ExKlub: Martin Fenin. FOTO: PICTURE POINT
CHEMNITZ — Der Fußball-Drittligist
Chemnitzer FC hat nach dem 1:1Remis beim ZFC Meuselwitz auch
beim tschechischen Erstligisten FK
Teplice ein 1:1 im Testspiel erreicht.
Am Sonnabend traf Neuzugang
Martin Fenin bei seinem früheren
Verein in der 16. Minute zur Führung für die Himmelblauen. Vondrášek glich wenig später zum Endstand aus. Bei tropischen Temperaturen wirkte der Tscheche 64 Minuten mit und wurde dann durch Pro-
bespieler Valeri Gryshyn (21) von
Schachtjor Donezk II ersetzt.
Der 21-jährige Stürmer aus der
Ukraine, der bereits am Vortag in
Meuselwitz mitwirkte, wird allerdings nicht verpflichtet. „Er hilft uns
aktuell nicht weiter“, sagte CFCCheftrainer Karsten Heine nach
dem Test in Tschechien. Heine
brachte 17 Profis zum Einsatz. Über
die volle Distanz spielten Torhüter
Daniel Batz sowie die Innenverteidiger Marc Endres, Nils Röseler, Tim
Danneberg und Anton Fink. „Es war
ein guter Test mit viel Tempo, einem
starken Gegner, der einen hervorragenden Torhüter hatte“, schätzte
Karsten Heine ein. Gestern gab es
nach zwei Wochen Vorbereitung
den ersten Tag planmäßig frei für
die himmelblauen Kicker.
Das nächstes Testspiel bestreitet
der Chemnitzer FC am Mittwoch,
18:30 Uhr beim Verbandsligisten
SV 05 Dessau im Stadion am Schillerpark. (tp)
KROATISCHER FUSSBALL
Mamic-Brüder
inhaftiert
ZAGREB — Die kroatischen Brüder
Zdravko und Zoran Mamic sitzen
seit gestern wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft. Der
Präsident und der Trainer von Dinamo Zagreb sollen sich illegal bereichert, bei Verein und Staat einen
Schaden von insgesamt knapp 30
Millionen Euro angerichtet haben.
In der Nähe von Split wurden zudem acht Schiedsrichter und Funktionäre wegen Manipulationsvorwürfen festgenommen. (dpa)
Chiles Held heißt Bravo
356 Tage nach dem WMFinale steht Lionel Messi
wieder als trauriger Verlierer da. Er scheitert mit Argentinien im Copa-Finale
an Gastgeber Chile. Die
neue Macht in Südamerika
feiert ihre Helden.
VON JENS MARX UND IGNACIO NAYA
SANTIAGO — Lionel Messi blickte mit
versteinerter Miene zu den ausgelassen jubelnden Chilenen. Ein Jahr
nach dem verlorenen WM-Finale
von Rio de Janeiro gegen Deutschland schlich der viermalige Weltfußballer auch im Stadion von Santiago ohne Pokal vom Platz. Der
Gang mit der Medaille für den zweiten Platz um den Hals vorbei an der
Siegertrophäe wurde für den 28-Jährigen zur Qual. Nicht Argentinien,
sondern Copa-América-Gastgeber
Chile krönte sich am Wochenende
zum ersten Mal in der Geschichte
des Landes. Messi traf zwar nach 120
torlosen Minuten vom Punkt, am
Ende aber stand es 1:4 im Elfmeterschießen.
Argentinien steht damit schon
wieder mit leeren Händen da. 2004
und 2007 verlor die Mannschaft im
Copa-Finale im Elfmeterschießen jeweils gegen Brasilien. Dem WMEndspiel 2014 gegen Deutschland,
folgte nun dieses Finale gegen Chile.
„Alptraum II“ schrieb die argentinische Sportzeitung „Olé“. „Nächstes
Finale, nächster Frust“, meinte „La
Nación“. „Es ist eine Tortur, ich habe
keine Erklärung dafür“, sagte Javier
Mascherano.
Chile dagegen stillte seine Sehnsucht nach dem ersten großen
Championat. Zu verdanken hatte es
„La Roja“ vor allem Messis und Mascheranos Clubkameraden Claudio
Bravo. Der Torwart und Kapitän
schmückte sich nach dem Triple mit
dem FC Barcelona nun mit dem vierten Titel. Bravo parierte vor 48.000
Zuschauern im ausverkauften Estadio Nacional den Versuch von Éver
Banega. Zuvor hatte Gonzalo Higuaín den Ball in den Abendhimmel
gejagt. Den Elfmeter zum Sieg verwandelte Ex-Barça-Profi Alexis Sanchez mit einem lässigen Kullerball.
Danach gab es für die Chilenen
auf dem Rasen, auf den Rängen und
im ganzen Land kein Halten mehr.
Rote Fahnen, rote Trikots allerorten.
„Ich habe immer davon geträumt,
diesen Pokal eines Tages hochzuhalten“, betonte Bravo. Trainer Jorge
Sampaoli – ein Argentinier – wollte
den Moment einfach nur auskosten.
„Die Copa hier gewonnen zu haben,
in Chile, mit diesen euphorischen
Menschen... ich danke meiner
Mannschaft, dass sie mir erlaubt, ein
Teil von alldem zu sein“, sagte der
55-Jährige, der vor einem Jahr mit
seinem Team bei der WM im Elfmeterschießen im Achtelfinale an Gastgeber Brasilien gescheitert war.
Das ganze Land habe diesen Sieg
gebraucht, meinte Arturo Vidal, der
während des Turniers mit einer Unfallfahrt unter Alkoholeinfluss für
Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte.
Im Elfmeterschießen verwandelte
der Ex-Bundesligaprofi sicher. Im
Gegensatz zu den Argentiniern. Nur
Messi traf. Aber eben nur vom
Punkt. Im gesamten Turnier konnte
er kein Tor aus dem Spiel heraus erzielen. Und das, nachdem er beim
FC Barcelona in der abgelaufenen
Saison 58 Mal getroffen hatte. (dpa)
Chiles Torwart Claudio Bravo war der
Held des Elfmeterschießens. FOTO: DPA
SPORT
Montag, 6. Juli 2015
Freie Presse
Abkühlung vor
der großen
Hitzeschlacht
NACHRICHTEN
MOTORSPORT
Frühes Aus für
Mick Schumacher
Die
KLETTWITZ — Mick Schumacher hat
Ironman-Europameisterschaft
der Triathleten in Frankfurt/Main
begann für die „Eisenmänner“ gestern mit einer kurzen Abkühlung
im Langener Waldsee. Nach dem
Schwimmen lieferten sich die Athleten auf dem Rad und der Laufstrecke jedoch eine wahre Hitzeschlacht bei Temperaturen bis 40
Grad. Nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren
und 42,195 Kilometern Laufen hatte schlussendlich Olympiasieger
Jan Frodeno die größten Reserven.
Der 33-Jährige, der für Saarbrücken
startet, verwies Vorjahressieger Sebastian Kienle (Heuchelberg) auf
Platz zwei und verbesserte in
7:49:48 Stunden den Streckenrekord von Kienle um mehr als fünf
Minuten. Andreas Böcherer aus
Freiburg machte als Dritter den
deutschen Dreifach-Erfolg perfekt.
Bei den Frauen siegte die Schweizerin Daniela Ryf.
beim dritten Rennen des Formel-4Wochenendes auf dem Lausitzring
frühzeitig aufgeben müssen. Der
16 Jahre alte Sohn von Formel-1Rekordweltmeister Michael Schumacher musste
seinen Wagen gestern in der ersten
Runde wegen einer defekten Radaufhängung abstellen. Grund für
den Schaden war
ein vorangegangener Unfall. Für Schumacher war es
verkorkstes Wochenende. Er hatte
am Samstag zunächst wegen Missachtung Roter Flaggen in der Qualifikation nicht starten dürfen, im
zweiten Rennen des Tages dann
Rang 16 belegt. Den Sieg gestern sicherte sich Marvin Dienst. (dpa)
FOTO: ARNE DEDERT/DPA
REITEN
Nutan gewinnt
Deutsches Derby
HAMBURG — Der drei Jahre alte
Hengst Nutan hat gestern auf der
Galopprennbahn in Hamburg-Horn
das 146. Deutsche Derby gewonnen
und seinem Jockey Andrasch Starke
den siebten Derbysieg beschert. Im
Rennen um das begehrte Blaue Band
war Nutan nach 2400 m das überlegene Pferd und verwies Palace
Prince (Eddie Hardouin) und Fair
Mountain (Eduardo Pedroza) auf die
Plätze in dem mit 650.000 Euro dotierten Rennen. (dpa)
Hamilton gelingt Heimsieg an der Box
te Lewis Hamilton seinen Fans eine
Liebeserklärung und winkte freudestrahlend seiner Mutter vom Podium aus zu. Mit seinem Heimsieg im
Silverstone-Spektakel versetzte der
Formel-1-Spitzenreiter seinem Titelrivalen Nico Rosberg einen emp-
findlichen Dämpfer. Der Brite triumphierte gestern trotz eines StartDebakels und einer Regen-Lotterie
vor seinem Mercedes-Teamkollegen. Dank seines fünften Sieges im
neunten Saisonrennen baute Hamilton seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 17 Punkte aus.
„Ich bin so glücklich. Auf den letzten
Runden habe ich versucht, diese
Momente festzuhalten“, meinte
Hamilton, der sich vor 140.000 Zuschauern über immensen Zuspruch
freute. „Jede Runde habe ich euch im
Augenwinkel gesehen. Das hat mich
gepusht.“ Nach zuvor drei Siegen in
vier Rennen zollte Rosberg seinem
Stallrivalen Respekt. „Ich habe es an
der Box verloren, Lewis hat die bessere Entscheidung bei den Stopps
getroffen“, räumte er ein.
Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel
rettete mit einer klugen Strategie
Platz drei vor den beiden WilliamsFahrern Felipe Massa und Valtteri
Bottas, die lange das Rennen ange-
RADSPORT
LEICHTATHLETIK
MOD. FÜNFKAMPF
Tour de France
Diamond League-Meeting
Weltmeisterschaft
BIATHLON
Termine für Oberhof
und Ruhpolding klar
ERFURT — Die Internationale Biath-
lon-Union hat die vorläufigen Wettkampftermine für die Weltcuprennen in Oberhof und Ruhpolding bestätigt. Oberhof richtet vom 7. bis
10. Januar 2016 vier Wettkampftage
aus, bietet dafür aber am Samstag
und Sonntag zwei Tage mit Doppelwettkämpfen an. Die Biathlon-Woche im Chiemgau läuft vom 13. bis
17. Januar über fünf Tage. (dpa)
S3
Der Brite Lewis Hamilton
versetzt Nico Rosberg im
WM-Duell einen Dämpfer
und feiert vor seinem
Heimpublikum dank einer
optimalen Strategie einen
imposanten Sieg. Sebastian Vettel rettet in
Silverstone Rang drei.
VON CHRISTIAN HOLLMANN
SILVERSTONE — Überglücklich mach-
Lewis
Hamilton
Formel-1-Weltmeister
FOTO: DPA
führt hatten. „Ohne den Regen
wären wir nicht auf dem Podium“,
resümierte Vettel. „Wir haben die
Ruhe bewahrt und zum Schluss die
richtigen Entscheidungen getroffen.“ Force-India-Pilot Nico Hülkenberg fuhr einen starken Grand Prix
und sicherte sich als Siebter zum
dritten Mal in Serie Punkte. Fernando Alonso wurde Zehnter und holte
damit seinen ersten Punkt 2015 für
McLaren-Honda.
Was für ein packender Auftakt!
Trotz der achten Pole im neunten
Saisonrennen raste Hamilton nicht
als Führender durch die erste Kurve.
Massa schoss von Startplatz drei
ganz nach vorn und düpierte die bei-
den Silberpfeile. Nach einem Crash
zwischen den McLaren von Alonso
und Jenson Button sowie den Lotus
um Romain Grosjean und Pastor
Maldonado kam Ende der Auftaktrunde noch das Safety Car auf die
Strecke. Das Feld zog sich zusammen. Ziemlich schnell mussten sich
dann Button, Grosjean, Maldonado
und Max Verstappen im Toro Rosso
verabschieden. Felipe Nasr hatte wegen eines Getriebeschadens gar
nicht erst starten können. Das Safety
Car fuhr Ende der vierten Runde
wieder an die Box – und Hamilton
scheiterte mit einer wilden Attacke
gegen Massa. Dafür zog sogar der
zweite Williams-Mann Bottas an
dem Briten vorbei. „Das stand nicht
im Drehbuch“, twitterten die Silberpfeile, die Williams mit MercedesMotoren beliefern.
Nach einem Renndrittel hielten
Massa und Bottas ihre Verfolger
Hamilton und Rosberg weiter in
Schach. Den folgenden Taktik-Poker
entschied aber Hamilton für sich.
Als Erster kam der 30-Jährige in Runde 20 an die Box. Einen Umlauf später folgten Rosberg und Massa. Der
Brasilianer brauchte aber satte 1,4
Sekunden länger als Hamilton. Bottas fuhr in der 22. Runde in die Garage – der Weltmeister setzte sich nun
an die Spitze des Feldes und hatte
seinen dritten Silverstone-Sieg vor
Augen. In Runde 35 setzte Nieselregen ein – die Spannung stieg wieder.
Perfektes Timing beim Briten: Neun
Runden vor Schluss kam Hamilton
bei nun heftiger werdenden Regen
an die Box, Rosberg – noch auf Slicks
unterwegs – erst einen Umlauf später. Der Brite nutzte den Vorteil der
frischen Reifen und raste vor seinen
englischen Fans zum Sieg.
Hamilton hat als WM-Führender
nun 194 Zähler auf seinem Konto.
Rosberg 177 Punkte. Vettel bleibt vor
dem nächsten Grand Prix am 26. Juli
in Ungarn mit 135 Punkten Dritter
hinter dem Mercedes-Duo. (dpa)
A N ZE I G E
in Paris, Männer, 100 m: 1. Powell (Jamaika)
9,81 s; 2. Vicaut (Frankreich) 9,86; 3. Rodgers (USA) 9,99; 400: 1. van Niekerk (Südafrika) 43,96 s; 2. James (Grenada) 44,17;
3. Verburg (USA) 44,81; 1500: 1. Kiplagat
(Kenia) 3:30,12 min; 2. Souleiman (Dschibuti)
3:30,17; 3. Kwemoi (Kenia) 3:30,43; 110
Hürden: 1. Ortega (Kuba) 12,94 s; 2. Oliver
(USA) 12,98; 3. Schubenkow (Russland)
13,06; 3000 Hindernis: 1. Birech (Kenia)
7:58,83 min; 2. Jager (USA) 8:00,45; 3. Kipruto (Kenia) 8:09,90; Hochsprung: 1. Zyplakow (Russland) 2,32 m; 2. Thomas (Bahamas)
2,32; 3. Mastoras (Griechenlandd) 2,29;
Stabhoch~: 1. Filippidis (Griechenland) 5,91
m; 2. da Silva (Brasilien) 5,86; 3. Kendricks
(USA) 5,81; 11. Paech (Hohen Neuendorf)
5,56; Weit~: 1. Hartfield (USA) 8,19 m; 2. Gomis (Frankreich) 8,13; 3. Lapierre (Australien) 8,07; Diskus: 1. Malachowski (Polen)
65,57 m; 2. Kövago (Ungarn) 65,23; 3. Kanter (Estland) 64,11; 4. Harting (Berlin) 63,90:
Frauen 100: 1. Fraser-Pryce (Jamaika) 10,74
s; 2. Okagbare (Nigeria) 10,80; 3. Gardner
(USA) 10.97; 800: 1. Sum (Kenia) 1:56,99
min; 2. Almanza (Kuba) 1:57,70; 3. Büchel
(Schweiz) 1:57,95; 5000: 1. Dibaba (Äthiopien) 14:15,41 min; 2. Ayana (Äthiopien)
14:21,97; 3. Cherono (Kenia) 14:34,10; 400
Hürden: 1. Hejnova (Tschechien) 53,76 s;
2. Petersen (Dänemark) 53,99; 3. Adekoya
(Bahrain) 54,12; Stabhoch~: 1. Kiriakopoulou
(Griechenland) 4,83 m; 2. Silva (Kuba) 4,73;
3. Murer (Brasilien) 4,63; 5. Spiegelburg (Leverkusen) 4,63; Drei~: 1. Ibargüen (Kolumbien) 14,87 m; 2. Konewa (Russland) 14,72;
3. Knyazyeva (Israel) 14,56; 10. Gierisch
(Chemnitz) 13,74; Kugel: 1. Schwanitz
(Thum) 20,31 m; 2. Lijiao (China) 19,75;
3. Carter (USA) 19,37; Speer: 1. Spotakova
(CZE) 64,42 m; 2. Mickle (Australien) 63,80;
3. Viljoen (RSA) 63,15; 8. Stahl (Leverkusen)
59,77; 10. Obergföll (Offenburg) 58,11.
TRIATHLON
Ironman & Europameisterschaft
in Frankfurt/Main: Männer: 1. Frodeno
(Saarbrücken) 7:49:48 h; 2. Kienle (Heuchelberg) 8:01:39; 3. Böcherer (Freiburg)
8:03:49; 4. Diederen (Niederlande) 8:05:36;
5. van Lierde (Belgien) 8:07:09; 6. Raelert
(Rostock) 8:09:53; Frauen: 1. Ryf (Schweiz)
8:51:00 h; 2. Gajer (Ditzingen) 9:01:58;
3. Steffen (Schweiz) 9:11:55; 4. Tajsich (Sinzing) 9:19:29; 5. Brennan-Morrey (USA)
9:21:09; 6. Möller (Erlangen) 9:23:56.
in Berlin, Männer, Einzel: 1. Tymoschtschenko (Ukraine) 1477 Pkt.; 2. Lessun (Russland)
1473; 3. Fedetschko (Ukraine) 1463; 4. Belaud (Frankreich) 1454; 5. Woo Jin (Südkorea) 1453; 6. Jiahao (China) 1451; 7. De Luca
(Italien) 1442; 8. Svoboda (Tschechien)
1439; ... 33. Liebig (Potsdam) 1324; 41. Zillekens (Potsdam); 62. Dogue (Potsdam);
81. Sandten (Bonn);
Mannschaft: 1. Südkorea (Jin, Woongtae, Jinhwa) 4301 Pkt.; 2. Russland (Kustow, Lessun,
Frolow) 4263; 3. Polen (Gralewski, Swiderski,
Stasiak) 4252; ... 12. Deutschland (Liebig/Potsdam, Dogue/Potsdam, Sandten/
Bonn) 3377;
Frauen, Einzel: 1. Schöneborn (Bonn) 1390
Pkt.; 2. Qian (China) 1367; 3. Marques (Brasilien) 1350; 4. Rimsaite (Russland) 1343;
5. Murray (Großbritannien) 1337; 6. Kovacs
(Ungarn) 1334; 7. Oteiza (Frankreich) 1333;
8. Esposito (Australien) 1332; ... 17. Kohlmann (Potsdam) 1285; 51. Schleu (Berlin);
55. Döring (Berlin);
Mannschaft: 1. Polen (Skarzynska, Nowacka,
Maliszewska) 3753 Pkt.; 2. Deutschland
(Schöneborn/Bonn, Kohlmann/Berlin, Schleu
/Berlin) 3642; 3. Ungarn (Kovacs, Foldhazi,
Alekszejev) 3590;
Mixed: 1. Tschechien (Dianova/Kuf) 1476;
2. Russland 1468; 3. USA 1461; 4. Irland
1457; 5. China 1449; 6. Polen 1444;
7. Deutschland (Kohlmann/Zillekens/Potsdam) 1441; 8. Litauen 1439.
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1. Etappe/Einzelzeitfahren Utrecht - Utrecht (13,8 km): 1. Dennis (Australien) BMC
Racing Team 14:56 min; 2. Martin (Cottbus)
Etixx-Quick Step 0:05 min zur; 3. Cancellara
(Schweiz) Trek Factory Racing 0:06;
4. Dumoulin (Niederlande) Team Giant-Alpecin
0:08; 5. van Emden (Niederlande) Team Lotto
NL-Jumbo 0:15; 6. Castroviejo (Spanien) Movistar Team 0:23; 7. Brändle (Österreich) IAM
Cycling gleiche Zeit; 8. Malori (Italien) Movistar Team 0:29; 9. Kelderman (Niederlande)
Team Lotto NL-Jumbo 0:30; 10. Cummings
(Großbritannien) MTN Qhubeka 0:32; ...
26. Degenkolb (Frankfurt/M.) Team Giant-Alpecin 0:45; 42. Martens (Freiburg) Team Lotto NL-Jumbo 0:55; 61. Geschke (Berlin) Team
Giant-Alpecin 1:05; 73. Sieberg (Bocholt) Lotto Soudal 1:10; 76. Greipel (Rostock) Lotto
Soudal 1:11; 78. Buchmann (Ravensburg) Bora-Argon 1:12; 118. Schillinger (Amberg) Bora-Argon 1:25; 119. Voß (Bielefeld) Bora-Argon gleiche Zeit; 138. Nerz (Wangen) Bora-Argon 1:31;
2. Etappe Utrecht - Zeeland (166 km):
1. Greipel (Rostock) Lotto Soudal 3:29:03 h;
2. Sagan (Slowakei) Tinkoff-Saxo; 3. Cancellara (Schweiz) Trek Factory Racing; 4. Cavendish (Großbritannien) Etixx-Qucik Step; 5. Oss
(Italien) BMC Racing Team; 6. Van Avermaet
(Belgien) BMC Racing Team; 7. Froome (Großbritannien) Team Sky; 8. Dumoulin (Niederlande) Team Giant-Alpecin; 9. Martin (Cottbus)
Etixx-Quick Step; 10. Barguil (Frankreich)
Team Giant-Alpecin alle gleiche Zeit; ...
17. Sieberg (Bocholt) Lotto Soudal 0:04 min
zur; 60. Voß (Bielefeld) Bora-Argon 1:28;
64. Nerz (Wangen) Bora-Argon; 68. Degenkolb (Frankfurt/M.) Team Giant-Alpecin;
71. Schillinger (Amberg) Bora-Argon alle gleiche Zeit; 98. Martens (Freiburg) Team Lotto
NL-Jumbo 5:04; 127. Buchmann (Ravensburg)
Bora-Argon; 129. Geschke (Berlin) Team Giant-Alpecin beide gleiche Zeit;
Gesamtwertung: 1. Cancellara 3:44:01 h;
2. Martin 0:03 min zur; 3. Dumoulin 0:06; ...
13. Greipel 0:59; 17. Sieberg 1:12; 34. Degenkolb 2:11; 66. Schillinger 2:51; 67. Voß
gleiche Zeit; 75. Nerz 2:57; 112. Martens
5:57; 119. Geschke 6:07; 127. Buchmann
6:14;
Sprintwertung: 1. Greipel 55 Pkt.; 2. Sagan
39; 3. Cancellara 35; 4. Cavendish 26; 5. Martin 25; 6. Dumoulin 23; ... 15. Degenkolb 11;
Mannschaftswertung: 1. BMC Racing Team
(USA) 11:13:27 h; 2. Etixx-Quick Step (Belgien) 0:04 min zur; 3. Team Sky (Großbritannien) 0:51; 4. Tinkoff-Saxo (Russland) 1:04;
5. Team Giant-Alpecin (Deutschland) 1:50;
6. Lotto Soudal (Belgien) 1:57; ... 14. Bora-Argon (Deutschland) 6:28.
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Grand Prix von Großbritannien
in Silverstone: 1. Hamilton (England) Mercedes 1:31:27,729 h; 2. Rosberg (Wiesbaden)
Mercedes 10,956 s zur; 3. Vettel (Heppenheim) Ferrari 25,443; 4. Massa (Brasilien)
Williams 36,839; 5. Bottas (Finnland) Williams 1:03,194 min; 6. Kwjat (Russland) Red
Bull 1:03,955; 7. Hülkenberg (Emmerich)
Force India 1:18,744; 8. Räikkönen (Finnland)
Ferrari 1 Runde; 9. Perez (Mexiko) Force India
1 Runde; 10. Alonso (Spanien) McLaren Honda 1 Runde; 11. Ericsson (Schweden) Sauber
1 Runde; 12. Merhi (Spanien) Manor 3 Runden; 13. Stevens (England) Manor 3 Runden;
Fahrer-Wertung: 1. Hamilton 194; 2. Rosberg 177; 3. Vettel 135; ... 9. Hülkenberg 24;
Team-Wertung: 1. Mercedes 371; 2. Ferrari
211; 3. Williams 151; 4. Red Bull 63; 5. Force
India 39; 6. Lotus 29; 7. Sauber 21; 8. Toro
Rosso 19; 9. McLaren Honda 5.
1
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S4 Freie Presse
SPORT
Montag, 6. Juli 2015
Härtetest bei tropischen Temperaturen
NACHRICHTEN
RUDERN
Deutscher Achter
unterliegt Briten
HENLEY-ON-THAMES — Der Deutschland-Achter hat bei der Henley Royal Regatta eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Knapp
zwei Monate vor der WM war der
Europameister um Schlagmann
Hannes Ocik aus Schwerin gestern
im Finalduell mit Weltmeister
Großbritannien chancenlos. „In der
Mitte des Rennens sind sie uns weggefahren. Da war das Duell entschieden“, kommentierte Ocik. Am kommenden Wochenende kommt es
zum erneuten Wiedersehen der rivalisierenden Crews beim WeltcupFinale in Luzern. „Die Briten sind
jetzt klarer Favorit“, meinte Bundestrainer Ralf Holtmeyer mit Blick auf
den weiteren Saisonverlauf. (dpa)
RALLYE-WM
Ogier dominiert
nach Belieben
MIKOLAJKI — Titelverteidiger Sébas-
tien Ogier dominiert die Rallye-WM
weiter nach Belieben. Der 31-jährige
Franzose schaffte im VW Polo R
WRC gestern in Polen seinen fünften Saisonsieg. Ogier hatte nach
19 Prüfungen 11,9 Sekunden Vorsprung auf seinen norwegischen
VW-Kollegen Andreas Mikkelsen.
Dritter wurde der Este Ott Tänak im
Ford Fiesta RS WRC. „Ich musste das
ganze Wochenende hart attackieren. Dieser Sieg ist ein perfekter
Start in die Sommerferien“, meinte
Ogier, der das zweite Mal in Polen gewann. In der Gesamtwertung baute
Ogier nach sieben Saisonläufen seine Führung auf 161 Punkte aus und
liegt 78 Zähler vor Mikkelsen. (dpa)
BEACHVOLLEYBALL
Deutsches Duo
verpasst Podestplatz
DEN HAAG — Keine WM-Medaille für
Deutschlands Beachvolleyballer –
auch die Berlinerinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler verpassten
in Den Haag den Sprung auf das
Treppchen. „Wir sind natürlich enttäuscht, es war ja nicht irgendein
Spiel“, erklärte Semmler, während
bei Holtwick die Tränen flossen. Die
Europameisterinnen von 2010 unterlagen im „kleinen Finale“ den
Weltranglisten-Fünften Juliana/Antonelli aus Brasilien nach einem
umkämpften und spannenden Spiel
mit 1:2 (25:23, 18:21, 9:15). Die Brasilianerinnen Agatha und Barbara gewannen das Finale gegen ihre Landsfrauen Lima/Fernanda mit 2:0. (dpa)
A N ZE I G E
KONTAKTE
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Knapp 1200 Teilnehmer
liefen beim 8. ChemnitzMarathon für einen guten
Zweck. Dabei kletterte
die Quecksilbersäule des
Thermometers bis auf
35 Grad.
VON THOMAS TREPTOW
CHEMNITZ — Wasser von oben und
von unten. Wasser für den heißen
Kopf und die dampfenden Füße.
Wasser für innen und außen. Wasser für 1200 geschundene, aber auch
viele glückliche und stolze Läuferseelen. Wasser war am Sonnabend
das Nonplusultra beim 8. Chemnitz-Marathon, bei bis zu 35 Grad im
Schatten und gefühlten 45 Grad auf
der Strecke in der Sonne. „Da hilft
nur trinken, trinken, trinken. Jeder,
der hier antritt, genießt meinen
höchsten Respekt“, meinte der Oberlungwitzer Eissprinter Nico Ihle, der
10 Uhr den ersten Startschuss abfeuerte. Dafür, dass er nicht selbst mitrannte, hatte er im Übrigen eine passable Ausrede: „Das ist mein einziges
freies Wochenende, an dem ich vor
einem Trainingslager noch einmal
regenerieren kann“, sagte er und
widmete sich Frau und Tochter.
„Ich habe jedes
Fleckchen Schatten
genossen.“
Alexandra Scholz Siegerin Halbmarathon
Auf die Strecke durch die Innenstadt, den Stadtpark und retour hatte Nico Ihle unter anderen 130 Läufer und Läuferinnen geschickt die
mit der Marathondistanz den ultimativen Härtetest in Angriff nahmen. 80 von ihnen erreichten nach
42,195 Kilometern das Ziel. André
Fischer vom TSV Dresden nach
2:51,42 Stunden als Erster. „Es lief
perfekt. Bis Kilometer 30 konnte ich
ein ziemlich entspanntes Tempo gehen, danach wurde es etwas härter“,
Jegliche Art der Erfrischung, wie hier an der Wasserstelle im Stadtpark, war
höchst willkommen.
Ins Wasserbecken des Springbrunnens vor der Stadthalle ging es mit und
ohne Schuhe. So oder so eine Wohltat für die Füße.
FOTOS (3): ANDREAS SEIDEL
sagte der Sieger, der noch erstaunlich viel Puste hatte. Das lag auch an
der guten Versorgung unterwegs.
An mehreren Stationen konnten die
Läufer Wasser oder andere Flüssigkeiten tanken. „Nicht schlecht wären bei dieser Hitze noch ein paar
isotonische Getränke gewesen. Aber
insgesamt war das prima organisiert“, meinte André Fischer. „Im
Stadtpark haben uns Zuschauer mit
Wasser aus dem Teich und aus Wasserpistolen bespritzt. Das war cool.“
Dass die achte Auflage von Sachsens größtem Spendenlauf, den die
„Freie Presse“ seit Jahren unterstützt,
eine gelungene Sache war, fanden
auch die Organisatoren – trotzdem
die Hitzegrade ein paar Starter gekostet hatten. Nicht abhalten, für
einen guten Zweck zu laufen, ließ
sich Alexandra Scholz von der LG
Göttingen, obwohl sie zugab: „Ich
habe jedes Fleckchen Schatten genossen. Alle zweieinhalb Kilometer
habe ich mir zwei Becher Wasser
Vorsorglich hatte die Organisatoren
den medizinischen Dienst personell
aufgestockt. In elf Fällen musste er
eingreifen.
Einer von denjenigen, die sich für
eine Verkürzung der ursprünglich
gewählten Distanz entschieden, war
Jens Seidel. Statt Halbmarathon, den
der 38-Jährige schon öfter bewältigt
hat, lief er nur die Hälfte der Strecke.
„Ich bin ein Versager. Vorher habe
ich noch nie abgebrochen“, meinte
der Chemnitzer lachend. Und das
auf einem Gestell befestigte 25 Liter-Fass Bier auf seinem Rücken wackelte. „Damit will ich ein bisschen
Werbung für den Fassathlon in Freiberg machen“, verriet der Mathematiker, der die Blicke von Mitläufern
und Zuschauern auf sich zog. „Das
Ganze wiegt acht Kilo und das Fass
ist leer. Ich wüsste gar nicht, wie ich
es befüllen sollte“, verriet Jens Seidel, der am Sonnabend ohnehin lieber Wasser trank. Viel, viel Wasser.
„Denn die Hitze war mörderisch.“
über den Kopf gekippt“, sagte die
schlanke Triathletin. Sie ist nach eigenen Worten auf den längeren Strecken nur „hobbymäßig“ unterwegs.
Dafür ging es sehr flott voran. In
1:29,35 Stunden gewann Alexandra
Scholz den Halbmarathon der Frauen. Eine für die tropischen Temperaturen starke Zeit bot auch Christian
König, der zu den schnellsten Marathonläufern Deutschlands gehört,
an. 33:53 Minuten benötigte der
Thüringer vom Guts Muths Rennsteiglaufverein für den Viertelmarathon – das bedeutete neuen Streckenrekord.
Doch Zeiten standen am Sonnabend nicht im Vordergrund. Entscheidend war das Durchhalten und
Durchkommen. Dafür musste jeder
Starter oft in sich hineinhören und
die richtige Entscheidung im Sinn
seiner Gesundheit treffen. Wenn es
trotzdem schiefging und der Kreislauf Purzelbäume schlug, dann war
einer von acht Sanitätern zur Stelle.
Raus ohne Applaus: Kein Deutscher im Achtelfinale
Jens Seidel lief mit Bierfass und zog
die Blicke der Läufer und Zuschauer
auf sich.
VOLLEYBALL
Tennis: Lisicki, Kerber, Maria und Nadal-Bezwinger Brown erleben in Wimbledon Debakel in dritter Runde
Mit klarem Sieg
Minichance gewahrt
LONDON — Was
NINGBO — Die deutschen Volleyballe-
für eine Enttäuschung! Die deutschen Tennisprofis
haben in Wimbledon ein unerwartetes Drittrunden-Debakel erlebt. Innerhalb von weniger als zwei Stunden scheiterten Sabine Lisicki, Angelique Kerber, Tatjana Maria und
Nadal-Bezwinger Dustin Brown am
Samstag beim bedeutendsten Turnier der Welt. Browns verlor gegen
den Serben Viktor Troicki, als Letzte
verabschiedete sich auch die frühere
Finalistin Lisicki.
Die 25 Jahre alte Berlinerin verlor
nach einer enttäuschenden Vorstel-
lung gegen die French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der
Schweiz 3:6, 2:6. So früh war die Endspiel-Teilnehmerin von 2013 seit ihrem Debüt im Jahr 2008 nicht mehr
bei ihrem Lieblingsturnier gescheitert. „Die Enttäuschung ist natürlich
sehr groß, klar“, sagte Lisicki. „Ich
kann mir das auch nicht so wirklich
erklären. Aber sie spielt die Saison
ihres Lebens und war die bessere
Spielerin.“ Erstmals seit 2006 steht
damit in diesem Jahr kein deutscher
Tennisprofi im Achtelfinale des Rasenklassikers in London.
Sabine Lisicki
Tennisspielerin
FOTO: ARRIZABALAGA/DPA
Am wenigsten vorzuwerfen hat
sich noch Kerber. Die 27-jährige Kielerin musste sich erst nach einem
spannenden und teilweise hochklassigen Match der Spanierin Garbiñe Muguruza mit 6:7 (12:14), 6:1,
2:6 geschlagen geben. „Klar habe ich
erwartet, dass ich besser spiele, und
ich bin auch enttäuscht. Ich habe natürlich gehofft, dass ich ein bisschen
weiter komme“, sagte Kerber. Nicht
viel besser lief es für Tatjana Maria
und Dustin Brown. Die 27-Jährige
aus Bad Saulgau verlor gegen die
Australian-Open-Halbfinalistin Madison Keys aus den USA 4:6, 4:6. Und
Brown gelang zwei Tage nach seinem Erfolg gegen Rafael Nadal keine
weitere Überraschung. Der 30-Jährige aus Winsen/Aller unterlag dem
Serben Viktor Troicki 4:6, 6:7 (3:7),
6:4, 3:6. (dpa)
rinnen haben mit einem klaren Sieg
ihre Minichancen auf die Teilnahme am Grand-Prix-Finale gewahrt.
Nach zwei deutlichen Niederlagen
gegen Russland und China bezwang
das Team von Bundestrainer Luciano Pedullà gestern in der letzten Vorrundenpartie im chinesischen Ningbo die Dominikanische Republik
souverän mit 3:0 (25:6, 25:18, 25:23).
Um das Grand-Prix-Finale noch erreichen zu können, stehen die Deutschen in der nächsten Runde in Brasilien enorm unter Siegzwang. (dpa)
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Gold – Schöneborn landet Volltreffer
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Der Erfolgsdruck war
groß. Lena Schöneborn
hat ihn in der Hitze von
Berlin ausgehalten und
den WM-Titel im Modernen Fünfkampf geholt.
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BERLIN — Anfangs nicht hellwach,
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Die 29-jährige Lena Schöneborn gewinnt als erste Deutsche die Weltmeisterschaft der Modernen Fünfkämpferinnen.
FOTO: RAINER JENSEN/DPA
später hochexplosiv, abgeklärt und
kampfstark: Lena Schöneborn hat
mit ihrem historischen WM-Erfolg
die umfangreiche Titelsammlung
komplettiert und in der Gluthitze
von Berlin vorzeitig das OlympiaTicket für Rio 2016 gelöst. Von einem perfekten Wettkampftag wollte Deutschlands erste Weltmeisterin
im Modernen Fünfkampf aber nicht
sprechen. Auch wenn das packende
Finale im Berliner Olympiapark verblüffende Parallelen zum Olympiasieg 2008 in Peking aufwies.
„Ich bin total happy, aber das
Schwimmen war doch miserabel“,
übte die Perfektionistin Selbstkritik.
Dafür schlug sie wie bei Olympia im
Fechten mit „großer Explosivität“, so
Bundestrainerin Kim Raisner, grandios zurück. 28:7 lautete die Bilanz
in Peking, in Berlin lief es mit 30 Siegen, fünf Niederlagen und 280
Punkten noch grandioser. Für den
Erfolg im Bonusfechten gab es zudem zwei Zähler. „Das war schon
bombig“, kommentierte die 29-Jährige ihre zuvor im Modernen Fünfkampf unerreichte Weltbestmarke.
Die Ruhe und mentale Stärke, die
sich die Wahl-Berlinerin in zehn
Jahren Weltspitze angeeignet hat,
zahlte sich auch bei der letzten
kniffligen Situation aus. Beim Reiten auf dem zugelosten Pferd Ordynat riss kurz vor dem Start das Martingal. „Das ist ein Hilfszügel. Wir
konnten es austauschen und Lena
durfte als letzte Reiterin in den Parcours“, berichtete Raisner. Entsprechend groß war nach einem blitzsauberen Ritt ohne Abwurf die Freude. Sie gilt als Pferdeversteherin,
doch missglückte Ritte hatten sie
mehrmals um alle Chancen gebracht.
Der Rest hätte eigentlich Schaulaufen sein können, doch die Weltund Europameisterin kämpfte um
jede Sekunde. Mit Erfolg. Auch dank
ihrer 1390 Punkte gewann das deutsche Trio mit Schöneborn, Janine
Kohlmann (16.) und Annika Schleu
Silber in der Team-Wertung hinter
Polen und vor Ungarn. (dpa)
LANDESJUGENDSPIELE 2015
Montag, 6. Juli 2015
„Na, wer hat die schönste Medaille?“ Rohit Richter, Leevie Möhring und
Fabrice Szakal (von links) vom KTV Chemnitz beim Vergleich.
Das Objekt der Begierde: Die Medaillen der Landesjugendspiele.
Freie Presse
S5
Das Finale über 60 m Hürden weiblich gewann Helena Börner von der SG Adelsberg (rechts). Dabei lieferte sie sich
mit Hanna Hunger (Dresdner SC) einen faires Duell.
Basketball und Belantis
Über 4000 Sportler und
Sportlerinnen trotzten bei
den Landesjugendspielen
der Hitze, 2000 Medaillen
wurden vergeben. Die
Chemnitzer Basketballtalente jubelten über Gold.
VON KNUT BERGER (TEXT)
UND KRISTIN SCHMIDT (FOTOS)
Die Dresdner Leichtathleten Erik
Zirnstein (links) und Leonard
Schmidt zeigten, wie man sich vor
der Hitze schützen kann.
LEIPZIG — Benjamin Höfer wird die
Landesjugendspiele 2015 gleich in
mehrfacher Hinsicht nicht vergessen. Denn der 11-Jährige erlebte in
Leipzig seine Feuertaufe bei einer
Basketball-Meisterschaft. Entsprechend aufgeregt war der Chemnitzer Junge vor dem ersten Spiel. Am
Ende konnte sich der Neuling, der
erst seit einem Vierteljahr bei der BV
Chemnitz Basketball spielt, gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden von der „Niners academy“
über den Titel freuen.
„Erst haben
wir gearbeitet,
dann gab es das
Vergnügen.“
Geronimo Scharte Mendoza Basketballer
Speerwerferin Elisa Halang vom
TVL Freiberg setzte ihre ganze Kraft
ein.
Dabei waren die Bedingungen in der
Wettkampfstätte alles andere als optimal. Während das Thermometer
unter freiem Himmel an der 40Grad-Marke kratzte, herrschten in
der Sporthalle Werte, die weit vom
idealen Zustand entfernt waren.
Vor dem scharfen Start zeigten
sich die Chemnitzer Buben von der
Wärme unbeeindruckt. Doch während des ersten Spiels gegen die
Dresdner Auswahl schien es, als
wären durch die Hitze nicht nur die
Die Chemnitzer Basketballtalente von der BV Chemnitz, Geronimo Scharte
Mendoza, Benjamin Höfer und Robin Elßner (von links), hatten richtig Spaß.
Trikots nass, sondern auch die Sohlen der Sportschuhe klebrig geworden. Wenige Minuten nach dem
Start holte deshalb Trainer Martin
Schuster seine Schützlinge wieder
vom Parkett, um ihnen während
einer Auszeit noch einmal die Richtung zu geben. „Kurz darauf lief es
dann aber wie erhofft. Denn unser
erklärtes Ziel war es, als frisch gebackener Sachsenmeister auch den Titel bei den Landesjugendspielen zu
holen“, sagte der Präsident der BV
Chemnitz. Anschließend wurde sowohl Dresden als auch die Leipziger
Vertretung klar bezwungen, damit
stand Chemnitz auf dem Podest
ganz oben.
Ihren Beitrag zum Sieg leisteten
auch Geronimo Scharte Mendoza
sowie Robin Elßner. „Basketball ist
cool, weil es ein Mannschaftssport
ist, man dabei viele neue Freunde
kennenlernt und im Gegensatz zum
Schach oder Turnen auf der Spielfläche etwas zusammen erreichen
kann“, meinte der 11-jährige Geronimo, der das Sportgymnasium Chemnitz besucht. Das es nach dem
schweißreibenden Wettkampf dann
noch in den Vergnügungspark
Belantis ging, freute natürlich die
jungen Sportler. „Erst haben wir gearbeitet, dann gab es das Vergnügen“, lachten die Sieger. Das sah
auch Martin Schuster so. „Wir sind
unserer Favoritenrolle gerecht geworden, sodass sich die Kinder ein
paar Extrarunden mit der Achterbahn verdient haben“, meinte der
Coach. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war auch bei Benjamin Höfer
die letzte Anspannung des Tages
verflogen. „Er hat tatsächlich heute
sein allererstes Wettkampfspiel absolviert“, versicherte sein Trainer.
Erstmals schmackhaft gemacht
wurde ihm die Korbjagd in der
Grundschule. „Ich habe dort mit Philipp Schuster, dem Sohn des Trainers, gelernt. Der sprach mich an,
doch mal ins Training zu kommen“,
erzählte Benjamin. Mit dem Landesmeistertitel in der Tasche dürfte es
im künftig noch mehr Spaß machen, in der Truppe mitzumischen.
Robin Elßner zählt in der Mannschaft hingegen schon fast zu den
„alten Hasen“, denn er ist schon seit
rund drei Jahren dabei. „Ich spielte
bisher auch beim CSV Siegmar Fußball, doch Basketball fasziniert mich
doch noch ein Stück mehr“, meinte
der 12-Jährige. Er fand durch einen
Basketball-Kurs, den BV-Nachwuchstrainer Rico Gottwald an seiner Schule hielt, zu dieser Sportart.
Fast genauso fand auch Geronimo zur Nachwuchsabteilung der BV.
Er hat sich schon heute ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. „Ich will einmal in
der Basketball-Bundesliga spielen“,
sprudelte es aus dem aufgeweckten
Jungen heraus. Martin Schuster
dürfte gegen einen solchen Plan
nichts einzuwenden haben. „Wir
haben es uns im Rahmen unserer
konzentrierten Nachwuchsarbeit
auf die Fahnen geschrieben, dass aus
jedem Jahrgang ein oder zwei Spieler einmal in unserer 1. Mannschaft
auflaufen“, meinte der Chef. Die
Spieler des Jahrganges 2003/04
haben dafür eine ordentliche
Grundlage gelegt, indem sie in Leipzig die sächsischen Landesjugendspiele 2015 gewonnen haben.
ERGEBNISSE von den Landesjugendspielen mit den Medaillengewinnern der Region
veröffentlicht „Freie Presse“ am Mittwoch.
Auf der Tatami ging es heiß zur Sache: Judoka Emely Günzel (Rodewisch/links) im Duell mit Anne-Katrin Schmidl (Reichenbach/Boxdorf).
Till Schädlich vom Kunstturnverein
Chemnitz als stolzer Bezwinger des
Pauschenpferds.
Talente trotzen der extremen Hitze – Handball wird nachgeholt – Roleder zeichnet Sportler aus
Durch die Hitzewelle kam es bei den
Sparkassen-Landesjugendspielen zu
Absagen von mehreren Sportarten,
die aber zum Teil nachgeholt werden
sollen. Badminton, Kanu, Handball,
Hockey, Triathlon und Fußball wurden
aus dem Programm gestrichen, die
Wettkämpfe im Bowling und Taekwondo auf einen noch unbestimmten
Termin verschoben.
In eigens aufgestellten Wasserbehältern konnten sich die Leichtathleten kurz
Abkühlung verschaffen.
Dennoch waren rund 4300 Aktive
in 32 Sportarten beim größten Sportfest des Nachwuchsleistungssports in
Sachsen am Start. Der Mehrkampf
der Leichtathleten wurde zum Beispiel zeitlich gestrafft, um die Sportler nicht zu lange der Sonne auszusetzen. „Wir mussten registrieren,
dass einzelne Teilnehmer oder auch
Vereinsabteilungen wegen dieser
schwierigen Umstände nicht angereist sind“, sagte Organisationsleiter
Wolfgang Schmidt.
Steffen Fleischer, Chef der Handball-Kreisspielleitung Chemnitz, sagte
zum Thema: „Der Verband hat im Sinne der Gesunderhaltung der Kinder
richtig gehandelt.“ Der Chemnitzer
Handballnachwuchs soll sich nun am
ersten September-Wochenende mit
der Konkurrenz aus Dresden und
Leipzig messen.
Viel Schweiß ließen auch die Chemnitzer Basketball-Mädchen, als Lohn
gab es die Goldmedaille. „Der Erfolg
ist umso höher einzuschätzen, da wir
nur mit acht Spielerinnen antraten“,
sagte Trainer Mario Steinbrück. „Trotz
der grenzwertigen Bedingungen
haben die Mädels ganz toll mitgezogen“, schätzte der Übungsleiter ein.
Cindy Roleder, Botschafterin der
Spiele, stattete den Wettbewerben im
Tanzen, Wasserspringen, Schwimmen
und in der Leichtathletik Besuche ab
und war begeistert. Das Hürden-Ass
übernahm Siegerehrungen, schrieb
viele Autogramme und stand den
Talenten Rede und Antwort.
In der Leichtathletik trumpften
Chemnitzer Hürden-Asse auf. Über
80 m lief Emilija Tomoski (LAC Erdgas
Chemnitz/W 14) in 12,47 Sekunden als
Erste ins Ziel. Eine Altersklasse höher
teilten sich die beiden Vereinskolleginnen Annika Rennert und Lea-Sophie Klik (beide LAC Erdgas) das Gold
zeitgleich in 11,92 Sekunden. (kbe/fp)
Johanna Wilde (Stadtauswahl Chemnitz) schwimmt schon erfolgreich.
S6 Freie Presse
LOKALSPORT
Montag, 6. Juli 2015
Triathleten trotzen an der
Talsperre Pirk der Backofenhitze
NACHRICHTEN
LANDESJUGENDSPIELE
Emilia Peikert
wirft goldene Weite
SYRAU/LEIPZIG — Die erste Medaille
FOTO: PETER PEIKERT
für die vogtländischen Leichtathleten hat am Samstag Emilia Peikert
vom SC Syrau bei
den Landes Jugend
Spielen 2015 in
Leipzig geholt. Die
zwölfjährige Sportlerin sicherte sich
die Goldmedaille
mit einer sehr guten Serie von fünf
Würfen über 40 m
und der Siegerweite von 42 m. Damit warf sie einen Meter weiter als
die Zweitplatzierte. Emilia Peikert
blieb nur knapp unter ihrem Vogtlandrekord von 42,61 m, den sie am
9. Mai 2015 beim Friedrich-LudwigJahn Sportfest in Treuen aufstellt
hat. Emilia bedauerte, dass die
zwölfjährigen Mädchen in Leipzig
noch keinen Speerwurf als Disziplin
auf dem Programm haben. Bei den
Regionalmeisterschaften in Rochlitz
vor zwei Wochen verbesserte sie den
Vogtlandrekord aus dem Jahr 2000
um 5,82 auf 29,64m. (pp)
RINGEN
Franz Richter holt
Bronze in Serbien
MARKNEUKIRCHEN — Bronze hat der
Knapp 200 Starter haben
sich gestern bei Temperaturen um die 35 Grad
durch den 6. Pirker Triathlon gekämpft. Seriensieger
Kai Schönbeck (Triathlon
Team Vogtland) war einmal mehr schnellster
Mann, Anke Schaarschmidt aus Annaberg die
schnellste Frau.
„Das war heute
schon wahnsinnig
extrem!“
VOGTLANDPOKAL
Winfried Bahmann Triathlet
PÖHL — Fehlender Wind sorgte am
Wochenende dafür, dass der Vogtlandpokal der Segler auf der Talsperre Pöhl ausgefallen ist. „Bei einer
Windstärke unter vier Knoten ist
keine Wettfahrt möglich“, sagte
Wettfahrtleiter Thomas Morgenstern von der SSG Reichenbach.
Wenn doch einmal eine Brise blies,
dann aus ständig wechselnden Richtungen. Deshalb brach er am Samstag nach drei Stunden den Wettbewerb ab. „Wir mussten bei der Hitze
auch auf die Gesundheit der Kinder
und Jugendlichen Rücksicht nehmen.“ Gemeldet hatten 67 Boote. Einen Ersatz gibt es laut Morgenstern
nicht. Das lasse der dichte Wettkampfkalender nicht zu. (lh)
FUSSBALL
Letzter Titel geht
nach Kottengrün
ELSTERBERG — Die G-Junioren des SV
Kottengrün haben sich am Samstag
in Elsterberg den letzten Kreismeistertitel des Vogtländischen FußballVerbandes in der Saison 2014/15 gesichert. Die Mannschaft entschied
die Endrunde der besten acht von
insgesamt 22 Mannschaften durch
einen 2:1-Sieg im Finale gegen die
SpVgg Neumark für sich. Platz 3
ging an die SpG Oelsnitz/Schöneck
vor Reumtengrün/Schreiersgrün/
Dorfstadt, Wacker Plauen, VfB Pausa, Bau Weischlitz und dem VfB
Auerbach. Den endgültigen Schlusspunkt der Saison setzte gestern die
inoffizielle Vogtlandmeisterschaft
der D-Junioren. Dabei gewann der
VfB Auerbach das ebenfalls in Elsterberg ausgetragene Turnier vor dem
VFC Plauen und der SpG Mylau/
Limbach. (tyg)
VON RALF WENDLAND
FALKENSTEIN — 95 Aktive haben am
Freitagabend beim dritten Rennen
der Stundenlaufserie mit Musik im
Sport- und Freizeitpark Falkenstein
den fast schon subtropischen Temperaturen getrotzt. Bei 30 Grad Celsius nahmen sie den Viertel- Halboder den Stundenlauf in Angriff.
Nach der Hitzeschlacht war Gesamtleiter Reiner Milek vom Leichtathletik-Kreisverband zufrieden: „Wir
sind froh, dass alles geklappt hat
und wir keine medizinische Hilfe in
Anspruch nehmen mussten.“
TALTITZ — Die Backofenhitze schien
Markneukirchener Ringer Franz
Richter am Wochenende beim Internationalen Refik Memisevic Brale
Ringerturnier im serbischen Subotica gewonnen. Richter traf im ersten
Duell auf den späteren Sieger Robert
Ersek (Ungarn) und unterlag mit 4:6
Punkten. In der Hoffnungsrunde
setzte sich der Vogtländer gegen Berkant Aktemir (Türkei) 4:3 durch und
stand Mirco Lemaic im kleinen Finale um Bronze gegenüber. Das Duell gewann der Deutsche Meister aus
Markneukirchen 3:1. Mit Kevin
Drehmann (KSV Pausa) und Friedrich Fouda (76 kg/ASV Plauen) waren weitere Vogtländer am Start.
Drehmann kam nach der Niederlage im kleinen Finale gegen den Polen Patryk Kaminski auf Rang 5. Fouda belegte nach seiner Auftaktniederlage Rang 12. (jöri)
Wind lässt
Segelboote im Stich
Fabian Gering testet Form
bei Stundenlauf – Holger
Kaiser liegt derzeit vorn
VON THOMAS GRÄF
die in Sportlerkreisen als besonders
leidensfähig bekannten Athleten
nicht abzuschrecken. „Es sind zwar
acht gemeldete Sportler nicht gekommen, dafür hatten wir rund 25
Nachmeldungen“, sagte Organisationschefin Mirjam Foltanyi vom
LATV Plauen, die am Ende ein positives Fazit ziehen konnte. „Es haben
zwar vier Leute aufgegeben, aber das
ist normal. Und einen Sportler
mussten wir leider disqualifizieren,
weil er bei der Radstrecke nur eine
statt der vorgegebenen zwei Runden
gefahren ist.“
Trotz der Hitze habe es keine unliebsamen Zwischenfälle gegeben.
„Wir möchten uns auch bei den Leuten bedanken, die, die durch unseren Wettkampf bedingten Einschränkungen hinnehmen mussten
und viel Verständnis gezeigt haben.
Und auch die Sportler sehen alle
recht zufrieden aus, obwohl es heute
selbst für gut trainierte Athleten
sehr, sehr anstrengend war.“
Die Radstrecke war an diesem Tag
die kraftraubendste der drei anstehenden Aufgaben. Nach 750 Meter
Schwimmen in der Talsperre hatten
die Extremsportler mit ihrem Drahtesel 20 Kilometer zu bewältigen. Dabei war zweimal der berüchtigte
Planschwitzer Berg zu erklimmen.
Zum Abschluss wartete ein Lauf
über fünf Kilometer am Talsperrenufer, wo die erschöpften Akteure
von den dortigen Campern immer
wieder mit Wasserduschen erfrischt
wurden. „Das war heute schon
Spitzenläufer
sorgen trotz
Hitze für
gute Zeiten
Applaus und Erfrischungen gab es für die Athleten vom Publikum.
FOTOS: HARALD SULSKI
Ständig gefragt und immer auf dem
Laufenden: Organisationschefin Mirjam Foltanyi.
Philipp Dressel-Putz lag nach dem
Schwimmen auf Rang 1 und gehörte
zur Siegerstaffel der Männer.
Der erste Brasilianer beim Pirker Triathlon: Fideles Moreira aus Belo Horizonte.
wahnsinnig extrem“, sagte der für
den SV Triebel angetretene Winfried Bahmann, der mit 59 Jahren
schon zu den älteren Startern gehörte. „Da musste man sich seine Kräfte
schon sehr gut einteilen. Ich persönlich habe es dieses Wochenende
wohl etwas übertrieben, war am
Freitag schon in Falkenstein beim
Stundenlauf dabei. Ich habe halt immer noch das Bedürfnis, mich auszutesten.“ Lob verteilte Bahmann an
die Organisatoren und die Zuschauer an der Strecke. „Bei mir sind zeitweise sogar einige Schönbrunner
Fußballer nebenher gelaufen und
haben mich angefeuert.“
Wie schon bei der Premiere im
Vorjahr wurde der Staffelwettbewerb hervorragend angenommen.
Waren es 2014 auf Anhieb 14 Staffeln, stürzten sich diesmal sogar 28
Teams, die die Strapazen zumeist zu
dritt bewältigten, ins Abenteuer Triathlon. Darunter ein absoluter Exot:
Zum in der Mannschafts-Gesamtwertung auf Rang 2 eingekomme-
nen Team Fahrrad-Schmidt gehörte
neben Silvio Schubert und Stephan
Kühnel mit Fideles Moreira ein
waschechter Brasilianer.
„Wir haben uns bei einem Mountainbikerennen in Brasilien kennengelernt“, erzählt Stephan Kühnel.
„Und ich konnte ihn für einen Aufenthalt in Deutschland begeistert.“
Mittlerweile studiert Moreira, der
mal kurzzeitig bei den Plauener Fortuna-Fußballern mittrainierte, in
Schmalkalden Ökonomie.
„Also, die Deutschen sind definitiv fitter als wir Brasilianer“, staunte
der 24-Jährige, der aus dem spätestens durch den deutschen 7:1-WMSieg gegen Brasilien bekannt gewordenen Belo Horizonte stammt. Der
Südamerikaner übernahm den läuferischen Part im Trio und fühlte
sich temperaturmäßig an seine Heimat erinnert. „Der Asphalt war sehr
heiß, aber die Leute am Wegesrand
waren unheimlich freundlich, haben uns mit Wasser abgekühlt und
applaudiert. Einfach toll!“
DIE EINZELSIEGER
Junioren: Erik Maul (Triathlonclub Leipzig), W
20: Lisa Gelfert (SV Schönheide), M 20: Maximilian Schörner (Gefrees), W 25: Mandy Krause (Post SV Lehrte), M 25: Marcel Stein (SG
Adelsberg), W 30: Franziska Peters (SV Zwickau), M 30: Kai Schönbeck (Triathlon Team
Vogtland), W 35: Anke Schaarschmidt (Sport
Werk Annaberg), M 35: Marcus Lenk (Lenk
Bau), W 40: Katrin Obermann (Wasserwacht
Plauen), M 40: Thomas Czayka (SC Riesa Triathlon), M 45: Thomas Voigt (TSG Glauchau),
W 50: Angela Frisch (ESV Lok Adorf), M 50:
Falk Blechschmidt (SG Waldkirchen), W 55:
Andrea Herold (Sachsen Werdau), M 55: André Giebler (Moritzburger TV), M 60: Volkmar
Hildebrand (Pulsschlag Erzgebirge). M 65:
Werner Müller (LATV Plauen), M 70: Heinz
Bauer (LV Limbach), M 75: Werner Dutschke
(SV Schönheide).
DIE MANNSCHAFTSSIEGER
Teams männlich: Duo DrePu (Philipp Dressel-Putz, Thomas Dressel). Teams weiblich:
Die Nachtspitzen (Antje Keßler, Heike Dressel-Putz, Kathrin Hauffe). Teams gemischt:
The Irons (Sandra Meckel, Holger Kaiser, Uwe
Fischer).
Neuer Stundenrekord
Zwei Ausnahme-Athleten sorgten
trotz des Hitzerennens für Top-Ergebnisse. Der Plauener Fabian Gering, der für den TV Wattenscheid
startet, hat den zeitlich versetzt ausgetragenen Viertel- und Halbstundenlauf als Trainingseinheit genutzt
(4700 m/8800 m). Der Deutsche
Meister hat ein Ziel vor Augen: Es ist
die U20-Europameisterschaft, die in
zwei Wochen in Schweden über die
Bühne. In Falkenstein ebenfalls am
Start war Fabians langjähriger Trainingskamerad Sebastian Hendel
vom LAV Reichenbach. Der WMund EM-Starter von 2014 hat mit
17.200 Metern einen neuen Rekord
im Stundenlauf aufgestellt. Der
19-Jährige ist nach einer Verletzung
derzeit im Aufbautraining. „Es geht
jetzt darum, wieder in gute Form zu
kommen für die Cross-Saison.“
Holger Kaiser liegt vorn
Bei den Männern liegt in der Gesamtwertung der Stundenläufer
Holger Kaiser vorn. Der Sportler
vom LATV Plauen hat in Falkenstein 14.630 Meter zurückgelegt. „Es
war einfach nur heiß und das hat
sich bemerkbar gemacht. Das waren
500 Meter weniger, als unter normalen Bedingungen“, so der 46-jährige.
Bei den Frauen führt beim Stundenlauf Annett Große vom VSC
Klingenthal. Die 42-jährige Heilpädagogin, die 13.010 Meter geschafft
hat, gibt zu: „So ein Stundenlauf
kann zur Quälerei werden. Bei der
Hitze war es schon schwierig.“ Dicht
auf den Fersen ist ihr mit Sandra Meckel eine Sportlerin vom LATV Plauen. Sie lief 12.530 Meter. „Für das
Wetter bin ich zufrieden mit dem
Ergebnis.“ Zudem wollte sich die
44-jährige Triathletin nicht verausgaben, da sie am Sonntag bei der
Challenge Roth zum zweiten Mal
die Langdistanz bestreitet.
VFC startet mit Sieg und Remis in die Vorbereitung
Der Plauener Oberligist
spielte am Samstag gegen
Ranch. Die gestrige Partie
gegen Weiden fand bereits
am Vormittag statt.
VON MIRKO MODES
PLAUEN — Der VFC Plauen ist am
Samstagabend erfolgreich ins neue
Spieljahr gestartet. Beim 1. FC Ranch
Plauen gewann der Oberligist vor
170 Zuschauern 7:0. Gestern spielte
der VFC 0:0 gegen Bayernligist
SpVgg Weiden. Die Partie wurde aufgrund der Hitze 11 Uhr angepfiffen.
Der Plauener Kreisligist verlor
vor zwei Jahren noch 13:0 gegen den
VFC. Vorgestern zeigte man eine
kämpferische Leistung mit dem
Willen, die Niederlage in Grenzen
zu halten. Schon nach neun Minuten klingelte es zum ersten Mal im
Kasten der Neundorfer. Tommy Färber ergriff in zentraler Position die
Initiative. Sein Schuss wurde unhaltbar für den starken Ranch-Keeper Tim Wille abgefälscht. Der Torwart konnte sich im Spielverlauf
mehrfach auszeichnen und war im
Verbund mit seiner vielbeinigen Abwehr Grundlage des akzeptablen Ergebnisses. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde gelang dem VFC
durch Glasnovic der zweite Treffer.
Zwar spielte der Favorit weiter lauffreudig und passsicher, doch gelang
ihm bis zur Pause nur noch ein Tor
durch Klemm.
Nach dem Seitenwechsel zollten
die Rancher der Hitze Tribut. Während bei der Heimelf nur drei
Wechsler zur Verfügung standen,
tauschte der VFC fast komplett aus.
Zimmermann und Glasnovic erhöhten für den Oberligisten auf 5:0. Eigentore von S. Müller und T. Richter
besiegelten die 0:7-Niederlage mit
der sich die Ranch-Verantwortlichen durchaus zufrieden zeigten.
Dies galt auch für den Trainer des
VFC Plauen Ingo Walther: „Ich habe
meiner Mannschaft nicht das Ziel
gestellt, das Spiel zweistellig zu gewinnen. Nach den harten Trainingseinheiten sollten die Jungs einfach
ein wenig Spaß haben und sich auf
dem Spielfeld besser kennenlernen.“
Bei den Ranchern wirkte erst einer
der acht Neuzugänge mit. Für den
18-jährigen Marcel Mayerl war das
Match gegen den VFC Plauen ein besonderes Erlebnis. Zum Ehrentreffer
reichte es für den Kreisligisten auch
im zweiten Aufeinandertreffen
nicht. Michael Leihkamms Schuss
im ersten Spielabschnitt wurde vom
VFC-Torhüter zur Ecke geklärt. Und
in der Schlussphase stieg Christian
Wien nach einem Eckball am
höchsten, doch sein Kopfball strich
knapp über die Latte.
Beim Spiel gegen Bayernligist
Beim 1. FC Ranch (rote Trikots) startete der VFC Plauen am Samstag in die
neue Saison.
FOTO: ELLEN LIEBNER
Weiden liefen für den VFC die Probespieler Eric Merkel und Abijan
Kamarai (beide Aue II) sowie Martin
Simic (Chemnitzer FC II) auf. Gespielt wurden zweimal 40 Minuten.
Der Gast hatte nach drei Minuten
die erste Chance. Der Schuss ging
übers Tor. Im weiteren Verlauf tat
sich wenig. Chancen blieben Mangelware, das Spiel fand meist zwischen den Strafräumen statt. Nachdem Hegenbart einen Foulelfmeter
für Weiden verschossen hat, ging es
in die Pause. Der gleiche Spieler hatte auch in der zweiten Halbzeit die
erste Chance. Sein Schuss aus 16 Metern ging aber übers Tor (60.). Kurz
darauf köpfte Färber über das Gästetor (65.) – die erste VFC-Chance
nach der Pause. In der 75. Minute
dann die nächste Großchance für
Weiden: Riesler trifft freistehend das
Plauener Tor aus zehn Metern nicht.
Danach gab es die erste Trinkpause.
Beide Mannschaften waren bemüht,
die Gäste vor allem in den letzten 20
Minuten das etwas bessere Team.
(mit tho)
KIND & KEGEL
Freie Presse
Montag, 6. Juli 2015
Seite A1
Die besten Spiele des Jahres
NACHRICHTEN
ERNÄHRUNG
Baby zwickt –
bald feste Nahrung
Wenn ein Baby zahnt, bedeutet das
keinesfalls das Ende des Stillens.
Mütter könnten ihr Kind auch mit
ersten Zähnchen ganz normal weiter stillen, heißt es in der Zeitschrift
„Junge Familie“ (Ausgabe 03/2015).
Zwickt das Baby aber in die Brustwarzen und saugt nur noch wenig,
könnte das ein Zeichen sein: Es wird
neugierig auf festere Nahrung.
Möchte das Baby während des Zahnens etwas zum Beißen, eignen sich
Beißringe ohne Weichmacher,
Phthalat und PVC. (dpa)
RE ISE
Kinder auch ohne
Medien beschäftigen
Für viele Familien sind Smartphones, Tablets und andere Geräte
als Spielzeug auf Autofahrten nicht
mehr wegzudenken. Kinder sollten
sich aber nicht die ganze Zeit damit
beschäftigen, so die Initiative
„Schau hin – Was dein Kind mit Medien macht“. Ein pausenloser Einsatz der Geräte überfordere sie. Besser ist es, mit der Familie den Klassiker „Ich packe meinen Koffer“ zu
spielen oder gemeinsam Geschichten zu erfinden. Wenn man moderne Medien nutzen möchte, so sind
kindgerechte Infos zum Reiseziel
empfehlenswert. (dpa)
URLAUB
Vater und Kind
allein auf Tour
Väter sollten mit ihren Kindern
auch mal etwas exklusiv – ohne die
Mutter – unternehmen. Das empfiehlt Volker Baisch in einem Interview der Zeitschrift „Nido“ (Ausgabe
Juli 2015). Gut seien beispielsweise
Vater-Kind-Urlaube: „Allein mit
dem Kind wegfahren, einmal im
Jahr eine Fahrradtour, so etwas empfehle ich sehr.“ Das gilt vor allem für
etwas ältere Kinder, sagt Baisch, der
Väter zu alltagspraktischen Fragen
berät. Je jünger der Sohn oder die
Tochter sei, desto mehr Zeit sollten
Väter investieren. (dpa)
GESUNDHEIT
Op-Eingriff bei
kranken Mandeln
Haben Kinder Schlafstörungen und
sind tagsüber oft müde, können dahinter krankhaft vergrößerte Mandeln stecken. Darauf weist der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte hin. Anzeichen sind häufiges
Atmen durch den Mund oder
Schnarchgeräusche. Um das Problem in den Griff zu bekommen,
kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. (dpa)
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Fernsehen
Die Ukraine als
zerrissenes Land
zeigen zwei Filme in der ARD.
Seite A 3
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3639624-10-1
Aus über 200 Neuheiten
wurden je drei Familienund Kenner-Spiele für
zwei Preise nominiert.
Wir stellen sie vor.
VON TANJA LIEBMANN
Gibt es das perfekte Spiel? Nein, sagt
Tom Felber. Kein Spiel könne allen
Ansprüchen, Vorlieben, Gruppensituationen und vor allem auch Erfahrungen der Spieler genügen, so der
Vorsitzende des Vereins „Spiel des
Jahres“. Dennoch stellen er und acht
weitere Jurymitglieder sich jedes
Jahr der Aufgabe, aus 200 bis 300
Neuheiten die „Perlen“ herauszufischen. Fast neun Monate lang haben
sie getestet, getestet und nochmals
getestet. Nun steht ihre Auswahl
fest. In der Kategorie „Spiel des Jahres“ für Familien haben die Juroren
„The Game“, „Machi Koro“ und „Colt
Express“ nominiert.
Sind die Regeln leicht verständlich und vollständig? Ist die Idee
spannend, lustig oder irgendwie auffallend? Sind Grafik und Material
besonders oder zumindest ordentlich? Diese Fragen hat sich die Jury –
alles unabhängige und ehrenamtlich tätige Journalisten – auch beim
Prüfen der Neuheiten in der Kategorie „Kennerspiel des Jahres“ für Vielspieler gestellt. Nominiert sind hier
die Spiele „Broom Service“, „Orléans“ und „Elysium“.
Eine weitere, auf Kinderspiele
spezialisierte Jurygruppe, hatte bereits Anfang Juni „Spinderella“ zum
„Kinderspiel des Jahres“ gekürt – ein
spannendes und dreidimensionales
Laufspiel. Bei Brett- oder Gesellschaftsspielen lernen Kinder: Es gibt
eine bestimmte Reihenfolge, ich
kann nicht ziehen, wann ich Lust
habe.
Bevor moregn die Sieger bekanntgeben werden, stellen wir hier
vorab die Nominierten vor:
DIE AUTORIN ist Mitglied der Jury.
Gar nicht altmodisch: Gesellschaftsspiele machen Spaß und trainieren, sich an Regeln zu halten.
FOTO: MAURITIUS IMAGE
Nominiert in der Kategorie Spiel des Jahres
Das Spiel besiegen
Gemeinsam gegen das Spiel –
ganz nach diesem Motto fiebern
bei „The Game“ alle dem Ende
entgegen. Werden wir es schaffen, alle 98 Zahlenkarten abzulegen? Zwei Stapel beginnen mit
dem Wert Eins, zwei Stapel beginnen mit dem Wert hundert.
Auf die Einserstapel dürfen nur
höhere, auf den Hunderterstapel
nur niedrigere Kartenwerte gelegt werden. Wer dran ist, muss mindestens zwei Karten ablegen
und Karten auf die Hand nachziehen. Zwar dürfen sich die Spieler
Hinweise geben und mit einem Trick Rückwärts-Schritte machen.
Dennoch ist es mehr als schwierig, alle Karten loszuwerden.
Fazit: Reizvoll, spannend, simpel.
Bau dir deine Stadt
Bei „Machi Koro“ haben Strategen nicht wirklich gute Karten,
denn alle Wege, die zum Sieg
führen, haben mit Glück zu tun.
Sich zu entscheiden, ob man einen Bauernhof, eine Bäckerei,
ein Bürohaus oder sonst etwas
kauft, ist das eine. Danach so zu
würfeln, dass das Gekaufte auch
Ertrag bringt, ist das andere. Je
nach Würfelergebnis müssen
Pechvögel sogar Geld abgeben. Da es bei dem Spiel darum geht,
vier Großprojekte zu aktivieren, und dies nur mit ausreichend
Münzen möglich ist, sind Pleitewürfe für die Spieler bitter. Wer
Abwechslung ins Spiel bringen möchte, greift zur Regelvariante.
Fazit: Ein einfaches und kurzweiliges Glücksspiel.
Auf Jagd nach Moneten
Überfall im Wilden Westen. Ganoven hangeln sich von Waggon
zu Waggon, schießen, flüchten,
kämpfen und haben nur ein Ziel:
Am Ende mit der größten Menge
an Geld – und damit als Sieger
dazustehen. Besonders an „Colt
Express“ ist, dass die Spieler mit
ihren Ganovenfiguren in einem
dreidimensionalen Zug agieren
und ihr Tun vorausplanen.
Sprich: Befinden sich die Spieler in einer Runde mit beispielsweise vier Spielzügen, müssen sie der Reihe nach und vier Mal je eine Aktionskarten ablegen. Am Ende wird der Stapel umgedreht
und man darf gespannt sein, welche Duelle sich ergeben.
Fazit: Spannend, witzig, extravagant.
„The Game“ von Steffen Benndorf, Nürnberger-Spielkarten-Verlag. 1 bis 5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 8 Euro.
„Machi Koro“ von Masao Suganuma, erschienen bei Kosmos. 2
bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 13 Euro.
„Colt-Express“ von Christophe Raimbault, erschienen bei Ludonaute. 2 bis 6 Spieler ab 10 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 30 Euro.
Langeweile ist tabu
Welch eine gelungene Schachtel.
Bei „Elysium“ haben Karten,
Plättchen und Säulen kaum eine
Chance, durcheinander zu geraten. Die Ordnung in der Box ist
das eine, die Genialität des Spielprinzips ist das andere, was diese Neuheit zu einem Highlight
für Strategiespieler werden
lässt. Die Fragen, die sich ihnen
stellen, sind vielfältig. Welche
Karte nehme ich am besten aus der Auslage? Welche Säule gebe
ich dafür ab? Wann lasse ich eine Karte ins Elysium wandern?
Was machen zudem meine Mitspieler und wie kann ich mich am
besten darauf einstellen? Gelungen ist, dass die Spieler je Partie
nur fünf von acht toll illustrierten Kartensets nutzen. Kombinationsmöglichkeiten gibt es also viele.
Fazit: Ein absolut gelungenes Spiel, das nie langweilig wird.
Mutig oder feige?
Hellsehen müsste man können.
Dann wäre einem der Sieg bei
„Broom Service“ garantiert. Entscheidend ist hier nämlich, gut
einschätzen zu können, welche
Spielzüge die Mitspieler planen.
Wollen sie etwa eine Waldhexe,
einen Taldruiden oder einen
Kräutersammler einsetzen? Oder
sind ihnen das Wegzaubern von
Wolken und andere Aktionen
wichtig? Wer dran ist, wählt eine Karte und spielt sie „mutig“
oder „feige“ aus. Mutige Aktionen sind lohnenswerter, aber riskanter, da andere Spieler diese Karte ebenfalls ausspielen und
einem damit den Lohn wegschnappen können. Die feigen Aktionen bringen weniger, aber eine Belohnung gibt es auf jeden Fall.
Was also tun? Varianten machen das Spiel noch interessanter.
Fazit: Ein spannendes Stichspiel mit Ärgerpotenzial.
„Elysium“ von Brett J. Gilbert und Matthew Dunstan, erschienen
bei Space Cowboys. 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren, ca. 60 Minuten,
ca. 50 Euro.
„Broom Service“ von Andreas Pelikan und Alexander Pfister,
Ravensburger - alea. 2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 75 Minuten,
ca. 40 Euro.
Nominiert in der Kategorie Spiel des Jahres
Hoher Wiederspiel-Reiz
Viele Wege führen zum Sieg. Das
gilt bei „Orléans“ besonders. Die
Spieler versuchen, im mittelalterlichen Frankreich ihre Gefolgsleute möglichst clever zu
platzieren. Je nach Platzierung
können weitere Gefolgsleute angeworben oder Aktionen – etwa
der Bau von Siegpunkte bringenden Handelskontoren – ausgeführt werden. Interessant ist,
dass die Gefolgsleute eher zufällig zum Einsatz kommen. Jeder
Spieler hat nämlich einen Sack mit Gefolgsleuten. Wer Pech hat,
zieht später diejenigen Mannen, die er eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Da noch weitere Plättchen zufällig gezogen werden, ist bei „Orléans“ eine ordentliche Portion Glück im Spiel.
Dennoch können Strategen planen und taktieren.
Fazit: Die vielen Aktionsmöglichkeiten reizen zu immer neuen
Partien.
„Orléans“ von Reiner Stockhausen, erschienen bei dlp games.
2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren, ca. 90 Minuten, ca. 50 Euro.
B
in ich kleinlich und intolerant, ein Spießer vielleicht?
Es ist so: Dort, wo ich wohne,
kleben Zettel an den Türen. Nehmen
wir das Wohnzimmer, das ist ein
Reiz-Beispiel, Sie wissen schon, die
gute Stube. Ein Klebestreifen hält
ein weißes Blatt an der Tür, auf das
mein Sohn ein blaues Zelt gemalt
hat. Über dem Zelt steht „Zirkus“, er
kann ja bisschen schreiben jetzt.
Ich war beleidigt. Unser Wohnzimmer ein Zirkus, und wir Eltern
sind in den Augen unserer Kinder
die Affen-Nummer. Sie glotzen uns
an und finden alles komisch, was
wir tun, obwohl wir überhaupt
nicht blöd sind. Sie glotzen uns an,
weil wir Dinge wie Salat essen und
ihre Chipskrümel aus den Sofaritzen saugen. Und sie glotzen, weil wir
die Süßigkeiten ganz oben in den
Küchenschrank stopfen, statt sie an
einen unkompliziert zu erreichenden Platz zu legen. Das ist ja auch ko-
UNTER UNS
Die Affen-Nummer
MANUELA MÜLLER
LEBT IN EINER ZETTEL-WIRTSCHAFT
[email protected]
misch, aus einer gewissen Perspektive. Wir Eltern machen uns im heimischen Familienzirkus gerne mal
zum Affen.
Aber das Zettel-an-die-Tür-Kleben scheint tief drin zu stecken in
uns Menschen. Denken Sie an die
Briefchen für den Paketboten! Vor
ein paar Jahren beschäftigte sich ein
bayerisches Amtsgericht mit solchen Zettelchen, weil eine Frau ihrer
Nachbarin einen Brief an die Tür geklebt hatte. Die Frau wollte, dass
sich die Nachbarin nachts gefälligst
nicht mehr prügelt. Die prügelnde
Nachbarin reagierte verschnupft,
klagte und bekam recht. Das Gericht
sah den Zettel als Beleidigung.
Mein Sohn (7) betonte, keine
Hintergedanken auszubrüten. Das
Bild habe er mit seinem Cousin gemalt, und wenn sie sich das nächste
Mal sehen, wollen sie Zirkus spielen.
Praktischerweise in unserem Wohnzimmer, weil er in seinem Zimmer
sonst erst aufräumen müsste. Das
Blatt sei das Werbeplakat, damit wir
schon mal Geld für den Eintritt sparen können. Ich sagte ihm, dass er
seine Zettel in seinem Zimmer aufhängen soll. Da erklärte mein Sohn,
er wohne auch hier, das sei nur Pa-
pier, und selbst sein Cousin dürfe
das, obwohl der Cousin eine strengere Mutter habe als ich es sei.
Er kann so unschuldig gucken,
mein Sohn. Also gab ich mich großzügig und unspießig und ließ den
Zettel hängen. Ist der Junge spießig?
An der Tür zu seinem Zimmer klebt
eine Liste, in die man sich vor jedem
Besuch eintragen muss. Daneben
ein Blatt mit einem durchgestrichenen Strichmann-Mädchen, über
dem der Name seiner kleinen
Schwester steht. Sie klagt, aber noch
nicht vor Gericht.
Ich habe nun auch ein Blatt gemalt und ans Sofa geklebt. Es zeigt
zwei rosa Schweinchen mit braunen Flecken. Durchgestrichen.
DIESEN BEITRAG können
Sie auch anhören, wenn Sie
diesen Code mit einem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/unteruns
GESUNDHEIT
Nach Hundebiss
immer zum Arzt
Bisswunden würden oft verharmlost, sagt Prof. Karin Rothe von der
Klinik für Kinderchirurgie der Berliner Charité. Besonders wenn ein
Kind von einem Hund verletzt wurde, muss die Wunde einem Arzt gezeigt werden. Ganz wichtig ist die
Frage: Ist der Gebissene gegen Tetanus geimpft? Der Hundehalter sollte
über Impfungen des Tieres Auskunft geben, damit der Arzt mögliche Infektionen beim Betroffenen
prüfen kann. Bei Bisswunden besteht immer auch eine Infektionsgefahr. Riskant sind Verletzungen an
den Händen, über Gelenken und bei
Patienten mit Vorerkrankungen.
Der Betroffene selbst kann die Wunde nur versorgen, indem er sie sauber abdeckt. (dpa)
A2 Freie Presse
ROMAN & RÄTSEL
I
st der verrückt geworden?“, rief
sie. „Das ist Gregorij. Wie ist der
so schnell hierhergekommen?
Wir müssen ihn mitnehmen.“
„Muss das wirklich sein?“
Tatjana nickte: „Sein Sohn ist irgendwo da oben.“
„Sein Sohn?“
„Ja, Maxim. Es kann nur Gregorijs
Sohn … mein Neffe sein.“ Nicolas
schüttelte den Kopf: „Dieser Maxim
ist der Sohn deines Bruders? Warum
erfahre ich das erst jetzt?“
„Halbbruders“, verbesserte sie
ihn. „Hätte das etwas geändert? Mir
ist es auch erst klargeworden, als
Woletzkis Söhne seinen Namen erwähnt haben. Den gibt es nicht so
häufig, und Maxim geht mit Woletzkis Ältestem, Marcel heißt er, glaube
ich, aufs Alpeninternat. Darüber
hatten wir während meiner Vernissage kurz gesprochen.“
Der Helikopter berührte wieder
den Boden und wirbelte den pulvrigen Schnee auf. Rundherum wurde
es so weiß, dass die Umrisse von Tatjanas Bruder verschwammen. Nico-
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Großwildjagd
© 2014 Knaur Taschenbuch Verlag – Folge 64
las öffnete die Tür einen Spaltbreit,
während die Rotorblätter weiterdrehten.
In geduckter Haltung tauchte
Gregorij plötzlich aus der weißen
Schneewolke am Einstieg auf. Er ignorierte Nicolas’ entgegengestreckte Hand, fasste in die Türöffnung
und hievte sich in das Cockpit. Nico-
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Wolkendecke ein, und der Hubschrauber sackte ganz plötzlich
mehrere Meter ab. Gregorij blieb
weiterhin stumm. Ein Blick in das
weiße Gesicht des Russen erklärte
alles: Er hatte Flugangst. Seine rechte Hand umklammerte jetzt die
Kopfstütze von Tatjanas Sitz, mit der
anderen hielt er sich an einem Griff
links neben ihm fest. Der Hubschrauber geriet einen Moment lang
ins Trudeln, nach einigen Sekunden
stabilisierten sie sich aber und gewannen wieder an Höhe.
„Wie willst du Maxim da finden,
das ganze Unternehmen ist doch
völlig aussichtslos!“ Gregorij zeigte
auf die weiße Wand aus Wolken
und Nebel, in die sie eintauchten.
„FLIR“, rief Tatjana.
„Was heißt das?“
„Ich dachte, du bist ein Technikfreak.“
„Dafür habe ich meine Leute.“
Tatjana schüttelte den Kopf. „ForwardLookingInfraRed! Eine Wärmebildkamera. Sie ist an den Kufen
montiert, und hier vorne ist ein Bildschirm, auf den wird die Aufnahme
projiziert … siehst du? Da …“ Sie deutete auf einen kleinen Monitor im
Armaturenbrett, der im Moment allerdings nur weiß war. „Damit haben wir die anderen vier Kinder jedenfalls ziemlich schnell gefunden.
Das Problem ist nur …“
Der Hubschrauber wurde wieder
abrupt nach unten gedrückt, und
Tatjana steuerte dagegen an. Gregorij zog hörbar Luft zwischen den
Zähnen ein.
„Was ist das Problem?“, fragte er,
nachdem sie wieder stabil zu sein
schienen.
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re Unterhaltung unterbreche, Gregorij, … ich darf Sie doch so nennen?“, schaltete er sich ein. Die Geschwister waren augenblicklich
stumm und sahen Nicolas an. Er registrierte, wie Gregorij seinen eisernen Griff an Tatjanas Schulter lockerte. „Mir scheint, es wäre womöglich im Moment zielführender,
wenn wir uns auf die Suche nach
den Verschollenen machen würden
und uns … vor allem … auf das Navigieren konzentrieren würden, statt
zu streiten.“
Es entstand eine Pause. Man
konnte sehen, wie es in Gregorij arbeitete. Tatjana hatte sich bereits
wieder in die souveräne, konzentrierte Pilotin verwandelt, als die sie
sich bei ihren vorherigen Flügen erwiesen hatte. Sie tauchten in die
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las zog die Glastür zu, und sofort hob
der Helikopter erneut ab.
Gregorij nahm auf einem der hinteren Sitze Platz und setzte sich die
Kopfhörer auf. Dann beugte er sich
nach vorne und legte Tatjana die
rechte Hand auf die Schulter. Sofort
begann er in Russisch auf sie einzureden. Seine Hand auf Tatjanas
Schulter krallte sich zusammen,
während sie immer lauter und hektischer wurde.
Nicolas wusste nicht, ob er eingreifen sollte. Schließlich steuerte
die Frau neben ihm den Hubschrauber, in dem sie alle drei saßen. Jetzt
bewegten sie sich noch unterhalb
der Wolken und flogen mit Sicht.
Doch jeden Moment würde sich das
ändern …
„Entschuldigen Sie, wenn ich Ih-
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Katharina Sulzbach
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FERNSEHEN & RADIO
Montag, 6. Juli 2015
IM RADIO
HÖRSPIEL
Vereint
im Alkohol
Hannah Luckraft
ist Schottin, 36, kinderlos und Alkoholikerin. Als sie den Zahnarzt Robert Gardener kennenlernt, verheiratet, eine Tochter und ebenfalls
Trinker, experimentieren sie zwar
mit Abstinenzphasen, doch ohne
die Weihen der Spirituosen verliert
das Leben jeden Glanz.
Alison Louise Kennedy, geboren
1965 im schottischen Dundee, gehört zu den meistbeachteten Gegenwartsautorinnen in Großbritannien
und gewann mehrere Preise. Ihr Roman „Paradies“ erschien 2005 und
erzählt die Geschichte einer unheilvollen Verbindung.
Um dem Krankenhaus zu entgehen – Hannah ist gefallen und hat
sich das Gesicht aufgeschlagen –,
sucht sie Unterschlupf in der Familie ihres Bruders, der Arzt ist. Er
bringt sie zur Entziehung in die Clear Spring Clinic im Westen Kanadas.
Nach acht Tagen scheinbar gutwilligen Patientendaseins, gelingt es ihr,
sich Geld zu beschaffen und zu fliehen; sie kehrt auf dem Umweg über
Budapest nach London zurück. Immer ist sie sich wie im Paradies vorgekommen, wenn sie durch eine pittoreske Landschaft fuhr, die Haut ihres Geliebten spürte oder den Whiskey auf ihrer Zunge. Doch nie war
dieser Zustand von Dauer, das Paradies und die Hölle liegen dicht beieinander. (fp)
MDR FIGARO 22 UHR
Freie Presse
Zerrissene Ukraine
Schwanger
ohne Sex?
Das geht!
Die Ukraine aus unterschiedlichen Perspektiven
zeigen zwei Filme in der
ARD, die hintereinander
ausgestrahlt werden – ein
Reisebericht und eine
Dokumentation.
US-Serie „Jane the Virgin“
als Deutschlandpremiere
als Ziel die allgemeine Erkenntnis
verfolgt: Nichts, was in der Ukraine
geschieht, kann derzeit für bare
Münze genommen werden. An dieser erwünschten internationalen
Einschätzung arbeiten russische
und ukrainische Medienexperten
unablässig.
Atai, die immer wieder von
Kämpfen in der Ostukraine oder
vom Konflikt um die mittlerweile
abgespaltenen Krim berichtete, reiste für ihren Film durch die Ukraine
auf der Suche nach journalistisch
nachprüfbarer Wahrheit. Seit Beginn der Kämpfe vor anderthalb Jahren sind fast eine Million Menschen
zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden. Die genaue Zahl der Toten
kennt niemand. Immerhin - das ganze Ausmaß der Zerstörung wird
deutlich, wenn Atai in ihrem 45 Minuten langen Film das Land durchquert. Im umkämpften Osten wehen mittlerweile die Flaggen der
Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Noch immer sind der Staat
und sein Apparat korrupt, Oligarchen stellen in vielen Landesteilen
eine einflussreiche Schattenregierung.
Wo der Glaube an die Obrigkeit
versagt, hilft sich die Bevölkerung so
weit es geht selbst. Manche dieser
Menschen brachte Golineh Atai dazu, ihre Geschichte vor der Kamera
zu erzählen. „Zerrissene Ukraine“
zieht eine Bilanz des Konfliktes in
der rund 46 Millionen Menschen
Einwohner zählenden Ukraine. Einem Staat, der übersetzt – nomen est
omen – „Grenzland“ bedeutet.
Wie es zu einem Konflikt dieses
Ausmaßes im zwischen der EU und
Russland eingeklemmten Land
kam, erläutert der zweite Film „Ukraine – Grenzland zwischen Ost und
West“ (23.45 Uhr). Der Beitrag aus
der Redaktion „Geschichte im Ersten“ erklärt die tiefe Spaltung zwischen dem Westen des Landes, wo
man Ukrainisch spricht und sich
dem demokratischen Europa verbunden fühlt, und dem Osten, der
sich als „Brudervolk“ Russlands begreift. Wissenschaftler wie Osteuropahistoriker Jochen Hellbeck und
der Ukrainer Andriy Portnov (HU
Berlin) versuchen aufzuzeigen, welche Besonderheiten die ukrainische
Geschichte aufweist und wie diese
in der augenblicklichen Auseinandersetzung enden konnten. (tsch)
SIXX 20.15 UHR Jane (Gina Rodriguez)
ist 23 Jahre alt und hatte noch nie
Sex. Schuld daran ist Oma Alba
(Ivonne Coll), die Jane schon als kleines Mädchen die Info in den Kopf
gesetzt hat, dass ihre Jungfräulichkeit ihr wichtigstes Gut sei. Auf dieser Anekdote baut die US-Serie „Jane
the Virgin“ auf, die nun als Deutschlandpremiere anläuft und immer
montags gezeigt wird.
Rodriguez hat für ihre Rolle der
niedlichen Jane erst im Januar einen
Golden Globe als beste Darstellerin
in einer Comedyserie bekommen.
Zu Recht, wie sie in „Jane the Virgin“
beweist: Ihr kauft man es ab, dass die
23-jährige Latina von ihrer Großmutter so indoktriniert wurde, dass
sie sich schlicht nicht traut, vor der
Eheschließung Sex mit ihrem Verlobten Michael (Brett Dier) zu haben. Denn Janes Mutter Xiomara
(Andrea Navedo) wurde damals mit
16 schwanger – ein abschreckendes
Beispiel, wie Jane meint. Stattdessen
passiert etwas ganz anderes: Jane
wird beim Frauenarztbesuch aufgrund einer Verwechslung künstlich befruchtet. Eine schwangere
Jungfrau. Die erste Staffel von „Jane
the Virgin“ lief bereits mit großem
Erfolg in den USA, neue Folgen werden gerade vorbereitet. (tsch)
VON ERIC LEIMANN
Golineh Atai blickt auf
ihrer auf ihrer Reise durch den von
Westen nach Osten 1300 Kilometern umspannenden Flächenstaat
auf den aktuellen Zustand der umkämpften Region. Seit Februar 2013
ist die gebürtige Iranerin für die
ARD als Moskau-Korrespondentin
tätig. Für ihre Berichte von MaidanProtesten, russischer Krim-Anexion
und aus dem umkämpften Osten erhielt Atai viel Lob, musste aber auch
Anfeindungen ertragen.
2014 wurde Golineh Atai von der
Branchenzeitschrift „medium magazin“ als Journalistin des Jahres ausgezeichnet. Was der im Alter von
fünf Jahren nach Hoffenheim umgesiedelten Fernsehjournalistin seit
ihrem Amtsantritt immer wieder
auf den Nägeln brannte, ist die Manipulation von Nachrichten und die
Rolle der „Informationskrieger“. Die
brachten im Konflikt um die Zukunft der Ukraine ein perfides Spiel
mit den Medien zur Perfektion, das
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FOTO: ILYA KUZNIATSOU/WDR
Ein separatistischer Kämpfer mit Scharfschützengewehr.
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A4 Freie Presse
NACHRICHTEN
GESUNDHEIT
So klappt es
mit der Trinkmenge
Bei höheren Temperaturen braucht
der Körper mehr Flüssigkeit. Das ist
für viele Senioren ein Problem, denn
das Durstempfinden lässt im Alter
nach, und sie vergessen das Trinken.
Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit sollten es aber auch bei Senioren sein,
rät Christine Eichler, Chefärztin im
Evangelischen Zentrum für Altersmedizin in Potsdam. Um das Trinken nicht zu vergessen, stellen Senioren sich am besten am Morgen
schon ihre Tagesration an Getränken sichtbar zurecht. „Auch wer
sich angewöhnt, zu jeder Mahlzeit
zu trinken, hat schon viel gewonnen.“ Manchen hilft es auch, jede getrunkene Tasse oder jedes getrunkene Glas „abzuhaken“. Außerdem
sollte man seine Getränkewahl abwechslungsreich gestalten: morgens Kaffee oder Tee trinken, mittags Saft, abends einen anderen Tee
und zwischendrin Wasser. (dpa)
ERNÄHRUNG
Besser
Kirschen essen
Kirschen sind köstlich auf dem Kuchen oder in Desserts. Etwas nervig
ist nur das Entsteinen. Einfacher
geht das, wenn die Kirschen vorher
wenige Minuten im Gefrierfach lagen. Darauf weist die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen
Obst und Gemüse hin. Aus dem
leicht gefrorenen Fruchtfleisch lasse
sich der Stein besser lösen. Verbraucher erkennen reife Kirschen an ihrer prallen Form, aber nicht unbedingt an der Farbe. Auch helle
Früchte können süß und lecker
schmecken. Wer die Früchte nicht
direkt nach dem Kauf isst oder verarbeitet, legt sie am besten in einem
Plastikbeutel in den Kühlschrank.
Dort halten sie sich allerdings in der
Regel höchstens zwei Tage. Waschen sollte man sie erst, wenn man
sie braucht oder verzehrt. (dpa)
HAUSHALT
Entrümpeln –
aber richtig
In Küche und Haushalt lauert haufenweise nutzloser Krempel, verstellt Platz und sorgt für Chaos? Das
Apothekenmagazin „Baby und Familie“ weiß Rat: Alles, was man
nicht regelmäßig nutzt – beispielsweise Nudelmaschine, Schüsseln,
doppelter Schneebesen – in einen
Karton packen und in den Keller
stellen. Alles, was man binnen drei
Monaten braucht, darf wieder in die
Küche. Der Rest wird am Flohmarkt
verscherbelt. Und was ist mit den gefühlt tausend Tassen, Tellern, Gläsern, die den Schrank bevölkern?
Auf das, was man nicht täglich benötigt, kommt ein Post-it. Braucht man
das Stück, wird er entfernt. Was
nicht, kann weg. So schafft man
schnell einen Überblick über Überflüssiges. (rnw)
COMPUTER
Wie man günstig an
Windows 10 kommt
Ende Juli will Microsoft das neue
Windows 10 veröffentlichen. Nutzer von Windows 7 an aufwärts haben dann ein Jahr lang Zeit, kostenlos auf das neue Betriebssystem zu
wechseln. Nutzt man allerdings
noch das ältere Windows XP oder
Windows Vista, würde bei einem
Upgrade die volle Lizenzgebühr von
rund 120 US-Dollar (105 Euro) fällig.
Mit einem leistungsfähigen Rechner können Nutzer von XP und Vista
aber günstiger an ein frisches Windows kommen, berichtet „Chip.de“.
Dazu muss der Rechner zunächst
auf Windows 7 umgestellt werden.
Das System gibt es ab 30 Euro im
Handel. Mit ihm ist der kostenlose
Umstieg auf Windows 10 möglich.
Laut Microsoft benötigt ein Computer für Windows 10 mindestens einen Prozessor mit 1 Gigahertz Taktfrequenz, 1 Gigabyte Arbeitsspeicher und 20 Gigabyte Festplattenspeicher. (dpa)
RATGEBER
Montag, 6. Juli 2015
Das war Rot!
VON ANDREAS RENTSCH
SERIE: PUNKT FÜR PUNKT
Allein in Dresden, Chemnitz und Leipzig gibt’s fast zwei Dutzend feste Rot-Blitzer.
Oft entscheidet ein Wimpernschlag, ob sich eine Punktestrafe verdoppelt.
Bei Gelb noch Gas gegeben, bei Rot
schnell über die Kreuzung gerauscht: Vor allem für Führerschein-Neulinge, die dabei geblitzt
werden, wird das heikel. Denn sie
haben ein sogenanntes A-Delikt
begangen. Damit verlängert sich
ihre Probezeit auf vier Jahre, und
sie müssen ein Aufbauseminar absolvieren. Doch auch erfahrenen
Autofahrern drohen harte Sanktionen, wenn sie das Haltesignal an
einer Kreuzung ignorieren. Im
Zweifelsfall entscheiden Bruchteile von Sekunden, wie streng das
Fehlverhalten geahndet wird.
Werden Ampelverstöße seit der
Punktereform härter geahndet?
Für den „einfachen Verstoß“ gab es
früher drei Punkte, jetzt einen. Zieht
man als Vergleichsmaßstab die alte
Skala bis 18 und die neue bis acht
Punkte hinzu, zeigt sich, dass die
Sanktion leicht abgeschwächt wurde. „Ein einfacher Verstoß ist das
Fahren bei bis zu einer Sekunde
Rot – wenn nichts dabei passiert“,
sagt der Dresdner Rechtsanwalt
Christian Janeczek. Über einer Sekunde oder wenn es zu einem Unfall
oder zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kam, handelt es
sich um einen qualifizierten Verstoß. Die Konsequenz – früher vier,
jetzt zwei Punkte – hat sich in ihrer
Härte kaum geändert. Nun können
allerdings Hundertstelsekunden darüber entscheiden, ob der Verstoß
mit einem Punkt oder doppelt so
hart bestraft wird. „Das ist der Preis
für das einfachere, weniger abgestufte Punktesystem“, sagt Janeczek.
Bei Geldbußen und Fahrverboten
habe sich dagegen nichts geändert.
Wie häufig sind Rotlichtverstöße auf Sachsens Straßen?
Sie gehören zu den häufigsten punkterelevanten Delikten – so wie in der
bundesweiten Statistik des Kraftfahrtbundesamts auch. Das Risiko,
beim Überfahren einer roten Ampel
erwischt zu werden, ist dabei in
Städten größer als in ländlichen Regionen. Wie dicht das Netz der Kontrollstellen ist, kann man auf der In-
Ein solcher Hightech-Blitzer steht seit März auch in Chemnitz an der Zwickauer Straße. Mittels Laser erfasst die
Anlage Rotverstöße an einer Ampelkreuzung. Auch Raser werden damit geblitzt.
FOTO: VITRONIC
ternetseite blitzer-sachsen.de sehen,
wenn man dort den Menüpunkt
„Karten“ aufruft.
Die meisten Messstellen gibt es in
Leipzig. Dort existieren laut Stadtverwaltung 31 Anlagen zur Rotlichtüberwachung, von denen in der Regel 17 scharf geschaltet sind. Welche
das sind, ändere sich in regelmäßigen Abständen, erklärt ein Rathaussprecher. Die Stadt Chemnitz verfügt über zehn Rotphasen-Blitzer an
Ampeln, Dresden nur über ein halbes Dutzend. Die dennoch recht hohe Zahl an Ampeldelikten in der
Landeshauptstadt rührt daher, dass
hier auch die Polizei mit mobiler
Technik Jagd auf Rotsünder macht.
Ein häufiger Standort der Beamten
ist eine Ampelkreuzung nahe der
Flügelwegbrücke.
Ab welcher Stelle zählt ein Rotlicht-Verstoß: ab Ampelmast?
Es kommt nicht nur darauf an,
wann die Ampel auf Rot springt,
sondern, wo genau man sich in dem
Moment befindet. „Entscheidend ist,
wann Sie mit dem vordersten Teil
Ihres Autos die Haltelinie an der
Kreuzung überfahren“, sagt Janeczek. Manchmal kann es passieren,
dass jemand bei Gelb die Linie über-
Rote Ampel überfahren? Diese Strafen drohen (Auswahl)
Die reine Lehre
Beschreibung
Paragraf 37 der Straßenverkehrsordnung erklärt die Lichtzeichen an Ampelkreuzungen:
Bußgeld
Ampel bei Rot überfahren
... mit Gefährdung
... mit Sachbeschädigung
Ampelverstoß mit über einer Sekunde Rot
... mit Gefährdung
... mit Sachbeschädigung
Rechtsabbiegen an Grünem Pfeil bei Rot,
ohne vorher an der Ampel zu halten
... mit Gefährdung
... mit Verursachung eines Unfalls
Rechtsabbiegen an Grünem Pfeil bei Rot,
ohne vorher an der Ampel zu halten, mit
Behind. von Fußgängern und Radfahrern
Punkte
Fahrverbot
90 €
200 €
240 €
200 €
320 €
360 €
1
2
2
2
2
2
–
1 Monat
1 Monat
1 Monat *
1 Monat *
1 Monat *
70 €
100 €
120 €
1
1
1
–
–
–
Grün: „Verkehr ist freigegeben“Der
Autofahrer kann abbiegen, nach links
jedoch nur, wenn er Schienenfahrzeuge dadurch nicht behindert.
100 €
1
–
Grüner Pfeil: „Nur in Richtung des
Pfeils ist der Verkehr freigegeben.“
Ein grüner Pfeil links hinter der Kreu-
* zudem je nach Tatbegehung Geldstrafe, Führerscheinentzug und
Freiheitsstrafe bis 5 Jahre gemäß § 315c StGB möglich
Rot: „Halt vor der Kreuzung“
Gelb: „Vor der Kreuzung auf
das nächste Zeichen warten“
quert und bei Rot auf Höhe des Ampelmasts ist. Das bleibt ungeahndet.
„Bei Anlagen zur Rotlicht-Überwachung liegt die Induktionsschleife
hinter der Haltelinie“, erklärt der
Anwalt. Er versucht also zu erreichen, dass die Sekundenbruchteile,
die der Weg von dieser Linie bis zur
Induktionsschleife dauert, zugunsten seines Mandanten berücksichtigt werden. Errechnen lässt sich diese Zeit, weil die Anlage zwei Fotos
macht. „Wenn ich damit von 1,1 auf
0,9 Sekunden Rotlicht-Zeit komme,
ist für den Betroffenen schon viel gewonnen“, so der Jurist.
zung zeigt an, dass der Gegenverkehr
durch Rotlicht angehalten ist und
dass, wer links abbiegt, die Kreuzung
in Richtung des Pfeils ungehindert
befahren und räumen kann.
Grün-Pfeil (Schild): „Nach dem
Anhalten ist das Abbiegen nach
rechts auch bei Rot erlaubt, wenn
rechts neben dem Lichtzeichen Rot
ein Schild mit grünem Pfeil auf
schwarzem Grund (...) angebracht
ist.“Beim Abbiegen muss man sich
aber so verhalten, „dass eine Behinderung oder Gefährdung (...) ausgeschlossen ist“.
Quelle: BMJV, www.gesetze-im-internet.de
Riskantes Schuhwerk
rungsfachmann Bärnhof. Kommt es
wegen ungeeigneten Schuhwerks
zu einem Unfall mit Personenschaden, drohe dem Fahrer eine strafrechtliche Verfolgung.
Die Versicherung: Nach Auskunft
des Experten zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers den Schaden des Unfallopfers grundsätzlich. Anders sehe es
in der Vollkaskoversicherung aus:
„Ob Schäden am eigenen Auto übernommen werden, wird stets individuell überprüft.“ Ein Mitverschulden durch ungeeignetes Schuhwerk
könne zumindest zu einer partiellen
Ablehnung führen.
Jeder vierte Autofahrer hat sich mit
Schuhen wie Flip-Flops oder Schlappen schon einmal in der Fußmatte
verhakt. Jeder Fünfte ist damit sogar
schon vom Gaspedal abgerutscht –
so das Ergebnis einer Forsa-Umfrage
unter 2000 Autofahrern. Doch wer
kommt im Falle eines Unfalls für
den Schaden auf?
Flippig, modern, sommerlich – und gefährlich für Autofahrer: Flip-Flops.
FOTO: OBS/COSMOSDIREKT/ISTOCK/NOBILIOR
sollte man dennoch auf festes
Schuhwerk achten.
Bei Unfällen: Nach Paragraf 23 der
Straßenverkehrsordnung sind Fahr-
IN DER NÄCHSTEN FOLGE am Donnerstag
lesen Sie, wieso manche Autofahrer beim Ampelhalt ungestraft telefonieren dürfen und
manche dafür einen Punkt bekommen.
GARTEN
Flip-Flops sind praktisch.
Doch wer damit einen
Unfall verursacht, muss
unter Umständen mit
Konsequenzen rechnen.
Die Regel: „Grundsätzlich ist es
nicht verboten, als Autofahrer leichtes Schuhwerk zu tragen“, sagt Versicherungsexperte Frank Bärnhof von
Cosmos Direkt. „Auch wer barfuß
unterwegs ist, handelt nicht gesetzeswidrig – es sei denn, er ist Berufskraftfahrer.“ Im eigenen Interesse
Machen Rotblitzer mehrere Beweisfotos?
Zumindest einige Anlagen funktionieren so. Mit den Aufnahmen kann
dann die Behauptung eines Autofahrers widerlegt werden, er habe
noch vor der Ampel angehalten. Für
den Verstoß kommt es nämlich neben der Dauer der Rotphase auch
noch darauf an, ob der Autofahrer in
den Schutzbereich der Kreuzung hineinfährt.
Was, wenn ich aus Versehen losfahre, obwohl die Ampel noch
Rot zeigt?
Dieses Phänomen ist häufig an großen Kreuzungen mit jeweils mehreren Fahrspuren zu beobachten: Die
Autos auf den Geradeausspuren bekommen Grün, was den Fahrer ganz
vorn auf der Linksabbiegerspur dazu verleitet, ebenfalls loszufahren,
weil er sich an der falschen Ampel
orientiert. Wer Opfer eines solchen
Mitzieheffekts geworden ist und
sein Versehen zugibt, kann unter
Umständen um das Fahrverbot herumkommen. Juristen sprechen hier
von „Augenblicksversagen“ (OLG
Hamm, Aktenzeichen: 4 Ss OWi
533/02).
Darf die Polizei Rotlichtverstöße
mit der Stoppuhr messen?
Ja, das ist erlaubt. Allerdings müssen
die Beamten wegen der tendenziell
ungenauen Messung mehr als drei
Zehntelsekunden Toleranzzeit einräumen, hat das Oberlandesgericht
(OLG) Düsseldorf festgelegt (Aktenzeichen: 2b Ss OWi 132/00).
Wie lang muss die Gelbphase einer Ampel mindestens sein?
Viele Rotphasen-Verstöße passieren,
weil Autofahrer noch schnell bei
Gelb über die Kreuzung huschen
wollen, sich aber bei der Dauer der
Ampelphase verschätzen. Innerorts
bei einem 50-km/h-Tempolimit
müssen vom Ende der Grünphase
bis zum Aufleuchten des roten
Lichts mindestens drei Sekunden
vergehen. Bei Tempo 70 muss Gelb
dagegen mindestens fünf Sekunden
lang leuchten, damit der Kraftfahrer
noch gefahrlos anhalten kann.
Wirkt sich ein Rotlichtverstoß
auf den Versicherungsschutz
aus?
„Wer bewusst bei Rot über die Ampel fährt, muss sich unter Umständen den Vorwurf grober Fahrlässigkeit gefallen lassen“, sagt der Chemnitzer Anwalt Frank Schubert. Das
könne dann zum Entzug des Versicherungsschutzes führen. Schubert
verweist aber zugleich auf eine Entscheidung des BGH aus dem Jahr
2003, in der es heißt: „Es gibt keinen
Grundsatz, nach dem das Nichtbeachten des Rotlichts einer Verkehrsampel stets als grob fahrlässige
Herbeiführung des Versicherungsfalls anzusehen ist“ (Aktenzeichen:
IV ZR 173/01).
zeugführer für die Verkehrssicherheit ihres Fahrzeugs verantwortlich.
„Wer keine festen Schuhe trägt, verletzt nach Ansicht von Gerichten
diese Sorgfaltspflicht“, sagt Veriche-
Der Expertentipp: Um in möglichen Gefahrensituationen schnell
und adäquat reagieren zu können,
seien festsitzende, den Fuß umschließende Schuhe die beste Wahl,
rät Bärnhof. „Nur sie bieten ausreichend Halt und Pedalgefühl für Autofahrer.“ (dpa)
Tomatillo braucht
eine Rankhilfe
Sie ist ein Klassiker der mexikanischen Küche, bei uns aber eher ein
Exot: Die Tomatillo (Physalis philadelphica) wird vorwiegend in der
herzhaften Küche genutzt. Trotz ihrer warmen Heimat wächst die
Pflanze auch bei uns. Vorgezogene
Pflanzen gibt es zum Sommerbeginn in gut sortierten Gärtnereien.
Das Wichtigste für ein gutes Wachstum der Tomatillo ist ausreichend
Sonne – dann wächst die Pflanze sowohl im Beet als auch im Kübel auf
Balkon oder Terrasse. Darauf weist
der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde hin. Oft werden die
Früchte als grüne Tomaten bezeichnet. Das ist zwar botanisch nicht
korrekt, im Wachstum ähneln sie
ihnen aber: Auch für die Tomatillo
empfiehlt der Verband eine Rankhilfe, an der die Triebe hochwachsen
können. Außerdem sollten Gärtner
die Triebe im Sommer kürzen, damit die Pflanze ihre volle Kraft in die
Früchte stecken kann. (dpa)