sinfoniekonzert - Gürzenich
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sinfoniekonzert - Gürzenich
sinfoniekonzert 01 Antonín Dvořák Thomas Adès Ludwig van Beethoven Bonian Tian Violoncello Markus Stenz Dirigent First Global Partner sinfoniekonzert 09. Sep, 11 Uhr, 10./11. Sep 20 Uhr Kölner Philharmonie 01 Antonín Dvořák (1841 – 1904) Konzert für Violoncello und Orchester in h-moll op. 104 (1894/95) 1. Allegro 2. Adagio, ma non troppo 3. Finale: Allegro moderato GOLDKOPF Ihre Parfümerie www.goldkopf.de 42’ – Pause – Thomas Adès (1971*) »Polaris« Reise für Orchester (2010) Deutsche Erstaufführung 14’ Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 (1799/1800) 1. Adagio molto – Allegro con brio 2. Andante cantabile con moto 3. Menuetto: Allegro molto e vivace 4. Finale: Adagio, Allegro molto e vivace 27’ Bonian Tian Violoncello Markus Stenz Dirigent Gürzenich-Orchester Köln So: 10 Uhr und Mo + Di: 19 Uhr Konzerteinführung mit Ingo Dorfmüller Köln Aachen Leverkusen Breite Str. 23 Neumarkt Galerie Rhein Center (Weiden) Krämerstr. 29 Rathaus Galerie Wiesdorfer Platz 47-53 Kölner Str. 27 (Opladen) Bergheim Hauptstr. 41-43 Berg. Gladbach Schloßstr. 41a (Bensberg) Das heutige Konzert wird im Rahmen der WDR Städtekonzerte aufgezeichnet und am 27. Okt 12 um 20.05 Uhr auf WDR 3 gesendet. »Die schnellste CD der Welt« auch dieses Mal erhältlich im Foyer (siehe S. 25) 4 5 Antonín Dvořák Cellokonzert h-Moll op. 104 Ingo Dorfmüller Antonín Dvořák (1893) Antonín Dvořák hat sich zeit seines Lebens als »Handwerker« verstanden, denn er hatte das Metier von der Pike auf gelernt. Den ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, einem musikalisch begabten Gastwirt, es folgten Studien beim Kantor der Kleinstadt Zlonice, die Prager Orgelschule und eine Position als Bratscher im Orchester des Prager Walzerkönigs Karel Komzák, aus dem 1862 das Orchester des neueröffneten Nationaltheaters hervorging. So bescheiden sich diese Anfänge ausnehmen: Sie machten den jungen Musiker mit den verschiedensten Genres bekannt, und hier ist sicher einer der Gründe dafür zu suchen, dass er als einer der wenigen Komponisten seiner Zeit buchstäblich jede musikalische Form zu bedienen wusste. Diese Vielseitigkeit trug ihm zahlreiche Kompositionsaufträge ein – und diesen ständig wechselnden Anforderungen zu genügen, war sein professioneller Anspruch an sich selbst. Ein besonderes Problem stellten dabei die Solokonzerte dar. Mit dem Orchester und seinen Bedingungen war Dvořák aus ureigener Erfahrung vertraut, hingegen mangelte es ihm an Kenntnissen über Möglichkeiten und Grenzen virtuosen Solospiels. Ein erstes Cellokonzert A-Dur (1865) für seinen Orchesterkollegen Ludevít Peer hat Dvořák darum erst gar nicht instrumentiert – die 1975 wiedergefundene Klavierfassung beansprucht eine Spieldauer von 55 Minuten! Die Dvořák zugeschriebene abfällige Bemerkung über das Cello als Soloinstrument – »oben kreischt es, unten brummt es« – mag man sich im Zusammenhang mit dieser frustrierenden Arbeit durchaus vorstellen. Das Klavierkonzert (1876), ein Werk symphonischen Typs, gilt den Pia nisten bis heute als »undankbar«, und das Violinkonzert (1879 – 82) konnte erst nach einer vollständigen Neukonzeption – auf Anraten des Solisten und Widmungsträgers Joseph Joachim – zu einem Hauptstück des Konzertrepertoires werden. Umso verblüffender ist angesichts dieser Vorgeschichte die vollkommene Beherrschung der Form im Cellokonzert h-Moll. Es wurde auf Anhieb zum Hauptstück im Repertoire der mit substantiellen Solokonzerten nicht eben überversorgten Cellisten. In diesem Fall suchte Dvořák von vornherein die enge Zusammenarbeit mit dem befreundeten Cellisten Hanuš Wihan, der maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung des Soloparts nahm. Die Tatsache, dass nicht Wihan, sondern Leo Stern die Uraufführung 1895 in London spielte, gab zu Vermutungen über ein Zerwürfnis Anlass – etwa wegen der fehlenden Solokadenz des Konzertes. Tatsache ist aber, dass sich Dvořák bei den Londoner Veranstaltern – die einen britischen Solisten bevorzugten – mit Vehemenz für Wihan eingesetzt hatte; dessen Engagement scheiterte schließlich an einer terminlichen Kollision mit einer Tournee des Böhmischen Streichquartetts, zu dessen Gründungsmitgliedern Wihan gehörte. Entstanden ist das Cellokonzert in Amerika, wo Dvořák von 1892 bis 1895 als Direktor des neugegründeten New Yorker Konservatoriums amtierte. Seine Berufung verdankte er ausdrücklich der Tatsache, dass er das Ideal der »absoluten« Musik mit Elementen nationaler tschechischer Folklore bruchlos zu verbinden gewusst hatte, und man erwartete von ihm, dass er für Amerika etwas Ähnliches schaffen sollte – eine neue nationale Kunstmusik. Tatsächlich studierte Dvořák die denkbaren Quellen einer solchen Musik durchaus vorurteilsfrei – neben den Hymnen der protestan 6 Für Kölns Musiker sind wir von Anfang an da. Weil wir das Gürzenich-Orchester unterstützen. tischen Freikirchen und Sekten etwa auch die Spirituals der Schwarzen und Gesänge der Ureinwohner, über die damals erste wissenschaftliche Publikationen vorlagen. Der Niederschlag dieser Beschäftigung findet sich in seinen ameri kanischen Kompositionen allenthalben – am prominentesten natürlich in der Sinfonie »Aus der Neuen Welt« und im »Amerikanischen Quartett« mit ihren eigentümlich leittonlosen Melodiebil dungen, pentatonischen Elementen und plagalen Kadenzen. Aber auch im Cellokonzert sind sie zu finden: Die beiden Themen des Kopfsatzes lassen diesen »amerikanischen« Ton noch einmal anklingen. Ebenso unüberhörbar ist aber auch die Nähe des Final themas zu den »Slawischen Tänzen«: Das Cellokonzert ist gleichsam ein Stück »zwischen den Welten«. Formal hingegen steht das klassisch dreisätzige Werk ganz in der deutsch-mitteleuropäischen Konzerttradition, deren Hauptlinien es in geradezu idealtypischer Weise zum Ausgleich bringt. Die Dichte der thematisch-motivischen Arbeit, etwa in der Durchführung des ersten Satzes, hat durchaus symphonisches Niveau, und Solo instrument und Orchester sind gleichberechtigt an ihr beteiligt. Andererseits ist der Orchestersatz nur selten wirklich massiv – und wenn, dann von durchaus kalkulierter Wirkung: So etwa beim jähen Forte-Eintritt des g-Moll-Mittelteils im langsamen Satz. Höchst ungewöhnlich sind die lichten Episoden im Finale, in denen das Cello mit solistischen Bläsern und der Solovioline konzertiert. Andererseits erfüllt das Stück aber auch alle Ansprüche eines Virtuosenkonzerts und setzt die Beweglichkeit, den Farbreichtum und – mittels zahlreicher Doppelgriffe – auch die Klangfülle des Instruments ins rechte Licht. Die magistrale Beherrschung der Mittel und die Ausgewogenheit der Form weisen Züge eines Altersstils auf: Es ist ein »summum opus«, und zugleich auch ganz explizit ein Gedenk- und Abschiedswerk. In Amerika hatte Dvořák die Nachricht von der schweren Krankheit seiner Schwägerin, der einstmals geliebten Josefina Čermáková, verehelichte Gräfin Kaunitz, erreicht. Die schmerzlich erregte g-MollEpisode des langsamen Satzes zitiert ihr Lieblingslied: Dvořák eigene Komposition »Lasst mich allein« op. 82 Nr. 1. Josefinas Tod im Frühjahr 1895 veranlasste dann die Umarbeitung des Finales, das nun eben nicht mehr in eine virtuose Solokadenz, sondern in einen langen melancholischen Epilog mündet, aus dem sich die triumphale Schlussstretta mit hörbarer Anstrengung losringt. Es ist, als wäre das Gefäß der Tradition, gerade eben noch einmal mit höchster Kunstfertigkeit geformt, unter den Zumutungen einer neuen Lebenswirklichkeit schon wieder zerbrochen: Ein Abschied, der über den persönlichen Anlass hinausweist. Ohren auf! Unter diesem Motto steht das Angebot des Gürzenich-Orchesters an Kinder und Jugendliche. Wir unterstützen dieses Engagement des Orchesters, weil wir wissen, wie wichtig das kulturelle Erleben schon in frühen Jahren ist. Und weil wir uns als internationales Unternehmen aus der Region unserer Stadt verpflichtet fühlen. www.lufthansa.com/verantwortung First Global Partner des Gürzenich-Orchesters 8 9 Thomas Adès »Polaris« Reise für Orchester Wie Antonín Dvořák verdankt auch der britische Komponist Thomas Adès seinen Amerika-Aufenthalten wichtige Impulse und Erfahrungen. In einem Interview mit der San Francisco Classical Voice 2010 sagte er: »Wenn ein europäischer Komponist hier ankommt, spürt er deutlich, dass er sich bei seinen kompositorischen Entscheidungen von bestimmten Denkgewohnheiten augenblicklich freimacht. In England hat man permanent das Gefühl, als schaute einem der Lehrer über die Schulter. Hier in L. A. stehen einem die Vorbilder der Alten nicht im Weg und der Horizont ist weiter.« In einem merkwürdigen Widerspruch zu diesem Bekenntnis steht freilich die alles andere als unbekümmerte Annäherung des Komponisten an die amerikanische Musik. Wie er in seinen früheren Kompositionen verschiedenste historische und gegenwärtige Musikstile amalgamierte und in neuen, erhellenden Zusammenhängen erscheinen ließ, gerade so verfährt er in »Polaris« mit der »Minimal Music«. Er stellt sie vor einen weiten musikhistorischen Horizont, der bis zu den Cantus-firmus-Sätzen und Kanonkünsten der Renaissance reicht: Thomas Adès' Blick auf Amerika ist bei aller Zuneigung distanziert und entschieden europäisch. Das Stück wurde zur Einweihung der neuen, von Frank Gehry entworfenen Konzerthalle der »New World Symphony« in Miami komponiert. Miami als Küstenstadt gab die Idee eines »marinen« Themas: Der Titel spielt auf den Polarstern an, der jahrhundertelang den Schiffen als Navigationshilfe diente. Aus dieser Grundidee entwickelt Adès die musikalische Struktur: Die unruhige Fläche der See wird repräsentiert durch die rastlos bewegten Wellenlinien in Klavier, Harfen, Streichern und Holzbläsern, deren repetitive Muster sich immer wieder ändern und verschieben. Von alters her sind die Sir Simon Rattle hält ihn für Englands gegenwärtig »stärkste Begabung«, mit einem außergewöhnlichem »Gespür für Tiefe und Dunkelheit, das hinter tänzerischer Leichtigkeit verborgen ist«: Thomas Adès, Pianist, Dirigent und ein Komponist, der wie kein anderer seiner Generation Publikum und Kritik gleichermaßen mit seiner Musik einnimmt. Geboren 1971 in London, studierte er Klavier bei Paul Berkowitz und Komposition bei Robert Saxton und Alexander Goehr. In kürzester Zeit fand Thomas Adès, der ursprünglich eine Laufbahn als Pianist verfolgte, ein großes Publikum. Noch als Student erlebte er die Aufführung seines Opus 1 von 1990, »Five Eliot Landscapes«, durch so renom mierte Ensembles wie das BBC Philharmonic Orchestra und das Ensemble Modern. Das Hallé Orchestra in Manchester engagierte ihn als »Composer in Association«, Simon Rattle dirigierte sein Orchesterstück »Asyla« bei seinem Antrittskonzert als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Das Royal Opera House Covent Garden in London beauftragte seine zweite Oper »The Tempest« und brachte sie im Februar 2004 zur Uraufführung. Von 1999 bis 2008 war er künstlerischer Direktor des Aldeburgh Festival. Von den zahlreichen bedeutenden Preisen, mit denen er geehrt wurde, sein hier vor allem der der Royal Philharmonic Society Music Award (1997), der Münchener Ernst von Siemens Musikpreis für Junge Komponisten (1999), der Grawemeyer Award (2000) und der Paul-Hindemith-Preis (2001) genannt. Markus Stenz hat mit dem Gürzenich-Orchester in Köln von Adès’ u. a. »Asyla«, seine erste große Orchesterkomposition von 2002, sowie das Violinkonzert »Concentric Paths« vorgestellt. 10 11 Unwägbarkeiten einer Seereise ein Gleichnis des vergänglichen und stets bedrohten menschlichen Lebens. Orientierung bieten die in lang gehaltenen Noten und kanonischer Verschränkung spielenden Blechbläser: Die »ewigen« Sterne, Sinnbild der Transzendenz. Um den Gegensatz deutlicher zu markieren, stellt der Komponist frei, das Blech vom übrigen Orchester getrennt aufzustellen. Die raschen, dank ständiger Taktwechsel quecksilbrig unsteten Spielfiguren des Klaviers, mit denen das Stück beginnt, ergeben eine melodische Gestalt, die nach und nach das zwölftönige Total erschließt: Freilich nicht in Gestalt einer das gesamte musikalische Geschehen bestimmenden Reihe, sondern indem das repetitive Figurenwerk, ausgehend vom Ton cis, immer mehr Töne einbezieht. Diese allmähliche »Aggregation« der Töne vergleicht Adès mit der Wirkung des Magnetpols, einer anderen für die Seefahrt wichtigen Naturkonstante. Man hat es hier also weder mit der völligen »Gleichberechtigung« der Töne wie in Schönbergs Zwölftontechnik, noch mit tonaler, nach Funktionszusammenhängen hierarchisierter Ton organisation zu tun. Was dann die Blechbläser mit durchaus feierlicher Attitüde dagegensetzen und im Kanon durchführen, ist aber nichts anderes als eben die vom Klavier eingeführte Spielfigur, nur gleichsam »unendlich« gedehnt und zudem am Ausgangston »cis« gespiegelt. Auf der Ebene der musikalischen Substanz ist der Gegensatz also nur ein scheinbarer: Mikrokosmos und Makrokosmos entsprechen einander. Der »europäisch« gedachte (und vom Komponisten so nachdrücklich inszenierte) Gegensatz von »Zeit« und »Ewigkeit« wäre demnach, samt all seinen metaphysischen Implikationen, aufgehoben im Raum-Zeit-Kontinuum des wissenschaftlichen Weltbildes. Das freilich auch keinen Bestand haben wird: Zweimal baut sich die musikalische Struktur zu einem Höhepunkt auf, beim dritten Mal erreicht sie nach großer unerbittlicher Steigerung eine KlangExplosion, die beides sein könnte – Katastrophe oder Durchbruch. Ludwig van Beethoven 1. Sinfonie C-Dur op. 21 Der letzte Kölner Kurfürst, Maximilian Franz aus dem Hause Habsburg, war nicht nur ein aufgeklärter Herrscher, er verfügte auch über großen musikalischen Sachverstand. So erkannte er früh zeitig das Talent des jungen Beethoven, der als Vierzehnjähriger bereits offizieller Vertreter seines Lehrers, des Hoforganisten Neefe, geworden war und darüber hinaus in der Hofkapelle die Bratsche spielte. Zweimal schickte der Kurfürst Beethoven nach Wien, um bei Mozart zu studieren, den der Kurfürst hoch schätzte und der sogar eine Zeitlang für die Position des kurkölnischen Hofkapellmeisters im Gespräch war. Ob Beethoven bei seiner ersten Wien-Reise 1787 tatsächlich mit Mozart zusammenkam, ist nicht bekannt. Bei seiner zweiten Ankunft in Wien, im Dezember 1792, war Mozart bereits seit über einem Jahr tot; Graf Waldstein indes, Beethovens frühester Förderer, schrieb ihm den berühmten Satz ins Stammbuch, er werde nun »Mozart’s Geist aus Haydens Händen« empfangen. Das Verhältnis der beiden war aber nicht frei von Spannungen: Haydn kritisierte Beethovens Kompositionen freimütig, dieser wiederum nahm heimlich Lektionen bei anderen Lehrern (darunter die Kontrapunkt-Koryphäe Johann Georg Albrechtsberger). Derweilen machte Beethoven nicht nur als eigenwilliger Komponist von Klavier- und Kammermusik von sich reden, sondern vor allem als virtuoser Pianist, dessen voll griffiges, kraftvolles Spiel für das Publikum damals neu und ungewohnt war. Das Selbstbewußtsein, mit dem der junge Musiker der Öffentlichkeit gegenübertrat, seine geringe Neigung, die Bedürfnisse des Publikums schlechterdings zu befriedigen, seine Sympathien für die Ideen der 12 13 Ludwig van Beethoven französischen Revolution und seine mitunter geradezu demonstrative Respektlosigkeit gegenüber der ständischen Gesellschaftsordnung lassen einen Künstler neuen, geradezu modernen Typs erkennen. Und während er bei Klaviersonaten, Trios und Quartetten zumindest anfänglich noch der klassischen Konvention folgte, derartige Stücke in ganzen Werkgruppen zu liefern, so waren doch seine Sinfonien von vornherein als Unikate konzipiert. Die Tendenz zur Individualisierung von Satzcharakteren und Formverläufen findet sich in den späten Sinfonien von Mozart und Haydn gewiss vorgebildet: Beethoven hingegen stellt sich die Aufgabe, die symphonische Form jedesmal gleichsam neu zu »erfinden«. Das gilt auch für die erste Sinfonie, die noch ganz in der HaydnTradition zu stehen scheint. Gleich die langsame Einleitung lässt an Modelle bei Haydns späten »Londoner« Sinfonien denken (Nr. 101, 103) – einschließlich der »gewagten« Harmonien. Und doch geht Beethoven hier schon einen Schritt weiter: Die Hörerwartung, die tonale »Orientierung« wird mittels »falscher« Kadenzen vorsätzlich irritiert. Die eigentliche Grundtonart C-Dur erscheint erst im sechsten Takt: Ein Effekt, den das Publikum der Uraufführung im Jahr 1800 noch sehr viel stärker empfunden haben muss als wir heute. Das nachfolgende Allegro con brio empfängt seine ganze Bewegungsenergie aus dem viermal wiederholten Dreinotenmotiv g-h-c des Themenkopfes und seiner anfänglichen Synkopierung, die das musikalische Geschehen in Gang setzt und – in vielerlei Verwandlungen – auch bis zur triumphalen Schlusscoda forttreibt. Die Gestaltung mittels eines dominanten Motivs und seiner Varianten, die Beethoven in einigen seiner späteren Sinfonien bis zur Obsession steigert, ist bereits hier voll ausgebildet. Haydns Vorbild am nächsten ist der zweite Satz, dessen harmlos liedhaftes Thema freilich nicht Gegenstand von Variationen ist, sondern wiederum im Sinne eines Sonatensatzes regelrecht durchgeführt wird. Der dritte Satz trägt noch die konventionelle Bezeichnung »Menuett«, ist aber nach Charakter und Tempovorschrift (Allegro molto e vivace) etwas völlig Anderes. Beethovens erstes symphonisches Scherzo etabliert einen neuen Satztypus: Reine Bewegung, gefügt aus elementaren Materialien, Schrittmotiven, Tonleitern, Dreiklängen, Repetitionen, ohne eigentliche thematische Gestalt. Das Finale beginnt wiederum mit einer langsamen Einleitung: Doch was hier so gewichtig inszeniert wird, ist lediglich eine simple Tonleiter. Aus ihr löst sich das Finalthema, dessen rasante Bewegung selbst im Seitenthema mit seinen ungeduldig drängenden Synkopen noch fortzuwirken scheint. Es ist eine Musik voll von stürmischem Optimismus und revolutionärem Elan: Ein neues Jahrhundert, ein neues Zeitalter kündigt sich an – von den Aporien, in die es schon bald münden wird, ist hier noch nichts zu spüren. 14 15 »Ein Holzpaket, das man zum Klingen bringt« Der Cellist Bonian Tian Ein Porträt von Sabine Fringes »Vielen Dank. Sie haben sehr schön gespielt.« – Das ist so ein Satz, den die meisten Musiker nach einem Orchester-Probespiel zu hören bekommen, gefolgt von den Worten: »Wir mussten uns aber leider für einen anderen Kandidaten entscheiden.« – Für den damals 24-Jährigen hieß es in Köln nach dem ersten Probespiel seines Lebens: »Vielen Dank. Sie haben alle sehr schön gespielt. Nun möchten wir nur noch Bonian Tian hören.« – Die Musiker des Gürzenich-Orchesters und Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz waren auch nach seinem zweiten Vorspiel begeistert und nach einem weiteren dritten gab es sogar Applaus, eine für »musikalischen Bewerbungsrunden« eher unübliche Reaktion. Bonian Tian freute sich, wusste aber nicht, woran er denn nun eigentlich sei. Er nahm also geduldig das Lob seiner heutigen Kollegen entgegen und erst nach einer Weile erkundigte er sich dann höflich: »Entschuldigung, darf ich fragen, ob ich die Stelle bekommen habe?« Seit gut zwei Jahren ist Bonian Tian nun Solo-Cellist beim GürzenichOrchester. Seine leuchtenden Augen verraten, dass es mehr ist als bloße Freundlichkeit, wenn er sagt, er fühle sich hier sehr wohl: Die gute Stimmung und Kollegialität im Orchester! Der viele Platz und das Grün in Köln! – Eine Beobachtung, die dem Einheimischen erst später einleuchtet. Verglichen mit der Dichte chinesischer Großstädte herrscht in Köln schon eine nahezu ländliche Beschaulichkeit. Und diese genießt Bonian Tian, er liebt lange Spaziergänge, gerne auch gemeinsam mit seiner Frau, der chinesischen Pianistin Jingyuan Ma. 16 17 Obgleich er im Moment nicht allzu viel Zeit dafür hat: In seiner jetzigen Position muss er mehr üben als je in seinem Studentenleben zuvor. »Schuld« daran sind die Opern: bis jetzt ist jede, die er mit dem Gürzenich-Orchester, das auch das Orchester der Oper Köln ist, spielt, die erste in seinem Repertoire. Und »daneben« stehen ja auch noch seine Solo-Konzerte an. Um die halbe Welt ist er schon gekommen, er spielte u.a. in der Berliner Philharmonie, im Kopenhagener Tivoli Konzertsaal, im Seoul Centre for Culture and Music und während einer Privataudienz bei Königin Margarethe von Dänemark. Nicht zu vergessen das Gastspiel mit dem GürzenichOrchester in seinem Heimatland China. Seinen heutigen Traumberuf hat Bonian Tian, der 1986 in Shenyang, der Hauptstadt der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas, geboren wurde, seinem Vater zu verdanken. Der wäre selbst gerne Musiker geworden, doch für ihn, der unter Maos »Kulturrevolution« aufwuchs, blieb dies ein unmögliches Vorhaben. »Authentisch proletarisch« sollte Musik sein und der Revolution dienen. Klassische Musik hingegen, die Musik des Westens, galt als dekadent, ihre Spieler als »bourgeois« und von »schlechter Herkunft«. Schließlich wurden sogar alle Studenten der Pekinger Kunsthochschulen in Umerziehungslager interniert. Erst 1977, ein Jahr nach der »Kultur revolution«, öffneten die Konservatorien wieder ihre Tore. Isaac Stern unterrichtete zwei Jahre später sogar eine Meisterklasse am Pekinger Konservatorium. Während die Geige sich in China etabliert hatte, war noch in den 1980ern, erzählt Bonian Tian, das Cello vielen unbekannt. Just aus diesem Grund entschied sich sein Vater dafür, denn der Unterricht für dieses »exotische« Instrument war wesentlich günstiger. Und so erhielt der Fünfjährige seine ersten Stunden am Musikkonservatorium von Shenyang bei Prof. Wang Jifu. »Für mich war das Cello zunächst nicht viel mehr als ein nettes Spielzeug, ein Holzpaket, das man zum Klingen bringt«, sagt Bonian Tian. Erst nachdem er sich im Alter von acht Jahren die Hand gebrochen hatte, funkte es zwischen ihm und der Musik. »Da vermisste ich das Cello-Spiel auf einmal sehr und hörte viel Musik. Als meine Hand wieder heil war, übte ich dann zur Überraschung meiner Eltern jeden Tag freiwillig drei Stunden und mehr.« Bald war klar: Der Junge braucht eine professionelle Ausbildung. Im Internat am Konservatorium in Peking bekam er weiteres technisches Rüstzeug mit auf den Weg, Hintergründe zur Musikgeschichte und zur Spielweise erhielt er in Deutschland, u.a. an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Prof. Frans Helmerson und an der Hochschule für Musik Hans Eisler in Berlin bei David Geringas, einem ehemaligen Rostropovich-Schüler. Der russische Cellist Mstislav Rostropovich ist sein Vorbild:»Sein Spiel kam vom Herzen und strahlte eine große Wärme aus. Und das bedeutet für mich Glück: Wenn die Menschen in meinem Spiel mein Herz spüren können.« – Und so ist ihm auch die Musik der Romantik die liebste, darunter besonders das Cello-Konzert von Robert Schumann oder das von Antonín Dvořák, das er mit seinen Kollegen und Markus Stenz aufführen wird. Welche Konzerte blieben ihm bisher in besonderer Erinnerung? Es folgt eine diplomatische Antwort: »Wenn ich auf der Bühne spiele, denke ich nur an die Musik und vergesse alles andere. Daher ist jedes Konzert ein ‚Highlight’ für mich«. Und dann nennt er doch noch ein besonderes Erlebnis: Als Stipendiat der Yehudi-MenuhinStiftung »Live Music Now« spielte er u.a. in Krankenhäusern vor schwerkranken und alten Menschen. Einmal wurde für eine betagte Frau extra ein Klavier vor deren Zimmer geschoben. »Wir haben lange für sie gespielt. Ihre Familie war um sie versammelt und alle weinten. Wir Menschen brauchen Musik, weil sie den direkten Weg zum Herzen geht. Wir sind oft kalt und distanziert, Musik ist das nicht. Sie ist klar und rein.« 18 19 Markus Stenz ist Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusik direktor der Stadt Köln, Chefdirigent des Radio Filharmonisch Orkest Hilversum und Erster Gastdirigent des Hallé Orchestra Manchester. Ausgebildet an der Hochschule für Musik in Köln bei Volker Wangenheim und bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa in Tanglewood, profilierte er sich früh mit ungewöhnlichen Projekten und zahlreichen Ur- und Erstaufführungen. 1989 übernahm Markus Stenz die musikalische Leitung des Cantiere Interna zionale d’Arte in Montepulciano (bis 1995). Von 1994 bis 1998 leitete er als Chefdirigent die London Sinfonietta, das renommierteste britische Ensemble für zeitgenössische Musik. Parallel zu seiner Position als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Melbourne Symphony Orchestra von 1998 bis 2004 hat Markus Stenz sein Repertoire ständig in Richtung Klassik und Romantik erweitert und sich als Konzert- wie auch als Operndirigent international etabliert. Er leitete so namhafte Klangkörper wie das Königliche Concertgebouw-Orchester Amsterdam, die Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Berliner Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Wiener Symphoniker sowie das Chicago Symphony Orchestra. Seit seinem Debüt als Operndirigent mit Hans Werner Henzes »Elegie für junge Liebende« am Gran Teatro La Fenice in Venedig gastierte er u.a. an den Opernhäusern in Mailand, San Francisco, Los Angeles, Chicago, London, Brüssel, Berlin, Stuttgart, München und Hamburg sowie beim Festival in Glyndebourne, beim Edinburgh International Festival und bei den Salzburger Festspielen. Er leitete zahlreiche Ur- und Erstaufführungen wie Hans Werner Henzes »L’Upupa und der Triumph der Sohnesliebe« 2003 bei den Salzburger Festspielen. Viel beachtet sind seine Wagnerund Janáček-Dirigate an der Oper Köln. Im Juli 2012 hat er die Oper »Solaris« von Detlev Glanert bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt, die er in der Saison 2012/2013 an der Komischen Oper Berlin dirigieren wird. Seine zahlreichen CD-Aufnahmen erweitert er derzeit um eine Gesamteinspielung aller MahlerSinfonien mit dem Gürzenich-Orchester Köln, von der in wenigen Wochen die achte Sinfonie erscheinen wird. Die erste Veröffent lichung mit der fünften S infonie ist in die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen worden. 20 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Ursula Maria Berg, Alberto Menchen*, Dirk Otte, Chieko YoshiokaSallmon, David Johnson, Andreas Bauer, Rose Kaufmann, Demetrius Polyzoides, Wolfgang Richter, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Petra Hiemeyer, Juta Ounapuu, Natalie Rink*, Nina Mrosek* Flöten Freerk Zeijl, Irmtraud Rattay-Kasper, Christiane Menke II. Violinen Sabine Nitschke, Sergej Khvorostuhin, Christoph Rombusch, Andreas Heinrich, Cornelie Bodamer-Cahen, Marek Malinowski, Stefan Kleinert, Friederike Zumach, Martin Richter, Elizabeth Macintosh, Sigrid Hegers-Schwamm, Joanna Becker, Susanne Lang, Nathalie Streichardt, Jana Andraschke, Naomi Timms, David Caramaria, Mira Nauer, Liora Rips** Fagotte Thomas Jedamzik, Luise Wiedemann, Klaus Lohrer Bratschen Bernhard Oll, Christoph Bujanowski, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Vincent Royer, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Antje Kaufmann, Ina Bichescu, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Sarah Aeschbach, Mateusz Szczygiel Violoncelli Ulrike Schäfer, Joachim Griesheimer, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Tilman Fischer, Klaus-Christoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia Borg-Bujanowski Oboen Tom Owen, Lena Schuhknecht, Ikuko Yamamoto Klarinetten Robert Oberaigner, Ekkehardt Feldmann, Thomas Adamsky Hörner Egon Hellrung, Gerhard Reuber, Willy Bessems, Jens Kreuter Trompeten Simon de Klein, Matthias Jüttendonk, Herbert Lange, Matthias Kiefer Posaunen Carsten Luz, Karlheinz Gottfried, Jan Böhme Tuba Karl-Heinz Glöckner Pauken Carsten Steinbach Schlagzeug Stefan Ahr, Bernd Schmelzer, David A. Gray, Ulli Vogtmann, Alexander Schubert**, Romanus Schöttler*, Egmont Kraus* Das gehört für uns zum guten Ton Kulturförderung Kontrabässe Johannes Seidl, Konstantin Krell, Wolfgang Sallmon, Otmar Berger, Greta Bruns, Shuzo Nishino, Maria Krykov**, Jörg Schade* * Gast ** Substitut, gefördert von der Concert-Gesellschaft Köln e. V. Harfen Saskia Kwast, Ruriko Yamamiya Stand: 03. September 2012 Die Kölner Bank ist Förderer von Kunst und Kultur in Köln. Dabei liegen uns insbesondere die vielen kleineren Projekte in den Veedeln am Herzen. Das gehört für uns ganz einfach zum guten Ton. Die einzig wahre Kölner Bank sind Natürlich Wir. Telefon: 0221/2003-2004 | www.natürlich-wir.de 22 23 orchesteraktuell Standing Ovations in Amsterdam Standing Ovations im ausverkauften großen Saal des Amsterdamer Concertgebouws gab es für das Gürzenich-Orchester beim Gastspiel mit der Pianistin Hélène Grimaud. Unter der Leitung von Markus Stenz wurde nicht nur das 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms gespielt, mit dem die französische Starpianistin ihr Debüt beim Gürzenich-Orchester gab, sondern auch die »Symphonie fantastique« von Hector Berlioz. Die Kölnische Rundschau berichtete: »Die Musiker legten sich unter Markus Stenz' mitreißendem Dirigat mit großer Leidenschaft ins Zeug. Und wurden dafür belohnt. Einer der schönsten Augenblicke aber war das innige Duett zwischen der Oboe, der Töne von außerhalb des Konzertsaals hineinwehten, und dem Englischhorn aus den Reihen des Orchesters. […] Volle Punktzahl für die Kölner zum Saisonbeginn!« Gustav Mahlers 3. Sinfonie begeisterte die australische Kritik. Im Sydney Morning Herald wurde seine »intensive Vision des Werks« hervorgehoben. Das australische Musikmagazin Limelight hielt fest, dass das Eröffnungskonzert mit Ross Edwards »Water Spirit Song«, Thomas Adès »Polaris« und Mahlers 3. Sinfonie ein Konzertabend war, »der in die Memoiren eingehen wird – aus genau den richtigen Gründen. Nach einer ca. zweijährigen Absenz heimgekehrt in seinen frisch renovierten Konzertsaal, überschüttete das MSO unter der charismatischen Leitung seines früheren Chefdirigenten Markus Stenz das Publikum mit intensiv engagierten Aufführungen und einem großzügigen Programm.« Im Herald Sun wurde die »feine und lebendige Aufführung« gepriesen, und die Kritikerin von The Arts Hub jubelte: »Stenz hat abermals bewiesen, dass er einer der weltbesten Dirigenten ist. … Dies war in der Tat eine spektakuläre Heimkehr für das MSO – und für Maestro Stenz«. Bei den Bregenzer Festspielen, wo er in den vergangenen Jahren schon in Sinfoniekonzerten zu erleben war, hatte Markus Stenz zuvor im Juli erstmals eine Oper dirigiert. Die Uraufführung von Detlev Glanerts »Solaris« im Festspielhaus. Markus Stenz in Melbourne und Bregenz gefeiert Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz war 1998 bis 2004 Chefd irigent und Künstlerischer Leiter des Melbourne Symphony Orchestra. Vor wenigen Wochen war er einer Einladung des Orchesters gefolgt, den frisch renovierten Konzertsaal des MSO, die Hamer Hall, mit einer Reihe von sechs Konzerten feierlich zu eröffnen. Seine dreiwöchige Rückkehr zum MSO wurde von Publikum und Presse ausgiebig gefeiert. Insbesondere seine Interpretation von »Das mahlert, das brucknert, das reibt sich reizvoll in Sekundintervallen und löst sich wirkungsvoll wieder auf, das singt, das tost, tobt und wechselt seine Klangfarbe wie ein Chamäleon. [...] jetzt sorgt Kölns Generalmusikdirektor mit Leidenschaft dafür, dass die Erinnerungen auch klanglich klare Gestalt gewinnen. Dabei gilt Stenz' Ohrenmerk nicht nur der exzellent instrumentierten, effektbewusst durchgestalteten Masse, sondern auch jenen vielen kleinen solistischen Figuren – Thrillern, Glissandi, Bläser-Tupfern, huschenden Viertonmotiven –, die der Komponist seiner grund sätzlich tonal verwurzelten Partitur einflocht. Stuttgarter Nachrichten Dafür geht vom Orchestergraben so mancher Sog aus. Markus Stenz, Henze- wie Glanert-erfahren, bringt die Wiener Symphoniker liebevoll umsichtig zum Glühen in fremden Planetenwelten. Die Welt, Berlin 24 25 orchesteraktuell Dafür spielen nicht nur die Wiener Symphoniker unter dem GlanertExperten Markus Stenz mit Verve, Geschmeidigkeit und Hingabe. Auch das gute Restensemble gibt an der Seite des unsichtbar bleibenden Prager Philharmonischen Chores als Solaris sein Bestes. Die Presse, Wien Insgesamt [...] erbringen [...] das Ensemble, der Prager Philhar monische Chor und die hervorragenden Wiener Symphoniker unter Markus Stenz einen spannenden und unterhaltsamen Abend. Financial Times Deutschland, Hamburg Die Wiener Symphoniker finden unter Markus Stenz einen präzisen Weg durch den Kosmos der Partitur. Rheinische Post, Düsseldorf »GO live!« Auch für das heutige Konzert bieten wir Ihnen mit »GO live!« die schnellste CD der Welt an: Nehmen Sie Ihren eigenen privaten Konzert-Livemitschnitt direkt im Anschluss an das gehörte Konzert an unserem »GO live!«-Stand im Foyer der Phil harmonie mit: die »Sofort-CD« die CD-Hülle die CD-Clipse fürs Programmheft die MP3-Datei CDs, CD-Hülle und Versand 10,00 2,00 kostenlos 5,00 15,00 Bonian Tian und Markus Stenz werden Ihre CDs auf Wunsch signieren. Zu Gast in der Karl Rahner Akademie: Das Gürzenich-Orchester stellt sich vor Bonian Tian, Solocellist des Gürzenich-Orchesters seit 2010, ist in diesen Tagen mehrfach beim Gürzenich-Orchester präsent: Zum einen als Solist im heutigen Sinfoniekonzert, aber auch beim 1. Kammerkonzert am 15. September, wo er gemeinsam mit dem Ensemble Quatrain Cologne u. a. Werke von Komponisten aus seinem Heimatland China spielen wird. (Ausführliches Programm siehe S. 27). In der Karl Rahner Akademie wird er sich am 19. April 2013 vorstellen und dabei über seine Erfahrungen aus der aktuellen Probenund Konzertwoche berichten, aber auch von seinem musikalischen Werdegang in China und Deutschland. Weitere Gäste in der Reihe sind ebenfalls am 19. April 2013 der Solo-Pauker Carsten Steinbach und am 30. April 2013 die SoloFlötistin Alja Velkaverh und der Tonmeister Jens Schünemann. Informationen und Anmeldung unter www.karl-rahner-akademie.de oder (0221) 801078-48 Wenn Sie nach dem Konzert nicht warten möchten, können Sie vor dem Konzert und in der Pause die »GO live!«-CD am Stand bestellen. Sie erhalten sie dann in Kürze mit der Post. Falls Sie erst nach dem Konzert von diesem Lieferservice Gebrauch machen möchten, wenden Sie sich bitte an die Mitwarbeiterinnen an der Programmheft-Theke neben dem Eingang. Die »Sofort-CD« verkaufen wir ausschließlich am jeweiligen Konzerttag. Viele unserer »GO live!«-Mitschnitte sind bei itunes.com im Internet verfügbar. Unter www.guerzenich-orchester.de finden Sie in der Rubrik »GO live!« einen Link, der Sie je nach Wunsch ent weder auf alle im iTunes Music Store erhältlichen Aufnahmen des Gürzenich-Orchesters oder gezielt auf ein bestimmtes Konzert des Gürzenich-Orchesters leitet. 27 vorschau kammerkonzert 01 Samstag, 15. Sep 12, 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Max Bruch Aus den Acht Stücken op. 83 für Klarinette, Viola und Klavier Chou Wen-Chung »The willows are new« für Klavier Bright Sheng »Tibetan Dance« für Klarinette, Violine und Klavier György Kurtág Hommage à R. Sch., op. 15d für Klarinette, Viola und Klavier Robert Schumann Märchenerzählungen op. 132 für Klarinette, Viola und Klavier Wang Xi-Lin Quartet op. 41 für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier Ensemble Quatrain Cologne: Oliver Schwarz Klarinette Alvaro Palmen Violine und Viola Eleonora Reznik Klavier Bonian Tian Violoncello 28 29 vorschau sinfoniekonzert 02 Sonntag, 30. Sep 12, 11 Uhr Montag, 01. Okt 12, 20 Uhr Dienstag, 02. Okt 12, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung mit Michael Struck-Schloen So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr Yaara Tal Klavier Andreas Groethuysen Klavier Vokalensemble Kölner Dom (Einstudierung Eberhard Metternich) Gürzenich-Orchester Köln Jun Märkl Dirigent konzert im dom Donnerstag, 11. Okt 12, 20 Uhr Kölner Dom sinfoniekonzert 03 Claude Debussy »Trois Nocturnes« für Frauenchor und Orchester L91 Tōru Takemitsu »Quotation of Dream« für zwei Klaviere und Orchester Claude Debussy/André Caplet »Claire de Lune« aus »Suite bergamasque« Toshio Hosokawa »Woven Dreams« für Orchester Claude Debussy »La Mer« – Drei sinfonische Skizzen für Orchester Sonntag, 21. Okt 12, 11 Uhr Montag, 22. Okt 12, 20 Uhr Dienstag, 23. Okt 12, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung mit Oliver Binder So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr kammerkonzert 02 Samstag, 27. Okt 12, 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 14 Uhr Franz Liszt »Orpheus« S 98 – Sinfonische Dichtung Nr. 4 Alberto Ginastera Konzert für Harfe und Orchester op. 25 Erich Wolfgang Korngold Sinfonie Fis-Dur op. 40 Xavier de Maistre Harfe Gürzenich-Orchester Köln Bertrand de Billy Dirigent Werke für 2 bis 16 Bratschen von Isang Yun, Frank Bridge, Geoffry Wharton, Vincent Royer, Christoph Bujanowski, Gabriel Fauré, Henri Vieuxtemps, John Cage und anderen Bratschengruppe des Gürzenich-Orchester Köln und Gäste Charles Gounod Cäcilien-Messe für Soli, gemischten Chor und Orchester Benjamin Britten »Saint Nicolas« – Kantate op. 42 für Tenor, gemischten Chor und Orchester Lydia Teuscher Sopran, N.N. Tenor, Thomas Laske Bass Vokalensemble Kölner Dom, Domkantorei Köln, Mädchenchor am Kölner Dom, Männerstimmen des Kölner Domchores Gürzenich-Orchester Köln Eberhard Metternich Dirigent Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 30 sinfoniekonzert 01 09./10./11. Sep 12 CD 1 Markus Stenz und das Gürzenich-Orchester Köln danken Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung: Ehrenmitglieder des Kuratoriums: Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D. Bonian Tian Violoncello Markus Stenz Dirigent Gürzenich-Orchester Köln Antonín Dvořák Konzert für Violoncello und Orchester in h-moll op. 104 Kuratoren: Ebner Stolz Mönning Bachem Treuhand und Revision, Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Wilhelm Luxem Galeria Kaufhof GmbH Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Heinz-Peter Clodius HANSA REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Bernd Schubert Hefe van Haag GmbH & Co. KG Dr. Klaus van Haag ifp Institut für Personal- und Unternehmensberatung, Jörg Will Kirberg Catering Fine Food Jutta Kirberg Kölner Bank eG Bruno Hollweger Kölnmesse GmbH Gerald Böse Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Gerd Lützeler Wirtschaftsprüfer – Steuerberater R. & C. Müller Juweliere, Heide und Ulrich Rochels Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Wilhelm von Haller TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun UBS Deutschland AG Helmut Zils sinfoniekonzert 01 09./10./11. Sep 12 CD 2 Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Ingo Dorfmüller, geboren 1964, Studium der Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Kunst geschichte in München und Köln. Seit 1992 freier Musikjournalist für verschiedene Rundfunkanstalten, Fachzeitschriften und Konzertveranstalter. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich Textnachweis Der Text von Ingo Dorfmüller ist ein Originalbeitrag für dieses Heft Bildnachweis Titel und S. 15: Matthias Baus. S. 9: Brian Voice. Sowie S. 18: Catrin Moritz Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunikation mbH Druck DFS Druck Brecher GmbH Köln Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,- Markus Stenz Dirigent Gürzenich-Orchester Köln Thomas Adès »Polaris« Reise für Orchester Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 125 JAHRE JUWELIERE SEIT 1887 FAMILIE ROCHELS 50667 KÖLN HOHE STRASSE 134 C 0221 / 9 25 79 00
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