April 2004 - Lazarus Orden in Deutschland

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April 2004 - Lazarus Orden in Deutschland
ORDENS-JOURNAL APRIL 2004
Aus dem Inhalt:
Editorial - S. 3
Lazarus-Orden international
Lazarus aktuell
Verfügung des Präsidenten der Russischen
Förderation - S. 5
Zurück zu den europäischen Wurzeln - S. 6
Reisebericht Berlin - Budapest - S. 8
Pilgerfahrt in‘s Heilige Land - S. 38
Investitur des Großpriorats
der Niederlande - S. 49
Mitteilungen aus Ungarn - S. 49
Erklärung der Großballei Deutschland - S. 4
Lazarus-Orden national
Lazarustage im November 2003 - S. 10
Predigt zur Investiturfeier - S. 12
Überlegungen zum Wahlspruch
des Ordens - S. 14
Gregorius-Orden für Dr. Klaus Winter - S. 31
Laudatio - S. 32
Dankrede - S. 34
Buchbesprechungen - S. 50
Lazarus-Orden regional
1. Düsseldorfer Stiftertage - S. 51
Sinnvolle Hilfeleistungen
im eigenen Land - S. 52
Aus dem Ordenskapitel
Persönliche Nachrichten
Beschlüsse und Informationen - S. 41
Zusammensetzung des Ordenskapitels - S.43
Aufnahmen,Beförderungen, Ehrungen - S. 42
Neue Mitglieder stellen sich vor - S. 44
Neue Postulanten stellen sich vor - S. 45
Nachrufe - S. 53
Meldungen und Geburtstage - S. 58
Kalender - S. 59
Hospitalischer Bericht
Bericht des Hospitaliers - S. 18
Reise nach St. Petersburg - S. 20
Hospitalische Fahrt nach Mukachevo - S. 21
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte - S. 24
HDZ Jahresbilanz 2003 - S. 27
IMPRESSUM
Herausgeber:
Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem
- Großballei Deutschland Schloss Johannisberg
D - 65366 Geisenheim-Johannisberg / Rheingau
Verantwortlicher Redakteur:
Prof. Dr. Dr. Peter Schulz KCLJ, GCMLJ
Von Kleist-Str. 10, D - 50859 Köln-Widdersdorf
Telefon und Telefax:: 0221 - 500 16 50
Satz und Layout:
Andreas Hochheuser
Eggenhofstr. 14, D - 41462 Neuss
Druck:
Schöttler-Druck, Ratingen
Gedruckt auf Recycling-Papier
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Editorial
CD 1
Herbst
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1530
„Anregungen zum geistlichen Leben“ wurde als Titel gewählt für unser neues, kleines Ordens-Gebetbuch im Taschenkalenderformat. An den Inhalten haben die beiden Ordenskapläne Pater Karl Oerder und Pfarrer Wolfgang Schöne seit dem vergangenen Sommer
gearbeitet, gemeinsam mit dem neu eingesetzten Sekretär des Kapitels Confr.Wilhelm
M.Konsek und dem Editor. Beigetragen hat ferner Confr. Chev. Dr. Heinrich Baron di
San Severino. Es dient in erster Linie der Erbauung der Ordensmitglieder. Aber auch
Hinweise darauf, wer wir sind, im eigenen Lande und weltweit, wo unsere Wurzeln zu
suchen sind und wohin unser oekumenischer Weg führt, finden sich in der Broschüre,
die im Mai in Johannisberg zur Verteilung kommen soll.
Der zweite Teil ist unserer geistigen Ausrichtung gewidmet, anhand passender Bibelstellen,
der dritte Teil gibt Hilfen zum Beten. Die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit bilden den vierten Abschnitt. Im fünften
Teil finden sich Lieder, die bei unseren oekumenischen Gottesdiensten gerne gesungen
werden. Einprägsame Bilder vertiefen die meditative Kraft, welche von diesen „Anregungen zum geistlichen Leben“ ausgeht.
Prof. Dr. Dr. Peter Schulz
Editor
Köln
geehrt (wir berichteten in der September-Ausgabe 2003 des Lazarus-Journals darüber).
Anerkennungen dieser Größenordnung zeigen,
daß die Großballei Deutschland des Militärischen und Hospitalischen Ordens des Hl. Lazarus von Jerusalem mit ihren klaren, aus den
Statuten hervorgehenden und in der Tradition wurzelnden Aktionen auf dem richtigen
Wege ist.
Die Broschüre ist auch gedacht für Interessenten an dem Gedankengut, wonach wir im Lazarusorden zu leben versuchen.
Die klare Position zur Oekumene und zur
Spiritualität ist neben dem hospitalischen, d.
h. karitativen Einsatz unseres Ordens unser
wesentlicher Grundsatz. Bestärkt wurden wir
darin im vergangenen Jahr durch drei wichtige
offizielle Anerkennungen seitens der Politik
und der Kirche:
S.E. Kardinal Ratzinger hat in seinem Gespräch mit Großbailli I.D. Fürstin von Metternich-Winneburg unsere Haltung in allen Einzelheiten bekräftigt und bestätigt. Durch die
Verleihung des Gregorius-Ordens an unseren
Ordensbruder Chev. Dr. Klaus Winter wurden
sein Werk ebenso wie der Einsatz des LazarusOrdens, Großballei Deutschland, in besonderer Weise geehrt und anerkannt.
Das Schreiben des Präsidenten der Russischen
Föderation V.V.Putin an unsere Großbailli
betont in entsprechender Weise und dankt für
ihren humanitären Einsatz für das Land, in
dem sie geboren wurde; zugleich wird damit
die deutsche Jurisdiktion des Lazarus-Ordens
Editorial
Lazarus-Journal 04/04
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Tatiana Fürstin von
Metternich-Winneburg
GCLJ
Großbailli
Schloß Johannisberg
Orden aktuell
Lazarus-Journal 04/04
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Erklärung
der
Großballei
Deutschland
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Heinrich Stahl
GCLJ, GCLMJ
Kanzler
Hofheim/Taunus
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[Wappen]
Verfügung
des Präsidenten der Russischen Förderation
Über die Anerkennung
von Fürstin v. Metternich-Winneburg, T.I.
Fürstin v. Metternich-Winneburg, Tatiana Illarionova, der Leiterin der deutschen Abteilung des
Ordens des Hl. Lazarus von Jerusalem, Bundesrepublik Deutschland, ist für die Festigung der
deutsch-russischen Freundschaftsbeziehungen, sowie für das starke Engagement im Wohltätigkeitsbereich, zu danken.
V. Putin,
Präsident der russischen Förderation
[Siegel Nr.5 der Kanzlei des Präsidenten der Russischen Förderation]
Moskau, Kreml, 22. Februar 2003 Nr. 96 - rp
Die Richtigkeit der
vorstehenden
Übersetzung aus der
russischen in die
deutsche Sprache wird
hiermit bescheinigt.
Düsseldorf,
2. Juni 2003
Angara Meyer
Für den Bezirk des
Oberlandesgerichts
Düsseldorf ermächtigte
Übersetzerin.
Reg.Nr. 316 E - 2551
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Lazarus-Journal 04/04
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Journal
Zurück zu den europäischen Wurzeln
Kurzbericht aus Toronto von Chev. Dr. E. Stegenwallner GCLJ, GCMLJ
Dr. Eckhard
Stegenwallner
GCLJ, GCMLJ
Berlin
S.E. John Kerry
Keane, Großprior em. Ireland, Chairman
Governing
Council, und
Gattin Eleonora
Die in zweijährigem Turnus stattfindende internationale Réunion in Kanada ist vorüber.
Vom Kapitel der Großballei Deutschland haben dessen Auditor, der Kanzler der Kommende Berlin, Chev. Dr. Eckhard STEGENWALLNER und Chev. Dr. Axel MITTELSTAEDT nebst Frau Renate teilgenommen. Es erreicht uns soeben der nachfolgende
Kurzbericht.
„Wie Sie aus meinem Schlussbericht zum
Treffen in Toronto vom Februar d.J. wissen –
Ihnen zugegangen mit der Einladung zum Lazarus-Tag in Berlin 2004 – stellte sich die Ausgangsposition für das Treffen in Toronto wie
folgt dar:
In der Sitzung des Generalkapitels mussten
wir feststellen, daß entgegen dem Vorgenannten der Herzog von Sevilla neben S.K.H.
Prince Charles-Philippe de Bourbon d’Orléans
weiter als Kandidat für die Position als Großmeister aufgestellt wurde.
Durch die nicht fristgerechte Vorlage der vom
Mitkandidaten, Herzog von Sevilla, verlangten
Scheidungsdokumente hatte die Wahlkommission den Herzog von Sevilla als Kandidaten für die Position eines Großmeisters unseres Ordens gestrichen (die Papiere lagen auch
dem Generalkapitel am 5.3.2004 in Toronto
nicht vor).
Chev. John Kerry Keane/Irland wies in einem
längeren Statement im Namen von 15 namentlich benannten Jurisdiktionen darauf hin,
daß das Festhalten am Kandidaten Herzog
von Sevilla verfassungswidrig und für die genannten Jurisdiktionen nicht akzeptabel ist.
S.S. Patriarch Gregorios III., spiritueller
Protektor unseres Ordens, erklärte hierauf,
daß die Wahl eines Großmeisters ausschließlich Sache des Generalkapitels sei, während er
die ihm verfassungsgemäß übertragenen geistigen und geistlichen Aufgaben zu erfüllen habe,
nämlich einen Großmeister zu investieren und
ihm den verfassungsgemäß vorgeschriebenen
Eid abzunehmen.
S.S. Patriarch Gregorios III. erklärte in aller
Offenheit, sofern das Generalkapitel den herzog von Sevilla wählen sollte, werde er ihn weder investieren noch ihm den Eid als Großmeister auf Orden und Verfassung abnehmen,
weil seine familiären Verhältnisse nicht durch
die Vorlage der von ihm verlangten Scheidungspapiere geklärt seien.
Orden international
Lazarus-Journal 04/04
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-
Einziger rechtmäßiger und investierter
Kandidat für die Wahl war demzufolge S.
K.H. Prince Charles-Philippe de Bourbon d’Orléans.
-
Weiterer Ausgangspunkt war die Tatsache
der Erklärung des Herzogs von Brissac
vom September 2002 in Dublin, bekräftigt
durch seine Erklärung vom September
2003 in Paris, daß er definitiv und endgültig mit Erreichen seines 75. Geburtstages
am 19. Februar 2004 sein Amt als Großmeister niederlegt.
Trotz dieser klaren Aussagen bestätigte der
Leiter des Generalkapitels den Herzog von Sevilla als Kandidaten für die Position eines
Großmeisters, wogegen die Vertreter der 15
nachstehend aufgeführten Jurisdiktionen Österreich, Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Ungarn, Irland, Liechtenstein, Holland, Kroatien, Neu Seeland,
Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei,
England-Wales unter Protest das Generalkapitel verließen.
Das verbleibende Generalkapitel soll den Herzog von Sevilla gewählt haben, eine Investitur
Hospitalier
Chev, Dr. Axel
Mittelstaedt im
Gespräch mit
Vertretern
verschiedener
europäischer
Jurisdiktionen
durch den Patriarchen mit Abnahme des Eides
als Großmeister ist – wie angekündigt – nicht
erfolgt.
les Philippe de Bourbon d’Orléans
als designierter 49. Großmeister unseres Ordens anzusehen ist;
Nach dem Auszug der benannten Jurisdiktionen haben sich diese zu einem neuen Governing Council konstituiert und als neuen
Chairman S.E.John Kerry Keane gewählt.
4. daß das amtierende Governing
Council durch den Rücktritt des
ehemaligen Großmeisters die alleinige rechtmäßige Führung des Ordens des Hl. Lazarus von Jerusalem
unter der spirituellen Leitung des
Patriarchen S.S. Gregorios III. ist;
Durch den Rücktritt des bisherigen Generalsekretärs unseres Ordens, Confrater Walter
Schäppi, ist dieses Amt einstimmig für zwei
Jahre neu besetzt worden mit unserem Confrater Philippe Graf Piccapietra.
Da ein Großmeister gemäß unserer Verfassung
nur durch das Generalkapitel gewählt werden
kann, hat das Governing Council S.K.H.
Prince Charles Philippe de Bourbon d’Orléans zum 49. designierten Großmeister unseres Ordens erklärt; die Wahl durch das Generalkapitel ist für September 2004 vorgesehen.
Es bleibt festzustellen:
1. daß das Generalkapitel in Toronto
keinen 49. Großmeister unseres Ordens gewählt hat;
2. daß unser Orden infolge des Rücktritts des ehemaligen Großmeisters,
des Herzogs von Brissac, ab sofort
bis zur Wahl des Großmeisters verfassungsgemäß geführt wird durch
das Governing Council;
3. daß bis zu seiner Wahl durch das
Generalkapitel S.K.H. Prince Char-
5. daß die Jurisdiktionen unter Führung von Kanada, USA und Australien, die sich zu dem Herzog von
Sevilla bekannt haben, sich von
dem allein rechtmäßigen Orden losgesagt und sich unter die Obedienz
von Malta begeben haben.
Aus dieser Feststellung ist erkennbar, daß unser Orden sich wieder zu seinen europäischen
Wurzeln bekannt hat. Ich bin der festen Überzeugung, daß hiermit ein positiver Neuanfang
gemacht worden ist zur Erfüllung der Aufgaben, zu denen wir uns zusammengefunden haben, nämlich dem kranken und schwachen
Mitmenschen in christlicher Nächstenliebe
beizustehen und zu helfen.
ATAVIS ET ARMIS“
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Journal
12/2002
Seite 30
links
Horst Kanert KLJ
Köln
Berlin - Budapest
Persönlicher Reisebericht von Horst Kanert KLJ, Köln
„Berlin ist immer eine Reise wert“ – besonders dann, wenn es um die eigene Investitur
geht. Es war für mich jedenfalls ein großes Ereignis, von unserem Kanzler, Confrater
Stahl, zum Ritter geschlagen zu werden.
Die Lazarus-Tage in Berlin vom 13. bis 15.
Februar 2004 (wir berichten in der nächsten
Ausgabe des Lazarus-Journals ausführlich darüber), verbunden mit einem wichtigen Treffen
des Lazarus e.V., hatten ihre besondere Bedeutung auch dadurch, daß sich Confratres und
Consœurs aus der Schweiz, aus Österreich,
Ungarn und England eingefunden hatten, um
vorbereitende Gespräche über das Welttreffen
in Toronto zu führen. In diesem Zusammenhang lud Confrater Piccapietra alle zur kurzfristig anberaumten Investiturfeier des designierten Nachfolgers des 48. Großmeisters unseres Ordens, François de Cossé, XIII. Duc de
Brissac, für den 20. bis 22. Februar 2004 nach
Ungarn ein, wo die Zeremonie in Esztergom
stattfinden sollte.
Laszlo von Deák, beigesetzt ist. Ferenc Deák
hatte sich nach der Revolution im 19. Jahrhundert große Verdienste um die erfolgreiche
Aussöhnung zwischen den Ungarn und ihrem
König Franz Josef von Habsburg erworben.
Anschließend bat Confrater Dr. Deák als bei
der ungarischen Regierung akkreditierter Botschafter des Lazarus-Ordens zu einem Empfang in seine Botschaft in der Fillérstraße 26
in Budapest. Am späten Nachmittag fand
dann in der St. Florianskirche in Budapest die
Vigil statt. Anschließend wurde zusammen mit
ungarischen Gästen das Abendessen eingenommen, eine gute Gelegenheit zum vertiefenden Gedankenaustausch, der bei den Busfahrten zu den einzelnen Zielen jeweils seine Fortsetzung fand.
Der 20. Februar blieb der
Anreise und einem informellen Essen der Teilnehmer in einem typischen ungarischen Landgasthof vorbehalten, zu dem neben
den Gastgebern aus dem
Großpriorat Ungarn Confratres und Consœurs aus
England, Schottland, Irland, den Niederlanden,
Frankreich, der Schweiz,
Österreich, Kroatien und
Deutschland (die Damen
Berger, Harms und die Ritter Dr.Stegenwallner, Buchmann, Herbst mit Frau und
Kanert) gekommen waren.
Für mich als Neuling auf diesem internationalen Parkett war bemerkenswert die selbstverständliche Herzlichkeit, mit der man miteinander umging. So, stelle ich mir vor, war das
auch bei den frühen Christen.
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Lazarus-Journal 04/04
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Das eigentliche Programm begann am Samstag
Vormittag mit einem Besuch des DeákMausoleums auf dem Zentralfriedhof in Budapest, wo der große ungarische Politiker Ferenc
Deák, ein Vorfahre unseres Gastgebers Dr.
Hatte sich Ungarn an den ersten beiden Tagen
von seiner sonnigen Seite gezeigt, schlug das
Wetter am Sonntag plötzlich um. Aber selbst
Eisregen und Glätte konnten niemanden von
der Busfahrt von Budapest nach Esztergom im
Erzbistum Gran, der ersten ungarischen
Hauptstadt, abhalten, wo einst Weihnachten
1001 im klassizistischen Dom, der größten
Kirche Ungarns, Stefan I., der Heilige, von
Papst Silvester II. zum König gekrönt worden
war.
Beim anschließenden Abendessen im angrenzenden altehrwürdigen Franziskanerkloster
wurden Adressen getauscht und Grüße aufgegeben, bevor man in dem Bewusstsein auseinander ging, daß durch dieses Treffen nicht nur
die christliche Gemeinschaft im Lazarus-Orden gestärkt worden ist, sondern vor allem
auch eine Aufbruchstimmung spürbar wurde,
die den Orden weiterbringen wird.
Jetzt gilt es, diesen Schwung zu nutzen für eine geistige Erneuerung bei gleichzeitiger Rückbesinnung auf die Wurzeln des Ordens. Jeder
von uns ist aufgefordert, im Rahmen seiner
Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten, der
diesem Ziel dient. Schon heute. Das habe ich
bei meiner Reise aus Köln über Berlin nach
Ungarn mitgebracht: ich werde noch lange von
dem Geist zehren, den ich in dieser Zeit so intensiv erlebt habe.
ATAVIS ET ARMIS !
メ S.E. Laszlo Kardinal Paskai
An diesem geschichtsträchtigen Ort fand am
Vormittag in der St. Lazarus-Kirche anlässlich
eines feierlichen Pontifikalamtes, gehalten von
S.E. Laszlo Kardinal Paskai, die Investitur S.K.
H. des Prinzen Charles Philippe de Bourbon
d’Orléans statt. Es waren bewegende Augenblicke, wie das Schwert, getragen von einem
Confrater aus Schottland, durch die Hände
aller Landesvertreter dem Großprior von Ungarn, Dr. Laszlo von Deák, weitergereicht wurde, der (auf deutsch!) dem Prinzen, der in
französisch antwortete, das Gelübde abnahm
und den Ritterschlag ausführte. Das war eine –
über alle Ländergrenzen hinweg – eindrucksvolle Demonstration abendländischer Kultur
in christlicher Tradition.
メ
S.K.H. Charles Philippe Prince de Bourbon
d‘Orléans wird durch den Großprior von Ungarn S.E.
Dr. Laszlo von Deák als Justizritter und Landmeister
investiert.
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Lazarus-Journal 04/04
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CD 1
Herbst
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1530
Prof. Dr. Dr. Peter Schulz
Editor
Köln
Lazarustage im November 2003
Investiturfeier und Ordensversammlung in Johannisberg und Marienthal
Die Johannisberger Lazarustage der Großballei Deutschland fanden im vergangenen
Jahr im Herbst statt, da viele Ordensmitglieder sich zuvor Ende Mai / Anfang Juni
auf dem 1.Oekumenischen Kirchentag in
Berlin engagiert hatten. Wir berichteten im
Septemberheft 2003 ausführlich darüber.
Vigil
Am Freitagabend wurde die gewohnte Vigil in
der Kapelle von Kloster Marienthal gefeiert.
Im Mittelpunkt stand der Vortrag von Confrater Pfarrer Wolfgang Schöne, dem Ordenskaplan, in dem er Überlegungen zu unserem
Wahlspruch ATAVIS ET ARMIS anstellte
und uns als ‚Atavi’ unsere geistlichen Väter
Lazarus, Basilius von Caesarea und Bernhard
von Clairvaux näher brachte. Sein Vortrag ist
auf den Seiten 14 bis 17 nachzulesen.
Mitglieder- und Ordensversammlung
Auf Schloß Johannisberg im Rheingau fanden im
November 2003 die Lazarustage 2003 statt.
Die Mitgliederversammlung wurde aus formalen Gründen auf Februar 2004 verschoben. In
der Ordensversammlung wurde über Aktivitäten, Projekte und Ziele des Ordens informiert.
Das Ordenskapitel ist sich einig darüber, daß
die Mitteilungen über die karitativen Einsätze
des Ordens stets Vorrang vor den übrigen In-
Lazarustage
Johannisberg
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formationen haben sollen. Die hospitalischen
Berichte sind anschließend nachzulesen. Eine
Kurzfassung in englischer Sprache wird dem
Heft seit 1999 regelmäßig beigelegt.
Der neu ernannte
Sekretär des Kapitels,
Chev. Wilhelm M.
Konsek KCLJ, übergibt
Großbailli Fürstin von
Metternich-Winneburg
ein Erinnerungsfoto an
den Ökumenischen
Kirchentag 2003 in
Berlin und einen Blumenstrauß. Links:
Großreferendar Chev.
Dr. Eckhard Stegenwallner GCLJ, GCMLJ
und Kanzler Heinrich
Stahl GCLJ, GCMLJ.
ユ (Foto: A.Mein)
Investiturfeier
In der Kapelle des Klosters Marienthal mit ihrem eindrucksvollen Gnadenbild wurde auch
die Investiturfeier zelebriert. Im Beisein von
Gästen aus den benachbarten europäischen
Ländern wurden die Investitur dreier Postulanten, die Ernennung resp. Beförderung einer
Reihe von Mitgliedern und verschiedene Ehrungen vorgenommen (s. S. 42).
Einen besonderen Höhepunkt der Lazarustage
bildete der Festakt anlässlich der Verleihung
des Gregorius-Ordens an Confrater Dr. Klaus
Winter im Schloß Johannisberg. Zwei hohe
Beauftragte des Heiligen Stuhls waren eigens
erschienen, um den Orden zu überreichen, wo-
durch die jahrelange karitative Arbeit des Geehrten und des von ihm geleiteten Hilfswerkes
Deutscher Zahnärzte, die in enger Kooperation mit den Salesianern Don Boscos und dem
Lazarus-Orden erbracht wird, die Würdigung
durch den Papst findet. Der Gregorius-Orden
wurde bisher nur selten an einen evangelischen Christen vergeben. Eigene Berichte beschreiben nachfolgend diese durch musikalische Einlagen umrahmte, beeindruckende Feierstunde.
Eine Auswirkung hat diese Ehrung auch auf
die Großballei Deutschland des Lazarus-Ordens, die in der Würdigungsrede bei der Übergabe eigens Erwähnung findet.
Ordensversammlung am 15. November 2003, Halle im Schloß Johannisberg: Bildpräsentation Hospitalischer Projekte
Lazarustage
Johannisberg
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Journal
Mai 2002
S. 24
Investiturfeier des Lazarusordens
Predigt von Pater Karl Oerder EChLJ, Ordenskaplan, Bonn
Liebe Mitchristen,
Pater Karl Oerder
Ordenskaplan EChlJ
Bonn
Lazarustage
Johannisberg
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als Paulus nach Ephesus kam, fand er eine pulsierende Großstadt vor, ähnlich jenen Städten,
in denen viele von uns zu Hause sind. Die
Bürger waren fromm, aber auch geschäftstüchtig. Deshalb kam es im Stadion zu einem Aufruhr der Silberschmiede gegen Paulus, der zwischen 55 und 58 n. Chr. längere Zeit in Ephesus weilte. Die Silberschmiede hatten diesen
Aufruhr inszeniert, nicht weil die gegnerische
Mannschaft verloren hatte, sondern wegen der
Predigten des Paulus. Sie fürchteten um Geschäftseinbußen, denn die Produktion der kleinen Artemistempelchen, die an jeder Ecke verkauft wurden, lief auf Hochtouren. Andererseits war der Einfluss der Predigt des Paulus so
bedrängend, dass viele Bürger sogar begannen,
ihre teuren Zauberbücher zu verbrennen. Die
Apostelgeschichte rechnet ihren Wert auf
50.000 Silberdrachmen. Deshalb taten sich
die Silberschmiede zusammen, um endlich
diesem Paulus das Handwerk zu legen. Dieser
verkündete nämlich im Namen Jesu die Botschaft von der Auferstehung zum Leben und
offensichtlich wurden seine Worte durch viele
Wunder und Zeichen glaubhaft: Das kann ja
alles schön und gut sein, sagte der Silberschmied Temetrius, aber Auferstehung hin,
Auferstehung her, wir lassen uns dadurch
nicht unser Geschäft verderben.
Wir, die wir hier zur Investiturfeier des Lazarusordens versammelt sind, spüren, wie hautnah diese Botschaft in unsere Zeit passt, in der
die Aktienkurse den Lauf der Dinge bestimmen. Auferstehung hin, Auferstehung her,
wenn es um Geschäftsinteressen, um Lebensinteressen geht, gibt es keine Kompromisse!
Wir könnten auch sagen: Lazarus hin, Lazarus
her, auferweckt von den Toten oder nicht –
wir müssen unseren Interessen, unseren Verpflichtungen nachkommen. Damit sind wir
beim springenden Punkt des Epheserbriefes,
den wir als die Magna Charta der Christusfolge, auch als Magna Charta des Lazarusordens
ansehen dürfen, für alle, die Christus nachfolgen wollen, dem Gründer der Kirche, zu der
wir alle gehören. Diesen Brief, den Paulus oder
seine Schüler in Ephesus verfassten, sehen sie
als ihr eigenes Lebensprogramm an.
Dieser Brief umreißt nämlich in besonderer
Weise die Spiritualität des Lazarusordens und
dessen Ziele: er ist ein einziges Loblied auf das
Heilshandeln Gottes: „Gepriesen sei der Gott
und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er
hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet. Durch unsere Gemeinschaft mit Christus
Jesus im Himmel.“ (Eph. 1,3).
Paulus beschwört geradezu seine Mitchristen,
nicht aufzuhören mit dem Gebet, um die Erkenntnis der Hoheit Christi. Das gilt auch für
uns, die wir hier zusammen sind. Alle denkbaren Anliegen mögen uns in dieser Stunde bewegen. Wir beten um Frieden und Gesundheit, um soziale Gerechtigkeit und für unsere
Familien. Aber Paulus mahnt uns besonders
zu beten, um die Erkenntnis der Hoheit Christi, denn diese Erkenntnis schließt alle Sorgen
mit ein: Wir sind vom Tod zum Leben gelangt
durch ihn. Er schenkt uns jene Einheit, die wir
selbst nicht schaffen können, denn Jahrhunderte der Trennung liegen auf unseren Schultern.
Nein, es ist nicht egal, ob wir katholisch, evangelisch oder orthodox sind. Es ist nicht egal,
ob wir Juden oder Heidenchristen sind. Eine
oberflächliche Gleichmacherei fördert in keiner Weise jene Einheit, die das vierte Kapitel
des Epheserbriefes meint und zu der Paulus
aufruft: „Bemüht euch, die Einheit des Geistes
zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch
durch eure Berufung auch eine gemeinsame
Hoffnung gegeben ist. Ein Herr, ein Glaube,
eine Taufe, ein Gott und ein Vater, der über
allem und durch alle und in allem ist.“ (Eph.
4,4). Wir sind also aufgefordert, die Einheit in
der Liebe dem Nächsten gegenüber zu wahren,
aber auch jene Einheit, welche die christliche
Familienordnung bewahrt und viele andere
Werte, die in unserer Gesellschaft auf dem
Spiele stehen.
Dabei ist uns aber bewusst, wie Paulus meint,
daß wir uns auch einig sein müssen, nicht nur
gegen Fleisch und Blut, sondern auch gegen
die Mächte der Finsternis zu kämpfen. Diese
lassen sich auch heute nicht verbannen, mag
die Lichtreklame noch so intensiv sein und die
Werbung uns eine heile Welt versprechen. Es
gilt also zu kämpfen. Das 6. Kapitel des Epheserbriefes ist in diesem Sinne ein Aufruf zum
Kampf, aber welchen Kampf sollen wir führen? Diese Frage ist nicht unwichtig für den
Lazarusorden, der sich militärisch und hospitalisch nennt. Paulus bezieht sich in seinem
Kampfaufruf auf die Person Jesu Christi, für
ihn gilt es zu kämpfen, denn von ihm ist er
fasziniert. Ihm, dem Auferstandenen, ist er
persönlich begegnet in der DamaskusStunde. Dabei begriff er, der militante Saulus, plötzlich: Verfolgung und Ausschluß sind
nicht der richtige Weg für das Heil der Welt,
sondern die Umkehr, ja die Bekehrung auf
Jesus Christus hin.
Aber wer ist Jesus Christus? Ein Pazifist, ein
Idealist, ein Überzeugungstäter? Mit welchen
Waffen kämpft er? Wie konnte er sich
durchsetzen? Waren es die Waffen seiner Beredsamkeit? War es seine Wunderkraft? War
es seine einfühlsame Hinwendung zum einfachen Menschen? Er hätte seine Fähigkeiten
ausnutzen können, um Herr der Welt zu
werden. Dafür ist übrigens die Versuchung
Jesu in der Wüste ein entsprechendes Bild.
In Dostojewskis Buch wirft der Großinquisitor Jesus vor, seine Chancen zur Verbesserung der Welt verpasst zu haben, weil er seine Fähigkeiten nicht ausgenützt habe, seine
Ziele durchzusetzen, auch auf Kosten der
Freiheit der anderen.
Jesus ist ein anderer! Wehrlos werden das
Kind Jesus und seine Eltern verfolgt auf der
Flucht nach Ägypten. Wehrlos ruft er Petrus
zu, in der Stunde seiner Verhaftung: Stecke
dein Schwert in die Scheide! Wehrlos wird er
zum Tode verurteilt, aber nicht wehrlos steht
er dem Tod des Lazarus gegenüber und ruft
in das Grab: Komm heraus Lazarus! Wehrlos
ist er auch nicht, Menschen zu finden, die
seine Botschaft umsetzen in tätige Nächstenliebe. Mit ihnen gründet er seine Kirche, die
heute zu einem großen Zeichen der Hoffnung
unter den Völkern geworden ist und deren
Pforten von der Hölle nicht überwältigt werden können.
Nein, Jesus ist nicht wehrlos. Er findet Gemeinschaften, die mitwirken, daß Malazia,
nämlich Bosheit, sich wandelt in Milizia,
nämlich Wachsamkeit, wie es Confrater Pfarrer Schöne in seinem Vortrag betonte. Jesus
ist wehrlos und wehrhaft. Auf jeden Fall ist er
ein Leitbild für unsere Zeit und erst recht für
die Mitglieder des Lazarusordens. Denn dieses Leitbild befähigt den „Zivi“, zu kämpfen
und sich einzusetzen für alte, schwerbehinderte Menschen, deren Leben oft als unwert
angesehen wird. Dieses Leitbild bewegt aber
auch den Soldaten für Humanität und zum
Mut, sogar Befehle zu verweigern, die unmenschlich sind und gegen das Gewissen verstoßen.
Gottes Waffen sind anders geschmiedet. Der
Glaube an die Auferstehung ist die Kernwaffe, um sie recht zu benutzen, muss sich der
Christ gürten mit dem Gürtel der Wahrheit,
muss den Harnisch der Gerechtigkeit anziehen und die Schuhe der Bereitschaft, um für
das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.
Sein Helm und sein Schwert sind das Wort
Gottes (vgl. Eph. 6,14.18).
Paulus mahnt uns, wachsam zu sein im
Kampf gegen das Böse und den Bösen. Wer
ist der Böse, wo ist er? Wir sollten antworten
mit der Erkenntnis, daß überall der Teufel im
Detail sitzt, d.h. so viel, daß es im Detail darauf ankommt, wahrhaftig zu bleiben: Wenn
es um die Werte des Lebens geht, da gilt kein
Klonen, kein Abtreiben und keine Euthanasie
und das Ja zur Gerechtigkeit heißt, wahrhaftig gerecht zu sein und nicht zuzulassen, daß
ein Teil dieser Welt immer ärmer wird, während der andere im Überfluß verharrt.
Was verbleibt uns nun, die wir zusammengekommen sind zu dieser Investiturfeier? Es ist
der Aufruf zu beten, um die Hoheit der Erkenntnis Christi: „Er erleuchtet die Augen
eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher
Hoffnung ihr berufen seid. Amen.“ (Eph. 1,
15-23).
Lazarustage
Johannisberg
Lazarus-Journal 04/04
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Mai 2002
S. 27
Ordenskaplan
Pfr. Wolfgang
SCHÖNE CChLJ
„ATAVIS ET ARMIS“
Überlegungen zum Wahlspruch des Ordens
anlässlich der Vigil am 14.11.03 in Marienthal
Als ich vor etlichen Jahren erstmals als Gast
bei einer Investitur des Lazarus-Ordens die
Predigt übernahm, wurde im liturgischen Verlauf des Gottesdienstes ein Hymnus gesungen,
mit dem ich meine Schwierigkeiten hatte:
„...unser Schwur sei Atavis et Armis.“
Atavis – das klang nach herrschendem Sprachgebrauch so wie atavistisch, was soviel wie „
rückwärtsgewandt, fixiert auf die Altvorderen“
bedeutet. Und waren die zur Schau getragenen
Chormäntel, Uniformen, das Schwert, die
mancherlei Ordenskreuze nicht tatsächlich atavistisch?
Wer also war gemeint mit jenen Atavi? Welche Bedeutung hatten sie für Christen im
20./21. Jahrhundert?
Dann war da noch jenes Folgewort „...et armis“, „...und mit Waffen“. Was war da gemeint? Die Kreuzfahrer-Ausrüstung? Oder waren es die subtileren Waffen des gesellschaftlichen Standes, der wirtschaftlichen, sozialkaritativen Macht?
Lazarustage
Johannisberg
Lazarus-Journal 04/04
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Nun gehöre ich als Pfarrer zur waffenbefreiten
Bevölkerungsschicht. Bewaffnet und friedensliebend – wie geht das zusammen in einer ordensähnlichen Gemeinschaft? Es blieben viele
offene Fragen, wenigstens damals. Zwei, drei
Jahre später besuchte ich den Davids-Tower,
eines der uralten Bauwerke der Jerusalemer
Altstadt. Unerwartet stand ich der Gipsstatue
eines Mannes gegenüber, an deren Sockel
deutlich lesbar stand: ‚Crusader – Knight of
St. Lazare’. Der Ritter trägt einen einfachen,
grauen Überwurf, Gürtel, Rundhelm und Stiefel, alles sehr schlicht, ohne ritterlichen Pomp.
Mit beiden Händen stützt er sich auf sein
Schwert, dennoch strahlt er keinerlei Aggression aus. Das also ist unser Atavus, ging es mir
durch den Kopf. Halb Mönch, halb Ritter, ein
Christ, dem Hl. Lazarus hingegeben und geweiht. Seine Aufgabe war: Pilger auf ihren gefährlichen Wegen zu beschützen und die 1009 von Sultan Hakim dem Wahnsinnigen niedergebrannte Hl. Grabeskirche des Herrn,
die Anastasis, zu beschirmen, halb als Ritter,
halb als Mönch. Und da klangen mir wieder
die Worte unseres Hymnus im Ohr: „Unser
Schwur sei Atavis et Armis / in dem Geiste von
St. Lazare...“
Das machte mich nachdenklich. Ich wollte allen offenen Fragen auf den Grund gehen. Und
von meiner folgenden, jahrelangen Grundsuche möchte ich Ihnen heute Abend zwei Überlegungen weitergeben, für Sie, zu Ihrer eigenen
Spurensuche, zum Gespräch untereinander,
zum Wahlspruch unseres Ordens.
I.a. Unser Atavus biblicus und Namenspatron ist der in Joh. 11 liebevoll beschriebene ElAzar (Gott steht bei), lateinisch LAZARUS.
Mit seinen beiden Schwestern Maria und
Marta stammt er aus Betanien und ist ein
langjähriger Freund und Gastgeber Jesu. Sie
wissen aus Kenntnis der Bibel: Er starb unerwartet, wurde begraben und sein toter Leib „
stank schon“ (Joh. 11, 39), als Jesus in das
Grab hineinrief: El-Azar, ze hachuzah! Lazarus, komm heraus! Und Lazarus hörte den
Ruf, erstand vom Tode, trat heraus und folgte
damit Jesus. Er soll, nach altkirchlicher Überlieferung, später in der Provence als Bischof
von Marseille gestorben sein. Der 17.Dezember ist sein Namenstag, eine Woche vor Heiligabend. Sollten wir nicht diesen Tag besonders begehen, ganz neu für uns und den Orden
gewinnen und feiern? Dieser 17.12. ist unser
Patronatstag. Er ist von Jesu Ruf und Auferstehungsmacht geprägt. Die Freude dieses Festtages sollte jeden von uns veranlassen, den Lazarus-Bericht Joh. 11. zu lesen, ein Dankgebet
zu sprechen, für unsere Ordensleitung und geschwister zu beten. Ein gratulierender Telefonanruf bei einem Ordensfreund/-in würde dies
alles kräftig unterstreichen. Kurz gesagt: es gebührt uns, unseren biblischen Atavus als unseren Heiligen zu ehren, den Ruf Jesu „Komm
heraus aus dem Tod“ als einen persönlichen
Christusruf zu vernehmen und sich im Geist
von St. Lazare einer Ordens-Aufgabe zuzuwenden.
b. Unser Orden empfing seinen Namen, gewissermaßen in zweiter Lesung, von jenem
Leprosenhospital der „Spitalbrüder vom Hl.
Lazarus extra muros Jerusalems“, das auf eine
kleine armenische Spitalgenossenschaft des
Hl. Basilius von Caesarea zurückgeht. Es
wird bereits im 6. Jahrhundert schriftlich bezeugt und wir vermuten es vor der nordöstlichen Ecke der Altstadtmauer, nahe dem Stefanstor.
Und damit ist unser zweiter Atavus bei Namen genannt, nämlich der Urvater jenes Lazarus-Spitals, der große Kappadozier Basilius
von Caesarea. Er war einer der wichtigsten
Kirchenlehrer und „Mönchsväter“ der Ostkirche im 4. Jahrhundert. Basilius gründete viele
kleine bruderschaftliche Zellen von Männern
und Frauen, die ganz „gemäß dem Evangelium
leben“ und – nach seinen Worten – „mit Eifer
Gott gefallen wollten“. Er nannte sie nicht Orden - das Wort existierte noch nicht - , sondern Bruderschaften, Schwesternschaften. Sie
sollten als Kerngruppen in den existierenden
Ortsgemeinden, innerhalb der etablierten
Großkirche dienend leben. Man muß nochmals betonen, daß diese basilianischen Gemeinschaften noch keine Mönchsorden im
späteren, westlichen Sinn waren. Vielmehr waren sie ecclesiolae in ecclesia, kleine Kern- oder Basisgemeinschaften, in denen das Evangelium ganz konsequent, d.h. asketisch, anbetend und barmherzig gelebt wurde. Eine wesentliche Aufgabe dieser Kerngemeinschaften
war der Dienst an den Kranken und an ausgestoßenen Leprösen. So entstanden die Spitäler
der Basilianer in Caesarea, in Akko und
schließlich auch das armenische Basilius-Spital
des Hl. Lazarus von Jerusalem.
Dies ist äußerst wichtig für uns, denn diese
basilianische Gemeinschaft gab unserem Orden seinen Namen und – hoffentlich – auch
den Geist von St. Lazare. Die Gemeinschaft
zu leben nach dem Evangelium: das wurde unser Erbe und unsere Verpflichtung aus lange
zurückliegender Kirchengeschichte. Wir müssen uns neu auf unsere ostkirchlichen Wurzeln besinnen und sie pflegen. Spitalgemeinschaft wollen wir sein, barmherzige Brüder
und Schwestern der Kranken und Hilflosen,
und das selbständig, aber innerhalb der Kirche.
Der Gedenktag des Hl. Basilius wurde von der
Kirche ganz obenan im Jahr gesetzt, nämlich
auf den 2. Januar (da der 1. bereits vom „Kinde Jesus“ besetzt war). An diesem zweiten
Neujahrstag werden wir uns daran erinnern,
daß auch wir eine „evangeliums-gemäße, Gott
mit Eifer folgende Gemeinschaft“ von Männern und Frauen sein wollen. Unsere Spiritualität erhält im Hl. Basilius den zweiten, wichtigen Vater = Atavus.
Hinzuzufügen ist, daß die sog. Regel des Hl.
Basilius, das große und kleine Asketikon, fast
ausschließlich aus Worten der Hl. Schrift besteht. Der Hl. Basilius ist ein Wort-GottesTheologe und Gemeinschaftsstifter.
c.
Ein dritter Ordens-Atavus muß genannt
werden. Die Haltung jenes Lazarus-Ritters von
Jerusalem als „halb Mönch, halb Ritter“ prägt
genau die Richtlinie, welche der Hl. Bernhard
von Clairvaux den Kreuzfahrer-Rittern gab.
Es war um 1120, als er den Tempelrittern,
später von den Lazarus-Rittern übernommen,
eine von ihnen erbetene Regel gab. Der große
Zisterzienser-Abt schrieb für die Kreuzritter
seine berühmte Schrift:
„De laudibus novae militiae“. Warum? Da waren anno 1099 europäische Ritter nach Jerusalem gekommen und siedelten auf dem Tempelplatz Salomos: die Tempelritter. Andere,
besonders die an Lepra erkrankten Ritter, kamen ins basilianische Hospital extra muros:
die späteren Lazarus-Ritter. Sie alle brauchten
eine Lebens- und Ordensregel. Der Hl. Bernhard, der selbst aus ritterlichem Hause stammte, gab sie ihnen. Er wusste um den sittlichen
und moralischen Verfall des Rittertums und
sah nun eine Möglichkeit, es in den Dienst
Gottes, in die Nachfolge Jesu zu rufen. Darum
sollte die neue Kreuzfahrer-Rittergemeinschaft
nicht mehr dem Zeitgeist gemäß leben.
Nicht „mit seidenen Pferdedecken, bemalten
Schilden, Zügeln und Sporen von Gold, kostspieligen Hemden und voll Ruhmsucht und
Begier“. Vielmehr sollten sie als eine ganz und
gar neue „nova militia“ leben: „Nahrung und
Kleidung ohne jeden Überfluß, Leben in froher und nüchterner Gemeinschaft, ohne jeden
Besitz und immer bestrebt, die Einheit des
Geistes im Band des Friedens zu wahren (ad
mil. II)“. Für Bernhard sind ritterliche Kreuzfahrer „halb Mönch, halb Ritter“. Sie sollen
leben und kämpfen mit „der Sanftmut der
Mönche und der Tapferkeit der Ritter“. Sie
sollen sein nicht eine Malitia, ein Übel für die
Menschen, sondern eine Nova Militia Christi,
eine Kampfgemeinschaft im Glauben. Bernhard orientierte die neue Ritterschaft und so
auch den gerade entstehenden Orden des Hl.
Lazarus ganz an seinem eigenen zisterziensischen Mönchtum. Die Spiritualität der armen
Zisterzienser, bestehend in Armut und Gehorsam, in Gebet und Arbeit, mit asketischem
und gemeinschaftlichem Leben, sollte die gültige Richtschnur und Regel der hospitalischen
und nunmehr auch militärischen Orden der
Kreuzfahrer sein. Bernhard tat, was besonders
wichtig ist, den ersten Schritt, den Kampf der
Kreuzritter nicht am Sieg militärischer Waffen, sondern an der „Gesinnung des Herzens“
zu orientieren. Damit machte er den Weg frei,
die Waffen der Ritter, nämlich Helm und Panzer, Schild und Schwert, nicht nur materiellmilitärisch zu verstehen, sondern spirituell,
Lazarustage
Johannisberg
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 15 -
und das heißt geistlich. Waffen sind nötig. Aber Waffen sind in erster Linie: Glaube, Hoffnung und Liebe.
Der ostkirchliche Basilius mit seinem gemeinschaftsbezogenen, spitalischen Lebensengagement und der westkirchliche Bernhard mit seinem neuen militärisch-geistlichen Kampfziel
vereinten sich als Richtungsgeber zum geistlichen Endziel: dem Heil der Welt. Die Einheit
dieser beiden großen Väter geben unserem Lazarusorden Position und Orientierung, hospitalisch und militärisch, barmherzig und geistlich kämpfend. Wer also den Tag des Hl.
Bernhard in seinen Terminkalender aufnehmen will, der tue das mit Datum 20.8. jeden
Jahres. Seine zisterziensische Spiritualität
kann uns lehren und beflügeln. Nicht zuletzt
war Martin Luther von Bernhards Spiritualität
zutiefst beeindruckt und nennt ihn in vielen
seiner Predigten.
Spätere Verirrungen des Ordens, nämlich
Rückfälle ins rein Militärische (Kriegsschulen
in Frankreich, Kriegsfregatten mit dem Lazarus-Namen) und das damit verbundene uniform-verliebte Auftreten müssen wir zutiefst
bedauern und ablehnen, und das im Geist von
St. Lazare, Basilius und Bernhard. Dort, wo
dies geschah, etwa im 16. bis 18. Jahrhundert,
sind unsere Atavi nicht zu finden. Sie hatten
eine andere Gesinnung, die der Nächstenliebe.
Die Neugründungen auch unseres Ordens im
vergangenen Jahrhundert, und also auch wir,
knüpfen bewusst an der Spiritualität unserer
drei großen geistlichen Väter Lazarus, Basilius
und St. Bernhard an Sie weisen uns, zusammengefasst,
‚
‚
‚
Lazarustage
Johannisberg
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 16 -
auf Jesu Ruf und Beruf: Lazarus, komm
heraus! Steh auf von den Toten!
auf das Leben als Kerngemeinschaft in den
Kirchen mit einem hospitalischen Auftrag
(Basilius)
auf unseren Dienst als Militia Christi, eine
neue, geistlich bewaffnete Ritterschaft
(Bernhard).
d.
Möglicherweise werden wir als Ordensleute unserer Tage jenen Atavi noch den einen
oder anderen hinzufügen: die Hl. Elisabeth
von Thüringen (Kommende Gotha), die selige
Theresa von Kalkutta, Roger Schütz, der uns
in „Kampf und Kontemplation“ Wege weist.
Wer auch immer: unsere Spiritualität ist vorgezeichnet, klar umrissen im Lauf der Jahrhunderte und sie heißt: Gebet und Arbeit, Caritas
und geistlicher Kampf.
II.a.
Das andere Wahlspruch-Wort „Armis“ weist
hin auf Kampf, auf Waffen, auf Sieg. Wir
dürften uns nicht länger militärischer Orden
nennen, wenn die Militia Christi nicht eine
gewichtige Rolle für uns spielte. Der Hl. Paulus schreibt an Timotheus: „Leide mit mir als
ein guter Streiter Christi ... ich (Paulus) habe
den Kampf gekämpft, den Lauf vollendet,
Glauben gehalten“ (2. Tim. 2, 3.4.7). Unser
Lazarus-Hymnus nimmt diese apostolischen
Worte auf, wenn es heißt:
Segne Gott aller Welten und Zeiten
unsren ehrlichen Kampf für das Gute.
Und sowohl im Gotteslob als auch im Evangelischen Gesangbuch werden wir zu singen angeleitet:
Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron des
ewgen Lebens nicht davon (GL 616 / EG 385).
Damit ist bereits die richtige Auslegung des
Wortes „Armis“ und des bewaffneten Kampfes
der Christen gegeben: Christen nehmen teil
am Kampf Gottes gegen seine Feinde Teufel,
Tod und Sünde und am Golgotha-Kampf
Christi, der durch den Tod ins Leben der Auferstehung führt. Weil wir also nicht „mit
Fleisch und Blut zu kämpfen haben“ – so Paulus - , sondern mit Mächten und Gewalten,
ergreifen wir die Waffenrüstung Gottes (Eph.
6, 12.13).
Es ist Jesus- und Lazarus-Sache, wider den
Tod zu kämpfen, der diese Welt und uns im
Griff hält. Ich meine damit nicht nur die vordergründigen tödlichen Mächte unserer Welt
und Zeit: Öl und Geld, Kriminalität, irregeleitete Weltanschauungen; ich meine vielmehr
die hintergründigen Mächte, die uns umgeben:
Lebensfeindlichkeit, Gottes-Anfeindungen
durch autonome Vernunft, verharmloste Sünde und satanischen Fanatismus. Gegen diese
Mächte kämpft Gott; und wir sind an seine
Seite gerufen. „Denkt also nicht“, schreibt der
Augustiner-Mönch Luther, „der Satan sei hunderttausend Meilen von euch entfernt. Der
böse Geist ist nicht nur in Indien und im
Mohrenland, sondern in deiner Kammer, auf
unseren Gassen. Die Teufel sind um dich wie
die Hummeln“ (Pred. zu Eph. 6). Christ sein
heißt nicht, wie der Zeitgeist uns einflüstern
will, total tolerant sein, sondern bewaffnet
sein zum Kampf mitten in der säkularen Gesellschaft und ihren Ungerechtigkeiten. Der
Friede, den Christus bringen will, heißt nicht
toleranter Kompromiß, sondern geistgewapp-
neter, barmherzig geführter Kampf. Es geht
um das Böse/den Bösen in und um uns.
b.
Welche Waffen stehen uns heute zur
Verfügung? Der bewaffnete Kampf der
Kreuzzüge ging 1291 mit dem Fall Akkos zu
Ende. Militärisch zu kämpfen heißt heute, in
der Militia Christi zu kämpfen und die biblisch festgelegten Waffen zu ergreifen: arma
spirituales. Die apostolischen Weisungen
zum „geist-bewaffneten Kampf“ sind absolut
klar im Brief an die Epheser (Eph.6, 13-17)
beschrieben. Dort wird geradezu ein Waffenkatalog aufgezählt mit jenen Waffen, die uns
Gott selbst zur Verfügung stellt. Es geht also
um einen Kampf mit Gottes eigenen Waffen,
die wir mit Kopf und Hand glaubend und
liebend zu benutzen haben. Wir sollten sie
deshalb sehr genau zur Kenntnis nehmen
und uns einprägen:
- Welchen Gürtel trägt der Kämpfer? Den
Gürtel der Wahrheit. Was ist die Wahrheit?
Ich, Christus, bin euch Weg und Wahrheit
und Leben (Joh. 14,6). Unser Gürtel der
Wahrheit ist also keine dogmatische SätzeWahrheit, sondern Weg- und Lebens-Wahrheit Jesus Christus.
- Welcher Harnisch schützt uns im Kampf?
Der Harnisch der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit wird in der Liebe, der Caritas und Diakonie geschaffen. Sie allein sind unser Schutz
und Panzer.
- Welche Stiefel trägt der Kämpfer? Stiefel,
die das Evangelium vorantragen auf den Wegen, die uns zu den Armen und evangeliumshungrigen Menschen führen. So „stiefeln“
wir getrost unseres Weges.
- Welchen Schild tragen wir vor uns her?
Den Schild des Glaubens. Welchen Glaubens? Katholisch? Evangelisch? Orthodox?
Das auch. Aber viel wichtiger: den
(oekumenischen) Schild des Glaubens, der in
der Liebe tätig wird (Gal. 5,6).
- Welcher Helm schützt unseren Kopf? Der
Helm des Heils. Nur durch Heil und Rettung, wie wir sie an Lazarus sehen, können
wir behütet und behelmt unsere Aufgaben
angreifen.
- Welches Schwert hält der Kämpfer in seinen Händen? Das Schwert des Geistes, welcher das Wort Gottes ist. Bisher waren alle
genannten Waffen Verteidigungswaffen.
Jetzt wird die einzige Angriffswaffe genannt:
das Wort Gottes. Dieses Wort ist immer im
Angriff auf das Böse in uns, um uns herum
und in aller Welt. Dieses Wort ist „scharf
und durchdringend wie ein zweischneidiges
Schwert“, erklärt der Brief an die Hebräer
(Hebr. 4,12). Man muß also das Wort kennen, lernen, lieben und hochhalten in der Ordens-Militia. Es ist unsere einzige Angriffswaffe („Das Wort sie sollen lassen stahn...“
M.Luther).
c.
Soviel zu unserer Waffenrüstung. Lazarus con armis spiritualibus. Gewiß, es gibt
weitere Waffen zum geistlichen Kampf : die
ganze Hl. Schrift mit den Seligpreisungen,
Psalmen und Evangelien; das Doppelgebot
der Liebe, die Sakramente der Kirche, die geschwisterliche Gemeinschaft. Immer aber,
wenn wir im Dienst des Ordens stehen und
unser „ATAVIS ET ARMIS“ bekennen, werden wir an unseren Atavi Maß nehmen und
zugleich cum armis spiritualibus in den
Kampf um das Gute eintreten.
Das nachfolgende Gebet fand sich in der Todesanzeige des jung an Leukämie verstorbenen Timm Büscher aus Bergisch Gladbach:
Darin gebrauchte er eben die Begriffe, die für
uns als Ritter des Hl. Lazarus bestimmend
sind.
Herr, lass mich dein Ritter sein
Ich will den Gurt der
Wahrheit tragen
Die Stiefel der guten Nachricht
Den Harnisch der Gerechtigkeit
und Barmherzigkeit
Den Helm des Vertrauens
auf das ewige Leben
Den Schild des Glaubens auf Gott
Das Schwert des Wortes
des Heiligen Geistes.
Timm Büscher (1976 – 2003)
Lazarustage
Johannisberg
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 17 -
Home
Hospitalischer Bericht 2003
Hospitalier Dr. Axel Mittelstaedt KCLJ, GCMLJ, Düsseldorf
Dr. Axel Mittelstaedt
Hospitalier
Düsseldorf
Dieser Bericht umfasst die karitativ-diakonischen Aktivitäten der Großballei Deutschland des Ordens des Heiligen Lazarus von Jerusalem im Jahr 2003. Eigene Berichte erstellen der Almosier des Ordens Confrater Dr. Klaus Winter für das Hilfswerk Deutscher
Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete und Consoeur Dr. med. Hanne von SchaumannWerder als Hospitalier für die St. Petersburg-Hilfe.
Das im August 2001 eingeweihte LazarusHaus Richard Deutsch in Miercurea-Ciuc/
Rumänien zeigt eine erfolgreiche Statistik, die
zuletzt für den Zeitraum von Dezember 2002
bis Juli 2003 durch den Leiter Herrn Sandor
Molnar vorgelegt worden ist.
In Frumoasa entsteht
der Lazarus-Kinderhort, ein Gemeinschaftsprojekt des
Hilfswerks Deutscher
Zahnärzte und des
Lazarus-Ordens
Der Hospitalier dankt der Lazarus-Stiftung
Rumänien unter der Leitung von Pfarrer Stefan Gergely und dem Leiter des RichardDeutsch-Hauses Sandor Molnar für die erfolgreiche Tätigkeit im Sinne des Ordens. Der
Hospitalier dankt Confrater Dr. Klaus Winter
für eine Finanzierungshilfe, die dem LazarusHaus zugewendet wurde.
Schwester Dolore, die Leiterin des Waisenhauses in Frumoasa/Rumänien berichtet fortlaufend über die erfolgreiche Betreuung von 30
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte vereinbart
worden. Der Lazarus-Kinderhort wird durch
das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte finanziert,
die Inneneinrichtung wird der Lazarus-Orden
in einer Höhe bis zu 25.000,- € finanzieren.
Der Hospitalier dankt dem Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für die Unterstützung der Autowerkstätte der Lazarus-Stiftung Rumänien
unter der Leitung von Pfarrer Stefan Gergely.
Der Ergänzungsbau wird unter dem Namen
Lazarus-Autowerkstätte geführt werden .
Zwei LKW-Hilfstransporte wurden in diesem
Jahr nach Rumänien durchgeführt und zwar
im Januar 2003 nach Miercurea-Ciuc, mit einem umfangreichen Anteil an Krankenhausbetten und Hilfsgütern, in einem Wert von
15.000,- €. Die Transportkosten wurden ebenfalls durch den Orden finanziert. Ein zweiter
Transport erfolgte im März 2003, wiederum
mit Krankenhausbetten, Matratzen und klinischem Bedarf. Diese Hilfssendungen wurden
von der Lazarus-Stiftung Rumänien an das
Städt. Krankenhaus in Miercurea-Ciuc übergeben. Auch hier belief sich der Wert der Warengüter auf 15.000,- €.
Der Hospitalier dankt insbesondere Herrn Johannes Hötzel für die Organisation beider
Transporte und den Ordensmitgliedern Klaus
Mauersberger und Alexandra Mein. Die Firma
Aldi stellte wieder dankenswerterweise eine
Halle zur Verfügung, in der die Warengüter
gesammelt werden konnten.
Waisenkindern. Der Orden unterstützt das
Waisenhaus durch 30 Patenschaften von Ordensmitgliedern oder Freunden des Ordens.
Außerdem erhielt Schwester Dolore Geld und
Sachzuwendungen in diesem Jahr.
Hospitalischer BerichtLazarus-Journal 04/04
- Seite 18 -
Zur Stabilisierung des Waisenhauses in Frumoasa ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem
Die karitative Maßnahme zur Unterstützung
der Ambulanz der Eucharistinerinnen in Sofia/
Bulgarien wurde mit der Beschaffung medizinischer Geräte erfolgreich durchgeführt und
insgesamt medizinisches Instrumentarium im
Werte von 4.400,- € zur Verfügung gestellt.
Ein Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit des
Lazarus-Ordens war die Teilnahme am Ökumenischen Kirchentag vom 29. Mai 2003 bis
zum 1. Juni 2003 in Berlin, hervorragend or-
ganisiert durch die Mitglieder der Kommende
Berlin, die Confratres Eckhard Stegenwallner,
Wilhelm Konsek und Klaus-Dieter Herbst.
Die Gespräche und Begegnungen mit Menschen eröffneten dem Hospitalier neue Perspektiven und auch Chancen, die hospitalischen Dienste des Ordens auf ein breiteres
Fundament zu stellen. Eine angemessene Würdigung dieses Kirchentages ist von berufener
Stelle erfolgt.
Die hospitalische Fahrt nach Mukachevo in
der Ukraine, vom 29. August bis 1. September
2003, erfolgte auf Wunsch von Bischof Maynek, der dem Orden ein Projekt zur Förderung
vorgestellt hatte. Teilnehmer waren Herr und
Frau Dr. Gerckens, der Ordenskaplan Wolfgang Schöne, Jörg Hennen und der Hospitalier. Die Gruppe flog nach Budapest, wo unter
der Teilnahme des Dompropstes von Esztergom Dr. Gaal, dem Ordenskaplan Pfarrer
Wolfgang Schöne und dem griechisch-katholischen Geistlichen, ein ökumenischer Gottesdienst mit vielen ungarischen Ordensmitgliedern stattfand.
An drei anwesende Ordensmitglieder der
Großballei Deutschland wird von Botschafter
Dr. Deak die Verdienstmedaille des Großpriorats Ungarn verliehen: Consoeur Margaretha
Berger-Böld, Consoeur Ute Harms und den
Hospitalier.
In Mukachevo/Ukraine ist die Gruppe Gast
von Bischof Maynek. Der ehemals schwerkranken Elisabeta werden Medikamente und
medizinisches Bedarfsmaterial durch Pfarrer
Wolfgang Schöne und den Hospitalier übergeben. Insgesamt zeigt sie eine deutliche Besserung ihrer schweren Erkrankung (Elefanthiasis) nach einem längeren Aufenthalt in
Deutschland.
Zum Projektantrag von Bischof Maynek, ein
ambulantes Rehabilitationszentrum für Kinder
in einem kleinen Dorf in der Nähe von Mukachevo zu errichten, wird nach längerer Überlegung entschieden, diesen Antrag abzulehnen.
In einem persönlichen Schreiben an Bischof
Maynek wird dieses erklärt.
Im Rahmen der hospitalischen Reise wird in
Uszkorot, einer Stadt nördlich von Mukachevo, ein Kinderkrankenhaus besichtigt, das
dringend der medizinischen Hilfe bedarf.
Im Dezember 2003 ist ein Transport durch
Confrater, Botschafter Dr. Lazlo Deak und in
Zusammenarbeit mit Ordensdame Ute Harms,
World Mercy Deutschland, nach der Ukraine
durchgeführt worden. Es wurde von der Großballei umfangreiches Klinikmaterial mit Krankenhausbetten, Nachtschränkchen, Matratzen
und Sachgütern im Wert von 7.305,00 € für
die Klinik in Uszkorot/Ukraine, z.Hd. Von
Herrn Bischof Antal Maynek zur Verfügung
gestellt.
Es bleibt festzustellen, dass Hilfsprojekte für
Bischof Maynek Unterstützung finden sollten,
jedoch die Infrastruktur in der Ukraine nicht,
wie in Rumänien oder Ungarn, vorhanden ist.
Deswegen können nur Projekte unter der Federführung des Bischofs finanzielle Unterstützung durch den Lazarus-Orden erfahren.
Im November 2003 konnte der Hospitalier,
im Rahmen einer Vorstandssitzung der Deutschen Lazarus-Stiftung, über seine Erfahrungen in der Ukraine berichten und die Projektanträge für eine Soforthilfe mittels Transport
nach Mukachevo erreichen. Ebenfalls soll ein
Langzeitprojekt, das durch Bischof Maynek
vorgestellt wird, am besten im Rahmen des
Lazarus- Tages auf Schloß Johannisberg, finanziell unterstützt werden .
Im Rahmen des Treffens der Kommende
Nordrhein im Theresienhospital Düsseldorf,
konnte der Hospitalier, nach dem Vortrag von
Pater Laurentius, über die hospitalische Fahrt
in die Ukraine berichten und großes Interesse
und Hilfsbereitschaft, zur Unterstützung, insbesondere auch des Kinderkrankenhauses in
Uszkorot, wecken.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die
Langzeitprojekte in Rumänien, Stiftung mit
Werkstätte, Lazarus-Haus Richard Deutsch
und das Waisenhaus in Frumoasa, auch Dank
der Unterstützung durch den Orden, ihre sozial-karitative Aufgabe sehr gut erfüllen. Im
nächsten Jahr wird die Lazarus-Kindertagesstätte eröffnet, deren Innenausstattung durch
den Orden finanziert wird. Das geplante Soforthilfe-Projekt für die Kinderklinik in Uszkorot/Ukraine ist im Dezember durchgeführt
worden.
Im Jahr 2004 soll eine weitere Unterstützung
der Caritas-Station in Sofia, der Eucharistinerinnen durchgeführt werden. Die weiteren
Projekte in der Ukraine und in Rumänien werden zum Schwerpunktprogramm des Hospitaliers gehören.
Dr. Axel Mittelstaedt
Hospitaliers des Lazarus-Ordens
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 19 -
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Reise nach St. Petersburg
Hospitalier Dr. Hanne von Schaumann-Werder DCLJ,GCMLJ, Düsseldorf
Dr. Hanne von
Schaumann-Werder
Hospitalier
Düsseldorf
Ein Bus musste die Fürstin und mich zum Flughafen bringen, da wir so viel Gepäck hatten und die Koffer so schwer waren, daß wir sie nicht einmal anheben konnten. Meinem
Mann war die medizinische Einrichtung einer Allgemeinpraxis in Düsseldorf für Petersburg zur Verfügung gestellt worden. Neben Medikamenten, chirurgischen Instrumenten,
Inhalationsgeräten, Verbandsmaterial hatten wir zudem diverse Spielsachen mit. Mit
warmen Pullovern, Mänteln, Handtüchern und Bademänteln füllten wir die Zwischenräume. Die Lufthansa verzichtete auf ein Wiegen unseres Gepäcks...
In St. Petersburg erwartete uns Dr. Orlov und
warnte uns vor, daß der Zolldirektor persönlich die Kontrolle durchführe. Ich sah unsere
mühsam gesammelten humanitären Hilfen
schon im Zoll lagern,
als die Fürstin ruhig
die Kopie des Schreibens von Präsident
Putin herausholte (s.
S. 5) und sie als erstes dem Zolldirektor
überreichte. Mit einer
Handbewegung, ohne
eine weitere Frage zu
stellen, ließ er uns
daraufhin passieren.
I.D. Tatiana Fürstin
von MetternichWinneburg (rechts)
mit Prof. V. Sereda
(Mitte)
Hospitalischer BerichtLazarus-Journal 04/04
- Seite 20 -
Vor dem Flughafen
wurden die Koffer auf verschiedene Wagen
verteilt und wir fuhren in unser Privatquartier.
Am 28. September 2003 trafen wir dann die
Redakteurin von Arte, welche die Fürstin in
St. Petersburg mit ihrem Filmteam begleiten
wollte. Unsere erste Station war die Mukoviszidose-Klinik Haus Olga. Neben den speziell
gewünschten Medikamenten konnten wir hier
die Inhalationsgeräte, Hautsalben unterschiedlicher Art, cortisonhaltige Medikamente und
den Kindern kleine Stofftiere überreichen, alles in Begleitung und großer Dankbarkeit der
beiden Direktoren der Klinik und unserem Dr.
Orlov. Die Klinik feierte in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen.
Als nächstes besuchten wir unser Heim für
Straßenkinder, das „Haus Tatiana“. Mir fiel
gleich auf, daß lauter neue Gesichter da waren,
außer dem kleinen Alioscha, der sofort auf
mich einredete und mich offensichtlich wiedererkannte. Er nahm mich daraufhin an die
Hand und führte mich in sein Zimmer und
schenkte mir ein Bild von der Newa, selbst gemalt mit den Stiften, die wir bei unserem letzten Besuch mitgebracht hatten. Groß war die
Freude über Spielsachen, warme Mäntel und
Pullover. Auch Medikamente, Verbandsmate-
rial und Salben hatten wir Vasili Sereda für
sein medizinisches Ambulatorium mitgebracht. Kinder von der Straße können dort jederzeit durch einen separaten Eingang medizinische Versorgung bekommen.
Auf meine Frage, wo die anderen Kinder seien,
antwortete mir Prof. Sereda, daß von den 16
Jungen, die jetzt hier zwei Jahre gelebt hatten,
nur 4 in Pflegefamilien übernommen worden
seien, alle anderen würden nach zweijährigem
Heimaufenthalt in Lager gebracht: „Gulag ist
nichts dagegen – 80 % aller Kinder werden kriminell!“
Wir müssten etwas finden, um dies zukünftig
zu verhindern. Das haben wir Vasili Sereda
versprochen.
Dem Jugendzentrum Wadim Ptscholkin galt
unser nächster Besuch. Durch Zufall konnten
wir den Musikunterricht von jüngsten Kindern, ca. fünf Jahre alt, miterleben. Wir waren
begeistert, ebenso von der Übungsstunde, die
Wadim Ptscholkin mit den älteren Kindern
abhielt.
Zum Schluß unserer Reise besuchten wir das I.
Pädiatrische Zentrum in der Letovskajastraße
2, wo wir die restlichen Medikamente, Pinzetten, Skalpelle, Gummihandschuhe, Einmalkittel und wieder kleine, von Patientinnen selbst
gestrickte Pullover abgeben konnten. Für die
Ärzte und Schwestern brachten wir wie immer
persönliche Geschenke mit.
An alle Einrichtungen verteilten wir insgesamt
10.000,- €, damit medizinische Artikel, die
dort deutlich billiger sind, gekauft werden
können. Dennoch waren viele Wünsche offen
und Bitten vorhanden, die vor Ort nicht erfüllt werden können, und wir sagten unsere
Hilfe auch weiterhin zu.
Wenn die Spendenfreudigkeit auch insgesamt
deutlich abnimmt, können wir doch immer
wieder über kleine und spontane Zuwendungen, nicht zuletzt anlässlich von Geburts- und
Festtagen, berichten.
Home
Hospitalische Fahrt nach Mukachevo
Reisebericht Ukraine im August / September 2003
Gegen 10.30 trafen sich die Reiseteilnehmer Herr Dr. Pierre Gerckens und Frau Thea,
Düsseldorf, Herr Ordenskaplan Confr. Pfarrer Wolfgang Schöne, Mainz , Herr Jörg Hennen und der Hospitalier auf dem Flughafen in Budapest. Nach dem morgendlichen Regen in Düsseldorf ist die erste Überraschung die Temperatur von 36°, das schwültropische Klima in Budapest.
Hier trifft die Gruppe auf Consœurs Margaretha Berger-Böld und Ute Harms mit Begleitung. Dr. Laslo Deak, Botschafter des LazarusOrdens in Ungarn, empfängt die erweiterte
Gruppe auf dem Flughafen. In zwei Pkw’s erreicht sie die Botschaft des Ordens auf der Filler-Straße. Nach freundschaftlichem Empfang
durch Dr. Deak wird der Gruppe eröffnet, daß
am frühen Nachmittag um 14.10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst anlässlich des 15jährigen Jubiläums des Lazarus-Ordens in Ungarn stattfindet. Dieser wird gefeiert in der
griechisch-katholischen Kirche, unter Teilnahme des Dompropstes von Esztergom Dr.Endre
Gaal, dem griechisch-katholischen Geistlichen
und dem Ordenskaplan Pfarrer Wolfgang
Schöne, sowie vieler ungarischer Ordensmitglieder und dem ungarischen Fernsehen. Während des Gottesdienstes glänzt die junge Siebenbürger Sängerin Tatjana, die aus Miercurea-Ciuc stammt, als Solistin zu einem lateinischen Hymnus der ungarischen Nationalhymne. Ein kleiner Chor umrahmt musikalisch die
Feier. Dr. Gaal hält eine Predigt in ungarischer
Sprache über den reichen Mann und Lazarus.
Er erklärt den deutschen Teilnehmern, daß
Lazarus von Gott einen Namen erhalten hat,
während der reiche Mann vor Gott namenlos
bleibt. Im Hintergrund verfolgt die ganze gottesdienstliche Zeremonie ein zu spät gekommener Mann, der sich als Bettler herausstellt.
Beim Absingen der Nationalhymne fließen seine Tränen.
Zu erwähnen sind drei Verdienstmedaillen des
Großpriorates Ungarn, die an Consœur Ute
Harms, Consœur Margaretha Berger-Böld und
an den Hospitalier Dr.Axel Mittelstaedt verliehen werden. Letzterer bedankt sich für diese
Ehrung und übermittelt die Grüße des Großbailli I.D.Tatiana Fürstin von MetternichWinneburg. Er gibt einen kurzen Abriß der
Geschichte der freundschaftlichen Zusammenarbeit der Großballei Deutschland mit dem
Großpriorat Ungarn. Nach Absingen der Nationalhymne und dem Segen des Dompropstes
Dr. Axel Mittelstaedt
Hospitalier
Düsseldorf
finden die Teilnehmer dieser kleinen oekumenischen Feier noch zu einem persönlichen Gespräch zusammen.
Dr. Deak fährt diese dann zum Flughafen, wo
gegen 19.00 Uhr Herr Dr. Pierre Gerckens
und seine Gattin Thea Gerckens die hospitalische Gruppe vervollständigen.
Sichere und gut geleitete Fahrt bis zur Autobahn durch Dr. Deak. Das Auto fährt Jörg
Hennen. Nach einer über zweieinhalbstündigen Fahrt über Autobahn und Landstraße wird
die Stadt Nyiregyhaza erreicht. Nach einer guten Unterbringung im Hotel Corona (durchaus empfehlenswert für einen nochmaligen
Aufenthalt) fahren wir am Morgen des 30. August nach Mariapocz, dem bedeutendsten Marienwallfahrtsort von Ungarn, wo wir von Bischof Antal Majnek herzlich begrüßt werden.
Wir erleben eine Führung durch die sehr schöne griechisch-katholische Basilika, die von
Papst Pius X. zur Bischofskirche der griechisch-katholischen Christen errichtet wurde
und in der ein Marienbild zu sehen ist, das die
weinende Maria darstellt und dessen Original
sich in einer Kirche in Wien befindet. Die Reisegruppe ist sehr erfreut, daß sich Bischof Majnek trotz seiner vielfältigen Verpflichtungen
die Zeit nimmt, uns den ganzen Tag und
Abend zu begleiten. Er führt uns an die ukrainisch-ungarische Grenze, wo der Leihwagen
auf ungarischem Gebiet deponiert wird. Nach
einer Wartezeit von 1,5 Stunden geht die
fünfköpfige Reisegruppe über die ukrainische
Grenze und wird von Bischof Majnek und
Frau Dr. Bujdoso, einer Kinderärztin, die das
zu planende Kinderzentrum führen soll, empfangen. Mit von der Partie ist die Dolmetscherin Kinga, eine junge ungarische Lehrerin, die
uns bei den weiteren wichtigen Gesprächen
gute Dienste leistet.
Nach ca. einstündiger Fahrt erreichen wir Mukachevo, den Bischofssitz von Bischof Antal
Majnek, und werden freundlich im „Bischofs-
Hospitalischer Bericht
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palais“, einem ehemaligen Kindergarten, empfangen. Dort begrüßt uns die Haushälterin
“Tante Margaretha“, 77 Jahre alt, auf Schwabendeutsch und erfreut uns mit einer ausgiebigen Mahlzeit.
Confr. Pfarrer Wolfgang Schöne und der
Hospitalier begeben sich mit der Dolmetscherin Kinga zu Elisabeta, die mit ihrer Schwester
in einer kleinen Mietwohnung wohnt. Dort
empfängt sie herzlich Pfarrer Schöne und breitet ihre ganze seelische und körperliche Not
aus, insbesondere, weil sie sich ärztlich und
medizinisch von den ukrainischen Kliniken
und Ärzten sehr schlecht versorgt fühlt. Es gelingt, ihr Trost zuzusprechen. Nach einem gemeinsamen Gebet und der Krankensalbung
verabschieden wir uns und sagen ihr zu, Hilfe
durch unsere ungarischen ärztlichen Ordensmitglieder zu überdenken.
Um 17.00 Uhr wird die Konferenz zur Planung des Rehabilitationszentrums in Nagygejöcön eingeleitet. Teilnehmer sind Bischof Antal Majnek, die Reisegruppe, Frau Dr. Bujdoso
und unsere Dolmetscherin. Nach einer sehr
intensiven Diskussion werden zwei Punkte
präzisiert,
1. die Klärung der Eigentumsverhältnisse
des umzubauenden Gebäudes, in dem
das Kinderzentrum errichtet werden soll,
2. die exakte Abklärung der Betriebskosten
eines solchen Kinder-Rehabilitationszentrums.
Es wird vereinbart, ob nach Klärung der Eigentumsverhältnisse durch Frau Dr. Bujdoso und
des Betriebsbudgets durch Bischof Majnek der
Lazarus-Orden und die Sponsoren, insbesondere das Ehepaar Dr. Gerckens, zu einer Unterstützung bereit wären. Diese Einzelheiten
sollen bis spätestens zum 15. November 2003
geklärt sein.
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
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Der Hospitalier dankt Bischof Majnek für seine Gastfreundschaft und übergibt im Namen
der Großballei eine Spende für karitative Zwecke, zudem das Wappenschild des Ordens. Bischof Majnek versichert den Teilnehmern, daß
er diese besondere Aufgabe persönlich intensiv
begleiten wird und nimmt die Einladung zur
Investiturfeier auf Schloß Johannisberg dankend an. Ordenskaplan Pfarrer Schöne erwidert, daß es nicht nur eine Aufgabe des Bischofs und der ukrainischen Gemeinden sei,
dieses Heim zu errichten, sondern eine uns
gemeinsam gestellte Aufgabe vor unserem
Herrn Jesus Christus.
Nach dem Abendessen erreichen wir, nach einer vierzig Kilometer langen Fahrt, das Städtchen Uszkorot, wo wir in einem von Dominikanerinnen geführten Studentenheim untergebracht werden. Bischof Majnek wird am Sonntag, den 31.8.03 um 8.30 Uhr persönlich die
Eucharistie feiern. Die von Consœur Christa
Rotmann gespendeten Seidentücher aus eigener Herstellung werden von den betreuenden
Damen aus der Ukraine mit großer Freude in
Empfang genommen. Der Dank des Hospitaliers gilt der spontanen Spende unserer Ordensschwester Christa Rotmann DLJ in Wiesbaden.
Nach der Eucharistiefeier mit Bischof Antal
Majnek und der beeindruckenden Predigt von
Pfarrer Wolfgang Schöne, mit den Bibelstellen
über Kain und den erhebenden Jakobusbrief
als das Wort Gottes, fahren wir nachdenklich
zum geplanten Kinderrehabilitationszentrum.
Hier werden zwei stark sanierungsbedürftige
Gebäude vorgefunden.
Nach einer ca. einstündigen Fahrt wird eine
Kinderklinik in Czop besichtigt, mit hauptsächlich schwer neurologisch erkrankten Säuglingen. Die Klinik umfasst 30 Betten und wird
von zwei Ärzten und fünf Kinderkrankenschwestern betreut. Im Sommer sind weniger
Kinder dort; im Winter liegen fast immer zwei
Kinder in einem Bett. Dringender Handlungsbedarf ist gegeben bezüglich Desinfektionsspender, Betten und Matratzen sowie medizinischem Instrumentarium. In dieser Klinik liegen kleine Patienten verschiedenen Schweregrades, von einem hochgradigen Hydrocephalus internus bis zu neurologischen Spätfolgen.
Frau Prof. Dr. Christina Müller sollte in dieser
Angelegenheit unbedingt kontaktiert werden.
Nachzutragen bleibt, daß Herrn Bischof Antal
Majnek die Paramente von Pfarrer Michael
Dederichs (Kaseln und Stolen) übergeben worden sind. Er hat sie mit großem Dank in Empfang genommen.
Um 15.00 Uhr findet noch eine Besprechung
im Studentenheim statt, in Anwesenheit des
Bischofs, der Reisegruppe, dem Ehepaar Dr.
Bujdoso und der Dolmetscherin. Vom Hospitalier und von Dr. Gerckens wird der Plan einer ambulanten rehabilitativen Versorgung
von behinderten Kindern aus verschiedenen
Gründen (s.Sonderbericht) als nicht realisierbar abgelehnt. Statt dessen wird vorgeschlagen, das Haus einer Genossenschaft zu übergeben, die dieses Haus führen könnte. Dann wären eventuell der Lazarusorden bzw. das Spon-
sorenehepaar Dr. Gerckens mit einer Förderung einverstanden. Präferiert würde jedoch
die folgende Lösung: Soforthilfe für die Verbesserung der desolaten Situation der Säuglinge im Kinderkrankenhaus sowie eine Verbesserung der Infrastruktur mit Betten, Matratzen,
medizinischem Bedarf etc. Möglichst baldige
Übernahme durch Pflegeeltern der nicht mehr
stationär zu behandelnden Säuglinge mit körperlichen und geistigen Erkrankungen. Übernahme von Patenschaften und möglichen
Mietzuschüssen für die Pateneltern. Bischof
Majnek wird zugesagt, daß der Hospitalier
und Herr Dr. Gerckens ihm ein abschließendes Konzept innerhalb der nächsten 14 Tage
zusenden werden, und zwar an seine ungarische Dienstadresse..
Am Abflugtag wird noch ein Gespräch mit
Herrn Dr. Deak geführt, „in dem nochmals
über alles nachgedacht wird. Gemeinsam mit
ihm wurde noch ein dritter Weg gefunden. Er
sagte uns, wir müssten in sehr kleinem Umfang in einem Haus mit ambulant zu betreuenden Kindern beginnen, diese zu unterrichten und zu betreuen.
Dazu benötigten wir möglichst ein oder zwei
erfahrene Frauen, die eine Wohngemeinschaft
bildeten, gewissermaßen ordensähnlich, und
die Kinder betreuten. Das wäre eine Keimzelle
für eine Arbeit, die sich später als Ganztagsbetreuung von Kindern erweitern könnte. Wir
kämen damit den örtlichen Verhältnissen am
besten entgegen.
,
Bischof Majnek fährt per VW-Bus die Reisegruppe zur ukrainischen Grenze, wo sie von
ihm und der Dolmetscherin verabschiedet
wird. Nach dem dieses Mal komplikationslosen Grenzübertritt wird die Reisegruppe von
Jörg Hennen zum Hotel Corona zurückgefahren.
Im Rahmen eines kurzen abendlichen Gespräches wird in Abwesenheit von Frau Gerckens
vereinbart, eine Soforthilfe zu starten. Eine
sofortige Unterstützung der Klinik wird vom
Hospitalier zugesagt, eine Zusage der Patenschaften durch Herrn Dr. Gerckens wird ebenfalls abgesprochen.
Das Problem, dort Familien für Kinder zu suchen, sei sehr viel schwieriger, da wir nicht
kontrollieren könnten, wie die Kinder erzogen
werden und was mit dem Geld geschieht. Wir
müssten mit einer ambulanten Arbeit mit Kindern beginnen und dazu evtl. zunächst zwei
junge Frauen aus dem Bistum Mukachevo suchen.
Als erster Schritt sollten Räumlichkeiten zur
Verfügung gestellt werden, die den örtlichen
Vorschriften für die Kinderbetreuung entsprechen und die als Kindertagesstätte gedacht
sind. Es wäre ideal, wenn eine erziehungsberechtigte Dame dort wohnen könnte.“
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
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Hilfswerk Deutscher Zahnärzte - HDZ
Bericht vom Almosier und Leprosier Dr. Klaus Winter, KCLJ, GCMLJ,
Bad Lauterberg für die Ordensversammlung am 15. November 2003
Dr. Klaus Winter
Almosier und.
Leprosier
Bad Lauterberg
Der Lazarus-Orden ist weltweit ein ökumenischer Orden, in dem katholische, evangelische und orthodoxe Mitglieder gleichberechtigt sind. Die Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist, dass jedes Mitglied ein praktizierender Christ in seiner Kirche ist. Neben den
vielen Hilfsaktionen des Ordens und einzelner Ordensmitglieder besitzt die Stiftung
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete eine eigene Rechtspersönlichkeit. In seiner Kurzbezeichnung auch HDZ genannt, ist das Hilfswerk durch die Mitgliedschaft der meisten Kuratoren im Lazarus Orden eine eng mit dem Orden kooperierende Einrichtung und hat deswegen - besonders auf jene Mitglieder persönlich bezogen - eine ausgeprägt christliche Orientierung.
Das HDZ wurde ursprünglich als „Patenschaften für Zahnstationen in Lepra-Gebieten“, im Bewusstsein der Not und des Elends
der Aussätzigen, im Jahr 1981 von dem vor
genau zwei Jahren verstorbenen Zahnarztkollegen, hoch verehrten Ordensbruder und meinem langjährigen Freund C.H. Bartels aus
Göttingen ins Leben gerufen. Dieses berufsständische Hilfswerk sollte vor allem die zahnärztliche Behandlung von Leprakranken, zunächst in Südost-Asien, ermöglichen.
Alsbald wurden die Armen, Kranken und Obdachlosen der Elendsgebiete, in den Slums
und auf den Müllbergen in vier Erdteilen miteinbezogen. Nachdem die Hilfsaktionen nunmehr nicht nur zahnärztliche Einrichtungen,
sondern auch Krankenhäuser, Reha-Zentren,
Schulen, Kinder- und Jugendheime mit Ausbildungsstätten umfassten, wurde die neue Bezeichnung „Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für
Lepra- und Notgebiete“ gewählt und mit fachgerechter Hilfe unseres Confr. Clemens Stroetmann, damals Staatssekretär im Niedersächsischen Sozialministeriums, am 1.5.1987 durch
Regierungserlass in den Rang einer „Stiftung
bürgerlichen Rechts“ erhoben. Seitdem ist die
ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, die
Schirmherrin und die Landes-Zahnärztekammer Niedersachsen die Patronin unserer Stiftung.
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
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Die Spenden vieler Kollegen, zahnärztlicher
Organisationen, Dentalfirmen, Speditionen,
Reedereien, Banken und auch der Bevölkerung
reichten nun nicht mehr aus, alle Anforderungen und die von uns selbst gestellten Ziele zu
erfüllen. Zusätzliche Geldquellen mussten erschlossen werden. Dem Gedanken, Sammeldosen in Form von „Lepra-Nilpferden“ in den
Praxen für gespendetes Altgold, Münzen und
Geldscheine aufzustellen, folgte ein nicht sehr
großer Kollegenkreis. Einige Projekte wie: Kin-
dersiedlungen, Schulen und andere konnten
jedoch hiermit finanziert werden.
Anfang des Jahres 1988 hörten wir über unseren Confrater und heutigen Ordens-Editor,
Herr Prof. Dr. Dr. Peter Schulz, damals Verbandsdirektor der Bundeszahnärztekammer in
Köln und gleichzeitiges Mitglied des Kuratoriums des HDZ, von einer Altgoldsammelaktion
der Schweizer Kollegen. Der Kontakt mit dem
dortigen Initiator, Dr. Max Schatzmann, wurde sehr bald hergestellt und wir überzeugten
uns, einen ähnlichen Weg hier in Deutschland
einzuschlagen. Ab sofort wurden in den meisten Zahnarztpraxen Deutschlands mit Hilfe
der Landeszahnärztekammern Merkblätter
und Versandbeutel verteilt, damit die Patienten uns, dem HDZ, direkt ihr Altgold zusenden konnten. Die Firmen DEGUSSA und später HERAEUS haben uns bis heute die Aufarbeitung des Altgoldes kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Erlöse fließen seit dieser Zeit
nahezu 100 % in unsere Projekte:
Kinderdörfer, Ausbildungsstätten, Hospitäler,
Dispensarien, Lepra-Dörfer, Zahnstationen,
aber auch eine Taubstummenschule, eine Getreidemühle oder ein Mountainbike für eine
Nonne, um in unwegsamen Gebieten der Anden ihre Siedlungen bei Cuzco/Peru zu erreichen, wurden damit finanziert. Mit ca.16 Mio
€ haben wir Projekte bis heute in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika und seit der Wende auch in Osteuropa verwirklicht.
Alljährlich habe ich an dieser Stelle über die
Arbeit des HDZ berichtet. Die Jahresberichte
bis einschließlich 2002 konnten die Ordensmitglieder außerdem aus den OrdensJournalen entnehmen.
So möchte ich heute über das Jahr 2003 berichten, das bisher wieder ganz im Zeichen
vieler kleiner und großer Projekte stand. Auch
zwei Projektreisen nach Kambodscha und in
die Mongolei waren Höhepunkte unserer kari-
tativen Tätigkeit. Ebenso beanspruchte die
Akquisition besonders unsere Kräfte. Bei dieser Werbeaktion werden alle 75.000 Zahnpraxen in Deutschland vom Hilfswerk direkt angeschrieben. Die Zahnärzte sind die Vermittler der Altgoldsammlung und werden mit InfoFaltblättchen (das in diesem Jahr aktualisiert
wurde) und Versandbeuteln für Ihre Patienten
versorgt. So wurden davon in diesem Jahr
11.500 Praxen in Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Niedersachsen und Thüringen angeschrieben.
Im Mittelpunkt der ehrenamtlichen Arbeit
steht jedoch die Prüfung, Genehmigung und
vor allem die Betreuung der Hilfsmassnahmen:
Von Januar bis Ende Oktober 2003 sind in
einem Wert von 940.000 € insgesamt 40 Projekte in den Notgebieten unterstützt worden
(Ende Dezember: 45 Projekte mit insges.
1.067.896 €).
Ämter wurden abgewiesen. Schwester Dolore
berichtete, dass kaum ein Tag vergeht, an dem
nicht Kinder an ihrem Heim um Brot, Kleidung oder Schuhe betteln. Ein Ganztagskindergarten, in welchem auch Suppe ausgeteilt
werden kann, ist bis heute ein Wunschgedanke geblieben. Das HDZ hat nach eingehender
Prüfung dem Antrag auf Baufinanzierung von
134.000 € zugestimmt. Ich selbst habe mir vor
zwei Jahren zusammen mit einigen Ordensmitgliedern ein Bild über die Situation vor Ort
machen können. Wir wissen, dass diese Mittel
unter der Obhut von Schwester Dolore in gute
Hände investiert sind.
Besonders hervorzuhebende Hilfsmassnahmen
sind Projekte, die wir zusammen mit dem Lazarus-Orden in Rumänien verwirklichten:
In Miercurea-Ciuc , wo ich zusammen mit einigen Ordensmitgliedern vor gut zwei Jahren
das Richard Deutsch Lazarus Haus, eine Sozialstation, mit über 20 karitativen Anlaufstellen, einweihen konnte, entsteht in diesem Jahr
auf der Basis einer Gemeinschaftsfinanzierung
mit Renovabis und dem HDZ. (175.000+
79.000 €) die Ausbildungsstätte und die Erweiterung einer Autoreparatur-Werkstatt. Die
Antragstellerin und Projektträgerin ist die
Cziebesz-Stiftung, eine assoziierte Foundation
des Lazarus Ordens in Rumänien. Mit der Fertigstellung dieser Einrichtung ist vertraglich
sichergestellt, dass aus drei berufsbildenden
Fachklassen jeweils 5 Plätze für Waisenkinder
oder Jugendliche aus sehr armen Familien für
die Berufe zum Automechaniker, Autoelektriker und Autolackierer reserviert sind. (Brief
des Bürgermeisters von M.-Ciuc vom 21.5.03)
Das zweite große Lazarus-Projekt in Rumänien in diesem Jahr ist der Bau eines Kindergartens in Frumoasa, nicht weit von M.-Ciuc
entfernt. Federführend für dieses Projekt ist
die Franziskanerin Schwester Dolore Fischbacher, die beispielhaft seit Jahren an diesem Ort
ein Waisenkinderheim führt. Sie begründete
ihren Antrag Anfang des Jahres wie folgt:
Alle 80 Kindergarten-Kinder mussten, nachdem der KiGa, von einem gefährlichen Pilz
befallen, abgerissen werden musste, notdürftig
untergebracht werden.
Da dieser Ort von ungarnstämmigen Menschen bewohnt wird, hat der Staat die seit über 5 Jahren beantragten Mittel für einen
Neubau nicht übrig. Anträge an verschiedene
Auch dem Lepra-Prophylaxe-Programm in
Bombay, über das ich in den letzten Jahren
schon mehrmals berichtete und das von unserer Conschwester Frau Dr. PannenborgStutterheim initiiert wurde, hat das HDZ für
weitere zwei Jahre finanzielle Unterstützung
in Höhe von über 43.000 € zugesagt.
Hier werden in den ländlichen Regionen um
Bombay und in den Slums der Riesenmetropole medizinische, physikalische Präventionsmassnahmen und zur Gesundheits-Verbesserung der bereits betroffenen Lepra-Erkrankten Therapien durchgeführt. Auch hier habe
ich mich vor zwei Jahren von der dringenden
Notwendigkeit für eine Unterstützung vor Ort
überzeugen können.
Mit dem Bau des
Lazarus-Kinderhorts in Frumoasa,
einem Gemeinschaftsprojekt des
Hilfswerks Deutscher Zahnärzte
und des LazarusOrdens, wurde begonnen.
Zusätzlich wurde diesem Projekt erst vor wenigen Tagen ein Fahrzeug im Wert von 12.000€
bewilligt, um in den unwegsamen Gebieten
der ländlichen Umgebung Bombays die zu versorgenden Leprakranken zu erreichen.
Immer noch sind über 4 Mio Menschen von
Lepra befallen. Davon fast 2 Mio in Indien.
Lepra ist heilbar geworden, aber die Krankheit
ist noch nicht im Griff. Es bleibt die hohe Zahl
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
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der Neuinfektionen. Diese lag (nach WHOAngaben) im Jahr 2001 bei mehr als 760.000
Menschen weltweit. Jeder zu spät erkannte Patient erleidet ein grausames Schicksal. Daher
gilt es am Ball zu bleiben. Denn Inkubationszeiträume von ein bis fünf, manchmal bis zu
40 Jahren machen die Lepra unberechenbar.
Lässt man jetzt nach, kommt die Seuche in
nur einem Jahrzehnt mit geballter Kraft zurück.
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
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Schule und die Zahl der nicht ausgebildeten
Jugendlichen wird mit 28.000 angegeben. Die
Salesianer baten das Hilfswerk Deutscher
Zahnärzte um die Finanzierung eines Neubaus
der Werkhalle mit Lagerraum und um die
Ausstattung dieser Werkstatt mit Maschinen
und Werkzeugen.
SDB-Projekte
Projekt Häuserprogramm in Thiruvallur
(165.000 €): Ebenfalls in Indien hat das
HDZ im Jahre 2003 größere Projekte auf Antrag der Salesianer Don Boscos begonnen.
Darunter fällt das Häuserprogramm für Leprakranke in Thiruvallur. Hier leben 38 Familien
mit lepraerkrankten Familienmitgliedern; insgesamt sind 150 Personen davon betroffen.
Das hauptsächlich durch Betteln erwirtschaftete Einkommen ist zu gering, um eine Mitfinanzierung zu fordern. Eine eigene Arbeitsleistung ist teilweise durch körperliche Gebrechen
eingeschränkt. Der Grund und Boden ist vom
Staat an die Familien übertragen worden.
Durch ergänzende Projekte (wie Brunnenbau
und ganzjährigen Reis-Anbau) sowie die Ausbildung der Kinder der von Lepra betroffenen
Eltern soll mit diesem Projekt langfristig eine
Stabilisierung der Familieneinkünfte angestrebt werden, die es ermöglichen sollen, anfallende Reparaturarbeiten am Haus künftig selber zu tragen.
Ein besonderes Projekt für das HDZ ist die
Friedensschule in Quetta
im Norden Pakistans. (146.000 €)
Hier in Quetta sind die Salesianer seit drei
Jahren. Sie haben sich als Koordinatoren und
Vermittler für humanitäre Hilfen einen Namen gemacht, vor allem als die Flüchtlinge aus
Afghanistan nach Quetta strebten. Jetzt
betreuen sie Hausbauprogramme für arme
Christen und Muslime. Ihre wichtigste Aufgabe aber ist die Friedensschule, die eine Grundlage schaffen soll für viele Kinder und Jugendliche, die keine Bildungschancen haben.
Gleichzeitig soll diese Schule als Sozialzentrum dienen und als Anlaufstelle für Straßenkinder. Die Zeit drängt. Gelder fehlen, um die
bereits begonnenen Pläne zu verwirklichen.
Bau-, Lagepläne und Kostenvoranschläge lagen dem HDZ vor. Es fehlten noch etwa
150.000 US $. Unser Confrater Pater Oerder,
der damals den Antrag einreichte, schrieb:
„Wir müssen bald eine Entscheidung treffen,
weil der Bau – auch aus politischen Gründen –
vorangehen muss und wir Tatsachen schaffen
wollen. Für einen baldigen Bescheid bin ich
Dir deshalb sehr dankbar!“
Projekt Modukuru/Indien (28.000 €) :
Bewohner der kastenlosen Kolonie von Modukuru sind durch einen Brand obdachlos geworden. Auch hier unterstützt das HDZ finanziell
das Vorhaben, den betroffenen Familien ein
neues Zuhause zu geben. Die Geschädigten
können dadurch ihre Lebenssituation wieder
stabilisieren. Eine weitere Verelendung wird
verhindert. Es sind zweiräumige Zementhäuser, die für 80 Familien jeweils hier errichtet
werden, im Bau.
1020 Kinder der christlichen und hinduistischen Minderheiten und armer afghanischer
Flüchtlinge sollen hier eine 10jährige Schulausbildung bekommen, wobei die Förderung
und Integration von Kindern, die ihren Lebensunterhalt auf der Strasse sichern müssen,
eine besondere Bedeutung verliehen wird. Sie
sollen gezielt gefördert werden und den Anschluss an eine Schulbildung bekommen, die
sie nach Rückkehr in ihr Land zu Ende führen
können.
Projekt Schlosserwerkstatt
in Iringa/Tanzania (75.000 €):
Bei dieser Hilfsmassnahme erfolgt eine Modernisierung der Metallwerkstatt innerhalb des
Berufsbildungszentrums der Salesianer Don
Boscos.
Projektumfang: Ausstattung der Urdu Mittelschule, Fertigstellung der Mehrzweckhalle und
der naturwissenschaftlichen Laboratorien sowie Bau eines Brunnens und Anschluss an das
Stromnetz.
Iringa ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und zählt 85.000 Einwohner. Etwas Industrie ist vorhanden: Textilindustrie, Holzprodukte aber auch Metallproduktion. Die
schulische Situation in der Provinz Iringa ist
schwierig. Nur 7% der Absolventen der
Grundschule besuchen eine weiterführende
Inzwischen liegen uns die ersten Berichte vor:
Seit Mitte März 2003 besuchen bereits 499
Kinder das neue Schul- und Sozialzentrum,
davon 362 Christen und 137 Moslems, überwiegend afghanischer Herkunft, aber auch einige iranische und irakische Kinder. Jungen
und Mädchen, Christen und Moslems werden – bis auf den Religionsunterricht – ge-
meinsam unterrichtet. Die Salesianer sind
sehr stolz und das HDZ auch, dass in dieser „Schule für den Frieden“ Kinder unterschiedlichster ethnischer und familiärer Herkunft zusammenkommen und lernen.
Nicht weit von Quetta entfernt liegt die Hafenstadt Gwarda. Hier hat das HDZ zusammen mit der bekannten Lepraärztin und
Nonne, Frau Dr.Ruth Pfau, aus Karachi, eine
ehemalige, nun viel zu klein gewordene Lepraklinik in eine Zahnpraxis verwandelt. Da
war es auch wirklich ein großer Glücksfall für
die gesamte Region, dass sie einen Arzt namens Dr. M. Noor Baloch für das Haus gewinnen konnte. Heute werden hier arme Patienten der Region behandelt. In die gesamte
Ausstattung hat das HDZ investiert, neben
Zahnarztstuhl mit Röntgenapparatur neuester Bauart wurde auch ein Büro mit Computerarbeitsplatz integriert.
„Als wir eintrudeln, behandelt der Doc gerade eine Patientin aus dem Iran. Und das nennen wir einen echten Service: Ihr Vater hat
sie mit einem Landrover die 150 Kilometer
hierher gefahren. "Sonst hätte er nicht gewusst wohin, denn es gibt sonst keine Zahnarztpraxis im Grenzgebiet zum Iran", weiß
unser Doktor nur zu gut.“ Dies berichtete
unlängst ein österreichischer Journalist, der
Frau Dr.Ruth Pfau 30 Tage durch Pakistan
begleitet hatte.
Erst vor wenigen Wochen nahm die Humanity-Care-Stiftung mit uns - dem HDZ - Verbindung auf. Diese Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, bedürftige Menschen insbesondere hier in Pakistan und Afghanistan, zu
unterstützen. In Pakistan leben immer noch
über 2,5 Mio Flüchtlinge aus Afghanistan.
Diese Organisation hat in den vergangenen
Jahren großartige humanitäre Hilfe geleistet
und das HDZ konnte aus seinem Sachspendenfundus zusätzlich mit zahnärztlichem Gerät, Materialien, Instrumenten (alles im Wert
von über € 40.000) diese Aktivitäten unterstützen. Mit dem nächsten Containertransport werden die Hilfsgüter nach Karachi
transportiert und dann weiter zu den Sanitätsstationen für Hilfsbedürftige in den
Flüchtlingslagern dieser Region.
Das Zusammenarbeiten gleich gesinnter
Menschen erleichtert das Ineinandergreifen
notwendiger Hilfsmassnahmen und gibt
Kraft und Mut .
Weitere Zahnstationen lieferte in diesem
Jahr das HDZ in die Ukraine, nach Ghana,
Angola, Albanien, Argentinien, Armenien,
Ruanda und in die Mongolei.
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte
für Lepra- und Notgebiete
Vorlage anbei
oder Heft Mai 2002
Seite 45
Abgeschlossene Projekte 2003
Stand 31.12.2003
1.
2.
3.
4.
Dental School Phnom Penh, Wartung
Projekt „Asia smile“, Cambodia
vier Gesundheitsprojekte Mongolei
Spendenweiterleitung Leprosy-Center,
Karachi, Pakistan
5. BLP, Leprosy Project, Indien
6. Auto- und Ausbildungswerkstatt,
Miercurea Ciuc, Rumänien
7. Friedensschule in Quetta, Pakistan (SDB)
(146.000,- €)
8. Heim für notleidende Frau, Goa, Indien
9. Spendenweiterleitung für
Bamalete-Hospital, Botsuana, an
Ev.-luth. Missionswerk, Hermansburg
10.a.r.t.Project Gambia über UWH, Rate 2003
11.Zahnstation Kinderheim Svenigorodka,
Ukraine, via DRK-Duderstadt
12.Zahnstation Kinderheim Talkoje, Ukraine
via DRK-Duderstadt
13.Dentomat, Mogilowa Kinderheim,
Weissrußland,
via Hilfe für Kinder in Not nach Tschernobyl
14.Hospitalsanierung Kampong Thom,
Cambodia, letzte Rate
15.Zahnstation Nationaö Catholic Centre,
Ashaiman, Ghana
16.Zahnärztliche Instrumente,
Gemeinde Nehenia
17.Baukosten Kindergarten Frumoasa,
Rumänien
18.Finanzierungshilfe für Sozialstation in
Miercurea Ciuc, Rumänien
19.Zahnmedizinische Geräte, Instrumente und
Materialien für ZAP, in Tirana, Albanien
20.Hausbauprogramm Modukuru, Indien (SDB)
21.Heim für notleidende Frau, Goa, Indien
22.Hausbauprogramm Leprakolonie,
Thiruvallur, Indien, 1. Rate
23.Transportkosten zahnärztliche Hilfsgüter
nach Massawa, Eritrea
24.Medikamentenhilfe
Centre de Santa Gikonko, Kigali, Ruanda
25.Zahnstation für Centre de Santa Gikonko,
Kigali, Ruanda
Zwischensumme / Übertrag:
1/2003
1/2003
1/2003
6.000,- €
15.600,- €
89.680,- €
1/2003
2/2003
202,- €
12.200,- €
5/2003
79.168,- €
3/2003
2/2003
75.000,- €
18.334,- €
2/2003
2/2003
3.135,- €
41.040,- €
2/2003
40.000,- €
2/2003
30.000,- €
2/2003
200,- €
3/2003
5.348,- €
3/2003
23.200,- €
4/2003
1.600,- €
5/2003 134.215,- €
5/2003
13.449,- €
4/2003
5/2003
6/2003
5.000,- €
28.800,- €
18.401,- €
5/2003
42.664,- €
6/2003
3.336,- €
6/2003
340,- €
7/2003
5.000,- €
__________
691.912,- €
==========
Fortsetzung nächste Seite
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 27 -
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte
für Lepra- und Notgebiete
Vorlage anbei
oder Heft Mai 2002
Seite 45
Abgeschlossene Projekte 2003
Stand 31.12.2003
Fortsetzung von vorheriger Seite
Zwischensumme / Übertrag:
26.BLP, Leprosy Project, Indien
27.Friedensschule in Quetta, Pakistan (SDB)
(146.000,- €)
28.Generator für Zahnstation, Ladakh, Indien
29.Bauarbeiten an Schule in Timosgang,
Ladakh, Indien
30.Zahnstation nach Flood Desaster
für Santa Fé, Argentinien
31.Schlosserwerkstatt Iringa, Tanzania, 2. Rate
32.Sozialarbeit Knabenchor St. PetersburgStraßenkinder, LO
33.Zahnärztliches Instrumentarium (SDB),
Luanda, Angola
34.Unterhaltskosten Waisenhaus
„Dr. Horst Sebastian“, Lamay, Cusco, Peru
35.Zahnstation für Sozialstation
Vanadzor Armenien, via DRK Vlotho
36.Transportkosten zahnärztliche Hilfsgüter
nach Massawa, Eritrea
37.Zahnärztliches Equipment, Instrumente,
Ma terial nach Islamabad, Pakistan
38.Dispensarium-Baukosten, Dominikan-Sisters
Nairobi, Kenyaä
39.Dental-Equipment für Provinz Bayanulgii,
Mongolei
40.Transportkosten Zahnstation BUST,
Kamerun
41.Mehrzweckhalle mit Dispensarium,
Vijayawada, Indien (SDB)
42.BLP-HDZ/Lazarus-Vehicle,
Bombay, Indien
43.Bau eines Essplatzes,
Ashaiman, Ghana (SDB)
44.Lepra-Dorf in Thiruvallur, Indien (SDB)
45.Spendenweiterleitung Leprosy-Center,
Karachi, Pakistan
Gesamtsumme :
31. Dezember 2003
Dr. Klaus Winter
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 28 -
691.912,- €
8/2003
10.697,- €
8/2003
8/2003
71.000,- €
6.836,- €
8/2003
3.050,- €
8/2003
8/2003
3.842,- €
30.000,- €
9/2003
4.500,- €
5/2003
1.325,- €
10/2003 15.047,- €
9/2003
10/2003
20.000,- €
2.051,- €
10/2003 45.000,- €
11/2003 30.095,- €
11/2003
5.052,- €
11/2003
2.090,- €
11/2003 43.890,- €
11/2003 11.307,- €
12/2003 20.000,- €
12/2003 50.000,- €
12/2003
202,- €
___________
1.067.896,- €
==========
Auch die Transportkosten für zahnärztliche
Hilfsgüter nach Eritrea und Kamerun hat das
HDZ übernommen.
Das Haus für notleidende Frauen mit Kindern
aus armen Gebieten Goas haben wir fertig gestellt. Hier finden sie Schutz und Geborgenheit und können erneut Fuß fassen; sie lernen
unter fachgerechter Führung, wieder einen Beruf zu ergreifen und finden dadurch eine neue
Existenz und Anerkennung in der Gesellschaft.
Im Frühjahr 2004 werden meine Frau und ich
nach Indien reisen, um die Einweihung des
Lazarus Hauses „Helga Winter“ vorzunehmen.
Dieser Tage haben wir den Bau eines Dispensariums genehmigt in der Nähe von Nairobi
(Kenya). Die Aidswaisenzahl nimmt in diesem
Land sprunghaft zu und es ist fast unmöglich,
Pflegeeltern für die Kinder zu finden. Ein
Heim wird derzeit gebaut und von Dominikanerinnen betreut. Ein Dispensarium wird dringend benötigt. (€ 30.000)
Einen überdachten Essplatz mit Küche und
Vorratsraum wird das HDZ in den nächsten
Monaten in dem von uns finanzierten Berufsbildungszentrum der SDB in Ashaiman in
Ghana ebenfalls errichten. Die Auszubildenden kaufen sich bisher bei Strassenhändlern
ihre Mittagsmahlzeit und nehmen diese unter
Bäumen ein. Dies ist in der Regenzeit problematisch. Vor allem genügen die so erworbenen
Speisen oft nicht den hygienischen Standards
(€ 20.000).
Für all unser Tun hat das DZI in Berlin dem
HDZ wieder das Spendensiegel verliehen. Von
ca. 10.000 gemeinnützigen Organisationen in
Deutschland tragen 167 Einrichtungen dieses
Vertrauenszeichen.
DZI-Einschätzung: „Die Arbeit der Stiftung ist
satzungsgemäß. Werbung und Information
sind wahr, eindeutig und sachbezogen. Der
Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben
an den Gesamtausgaben ist nach DZIMaßstab niedrig.“
Unsere Arbeit, unsere Ziele können wir nur
verwirklichen, wenn wir weiterhin die Unterstützung der Bevölkerung, der Patienten, der
Zahnärzteschaft, der Banken (besonders hervorzuheben ist die Deutsche Apotheker- und
Ärztebank) und der Firmen aus dem Dentalbereich erfahren. Dankbar stellen wir fest, dass
immer mehr kleine und große Jubiläen zugunsten des HDZ veranstaltet werden. So hat vor
kurzem ein Brautpaar aus Bremen die Kollekte
anlässlich ihrer Trauung für unsere Arbeit zur
Verfügung gestellt.
Wir danken an dieser Stelle ausdrücklich allen
Spendern für dieses Vertrauen.
Das Wunder am River Stung
Dr. Wiprecht von Treskow
HDZ-Kurator, 1994 - 1997 Deutscher Botschafter in Kambodscha (19. Mai 2003)
Am 7. Mai 2003 wurde in Kampong Thom,
drei Autostunden nördlich der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, das vom
Zahnärztlichen Hilfswerk (HDZ) mit über
300.000 US-$ finanzierte Projekt "Renovierung und Erweiterung des Provinzkrankenhauses" übergeben. Festredner war dabei
Kambodschas "starker Mann", Ministerpräsident Samdech Hun Sen. Und wie es
ein weltweiter unausrottbarer Brauch ist,
wurde daraus gleich eine Wahlveranstaltung
gemacht, in der mit Blick auf die Parlamentswahlen im Juli die hehren Verdienste der
(linken) kambodschanischen Volkspartei um
Volk und Gesundheit in Spruchbändern und
Reden herausgestellt wurden. Hierzu waren
vom Gouverneur aus der gesamten Provinz
angeblich 10.000 Menschen herangekarrt worden, die unter bunten Zeltdächern
bei 38 Celsiusgraden geduldig lauschten. Mit
ihnen transpirierten, außer dem Berichterstatter, der Deutsche Botschafter und Frau
Ohlraun aus Phnom Penh.
Die Baumaßnahmen des Projektes waren,
teils um die HDZ-Finanzen zu schonen, teils
um die Sorgfalt der - übrigens vorzüglichen Baufirma zu testen, auf drei Jahresabschnitte
verteilt worden. Geplant und anschließend
überwacht wurde alles - ehrenamtlich - von
zwei Mitarbeitern der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Phnom
Penh, Frau Dr. med. Gertrud Schmidt-Ehry
und ihrem Mann Christian Pichon, sowie
von Herrn Robert Strnadl von der Deutschen
Botschaft in Phnom Penh.
Der "Aufnahmetrakt" (einschließlich eines
Notoperationsraums), der "Medizinische
Trakt" (einschließlich Verwaltung) und der
"Chirurgietrakt" (mit Maternity und Intensivstation) leuchten als blendend weißes "U"
zwischen den Palmen hervor. Ein bei anderen
Krankenhäusern des Landes unbekannter Luxus ist ein überdachter Verbindungsgang zwischen den neuen Gebäuden. Wie lange wird
das unglaublich aggressive Tropenklima dieses Weiß so schön leuchten lassen?
Alle Teile sind sorgfältig konzipiert und sorgfältig renoviert und erweitert worden. Die
Arbeitsbedingungen des ansonsten miserabelst bezahlten Personals haben sich dadurch
ebenso verbessert wie die Pflegemöglichkeiten für die zumeist bitter armen Kranken.
Dem Berichterstatter fiel es schwer, die ihm
in der Erinnerung geblieben Fast - Ruinen
des Jahres 1999 jetzt wiederzuerkennen, die man bei uns
ganz einfach niedergewalzt
hätte. So aber wurden sie mit
viel handwerklichem Geschick
renoviert, zum Teil mit Klimaanlagen versehen und mit
leicht zu pflegenden Bodenkacheln belegt. Auch an der
Wandkachelung in sensitiven
Räumen wurde nicht gespart.
Um eine Vorstellung davon zu
haben, was man alles in Kambodscha mit 300 000 US-$
machen kann, sei angemerkt,
dass ein Maurer dort am Tage
1 Dollar verdient. Entstanden
ist somit am River Stung, ei-
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 29 -
bend und unübersehbar
auf Khmer und Englisch
an den Mauern des Provinzkrankenhauses Kampong Thom eine Granittafel, zwei große Messingplatten, vier Plastikplaketten.
"Wanderer - kommst Du
nach Kampong Thom:
sag, Du hättest uns da
hängen gesehen! "
nem Zubringer des Mekongs, ein Juwel des
Hilfswerks Deutscher Zahnärzte.
Mit dessen finanzieller Unterstützung brachte
der deutsche Arzt Dr. med. Karl Mellmann,
der sich - auf eigene Kosten - über ein Jahr in
Kampong Thom aufhielt, einen Container mit
medizinischem Gerät mit nach Kampong
Thom, das er bei seinen hessischen Kollegen
eingesammelt hatte. Dr. Mellmann sorgte
dann dafür, dass diese Geräte fachgerecht installiert und die kambodschanischen Kollegen
eingewiesen wurden.
Ministerpräsident Samdech Hun Sen dankte
dann in seiner nach Landesmaßstäben knappen Rede von etwa neunzig Minuten für die
vielfältige Hilfe des HDZ in Kambodscha im
Besonderen und für die deutsche Entwicklungshilfe im Allgemeinen. Als Ausdruck der
Dankbarkeit seiner Regierung übergab er
Herrn Dr. Klaus Winter (in absentia), Frau
Dr. Schmidt - Ehry, Herrn Pichon, Herrn Dr.
Mellmann und Herrn Strnadl den kambodschanischen Freundschaftsorden nebst kalligraphisch prächtigen Verleihungsurkunden eine sehr freundliche Geste der kambodschanischen Regierung.
Hospitalischer Bericht
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 30 -
Der Berichterstatter, obgleich tropenerfahren,
durchlebte diesen Tag wie in Trance: nach einer nahezu schlaflosen Nacht bei 32 Grad,
fühlte er bei 36 - 38° Vormittagstemperaturen,
wie er langsam, trotz wiederholten Nachfüllens, dehydrierte. Aber er war glücklich, dass
dieses Projekt dank vieler verlässlicher deutscher, französischer und kambodschanischer
Freunde zu einem so guten Ende gebracht
wurde. Von diesem Werk künden nun blei-
Und vielleicht fühlen
sich die einen oder anderen deutschen MedizinerInnen, die dies lesen,
angeregt, für einige Zeit
an den River Stung zu ziehen. Es kann nur das
eigene Leben bereichern. Und mögen dann
noch ihre guten Taten der Zahl ihrer Lebensjahre hinzugerechnet werden!
Home
Gregorius-Orden für Dr. Klaus Winter
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 31 -
Laudatio
zur Verleihung des Komturkreuzes des Gregorius-Ordens
in der ritterlichen Stufe an Chev. Dr. -Klaus WINTER KCLJ, GCMLJ
Verehrter Dr. Winter, lieber Klaus,
Pater Karl Oerder
SDB, CChLJ
Ordenskaplan
Bonn
es ist für mich eine hohe Ehre und eine große
Freude, Dir zur Verleihung des Komturkreuzes des Gregorius-Ordens in der ritterlichen
Stufe die Laudatio halten zu dürfen. Diese hohe Auszeichnung wird Dir verliehen durch
zwei hohe Vertreter des Vatikans, den Präfekten der Vatikanischen Bibliotheken Prof. Dr.
Raffael Farina und den Sekretär der historischen Kommissionen beim Hl. Stuhl, Prof. Dr.
Cosima Semeraro. Die Anwesenheit I.D. Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg und
des Kanzlers der Großballei Deutschland
Chev.Heinrich Stahl sowie vieler Ordensangehöriger des Lazarusordens sind ebenso Ausdruck dieser hohen Ehrung, die Dir heute zuteil wird.
Ganz besonders freue ich mich aber auch über
die Anwesenheit des Provinzials der norddeutschen Provinz der Salesianer Don Boscos,Meinolf von Spee, und des Missionsprokurators
Jean Paul Muller und der Geschäftsführerin
Frau Karin Balfer. Die enge Zusammenarbeit
zwischen dem Hilfswerk Deutscher Zahnärzte
und dem Lazarusorden einerseits und der Missionsprokur der Salesianer Don Boscos andererseits ist Deiner Initiative zu verdanken.
Diese hohe Auszeichnung, die Dir heute zuteil
wird, kam auf Empfehlung seiner Exzellenz
des Hochwürdigsten Herrn Bischofs von Hildesheim, Dr. Josef Homeyer zustande, ebenfalls aber auch durch Empfehlung S.E. des
Hochwürdigsten Herrn Bischofs von Rotterdam, Hadrian van Luyn SDB.
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 32 -
Als Du kurz nach Beendigung des II.
Weltkrieges am 12.Juni 1945 in Rositz, Thüringen, das Licht der Welt erblicktest, war Dir
eine solche Ehrung sicherlich nicht in die Wiege gelegt. Mit 15 Jahren schon tratest Du mit
Deinen Eltern die Flucht aus der damaligen
DDR an in eine ungewisse Zukunft hinein. In
Altensteig im Schwarzwald konntest Du
schließlich Dein Abitur machen und man kann
sich vorstellen, daß es für einen ehemaligen
DDR-Bürger aus Thüringen nicht ganz leicht
war, sich der Schwarzwälder Mentalität anzugleichen. Aber Deine glänzende Promotion
zum Doktor der Zahnheilkunde in Freiburg im
Breisgau im Jahre 1971 zeigte schon damals
Dein ausgeprägtes internationales Bewusstsein.
Dann wurdest Du Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung und der MaxPlanck-Gesellschaft und Oberstabsarzt der Reserve. Man ernannte Dich zum Vorsitzenden
der Zahnärztekammer im Bezirk Göttingen
und seit 2001 bist Du Mitglied des Fürsorgeausschusses der Zahnärztekammer Niedersachsen.
Zu diesen Aufgaben kam dann 1986 Deine
Mitgliedschaft im Militärischen und Hospitalischen Orden des Hl. Lazarus von Jerusalem
hinzu. Seit 1993 bist Du Mitglied des Ordenskapitels und seit 2003 dessen Almosier.
Spätestens hier aber gebührt es sich, des verstorbenen Carl Heinz Bartels zu gedenken, der
die „Patenschaften für Zahnstationen in Lepragebieten“ gründete und der als Mitglied der
Großballei Deutschland des Lazarusordens
demselben einen unverwechselbaren Stempel
mit auf den Weg gab. Gemeint ist damit der
großartige und kaum zu beschreibende Einsatz
vieler Mitglieder des Lazarusordens der Großballei Deutschland und ihrer einzelnen Kommenden für die Belange von notleidenden Kindern und Jugendlichen in der sog. Dritten
Welt und in Osteuropa. Dadurch kam es auch
zur Zusammenarbeit mit der Missionsprokur
der Salesianer in Bonn und der Don Bosco Aktion Jugend Dritte Welt. Klaus Winter hat das
Erbe von Carl Heinz Bartels übernommen und
sicherlich wird derselbe mit Genugtuung von
den himmlischen Gefilden her heute auf diese
Versammlung herabblicken.
Unser Erlöser selbst hat ja jenen, die ihm im
engeren Sinne nachfolgen, dringend ans Herz
gelegt, „sich der Kinder anzunehmen“. Sein
Wunsch „Lasset die Kinder zu mir kommen“
richtete er nämlich an seine Jünger, zu denen
wir uns als Mitglieder von geistlichen Gemeinschaften auch zählen dürfen. Und so ist es sicherlich mehr als ein äußeres Zeichen, daß der
Nachfolger des Hl. Petrus, Papst Johannes
Paul II., diesen Orden übermitteln lässt, womit nicht nur Du, lieber Klaus, sondern auch
der Lazarusorden, das Hilfswerk Deutscher
so wie es im Hohen Lied der Liebe des Korintherbriefes ausgedrückt ist, den ich Dir gerne
als Leitspruch zu dieser Ehrung mit auf den
Weg geben möchte. Ich meine damit Deine
Frau Helga, die alles mit Dir trägt, in allem
mit Dir hofft und alles mit Dir erduldet, was
Du selbst zu tragen hast.
So mögest Du nun unser aller Dank entgegennehmen, verbunden mit der Bitte, wie bisher
mit daran zu wirken, daß es in Zukunft keine
Seltenheit mehr sein sollte, daß auch ein evangelischer Christ einen katholischen Orden erhält. Die Bitte an unseren Herrn „Ut unum
sint“ möge unser gemeinsames Bemühen auch
in Zukunft beflügeln.
メ Dr. Klaus Winter mit Ehefrau Helga
Zahnärzte und nicht zuletzt auch die Gemeinschaft der Salesianer geehrt werden. Letztere
haben der Statistik zufolge sich auf Weltebene
allein in 270 Straßenkinder-Zentren über
40.000 Kindern und Jugendlichen in Not zugewandt. Wenn bedacht wird, daß umgerechnet mit etwa 40 kg Zahngold in Ashaiman bei
Accra, Ghana, ein solches Zentrum gebaut
werden konnte, in dem heute einige hundert
Mädchen und Jungen eine gediegene Ausbildung erhalten, dann kann man in etwa ermessen, wie bedeutsam diese Zusammenarbeit ist,
die eindeutig auf Dein Verdienst, lieber Klaus,
zurückgeht.
Daß der Hl. Stuhl auf diese karitativen Bemühungen des Lazarusordens aufmerksam geworden ist, scheint nicht verwunderlich! Denn die
Tatsache, daß im Lazarusorden verschiedene
christliche Konfessionen einmütig im Gebet
verharren und versuchen, das Gute zu tun und
nicht nur darüber zu reden, bleibt nicht ohne
Resonanz. Nicht zuletzt haben ja auch der Generalobere der Salesianer und sogar Kardinal
Ratzinger in Rom, mit dem I.D. Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg vor kurzem ein
Gespräch hatte, ihre Hochachtung vor dieser
ökumenischen Intitiative ausgedrückt.
Die Auszeichnung, die Du lieber Klaus erhältst, gilt aber nicht Dir allein, denn Dir steht
ein Mensch zur Seite, der in allem mitwirkt,
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 33 -
Home
Dankrede von Dr. Klaus Winter
anlässlich der Verleihung des päpstlichen Gregorius-Ordens
am 15. November 2003 auf Schloss Johannisberg/Rheingau.
I.D. Tatiana Fürstin
von Metternich-Winneburg,
Hochwürdigster Bischof,
Excellenz, Magnifizenzen,
hochverehrte Monsignores,
sehr verehrte Gäste,
liebe Freunde,
liebe Ordensschwestern und Ordensbrüder!
Erlauben Sie mir, Ihnen meine überwältigende
Freude und meine große Dankbarkeit über die
hohe Auszeichnung, die mir heute durch den
Heiligen Vater, Papst Johannes Paul II. zuteil
wurde, zu bezeigen.
Ich würde mich verstellen müssen, wenn ich
nicht zugäbe, dass ich über dieses Symbol der
Wertschätzung sehr glücklich bin – auch über
die so respektvolle, so persönlich gehaltene
Einführung über mein Tun durch den Salesianerpater, unseren Ordenskaplan und Confrater Karl Oerder.
Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II. kümmert sich offensichtlich um alle gläubigen
Christen und wirbt somit indirekt und uneingeschränkt für den Dialog, wie der heutige Tag
dies beweist.
„Papst Johannes Paul II. ist der Verkünder der
universalen christlichen Botschaft und zugleich ein Anwalt der Artenvielfalt“ – beschrieb ihn die Wochenzeitschrift die Zeit vor
einigen Wochen.
In 25 Jahren hat das Oberhaupt der katholischen Kirche, der Nachfolger des Apostel Petrus und Stellvertreter Christi, das Papsttum
mit seinen über hundert Reisen und der permanenten Mobilisierung der Medien, mit den
Massenveranstaltungen und ihren Hunderttausenden von Besuchern – wie das Weltjugendtreffen - verändert. Man kann sich kaum
noch einen anderen Papst vorstellen und
kaum noch eine andere Art, Papst zu sein. Er
hat als erster Papst eine Synagoge besucht, als
erster eine Moschee; er hat mit den Protestanten und den Orthodoxen, mit den Juden und
Muslimen, mit den Buddhisten und Hindus
für den Frieden gebetet.
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 34 -
Für welches Engagement ist mir dieser Orden
nun verliehen worden?, dem ganz lutherisch
erzogenen Protestanten aus dem Südharz, der
im Oktober 1945 in der Schloss- und Domkirche zu Merseburg evangelisch getauft und mit
dem Spruch: „Lass mich verstehen den Weg
deiner Befehle, so will ich reden von deinen Wundern“ (Ps.119,27) 1959 in der St.
Laurentius Kirche zu Halle konfirmiert wurde
und über dessen Familienwappen der Vater
den Wahlspruch schreiben ließ: Soli Deo Gloria! (Gott (sei) allein die Ehre) und er ließ ganz
in der Mitte des Wappens die sog. Lutherrose
einarbeiten.
Die silberne oder weiße Rose im blauen Feld bezieht
sich auf Martin Luther, der 1530 in dazu
schrieb: „ .... das Herz soll aber mitten in einer weißen Rose stehen und anzeigen, dass der Glaube Friede, Trost und Freude gibt.“
Also, für welches Engagement?
Ich beginne mit einem Zitat von Albert
Schweitzer (1875-1962):
„Der Mensch als Geschöpf Gottes steht mit seinen
Bedürfnissen, Empfindungen und Sehnsüchten im
Mittelpunkt unserer Arbeit.
Der Mensch in Not darf nicht zum Objekt des Mitleids werden, Hilfeleistungen sind nicht Ausdruck
gönnerhafter Almosen.
Jedes Menschenleben ist einmalig, kostbar und seine
Erhaltung aller Anstrengungen wert.
Dieser Wertmassstab kennt weder nationale noch
konfessionelle Unterschiede.“
Auch wenn die Zahl der Hilfsbedürftigen überall in der Welt erschreckend hoch ist; wirksame Hilfe setzt beim einzelnen Menschen an:
Die Bedürfnisse Jugendlicher in Ashaiman in
Ghana sind andere als eines hungernden Waisenkindes in Lamay in Peru oder eines von der
Lepra-Befallenen in Madras oder Mumbai in
Indien.
Das Ziel meiner an der Stiftungssatzung inhaltlich ausgerichteten Arbeit ist nicht die
Schaffung von „Langzeitabhängigen“, sondern
meine Aufgabe versuche ich zu lösen im christlichen Bewusstsein, dass durch die karitativen
Hilfsmassnahmen betroffene Menschen neue
Chancen, neue Lebensinhalte erhalten und
Kranke zur Gesundung kommen.
Deswegen hat das Gleichnis vom Barmherzigen
Samariter wie dies beim Evangelisten Lukas
(10,25 ff) zu lesen ist, für mich eine besondere
Bedeutung. Es ist für mich das Sinnbild für
das unmittelbare Erbarmen und die höchst
persönliche Hinwendung zum Hilfsbedürftigen. Es ist für mich eine helfende Beziehung,
unabhängig einer äußeren sozialen Verpflichtung. Eine Sozialschrift drückte dieses trefflich
so aus: „Die Kernaussage dieses Gleichnisses
ist die Botschaft Jesu von Nazareth, praktische
Hilfe als Nächster am Nächsten zu leisten, ohne das sog. „Helfersyndrom, nämlich den vorgeblichen Altruismus (=uneigennützig für andere
zu leben) als versteckten egozentrischen
Selbstgewinn oder als mutmaßliche Eigenmotivation darzustellen“ .
Keine Hilfsorganisation kann alles Leid dieser
Erde beseitigen, aber durch die persönliche
Hinwendung können wir dem Menschen neue
Hoffnung und neue Würde schenken, ein Gefühl der Verbundenheit zeigen, Hilfe zur
Selbsthilfe bringen und dabei besonders denen
Hilfe geben, die verlassen sind und in ihrer Existenznot um unsere Hilfe gebeten haben.
Als Vorsitzender unseres Hilfswerkes muss ich
mich oft fragen lassen, ob die karitative/
diakonische Arbeit in der Freizeit überhaupt
zu schaffen ist:
Für die Humanitas bleiben zwar nur das Wochenende und die Ferien, ja bleibt jede freie
Minute, die der Beruf und die Familie dafür
zusätzlich noch übrig lassen. So geht es allen,
die helfen und mitarbeiten an dieser Aufgabe,
denn Helfen ist nicht nur mein Beruf, Helfen
kann auch Berufung sein.
„Lass mich verstehen den Weg deiner Befehle,
so will ich reden von deinen Wundern“ (Ps.119,27).
Seit über 16 Jahren besteht die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und
Notgebiete, die von meinem engen Freund,
dem vor zwei Jahren verstorbenen Göttinger
Kollegen und Mitglied unseres Ordens, Carl
Heinz Bartels, ins Leben gerufen wurde. Seit
dieser Zeit haben wir eine große Anzahl von
unterschiedlichsten Hilfsmassnahmen zu den
Mitmenschen in die ärmsten Regionen der
ganzen Welt gebracht (Wert: über 16 Mio. €).
Aber erst durch das Zusammenwirken vieler
Kräfte wurde es möglich, die Hilfen in diesem
Ausmaß zu erbringen und dadurch vielfach
menschliches Leben zu retten, zu erleichtern
und – wie die zahlreichen Zuschriften beweisen - mit neuem Sinn zu erfüllen.
Die in den letzten Jahren von mir oftmals vorgestellten Projekte sind deswegen keine Präsentationen eigener Leistungen, sondern dankbares Aufzeigen von Resultaten, die durch gemeinsames, engagiertes Handeln entstanden
sind.
Ich bin allen, die daran mitgewirkt haben und
dies in großer Treue noch immer tun, zutiefst
dankbar.
Dieser Einsatz wäre ohne die Unterstützung
vieler Zahnarztkollegen , zahlreicher Firmen
aus dem Dentalbereich und ohne den fast
selbstlosen Einsatz meiner beiden Mitarbeiter,
der Herren Jürgensen und Mitrecic, die heute
ebenfalls hier sind, ohne die Unterstützung
meines gesamten Kuratoriums und vor allem
ohne euch Ordensmitglieder insgesamt, Carissimi fratelli e sorelle, unter der mitreißenden
Führung unseres Großballi I.D. Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg nicht zu leisten gewesen.
Hier und heute ist die schwester- und brüderschaftliche Kerngruppe (im Sinne von atavus
basilius) der Großballei Deutschland für den
gemeinsamen karitativen Einsatz am Nächsten
mit dem Gregorius-Orden gewürdigt worden.
Deshalb nehme ich Sie alle, liebe Schwestern
und Brüder, mit oder hole Sie ab, da wo Sie
ebenfalls Ihren Dienst am Nächsten leisten
und teile mit Ihnen diese Auszeichnung.
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 35 -
Die wertvollste Schwester, Ordensschwester,
unter euch ist aber meine liebe Frau, die mich
in dieser Arbeit nicht nur auf Schritt und Tritt
begleitet, sondern im besonderen Maße tatkräftig unterstützt. Ihre mühevollen seit 1989
geleisteten, unzähligen Stunden für die Ärmsten der Armen sind im wahrsten Sinne Gold
wert! So kann ich mit Martin Luthers Worten
nur die Hoffnung aussprechen: „Das ist die
höchste Gnade Gottes, wenn die Liebe in der
Ehe immerfort so weiter blüht.“
Dass diese geleistete Hilfe auch an den vielen
Orten der Welt umgesetzt und fortentwickelt
werden konnte, braucht Mitmenschen hier und
dort. Deswegen ist es für mich nicht nur eine
Herzensangelegenheit, einem guten Brauch zu
folgen, heute diesen mir verliehenen päpstlichen (Gregorius-)Orden mit all den gleich gesinnten Weggefährten zu teilen, sondern es ist
für mich selbstverständlich, den vielen Brückenbauern, die mir bei meiner Arbeit halfen
und weiterhin helfen, anlässlich dieser Stunde
ausdrücklich zu danken. Dabei denke ich im
besonderen Maße an die Missionsprokur der
Salesianer Don Boscos in Bonn mit ihren
kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an den Verein „Jugend Dritte Welt“ und
an alle Salesianer draußen in der Welt.
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 36 -
Der „größte Brückenbauer“ ist unter ihnen unser Confrater und Salesianerpater Karl Oerder.
Er hat in den vergangenen Jahren bei vielen
gemeinsamen Projekten die Brückenköpfe auf
feste Fundamente gesetzt. Seine ehemaligen
MitarbeiterInnen in der Prokur wissen nur zu
gut, dass ich seit der Wahl zum Vorsteher der
Stiftung im Jahr 1996 diese persönliche Verbindung sehr geschätzt und vor allem gebraucht habe. Der gemeinsame Besuch vor wenigen Jahren in Rom im Vatikan, die (Privat-)
Audienzen beim Hl.Vater, das große Erlebnis,
während der Frühmesse in seiner Privatkapelle
dabei zu sein, die private Führung durch die
Sixtinische Kapelle, der Besuch im Generalat
der Salesianer und in der UPS und vor allem
die Reisen zu ausgewählten SalesianerProjekten in den vergangenen Jahren nach
Brasilien, Ghana, Rumänien, Kambodscha
und in die Mongolei haben mich zu einem überzeugten „Jünger der Salesianer“ gemacht.
Ich freue mich, dass ich Pater Karl Oerder
(übrigens: Oerder kommt als Wortassimilation
vor, wie z.B.: Orden, aber auch in dem Wort
ordern, oder in der christlichen Werte-Ordnung) gewinnen konnte, auch weiterhin dem
HDZ bei verschiedenen Projekten als Berater
und somit als „geistiger und geistlicher Beistand“ zur Seite zu stehen.
Karl Pater Oerder , der am 31.Oktober, am
Reformationstag, diesen Jahres 75 Jahre geworden ist, hat einmal gesagt: „Wo Menschen
in Freundschaft und Respekt einander zugetan
sind - gerade wie hier in der Gemeinschaft unseres (Lazarus-) Ordens - da kann jener Friede
wachsen, den die Welt (draußen) nicht geben
kann.“
Das Kreuz, welches wir als Ordens-Mitglieder
tragen, und zu dem ich mich öffentlich bekenne, ist das Bekenntnis: Mit Gott zu sein, mit
IHM den Weg zu gehen. „Unser Mantel ist im
Zeichen dieses Kreuzes ein Symbol für Schirm
und Schutz durch unseren HERRN Jesus
Christus. Der Mantel ist aber auch das äußere
Zeichen, Schirm und Schutz anzubieten, nämlich dort anwesend zu sein, wo andere weggehen, wo keiner mehr teilen möchte, ja, dort zu
beten, wo andere nicht mehr beten, dort
Mensch zu bleiben, wo andere ihr Menschsein
vergessen haben.“ – wie dies „Zum Geleit für
die Investitur“ in unserem Ordens-Handbuch
nachzulesen ist.
So hilft mir die Zugehörigkeit zum Lazarus
Orden, einem christlichen, ökumenischen Orden, neben seinem karitativen Einsatz, die
christlich geprägte Humanität in unserer Gesellschaft (armis) zu verteidigen und mich für
Toleranz, für Frieden, für soziale Gerechtigkeit, für den Erhalt der Einzigartigkeit einer
jeden Person in der Welt einzusetzen.
Ich habe in vielen Gesprächen festgestellt, dass
der Sinn für Religion in unserer Gesellschaft
nicht so leicht zu zerstören ist, auch wenn wir
oft hören, dass die sehr bürgerliche Vorstellung vom Christentum sich nur auf den Beistand der Kirche an den Dreh- und Angelpunkten des Lebens beschränkt, nämlich wenn
es im Guten wie im Schlimmen über unsere
Kräfte geht – bei Geburt, Hochzeit und Tod.
Wenn dies so ist, dann wäre die Kirche zur
religiösen Dienstleisterin degradiert, denn ihr
Hauptzweck wäre dann „nur“ das Taufen,
Trauen und Beerdigen.
„Die Kirche hat (aber) nur dann eine Zukunft,“ so der neu gewählte Ratsvorsitzende
der EKD Bischof Huber, „wenn sie ihren Ort
mitten im Leben sucht und wenn sie bei der
Beantwortung der Fragen hilft, die sich aus
dem Alltag ergeben.“ – und ich verstehe darunter nicht nur den Alltag in unserer unmittelbaren Umgebung, sondern die Kirche muss
gleichermaßen bei der Beantwortung der Fragen draußen in der rauen Welt sein , wo auch
unsere „Nächsten“ sich befinden.
S.E.Kardinal Lehmann beurteilt die heutige
Kirche in ihrem Wandel u.a. auch darin, dass
man „den Schwund der Kirche nicht einfach
an der Zahl und der Häufigkeit der Gottesdienstbesuche festmachen kann“, und verachtungsvoll auf die Gelegenheits- und Feiertagschristen herabblickt, auf die sog. Ausnahmekirchgänger zu Weihnachten oder zu Ostern, „
sondern, dass man auch andere Weisen der
Teilhabe berücksichtigen muss.“
Wer auf dem 1. deutschen ökumenischen Kirchentag in Berlin dabei war, hat die Vielfalt
und Teilhabe am christlichen Engagement
kennen lernen können oder bestätigt bekommen. Hier konnte man hunderttausende
gleichgesinnte, gläubige Menschen sehen und
sprechen. (Ich konnte nur darüber staunen,
wie viele Leute – besonders junge Menscheneigentlich noch dabei sind – im Gegensatz zu
dem, was immer ganz leichtsinnig dahergesagt
wird.)
was ich noch tun kann und dies mit der gleichen Überzeugung zu tun bereit bin.
Ich danke Ihnen, sehr verehrte Anwesende,
dass Sie anlässlich dieser Feier - auch meinetwegen - aus nah und fern angereist sind, natürlich im besonderen Maße den beiden Monsignores, als Beauftragte des Heiligen Stuhls,
Prof.Dr. Raffaele FARINA, Präfekt der Vatikanischen Bibliotheken und Prof. Dr.Cosimo SEMERARO, Sekretär der päpstlichen Kommission für Geisteswissenschaften)
Ich bin davon überzeugt, dass wir Christen
nur dann erfolgreich der mich beflügelnden Kirchentags-Aufforderung Ihr sollt ein Segen sein
in der Ökumene nachkommen können, wenn
durch unser Tun und durch unsere Gedanken
die religiöse Einheit als Ziel dahin ausgerichtet
bleibt. Unser gemeinsamer Lebens-Lauf als
Christen ist bisher kein Spazier-Gang gewesen
und wird es auch in Zukunft nicht sein. Die
enormen Herausforderungen sind eher mit einem sportlichen Wettkampf zu vergleichen:
Sie entfalten sich nur erfolgreich, wenn Ausdauer, Opferbereitschaft und Zielorientierung
bei uns vorhanden sind.
Damit wir immer wieder neue Kraft für unsere
Herausforderungen, Aufgaben spüren, mit unserer Hilfe nie zur Ruhe und deswegen dem
Ziel näher kommen und auch den Erfolg erkennen, dürfen wir jederzeit, - auch jetzt - gemeinsam darum bitten, wie dies der Hl.Franz
von Assisi oder die erst vor wenigen Wochen
selig gesprochene Mutter Theresa vor uns getan haben:
„Mach´ uns würdig, HERR, unseren Mitmenschen,
unserem Nächsten, auf der ganzen Welt zu dienen,
die in Armut und Hunger leben und sterben. Gib
ihnen, durch unsere Hände, ihr täglich Brot; und
Frieden und Freude durch unsere verstehende Liebe.
Amen“.
Wenn dieser päpstliche Orden, der von Papst
Gregor XVI. 1831 gestiftet und nach Papst
Gregor dem Großen benannt wurde, eine Anerkennung unseres bisherigen christlichen Engagements ist, dann ist er für mich gleichzeitig
eine Verpflichtung in die Zukunft für all das,
Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Kanzler,
lieber Confrater Stahl, für die unendliche Mühe, die Sie sich zusammen mit Ihren Mitarbeitern für die Ausrichtung dieses festlichen Anlasses gemacht haben. Dabei geht auch mein
besonderer Dank an die Ausführenden der
musikalischen Gestaltung, an die Herren Theo
Ruppert und Dr. Christopher Klein.
Ich danke den Mitarbeitern der Missionsprokur der SDB in Bonn für die seit Monaten
hierfür laufende Unterstüzung - bis hin zur
schriftlichen Einladung.
Ich danke Ihnen, I.D. Tatiana Fürstin von
Metternich-Winneburg besonders, dass diese
Verleihung in Ihren herrlichen, historischen
Gemäuern stattfinden durfte.
Ich danke Ihnen allen für Ihr geduldiges Zuhören und überhaupt - für diesen großen Tag !
Orden national
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 37 -
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Pilgerfahrt in’s Heilige Land
Dr. theol. Karl-Heinz Fleckenstein
Anmerkung der Redaktion:
Aus Jerusalem erreicht uns über unseren Ordenkaplan Confrater Wolfgang
Schöne diese Schilderung einer Pilgerfahrt, die Dr. theol. Karl-Heinz Fleckenstein gemeinsam mit seiner Frau Louisa kürzlich für eine Gruppe von
Studenten aus Österreich organisiert und durchgeführt hat.
Der (leicht gekürzte) Artikel beschreibt die Möglichkeiten, auch zur jetzigen
Zeit in das Heilige Land zu reisen, und dient der Vorbereitung auf eine Pilgerfahrt nach Israel, welche vom Lazarus-Orden für die Zeit von 26.Oktober
bis zum 3. November 2004 geplant ist. Es wird darin deutlich, wie lebensnotwendig unser Besuch als Christen für die dortigen Glaubensbrüder und
-schwestern ist.
„Unsere Pilgergruppe aus Wien ist wieder zurückgeflogen. Es war eine gesegnete Reise auf
den Spuren der Bibel. Dem Himmel sei gedankt! Vielleicht gelingt es, möglichen künftigen Reiseteilnehmern mit unserem Artikel
Mut zu machen.
Orden international
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 38 -
Gibt es eine Zukunft für das Heilige Land? Ist
das Heilige Land heute zu einem „unheiligen
Land“ geworden? Wenn man den Massenmedien vorbehaltlos Glauben schenkt, scheint
das jedenfalls der Fall zu sein. Titelzeilen von
Unruhen, Selbstmordanschlägen, Terror und
Gegenterror: die Folgen dieser „schwarzen
Chronik“ sind durchschlagend. Seit den drei
Jahren der zweiten Intifada, des Palästinenseraufstandes, ist der Tourismus fast gänzlich zusammengebrochen. Diese „weiße Industrie“,
ein wichtiges Standbein der israelisch-palästinensischen Wirtschaft, ist gelähmt: Keine Pilger, keine Touristen, keine Zukunft.
Nur wenige getrauen sich über die Barriere der
negativen Berichterstattung hinwegzusetzen
und Unkenrufen zu widerstehen, wie: „ich bin
doch nicht lebensmüde“; „nur Abenteurer und
Spinner fahren in dieses Kriegsgebiet, das sich
das Heilige Land nennt, nein danke!“; „es gibt
genug Alternativen für eine Pilgerreise, Griechenland oder die Türkei, auf den Spuren des
Hl. Paulus, oder Rom, Lourdes. Sollen die sich
da drüben im Mittleren Osten weiterhin die
Köpfe einschlagen. Wenn die Zeiten besser
sind, kommen wir vielleicht wieder“...
K. Spiegelfeld, Studentenpfarrer in Wien, hatte sich jedoch eine andere Meinung gebildet:
„Gerade jetzt möchte ich mit einer Gruppe
Studenten ein Zeichen der Verbundenheit mit
den Christen im Land der Bibel setzen. Ich
werde eine 11-tägige Pilgerreise zwischen den
Jahren 2003 und 2004 ausschreiben.“
Von den wenigen Angemeldeten blieben unter
dem Druck von Verwandten, Freunden und
Bekannten bis zum Abreisetermin nur zwei
übrig. Ein letzter Aufruf machte es möglich,
die Teilnehmerliste auf 13 zu erweitern, ein
frisch getrautes Ehepaar buchte die geplante
Libanonreise nach Israel um. Drei Teilnehmer
mussten auf das nächste Jahr vertröstet werden – die Israelflüge waren inzwischen ausgebucht und es konnten gerade noch die erforderlichen Plätze reserviert werden.
Wie erwartet, wurde die Pilgerfahrt ins Heilige
Land für die „13 Aufrechten“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Als in Bethlehem die
Gruppe die altehrwürdige Geburtsbasilika betreten wollte, kamen ein Bethlehemit und seine Frau strahlend auf die jungen Leute zu. Er
hielt ein gesegnetes Stück Brot in Händen.
Spontan brach er es in kleine Stückchen und
reichte jedem davon etwas als Zeichen der
Verbundenheit und Gastfreundschaft im
“Haus des Brotes“, wie Bethlehem übersetzt
heißt.
Während politische Gespräche und Friedensverhandlungen meist ergebnislos enden, sind
die Christen im Heiligen Lad mehr und mehr
davon überzeugt, daß nur „von oben“ diesem
Land ein gerechter Friede geschenkt werden
kann. In der Tat haben die Christen dort ihre
Friedenspatronin, die Mystikerin Mirjam Baouardy, Begründerin der Karmeliterinnenklöster in Bethlehem und Nazareth. Der Papst
hatte sie bei ihrer Seligsprechung am 13. November1983 als erste Palästinenserin zur Patronin des Friedens für den Mittleren Osten
erklärt. An ihrem Grab in Bethlehem stimmten die jungen Leute aus Wien in diese Friedensbitte mit ein.
In der Jerusalemer Auferstehungskirche, dem
heiligsten Ort der Christenheit, erlebten sie
den topographischen Beweis, daß sie nicht einem Mythos nachlaufen, wobei die Geschäftskassen zum Klingeln kommen, sondern Jesus
selbst, dem ewigen Mensch gewordenen Wort
Gottes, das in einer bestimmten Zeit der Geschichte, in einem bestimmten Land und Volk
in diese unsere Welt eingetreten ist.
Im Abendmahlssaal auf dem Zionsberg wurde
man sich richtig bewusst, wie von hier aus,
der „Mutter aller Kirchen“, vor 2000 Jahren
das Christentum seinen Anfang nahm. Jeder
spürte, daß Jerusalem und das ganze Heilige
Land auch seine geistliche Heimat ist und daß
jeder einzelne Verantwortung mit trägt, damit
dieses Land nicht seiner „lebendigen Steine“
beraubt wird; denn die Auswanderungswelle
hält weiter an. Nur im Bethlehemer Raum
sind seit drei Jahren mehr als 3000 Christen
ausgewandert. Was bleibt, ist eine immer geringere Minderheit von 2,0 % der Gesamtbevölkerung.
Auf den Spuren der Bibel machten Pfr. Spiegelfeld und seine jungen Freunde die Erfahrung der ersten Christen. Besonders dann, als
sie ein Stück des Emmausweges auf der römischen Straße in drei Etappen zurücklegten.
Wie Kleophas und seine Begleiter - nach einer
frühen Tradition war es sein Sohn Simeon unterhielten sie sich im ersten Abschnitt über
ihre Probleme, Nöte und Schwierigkeiten des
täglichen Lebens. Auf dem zweiten Teil des
Weges gesellte sich Jesus als unbekannter
Weggenosse zu den Emmausjüngern. Und ihr
Herz brannte, als er ihnen die Schrift erklärte.
Ebenso erwanderte die kleine Gruppe in Stille
und Besinnlichkeit die zweite Etappe und ließ
Jesus in ihren Herzen sprechen.
Als die Jünger den Fremden beim Brotbrechen
als ihren Herrn erkannten, gingen ihnen die
Augen auf und sie eilten voller Freude nach
Jerusalem zu den anderen Jesusfreunden zurück. Ganz ähnlich erreichte die Wiener Pilgerschar Loblieder singend den biblischen Ort
Emmaus-Nicopolis. Bei der Eucharistiefeier
brach ihnen der „erhöhte Herr“ erneut das
Brot. Das Gestern wurde zu einem aktualisierten Heute. Die gleiche Realität erlebte die Pilgergruppe auf dem See Genezareth, als sie
mit „Jesus im Boot“ heilige Messe feierten.
Sie entdeckten, was der Kirchenvater Hieronymus meinte, wenn er vom Heiligen Land als
dem „Fünften Evangelium“ sprach, einem Evangelium zum Anfassen, mit der gleichen
Landschaft, wie sie Jesus durchwanderte. Mit
den gleichen Bergen, auf die er sich in Zweisamkeit mit dem Vater zurückzog. Das gleiche
Kafarnaum, wo er das Töchterchen des Jairus
vom Todesschlaf erweckte und es seinen Eltern zurückgab, wo er den Knecht des Hauptmannes aufgrund des Glaubens dieses Römers
von seiner Krankheit heilte und voller Verwunderung die provozierenden Worte sprach,
daß er in ganz Israel nicht solchen Glauben
gefunden hatte, wie ausgerechnet bei diesem
Heiden.
Aber nicht nur die Spuren ihres Herrn wollten
die jungen Österreicher im Land der Bibel entdecken. Sie suchten im Land der Bibel entdecken. Sie suchten auch nach Möglichkeiten,
um mit den heutigen „lebendigen Steinen“ in
Orden international
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 39 -
Gast sein. Ihr sollt ein Teil der Familie sein!
Nur gemeinsam werden wir alle Hindernisse
überwinden.“ Er möchte lieber ein Licht anzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Man kann eine Reise ins Heilige Land unternehmen, ohne dabei einen Christen gesehen
zu haben. Deshalb bat Pfarrer Spiegelfeld
Abuna Louis Hazboun, den katholischen Gemeindepfarrer von Jafi di Nazareth, den sonntäglichen Gottesdienst mit seiner Pfarrei mitfeiern zu dürfen. Durch ihre Gemeinschaft mit
den arabischen Christen, durch die Lieder in
deutsch und arabisch, durch ihre Fürbitten um
Frieden in diesem geplagten Land wurden Pilger und örtliche Christen zu einer lebendigen
Kirche. Ihre Anwesenheit ließ gleichsam Raum
und Zeit überwinden. Sie wurden eingetaucht
in das ewige Jetzt Gottes.
Der letzte Besuch in der ehemaligen herodianischen Luxusstadt Cäsarea Marittima ließ die
Gruppe etwas davon ahnen, wie von diesem
Hafen aus das Evangelium durch den Völkerapostel Paulus seine friedliche Welteroberung
angetreten hatte, daß hier durch die Taufe des
Römers Cornelius als dem ersten Heidenchristen, die junge Kirche der Gefahr als enge, jüdische Sekte entging, indem Petrus eines
verstand: nicht nur die Juden, sondern alle
Menschen sind zu Kindern Gottes berufen.
Orden international
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 40 -
engen Kontakt zu kommen. Deshalb führte sie
der Weg in das leine Städtchen Iblin, dem Geburtsort der „kleinen Araberin“, wie sich gerne
Mirjam Baouardy bezeichnete. Dort lebt Abuna Elias Chacour, ein melkitischer Priester und
Vorkämpfer für die Versöhnung zwischen Palästinensern und Juden. In einem lebendigen
Gesprächsaustausch berichtete Elias Chacour
über die Gründung seiner Friedensuniversität,
in der Christen, Juden, Palästinenser und Drusen miteinander studieren und sich als Brüder
und Schwestern gegenseitig schätzen und achten lernen. Chacours Vision von einer besseren Zukunft setzt bei der Erziehung im Kindergarten an, bis hin zu einer fundierten Universitätsausbildung. Nur so könne eine neue
Generation endlich den alten Hass begraben
und gemeinsam in eine Zukunft des Friedens
und der Gleichberechtigung schreiten. Abuna
Elias wird nicht müde, immer wieder zu betonen: „Unsere Tore stehen für alle offen. Sie
alle sind eingeladen. Hier wird niemand nur
In ihrem Schlusslied „Herr, sende uns deinen
Geist“ verstanden alle, daß auch sie gesandt
sind, als Zeugen des leeren Grabes den Menschen ihrer Umwelt eine wichtige Botschaft
ans Herz zu legen: „Das Heilige Land ist gerade jetzt eine Reise wert. Die Christen dort
brauchen eure Nähe, eure Solidarität, um neue
Hoffnung zu schöpfen in dem Bewußtsein,
daß die „kleine Herde“ drüben im Heiligen
Land nicht vom Rest der Christenheit vergessen ist. “
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Aus dem Ordenskapitel
Beschlüsse und Informationen
Kapitelsitzung der Großballei Deutschland
vom 14. November 2003 in Johannisberg
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̈ Großbailli I.D.Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg berichtet von ihrer letzten
hospitalischen Reise nach St.Petersburg
und dem starken Interesse des russischen
Fernsehens (und Arte) an den Einrichtungen, welche der Orden dort unterstützt.
Auch ihre Buchpräsentation weckte dort
große öffentliche Aufmerksamkeit.
̈ Der Gedanke zur Übernahme neuer Patenschaften für einzelne Kinder des Hauses
Tatiana, die eine Vermittlung in Pflegefamilien erleichtern sollen, findet hingegen
Interesse.
̈ Das Kuratorium der DLS überlegt, ob im
Rahmen der Düsseldorfer Stiftertage im Januar 2004 die Präsentation unter ein bestimmtes Motto gestellt werden soll, um
gezielt für Paten zu werben.
̈ Der DLS-Flyer, das zum Anlaß des Oekumenischen Kirchentages in Berlin Mai/Juni
2003 gedruckte Informationsblatt, soll neu
aufgelegt werden.
̈ Die Fürstin hat Kardinal Ratzinger umfangreich über den Lazarusorden informiert.
Der oekumenische Status des Ordens
wird vom Vatikan unterstützt, wo man
große Sympathie für die Lazarus-Idee hat.
̈ Unsere Großbailli sieht ein Terrain für die
Erörterung von Glaubensfragen in privaten Schulen. Als Beispiel führt sie die gemeinsam mit dem hessischen Ministerpräsidenten in Johannisberg ins Leben gerufene
Privatschule an. Es biete sich an, daß der
Orden in solchen Schulen zu Fragen des
Glaubens bei entsprechender Gelegenheit
präsent sei.
̈ Das Kapitel nimmt den Rücktritt von
Confr. Diether Nordholz vom Amt des
Marschalls an. Zum designierten Nachfolger wird Confr.Klaus Mauersberger KLJ,
Düsseldorf, einstimmig eingesetzt.
"
"
̈ Die von Chev. Dr. Vittouri geäußerte Kritik
an der Präsentation des Ordens im Internet
ist wohl dem Umstand zuzuschreiben, daß
in Deutschland mehrere, von unterschiedlichen Lazarusorganisationen eingestellte Internetseiten kein einheitliches Bild vermitteln.
̈ Das Verfahren wegen der nicht autorisierten
Benutzung des Ordensnamens auf der Internetseite durch ein ehemaliges Ordensmitglied konnte durch den Justitiar erfolgreich abgeschlossen werden. Die umstrittene
Seite wurde abgeschaltet.
̈ Die Darstellung der Großballei Deutschland
im Internet kann sich inzwischen sehen lassen. Intensive Entwicklungsarbeit daran hat
das Vorbereitungsteam für den OeKiTag in
Berlin geleistet. Hier sind insbesondere die
Confratres Klaus D. Herbst und Jörg Hennen zu erwähnen, ohne deren ehrenamtliche
Mitarbeit diese Seiten für den Orden sehr
teuer geworden wären.
̈ Confr.W.Konsek wird für seine Tätigkeit
bei der Vorbereitung und Durchführung des
I.OeKiTages in Berlin die besondere Anerkennung und Zufriedenheit des Kapitels
ausgesprochen.
̈ Confr. Wilhelm M. Konsek wird vom Kapitel der Großballei einstimmig zu seinem Sekretär berufen. Er protokolliert ab sofort
die Kapitelsitzungen und unterstützt den
Kanzler und Referendar bei seiner Arbeit.
̈ Eine ordnungsgemäß einberufene Mitgliederversammlung des Lazarus e.V. wurde
auf Februar 2004 in Berlin verschoben.
Dort sind die Jahresabschlüsse formal zu beschließen und der Vorstand zu entlasten.
̈ Das Kapitel beschließt einstimmig die Gründung der Kommende Schleswig. Als Gründungskommendator wird vorläufig Chev.
Dr. Axel Mittelstaedt eingesetzt.
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 41 -
Übersetzung:
Alexandre I., qui était grand-duc, fut décoré
de l’ordre de Saint-Lazare et de Notre Dame
du Mont-Carmel à la fin des années 1790.
L’histoire de cet ordre commence avec le
XVIII. siècle. En 1607, Henri IV. institua
l’ordre de Notre Dame du Mont-Carmel,
avec la devise: «Dieu et mon souverain», destiné aux garde du corps royaux. L’ année suivante, la partie conservée en France de l’ancien ordre de Saint Lazare lui fut associée.
«ATAVIS ET ARMIS» («Par ancêtres et par
armes») en devint la devise. La Révolution
française abolit cette décoration en 1793.
Lors de la Restauration elle fut rétablie, de
même que d’autres ordres royaux.
Originaltext bei Großbailli I.D.Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg;
Als Alexander I.
noch russischer
Großfürst war, wurde ihm der „Orden
des St. Lazarus der
Mutter Gottes vom
Berge Carmel“ Ende 1790 verliehen.
Die Geschichte dieses Ordens geht auf
das XVIII. Jahrhundert zurück. 1607
hatte Heinrich IV.
ihn eingeführt mit
der Devise: „Gott
und mein König“, um ihn der königlichen
Garde zu verleihen. Ein Jahr danach wurde
dieser Orden dem noch übrig gebliebenen alten Orden von St. Lazarus einverleibt. Seine
Devise wurde: „ATAVIS ET ARMIS“ (mit
der Tradition und den Waffen). Die Französische Revolution schaffte diesen Orden ab
im Jahre 1793. Nach der Restauration wurde
er wieder mit anderen königlichen Orden eingeführt.
Aufnahme, Beförderungen, Ehrungen
Aufnahmen:
Verdienstmedaillen, Auszeichnungen:
Cons. Gertrud HARDER
aus Wiesbaden – als OLJ
Herr Jörg HENNEN
aus Düsseldorf – in Bronze
Confr. Dr. Konstantinos PIRILIS
aus Hannover – als CLJ
Herr Siegfried JÜRGENSEN
aus Göttingen – in Silber
Beförderungen:
Herr Branco MITRECIC
aus Göttingen – in Silber
Confr. Jin-Yu ZHAO
aus Kassel – zum CLJ
Cons. Margaretha BERGER-BÖLD CLJ
aus München - zur DLJ
Cons. Alexandra MEIN CLJ
aus Düsseldorf - zur DLJ
Confr. Wilhelm M. KONSEK KLJ
aus Hilders - zum KCLJ
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
Seite 42 -
Chev. Konsul
Dr. Eckhard STEGENWALLNER KCLJ
aus Berlin - zum GCLJ (Großkreuzritter)
Pfarrer Michael DEDERICHS, Fam.OT
aus Düsseldorf – in Silber
Zur Aufnahme
in den Orden vorgechlagen:
Frau Hannelore Steinberg
aus Hilden – als Postulantin
Frau Angelika JACOBI
aus Fronreute-Staig – als Postulantin
Herr Dr. med. Michael JACOBI
aus Fronreute-Staig – als Postulanten
Ordenskapitel
Großballei Deutschland
Stand: April 2004
Großbailli :
I.D. Tatiana Fürstin von
METTERNICH-WINNEBURG GCLJ
Schloß Johannisberg im Rheingau,
D - 65366 Geisenheim/Rheingau
Bailli, Archivar :
N.N.
Almosier und Leprosier :
Chev. Dr. Klaus WINTER KCLJ, GCMLJ
Am Paradies 87, D – 37431 Bad Lauterberg
Kanzler und Referendar :
Chev. Heinrich STAHL GCLJ, GCMLJ
Rossertstraße 20, D- 65719 Hofheim/Taunus
Ordenskaplan :
Pater Karl OERDER SDB, EChLJ
Lindenstraße 62, D – 53113 Bonn
Auditor:
Chev. Konsul
Dr. Eckhard STEGENWALLNER
GCLJ, GCMLJ
Richardplatz 24, D - 12055 Berlin-Rixdorf
Justitiar und Tresorier :
Chev. Clemens STROETMANN
KCLJ, GCMLJ, StSekr.a.D.
Rathingstraße 3, D - 30559 Hannover
Editor :
Chev. Prof. em. Dr. Dr. Peter SCHULZ
KCLJ, GCMLJ
von-Kleist-Straße 10,
D - 50859 K ö l n-Widdersdorf
Marschall :
Chev. Klaus MAUERSBERGER KLJ,
Ratsherr, Bezirksvorsteher
Bad Harzburger Straße 49,
D – 40595 Düsseldorf
Insignienbewahrer :
Chev. Dr. Helmuth SCHWINGE KCLJ
Brüder-Grimm-Straße 10,
D - 36100 Petersberg
Hospitaliers :
Chev. Dr. Axel MITTELSTAEDT
KCLJ, GCMLJ
Am Neuenhof 15, D - 40629 Düsseldorf
Deutsche Lazarus Stiftung,
Kuratoriums-Vorsitzender :
Chev. Richard DEUTSCH KCLJ,
Falkenweg 25, D – 40670 Meerbusch
Dame
Dr. Hanne von SCHAUMANN-WERDER
DCLJ, GCMLJ
Salierstraße 6, D – 40545 Düsseldorf
Sekretär des Kapitels, Protokoll :
Chev. Wilhelm Michael KONSEK KCLJ
Drei-Buchen-Weg 17, D - Hilders
Kommendatoren
Kommende Schlatt :
Chev. Dr. Karl Anton WALZ KCLJ,
Bgmstr. a.D.
Laisacker Weg 26 a, D – 7924 Münstertal
Kommende Berlin-Brandenburg :
(ad interim, und Kanzler) :
Chev. Konsul
Dr. Eckhard STEGENWALLNER
GCLJ, GCMLJ
Richardplatz 24, D – 12055 Berlin-Rixdorf
Kommende Nordrhein :
(designiert) :
Chev. Klaus MAUERSBERGER KLJ,
Ratsherr, Bezirksvorsteher
Bad Harzburger Straße 49,
D – 40595 Düsseldorf
Kommende Schleswig:
Chev. Dr. Axel MITTELSTAEDT
KCLJ, GCMLJ
Am Neuenhof 15, D – 40629 Düsseldorf
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 43 -
Neue Mitglieder stellen sich vor:
Dr. Konstantin
T. PIRILIS
Günther-Wagner-Allee 1a
30177 Hannover
* 0163-249 72 19
eMail: Konstantinos.pirilis
@solvay.com
Bild
Dr. K. Pirilis wurde am 14.02.1973 geboren.
Er ist griechischer Nationalität und ledig. Sein
Studium der Humanmedizin absolvierte er an
der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg,
an der Université de Paris-Sorbonne V und an
der Aristoteles-Universität in Thessaloniki
zwischen 1992 und 1999. An der Universität
Mannheim studierte er von 1996-2002 Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkten in
Krankenhausmanagement, Wirtschaftsinformatik und Gesundheitsstrukturforschung. Er
promovierte in Heidelberg über „Entwicklung
und Analyse der Bibliographie der Orthopädie
anhand eines datenbankgestützten Informationsmodells“ im Dezember 2000.
Während seiner Assistenzzeit, Innere Medizin, war er in Thessaloniki tätig. Als Unternehmensberater im Bereich Organisation,
Workflow- und Prozessmanagement in Krankenhäusern arbeitete er von 2000 bis 2001 bei
den Thyssen Krupp Health Care Services in
Heidelberg. In München erwarb er 2002 ein
Abschlusszertifikat in Anti-Aging-Medizin.
Seit März 2002 ist er in Hannover bei der Solvay AG als Projektmanager mit Schwerpunkt
medizinisch strategisches Marketing tätig.
Er interessiert sich für klassische, byzantinische und moderne griechische Sprache und
Literatur, für surrealistische Acryl- und Ölmalerei, für die Gestaltung von Webseiten.
Sein Interesse für den Lazarusorden wurde anlässlich der Impfaktion in St.Petersburg geweckt, bei der er I.D. Tatiana Fürstin von
Metternich-Winneburg, Cons.Dr.Hanne von
Schaumann-Werder und Dr. Axel Mittelstaedt
kennenlernte.
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 44 -
Mentoren:
Dame. Dr. Hanne von Schaumann-Werder
DCLJ, GCMLJ
Chev. Dr. Axel Mittelstaedt KCLJ, GCMLJ,
beide Düsseldorf
Gertrud Maria Theresia
von HARDER
Pfitznerstraße 1
65193 Wiesbaden
* 0611 – 524948
* dienstl.: 0611- 967000
8 0611 - 9670050
eMail t.v.harder@t-online.
de
Bild
Cons. Trudy von Harder geb. Siegmann, römisch-katholisch, wurde in Mainz geboren.
Sie hat das Realgymnasium und Sprachschulen in Frankreich sowie den USA besucht. Im
Oktober 1974 wurde sie Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer
Wiesbaden, zur gleichen Zeit Handelsrichterin
der II.Kammer für Handelssachen.
Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung des Autohauses Siegmann in Wiesbaden.
Consœur von Harder ist seit fast 25 Jahren
mit dem Kaufmann Rüdiger von Harder verheiratet. Über Großbailli I.D.Fürstin von Metternich-Winneburg lernte sie den LazarusOrden kennen und hat mehrfach dessen Investiturfeiern miterlebt. Sie möchte ihr soziales
Engagement in die hospitalische Arbeit des
Ordens einbringen.
Mentorin:
Großbailli I.D.Fürstin
von Metternich-Winneburg
Zur Aufnahme in den Orden vorgeschlagen:
Thea Caroline GERCKENS
Bockumerstraße 171
40489Düsseldorf
0211 – 400915
Bild
Geboren am 16.1.1938 in Duderstadt am
Harz. Sie wuchs mit fünf Geschwistern in einer katholischen Familie auf. 1958 absolvierte
sie im Ursulinenkloster in Duderstadt ihr neusprachliches Abitur.
Besuch der pädagogischen Hochschule in Hildesheim, wo sie 1961 ihr erstes und 1963 ihr
zweites Lehrerinnenexamen ablegte.
Heirat 1963 und Übersiedlung nach Hamburg. Aus der Ehe gingen zwei Söhne (geb.
1964 und 1967) hervor, im Jahre 1969 wurde
sie Witwe. 1972 Heirat mit Dr. Pierre Gerckens und Übersiedlung nach Düsseldorf.
1974 wurde der dritte Sohn geboren.
Infolge beruflicher Tätigkeiten in Konstanz
und Stuttgart mehrfacher Wohnwechsel. Der
heutige Wohnsitz ist Düsseldorf.
Den Lazarusorden lernte sie durch Chev.Dr.
Mittelstaedt kennen. Auf einer gemeinsamen
hospitalischen Reise Ende August/Anfang September 2003 in die Südukraine hatte sie Gelegenheit, eines der Projekte des Ordens vor Ort
kennenzulernen. Ihr Interesse an dessen karitativen Aufgaben führte zu ihrem Wunsche,
dem Orden anzugehören.
Mentoren: Chev. Dr.Axel Mittelstaedt
Chev. Prof.Dr.Dr.Peter Schulz
Michael GLUSKA
Schulenburgring 5
12101 Berlin
Bildausschnitt
Vorlage anbei
Am 11. 11. 1941 als einziges Kind seiner Eltern Lucia und Alexander Gluska in Berlin geboren. Sein Vater galt seit 1945 als in Kurland
vermisst, so dass er in den schweren Nachkriegsjahren unter der Obhut von Mutter und
Grossmutter aufwuchs.
Seine Schulzeit war geprägt durch den intensiven Kontakt mit den Jesuiten in St. Canisius
(Berlin-Charlottenburg), wo er als Ministrant
und Vorbeter aktiv am Gemeindeleben teilnahm.
So schien sein Weg ins Studium der Theologie
vorgezeichnet zu sein. Nach intensiver innerer
Prüfung wurden die beruflichen Weichen
dann ganz anders gestellt. Über die Tätigkeit
im Reisebüro und die Prüfung zum Reiseverkehrskaufmann führte der Weg zum Lufthansa-Konzern, wo er fast zehn Jahre als Flugbegleiter eingesetzt war. Seine Tätigkeit vermittelte ihm tiefe Einblicke in fremde Kulturen,
aber auch in die unvorstellbare Armut und das
Leid vieler Menschen, insbesondere in Südamerika. Nach der Arbeit in verschiedenen
Unternehmensbereichen in Frankfurt/Main
war es nach dem Fall der Mauer sein größter
Wunsch, wieder in seiner Heimatstadt leben
und arbeiten zu können. Seit 1991 lebt er nun
wieder in seinem geliebten Berlin, musste allerdings das aktive Berufsleben wegen einer
Behinderung im November 2002 aufgeben.
Seit den Anfängen der Katholischen Akademie
in Berlin fühlt er sich der Gemeinde von Pater
Thomas Astan SDB (Ordenskaplan Kommende Berlin) zugehörig. Hier fanden auch erste
Kontakte und Gespräche mit seinen späteren
Mentoren statt, die ihn schließlich bewogen,
um Aufnahme in das Postulat zu bitten.
Mentoren:
Chev. Wilhelm M. Konsek KCLJ, Hilders
Chev. Klaus - D. Herbst KLJ, Langerwisch
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 45 -
Siri M. E. Hollenberg
Hindenburgdamm 93b,
12203 Berlin
* 030-24354935 oder
* 0173-2066083
Bild
Die Postulantin Siri M.E. HOLLENBERG
wurde am 5. Dezember 1962 in Bremen geboren, als Tochter von Karl-Heinz und Siri Hollenberg. Ihre Schwester Jutta Rohleder geb.
Hollenberg ist Kammermusikerin, ihr Bruder
Niels Diplomchemiker.
Sie ist evangelisch, besuchte die Grundschule
Oberneuland in Bremen 1969-1972, danach
bis 1978 das Kippenberg-Gymnasium und bis
1982 das Alte Gymnasium in Bremen, das sie
mit dem Abitur abschloß.
An der Ludwig-Maximilians-Universität in
München studierte sie von 1983 bis 1989 Humanmedizin. Die ärztliche Approbation erhielt sie 1991. Ihre Facharztausbildung Chirurgie erhielt sie in England, 1999 wurde sie
Fachärztin für Chirurgie. Nach Assistenzärztinnenzeit in der Unfallchirurgie in Schweinfurt und einer Zusatzausbildung in Handchirurgie in Bad Neustadt erhielt sie 2003 die
Zusatzbezeichnung "Handchirurgie".
Sie ist seit 2002 wiss. Mitarbeiterin für Hand-,
Plastische und Rekonstruktive Chirurgie in der
Charité Campus Benjamin Franklin in Berlin.
Mentoren:
S.E. Konsul Dr.Eckhard STEGENWALLNER
GCLJ, GCMLJ, Berlin;
Cons. Henriette GRÄUBIG CLJ, Magdeburg
Angela JACOBI
Neue Steige 19
88273 Fronreute-Staig
È 07502 – 911286
È 0751 – 44254 Praxis
Carphone: 0171 – 4579506
Email: [email protected]
Bild
Geboren am 24.3.1954, evangelisch, in Bad
Segeberg, der Stadt der Karl-May-Festspiele,
was ihre Reise- und Abenteuerlust nachhaltig
beeinflusste. Ihre Mutter wurde durch Tiefflieger auf der Flucht aus Danzig schwer verletzt
und überstand nur schwer die Geburt ihrer
Tochter. Der Vater, ein Berliner, war nach seiner Zeit als Prisoner of War in Amerika und,
nachdem er als in Frankreich gefallen galt,
nach Schleswig-Holstein gekommen. Ihre
Kindheit war durch seine politische Arbeit geprägt. Als POW hatte er in Amerika bei Hallstein studieren können und hatte zahlreiche
Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Konrad
Adenauer. Häufige Umzüge und Schulwechsel
erlebte sie auf Grund der Offizierslaufbahn
ihres Vaters: naturwissenschaftliches, neusprachliches und schließlich sozialwissenschaftliches Gymnasium mit Hauptfach Politikwissenschaften bereiteten ihren Wunsch
vor, Politikerin zu werden; dies habe ihr der
Vater zu ihrem Glück erfolgreich ausgeredet.
In Andernach lernte sie als Abiturientin ihren
Mann Michael Jacobi kennen, womit die
Wahl ihres Studienortes Münster feststand.
Um mit dem Verlobten gleichzeitig Examen
machen zu können und heiraten zu dürfen,
halfen alle Überredungskünste seinerseits,
auch Medizin zu studieren, nichts: sie wurde
Lehrerin in den Fächern Biologie, Germanistik
und Kunst. Später erlernte sie den Beruf der
Arzthelferin und arbeitet in der Praxis ihres
Mannes mit, bei gelegentlichen Vertretungen
im ersten Beruf. Ihre jetzige Tätigkeit nennt
sich – nach weiteren Studien – Praxismanagement.
In Ravensburg ist sie Mitglied im Kuratorium
der SZ-Nothilfe e.V., die sich der Menschen in
Not annimmt. Sie ist Mitglied im Club Soroptimist international Ravensburg-Weingarten.
Seit 1997 reist sie jährlich ein- bis zweimal für
einige Wochen nach Kalkutta, arbeitet bei den
Schwestern Mutter Teresas und kümmert sich
um über 500 ehemalige Straßenkinder im Don
Bosco Ashalayam. Seit 2001 sind es vor allem
die Mädchen und jungen Frauen dort, deren
Berufs- und Schulausbildung sie sichern möchte.
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 46 -
Mentoren:
Dame Dr.Hanne von Schaumann-Werder
Chev. Dr.Axel Mittelstaedt, beide Düsseldorf
Dr. med.
Michael JACOBI
Neue Steige 19
88273 Fronreute-Staig
È 07502 – 911286
È 0751 – 44254 Praxis
Carphone: 0171 –4579506
Email: [email protected]
Bild
Geboren am 30.9.1947 im Rheinland, katholisch, einen Tag nach dem Fest des Hl. Michael; sein Zwillingsbruder verstarb bei der Geburt. Sein Onkel und Pate, der 1947 inthronisierte Bischof Michael Keller, Nachfolger des
Löwen von Münster Kardinal Galen, war ausschlaggebend für die Wahl seines Namens.
Erblich mehrfach vorbelastet durch den Großvater väterlicherseits, Professor für beiderlei
Recht und Rektor der Universität Münster,
den Großvater mütterlicherseits, Landarzt im
Oderbruch und seinen Bruder, den Dichter
und Schriftsteller Oskar Loerke fiel ihm die
Wahl seines Studienganges zunächst schwer.
Die Entscheidung für ein Medizinstudium in
Münster hat er allerdings nie bereut.
Nach der Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in verschiedenen Krankenhäusern im Norden und im Süden Deutschlands
ist er seit fast 22 Jahren in einer Landarztpraxis im Kreis Ravensburg tätig.
Seit Schülerzeiten singt er, als Tenor regelrecht begehrt, in verschiedenen Chören und
Kirchenchören. Ab und zu kommt auch die
Neigung zur Schriftstellerei zum Durchbruch
und findet ihren lyrischen Ausdruck. Seine
Liebe zu Büchern und ihr leidenschaftliches
Sammeln wird von seiner Frau Angela als bibiliophile Manie bezeichnet, für ihn selbst sind
sie Lebenselixier.
Seit 1997 unterstützt er mit seiner Frau zusammen die Arbeit der Salesianer Don Boscos
und die der Schwestern Mutter Teresas in Kalkutta. 1998 konnte von allen Kindern im Don
Bosco Ashalayam nach einem medizinischen
Check-Up eine Datei angelegt werden mit den
wichtigsten Daten, wie Grunderkrankungen,
Impfungen, Notwendigkeit einer medizinischen Weiterbetreuung usw. Diese und weitere Aufgaben möchte er gerne in wenigen Jahren nach Aufgabe seiner Praxis intensivieren,
nicht nur in Kalkutta.
Für den Lazarusorden interessiert er sich nach
Gesprächen mit seinen Mentoren.
Mentoren:
Dame Dr.Hanne von Schaumann-Werder
Chev.Dr.Axel Mittelstaedt, beide Düsseldorf.
Eva Maria LANGE
Hermannstraße 11 a
14109 Berlin
030 – 805 5477
Bild
Am 20.09.1952 in Berlin geboren und evangelisch getauft. Neben der Großmutter väterlicherseits, einer geborenen von Wovern-Carstensen wurde sie durch ihre Großmutter mütterlicherseits im Glaubensleben geprägt. Die
intensive Auseinandersetzung mit Glauben,
Religion und Kirchengeschichte führte sie
schließlich zur Aufnahme in die römischkatholische Kirche. Sie absolvierte eine Bankausbildung bei der Dresdner Bank sowie ein
Studium in Englisch und Sport an der Freien
Universität Berlin und erwarb die Lehrbefähigung für das Amt des Studienrates (Sekundarstufe II).
Nach Lehrtätigkeit im Gymnasium sowie an
einer schottischen Oberschule und der Tätigkeit in diversen Sparten des Bankgeschäftes
wechselte sie in den kirchlichen Dienst. Dort
arbeitete sie zunächst mit Dompropst Riedel
zusammen, später im Priesterseminar St. Petrus des Erzbistums Berlin und für das Päpstliche Werk für geistliche Berufe.
1981 schloss sie die Ehe mit Norbert Lange,
1986 wurde Sohn Christoph geboren. Seit
nunmehr über 10 Jahren ist Frau Lange in der
Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Don Bosco Berlin tätig. Sie qualifizierte sich zur TQMQualitätsmanagerin und TQM-Auditorin weiter und nimmt bei Don Bosco Berlin vielfältige Aufgaben wahr, die von der Erstellung von
Konzeptionen, Leistungs- und Qualitätsbeschreibungen bis zur Arbeit im Qualitätsmanagementsystem der Einrichtung reichen.
Sie lernte den Orden bei Einkehrtagen, Investiturfeiern, Lazarus-Tagen und Jour Fix näher
kennen. Ein nachhaltiges positives Ereignis
war für Frau Lange die Mithilfe bei der Präsentation des Lazarus-Ordens und der Lazarushilfe auf dem 1. Ökumenischen Kirchentag.
Nach reiflicher Überlegung und innerer Prüfung bat sie 2003 um Aufnahme in das Postulat des Lazarus-Ordens und wurde am
25.10.2003 gemeinsam mit ihrem Ehemann
aufgenommen. Im Februar 2004 wurde ihr
Eintritt in das Noviziat bestätigt. So schließt
sich für Frau Lange in ihrer Mitgliedschaft im
Lazarus-Orden der Kreis persönlichen Glaubenslebens, das sowohl von evangelischer als
auch katholischer Tradition geprägt ist.
Mentoren:
Chev. Wilhelm Michael Konsek, KCLJ Hilders
Chev. Klaus-Dieter Herbst, KLJ Langerwisch
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 47 -
Norbert LANGE
Hermannstraße 11 a
14109 Berlin
030 – 805 5477
Hannelore STEINBERG
Hochdahler Straße 30
40724 Hilden
È u. Fax: 02103 – 8508
Bild
Bild
Am 31.05.1950 in Berlin geboren und römisch-katholisch getauft. Seit 1960 wohnt die
Familie in Berlin-Wannsee.
Nach dem Fachabitur absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Bank für
Handel und Industrie (jetzt Dresdner Bank).
Er war dort über 25 Jahre in den unterschiedlichsten Bereichen tätig (Kontoführung, Kundenberatung, Wertpapiergeschäft etc.).
1981 schloss er die Ehe mit Eva-Maria Lange,
1986 wurde der gemeinsame Sohn Christoph
Stephan geboren.
Durch die Tätigkeit seiner Frau Eva-Maria in
der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Don
Bosco Berlin intensivierten sich die Kontakte
zu den Salesianern Don Boscos, mit denen er
schon seit seiner Kinderzeit durch die WohnNachbarschaft in Verbindung stand. So erhielt
er beispielsweise katholischen Religionsunterricht in der Conrad-Grundschule, BerlinWannsee, durch den Salesianerpater Johannes
Meyer.
Vor 8 Jahren trat er in der Finanzbuchhaltung
von Don Bosco Berlin eine vakante Stelle an.
Seine ebenfalls bei Don Bosco Berlin tätige
Ehefrau bekam über die externe Qualitätsberatung zu Confr. Klaus-Dieter Herbst Kontakt,
der die Eheleute mit dem Lazarus-Orden und
Confr. Wilhelm Konsek bekannt machte. Auf
dem 1. Ökumenischen Kirchentag durfte er
dann gemeinsam mit seiner Frau bei der Präsentation des Lazarus-Ordens und der Lazarushilfe anlässlich des Abends der Begegnungen mitwirken, wodurch in ihm der Wunsch
reifte, um Aufnahme in das Postulat des Lazarus-Ordens zu ersuchen.
Mentoren:
Chev. Wilhelm Michael Konsek, KCLJ, Hilders
Chev. Klaus-Dieter Herbst, KLJ, Langerwisch
Aus dem
Ordenskapitel
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 48 -
Geboren am 30. Januar 1942 als Tochter des
Kaufmannes Eduard Nitsch und seiner Ehefrau Hildegard geb. Reddersen in Hannover,
wo sie mit ihrem jüngeren Bruder Theodor
aufwuchs. Nach der Grundschule legte sie ihre
Reifeprüfung am dortigen Goethe Gymnasium
1961 ab. Superintendent Neumann spendete
ihr in der Nicolaikirche in Herzberg 1965 die
Taufe, seitdem ist ihr Religionsbekenntnis evangelisch-lutherisch. Seit 1970 ist sie mit
dem Dipl.-Ing. Dr. Claus Steinberg aus Solingen verheiratet. Ihre Ehe wurde auf erzbischöfliches Ersuchen hin am 12.1.1986 durch eine
sanatio in radice von der römisch-katholischen
Kirche in Rom anerkannt.
Sie begann 1965 mit der PharmazeutenAusbildung in der Apotheke „Am Opernhaus“
in Hannover und setzte diese in Hann.
Münden, Darmstadt und Herzberg am Harz
fort. 1967 unterbrach sie, um an einem Programm der Universität Cambridge in England
mit Sprach- und Literaturstudien teilzunehmen. Von 1968 bis 1988 arbeitete sie als
Pharmazeutin in Düsseldorf an der AdlerApotheke, nach deren Schließung bei der Düsseldorfer Elefanten-Apotheke an der Bolkerstraße.
Als Hobby betreibt sie seit Jahren den Curling
Sport im ältesten Curlingverein Deutschlands,
dem CCD 61 Düsseldorf. Ihr sonstiges Interesse gilt der Geschichte des Deutschen Ordens. Hier wurde ihr ehrenamtliches Engagement, bei dem sie beachtliches Kulturgut des
Deutschen Ordens in den Museen in Bad
Mergentheim und Clemenswerth als Leihgaben ausstellt, im Januar 2002 durch die Verleihung der goldenen Verdienstmedaille des
Deutschen Ordens durch dessen Hochmeister
S.E. Abt Bruno Platter OT gewürdigt.
Mentor:
Chev. Dr. Axel Mittelstaedt, Düsseldorf
Home
Großpriorat der Niederlande
Feierliche Investitur in s‘Hertogenbosch
In s’Hertogenbosch, 31.10.-1.11.2003 fand in
der St. Jacobskerk die jährliche Investiturfeier
statt. Der hochfeierliche, oekumenische Gottesdienst, von einem Chor aus Haarlem mitgestaltet, wurde von Ordenskaplänen verschiedener Religionszugehörigkeit zelebriert. Vier
neue Mitglieder wurden aufgenommen, eine
Reihe verdienter Ordensdamen und –ritter
wurden befördert.
Unter den Teilnehmern befanden sich der frühere Generalsekretär vom internationalen Ordenskapitel, Chev. Dr. Maarten van Beek und
seine Gattin, der amtierende Nachfolger Chev.
Walter Schäppi aus Bern, vom Großpriorat
Schweiz dessen Statthalter Chev. Philippe
Graf Piccapietra und aus der Großballei
Deutschland auf Einladung des niederländischen Großpriors Chev. Dr.Jap H. Kraaijenhagen der Editor Prof.Dr.Dr.Peter Schulz.
In sehr herzlicher Atmosphäre beim abschließenden Galadiner im mehr als 700 Jahre alten,
geschichtsträchtigen Zwanenbroedershuis inmitten der Altstadt von s’Hertogenbosch wurde auch die Zukunft des Ordens besprochen.
Die Überzeugung, dass die europäischen
Großpriorate und Großballeien näher zusammenstehen sollten, war allgemein zu hören.
Der Editor knüpfte und vertiefte verschiedene
persönliche Kontakte zu niederländischen Ordensmitgliedern. Mit seinem Amtsbruder in
der Redaktion vom Bulletin des Großpriorates
in den Niederlanden wurde engere zukünftige
Zusammenarbeit vereinbart.
CD 1
Herbst
Bildausschnitt
1530
Prof. Dr. Dr. Peter Schulz
Editor
Köln
„Tradition ist das Weitergeben eines Feuers, nicht die Anbetung alter Asche“. Diese
für unseren Orden absolut gültige Erkenntnis
zitierte Consœur Dres. Louise PannenborgStutterheim im Rahmen unserer Gespräche.
Mitteilungen aus Ungarn
̈ Im ehemaligen Kloster der Schwestern der
Göttlichen Liebe – heute ist dort die ungarische Polizeioffizier - Hochschule untergebracht – wurde kürzlich der Beschluß gefasst,
die Klosterkapelle zu restaurieren und den
Gläubigen wieder zum Gottesdienst zu öffnen.
̈ Die in die USA emigrierte ehemalige Schülerin des Ordens-Gymnasiums Ilona Makrai
und ihr Ehemann Dr. György Mészáros
schenkten dazu ihre eigene elektronische Orgel. Als auch der ungarische Lazarusorden bei
der Spedition zur Hilfe kam, hat der Direktor
der Hochschule, General Blasko, uns zum Eröffnungskonzert eingeladen. Nach dem Orgelspiel berühmter Künstler wurde der Traum
von Herrn Mészáros erfüllt: Er konnte an der
Orgel endlich in seinem Vaterland die ungarische Nationalhymne spielen.
̈ Am 29.August 03 feierten wir ein DoppelJubiläum: 15 Jahre ist der ungarische Lazarusorden zu neuem Leben erwacht und 10 Jahre
zuvor erhielten wir die diplomatische Anerkennung in der ungarischen Republik. Nach
einem festlichen Gottesdienst in der griechisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Florian
überreichte Herr Botschafter L.Z.Deák für ihre
ständige Hilfe den Verdienstorden ‚Pour le
Merite’ an die Damen Margarete Berger-Böld,
Ute Harms und Chev.Dr. Axel Mittelstaedt.
Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit und
viel Energie zu ihrer segensreichen Tätigkeit!
̈ Am
11. Oktober fand in unserer Lazaruskapelle in Esztergom die Investitur neuer Ordensmitglieder statt. Im Rahmen der konzelebrierten Hl. Messe redete Großprobst Endre
Gaal über die Wichtigkeit der christlichen
Wohltaten. Bei den neu geweihten Postulanten begrüßen wir u.a. Oberst Ferenc Mák,
Feldpriester Dechant und Zoltán Lengyel jr.,
Parlamentarier. Die festliche Investitur nahm
L.Z.Deák zusammen mit dem emeritierten
Verfassungsrichter Dr. Imre Veres vor. Nach
der Zeremonie, beim Empfang im PrimasKeller, begegneten wir einer Touristengruppe
der bayerisch-ungarischen Gesellschaft, denen
bis jetzt unser Orden unbekannt war und die
uns mit großer Freude kennengelernt haben.
̈ Am 14.-15.November nahm eine Delegation
von sechs Mitgliedern des Großpriorates Ungarn am Lazarustag der Großballei Deutschland in Johannisberg teil.
Dr. Zoltán Lengyêl
Budapest
Orden international
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 49 -
Home
Buchbesprechungen
„Briefe, die nie verschickt wurden“
von Anna Branicka-Wolska
Hrsg.: Tatiana Metternich
ISBN 3-9806679-6-0
€ 28,-Modul-Verlag, Wiesbaden
Dies ist die wahre und tragische Liebesgeschichte zwischen Anna, einer polnischen Gräfin und Janusz, einem Widerstandskämpfer.
Von der deutschen Wehrmacht im Feuersturm
überrollt, durch Flucht und Deportation werden die Liebenden getrennt. Erneute Flucht,
Gefangennahme und Deportation in den russischen Gulag halten nur die Liebe und die
Hoffnung auf ein fast unmögliches Wiedersehen Anna am Leben.
Entrechtet, enteignet, schikaniert und gequält
durch das neu entstandene Unrechtssystem im
kommunistischen Polen, muss sie erfahren,
daß ihr geliebter Janusz mittlerweile nach England emigriert und dort verheiratet ist.
Dieses eindringliche Tagebuch in Form nie abgeschickter Briefe ist ein spannendes und
zugleich erschütterndes Zeugnis, welches die
damaligen Ereignisse wieder aufleben lässt.
Die Aufnahme Polens in die EU ist nicht zuletzt ein Anlaß, sich mit diesen historischen
Vorgängen zu beschäftigen.
„Pfauenthron“
von I.D. Tatiana Fürstin von
Metternich-Winneburg
ISBN 3-9806679-5-2
€ 34,-Modul-Verlag, Wiesbaden
Buchbesprechungen
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 50 -
Paris, 10.Juni 2001: Prinzessin Leila Pahlevi,
jüngste Lieblingstochter des früheren Schahs
von Persien Reza Pahlevi, setzt ihrem Leben
ein Ende. Stunden später werden vor dem Niavaran-Palast in Teheran die ersten Trauerkerzen angezündet; in der Moschee von Teheran
sammeln sich Gruppen von jungen Männern
in Trauerkleidung, in den Straßen der iranischen Hauptstadt tragen viele junge Leute
schwarze Armbinden. Die Familie erhält in
den Tagen danach Hunderttausende von Beileidsbekundungen aus aller Welt. Die vom
Schicksal erneut schwer getroffene Ex-Kaiserin
des Iran, Farah Diba, zum Tod ihrer Tochter: „Sie trug das Leid des Landes auf ihren
Schultern.“
Mit der traurigen Nachricht aus Paris rücken
schlagartig nicht nur die Schicksalsschläge des
persischen Kaiserhauses wieder ins Bewusstsein vieler Millionen Menschen auf dem ganzen Erdball. Die Geschichte eines großen Landes des Orients mit all ihren Höhen und Tiefen, die Enttäuschungen der Vergangenheit
und die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft
werden zum Gegenstand medialen Interesses.
Fürstin von Metternich verbindet seit Jahr-
zehnten eine enge Freundschaft mit der iranischen Ex-Kaiserin Farah Diba. Ihr verstorbener Gatte, Fürst Paul von Metternich, lernte
den späteren Kaiser des Iran, Schah Reza
Pahlevi, bereits in seiner Jugend in einem
Schweizer Internat kennen. Die zahlreichen
unvergesslichen Begegnungen des Fürstenpaares mit Farah Diba und dem Schah von
Persien bilden den Hintergrund für den soeben erschienenen Band von Tatiana Metternich: „Pfauenthron – Reisetagebuch Johannisberg, Teheran, Persepolis“. Aus einem reichen Fundus oft ganz persönlicher Eintragungen schöpfend, lässt Tatiana Metternich den
Leser zum Beispiel die 2500-Jahrfeier der
Gründung des persischen Reiches im Jahre
1971 oder den Krönungstag des Kaisers von
Persien am 26.Oktober 1967 hautnah miterleben.
Auf überraschende Einblicke, oft auch ganz
privater Art, darf der Leser gespannt sein:
private Vorlieben des persischen Kaiserpaares, Intrigenspiele hinter den Kulissen des
persischen Hofes oder – wie es mit Soraya
und Farah Diba wirklich war. Tatiana Metternich widmet sich in ihrem neuen Buch aber auch Fragen von allgemein geschichtlicher Bedeutung: warum scheiterten die weitsichtigen Reformen des Schahs? Wie beeinträchtigten Intrigen der Alliierten die Freundschaft zwischen dem Iran und Deutschland?
Ein optischer Leckerbissen sind die vielen
bisher unveröffentlichten Fotos aus dem privaten Fotoalbum von Tatiana Metternich.
Begegnungen mit einer Vielzahl gekrönter
und ungekrönter Häupter aus der damaligen
Zeit machen das neue Buch zu einem Leseerlebnis außergewöhnlicher Art.
„Der Gaukler der Jungfrau Maria“
von I.D. Tatiana Fürstin von
Metternich-Winneburg
ISBN 3-9804725-7-4
Modul-Verlag, Wiesbaden
€ 7,50
Der Gaukler, der mit seinen goldenen Kugeln
jongliert, steht stellvertretend für uns alle. Er
verschläft die Messe, die heilige Handlung.
Als er erwacht und sein Spiel mit den Kugeln
allein in der Kirche voller Demut wiederholt,
geschieht das Wunder: Die Jungfrau Maria
erstrahlt in ihrem Glanze und gewährt ihm –
und somit auch uns – ein Zeichen der Erlösung.
Dieser schöne Geschenkband wurde nach einer altenglischen Legende von Tatiana Metternich übersetzt und illustriert. Die Farbaquarelle und Verse der Künstlerin machen diesen
wertvollen Band zu einem Märchenbuch –
nicht nur für Kinder.
Home
1. Düsseldorfer Stiftertage
Deutsche Lazarus Stiftung präsentiert sich der Öffentlichkeit
Initiiert durch die Stadtsparkasse Düsseldorf und den Kompetenzkreis Stiftungen fand
am 23. und 24. Januar in Düsseldorf zum ersten Mal eine Informationsbörse rund um
das Thema Stiftungen statt.
Die Deutsche Lazarus Stiftung nutzte die Gelegenheit und war mit einem Stand vertreten.
Insgesamt präsentierten sich 59 gemeinnützige
Stiftungen dem Publikum. Die Resonanz war
überwäligend. Rund 400 Besucher haben die
Stiftertage und das attraktive Rahmenpro-
Für die Deutsche Lazarus Stiftung war es eine
Premiere: sie präsentierte sich zum ersten Mal
einem breiten Publikum. Dank einiger Ordensmitglieder war der Stand auch an beiden
Tagen gut besetzt. Die Kuratoriumsmitglieder
waren ohnehin präsent. Interessierte Besucher
erhielten kompetente und
fundierte Auskunft über die
Arbeit und die Projekte der
DLS und des Hilfswerk
Deutscher Zahnärzte. Für
beide Stiftungen liefen an
den Stiftertagen Multimediapräsentationen, dank
deren Hilfe die Aufmerksamkeit auf den ohnehin
hervorragend platzierten
Stand gelenkt wurde.
Chev.
Richard Deutsch KCLJ
Vorsitzender
des Kuratoriums DLS
Meerbusch
ユ Stadtdirektor Hans-Heinrich
gramm, vom Frühkonzert bis zum ChansonAbend besucht. Die prominenten Gäste gaben
sich buchstäblich die Klinke in die Hand.
Confr. Klaus Mauersberger hat mit seinen guten Kontakten nicht nur für einen sehr guten
Standort gesorgt. Oberbürgermeister Joachim
Erwin, Innenminister Dr. Fritz Behrens und
Stadtdirektor Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff
begrüßten persönlich das
Kuratorium am Informationsstand der Deutschen Lazarus Stiftung.
Die eigentlichen Akteure
der 1. Düsseldorfer Stiftertage aber waren die Besucher, die Stiftungswilligen
und Stiftungsinteressierten.
Sie haben einmal mehr
deutlich gemacht, dass in
der Bevölkerung ein hohes
Informationsbedürfnis zum
Thema "Stiftungen" besteht.
Grosse-Brockhoff besucht den
Stand der Lazarus-Stiftung.
Confr. Günther Pannenbecker (2. v. links), Confr.
Prof. Dr. Hans Jürgen Skorna (3. v. links), Editor
Prof. Dr. Dr. Peter Schulz (4. v. Links), Stadtdirektor
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und rechts Hospitalier Dr. Axel Mittelstaedt.
Angeregte Diskussion am Stand: Hospitalier Dr. Axel
Mittelstaedt (links) und Confr. Richard Deutsch
(rechts) mit Besucher (Mitte)
ヤ
Orden regional
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 51 -
ユ Besucher am Stand wird
informiert von Klaus Mauersberger (links) und Olga von
Abercron (2. v. links)
Die volle Mannschaft
am Stand: Confr.
Richard Deutsch
(Vor-steher DLS),
Confr. Prof. Dr. Hans
Jürgen Skorna,
Cons. Olga von Abercron, Hospitalier
Dr. Axel Mittelstaedt
(Mitgl. Kuratorium
DLS), Editor Prof. Dr.
Dr. Peter Schulz
(v.l.n.r.). ヤ
Der Erfolg der Stiftertage ist der Auftakt in
eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Erfolg
hängt von vielen Faktoren ab. Die Öffentlichkeitsarbeit nach Außen und nach Innen - die
Einbindung von Ehrenamtlichen und Mitgliedern - wird in Zukunft verstärkt. Ziel muss es
sein, die Arbeit und die Projekte der Stiftung
nach Außen bekannt zu machen und damit
aktives, erfolgreiches Fundraising zu betreiben.
Sinnvolle Hilfeleistung im eigenen Lande
Hilfeleistung, wo sie angebracht erscheint, kann auch hier in unserem
Lande sinnvoll sein. Consœur Barbara und Confrater Carl Alois Sambale pflegen während der Johannisberger Lazarustage im Kloster Marienthal Quartier zu nehmen. Bei
der Gelegenheit fiel ihnen auf, daß
eine Erneuerung der Bettwäsche in
den Gästezimmern anstand.
Sie leiteten entsprechend geeignet
erscheinende Spenden aus ihrem
Sammelgut in das Kloster um und
lösten bei den Mönchen Freude
und Dankbarkeit über diese hilfreichen und das Budget entlastenden Gaben
aus, siehe Foto.
Orden regional
Lazarus-Journal 04/04
- Seite 52 -
Im übrigen haben sie einen neuen Lagerraum
für Spenden nach Osteuropa finden können, nachdem Consœur Barbara Sambale ih-
ren wohlverdienten Ruhestand angetreten
hat und das bisherige Lager in ihrer früheren
Schule nicht mehr zur Verfügung stand. Regelmäßig sammeln sie weiter, z.B. für die
Südukraine, und organisieren dorthin Transporte.

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