2011/1 Bulletin "Circulare"
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2011/1 Bulletin "Circulare"
Mit D.H. Lawrence in Etrurien Seite 3 Für Mitglieder der Sodalitas kostenlos. Generalversammlung 2011 1 Seite 8 Veranstaltungen Unabhängiges Organ der klassischen Philologen und Altertumswissenschafter in Österreich Seite 10 Erscheint mindestens viermal jährlich. __________________________________________________________________________________________________________ Nummer 1 / 2011 Herausgegeben von der Sodalitas Februar 2011 ——————————————————————–——————————————–———–————————————– Hermann Niedermayr, Anna Pinter, Florian Schaffenrath 2. österreichweite Feldtestung zur standardisierten Reifeprüfung abgeschlossen Von Oktober bis Dezember 2010 fand an insgesamt 25 Schulen die zweite österreichweite Feldtestung der Arbeitsgruppe zur Entwicklung der „Standardisierten und kompetenzorientierten schriftlichen Reifeprüfung aus Griechisch und Latein“ statt. Während der Fokus der Testung im Jahr 2009 auf dem sechsjährigen Latein lag, wurden nunmehr Aufgabenbeispiele für das vierjährige Latein und Griechisch getestet. In Summe konnten 355 so genannte Performanzen gesammelt werden. Diese Feldtestung diente in erster Linie dazu, Daten für die Evaluierung und Weiterentwicklung der neuen Aufgabenstellungen zu sammeln. Die Ergebnisse, die im Detail auf der Homepage des Bundesinstitutes für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) besprochen und analysiert werden1, zeigten uns, dass wir in Form und Art der Aufgabenstellung für die schriftliche Reifeprüfung Angemessenes verlangt haben: Die Testkandidatinnen und –kandidaten, die angaben, Latein zur schriftlichen Matura wählen zu wollen, erreichten in Gruppe A im ÜT durchschnittlich 24,37 von 36 möglichen Punkten, im IT durchschnittlich 16,59 von 24 Punkten. In Gruppe B liegen die Durchschnittswerte im ÜT bei 20,14 von 36, im IT bei 14,14 von 24 Punkten. In Griechisch konnten die potentiellen Maturakandidatinnen und ‑kandidaten beim ÜT durchschnittlich 22,42 von 36, beim IT 15,04 von 24 Punkten erreichen. Dass die Ergebnisse erfreulicher als bei der ersten Feldtestung ausfielen, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Aufgabenstellungen aufgrund der Erfahrungen teilweise erheblich überarbeitet wurden. Eine wesentliche Erkenntnis aus der bisherigen Arbeit liegt darin, dass den Schülerinnen und Schülern weniger die neuen und sicherlich noch ungewohnten Formate2 aus dem Bereich des Interpretationstextes Probleme bereiteten. Vielmehr ist es die Übersetzungsarbeit – die fachspezifische Kompetenz des Griechisch- und Lateinunterrichts! –, bei der sich die größten Unsicherheiten zeigten. Besonders im Bereich der Lexik waren große Defizite spürbar, die mitunter durch die Unfähigkeit, das Wörterbuch sinnvoll einzusetzen, noch vergrößert wurden. Daher werden in der zitierten Analyse auch einige Konsequenzen für den Unterricht in den Klassischen Sprachen gezogen. In der angesprochenen Detailanalyse gehen wir auch auf zwei Bereiche ein, die sich nicht nur in den Pilotierungen und Feldtestungen als problematisch erwiesen haben, sondern die mitunter auch in kritischen Stellungnahmen durch Kolleginnen und Kollegen an die Arbeitsgruppe als Punkte ausgewiesen wurden, an denen noch gefeilt und geschliffen werden muss: Aufgaben zu Lehn- und Fremdwörtern, kreative Aufgabenstellungen. An diesen zwei Beispielen kann gezeigt werden, wie wir Kritik aufgreifen, unsere Arbeit daraufhin überprüfen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Wir bedanken uns herzlich bei den Schülerinnen und Schülern, die sich mehrheitlich mit großem Engagement der mühevollen „Probematura“ unterzogen haben, aber auch bei den Direktorinnen und Direktoren sowie bei den Kolleginnen und Kollegen, die uns vor Ort bei der Abwicklung der Feldtestung unterstützt haben. Es muss unser aller Ziel sein, dass die Klassischen Sprachen bis zum Jahr 2014 bestmöglich für die neue Herausforderung vorbereitet sind. 1 www.bifie.at/neue-reifepruefung-latein-und-griechisch (Stand: 15.2.2011) 2 Diese Form der Aufgabenstellung ist den Schülerinnen und Schülern aus den modernen Fremdsprachen, die in den Prozess der Standardisierung schon viel früher als die Klassischen Sprachen eingestiegen sind, meist schon geläufig. 2 Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt Aktuelles zur neuen Reifeprüfung Weiterhin arbeiten verschiedene Arbeitsgruppen auf ministerieller Ebene in Richtung neue Reifeprüfung. Eine davon hat einen Leitfaden für die Erstellung der „Vorwissenschaftlichen“ Arbeit ausgearbeitet. Dieser Text ist abrufbar unter http://www.bmukk.gv.at/reifepruefung.xml (siehe „Downloads“). Auf der Homepage des BMUKK und auf der Homepage des BIFIE (www.bifie.at) werden ständig aktuelle Neuerungen präsentiert. Eine weitere Gruppe erstellt einen Leitfaden für die mündliche Reifeprüfung. Die Veröffentlichung soll noch in diesem Schuljahr erfolgen. Bitte, nutzen Sie alle Informationsmöglichkeiten / Veranstaltungen in Richtung neue Reifeprüfung! Die Landesarbeitsgemeinschaften bieten diese laufend an. Es ist auch möglich, über die Homepage des BIFIE einen Newsletter zu abonnieren und damit stets aktuell informiert zu sein. Niederösterreichische Landesausstellung 2011 Carnuntum - Bad Deutsch-Altenburg - Hainburg Lehrer/innen - Informationstage An vier Tagen sind alle Lehrer/innen herzlich eingeladen, sich über die Ausstellung, über die Standorte und die Vermittlungsangebote für Schüler/innen zu informieren. Eintritt und Führung sind kostenlos. Termine: 27.04.2011, 28.04.2011, 29.04.2011, 02.05.2011 Beginn: jeweils ab 14:00 Uhr, genaue Uhrzeiten finden Sie im Anmeldungsformular (Download unter http://www.noelandesausstellung.at/landesausstellung/content/schulen/termine)! An jedem Informationstag gibt es die Möglichkeit, alle drei Standorte zu besichtigen. Anmeldung ist unbedingt erforderlich! Niederösterreichische Landesausstellung 2011, Hauptstraße 1A, 2404 Petronell-Carnuntum Tel. (+43) 2163 3377-799, Fax (+43) 2163 3377-5 [email protected] Standorte. Die im Angebot enthaltene Führung wird beim Besuch des Wahlstandortes eingelöst. Werden an weiteren Standorten zusätzliche Führungen gewünscht, können diese vor Ort um 2,50 EUR pro Person gebucht werden. Schulwochen-Termine 2011: 16.05 – 27.05 2011, 10.10. – 21.10.2011 Anmeldung: Niederösterreichische Landesausstellung 2011 Hauptstraße 1A, 2404 Petronell-Carnuntum Tel. (+43) 2163 3377-799, Fax (+43) 2163 3377-5 [email protected] Anmeldung zu den Schulwochen als Download auf der Homepage http://www.noe-landesausstellung.at/landesausstellung/ content/schulen/termine Auch Buchungen von Gruppen außerhalb der Schulwochen werden bereits entgegen genommen! Schulwochen Als besondere Aktion wird in den Schulwochen ermäßigter Eintritt angeboten. Der Eintritt inklusive Führung kostet EUR 95,- für bis zu 25 Schüler/innen und maximal zwei Lehrkräfte. Für jede/n weitere/n Schüler/in fallen EUR 5,50 und für jede weitere Begleitperson EUR 10,50 an. Das Angebot gilt jeweils für eine Führungsgruppe. Der Pauschalpreis beinhaltet den Eintritt zu allen drei Ausstellungstätten sowie eine Führung wahlweise an einem der drei Bitte, melden Sie Namens– und Adressänderungen umgehend! [email protected] 3 Erich Laufer, Graz Mit D. H. Lawrence in Etrurien Zu den üblichen Utensilien, die ich gewöhnlich auf eine Ausgrabungskampagne mitnehme, kam diesmal der Reisebericht des englischen Schriftstellers David Herbert Lawrence, Etruscan Places1, im Gepäck dazu; der Grund war eine Einladung zur Teilnahme an zwei etruskischen Kampagnen, die vom Istituto Lorenzo de’ Medici in Florenz durchgeführt werden, die eine nahe Massa Marittima am Lago di Accesa2, die andere eine bislang unerforschte Nekropole bei Tuscania3. Lawrence besuchte die Stätten der antiken Etrusker in der heutigen Toskana und im nördlichen Latium im April 1927 zusammen mit seinem Freund Earl Brewster, einem amerikanischen Maler4; es sollte seine letzte große Reise sein. Aus seinen Aufzeichnungen entstand der eingangs erwähnte Bericht, der mir während meines Aufenthaltes in Italien als literarischer Reiseführer diente. Über die Autostrada del Sole ging die Anreise bis einige Kilometer nach Orvieto, das, auf einem hochragenden Tuffrücken liegend, weithin sichtbar ist, und weiter über eine Schnellstraße nach Viterbo. Von dort fährt man auf einer kurvenreichen Landstraße durch altes, hügelgewelltes Etruskerland mit weitem Blick über riesige gelbbraune, jetzt bereits abgeerntete Getreidefelder bis zu den fernen dunklen Bergsilhouetten im Süden, bis man die hoch aufragenden Türme von Tuscania erkennt. Vor 1911 hieß die Stadt, die ihr mittelalterliches Aussehen weitgehend bewahrt hat, Toscanella. Die Stadtmauer mit ihren Toren und mehr als zwanzig Türmen war fast vollständig erhalten bis zum 6. Februar 1971, an dem ein schweres Erdbeben den Ort erschütterte und die Altstadt fast völlig zerstörte5. Die Schäden an den historischen Gebäuden sind inzwischen zum größten Teil beseitigt, und das von einer gewaltigen Befestigungsanlage umgebene Centro Storico bietet das Bild einer italienischen Comune aus dem Trecento6. Gleich nach der Ankunft Sonntag Nachmittag7 traf ich den Grabungsleiter Dott. Stefano Giuntoli, einen Etruskologen aus Florenz, in der Bar Rinaldi, einem Lokal wie aus den fünfziger Jahren, neben dem Torre del Orologio an der Stadtmauer. Wir kannten uns bereits von der Grabungskampagne in Lago di Accesa nahe Massa Marittima, wo wir im Juni zwei Wochen zusammen gearbeitet hatten8. Nachdem ich mein Gepäck in unser Quartier gebracht hatte, ging es unverzüglich auf die einige Kilometer auf der Straße nach Canino entfernte Grabung „Necropoli Pratino“9 in einer ebenen Weidelandschaft, die mit Steineichenwäldern und dichter Macchia bestanden ist. Wegen des enormen Zeitdrucks - die Arbeit musste bis Ende Juli beendet sein - war es notwendig, auch sonntags zu arbeiten. In der diesjährigen Kampagne wurden drei etruskische Grabanlagen aus dem 3. Jhdt. v. Chr. untersucht (Tomba 21-23), wobei das Hauptaugenmerk auf der ersteren lag, die in noch intaktem Zustand der Errichtungszeit vorgefunden wurde, mit reichen Grabbeigaben und Körperbestattungen von mehr als einem Dutzend Personen einer namentlich unbekannten, wohlhabenden etruskischen Familie10. Der Autor mit einem Fundstück Das Grabungsteam bestand aus drei Archäologen11 sowie einem Prähistoriker und Unterwasserarchäologen12 aus Rom, der auch die Pläne zeichnete und nachts mit seiner großen schwarzen Mastino-Hündin auf dem Grabungsgelände im Zelt übernachtete, um Diebstäle durch Grabräuber zu verhindern. Bei der Grabungsarbeit wurden wir von sechs Amerikanern, zwei Studenten und vier Studentinnen, unterstützt, die im Rahmen eines Sommerprogramms auf der Grabung Erfahrungen in der praktischen Ausgrabungstechnik sammeln sollten13. Die beiden jungen Amerikanerinnen, mit denen ich den Grundplan der Tomba 23 erstellen sollte (siehe Abbildung rechts), waren mit großem körperlichen Einsatz und erstaunlicher Ambition bei der Sache, und weder diverses Ungeziefer, noch die beengte Arbeit in einer mehrere Meter tief gelegenen, feuchten Erdhöhle bei spär- 4 lichem Kerzenlicht konnte ihrer guten Stimmung Abbruch tun. Das Grab wurde exakt vermessen und gezeichnet (M 1:20) und soll im nächsten Jahr noch weiter erforscht werden14. Nachdem am letzten Arbeitstag die restlichen in situ befindlichen Grabbeigaben entnommen und dokumentiert worden waren15, stand als krönender Abschluss der Kampagne eine Exkursion in die nahe gelegene Etruskerstadt Tarquinia auf dem Programm, bei der uns ein Vertreter der Soprintendenza alle Antichità Etruria aus Tuscania als Führer begleitete16. Von den Wandmalereien in den Kammergräbern von Tarquinia (Tarchna) war schon D. H. Lawrence begeistert17, und auch für uns war dieser Samstagnachmittag in der Monterozzi-Nekropole der Höhepunkt der Kampagne. Bei der Besichtigung der Gräber machten wir es wie einst der Engländer Lawrence: „Haben wir eines besichtigt, steigen wir wieder, ein wenig benommen, hinauf in die Nachmittagssonne, überqueren eine Strecke rauen Hügellandes, und dann geht es wieder unter die Erde. Und allmählich wird die Unterwelt der Etrusker wirklicher als der helle Nachmittag dort oben“18. Besonderen Eindruck hinterließen die Tomba dei Tori und die Tomba degli Auguri auf mich: Das „Grab der Stiere“, so benannt nach den beiden Tieren über den Türöffnungen in der Hinterwand, ist eines der berühmtesten und ältesten Gräber an diesem äußersten Ende der Nekropole. Nicht zuletzt ist es wegen der beiden erotischen Darstellungen bekannt, die im Lawrence-Buch „un po’ di pornografico“ bezeichnet werden19; augenscheinlich haben aber auch diese Szenen einen symbolischen Sinn. Berühmt ist auch die Hauptszene des Grabes: Zwischen den Türöffnungen der Hinterwand befindet sich das entzückende Bild eines nackten Reiters mit einem Speer, der auf ungesatteltem Pferd einem kleinen Palmbaum und einem eingefassten Quell oder Brunnen zustrebt; auf der entgegen gesetzten Seite lauert ein Krieger, der einen Bronzehelm und Beinschienen trägt, und offenbar mit einem Schwert, das er in seiner Linken schwingt, den Reiter bedroht. Sowohl Krieger wie Reiter tragen die langen spitzen Schuhe des Orients und auch der Palmbaum „sieht nicht sehr italienisch aus“20. Schon Lawrence war vom eigenartigen Zauber dieser Malerei fasziniert. Über dem Bild ist eine Bauinschrift auf etruskisch leicht hingeschrieben, nahezu gekritzelt21. Es gibt herrliche Gräber auf diesem entlegenen Hügelrücken; eines der beeindruckendsten war auch die Tomba degli Auguri22. Auf der Hinterwand ist eine Tür gemalt, und auf jeder Seite vollführt ein Mann vermutlich eine trauernde Gebärde, eine „seltsame und bedeutsame Geste, indem er sich mit einer Hand an die Stirn greift“23. Die etruskischen Künstler zogen die Konturen ihrer Figuren mit dem Pinsel oder kratzten sie in den weichen Verputz ein, worauf sie ihre Farben al fresco auf die Wand malten. Es gibt keine Modellierung, die Gestalten sind flach hingemalt. Und doch hat man den Eindruck einer vollen, nahezu schwellenden Muskelkraft, besonders bei den schönen Fresken an den Seitenwänden dieses Grabes mit nackten Ringkämpfern und der Szene, „durch die viel Gerede über etruskische Grausamkeit aufkam“24. Lawrence schreibt hierzu: „Dieses Bild soll angeblich die barbarisch grausamen Spiele der Etrusker enthüllen. Aber das Grab zeigt auch einen Augur mit seinem gekrümmten Stab, der gespannt seine Hand zu dem vorbei fliegenden dunklen Vogel emporhebt, und die Ringkämpfer ringen über einem seltsamen Stapel, der aus drei großen Schalen besteht, während auf der anderen Seite des Grabes der Mann mit dem spitzen Kegelhut [Phersu], der gleiche, der auf dem ersten Bilde die Leine hält, nun mehr einen besonderen Freudentanz aufführt, als feierte er einen Sieg oder ein Befreiungsfest. Wir müssen daher dieses Bild, ebenso wie alle übrigen, als Symbol ansehen: als den Kampf des Mannes mit den verbundenen Augen gegen ein zürnendes, anstürmendes Element. Wäre es ein Spiel, würde es auch Zuschauer geben; hier sind jedoch keine Zuschauer vorhanden“25. Lawrence vermutet, dass es noch mehr sein muss als ein Spiel: „Der Tanz des Mannes, der die Leine hält [Phersu], ist zu großartig. Und das Grab ist irgendwie zu intensiv, zu bedeutsam. Und der Hund, der den Mann in den Schenkel beißt, ist ein altes Symbol“26. Wir gehen von Grab zu Grab, hinunter ins Dunkel, wieder herauf in die Nachmittagssonne, die das Tyrrhenische Meer in eine silbern glitzernde Fläche verwandelt, und so vergeht der letzte Tag. Der Wind weht aus Südwesten vom Meer her, wir machen uns auf den Heimweg zurück nach Tuscania, die Bilder der alten Etrusker noch vor Augen. Alles in allem ist es die Liebe zu den Dingen des Alltags, die uns den Etruskern näher bringt und uns hilft, deren Wesen zu verstehen27. Morgen geht es nach Hause, Richtung Norden, und ich wünsche mir, wiederzukommen in das Land der Tyrrhener, Etrusker, Rasenna, die so still und unbeachtet aus der Geschichte verschwanden und dennoch durch ihr großartiges kulturelles und künstlerisches Erbe in der Toskana der Gegenwart allüberall präsent zu sein scheinen. Anmerkungen 1 Die Originalausgabe „Etruscan Places“ erschien bei Martin Secker, London; weitere Ausgaben: Etruskische Stätten (Übers. v. Oswalt von Nostiz), Freiburg 1989; Etruskische Orte, Berlin 2009. Mit Etruscan Places von D. H. Lawrence erreichte der angelsächsische Kult um die Etrusker seinen literarischen Höhepunkt, vgl. dazu auch das Nachwort v. Giovanni Kezich, Lawrence in Etrurien: Etruskische Stätten - eine kritische Würdigung, in: D. H. Lawrence, Etruskische Stätten (1989) 179-196. 2 G. Camporeale - S. Giuntoli, The Accesa Archaeological Park at Massa Marittima (2000) 8-84 mit ausführlicher Bibliographie. Für die gute Zusammenarbeit während der Accesa-Kampagne danke ich Luciano Arnetoli, Florenz, sowie Maria Antonia Serafini, Prato, herzlich. 3 Tuscania, Necropoli Pratino; die zugehörige etruskische Siedlung wurde noch nicht lokalisiert; die Stadt Tuscania liegt dafür zu weit entfernt. 4 Earl Henry Brewster (1878-1957), den Lawrence 1921 auf Capri getroffen hatte, war ein wohlhabender Amerikaner mit leidenschaftlichem Interesse an östlichem Mystizismus. Anfang 1927 waren die beiden Freunde soweit, die lang ersehnte Etrurien-Reise in Angriff zu nehmen; vgl. E. Brewster, D. H. Lawrence. Reminiscences and Correspondence, London 1932. 5 Als ich als Student im Jahr darauf Tuscania zu Ostern besuchte, lagen viele Teile der Altstadt in Trümmern, und einsturzgefährdete Quartiere waren mit Holzbalken abgesperrt. 6 Im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau wurde auch ein neues etruskisches Museum im Franziskanerkloster Santa Maria del Riposo eingerichtet, in dem sich viele Steinsarkophage aus den Grabanlagen der Familien Curunas und Vipinana befanden. 7 Meine Teilnahme an der Grabung in Tuscania dauerte von 18.31.7.2010; am 1.8. trat ich wieder die Heimreise an. 8 An der Accesa-Kampagne nahm ich vom 6.-20. 6. 2010 teil. 5 S. Giuntoli war Schüler des berühmten Etruskologen Giovannangelo Camporeale und ist sein Nachfolger als Grabungsleiter bei diversen Projekten in Toskana und Latium. 9 Die Ergebnisse der Arbeiten in der „Necropoli Pratino“ werden von Stefano Giuntoli, Florenz, publiziert; der vorliegende Text soll lediglich einen persönlichen Erlebnisbericht darstellen, der nach den Eindrücken und Notizen während der Grabung entstanden ist. 10 Im gesamten Fundbestand war bedauerlicherweise keine Inschrift oder Namensbezeichnung zutage gekommen. 11 Grabungsleiter Stefano Giuntoli und Silvia Nencetti, beide vom Istituto Lorenzo de’ Medici, Florenz, sowie der Autor. 12 Giuseppe Ricci, der auch in Santa Severa (Pyrgi) bei etruskischen Unterwasserforschungen tätig ist, fertigte von der Tomba 21 einen detaillierten Grundplan (M 1:20) mit sämtlichen Funden an sowie der Lage von vier (teils fragmentarischen) Skeletten, die zutage gekommen sind. Für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung der Planzeichnungen möchte ich G. Ricci herzlich danken. Die Mastino-Hündin „Agatha“ entwickelte sich, trotz ihres furchteinflößenden Äußeren - sie erinnerte an das wütende Tier in der Phersu-Szene der Wandmalerei in der Tomba degli Auguri in Tarquinia - zum Liebling aller Teilnehmer und wurde das von allen geliebte Maskottchen der Grabung. 13 Hier gilt mein Dank besonders Mary Schrader, Texas, sowie Jenna Lichtenberger, Kentucky, mit denen wir die GrundplanAufnahme der Tomba 23 durchführten; dieses Grab, in dem wir das Schädelskelett eines Rindes sowie eine 100-Lira-Münze von 1977 vorfanden, war bereits zuvor von Grabräubern ausgeräumt worden; außer einigen Dachziegelfragmenten waren hier keine Funde zu verzeichnen. 14 Im hinteren Teil der Grabhöhle weist eine verschüttete Öffnung auf eine weitere Grabkammer hin, die im kommenden Jahr ausgegraben werden soll. 15 An diesem Tag (31.7.2010) konnten wir noch einen intakten Schwarzfirnis-Teller (Siehe die Abbildung unten!) sowie einen Bronzespiegel und zwei etruskische Bronzemünzen bergen. 16 An dieser Stelle sei Sign. Tortoloni, Tuscania, herzlich für seine instruktive Führung zu den Gräbern der MonterozziNekropole gedankt; unter seiner Leitung konnten wir folgende Gräber besichtigen: Tomba degli Auguri, T. dei Tori, T. degli Scudi, T. del Tifone, T. dell’Orco, T. degli Demoni Azzurri, T. del Barone, T. delle Pantere. Viele dieser einstmals zugänglichen Gräber sind heute für Touristen verschlossen. 17 D. H. Lawrence, Etruskische Stätten (1989) 75-130. 18 Lawrence a. O. 84. Lawrence a. O. 112. 20 Lawrence a.O.113. 21 R. Hess - E.Paschinger, Das etruskische Italien (1980³) 232f.; G. Camporeale, Die Etrusker. Geschichte und Kultur (2003) 318; S. Haynes, Kulturgeschichte der Etrusker (2005) 257f. Lawrence war besonders von den noch erkennbaren Korrekturen des Malers begeistert: „Die Zeichnung des weißen Pferdes beispielsweise ist ganz deutlich abgeändert. Man sieht noch die alten Umrisse von Rücken, Beinen und Brust sowie vom Fuße des Reiters und kann feststellen, wie beträchtlich der Künstler die Skizzierung, zuweilen mehr als einmal, korrigiert hat. Und da er keinen Radiergummi hatte, um die ersten Versuche auszuradieren, sieht man sie heute noch, diese mindestens aus dem Jahre 600 v. Chr. stammenden, feinfühligen Korrekturen eines Etruskers, der den Instinkt eines wahren Künstlers mit einer munteren Unbekümmertheit verband, so dass er seine Abänderungen für einen jeden stehen ließ, dem es Spaß machen sollte, ihnen nachzuspüren“ (Lawrence a. O. 116). 22 Hess-Paschinger a. O. 223f.; Camporeale a. O. 205-207; Haynes a. O. 268-270. 23 Lawrence a. O. 119; die inschriftlich bezeichnete Figur, wohl ein Priester mit Klagegestus, von der rechten Seite der Rückwand, ist spiegelverkehrt auf der Titelseite der Ausgabe Beck & Glückler, Freiburg, abgebildet; Steingräber 8-9. 24 Lawrence a. O. 120. 25 Lawrence a. O. 120f. 26 Lawrence a. O. 121: „Es sind Hunde der Krankheit und des Todes, die die großen Arterien der Schenkel packen, dort, wo das elementare Leben im Menschen hochsteigt. Und diese esoterische Vorstellung von den böswilligen Einflüssen, die die großen Schlagadern der Schenkel anfallen, wurde von den Griechen in den Mythos von Aktaion und seinen Hunden umgewandelt“. 27 M. Pallottino, Dichtung und Wissenschaft auf den Spuren der Etrusker 30, in: D. H. Lawrence, Etruskische Stätten (1989) 931. 19 Literatur G. Dennis, The Cities and Cemeteries of Etruria, London 1848; weitere Auflagen 1876, 1883, 1907, 1968. E. Brewster, D. H .Lawrence. Reminiscences and Correspondence, London 1932. A. Huxley, Lawrence in Etruria, in: Spectator 4.11.1932. D. H. Lawrence, The Letters of D. H. L. (hrsg. v. A. Huxley), London 1932. H. T. Moore, The Intelligent Heart. The Story of D. H. Lawrence, London 1955. R. Aldington, The Life of D. H. Lawrence 18851930, London 1950. N. Douglas, Siren Land, London 1923. S. Steingräber, Etruskische Wandmalerei. Von der geometrischen Periode bis zum Hellenismus, München 2006. Alle Fotos: Verfasser 6 Karoline Brunswicker Ephesos-Reise 2010 Vorbemerkung (Wolfgang J. Pietsch) Nicht nur in Österreich, auch anderswo gibt es bekanntlich Wettbewerbe für Latein- und Griechisch-Schülerinnen und Schüler. Einer der wichtigsten in Deutschland ist das Certamen Carolinum, das im November 2009 zum 25. Mal in der alten Kaiserstadt Aachen stattfand. Dieser Wettbewerb versammelt jeweils Schüler/innen aus Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands. Im Gegensatz zur österreichischen „Bundesolympiade in Latein und Griechisch“ ist dieser Wettbewerb wesentlich komplexer konzipiert. Auf der Homepage des Wettbewerbs (www.certamencarolinum.de) lesen wir: „Der Landeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NordrheinWestfalen. Finanziert wird er vom Ministerium für Schule und Weiterbildung, der Stadt Aachen und vom Verein zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen e. V. Seit vielen Jahren konnte der Verein zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen das Evangelische Landeskirchenamt Rheinland, das Jugendförderungswerk der Sparkasse Aachen, die LohmannHellenthal-Stiftung (Dresdner Bank Aachen) und den Philologenverband NRW als Sponsoren gewinnen. Zur Teilnahme an dem Wettbewerb locken Preise wie die Aufnahme in die Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes, Geldpreise der Stadt Aachen und des Landes NRW, Reisepreise der Elisabeth-Lebek-Stiftung in Köln und des Privatmannes Herrn Nelis und Buchpreise des Vereins in Aachen. Diese Buchpreise werden uns von folgenden Verlagen dankenswerterweise zur Verfügung gestellt: Aschendorff-Verlag, SchöninghVerlag, Wissenschaftliche Buchgesellschaft in Darmstadt. Aus dem Kreis der Endrundenteilnehmer des jeweiligen Certamen Carolinum werden die Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die das Land Nordrhein-Westfalen im darauf folgenden Jahr beim internationalen Lateinwettbewerb, dem Certamen Ciceronianum in Arpino, vertreten. Die Schülerinnen und Schüler, die der Jahrgangsstufe 12 angehören und an der Endrunde des Certamen Carolinum teilnehmen, werden im darauf folgenden Jahr zur Sommerakademie der Deutschen Schülerakademie in Bonn eingeladen. Der Wettbewerb wird in drei Runden ausgetragen: In der ersten Runde schreiben die Teilnehmer einen Essay zu vorgegebenen Themen aus dem Gebiet der alten Sprachen und der antiken Kultur, in der zweiten eine Übersetzungsklausur aus dem Lateinischen oder aus dem Altgriechischen und in der dritten Runde, der Endrunde, die im November in Aachen stattfindet, halten die Teilnehmer einen Vortrag über ein selbst gewähltes Thema aus dem Bereich der Antike, bei dem ein Bezug zur Gegenwart erwünscht ist. Die Bewertung der Schülerleistungen obliegt einer 10- bis 12-köpfigen Jury, die aus Lehrern der Alten Sprachen, Hochschullehrern der RWTH Aachen, der Universität Köln und der Ruhr-Universität Bochum und Vertretern der Fachaufsicht der Bezirksregierungen Köln, Düsseldorf und Münster besteht.“ Anlass für den folgenden Abdruck des Berichtes von Frau Brunswicker ist der vom oben genannten Herrn Nelis gestiftete „Ephesos-Preis“, ein 14tägiger Aufenthalt in der bekannten ös- terreichischen Ausgrabung in der Türkei. Im Jahre 2009 erging dieser Preis an Frau Brunswicker, Absolventin des Dortmunder Stadtgymnasiums, nachdem sie mit folgender Arbeit reüssiert hatte: „Antike Patientenzeugnisse und die Sicht des Patienten über das Wirken des Arztes“. Wir bringen den Artikel mit freundlicher Zustimmung der Autorin und des Schriftleiters, Herrn Hans-Jürgen Schulz-Koppe vom Mitteilungsblatt des DAV, Landesverband Nordrhein-Westfalen, wo der Beitrag zuerst erschienen ist (Heft 3/2010, S. 21-23). In dieser Zeitschrift erscheinen laufend Berichte über das Certamen Carolinum. Karoline Brunswicker schreibt: Nachdem ich beim Certamen Carolinum im Herbst 2009 den Ephesos-Preis gewonnen hatte, musste ich mich noch bis zum August 2010 gedulden, bis die Abenteuerreise in die Türkei begann: Eintauchen in die Welt der Archäologie und Teilnahme an den Ausgrabungen in der antiken Stadt Ephesos! Nach dem Nachtflug spürte ich schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Izmir den deutlichen Temperaturunterschied zum verregneten Dortmund und wurde bei noch erträglichen 35°C nach Pamucak in das Hotel Dereli gebracht. Dort konnte ich dann einen wunderschönen Sonnenaufgang über der Ägäis und dem Palmenstrand genießen und mich mit einem typisch türkischen Frühstück mit Weißbrot, Oliven, Schafskäse und den leckeren Fleischtomaten stärken. Nach einer freundlichen Begrüßung teilte mir Frau Dereli mit, dass ich erst am Montag im Grabungshaus erwartet wurde, sodass ich das Wochenende nutzte, um mir die Umgebung anzusehen: den langen Strand von Pamucak mit türkischen Urlauberinnen, die im Burkini, dem Bikini für Muslima, badeten, und den Basar von Selcuk, der eine bunte Vielfalt an Waren bot. Außerdem besuchte ich dort das Ephesos-Museum, die JohannesBasilika und die Isa-Bey-Moschee und flanierte durch die reizvolle Innenstadt mit ihren alten Hafenaquädukten. Am Montagmorgen wurde ich um sieben Uhr im Grabungshaus von der Leiterin des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI), Frau Dr. Ladstätter, herzlich begrüßt. Sie brachte mich ins Depot zu den Keramikzeichnern, wo ich lernte, die vielen Scherben genau abzuformen, die richtige Orientierung und Farbe zu bestimmen und schließlich möglichst exakt aufzuzeichnen. Beim Mittagessen lernte ich dann viele andere Wissenschaftler und Studenten, die im Depot arbeiten, kennen, und ich genoss es sehr, beim obligatorischen türkischen Kaffee (der wirklich bitter sein konnte, wenn man eine Tasse ohne Zucker erwischte) mit den anderen im Innenhof zu sitzen und zu plaudern. Das Grabungsteam war international zusammengesetzt, und ich lernte viele nette Menschen verschiedener Fachrichtungen kennen, die in der antiken Stadt Ephesos beschäftigt sind. In den nächsten Tagen wurde ich der Projektgruppe, die im Grabungs-Feld an der Hafennekropole etwas außerhalb von Ephesos arbeitete, zugeteilt. Dort begleitete ich zunächst das SurveyTeam, bestehend aus der österreichischen Archäologin Petra und dem türkischen Archäologen Ramazan, die dafür zuständig sind, mit einigen Arbeitern die Macchie zu roden, um sich einen Überblick über die Anzahl und die Beschaffenheit der Ruinen in dieser Gegend zu verschaffen. Diese Arbeit war wirklich span- 7 Zur Erinnerung: nend, besonders, wenn unter einem riesigen Dickicht von Gestrüpp auf einmal die Reste einer Säule oder die Mauern von einst großen Gewölben auftauchten. Die wilden Weintrauben, die Veranstaltungen der ARGE Wien in der Macchie wachsen, sind übrigens sehr lecker und allseits im Sommersemester beliebt und lassen sich gut in leeren Wasserflaschen sammeln und mitnehmen. 15. 03. 2011: Lateinertag - Fächerübergreifender Unterricht Nr. 6610RLL002 Am nächsten Tag durfte ich dann mit der Archäologie-Studentin 09:00-12:30 Mater Salvatoris, Kenyongasse 4-12 Barbara, die die Ausgrabungen von mehreren Grabhäusern beNachmittag: Kunsthistorisches Museum (BE und Latein) treut, klassische Archäologie betreiben und mich als SchatzsuUniv.-Prof. Dr. Kurt Smolak (Religion und Latein) cherin betätigen. Denn beim Auskratzen der Mauerfugen habe Mag. Helmut Widhalm (Biologie und Latein) ich außer einigen Muscheln, Knochen und natürlich jeder Menge Scherben sogar eine Münze gefunden. An diesem Tag fanden wir besonders viele Münzen, was die türkischen Arbeiter, die die schweren Erdarbeiten erledigten, veranlasste, mir bei jedem neu- 06. 04. 2011 Vergil und neuzeitliches Latein 6611RLL003 en Fund ein weiteres türkisches Zahlwort beizubringen. Am fol17:30 – 19:00; Mater Salvatoris, Kenyongasse 4-12 genden freien Wochenende erkundete ich ausführlich die Stadt Mag. Viktor Streicher Ephesos sowie die Ausgrabungsstätten in Priene und Didyma, bevor ich in der nächsten Woche mit meiner Arbeit bei den Anthropologen begann. Dort durfte ich als erste „Trockenübung“ zunächst ein bereits rekonstruiertes Skelett, dessen einzelne Kno- 28. 04. 2011: Antike im Film Nr. 6610RLL004 chen in einer der zahlreichen blauen Kisten lagerten, wieder zu17:00-20:00; Wiedner Gymnasium, Wiedner Gürtel 68 sammensetzen. Später lernte ich dann noch viele Auffälligkeiten MMag. Dr. Walter Perné an den Knochen kennen, die auf Entzündungen, verheilte Brüche oder sogar Tumore hinweisen. Das war wirklich spannend, vor allem bekam ich dadurch einen Vorgeschmack auf die Anatomie und Pathologie, die sicherlich Teil des von mir angestrebten Medizinstudiums sein werden. Eine besonders schöne Arbeit war die mit den Restauratoren im Hanghaus 2, welche Wandmalereien auffrischen und die Wohneinheit 6, die von einem sehr reichen Dionysos-Priester bewohnt wurde, rekonstruieren. Mittelpunkt der Restauration war ein Marmorsaal, der repräsentativ mit 26 verschiedenen Marmorarten vertäfelt war. Nachdem diese prächtige Wandverkleidung bei Erdbeben im 3. Jhdt. zerstört worden war, wird sie jetzt wieder zusammengesetzt – ein gigantisches Puzzle! Aber auch wenn ich bei über 20 000 Scherben, auf fünfzehn Tischen verteilt, nicht glauben konnte, jemals zueinander passende Teile zu finden, stellte ich fest, dass nach einiger Zeit intensiven Hinschauens, Suchens und Merkens einige passende Teile zu finden waren und zusammengesetzt werden konnten. Außerdem zeigte mir der Chef-Restaurator Sinan, wie man ein riesiges Tongefäß professionell klebt, wobei sich herausstellte, Oben: Der Standard, 18.11.2010 dass es wirklich nicht so einfach ist, Passform und Klebetechnik zu kombinieren. Letztere wurde besonders durch die Raumtemperatur von ca. 42°C erschwert, denn bei dieser Hitze wurden die Komponenten des Klebstoffes besonders schnell fest und es entUnten: Der Standard, 26.11.2010 stand eine beachtliche Rauchentwicklung, sodass einige Touristen neugierig stehen blieben. Unter Anleitung von Sinan gelang es mir aber, zwei große Teile des Gefäßes zusammenzusetzen. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Nachdem die Arbeit im Grabungshaus täglich gegen 18 Uhr geendet hatte, ging ich staubig und verschwitzt zum Strand und genoss ein erfrischendes Bad im Mittelmeer und anschließend die idyllischen Sonnenuntergänge sowie einen wunderschönen Sternenhimmel. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Herrn Nelis, Frau Dereli und dem Österreichischen Archäologischen Institut, die meine Ephesos-Reise ermöglicht haben, denn diese zwei Wochen waren für mich eine wirklich unvergessliche Zeit! 8 Einladung zur Generalversammlung 2011 Die statutengemäße Generalversammlung 2011 wird einberufen für den 18. März 2011 um 18.30 Uhr im Gasthof Fischerwirt, Bahnhofstr. 40, 8112 Gratwein / Graz. http:// www.hotel-fischerwirt.com Wer am gemeinsamen Abendessen anschließend an die Generalversammlung teilnehmen will, möge dies bitte zwecks Reservierung an folgender Mailadresse umgehend bekannt geben: [email protected] Tagesordnung Eröffnung und Begrüßung 2. Berichte aus dem Vorstand 3. Entlastung des Vorstands 4. Neuwahl des Vorstands Behandlung von Anträgen an die Generalversammlung 6. Allfälliges 1. 5. Wahlvorschlag: Folgende Vorstandsmitglieder haben sich wieder zur Verfügung gestellt: Vorsitzende: Mag. Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt (Wien) Stellvertreterin: Mag. Dr. Renate Oswald (Stmk) Schriftführerin: Dr. Ulrike Sedlbauer (NÖ) Stellvertreter: Mag. Hartmut Vogl (Vorarlberg) Kassierin: Mag. Ulrike Scheucher (Stmk) Stellvertreter: Mag. Wolfram Liebenwein (Stmk) 9 Aus aktuellem Anlass: Auszug aus den Vereinsstatuten § 9: Generalversammlung § 11: Vorstand Die Generalversammlung ist die „Mitgliederversammlung“ im Sinne des Vereinsgesetzes 2002. Eine ordentliche Generalversammlung findet alle zwei Jahre statt. Der Vorstand besteht aus sechs Mitgliedern, und zwar aus Obmann/Obfrau und Stellvertreter/in, Schriftführer/in und Stellvertreter/in sowie Kassier/in und Stellvertreter/in. Sowohl zu den ordentlichen wie auch zu den außerordentlichen Generalversammlungen sind alle Mitglieder mindestens zwei Wochen vor dem Termin schriftlich, mittels Telefax oder per EMail (an die vom Mitglied dem Verein bekannt gegebene FaxNummer oder E-Mail-Adresse) einzuladen. Die Anberaumung der Generalversammlung hat unter Angabe der Tagesordnung zu erfolgen. Die Einberufung erfolgt durch den Vorstand. Anträge zur Generalversammlung sind mindestens drei Tage vor dem Termin der Generalversammlung beim Vorstand schriftlich, mittels Telefax oder per E-Mail einzureichen. Der Vorstand wird von der Generalversammlung gewählt. Gültige Beschlüsse – ausgenommen solche über einen Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung – können nur zur Tagesordnung gefasst werden. Bei der Generalversammlung sind alle Mitglieder teilnahmeberechtigt. Stimmberechtigt sind nur die ordentlichen und die Ehrenmitglieder. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Die Übertragung des Stimmrechts auf ein anderes Mitglied im Wege einer schriftlichen Bevollmächtigung ist zulässig. Die Generalversammlung ist ohne Rücksicht auf die Anzahl der Erschienenen beschlussfähig. Die Wahlen und die Beschlussfassungen in der Generalversammlung erfolgen in der Regel mit einfacher Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. Beschlüsse, mit denen das Statut des Vereins geändert oder der Verein aufgelöst werden soll, bedürfen jedoch einer qualifizierten Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen gültigen Stimmen. Den Vorsitz in der Generalversammlung führt der/die Obmann/ Obfrau, in dessen/deren Verhinderung sein/e/ihr/e Stellvertreter/ in. Wenn auch diese/r verhindert ist, so führt das an Jahren älteste anwesende Vorstandsmitglied den Vorsitz. Die Funktionsperiode des Vorstands beträgt zwei Jahre; Wiederwahl ist möglich. Jede Funktion im Vorstand ist persönlich auszuüben. § 13: Besondere Obliegenheiten einzelner Vorstandsmitglieder Der/die Obmann/Obfrau führt die laufenden Geschäfte des Vereins. Der/die Schriftführer/in unterstützt den/die Obmann/ Obfrau bei der Führung der Vereinsgeschäfte. Der/die Obmann/Obfrau vertritt den Verein nach außen. Schriftliche Ausfertigungen des Vereins bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Unterschriften des/der Obmanns/Obfrau und des Schriftführers/der Schriftführerin, in Geldangelegenheiten (vermögenswerte Dispositionen) des/der Obmanns/Obfrau und des Kassiers/der Kassierin. Rechtsgeschäfte zwischen Vorstandsmitgliedern und Verein bedürfen der Zustimmung eines anderen Vorstandsmitglieds. Rechtsgeschäftliche Bevollmächtigungen, den Verein nach außen zu vertreten bzw. für ihn zu zeichnen, können ausschließlich von den in Abs. 2 genannten Vorstandsmitgliedern erteilt werden. Der/die Obmann/Obfrau führt den Vorsitz in der Generalversammlung und im Vorstand. Der/die Schriftführer/in führt die Protokolle der Generalversammlung und des Vorstands. Der/die Kassier/in ist für die ordnungsgemäße Geldgebarung des Vereins verantwortlich. Im Fall der Verhinderung treten an die Stelle des/der Obmanns/ Obfrau, des Schriftführers/der Schriftführerin oder des Kassiers/ der Kassierin ihre Stellvertreter/innen. § 10: Aufgaben der Generalversammlung Der Generalversammlung sind folgende Aufgaben vorbehalten: Beschlussfassung über den Voranschlag; Entgegennahme und Genehmigung des Rechenschaftsberichts und des Rechnungsabschlusses unter Einbindung der Rechnungsprüfer; Wahl und Enthebung der Mitglieder des Vorstands und der Rechnungsprüfer; Genehmigung von Rechtsgeschäften zwischen Rechnungsprüfern und Verein; Entlastung des Vorstands; Festsetzung der Höhe der Mitgliedsbeiträge für ordentliche und für außerordentliche Mitglieder; Verleihung und Aberkennung der Ehrenmitgliedschaft; Beschlussfassung über Statutenänderungen und die freiwillige Auflösung des Vereins; Beratung und Beschlussfassung über sonstige auf der Tagesordnung stehende Fragen. NÄCHSTER REDAKTIONSSCHLUSS: 15. Mai 2011 Bitte um Ihre nicht formatierten Beiträge (Fotos / Graphiken extra schicken!) bis zu diesem Termin an [email protected]. 10 Euroclassica: Academia Ragusina Secunda Dubrovnik, 26th - 30th April 2011 POSTCLASSICAL INHERITANCE OF CLASSICAL LANGUAGES Information: Registration fee: 50,00 € for teachers and 25,00 € for students includes course summaries, translation of courses from other languages into English projected simultaneously on the screen, photocopies of teaching material; coffee breaks, old city tour with our entrances and the Certificate of Attendance. Registration fee has to be paid before March 15th, 2011 on: HRVATSKO DRUŠTVO KLASIČNIH FILOLOGA ZAGREBAČKA BANKA Paromlinska 2 10000 Zagreb SWIFT: ZABAHR2X IBAN: HR642360000-1101583404 At the Dormitory in double room per person with breakfast 30,00 € per person Book on the e-mail address: [email protected] Pay 15 days before arrival at the same account as the registration fee! For students Dormitory 3, 4, 5 bedded rooms with breakfast 15,00 € per person. Book on the e-mail address: [email protected] Pay on arrival to the COLLEGIUM RAGUSINUM. Private accommodation in double room per person per night cca 20,00 €. See and book http://www.hotelscombined.com/ City/Dubrovnik.htm or STRADUN Tourist Agency - http://www.stradun-dmc.com – e-mail [email protected] Hotel accommodation, please choose between nearest hotels and book directly: Hotel Lero - http://www.hotel-lero.hr/ Hotel Ivka - http://www.hotel-ivka.com/ Hostel Dubrovnik - http://www.hfhs.hr/ All additional questions must be sent to the Organizers on the email address [email protected] or on fax no: +385 20 432 569 Don’t book your flights before you get the reconfirmation from the organizers, because the course needs a required minimum of 30 persons. Requirements: Be sure you have a valid travel and health insurance for this stay. Also bring a document from your school testifying you are a student (or teacher) there, with the name of the school, address, country, etc. Tuesday: Arrival and registration Wednesday 08:30 Opening ceremony 09:00 Olga Peric, Zagreb: ”Librorum copia” in the letters of Iannus Pannonius 09:30 Eniko Bekes, Budapest: Galeotto Marzio and Humanism in Hungary 10:00 Vlado Rezar, Zagreb, The Humanists of Dubrovnik 11:00 Mindaugas Strockis, Vilnius: The Dating of the So-Called Henninian Accentuation Revised 11:30 Bruno Ćurko, Zagreb: Original works of Renaissance philosophers in the digital world 12:00 Josip Degl’Ivellio, Zagreb: Renaissance music in Europe 15:00 Josip Degl’Ivellio, Zagreb: The comparison of the Gregorian chorals Quam pulchra es and Tota pulchra es, 15:45 Christine Haller, Neuchâtel: Early Humanism and Ancient Culture: Caesar, Petrach and the Emperor Charles IV 16:30 Danijela Hecht-Mijić, Stuttgart: Classical subjects, modern students Koraljka Crnković, Zagreb: The Greek language through the centuries 17:30 Tomislav Galović, Zagreb: The Epigraphic heritage of the Renaissance period in Dubrovnik Thursday 08:00 A walking tour through the old city of Dubrovnik 10:00 Alexandra Trachsel, Hamburg: Editing Zenobius' collection of Proverbia in 1497 10:30 Nino Zubovic, Zagreb: How to prepare the critical edition of a Greek text 11:00 Relja Seferovic, Dubrovnik: Critical edition of De inventione and political culture of Dubrovnik in 16th century 12:00 Bratislav Lučin, Split: Litterae olim in marmore insculptae: humanistic epigraphy of the east Adriatic coast 15:00 Irena Bratičević and Voljena Vuković, Zagreb: The reading of archive documents from the 15th century 15:45 Teo Radić, Zagreb: The preparation of a critical edition in the 16th century 16:30 Željka Salopek, Zagreb: The survey of manuscript collections on the Internet 20:00 Musical performance in St. Jacob’s medieval church Friday 08:00 Symbolic student's competition for each level 09:30 Possibility of a full day excursion: Mostar; Montenegro, Roman mosaics in the fjord of Kotor; a cruise of three islands 20.00 Gala dinner and awards to the best students Saturday Departure 11 EUROCLASSICA in PARIS (25.-28. August) Jubiläumskongress anlässlich 20 Jahre Euroclassica 1 Ganztag Workshop zum European Latin Exam VESTIBULUM und IANUA Cnarela and the French Classical Languages Provisional Programme Thursday, August 25th Lycée Jules Ferry, 77 Boulevard de Clichy, 75009 PARIS 9:30-10:00 10:00-12:00 14:00-17:00 17:00 19:30 Registration formalities Workshop by A. Reitermayer on “European Certificate for Classics” Workshop by A. Reitermayer on “European Certificate for Classics” Visit to the Institute of France Ship cruise on the Seine; dinner on board Friday, August 26th Lycée Jules Ferry 77 Boulevard de Clichy. 75009 PARIS 9:00-12:00 14:00 17:00 Morning Morning 13:30 CNARELA interventions workshops on the Ways of teaching Latin and Greek in France: film show: pupils of the Lycée Montesquieu in Bordeaux promote Ancient Languages; sequences in Latin and in Greek; presentation of bilingual teaching in a secundary school, ICT for Latin and Greek. General Assembly Late afternoon visit to the new Rooms for Greek antiquities in the Louvre Museum. Dinner nearby the Louvre Saturday, August 27th Departure by RER-train for Versailles: Tour of the Gardens conducted by A. Collognat with the topic: Statues of the park and Ovid’s Metamorphoses. ‘Grandes eaux’ Free lunch Return by RER Sunday, August 28th Optional visit to the Gallo-Roman Thermae de Cluny and crypt (Museum of The Middle Ages) End of the congress Further information about prices, application, accommodation and transportations will be sent by the end of February 2011 and will be seen on www.euroclassica.eu. Contact: Marie-Hélène Menaut, Email: [email protected] or Alfred Reitermayer [email protected] 12 Alfred Reitermayer European Latin Exam 1 Als ich im Jahre 2003 die Verantwortung übernahm, für die Euroclassica einen europäischen Lehrplan für die Classics zu schreiben, wollte ich von Anfang an dieses Curriculum so gestalten, dass es auch den heutigen Anforderungen an einen Gymnasialschüler in Europa gerecht werde. Die Bildungspolitik sollte eine fundierte Entscheidungshilfe erhalten, die Kriterien des Councils of Europe durch frühe sprachliche Förderung, vertieftes Lernen der Muttersprache und besseres Sinn erfassendes Lesen der nationalen Printmedien zu erfüllen. Im Laufe der folgenden sechs Jahren stellte sich heraus, dass bei der zunehmenden Migrantenproblematik in Europa die Hauptfrage darin bestünde, wie ein Zusammenleben der verschiedenen Kulturen ohne Verzicht auf die eigene europäische Identität und zugleich ohne Diskriminierung des ausländischen Gastes möglich werden könnte. In vielen Workshops mit Bildungsexperten aus 23 europäischen Ländern stellte sich heraus, dass die Schüler die Texte der Tageszeitungen kaum mehr verstehen, weil sie vor allem Wörter mit lateinischen Wurzeln nicht verstehen. Weil in den letzten vierzig Jahren aber in den meisten europäischen Ländern die Bildungspolitik Latein und Griechisch mit elitärem Bildungsbürgertum verbindet, musste unsere TaskForce bei der Konzipierung des europäischen Lehrplanes für Classics die Balance finden zwischen Texten, die inhaltlich und sprachlich Leuchttürme des europäischen Denkens darstellen, und einer vertretbaren Anzahl von Unterrichtsstunden, die eine seriöse Vermittlung an den heutigen Schüler ermöglichen. Wir entschieden uns für zwanzig Stunden Latein und 19 Stunden Griechisch innerhalb von acht oder sechs Unterrichtsjahren im Gymnasium mit Beispielen europäischer Mythen, Gestalten antiker Historiker, Rhetoriker, Philosophen und Politiker, für ein Best of der lateinischen und griechischen Prosa und der lateinischen und griechischen Epik, Lyrik und Dramatik. aus strategischen Gründen nur zu einem offenen Orientierungsleitfaden mit Kompetenzen in Sprechen, Lesen und Schreiben mit dazugehörigen Levels von A1 bis C2 entwickelt hat, haben wir unseren europäischen Referenzrahmen für die klassischen Sprachen ebenfalls als Angebot und nicht als Zwang für den zukünftigen Lehrbuchautor gestaltet mit vier Levels, die wir nach Comenius’ Magna dissertatio Vestibulum, Ianua, Palatium und Thesaurus nennen mit Kompetenzen in Lexik, Morphologie, Syntax und Interpretation (www.eccl-online.eu unter ECFRCL). Mittlerweile wendet sich der Council of Europe einem neuen Projekt zu und zwar der Vermittlung von Sprache innerhalb der Schulfächer, die nicht den Sprachfächern angehören, und die Europäische Kommission verlangt von allen Mitgliedsländern einen europäischen Qualifikationsrahmen (EQF) für alle Berufe. Erste Überlegungen hinsichtlich Classics gibt es dazu bereits. Weil wir aber bereits 2010 dem Lateinlehrer in der Praxis ein Instrument zur Verfügung stellen wollten, mit dem er seinen Schülern eine europäische Vergleichsmöglichkeit anbieten kann, haben wir uns in den letzten beiden Jahren damit beschäftigt, ein europäisches Lateinexamen zu entwickeln, das in verkürzter Form viele Inhalte des Europäischen Referenzrahmens für Classics abprüft, wobei besonders im ersten Level (ELEX Vestibulum) der Schüler bemerken soll, dass er bereits mit Hausverstand und ein wenig Kenntnis in europäischen Mythen und römischem Alltag ein europäisches Zertifikat for Classics erwerben kann. Das ELEX Vestibulum wurde heuer im Rahmen des europäischen Sprachentages (26.9.2010) des Council of Europe in neun Ländern durchgeführt mit etwa 1000 Teilnehmern, von denen 500 Schüler mit großer Freude ein European Certificate for Classics (siehe www.eccl-online.eu unter ELEX/ELEX Vestibulum) erlangen konnten. Da der europäische Referenzrahmen für moderne Sprachen sich In Österreich haben die Steiermark und Ulrike Sedlbauer beim ersten Mal mitgemacht. Am kommenden European Day of Languages, 26.9.2011 (Veranstalter: Council of Europe), wird an alle Interessenten zeitgerecht die Aufgabenstellung für das Elex Vestibulum mit Begleitinformation ausgesendet. Ab kommendem Jahr können wir in den einzelnen Landesarbeitsgemeinschaften auch Fortbildungen anbieten, wenn es gewünscht wird. 13 14 Rezensionsangebote Akademie der Wissenschaften, Laibach/Ljubljana Musis amicus. FS für Kajetan Gantar zum 80. Geburtstag (= Keria. Studia Latina et Graeca), Ljubljana 2010. 478 S. Aschendorff Verlag, Münster M. Bradtke (Hrsg.), Cicero, Die Verteidigung des Dichters Archias und weitere Texte zur Bildung und Rhetorik. Ausgew., eingeleitet und komm. (Slg. lat. und griech. Klassiker) 80 S. Ds., Selecta Latina. Kommentierte Lektüretexte, ausgew. nach den Vorgaben für das Abitur in NRWF 2011 und 2012. 264 S. Beck, München Chr. Neumeister, Das antike Rom. Ein literarischer Stadtführer. 330 S. Erg. Neuaufl. Pb. (1. Aufl. s. IANUS 14/1993, S. 75 f.!) W. Dahlheim, Augustus. Aufrührer, Herrscher, Heiland. Eine Biographie. 448 S. Ulrich und J. Rüpke, Götter und Mythen der Antike (R. Die 101 wichtigsten Fragen) 160 S. Braumüller, Wien Reihe Latein in unserer Zeit (je 80 - 120 S.), jeweils mit Lehrerbegleitheft im Internet (www.braumueller.at): R. Oswald/M. Schuller, Alltag im antiken Rom. Von Arbeitsteilung bis Zirkusspiel. Brevis [Kurzfassung der Ausgabe von 2005] 104 S. Reihe Latein in unserer Zeit, Übungstexte [mit Erläuterungen, Beantwortung der Vertiefungsfragen und mit dt. Übersetzung] W. Freinbichler, Fachsprache Latein. Texte aus Naturwissenschaft – Medizin – Recht. 90 S. Buchners Verlag, Bamberg Reihe Transfer Tierisch gut. Phädrus, Fabeln. Bearb. von Chr. Zitzl. 48 S. Leben, Lieben, Lästern. Catull, Ovid, Martial. Bearb. v. A. Kammerer, 48 S. Welt und Mensch im antiken Mythos. Ovid, Metamorphosen. Bearb. von Michael Dronia. 60 S. Der Staat und der Einzelne. Cicero, De re publica, bearb. von M. Dronia. 92 S. Reihe Ratio J. Fuchs (Bearb.), Die Lust an der Rede. Ein Rhetorik- und Übersetzungskurs zu Ciceros 1. Catilinaria. 48 S. Chr. Zitzl (Bearb.), Lebens(t)raum Staat. Politisch denken lernen mit Cicero. 64 S. Adeo. Wortkunde. Erweitertes Basisvokabular nach Wortfamilien. Hrsg. von Clement Utz u. a. 180 S. Sic est! 1 (Sachwissen Latein) Lehrbuchphase, bearb. v. Chr. Zitzl. 48 S. Sic est! 2 (Sachwissen Latein) Lektüre S I, bearb. v. M. Lobe. 32 S. Lehrerheft zu prima, Gesamtkurs Latein. Übergangslektüre, Ausgabe A. 118 S. Cornelsen Verlag, Berlin Plinius d. J., Ausgewählte Briefe. Hrsg. von H. Königer (Altsprachliche Textausgaben, 18). 80 S. Lehrerheft, 104 S. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien Klug-Kurz-Zins, Lege et intellege. Lat. Textsammlung. 224 S. Klett Verlag, Stuttgart Reihe Libellus Hans-Joachim Glücklich: Caesar – Feldherr, Politiker, Vordenker. Bellum Gallicum. Mit beigelegter CD-ROM. 168 S. Ds.: Terenz, Adelphoi. 114 S. Plautus, Menaechmi, hrsg. von G. Laser. 96 S. Tacitus, Annalen. Von W. und G. Gaberdan. 104 S. Ovidii Nasonis Metamorphoses selectae. Composuit Rubricastellanus, pinxit M. Frei. Mit Worterläuterungen zu Comic und Text. 56 S. A-4-Format mit farbigen Zeichnungen. Kremser Humanistische Blätter, Heft 13. 124 S. Kröner Verlag, Stuttgart Wörterbuch der Antike. Mit Berücksichtigung ihres Fortwirkens. 11., von St. Link völlig neu bearb. und erw. Aufl. 990 S. Lindauer Verlag, München Lindauers Uni-Texte Karl Bayer: Heinrich Brauns Ovid-Stilistik. Übersetzung und Erläuterung. 88 Fragen mit Antworten und 250 Beispielen sowie einem Ratgeber für künftige Elegiker. 88 S. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart Handbuch Biographie. Methoden, Traditionen, Theorien. Hrsg. von Chr. Klein. 486 S. Christine Walde (Hrsg.), Die Rezeption der antiken Literatur. Kulturhistorisches Werklexikon (Der Neue Pauly. Supplemente, Bd. 7) 1275 S. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen Bianca-Jeanette Schröder, Einführung in das Studium der lat. Literatur. Ein Arbeitsbuch (= Narr Studienbücher). 200 S. Öbv, Wien Reihe Latein Lektüre aktiv Zeitreisen. Von der Gründung Roms b. z. Sizilianischen Vesper. Ausgew. und komm. von F. J. Grobauer und W. Perné. 112 S. Olms Verlag, Hildesheim Anna E. Radke (Hrsg.), Alaudae. 200 S. [Vorträge über neulateinische Autoren, ferner neulateinische Dichtungen, u. a. von den Österreichern Th. Lindner, Martin Rohacek, G. Allesch, K. Zeleny u. a.] (R. Noctes Neolatinae) Pädagogium Bad Sachsa Horaz–Lateinkalender 2011. Hrsg. vom Internatsgymnasium. 12 Bl. Kart. Praesens Verlag, Wien Ilse Korotin, Heidi Schrodt (Hrsg.): Gertrud Herzog-Hauser. Klass. Philologin, Dozentin und Schuldirektorin. 90 S. mit Abb. Reclam, Stuttgart Universalbibliothek: Menander, Dyskolos, Der Menschenfeind. Gr./Deutsch. 120 S. 15 Vergil, Aeneis, 11. und 12. Buch. Lat. / dt. mit 24 Abb. Übersetzt und hrsg. von E. und G. Binder. 292 S. Anthologia Graeca. Griechische Anthologie. Griech./dt. Ausgewählt, übersetzt und hrsg. von Niklas Holzberg. 264 S. Theano. Briefe einer antiken Philosophin. Griech./dt. Übersetzung: Chr. M. Wieland, hrsg. von K. Brodersen. 134 S. Aristophanes, Das Frauenfest. Übers. und hrsg. v. Niklas Holzberg. 94 S. Reihe Fremdsprachentexte Latein Sallust, De coniuratione Catilinae. Die Verschwörung des Catilina. Hrsg. von Michael Mohr. 100 S. Catull, Carmina. Gedichte. Ausgew. und hrsg. von Michael Mader und Joanna Siemer. 62 S. F. Fajen, Lateinische Grammatik. Ein Repetitorium mit besonderer Berücksichtigung des Verbs. 104 S. Reclam TB Mythos Elektra. Texte von Aischylos bis Elfriede Jelinek. Hrsg. von L. Walther. 172 S. (Nr. 20194) Reclam Bibliothek Homer, Ilias, Odyssee. Aus dem Griechischen übersetzt von Johann Heinrich Voß. Text der Ausgabe letzter Hand von 1821. Nachworte von Ernst Heitsch und Günter Häntzschel. 1006 S. Wolfgang J. Pietsch Klaus Bartels, 75 Wer kennt sie nicht, die zahlreichen Bücher von Klaus Bartels, die wohl jedem Latein- und Griechischlehrer im Lauf seiner Tätigkeit unterkommen und an deren Lektüre er – sofern er klug ist – auch nicht vorbeikommt. Ob es nun die „Geflügelten Worte aus dem Griechischen und Lateinischen“ sind, die schon etliche Auflagen erlebt haben, ob es seine zahlreichen Wortgeschichten sind (zuletzt: Die Sau im Porzellanladen – allein der Titel ist schon köstlich!), die er zuvor als Kolumnist in der NZZ oder in der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht hat, ob die interessanten, bisweilen sogar spannenden Geschichten oder Geschichtchen aus dem reichen Fundus des Klassischen Altertums (z. B. Internet à la Scipio – Neue Streiflichter aus der Antike) oder ob es seine nützliche Sammlung der zumeist nachantiken lateinischen Inschriften in Rom ist (Roms sprechende Steine, bereits in 3. Auflage!) – stets nimmt man Bartels’ Bücher mit Interesse zur Hand und legt sie bereichert zurück, nachdem man sie gelesen hat. So hat der Autor fernab von akademischer Attitüde und universitärer Karriere ein Werk veröffentlicht, das ihn über so manchen beamteten Ordinarius der Latinistik oder Gräzistik erhebt, Rombach Verlag, Freiburg i. Br. weil er damit in der Öffentlichkeit jenen Widerhall erreicht, den W. Kofler, M. Konrenjak, Fl. Schaffenrath (Hrsg.), Gipfel der das Wertvolle der klassischen Antike verdient, den andere oft Zeit. Berge in Texten aus fünf Jahrtausenden. FS für K. Töchterle nicht hervorrufen können oder wollen. Vielfach zuerst als zum 60. Geburtstag. 140 S. (= Paradeigmata, 12) schmackhafte Häppchen in den oben genannten Tageszeitungen für den eiligen Leser aufbereitet, fasst Bartels seine Kolumnen Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen dann in überarbeiteter Form in den Büchern zusammen und Reihe Clara: vermittelt dadurch einer interessierten Öffentlichkeit, zu der Stefan Kliemt, Sallusts Bellum Iugurthinum (Heft 28) 32 S. nicht nur Altphilologen des gesamten deutschen Sprachraums Ds., Augustus, Res gestae (Heft 29) 48 S. gehören, wie interessant Antike sein kann. Verlag F. Berger und Söhne, Horn (NÖ) und Wien Franz Witek, Gestalten der antiken Historie im lat. Drama der Salzburger Benediktiner-Universität (= GB, Supplementbd. XII), 328 S. V. Coroleu Oberparleiter, G. Petersmann (Hrsgg.), Exil und Literatur: Interdisziplinäre Konferenz anlässlich der 2000. Wiederkehr der Verbannung Ovids. (= GB, Supplementbd. XIII), 164 S. Am 19. Februar vollendete Klaus Bartels sein 75. Lebensjahr. Die besten Wünsche der Sodalitas begleiten ihn! Winter, Heidelberg Roland Glaesser, Caesar – magna itinera. Intensivkurs für Studierende zur Vorbereitung auf die Caesarlektüre. 260 S. Anforderung der Rezensionsexemplare: Sodalitas-Mitglieder mögen unter Angabe von Dienst- und Privatanschrift per Post oder E-Mail den/die gewünschten Titel bei der IANUS-Redaktion anfordern. Das Buch geht nach zugesandter Rezension in das Eigentum des Rezensenten /der Rezensentin über. IANUS-Redaktion: Mag. Dr. Wolfgang J. Pietsch, Ziegelstraße 9 h, 8045 Graz [email protected] Der Jubilar (rechts) mit Wolfgang J. Pietsch 16 Götter aus Mannheim, nicht vom Nil Die Exponate der diesjährigen kulturhistorischen Ausstellung in Leoben kommen nicht, wie ursprünglich geplant, aus Ägypten, sondern aus Mannheim. Palazzo Farnese wieder zugänglich! Der Farnese-Palast, wohl der schönste Renaissance-Palast in Rom, war bisher für Touristen schwer zugänglich. Selbst in den letzten Jahren, als es bereits die Möglichkeit der Besichtigung gab, war diese nur einmal wöchentlich gegen langfristige Voranmeldung und nur für kleine Gruppen möglich, vornehmlich für französische Touristen, da sich im Gebäude die französische Botschaft befindet. Dank einer Ausstellung („Palazzo Farnese dalle collezioni rinascimentali ad Ambasciata di Francia“), die nun dort gezeigt wird und bis 27. April 2011 geöffnet ist, kann nun auch der Palast im Inneren mit seinen prächtigen Deckengemälden besichtigt werden, wie nun die SZ (München) in ihrer Ausgabe vom 4. 2., S. 21 in einem ausführlichen Artikel darlegt („Triumphzug der Sinne. Tizian und Caracci: Die reich ausgestatteten Säle des Palazzo […] sind drei Monate lang zugänglich“). Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 – 18 Uhr, Samstag von 9 – 13 Uhr, an manchen Tagen auch noch länger. Allerdings „Prenotazione consigliata“, wie auf der Web-Seite zu lesen: www.mostrapalazzofarnese.it Für die diesjährige kulturhistorische Großausstellung in der Kunsthalle Leoben war das Thema „Gott und Götter am Nil“ mit Exponaten aus ägyptischen Museen geplant gewesen. Die diesbezüglichen Verträge wurden im November 2010 seitens der Stadt Leoben in Kairo unterschrieben. Mittlerweile kam es nicht nur zu Personalveränderungen im Museum in Kairo, sondern auch zu politischen Unruhen in Ägypten, sodass man der Stadt Leoben kurzfristig eine Absage bzgl. der Leihe von Exponaten für 2011 aus Ägypten erteilte bzw. die Exponate für eine Ausstellung im Jahr 2012 anbot. Die Verantwortlichen standen nun vor der Situation, entweder heuer keine Ausstellung durchzuführen oder aber einen entsprechenden, hochwertigen Ersatz in der kurzen verbleibenden Zeit zu suchen. „Die guten Kontakte der Stadt Leoben, die sich in den Jahren mit den verschiedensten internationalen Museen aufgebaut haben, machten es schließlich möglich, dass wir nun doch eine Ausstellung – und zwar auf dem gewohnt hohen Niveau – durchführen werden können. Aus Mannheim werden wir die Ausstellung „Die Rückkehr der Götter“ übernehmen“, sagt Leobens Kulturstadtrat Franz Valland. Diese Entscheidung wurde Mittwoch, den 26.01.2011, getroffen, nachdem sich die Verantwortlichen der Stadt Leoben kurzfristig von der Hochwertigkeit der Ausstellung persönlich in Mannheim überzeugt hatten. Bei der Ausstellung „Die Rückkehr der Götter“ wird das Thema der griechischen und römischen Götter dokumentiert werden. Die Ausstellung beginnt am 16. April 2011 und dauert bis 1. November 2011. Sie ist für Schulklassen sehr zu empfehlen, da die gleichnamige und identische Ausstellung in Mannheim wohl die wenigsten gesehen haben! Wolfgang J. Pietsch Foto: Wid Medieninhaber und Herausgeber: SODALITAS - Bundesarbeitsgemeinschaft klassischer Philologen und Altertumswissenschafter in Österreich DVR 0727393 Österr. Post AG Info.mailentgeltbezahlt Wolfgang J. Pietsch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt Leopoldauer Platz 82/3, A-1210 Wien [email protected]
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