GGenius loci - Stiftung Mozarteum Salzburg

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GGenius loci - Stiftung Mozarteum Salzburg
G
Genius loci
Der Mozart-Kult bzw. die Mozart-Verehrung setzte nicht erst mit dessen Tode ein, sondern
existierte schon, als er als Wunderkind ganz Europa bereiste. Bereits 1762 wurde von Graf
Konrad Friedrich von Pufendorf ein Huldigungsgedicht verfasst: „bewundrungswerthes
Kind! deß fertigkeit man preißt; /Und Dich den kleinsten, den größten Spieler heißt“ –
und nur einige Jahre nach dessen Tod stellte Haydn fest: „die nachweld beckomt nicht in
100 Jahren wider ein solch Talent.“
Das romantische Bild Mozarts als verkanntes Genie, das jung sterben musste und dessen
kurzes Leben und früher Tod in Mythen und Legenden überliefert wurde, prägte das
19. Jahrhundert. Einen bedeutenden Beitrag zur Verbreitung des Mozart-Kultes leistete das
Ehepaar Vincent und Mary Novello aus England, das 1829 eine Pilgerreise auf den Spuren
Mozarts unternahm und noch lebende Zeitzeugen wie Mozarts Schwester Nannerl, seine
Witwe Constanze und seinen Sohn Franz Xaver Wolfgang befragte. Gleichzeitig erschienen
auch die ersten Mozart-Biografien und verbreiteten den Geniekult in alle Welt.
Mit der Errichtung eines Mozartdenkmals in Salzburg im Jahre 1842 sollte das Andenken
an den großen Künstler in einem Monument würdig ausgedrückt werden. Jahrelange
­Spendenaufrufe und Benefizkonzerte gingen der Errichtungen des Denkmals voraus, bis
dann am 5. September 1842 im Rahmen eines Musikfestes (4. bis 6. September) das Denkmal enthüllt und den Bürgern der Stadt Salzburg vom Denkmal-Comité geschenkt wurde.
„,Es falle die Hülle, und Mozarts Bild strahle fort ehrend und geehrt bis in die spätesten
Zeiten.‘
Bei den Schlußworten der Rede löste der Sohn des Herrn Kreishauptmann Chorinsky
die Schnur des Mantels, die Hülle fiel – und Mozarts Erzbild trat plötzlich wie ein
Riesengeist aus der geheimnißvollen Umhüllung hervor, und stand in den Strahlen der
Sonne goldglänzend wie im Verklärungsschimmer vor den Augen der von dem feier­
lichen Momente tief ergriffenen Menge. Es war ein ernster erhebender Anblick, die
­poetische Verherrlichung des Meisters, der hier geboren wurde und hier gelebt hatte,
eine Apotheose des Künstlers und der Kunst, die mächtig und begeisternd auf alle
­Herzen eindrang, und viele Augen mit Thränen der Rührung und Freude füllte.“
Ludwig Mielichhofer, Das Mozart-Denkmal zu Salzburg und dessen Enthüllungsfeier
im September 1842. Eine Denkschrift, 1843
Franz Xaver Wolfgang Mozart war bei der Einweihung des Denkmals für seinen Vater
­anwesend und dirigierte einen von ihm gedichteten Festchor nach musikalischen Motiven
seines Vaters. Böllerschüsse, Fackelzug, Aufmarsch der Zünfte, Sängerchöre, Schausteller-
Mozart am Spinett. Vision.
Ölbild von Anton Romako 1877 © Stiftung Mozarteum Salzburg
90 Jahre Salzburger FestspielE Das grosse welttheater
Mozart-Verehrung in Salzburg
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Als Höhepunkte begeisterten die Gollinger Wasserfälle und
die Lichtensteinklamm die Besucher. Auch eine Fahrt nach
Berchtesgaden und über den Königssee zählte zum touristischen Standardrepertoire, wie auch eine Einfahrt in das Salzbergwerk von Hallein oder Berchtesgaden. Ab Mitte des Jahrhunderts nahm die Beliebtheit des Gaisbergs als Ausflugsziel
immer mehr zu. Die 1887 eröffnete Zahnradbahn auf den
Gipfel wurde zur echten Fremdenverkehrsattraktion, ebenso
wie die beiden anderen technischen Novitäten: der elektrische
Panoramaaufzug auf den Mönchsberg und die Bahn auf die
Festung.
Die Wiener Philharmoniker bei den Salzburger Musikfesten
die mehrere Musikfeste hindurch das musikalische Programm
prägte und sich energisch für die Errichtung eines Mozarthauses in Salzburg einsetzte. Der Grundstein zu diesem Haus
wurde schließlich 1910 gelegt, die feierliche Eröffnung im
Jahre 1914 sollte im Rahmen des 9. Salzburger Musikfestes
stattfinden, wurde jedoch wegen Ausbruch des Ersten Weltkrieges abgesagt.
Mit der Gründung von Dommusikverein und Mozarteum,
1841, war die Mozart-Verehrung institutionalisiert, mit der
Errichtung des Denkmals erstmals zur Schau gestellt und mit
dem Bau des Mozarthauses ein wichtiger Meilenstein gesetzt
worden. Die aus dem Dommusikverein und Mozarteum hervorgegangene Internationale Stiftung Mozarteum pflegt und
trägt das Erbe Mozarts bis in die heutigen Tage weiter.
Die Musikfeste als touristischer Magnet
Die acht Musikfeste der Internationalen Stiftung Mozarteum,
die zwischen 1877 und 1910 stattfanden, trugen wesentlich
zur Entwicklung des Fremdenverkehrs in Salzburg bei. Waren
es anfangs die Romantiker, die die Stadt und ihre Landschaft
bekannt gemacht hatten, kam Mitte des 19. Jahrhunderts die
Entdeckung des Genius Mozart für Salzburg hinzu. Durch
die Vereinnahmung des Phänomens Mozart vollzog sich der
Aufstieg Salzburgs zur Touristenstadt. Die infrastrukturelle
Voraussetzung wurde 1860 durch die Anbindung Salzburgs an
die Westbahn geschaffen.
Träger der Mozartpflege war die 1870 gegründete Internatio­
nale Stiftung Mozarteum, die im Juli 1877 das 1. Salzburger
Musikfest veranstaltete. Der zunehmende Bekanntheitsgrad
der Salzburger Musikfeste führte zu einer ersten kulturtouris­
tisch ausgerichteten Sommersaison. Musste 1856 anlässlich
der 100-Jahr-Feier der Geburt Mozarts noch ein Aufruf an
die Salzburger Bevölkerung erfolgen, Privatquartiere zur
Verfügung zu stellen, konnte man 1877 schon auf eine große
Anzahl an Hotelbetten verweisen. Auf der rechten Salzachseite
waren luxuriöse Großhotels wie das Hotel de l’Europe, das
Hotel Pitter, das Hotel Bristol und das Hotel de l’Autriche ent-
standen. Um den teilnehmenden Künstlern den Aufenthalt so
angenehm wie möglich zu gestalten, legte das für die Unter­
bringung zuständige Wohnungs-Comité sogar ein Buch für
Beschwerden und Anregungen auf. Auch wurde überteuerten
Preisvorstellungen der Quartiergeber nachgegangen.
Von Anfang an beeindruckte die Internationalität der Festspielbesucher. Bereits 1879 organisierte der englische Reisever­
anstalter Thomas Cook eine Pauschalreise mit inkludierten
Konzertbesuchen zum Salzburger Musikfest. Zahlreiche
Wiener Reisebüros machten Werbung und boten neben
­Hotelunterkünften auch Reservierungen für die Festkonzerte
an. So schrieb etwa die Neue Freie Presse am 18. Juli 1877:
„Keinen Schritt konnte man durch volle sechs Wochen in
Wien thun, ohne daß einem ,Salzburg!‘ mit Riesenlettern in
die Augen sprang. Alle Straßenecken luden zum Besuch des
Salzburger Musikfestes.“
Bei jedem der acht Musikfeste wurde den Besuchern und
Künstlern ein umfangreiches touristisches Rahmenprogramm
geboten. So luden jeden Morgen Mitglieder des Vergnügungsund Ausflugs-Comités bereits um sieben Uhr zu einem
gemeinsamen Stadtspaziergang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die „Besteigung“ des Mönchsberges gehörte
ebenso zum Pflichtprogramm wie der Besuch von Hellbrunn
und der Wasserspiele. Zu einer regelrechten Pilgerstätte entwickelte sich das Zauberflötenhäuschen am Kapuzinerberg.
1880 erfolgte die Eröffnung der Gedenkräume in Mozarts
Geburtshaus. Schon damals wurden Souvenirs wie MozartAnsichtskarten und Fotos verkauft. Auch der Internationalität
der Besucher wurde durch mehrsprachige Museumsführer
Rechnung getragen. Gesellige „Frühstücks-Rendezvous“ in
den Cafés der Stadt, wie Bazar und Tomaselli, waren gleichermaßen im Rahmenprogramm vorgesehen wie Frühschoppen
im Stiegl- oder Peterskeller, gemeinsame Mittagessen im Hotel
Mirabell, festliche Empfänge im Kurhaussaal und Gartenfeste
in den beleuchteten Kurhaus-Anlagen, zu denen auch die
Salzburger Bevölkerung zugelassen war.
In einer Zeit der allgemein erwachenden Naturbegeisterung
durften natürlich Ausflüge in die Umgebung nicht fehlen.
Genau genommen verdanken wir die Teilnahme der Wiener
Philharmoniker am 1. Salzburger Musikfest 1877 Spannungen
zwischen dem langjährigen k. k. Hofopernkapellmeister Otto
Dessoff und dem Direktor der k. k. Hofoper Johann Ludwig
Ritter von Herbeck. 15 Jahre lang war Dessoff Jahr für Jahr
neu gewählter Dirigent der Wiener Philharmoniker – und
beim Orchester überaus beliebt –, als er nach Streitigkeiten
mit dem Hofoperndirektor eine Stelle als Hofkapellmeister in
Karls­ruhe annahm.
Im Hinblick auf die musikalische Qualität war es den Organisatoren des 1. Salzburger Musikfestes im Jahre 1877 sehr wichtig,
eine bekannte Künstlerpersönlichkeit für das Fest zu gewinnen.
Dabei fiel die Wahl auf den Dirigenten Otto Dessoff, der
wiederum aufgrund seiner früheren guten Zusammenarbeit
die Wiener Philharmoniker als Orchester vorschlug. Da Otto
Dessoff den Entschluss gefasst hatte, nie wieder in Wien zu
dirigieren, bot die Einladung nach Salzburg auch den Wiener
Philharmonikern die Gelegenheit, mit dem von ihnen sehr
geschätzten Dirigenten erneut zusammenzuarbeiten.
Außerhalb Wiens hatte das Orchester bis dahin noch nie
Konzerte gegeben. Die Einladung war somit gleichbedeutend mit dem Beginn der Konzert-Reisetätigkeit der Wiener
­Philharmoniker. Das Orchester wurde in Salzburg mit ­großer
Begeisterung empfangen, dem ersten Konzert stand das einheimische Publikum allerdings vorerst mit einer gewissen
Skepsis gegenüber.
90 Jahre Salzburger FestspielE Das grosse welttheater
90 Jahre Salzburger FestspielE Das grosse welttheater
buden, bengalische Feuer bis hin zu Bergwerksbesichtigung,
Schwimmvorführung, Schiffer-Wettfahrt und Almabtrieb
boten neben dem musikalischen Programm den zahlreichen
Gästen in der Stadt ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Der große Erfolg dieses ersten bedeutenden musikalischen
Festes ermutigte die Salzburger Bürger, zur Feier des 100. Geburtstages Wolfgang Amadeus Mozarts vom 6. bis 9. September 1856 ein weiteres Musikfest zu veranstalten und somit den
Grundstein zu den in unregelmäßigen Abständen abgehaltenen
Salzburger Musikfesten zu legen.
Bei der Abhaltung des sogenannten „1. Salzburger Musik­
festes“ von 17. bis 20. Juli 1877 stand – neben der Musik – ­
vor allem die Eröffnung des Zauberflötenhäuschens auf dem
Kapuzinerberg im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Das kleine
Holzhäuschen, in dem Mozart der Legende nach Teile der
Zauberflöte komponiert haben soll, wurde 1873 der Stiftung
Mozarteum geschenkt und nach vorübergehendem kurzzeitigem Aufbau im Mirabellgarten 1877 auf dem Kapuzinerberg
errichtet, wo es sich bis 1948 befand. (Heute steht das Zauberflötenhäuschen im sogenannten „Bastionsgarten“ der Stiftung
Mozarteum in der Schwarzstraße.) Das Häuschen wurde
von den Mozart-Verehrern als Reliquie betrachtet. Es war im
­Inneren mit Lorbeerkränzen und Schleifen geschmückt, und
bei dem Wiener Maler Anton Romako wurde für die Ausstattung das Ölgemälde „Mozart am Spinett“ bestellt. Im Laufe
der Jahre wurde das Zauberflötenhäuschen wie ein kleines
Mozart-Museum ausgestattet und hatte zu Beginn mehr
Besucher als die Gedenkräume in Mozarts Geburtshaus.
Vor allem Jubiläen, wie die 100-Jahr-Feier anlässlich der
Entstehung des Don Giovanni, 1887, die 100-Jahr-Feier zur
Zauberflöte, 1891, oder die 150-Jahr-Feier anlässlich der Geburt Mozarts, 1906, gaben die Themen der Musikfeste vor.
Künstler und Musiker aller bedeutenden deutschsprachigen
Opern- und Konzerthäuser versammelten sich in Salzburg,
um Mozart zu huldigen. Mit zahlreichen Widmungen wollte
jeder Beteiligte seiner Verehrung für den Meister Ausdruck
verleihen.
Als unermüdliche Kämpferin zur Verbreitung des Ruhmes
Mozarts zeichnete sich Kammersängerin Lilli Lehmann aus,
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Die erste Konzertreise der Wiener Philharmoniker bescherte
dem Orchester schließlich einen großartigen Erfolg, sodass
Pläne für Reisen u. a. zur Pariser Weltausstellung 1878 und
eine weitere Zusammenarbeit mit der Mozart-Stiftung geschmiedet wurden. Die Reise nach Paris kam nicht zustande,
das Orchester nahm jedoch am 2. Salzburger Musikfest 1879
unter dem Dirigenten Hans Richter erneut teil.
Auch beim 3. Musikfest 1887 wurden Salzburger Orchester­
musiker von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker unter­
stützt. Auf dem Programm standen zwei Aufführungen des
Don Giovanni unter Hans Richter, in der deutschen Bearbeitung von Max Kalbeck. Das Sängerensemble wurde zum
Großteil von der k. k. Hofoper in Wien gestellt. Während
dieses Salzburger Aufenthaltes nutzte Hans Richter eine Tischrede, um die Abhaltung alljährlich stattfindender Musikfeste
einzufordern. Auch bei allen weiteren in unregelmäßigen
Abständen abgehaltenen Musikfesten gestalteten die Wiener
Philharmoniker die Festkonzerte und wurden vom internatio­
nalen Publikum triumphal gefeiert – womit die Musikfeste
der Internationalen Stiftung Mozarteum als direkte Vorläufer
der Salzburger Festspiele gelten können.
Das 7. Musikfest 1906 kann aus heutiger Sicht als absoluter
Höhepunkt angesehen werden. Im ersten Konzert spielte
Camille Saint-Saëns unter Felix Mottl das Klavierkonzert in
Es-Dur KV 482, was schon damals als Sensation galt, da Saint-
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Saëns in diesen Jahren nur mehr als Komponist tätig war und
sein Auftritt als Huldigung an Mozart verstanden werden
konnte. Auch die erste Begegnung mit Richard Strauss als
Dirigent in Salzburg fiel in dieses Jahr, als er als Einspringer
das zweite Festkonzert mit Werken von Mozart und Bruckner
dirigierte. Und Gustav Mahler leitete die von ihm und Max
Kalbeck neu bearbeitete Oper Die Hochzeit des Figaro, eine
legendäre Aufführung des k. k. Hofoperntheaters in Wien. Es
war überhaupt das erste Mal, dass das k. k. Hofoperntheater
auf Reisen ging, ein umfangreiches und kostspieliges Unternehmen, das nur „über Allerhöchste Entschließung Seiner
Majestät, Kaiser Franz Josef I.“ zustande kam. Selbst Mahler
war mit seinen Aufführungen im Salzburger Stadttheater
mehr als zufrieden. Die Zeitungen bezeichneten die Vor­
stellungen als Sensation. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Gustav Mahler während der Vorbereitungen
zu diesem Gastspiel in seiner Korrespondenz bereits von den
„Salzburger Festspielen“ sprach. Lilli Lehmann brachte im
selben Jahr einen Don Giovanni, ebenfalls mit den Wiener
Philharmonikern unter dem Dirigenten Reynaldo Hahn, auf
die Bühne. Das 8. und letzte Musikfest war einzig und allein
auf Mozart eingestellt. Unter der Regie von Lilli Lehmann
wurden sowohl die Zauberflöte als auch Don Giovanni mit den
Wiener Philharmonikern aufgeführt.
Das 9. Musikfest 1914 musste kriegsbedingt abgesagt werden.
Es sollten 11 Jahre vergehen, bis die Wiener Philharmoniker
erneut nach Salzburg kamen – diesmal zu den Salzburger
Festspielen.
Gabriele Ramsauer / Sabine Greger-Amanshauser
Literatur
Rudolph Angermüller, Das Salzburger Mozartdenkmal, 1992.
Otto Biba, Die Unvergleichlichen. Die Wiener Philharmoniker
in Salzburg, 1977.
Archivalien des Mozartarchivs der Internationalen Stiftung
Mozarteum Salzburg
The admiration of Mozart in Salzburg
The Mozart cult or rather the admiration for Mozart did not begin
when he died but was already evident when he was travelling
around Europe as a child prodigy. As early as 1762 Count
­Konrad Friedrich von Pufendorf composed a poem of reverence,
“Child worthy of admiration! Whose skills we praise/And you
are the smallest, the greatest player”. Only a few years after
­Mozart’s death Joseph Haydn stated that “Not in a hundred
years will posterity ever see such talent again.”
The romantic image of Mozart as an unknown genius who had
to die young and whose life and death were handed down in
myths and legends, dominated the 19 th century. The couple Vincent and Mary Novello from England, who undertook a pilgrimage in 1829 in trace of Mozart, made a considerable contribution
to spreading the Mozart cult. On their journey they met and interviewed witnesses who were still living such as Mozart’s sister
Nannerl, his widow Constanze and his son Franz Xaver Wolfgang. At the same time the first Mozart biographies were published and the cult of the genius spread throughout the world.
When the Mozart statue was erected in Salzburg in 1842, it was
intended as a dignified commemoration of the great artist in a
monument. Before the monument was put into position, there
had been appeals for donations and benefit concerts until eventually the statue was unveiled on 5 September 1842 as part of a
music festival (4–6 September) and presented by the Monument
­Committee to the citizens of the city of Salzburg.
“‘May the veil fall and may Mozart’s image shine forth in
honour and be revered for all time.’ During the final words
of the speech the son of Regional Captain Chorinsky unleashed the rope of the cape, the veil fell and Mozart’s arch
image suddenly emerged like a huge ghost from the mysterious
cloak and stood there in the golden rays of the sun, shining
in the transfigured shimmer before the eyes of the people in
the crowd who were intensely moved by the solemn moment.
It was a serious, uplifting sight, the poetic glorification of
the master who was born here and who had lived here, an
apotheosis of the artist and of art who powerfully and
enthusiastically entered all hearts, and many eyes were filled
with tears of emotion and joy.”
Ludwig Mielichhofer, Das Mozart-Denkmal zu Salzburg
und dessen Enthüllungsfeier im September 1842. Eine
Denkschrift, 1843
Franz Xaver Wolfgang Mozart was present at the inauguration
of the monument for his father and conducted a festive chorus
which he had composed based on musical motifs by his father.
Cannons were fired, a torch-lit procession was held, the guilds
marched, choirs sang, there were fairground stalls, fireworks,
even an inspection of a mine, demonstrations of swimming,
boating competitions and the ceremony of bringing cattle down
from the high mountain pastures at the end of the summer
­offered the many guests in the city a very varied programme ­
of events besides the music.
The great success of the first major music festival encouraged the
citizens of Salzburg to commemorate the 100 th birthday of Wolfgang Amadé Mozart from 6 to 9 September 1856 by organising
another music festival, thus laying the foundation stone for subsequent music festivals in Salzburg which took place at irregular
intervals. During the so-called First Salzburg Music Festival
from 17 to 20 July 1877, besides the music, the main event was
the opening of the “Magic Flute House” on the Kapu­zinerberg.
The little wooden house, in which, as the legend goes, Mozart
composed parts of Die Zauberflöte, was donated to the Mozarteum Foundation in 1873. It was set up briefly in the Mira­bell
Gardens before being positioned on the Kapuzinerberg in 1877
where it remained until 1948. (Nowadays the Magic Flute
House is located in the so-called Bastionsgarten of the Mozarteum Foundation in the Schwarzstrasse.) Mozart admirers
regarded the little house as a relic. Inside it was decorated
with laurel wreathes and garlands, and the Viennese painter
Anton Romako was commissioned to create the oil painting
Mozart at the Spinet. Over the years the Magic Flute House
was furnished like a little Mozart Museum and initially used to
attract more visitors than the commemorative rooms in Mozart’s
Birthplace.
Jubilees such as the 100 th anniversary of the creation of Don
Giovanni in 1887, the 100 th anniversary of Die Zauberflöte in
1891, and the 150 th anniversary of Mozart’s birth in 1906 provided themes for the music festivals. Artists and musicians from
all the major German-speaking opera houses and concert halls
gathered in Salzburg to pay tribute to Mozart. Everyone involved
wanted to express their admiration for the master by making
several dedications and signing autographs.
The singer Lilli Lehmann distinguished herself as an untiring
campaigner for spreading Mozart’s fame. She made her mark on
the musical programme of several music festivals and devoted
much energy to bringing about a building of a Mozart House
90 Years of the Salzburg Festival The great world theatre
theater
90 Jahre
Years of
Salzburger
the Salzburg
FestspielE
Festival
DasThe
grosse
great
welttheater
world theater
„Bei den ersten Konzerten hatte das Publikum Bedenken
gegen das Können der Philharmoniker, aber später waren
die Konzerte ausverkauft.“
Konstitutionelle Vorstadt-Zeitung, 20. Juli 1877
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Genius loci
„Die Wiener Künstlerschaar, bei 90 Philharmoniker, war
am 16 d.M., Nachmittags 2 Uhr, in Salzburg angekommen
und auf dem Bahnhofe von dem Comité der internationalen Mozart=Stiftung mit lebhafte Acclamationen
­empfangen worden. Schon während der Fahrt von Wien
nach Salzburg begrüßten die Liedertafeln von Enns,
Wels und Schwannenstadt die Künstler.“
Morgen-Post, Wien, 19. Juli 1877
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Salzburger
90
Years of the
FestspielE
Salzburg
Das
Festival
grosse welttheater
The great world
• 90 jahre
theatre
salzburger festspiele
The Music Festivals as a Tourist Magnet
The eight Music Festivals of the International Mozarteum Foundation, which took place between 1877 and 1910, made a c­ onsiderable contribution to the development of tourism in S­ alzburg. Initially it was the romanticists who had made the city and
its landscape renowned and in the mid-19 th century this was
added to by the discovery of the genius of Mozart for Salzburg.
By appropriating the phenomenon of Mozart, Salzburg’s rise as a
tourist city was accomplished. In 1860 Salzburg was linked to the
western railway line which was an important pre-condition in
terms of infrastructure. The International Mozarteum Foundation was founded in 1870 and was the prime support for fostering Mozart’s heritage; the First Salzburg Music Festival was held
in 1877. The increasing renown of the Salzburg Music Festivals
led to a first summer season concentrating on cultural tourism.
In 1856 an appeal was made to the people of Salzburg to make
private accommodation available for the occasion of the
100 th anniversary of Mozart’s birth, but by 1877 a considerable
number of hotel beds were available. On the right bank of the
River Salzach large luxurious hotels had been built such as the
Hotel de l’Europe, the Hotel Pitter, the Hotel Bristol and the
Hotel de l’Autriche. A “residence committee” was responsible for
accommodation, and so as to make the stay for the participating
artists as pleasant as possible, a book was set up in which complaints and suggestions could be made. Investigations were made
into excessively high prices charged by the people who let rooms.
The internationality of the festival visitors was impressive from
the beginning. As early as 1879 the English travel agent Thomas
Cook organised a package tour which included concert visits to
the Salzburg Music Festival. Many travel agencies in Vienna ad-
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vertised, and besides offering hotel accommodation they also
­offered reservations for the festival concerts. For instance, the
Neue Freie Presse wrote on 18 July 1877, “For six whole weeks
one couldn’t take a step in Vienna without coming across the
eye-catching sign SALZBURG in huge letters. On every street
corner there were invitations to visit the Salzburg Music Festival.”
An extensive fringe programme was offered at each of the eight
music festivals for visitors and artists. Every morning members
of the Amusement and Excursion Committee invited people already at 7 o’clock in the morning to go on a city walk together to
the most important sights. The “ascent” of the Mönchsberg was
part of the obligatory programme as was a visit to Hellbrunn
and the Water Gardens. The Magic Flute House on the Kapuzinerberg evolved into a veritable place of pilgrimage.
In 1880 the commemorative rooms were opened in Mozart’s
Birthplace. Even in those days souvenirs such as Mozart postcards and photos were sold. The internationality of the visitors
was taken account of by museum guides in several languages.
Convivial “breakfast meetings” in the city’s coffee houses such as
Bazar and Tomaselli were also planned in the fringe programme
as well as morning drinking sessions in the Stiegl or Peterskeller,
lunches together in the Hotel Mirabell, festive receptions in the
Kurhaussaal and garden parties in the illuminated Kurhaus
complex to which the people of Salzburg were also admitted. At
a time when enthusiasm for the countryside was generally awakening, excursions to the surrounding region were also part of the
programme. Highlights were considered to be the Golling Waterfalls and a visit to the Liechtenstein Gorge. A trip to Berchtesgaden and across the Königssee Lake was part of the standard
repertoire for tourists, also a visit to the salt-mines of Hallein or
Berchtesgaden. From the mid-19 th century the Gaisberg became
increasingly popular. The cog-wheel railway, opened in 1887 and
which went up to the summit, became a real tourist attraction
just like the two other technical innovations, the electric panorama lift up the Mönchsberg and the funicular to the fortress.
The Vienna Philharmonic at the Salzburg Music Festivals
Strictly speaking we owe the participation of the Vienna Philharmonic in the First Salzburg Music Festival in 1877 to tensions
between the long-standing Imperial and Royal Court Opera
Conductor Otto Dessoff and the director of the Imperial and
Royal Court Opera Johann Ludwig Ritter von Herbeck. For
15 years Dessoff was elected every year as the conductor of the
Vienna Philharmonic and he was still very popular with the
orchestra when, after disputes with the Court Opera Director,
he took up an appointment as court conductor in Karlsruhe.
As ­regards the musical quality it was very important for the
o­ rganisers of the First Salzburg Music Festival in 1877 to gain a
renowned artistic personality for the festival. The conductor Otto
Dessoff was chosen, who because he had formerly worked so well
together with the Vienna Philharmonic, proposed that they
should play. As Otto Dessoff had made the decision never to
­conduct in Vienna again, the invitation to perform in Salzburg
gave the Vienna Philharmonic the opportunity to work again
with the conductor they held in such high regard.
Until that time the orchestra had never given concerts outside
Vienna and so the invitation marked the beginning of the
Vienna Philharmonic’s concert tours. The orchestra was received
in Salzburg with great enthusiasm, nevertheless the local public
was initially somewhat sceptical about the first concert.
“The group of artists from Vienna, about 90 members of the
Vienna Philharmonic arrived on the 16 th of this month at
2 o’clock in the afternoon in Salzburg and were received at
the railway station by the Committee of the International
Mozarteum Foundation with vigorous applause. During the
journey from Vienna to Salzburg the Liedertafeln (amateur
choirs) of Enns, Wels and Schwanenstadt greeted the artists.”
Morgen Post, Vienna, 19 July 1877
“At the first concerts the public had certain reservations
about the ability of the Philharmonic but later the concerts
were sold out.“
Konstitutionelle Vorstadt-Zeitung, 20 July 1877
The first concert tour by the Vienna Philharmonic was ultimately
such a great success for the orchestra that plans were made for
tours to the world exposition in Paris in 1878 and also for further cooperation with the Mozart Foundation. The tour to Paris
did not come about but the orchestra did take part in the Second
Salzburg Music Festival conducted by Hans Richter.
At the Third Music Festival in 1887 orchestral musicians from
Salzburg were supported by members of the Vienna Philharmonic. On the programme were two performances of Don
Giovanni conducted by Hans Richter in the German adaptation
by Max Kalbeck. Most of the singers came from the ensemble of
the Imperial and Royal Court Opera in Vienna. During this stay
in Salz­­burg Hans Richter used the occasion of an after-dinner
speech to propose that music festivals should be held every year.
At all the following Music Festivals which took place at irregular
intervals the Vienna Philharmonic played the festive concerts
and were trium­­­phantly acclaimed by the international public.
Thus the music festivals organised by the International Mozarteum Foundation can be seen as the direct predecessors of the
Salzburg Festival.
Looking back on it nowadays the 7 th Music Festival in1906 can
be regarded as an absolute highlight. In the first concert Camille
Saint-Saëns was the soloist in the Piano Concerto in E-flat major,
K. 482, conducted by Felix Mottl. The concert was regarded
­already then as a sensation because in those years Saint-Saëns
was only active as a composer and his performance was regarded
as a tribute to Mozart. The first encounter with Richard Strauss
as a conductor in Salzburg occurred in this year when he stepped
in to conduct the second festival concert of works by Mozart and
Bruckner. And Gustav Mahler conducted Le nozze di Figaro in
a new arrangement made by him and Max Kalbeck, a legendary performance by the ensemble of the Imperial and Royal
Court Opera Theatre in Vienna. It was indeed the very first time
that the Imperial and Royal Court Opera Theatre had been on
tour, an extensive and expensive undertaking that only came
about by means of the Supreme Resolution of His Majesty,
­Emperor Franz Josef I. Even Mahler was more than satisfied
with his performances in Salzburg’s Stadttheater. The news­
papers described the performances as sensational. It is interesting
to note in this context that during the preparations for this tour,
Gustav Mahler wrote in his correspondence already about the
“Salzburg Festival”. In the same year Lilli Lehmann presented a
perfor-mance of Don Giovanni played by the Vienna Philharmonic conducted by Reynaldo Hahn. The 8 th and last Music
­Festival was dedicated solely to Mozart. Die Zauberflöte and
Don Giovanni both staged by Lilli Lehmann and played by the
Vienna Philharmonic.
The 9 th Music Festival in 1914 had to be cancelled because of the
war. It was another 11 years before the Vienna Philharmonic
came to Salzburg again – this time to the Salzburg Festival.
Gabriele Ramsauer / Sabine Greger-Amanshauser
Translated by Elizabeth Mortimer
Bibliography
Rudolph Angermüller, Das Salzburger Mozartdenkmal, 1992.
Otto Biba, Die Unvergleichlichen. Die Wiener Philharmoniker
in Salzburg, 1977.
Archive material from the Mozart Archives of the International
Mozarteum Foundation Salzburg
90 Years of the Salzburg Festival The great world theatre
(nowadays known as the Mozarteum in the Schwarzstrasse) in
Salzburg. The foundation stone for this house was finally laid in
1910; the ceremonial opening in 1914 was due to take place
­during the 9 th Salzburg Music Festival but was cancelled due
to the outbreak of the First World War.
The founding of the Cathedral Music Association and Mozarteum in 1841 institutionalised admiration for Mozart; when the
monument was erected, it was exposed for the first time, and
with the building of the Mozart House a further milestone was
achieved. The International Mozarteum Foundation evolved
from the Cathedral Music Association and continues to foster
and support Mozart’s heritage nowadays.
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