- Putzmeister Gruppe
Transcription
- Putzmeister Gruppe
Kunden-Magazin der Putzmeister Concrete Pumps GmbH 77 Großmastpumpen und Schüttgut-Förderer auf Kraftwerks-Baustelle PM Pumpen und Service in Russland Das RoLine-Pumpkonzept Betonnassspritzen in 32 km langen Hochgebirgstunneln PM 4276 Inhalt 1 Vorwort 3 4 Kraftwerksbau TITELSTORY – Großmastpumpen und Schüttgut-Förderer auf Kraftwerks-Baustelle Gefundenes Fressen für den Telebelt® – Massenbeton für Dammprojekt 4 27 Hochbau Clevere Mast-Lösung PM-Elefanten im Land des russischen Bären 8 10 2 10 Brückenbau Großmastpumpen an der Unstrut-Talbrücke 9 Service Auch in Russland gilt: „PM-Kompetenz in Ihrer Nähe“ 14 Tiefbau Pumpen, was das Zeug hält BSA-Pumpen betonieren S.O.B.-Pfähle auf Trinidad 16 26 3 20 Hintergrund EU überprüft importierte Baumaschinen strenger 17 Technik Der M 47-5 in der Praxis In der Nische wachsen – das RoLine-Pumpkonzept 18 20 Tunnelbau Betonnassspritzen in 32 km langen Hochgebirgstunneln 24 4 24 Impressum Herausgeber: Putzmeister Concrete Pumps GmbH Max-Eyth-Straße 10 72631 Aichtal / Deutschland Redaktion: Jürgen Kronenberg Putzmeister Concrete Pumps GmbH Max-Eyth-Straße 10 72631 Aichtal / Deutschland 2 Gestaltung & Druck: Offizin Scheufele GmbH + Co. KG Tränkestraße 17 70597 Stuttgart / Deutschland PM 4276 Vorwort Liebe Kunden und Freunde von Putzmeister, 5 Das Jahr 2009 nähert sich seinem Ende, und damit auch ein hartes Jahr, wie kein anderes in der 51jährigen Geschichte von Putzmeister. Die Weltwirtschaftskrise hat Sie und uns stark getroffen. Der Betonverbrauch und die für uns so wichtige Menge an gepumptem Beton sind global – je nach Land mehr oder weniger – zurückgegangen. In Summe ist der Rückgang dramatisch und wir alle sind intensiv damit beschäftigt, uns der neuen Situation anzupassen. Putzmeister hat aber dieses Jahr auch gezeigt, dass diese Anpassung erfolgreich möglich ist. Nach vielen Jahren des Wachstums gelang es noch rechtzeitig, heftig zu bremsen. Und dieses Bremsen ist schwierig, denn es gilt dabei, sich von vielem Liebgewonnenen oder vermeintlich dringend Erforderlichem zu trennen. Putzmeister hat frühzeitig ein Restrukturierungsprojekt für die ganze Gruppe gestartet, das die Strukturen des Unternehmens deutlich verschlankt und an den veränderten Bedarf anpasst. Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl verläuft in Deutschland aufgrund der mit Betriebsrat und Gewerkschaft einvernehmlich erzielten Betriebsvereinbarung langsamer als ursprünglich vorgesehen und wird unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht vor dem 1. Quartal 2011 abgeschlossen sein. Die deutsche Kurzarbeitsregelung ermöglicht aber bis dahin eine Anpassung der Kapazitäten mit deutlich reduzierten Kosten für das Unternehmen. Seit September wird die Restrukturierung aktiv von Norbert Scheuch vorangetrieben, der zunächst Putzmeister HoldingGeschäftsführer war und nun auch Geschäftsführer der Putzmeister Concrete Pumps GmbH ist. Er verfügt über viele Jahre Erfahrung in der erfolgreichen Restrukturierung von vergleichbaren Unternehmen. Mit seiner Unterstützung setzen wir die notwendigen Maßnahmen entsprechend dem im Frühjahr erstellten Plan um. Dieser Plan hat sich im letzten halben Jahr in den wesentlichen Punkten bestätigt. Auch wenn PM 4276 unsere Planung deutlich unter der der positiven Vorjahre liegt, bedeutet dies für uns, dass die Turbulenzen des Jahresanfangs überwunden sind und wieder etwas Stabilität – wenn gleich auf deutlich niedrigerem Niveau – in die Märkte einkehrt. Daneben zeigt uns auch ein steigender Ersatzteilumsatz, dass unsere Kunden wieder mehr Aufträge erhalten. Dies bestätigt sich auch in den vielen Gesprächen vor Ort, die Putzmeister Mitarbeiter im Laufe des Jahres geführt haben, und die erfreulicherweise zunehmend zu Käufen führen. Diese Kunden nutzen neben den aktuell attraktiven Konditionen für Neumaschinen häufig auch die breite Palette an hochwertigen gebrauchten „Putzmeister Value Pumps“, um jetzt ihre Flotte zu günstigen Bedingungen zu ergänzen oder auch mit Spezialmaschinen neue Märkte zu erschließen. Details zu den Putzmeister Gebrauchtmaschinen finden Sie auf www.putzmeister.de/value-pumps. Zum Jahresende schauen wir aber auch voraus auf das Jahr 2010, das uns mit der Bauma im April das Highlight der Baumaschinenmessen bringen wird. Mit Indien wurde dieses Mal ein Partnerland gewählt, das einen unserer größten Wachstumsmärkte darstellt. Wir freuen uns schon jetzt darauf, Sie in München an unserem Stand am gewohnten Ort begrüßen zu dürfen. Sie und wir werden auf der Bauma die Chance haben, miteinander über neue Produkte, Erfahrungen, Markttrends und allgemeine Entwicklungen diskutieren zu können. Darauf freuen wir uns schon jetzt. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen besinnlichen Ausklang zum Jahresende und einen guten Start in ein erfolgreiches 2010. Ihr Dr. Ralf v. Baer Vorsitzender der Geschäftsleitung Putzmeister Concrete Pumps GmbH Putzmeister Holding GmbH 3 Kraftwerksbau – Titelstory Großmastpumpen und Schüttgut-Förderer auf Kraftwerks-Baustelle Rund 2 Milliarden Euro investiert die RWE Power AG am Standort Hamm (Westfalen) in den Bau eines der weltweit effizientesten Steinkohlekraftwerke mit insgesamt 1.600 Megawatt Leistung. Der Einbau von rund 250.000 m³ Beton unterschiedlicher Festigkeitsklassen und Konsistenzen erfolgt überwiegend durch Putzmeister Autobetonpumpen mit bis zu 62 m Verteilermasthöhe und zwei stationären PM Verteilermasten. Aber auch ein teleskopierbarer Bandförderer Telebelt® TB 130 wird auf der riesigen Baustelle eingesetzt zur Förderung der unterschiedlichsten Schüttgüter. 6 7 Die beiden BEKA Großmastpumpen M 58-5 und M 62-6 (unten) beim Betonieren einer der riesigen Bodenplatten des Kraftwerks in Hamm/Westfalen (Foto: Alpine) Mit der Durchführung der umfangreichen Erd-, Beton- und Ausbauarbeiten für die beiden neuen Kraftwerksblöcke „D“ und „E“ (Auftragsvolumen 135 Mio. €) hat der Bauherr die ALPINE Bau Deutschland AG (Niederlassung Industrie- und Kraftwerksbau Dortmund) beauftragt. Das Doppelblock-Kraftwerk mit 2 x 800 Megawatt Leistung entsteht auf dem Gelände eines ehemals geplanten Kernkraftwerks und neben dem seit September 1989 stillgelegten Hochtemperatur-Reaktor THTR-300. 4 Zum Kraftwerksneubau gehören u. a. ein Gebäudekomplex aus Maschinen- und Kesselhäusern, Schalteranlagengebäuden und Wasserzentrum, vier Treppentürmen, sieben Silos mit bis zu 10.000 m³ Fassungsvermögen für Kalkstein, Gips und Asche sowie zwei 165 m hoch ragende Kühltürme. Flottenmix mit entscheidend Den Auftrag zum Fördern von über 220.000 m³ Beton erhielt der Betonpumpendienst BEKA (Kerpen). Mitentscheidend bei der Vergabe war die Flotten-Zusam- mensetzung des Pumpendienstes, die aus über 40 Autobetonpumpen besteht. So verfügt BEKA neben Maschinen der 20-, 30und 40-Meter-Klasse auch über drei M 52-5, drei M 58-5 und zwei M 62-6. Aufgrund der enormen Mastlängen und großen Arbeitsbereiche durch flexibel einsetzbare 5- und 6-Arm-Technik hatte BEKA mit ihren Großmastpumpen bei der Ausschreibung entscheidende Vorteile. Hinzu kam die Möglichkeit, die großen 5- und 6-Achser im OSS-Modus einseitig schmal abstützen zu können, sollten die Baustellenbedingungen dies erfordern. PM 4276 Kraftwerksbau – Titelstory 8 9 ein 80 mm Endschlauchstück ausgewechselt. Das Quetschventil – ebenfalls über die Funkfernsteuerung zu aktivieren - bleibt am „1-Meter-Stück“, dem oberen Teil des geteilten Endschlauchs, angeschlossen. Beim Schwenken des Mastes über die Schalung drückt das Ventil mit Druckluft den Endschlauch zusammen, so dass kein Beton nachkleckert. Mastspitze mit Quetschventil, Reduzierung und Endschlauch über der Bewehrung Kaum Platz – dennoch lässt sich der M 62-6 korrekt abstützen Maschinist genießt die Extras Die umfangreichen Betonagen begannen im Frühjahr 2008. Für die Herstellung der teilweise 5 m mächtigen Bodenplatten wurden bis zu 6.500 m³ Beton (C35/45) nass in nass eingebaut. Um die zahlreichen Wände, Decken und Unterzüge fertig zu stellen, sind die Putzmeister Pumpen fast täglich hier im Einsatz. Bei einem unserer Besuche treffen wir BEKA Maschinist Ricco Lemm, „Mein M 58 ist mit all den elektronischen Extras ausgestattet, die Putzmeister bietet, z. B. so bekannte Systeme wie EBC, EOC, EPS. Wenn man – so wie ich jetzt – in 20 m Höhe auf dem Gerüst steht, sind aber auch die Zusatzfunktionen praktisch, wie per Funkfernsteuerung den Rüttler am Trichter ein- und ausschalten zu können. Und dann zeigt mir das Grafikdisplay auf der Fernbedienung jederzeit alles Wichtige an – bis hin zur momentanen Öltemperatur!“ Ricco Lemm ist mit dem M 58-5 oft auf der Kraftwerksbaustelle. Heute pumpt er Beton mit 16 mm Größtkorn (C30/37) in die Wandschalung eines der Schaltanlagegebäude. Wegen der engen Armierung hat er den unteren Teil seines 2-teiligen Endschlauchs gegen eine Reduzierung und PM 4276 10 Alles im Blick und einfach zu bedienen: Die Moderne PM Funkfernsteuerung mit Grafik-Display 5 Kraftwerksbau – Titelstory 11 Attraktive Ergonic-Module EBC (Ergonic Boom Control): Steuert, regelt und begrenzt bei Bedarf die Bewegungen des Betonverteilermastes. EBC dämpft aktiv die Vertikalbewegungen des Mastes, vereinfacht die Bedienung und unterstützt die Sicherheit beim Betoneinbau. Beim Bau der Maschinenhäuser verteilen zwei stationäre PM Verteilermaste den Beton. Der eine von einem Gitterturm aus, der andere ist auf Rohrsäule (hier im Bild) aufgesetzt (Foto: Alpine) EPS (Ergonic Pump System) Regelt im Interesse einer optimierten Förderung die Betonpumpensteuerung vollelektronisch. Daten wie Förderdruck, Fördermenge der Hydraulikpumpe, Hydraulikdruck und viele weitere Signale werden aktiv aufeinander abgestimmt. Mit EPS kann der Maschinist u. a. den maximal gewünschten Pumpdruck vorgeben und begrenzen (wichtig z. B. bei Förderleitungen, deren Druckfestigkeit oder Verschleißzustand nicht bekannt ist, oder bei „empfindlichen“ Schalungen). Sogar das Umschalten der Rohrweiche von einem Förderzylinder auf den anderen wird an die momentane Betonkonsistenz angepasst und „Schläge“ vermieden. 12 EOC (Ergonic Output Control) Sorgt für den Kraftstoff sparenden Betrieb der Betonpumpe. Das EOC regelt automatisch die, für die jeweilige Fördermenge optimale, Motordrehzahl. Das verringert den Verbrauch, senkt den Verschleiß und reduziert den Lärm. Mit der feinfühligen Funkfernsteuerung lässt sich die Mastspitze mit Endschlauch exakt führen Stationärmast wächst mit Gitterturm auf 55 m Höhe Ein interessantes Zusammenspiel von Autobetonpumpen und stationären Betonverteilermasten ist beim Betonieren der Maschinenhäuser zu beobachten: Die beiden PM Stationärmaste mit 32 m horizontaler Reichweite sind auf einer Rohrsäule bzw. auf einem Gitterturm aufgesetzt, der im Zuge des Baufortschritts bis auf 55 m Höhe verlängert wird. Über ein spezielles Rohrhalter ungssystem ist die Förderleitung am Gitterturm befestigt. Sie wird am unteren Ende von einer der BEKA Autobetonpumpen mit Beton versorgt. Gleitschalungsverfahren errichtet. Wichtig beim Betonieren mit Gleitschalung ist u.a., dass die Betonzusammensetzung an die jeweilige Außentemperatur und Gleitgeschwindigkeit angepasst wird. Dipl.-Ing. Andreas Michnik, Leiter der Arbeitsvorbereitung auf der Baustelle, dazu: „Da hier der Beton rund um die Uhr eingebaut wird, aber nur relativ kleine Einbauleistungen erforderlich sind, arbeiten wir hier mit Krankübel. Beim Einsatz von Pumpen würde uns der Beton sonst in der langen Förderleitung abbinden!“ Sowohl die Außenwände der vier bis zu 120 m hohen Treppentürme wie auch die sieben, 70 m hohen Siloanlagen werden im Steife Betone mit erhöhter Festigkeit sind „tägliches Brot“ der PM Pumpen 6 EGD-RC (Funkfernsteuerung mit grafischem Display) Mit dieser ergonomischen Steuerung können alle EBC-Funktionen bedient werden, auch die Ober- und Untergrenze des Arbeitsraums lassen sich festlegen sowie die Drehwerksbewegung begrenzen. Auf dem Display erhält der Pumpenfahrer zusätzliche Rückmeldungen und Systemanzeigen der Maschine wie Motordrehzahl, Öltemperatur, Betondruck, Fördermenge sowie Infos über Druck- und Mengenbegrenzung. Auch Rüttler und Endschlauch-Quetschventil lassen sich mittels EGD-RC ein- und ausschalten. 13 PM 4276 Kraftwerksbau – Titelstory 14 Das Telebelt®-Förderband ist mehrfach teleskopierbar und ermöglicht die punktgenaue Materialabgabe (Foto: Alpine) 15 16 Fahrmischer übergeben den Stampfbeton und andere Schüttgüter auf das Telebelt®Zuführband (Foto: Euro-Hochweit) Verfüllen der Baugrube mit dem teleskopierbaren Telebelt®-Bandförderer TB 130. Die Reichweite beträgt bei diesem Typ immerhin 39 m (Foto: Euro-Hochweit) TELEBELT® fördert trockenen Stampfbeton und Schüttgüter Während man die PM Autobetonpumpen auf der Kraftwerks-Baustelle in Hamm während der Rohbauphase fast täglich antrifft, sind für den Putzmeister Telebelt® TB 130 die meisten Arbeiten inzwischen abgeschlossen. Beim Telebelt® TB 130 handelt es sich um ein mobiles Bandfördersystem, das über ein mehrfach teleskopierbares Transportband vor allem nicht pumpbare, rieselfähige Schüttgüter in die Einbringstelle fördert. Typische Materialien sind z. B. Erdaushub, Schotter, Sand, Humus, Rindenmulch, Granulat oder aber auch extrem steife, nur erdfeuchte Betone. Hier auf der KraftwerksBaustelle hatte der Telebelt® beispielsweise – vor Einbau der Sauberkeitsschicht und des Konstruktionsbetons – einen trockenen Füllund Stampfbeton (Konsistenzklasse F1) sowie Sand und Schotter in die verschiedenen Baugruben gefördert. Dabei wurden die Baustoffe entweder von Fahrmischern, PM 4276 LKW-Kippern, Mobilbaggern oder Radladern zunächst dem Telebelt®-Zuführband übergeben, um dann auf dem telskopierbaren Hauptförderband bis zu 39 m weit transportiert und punktgenau verteilt zu werden. Die Steuerung der Bandbewegungen und der Fördergeschwindigkeit erfolgt über Funkfernbedienung, ähnlich wie sie von PM Autobetonpumpen her bekannt ist. Auch ein schräges Anstellen bzw. Absenken des Förderbands ist natürlich möglich. Die tatsächliche Einbauleistung des TB 130 hängt u. a. ab von der Art des Schüttguts, der Baustellenlogistik, den Wartezeiten zwischen den Chargen, usw. Ausgelegt ist der Telebelt® bis zu einer Fördermenge von 270 m³/h (max./theor.). Angemietet hatte ALPINE Bau Deutschland und das Subunternehmen DÜCHTING den Telebelt® von der Euro-HochWeit AG (Waltrop). Neues Steinkohle-Kraftwerk mit vorbildlich hohem Wirkungsgrad Die beiden neuen Kraftwerksblöcke der RWE Power AG in Hamm-Uentrop werden mit Steinkohle und Petrolkoks befeuert. Mit einem Wirkungsgrad von ca. 46 % wird die neue Doppelblockanlage zu den weltweit modernsten und effizientesten Kohlekraftwerken gehören. Bis Anfang 2012 sollen Block „D“ und „E“ am Netz und die seit 1962/63 in Betrieb befindlichen Blöcke „A“ und „B“ (Leistung je 160 Megawatt) abgeschaltet sein. Weitere Infos unter: www.rwe.com www.alpine.at www.bekabeton.de www.euro-hochweit.de www.wikipedia.de 7 Hochbau Clevere Mast-Lösung 18 Auch wenn auf Baustellen der Platz für Autobetonpumpen knapp wird – es gibt Lösungen! So zeigt der Berliner Pumpendienst von Heidelberger Beton, wie im Zentrum der deutschen Hauptstadt auf engstem Raum Verteilermast und Autobetonpumpe getrennt aufgestellt und trotzdem gemeinsam betrieben werden. Große Autobetonpumpen hätten auf dieser Baustelle keine Chance. 17 Andreas Keiser, Heidelberger Beton Der PM Multimast mit 24 m Reichweite sitzt sonst auf einer Autobetonpumpe – hier jedoch „zur Abwechslung“ auf einer selbst kletternden Rohrsäule (Foto: Heidelberger Beton) In der Mitte Berlins wird zur Zeit eine der prominentesten Baulücken geschlossen: Unweit vom Alex entsteht als architektonischer Blickfang das „Königstadt-Carree am Alexanderplatz" als neues nördliches Eingangstor zu Berlins berühmtestem Platz. Mit einem Putzmeister MXR-Multimast, der sich von der Autobetonpumpe trennen lässt, betoniert Heidelberger Beton, Bereich Betonpumpen Nordost, die höher gelegenen Geschosse. te gemeinsam mit Berger Beton für die Dresdner Industrie- und Wohnungsbaugesellschaft mbH den Transportbeton. Beim Pumpen gibt es eine Besonderheit, die Andreas Keiser, stellvertretender Bereichsleiter der Heidelberger Beton GmbH, wie folgt schildert: „Ab der 9. Etage konnten wir aus Platzgründen nicht mehr mit unseren Autobetonpumpen arbeiten. Die Zufahrtsstraße vor der Baustelle und der Innenhof waren dafür einfach zu eng. Stattdessen haben wir den Verteilermast (MXR 24) von der Autobetonpumpe abmontiert und den Mast auf einer 18 m hohen Rohrsäule im Bauablauf hydraulisch mit nach oben klettern lassen.“ Eine fest verlegte Steigleitung versorgt dann über eine Hochdruckpumpe das jeweils höchst gelegene Geschoss mit Beton. Platzmangel erfordert getrennte Lösung An der Kreuzung Mollstraße / Otto-BraunStraße laufen seit 2007 die Bauarbeiten für ein 71 m hohes Bürohaus mit 21 Etagen, das von einem Ärztehaus und einem Hotel flankiert werden wird. Heidelberger Beton liefer- 19 Über eine Steigleitung ist jetzt die mastlose Autobetonpumpe mit dem MXR-Multimast auf der obersten Decke verbunden (Foto: Heidelberger Beton) 8 Multimaste für mobilen und stationären Einsatz Die MXR-Multimaste hat Putzmeister für Pumpendienste entwickelt, die besonderen Wert auf einen flexibel einsetzbaren Maschinenpark legen. Denn erreichen die Rohbauten eine Höhe, die vom Ausleger einer Autobetonpumpe nicht mehr erreicht wird, kann der 4-armige Multimast, zusammen mit Adapter, vom Fahrzeug abgenommen und auf einer Rohrsäule aufgesetzt werden. Damit wird der AutobetonpumpenVerteilermast zum Stationärmast, der entweder fest installiert auf einer Rohrsäule mit Fußkreuz steht oder – wie hier auf der Baustelle „Königstadt-Carree“ – mithilfe einer automatisierten Klettervorrichtung mit dem Baufortschritt von Stockwerk zu Stockwerk in die Höhe wächst. Zwischen den Betonagen setzt der Pumpendienst von Heidelberger Beton das Trägerfahrzeug mit Betonpumpe auf anderen Baustellen ein. Die Betonförderung erfolgt dann durch Pumpschläuche oder Rohrleitungen. Die jetzt mastlose Autobetonpumpe führt davon jeweils 60 m mit an Bord. Weitere Infos unter: www.deutsches-architektur-forum.de de.wikipedia.org PM 4276 Brückenbau 21 Großmastpumpen an der UnstrutTalbrücke Im Rahmen der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit arbeitet die Deutsche Bahn AG mit Hochdruck an der Fertigstellung der ICE-Neubaustrecke Leipzig/ Halle – Erfurt (VDE-Schiene Nr. 8). Sie ist gleichzeitig Teil des geplanten Transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes auf der Achse Berlin – Verona. PM Großmastpumpen mit flexibler 5Armtechnik übernehmen beim Brückenbau das Betonieren in fast 50 m Höhe. 20 5-armige Maste sind einfach flexibler: Hier zwei Putzmeister M 52-5, die nicht nur hoch, sondern mit ihrem Arm („Flieger“) auch noch horizontal über die Schalung reichen Die Streckenführung benötigt neben drei Tunneln auch sechs große Brückenbauwerke, von denen sich die Unstrut-Talbrücke zur Zeit im Bau befindet. Mit einer Länge von 2.668 m und einer Höhe von bis zu 49 m gilt sie als zweitlängste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Das Bauwerk besteht aus einer Kette von 580 m langen, fugen- und lagerlosen Rahmenbrücken. Der Spannbeton-Hohlkasten mit ca. 5 m Konstruktionshöhe und 14 m Breite ist in 46 Abschnitte unterteilt. Getragen wird der Brückenüberbau von 41 Pfeilern im 58-Meter-Raster sowie von vier Stahlbetonbögen. Auftraggeber ist die DB Projektbau GmbH, die Bauausführung liegt bei einer ARGE aus Alpine Bau Deutschland AG, Niederlassung Leipzig/Halle (federführend) PM 4276 und der Berger Bau GmbH, Berlin. Die BetonPumpdienstleistungen erfolgen durch den Putzmeister-Kunden Betonförderunion, Raßnitz. Fünflings-Maste nutzen Reichweite auch im Hochbau Bei unserem Besuch Anfang September wurde der Spannbeton-Hohlkasten (Trog) am ersten Bogen betoniert. Um den Beton in dieser Höhe punktgenau in die Bewehrung einzubringen, bedarf es entsprechender Großmastpumpen mit der notwendigen Reichhöhe. Wie auf dem Foto ersichtlich gelingt dies nur mit flexibler 5-Arm-Technik. Autobetonpumpen mit 4-armigen Verteilermasten gleicher Reichweite hätten hier unverrichteter Dinge wie- der abgezogen werden müssen. Stefan Klöpfel, Geschäftsführer der BFU: „Wir arbeiten auf beiden Seiten des Brückenüberbaus mit zwei Putzmeister M 52 Fünflingen, weil diese Maschine auch in so einer Höhe noch ihren letzten Mastarm über der Schalung abwinkeln können." Der Überbau zwischen den Bögen wird mittels Vorschubgerüst und dazu gehöriger Schalung betoniert. Auf seitlichen Konsolen sind am Vorschubgerüst zwei stationäre Verteilermaste mit 24 m Reichweite aufgebaut. Auch sie werden von Autobetonpumpen versorgt. Weitere Infos unter: www.db.de 9 Hochbau 22 PM-Elefanten im Land des russischen Bären Blick auf das alte und neue Moskau. In der Bildmitte, auf der rechte Seite der Moskwa, die Lomonossow-Universität. Auf der gegenüber liegenden Flussseite einige Neubauten der „Moskau City“. Während vieler Jahre war Putzmeister in Russland „nur“ über ein Verkaufsbüro vertreten, seit vier Jahren sind die PMElefanten mit einer Tochtergesellschaft, der PM RUS, präsent. Hintergrund des Aufbaus einer eigenen Niederlassung im größten Land der Erde ist das hohe Wirtschaftswachstum, das in den nächsten Jahren in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) erwartet wird. Und trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, von denen Russland wie andere Länder stark betroffen sind, laufen hier – wenn auch etwas verzögert – immer noch interessante Großprojekte. verantwortliche Leiter Alexandr Salmatov erklärt uns, dass man bei diesem Projekt auf Grund der kurzen Entfernungen zwischen Mischwerk und Baustelle tagsüber betonieren kann. Sonst ist es in der russischen Metropole nämlich üblich, große Betonagen in die Zeit nach der abendlichen Rush-Hour zu verlegen. 23 Große Wohnkomplexe als Routinejob Die hochwertige Wohnanlage Losiniy Ostrov Eco Park liegt am nordöstlichen Moskauer Stadtrand und grenzt an den Nationalpark Losiniy Ostrov. Das 2006 begonnene Projekt mit ca. 100.000 m² Wohnfläche wird vom Bauunternehmen Don-Stroy ausgeführt. Es besteht aus fünf Hochhäusern mit bis zu 30 Stockwerken und ca. 100 m Bauhöhe. Auf den verschiedenen Bauabschnitten arbeitet Don-Stroy mit insgesamt drei stationären Betonpumpen BSA 14000 und fünf PM Klettermasten MX 32-4. Am Pumpen des Betons mit einem Gesamtvolumen von ca. 35.000 – 40.000 m³ Beton sind auch PM Autobetonpumpen mit Verteilermast M 36-4 und M 42-5 beteiligt. . Don-Stroy besitzt neben sechs Betonwerken und 40 Fahrmischern einen umfassenden Baumaschinenpark mit eigener Pumpenflotte. Der für das Pumpen auf der Baustelle 10 Rohbau eines der Hochhäuser im Losininiy Ostrov Eco Park Don-Stroy hat in den vergangenen Jahren viele solche Großbauprojekte ausgeführt. Deshalb ist an dieser Baustelle bezüglich des Einsatzes der stationären Betonpumpen nichts Außergewöhnliches. Nur auf die Doppelnutzung einer BSA 14000 für zwei Wohntürme weist Alexandr Salmatov hin. Sein Unternehmen verlässt sich aus Qualitätsgründen seit vielen Jahren ausschließlich auf Putzmeister. Und voll Stolz bemerkt er: „Den Service benötigen wir selten, denn wir kennen die Maschinen im Schlaf und führen Wartungsarbeiten und Reparaturen selbst durch. Aber die Putzmeister Ingenieure schauen immer wieder vorbei und wir diskutieren mit ihnen Lösungsalternativen für die unterschiedlichen Anforderungen bei der Hochförderung.“ Bei der Betonförderung verlässt sich Don-Stroy auch im Hochbau PM 4276 Hochbau 25 Am Tag unseres Baustellenbesuches wurde nicht gepumpt und so war Zeit für ein Gespräch mit dem M 42 Maschinsten Gennadiy Loginov: PM: Wie lange arbeiten Sie schon als Maschinist mit Betonpumpen? GL: Ich habe vor 10 Jahren damit angefangen und bin schon alle PM Pumpen gefahren, die Don-Stroy hat. meine frühere Rüsselmaschine besonders gefallen. Die hatte jedoch einen 4-Arm Mast. Da bringt mir der 5-Armer mit seiner größeren Beweglichkeit in bestimmten Situationen mehr Vorteile. PM: Dies hier ist ein M 42-5 von 2008. Sie sagen, Sie haben schon 80.000 m³ damit gepumpt. Was halten Sie von der Maschine? GL: Sie pumpt genau so zuverlässig wie alle anderen Putzmeister. Allerdings hat mir PM: Am Grafikdisplay des Schaltschrankes bekommen Sie zahlreiche Informationen angezeigt. Wie nutzen Sie diese? GL: Störungsanzeigen habe ich bisher nicht gehabt. Sicher auch, weil wir gut in die Maschinen eingewiesen wurden und uns an die Wartungsvorschriften halten. Was ich nutze, ist der Betriebsstundenzähler und die ECO-Schaltung. 26 28 27 29 Ein PM Servicewagen im Moskauer Verkehrsgewühl 24 Mit der „Moskau City“ entsteht ein ganzer Komplex moderner Hochhäuser Stationärmaste und Pumpen für das Projekt „Moskau City“ ausschließlich auf Putzmeister Betonpumpen – PM 4276 „Moskau City“ ist die Kurzbezeichnung für ein Bauvorhaben in der russischen Hauptstadt, dessen erste Planungen bis 1992 zurückreichen. Beim „Moskauer Internationalem Handelszentrum Moskwa City“ handelt es sich um ein komplett neues Stadtviertel, das am linken Ufer der Moskwa in nur 5 km Entfernung vom Kreml entsteht. Die Gesamtkosten des Projekts werden mit 12 Mrd. US $ (ca. 8,6 Mrd. €) angegeben. Nach Fertigstellung sind hier zahlreiche Geschäfte und Bürogebäude angesiedelt, darunter viele spektakuläre, auch architektonisch anspruchsvolle Hochhäuser. Die Fertigstellung des gesamten Komplexes wird nicht vor 2012 erwartet. 11 Hochbau 30 Mercury Tower: Pumphöhe 320 m Der 380 m hohe Mercury Tower gehört in der „Moskau City“ zu den Wolkenkratzern, die später einmal alle Blicke auf sich ziehen werden. Das 70 Stockwerke zählende Hochhaus befindet sich seit 2005 im Bau. Als federführendes Bauunternehmen ist Rasen Construction – eine Gesellschaft der türkischen Soyak-Holding – mit dem Projekt beauftragt. Zur Förderung der meist hochfesten Betone bis in 320 m Höhe, setzt Rasen Construction drei stationäre Putzmeister Betonpumpen BSA 14000 HP D ein. Das Verteilen des Betons in die Decken- und Wandschalungen erfolgt mit drei Stationärmasten des Typs MX 32-4 T, die jeweils auf 20 m hohen Rohrsäulen sitzen und in den Gebäudeschächten hydraulisch noch oben klettern. Speziell für den Einsatz am Mercury Tower hatten PM Techniker Lösungen erarbeitet, mit denen der Schwenkradius der Mast-Gegenballastträger individuell auf die Baustellenanforderungen abgestimmt werden konnte. Am Mercury Tower übernehmen drei große Betonpumpen BSA 14000 und drei Stationärmaste MX 32-4 den Betoneinbau 31 Hochhaus für die Moskauer Stadtverwaltung (308 m) In unmittelbarer Nachbarschaft zum Mercury Tower entsteht der neue, 308 m hohe Gebäudeturm der Moskauer Stadtverwaltung (Tower of Moscow Government). Für die zahlreichen Betonagen setzt das Bauunternehmen MonArch ebenfalls auf Putzmeister-Technik: Eine Stationärpumpe BSA 2109 HE zur Betonförderung, einen horizontal schwenkbaren Betonrundverteiler RV 10 sowie zwei stationäre Verteilermaste MX 32-4 T. 32 Modellansicht des Mercury Tower 12 Bei der Betonhochförderung am Moskauer Federation Tower hat sich die Hochleistungspumpe BSA 14000 SHP D durchgesetzt PM 4276 Hochbau 33 Federation Tower: Hochfester Beton bis in 360 m Höhe Der Gebäudekomplex „Federazija“ (Federation Tower) wird im Auftrag des Investors Mirax Group errichtet und gehört ebenfalls zu den technisch wie architektonisch anspruchsvollen Hochbauprojekten der „Moskau City“. Das „Federazija“-Projekt besteht im wesentlichen aus zwei Türmen von 243 m und 360 m Höhe (mit Antenne später 440 m). Federführend beim Bau des östlichen Turmgebäudes ist die China State Construction Engineering Corporation. Den Auftrag für das westliche Hochhaus erhielt das türkische Bauunternehmen Ant Yapi. Selbst in kalten Wintermonaten wird am Federation Tower Beton der extremen Festigkeitsklasse C80/90 gefördert. Trotz der verschleißfreudigen Betonrezepturen haben sich zwei Putzmeister Hochleistungs-Betonpumpen des Typs BSA 14000 SHP D gegenüber Pumpen anderer Hersteller (sie wurden längst abgezogen) auch hier durchgesetzt. Die PM Maschinen sind übrigens baugleich mit den Superhochdruck-Betonpumpen, wie sie bei der Weltrekord-Hochförderung am Burj Dubai (606 m) eingesetzt wurden. Während die oberen Geschosse einer Aussichtplattform, Restaurants und PM 4276 34 Fitnessclub mit Schwimmbad vorbehalten sind, hat man darunter auf 30 Etagen Bürofläche für die russischen WTB-Bank – sie trägt 50 % der Federation Tower-Investitionen – reserviert. Darüber hinaus wird im höheren Turm ein Großteil der Stockwerke durch ein Luxushotel belegt. Die Baukosten der „Federazija“-Wolkenkratzer werden mit 390 Mio. € angegeben. Weitere Infos unter: www.soyak.com.tr www.rasen.com.tr de.wikipedia.org/wiki/Moskau_City www.mirax.ru/content/33/Default.aspx en.wikipedia.org/wiki/Federation_Tower Der Bau des Federation Tower ist bereits weit fortgeschritten 13 Service Auch in Russland gilt: „PM-Kompetenz in Ihrer Nähe“ 36 Mit 142 Mio. Einwohner ist die Russische Föderation nicht nur ein wirtschaftlich interessanter Markt, sondern mit seiner west-östlichen Ausdehnung von 9.000 km und einer Fläche von über 17 Mio. km² auch sehr weitläufig. Das größte Land der Erde erstreckt sich über elf Zeitzonen und verfügt, östlich des Urals, zwar nur über ein dünnes Straßenund Schienennetz, dafür jedoch über gute Flugverbindungen. Wie der Putzmeister Kundendienst mit diesen Bedingungen klarkommt und wie er die Betreuung der Kunden und ihrer Maschinen bis in den Fernen Osten organisiert, darüber haben wir mit Jürgen Drensek, dem 56-jährigen Kundendienstleiter von PM RUS gesprochen. Ankunft in der Provinz: Dank guten Flugverbindungen kommen die russischen PM Servicetechniker in dem riesigen Land (fast) überall schnell hin 35 Serviceleiter Jürgen Drensek und Andreas Milow, Geschäftsführer der PM RUS PM: Und wie geht’s im Normalfall? JD: Wir haben heute neben der Zentrale in Moskau noch zwei Servicestützpunkte in Sankt Petersburg und Krasnodar. Wenn der Einsatzort unter 800 km von einem dieser Standorte entfernt liegt, wird mit dem PKW oder dem Nachtzug gefahren. Über 800 km Entfernung geht eigentlich nur das Flugzeug. Hier in Moskau haben wir praktisch alle gängigen Teile auf Lager. Wenn für den Einsatz Ersatzteile erforderlich sind, werden zuallererst diese zum Kunden geschickt. Dazu kommt je nach Einsatz umfangreiches Werkzeug. Denn nicht immer findet man auf den Baustellen oder in den lokalen Werkstätten die nötige Ausrüstung. Und zeitlich auf die Ankunft der Teile abgestimmt macht sich der Servicetechniker dann auf den Weg. Für Wladiwostok kann das heißen: Abflug abends um 18.00 Uhr in Moskau, dann acht einhalb Stunden Flug und acht Stunden Zeitunterschied wegstecken. Ankunft am nächsten Morgen um 10.30 Uhr Ortszeit und direkt Abfahrt zur Baustelle. 37 PM: Herr Drensek, Sie haben seit vielen Jahren Erfahrungen mit dem Service für Baumaschinen in verschiedenen Regionen der Welt. Was ist das Besondere am Servicegeschäft in Russland ? JD: Der Hauptpunkt sind die großen Entfernungen. Um die Kosten möglichst klein zu halten, versuchen wir es immer zunächst mit der „Telefonseelsorge“. Unsere Kunden haben oft eigene lokale Werkstätten und können sich dann mit den richtigen Hinweisen selbst helfen. PM: Und was passiert, wenn das nicht ausreicht? JD: Dann wird immer nochmals nachgefragt. Damit uns nicht noch einmal so was passiert, wie vor einiger Zeit bei einem Serviceeinsatz in Wladiwostok: Damals mussten wir wegen eines gedrückten Not-/ Aus-Knopfs an einer M 36 Autobetonpumpe 6.500 km weit fliegen … Sicher eine Ausnahme, aber so was kommt eben vor. 14 Einweisung in die neue BSA „weit ab vom Schuss“ PM 4276 Service 38 St. Petersburg Moskau Krasnodar Wladiwostok Die Russische Föderation erstreckt sich über elf Zeitzonen und misst von Ost nach West mehr als 9.000 km PM: … sicher nicht ganz einfach für die Ser vicetechniker? JD: Nein, vor allem nicht wegen der physischen Belastung. Aber wir haben eine gute Mannschaft von einsatzbereiten Leuten, die wir selbst ausgebildet haben. Die waren früher meist selbst Betonpumpenfahrer. Wir haben sie dann in der PM-Technik geschult und schrittweise an die anspruchsvolleren Servicearbeiten herangeführt. Denn leider gibt es in Russland keine Lehrlingsausbildung wie in Deutschland. Die Ausbildung hier ist sehr theorieorientiert und der praktische Teil muss in den Betrieben erfolgen. PM: Ist das nicht ein sehr hoher Aufwand? JD: Ja schon, und vor allem braucht man dazu einige Jahre. Aber unsere Kunden erwarten ein hochwertiges Leistungspaket von Putzmeister und bestätigen uns immer wieder durch das Vertrauen, das sie in unseren Service setzen. 39 Baustellenvorbereitung im Nirgendwo PM 4276 40 Blick auf den Versandplatz der russischen PM Tochtergesellschaft 15 Tiefbau 41 In drei Tagen und zwei Nächten betonieren mehrere Autobetonpumpen gleichzeitig die riesige Bodenplatte des Tower 185 Pumpen, was das Zeug hält… 15.056 m³ Beton innerhalb von 68 Stunden förderte der Frankfurter Pumpendienst „Die Pumas“ mit vier GroßmastAutobetonpumpen in den zweiten Abschnitt der riesige Bodenplatte des neuen Tower 185 in Frankfurt. Dazu waren an zwei Seiten der Baugrube ein M 63-5, eine Maschine mit 58-MeterMast sowie zwei M 52-5 aufgestellt. Den Endschlauch eines der beiden M 52 hatte man im Verlauf der Betonage mit Rohrleitungen verlängert, die an einen leicht umsetzbaren, hydraulisch gesteuerten Verteilermast mit 20 m Reichweite angeschlossen waren. Der Arbeitsbereich dieses Mastes ließ sich bei Bedarf noch durch das Ankoppeln an einen mechanischen Rundverteiler RV 10 erweitern. Drei Wochen zuvor war mit 5.660 m³ Beton bereits der erste Abschnitt der Bodenplatte gegossen worden. Den Beton lieferten wieder die Transportbetonwerke Sehring und Waibel. 16 Über 20.000 m³ für die Bodenplatte Das mit 185 m Höhe projektierte 50-geschossige Hochhaus entsteht in Frankfurts neuem Europaviertel zwischen Hauptbahnhof, Messegelände und Bankenviertel. Der Tower 185 besteht im Wesentlichen aus einer mehrgeschossigen Tiefgarage, einem hufeisenförmigen Sockelgebäude und zwei Hochhaushälften mit Aluminium-Glasfassade, die einen gläsernen Mittelteil umschließen. Investor ist die Vivico Real Estate. Sie hat die Hochtief Construction AG mit der Fertigstellung des kompletten Rohbaus beauftragt. Die Baugrube hatte zuvor die Züblin Spezialtiefbau GmbH erstellt. Finanziert wird das Projekt von einem Bankenkonsortium mit einem Kreditvolumen von 254 Mio. €. Baubeginn der Bodenplatte war im März 2009, das Sockelgebäude soll bis Herbst 2010 fertig gestellt werden. Der Abschluss der Bauarbeiten im 50. Stock ist für Ende 2011 vorgesehen. Neue 2-Lagen-Rohre (130 bar) mit x-fach verlängerter Standzeit Sowohl für den Betonpumpendienst wie auch für Putzmeister ist der Tower 185 noch aus einem anderen Grund interessant. Denn „Die Pumas“ haben auch den Auftrag zur Betonage der Untergeschosse, des Sockelgebäudes und der beiden Hochhaustürme. Und erstmals werden in den Türmen bei der Betonhochförderung 2-lagige, bis 130 bar druckfeste Rohrleitungen mit ZX-Kupplungen eingesetzt. Zwar werden doppelwandige Förderleitungen bei PM Autobetonpumpen bereits seit langem zur Verlängerung der Standzeiten (und damit zur Reduzierung der Umrüstkosten und Ausfallzeiten) verwendet, allerdings nur in einer auf 85 bar Druck begrenzten Version. Beim stationären Einsatz bieten die hochfesten, doppelwandigen Förderleitungen den Vorteil, dass sie den Druck bis 130 bar so lange halten, bis die innere Lage im Rohr verschlossen ist. Damit entfällt auf HochbauPM 4276 Hintergrund 42 EU überprüft importierte Baumaschinen strenger Der Europäische Baumaschinen-Dachverband (CECE) weist darauf hin, dass Anfang 2010 die neue EU-Richtlinie 765/2008 in Kraft tritt. Auf Grund dieser Verordnung werden die Zollbehörden an den EU-Außengrenzen ab dem Jahreswechsel genau prüfen, ob die für den Import vorgesehenen Baumaschinen auch tatsächlich den europäischen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Deutlicher Baufortschritt bereits nach sechs Monaten stellen das regelmäßige Auswechseln der besonders beanspruchten Förderleitungsrohre unmittelbar nach der Betonpumpe. Denn dieser erste Abschnitt der Rohrleitung ist dem höchsten Verschleiß unterworfen und dem höchsten Druck ausgesetzt. Über Verschleißerfahrungen mit diesen Förderleitungen werden wir in einer der nächsten Ausgabe der PM Post berichten. Wie zügig die Arbeiten an diesem Projekt ablaufen, wird beim Vergleich der beiden Fotos deutlich. Die beiden Aufnahmen entstanden im Abstand von weniger als sechs Monate. Weitere Infos unter: www.vivico.de www.diepumas.de www.baunetz.de/Meldungen_Baubeginn_ fuer_Bueroturm_in_Frankfurt Aber nicht nur der illegale Verkauf der Maschinen ist dem CECE ein Dorn im Auge. Ein weiterer Aspekt sei die Kennzeichnungspflicht nicht CE-konformer Baumaschinen, die zum Beispiel auf Messen oder Hausaustellungen gezeigt Der CECE (Committee for European Construction Equipment) spricht sich deshalb gegen diese nicht legalen Importe aus und unterstützt die strengeren Einfuhrkontrollen bei Baumaschinen. Durch Qualifizierungsmaßnahmen will das CECE sicherstellen, dass die für Zollund Marktüberwachung zuständigen EUBehörden in der Lage sein werden, das Einhalten dieser Standards auch zu überprüfen. Weitere Infos unter: www.vdma.org www.cece-eu.org Foto: Scholz/VDMA 43 Hintergrund ist, dass seit Jahren zahlreiche Baumaschinen – z. B. aus dem asiatischen Raum – in Europa verkauft werden, obwohl sie den Sicherheitsanforderungen nach EU-Norm nicht entsprechen. Nach Ansicht des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), einer der Mitglieder des CECE, wird dadurch nicht nur der Wettbewerb verzerrt, sondern potentielle Käufer auch über die dadurch entstehenden erheblichen Risiken im Unklaren gelassen. Dazu zählt der VDMA eine erhöhte Unfallgefahr, eine erhebliche Unsicherheit bei Rechts- und Haftungsfragen nach Unfällen, Qualitätsund Garantieprobleme sowie Ausfallzeiten und Geldstrafen. werden. Damit wendet sich der CECE an Händler, Bauunternehmer, Versicherungen und Banken. Denn obwohl es untersagt sei, nicht den EU-Richtlinien entsprechende Maschinen innerhalb der Europäischen Union zu verkaufen, dürften diese Produkte doch auf Messen ausgestellt werden, sofern sie entsprechend gekennzeichnet seien. Offensichtlich wurden diese Kennzeichnungen jedoch unterlassen. So hätten Stichproben auf der INTERMAT, der großen internationalen Baumaschinenmesse in Paris im April 2009 ergeben, dass die betroffenen Maschinen nicht ausreichend bzw. überhaupt nicht gekennzeichnet waren. Im Interesse der Kunden wird der Europäische BaumaschinenFachverband CECE gemeinsam mit den Messeveranstaltern deshalb in Zukunft dafür sorgen, dass die Hersteller ihrer Kennzeichnungspflicht nachkommen. 44 Bei engem Betoniertermin muss der Nachschub zügig fließen PM 4276 17 Technik 45 Der M 47-5 in der Praxis – z. B. im Hafen von Marseille Der Büroturm und künftige Hauptsitz von CMA CSM im alten Hafen von Marseille wird nahe den Kais gebaut, von denen aus die Container des internationalen Logistikdienstleisters verladen werden. Nach Fertigstellung des Gebäudekernes, in dem circa 40.000 m³ Beton verbaut wurden, sind die kleineren Baukörper im Umfeld an der Reihe. Dort war bei unserem Besuch eine Putzmeister BSF 475.16 HLS im Einsatz. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Christophe Adelaide (CA), der seit vielen Jahren im Vertrieb für den Pumpendienst Maxi Pompage (Groupe ISP) tätig ist. Der M 47 „Fünfling“ mal wieder ganz flexibel: Betonbeinbau vom äußersten Ende der Bewehrung bis unmittelbar über der Maschine 18 PM 4276 Technik 46 Durch den zusätzlichen 5. Arm und dessen Gelenk erhöhen sich Flexibilität, Einsatzmöglichkeiten und Nettoreichweite einer Autobetonpumpe (oben). Aufgrund mangelnder Beweglichkeit kann ein 4-Arm-Mast deutlich schlechter in Gebäude schlüpfen bzw. muss – bedingt durch den großen Abstand – Nettoreichweite verschenken. die kürzeren Einzelarme den direkteren Weg zur Einbringstelle erlauben. Das ist reine Geometrie (siehe obere Grafik). PM: Und wie kommt der Maschinist mit dem Fahren von fünf Mastarmen zurecht? CA: Die Bedienung des Fünflings ging von Anfang an ohne Probleme. Da waren wir uns auch ziemlich sicher, denn wir haben schon seit Jahren gute Erfahrungen mit dem M 42-5. Dabei hilft, dass auch für die Bewegung der fünf Arme nur zwei Joysticks nötig sind. PM: Herr Adelaide, seit wann haben Sie den M 47-5 und wie hat er sich bewährt? CA: Dieser Großmast ergänzt seit Sommer 2008 unsere mobile Betonpumpenflotte, die aus 28 Maschinen einschließlich drei PUMI® besteht. Der M 47 hat bisher 10.000 m³ gepumpt. Mit der Maschine sind wir sehr zufrieden, vor allem mit dem 5-armigen Verteilermast. PM: Was ist das Besondere daran? CA: Ich vergleiche den Mast mit 4-armigen Alternativen der 40-Meter-Klasse. Da ist vor allem die außergewöhnliche Beweglichkeit der fünf Arme überzeugend. Damit kann man oft ein paar Meter mehr Reichweite einer noch größeren Maschine in der 50Meter-Klasse kompensieren. Einfach, weil man näher am Bauwerk ausfalten kann und 47 PM: A propos Fernbedienung. Seit der Bauma 2007 ist dort serienmäßig ein Display zur Anzeige und Bedienung bestimmter Funktionen eingebaut. Wie nutzen Sie diese? CA: Der Maschinist hat in erster Linie die Maschine, den Mast und den Mann am Endschlauch im Blick. Auf das Display schaut er eher in Ausnahmesituationen. So kann er zum Beispiel die Drehzahl ablesen, wenn er den Motor nicht mehr hört, überprüft die Feldstärke, wenn die Funkverbindung abreißen kann oder sieht, wie viel Kapazität der Akku noch hat. Das gibt Sicherheit. Dazu kommen wichtige Ein-/ Aus-Funktionen für Rührwerk, Rüttler und manches, was wir seltener einsetzen. PM: Die Maschine hat auch EBC, die rechnergestützte Maststeuerung. CA: Ja, wobei die Nutzung sehr von der individuellen Arbeitsweise des Maschinisten abhängt. Der Kollege hier schaltet sie nicht immer ein, weil er den Mast gern direkt steuert. Andere würden die Möglichkeiten nutzen wie zum Beispiel Springer, die nicht jeden Tag mit der Maschine arbeiten. Christophe Adelaide (links) im Gespräch mit einem Servicetechniker von Putzmeister France und dem Maschinisten des M 47-5 PM 4276 PM: Das heißt, Sie nutzen die Dämpfungswirkung des EBC kaum aus? CA: Dazu muss man sagen, dass der M 47-5 sehr ruhig steht bzw. pumpt. Allerdings, je höher die Pumpleistung, umso wichtiger wird die Dämpfung. Dann können wir ja umschalten, damit der Mast auch bei einer hohen Einbauleistung ruhig bleibt und sicher geführt werden kann vom Mann am Endschlauch. 19 Technik In der Nische wachsen – das RoLine-Pumpkonzept 49 Wer auf den Betriebshof von Thomas Catherin Transports sarl in Montluel bei Lyon fährt, sieht sich einem dicht geparkten Fuhrpark des kleineren Speditions- und Pumpdienstleisters mit ungefähr 15 Fahrzeugen gegenüber. Büro und Materiallager des Familienbetriebes sind in Containern untergebracht. Jean Marc Catherin, der das Unternehmen aus eigener Kraft aufgebaut hat, erzählt uns in seiner freundlichen und ruhigen Art, warum er nach der PUMI®-Fahrmischerpumpe vor zwei Jahren als erster in Frankreich in eine RoLine-Betonpumpe investiert hat. „Ich habe vier Fahrmischer, acht Kipper und eine PUMI®. Damit arbeite ich wie viele andere und kann mich nicht so einfach vom Wettbewerber unterscheiden. Dies ist der Hintergrund, warum mich das Maschinenkonzept der RoLine vom ersten Augenblick an interessiert hat. Mit dieser kleinen, hoch beweglichen Maschine können wir sehr viele Pumpaufgaben wirtschaftlich, schnell und manchmal unkomplizierter als mit einer großen fahrbaren Betonpumpe ausführen. Dazu 20 kommt, dass die Maschine erheblich weniger kostet, sowohl bei der Investition als auch beim Betrieb (z. B. beim Kraftstoffverbrauch). Deshalb hatte ich ein sicheres Gefühl, als ich Mitte 2008 die erste Maschine bei Putzmeister bestellte… Klar, am Anfang mussten wir die RoLine erst ´mal bei unseren Kunden bekannt machen. Das erfordert immer einigen Aufwand. Doch dann sammelten wir erste Erfahrungen beim Betonpumpen in Schwimmbädern, in Kel- 10:05 Bei der RoLine ist kein Abstützen nötig! Die Arbeit beginnt mit dem Anschließen des Reduzierrohres. PM 4276 Technik 50 Die RoLine-Betonpumpe wird so aufgestellt, dass sie von Fahrmischern bequem beschickt und die Förderleitung verlegt werden kann. 48 10:12 Einfaches Be- und Entladen der 3-m-Förderschläuche und Kupplungen 51 10:18 Die Betonarbeiten für die Terrasse führt der Bauherr mit Freunden in Eigenregie durch. Sie helfen auch beim Verlegen der Förderrohre und Schläuche 52 53 Technische Daten RoLine Pumpe R 60 Fördermenge (max./theor.) 58 m3/h Förderdruck 25 bar Trichtervolumen Gesamtlänge/-breite Abstützung 10:25 Einfüllen der Zementschlempe zum Anpumpen PM 4276 400 l 6,4 m/2,0 m nicht notwendig 10:40 Die Förderschläuche mit DN 75 lassen sich gut handhaben 54 21 Technik 55 11:10 56 11:15 Sobald die ersten Quadratmeter der Terrasse betoniert sind, werden die Schläuche – von hinten nach vorn – abgeschlagen und über der Bewehrung entleert lern, bei hinter dem Haus liegenden Terrassen und in unzugänglichen engen Gassen. Das lief so gut, dass wir inzwischen schon die zweite Maschine im Einsatz haben. Dabei wollen wir mit den großen Mastpumpen gar nicht konkurrieren. Wir beschränken uns vielmehr auf Betonierarbeiten, die sich gut Der gereinigte Schlauch wird gleich wieder verstaut mit dem Rotor sowie über Förderleitungen und Schläuche mit 75 mm Durchmesser pumpen lassen. Die kann man bei 3 m Länge noch problemlos verlegen und – selbst gefüllt mit Beton – auch auf der Bewehrung noch von Hand bewegen. So lässt sich natürlich kein Grobkorn pumpen, doch bis 20 mm Korngröße sind wir schon gegangen. Richtig hohe Pumpleistungen pro Stunde können wir mit dem Rotor nicht erreichen, denn die Förderleistung ist auf 58 m³/h max./theor. begrenzt. Aber meist ist ein langsameres und kontinuierliches Arbeiten bei kleineren Baustellen sinnvoller und effizienter als Vollgas 57 11: 40 Zur Reinigung der Leitung saugt die Rotorpumpe die nasse Schwammkugel zurück 22 12:15 Zum Schluss werden Trichter und Rohre gereinigt. Abbau und Reinigung sind nach nur 40 Minuten erledigt. PM 4276 Technik Neue Komponenten für hochdruckfestes Förderleitungssystem Die RoLine ist die ideale Betonpumpe für kleinere Bauunternehmen und bei Anwendungen im Haus- und Wohnungsbau. • Fast kein Restbeton im System: – Der Kunde bekommt die Betonmenge, die er auch zahlt – Schnelle und einfache Reinigung • Ruckfreier Pumpvorgang • Niedrige Trichtereinfüllhöhe • Leichte Förderleitung – Sicherer Betrieb bis 25 bar Pumpdruck – Leichteres und einfacheres Handling und schnellere Betriebsbereitschaft • Leises Pumpen • Fördermenge stufenlos einstellbar, vorwärts und rückwärts • Fördert sogar schwer pumpbares Material • Schnelle und einfache Reinigung • Geringer Verschleiß: Der Rotorschlauch ist das einzige Verschleißteil der Pumpe und kann sehr schnell gewechselt werden • Einfache Wartung • Putzmeister Service in Ihrer Nähe Um auch auf engstem Raum eine Förderleitung absperren bzw. um unterschiedliche Zu- und Abgänge einer Rohrweiche im hochdruckfesten ZX-Förderleitungssystem umschalten zu können, hat Putzmeister neue Komponenten für die Baustellenpraxis entwickelt. So manche Anregung dazu stammt übrigens von engagierten PM Kunden. geben und dann abbremsen. So arbeiten wir letztlich wirtschaftlich für beide Seiten – für unsere Kunden und für uns selbst.“ 58 12:20 FERTIG! PM 4276 Nicht auf jeder Baustelle ist Platz für einen großen Hydraulikschieber oder ein separates Hydraulikaggregat. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung des neuen, von Hand zu betätigenden hydraulischen Sperrschiebers GVHM 2/2 130 zu sehen. Das Gerät ist für einen Betriebsdruck bis 130 bar zugelassen, so dass es sogar bei der Hoch- und Weitförderung in Betonleitungen eingebaut werden kann. Aufgrund seiner kompakten Abmessungen (Aufstellfläche ca. 26 x 26 cm, Höhe 106 cm) eignet sich der Sperrschieber aber auch für den Einsatz auf beengten Baustellen, wie z. B. in Tunneln. Herzstück der Putzmeister Rohrschere RS 0,76 ZX ist eine eigens entwickelte, axial drehbare Kupplung für das hochdruckfeste Zentrifix-Förderleitungssystem ZX 5,5“ (zugelassen bis 130 bar). Im Unterschied zu den sonst starren ZX-Rohr verbindungen gestattet diese Konstruktion erstmals eine drehbare – gleichzeitig jedoch absolut dichte – Rohrverbindung in Zentrifix-Hochdruckleitungen. Diese Beweglichkeit ist z. B. erforderlich, wenn eine Betonpumpe über eine Rohrweiche zwei Förderleitungen im Wechsel beschickt. Oder wenn beim Reinigen von dem einen auf den anderen Rohrweichenabgang umgeschaltet wird. Da sich die Leitung beim Schiebevorgang der Rohrweiche seitlich bewegen muss und ZX-Kupplungen bisher keine Winkelabweichungen zuließen, mussten in der Vergangenheit die für geringere Belastungen ausgelegten SK-Kupplungen verwendet werden. Die neue, mechanisch deutlich stabilere Rohrschere und ihre Kupplungen in ZX-Ausführung erlauben nun ein wesentlich sichereres Arbeiten mit Rohrweichen. 59 Der neue bis 130 bar zugelassene Sperrschieber GVHM 2/2 60 Die hochdruckfeste Rohrschere für das ZX-System 23 Tunnelbau 61 Transport des Putzmeister Spritzbeton-Manipulator SPM 500 über eine fast 3.500 m hoch gelegen Passstraße 63 Betonnassspritzen in 32 km langen Hochgebirgstunneln Im Westen Chinas werden zurzeit in 3.380 m Höhe zwei parallel verlaufende 32,6 km lange Eisenbahntunnel durch das Guanjiao-Gebirge getrieben. Es ist das längste Tunnelprojekt, an dem man in China jemals gearbeitet hat. Putzmeister-Technik übernimmt hier unter extremen Bedingungen die Ausbruchsicherung mit Nassspritzbeton. Das spektakuläre Bauwerk entsteht in einer nur schwer zugänglichen Bergregion und wird später den bisher genutzten, jedoch 300 m höher gelegenen alten GuanjiaoTunnel (Länge 4 km) ersetzen, der nur über kurvenreiche Anfahrstrecken zu erreichen ist. Durch die nun tiefer gelegte und vollkommen gerade verlaufende Trassenführung durch den Berg, erwartet man spürbar kürzere Fahrzeiten, und bei den drei – pro Zug – vorgespannten Dieselloks deutliche Kraftstoffeinsparungen. Ausgelegt werden die Röhren des neuen GuanjiaoTunnels für Zuggeschwindigkeiten bis 160 km/h. 62 Die Baustellen-Unterkünfte sind dicht belegt Technische Daten zum Beton-Nassspritzsystem SPM 500 PC Arbeitshöhe des TeleskopSpritzarms SA 14: 4,5 –16 m Fördermenge der DoppelkolbenSpritzbetonpumpe: 4 – 30 m³/h Volumen des Zusatzmitteltanks: 1.000 l Förderleistung des ZusatzmittelDosiergeräts: 30 – 700 l/min Kompressorleistung: 9 m³/min. Volumen des Wassertanks: Stromkabel: Bedienung von Pumpe und Mast: 195 l 50 m (100 m optional) Kabelsteuerung (Funkfernsteuerung optional) Antriebsleistung des Trägerfahrzeugs, u.a. mit 4-Rad-Lenkung, Allradantrieb, drehbarer Fahrerkabine 75 kW Der chinesische Maschinist macht sich mit der Fernsteuerung des SPM 500 PC vertraut 24 PM 4276 Tunnelbau 64 65 Nach einer Sauerstoffdusche geht’s weiter Alter Tunnel: Länge: 4.010 m Übersicht der wichtigsten chinesischen Eisenbahnstrecken (Abb. China Rail) Neuer Tunnel: Länge: 32.605 m Die Karte zeigt den kurvenreichen Verlauf des alten, 300 m höher gelegenen Streckenabschnitts und die Lage der beiden neuen, deutlich längeren einspurigen Tunnelröhren (Abb. China Railway 16 Bureau Group) Einwohner von Xining in typischer Landestracht 66 67 Betonnassspritz-Maschine mit besonderer Spritzarm-Kinematik Chinesisches Baustellenpersonal vor der Inbetriebnahme des PM Nassspritzgeräts PM 4276 Die Ausbruchsicherung übernimmt zunächst ein Putzmeister BetonnassspritzManipulator des Typs SPM 500 PC, eine zweite Maschine des gleichen Typs wird Ende 2009 auf der Baustelle in Betrieb gehen. Die allradgetriebenen und allradgelenkten Betonnassspritz-Systeme verfügen u. a. über eine Betonpumpe, deren Hydrauliksteuerung eine äußerst gleichmäßige Förderung des Spritzbetons erreicht. Der Spritzbetonauftrag erfolgt mit einer hoch beweglichen Spritzdüse in Kombination mit einer speziellen Spritzarmkinematik. Dabei ermöglicht es die hydraulische Parallelführung des vorderen teleskopierbaren Spritzarms, die komplette Spritzlafette mit Düse automatisch in horizontaler Position zu halten – unabhängig von der Winkelstellung des ersten Mastarms. 25 Tunnelbau / Tiefbau Schneller nach Tibet Tiefe Temperaturen und „dünne Luft“ fordern Tribut Die Tunnel sind Teil des 1984 in Betrieb genommen Streckenabschnitts (814 km) zwischen Xining, Hauptstadt der Provinz Qinghai, und der weiter westlich gelegenen Stadt Golmud. Von Golmud aus erfolgte in den Jahren 2000 bis 2005 die Verlängerung der Eisenbahntrasse um 1142 km bis nach Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet („Tibet-Bahn“). Mit dem Bau von über 17,3 km Tunnel – mehr als die Hälfte des gesamten GuanjiaoTunnel-Projekts – ist die China Railway 16 Bureau Group beauftragt. Die beiden jeweils eingleisigen Röhren werden im Abstand von 40 m mit einem Ausbruch-Querschnitt bis ca. 90 m² von allen vier Portalen aus aufgefahren. Der Vortrieb erfolgt sowohl mit TBM als auch im Bohr- und Spreng-Verfahren. Beim bergmännischen Vortrieb werden – nach Ausbruch und Spritzbetonsicherung der Kalotte – Strosse und Sohle um einige Meter versetzt nachgezogen. Die Baukosten für den neuen Guanjiao-Tunnel werden mit 2,5 Mrd. RBM (ca. 250 Mio. €) angegeben. Als Bauzeit sind 53 Monate veranschlagt, die Fertigstellung ist für 2012 geplant. Bei Temperaturen bis Minus 36° C und bei einem um ein Drittel verringerten Luftdruck fordert der Tunnelbau in 3.380 m Höhe von den Arbeitern und Maschinisten einiges ab. 68 Als typische Symptome können beim Baustellenpersonal Atemnot, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten. Für den Notfall stehen auf der Baustelle Sauerstoffgeräte zur Verfügung. Während die Kompressorleistung des Spritzgeräts auch in dieser Höhe noch zu 100 % zur Verfügung steht (das Produkt aus Luftmenge und Druck bleibt konstant), beeinflusst der niedrigere statische Druck – zumindest in der Theorie – das Ansaugverhalten der Spritzbetonpumpe. Doch bei einer maximalen Förderleistung von 30 m³/h ist dieser Leistungsabfall in der Praxis nicht spürbar. Problematisch sind natürlich die tiefen Temperaturen (im Jahresdurchschnitt unter 0° C), – vor allem während der Wintermonate. Dann kommt es auch in den Tunneln zur Eisbildung. Das bedeutet, dass die Spritzbetonzuschläge so gelagert werden, dass sie nicht anfrieren, und dass Zusatzmittel sowie Wasser für die Betonchargen und zum Reinigen „fließfähig“ sein müssen … Deutlich zu erkennen ist der nachgezogene Ausbau von Strosse und Sohle, die dem Kalottenvortrieb folgen Weitere Infos unter: www.crcc.cn www.qh.xinhuanet.com BSA-Pumpen betonieren S.O.B.-Pfähle auf Trinidad Auf der Karibik-Insel Trinidad verfüllen drei stationäre BSA-Betonpumpen rund 2.000 Bohrpfähle für eine mächtige Bodenplatte, auf der das moderne 720 MW Gasturbinen-Kraftwerk La Brea errichtet wird. Bauherr des 708 Mio. $Projekts (ca. 480 Mio. €) ist Trinidad Generation Unlimited (TGU). Mit der Fertigstellung des Kraftwerks wird nicht vor Juli 2011 gerechnet. 69 Eine BSA 1005 D fördert den Feinbeton zum Bohrpfahlgerät 26 Während der fünfmonatigen Gründungsarbeiten sind die drei Putzmeister BSA 1005 D über ein flexibles Schlauch- und Rohrleitungssystem an den Oberwagen der Bohrgeräte angeschlossen. Hergestellt werden die bis in 14 m Tiefe reichenden Gründungspfähle als Schnecken-Ortbeton (S.O.B.)-Pfähle. Bei diesem Verfahren wird eine Endlosschnecke mit Seelenrohr unter ständigem Drehen und nahezu ohne Bodenstörung abgeteuft. Sobald die gewünschte Tiefe erreicht ist, fördern die BSA-Pumpen den Beton durch das Seelenrohr nach unten. Gleichzeitig zieht das Bohrgerät den Bohrer ohne zu drehen nach oben. In das ausgegossene Bohrloch wird abschließend ein Bewehrungskorb eingerüttelt. Auf der Baustelle La Brea betonieren die Spezialisten der Züblin Scandinavia A/S (Dänemark) und Züblin Spezialtiefbau GmbH (Stuttgart) die bewehrten S.O.B.-Pfähle mit 70 Für die, bis in 14 m Tiefe reichenden S.O.B.-Pfähle, sind haushohe Bohrschnecken erforderlich 60 cm Durchmesser. Generalunternehmer des Projekts ist das dänische Bauunternehmen E. Phil & Sons. PM 4276 Kraftwerksbau Gefundenes Fressen für den Telebelt® – Massenbeton für Dammprojekt 71 Der Telebelt® TB 130 beim Betoneinbau am Braamhoek Damm Mit dem Ingula Pumpspeicher-Kraftwerk wird in Südafrika seit fast 20 Jahren erstmals wieder ein neues Wasserkraftwerk zur Sicherstellung des Stromspitzenbedarfs errichtet. Den Einbau des Massenbetons (RCC) übernimmt ein mobiler Telebelt®-Teleskopbandförderer, dem Betonchargen mit 53 mm großen Zuschlägen und ein geringer Zementgehalt völlig egal sind. Die Baustelle befindet sich in KwaZuluNatal, einer fast 10 Mio. Einwohner zählenden Provinz an der Ostküste Südafrikas. Das neue Pumpspeicherwerk besteht u.a. aus zwei Speicherseen, die bei 470 m Höhenunterschied in 4,6 km Entfernung zueinander angelegt und durch Druckwassertunnel miteinander verbunden sind. Auch die Zugangsstollen und das Turbinenhaus befinden sich unter der Erdoberfläche. Zum Einfassen der Wasserreservoirs ist der Bau von zwei Dämmen erforderlich. Der 480 m lange und 49 m hohe Bedford Damm besteht aus einer Beton beschichteten Aufschüttung aus Felsgestein. Der tiefer gelegene und 330 m lange Braamhoek Damm erreicht eine Höhe von 39 m und wird aus verdichtetem Massenbeton mit groben Zuschlägen (roller-compacted concrerte – RCC) errichtet. PM 4276 72 Rund um die Uhr und sieben Tage pro Woche Das Fördern und Verteilen des Massenbetons mit bis zu 53 mm großen Zuschlägen, aber auch das Einbauen anderer Betonkonsistenzen (insgesamt über 100.000 m³) übernimmt am Braamhoek Damm ein Putzmeister Telebelt® TB 130. Die Maschine ist übrigens der erste mobile Teleskopbandförderer in Südafrika. Auf dieser Dammbaustelle arbeitet sie häufig rund um die Uhr und an sieben Tagen pro Woche. Die Betonmischanlage befindet sich nur 500 m von der Dammbaustelle entfernt und verfügt über eine Kapazität von 120 m³/h. Der RCC enthält einen reduzierten Zementanteil und muss bei einer Temperatur von exakt 23° C eingebaut werden. Da die Sommermonate tagsüber deutlich wärmer sind, wird das RCCProzesswasser in einer separaten Kälteanlage vor dem Mischen auf 4° C gekühlt. Eigentümer des Telebelt® ist Concor – ein Unternehmenm das zur Arbeitsgemeinschaft Braamhoek Dam gehört. Das Konsortium aus den Firmen Concor Roads and Earthworks, WBHO Roads and Earthworks und Silver Rock hatte zuvor die Ausschreibung gegen internationale Wettbewerber gewonnen. Die Bauarbeiten begannen im November 2007, im Jahr 2012 rechnet man mit der Fertigstellung. Bei der Das teleskopierbare Förderband lässt sich punktgenau über die Bewehrung führen Inbetriebnahme 2013 wird das IngulaKraftwerk dann mit einer Turbinenleistung von 1.332 MW das größte Pumpspeicherkraftwerk Südafrikas sein. 73 Fahrmischer beschicken das Telebelt®Zuführband. Gut zu erkennen auch die Isolierung der Mischertrommel, die den gekühlten Beton vor den hohen Außentemperaturen schützt. 27 Weniger Verschleiß · Längere Standzeit · Höhere Wirtschaftlichkeit Die neue Generation Proline 67 10 mm : r e g n ä l h c a f n i e n t e l g ä o H B 7 6 e n i l o Pr er r e k r ä t s % 0 5 t n fas e t d i n m a t ht c i Jetz n! h e c g s n ß i ä e l rg Versch d Bogenübe un Rohr- Bestellen Sie jetzt: Tel. +49 (0) 173 3 09 26 63 · [email protected] 28 PM 4276