Der pottkieker - Niggemann Food Frischemarkt
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Der pottkieker - Niggemann Food Frischemarkt
Herbst | Winter 2013 Magazin für Kunden des Niggemann Food Frischemarktes Aufgetischt AROMATISCHE KNOLLE Nichts geht über feinste Trüffel Hauptgericht WILD Bestes Fleisch aus aller Welt Aufgetischt Aufgetischt Zu Besuch in Norddeutschland Köstliches aus heimischen Obstsorten ROHMILCHKÄSE FRUCHTSÄFTE www.niggemann.de editorial / inhalt Gruß in die Küche Inhalt Titelfotos: iStockphoto (1) S ommerzeit gleich Reisezeit? Wir von Niggemann finden, der Herbst bietet mindestens ebenso viele gute Gründe, sich mit der nahen und fernen Umgebung zu beschäftigen – vor allem aus kulinarischer Sicht. Gehen Sie mit uns auf Aroma-Reise! Zum Beispiel nach Norddeutschland, wo köstlicher Rohmilchkäse aus biologisch zertifizierter Milch gemacht wird. Oder nach Osteuropa, wo das Wild sich noch ganz natürlich von Eicheln und Blättern ernährt. Nicht zu vergessen Italien: Das Land, in dem nicht nur Zitronen blühen, sondern auch schmackhafte Trüffel geerntet werden. Und nicht zuletzt nach Irland: Von hier beziehen wir exklusiv für unsere Kunden 40 Tage lang gereiftes Ochsenfleisch, das durch sagenhafte Zartheit und intensives Aroma besticht. Sie als Profis wissen: All das schmeckt man! Die Leidenschaft bei Anbau und Aufzucht genauso wie die Sorgfalt bei der Herstellung. Die hohe Qualität der Produkte, die wir von ausgewählten Lieferanten aus aller Welt beziehen, spricht eigentlich für sich selbst. Und dennoch finden wir die Kommunikation darüber wichtig. Damit Sie Ihren Gäste eine Idee davon vermitteln können, worin der qualitative Unterschied liegt, wenn Niggemann KOMPAKT Hauptgericht sie bei Ihnen essen oder einkaufen. Ihre Kunden haben genauso wie Sie das Recht darauf, die spannenden Hintergründe zu erfahren, die sich in der Frische, Hochwertigkeit und Einzigartigkeit – und nicht zuletzt den Preisen – unseres Sortiments widerspiegeln. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen anregenden Austausch! Herzlichst Ihr Rainer Altendeitering Kontakt Rainer Altendeitering, Geschäftsführer [email protected] Telefon: 0234 / 9037-151 Neuigkeiten aus dem Frischemarkt 4 Von Natur aus Bio – Wild liegt voll im Trend 6 Aufgetischt Nordisch – Rohmilchkäse vom Backensholzer Hof 10 Aufgetischt Trüffel – kleine Knolle, großes Aroma 14 Aufgetischt Sortenreine Säfte – fruchtige Menü-Begleitung 18 Ausbildungsreport – Minuspunkte für Gastro-Gewerbe 22 Das Beste zum Schluss – das Info- und Kassenteam 24 Fritz Eckenga im pottkieker-Interview 26 Salz & Peffer Hausgemacht – 100% Niggemann nachschlag / impressum 2/13 3 niggemann kompakt ALLROUNDTALENT Durch mehr Know-How Geld sparen deshalb deklarationsfreie Produkt viele Vorteile. „Ob Himbeerschaum, Lebkuchenmousse oder eine klassische Sauce hollandaise – die Verwendung von `Basic Textur´ garantiert eine konstante Stabilität der Speisen“, zeigt sich auch Niggemann Mitarbeiter Thomas Nowodworski beeindruckt. Der stellvertretende Bereichsleiter Gastronomie ist selbst klassisch ausgebildeter Koch und begeistert von den vielfältigen Einsatzbereichen des Texturgebers. Und tatsächDa waren sich die rund 30 Teilnehmer des lich: `Basic Textur´ kann für kalte und warme Workshops einig: Der innovative Texturgeber Speisen verwendet werden, verzögert das Ab`Basic Textur´, ein Produkt der Marke Herba schmelzen von Sorbets und Eis, ersetzt beim Cuisine, ist ein echter Tausendsassa. „Univer- Binden von Suppen und Saucen jegliche Versell einsetzbar“ urteilten die einen, „maximale dickungsmittel und eignet sich obendrein soArbeitserleichterung“ attestierten die anderen wohl für die vegane als auch für die laktosedem Allroundtalent. Dabei war das Publikum, und glutenfreie Küche. das den Niggemann Workshop in Kooperation mit Herba Cuisine besuchte, breit aufgestellt. Köche aus Landgasthöfen interessierten sich Kontakt ebenso für den geschmacks- und farbneutralen Texturgeber wie Kollegen aus der GourmetThomas Nowodworski küche oder dem Bereich Catering. Gerade für [email protected] die bringt das ausschließlich aus NaturprodukTelefon: 0234 / 9037-131 ten (Wasser und Zitrusfasern) bestehende und Welche Vorteile haben so genannte Longlifeöle in der Gastronomie? Mit dieser Frage beschäftigen sich Gastronomen aller Genres – vom Imbissbudenbesitzer bis zum Spitzenkoch. Niggemann bietet kompetente Antworten und Beratung rund um geeignete Öle und Fette. „Longlifeöle sind besonders hochwertige Produkte, die aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung und Eigenschaften drei- bis viermal seltener ausgetauscht werden müssen, als herkömmliche Öle“, sagt Michael Strauß, Disponent bei Niggemann. Der höhere Preis für die Produkte zahlt sich durch den geringeren Verbrauch also sofort aus. Darüber hinaus ließen sich beim Braten und Frittieren mit den langlebigen Spezialfetten hervorragende Ergebnisse erzielen, so Strauß. „Gastronomen, die Wert auf eine hohe Zubereitungs- und Geschmacksqualität der Speisen legen, greifen immer häufiger zu unseren Spezialölen“, so seine Beobachtung. Für den unaufhaltsamen Vormarsch dieser Produkte sind aber nicht nur die monetären und geschmacklichen Vorteile verantwortlich. Ein weiterer positiver Effekt besteht darin, dass das Frittiergut deutlich weniger Fett aufnimmt. Während beispielsweise Rapsöl eine Aufnahme von rund 15 Prozent aufweist, bestechen die Produkte Prep ZT oder Fritina Longlife Daumen hoch: Mit deutschlandweit über 25 Millionen Nutzern ist Facebook das soziale Netzwerk Nummer eins. Was anfangs eine Kommunikationsplattform für ein überwiegend junges Publikum war, hat sich mittlerweile quer durch alle Generationen etabliert. Der große Vorteil: Facebook ermöglicht den direkten Dialog zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden. So auch bei Niggemann: Alle Neuigkeiten werden direkt über Facebook veröffentlicht. Wer brandaktuell zum Beispiel über Seminareinladungen, Top News aus der Branche oder Spezialangebote und Sortimentsergänzungen informiert werden will, sollte unbedingt „Gefällt mir“ drücken – und schon bekommt er regelmäßig neuen Input aus 4 2/13 dem Hause Niggemann. Über 600 Fans wissen diesen Service bereits zu schätzen, und täglich werden es mehr. „Für uns ist besonders das direkte Feedback von den Kunden wichtig“, betont Manuel Lieber aus der Vertriebsabteilung, der die hauseigene Facebookseite betreut. Viele Nachrichten werden kommentiert und diskutiert, und einige Gastronomen berichten dort sogar, was sie aus den Produkten von Niggemann gezaubert haben und wie das bei ihren Gästen angekommen ist. Für die Kunden bietet Facebook also die Möglichkeit, persönlichen Kontakt mit dem Niggemann Team aufzunehmen und sich über Produkte oder auch Trends und Branchennews auszutauschen. Da der Facebook-Auftritt sehr gut aufgenommen wird, ist für das kommende Jahr eine Intensivierung der Aktivitäten im Social Web geplant. Kontakt Manuel Lieber [email protected] Telefon: 0234 / 9037-136 Was ist 3 Meter hoch, 150 Kilo schwer und 70 Stundenkilometer schnell? Genau, ein Prachtexemplar von einem Strauß. Das beliebte Fleisch des großen Laufvogels ist nun wieder bei Niggemann vorrätig: tiefgekühlt, rosa vorgegart und vor allem in der bekannten hohen Qualität. Strauß ist eine echte Delikatesse: feinfaserig, dunkelrot, extrem fettarm und unglaublich zart. Die Steaks kommen aus der Keule, das feine Filet sitzt schräg oben hinter den Keulen. Straußenfleisch reift 10 bis 14 Tage, um zart und saftig zu werden. Ein bisschen ähnelt es in Farbe, Struktur und Geschmack dem Rindfleisch, aber auch dem Geflügelfleisch, und irgendwie ist auch noch ein Hauch von Wildgeschmack drin, mild und nussig: Strauß eben! So ein exquisiter Eigengeschmack sollte nicht durch zu starke Gewürze zerstört werden, allerdings kann eine passende Marinade ihn noch betonen. Rezepte mit Straußenfleisch gibt es wie Sand am Meer, und alle lassen Gourmets das Wasser im Munde zusammenlaufen: Wie wär‘s mal mit einem exotischen Eintopf mit Kokosmilch, mit gegrillten Satéspießen mit Backpflaumen, oder Geschnetzeltem (zum Beispiel mit Whisky, Weißwein und Sahne), Sauerbraten (köstlich!), Straußenfilet mit Koriander und Rotwein, Steak mit Pfifferlingen oder auf Calvadossauce? Oder unter einer Kräuterkruste? Oder auf einer Rotbusch-FeigenSauce? Oder mit Sherry und Lauch? Oder als Roulade? Oder gar Ossobuco? Straußenfleisch ist extrem vielseitig verwendbar, hat einen einzigartigen Geschmack und ist außerdem für Gastronomen auch preislich hoch interessant. Bei Niggemann sind Steaks und Filets in 200g- und 120g-Portionen und auch Gulasch vorrätig. Kontakt Heinz Puchalla [email protected] Telefon: 0234 / 9037-122 mit nur 7 bis 8 Prozent. Neben den Spezialölen und -fetten zum Frittieren und Braten bietet Niggemann auch ein reichhaltiges Angebot an exklusiven Geschmacksölen – Klassiker ebenso wie Exoten. Kennen Sie zum Beispiel schon unser feines Avocado- oder das aromatische Zitronenöl? Immer größerer Beliebtheit erfreut sich der Niggemann-Online-Shop. Kein Wunder, ist das doch eine ausgesprochen sichere und bequeme Art, bei Niggemann einzukaufen! Wieso sicher? Weil mögliche Fehlerquellen auf ein Minimum reduziert werden (also kein Papierstau im Fax, keine leere Druckerpatrone, keine Zahlendreher in der Artikelnummer ...). Bei Bestellung im Online-Shop klickt der Kunde einfach auf das gewünschte Produkt und übermittelt so aus erster Hand die korrekte Artikelnummer direkt ins System. Kontakt Michael Strauß michael.strauß@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-271 Bestes aus Irland Fotos: flyinger / Fotolia (1) Mit Facebook ganz nah dran Strauß: hochwertiges Fleisch zum attraktiven Preis Niggemann-OnlineShop – jetzt noch komfortabler Fleischsortiment auf: 40 Tage lang gereiftes Entrecote und Roastbeef sowie Bone Marrow Melt, eine Knochenmarkbutter, die Maurice Kettyle ausschließlich und exklusiv für die Niggemann Kunden herstellt. 50 Prozent der eigenen Feuchtigkeit wird dem Dry-AgeOchsenfleisch bei der Reifung im Kühlhaus entzogen. Entsprechend dunkel und aromatisch sind die Stücke, für die sich nur wenig, „Alter spielt keine Rolle, außer es handelt sich marmoriertes Fleisch eignet. „Ein einzigartium Rotwein“, sagt der Volkmund. Gleiches ges Geschmackserlebnis“, urteilt Christoph gilt auch für das Ochsenfleisch aus der Dry- Grabowski, „und absolut unschlagbar, wenn Age-Manufaktur „Kettyle Irish Foods“ im Nor- das Dry-Age-Ochsenfleisch in Kombination den Irlands, das Niggemann exklusiv in mit der Bone Marrow Melt-Butter zubereitet Deutschland führt. „40 Tage lang reift das wird!“ Fleisch – unter perfekten Bedingungen“, berichtet Fleischermeister Christoph Grabowski, der die Manufaktur besuchte und Gelegenheit hatte, den Inhaber Maurice Kettyle – „ein wahrer Meister im Dry-Age-Fleisch“ – persönlich Kontakt zu treffen. Überzeugt von der hervorragenden Qualität, der butterzarten Textur und dem Christoph Grabowski [email protected] kräftig herben Geschmack, nahm Grabowski Telefon: 0234 / 9037-249 drei der Kettyle Produkte ins Niggemann Wieso bequem? Weil der Kunde bis 22 Uhr online ordern kann, was er am nächsten Vormittag braucht. Und weil er im Online-Shop einen oder mehrere Merkzettel hat, auf denen seine Standardbestellungen aufgelistet sind. So wird wirklich nichts vergessen. Damit bei der Bestellung nichts schief geht, sind aktuell zwei neue Dispositionshilfen dazugekommen. Bei der Plausibilitätsprüfung wird automatisch gecheckt, ob die georderten Mengen den Standardbestellungen entsprechen. Hat man zum Beispiel aus Versehen „Karton“ statt „Stück“ angekreuzt, erscheint auf dem Bildschirm sofort eine Nachfrage, die korrigiert oder bestätigt werden kann. An der Standardbestellung orientiert sich auch der Vollständigkeitscheck. Hier geht es darum, dass wirklich alle Produkte, die der Kunde normalerweise bestellt, berücksichtigt werden. Ein Warnhinweis macht auf „Lücken“ aufmerksam. Eine enorme Hilfe für den Kunden, der darauf angewiesen ist, alles für sein Tagesgeschäft komplett zu haben. Mehr unter: www.niggemann.de Kontakt Stephanie Leidinger stephanie.leidinger@ niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-130 2/13 5 Hauptgericht HAAR- UND FEDERWILD Von Natur aus bio Steigende Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Trend in hiesigen Gaststuben geht Richtung Wild. Kein Wunder, denn man bekommt tolles, zartes Fleisch auf den Teller, garantiert frei von Skandalen und unerwünschten Zusatzstoffen, aber voller Geschmack und natürlichem Aroma. WILDSEMINAR BEI NIGGEMANN Ruckzuck ist es immer ausgebucht, das jährliche Wildseminar, das diesmal am 28. Oktober bei Niggemann stattfindet. Hier werden nicht nur Neuigkeiten und Trends vorgestellt, sondern auch der fachgerechte Umgang mit Wild gezeigt, zum Beispiel wie man möglichst viele Steaks aus einer Hirschkeule schneidet oder wie man diese – kurzgebraten vom Grill – innerhalb von 20 Minuten servieren kann. 6 2/13 Fotos: awhelin / Fotolia (1), Christian Jung / Fotolia (1) Tipp H einz Puchalla, bei Niggemann im Eine Ausnahme macht Niggemann bei Verkauf für die Abteilung Wild zustän- Wild aus Neuseeland. Dort stammt es aus dig, kennt den Grund: „Die Tiere Zuchtfarmen, die allerdings so groß sind, fressen ja ausschließlich, was sie im Wald dass die Hirsche mit dem Hubschrauber finden, Blätter, Eicheln und so weiter, da zusammengetrieben werden. Die Qualität ist wird nichts zugefüttert. Noch mehr bio geht ebenfalls exzellent, und der große Vorteil ist, wirklich nicht!“ Das Haarwild, das bei Nigge- dass das Fleisch frisch rund ums Jahr vermann verkauft wird, kommt überwiegend fügbar ist. Per Schiff werden die zugeschnitaus Ungarn, Polen und Deutschland. In tenen und vakuumverpackten Teilstücke um Ungarn zum Beispiel gibt es riesige zusamdie halbe Welt transportiert. Apropos Vermenhängende Wälder. Mindestens 3000 fügbarkeit: Tiefgekühlt sind Hirsch, Reh, Hektar groß muss ein Jagdrevier dort sein Wildschwein, Wildgeflügel und Exotenfleisch – Dimensionen, wie es sie in Deutschland, von Januar bis Dezember zu bekommen. wo die Mindestgröße bei 75 Hektar liegt, „Bei uns hat Wild also das ganze Jahr Sainicht gibt. Klar, dass die Tiere aus diesen son“, lacht Puchalla. Gebieten, die ihr Leben unter absolut natürPERFEKTER ZUSCHNITT lichen und artgerechten Bedingungen verWas macht das Wildangebot bei Niggebringen, eine besondere Fleischqualität mann so attraktiv? Die Antwort ist ebenso haben. „Daher lehnen wir Wildfleisch aus simpel wie überzeugend: die Qualität. EntGatterhaltung ab, die Tiere haben keinen Auslauf, es wird zugefüttert, und dadurch ist scheidend dafür ist auch der Zuschnitt der Teile: „Nehmen Sie zum Beispiel einen der Fettanteil bedeutend höher und der Geschmack viel schlapper“, erklärt Puchalla. Hirschrücken ohne Knochen oder auch das IM TREND: SPÄTSOMMERLICHES BARBECUE Traditioneller Start der Wildsaison ist in unseren Breitengraden bekanntlich der Herbst. Ein wachsender Trend geht jedoch dahin, Steaks vom Wild auch im Sommer anzubieten, und zwar mit Vorliebe gegrillt. Gerade im Spätsommer, wenn die Tage noch warm, aber die Abende schon frisch sind und sich ein Hauch von Herbstmelancholie breit macht, gibt gegrilltes Wild jeder Speisekarte den gewissen Kick. 2/13 7 Hauptgericht WILD AUS ALLER WELT TEILSTÜCKE UND IHRE VERWERTUNG Eine seltene, aber delikate Gaumenfreude sind die Exoten unter den Wildtieren, die von fernen Kontinenten kommen und bei Niggemann in tiefgekühlter Form rund ums Jahr erhältlich sind. Zugegeben, sie sind nicht jedermanns Sache, aber doch gibt es immer mehr Genießer, die diese ganz besonderen Wildstücke zu schätzen wissen. Eines haben sie mit heimischem Wild gemeinsam: Sie sind arm an Fett und reich an Nährstoffen. Heinz Puchalla jedenfalls hat sie alle probiert. Wild-Karree: eine ganz besondere Delikatesse Wild wird in der Regel in küchenfertigen Teilstücken angeboten. Für Einsteiger hier ein Überblick am Beispiel Reh: 1 Rücken wird gern im Ganzen gebraten oder geschmort, eignet sich aber genau so gut für Kurzgebratenes oder zum Grillen; vom Knochen ausgelöst werden die Medaillons. Die besonders zarten und kleinen Filets – eine echte Delikatesse – sitzen an der Innenseite des Rückens. Der Rücken ist der edelste und damit auch teuerste Teil am Wildkörper. 3 Schulter / Blatt ist gut verwendbar für einen saftigen (Schmor- und Roll-)Braten oder ein leckeres Ragout. 4 Hals / Träger kann im Ganzen geschmort werden oder als Gulasch oder Hackfleisch. 5 Rippen / Brust eignen sich besonders gut für Spare-Ribs, die Bauchlappen lassen sich prima zu Rouladen oder Rollbraten verarbeiten. 4 1 2 8 5 2/13 3 Fleisch aus der Keule, das ist ganz sauber pariert, da ist keine Sehne, kein Fett dran. So kann der Koch ohne Verluste Steaks schneiden.“ Dadurch ist Wild in der Küche gut kalkulierbar. „Bei einem Kilopreis von 18,99 Euro hat man bei einem 200-GrammSteak einen Wareneinsatz von 3,80 Euro, das ist doch perfekt, oder?“ bringt Heinz Puchalla den Vorteil für Gastronomen auf den Punkt. Zusätzliche gute Nachricht für alle Niggemann Kunden: In diesem Herbst wird das Wild um einiges günstiger angeboten als im letzten Jahr. KURZE WEGE In der Regel wird beispielsweise in Ungarn am Wochenende gejagt. Damit das Wild so frisch wie möglich bei Niggemann ankommt, ist neben kurzen Wegen die rasche Zerlegung der Tiere vor Ort entscheidend, die meist schon am Sonntag und Montag vorgenommen wird. Rücken, Keule, Schulter oder auch fertiges Gulasch werden dort sauber zerwirkt, pariert und vakuumverpackt, um dann bereits am Donnerstag in der Niggemann Fleischabteilung angeboten zu werden. Der Zerleger bekommt genaue Anweisungen, welche Teilstücke in welcher Form gewünscht werden. Dabei reagiert Niggemann durchaus flexibel auf Kundenwünsche, etwa wenn es um Hirschkarree geht, also Rücken mit blankem Knochen, der am Stück gebraten wird. Oder um den sogenannten Hotelschnitt, bei dem nur der hintere Teil des Rückens genommen wird, der das zarteste Stück ist und das Filet enthält. Auf diese Weise können die Köche alles, was sie eingekauft haben, auch verwenden und müssen nichts wegwerfen. WACHSENDES ANGEBOT Heinz Puchalla, der bereits seit 1978 bei Niggemann arbeitet, hat seinen Job von der Pike auf gelernt. Sein fundiertes Wissen rund ums Wild hat er über Jahrzehnte erworben und gibt es heute an jüngere Kollegen weiter. Über die Jahre ist das Wildsortiment ständig erweitert und verfeinert worden, längst gehören auch Wildschweine und Wildgeflügel wie Fasane, Rebhühner und Wildenten zum Standard-Angebot. Nicht zu vergessen die sogenannten Exoten wie Elch, Springbock, Känguru, Kamel, Krokodil und Strauß ... Kontakt Heinz Puchalla [email protected] Telefon: 0234 / 9037-122 StrauSS: Der Riesenvogel aus Afrika hat schon vor vielen Jahren die Herzen der Europäer gewonnen und ist nun wieder im Angebot bei Niggemann (siehe Seite 4). Känguru: Der australische Hüpfer schmeckt ähnlich wie Rind und wird auch so zubereitet, allerdings möglichst nicht ganz durchgebraten, sondern medium, sonst wird das Fleisch schnell zäh. Gekocht hat es eher einen Wildgeruch, und es verträgt starke Gewürze sehr gut. Kamel: Das Fleisch ist sehr dunkel und intensiv im Geschmack, der zwischen Ochse und Hirsch liegt. Sein strenger Geruch ist für viele gewöhnungsbedürftig. Feinfaserig und zart: der Springbock Seit Generationen ein Genuss. Seit Neuestem kein Aufwand. Fotos: Christian Jung / Fotolia (1), mathiaspfeil5 / Fotolia (1) 2 Keule besteht aus Ober- und Unterschale sowie der Nuss. Sie eignet sich gut zum Braten und Schmoren, aber auch für den Grill oder Kurzgebratenes wie schmal geschnittene Schnitzel oder Rouladen. Springbock: Diese Antilopenart, die zu den kleinsten zählt, ist feinfaserig und sehr zart. Medium rare gebraten zergeht das Fleisch auf der Zunge, auch als Carpaccio schmeckt es gut. Besonders lecker ist es, wenn man es zum Beispiel mit Walcholderbeeren oder grünem Pfeffer einreibt. Krokodil: Ein bisschen ähnelt das proteinreiche Krokodilfleisch, das keinen starken Eigengeschmack hat, dem Geflügel. Aus dem Schwanz werden Steaks geschnitten, die durchaus eine kräftige Marinade zum Beispiel aus Schalotten, Knoblauch, Ingwer und Petersilie vertragen können. Die bereits vorgeformten Burgi’s Kartoffelknödel sind der beste Beweis dafür, wie es das bayerische Familienunternehmen immer wieder schafft, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Auf der einen Seite, ein Kartoffelknödel, den selbst Großmutter nicht besser hinbekommen hätte. Auf der anderen Seite, ein zeitgemäßes Produkt, dass ohne großen Aufwand zuzubereiten ist und für das ausschließlich regionale Kartoffeln aus dem Programm „Geprüfte Qualität – Bayern“ verwendet werden. Mehr frische Ideen aus der Kartoffelregion: www.burgis.de Die Kartoffelknödel wurden hergestellt aus Veredelungskartoffeln aus dem Programm „Geprüfte Qualität-Bayern“ für Veredelungskartoffeln aufgetischt Alles Käse? Aber sicher! Rund 50 Kilometer von der dänischen Grenze entfernt liegt die Backensholzer Hofkäserei. Hierher bezieht Niggemann seine köstlichsten Süchtigmacher: feinste Rohmilchkäse in Biolandqualität. ROHMILCHKÄSE Gaumenschmeichler aus dem Norden S chon lange wollte Timo Terskan, Teamleiter der Abteilung Molkereiprodukte bei Niggemann, mal hinter die Kulissen dieser klassischen Käserei blicken. Sein Wunsch hat sich erfüllt. Der Besuch in der zwischen Schleswig und Husum gelegenen Backensholzer Hofkäserei, mit der Niggemann seit vielen Jahren zusammenarbeitet, hat seinen Horizont in Sachen Rohmilchkäse extrem erweitert. Besonders beeindruckt zeigt sich Terskan von den hohen Hygienestandards, die bei der Produktion von Rohmilchkäse gelten, und von der aufwändigen Handarbeit, die in dem Käse steckt. Vom Schöpfen des Käsebruchs Das frische Gras der norddeutschen Weiden sorgt für besten Geschmack beim Käse über das Wenden und Abreiben der Käselaibe bis zum Verpacken legen die insgesamt 35 Mitarbeiter des Familienbetriebs unentwegt Hand an den Käse an. Geschlossenes System Dabei startet die Käseproduktion viel früher: „Das Käsen beginnt auf dem Feld“, sagen Martina und Ernst Metzger-Petersen, Inhaber des mit dem Bioland- und dem EG-Siegel zertifizierten Hofes. Gemeint ist damit das Futter, das sie für ihre Kühe auf den eigenen Feldern anbauen und von dem sich ihre Tiere zu 97 Prozent ernähren. Und so können die Hofbetreiber aus vollster Überzeu- gung behaupten, dass ihre Tiere aufgrund der hochwertigen Ernährung die beste Milch für die aromatischen Backensholzer Käsesorten liefern. „Wir sind stolz darauf, ein geschlossenes System geschaffen zu haben. DER FEINSTE KÄSE HINTERM DEICH Diese Produkte vom Backensholzer Hof gibt es bei Niggemann. Bei allen Käsesorten ist die Rinde zum Verzehr geeignet! Fresh Ideas for food professionals Oerlemans Foods ist der Spezialist für Anbau, Erzeugung und Lieferung von tiefkühlfrischem Gemüse, Obst und Kartoffelprodukten. Oerlemans Foods bietet ein sehr breit- und tiefgestaffeltes Sortiment qualitativ hochwertiger Produkte für den internationalen Jahres ein aktuelles und innovatives Gesamtsortiment. Neue empfehlenswerte Produkten sind: Runde Sache: 30-40 Mal werden die Käselaibe gedreht und gebürstet. Dann erst sind sie verzehrbereit Romanesco-Blumenkohl Mix, Rusticana Mix, Wokmix Orient, Wokmix Italia und Wokmix Thai. Oerlemans Foods Nederland Archimedesweg 19, 5928 PP Venlo – NL 10 2/13 m o R Foodservicemarkt. Oerlemans Foods führt während des gesamten Fotos: Timo Terskan · Deichkäse – Schnittkäse aus Kuh-Rohmilch, 10 Wochen oder 1 Jahr gereift · Fabro – Weichkäse aus Kuh-Rohmilch, 2 Wochen gereift, sahnig frisch im Geschmack · CrèMeer – Weichkäse aus Kuh-Rohmilch, randweich mit kreidigem Kern · Friesisch Blue – halbfester Blauschimmelkäse aus Kuh-Rohmilch, aromatisch-pikant · Husumer – halbfester Schnittkäse, mild-cremig bis kräftig-pikant · Ziegenmünster – 40 Tage lang gereifter Weichkäse mit edlem Ziegenmilchgeschmack · Kleine Ziege – milder Schnittkäse, Reifezeit: 10-12 Wochen · Olle Zicke – kräftiger Hartkäse, Reifezeit: 6 Monate · Ziegenrolle geascht · Naturbutter und Butter mit Steinsalz www.oerlemans-foods.com l M h o ix k n e m u l B o c s e n a aufgetischt Ihre typischen Aromen entwickeln die Käsesorten während der Reifung Alles ganz natürlich Rund 40 Liter Milch gibt jede der 350 Backensholzer Kühe täglich – ausreichend für die Produktion der verschiedenen Rohmilchkäsesorten (siehe Kasten). Die Ziegenmilch, selbstverständlich auch in Biolandqualität, wird im Gegensatz zur Kuhmilch vor der Käseherstellung schonend pasteurisiert. Von Dezember bis Februar gibt es die allerdings gar nicht – dann hat die Aufzucht der Lämmer Vorrang. Andere Milch als die der eigenen Kühe und der Ziegen vom Nachbarhof wird auf dem Biohof nicht verwendet – aus naheliegenden Gründen: Derzeit streben die Inhaber die Zertifizierung mit dem Meta-Siegel an, die nächst höhere ökologische Qualitätsstufe. Übrigens: Zur Herstellung des Backensholzer Rohmilchkäses wird ausschließlich Lab aus Kälbermägen verwendet. Weltweit gibt es nur noch zwei Hersteller, die das natürliche Lab herstellen, da es inzwischen üblich ist, synthetisch produziertes Lab zu verwenden. Individuell und lebendig Käsekenner begeistern sich für die Produkte, die aus der Backensholzer Hofkäserei kommen. Während der eine auf der Zunge zergeht, bildet ein anderer eine perfekte Ergänzung zum vollmundigen Wein. Dass in dem unter Einhaltung höchster Hygienevorschriften produzierten Rohmilchkäse dennoch jede Menge Bakterien vorhanden sind, ist gewollt. Mehr noch, sie sind ein Qualitätsmerkmal, das jeden Käse zum Individuum macht. „Diese gutartigen Bakterien machen den Käse lebendig, denn sie verändern – je nach Reifegrad – seinen Geschmack. Immer jedoch im Positiven“, weiß Timo Terskan. Bis heute ist er beeindruckt von dem Besuch in Schleswig Holstein: „Wirklich gestaunt habe 12 2/13 zosen, die als feinzüngigste und sensibelste Nation Europas gelten, auf den aufwändig hergestellten Rohmilchkäse schwören. Auf ihrer Speisekarte hat die exklusive Käseplatte die süßen Desserts schon lange verdrängt. Kontakt Timo Terskan [email protected] Telefon: 0234 / 9037-230 MIT DEUTSCHEM ROHMILCHKÄSE EIN ALLEINSTELLUNGSMERKMAL SCHAFFEN Timo Terskan, Teamleiter der MoProAbteilung bei Niggemann, gibt Tipps zum Thema Rohmilchkäse in der Gastronomie. pottkieker: Wie beliebt/bekannt ist Rohmilchkäse in der deutschen Gastronomie? Timo Terskan: Die Beliebtheit, die Rohmilchkäse traditionell in der französischen Gastronomie hat, haben wir hier zwar noch lange nicht erreicht, aber die deutschen Gastronomen sind auf einem guten Weg. Der Trend zu den qualitativ hochwertigen Rohmilchkäsesorten nimmt zu! Wieviele Käsesorten bietet Niggemann seinen Kunden? Insgesamt führen wir ständig rund 450 Sorten Käse, auf weitere rund 200 Sorten können wir bei Bedarf zugreifen. Allein 20 davon sind Rohmilchkäsesorten aus Deutschland, von denen wiederum etwa die Hälfte von der norddeutschen Hofkäserei Backensholz stammt. Welche Vorteile haben Gastronomen, die Rohmilchkäse bei Niggemann einkaufen? Neben der großen Auswahl bieten wir vor allem eine professionelle Beratung. Wer sich beispielsweise für die Zusammenstellung verschiedener Sorten für eine Käse-Dessert-Platte interessiert, darf bei uns alles probieren. Außerdem können unsere Mitarbeiter, die zum Teil selber Köche sind, ihnen wertvolle Tipps für innovative Rezeptideen und außergewöhnliche Verarbeitungsweisen geben. Ein weiterer Vorteil ist, dass Niggemann Kunden in der Käseabteilung bedarfsgerecht einkaufen können. Ob kleine oder große Stücke – wir schneiden jede gewünschte Menge vom Laib. Was genau spricht dafür, speziell Rohmilchkäse anzubieten? Deutsche Gastronomen, die Gerichte mit Rohmilchkäse auf der Karte haben, setzen echte Zeichen. Bislang wissen noch viel zu wenig Köche (und auch Gäste), wie ausgesprochen hochwertig und geschmackvoll Rohmilchkäse ist. Die Seminare, die Niggemann in diesem Zusammenhang anbietet, leisten da wertvolle Aufklärungsarbeit. Einerseits wird Hintergrundwissen rund um die aufwändige Herstellung von Rohmilchkäse vermittelt, andererseits besteht hier die Möglichkeit, ganz praktisch neue, kreative Kombinationen auszuprobieren. Beispielsweise gratinierter Weichkäse mit Orangenchutney... Fotos: Timo Terskan Vom Futteranbau, über die Aufzucht der Kälber, Viehhaltung mit Milchproduktion bis zur Gewinnung der dafür notwendigen Energie aus unserer Biogasanlage – alles liegt in unseren Händen“, so die Inhaber. ich über die Salzbäder, die zum Versiegeln der Käselaibe verwendet werden: Sie sind zwischen vier und fünf Jahre alt und werden durch die Zugabe von Wasser und Steinsalz auf einem konstanten Salzgehalt von 20 Prozent gehalten“, berichtet der MoProFachmann. Und wieviel Aufmerksamkeit der Käse bekommt: „Nach der Versiegelung werden die Laibe in eigens dafür gebauten Kalksteinkellern auf Holz gelagert. Bis zum Erreichen ihres jeweiligen Reifegrades werden sie noch mehrfach gewendet und gewaschen.“ Kein Wunder also, dass die Fran- aufgetischt Je frischer desto besser: Trüffel bestechen durch ihren unverwechselbaren Geschmack D Foto: Antonio Viani Importe GmbH er kleine Karton, den Rolf Röhrscheid in der Hand hält, hat einen Wert von beinahe tausend Euro. Besser gesagt, dessen Inhalt: Frisch aus Italien sind die rund 20 braun-schwarzen Knollen vor wenigen Minuten bei Niggemann eingetroffen, vor zwei Tagen noch schlummerten sie gut versteckt in der Walderde. Ihr Aussehen: wie alte, narbige Kartoffeln. Ihr Aroma: betörend! Ein sagenhafter Pilzduft entströmt der kleinen Kiste, als der Teamleiter der Gemüseabteilung den Deckel öffnet. Und das, obwohl die darin liegenden Sommertrüffel – Scorzone – als weniger aromatisch gelten als ihre Schwestern, die im Herbst und Winter geerntet werden. „Trüffel sollte so UNTERIRDISCH GUT Trüffel – Diva der Küche Absolut unscheinbar sehen sie aus und bemühen sich noch nicht einmal darum, ihren animalischen Geruch zu verbergen … Und dennoch: Trüffel gehören zu den Diven der Küche, zu den begehrtesten Lebensmitteln, die die Gourmetküche zu bieten hat. 14 2/13 frisch wie möglich verarbeitet werden“, sagt Rolf Röhrscheid. Damit Niggemann-Kunden in den Genuss allerfrischester Ware kommen, gibt das gesamte Team Vollgas: Von der Bestellung der Luxus-Knollen bis zur Anlieferung bei Niggemann vergeht maximal eine Woche, von der Ernte bis in die Küchen der Kunden nur wenige Tage. Ist die Bestellung aufgegeben, setzt sich die Vertriebsmannschaft mit den Gastronomen und Feinkosthändlern in Verbindung, um deren individuellen Bedarf an frischen Trüffeln in Erfahrung zu bringen und die entsprechenden Mengen vorzuplanen. Bereits am Tag der Ernte findet noch vor Ort eine genaue Qualitätsprüfung der Pilze statt und schon WUSSTEN SIE SCHON … … dass es bei Niggemann nicht nur ganzjährig frische Trüffel, sondern auch verschiedene andere Produkte mit und aus Trüffel zu kaufen gibt? Etwa sechs verschiedene Sorten Trüffelöle gehören ebenso zum Feinkostsortiment wie eingelegte Trüffelscheiben (im Glas), Trüffelbutter mit weißem Trüffel, Salsa à la Tartufata, eine halbflüssige Sauce mit Sommertrüffeln, frische Trüffelpasta, Trüffelhonig sowie eine Gewürzmischung mit Trüffeln. aufgetischt ALLE UNTER EINEM DACH einen Tag später befinden sie sich auf dem Weg zu Niggemann – und damit in die Küchen deutscher Gastronomiebetriebe. TRÜFFELKALENDER: Die Pharaonen aßen sie wie gebackene Kartoffeln, die Römer wie Bonbons. Im Mittelalter waren sie wegen ihrer dunklen Farbe als satanisch verpönt. Heute gibt es Trüffel ganzjährig: · ab Februar bis April/Mai: Bianchetto/Märztrüffel – frühreifer Trüffel mit glatter, heller Oberfläche und verzweigten, violetten Äderchen im Fruchtfleisch. Der Geruch weist eine leichte Knoblauchnote auf. · ab Mai bis Oktober: Scorzone/Sommertrüffel – schwarzbraune Knollen mit pockiger Oberfläche. Der Geruch ähnelt dem von Wiesenpilzen, der Geschmack ist eher mild. · ab Oktober bis Januar: Magantum Pico/weiße Trüffel · ab Dezember bis März: Wintertrüffel – schwarz-braune Knollen, die einen intensiven süßlichen Geruch verbreiten. Das Fruchtfleisch ist grau und von breiten Adern durchzogen 16 2/13 Trüffelhund im Einsatz: Die begehrten Knollen wachsen unterirdisch zwischen Baumwurzeln noch: „Nach dem Verzehr der luxuriösen Pilze scheiden sie die unverdaulichen Sporen wieder aus und tragen auf diese Weise wesentlich zur Verbreitung der Trüffel bei“, ergänzt er. AUSGESUCHTE LIEFERANTEN Trüffel wachsen auf der ganzen Welt. Rund 70 verschiedene Arten soll es geben, am häufigsten wird die kulinarische Spezialität in Frankreich, Neuseeland und Italien geerntet. Sogar die Zucht der edlen Knollen ist inzwischen möglich. Von Trüffel-Experte Röhrscheid wird das Verfahren jedoch als „schwierig und langwierig“ beschrieben. Rund zehn Jahre dauert es, bis in den künstlich angelegten Trüffelhainen erstmals geernet werden kann. Niggemann bietet seinen Kunden ganzjährig (siehe Trüffelkalender) italienischen Trüffel an – weil er „qualitativ hochwertig und preislich interessant“ ist, wie Röhrscheid sagt. Um eine kontinuierlich optimale Qualität garantieren zu können, kooperiert Niggemann nur mit fünf ausgewählten Lieferanten. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, dass sich unter den schmackhaften Edelpilzen mangelhafte Kopien aus dem asiatischen Raum befinden. SCHWARZE UND WEISSE ERD-DIAMANTEN Der unvergleichliche Duft, der einzigartige Geschmack – die würzigen Pilze, deren Jahresproduktion seit 40 Jahren kontinuierlich zurückgeht, haben ihren Preis. Während es die schwarzen Sommertrüffel bereits ab 300 Euro pro Kilo zu kaufen gibt, erreicht der Preis der aromatischen weißen AlbaTrüffel in der Vorweihnachtszeit schwindelerregende Höhen ab 2000 Euro pro Kilo. „Die optimale Größe für einen Trüffelpilz liegt bei etwa 80 bis 100 Gramm“, erklärt Rolf Röhrscheid. Aber auch kleinere oder größere Pilze werden den Niggemann-Kunden in der Glasvitrine des Gemüsemarktes präsentiert – kostbaren Diamanten nicht unähnlich. Täglich reinigen die Mitarbeiter die Oberflächen der Pilze mit einer Trüffelbürste. Sorgsam werden eventuelle Ablagerungen entfernt. Von Erde befreit sind sie sowieso. „Wir kaufen und verkaufen ausschließlich saubere Ware. So können wir zum frühestmöglichen Stadium prüfen, ob es schadhafte Stellen an den Trüffeln gibt“, erklärt Rolf Röhrscheid. Die Köche brauchen die köstlichen Knollen dann nur noch hauchfein über Reis-, Eieroder Nudelgerichte zu hobeln. Echte Gourmets schwören nämlich auf eine möglichst einfache Art der Trüffelzubereitung. Ohnehin gibt es angeblich nur zwei Sorten von Trüffelessern: Solche, die glauben, Trüffel seien gut, weil sie so teuer sind und solche, die wissen, dass sie teuer sind, weil sie so gut sind! Kontakt Rolf Röhrscheid [email protected] Telefon: 0234 / 9037-188 Foto: Antonio Viani Importe GmbH VON HUNDEN UND SCHWEINEN Anders als das Volkswissen es lange lehrte, sind es nicht Wildschweine, sondern speziell abgerichtete Hunde, die die unterirdisch wachsenden Speisepilze in den Eichenwäldern aufspüren. „Früher hat man tatsächlich Schweine für die Trüffelsuche eingesetzt, weil sie von Natur aus in der Lage sind, den starken Geruch durch den Waldboden hindurch aufzunehmen. Dann jedoch stellte man fest, dass Schweine ganz offensichtlich zu den Gourmets gehören: In Windeseile fressen sie die edlen Knollen auf – für die Trüffel-Lieferanten ein kostspieliges Unterfangen“, erklärt Fachmann Rolf Röhrscheid. „Gebraucht werden die Schweine aber den- Fahrzeug-Werke LUEG AG • Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service 14 Center im Ruhrgebiet • Kostenloses Info-Telefon: 0800 82 82 823 • www.lueg.de aufgetischt U KAISERLICHER TROPFEN m dann um so positiver überrascht zu sein, dass Sie Ihm etwas ganz Besonderes anbieten: sortenreinen Direktsaft aus der Dornfelder-Traube. Der heißt übrigens so, weil er direkt aus der Frucht gepresst wird und nicht aus Konzentrat plus Wasser besteht. Sortenrein bedeutet, dass auch nur das drin ist, was draufsteht und nicht eine Mischung aus unterschiedlichen Gewächsen. Hergestellt wird das edle Getränk in Hamminkeln am Niederrhein in der Privatkelterei van Nahmen. Die Geschichte des Familienbetriebes startete anno 1917, los ging‘s erst einmal mit Rüben- und Apfelkraut, aber bereits seit den 30er Jahren ist man auf die Herstellung von Obstsäften spezialisiert. Der Apfel fiel in Hamminkeln im wahrsten Sinne des Wortes nicht weit vom Stamm, und heute wird das Unternehmen in 3. und 4. Generation von Rainer und Peter van Nahmen geführt. SAFT UND KRAFT Bei van Nahmen wird nach Sorten getrennt – vor dem Keltern wohlgemerkt. Der Betrieb hat sich überwiegend auf alte Apfelsorten konzentriert, die auf Streuobstwiesen wachsen. Diese Wiesen dienten einst der Versorgung der Bauernfamilien und gehörten zur Landschaft einfach dazu. Ab den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verschwanden sie, und erst später wurde klar, dass damit auch eine wichtige natürliche Umgebung zerstört wurde, die vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause bot. Die van Nahmens mochten dieser Entwicklung nicht tatenlos zuschauen und Diese Geschichte wird auch Ihren Gästen gefallen: Im Jahre 1864 entdeckte Carl Hesselmann in einem Garten bei Monheim eine neue Apfelsorte. Der Pomologe bot diese 1875 Kaiser Wilhelm zur Geschmacksprobe an. Dem geschmeichelten Regenten mundete der Apfel, er bestätigte ihm „majestätische Züge“ und genehmigte huldvoll die Verwendung seines Namens für diese Sorte. Diesem cleveren Schachzug verdanken wir heute einen Saft mit einzigartigem, leicht himbeerigem Geschmack. SÄFTE AUS DEM HAUSE VAN NAHMEN Es muss nicht immer Wein sein 18 2/13 Fotos: Brigitte von Boch (1) „Für mich keinen Wein bitte, ich muss fahren“, bedauert so mancher Gast. Wenn Sie ihm daraufhin einen Dornfelder anbieten, wird er für einen Moment irritiert die Stirn kräuseln. mehr Informationen bei Niggemann · www.niggemann.de aufgetischt HOCHGELOBT UND PREISGEKRÖNT Immer wieder bekommen die van Nahmen-Säfte auch offizielle Lorbeeren – kein Wunder, liegen doch die hauseigenen Qualitäts-Maßstäbe weit oberhalb aller gesetzlichen Vorgaben. Bio-zertifiziert sowieso, wird die Obstkelterei regelmäßig mit dem „Preis der Besten“ der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) ausgezeichnet. Und jüngst lobte die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ ausdrücklich den „Purpurnen Spartan“ und räumt den van Nahmens einen Platz in der „Champions League“ der Saftproduzenten ein. REIFE LEISTUNG Apropos Apfel: Wenn man bedenkt, dass es rund 200 verschiedene Sorten allein am Niederrhein gibt, wird erst klar, wie mager die typische Supermarktauswahl von rund zehn Sorten ist. Natürlich kennen wir alle die unterschiedlichen Geschmacksmerkmale von Elstar, Jona Gold, Boskop und Co., aber mal ehrlich: Erkennen Sie die Sorten auch bei den gängigen Apfelsäften? Van Nahmen bietet seit 2007 sortenreine Säfte. Sie und Ihre Gäste werden staunen, wie unterschiedlich diese schmecken! Es ist beileibe nicht egal, ob Sie einen „Schönen von Boskoop“, eine „Rote Sternrenette“ oder gar einen „Kaiser Wilhelm“ im Glas haben. Und selbst ein an sich eher unspektakulärer „Jonagold“ gibt in dieser Form einen tollen, süßlich-feinsäuerlichen Aromakick! Voraussetzung für das Geschmackserlebnis ist, dass die Früchte erst dann geerntet werden, wenn sie ihre volle Reife erreicht haben. Die schonende Weiterverarbeitung tut ihr Übriges: Über eine Wasserrinne werden die Äpfel ins Produktionsgebäude transportiert, wo sie gereinigt und die schlechten Früchte auf einem Förderband in Handarbeit aussortiert werden. Die Äpfel werden zu Maische kleingehäckselt und dann geht’s ab in die Presse, wo der Obstsaft gewonnen 20 2/13 wird. Zur Haltbarmachung wird der Saft anschließend pasteurisiert, also kurz erhitzt und ganz schnell wieder runtergekühlt. Die Flüssigkeit ist naturtrüb, nichts wird ihr entzogen und nichts hinzugefügt: kein Zucker, keine Konservierungsmittel und keine Aromastoffe. FRUCHTIGE VIELFALT Äpfel sind zwar das Kerngeschäft der van Nahmens, aber das Angebot an sortenreinen Säften beschränkt sich beileibe nicht darauf. Birnen sind mit von der Partie, eben- Faszinierende Snacks – schnell serviert! Hot Appetizer – trendiger Genuss, der sich rechnet. ■ attraktive Vielfalt – von American bis Mediterranean ■ kreative Food-Inszenierungen – begeistern Sie Ihre Gäste ■ optimale Convenience – lactose free erhältlich Kontakt Sebastian Müller [email protected] Telefon: 0234 / 9037-188 Peter van Nahmens Tipps für die perfekte Saftbegleitung: Als Aperitif habe ich zwei Favoriten: Zum einen den Bellini, bestehend aus Saft von weißen Pfirsichen und Sekt. Der Geheimtipp ist allerdings „Rhasecco“ – 60% Rhabarbersaft und 40% Sekt oder Prosecco. Wer keinen Alkohol trinken möchte, kann den Sekt einfach durch Mineralwasser ersetzen. Rhabarberschorle schmeckt übrigens auch ausgezeichnet zu Fisch, ebenso wie der sortenreine, weiße Traubensaft Phönix oder eine rote Johannisbeerschorle. Beim Fleisch kommt es drauf an: Kräftiges Fleisch verträgt auch einen handfesten Saft mit kräftiger Säure wie zum Beispiel unseren „Schöner von Boskoop“ oder den „Dornfelder“. Mildes Fleisch braucht eine zarte Begleitung mit ganz wenig Säure, etwa Elstar, Jonagold, Rubinette oder den Apfelsaft von Streuobstwiesen. Wer gerne ein winterliches Dessert wie Zimtparfait isst, findet in un- serer „Hauszwetschge“ die perfekte Saftergänzung. Zur Käseplatte empfehle ich unbedingt die „Konstantinopeler Apfelquitte“ oder ein Gläschen „Williams Christ Birne“. Übrigens: Manche Köche zaubern aus unseren Säften ganz köstliche Sorbets als Zwischengang! Peter (l.) und Rainer van Nahmen Fotos: Brigitte von Boch (1) starteten Mitte der 90er Jahre gemeinsam mit der ortsansässigen NABU-Gruppe ein ambitioniertes Programm zur Rettung der Streuobstwiesen. Zur Erhaltung bzw. zum Aufbau dieser ökologischen Kleinode wurde das sogenannte Streuobst-Aufpreis-Konzept entwickelt: Obstwiesenbesitzer aus dem Münsterland und vom Niederrhein verpflichten sich, nur reifes und ungespritztes Hochstamm-Obst zu liefern und erhalten im Gegenzug einen höheren Preis für ihre Äpfel. so wie Quitten, Pfirsiche, Aprikosen, Apfelbeeren, Holunder, schwarze und rote Johannisbeeren, Kirschen, Zwetschgen, Trauben, Stachelbeeren und sogar Rhabarber. Wer sich jetzt schon fühlt wie im Urlaub auf dem Lande, sollte erst einmal an den offenen Flaschen riechen! Dieser Duft … Fruchtsäfte sind übrigens eine ideale Begleitung gerade zu mehrgängigen Menüs (s.u.). Sie wird immer beliebter bei den Gästen, und übrigens nicht nur bei denen, die gezwungenermaßen auf Alkohol verzichten, weil sie die Tischgesellschaft nach Hause kutschieren. Säfte liegen voll im Trend: Feinschmecker lassen sich bei der Auswahl gerne beraten. Hier können Sie bei Ihren Gästen punkten: Empfehlen Sie gezielt zu einzelnen Gerichten oder Gängen ganz bestimmte Säfte! Impulse. Erfolg. Emotionen. Niggemann Food Frischemarkt GmbH Speicherstraße 4-8 · 44809 Bochum Tel.: +49 (0) 234.903.700 · Email: [email protected] www.niggemann.de Das Team für Ihren Erfolg SALOMON FoodWorld® GmbH · Nordring 13 D-63762 Großostheim-Ringheim · Tel.: +49 (0) 6026.506.200 Fax: +49 (0) 6026.506.233 · Email: [email protected] www.salomon-foodworld.com · A VION Company salz & pfeffer AUSBILDUNGSREPORT Rote Laterne für das Gastgewerbe dungsqualität zu verbessern und verstärken unsere Marketingaktivitäten dahingehend.“ MEHR QUALITÄT! Sabine Alker, Landesbezirkssekretärin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NRW, sieht die Gründe für das schlechte Abschneiden der Gastroberufe insbesondere in den Rahmenbedingungen: „Es existiert immer noch ein immenser Unterschied zwischen Papier und Praxis.“ Zwar gibt es seit vergangenem Jahr erstmals einen Tarifvertrag für die Azubis im Gastgewerbe in NRW, der unter anderem die Ausbildungsvergütung, Weihnachts- und Urlaubsgeld regelt, aber die Wirklichkeit vieler Azubis sehe häufig anders aus: Da sind Überstunden an der Tagesordnung, und viele Lehrlinge müssen auch nach der Berufsschule noch zum Dienst antreten, obwohl das eigentlich nicht so sein sollte. Auch die Qualität der Ausbildung lässt laut Sabine Alker zu wünschen übrig: „Viele haben als Hauptküchengeräte kaum mehr als Schere und Dosenöffner kennengelernt.“ So sei es kein Wunder, dass schon bei den Zwischenprüfungen die Durchfallquote extrem hoch sei. Hinzu komme, dass für viele Auszubildende der menschliche Umgang zu wünschen übrig lässt. Sie fühlten sich als billige Arbeitskräfte ausgebeutet und nicht genügend wertgeschätzt. Sabine Alker sieht sowohl das Dilemma für die jungen Leute als auch die Besonderheiten der Branche. Veränderungen kommen nicht von heute auf Zeit für ausführliche Erklärungen in der Küche: ein Wunschtraum? I n der Tat ist es so, dass fast jeder zweite Ausbildungsvertrag vorzeitig aufgelöst und ein Viertel der Ausbildungsplätze nicht besetzt wird. Doch warum sind diese Jobs so unbeliebt? Die Jugendlichen seien nicht „ausbildungsreif“, beklagen die einen, Arbeitsbedingungen und Bezahlung seien zu schlecht, monieren die anderen. Der pottkieker hat nachgefragt: beim DEHOGA, bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gast- 22 2/13 stätten, in einem Berufskolleg und last but not least bei den Azubis selber. MEHR SOZIALKOMPETENZ! Wie kommt es, dass viele Auszubildende das Handtuch werfen? „Viele machen sich falsche Vorstellungen von dem Beruf und sind sich über die spezifischen Anforderungen nicht im Klaren. Mit den Arbeitszeiten, die eben häufig abends und an den Wo- chenenden sind, muss man sich arrangieren können.“ Sandra Warden, Geschäftsführerin des DEHOGA, Bereich Ausbildung, vermutet, dass viele der über 20 TV-Kochshows zusätzlich ein falsches Bild vom Beruf vermitteln. „Mit der Coolness eines Tim Mälzer hat die Realität wenig zu tun, denn da geht es neben der kreativen Arbeit viel um Betriebsorganisation, Kalkulation, Ausrechnen von Rezepten und Einkauf.“ Hinzu kommt aus der Sicht von Sandra Warden, dass sich die Sozialkompetenz der Jugendlichen in den letzten zehn Jahren problematisch entwickelt habe: „Sich voll und ganz auf den Gast einzustellen und seine eigene Persönlichkeit zurückzunehmen, das können viele nicht.“ Ausbilder seien oft damit überfordert, sich auf die Azubis einzustellen. Wie können sich die Jugendlichen am besten auf den Job vorbereiten, damit Stress und Enttäuschungen gar nicht erst auftreten? „Damit‘s nicht der Sprung ins kalte Wasser wird, sollten sie vorher schonmal die Zehenspitzen reinstecken, sprich sich umschauen, ob einem die Arbeit liegt. Das geht am besten mit Ferienjobs oder auch Praktika und Probearbeitstagen, nach Möglichkeit in dem Betrieb, in dem man sich bewirbt“, rät Sandra Warden. Außerdem müsse an der Ausbildung der Ausbilder gearbeitet werden, damit sie Hilfsmittel an die Hand bekommen, um mit den jungen Menschen besser klar zu kommen: „Wir arbeiten beim DEHOGA daran, die Ausbil- Fotos: Minerva Studio / Fotolia (1), akf / Fotolia (1) Alljährlich geht ein lautes Aufstöhnen durch das Hotel- und Gastgewerbe, wenn der Ausbildungsreport des DGB offenbart, dass Berufe wie Koch und Restaurantfachmann am untersten Ende der Beliebtheitsskala rangieren. „Mit der Coolness eines Tim Mälzers hat die Realität wenig zu tun.“ Sandra Warden, DEHOGA morgen und können sicherlich nicht einseitig durchgesetzt werden: „Wir möchten – in Abstimmung mit dem DEHOGA – die Qualität der Ausbildung verbessern und dafür sorgen, dass die Gastronomieberufe für Jugendliche attraktiver werden.“ Denn der sicherste Weg für junge Menschen, im Anschluss an die Ausbildung einen sicheren, fair bezahlten Arbeitsplatz zu finden, führt über eine qualitativ hochwertige betriebliche Ausbildung. MEHR PRAXIS! Das Feld der überbetrieblichen Ausbildung bestellen die Berufskollegs. Am Bochumer Alice-Salomon-Berufskolleg kümmert sich ein Team um den stellvertretenden Schulleiter Werner Schiller um die Ausbildung von Restaurant- und Hotelfachleuten, Köchen und Hotelkaufleuten. Die Auszubildenden werden in Produktentwicklung und -pflege, Gastorientierung, Veranstaltungsorganisation und Betriebsführung unterrichtet; fachpraktische Übungen in den schuleigenen Einrichtungen (Küche, Restaurant, Hotelzimmer und -rezeption) ergänzen die Ausbildung. Studiendirektorin Gabriele Heuermann, selbst gelernte Köchin, gibt zu bedenken, dass die Qualität der Ausbildung von Betrieb zu Betrieb stark schwankt: „Auszubildende, die etwa in einem Schnellrestaurant arbeiten, lernen dort einfach zu wenig. Oft werden sie als Küchenhilfen eingesetzt, die nichts machen außer die Küche zu putzen und Salat zu waschen.“ Werner Schiller ergänzt: „So kommt es, dass wir bei den Köchen in der praktischen Prüfung eine Durchfallquote von bis zu 50 Prozent haben. Nicht selten ist das Prüfungsmenü auch ihr erstes überhaupt ...“ Die Qualität der Ausbildung ist nach seinen Beobachtungen in vielen Unternehmen optimierbar; Standards oder offizielle Kontrollen gibt es nicht. Wie arbeiten Schule und Ausbildungsbetriebe zusammen? „Wir pflegen zu vielen Betrieben persönliche Kontakte, vor allem, wenn es Probleme mit den Auszubildenden gibt. Es ist wichtig, dass wir uns mit den Ausbildern im Betrieb austauschen“, berichtet Gabriele Heuermann. Ein Schritt in die „Es existiert immer noch ein immenser Unterschied zwischen Papier und Praxis.“ Sabine Alker, Gewerkschaft NGG richtige Richtung sind nach Auffassung der beiden Pädagogen Veranstaltungen wie die regelmäßigen Bezirksmeisterschaften für Köche, Restaurant- und Hotelfachleute. Ein Ansporn für engagierte Auszubildende, die hier die Anerkennung erhalten, die ihnen in den Betrieben oft fehlt. MEHR ANERKENNUNG! „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, hieß es früher so schön, wenn man mit einem Satz den Frust des Lehrlings rechtfertigen und vom Tisch fegen wollte. Das Leid der Azubis im Jahre 2013: Ihre Kritik an den Arbeitsbedingungen wird häufig nicht ernst genommen, geschweige denn konstruktiv umgesetzt. Vivien, Denise, Florian, Joe, Deva und Nadja, allesamt Schüler des Alice-SalomonBerufskollegs und im ersten Ausbildungsjahr zum Restaurant-, Hotelfachmann bzw. Hotelkaufmann, berichten aus ihrer Praxis: Überstunden, Extraschichten und Vertretungen werden selbstverständlich verlangt, aber nicht extra bezahlt; die jungen Leute zwischen 17 und 21 Jahren müssen den ganzen „Laden“ führen, obwohl sie das weder können noch dürfen; Pausen gibt es eigentlich nie; der Ton ist ruppig; ein Lob wird so gut wie nie gehört. Hinzu kommt im Servicebereich die mangelnde Wertschätzung der Gäste: „Manche sind total herablassend, und der Kellner kriegt alles ab“, beschwert sich ein junger Mann. Hat der Job auch positive Seiten? Auf jeden Fall, da sind sich alle einig. „Man hat viel mit Menschen zu tun, und man lernt, mit den verschiedenen Gästen umzugehen, und man bekommt viel Allgemeinwissen mit“, loben die Auszubildenden die Vorteile ihres zukünftigen Berufes. Nachdenklich bemerkt die Jüngste in der Gruppe: „Die Ausbildung ist echt kein Zuckerschlecken, aber ich tröste mich dann mit dem Trinkgeld.“ 2/13 23 Hausgemacht – 100% Niggemann Verbreitet gute Laune bei der Arbeit: Marion Rodeck INFORMATION + KASSE KLASSE KASSENTEAM Frischer kann keiner, heißt der Slogan von Niggemann. Komfortabler, schneller und freundlicher aber auch nicht – vor allem, wenn es darum geht, die Waren zu scannen und die Bezahlung abzuwickeln. So macht Einkaufen Spaß! N eun motivierte Frauen und ein Mann sind zur Stelle, wenn es nach dem Einkauf bei Niggemann ans Bezahlen geht. Die jüngste Kollegin im Info- und Kassenteam ist 25, die älteste 79. Seit über 40 Jahren gehört Hilde Glock zum Team und damit zu den treuesten Mitarbeitern des Unternehmens. Dass in ihrem Tätigkeitsbereich inzwischen mit hochmodernen Kassen Immer für die Kunden da: Romina Ganswindt 24 2/13 und Erfassungsterminals gearbeitet wird, ist für sie kein Problem. Jeden Freitag und Samstag unterstützt sie mit ihrer langjährigen Erfahrung und vielen persönlichen Kundenkontakten ihre Kollegen. Höchste Flexibilität Teamleiterin Anette Frisch freut sich, dass ihre Mitarbeiter ein eingespieltes Team bilden. Jederzeit stehen sie für Fragen und Wünsche der Kunden zur Verfügung und springen immer dort ein, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Ihr eigener Aufgabenbereich umfasst neben der Erstellung der Dienstpläne auch die Funktion der „Mittelsfrau“ zwischen dem Info- und Kassenteam und der Leitung der einzelnen Abteilungen. Bei Fragen zum Sortiment oder speziellen saisonalen Produkten weiß Anette Frisch, welchen Kollegen sie zu Rate ziehen kann. „Wir arbeiten in zwei Schichten, jeweils von 6.30 Uhr bis 15 Uhr und von 10.30 bis 18 Uhr“, erklärt die dynamische Frau. Wie ihre Kollegen ist sie mit mehreren Pullovern gegen die lebensmittelfreundlichen Temperaturen von maximal 14 Grad gewappnet. Seit 22 Jahren ist sie bei Niggemann tätig und bewahrt auch in Stoßzeiten den Überblick. Und davon gibt es nicht gerade wenige in dem hervorragend sortierten Frischemarkt. An einem ganz normalen Freitagvormittag werden innerhalb von drei Stunden rund 120 Kunden durch den Kassenbereich geschleust. Von den Zeiten vor großen Feiertagen oder saisonalen Events ganz zu schweigen... „Da ist von unseren Mitarbeitern an den Kassen höchste Flexibilität und Aufmerksamkeit gefordert“, berichtet Anette Frisch. Warteschlangen? Bei Niggemann ein Fremdwort! Sie weiß, dass sie sich auf ihr Team verlassen kann: Noch bevor sich Warteschlangen bilden, greifen die Kollegen ein. Die kabellos arbeitenden, mobilen Erfassungsterminals leisten da eine ebenso große Hilfe wie die langjährige Erfahrung. Im Handumdrehen können weitere Terminals hinzugeholt und die zweite Kasse geöffnet werden. „Die Abwicklung wird dadurch deutlich beschleunigt“, so die engagierte Teamleiterin. Erst wenn alle Einkäufe gescannt und mittels EAN-Codes oder interner Warennummer erfasst sind, geht es für den Kunden ans Bezahlen. Dank des ausgeklügelten Systems werden Merkmale wie Mengen, Sonderkonditionen oder Kundennummer via WLAN direkt vom Terminal an die Kassen weitergeleitet, so dass der Kunde auch hier keine Wartezeiten befürchten muss. Rund Zweidrittel des gesamten Zahlungsverkehrs Acht von zehn: Zum Info- und Kassenteam gehören (v.l.n.r.) Romina Ganswindt, Nicole Kretschmer, Ulrike Walter, Anette Frisch, Marion Rodeck, Klaus Gräff, Petra Schneider und Tanja Lohrscheid. Nicht auf dem Foto sind Hilde Glock und Monika Sawatzki. findet übrigens inzwischen bargeldlos statt – ein weiterer Grund für einen schnellen und unkomplizierten Ablauf. Zeit für persönlichen Austausch Trotz aller Schnelligkeit – für ein paar persönliche Worte findet sich oftmals auch noch Zeit. „Die meisten unserer Kunden kennen wir ja schon seit vielen Jahren. Da ist es selbstverständlich, dass wir jeden einzelnen mit Namen begrüßen und verabschieden“, erzählt Anette Frisch. Bei neuen Kunden hilft ein kurzer Blick auf die Kundenkarte. Heruntergeleierte Floskeln hört man im Info- und Kassenbereich von Niggemann ebenso wenig wie stereotype Phrasen. Jeder Gruß ist ehrlich und authentisch. Und so kommt es, dass der eine Kunde mit einem „Auf Wiedersehen, Herr Schmidt. Bis morgen“ verabschiedet wird und einem anderen „Tschüss bis morgen und viel Spaß bei der Mopedtour heut` Abend!“ hinterher gerufen wird. Ein freundliches Lächeln haben die zehn Kollegen von der Kasse sowieso für jeden Kunden. Jederzeit ansprechbar: Teamleiterin Anette Frisch Kontakt Anette Frisch [email protected] Telefon: 0234 / 9037-173 2/13 25 nachschlag Zeit zum schnippeln Der professionelle Partner & Spezialist für Straußenfleisch Fast Food? Nein danke! Nicht zufällig hat Fritz Eckenga einen sechsflammigen Gasherd in seiner Küche. pottkieker: Herr Eckenga, spielt das Essen in Ihren Werken ein Rolle? Eckenga: Aber ja! Ich habe mehrere Gedichtbände veröffentlicht, jeder davon hat eine Lebensmittelabteilung. Ein Beispiel: „Wenn es novembert im Gemüt, wenn nichts mehr funkelt, glimmt und glüht, dann hilft kein Gott und kein Gedicht, dann hilft dir nur ein Schmorgericht.“ Kann ein gutes Essen eine Hilfe sein? Nicht nur das Essen, sondern auch das Kochen! Voraussetzung ist, dass ich mir die Zeit nehme, und die braucht man ja für ein Schmorgericht. Ich koche sehr gerne für meine Frau oder für Freunde. Was mir dabei am meisten Spaß macht, ist die Schnippelei, und dann zugucken, wie der Wein verdampft … Die schnelle Küche ist nicht Ihr Ding? Nein, wenn ich Zeit habe, koche ich lieber was Längeres. Zum Beispiel Rotkohl. Ich nehme keinen Hobel, sondern schneide den Kohl lieber anderthalb Stunden mit dem großen Messer klein. Viele leckere Sachen brauchen ja echt lange, angefangen schon bei Nudelsaucen. Welche ist Ihre Lieblings-Nudelsauce? Das Nudelragout aus dem Buch „Hitze“ von Bill Buford, mit Sellerie, aufgeschnittener Salsiccia, Rinderhackfleisch, super … Wo besorgen Sie sich die Zutaten? Frisches Rindfleisch hole ich direkt von einem Bioland-Betrieb in der Nähe von Meinerzhagen. Dort gibt es schottische Highland-Rinder, und ich packe mir einmal im Jahr die Truhe damit voll. Muss es unbedingt bio sein? Nein, ich kaufe nicht blind bio, nur weil bio draufsteht. Ich achte halt darauf, dass die Lebensmittel gut sind. Zum Beispiel sind Kartoffeln hier aus der Gegend oft viel besser als die, die man als Bioware bekommt. Vorschau Impressum Die nächste Ausgabe des pottkiekers erscheint im März 2014. Und das sind unsere Themen: Herausgeber: Niggemann Food Frischemarkt GmbH Speicherstraße 4 - 8 44809 Bochum Telefon: 0234 / 9037-00 www.niggemann.de Iberico - Olive auf Hufen Lammfleisch - frisch der grünen Insel Tomaten - von Andenhorn bis Ochsenherz 26 2/13 Gehen Sie oft essen? Nicht allzu oft, lieber nur ab und zu und dann ganz ordentlich. Ich hab zum Beispiel bei Vincent Klink in Stuttgart auf Lebenszeit Essen und Trinken frei. Als Dankeschön dafür, dass ich lange für seine Zeitschrift namens „Häuptling Eigener Herd“ geschrieben habe, eine dicke Literaturzeitschrift ohne Reklame, die sich rund um Lebensmittel im engen und weiteren Sinne dreht, immer mit einem Schwerpunkt wie zum Beispiel Liebe oder Reisen. Bisher wurde sie vierteljährlich von Vincent Klink und Wiglaf Droste herausgegeben. Und wie schmeckt zurzeit die Arbeit? Nach dem aktuellen Programm „Zeitfenster auf Kippe“ gibt’s im Herbst ein neues. Einen Namen hat es noch nicht. Außerdem schreibe ich an einem Vier-Personen-Stück für das Westfälische Landestheater in Castrop. Das ist aufregendes Neuland für mich. Soviel kann ich schon verraten: Es wird eine Komödie! Redaktion: Bettina Brakelmann, www.bettina-brakelmann.de Christel Trimborn, www.wemfall.de Layout: Janina Demiana Roll www.hamburg-designsache.de V.i.S.d.P.: Rainer Altendeitering Foto: Philipp Wente / www.philippwente.com Ü ber seine scharf-humorige Zunge kommen nicht nur launige Kabarettprogramme, Gedichte und Radiokolumnen, sondern gerne auch alles, was lecker ist, mit Vorliebe selbstgekocht. Dem pottkieker verriet der Dortmunder, was eine gute Pastasauce ausmacht und warum er bei Sternekoch Vincent Klink lebenslang frei essen und trinken darf. Vorgegartes Straußenfleisch bei Niggemann: wir haben für Sie Straußenfilet, Straußensteak und Straußen-Gulasch im Sortiment. Für weitere Informationen sprechen Sie uns gerne an! www.niggemann.de DRY AGED COMPANY Wie alle guten natürlichen Nahrungsmittel ist unser Qualitätsrindfleisch das Ergebnis kontinuierlichen Strebens nach Perfektion im Herstellungsprozess. Es gibt eine Vielzahl kritischer Phasen im Lebenszyklus unseres Rohstoffes. Diese kritischen Phasen zu beherrschen und zu kontrollieren ist unsere besondere Aufgabe und unser Handwerk. Viele Jahre haben wir gebraucht, um den Dry-aging Prozess zu perfektionieren. Unser ausgesuchtes Qualitätsrindfleisch wird in speziellen Klimaräumen unter kontrollierter Atmosphäre und Luftfeuchtigkeit in aller Ruhe so lange gereift bis unsere Dry-Agers - wie wir unsere Experten nennen - das Fleisch in optimaler Dry-Age-Qualität zur weiteren Verarbeitung freigeben. Erst dann sprechen wir von Kettyle Dry Aged Beef. Wir, Kettyle Irish Foods, haben uns mit ganzer Seele dazu verpflichtet, dass unser Dry Aged Beef während des gesamten Herstellungsprozesses mit Sorgfalt, Professionalität und absolutem Fachwissen behandelt wird, angefangen bei der artgerechten Tierhaltung auf den immer grünen Wiesen Irlands, über den optimalen Dry Age Prozess bis hin zur Auswahl der besten Teilstücke für unsere Kunden. Das ist unsere Passion. M AU R I C E K E T T Y L E