2005 Highlights. - Sportler des Jahres
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2005 Highlights. - Sportler des Jahres
2005 www.sdj.de Highlights. 1 IMPRESSUM INHALTSVERZEICHNIS Herausgeber Internationale Sport-Korrespondenz (ISK) ISK Wahl Nr. 59 ..................................... 3 VDS Zu Gast bei Freunden ....................... 5 Sportjahr Von Januar bis Dezember ............. 6–9 Förderung 60 Millionen Euro .......................... 10 Turin Weite Wege ............................. 12–14 Ski alpin Teamplayer ................................... 16 Ski nordisch Goldene Kombination tion .............. 18–19 Oberstdorf Ereignis des Jahres ........................ 20 Biathlon „Uschiii“-Chöre -Chöre .............................. 22 Rodeln Sie gewinnen immer ...................... 24 Eisspeed Powerfrau Anni .............................. 26 Leichtathletik Es regnete auch Medaillen en ....... 28–29 Schwimmen WM in Montreal ............................. 30 Schwimmen wimmen II wi Warneckes Wette........................... 32 Kanu Paddelnation ........................... 34–35 Rudern Wo ist denn der Hacker? ................ 36 Radsport Vor allem C Cyanblau yanblau .................. 38–39 Confed Cu Cup Mini-Mini-Mini-WM Mini-WM ......................... 40 WM 2006 Klinsi gegen die e Gartenzwerge .. 44–45 Frauenfußball Lizenz zum Siegen ......................... 46 Männerfußball Balla, Balla, Ballack ....................... 48 Objektleitung Beate Dobbratz, Thomas R. Wolf Redaktion Matthias Huthmacher, Sven Heuer Konzeption und Herstellung PRC Werbe-GmbH, Filderstadt Sponsoring Lifestyle Sport Marketing GmbH, Filderstadt Anzeigen Lifestyle Sport Marketing GmbH, Filderstadt Stuttgart Friends, Filderstadt Fotos dpa Jürgen Burkhardt Wolfgang Fischer Augenklick Bilddatenbank mit den Fotografen und Agenturen: Pressefoto Dieter Baumann firo Sportphoto GES-Sportfoto Sportbildagentur Rolf Kosecki Fotoagentur Kunz Sammy Minkoff Sportphoto by Laci Perenyi Pressefoto Rauchensteiner Hennes Roth Sampics Photographie Zum Sech Sechzigsten Hymne an den Kaiser ............... 50–51 Fechten Wenigstens Teamgeist................... 52 Gemeinsam 15 Jahre Wiederver Wiedervereinigung einigung ..... 54–55 Boxen Zwei Fäuste für Regina ................... 56 Juniorsportler Levy: Gold, Gold, Gold .................... 58 Abschied Von Franzi und Hannah ............ 60–61 Nachgefragt Bei Sporthilfe-Chef Gäb ........... 62–63 Hommage Täve wird 75 .................................. 64 Vor 25 Jahren Epples Hor Horrorflug rorflug ........................... 66 Fernsehen Mit dem Zweiten ............................ 68 Jubiläum Die SdJ-Initiatoren -Initiatoren ......................... 70 Handicap Para-Profi statt Rollstuhl lstuhl................. 72 Triathlon Vucko tippt auf Faris ris ...................... 74 Ausbl Ausblick Digel: Platz 4 in Peking..............76–77 Dig Handball Flensburgs ensburgs Berge ........................... 78 Weltsportler Federer/Isinbajewa ........................ 79 Manager Interview view Kärcher ..................... 80–81 2006 Fußball, TT, Reiten, Hockey ............ 82 Chronik Die Wahl seit eit 1947 .................. 83–85 Statistik Ergebnisse, Resultate ............ 86–104 Gala Die Ehrengäste .................... 105–108 3 DIE SPORTLERWAHL HAT EIGENE GESETZE Kürzlich bemerkte ein aufmerksamer Beobachter der Sportlerwahlen, dass es 2005 ja fast niemanden gäbe, der für Remmidemmi auf dem Parkett der Hochleistungen gesorgt habe. Er hatte noch die Titelverteidiger Michael Schumacher und Birgit Fischer als Maß aller Dinge in Erinnerung, die im Vorjahr mit der siebten Formel 1WM beziehungsweise dem olympischen Medaillenrekord Geschichte geschrieben hatten. Irrtum: Das „Zwischenjahr“ war kein Wellental, sondern auch ohne Fünf-Ringe-Glanz eines mit viel Strahlkraft. Nur mussten die Juroren etwas genauer hinschauen, ein paar Monate weiter zurückblicken. Doch diese Übung beherrschen die Fachleute seit Jahrzehnten. 1947 ging die erste Wahl über die Bühne, 2005 sind wir bei Nummer 59 angelangt. Charakteristisch bleiben die Überraschungen. Wenn Vertreter von Randsportarten das Duell gegen Millionäre oder Quotenbringer für sich entscheiden. Die Tatsache, dass ein Rodler wie Georg Hackl (der nun seinen finalen Anlauf auf Olympia vorbereitet) oder eine Kugelstoßerin (die vor we- nigen Wochen zurückgetretene Astrid Kumbernuss) das Punktemaximum ergattern konnten, unterstreicht, dass die „schönste Nebensache der Welt“ ihre eigenen Gesetze hat. Rückblende: Fast wie gewohnt leuchten die Spuren durch Schnee und Eis golden. Bei der Nordischen WM in Oberstdorf flammte ein Rotschopf in vorderster Front. Unsere Speed-Powerfrau setzte ihre unglaubliche WM-Serie auf schmalsten Kufen fort. Im Rodeln war es schwerer, bei den nationalen Meisterschaften das Podest zu erklimmen als bei Weltcups oder internationalen Titelkämpfen. Die Biathleten bewiesen einmal mehr, dass sie das Attribut Boomsportart zu Recht tragen. Bloß gut, dass die globale Erderwärmung nur langsam voranschreitet: Es wäre doch fatal, wenn unseren Goldkindern quasi der Boden unter den Füßen hinwegschmelzen würde! Aber dafür gibt es ja die Technik – siehe Langlauf am Rhein oder Winter-Zweikampf AufSchalke. Schwimm- und Leichtathletik-Weltmeisterschaften, in einem nichtolympischen Jahr stets im Fokus, brachten nicht die befürchteten Reinfälle. Die Klaus J. Dobbratz, ISK Basketballer hoffen nach EM-Silber nun auf einen weiteren Podestplatz bei der Mannschafts-Kür. Eine Bank: Die Fußballfrauen, die ständig mehr Aufmerksamkeit einheimsen. Für die Auszeichnung „Sportart des Jahres“ prädestiniert: Die Kanuten, ob sitzend, knieend, im ruhigen oder sprudelnden Wasser souverän, markierten das i-Tüpfelchen. Im Goldenen Oktober tauchte noch ein vorher kaum wahrgenommener Triathlet auf, der als „Ironman“ Akzente setzte und hinterher zur PR-Tour für seinen Sport aufbrach. Nächster Halt: das „Get together“ des deutschen Sports in Baden-Baden. 5 DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN Erich Laaser, Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten Das Jahr 2006 wird in Deutschland ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft stehen. Der Confederationscup in diesem Sommer gab schon mal einen Vorgeschmack auf die WM im Juni/Juli 2006: tolle Spiele – tolle Stimmung. Die deutsche Mannschaft zeigte herzerfrischenden Offensivfußball, wurde Dritter hinter Brasilien und Argentinien und hat das deutsche Publikum eingestimmt auf die WM. Danach aber fiel die KlinsmannTruppe in ein Loch. Niederlagen in der Türkei und Slowakei, ein schmeichelhaftes Unentschieden in den Niederlanden, ein mühsamer Erfolg gegen die drittklassigen Chinesen und ein ordentliches Spiel gegen den WM-Gastgeber 2010, Südafrika. Nun haben sich die Niederländer bekanntlich eindrucksvoll ohne Niederlage durch die WM-Qualifikation gespielt, Türken und Slowaken haben auch eine gute Rolle gespielt und immerhin die Play-Offs erreicht. Das 0:0 in Frankreich versöhnte die Fans zum Ende des Jahres. Gut, dass bis zum Eröffnungsspiel noch Zeit bleibt, die richtige Formation zu finden. Gut auch, dass die WM in Deutschland stattfindet, denn die schwächsten Spiele hat Klinsmann’s Elf auswärts abgeliefert. Sehr gut sogar, dass das deutsche Publikum immer noch Geduld mit der verjüngten Mannschaft hat. Die Bemühungen sind ja sichtbar, und das sollte man honorieren. Bis zum Eröffnungsspiel wird die berühmte Torwartfrage beantwortet sein. Kahn oder Lehmann, einer wird spielen, der andere wohl zu Hause sein. Die gravierenden Probleme in der Abwehr könnten Spieler wie Mertesacker, Metzelder, Friedrich, Lahm oder Jansen lösen. Deisler wird an der Seite von Ballack das deutsche Spiel formen und in der Offensive werden Podolski, Klose und Co. für reichlich Stimmung sorgen. Im Sommer 2006 wird „die Welt zu Gast bei Freunden“ sein, so lautet bekanntlich das Motto der Weltmeisterschaft. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass tolle Stimmung in den ausverkauften Stadien herrschen wird. Sympathische Menschen überall, dazu ein Land in Feierstimmung. Tolle Stimmung im ausverkauften Haus, sympathische Menschen in Feierstimmung, so kann man auch die Gala zum „Sportler des Jahres“ beschreiben. Und vielleicht wird in einem Jahr die Fußballnationalmannschaft der Männer hier geehrt werden, wer weiß? Doch das WM-Motto gilt schon heute abend: Sie sind zu Gast bei Freunden! 6 von Johann Eibl DAS SPORTJAHR IM ZEITRAFFER JANUAR Bei der Eiskunstlauf-EM in Turin holt der 1,63 Meter kleine Stefan Lindemann aus Erfurt Bronze und damit die erste deutsche Herren-Medaille auf europäischer Ebene seit 21 Jahren. Alois Vogl gewinnt in Wengen mit 32 Jahren sein erstes Weltcuprennen und sorgt für den ersten deutschen Slalomsieg seit 1990. Regina Halmich verzeichnet bei ihrem Punktsieg über Marylin Hernandez aus der Dominikanischen Republik mit 6,5 Mio. Zuschauern eine großartige Resonanz vor den Fernsehschirmen. FEBRUAR Oberstdorf ist glanzvoller Ausrichter der nordischen Ski-WM. Über 350.000 Zuschauer sorgen für großartige Kulissen. Deutschland erobert im Medaillenspiegel Platz zwei dank der Goldmedaillen für Kombinierer Ronny Ackermann, im Sprint und im Einzel, dazu kommt fünf Mal Silber. Bei der alpinen WM in Bormio gewinnen Monika Berg- mann-Schmuderer, Martina Ertl, Hilde Gerg, Florian Eckert, Andreas Ertl und Felix Neureuther Gold mit der Mannschaft. Die Rodler räumen bei der WM in Park City auf der Olympia-Bahn von 2002 ab: Bei den Damen landen Sylke Otto, Barbara Niedernhuber und Anke Wischnewski auf dem Treppchen, bei den Doppelsitzern siegen André Florschütz/Torsten Wustlich, Altmeister Georg Hackl wird Vize. Zum dritten Mal in Folge wird André Lange Weltmeister im Viererbob. Und last not least: zehnter WM-Titel für Anni Friesinger, in Moskau wird die Eisschnellläuferin zum dritten Mal Königin im Mehrkampf. MÄRZ Uschi Disl trifft bei der Biathlon-WM gleich zwei Mal ins Schwarze: Gold in der Verfolgung und im Sprint. In Inzell holt sich Anni Friesinger den WM-Titel über 5.000 Meter. Bei der Hallen-EM in Madrid steigert sich „Schwabenpfeil“ Tobias Unger über 200 Meter auf 20,53 Sekunden. René Wolff war im Teamsprint 2004 Olympiasieger geworden, Sprint-Gold bei der Weltmeister- schaft in Los Angeles hat für ihn noch höheren Stellenwert. Kollege Robert Bartko brummt in der Verfolgung wie ein Turbo um die Bahn. Axel Teichmann sichert sich mit deutlichem Vorsprung den Skilanglauf-Gesamtweltcup. 7 MAI Paukenschlag bei den nationalen Titelkämpfen im Schwimmen: In Berlin gelingt Janine Pietsch aus Ingolstadt mit 28,19 Sekunden ein Weltrekord über 50 Meter Rücken. Der FC Bayern fährt die 19. deutsche Meisterschaft mit 14 Punkten Vorsprung ein. Mit einem 2:1-Finalsieg über Schalke werden die Münchner auch Pokalsieger und feiern im ersten Jahr unter Trainer Felix Magath das fünfte Double in der Vereinsgeschichte. JUNI Beim Confed-Cup lassen die „Klinsmänner“ die Herzen der Fans höher schlagen: Platz drei nach einem 4:3 in der Verlängerung über Mexiko gilt als gelungene Generalprobe für die WM. Mit einer phänomenalen Show turnt sich der 17-jährige Fabian Hambüchen in Debrecen zu EM-Gold am Reck. Zum vierten Mal hintereinander und zum sechsten Mal insgesamt geht der EMTitel im Frauen-Fußball nach einem 3:1Finalsieg in Blackburn über Norwegen nach Deutschland. APRIL Mit Henning Fritz (THW Kiel) wird erstmals ein Torhüter zum Welthandballer des Jahres gewählt. Bei der Tischtennis-WM in Schanghai erspielen sich Timo Boll (Großgönnern) und Christian Süß (Düsseldorf) Silber im Doppel. 8 no zwei Titel, erst mit der Mannschaft und dann im Einzel. Die Dressurreiter haben ein Abo auf den EM-Titel: 21. Coup in Folge. Und Tobias Unger läuft immer schneller: 20,20 Sekunden, DLV-Rekord. AUGUST Fünf Medaillen holen die Leichtathleten bei der WM in Helsinki. Franka Dietzsch (37) gewinnt sechs Jahre nach Sevilla erneut Gold mit dem Diskus. Für eine der größten Sensationen sorgt Speerwerferin Christina Obergföll, die mit 70,03 m einen Europarekord mit dem Speer erzielt und mit Silber belohnt wird. Bei der DeutschlandTour fallen der unglaubliche Zuschauerzuspruch und die Dominanz der Gerolsteiner auf. Den Kanuten gelingt eine wahre WM-Gold-Welle. JULI Jens Voigt schlüpft bei der Tour de France in den Vogesen ins Gelbe Trikot. Am Ende des härtesten Radrennens der Welt das gewohnte Bild: Lance Armstrong triumphiert. Von den führenden Schwimm-Nationen ist Deutschland weit entfernt. So lautet das Fazit der WM in Montreal, wo der 35jährige Mark Warnecke für den einzigen Titel sorgt. 100.000 Zuschauer feiern Normann Stadler, der nach Hawaii 2004 den Ironman in Frankfurt für sich entscheidet. Marco Kutscher holt sich bei der EM der Springreiter in San Patrigna- SEPTEMBER Astrid Kumbernuss, Olympiasiegerin 1996, verlässt den Kugelstoßring. Ernüchterndes Ergebnis bei der RuderWM auf dem Nagara-Fluss in Gifu/Japan: Gold gibt es nur für Marie-Louise Dräger und Daniela Reimer im leichten Doppelzweier. In Perth wird der Augsburger Fabian Dörfler Slalom-Weltmeister im Kajak. Profi-Boxer Luan Krasniqi verpasst am 100. Geburtstag von Max Schmeling den WM-Titel im Schwergewicht durch eine K.o.-Niederlage gegen Lamon Brewster (USA). Die deutschen Tennisspieler kehren im Davis-Cup nach zwei Jahren zurück in die Weltgruppe: Beim 3:2 in Liberec über Tschechien überragt Thomas Haas. Zwölf Jahre nach dem Triumph von München erreichen die BasketballRiesen von Trainer Dirk Bauermann das EM-Finale – dank Kampfkraft und Nervenstärke. Und weil Dirk Nowitzki sei- 9 ne Weltklasse unterm Korb ein ums andere Mal beweist. Erst im Finale gegen Griechenland geht dem ÜberraschungsTeam die Luft aus. Markus Beyer bleibt Weltmeister im Profi-Boxen. Bei der Rad-WM in Madrid beweist Regina Schleicher aus Marktheidenfeld, dass man von ihrem Familiennamen keine Schlüsse auf die sportliche Klasse ziehen sollte: Die 31jährige gewinnt die Entscheidung auf der Straße. OKTOBER Dritter deutscher Sieg beim Ironman-Triathlon auf Hawaii: Faris Al-Sultan (27), Student aus München, triumphiert nach 8:14:17 Stunden auf der Pazifikinsel. Michael Schumacher beendet seine verkorkste WM-Saison auf Rang drei, 71 Punkte hinter dem neuen Champion Fernando Alonso. Hannah Stockbauer, fünfmal Weltmeisterin im Schwimmen und zweimal „Sportlerin des Jahres“, sowie Eisschnellläuferin Gunda Niemann-Stirnemann verabschieden sich vom Spitzensport. Erik Zabel (35) feiert seinen dritten Sieg beim Rad-Klassiker Paris – Tours und verlässt nach 13 Jahren T-Mobile. Bronze für das Herrenflorett-Team kann nicht vertuschen, dass Deutschland bei der Fecht-WM in Leipzig die schlechteste Bilanz seit 23 Jahren vorweist. Chinesen-Schreck Timo Boll gewinnt zum zweiten Mal den Tischtennis-Weltcup. NOVEMBER Die Eisschnellläuferinnen empfehlen sich für Olympia in Turin. Anni Friesinger, Claudia Pechstein und Daniela Anschütz durchbrechen in Calgary in der Team-Verfolgung die Schallmauer von drei Minuten in 2:56,04. Tobias Angerer demonstriert mit seinem 15-kmSieg in Finnland, dass die Behle-Truppe Anlauf auf die Winterspiele nimmt. DEZEMBER Die Winter-Asse kommen bei den Weltcups langsam in Turin-Form. Kombinierer Ronny Ackermann und Skispringer Michael Uhrmann, die Speedskaterinnen Anni Friesinger und Claudia Pechstein begeistern ihre Fans. Profiboxerin Regina Halmich rehabilitiert sich mit einem überzeugenden Punktesieg über US-Girl Elena Reid. „Ich hätte es mir leicht machen können, bin aber den unbequemen Weg gegangen. Ich habe es für mich getan“, meinte die Karlsruherin zur gelungenen Revanche, nachdem sie ein Jahr zuvor nur ein schmeichelhaftes Remis erreicht hatte. In der Fußball-Bundesliga ziehen die Münchner Bayern souverän ihre Bahnen. Auf internationalem Parkett ist das begehrte Ticket für die Achtelfinals der Champions-League frühzeitig gebucht. Die neu erbaute Allianz-Arena mutiert zum Galatempel und zur Goldgrube des deutschen Fußballs. 10 DSGV TALENTE ZU SIEGERN. VORBILDER ZEIGEN DEN RICHTIGEN WEG Als größter nicht-staatlicher Sportförderer in Deutschland unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe den Sport mit jährlich über 60 Millionen Euro. Besonderes Augenmerk richtet sie auf die Nachwuchsförderung. Dazu gehören die systematische Talentsichtung in Vereinen und Schulen und die Schaffung von Anschlussfördermaßnahmen wie die Bereitstellung von Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Die bundesweite Förderung der Eliteschulen des Sports nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein. Die Olympischen Spiele in Athen haben es gezeigt, die Eliteschulen des Sports sind aus dem deutschen Leistungssport nicht mehr wegzudenken. Eliteschüler stellten hier nicht nur 30 Prozent der deutschen Olympia-Mannschaft, sondern waren sogar zu 60 Prozent an der Medaillenausbeute beteiligt. Insgesamt gewannen aktuelle und ehemalige Eliteschüler in den vergangenen vier Jahren über 300 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Ein Erfolg, der für sich spricht und junge Sportlerinnen und Sportler zum Nachahmen anregt. WO ELITE DRAUF STEHT, MUSS AUCH ELITE DRIN SEIN Doch Erfolge brauchen auch die richtigen Rahmenbedingungen. Bei der diesjährigen Evaluation der Eliteschulen wurden die Verbundsysteme deshalb nach bundesweit einheitlichen Qualitätskriterien hinsichtlich ihrer sportlichen Erfolge, ihrer Bedeutung, der Konzentration und den Förderbedingungen vor Ort überprüft. Eine Überprüfung, die auch die Sparkassen-Finanzgruppe als Hauptförderer der Schulen gefordert hat. Die Förderung der Schulen richtet sich zukünftig nach ihrer Effizienz und der Erfüllung der gesetzten Kriterien. Von den insgesamt 38 überprüften Schulen konnten 33 die geforderten Kriterien erfüllen. Ihre Anerkennung wird bis zur nächsten Überprüfung im Jahr 2008 verlängert. Die fünf kri- tischen Schulen haben bis September 2006 die Chance zur Nachbesserung. Als Best-Practice-Beispiele und Ansporn für alle wurden zwei Schulen mit dem Förderpreis der Sparkassen-Finanzgruppe ausgezeichnet: die Werner-Seelenbinder-Schule in Berlin und die CJD-Christopherusschulen in Berchtesgaden. Beide Schulen stehen für eine vorbildliche ganzheitliche Nachwuchsarbeit und herausragende Erfolge. VORBILDER IM SPORT Ziel des Förderengagements der Sparkassen-Finanzgruppe ist jedoch nicht nur die Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen, sondern auch der Ansporn junger Sportler zu besonderen Leistungen, die begeistern und mitreißen. Die Vergabe des „Sparkassen-Preises für Vorbilder im Sport“ ist ein weiterer Baustein dieses Förderengagements. Mit dem Preis, der bereits seit 14 Jahren im Rahmen der Gala „Sportler des Jahres“ vergeben wird, werden Sportlerpersönlichkeiten geehrt, die aufgrund ihrer Erfolge, ihrer Fairness und ihres charismatischen und engagierten Auftretens Vorbilder für junge Sportler sind. 12 von Pier Angelo Bonsignore SCHLEMMERLAND IM ZEICHEN DER FÜNF RINGE Turin und die olympischen Winterspiele – passt das überhaupt zusammen? Ja. Aber… Baustelle Olympia (in Sestrière) Der Gast am Nachbartisch in einem guten Turiner Ristorante fragte den Kellner doch tatsächlich: „Was würden Sie mir zu einem Barolo, Jahrgang 1998, empfehlen?“ Wenig später goutierte der Herr weißen Trüffel, gefüllte Agnolotti, Schmorbraten, danach ausgereiften Castelmagno-Käse. Am Ende der Schlemmerei verließ er den Gourmet-Tempel mit den Worten: „Vernünftig, dass sie die XX. Winterspiele hierher gelegt haben.“ Willkommen im Piemont, willkommen in der Region der Genüsse, der weltbekannten Weine. In Turin, der Stadt des Designs, des Engineerings, von Calcio-Rekordmeister Juventus. Aber Wintersport? Ist das nicht ein großes Missverständnis? 1999, bei der Bekanntgabe des Ausrichters der Spiele 2006, warteten in Sion zehntausende Schweizer auf dem Marktplatz auf den Zuschlag. Vor dem Palazzo Reale in Torino dagegen führte eine spontane Befragung zu solchen Resultaten: „Wie denn, Turin hat sich auch beworben?“ FEINES WOHNEN, WEITE REISEN Si, grazie. Und nachdem die meisten Zäune verschwunden sind, können die Einwohner nun langsam die Veränderung ihrer Stadt registrieren. Dass sich die Hauptstadt der Regione Piemonte deshalb schon ein olympisches Gewand angelegt hätte, wäre aber schwer übertrieben. Wenn man es positiv sehen will, kann man darauf verweisen, dass noch einige Wochen bis zum Entzünden der Flamme am 10. Februar vergehen. Doch den ganzen großen Hype dürften die TurinSpiele nicht auslösen. Kein Vergleich zu Lillehammer 1994, aber vor vier Jahren benötigte Salt Lake City auch einen gewissen Anlauf. Auch 2004 in Athen kamen die Sommerspiele erst in Gang, als die Griechen aus ihrem Urlaub zurückkehrten. Trotzdem verharrt Martin Löchle, Wintersport-Koordinator und Sportwart der Biathleten, in gewisser Skepsis. Die Strecken und das Stadion seien in gutem Zustand, die Zimmer im Athletendorf von Bardonecchia großzügiger als bei vergangenen Spielen. Es gibt Fitnessräume und ein Schwimmbecken. „Man kann sich wohl fühlen.“ Aber man muss auch viel reisen: 35 Kilometer sind es zu den Wettkampfanlagen, erreichbar über eine Straße, an der Tag und Nacht gearbeitet wird. Und für die Betreuer musste der Verband ein zweites Quartier anmieten, unweit der Loipen. Kostenpunkt: unglaubliche 40.000 Euro für drei Wochen. „Und das ist alles andere als eine Villa.“ NACHTSCHICHT FÜR MEDAILLENSIEGER Jetzt sucht man noch eine zweite Bleibe, damit den Athleten zumindest unmittelbar vor ihrem Einsatz der Transferstress erspart bleibt. Norwegens Super-Star Ole Einar Björndalen verfügt bereits über eine solche Dependance, schon aus „psychologischen Gründen“ will Löchle den Seinen ebenfalls eine Alternative bieten. Denn: Die Biathleten zählen zu 14 den größten Medaillenhoffnungen des NOK. Auf sie war immer Verlass bei Top-Events. Und sie katapultierten Biathlon in ungeahnte Sphären. In San Sicario tummeln sich außerdem Rodler, Bobfahrer, Alpin-Skiläufer. Daneben in Sestriere befindet sich das zweite Dorf – allerdings in fast 2.000 Meter Höhe. Womöglich ein Risiko. Das ist es aber auch, nach Siegerehrungen und Pressekonferenzen zur Medaillenübergabe ins 125 km entfernte Turin zu reisen. Das OK lehnte Helikopter-Flüge ab, auch ein Bustransport mit integrierter Dopingstation scheiterte, nun muss der Konvoi unterwegs an bestimmten Kontroll-Punkten anhalten. „Vor 1 Uhr morgens sind die Sportler nicht zurück in Bardoneccia“, weiß Martin Löchle. Manchmal würden die eigentlichen Protagonisten des Sports eben nicht die erste Geige spielen, sondern sich eher fühlen wie verschiebbare Randfiguren im großen Spiel. WEISSES KLEID AUF SOMMERSÜNDEN Aber die Organisatoren (TOROC) machen aus den schwierigen Gegebenheiten das Beste. Überall neue Straßen, eine propere Autobahn Turin – Bardoneccia. Und was nicht fertig wird, darüber wird sich irgendwann der Schnee legen. Ein Vorteil von Winterspielen ist eben auch, dass Baustellen Nacht-Express durch die olympische Eisrinne in Cesena oder Umweltsünden unter einem weißen Kleid verschwinden. Tutto bene also, im Tal der Susa. Von Vorteil: Die verschlafenen Bergnester zwischen Turin und französischer Grenze, Flecken mit einer Dorfstraße und nicht zu vergleichen mit modernen Skistationen in den Dolomiten, werden endlich wach geküsst und hoffen auf einen nacholympischen Touristenboom. Doch während der Spiele dürften schon die Transport-Engpässe Zuschauermassen wie zuletzt in Utah (1,5 Millionen Besucher), utopisch erscheinen lassen. Und generell schlägt das Herz des italienischen Sportfans ohnehin nur sporadisch für seine Wintersportler, die meist auch noch eine andere Muttersprache haben und aus Südtirol stammen. SALUTE AUF DIE MEDITERRANEN ALPEN Dabei lohnt sich eine Visite in diese sanfte Berglandschaft mit seinen einzigartigen Sonnenuntergängen, wenn das tiefe Rot die weißen Kuppen umschmeichelt und sich in den Tälern hochalpine Reize und südländischer Lebensstil zu einem ganz eigenen Gepräge vereinen. Darauf einen Barolo, Jahrgang 1998. Am Ende wird bestimmt alles gut: Salute, Giochi Olimpici Invernali! 16 von Thomas Gruber SOLO CHANCENLOS, ALS TEAM UNSCHLAGBAR Wochenlang waren Schneekanonen in Betrieb, um im grünen Veltlin weißen Untergrund für beste Pistenbedingungen herzustellen – Bormio und Santa Caterina legten sich mächtig ins Zeug, um perfekter Gastgeber der alpinen Ski-WM zu sein. Zu einem Ski-Fest fehlten zwar die Fans, außerdem belastete ein TV-Streik des italienischen TV-Senders RAI den Rennkalender. Und dennoch: Die Aktiven fanden beste Bedingungen vor, die freilich von der gebeutelten Mannschaft des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) zunächst nicht genutzt werden konnten. „Wir sind doch nicht hierher gefahren, um immer nur den anderen zu gratulieren“, meinte Matthias Berthold, der Techniktrainer im deutschen Frauen-Team, vor dem letzten Einzel-Wettbewerb der Damen. Aber auch dieser Slalom verlief wie die zwei Wochen zuvor. Erfolglos, keine Deutsche im Ziel, eine Nullnummer eben. EIN GOLDENES TROSTPFLASTER ZUM SCHLUSS In allen Einzel-Disziplinen waren andere Nationen wie Amerikaner, Österreicher, Schweden oder Italiener schneller, mal um viel, mal um wenig – wie im Riesenslalom, als MartiCar ving Queen Anja Paerson na Ertl nur um vier Hundertstelsekunden die Bronzemedaille verpasste und bittere Tränen der tiefen Enttäuschung weinte. Zwei Jahre nach dem Desaster von St. Moritz 2003 drohte – bedingt auch durch schwere Verletzungen wie bei Maria Riesch (Kreuzbandriss) – erneut eine medaillenlose WM. Doch stand noch der Schlusstag mit dem erstmals ausgetragenen Team-Wettbewerb an. Deutschland ging mit Hilde Gerg, Martina Ertl, Monika Bergmann-Schmuderer, Florian Eckert, Felix Neureuther und Andreas Ertl als mittlerweile mitleidig beäugter Außenseiter in die vier Super-G-Fahrten und vier Slalom-Rennen – und gewann am Ende sensationell! Nach all den Enttäuschungen, bitteren Niederlagen, Tränen und Verletzungen der Tage zuvor kam dieser Sieg einem goldenen Seelen-Trostpflaster gleich. Die wichtigsten Meilensteine zum Triumph hatten Monika Bergmann-Schmuderer und Felix Neureuther im Slalom als Gruppensieger gesetzt. Unterm Strich war es der herausragende Erfolg einer Mannschaft, die diesen Namen verdient hatte. JEDER FÜR JEDEN STIMMT HILDE MILDE Gian-Franco Kasper, der Präsident des Ski-Weltverbands FIS, kommentierte die mannschaftliche Geschlossenheit: „Das ist eine deutsche Eigenart, eine Stärke, die unerklärlich ist.“ Während ausgerechnet bei den Favoriten die Stars wie Bode Miller (USA) oder Anja Paerson (Schweden) gepatzt hatten, war im deutschen Team jeder für jeden da. „Das war ein wunderschöner Abschluss“, meinte Hilde Gerg, „jetzt gehe ich von meiner letzten WM doch nicht ohne Medaille nach Hause.“ 18 von Lutz Rauschnick DIE GOLDENE KOMBINATION DES RONNY ACKERMANN: BLAU GESCHLAGEN UND TOTAL KAPUTT Ski-Weltmeisterschaften, nordische zumal, hinterlassen ihre eigenen Spuren im Schnee. Für Oberstdorf gilt das erst recht. des so genannten Nordic Park. Und dass die Langläuferin Marit Björgen mit drei Goldmedaillen zur „Königin der WM“ avancierte, war auch wenig verwunderlich. Aber dann: Ronny Ackermann. Der Thüringer avancierte zum erfolgreichsten Mann im Allgäu: Gold im Einzel, Silber mit dem Team, am finalen Wochenende auch noch der Triumph im Sprint vor zwei Norwegern. Da war einer ganz oben angekommen, dort, wohin er sich mit beeindruckender Konsequenz und unerschütterlicher Hartnäckigkeit vorgekämpft hatte. „NUR“ SILBER FÜR DAS LANGLAUF-LAZARETT 2001 in Lahti, das waren die deprimierenden Tage der finnischen Dopingauswüchse. 2003 im italienischen Val di Fiemme schien meist die Sonne: Die Wikinger-Fans sorgten für norwegische Stimmung und gelegentlich schauten ein paar Einheimische vorbei (und Ronny Ackermann kürte sich erstmals zum Chef der Zweikämpfer mit dem Einzeltriumph in der Kombination). Oberstdorf in den späten Tagen des Februar 2005, was bleibt davon? Viele, sehr viele Menschen waren ins Allgäu gekommen, weit mehr als die erhofften 300.000. Perfekte Wettkampfstätten beeindruckten und eine anspruchsvolle Organisation, die sich allerdings teilweise so stark der opulenten – und international sicher beeindruckenden – Sponsorenbetreuung und dem glänzenden Marketingbild unterordnete, dass die bayerischen Facetten nur mühsam zu erkennen blieben. Schöne Bilder, Spitzensport in der ihm gebührenden Kulisse – es waren schon wunderbare deutsche Weltmeisterschaften. RONNY ZEIGT ES DEN NORWEGERN Mit Gold vom Acker Dass die überwiegend blau-rot-weiß gewandeten norwegischen Gäste während der 19 Entscheidungen siebenmal „Heia Norge“ mit ihren Champions schmettern konnten, überraschte nicht. Auch nicht ihre doch relativ hohe Standfestigkeit an den endlos langen Theken Vielleicht auf dem Weg zurück zu alter Flugherrlichkeit der 90er Jahre landeten die Skispringer des Peter Rohwein als Team auf der kleinen Schanze immerhin schon mal auf Rang zwei hinter den Österreichern. Die ambitionierten Langläufer des Jochen Behle, kränkelnd gehandicapt, steuerten gleichfalls Silber bei, dank Filbrich/Teichmann im Teamsprint und mit der 4x10 km-Staffel. So reichte es immerhin im Nationenranking zur Ehrenposition hinter den Norwegern – Glanz mit Perspektiven. Alle Hoffnungen aber hatten sich nicht erfüllt. Für einen ganz sicher. „Nein, ich bin nicht der König von Oberstdorf, ich bin total blau und völlig kaputt.“ Mit dem Schwung aus dem Zielsprint war Ronny Ackermann in die Werbebande gekracht und lag dort viele Sekunden lang heftig nach Luft pumpend, bevor er die Sprache wieder fand. Er hatte nach zwei schweren Wettkämpfen, die er jeweils mit taktischer Schlitzohrigkeit in der bockelschweren Loipe beendet hatte, in der letzten WM-Konkurrenz demonstriert, wer Chef der nordischen Zweikämpfer ist. Er. Und wie. Sechs der 7,5 Kilometer war er nach dem Sprung am Vormittag (Zweiter) im Windschatten von Magnus Moan geblieben. Endlich, an der letzten Steigung etwa 800 Meter vor dem Ziel, aktivierte der Deutsche die finalen Reserven, ließ den als starken Spurter gefürchteten Norweger regelrecht stehen – eine absolute Machtdemonstra- 19 relen und personelle Pokerspiele überstanden und in Erfolge umgesetzt wie die Kombinierer. Teichmann in der Silberspur AUCH JUNGE KONKURRENZ TUT GUT tion. Mit 11,1 Sekunden Vorsprung skatete Ackermann vor 19.000 Zuschauern die lange Zielgerade entlang, völlig am Ende und total übersäuert. Aber überglücklich. Ronny Ackermann, der Hasardeur, der sich auf den Schanzen ohne Gnade raus haut, der in den Loipen seine Weltklasse zeigt. So beschreibt ihn sein Trainer Hermann Weinbuch, und es schwingt dabei eine Portion Respekt mit. „Der Ronny holt immer noch irgendetwas aus seinem Köcher.“ AUSDAUER UND AKRIBIE ALS ERFOLGSREZEPT „Mehr als zufrieden“ reisten die Kombinierer aus Oberstdorf ab, denn ohne sie wäre die Bilanz erheblich glanzloser ausgefallen – vier von sieben Medaillen haben sie gewonnen. „Es war traumhaft hier, denn es ist alles doppelt so gut ausgegangen wie erhofft.“ Sprungtrainer Andi Bauer lobte seine Athleten, die Techniker, den Physiotherapeuten – einfach alle. Nur durch das Team wären auch diese individuellen Erfolge möglich. „Aber der Ronny hat es mit 27 auch einfach drauf.“ Das ist allerdings nicht die ganze Erklärung. Die Kombinierer hatten das Projekt Heim-WM penibel geplant. Nach den ersten Tests der Loipen ein Jahr zuvor war den Trainern klar geworden, dass diese Zweikämpfe beim Laufen entschieden würden. So intensivierte man im Sommer das Ausdauertraining und Bauer blieb nur die Hoffnung, dass die Sprungform in diesem Balanceakt nicht zu stark leiden würde. „Das hohe Risiko hat sich ausgezahlt“, konnte Weinbuch zufrieden feststellen. Keine nordische Disziplin im DSV hat den Umbruch der späten 90er Jahre so konsequent, so ohne Que- Für den kaputten König von Oberstdorf war alles aufgegangen. „Das ist die WM meines Lebens, noch erfolgreicher als die letzte. Das wird in meiner Karriere kaum zu toppen sein und mich prägen.“ Ronny Ackermann, der oft nur als Draufgänger und Leichtfuß beschrieben wird, ist längst zu einer Persönlichkeit gereift. Die Fähigkeit, das Springen in die richtige Relation zum Laufen zu setzen, fördert offensichtlich auch den Charakter. „Ich mache diesen Sport nicht wegen des Geldes. Er ist mein Leben, er bestimmt mein Leben.“ Hermann Weinbuch, ein echter Fan seines Besten, sieht das so: „Zu diesem Sport gehören auch die richtigen Leute.“ Mit schwarz-rot-goldenen Fähnchen auf den Wangen hatten die Kombinierer ihr Zusammengehörigkeits-Gefühl demonstriert. Dennoch stellen Leistungssportler letztlich ihren persönlichen Ehrgeiz über alles: So entstehen die großen Sieger. Das ist eben auch Björn Kircheisen klar, dem 22jährigen aus Johanngeorgenstadt, Zweiter im WM-Sprint, der für die konstruktiven Spannungen sorgt. Weinbuch: „Ronny will Chef bleiben, aber Björn hat den Anspruch nach oben. Das war nicht immer einfach für Ronny. Ich hoffe, dass wir die Emotionen und Kräfte für uns bündeln können, dass da keine Negativenergie aufgebaut wird.“ Bisher ging alles gut. WM-Zauber in Oberstdor f 20 von Peter Leissl WM IN OBERSTDORF – DAS SPORTEREIGNIS DES JAHRES IM TV Ein Live-Kommentator des ZDF Sport Extra erinnert sich an die traumhaften Tage bei der Nordischen SkiWM 2005. reits 1987 hatte die Marktgemeinde im obersten Allgäu ihre Eignung für ein solches Großereignis unter Beweis gestellt. Damals spielten die deutschen Sportler nur in der Nordischen Kombination eine führende Rolle. Diesmal war das anders: Die Langläufer hatten höchste Erwartungen ausgelöst, auf Kombinierer Ronny Ackermann ruhten Medaillen-Hoffnungen und die zuletzt kürzer fliegenden Skispringer standen unter Erfolgszwang. AUCH FÜRS FERNSEHEN KOMPATIBLE LOIPEN Per fekte Dynamisierung des Langlaufs Kaum ein Ereignis wird mir so uneingeschränkt positiv in Erinnerung bleiben wie die Nordische Ski-WM 2005 in Oberstdorf. Es stimmte einfach alles: Wetter, Wettkämpfe, Atmosphäre, Organisation und nicht zuletzt die Fernsehübertragungen und ihr Zuschauerecho. Zum ersten Mal seit 18 Jahren hatte Deutschland wieder den Zuschlag für eine große Ski-WM erhalten. Be- In Oberstdorf waren keine Kosten und Mühen gescheut worden, WM-würdige Sportstätten mit nachhaltiger Nutzung zu schaffen. Das SchattenbergSkistadion wurde für 23 Millionen Euro in eine der modernsten Anlagen der Welt verwandelt. Der Umbau der Großschanze lässt nun Weiten von mehr als 140 Metern zu, Mattenbelegung ermöglicht Training während der Sommermonate. Und Touristen können die phantastische Aussicht von der verglasten Turmkanzel aus das ganze Jahr über genießen. Das Langlauf-Stadion wurde gegenüber 1987 näher an den Ort gelegt und ist jetzt leicht zu Fuß erreichbar. Im Ried entstand ein modernes Loipennetz, die abwechslungsreiche Streckenführung hinein ins Stillachtal und hinauf zum Burgstall gilt als sehr anspruchsvoll. Ein fester Platz im Weltcup-Kalender, bislang nur im Skisprung vorhanden, ist die Belohnung für tolle Wettkämpfe auf kurzweiligen und TV-kompatiblen Loipen. 98 KAMERAS SORGEN FÜR DYNAMIK PUR Die Übertragungen von ARD und ZDF aber passten sich dem weltmeisterlichen Format an. Die nackten Zahlen, obwohl beeindruckend genug, sind weniger ausschlaggebend: 29 Kameras an den Schanzen und 69 längs der Loipen. Als viel wichtiger erwies sich jedoch die gelungene Abstimmung untereinander, ihre Verteilung auf Schienen, Kräne, Stative, Schwenkarme und Skidoos. Was im Skispringen seit einigen Jahren bereits zum Standard gehört, wurde nun auch im Langlauf Wirklichkeit. Regisseur Thomas Strobl und seinem Team gelang eine bis dahin beispiellose Dynamisierung eines früher als eher langatmig empfundenen Sports. Der verdiente Lohn: ARD und ZDF beziehungsweise das aus beiden Sendern für die Erstellung des internationalen Signals rekrutierte Team von TRIO (Television Radio International Oberstdorf) erhielten im Frühjahr den FIS-Award für die „Produktion und Promotion der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf“. Als ich selbst aber am frühen Morgen des 28. Februar bei minus 25 Grad, Sternenhimmel und anderthalb Meter hohem Schnee nach Hause aufbrach, dachte ich: Gäbe es in Deutschland eine Auszeichnung für das Sportereignis des Jahres, Oberstdorf hätte meine Stimme sicher. 22 von Sven Heuer GRANDE DAME DES BIATHLONS Geschichten gibt’s, die gibt’s (fast) gar nicht. Wie die von Uschi Disl: 1991 erster Weltcupsieg, 1992 olympisches Silber. Und 1993 wollte sie aufhören. Nichts klappte damals so, wie es sich die ehrgeizige Sportlerin („Ich bin Skorpion…“) aus Oberbayern vorgestellt hatte. Aber sie überwand ihr Tief. Motivierte sich, trainierte, schwitzte. Und gewann. Die Geschichte der erfolgreichsten deutschen Biathletin aller Zeiten wäre Makulatur, hätte sie damals tatsächlich die Flinte in den Schnee geworfen. Vielleicht wäre sie zum Skilanglauf zurückgekehrt. Vielleicht in ihren Beruf als Bankkauffrau. Vielleicht… Heute, mit 35 Jahren, zielt die „Grande Dame“ des Biathlons auf ihre fünften Olympischen Spiele. Die Bilanz bisher: zweimal Gold, viermal Silber, zweimal Bronze. Dazu 18 WM-Medaillen (acht Siege), 28 Weltcup-Triumphe. Natürlich, es gab „Auszeiten“, in denen es nicht lief – besser: sie nicht traf. Denn im Laufen ist die Uschi, deren Nachname so häufig für das Schlagzeilen-Wortspiel „Turbo-Disl“ herhalten musste, seit jeher Spitze. Nur das Schießen… Und als sie mal zwei Winter lang, mit Anfang 30, keinen Sieg einfuhr, legten ihr manche nahe, die Latten einzukellern und den „jungen Wilden“ Platz zu machen. WAS DIE USCHI SO MAG AN IHREM SPORT Die Trikotnummer sagt alles Sie selbst plant seit jener Zeit nur noch von Rennen zu Rennen, von Jahr zu Jahr. Dachte darüber nach, daheim auf dem Moserberg in Kössen, gleich hinter der österreichischen Grenze, mit der „besseren Hälfte“ eine Familie zu gründen. Wäre da nicht die WM in Hochfilzen gewesen, „nur eine halbe Autostunde entfernt“. Das war vor neun Monaten. Und die Disl-Uschi, die eigentlich Ursula heißt, gewann plötzlich den ersehnten Einzeltitel (im Sprint) und legte 24 Stunden später im Jagdrennen nach. Dazu gab es Staffelsilber. Die perfekte Fünf-Ringe-Injektion: „Da wusste ich, dass ich Turin noch mitnehme. Ich wäre ja blöd, wenn ich in dieser Form aufhören würde.“ Deshalb: „Prognosen gebe ich nicht mehr ab, solange ich so viel Spaß am Biathlon habe.“ Und am Gewinnen. WAS DIE LEUT' SO MÖGEN AN IHRER USCHI Ihr riesengroßer Fan-Anhang vernimmt es wohlwollend. Am Grenzadler von Oberhof werden die „Uschiiii!“-Chöre ebenso intoniert wie auf den Höhen von Pokljuka, in Skandinavien oder Südtirol. Umfragen zufolge gilt sie als Deutschlands sympathischste Sportlerin. „Vielleicht, weil ich mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben bin. Das mögen die Leut’“, erklärt die Dauerbrennerin vom SC Moosham lächelnd. Ihre Sportgeschichte beinhaltet skurrile Kapitel. So versuchten die Trainer einst (vergeblich), ihre – nicht gerade den Lehrbüchern entsprechende – Lauftechnik zu „verbessern“. Später analysierten die Norweger ihren Stil, denn die Disl war immer die Schnellste. Die Nervosität stieg stets exakt 50 Meter vor den fünf schwarzen Blechscheiben: 1998 in Nagano setzte sie im Einzel, Olympia-Gold vor Augen, einen „Angstschuss“ und wurde mit Bronze „bestraft“. Die Erklärung: „Ich bin nicht abgebrüht.“ Auch das wissen die „Leut’“ – und deshalb mögen sie ihre Uschi. 24 von Ronny War thun EINE NATIONALHYMNE GENÜGT: DEUTSCHE RODLERINNEN SIEGEN IN SERIE 1997: Klon-Schaf Dolly erblickt das Licht der Welt. England trauert um Lady Di. Dortmund gewinnt die Champions League – und Andrea Tagwerker beim Rodel-Weltcup in Königssee. Eiliger Schneemann: Möller Andrea wer? Heute weiß die Sportwelt, dass der Österreicherin vor acht Jahren Außergewöhnliches gelungen ist. Seither wurde bei Weltcups nur noch die deutsche Nationalhymne abgespielt – in Altenberg Ende November zum 59. Mal. Diese unglaubliche Serie der furchtlosen Golden Girls aus Germany grenzt an Rufschädigung für die Sportart Rennrodeln. „Aber was sollen wir machen – etwa bremsen?“, fragt Silke Kraushaar, die Olympiasiegerin von 1998. Natürlich nicht, meint Thomas Schwab. Der stille Berchtesgadener ist der Grandseigneur dieser Erfolge. Als Kind rodelte er hinunter in die Schule, als Aktiver im Doppelsitzer zu Europameisterschaft und Olympia-Bronze (1988). Als Coach aber übertrifft er alles: 42 Gold-, 38 Silber- und 18 Bronzeplaketten bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Sagenhaft! EIN MAGISCHES TRIO IN DEN BESTEN JAHREN Die Thüringerin Kraushaar gehört dem „magischen Trio“ an, das in schöner Regelmäßigkeit mit der Konkurrenz Schlitten fährt. „Natürlich“, sagt die 35jährige, „habe ich ans Karriereende gedacht. Wenn es aber so gut läuft…“ Von der Routine, die bei der Feinjustierung bei über 100 Sachen auf blan- 1. Deutschland (Kraushaar), 2. Deutschland (Niedernhuber), 3. Deutschland (Wischnewski) kem Eis zu den entscheidenden Hundertstelsekunden Vorsprung führt, profitieren auch Sylke Otto (36) und Barbara Niedernhuber (31). Letztere ist Vize-Weltmeisterin, Gesamtweltcup-Siegerin. Den WM-Titel wiederum holte sich Otto aus Oberwiesenthal, die 2002 nach ihrem Triumph in Salt Lake City sinnierte, „wie schön es wäre, nicht mehr aus dem Koffer leben zu müssen.“ Aber Erfolg macht süchtig. Vier WM-Titel sammelte die schnelle Blonde. Und mit ihrem 35. Sieg – bei der Generalprobe in Turin – nahm sie zugleich die Pole Position für das Winter-Highlight im Februar ein. WAS WÄRE OLYMPIA OHNE DEN HACKLSCHORSCH? Die Konkurrenz erwächst vornehmlich aus dem eigenen Lager: Die Oberwiesenthalerinnen Anke Wischnewski (27, WM-Dritte) und Tatjana Hüfner gelten als „Goldhamster“ der Zukunft. Obwohl die Verbände in Italien, Österreich, Osteuropa und Amerika immer professioneller trainieren und den Schwarzrotgoldenen langsam näher rücken. Doch auch Schwabs Doppelsitzer kratzen die Eiskurven nahezu optimal – allen voran die Champions André Florschütz/Torsten Wustlich. So lässt sich halbwegs verschmerzen (das IOC wird es sogar gerne sehen), dass die EinsitzerMänner zuletzt mit stumpferen Kufen durch die Röhre glitten. Aber keine Panik: David Möller (23), Weltmeister 2004, ist lernfähig. Und der Hackl-Schorsch, 39, mit dreimal Gold und zweimal Silber ein Olympia-Held, gibt so kurz vor seinen sechsten Spielen bestimmt nicht auf. Auch wenn er vor Saisonbeginn mit seiner schmerzenden Schulter kaum ein Weißbierglas lupfen konnte... 26 von Klaus-Eckhard Jost POWER-ANNI MIT NEUEM OLYMPIA-REZEPT: WENIGER STRECKEN, MEHR GOLD Nach Gold streben alle Sportler. Vor allem wenn Olympische Spiele als Höhepunkt der Saison anstehen. Für Anni Friesinger hat sich dieser Traum bereits vor ihrem ersten Start erfüllt. Der Verband der Deutschen Fertighaus-Hersteller zeichnete jüngst den Entwurf Anni-Friesinger-Combino-City mit dem „Golden Cube“ aus. Doch nicht nur beim Entwurf eines Hauses für Sponsor Wolf-Haus zeigte sich die Eisschnellläuferin von ihrer kreativen Seite. Auch in die Triaction-Serie des weiteren Sponsors Triumph brachte sie mehr Farbe und Verbesserungsvorschläge im Detail ein. Und als im Sommer eine grundlegende Umgestaltung ihrer Homepage anstand, beauftragte die Sportlerin mit dem Hang zu Kunst und Design keine Agentur, sondern setzte ihre Ideen kurzerhand selbst um. Herausgekommen ist ein junger und peppiger Auftritt. Über einen Button gelangt man dabei auch zu den Fanartikeln: Kappe, Mütze, T-Shirts und Schlüsselband sind von einfacher Schlichtheit, aber durchaus chic. Entworfen hat die ganzen Artikel – natürlich – Anni Friesinger. Denn das Motto der Powerfrau lautet: „Wo Anni Friesinger draufsteht, ist auch Anni Friesinger drin.“ KREATIVITÄT GEGEN TRAININGSSTRESS Diesen kreativen Ausgleich benötigt die dreimalige Allround-Weltmeisterin als Gegenpol zu den harten Trainingseinheiten. Und davon hatte sie in diesem Sommer mehr als genug. Denn mit ihrem Trainer Markus Eicher und ihrer Inzeller Trainingsgruppe, zu der auch die Geschwister Jan und Agnes gehören, legte die 28jährige ganz bewusst ihre Konzentration aufs Training, bezog dazu auch mehrmals Trainingslager im Ausland. Für das Umfeld der Inzellerin war es deshalb auch keine große Überraschung, dass sie gleich zu Saisonbeginn in Calgary ihren 1.500-Meter-Weltrekord auf 1:53,19 Minuten verbessern konnte. Sie wollte einfach ein Zeichen setzen. Dass sich die Kanadierin Cindy Klassen die Bestmarke umgehend zurückholte, schmerzte nicht weiter. Schließlich steht der Saisonhöhepunkt erst im Februar in Turin auf dem Terminkalender. DIE LEHREN AUS SALT LAKE CITY Doch nicht nur im Sommer machte sich Anni Friesinger rar, sie tut dies auch auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in der norditalienischen Industriestadt. Die Athletin und Trainer Eicher haben aus den Ergebnissen von vor vier Jahren ihre Lehren gezogen. Damals war die achtfache Einzelstrecken-Weltmeisterin im Vorfeld auf fast allen Strecken gestartet und versuchte sich dann auch in Salt Lake City von den 1.000 bis zu den 5.000 Metern. Das Ergebnis mit einmal Gold (1.500 Meter) entsprach nicht den zuvor hoch gesteckten Erwartungen. „In Turin wird Anni weniger Strecken laufen“, erklärt ihr Manager Klaus Kärcher. Wie viele? Das lässt er noch offen. Ganz im Gegensatz zum avisierten Ergebnis: weniger Starts, mehr Gold. 28 von Ursula Kaiser FÜNF MEDAILLEN IM REGENGLANZ VON HELSINKI Blitze am Himmel, Lichtblicke im Stadion: Deutschlands Leichtathleten wecken bei den Weltmeisterschaften wieder etwas Hoffnung. Kollektives Trockenlegen Individueller Freudentaumel Die Leichtathletik-WM in Helsinki brachte einige Erkenntnisse. Zwei davon: Den Finnen an sich erschüttert nichts. Und er ist äußerst wasserresistent. Helsinki versank während der 10. Welt-Titelkämpfe im Regen. Doch die Einheimischen zogen Gummistiefel und Regencape an und besetzten tapfer ihre Plätze auf den Tribünen, an denen der Putz bröckelte. Die meisten hatten kein Dach über dem Kopf, obwohl dies eine Auflage bei der Bewerbung der finnischen Hauptstadt gewesen war. Den Fans war es egal. Auch am vierten Tag, als die Wettkämpfe wegen strömenden Regens, heftigem Sturm, zuckenden Blitzen und gellenden Donnerschlägen sowie knöcheltiefer Überschwemmung im Stadion und den Katakomben für zwei Stunden unterbrochen werden mussten, ließen sie sich nicht stören in ihrer Begeisterung für die Leichtathletik. Diesem Enthusiasmus ist es zu verdanken, dass die WM ein Erfolg wurde. Auch wenn sie bis zum vorletzten Tag auf ihre ersehnte Medaille warten mussten: Weitspringer Tommi Evilä holte Bronze, nachdem Nationalheld Tero Pitkämäki im Speerwurf am Druck eines ganzen Volkes gescheitert war. VOM KREUZWORTRÄTSEL INS FINALE Doch Sport kann grausam sein. Selbst am Nachmittag des 9. August, als es so dunkel und unheimlich wurde, die Videotafeln aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden mussten und die Feuerwehr anrückte, um übergelaufene Keller leer zu pumpen, zeigten die Athleten beeindruckende Leistungen. Sogar aus deutscher Sicht. Es traf an diesem Diens- tag die Zehnkämpfer, die Hürdensprinterinnen vor ihrem Halbfinale sowie die Diskuswerferinnen. Kneifen galt nicht. Hürdensprinterin Kirsten Bolm nahm die Situation mit Galgenhumor. „Wir wussten überhaupt nicht, wie es weitergeht.“ Die Mädels saßen zusammen in den Katakomben und lösten Kreuzworträtsel. „Da ist ein richtiges Gemeinschaftsgefühl entstanden“, erklärte die Mannheimerin, die zusammen mit ihren 36 Konkurrentinnen spät am Abend den Kampf ums Finale doch noch aufnehmen musste. Am nächsten Tag wurde sie WM-Vierte über 100 m Hürden. 29 rikaner, die ihre obligatorischen Langstrecken-Erfolge feierten wie die Äthiopierin Tirunesh Dibaba, die gleich zweimal Gold holte. Eine weitere Erkenntnis: Die Karibik avanciert zum Paradies für Leichtathleten: 18 Medaillen gingen an die exotischen Inseln. Doch auch im deutschen Lager gab es Überraschungen, fünf Medaillen sowie vier vierte Plätze. Kein Grund zum Abheben, aber eine Ausbeute, die Hoffnung weckt. Für die Highlights sorgten die Werfer(innen). Dabei avancierte Franka Dietzsch zur Diskus-Königin. Erst noch etwas verstimmt, auf Grund des Abbruchs des Wettbewerbs an jenem schwarzen Dienstag, durfte sie zwei Tage später jubeln. Mit 66,56 Metern holte sie sich nach sechs Jahren zum zweiten Mal die Krone und war erst sprachlos, bevor sie verriet: „Ich kann mir schon vorstellen, bis Peking 2008 weiter zu machen. Schließlich habe ich meinem Trainer Dieter Kollark versprochen, mit ihm über die chinesische Mauer zu gehen.“ EIN TRAUM WIRD (BEINAHE) WIRKLICHKEIT Noch schlimmer erwischte es die Zehnkämpfer. Nur gut, dass der Berliner Andre Niklaus eine Frohnatur ist. Während er mit seinen Gefährten unter den überdachten Bänken hockte „wie die Karnickel im Bau“, packte er Handschuhe und Winterkleidung aus – der 23jährige war gut gerüstet. „Zwischen den Disziplinen habe ich heiß geduscht, da wurden die Füße wieder warm“. Der junge Mann schaffte das Kunststück, mit 8316 Punkten eine persönliche Bestleistung aufzustellen und kämpfte sich in die Herzen der Zuschauer und Experten. Sein vierter Platz kam einer kleinen Sensation gleich. Sieger Brian Clay (USA) stöhnte: „Das war der härteste Zehnkampf, den ich je gemacht habe.“ EIN DISKUS, DER BIS PEKING FLIEGT Für Weltrekorde sorgten drei Athletinnen: die Kubanerin Osleidys Menendez mit 71,70 Metern im Speerwerfen, die Geherin Olimpiada Iwanowa aus Russland in 1:25,41 Stunden über 20 km sowie Stabhochsprung-Superstar Jelena Isinbayewa, die 5,01 Meter überquerte, als sei gar keine Latte vorhanden. Zusammen mit dem Sprint-Doppelsieg durch Justin Gatlin (USA) über 100 und 200 m waren das die internationalen WM-Höhepunkte. Und dann waren da noch die Af- Ihrem Neubrandenburger Mannschaftskollegen Ralf Bartels kam im Kugelstoßen die „Dusche“ gerade recht: 20,99 Meter, Bronze. Michael Möllenbeck machte es ihm mit 65,95 Metern im Diskuswerfen nach, während WM-Rekordteilnehmer Lars Riedel sich schon in der Qualifikation verabschieden musste. Für den Clou sorgten am Schlusstag die Speerwerferinnen: Erst geschah ein kleines Wunder am Himmel – der Regen hatte aufgehört – dann spielten sich Szenen ab, die man nicht so schnell vergessen wird: Für Christina Obergföll aus dem kleinen badischen Örtchen Mahlberg änderte sich von einer Sekunde auf die andere ihr Leben. Sie donnerte ihren 600 Gramm schweren Speer im zweiten Versuch auf 70,03 Meter und erreichte hinter Osleidis Menendez, die Weltrekord warf, den Europarekord. Die Sport- und Englisch-Studentin stammelte: „Ich bin fassungslos“, während Trainer Werner Daniels verriet, von dieser Szene in leicht abgewandeltem Ablauf geträumt zu haben. „Ich hatte die Vision, Christina wirft Weltrekord, allerdings im Einwerfen.“ Steffi Nerius, die hinter ihrer Disziplinkollegin Bronze holte, fühlte sich wie in einem Hollywoodfilm. „Ich dachte: Hallo, was geht denn hier ab“, meinte die vermeintlich stärkere Werferin kopfschüttelnd. Dieser Wur f zu WM-Silber veränderte das Leben der Christina Obergföll 30 Jürgen Roos SCHWIMMEN OHNE FRANZI Montreal 2005 – eine durchwachsene WM-Bilanz der DSV-Schwimmer. Viele der Kollegen hatten beim Wettkampfhöhepunkt ihre Bestleistungen verfehlt. DSV-Sportdirektor Ralf Beckmann, inzwischen zurückgetreten, nannte Namen: „Die Leistungen von Thomas Rupprath, Helge Meeuw, Marco di Carli und Paul Biedermann sind deutlich hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben.“ Thomas Rupprath, zum ersten Mal seit 1996 bei einer internationalen Meisterschaft medaillenlos geblieben, wirkte bei der Suche nach Erklärungen ratlos. „Ich bin leider nicht in der Verfassung, in der ich gerne sein würde“, sagte der nach Hannover gewechselte Kurzbahn-Spezialist, „dafür muss ich mich bei meinen Fans entschuldigen.“ LANGSTRECKENSCHWIMMER RETTEN BILANZ Das deutsche Schwimmen ohne Franziska van Almsick? Eigentlich unvorstellbar. So ganz ohne die „Sportlerin des Jahres“ 1993, 1995 und 2002 mussten die Schwimmfans aber auch bei den Weltmeisterschaften im Juli in Montreal nicht auskommen: Die im vergangenen Jahr zurückgetretene 200-Meter-Freistil-Weltrekordlerin bereicherte als ARD-Expertin die LiveÜber tragungen aus der kanadischen Provinz Quebec. Manchmal nützte aber selbst die lockere Art der 27jährigen Berlinerin nichts mehr – zu bescheiden waren die Ergebnisse, die sie kommentieren musste. Neben den Medaillen von Mark Warnecke und Antje Buschschulte blieb die Silbermedaille der Vorzeigeschwimmerin Anne Poleska über 200 Meter Brust das größte Highlight der Titelkämpfe. Die Krefelderin war auf den Punkt fit und im wichtigsten Rennen des Jahres auch mental stark. „Ausreden zu suchen, entspricht nicht meiner Mentalität“, sagte die neu gewählte Athletensprecherin – und spielte damit auf die durchwachsene Bilanz des deutschen Teams an. Zum Glück für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) gab es ja noch die Abteilungen Langstreckenschwimmen und Wasserspringen. Der Würzburger Thomas Lurz wurde zum Auftakt der Titelkämpfe Weltmeister über fünf Kilometer und ließ die Silbermedaille über zehn Kilometer folgen. Die Rostockerin Britta Kamrau holte Bronze (10 km) und Silber (25 km) – und war dennoch die tragische Heldin im Ruderbecken der Olympischen Spiele von 1976: Über 25 Kilometer war die Blondine die Schnellste, verfehlte aber das Anschlagbrett und wurde auf den zweiten Platz zurückgestuft. Neue Motivation für beide: Das Langstreckenschwimmen über zehn Kilometer wird bei den Spielen 2008 in Peking olympisch sein. ENTTÄUSCHUNG NICHT VERDAUT – RÜCKTRITT Verlass war auch wieder auf die DSV-Wasserspringer: Conny Schmalfuß/Ditte Kotzian (Berlin) und Andreas Wels/ Tobias Schellenberg (Halle/Berlin) sprangen synchron vom 3-Meter-Brett zur Silbermedaille, Heike Fischer (Leipzig) rundete die Bilanz mit Bronze vom 1-Meter-Brett ab. Die traurige Nachricht der Schwimmsaison aber kam Anfang Oktober aus Erlangen: Hannah Stockbauer, fünfmalige Weltmeisterin über die langen Freistilstrecken und „Sportlerin des Jahres“ 2001 und 2003 gab ihren Rücktritt bekannt. Die 23jährige konnte sich nach der Enttäuschung bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen nicht mehr für die harte Arbeit im Trainingsbecken motivieren. 32 von Jürgen Roos OLDIE BUT GOLDIE: NUR DER FLUSS WAR IHM ZU KALT Es begann mit einer Wette – und endete mit der Goldmedaille. Der wohl verrücktesten, die diese Schwimm-Weltmeisterschaften in Montreal gesehen hatten. Mark Warnecke mit Körperspannung bis in die Zehenspitze Als Mark Warnecke, 35, ein paar Tage vor dem 50-MeterBrust-Finale am St.-Lorenz-Strom entlang schlenderte, bot er zur Wette an, den Fluss zu durchschwimmen, wenn er Weltmeister würde. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite, denn so richtig ernst wollte den Essener keiner nehmen. Als Warnecke im Finale nach 50 Metern in 27,63 Sekunden als Erster angeschlagen hatte, lachte niemand mehr. Der Brustschwimmer war Weltmeister, es war die erste WM-Medaille in seiner Karriere auf der langen Bahn. „Im Training war ich in diesem Jahr vermutlich schon mal schneller“, sagte Warnecke auf seine gewohnt trockene Art. Und die Wette? Der neue Weltmeister zog es vor, den Fluss mit einem Jet-Ski zu befahren – der St.-Lorenz-Strom ist breit, kalt und voller Stromschnellen… OPERATION WELTMEISTER GELUNGEN Mark Warnecke ist mit dieser Goldmedaille der älteste Weltmeister in der Geschichte des Schwimmsports. Der Arzt aus Essen hat auch lange genug daran herumgedoktert: Seit 1988 war er bei fast allen internationalen Großereignissen dabei, hat bis 2000 an vier Olympischen Spielen teilgenommen und 1996 in Atlanta Bronze über 100 Meter Brust geholt. Dass er im Jahr nach der verpassten fünften Olympiateilnahme zum ersten WM-Titel durchstarten würde, das hatten ihm nur wenige zugetraut. Aber es passte zu seiner verrückten Geschichte: Der Essener, der so gerne isst, hatte um Weihnachten herum 114 Kilo gewogen und entschieden, dass es so nicht weitergehen Antje Buschschulte: Jubel über die 51. (!) Medaille könne. Mit Fasten und einem Diätpulver, das er mit einem befreundeten Lebensmittelchemiker selbst zusammengestellt hat, schaffte er es unter 100 Kilo. Gleichzeitig stellten er und Trainer Horst Melzer das Training um. Kraft- und Hanteltraining wurden ausgedehnt, geschwommen eher wenig. „Nur zwei Stunden am Tag, jeweils höchstens vier Kilometer – da gibt es in meinem Klub einige Senioren, die mehr tun“, sagte der 35jährige augenzwinkernd. Der Silbermedaillen-Gewinner Mark Gangloff (USA) war in Montreal 23, der Bronzemedaillen-Gewinner Kosuke Kitajima 22 Jahre alt. VIER MEDAILLEN FÜR ANTJE BUSCHSCHULTE Der Titel des „Oldies“ blieb die einzige deutsche Goldmedaille in den Becken-Wettbewerben von Montreal. Für das nötige Aufpolieren der mageren DSV-Bilanz war Antje Buschschulte fast allein zuständig: Die 26jährige Magdeburgerin gewann Silber über 100 Meter und mit der Freistil-Staffel sowie Bronze über 50 Meter Rücken und mit der 4x100-Meter-Lagen-Staffel. Die Neurobiologiestudentin schwamm unglaublich locker und unbeeindruckt von der Doppelbelastung durch Training und Studium von Medaille zu Medaille. „Sie spielt eine herausragende Rolle in unserem Team“, lobte DSV-Sportdirektor Ralf Beckmann anerkennend. Die 1,86 m große Schwimmerin, die ihre Erfolgsbilanz in Montreal auf 51 internationale Medaillen schraubte, konnte die fast perfekte Welle kaum fassen. „Ich bin total glücklich“, war alles, was eine der größten deutschen Schwimmerinnen der letzten zehn Jahre zu sagen vermochte. 34 von Susanne Rohlfing MEDAILLENREGEN ÜBER SCHILLERNDEN GESTALTEN Niemals zuvor war eine Mannschaft des DKV erfolgreicher als bei den Kanu-Weltmeisterschaften in Zagreb. Dittmer: Starker Genießer Josef Capousek behielt Recht. Wieder einmal. Als der 59jährige nach 17 Jahren als überaus erfolgreicher Chefcoach des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) seinen Posten nach der Olympiasaison aufgab und ein Angebot aus China annahm, sagte er: „Es ist doch Blödsinn, zu glauben, ohne Josef geht nichts. Ich bin überzeugt, dass es gut weiterlaufen wird. Das Trainerteam wird nach meinem Abgang bestimmt nicht alles verlernen.“ Und tatsächlich, das Jahr eins nach Josef Capousek hätte für die deutschen Rennsport-Kanuten nicht erfolgreicher sein können: Der Triumphzug begann bei den Europameisterschaften Ende Juli in Posen mit zehn Gold-, fünf Silber- und sieben Bronzemedaillen und setzte sich bei den Weltmeisterschaften Ende August in Zagreb fort: Zehnmal Gold, fünfmal Silber und dreimal Bronze lautete die Bilanz, ein Rekord für den DKV. PADDELN FÜR DEN GEILEN BODY Gesammelt hat diese Medaillen ein bunter Haufen an Athleten mit zum Teil erstaunlichen Geschichten. Dazu gehören die beiden Canadierfahrer Tomasz Wylenzek aus Essen und Christian Gille aus Leipzig. Die gemeinsame Karriere von Wylenzek, 22, und Gille, 29, begann 2002. Gille war 1997 und 1998 mit Thomas Zereske Weltmeister geworden und suchte nach dessen Rücktritt einen neuen Gefährten. „Tommeck war der beste Rechtsschläger, der frei war“, erinnert sich Linksschläger Gille. Dabei hatte der gebürtige Pole Wylenzek, zweifacher Junioren-Weltmeister 2001, in seiner Heimat nur mit dem Paddeln begonnen, „um einen ordentlichen Body“ zu bekommen. Er wollte aussehen wie die schweren Jungs auf der Straße, „damit die mich nicht als Mädchen für alles benutzen“, erklärt Wylenzek. Den kräftigen Körper hat er sich erarbeitet – und den Erfolg gratis dazubekommen. Bronze bei der EM war zunächst das Resultat der neuen Zusammenarbeit. Im Jahr darauf allerdings schaffte es das Duo nicht in die Nationalmannschaft. Nur der Gedanke an Olympia bewegte Gille dazu, weiterzumachen. Platz sieben bei der EM 2004 machte deutlich, dass die Qualifikation für Athen schwer werden würde. BIS PEKING KEINE SCHLANGENLINIEN MEHR Zehn Wochen vor Olympia empfahl Coach Kay Vesely dem Duo daher, die Plätze zu tauschen. Wylenzek rutschte nach hinten. Gille setzte sich nach vorn, auf den Platz, den jahrelang sein bester Freund Thomas Zereske innegehabt hat. Die Szene war entsetzt. „So kurz vor einem Saison-Höhepunkt macht man das nicht“, erklärt Gille. Doch es funktionierte. Das Duo schaffte die Qualifikation. Gilles ehemaliger Partner Zereske erfuhr das nicht mehr. Acht Wochen vor Olympia starb er an Blutkrebs. In seiner Trauer zweifelte Gille erneut an dem Sinn seines Sports. Wieder war er nah dran, aufzuhören. „Aber das hätte Thomas nicht gewollt“, sagt er heute. Er machte weiter. Und gewann gemeinsam mit Wylenzek in Athen mit einem Trauerflor am Arm Gold über 1000 Meter. Bei der WM in diesem Jahr in Zagreb habe das Duo dann bewiesen, „dass der Erfolg kein Ausrutscher war“, so Gille. Gold über 1000 Meter, Gold über 500 Meter – als erster deutscher Canadier-Zweier überhaupt. Gille ist erst fast zufrieden. „Wir fahren immer noch Schlangenlinien, das sind so Eier- 35 gurken, da muss schon alles stimmen.“ Bis Peking 2008 will er weiter daran arbeiten. EIN SPRINTER UND EIN AUSDAUERTYP Natürlich gibt es im deutschen Team auch die schillernden Figuren. Neben Rekord-Olympionikin Birgit Fischer sind das vor allem die Kajakfahrer Ronny Rauhe und Tim Wieskötter. Seit 2001 hat das Duo aus Potsdam bei keinem internationalen Großereignis einem anderen Zweier über 500 Meter den Vortritt gelassen. Rauhe, 24, ist der Sprinter des erfolgreichen Paares, Wieskötter, 26, mehr der Ausdauertyp. Canadier-Olympiasieger Gille beschreibt seine Teamkollegen wie folgt: „Ronny zieht das Boot beim Start raus, und auf der Strecke ist Timmi dann das Arbeitstier.“ Ein Team sind die beiden Sportsoldaten seit 1999. Der vierfache Junioren-Weltmeister Rauhe bekam damals bei der WM in Mailand seine erste Bewährungschance bei den Senioren: Im Zweier mit Wieskötter, der 1998 von Emsdetten nach Potsdam zur Sportfördergruppe der Bundeswehr gewechselt war, sprang Platz sechs heraus. Ein Jahr später wurde das Duo Europameister und gewann in Sydney Olympia-Silber. „Wir waren auf Anhieb das Schnellste, was es bis dahin gab“, sagt Wieskötter. Seither erzielt der Zweier einen Erfolg nach dem anderen. Die Sponsoren stehen zwar nicht gerade Schlange, „aber für Kanuten geht es uns relativ gut“, sagt Rauhe. K4: Goldquartett DOPPELPACK FÜR DITTMER UND WAGNER Ein hartnäckiger Virus und ein entzündeter Brustwirbel quälten Wieskötter in dieser Saison, Rauhe laborierte an einer Sehnenscheiden- und einer Schleimbeutelentzündung. „So etwas hatten wir noch nie. Es war, als hätte sich der Körper das alles aufgespart, bis Olympia vorbei war“, sagt er. Eine Pause kam für die Potsdamer jedoch nicht in Frage, „man ist halt doch erfolgssüchtig“, gesteht Wieskötter. Künftig wollen sie sich international auch auf der 1000-Meter-Distanz etablieren. Ihr Traum ist der WM-Titel über beide Strecken. Das hat bisher kaum ein Team geschafft. „Dann würden wir in den Geschichtsbüchern stehen“, sagt Wieskötter – und grinst. In die Annalen des Kanu-Rennsports hat es Andreas Dittmer längst geschafft. Der halbtags bei der Sparkasse Neubrandenburg beschäftigte Canadier-Spezialist unterstrich seinen Ruf als „schnellster Indianer“ mit zwei Goldmedaillen im Einer. Der Sieg über 1000 m wurde zur „Genussfahrt“, weil der Vorsprung so groß war, dass er die Zieleinfahrt auskosten konnte. Alles beim Alten also: Dittmer gewinnt immer. Eine schöne Überraschung hingegen war der Doppelsieg von Katrin Wagner-Augustin im Einerkajak über die olympischen Distanzen. Für die 27jährige Potsdamerin erfüllte sich ein lange gehegter Wunsch. „Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter“, erklärte sie nach der Siegerehrung in Zagreb. Katrin die Große (Mitte) 36 von Michael Grzanna TREIBGUT AUF DEM WEG ZU EINER RUDER-MEDAILLE „Isogaba maware“, lautet ein japanisches Sprichwort: Wenn du es eilig hast, mache einen Umweg! Hätte Marcel Hacker geahnt, was im Einer-Finale der Ruder-Weltmeisterschaften in Japan im wahrsten Sinne des Wortes auf ihn zukommen würde, er hätte die Weisheit befolgt. Doch woher sollte der 28jährige wissen, dass ihm ausgerechnet im wichtigsten Rennen des Jahres ein Stück Treibholz in die Quere kommt? Hackers Skiff kollidierte mit einem Ast, der groß genug war, seine Fahrt kurzzeitig zu stoppen, das Boot zu beschädigen und ihn jeder Medaillenchance zu berauben. So avancierte das Rennen auf dem Nagara-Fluss bei Gifu zu den absurdesten Ereignissen im Spitzensport der vergangenen Jahre. Leidtragender war der Mann aus Magdeburg. WIE EINST BEHLE: WO IST HACKER? Dabei hatte das Rennen so gut für Hacker begonnen. Doch plötzlich herrsch- Goldschätzchen des DRV: Dräger/Reimer – Pirat Hacker kurz vor der Havarie te Ratlosigkeit vor den Bildschirmen im Zielbereich. „Nanu, wo ist denn der Hacker?“ Fans, Funktionäre und Journalisten suchten vergebens nach dem deutschen Medaillenkandidaten. Er war doch eben noch da, ganz deutlich zu erkennen im Dress mit dem Brustring! Kurz vor der Nahaufnahme des späteren Siegers Mahe Drysdale aus Neuseeland lag er in aussichtsreicher Position auf Platz drei, seine vermeintlich stärkste Rennphase noch vor sich. Doch jetzt in der Totalen – kein Hacker mehr. „Ich habe einen Schlag gespürt. Da dachte ich, mir fällt alles auseinander“, sagte der Unglücksrabe später. Hacker musste sogar zwei Schläge gegenrudern, neu ausrichten und praktisch zum zweiten Mal starten. Und das in einem WM-Finale! Den deutschen Protest lehnte der Weltverband FISA trotzdem ab. FAST GOLD GEWONNEN, DANN ZERRONNEN… Wer nun gedacht hatte, der Deutsche Ruderverband (DRV) sei bereits ausreichend von Kuriositäten betroffen gewesen, der befand sich, um es aus Hackers Sicht zu schildern, auf dem Holzweg. Im Finale des Frauen-Doppelvierers nämlich sorgte die viermalige Olympiasiegerin Kathrin Boron aus Potsdam für ein Novum in ihrer unvergleichlichen Laufbahn. Auf Kurs zu ihrem neunten WM-Gold glitt Boron das rechte Skull für einen Augenblick aus der Hand. Großbritannien nutzte den Patzer zum hauchdünnen Sieg. Dem deutschen Quartett blieb nur Silber, Boron versank in Tränen. Zum Heulen zumute war auch den Recken aus dem Deutschland-Achter, die mit Bronze unter ihren Möglichkeiten blieben. Rene Bertram und Christian Schreiber hingegen freuten sich im Doppelzweier über Bronze. Doch nur die Leichtgewichte Marie-Louise Dräger aus Rostock und Daniela Reimer aus Potsdam im Doppelzweier hatten allen Grund, mit der Sonne um die Wette zu strahlen. Sie setzten sich in einem atemberaubenden Zweikampf gegen die USA durch und bewahrten den DRV vor einer WM ohne Titelgewinn. Doch mit nur einer Goldmedaille stellte sich wirkliche Zufriedenheit bei den erfolgsverwöhnten Ruderern nicht ein. Doch Kopf hoch, DRV! „Shippai ha Seikou no Haha“, sagen nämlich die Japaner. „Der Misserfolg ist die Mutter des Erfolgs!“ 38 von Klaus J. Dobbratz WER IST DENN JETZT DIE DEUTSCHE NUMMER EINS? Die Geschichte vom Aufstieg des Team Gerolsteiner liest sich wie ein Märchen. Wir gehen den Geheimnissen auf die Spur. Gerolsteiner: Equipe de Triomphe Im Keller lagern so viele Flaschen wie beim Getränkegroßhandel. Aber nur Alkoholfreies. Mineralwasser mit viel, wenig oder ohne Kohlensäure. Und jede Menge Säfte. Daneben stapeln sich im Kleidungs-Arsenal „Klamotten im Wert von 150.000 Euro“: Hans Michael Holczer wirft einen Blick auf Trikots, Hosen, Thermoanzüge – vorwiegend in Cyanblau, der Farbe des Team Gerolsteiner. Besucher im Headquarter des Radrennstalls bestaunen auch die sauber aufgereihten Arbeitsgeräte der 25 Profis: je fünf Räder pro Fahrer. Bewundern die beinahe steril-hygienische Sauberkeit. „Fast wie in der Formel 1“, meint Teamchef Holczer. Und das Ganze im schwäbischen Gültstein, einem Flecken, den Außenstehende kaum mit den grandiosen Erfolgen des deutschen Teams in Verbindung bringen. Aber der Aufstieg von Gerolsteiner mutet sowieso ziemlich märchenhaft an – auch wenn die Konkurrenz der übrigen ProTour-Rennställe dies naturgemäß anders sieht. Doch Holczer konnte sich neulich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Eurosport-Reporter Karsten Migels während der Vuelta d’Espana von einem „zweiten deutschen Team am Start“ sprach – und damit T-Mobile meinte. „Nein, es gibt keinen Konkurrenzgedanken“, wischt der frühere Mathematiklehrer Holczer solche Vergleiche rigoros vom Tisch. „Es war nie das Ziel, an Magenta vorbei zu ziehen.“ STETIG STEIGENDE ERFOLGSKURVE Tatsache bleibt jedoch, dass die Mineralwasser-Truppe eine bärenstarke Saison hingelegt hat. Platz 6 unter den Pro- Tour-Mannschaften, zwei Profis unter den Top Ten (Davide Rebellin und Levi Leipheimer), Etappensieg bei der Tour de France (Totschnig), Gewinner der prestigeträchtigen Deutschland-Tour, ein Achtungserfolg beim Giro d’Italia durch Markus Fothen: „Wir ernten die Früchte unserer langfristig angelegten Nachwuchsarbeit“, bilanziert Holczer betont cool. Dabei könnte niemand dem 52jährigen ein paar Bocksprünge vor Freude verübeln. Seit er 1994 (mit Histor) seinen ersten Sponsor präsentierte, geht es nur aufwärts. Kein Rückschritt, keine Stagnation, nur eine jährlich steigende Zahl von Siegen – lediglich die Popularitätskurve verlief nicht immer parallel dazu. Die meisten Fans drängen sich nach wie vor um das Motorhome von T-Mobile. „Weil sie Jan Ullrich sehen wollen“, nennt der Maitre aus dem Schwabenland den Unterschied. 2005 hatten Auguren ein „Zwischenjahr“ für das andere deutsche Profiteam prognostiziert. Doch dann stellten sich wieder beachtliche 23 Saisonsiege ein. EIN FUHRPARK WIE BEI EINEM AUTOVERMIETER Und in den Geschäftsräumen der Holczer GmbH im benachbarten Herrenberg steht das Telefon nicht mehr still. Das Interesse an der Truppe mit den nach wie vor hohen Sympathiewerten („weil wir die Typen dafür haben“) klettert weiter. Auf Holczers Schreibtisch liegen gleich drei Handies. Doch der Rennstall-Boss bleibt als begehrter TV-Interviewpartner und Autogramme-Geber ebenso auf dem Boden, wie er selbst als Quereinsteiger seinen Angestellten als Vorbild dient. 39 Jahr hätten seine Schützlinge im Schnitt 69 Renntage absolviert: „Das ist nix im Vergleich zu früher mit rund 90 Tagen und beileibe keine Überforderung.“ NUR ZWEI SCHLÜSSEL FÜR DIE SCHATZKAMMER Im Team-Domizil, einem ehemaligen Genossenschaftsgebäude mit überdachter Laderampe, hat er selbstverständlich mit Hand angelegt, um im angrenzenden Komplex Zimmer für seine Pedaleure zu schaffen. „Fast wie im Hotel“, konstatiert Holczer. Nur die Nasszellen muss er noch vollenden. Andere Teams, so weiß er zu berichten, würden nicht annähernd über solche Basis-Stationen verfügen. Gleichzeitig wird draußen das riesige Motorhome einer intensiven Wäsche unterzogen: Der Wagenpark (allein zwölf Pkw) gleicht der Flotte eines Autovermieters. Nur dass eben alle Fahrzeuge mit zig bunten Sponsorenlogos „gebrandet“ sind. DER GENERATIONSWECHSEL STEHT BEVOR Bis 2008 gehört die Holczer-Truppe zur ProTour. Vieles spricht dafür, dass das Team Gerolsteiner auch über diesen Zeitraum hinaus der Velo-Beletage angehört. Und die zweite Vision des Chefs („irgendwann vermiete ich die Buden an Studenten und mache hier ein Fahrradmuseum auf“) in sehr weite Ferne rückt. Kurzfristig, das heißt bis Mitte nächsten Jahres, muss sich Hans-Michael Holczer entscheiden, ob er die vom Weltverband angeregte Erhöhung auf 30 Fahrer mitmacht und den Generationswechsel innerhalb seiner Equipe – Rich, Rebellin, Totschnig wollen ihre Karrieren beenden – aktiv einleitet. „Davor ist mir nicht bange, aber irgendwann erreichen wir den Punkt, an dem es die Jungen rausreißen müssen.“ Das Vertrauen in seine Nachwuchsgarde ist vorhanden, doch den Druck kann und will er ihnen nicht nehmen. Im vergangenen Natürlich könnte der eloquente Teamboss vor dem anstehenden Meeting mit seinem nicht radfahrenden Personal (bis zu 26 Angestellte) locker in Entertainer-Manier über die Zeit nach Ullrich/Zabel, die Entwicklung der ProTour und die Dopingproblematik referieren. Doch nun hat sich auch noch der Betriebsprüfer vom Finanzamt angesagt, für den Holczer in der Nacht vorher bis 4:30 Uhr morgens Belege und Verträge kopierte. „Natürlich mache ich das selbst, meine Originale gehen niemanden etwas an.“ Sagt’s überzeugt und gestattet uns noch einen finalen Blick in die Schatzkammer der Gültsteiner Gemächer, wo die sündhaft teuren Highend-Accessoires der Rennmaschinen lagern: Dafür besitzen nur er und seine Frau Renate einen Schlüssel. Die Familie Holczer packt an – und das Team Gerolsteiner rollt gestärkt der Saison 2006 entgegen. Es muss ja nicht wieder „nur“ ein Zwischenjahr werden. Rennstall-Boss mit Bodenhaftung: Hans Holczer 40 von Sven Heuer CONFED-CUP: GANZ SCHÖN MAXI, DIESE MINI-MINI-MINI-WM Copacabana am Maschsee, Zuckerhut in Hannover und knallbunt gekleidete Australier, die in Leipzig auf Spuren von „the german Dichterfurst“ wandeln: So geht es, wenn die Welt zu Gast bei Freunden ist. Mit und ohne Hilfe von oben einfach himmlisch gut: die Selecao Jugend forsch: Poldi (l.)/ Schweini „Mini-Mini-Mini-WM“ – so verniedlichte der allgewaltige Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer den Konföderationen-Pokal, der einen Vorgeschmack auf die WM 2006 geben und als Generalprobe dienen sollte. Beides ist gelungen. Bleiern lag hochsommerliche Hitze zwischen Ostsee und Alpen über dem fußballverklärten Land. Und durch die gastgebenden Städte wehte ein Hauch von Weltmeisterschaft. „Ar-gen-tina, Ar-gen-tina!“ schallte es eine Nacht lang über den Nürnberger Dutzendteich, der sogleich überhitzten Mütchen zum Kühlen diente. „Eine Krabbeln in meine Bauch“ verspürte Marc. Er kam aus Sydney, zusammen mit anderen Australiern. Um Tore seiner Socceroos zu bejubeln „und schon mal das Hotel zu buchen für 2006“. Wo? „In Berlin, fürs Finale.“ Logisch. Zunächst aber stand Kultur auf dem Programm und so marschierte der seltsame blaugelbe Trupp hinter Marcs riesigem Aussie-Banner durch die mittägliche Gluthitze zu Auerbach’s Keller. Wo Goethe seinen „Faust“ aufspielen ließ, vermuteten die Socceroos eine Art Hofbräu-Haus und keineswegs einen Gourmet-Tempel. „Too expensive“, nörgelte Marc. JUGENDSTIL UND JUBELBAZILLUS Fußball wurde auch gespielt – und die deutschen Fans wähnten sich im siebten Himmel. DFB-Trainer Klins- mann rief den Jugendstil aus und behauptete nach Siegen gegen Australien und Tunesien sowie einem Remis gegen Argentinien, „keineswegs überrascht“ zu sein ob der starken Leistungen der „U23-Mannschaft“. Der Chef gestand seiner Abwehr Fehler zu, die prompt auch gemacht wurden. Aber der willige Einsatz der neuen Kultfigur Robert Huuuuth, von Per Mertesacker oder Arne Friedrich beflügelte. Die U20-Abteilung Schweinsteiger/Podolski steckte mit unbekümmerter Spielfreude eine Nation mit dem Jubelbazillus an. Die Halbfinal-Niederlage gegen Brasilien war gewissermaßen einkalkuliert. Und im Spiel um Platz 3 wurde Mexiko dank „deutscher Tugenden“ regelrecht bezwungen. SIEGESFEIERN MITTEN IN DER NACHT Brasilien, Argentinien und zeitweise auch Mexiko spielten schöner, besser. Egal. Es gilt erst 2006. Bis dahin sind sicher die Problemchen ausgeräumt – wie die Frankfurter Wasserfälle, die während heftiger Hitzegewitter durch das Hightech-Dach aufs saftige Grün prasselten. Bestnoten verdienten sich die Organisatoren. Die Fans, die ein friedliches, freundschaftliches, WM-würdiges Beisammensein zelebrierten. Die Polizisten, die stets präsent waren, aber unauffällig agierten – und sogar zwei Jugendliche gewähren ließen, die in der Einkaufszone von Hannover nach dem Spiel Mexiko – Brasilien (1:0) mitten in der Nacht ihre E-Gitarren auspackten, den Stromgenerator anwarfen und mit ultralauten, harten Riffs siegestrunkene, tanzende Azteken erfreuten. Das „Mini-Mini-Mini-WM-Fieber“ war längst ausgebrochen. 44 von Oskar Beck (UN-) RUHE VOR DEM STURM: KLINSMANN UND DAS NÖRGELN UND MOTZEN DER NATION DER GARTENZWERGE Die größte Sensation des Sportjahres passierte im Sommer – nach dem Confederations Cup wollte das ZDF von den Deutschen wissen: Wer wird 2006 Weltmeister? Und 48 Prozent antworteten: wir! Kann er am Ende der WM-Mission noch lächeln? Jürgen Klinsmann Erstaunlich war dieser Optimismus deshalb, weil er so gar nicht zum deutschen Wesen passt, zu dieser Sehnsucht nach Krise und Untergang – und den notorischen Berufsnörglern, Bedenkenträgern und sonstigen Feinden der Zuversicht war dieselbe dann auch schnell zuwider. Jedenfalls haben sie fortan jeden Rückschlag zu einem Quer- und Tiefschlag gegen die vertrauensbildenden Maßnahmen des Bundestrainers genutzt, mitsamt seines mutigen Ziels: „Wir wollen Weltmeister werden.“ In Amerika wäre Jürgen Klinsmann für diesen Satz mit Lametta, Konfetti und einem vielfachen „Yeah!“ beworfen worden. Aber wir sind hier in Deutschland, dem Weltsitz des skeptischen Grübelns, wo sich keiner gern sorgenlos freut, sondern jede Aufbruchstimmung im Ansatz bekämpft: Wenn wir schon die Konjunktur mit unserem Schlechtgerede in die Knie gekriegt haben – warum soll es uns nicht auch im Fußball gelingen? DEUTSCHE WISSEN EBEN ALLES BESSER Jeder Wichtigtuer und Besserwisser hat plötzlich gemotzt, gemurrt, gemosert, gemault und gemeckert – oder dem Bayern-Manager Uli Hoeneß applaudiert, der die Schicksalsfrage der Nation aufwarf: Ja muss ein deutscher Bundestrainer denn nicht in Deutschland leben? Klinsmann hat es schwer, speziell mit den Bayern. Seit er im Rahmen der Grausamkeiten seiner Agenda 2006 deren verdienten Maier-Sepp als Bundestorwarttrainer absägte und ihren Torsteher Olli Kahn bis zur Weißglut rotieren lässt, kriegt er die Watschen um die Backen, gerne auch von Bayernkaiser Beckenbauer. Und von dessen Moderatoren-Partner Johannes B. Kerner, dem der Multifranz als Experte beisteht. Der fragt den Klinsmann nach einer Niederlage schon mal süffisant: „Muss die Zielsetzung WM-Sieg nicht korrigiert werden?“ Doch statt das jähe Vorrunden-Aus zum neuen WM-Ziel zu erheben, hat Klinsmann dann doch lieber 0:0 in Paris spielen lassen. 0:0 UND ES HERRSCHT WIEDER RUHE IM LAND Seither ist Ruhe. Ein torloses Unentschieden hat dafür gesorgt, dass sich der Bundestrainer fröhlich pfeifend wieder nach Los Angeles zurückziehen durfte, wo er nicht täglich auf das Papperlapapp jeder Pappnase reagieren muss. Erstmals seit langem kassiert er kein böses Wort mehr zu seinem Wohnort oder zur Torwartrotation. „Beide, Kahn und Lehmann, sind unter dem Druck besser geworden“, sagt Klinsmann – doch vor lauter Unruhe hat vielen Experten bisher einfach die Ruhe gefehlt, um in Ruhe darüber nachzudenken. Jetzt ist diese Ruhe endlich mal da. Auch für Mertesacker und Huth. Mit nur vier Füßen haben sie zum Abschluss eines 45 turbulenten Abwehrjahres die acht Beine des Weltklassequartetts Henry, Trezeguet, Cissé und Anelka gestoppt und damit auch die Panik vieler Experten. Und wie früher Williii, Uuuuwe und Ruuuudi bejubeln wir plötzlich wieder unseren Huuuth und seinen atemberaubenden Aufstieg vom Stolperer zum Zucker-Huth. HÄNGEMATTEN-KLINSI UND DIE AUSLÄNDER Wer hat sonst noch seine Ruhe? Vor allem Uli Hoeneß. Der muss wochenlang nicht mehr in die Luft gehen. Geschimpft, ja förmlich getobt hat der Bayern-Manager zeitweise, als würde der Klinsmann unter Sonne und Palmen nur Däumchen drehen und sich in seiner Hängematte den Finger in der Nase brechen – jetzt, wo er den Blick wieder frei hat auf das Wesentliche, kann Hoeneß die Zeit endlich zum entspannten Betrachten neuer Aspekte nutzen. Eine Überlegung wert wäre beispielsweise die Frage: Wie sehr leiden die Brasilianer und Argentinier darunter, dass ihre Nationaltrainer Parreira und Pekerman in Rio und Buenos Aires leben und ihre in Europa beschäftigten WM-Stars übers Telefon trainieren? Antwort: Kein bisschen – ganz im Gegenteil. Es sind schon erstaunliche Erkenntnisse, zu denen ein paar besinnliche Wochen führen können. Im besten Fall lindern sie sogar den Irrglauben, dass ein Psychologe nicht zum Fußball gehört – oder dass sich Klinsmann statt von uns Deutschen von den Falschen helfen lässt: Bekanntlich schwört er auf einen US-Fitnesstrainer und einen Schweizer Scout – und ist auch noch von einer amerikanischen Ehefrau chinesischen Ursprungs unterwandert, zum Missfallen vieler deutscher Gartenzwerge. GELINGT DIE OPERATION KAISER-SCHNITT? Auch denen tut die momentane Ruhe übrigens gut. Viele kommen endlich dazu, ein paar ihrer vor lauter Granteln in Unordnung geratenen Gedanken in Frage zu stellen – und Klinsmann lehnt sich derweil in Los Angeles zurück und wartet entspannt auf die Antworten. Ungestraft darf er dort seit dem Befreiungsschlag in Paris sein und Dinge tun, die zuvor undenkbar erschienen. Sogar Weihnachten darf er fern der Heimat feiern und künstliche Kerzen an die Palmen hängen – so sieht der Traum jedes Trainers aus und Klinsmann ist gut beraten, jeden Tag zu genießen. Denn das nächste Spiel, im März, ist in Italien. Und man kann dort verlieren. Er darf aber nicht. Denn wenn Klinsi verliert, stürzt die Fassade der heilen deutschen Fußballwelt schlagartig wieder ein: Paul Breitner würde wegen Aussichtslosigkeit die unverzügliche Rückgabe der WM verlangen, Uli Hoeneß den Bundestrainer mit juristischen Schritten zum sofortigen Umzug aus Huntington Beach nach Stuttgart-Botnang zwingen – und Franz Beckenbauer in einem gesalzenen Kurzkommentar postulieren, dass Klinsmann sich auch noch von seiner Amerikanerin lossagt und eine Deutsche poussiert, zumindest bis zur WM. Diesen Trainer retten nur Siege. Jedenfalls darf sich Jürgen Klinsmann, wenn er denn Weltmeister wird, als Vater eines Wunders betrachten – nach der schwersten vorstellbaren Geburt: dem Kaiser-Schnitt. Mit Blaulicht zum Eröffnungsspiel der DFB-Elf am 9. Juni in München 46 von Jana Wiske WO DEUTSCHLANDS FUSSBALL SPITZE IST: DIE FRAUEN RÄUMEN AB in drei Vorrundenspielen gegen Norwegen, Italien und Frankreich Richtung Halbfinale. Die 52-jährige Theune-Meyer durfte diese erfolgreichen Augenblicke „einfach nur genießen“. EIN GRANDIOSER ABSCHIED VON TINA Zum vierten Mal hintereinander und zum sechsten Mal insgesamt sicherte sich die Frauenfußball-Nationalmannschaft den EM-Titel. Lizenz zum Siegen: Nationalelf und die „Turbinen“ (rechts) Die Klavierklänge konnte man bis in die Hotelbar des altehrwürdigen Marriott-Hotels zu Preston hören. Die schwungvollen Töne kamen aus einem der Konferenzsäle. Ein Privatkonzert. Tina Theune-Meyer war es, die kräftig in die Tasten griff und damit ihre Spielerinnen beglücken wollte. Die Mannschaft der Bundestrainerin hatte es zweifellos verdient: Wenige Stunden zuvor besiegte sie in Blackburn Norwegen im EM-Finale 3:1. Damit sicherte sich die Frauenfußball-Nationalmannschaft zum vierten Mal hintereinander und zum sechsten Mal insgesamt den Titel bei einer Europameisterschaft. Und es war der letzte große Triumph jener musikalischen Dame, die am Spielfeldrand durch Zurückhaltung glänzte. In England bereitete Theune-Meyer, die danach ihr Amt an die bisherige Assistenz-Trainerin Silvia Neid abgab, das deutsche Team wieder einmal akribisch auf den erwarteten Titel vor. Die Frauen um Spielführerin Birgit Prinz offenbarten nur wenig Schwächen, marschierten mit drei Siegen Im Halbfinale trafen die DFB-Frauen überraschend auf Finnland, das sich zusammen mit Schweden gegen Dänemark und Gastgeber England durchsetzte. „Das ist manchmal wie gegen Männer“, erklärte eine resignierende Anne Mäkinen nach der Partie gegen Prinz und Co. Finnland verlor 1:4. Und Theune-Meyer durfte ihren stets vor großen Spielen gepackten Koffer wieder ausräumen. Das Finale war erreicht – und auch dort war Deutschland nicht aufzuhalten. Inka Grings, mit vier Treffern Torschützenkönigin des Turniers, brachte die deutsche Elf in Führung, ein abgefälschter und damit unhaltbarer Schuss von Birgit Prinz besiegelte den letzten großen Erfolg von „TTM“. „Diesen schönen Abschied hat Tina absolut verdient, sie hat so viel für uns getan und so viel erreicht“, sagte Mittelfeldakteurin Renate Lingor nach dem Schlusspfiff. Zusammen mit den anderen Akteurinnen lauschte die 30-Jährige wenig später den Klavierkostproben ihrer Trainerin und rauchte die obligatorische Siegerzigarre. AUCH TURBINE STEHT UNTER DAMPF Sieben Spielerinnen von Bundesligist Turbine Potsdam hatte Theune-Meyer berufen. Kein anderer deutscher Verein stellte mehr Ballkünstlerinnen. Kein Wunder, denn Potsdam hat sich ganz oben festgesetzt. Die Mädels von Trainer und Urgestein Bernd Schröder wiederholten ihren 3:0-Finalerfolg von Berlin gegen den 1. FFC Frankfurt aus dem Vorjahr und triumphierten somit auch 2005 im DFB-Pokal. Zudem gelang der große internationale Wurf: Turbine gewann erstmals in seiner Vereinsgeschichte den UEFA-Pokal. Durch zwei Siege gegen Djurgarden/Älvsjö aus Schweden. Ein da capo ist möglich. Potsdam qualifizierte sich bereits für das nächste Finale 2006 (gegen Frankfurt!). Die Fußballfrauen räumen ab. 48 von Heinz-Wilhelm Ber tram HEISS BEGEHRT: DER KOMPLETTESTE FUSSBALLER DER WELT Wer vom FC Bayern München ein nicht dementiertes Angebot von 36 Millionen Euro für die kommenden vier Spielzeiten erhält, muss ein außergewöhnlicher Fußballer sein. Für Bayern: Schale hoch – für Klinsmann: Ärmel hoch Die traditionell maßvollen Verantwortlichen vom Rekordmeister honorieren mit dieser für den deutschen Fußball einmaligen Offerte Michael Ballacks Vielseitigkeit. Gewiss, der 29jährige Mittelfeldspieler, begehrt von fast dem gesamten europäischen Fußballadel, ist weder ein spektakulärer noch gar ein genialer Fußballer. Doch vereint er nahezu alle Fähigkeiten, die Experten an einen so genannten „kompletten Spieler“ stellen. Und das auf sehr hohem Niveau. Während viele Weltklassespieler oftmals nur über eine einzige prägende Gabe verfügen, kann Michael Ballack einen ganzen Komplex an fußballerischen Fertigkeiten vorweisen. So besitzt er die Dynamik eines Lothar Matthäus ausgangs der 80er Jahre, in Präzision und Härte seines Torschusses mit rechts und links reicht er an den holländischen Ausnahmestürmer Marco van Basten heran, seine Kopfballtore erinnern unweigerlich an die der einst von jedem Torhüter gefürchteten Spezialisten Uwe Seeler und Horst Hrubesch. SELBST KAISERLICHE ELEGANZ GEHÖRT DAZU Gar noch charakteristischer aber dürfte Ballacks allgemeine fußballspezifische Motorik sein. Dank seines außerordentlichen Bewegungsvermögens vermag er den Ball selbst in ärgster Bedrängnis traumwandlerisch zu sichern und au- genblicklich das Angriffsspiel zu initiieren. „In diesen Momenten erinnert er mich an Franz Beckenbauer“, hat Teamchef Rudi Völler einmal über Ballack gesagt. Genau dies dürfte auch Brasiliens Weltmeister-Trainer Luiz Felipe Scolari gemeint haben, als er, als Trainer der Weltauswahl anlässlich des 100jährigen Vereinsjubiläums von Real Madrid im Dezember 2002, fast ergriffen urteilte: „Michael Ballack ist ein fantastischer Fußballer.“ Nicht einen weiteren aus seiner Weltmannschaft hat Scolari derart leuchtend gewürdigt. Dabei fehlte dem Vielgerühmten, als er im Sommer 2002 nach seiner Zeit beim Chemnitzer FC, dem 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen seinen Dienst an der Säbener Straße antrat, noch der Nachweis, den Vormann geben zu können. Der Typus Räuberhauptmann, wie ihn mit blitzenden Augen und bartstoppeligem Kinn ein Stefan Effenberg auf dem Platz verkörperte, war Ballack nicht – und ist es bis heute nicht. AUCH KRATZBÜRSTE MUSS MANCHMAL SEIN Doch hat er sich längst zu einem mitunter äußerst kratzbürstigen, wehrhaften Zweikampfgegner hoch gebissen, der mit einer einzigen, bedacht ausgewählten Aktion ein entscheidendes Signal für seine Mannschaft zu setzen weiß. Und Bundestrainer Jürgen Klinsmann schätzt in der Nationalmannschaft nicht zuletzt gerade diesen Ballack der deutlichen Körpersprache. 29 Tore hat Michael Ballack in seinen bislang 61 Spielen für die Nationalelf erzielt, 35 waren es in 90 Partien für den FC Bayern – herausragende Quoten sind das für einen Mann des Mittelfelds. Dass sich die feudalsten Klubs in ganz Europa nur zu gerne die Dienste dieses weltweit wohl perfektesten Allrounders sichern möchten – wer hätte das gedacht, als Michael Ballack, das Görlitzer Kind, einst die Fußballschmieden der DDR durchlief? 50 von Rainer Holzschuh DER KAISER WIRD 60: HYMNE AN EINE LICHTGESTALT und das darf als echtes Wunder gelten, bei solcher Vita. Er scherzt gern, genießt den Plausch im Freundeskreis, einen guten Rotwein, heimische Stimmung. Und er sieht sich stets in der Pflicht. Bei großen Aufgaben bis hin zu Wenn ein Kaiser Grund zum Feiern gibt, dann liegt ihm das Volk zu Füßen! So galt es in der Monarchie, so gilt es noch heute auch in republikanischen Zeiten. Kann irgendein Mensch in Deutschland behaupten, dass um einen seiner Geburtstage so viel Glanz und Gloria inszeniert wurde wie im September des Jahres 2005, als der einzig wahre, der immer und ewig aktuelle Kaiser 60 Jahre alt wurde? Franz Beckenbauer ist bereits zu Lebzeiten in die Dimension einer fama-umwobenen Erscheinung eingetaucht. Wer ihn beschreiben will, stößt an verbale Grenzen der Superlative. Wie ist ein „Kaiser“ noch zu toppen, wie eine „Lichtgestalt“? Lediglich an höhere Weihen traut sich – Gott sei es gedankt – (noch) keiner heran. NUMMER 1 ALS KICKER, TRAINER, FUNKTIONÄR Beckenbauer hat in seinem Leben erreicht, was noch keinem Sportler weltweit gelang: die höchsten Erfolge als Aktiver und als Trainer und als Vereinsfunktionär. Und als WM-Beschaffer. Dass er in adäquatem Alter auch die obersten Sprossen der Verbandsstrukturen betritt, daran zweifelt niemand wirklich. Es gibt sogar deutsche Bürger, die ihn – mit Spaß verbrämtem, ernsten Hintergrund – als den derzeit wahrhaftigsten Bundespräsidenten einschätzen würden. Diese in der Tat überzeugende Vita ist aber nur ein Teilstück seiner Aura: Franz Beckenbauer hat alle diese Ziele mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit durchlaufen. Mit einer legendären Eleganz auf dem Fußballplatz. Mit charmantem Lächeln bei offiziellen Anlässen. Aber auch mit kaum zu erkennender Akribie im Hintergrund-Wirken. Beckenbauer ist umhegt, umjubelt, umworben. Bei manchen allerdings auch umstritten – kein Wunder in unserer Neidgesellschaft. DIE NATÜRLICHKEIT DES ÜBERNATÜRLICHEN Was mir an Franz Beckenbauer besonders gefällt? Dass er um keinen Deut seine Natürlichkeit verloren hat, staatstragendem Ausmaß genauso wie in privater Runde, wo er nie und nimmer jemanden hängen lässt, der es auch ehrlich mit ihm meint. Zu viel der Elogen für einen einzigen Menschen? Selbstverständlich hat auch der gute Franz seine Schwächen, seine Macken. Aber alle, die sie kennen, schmunzeln darüber. Und sagen augenzwinkernd: „So ist er nun mal, der Franz.“ Und das klingt dann schon fast wieder wie eine kleine Hymne an ihn, den liebenswerten Kaiser. 51 52 von Guido Dobbratz FECHTER OHNE GOLDMEDAILLE: ES FEHLT DER LETZTE STICH Obwohl die deutschen Fechter beim Heimspiel in Leipzig ohne Goldmedaille blieben, entwickelten sich die Weltmeisterschaften 2005 zu stimmungsvollen und abwechslungsreichen Wettbewerben. Silbernes Lächeln: Anja Müller Höhepunkt war dabei gleich zum Auftakt die Silbermedaille im Florettfechten für die aus Potsdam stammende und für Tauberbischofsheim kämpfende Anja Müller. Auch die stürmische Aufholjagd von Wirbelwind Peter Joppich am Schlusstag begeisterte die Zuschauer und bescherte dem FlorettTeam wenigstens noch die Bronzemedaille. Aber sowohl der zweite Platz für die Degen-Herren wie Bronze für die Degenfechterinnen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Klingenspiel der deutschen Asse zu viele Dissonanzen aufwies. Das Manko der Fechter um „Oldtimer“ Ralf Bißdorf und die Weltcup-Erste Imke Duplitzer bestand vor allem darin, dass zu viele „Matchbälle“ in Form des letzten Treffers vergeben wurden. So gaben die Degenmänner Daniel Strigel und Sven Schmid am Ende noch sichere Führungen aus der Hand und unterlagen jeweils in der Verlängerung mit 14:15. UNVERMÖGEN, PECH, HOFFNUNGSSCHIMMER Das setzte sich, hervorgerufen durch unglückliche Obmann-Entscheidungen, auch bei der großen Säbelhoffnung Nicolas Limbach fort: Der lieferte im Viertelfinale dem Russen Jakimenko ein gleichwertiges Gefecht, erhielt aber den letzten Treffer nicht zugesprochen. Durch eigenes Ungeschick dagegen war die hoch gewettete Imke Duplitzer bereits in der ersten Runde gegen eine unbekannte Japanerin mit 14:15 ausgeschieden. Keinen Vorwurf konnte man der Florettfechterin Anja Müller machen, als diese im Finale der Italienerin Valentina Vezzali im Sudden-Death mit 10:11 unterlag. Immerhin hatte sie gegen die Olympiasiegerin und Weltmeisterin verloren und in den Kämpfen zuvor alles gegeben. Zu Recht durfte sie sich daher über die „Silbermedaille“ aus Meißener Porzellan freuen und sich von ihren aus Potsdam angereisten Familienmitgliedern feiern lassen. „Anja kam hochmotiviert nach Leipzig und hat ihre Lektionen vom Training auch im Wettbewerb optimal umgesetzt“, lobte Trainer Ingo Weißenborn. OLYMPIA-TRISTESSE NUR TEILWEISE GETILGT So angenehm die 28jährige Florettfechterin überraschte, so enttäuschend war die Bilanz der übrigen deutschen Solisten. Im Gegensatz zu ihren Kontrahenten aus Frankreich, Italien oder Russland holten sie keine einzige weitere Einzelmedaille und blieben erstmals seit 1997 ohne Gold. Mit Wehmut erinnerten sich die Fans an die harte Hand eines Emil Beck, der einst die „Musketiere“ bei ihren letzten Weltmeisterschaften auf deutschem Boden noch zu stolzen Erfolgen geführt hatte. Wenigstens ist der Teamgeist verblieben, denn sonst hätte es wohl kaum zu den drei Mannschaftsmedaillen im Herren- und Damendegen sowie im Herrenflorett gereicht. Die olympische Tristesse von Athen war so wenigstens teilweise überwunden, doch auf einstige Großtaten einer Anja Fichtel oder eines Arnd Schmid wird man wohl noch länger warten müssen. Insofern verpasste das Fechten bei seinem Heimspiel in Leipzig mehr als eine Chance. 54 von Manfred Hönel IM SPORT ZIEHEN OST UND WEST SCHON LÄNGST AN EINEM STRANG hauer zu verdanken, dass das herrliche Gelände nicht verscherbelt wurde. Inzwischen investierte man 42 Millionen Euro und schuf damit „eines der schönsten Trainingszentren in Europa“, so Walther Tröger. Die Vision von der Sportmacht hat sich 15 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht erfüllt – dennoch befindet sich der deutsche Sport auf dem besten Weg in Richtung geglückter Einheit. IM OSTEN WUCHSEN SUPER SPORTANLAGEN Endlich in einem Boot Die Gischt schäumt. Du hörst wie die Lunge pfeift. Sterne flimmern vor deinen Augen. Endlich das Ziel! Wenn der Deutschlandachter über die Regattastrecken zischt, fragt keiner nach „Ossi“ oder „Wessi“. Da heißt es nur, gemeinsam gewaltig reinzuhauen, um eine Medaille an Land zu ziehen. Szenenwechsel: Die Leipzigerin Judith Arndt lässt bis zur Erschöpfung die Beine wirbeln. Sie will mit aller Kraft helfen, um der Fränkin Regina Schleicher bei der Rad-WM in Madrid den Titelspurt zu ermöglichen. Schleicher gewinnt das Regenbogentrikot. Judith Arndt jubelt nach dem Rennen: „Wir sind ein Team. Egal wer gewinnt.“ Der Bayer Tobias Angerer rennt bis zur Ohnmacht, um seinem Thüringer Staffelkameraden Axel Teichmann die Chance zu erhalten, bei einer traumhaft schönen Ski-WM in Oberstdorf mit einer Medaille Ehre für Deutschland einlegen zu können. Es gibt noch hunderte Beispiele, wie die zehnjährige ZimmerGemeinschaft der beiden Tour-de-France-Stars Erik Zabel (Ost) und Rolf Aldag (West), dafür, dass die Einheit im deutschen Sport bei der übergroßen Mehr- heit unserer Athleten längst zum Alltag geworden ist. INVESTIEREN STATT VERSCHERBELN Wenn man berücksichtigt, dass 1990 zwei völlig verschiedene Gesellschaftssysteme aufeinander prallten, dann zog im deutschen Sport verhältnismäßig schnell die Normalität ein. Als im vergangenen Herbst 100 Olympiamedaillengewinner und zahlreiche Gäste das 50jährige Jubiläum des Trainingszentrums Kienbaum feierten, erinnerte sich so mancher daran, welch gewaltige Attacken in den wilden ersten Wendejahren gegen die alte DDR-Medaillenschmiede geritten wurden. Es ist nur besonnenen Persönlichkeiten wie dem DSB-Präsidenten Manfred von Richthofen, dem NOK-Ehrenpräsidenten Walther Tröger und später dem Magdeburger Dr. Georg Molden- Kienbaum steht längst nicht allein. Als „Ossi“ schaut man bisweilen geradezu hingerissen auf Sportanlagen, die in nur zehn, zwölf Jahren in den neuen Bundesländern entstanden sind. Das Sportforum Erfurt mit einer phantastischen Eisschnelllauf-Halle, das Sportforum Berlin mit Trainingsmöglichkeiten für fast alle olympischen Sportarten, das Ostseestadion in Rostock, die Leipzig-Arena, die Trainingszentren Lindow in der Mark Brandenburg oder Rabenberg im Erzgebirge. Und der FlämingRing für Skater und Hobbyradler – die Strecke aus bestem Asphalt schlängelt sich 175 Kilometer lang und drei Meter breit durch ein Gebiet südöstlich von Potsdam, wo früher Sowjetpanzer bei ihren Truppenübungen den märkischen Sand aufwühlten. „OSSIS“ AUCH AUF FÜHRUNGSEBENE Als Beispiele für die Einheit im deutschen Sport stehen aber auch die beiden Thüringer Olaf Ludwig und Mario Kummer. Sie leiten mit dem T-Mobile Team in Zukunft eine absolute Weltklassemannschaft. Der frühere Magdeburger Olympiasieger Olaf Heukrodt führt als Kanu-Präsident den erfolgreichs- 55 ten deutschen Sportverband. Der HSV erfreut sich unter den Fußball-Fans im Nordosten Deutschlands auch deshalb großer Beliebtheit, weil Trainer Thomas Doll seine Herkunft nicht verleugnet: „Ich wurde schon als Schüler in meiner Heimat Mecklenburg zu einem ehrlichen, fairen Menschen erzogen.“ Wahrscheinlich stünde der deutsche Sport in olympischen Topdisziplinen wie der Leichtathletik und dem Schwimmen weit besser da, wenn eher auf Männer wie Manfred von Brauchitsch gehört worden wäre. „Er hat in Gesprächen mit mir versucht, das Gute des DDR-Sports zu retten. Es ist ihm leider nicht gelungen. Immerhin gehörte der DDR-Sport zur absoluten Weltspitze. Natürlich war nicht alles übertragbar, was wir im DDRSport hatten. Grundsätzlich musste auch die Ideologie aus dem Sport verschwinden. Aber die Sportschulen und die wissenschaftlichen Zentren hätten noch besser erhalten werden sollen. Erfahrene Trainer wurden leider ins Ausland gedrängt oder verprellt“, glaubt noch heute Jochen Grünwald, der letzte DTSB-Generalsekretär. NICHT NUR DOPING UND STASI Im deutschen Sport vollzog sich eine Art Aufklärung. Kluge Sportfunktionäre wie NOK-Präsident Dr. Klaus Stein- bach, Armin Baumert, der frühere Leistungssportchef im DSB, oder Kanu-Expräsident Ulrich Feldhoff haben längst erkannt, dass der DDR-Sport nicht bloß auf Doping und Stasi reduziert werden kann. Neben dem Trainingsfleiß der Athleten gehörten viele Tausend Menschen dazu, die sich in ihrer Freizeit der schönsten Nebensache widmeten, um ein perfektes Nachwuchssystem wie in der früheren DDR aufzuziehen. Inzwischen hat man sich zu Eliteschulen des Sports, spezieller Studentenförderung, zu Sportfördergruppen bei Bundeswehr und Bundesgrenzschutz, zur Konzentration des Leistungssports sowie der intensiven Förderung des Nachwuchssports bekannt. Auch vor diesem Hintergrund lässt sich feststellen: Der Tag liegt nicht mehr fern, an dem die deutsche Sporteinheit hundertprozentig geglückt ist. Stolz (Fahnenträger Wolfgang Hoppe, Albertville 1992) Kritisch (Heike Drechsler) Gemeinsam (Barcelona 1992) 56 von Chris Brandt SCHLAGKRÄFTIG: DIE OMA OHNE FALTEN Heute benötigt Regina Halmich keine Show-Opfer à la Stefan Raab mehr. Austeilen und … gut aussehen Doch das vielleicht wichtigste Duell ihrer Karriere taucht in keiner offiziellen Statistik auf. Am 23. März 2001 tritt die Weltmeisterin gegen TV-Moderator Stefan Raab an. Der Showkampf vor einem Millionenpublikum an den Fernsehschirmen beschert Raab eine gebrochene Nase und macht Halmich über Nacht zum Star eines Sports, der bis dato fest in Männerhand ist. Im Frauenboxsport ist Halmich zu diesem Zeitpunkt längst keine Unbekannte mehr: Schon sechs Jahre vor dem publikumswirksamen Schaukampf hat sich die heute 29jährige ihren ersten Weltmeistertitel gesichert. „Eigentlich ist es schade“, sagt Halmich rückblickend, „dass das Frauenboxen in Deutschland erst durch eine Showveranstaltung und nicht durch die Leistungen der Boxerinnen den Stellenwert erlangen konnte, den es heute hat.“ WELTMEISTERIN IM JAHR DER JUBILÄEN Im internationalen Geschäft genießt Halmich schon längst einen exzellenten Ruf. „Ich habe großen Respekt vor ihr“, sagt die spanische Meisterin Maria Jesus Rosa, „vor ihren Leistungen, aber auch vor dem, was Regina für das Frauenboxen an sich getan hat.“ Am 18. Januar 2003 bestreitet Halmich zum ersten Mal einen Hauptkampf, der im ZDF live gesendet wird. „Ich kann vielen Leuten zeigen, zu was ich fähig bin. Da bin ich schon am Ziel meiner Träume“, glaubt Halmich damals. Fast vier Jahre später hat sie auch hier die Messlatte höher gelegt: Sie ist als Hauptkämpferin gesetzt, boxt regelmäßig vor mehr als sechs Millionen TV-Zuschauern und füllt mühelos die großen Sportarenen des Landes. Im September feiert Regina Halmich ihr Jubiläum, als sie zum 50. Mal als Profi in den Ring steigt. Gegnerin Maria Jesus Rosa kann ihr die Partystimmung nicht verderben. Halmich gelingt der 48. Sieg: Seit zehn Jahren ist sie nun bereits ungeschlagene Weltmeisterin. Und im Dezember setzt sie noch einen drauf bei der Revanche gegen US-Girl Elena Reid. PLAYBOY ZEIGT MEHR ALS NACKTE FÄUSTE Kein Wunder, dass sie auch außerhalb des Rings mit Preisen überhäuft wird: als „weltbeste Boxerin“, mit der Goldplakette der Stadt Karlsruhe und der „Goldenen Kamera“. Halmich schließt lukrative Werbeverträge ab, die Medien reißen sich um sie. Schließlich lässt sie sogar die Hüllen fallen und posiert für „Playboy“, „Penthouse“ und „Maxim“. Für Halmich ist das kein Problem: „Es kann nicht schaden, die Weiblichkeit von Boxerinnen zu zeigen“, sagt sie selbstbewusst. „Die meisten stellen sich darunter doch maskuline, robuste Typen vor.“ Mittlerweile bezeichnet sich Halmich als „Box-Oma mit den wenigsten Falten“ und denkt schon über die Zeit nach dem Boxen nach. „Dann würde ich gerne als Fernseh-Kommentatorin arbeiten“, sagt sie. Eines ist schon sicher: Für diesen Karrieresprung braucht Regina Halmich niemandem die Nase zu brechen. 58 von Jens kleine Brömann GOLDIGER NACHWUCHS: MAXIMILIAN LEVY AUF SIEGERKURS „Gold, Gold, Gold“ klingt besser als „Gold, Gold, Bronze“ dachte sich Bahnradsprinter Maximilian Levy nach der Junioren-WM 2004 und legte beim Training noch eine Schippe drauf. Das Ergebnis: dreimal Gold bei der Junioren-WM 2005 und nur hauchdünn den Weltrekord im 200-MeterSprint verpasst. Die Jury bei der Wahl zum „Junior-Sportler des Jahres“ wählte den insgesamt fünffachen JuniorenWeltmeister mit bisher einmaligen 99 von 100 Punkten zum Champion des Jahres 2005. Dass es schon drei Goldmedaillen sein müssen, um beim „Junior-Sportler des Jahres“ ganz vorne zu landen, ist ein Indiz für das hohe Niveau, auf dem sich der deutsche Nachwuchs bewegt. So haben die zehn in diesem Jahr nominierten Nachwuchssportler allein 2005 insgesamt 19 Goldmedaillen bei Junioren-Welt- und -Europameisterschaften gewonnen. FECHT-NACHWUCHS FÜHRT SCHON JETZT EINE SCHARFE KLINGE Platz zwei beim wichtigsten deutschen Nachwuchspreis im Sport belegte der Junioren-Weltmeister 2005 im Florettfechten, Benjamin Kleibrink. Bei der Fecht-WM in Leipzig ging das derzeit größte Talent des deutschen Fechtsports bereits mit der Mannschaft auf die Planche und gewann die BronzeMedaille. Erste WM-Erfolge bei den „Großen“ konnte auch die drittplatzierte Lena Schöneborn sammeln. Nur eine Woche nach ihrem Titelgewinn bei der Junioren-WM gewann die Moderne Fünfkämpferin Staffel-Gold in Warschau. In der Mannschaftswertung lag der deutsche Fecht-Nachwuchs ganz vorne. Das Säbel-Team mit Junioren-Weltmeister Nicolas Limbach, Bronze-Medaillengewinner Björn Hübner, Sebastian Flegler und Franz Boghicev gewann erst EM-, dann WM-Gold. Bei der Wahl zur Junioren-Mannschaft des Jahres 2005 ver wiesen die jungen Klingenkünstler die U19Fußball-Weltmeisterinnen von Trainerin Silvia Neid und die Mannschaft Team-Sprint Bahnrad auf die Plätze. EHRUNGEN FÜR ROTHFUSS UND SCHEUERER Neben der Ehrung in Einzel- und Mannschaftswertung vergibt die Stiftung Deutsche Sporthilfe jedes Jahr Sonderpreise an den Nachwuchs im Behindertensport und im Gehörlosensport. Im Behindertensport zeichnete die Jury die Skisportlerin Andrea Rothfuß aus. Die 16jährige Einstockfahrerin siegte im GesamtEuropacup und gewann den WeltcupRiesenslalom in Steamboat (USA). Der Sonderpreis Gehörlosensport ging an den 18jährigen Roberto Scheuerer, der trotz seines jungen Alters das Wasserball-Nationalteam der Gehörlosen bei den diesjährigen Deaflympics erstmals zu Gold führte. Die Wahl zum „Junior-Sportler des Jahres“ ist mit Ausbildungs-Stipendien verbunden, die vom Deutschen PaketDienst (DPD) gestiftet werden. Platz eins wird mit 6.000 Euro dotiert, Platz zwei mit 4.500 Euro, Platz drei mit 3.000 Euro, die sieben weiteren Platzierten erhalten Stipendien in Höhe von jeweils 1.500 Euro. Die beiden Sonderpreise werden mit je 3.000 Euro honoriert. Die Mitglieder der Mannschaft des Jahres erhalten jeweils 2.000 Euro, die Zweitplatzierten 1.500 und die Drittplatzierten 1.000 Euro. 60 von Gerd Schneider FRANZI UND HANNAH: SO UNTERSCHIEDLICH IST DAS LEBEN AN LAND Man kann nicht gerade behaupten, dass Franziska van Almsick seit ihrem Abschied vom Schwimmsport ein ruhiges Leben führt. Neben dem Becken nachgefragt Im Gegenteil. Die 27 Jahre alte Berlinerin ist momentan so allgegenwärtig, wie sie es während ihrer Karriere nur selten war. Macht Werbung für Bademoden, bekommt ständig irgendwelche Preise, tritt in Fernsehshows auf oder tanzt auf Bällen. Wie vor kurzem in Frankfurt, beim Sportpresseball. Dort erschien sie mit auffällig frisiertem Haar und in einem derart tief geschlitzten Schwarzen, das selbst die hochseriöse FAZ schwer beeindruckte: „Königin der Nacht“ nannte die Zeitung sie in ihrem Bericht. Hannah Stockbauer dagegen lässt sich auf Bällen nicht blicken. Sie ist ins Privatleben abgetaucht. Im Oktober hat sie, mit 23 Jahren, ihren endgültigen Rücktritt verkündet. Noch einmal standen in den Zeitungen Artikel über sie. Artikel, die so traurig waren, dass sie sich beinahe wie ein Nachruf lasen. Die Verfas- ser beklagten einen schweren Verlust, den Verlust einer großen Schwimmerin, die fünfmal Weltmeisterin geworden war und dennoch viel zu wenig aus sich und ihrer Gabe gemacht hat. Olympisches Gold blieb ihr, genau wie Franziska van Almsick, versagt. Beider Rückzug wirkte wie eine Kapitulation. Es ist die Tragik des deutschen Schwimmens, dass die Karrieren seiner beiden größten Athletinnen der letzten zehn, fünfzehn Jahre unvollendet blieben. WO DIE KOMMENTATORIN AM WICHTIGSTEN IST Davon abgesehen, hatten die beiden Vorschwimmerinnen nie viele Gemeinsamkeiten, und sie haben sie bis heute nicht. Franziska van Almsick ist ihrem Hang zum Glamour auch nach dem Ende der Laufbahn und der Beziehung zum Magdeburger Handballstar Stefan Kretzschmar treu geblieben: eine öffentliche Frau, wie immer seit ihrem Aufstieg bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. In ihrem Sport hat sie die Seiten gewechselt. Sie kommentiert nun für das ZDF Schwimmübertragungen wie die von den Welt- meisterschaften im Sommer in Montreal und versucht, den Zuschauern die Geheimnisse des Schwimmens („der hohe Ellbogen ist ganz wichtig“) nahezubringen. Bei den Weltmeisterschaften wusste man manchmal nicht, was das eigentliche Ereignis war: der Wettkampf drunten im Becken oder die mit den Armen fuchtelnde Berlinerin im Studio hoch droben auf den Tribünen. Außerdem interviewt sie für eine Sonntagszeitung prominente Sportler. Weitere Projekte sind eine eigene Modelinie und der Aufbau einer Art Schwimmschule. Franziska van Almsick, so heißt es aus ihrem Umfeld, ist auf der Suche. Man hört sie oft sagen, das neue Leben sei „wahnsinnig spannend“. Ob es sie ausfüllt, sagt sie nicht. ENTTÄUSCHUNG GAB DEN AUSSCHLAG Ganz anders der Landgang von Hannah Stockbauer. Die Nürnbergerin, 2003 nach ihren drei Titeln bei den Weltmeisterschaften in Barcelona zur „Weltschwimmerin des Jahres“ gekürt, beendete so unspektakulär ihre Lauf- 61 bahn, wie es ihre Art ist: mit einem Interview in der lokalen Presse Anfang Oktober, 14 Monate nach ihrem letzten Auftritt in Athen. Es sei nicht eine Entscheidung gegen das Schwimmen, so erklärte sie den längst erwarteten Schritt, „sondern eine Entscheidung für einen neuen Lebensabschnitt“. Man muß wohl sagen: für ein neues Leben, ein Leben ohne Wasser. Anders als ihre exaltierte Berliner Kollegin hatte Hannah Stockbauer den Ausstieg nach den Olympischen Spielen keineswegs geplant. Vielmehr war es für sie eine Selbstverständlichkeit, nach der vor einem Jahr begonnenen kaufmännischen Ausbildung beim Siemens-Konzern weiterzuschwimmen – zumindest bis zu den nächsten Spielen 2008 in Peking. Doch die Enttäuschung über das Scheitern in Athen, wo sie in ihren beiden Spezialdisziplinen 400 und 800 Meter Freistil schon im Vorlauf ausgeschieden war, saß wohl so tief, daß sie ihre Pläne änderte. LEBENSLUST STÄRKER ALS GOLDGIER Ihre Opferbereitschaft, ohne die Langstrecken-Spezialisten die Entbehrungen des Trainingsalltags nicht aushalten, hatte ohnehin längst Risse bekommen. Sie bekundete immer mehr Mühe, sich einzulassen auf das ewige Hin und Her zwischen zwei gekachelten Wänden. Man kann auch sagen: Die Gier nach dem Leben war stärker als die Gier nach Gold. Jetzt hat sich Hannah Stockbauer endgültig vom Wasser befreit. Momentan lebt sie bei ihrem Freund, dem Wasserball-Nationalspie- ler Tobias Kreuzmann, in Duisburg. Es heißt, sie gehe auf in ihrem Beruf und in ihrem neuen Leben. Der deutsche Schwimmsport aber wird lange brauchen, bis er die Lücken halbwegs schließen kann, die seine beiden großen Figuren hinterlassen. Schon gibt es bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten Überlegungen, die Übertragungszeiten von großen Schwimmwettkämpfen deutlich zu reduzieren. Andere etablierte Athleten wie Thomas Rupprath und Antje Buschschulte erreichen bei weitem nicht die Sogkraft einer van Almsick oder Stockbauer. SCHWERE ZEITEN IM SCHATTEN DER MEGASTARS Nachwuchsathleten von vergleichbarem Format sind weit und breit nicht in Sicht. „Ohne Franziska wäre das Schwimmen in Deutschland heute nicht dort, wo es ist“, sagt Thomas Rupprath, „wir alle haben ihr viel zu verdanken. Doch jetzt kommen schwere Zeiten auf das Schwimmen zu.“ Bei den Weltmeisterschaften in Montreal zeich- neten sich die dürren Jahre, die dem Deutschen Schwimm-Verband offenbar bevorstehen, schon schemenhaft ab. Es waren vor allem die älteren Athleten wie Mark Warnecke (35) und Antje Buschschulte (27), die die Bilanz noch einmal retteten. Franziska van Almsick und Hannah Stockbauer indessen werden sich auch weiterhin mit dem Sport beschäftigen, der sie groß gemacht hat: die eine auf der öffentlichen Bühne, als Kommentatorin vor laufenden Kameras. Die andere im Privaten: Hannah Stockbauer trainiert eine Kindergruppe. Sie sagt, sie wolle dem Schwimmen etwas zurückgeben. Wie erfolgreich sie war, wird man erst in den nächsten Jahren richtig wahrnehmen. Ihre fünf WM-Titel sind ein großes Erbe für die nächste Schwimmgeneration, und in gewisser Weise auch eine schwere Hinterlassenschaft. Und eine wie „Franzi“, darin sind sie sich in der Szene einig, wird es ohnehin so schnell nicht wieder geben – auch wenn eines Tages ihr legendärer Weltrekord über 200 Meter Freistil fällt. 62 von Manfred Neuber WILHELM GÄB: „EHRLICHE SPORTLER VOR DOPING-BETRÜGERN SCHÜTZEN“ Doping ist Betrug und Diebstahl an den fairen Wettbewerbern. Betrug wiederum ist ein kriminelles Delikt. Ich persönlich plädiere dafür, dass der Sport im Kampf gegen diese Art der Kriminalität die Hilfe des Gesetzgebers erhält. Die Sportler müssen ebenso vor Betrügern geschützt werden wie der Bürger vor Einbrechern. Aber natürlich wird es weder in der Gesellschaft noch im Sport möglich sein, Gesetzesverstöße völlig auszuschalten, auch nicht durch härtere Strafen. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe fördert Spitzensportler mit Spenden der Industrie. Seit vergangenem Sommer ist Hans Wilhelm Gäb ihr Vorsitzender. Der Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennisbundes und frühere Nationalspieler war Aufsichtsratsvorsitzender der Adam Opel AG und Vizepräsident Europa von General Motors. Heute tritt der 69jährige leidenschaftlich für die Ideale des Sports ein. Bei der Wahl der „Sportler des Jahres“ durch die deutschen Sportjournalisten entscheidet nicht allein die Spitzenleistung der Athleten, sondern auch ihre Vorbildfunktion in der Gesellschaft. Anachronistisch in Zeiten der Kommerzialisierung? Keineswegs, denn Kommerzialisierung hat nicht a priori etwas mit schlechtem Benehmen und Regelverletzung zu tun. So wie es heute noch vornehmlich ehrliche Kaufleute gibt, haben wir eine große Mehrheit von Leistungssportlern, die nach den Regeln kämpfen, sich anständig benehmen und deswegen auch Vorbilder sein können. Als Vorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe liegt Ihnen Fairplay am Herzen. Spielen moralische Kriterien eine Rolle bei der Auswahl der Sportler für eine Förderung durch die Sporthilfe? UNTERSTÜTZUNG FÜR 4.000 SPORTLER Die Sporthilfe fördert Sportler nach Kaderzugehörigkeit und Leistungskritierien, die durch die Fachverbände festgelegt sind. Die Stiftung unterstützt rund 4.000 Sportler in 44 verschiedenen Sportarten. Eine moralische Zensur maßen wir uns dabei nicht an. Wer aber als geförderter Sportler gegen die Doping-Regeln verstößt oder systematisch gegen die Gesetze des Fairplay, dessen Unterstützung wird gestrichen. Durch einzelne Doping-Fälle geraten sportliche Höchstleistungen unter Generalverdacht. Wie kann sich die Masse der ehrlichen Wettkämpfer davor schützen? Sollten die Kontrollen verschärft und Sünder härter betraft werden? Nicht wenige der Superstars, die durch Werbeverträge in TV-attraktiven Sportarten zu Millionären wurden und ihren Wohnsitz aus steuerlichen Gründen ins Ausland verlegen, starteten ihre Karriere mit Unterstützung der Sporthilfe. Fließen da Gelder zurück? VIELE SPORTLER BLEIBEN UNS VERBUNDEN Wenn es Athleten auch dank der Sporthilfe-Förderung gelingt, Erfolg zu haben und mit ihrem Sport Geld zu verdienen, dann freut uns das. Zudem gibt es zahlreiche Beispiele, wie sich ehemals geförderte Athleten dankbar zeigen – nicht immer unmittelbar finanziell, sondern häufig ideell, was uns ebenso lieb ist. Als Botschafter, Werbeträger oder als Gäste unserer Veranstaltungen setzen sie ihre Prominenz für die Sporthilfe ein, ob das Henry Maske ist oder Franziska van Almsick, Maria Riesch oder Timo Boll. Andere früher geförderte Sportler werden Mitglied im „emadeus“, dem Club der Stiftung Deutsche Sporthilfe, und bleiben 63 der Sporthilfe neben einer jährlichen Spende auch ideell verbunden. Dass jemand seine gesamte Förderung zurückzahlt wie Dirk Nowitzki, ist die Ausnahme. Im Übrigen sind aktuell geförderte Athleten über die Fördervereinbarungen dazu angehalten, fünf Prozent ihrer Vermarktungserlöse in den Solidarfonds der Sporthilfe einzuzahlen. In 2004 hatten wir so Einnahmen in Höhe von 125.000 Euro – Tendenz steigend. Bei angespannter Wirtschaftslage und knappen Kassen dürfte es schwerer sein, finanzielle Mittel für die Sporthilfe bei der Industrie einzuwerben. Wie sehen die konkreten Zahlen aus? Können die Olympioniken vor Turin und Peking wieder mit Sondermitteln rechnen? Die Sporthilfe stellt für unsere Athleten jährlich rund zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Wenn Sonderhilfen angefordert würden, müssten Schatzmeister und Vorstand entscheiden, ob der Haushalt das hergibt. Die Reserven sind allerdings sehr begrenzt. Sie übernahmen das Amt des Vorsitzenden nach einer Krise der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Waren anfangs noch atmosphärische Hypotheken abzutragen? Welche Prioritäten setzen Sie in Ihrer Tätigkeit? Welche Bedeutung hat dabei das Eliteforum? Umgang mit einem Journalisten, die Anlass zum Rücktritt meines persönlich absolut integeren Vorgängers gab. Die Stiftung arbeitet ordnungsgemäß und erfolgreich. Und das jetzt ins Leben gerufene Eliteforum ergänzt unsere Aktivitäten. Die Besten des Sports können auf Schloss Liebenberg bei Berlin mit Hilfe der Deutschen Kreditbank besondere Einblicke in andere Bereiche des Lebens nehmen, Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Medien und Kunst treffen. Als Martin Walser am 10. Oktober eine Lesung vor Topsportlern gehalten und mit ihnen diskutiert hatte, sagte er beim Abschied: „Heute habe ich von hier mehr mitgenommen, als ich Ihnen geben konnte.“ DIE SPORTHILFE BLEIBT UNABHÄNGIG Die beabsichtige Bündelung der Kräfte durch eine Fusion von DSB und NOK erweist sich als schwierige Geburt. Wie stellt sich das Problem aus Ihrer Sicht dar? Könnte die Sporthilfe nach einem Zusammenschluss effektiver helfen? Es war keine Krise der Stiftung, sondern eine einzelne Fehleinschätzung im Die Position der Sporthilfe wird nach einer Fusion unverändert bleiben. Die Stiftung bleibt unabhängig – als Förderer der Athleten und als Verbindungsstelle zur Wirtschaft. In einer Fachstudie für das Bundesinstitut für Sportwissenschaft sind unlängst gravierende Mängel im deutschen Leistungssport aufgedeckt worden. Zuviel Bürokratie und Kompetenzgerangel, zu wenig Kooperation schon mit den Schulen. Was würden Sie als ehemaliger Topmanager verbessern? Ich spreche jetzt nicht als Manager, sondern als Chef der Sporthilfe. In dieser Rolle werde ich mich nicht als Schlauberger aufführen und den Verantwortlichen bei DSB und NOK öffentliche Ratschläge erteilen. Ich gehe davon aus, dass die Fusion zu einer Straffung der Prozesse und zu einer effektiveren Steuerung des Hochleistungssports führen kann. 64 von Walter Rottiers TÄVE SCHUR: DER EDDY MERCKX DES OSTENS WIRD 75 Wenn es die DDR noch gäbe, Gustav-Adolf Schur's 75. Geburtstag wäre wohl Anlass für einen arbeits- und schulfreien Tag. Die Volkskammer des ehemaligen Regimes würde zu Ehren des unvergleichlichen Radrennfahrers mit Sicherheit einen festlichen Staatsakt inszenieren. So gewichtig hatte sich der Name Schur in den Köpfen und Herzen seiner Landsleute etabliert, seit er 1955 erstmals die Friedensfahrt gewinnen konnte. Täves Persönlichkeitsbild zementierte sich als Inbegriff für unbändigen Siegeswillen, für Fairness, Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Solidarität. Dieses Image verkörperte der „Eddy Merckx des Ostens“ nicht nur in zahlreichen Reportagen und Buchpublikationen, sondern diente auch der Propaganda der Sozialistischen Einheitspartei. Das größte DDRSportidol aller Zeiten erreichte im Osten eine Leuchtkraft wie Max Schmeling im Westen. RUHM UND EHRE IN DER NIEDERLAGE Ausgerechnet die größte Niederlage seiner Karriere verhalf dem Pedaleur zu Ruhm und Ehre für die Ewigkeit. 1960 sollte er – heftig unterstützt durch die DDR-Agitation – das für unmöglich gehaltene Kunststück vollbringen, zum dritten Mal in Folge und zusätzlich vor heimischem Publikum den WM-Titel der Amateure zu erringen. Aber die Mannschaftstaktik der Silberhemden musste zunächst einmal einen Erfolg des Belgiers Willy Vanden Berghen verhindern. Deshalb attackierte in der Schlussrunde Teamkollege Bernhard Eckstein, um den athletischen Kontrahenten zur Verfolgungsarbeit zu zwingen. Der Flame resignierte – und die begeisterten Zuschauer entlang des überfüllten Sachsenrings erlebten einen unerwarteten Doppelsieg. Eckstein vor Schur, der seine Ambitionen zurückstellte, um den Erfolg der DDR-Nationalmannschaft nicht zu gefährden. ALS VORBILD AN FAIRNESS IN DIE POLITIK Solche Ritterlichkeit steigerte das Ansehen von Täve, der am 23. Februar 2006 seinen Fünfundsiebzigsten feiert, ins Unendliche. Auch jüngere Landsleute, die den großen Meister nie in Aktion erlebt hatten, ließen sich von diesem Vorbild an Fairness beeindrucken. Und die Politiker der SED-Nachfolgepartei PDS erhofften sich mit „ihrem“ Gustav-Adolf Schur nach der Wende Wählerstimmen, die den Sportler schließlich in den Bundestag hievten. Gerne diskutiert, aber stets offen blieb aufgrund der Aufsplitterung von Staatsamateuren und Profis nur die Frage, wie sich der neunfache (!) DDR-Sportler des Jahres (1953 – 1961) wohl bei den Rad-Klassikern oder während der Tour de France gegen Champions wie Fausto Coppi, Jacques Anquetil, Ferdy Kübler und Rik Van Steenbergen behauptet hätte… 66 von Wolfgang Fischer VON DER PISTE BIS IN DIE POLITIK: DIE KARRIERE DER IRENE EPPLE Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Irene Epple mit der olympischen Silbermedaille im Riesenslalom von Lake Placid den größten Erfolg ihrer Karriere feierte. Dafür gab’s das Silberne Lorbeerblatt und die Ehrung zur „Sportlerin des Jahres“. Seit ihrem Rücktritt vom Leistungssport 1985 hat sich für die heute 48jährige viel geändert. Nur zwei Dinge blieben: Ein stets ausgefüllter Terminkalender und ihre Treue zur kleinen Heimatgemeinde Seeg im Allgäu. Der Berghof in Seeg ist der Lebensmittelpunkt von Dr. Irene Epple-Waigel, die mit Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel verheiratet ist. Hier wächst auch der zehnjährige Filius Konstantin auf und nicht weit entfernt liegt der Skihang, auf dem Irene Epple als kleines Mädchen selbst ihre ersten Rutscher auf Skiern machte. „Wenn Schnee liegt und wir Zeit haben, fahren wir gerne dort runter“. Zeit ist für Irene Epple jedoch ein rares Gut geworden. Seit 1994 sind der Gatte und der „Bub“ die Hauptpersonen. „Und seit ich den Konstantin habe, interessiere ich mich natürlich mehr als früher für die Politik in meiner Heimat.“ Und so war es 2002 mit Theo Waigel an der Seite nur ein kleiner Schritt zur Direktwahl als CSU-Kreisrätin im OstAllgäu-Kreis. KAMPF GEGEN GEWALT AN SCHULEN Als „Herzensangelegenheit“ bezeichnet die Medizinerin ihre Engagements in nationalen und internationalen Kinderund Jugendhilfsorganisationen. Sie ist unter anderem ehrenamtlich als Mitglied oder Schirmherrin in den Stiftungen „Kindergesundheit“, „Tabaluga Kinderstiftung“ und „Bündnis für Kinder – gegen Gewalt“ tätig. Aus der letzten Institution entsprang 2002 auch das bundesweit anerkannte Aktionsprogramm „Faustlos“ zur Gewaltprävention in Schulen und Kindergärten. Die „Epple-Ära“ der Schwestern Irene und Maria schloss sich an die große Zeit von Rosi Mittermaier. Bei der Weltmeisterschaft 1978 in Garmisch gewann Maria den Titel im Riesenslalom und Irene wurde Abfahrts-Zweite. 1982 sicherte sich Irene den Riesenslalom-Weltcup, zudem steht ihr Name als erste Siegerin der 1978 initierten Super-G-Rennen in den Annalen der FIS. Die um zwei Jahre jüngere Maria Epple-Beck wohnt im nahen Gunzesried (bei Ofterschwang) und trug sich 1978 ebenfalls ins Goldene Buch der Sportlerwahl ein. Heute betreibt sie ein Ferienappartement-Haus. DER JUGEND EINE CHANCE GEBEN Noch mehr als die Überraschung über die Wahl zur Sportlerin des Jahres blieb Irene Epple die Erinnerung an die Anreise. Mit einer Privatmaschine wurde sie damals fast direkt von der Weltcup-Piste in Val d`Isere abgeholt. Während des Fluges fiel die Heizung aus „und es war furchtbar kalt“. Sie habe richtig Angst gehabt, als es hieß, in Stuttgart würde notgelandet. Seither meidet sie Flugreisen noch mehr als früher. Auch das Sportgeschehen wurde für Irene zum Randthema: „Ich bin zu weit weg, um die Situation im Ski-Lager zu kommentieren oder gar Tipps geben zu können.“ Doch soviel weiß sie aus Erfahrung: „Man muss der Jugend eine Chance geben und Geduld mit ihr haben.“ 68 IM EINSATZ FÜR GROSSE TV-MOMENTE Das gibt's nur einmal: Die besten Sportler in edler Robe. Und das ZDF setzt sie in Szene – zum siebten Mal in Folge. strong. Und jetzt hat uns der OlympiaWinter schon voll im Griff. An jedem Wochenende sind die Reporter entlang der Loipen, Pisten, Schanzen und Schießstände im Einsatz. Auch, um Vorfreude auf Turin 2006 zu wecken. Von den XX. Winterspielen werden ZDF und ARD im Wechsel an 17 Tagen berichten. Die Gala „Sportler des Jahres“ ist quasi die erste Etappe auf der Tour nach Turin. Zahlreiche Favoriten für Goldspuren durch den Schnee des Piemont hatten sich schon im letzten Winter in die Pole Position geschoben und dürften zu den Favoriten für die 59. Wahl unter den deutschen Sportjournalisten gehören. Aber auch die Leichtathletik meldete sich in den vergangenen Monaten zu Wort. An Helsinki erinnern nicht nur regennasse Tage, sondern auch überraschende Leistungen der DLV-Athleten. Das erhöht die Spannung auf die Feier in Baden-Ba- Auch 2005 war wieder ein wunderbares Sportjahr. Und ein FernsehSportjahr. Die Bilder vom Confed Cup, bislang ein eher belächeltes Turnier, dienten als gute Einstimmung für die Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Die Bilder von der Tour de France lieferten Zeugnis von der unglaublichen Zuschauerbegeisterung auf der „Schwarzwald-Etappe“ – und der Überlegenheit von Lance Armden, wenn wir „unsere“ Sportler für einen Abend in großer Garderobe erleben und das ZDF zum siebten Mal in Folge die großen Momente, Emotionen und Reaktionen überträgt. Im letzten Dezember erhoben sich die Ball-Gäste zu Ehren von „Sportlerin des Jahres“ Birgit Fischer, die Hockeyfrauen verabschiedeten sich mit La-Ola von der Bühne. Das TV-Publikum war hautnah dabei. 70 von Joachim Reicher t ISK-JUBILÄUM: 60 JAHRE FAKTEN, DATEN UND DIE HINTERGRÜNDE Die erste Ausgabe des „Sportdienstes“ ISK datiert vom 8. Oktober 1945 und ist auf dünnem Durchschlagpapier in den Archiven noch immer zu bewundern. Die Top-Meldung vor 60 Jahren galt dem Debüt von Max Schmeling als Ringrichter bei einem Boxkampf in Bad Segeberg. Ansonsten rankten sich die Notizen um die Wiederaufnahme des Fußballbetriebs. Und dass in Ermangelung von Sporthallen einige Boxkämpfe im Tigerkäfig (allerdings ohne Tiere!) eines Stuttgarter Zoos stattfanden. Jetzt entsteht an dieser Stelle auf dem Cannstatter Wasen die neue Porsche-Arena für 7500 Personen. Merke: An Sportstätten herrscht längst kein Mangel mehr – und die Tempel tragen inzwischen die Namen von Sponsoren. So weit das Auge reicht. EIN ALTES RADIO UND DIE SCHREIBMASCHINE Original-Ordner von 1945: Info auf dünnem Durchschlagpapier Auch sonst hat der Sport innerhalb von sechs Jahrzehnten eine Entwicklung genommen, die sich ISK-Gründer Kurt Dobbratz (1913 – 1994) damals kaum vorstellen konnte, als er seine vorsintflutliche Schreibmaschine im ZweifingerStakkato beackerte und aufmerksam die Sportmeldungen ausländischer Sender im alten Volksempfänger-Gerät verfolgte. Die Aufgabe der in schwerer Zeit aus dem Boden gestampften Agentur aber blieb bei aller Evolution identisch: Den Hintergründen des Sportgeschehens auf den Grund gehen, die Menschen hinter der Schlagzeile beleuchten. Veröffentlicht wurden seit dem 8. Oktober, als die Zeitungen für die Rubrik „Sport & Spiel“ meist nur eine Fünftelseite Platz bekamen, über 7000 Dienste. 1947 initiierte die ISK erstmals die Umfrage „Sportler des Jahres“, heute eine der bedeutendsten Sportehrungen Europas. 2006, passend in einem Giga-Sportjahr, ist bereits die Wahl Nummer 60 fällig. Viel zu tun also für die heute im Landkreis Böblingen tätige Truppe, die unter dem Label ISK.com die Pressearbeit bei sportlichen Anlässen übernimmt und stets Mitte Dezember den vorliegenden Almanach des Sports präsentiert. UND ALS HONORAR GAB ES EIN FRÜHSTÜCK Neben dem ziemlich vergilbten Ordner mit der „Nummer I“ erinnert in den Redaktionsräumen eher wenig an die so genannte gute alte Zeit. Die letzte Schreibmaschine (allerdings elektrisch) führt ein unbeachtetes Dasein, aufgetaucht aber ist beim letzten Umzug die Korrespondenz mit einem der ersten freien Mitarbeiter. Man einigte sich damals auf ein gemeinsames Frühstück als Honorar… Wenn auch die journalistischen Leistungen heutzutage nicht mehr in Naturalien vergütet werden, so konnte die Entwicklung der Berichterstatter-Saläre doch niemals auch nur annähernd dem Tempo des finanziellen Aufstiegs mancher Sportler folgen. Dennoch nahm der Sportjournalismus einen bemerkenswerten Weg: heraus aus der Nischenposition, hinein in das Zentrum der Medienwelt. Sportteile sind heute selbst in den Tageszeitungen kleine „Bücher“ und die elektronischen Medien bieten eine Rundumversorgung. 71 VIELEN DANK – FÜR DIE FREUNDLICHE UNTERSTÜTZUNG 72 von Wolfgang Fischer DIE PARALYMPICS 2008 FEST IM BLICK Aus jeder Situation das Beste machen, ein unglückliches Schicksal in einen Erfolg wandeln – dieses Fazit darf der behinderte Radprofi Michael Teuber für sein Leben ziehen. Der zweifache Paralympics-Sieger von Athen stellte dieses Jahr sieben Weltrekorde bzw. -bestleistungen auf und hält mit vier aktuellen Europameisterschafts-Goldmedaillen neun der zehn möglichen internationalen Titel für die Leistungsklasse LC 4 auf der Bahn, der Straße sowie mit dem Mountainbike im Gelände. Er ist seit wenigen Wochen die Nummer Eins unter den behinderten deutschen Athleten. Auf der Nominierungsliste zur bedeutendsten deutschen Proklamation in Baden-Baden steht sein Name heuer bereits zum fünften Mal. Nach acht Jahren Leistungssport mit einer langen Reihe von Erfolgen bei Welt- und Europameisterschaften sowie Paralympics hat der 37jährige aus der kleinen Gemeinde Dietenhausen bei Dachau als nächstes Ziel die Spiele 2008 in Peking im Blick. VOM SNOWBOARD AUFS MOUNTAINBIKE Nach seinem schweren Autounfall 1987 kehrte Michael Teuber nur dank des Sports, zähem Training und Erfolgswillen in die Erfolgsspur zurück. Vorher war er begeisterter Surfer und Snowboarder gewesen. Er hatte keine Pläne für die Zukunft nach dem Abitur – er genoss das Leben unbeschwert. Auch wenn er seine Bretter ziemlich gut beherrschte: Mit Sport sein Geld zu verdienen, war kein Thema. Nach der Verletzung musste er seine Zukunft aus der schlechtesten aller Perspektiven sehen: Mit dem Bruch des zweiten und dritten Lendenwirbels war er inkomplett querschnittsgelähmt. Der Arzt prognostizierte ein Leben im Rollstuhl. Doch da war eine minimale Restfunktion im rechten Oberschenkel vorhanden – noch in der Rehabilitation begann er mit dem Training. Seine Fähigkeit, sich auf den Punkt zu konzentrieren, kam zum tragen. Zwei Jahre später schob er den Rollstuhl in die Ecke, bewegte sich auf Krücken und Gehapparaten fort. Und bestieg erstmals ein Mountainbike. GELD VERDIENEN MIT BEHINDERTENSPORT Michael Teuber rät jedem, dessen Leben durch eine Behinderung eingeschränkt ist, Sport zu treiben. Es mache mobiler, erhöhe die Lebensqualität, helfe, sich mit den veränderten Bedingungen zu arrangieren. Rückwirkend, so schätzt er heute ein, „habe ich viel mehr erlebt und gesehen, als wenn mein Leben normal verlaufen wäre.“ Er besuchte Australien, die USA, lernte Michael Schumacher und Franziska van Almsick kennen. „Normal“ war allein sein BWL-Studium und das Eheglück mit seiner Susanne und Töchterchen Marieann. Nicht normal ist, dass er einer der wenigen deutschen Profis ist, die mit Behindertensport ihren Lebensunterhalt bestreiten. „Star bin ich trotzdem keiner. Ich finde die so genannten Superstars sogar affig“, betont er. Doch führt er sein Management wie seinen Sport: professionell. 74 von Klaus J. Dobbratz NOVIZE UNTER EISERNEN In der Woche nach seiner Premiere auf Hawaii (Platz 10) konnte Stephan Vuckovic (33) kaum ohne Hilfe vom Stuhl aufstehen. Jetzt liebäugelt der Silbermedaillen-Gewinner von Sydney wieder mit neuen Zielen. Trotz der schmerzhaften Erfahrungen nach der Tortur wollen Sie auch 2006 wieder Zeichen auf der Langstrecke setzen? Triathlon-Kor yphäen: Vuckovic mit Stadler (oben) – HawaiiSieger Al-Sultan (unten rechts) Vorbereitung und Wettkampf haben Spaß gemacht, aber hinterher konnte ich mich wirklich nur langsam erholen. Ich war nur noch müde, blieb lange im Bett. Selbst Telefonieren fiel schwer, auf den Büchern, die ich für mein Studium beackern sollte, bildete sich eine Staubschicht. Wird der Novize unter den Ironmen in der Szene nun akzeptiert? Ich wurde nett aufgenommen, obgleich man mir nicht viel zutraute und ich aufgrund der Pause nach meinem ersten Start über die Langdistanz in Kanada (Zweiter) drei Kilo angesetzt hatte. Hinterher rief einer an, wie unglaublich es sei, mit einem kleinen Bäuchlein unter den Top Ten zu landen. Im nächsten Jahr brauche ich mehr Zeit zwischen meinen beiden Starts. FARIS AL-SULTAN GUT FÜR DEN TRIATHLON 2007 findet die WM auf der olympischen Distanz in Hamburg statt. 2008 lockt Peking. Wechselt Vucko dann wieder in Richtung Kurzstrecke? Das gilt es im nächsten Winter zu entscheiden. Generell tendiere ich aber mehr zur Langstrecke. Ich weiß nicht, ob in meinem Alter Sehnen und Gelen- ke den Belastungen von kurzen und schnellen Wettkämpfen standhalten. Die Szene hat einen neuen Star: Faris Al-Sultan, den Hawaii-Sieger 2005. Kann er den Triathlon-Sport hierzulande weiterbringen? Absolut, denn er ist auch als Typ voll in Ordnung, offen und ehrlich. Seine Direktheit, unter anderem beim Auftritt im ZDF-Sportstudio, kommt gut an. WO SPORTLER NICHT VERKLEMMT SIND… Zählt er zum Favoritenkreis für die Wahl zum „Sportler des Jahres“? Er ist mein Geheimfavorit, denn den absoluten Ausreißer gab es 2005 nicht. Ich denke, dass ein Vertreter der Randsportarten, aus den Bereichen Kanu, Kunstturnen, Triathlon und Tischtennis das Podest erreichen kann. In Baden-Baden gehören Sie seit Jahren zu den Stammgästen… Das Flair und die Atmosphäre gefallen mir. Das ganze Jahr über lebe ich unter Triathleten, hier aber treffe ich Sommer- und Wintersportler, die bei diesem Anlass auch nicht verklemmt sind und mal etwas trinken. 76 von Manfred Neuber „RANG VIER IN PEKING IST ERREICHBAR“ Was ist zu tun, damit Deutschland seinen Rang als Weltsportnation behält? Prof. Helmut Digel hat dazu Vorschläge. „Wenn in Deutschland die Vorbereitung intensiver und zentraler gesteuert wird und die Kommunikationswege effizienter gestaltet werden, dann hat Deutschland durchaus noch die Chance, auf den vierten Platz zu kommen“, prophezeit der Sportsoziologe, der an der Universität Tübingen lehrt. „Wenn wir unsere Ressourcen optimal ausschöpfen, sind wir nach wie vor international konkurrenzfähig und können zu den besten Nationen gehören.“ In anderen Ländern würden große Anstrengungen und „gewaltige Investitionen“ im Hinblick auf Peking 2008 unternommen. Wenn Deutschland auf Dauer mithalten wolle, seien jedoch „grundlegende Reformen am System“ erforderlich. Andernfalls drohe Stillstand, wie er in einer Studie über die Förderung des Spitzensports in den acht führenden Sportnationen im Auftrage des Bundesinstituts für Sportwissenschaft feststellte. ZU VIEL BÜROKRATIE Ach du lieber Himmel. Wo sind die Sieger? Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking ist für Deutschland der vierte Rang in der Nationenwertung durchaus möglich. Nach Einschätzung von Prof. Helmut Digel werden China und die USA um die Spitzenstellung kämpfen, gefolgt von Russland auf Platz 3. Dahinter aber könnte es einen scharfen Wettbewerb mit Australien, Frankreich und Großbritannien geben. Ist der Standort Deutschland auch im Bereich des Sports gelähmt? Noch gilt: „Das deutsche Hochleistungssportsystem hat sich durch Qualität und Erfolge ausgezeichnet, und es ist durch die Bundesregierung in einmaliger Weise abgesichert.“ Dennoch fordert der frühere Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes eine „Verringerung der Abhängigkeit des Hochleistungssports von militärischen und militärnahen Fördereinrichtungen.“ Stattdessen solle die deutsche Wirtschaft ihre finanzielle Unterstützung verstärken. Prof. Digel macht bürokratische Strukturen im Sport für mangelnden Ideenaustausch und schleppende Innovationen verantwortlich. „Es gibt Kommissionen und Arbeitsgruppen, die wenig effizient sind, weil sie selten tagen und keine Verantwortung übernehmen. Dabei geht es um mehr Professionalität. Und hier können hauptamtliche Funktionäre genauso amateurhaft sein wie ehrenamtliche. Andererseits sind manche Ehrenamtsstrukturen wiederum eher eine Last als eine Lust.“ Vor allen Dingen in der Kooperation mit den Schulen scheinen die Vereine völlig überfordert. Der ehemalige Vizepräsident des NOK konstatiert: „Der Schulsport in Deutschland mag viel für Freizeit- und Breitensport tun, für den Spitzensport leistet er so gut wie keinen Beitrag.“ In konkurrierenden Ländern gehe man bei der Talentsichtung und -förderung zielgerichteter vor. Deshalb schlägt Digel sportartübergreifende Talentsuche und die Gründung von Schulsportvereinen vor. WER WILL TRAINER WERDEN? Mit großem Elan tritt Prof. Digel für die Gründung eines zentralen Nationalen Sportinstituts ein, auch wenn die Chancen in naher Zukunft – nach den Reaktionen aus den Sportverbänden und von Spitzenfunktionären – eher gering einzuschätzen sind. Das derzeitige Manko: Zu viele Stellen arbeiteten nebeneinander her. Dazu gehören beispielsweise Bundestrainer, Leistungssport-Koordinatoren, Landestrainer, Olympia-Stützpunkte, Heimatvereine und persönliche Trainer. Eine pro- fessionelle Trainingssteuerung scheint hier dringend vonnöten. „Nirgendwo gibt es in der Frage der Trainer so viele Probleme wie in Deutschland“, bedauert der Fachmann. „Frage ich Studenten im ersten Semester, wer den Berufswunsch Trainer hat, meldet sich kein einziger.“ Prof. Digel führt dies vornehmlich auf „magere Entlohnung und dürftige gesellschaftliche Anerkennung“ zurück. Aus diesem Grund sollten die Trainer wie in den USA am Erfolg ihrer Schützlinge auch finanziell beteiligt werden. SOZIALE SICHERHEIT Besonderes Augenmerk muss außerdem auf die Karriereplanung und soziale Absicherung der Leistungssportler gerichtet werden. „Hochleistungssportler haben nur eine Karriere auf Zeit – man muss stets parallel zum Sport eine Schul- oder Berufskarriere planen.“ Nach Auffassung des Sportsoziologen kann Deutschland sich im Hinblick auf professionelle Strukturen in der Talentauswahl und –förderung auch an Australien ein Beispiel nehmen. Und dort, natürlich kein Zufall, „sind Sportlehrer so anerkannt wie Latein-Pauker.“ Nach französischem Vorbild empfiehlt Digel die Einführung einer staatlichen Akkreditierung von Hochleistungsathleten, die mit gesetzlich festgelegten Rechten und Pflichten einhergehen sollte. Anstelle der retrospektiv begründeten, einjährigen Förderung solle eine verstärkte mehrjährige Perspektivförderung treten. Weiter wünscht er eine kontinuierliche Evaluierung von Training und Wettkampf sowie Ernährungsberatung. 78 von Jürgen C. Braun AUCH BERGE VERSETZT BERGE: DEN KREBS BESIEGT Der norwegische Weltklasse-Handballer Christian Berge in Diensten der SG Flensburg-Handewitt gewinnt den Kampf gegen die Krankheit. Dazwischen liegen für den Mann, der die Nordlichter aus Flensburg zum deutschen Meistertitel, zum Pokalsieg und ins Finale der Champions League geführt hat, Monate voller Zweifel, ein persönlicher Kampf bis zur Selbstaufgabe und die feste Erkenntnis: „Ich glaube nicht an Schicksal. Ich habe einfach nur Pech gehabt. Dieses eine Mal.“ IM WELLENTAL DER EMOTIONEN Es sind diese beiden Daten, eine Aneinanderreihung von Zahlen nur. Doch für ihn sind sie weit mehr. Sie sind Anfang und Ende oder vielleicht auch Ende und Anfang zugleich. Am 29. Oktober 2004 erfährt Christian Berge, norwegischer Spielmacher des deutschen Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, dass er Krebs hat. Lymphdrüsenkrebs. 13 Monate später, am 25. November 2005, bestreitet der Mann, der einen Handball mitunter mit der Perfektion eines Roncalli-Jongleurs behandelt, wieder ein Spiel für die norwegische Nationalmannschaft. Als sich im Juni diesen Jahres fast die gesamte Handball-Weltklasse zu einem Benefizspiel für den „Wikinger“ in Flensburg versammelt, ruft der Mann, der in seiner sportlichen Heimat so ungeheuer viele Sympathien genießt, seinen vielen Freunden zu: „Dies ist kein Abschied, dies ist ein Auf Wiedersehen“. Wo auf der Tribüne Tränen ob des Schicksals eines der weltbesten Handballers vergossen werden, steht Berge selbst zumindest äußerlich völlig ungerührt da. Die Folgen der harten Chemotherapie haben ihn bereits gezeichnet, nur noch ein zarter Flaum ziert als Folge der Bestrahlungen den Kopf. Berge wandert in diesen Tagen, Wochen und Monaten durch Täler voller Hoffnung und voller Verzweiflung. Er zieht sich mit seiner Frau Turid in seine norwegische Heimat zurück, verlangt seinem Körper physische und psychische Strapazen ab, die er vorher noch nicht einmal als „warm machen“ bezeichnet hätte. Die erste Therapie schlägt gut an, dann kommt ein Rückschlag. ERST PAPI, DANN COMEBACK Doch Berge gibt nicht auf. Er macht das, was er auf dem Spielfeld vorgelebt hat. Er kämpft. Kämpft, weil er sagt: „Ich will mein Leben genießen, ich will zurück aufs Handballfeld.“ Anfang Oktober bringt Frau Turid das erste Kind der beiden, einen Sohn, zur Welt. Knapp zwei Monate später trägt Papi Christian wieder das National-Trikot der Norweger. Wille versetzt Berge, heißt es. Auch Berge kann offensichtlich Berge versetzen. Er hat seine Krankheit besiegt. Sich selbst vom scheinbar Todgeweihten zurück zum Spitzensportler verwandelt. von Siggi Müller FEDERER UND ISINBAJEWA ÜBERSPRINGEN DIE 100-PUNKTE-MARKE Bis 1947 reicht die Tradition des „Sportler des Jahres“ zurück – wie auch die weltweite Umfrage nach den Besten, die ebenfalls zum 59. Mal durchgeführt wurde. Erneut hat die Nachrichtenagentur ISK Fachjournalisten aus den Sportredaktionen führender Zeitungen und Magazine befragt – auf allen Kontinenten, jeweils ein führendes Medium pro Nation. Und so ergab sich auch bei der 59. Wahl zum „Weltsportler des Jahres“ wieder eine globale Perspektive auf das Sportjahr 2005 – wie schon beim ersten „international voting“, als der französische Schwimmer Alex Jany vorne lag. Wintersportler und Athleten von Sportarten, die nicht auf dem gesamten Globus ausgeübt werden, haben es bei dieser Umfrage schwer. Anhand der Resultate lässt sich jedoch ablesen, dass neben dem rein sportlichen Erfolg wohl auch sympathisches Auftreten und Vorbildcharakter zum einen 79 oder anderen Extra-Pünktchen geführt haben mögen. Umso stärker sind die Leistungen der Gewinner (seit 1972 wird nach Geschlechtern getrennt gewählt, damals die US-Athleten Marc Spitz und Shane Gould) einzuschätzen. Mehr noch, wenn der aktuelle Sieger, der Schweizer „Tennis-Tell“ Roger Federer, wie schon im Vorjahr on top steht. Sein Vorsprung war 2005 so groß, dass die Verfolger Lance Armstrong (USA, Radsport) und Fernando Alonso (Spanien, Formel 1) früh „abreißen“ lassen mussten. Noch imposanter die Dominanz bei den Frauen durch Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa, die scheinbar mit Weltrekordmarken nur so spielte und natürlich Weltmeisterin wurde. Die Russin übersprang bei der Wahl, wie Federer bei den Herren, als einzige die „magische“ 100-Punkte-Marke. Um Platz 2 kam es zum spannenden Zweikampf zwischen der schwedischen Golferin Annika Sörenstam und Lindsay Davenport. Die letzte bei der ISK per E-Mail abgegebene Stimme (vom albanischen Magazin „Futbolli Shqiptar“) ließ die amerikanische Tennisspielerin zum gemeinsamen Ehrenplatz aufschließen. Fußballerin Birgit Prinz übrigens vertritt als einzige die deutschen Farben unter den Top-10. DIE RESULTATE 2005 Weltspor tler des Jahres 1. Roger Federer (Schweiz/Tennis) 2. Lance Armstrong (USA/Radsport) 3. Fernando Alonso (Spanien/Formel 1) 4. Valentino Rossi (Italien/Motorrad) 5. Kenenisa Bekele (Äthiopien/Leichtathletik) 5. Steven Gerrard (Großbritannien/Fußball) 7. Ronaldinho (Brasilien/Fußball) 8. Eldrick „Tiger“ Woods (USA/Golf) 9. Justin Gatlin (USA/Leichtathletik) 10. Sébastien Loeb (Frankreich/Rallye) Weltspor tlerin des Jahres 1. Jelena Isinbajewa (Russland/Leichtathletik) 2. Annika Sörenstam (Schweden/Golf) 2. Lindsay Davenport (USA/Tennis) 4. Carolina Klüft (Schweden/Leichtathletik) 5. Kirsty Coventry (Zimbabwe/Schwimmen) 6. Janica Kostelic (Kroatien/Ski alpin) 7. Tirunesh Dibaba (Äthiopien/Leichtathletik) 7. Irina Slutskaya (Russland/Eiskunstlauf) 9. Marit Björgen (Norwegen/Skilanglauf) 9. Anja Paerson (Schweden/Ski alpin) 9. Birgit Prinz (Deutschland/Fußball) Punkte 116 80 74 49 24 24 21 20 16 15 Punkte 103 51 51 37 22 21 19 19 18 18 18 Hoch, höher, am höchsten: Jelena Isinbajewa 80 von Ulrich Blankenhorn KLAUS KÄRCHER VERRÄT SEIN ERFOLGSREZEPT: „WE ARE FAMILY!“ Anni Friesinger wird in wenigen Wochen im Mittelpunkt der deutschen Olympiahoffnungen in Turin stehen. Klaus Kärcher ist ihr Manager. Angefangen hat der 47jährige Schwabe vor 15 Jahren mit Magdalena Brzeska. Ein persönliches Gespräch mit einem Überzeugungstäter, dessen Geheimnis lautet: „We are familiy!“ Neulich war ein Interview von Franziska van Almsick mit Anni Friesinger in der Welt am Sonntag zu lesen. Wäre das vor 10 Jahren schon möglich gewesen? Nicht in dieser Form. Jetzt sind beide zu Persönlichkeiten gereift, Franzi im Schnelldurchgang, Anni Schritt für Schritt. Die beiden Stars sind auch Geschöpfe von Manager-Gurus, von Werner Köster und von Ihnen. Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Gemeinsam ist uns, dass wir beide aus dem Sportjournalismus kommen. Werners Weg als Sportchef war vorgegeben, er ist der rationale Typ, der Organisator. Ich als Fotograf komme vom Visuellen, vom Kreativen. Das begleitet mich bis zum heutigen Tag. Ich sehe den Menschen und über ihn hinaus. Und immer wieder neu. Otto Schily, Bundesminister des Innern Beide haben Maßstäbe gesetzt: Köster mit Franziska, Sie mit Magdalena Brzeska. Wie und warum wird man Manager? WIR HABEN DEN MODELLATHLETEN ERFUNDEN Ich habe damals in den USA gesehen, wie die Models kreiert wurden, Cindy Crawford, Claudia Schiffer. Nur mit Schönheit, ohne Leistung. Das konnte Magdalena auch, aber mit großer sportlicher Leistung dahinter. Also haben wir Sport und Entertainment mit- einander verbunden und dazu den Begriff Modell-Athlet erfunden. Bleibt noch Zeit fürs Fotografieren? Nur noch meine Kinder. Und manchmal die stillen Momente im Sport, ein ganz reizvolles Thema. Nehmen Sie auch Einfluss auf die Fotos, die von Ihren Athleten gemacht werden? Natürlich, das ist mein Job. Es gibt vorab klare Ansagen und Absprachen über Inhalte und Umsetzung. Und Einfluss auf die Interviews? Das ist reine Bauchsache und eine Frage des Vertrauens. Das wichtigste bleibt, dass ich meine Athleten vor einer Falle schützen kann. Was ist das Geheimnis von Magdalena? Jetzt ist sie Botschafterin der Turn-WM 2007 in Stuttgart… Sie ist ein Phänomen. Wie sie es geschafft hat, als Spätaussiedlerstochter und jetzt zweifache Mutter, ohne die ganz großen Erfolge in einer Randsportart im Gespräch zu bleiben – das hat sie ihrer klaren, einfachen, ehrlichen Art zu verdanken. Und sie ist heute hübscher denn je! Gerade jetzt hat sie ihr eigenes Büro übernommen und wieder ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Für mich ist sie wie eine eigene Tochter. Kürzlich faszinierte ein Bild von einer schönen, fast unbekannten Fechterin, 81 Monika Sozanska, die Leser. Wieder eine Modell-Athletin! Die ehemalige Sportgymnastin Magdalena Brzeska: Gefragt, attraktiv – mit Jan Ullrich bei der Sportler wahl 2003 ERFOLG STATT ZICKENKRIEG Erwischt, das Bild ist von mir. Eine Parallele zu Magdalena. Sie weiss, was sie will, sie hat gelernt, sich durchzubeißen und ich habe versprochen, ihr zu helfen. Das ist eine Investition in die Zukunft. Gibt es in Turin keinen Zickenkrieg? Wenn ich das wüsste! Aber im Ernst: Was Anni und Claudia Pechstein wollen, viel mehr als von draußen gesehen wird, ist der Erfolg. Durch den Teamwettbewerb sind sie zum Erfolg verpflichtet. Und der Weltrekord neulich zeigte, wie professionell und durchaus harmonisch alles ablief. Wie baut man den Druck ab, damit Anni ihre drei Goldmedaillen gewinnen kann? Mit einer wäre sie glücklich, aber sie muss gar keine mehr holen. Sie hat in Salt Lake Gold geholt, als alle sie abgeschrieben hatten, als sie von den Medien schon beerdigt war. Sie braucht nichts mehr gewinnen. Doch Tatsache ist: Bei solchen Events leide ich um meine Sportler wie ein Hund. Aber dadurch, dass Anni sagt, sie habe nichts mehr zu verlieren, therapiert sie auch mich. Es ist einfach kein Druck mehr da. Was zeichnet einen guten Manager aus? Und gibt es noch Idealismus? Idealismus und Herzblut sind ganz entscheidende Faktoren. In diesem Geschäft führt nur eine Kombination aus Emotionen und rationalen Fakten zum Erfolg. Gehört auch persönliche Integrität dazu? Sie ist das A und O. Ich habe zwei Töchter, denen kann ich nichts vormachen. Das ist das höchste Gut, wir sind eine Familie, und dazu gehören die Sportler, das ist alles eine Wellenlänge – und trotzdem hat jeder seine Ecken und Kanten. Wer immer nur lieb ist, kann nicht gewinnen! Wir bitten um eine Charakteristik von Fabian Hambüchen. Er ist extrem leistungsorientiert und meistert diese extreme Doppelbelas- tung von Schule und Sport. Die Turnhalle ist seine Disco und die Familie der ausgleichende Faktor. Wir versuchen, ihn zu entlasten und den Boden für seine Entwicklung zu bereiten. Das ist auch ein Stück unserer Philosophie: Wir gehen gemeinsam mit den Sportlern den Weg nach oben, werden gemeinsam groß und erfolgreich. JÜRGEN KLINSMANN – DAS VORBILD SCHLECHTHIN Bei einer freien Auswahl: Wen würde Klaus Kärcher gerne coachen? Steffi Graf früher, die hatte alles. Und heute natürlich jene, die ich betreue. Plus Jürgen Klinsmann, das Vorbild schlechthin. Ein Kämpfer und Kosmopolit, offen, tolerant – und er kann wie kaum ein anderer sein eigenes Feuer auf die Jungen übertragen. 82 von Johann Eibl 2006 – ZU GAST IN DEUTSCHLAND 9. Juni bis 9. Juli – das sind gewissermaßen die Eckdaten des Sportjahres 2006. Einen Monat lang wird die Fußball-WM in Deutschland alle anderen Ereignisse weit in den Schatten stellen. Vermutlich handelt es sich dabei sogar um eine Jahrhundert-Veranstaltung, denn nachdem die FIFA im Rotations-Verfahren nur noch alle 20 Jahre die Weltmeisterschaft nach Europa vergeben wird, ist kaum damit zu rechnen, dass Deutschland in diesem Jahrhundert noch einmal zum Zug kommt. Also alles nur ein einziges Ball-Yhoo und totaler Ball-Zauber? Beileibe nicht. Der Februar setzt den sportlichen Kontrapunkt. Wenn sich die Schnee- und Eisfraktion in Turin und den hergerichteten Skistationen des Piemont zu den XX. Olympischen Winterspielen (10. – 25. 2.) trifft. Eine gute Gelegenheit für Adabeis mit Zipfelmütze: So dicht vor der Haustüre trifft man die FünfringeProminenz von Ole-Einer Björndalen bis Anni Friesinger und von Bode Miller bis Hermann Maier nur selten. WERDEN SCHUMI UND JAN DIE SCHNELLSTEN? Am 12. März beginnt für die Formel 1 die Saison 2006 in Bahrain. Dann wird man bereits erste Hinweise darauf erhalten, ob Michael Schumacher nach einer gerissenen Superserie von fünf WM-Titeln in Folge und dem Jahr 2005 mit seinen vielen Rückschlägen wieder um die Pole Position mitkämpfen kann. Im Sommer aber rückt einmal mehr Jan Ullrich ins Rampenlicht: Lance Armstrong hat sich verabschiedet, doch ist damit der Weg wirklich frei für einen deutschen Triumph bei der Tour de France wie zuletzt 1997? Das schwerste Radrennen der Welt beginnt am 1. Juli in Straßburg und führt auch 30 Kilometer über deutschen Boden. Die Blicke der vermutlich wieder in Scharen an die Strecke pilgernden Bike-Fans werden sich diesmal aber nicht nur auf T-Mobile und Gerolsteiner richten: Erik Zabel hofft im Milram-Trikot auf weitere Etappensiege. Im Juli treffen sich außerdem die besten Leichtathleten Europas in Göteborg: Eine ideale Plattform für Tobias Unger über 200 Meter? IMMER WAS LOS IN DEUTSCHEN LANDEN! Ansonsten könnte Good Old Germany im Jahr 2006 nicht nur wegen der Fußball-WM glatt den Titel „Event-Champion“ beanspruchen. Ende April bittet Bremen zur Tischtennis-Team-WM an die Platten. Vom 20. August bis 3. September erlebt Aachen die Weltreiterspiele, wo Marco Kutscher und Co. ihr EM-Gold diesen Jahres bestätigen wollen. Und im September rollt die Hockey-Kugel beim WM-Heimspiel der Männer: Im neuerbauten Hockey-Park von Mönchengladbach soll eine Randsportart ins Scheinwerferlicht rücken. Mit anderen Worten: Zweinullnullsechs ist immer etwas los. Sport total nonstop? Es hat ganz den Anschein. Denn 2007 verspricht bereits die übernächsten Leckerbissen. Wo? Zwischen Breisgau und Rügen! Die Handball-WM in zwölf deutschen Städten, die Regenbogen-Rennen des Straßenradsports sowie die Weltmeisterschaften im Kunstturnen (beide in Stuttgart). Und laut NOK-Chef Steinbach steht eine neuerliche deutsche Olympiabewerbung („in Frage kommen Berlin, Hamburg und München“) vor der Türe. 83 SPORTLER DES JAHRES SEIT 1947 1986 Boris Becker Olaf Ludwig 1987 Harald Schmid Torsten Voss 1988 Michael Groß Olaf Ludwig 1947 Gottfried von Cramm Tennis 1948 Gottfried von Cramm Tennis 1949 Georg Meier Motorrad 1950 Herbert Klein Schwimmen 1951 Ehepaar Falk Eiskunstlauf 1952 Karl Kling Motorsport 1953 Werner Haas Motorrad Gustav-Adolf Schur 1954 Heinz Fütterer Gustav-Adolf Schur 1955 Hans Günter Winkler Gustav-Adolf Schur 1956 Hans Günter Winkler Gustav-Adolf Schur 1957 Manfred Germar Gustav-Adolf Schur 1958 Fritz Thiedemann Gustav-Adolf Schur 1959 Martin Lauer Gustav-Adolf Schur 1960 Georg Thoma Gustav-Adolf Schur 1961 Graf Berghe von Trips Gustav-Adolf Schur 1962 Gerhard Hetz Helmut Recknagel 1963 Gerhard Hetz Klaus Ampler 1964 Willi Holdorf Klaus Urbanczyk Radsport Leichtathletik Roland Matthes 1971 Hans Faßnacht Roland Matthes 1972 Klaus Wolfermann Turnen Schwimmen 1990 Boris Becker Tennis Schwimmen 1991 Michael Stich Tennis Schwimmen 1992 Dieter Baumann Leichtathletik Schwimmen 1993 Henry Maske Boxen Schwimmen 1994 Markus Wasmeier Ski alpin Schwimmen 1995 Michael Schumacher Motorsport Leichtathletik 1996 Frank Busemann Leichtathletik Radsport Wolfgang Nordwig Leichtathletik 1997 Jan Ullrich Leichtathletik 1998 Georg Hackl Rodeln Schwimmen 1999 Martin Schmitt Skispringen Turnen 2000 Nils Schumann Leichtathletik 2001 Erik Zabel Radsport Rudersport 2002 Sven Hannawald Skispringen Schwimmen 2003 Jan Ullrich Radsport Radsport 2004 Michael Schumacher Motorsport Radsport Reitsport Radsport Leichtathletik Radsport Reitsport Radsport Leichtathletik Radsport Roland Matthes 1974 Eberhard Gienger Hans-Georg Aschenbach Skisport 1975 Peter-Michael Kolbe Roland Matthes 1976 Gregor Braun Waldemar Cierpinski 1977 Dietrich Thurau Rolf Beilschmidt Skisport 1978 Eberhard Gienger Radsport Udo Beyer Motorsport Radsport Schwimmen Skisport Schwimmen Radsport Leichtathletik Fußball Leichtathletik Roland Matthes 1970 Hans Faßnacht Andreas Wecker Radsport Tennis 1973 Klaus Wolfermann Schwimmen Frank Wiegand Roland Matthes Schwimmen 1989 Boris Becker Leichtathletik Schwimmen Radsport Jürgen May 1967 Kurt Bendlin Roland Matthes 1969 Hans Faßnacht Skisport Radsport Leichtathletik Reitsport 1965 Hans-Joachim Klein 1966 Rudi Altig 1968 Franz Keller Tennis Radsport Schwimmen Leichtathletik Schwimmen 1979 Harald Schmid Bernd Drogan 1980 Guido Kratschmer Waldemar Cierpinski 1981 Toni Mang Lothar Thoms 1982 Michael Groß Bernd Drogan 1983 Michael Groß Uwe Raab 1984 Michael Groß Uwe Hohn 1985 Boris Becker Jens Weißflog Leichtathletik Radsport Leichtathletik Turnen Leichtathletik Leichtathletik Radsport Leichtathletik Leichtathletik Motorrad Radsport Schwimmen Radsport Schwimmen Radsport Schwimmen Leichtathletik Tennis Skispringen Kristin Otto mit dem WahlZweiten René Sommer feldt (2004) 84 SPORTLERINNEN DES JAHRES SEIT 1947 1958 Marianne Werner Karin Beyer 1959 Marika Kilius Gisela Birkemeyer Leichtathletik Schwimmen Eiskunstlauf Leichtathletik 1960 Ingrid Krämer Wasserspringen Ingrid Krämer Wasserspringen 1961 Heidi Schmid Ute Starke 1962 Jutta Heine Ingrid Krämer 1963 Ursel Brunner Ingrid Krämer Fechten Turnen Leichtathletik Wasserspringen Schwimmen Wasserspringen 1964 Zimmermann/Esser Kanusport Ingrid Krämer 1965 Helga Hoffmann Hannelore Suppe Wasserspringen Leichtathletik Gabriele Seyfert 1967 Liesel Westermann Karin Janz 1968 Ingrid Becker Margitta Gummel 1969 Liesel Westermann Marita Koch 1983 Ulrike Meyfarth Marita Koch 1984 Ulrike Meyfarth Katarina Witt 1985 Cornelia Hanisch Marita Koch Leichtathletik 1987 Steffi Graf Heike Drechsler Eiskunstlauf Leichtathletik Turnen Leichtathletik Leichtathletik Silke Möller 1988 Steffi Graf Kristin Otto 1989 Steffi Graf Kristin Otto Leichtathletik Ski alpin Turnen Leichtathletik Schwimmen Leichtathletik Leichtathletik Leichtathletik Leichtathletik Leichtathletik Eiskunstlauf Fechten Leichtathletik Tennis Leichtathletik Tennis Leichtathletik Tennis Schwimmen Tennis Schwimmen 1990 Katrin Krabbe Leichtathletik Petra Vogt Leichtathletik 1991 Katrin Krabbe Leichtathletik 1970 Heide Rosendahl Leichtathletik 1992 Heike Henkel Leichtathletik Turnen 1993 Franziska v. Almsick Schwimmen Karin Balzer 1972 Heide Rosendahl Karin Janz 1948 Mirl Buchner-Fischer Ski alpin Ute Geweniger 1982 Ulrike Meyfarth 1986 Steffi Graf 1971 Ingrid Mickler-Becker Leichtathletik Leichtathletik Maxi Gnauck 1981 Ulrike Meyfarth Leichtathletik Ski alpin Leichtathletik Erika Zuchold 1947 Marga Petersen Marita Koch 1980 Irene Epple Leichtathletik 1966 H. Hoffmann und K. Frisch Marita Koch 1979 Christa Kinshofer 1973 Uta Schorn 1994 Katja Seizinger Ski alpin Leichtathletik 1995 Franziska v. Almsick Schwimmen Leichtathletik 1996 Katja Seizinger Turnen 1997 Astrid Kumbernuß Leichtathletik Turnen 1998 Katja Seizinger Ski alpin Ski alpin Kornelia Ender Schwimmen 1999 Steffi Graf Tennis 1974 Christel Justen Schwimmen 2000 Heike Drechsler Leichtathletik Eiskunstlauf Kornelia Ender Schwimmen 2001 Hannah Stockbauer Schwimmen 1951 Ria Baran-Falk Eiskunstlauf 1975 Ellen Wellmann Leichtathletik 2002 Franziska v. Almsick Schwimmen 1952 Ria Baran-Falk Eiskunstlauf Kornelia Ender Schwimmen 2003 Hannah Stockbauer Schwimmen 1953 Christa Seliger Leichtathletik Ski alpin 2004 Birgit Fischer 1954 Ursel Happe Schwimmen 1955 Helene Kienzle Rollkunstlauf 1956 Ursel Happe Schwimmen 1957 Wiltrud Urselmann Schwimmen 1949 Lena Stumpf Leichtathletik 1950 Ria Baran-Falk 1976 Rosi Mittermaier Kornelia Ender 1977 Eva Wilms R. Ackermann 1978 Maria Epple Schwimmen Leichtathletik Leichtathletik Ski alpin Kanusport 85 MANNSCHAFTEN DES JAHRES SEIT 1957 1978 Handball-Nationalmannschaft 1979 TV Großwallstadt 1980 Fußball-Nationalmannschaft 1981 Wasserball-Nationalmannschaft 1982 Leichtathletik-Staffel 4x400 m 1983 VfL Gummersbach 1984 Degenfechter 1985 Daviscup-Team Ruder-Achter Straßenrad-Vierer Handball-Nationalmannschaft SC Magdeburg (Handball) 1957 Borussia Dortmund 1958 Leichtathletik-Nationalmannschaft Volleyball-Nationalmannschaft, 1959 Deutschland-Achter Männer 1960 Deutschland-Achter 1961 1. FC Nürnberg 1962 Ratzeburger Ruder-Achter Handball-Nationalmannschaft 1969 1970 Borussia Mönchengladbach 1972 Hockey-Nationalmannschaft 4x400 m-Staffel, Frauen 1973 Fußball-Nationalmannschaft Berliner Ruder-Vierer 1974 Frauen 1986 Degenfechter 1987 Federationscup Team Fußball-Junioren-Auswahl Fußball-Nationalmannschaft Volleyball-Nationalmannschaft, 1. FC Magdeburg 1965 Leichtathletik-Nationalmannschaft Fußball-Nationalmannschaft Europacup-Mannschaft 1966 Fußball-Nationalmannschaft Leichtathletinnen 1967 FC Bayern München 1968 Deutschland-Achter Vierer ohne Steuermann Trophy-Motorrad-Team Leichtathletik-Nationalteam, Bahnrad-Vierer Dynamo Dresden Fußball-Olympia-Auswahl Fußball-Nationalmannschaft Viererbob-Team 4x400 m-Staffel, Frauen 4x100 m-Lagenstaffel, Frauen 1964 Volleyball-Nationalteam, Frauen Männer 1971 SC Empor Rostock (Fußball) Hockey-Nationalmannschaft Friedensfahrt-Mannschaft Fußball-Nationalmannschaft Volleyball-Nationalmannschaft, Friedensfahrt-Mannschaft 1963 Springreiter-Equipe 1975 1976 1977 Frauen 1988 Deutschland-Achter 1989 Deutschland-Achter Fußball-Olympia-Auswahl 1990 Fußball-Nationalmannschaft Männer Florett-Fechter 1991 1. FC Kaiserslautern Welt-/Europacup-Team 1992 Hockey-Nationalteam Leichtathleten 1993 Basketball-Nationalmannschaft Borussia Mönchengladbach Straßenrad-Vierer Bahnrad-Vierer Straßenrad-Vierer 1994 Skispringer-Nationalmannschaft 1995 Borussia Dortmund 1996 Fußball-Nationalmannschaft 1997 Team Deutsche Telekom 1998 1. FC Kaiserslautern 1999 Skispringer-Nationalmannschaft 2000 Bahnrad-Vierer 2001 FC Bayern München 2002 Fußball-Nationalmannschaft Männer 2003 Fußball-Nationalmannschaft Frauen 2004 Hockey-Nationalteam Frauen 86 Statistik BADMINTON WM Einzel 15. – 21.8.2005 in Anaheim Frauen Einzel 1. Xie Xingfang/CHN 2. Zhang Ning/CHN Doppel 1. Yang/Zhang/CHN 2. Ling/Sui/CHN Männer Einzel 1. Taufik Hidayat/INA 2. Li Dan/CHN Doppel 1. Gunawan/Bach/USA 2. Wijaya/Budiarto/INA Mixed 1. Widianto/Natsir/INA 2. Zhongbo/Yawen/CHN BASKETBALL Frauen EM 2.–11.9.2005 in der Türkei 1. Tschechien 2. Russland 3. Spanien Deutscher Meister TSV 1880 Wasserburg EuroLeague VBM-SGAU Samara Europe Cup Phard Napoli Männer EM 16.–25.9.2005 in Belgrad 1. Griechenland 2. Deutschland 3. Frankreich Deutscher Meister GHP Bamberg Pokalsieger RheinEnergie Köln Europe League Dynamo St.Petersburg Europe Cup CsU Asesoft Ploiesti B I AT H L O N WM 4.–13. März in Hochfilzen/AUT Frauen 7,5 km Sprint 1. Uschi Disl/GER 2. Olga Zaitseva/RUS 3. Olena Zubrilova/BLR 10 km Ver folgung 1. Uschi Disl/GER 2. Liu Xianying/CHN 3. Olga Zaitseva/RUS 15 km 1. Andrea Henkel/GER 2. Ribo Sun/CHN 3. Linda Tjörhom/NOR 4x6 km Staffel 1. Russland 2. Deutschland (Disl/Apel/Henkel/Wilhelm) 3. Weißrussland 12,5 km Massenstar t 1. Gro Istad-Kristiansen/NOR 2. Anne Carin Olofsson/SWE 3. Olga Pyleva/RUS Männer 10 km Sprint 1. Ole Einar Björndalen/NOR 2. Sven Fischer/GER 3. Ilmars Bricis/LAT 12,5 km Ver folgung 1. Ole Einar Björndalen/NOR 2. Sergei Tchepikov/RUS 3. Sven Fischer/GER 20 km 1. Roman Dostal/CZE 2. Michael Greis/GER 3. Ricco Groß/GER 4x7,5 km Staffel 1. Norwegen 2. Russland 3. Österreich 15 km Massenstar t 1. Ole Einar Björndalen/NOR 2. Sven Fischer/GER 3. Raphael Poiree/FRA Gesamt-Weltcup Frauen 1. Sandrine Bailly/FRA 2. Kati Wilhelm/GER 3. Olga Pyleva/RUS Männer 1. Ole Einar Björndalen/NOR 2. Sven Fischer/GER 3. Raphael Poiree/FRA BILLARD WM 3-Band Mannschaft 17.–20.2.05 in Viersen 1. Schweden 2. Niederlande 3. Belgien BOBSPORT Frauen WM 16.–27.2.05 in Calgary 1. Kiriasis/Schneiderheinze/GER 2. Minichiello/Davies/GBR 3. Rohbock/Fleming/USA EM 2005 in Altenberg 1. Cathleen Martini 2. Sandra Kiriasis Gesamtweltcup 1. Sandra Kiriasis-Prokoff/GER 2. Cathleen Martini/GER 3. Susi Erdmann/GER Männer WM 16.–27.2.05 in Calgary 2er-Bob 1. Lueders/Brown/CAN 2. Lange/Kuske/GER 3. Annen/Hefti/SUI 4er-Bob 1. Lange/Kuske/Hoppe/Putze/GER 2. Zoubkov/Golubev/Seliverstov/ Stepushkin/RUS 3. Lueders/Kotyk/Alexander/Brown/CAN EM in Altenberg 2er-Bob 1. Lange/Putze/GER 2. Spies/Sagmeister/GER 4er-Bob 1. Zoubkov/Seliverstov/Golubev/ Stepushkin/RUS 2. Lange/Hoppe/Poege/Putze/GER Gesamtweltcup 2er 1. Martin Annen/SUI 2. Pierre Lueders/CAN 3. Alexandr Zoubkov/RUS Gesamtweltcup 4er 1. Alexandr Zoubkov/RUS 2. Martin Annen/SUI 3. Pierre Lueders/CAN BOXEN Amateure WM 13.–20.11.2005 in Mianyang City Halbfliegengewicht (–48 kg) 1. Zou Shi Ming/CHN Fliegengewicht (–51kg) 1. Lee Ok Sung/KOR Bantamgewicht (–54 kg) 1. Guillermo R. Ortiz/CUB Federgewicht (–57 kg) 1. Alexey Tischenko/RUS Statistik Leichtgewicht (–60 kg) 1. Yordanis Ugas Hernández/CUB Halbweltergewicht (–64 kg) 1. Sapiyev Serik/KAZ Halbmittelgewicht (–69 kg) 1. Erislandi Lara Santoya/CUB Mittelgewicht (–75 kg) 1. Matvey Korobov/RUS Halbschwergewicht (–81 kg) 1. Yerdos Dzhanabergenov/KAZ Schwergewicht (–91 kg) 1. Alexander Alekseev/RUS Superschwergewicht (+91 kg) 1. Odlaniel Solis Fonte/CUB Profis Frauen 15.1.05 WM im Fliegengewicht in Magdeburg: Regina Halmich – Marylin Hernandez/DOM 3:0 16.4.05 WM im Fliegengewicht in Magdeburg: Regina Halmich – Hollie Donaway/USA 3:0 10.9.05 WM im Fliegengewicht in Karlsruhe: Regina Halmich – Maria Jesus Rosa/ESP 2:1 3.12.05 WM im Fliegengewicht in Magdeburg: Regina Halmich – Elena Reid/USA 3:0 Männer 26.3.05 EM im Halbschwer in Riesa: Thomas Ulrich – Matthew Barney/GBR 3:0 11.6.05 EM im Schwergewicht in Kempten: Timo Hoffmann – Paolo Vidoz/ITA 1:2 12.11.05 EM im Mittelgewicht in Hamburg Sebastian Sylvester -- Lorenzo Di Giacomo/ ITA 3:0 7.5.05 WM im Supermittelgewicht in Braunschweig: Mario Veit – Joe Calzaghe/GBR k.o. Rd. 6 3.9.05 WM im Supermittelgewicht in Berlin: Markus Beyer – Omar Sheika/USA 3:0 28.9.05 WM im Schwergewicht in Hamburg: Luan Krasniqi – Lamon Brewster/USA k.o. Rd. 9 15.10.05 WM im Halbschwergewicht in Düsseldorf: Thomas Ulrich – Tomasz Adamek/POL k.o. Rd. 6 CURLING WM Frauen WM 19.–27.3.05 Paisley/Schottland 1. Schweden 2. USA Männer WM 26.3.– 11.4.2005 in Victoria, Canada 1. Kanada 2. Schottland 3. Deutschland Männer 1. Evgeni Plushenko/RUS 2. Brian Joubert/FRA 3. Stefan Lindemann/GER Paarlauf 1. Totmianina/Marinin/RUS 2. Obertas/Slavnov/RUS 3. Petrova/Tikhonov/RUS Eistanz 1. Navka/Kostomarov/RUS 2. Grushina/Goncharov/UKR 3. Delobel/Schoenfelder/FRA EISHOCKEY EISSCHNELLLAUF Frauen WM 2.–10.4.05 in Linköping 1. USA 2. Kanada 3. Schweden Deutscher Meister EC Bergkamen Männer WM 30.4. – 15.5.05 in Wien/Innsbruck Finale Tschechien – Kanada 3:0 Spiel um Platz 3 Schweden – Russland 3:6 Deutscher Meister Eisbären Berlin E I S K U N S T L A UF WM 14.–20.3. in Moskau Frauen 1. Irina Slutskaya/RUS 2. Sasha Cohen/USA 3. Carolina Kostner/ITA Männer 1. Stephane Lambiel/SUI 2. Jeffrey Buttle/CAN 3. Evan Lysacek/USA Paarlauf 1. Tatiana Totmianina/Maxim Marinin/RUS 2. Maria Petrova/Alexei Tikhonov/RUS 3. Dan Zhang/Hao Zhang/CHN Eistanz 1. Tatiana Navka/Roman Kostomarov/RUS 2. Tanith Belbin/Benjamin Agosto/USA 3. Elena Grushina/Ruslan Goncharov/UKR EM 25.–30.1.05 in Turin Frauen 1. Irina Slutskaya/RUS 2. Susanna Pöykiö/FIN 3. Elena Liashenko/UKR Allround WM Mehrkampf 5.–6.2.05 in Moskau Frauen 1. Anni Friesinger/GER 2. Cindy Klassen/CAN 3. Claudia Pechstein/GER Männer 1. Shani Davis/USA 2. Chad Hedrick/USA 3. Sven Kramer/NED EM Mehrkampf 7.– 9.1.05 in Heerenveen Frauen (Kleiner Vierkampf) 1. Anni Friesinger/GER 2. Daniela Anschütz/GER 3. Claudia Pechstein/GER Männer (Großer Vierkampf) 1. Jochem Uytdehaage/NED 2. Sven Kramer/NED 3. Carl Verheijen/NED Sprint WM Sprintvierkampf 22.–23.1.05 in Salt Lake City Frauen 1. Jennifer Rodriguez/USA 2. Anzhelika Kotyuga/BLR 3. Sabine Völker/GER Männer 1. Erben Wennemars/NED 2. Jeremy Wotherspoon/CAN 3. Joey Cheek/USA Einzelstrecken WM 3.–6.3.05 in Inzell Frauen 2 x 500 m 1. Manli Wang/CHN 2. Beixing Wang/CHN 87 88 Statistik 3. Sang-Hwa Lee/KOR 1000 m 1. Barbara de Loor/NED 2. Anni Friesinger/GER 3. Marianne Timmer/NED 1500 m 1. Cindy Klassen/CAN 2. Anni Friesinger/GER 3. Jennifer Rodriguez/USA 3000 m 1. Cindy Klassen/CAN 2. Claudia Pechstein/GER 3. Kristina Groves/CAN 5000 m 1. Anni Friesinger/GER 2. Claudia Pechstein/GER 3. Clara Hughes/CAN Team Ver folgung 1. Deutschland 2. Kanada 3. Japan Männer 2 x 500 m 1. Joji Kato/JPN 2. Hiroyasu Shimizu/JPN 3. Jeremy Wotherspoon/CAN 1000 m 1. Even Wetten/NOR 2. Jan Bos/NED 3. Petter Andersen/NOR 1500 m 1. Rune Stordal/NOR 2. Mark Tuitert/NED 3. Even Wetten/NOR 5000 m 1. Chad Hedrick/USA 2. Bob de Jong/NED 3. Carl Verheijen/NED 10000 m 1. Bob de Jong/NED 2. Carl Verheijen/NED 3. Chad Hedrick/USA Team Ver folgung 1. Niederlande 2. Italien 3. Norwegen Shorttrack WM 11.–13.3.05 in Peking Frauen 500 m 1. Yang Yang/CHN 2. Meng Wang/CHN 3. Tianyu Fu/CHN 1000 m 1. Eun-Kyung Choi/KOR 2. Sun-Yu Jin/KOR 3. Meng Wang/CHN 1500 m 1. Sun-Yu Jin/KOR 2. Yun-Mi Kang/KOR 3. Meng Wong/CHN 3000 m 1. Yun-Mi Kang/KOR 2. Sun-Yu Jin/KOR 3. Eun-Kyung Choi/KOR 3000 m Staffel 1. Kanada 2. China 3. Korea Gesamtwer tung 1. Sun-Yu Jin/KOR 2. Eun-Kyung Choi/KOR 3. Yun-Mi Kang/KOR Männer 500 m 1. Francois-Louis Tremblay/CAN 2. Charles Hamelin/CAN 3. Hyun-Soo Ahn/KOR 1000 m 1. Apolo Anton Ohno/USA 2. Hyun-Soo Ahn/KOR 3. JiaJun Li/CHN 1500 m 1. Hyun-Soo Ahn/KOR 2. Francois-Louis Tremblay/CAN 3. Seung-Hoon Lee/KOR 3000 m 1. Apolo Anton Ohno/USA 2. Hyun-Soo Ahn/KOR 3. Seung-Hoon Lee/KOR 5000 m Staffel 1. Kanada 2. Korea 3. USA Gesamtwer tung 1. Hyun-Soo Ahn/KOR 2. Apolo Anton Ohno/USA 3. Francois-Louis Tremblay/CAN FECHTEN WM 8.–15.10.2005 in Leipzig Degen Frauen Einzel 1. Danuta Dmowska/POL 2. Maarika Vosu/EST 3. Laura Flessel-Colovic/FRA Mannschaft 1. Frankreich 2. Ungarn 3. Deutschland (Bokel, Duplitzer, Heidemann, Sozanska) Männer Einzel 1. Pavel Kolobkov/RUS 2. Fabrice Jeannet/FRA 3. Bas Verwijlen/NED Mannschaft 1. Frankreich 2. Deutschland (Fiedler, Schmid, Schmitt, Strigel) 3. Ukraine Florett Frauen Einzel 1. Valentina Vezzali/ITA 2. Anja Müller/GER 3. Edina Knapek/HUN Mannschaft 1. Südkorea 2. Rumänien 3. Frankreich Männer Einzel 1. Salvatore Sanzo/ITA 2. Liangliang Zhang/CHN 3. Nicolas Beaudan/FRA Mannschaft 1. Frankreich 2. Italien 3. Deutschland (Behr, Bissdorf, Joppich, Kleibrink) Säbel Frauen Einzel 1. Anne Lise Touya/FRA 2. Sophia Velikaia/RUS 3. Ilaria Bianco/ITA Mannschaft 1. USA 2. Russland 3. Ungarn Männer Einzel 1. Mihai Covaliu/ROM 2. Stanislaw Pozdniakov/RUS 3. Oleg Shturbabin/UKR Mannschaft 1. Russland Statistik 2. Italien 3. Frankreich EM 26.6.–3.7. in Zalaegerszeg/Ungarn Degen Frauen Einzel 1. Yana Shemyakina/UKR 2. Hajnalka Toth/HUN 3. Iuliana Maceseanu/ROM Mannschaft 1. Russland 2. Polen 3. Ukraine Männer Einzel 1. Tomasz Motyka/POL 2. Pavel Kolobkov/RUS 3. Mathieu Denis/FRA Mannschaft 1. Polen 2. Ukraine 3. Ungarn Florett Frauen Einzel 1. Sylwia Gruchala/POL 2. Svetlana Boiko/RUS 3. Valentina Cipriani/ITA Mannschaft 1. Italien 2. Russland 3. Rumänien Männer Einzel 1. Andrea Cassara/ITA 2. Sergei Tikhonov/RUS 3. Andrea Baldini/ITA Mannschaft 1. Italien 2. Russland 3. Frankreich Säbel Frauen Einzel 1. Ekaterin Fedorkina/RUS 2. Sophia Velikaia/RUS 3. Gioia Marzocca/ITA Mannschaft 1. Frankreich 2. Russland 3. Ukraine Männer Einzel 1. Aldo Montano/ITA 2. Zsolt Nemcsik/HUN 3. Steven Bauer/GER Mannschaft 1. Russland 2. Polen 3. Rumänien FUSSBALL Frauen EM 5.–19. Juni England 1. Deutschland 2. Norwegen UEFA Women’s Cup 1. FFC Turbine Potsdam Deutscher Meister 1. FFC Frankfurt Pokalsieger 1. FFC Turbine Potsdam Männer Champions League FC Liverpool UEFA-Pokal ZSKA Moskau Deutscher Meister und Pokalsieger Bayern München Confederations-Cup 15.–29.6.2005 Finale Brasilien – Argentinien 4:1 Spiel um Platz 3 Deutschland – Mexiko 4:3 G E W I C H T H E B EN WM 9.–17.11.2005 in Doha Frauen 48 kg 1. Mingjuan Wang/CHN 53 kg 1. Ping Li/CHN 58 kg 1. Wei Gu/CHN 63 kg 1. Pawina Thongsuk/THA 69 kg 1. Zarema Kasaeva/RUS 75 kg 1. Chunhong Liu/CHN + 75 kg 1. Mi Ran Jang/KOR Männer 56 kg 1. Shin Yuan Wang/TPE 62 kg 1. Le Qui/CHN 69 kg 1. Zhiyong Shi/CHN 77 kg 1. Hongli Li/CHN 85 kg 1. Ilya Ilin/KAZ 94 kg 1. Nizami Pashaev/AZE 105 kg 1. Dmitry Klokov/RUS + 105 kg 1. Hossein Rezazadeh/IRI EM 19.–24.4.05 in Sofia Frauen 48 kg 1. Svetlana Ulyanova/RUS 53 kg 1. Anastasia Novikava/BLR 58 kg 1. Marina Shainova/RUS 63 kg 1. Svetlana Shimkova/RUS 69 kg 1. Zarema Kasaeva/RUS 75 kg 1. Svetlana Podobedova/RUS + 75 kg 1. Victoria Shaymardanova/UKR Männer 56 kg 1. Sedat Artunc/TUR 62 kg 1. Halil Mutlu/TUR 69 kg 1. Demir Demirev/BUL 77 kg 1. Taner Sagir/TUR 85 kg 1. Ruslan Novikov/BLR 94 kg 1. Hakan Yilmaz/TUR 105 kg 1. Vladimir Smortchkov/RUS + 105 kg 1. Viktors Scerbatihs/LAT GOLF Masters-Series 7.–10.4. Masters Sieger Tiger Woods/USA 16.–19.6. US Open Sieger Michael Campbell/NZL 89 90 Statistik 14.–17.7. British Open Sieger Tiger Woods 11.–14.8. PGA Championship Sieger Phil Mickelson/USA 21.–23.11. Grand Slam of Golf Sieger Tiger Woods/USA HANDBALL Frauen Champions League Slagelse FH Challenge Cup TSV Bayer 04 Leverkusen EHF-Cup Cornexi Alcoa Cupwinners Cup Larvik HK Deutscher Meister 1. FC Nürnberg Pokalsieger 1.FC Nürnberg Männer WM 23.1.– 6.2. in Tunesien Finale Spanien – Kroatien 40:34 Spiel um Platz 3 Frankreich – Tunesien 26:25 Champions League FC Barcelona EHF-Cup Tusem Essen Challenge-Cup Wacker Thun Cupwinners-Cup Ademar Leon Deutscher Meister THW Kiel Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt HOCKEY Halle Frauen EM in Eindhoven 1. Deutschland (6:2) 2. Niederlande 3. Weißrussland Deutscher Meister Rüsselsheimer RK Männer Deutscher Meister Dürkheimer HC Feld Frauen EM 14.–20.8.2005 in Dublin 1. Niederlande 2. Deutschland 3. England Europapokal der Landesmeister Amsterdamer HBC Deutscher Meister Rot-Weiß Köln Männer EM 28.8. bis 4.9.05 in Leipzig 1. Spanien 2. Niederlande 3. Deutschland Europapokal der Landesmeister HC Den Bosch Deutscher Meister HTC Stuttgarter Kickers JUDO WM 8.–11.9.2005 in Kairo Frauen –48 kg 1. Yanet Bermoy/CUB –52 kg 1. Ying Li/CHN –57 kg 1. Sun Hui Kye/PRK –63 kg 1. Lucie Decosse/FRA –70 kg 1. Edith Bosch/NED –78 kg 1. Yurisel Laborde/CUB + 78 kg 1. Wen Tong/CHN Offene Klasse 1. Midori Shintani/JPN Männer –60 kg 1. Craig Fallon/GBR – 66 kg 1. Joao Junior/BRA –73 kg 1. Akos Braun/HUN – 81 kg 1. Guillaume Elmont/NED – 90 kg 1. Hiroshi Izumi/JPN – 100 kg 1. Keiji Suzuki/JPN + 100 kg 1. Alexander Michailin/RUS Offene Klasse 1. Dennis van der Geest/NED EM Frauen –48 kg 1. Alina Alexandra Dumitru/ROM –52 kg 1. Ilse Heylen/BEL –57 kg 1. Olga Sonina/RUS –63 kg 1. Elisabeth Willeboordse/NED –70 kg 1. Edith Bosch/NED –78 kg 1. Celine Lebrun/FRA +78 kg 1. Karina Bryant/GBR Männer –60 kg 1. Armen Nazaryan/ARM –66 kg 1. Elchin Ismaylov/AZE –73 kg 1. Akos Braun/HUN –81 kg 1. Ole Bischof/GER –90 kg 1. David Alarza/ESP –100 kg 1. Christophe Humbert/FRA +100 kg 1. Alexander Mikhaylin/RUS KANU Rennsport WM 25.–28.8.05 in Zagreb Frauen 200 m K1 1. Teresa Portela R./ESP 2. Szilvia Szabo/HUN 3. Karen Furneaux/CAN 200 m K2 1. Kovacs/Janics/HUN 2. Portela R./Smidakova/ESP 3. Fischer/Fischer/GER 200 m K4 1. Deutschland (Leonhardt, Reinhardt, Hörmann, Wagner-Augustin) 2. Polen 3. Spanien 500 m K1 1. Nicole Reinhardt/GER Statistik 2. Karen Furneaux/CAN 3. Erzsebet Viski/HUN 500 m K2 1. Kovacs/Janics/HUN 2. Schlitzer/Schwarz/AUT 3. Viard/Delattre/FRA 500 m K4 1. Deutschland (Leonhardt, Wassmuth, Hörmann, Wagner-Augustin) 2. Polen 3. Ungarn 1000 m K1 1. Katrin Wagner-Augustin/GER 2. Dalma Benedek/HUN 3. Karen Furneaux/CAN 1000 m K2 1. Kovacs/Janics/HUN 2. Nollen/Opgen-Rhein/GER 3. Bialkowska/Skowron/POL 1000 m K4 1. Ungarn 2. Rumänien 3. Deutschland (Fischer, Knebel, Hörmann, Leonhardt) Männer 200 m K1 1. Carlos Perez Rial/ESP 2. Tomasz Mendelski/POL 3. Anton Ryakhov/RUS 200 m K2 1. Zori/Filipovi/SCG 2. Duonela/Balciunas/LTU 3. Twardowski/Wysocki/POL 200 m K4 1. Ungarn 2. Deutschland (Bröckl, Bach, Goldschmidt, Ems) 3. Weißrussland 500 m K1 1. Nathan Baggaley/AUS 2. Lutz Altepost/GER 3. Adam Van/CAN 500 m K2 1. Rauhe/Wieskötter/GER 2. Twardowski/Wysocki/POL 3. Duonela/Balciunas/LTU 500 m K4 1. Weißrussland 2. Slowakei 3. Italien 1000 m K1 1. Eirik Veras Larsen/NOR 2. Adam Van/CAN 3. Nathan Baggaley/AUS 1000 m K2 1. Kokeny/Kucsera/HUN 2. Ihle/Herszel/GER 3. Naess/Norenberg/NOR 1000 m K4 1. Deutschland (Altepost, Bröckl, Bach, Goldschmidt) 2. Slowakei 3. Polen 200 m C1 1. Valentyn Demyanenko/UKR 2. Maxim Opalev/RUS 3. Zhomart Satubaldin/KAZ 200 m C2 1. Ignatov/Lipkin/RUS 2. Gille/Wylenzek/GER 3. Torres/Aguilar/CUB 200 m C4 1. Russland 2. Tschechien 3. Weißrussland 500 m C1 1. Andreas Dittmer/GER 2. Pawel Baraszkiewic/POL 3. Maxim Opalev/RUS 500 m C2 1. Gille/Wylenzek/GER 2. Kozmann/Kolonics/HUN 3. Torres/Aguilar/CUB 500 m C4 1. Rumänien 2. Weißrussland 3. Polen 1000 m C1 1. Andreas Dittmer/GER 2. David Cal Figueroa/ESP 3. Richard Dalton/CAN 1000 m C2 1. Gille/Wylenzek/GER 2. Torres/Aguilar/CUB 3. Kozmann/Kolonics/HUN 1000 m C4 1. Polen 2. Rumänien 3. Deutschland (Nuck, Holtz, Luck, Breuing) EM 28.– 31. 7. in Poznan/PL Frauen 200 m K1 1. Szilvia Szabo/HUN 2. Conny Wassmuth/GER 3. Jenni Honkanen/FIN 200 m K2 1. Kovacs/Janics/HUN 2. Kmetova/Kohlova/SVK 3. Fischer/Fischer/GER 200 m K4 1. Deutschland (Wagner-Augustin, Leonhardt, Reinhardt, Hörmann) 2. Ungarn 3. Schweden 500 m K1 1. Nicole Reinhardt/GER 2. Erzszebet Viski/HUN 3. Karolina Glazewska/POL 500 m K2 1. Kovacs/Janics/HUN 2. Nollen/Opgen-Rhein/GER 3. Delattre/Viard/FRA 500 m K4 1. Deutschland (Leonhardt, Wassmuth, Hörmann, Wagner-Augustin) 2. Ungarn 3. Polen 1000 m K1 1. Katrin Wagner-Augustin/GER 2. Sofia Paldanius/SWE 3. Michaela Strnadova/CZE 1000 m K2 1. Kovacs/Janics/HUN 2. Barfod/Lolk/DEN 3. Nollen/Opgen-Rhein/GER 1000 m K4 1. Polen 2. Deutschland (Fischer, Leonhardt, Hörmann, Knebel) 3. Rumänien Männer 200 m K1 1. Carlos Perez/ESP 2. Gergely Boros/HUN 3. Kimmo Latvamaki/FIN 200 m K2 1. Twardowski/Wysocki/POL 2. Rauhe/Wieskötter/GER 3. Filipovic/Zoric/SCG 200 m K4 1. Ungarn 2. Tschechien 3. Deutschland (Bröckl, Bach, Goldschmidt, Ems) 500 m K1 1. Akos Vereckai/HUN 2. Lutz Altepost/GER 3. Stjepan Janic/CRO 500 m K2 91 92 Statistik 1. Rauhe/Wieskötter/GER 2. Twardowski/Wysocki/POL 3. Kammerer/Kucsera/HUN 500 m K4 1. Weißrussland 2. Slowakei 3. Rumänien 1000 m K1 1. Eirik Veras Larsen/NOR 2. Zoltan Benko/HUN 3. Emanuel Silva/POR 1000 m K2 1. Anghel/Sevici/ROM 2. Kokeny/Kucsera/HUN 3. Ihle/Herszel/GER 1000 m K4 1. Slowakei 2. Rumänien 3. Polen 200 m C1 1. Maxim Opalev/RUS 2. Valentin Demyanenko/UKR 3. Pawel Baraszkiewicz/POL 200 m C2 1. Gille/Wylenzek/GER 2. Ignatov/Lipkin/RUS 3. Kovacs/Bozsik/HUN 200 m C4 1. Tschechien 2. Russland 3. Deutschland (Nuck, Holtz, Breuing, Luck) 500 m C1 1. Maxim Opalev/RUS 2. Pawel Baraszkiewicz/POL 3. Andreas Dittmer/GER 500 m C2 1. Gille/Wylenzek/GER 2. Woszczynski/Sliwinski/POL 3. Kovalev/Kostoglod/RUS 500 m C4 1. Rumänien 2. Polen 3. Deutschland (Nuck, Holtz, Breuing, Luck) 1000 m C1 1. Andreas Dittmer/GER 2. Maxim Opalev/RUS 3. Aliaksandr Zhukovski/BLR 1000 m C2 1. Gille/Wylenzek/GER 2. Kozmann/Kolonics/HUN 3. Rynkiewicz/Skowronski/POL 1000 m C4 1. Deutschland (Nuck, Holtz, Breuing, Luck) 2. Polen 3. Rumänien Slalom WM 29.9.–3.10.2005 in Penrith/AUS Frauen K1 1. Elena Kaliska/SVK 2. Mandy Planert/GER 3. Peggy Dickens/FRA K1 Team 1. Tschechien 2. Großbritannien 3. Österreich Männer K1 1. Fabian Dörfler/GER 2. Fabien Lefevre/FRA 3. Peter Cibak/SVK K1 Team 1. Frankreich 2. Italien 3. Slowenien C1 1. Robin Bell/AUS 2. Tony Estanguet/FRA 3. Michal Martikan/SVK C2 1. Bahmann/Senft/GER 2. Kuban/Olejnik/SVK 3. Becker/Henze/GER C2 Team 1. Deutschland 2. Tschechien 3. Frankreich EM 24. – 26.6. in Tacen/SLO Frauen K1 1. Mandy Planert/GER 2. Stepanka Hilgertova/CZE 3. Irena Pavelkova/CZE C2 1. Volf/Stepanek/CZE 2. Pospisil/Pollert/CZE 3. Skantar/Skantar/SVK Mannschaft 3xK1 1. Slowakei 2. Deutschland 3. Österreich 3xC2 1. Slowakei 2. Deutschland 3. Frankreich Männer C1 1. Stefan Pfannmöller/GER 2. Alexander Slafkovski/SVK 3. Stuart McIntosh/GBR K1 1. Helmut Oblinger/AUT 2. Peter Kauzer/SLO 3. Erik Pfannmöller/GER Mannschaft 3xC1 1. Slowakei 2. Deutschland 3. Tschechien 3xK1 1. Slowenien 2. Deutschland 3. Italien LEICHTATHLETIK Halle EM 4.–6.3. in Madrid Frauen 60m 1. Kim Gevaert/BEL 2. Yeoría Koklóni/GRE 3. María Karastamáti/GRE 200 m 1. Ivet Lalova/BUL 2. Karin Mayr-Krifka/AUT 3. Jacqueline Poelman/NED 400 m 1. Svetlana Pospelova/RUS 2. Sviatlana Usovich/BLR 3. Irina Rosikhina/RUS 800 m 1. Larisa Chzhao/RUS 2. Maite Martínez/ESP 3. Natalya Tsyganova/RUS 1500 m 1. Elena Iagar/ROM 2. Corina Dumbravean/ROM 3. Hind Dehiba/FRA 3000 m 1. Lidia Chojecka/POL 2. Tezeta Desalegn-Dengersa/TUR 3. Susanne Pumper/AUT 60 m Hürden 1. Susanna Kallur/SWE 2. Jenny Kallur/SWE 3. Kirsten Bolm/GER Hochsprung 1. Anna Chicherova/RUS Statistik 2. Ruth Beitia/ESP 3. Venelina Veneva/BUL Stabhochsprung 1. Yelena Isinbayeva/RUS 2. Anna Rogowska/POL 3. Monika Pyrek/POL Weitsprung 1. Naide Gomes/POR 2. Stilianí Pilátou/GRE 3. Adina Anton/ROM Dreisprung 1. Viktoriya Gurova/RUS 2. Magdelin Martinez/ITA 3. Carlota Castrejana/ESP Kugelstoßen 1. Nadzeya Astapchuk/BLR 2. Krystyna Zabawska/POL 3. Olga Ryabinkina/RUS 4x400 m 1. Russland 2. Polen 3. Großbritannien Fünfkampf 1. Carolina Klüft/SWE 2. Kelly Sotherton/GBR 3. Natalya Dobrynska/UKR Männer 60m 1. Jason Gardener/GBR 2. Mark Lewis-Francis/GBR 3. Ronald Pognon/FRA 200 m 1. Tobias Unger/GER 2. Chris Lambert/GBR 3. Marcin Urbas/POL 400 m 1. David Gillick/IRL 2. David Canal/ESP 3. Sebastian Gatzka/GER 800 m 1. Dmitriy Bogdanov/RUS 2. Antonio Manuel Reina/ESP 3. Jurado Juan de Dios/ESP 1500 m 1. Ivan Heshko/UKR 2. Juan Carlos Higuerro/ESP 3. Reyes Estévez/ESP 3000 m 1. Alistair Cragg/IRL 2. John Mayock/GBR 3. Reyes Estévez/ESP 60 m Hürden 1. Ladji Doucouré/FRA 2. Felipe Vivancos/ESP 3. Robert Kronberg/SWE Hochsprung 1. Stefan Holm/SWE 2. Yaroslav Rybakov/RUS 3. Pavel Formenko/RUS Stabhochsprung 1. Igor Pavlov/RUS 2. Denys Yurchenko/UKR 3. Tim Lobinger/GER Weitsprung 1. Joan Lino Martínez/ESP 2. Bogdan Tarus/ROM 3. Volodymyr Zyuskov/UKR Dreisprung 1. Igor Spasovkhodskiy/RUS 2. Mykola Savolainen/UKR 3. Aleksandr Petrenko/RUS Kugelstoßen 1. Joachim Olsen/DEN 2. Rutger Smith/NED 3. Manuel Martínez/ESP 4x400 m 1. Frankreich 2. Großbritannien 3. Russland Siebenkampf 1. Roman Sebrle/CZE 2. Aleksandr Pogorelov/RUS 3. Roland Schwarzl/AUT Outdoor WM 6.–14.8.2005 in Helsinki Frauen 100 m 1. Lauryn Williams/USA, 10,93 sec 2. Veronica Campbell/JAM, 10,95 sec 3. Christine Arron/FRA, 10,98 sec 200 m 1. Allyson Felix/USA, 22,16 sec 2. Rachelle Boone-Smith/USA, 22,31 sec 3. Christine Arron/FRA, 22,31 sec 4x100 m 1. USA 41,78 sec 2. Jamaica 41,99 sec 3. Weissrussland 42,56 sec 4x400 m 1. Russland 3:30.95 min 2. Jamaica 3:23.29 min 3. Großbritannien 3:24.44 min 400 m 1. Tonique Darling-Williams/BAH, 49,55 sec 2. Sanya Richards/USA, 49,74 sec 3. Ana Guevara/MEX, 49,81 sec 800 m 1. Zulia Calatayud/CUB, 1:58.82 min 2. Hasna Benhassi/MAR, 1:59.42 min 3. Tatyana Andrianova/RUS, 1:59.60 min 1500 m 1. Tatyana Tomashova/RUS, 4:00.35 min 2. Olga Yegorova/RUS, 4:01.46 min 3. Bouchra Ghezielle/FRA, 4:02.45 min 5000 m 1. Tirunesh Dibaba/ETH, 14:38.59 min 2. Meseret Defar/ETH, 14:39.54 min 3. Ejegayehu Dibaba/ETH, 14:42.47 min 10000 m 1. Tirunesh Dibaba/ETH, 30:24.02 min 2. Berhane Adere/ETH, 30:25.41 min 3. Ejegayehu Dibaba/ETH, 30:26.00 min Marathon 1. Paula Radcliffe/GBR, 2:20:57 Std. 2. Catherine Ndereba/KEN, 2:22:01 Std. 3. Constantina Tomescu/ROM2:23:19 Std. 100 m Hürden 1. Michelle Perry/USA, 12,66 sec 2. Delloreen Ennis-London/JAM, 12,76 sec 3. Brigitte Foster-Hylton/JAM, 12,76 sec 400 m Hürden 1. Yullya Petschonkina/RUS, 52,90 sec 2. Lashinda Demus/USA. 53,27 sec 3. Sandra Glover/USA, 53,32 sec 3000 m Hindernis 1. Docus Inzikuru/UGA, 9:18.24 min 2. Yekaterina Volkova/RUS, 9:20.49 min 3. Jeruto Kiptum/KEN, 9:26.95 min Hochsprung 1. Kajsa Bergqvist/SWE, 2,02 m 2. Chaunte Howard/USA, 2,00 m 3. Emma Green/SWE, 1,96 m Stabhochsprung 1. Yelena Isinbajewa/RUS, 5,01 m WR 2. Monika Pyrek/POL, 4,60 m 3. Pavla Hamácková/CZE, 4,50 m Weitsprung 1. Tianna Madison/USA, 6,89 m 2. Tatyana Kotowa/RUS, 6,79 m 3. Eunice Barber/FRA, 6,76 m Dreisprung 1. Trecia Smith/JAM, 15,11 m 2. Yargelis Savigne/CUB, 14,82 m 3. Anna Pyatykh/RUS, 14,78 m Kugelstoßen 1. Nadezhda Ostaptschuk/BLR, 20,51 m 2. Olga Ryabinkina/RUS, 19,64 m 3. Valerie Vili/NZL, 19,62 m Diskuswur f 93 94 Statistik 1. Franka Dietzsch/GER, 66,56 m 2. Natalya Sadowa/RUS, 64,33 m 3. Vera Pospíšilová-Cechlová/CZE, 63,19 m Hammer wur f 1. Olga Kusenkowa/RUS, 75,10 m 2. Yipsi Moreno/CUB, 73,08 m 3. Tatyana Lisenko/RUS, 72,46 m Speer wur f 1. Osleidys Menéndez/CUB, 71,70 m 2. Christina Obergföll/GER, 70,03 m 3. Steffi Nerius/GER, 65,96 m Siebenkampf 1. Carolina Klüft/SWE, 6887 Pkt. 2. Eunice Barber/FRA, 6824 Pkt. 3. Margaret Simpson/GHA, 6375 Pkt. 20 km Gehen 1. Olimpiada Ivanova/RUS 1:25:41 Std. WR 2. Ryta Turava/BLR, 1:27:05 Std. 3. Susana Feitor/POR, 1:28:44 Std. Männer 100 m 1. Justin Gatlin/USA, 9,88 sec 2. Michael Frater/JAM, 10,05 sec 3. Kim Collins/SKN, 10,05 sec 200 m 1. Justin Gatlin/USA, 20,04 sec 2. Wallace Spearmon/USA, 20,20 sec 3. John Capel/USA, 20,31 sec 4 x 100 m 1. Frankreich, 38,08 sec 2. Trinidad u.Tobago, 38,10 sec 3. Großbritannien, 38,27 sec 4 x 400 m 1. USA, 2:56.91 min 2. Bahamas, 2:57.32 min 3. Jamaica, 2:58.07 min 400 m 1. Jeremy Wariner/USA, 43,93 sec 2. Andrew Rock/USA, 44,35 sec 3. Tyler Christopher/CAN, 44,44 sec 800 m 1. Rashid Ramzi/BRN, 1:44.24 min 2. Yuriy Borzakovskiy/RUS, 1:44.51 min 3. William Yiampoy/KEN, 1:44.55 min 1500 m 1. Rashid Ramzi/BRN, 3:37.88 min 2. Adil Kaouch/MAR, 3:38.00 min 3. Rui Silva/POR, 3:38.02 min 5000 m 1. Benjamin Limo/KEN, 13:32.55 min 2. Sileshi Sihine/ETH, 13:32.81 min 3. Craig Mottram/AUS, 13:32.96 min 10000 m 1. Kenenisa Bekele/ETH, 27:08.33 min 2. Sileshi Sihine/ETH, 27:08.87 min 3. Moses Mosop/KEN, 27:08.96 min Marathon 1. Jaouad Gharib/MAR, 2:10:10 Std. 2. Christopher Isegwe/TAN, 2:10:21 Std. 3. Tsuyoshi Ogata/JPN, 2:11:16 Std. 110 m Hürden 1. Ladji Doucouré/FRA, 13,07 sec 2. Xiang Liu/CHN, 13,08 sec 3. Allen Johnson/USA, 13,10 sec 400 m Hürden 1. Bershawn Jackson/USA, 47,30 sec 2. James Carter/USA, 47,43 sec 3. Dai Tamesue/JPN, 48,10 sec 3000 m Hindernis 1. Saif Saaeed Shaheen/QAT, 8:13.31 min 2. Ezekial Kemboi/KEN, 8:14.95 min 3. Brimin Kipruto/KEN, 8:15.30 min Hochsprung 1. Yuriy Krymarenko/UKR, 2,32 m 2. Victor Moya/CUB, 2,29 m 3. Yaroslav Rybakov/RUS, 2,29 m Stabhochsprung 1. Rens Blom/NED, 5,80 m 2. Brad Walker/USA, 5,75 m 3. Pavel Gerasimov/RUS, 5,65 m Weitsprung 1. Dwight Philipps/USA, 8,60 m 2. Ignisious Gaisah/GHA, 8,34 m 3. Tommi Evilä/FIN, 8,25 m Dreisprung 1. Walter Davis/USA, 17,57 m 2. Yoandri Betanzos/CUB, 17,42 m 3. Marian Oprea/ROM, 17,40 m Kugelstoßen 1. Adam Nelson/USA, 21,73 m 2. Rutger Smith/NED, 21,29 m 3. Ralf Bartels/GER, 20,99 m Diskuswur f 1. Virgilijus Alekna/LTU, 70,17 m 2. Gerd Kanter/EST, 68,57 m 3. Michael Möllenbeck/GER, 65,95 m Hammer wur f 1. Ivan Tichon/BLR, 83,89 m 2. Vadim Devyiatovskiy/BLR, 82,60 m 3. Szymon Ziólkowski/POL, 79,35 m Speer wur f 1. Andrus Varnik/EST, 87,17 m 2. Andreas Thorkildsen/NOR, 86,18 m 3. Sergey Makarov/RUS, 83,54 m Zehnkampf 1. Bryan Clay/USA, 8732 Pkt. 2. Roman Šebrle/CZE, 8521 Pkt. 3. Attila Zsivóczky/HUN, 8385 Pkt. 20 km Gehen 1. Jefferson Pérez/ECU, 1:18:35 Std. 2. Francisco J. Fernández/ESP,1:19:36 Std. 3. Juan M. Molina/ESP, 1:19:44 Std. 50 km Gehen 1. Sergey Kirdyapkin/RUS, 3:38:08 Std. 2. Aleksey Voyevodin/RUS, 3:41:25 Std. 3. Alex Schwazer/ITA, 3:41:54 Std. MODERNER FÜNFKAMPF WM in Warschau Frauen 1. Claudia Corsini/ITA 2. Zsuzsanna Voros/HUN 3. Elen Rublevska/LAT Männer 1. Quian Zhenzua/CHN 2. Aleksei Turkin/RUS 3. Andrei Moiseev/RUS MOTORSPORT Formel 1 Fahrer-Weltmeisterschaft 1. Fernando Alonso/ESP 2. Kimi Raikönen/FIN 3. Michael Schumacher/GER Konstruktions-Wer tung 1. Renault 191 P 2. McLaren-Mercedes 182 3. Ferrari 100 Rallye WM 1. Sebastien Loeb/FRA/Citroen/117 2. Marcus Grönholm/FIN/Peugeot/71 3. Petter Solberg/NOR/Subaru/71 DTM 1. Gary Paffett/GBR/Mercedes/84 2. Mattias Ekström/SWE/Audi/69 3. Tom Kristensen/DEN/Audi/56 Motorrad GP1-Klasse 1. Valentino Rossi/ITA/Yamaha/367 2. Marco Melandri/ITA/Honda/220 3. Nicky Hayden/USA/Honda/206 250 ccm-Klasse 1. Daniel Pedrosa/ESP/Honda/309 2. Casey Stoner/AUS/Aprilia/254 3. Andrea Dovizioso/ITA/Honda/189 125 ccm-Klasse 1. Thomas Lüthi/SUI/Honda/242 2. Mika Kallio/FIN/KTM/237 3. Gabor Talmacsi/HUN/KTM/198 Statistik RADS P O RT Straße WM 21.–25.9.2005 in Madrid Frauen Zeitfahren 1. Karin Thürig/SUI 2. Joane Somarriba Arrola/ESP 3. Kristin Armstrong/USA Straße 1. Regina Schleicher/GER 2. Nicole Cooke/GBR 3. Oenone Wood/AUS Männer Zeitfahren 1. Michael Rogers/AUS 2. José Ivan Gutierrez Palacios/ESP 3. Fabian Cancellara/SUI Straße 1. Tom Boonen/BEL 2. Alejandro Valverde Belmonte/ESP 3. Anthony Geslin/FRA Tour de France 3.–25.7. 1. Lance Armstrong/USA, Discov. Channel 2. Ivan Basso/ITA, Team CSC 3. Jan Ullrich/GER, Team T-Mobile Deutschland-Tour 15.–23.8.05 1. Levi Leipheimer/USA Team Gerolsteiner 2. Jan Ullrich/GER Team T-Mobile 3. Georg Totschnig/AUT Team Gerolsteiner UCI ProTour 1. Danilo di Luca/ITA, Team Liquigas-Bianchi 2. Tom Boonen/BEL Team Quick-Step 3. Davide Rebellin/ITA Team Gerolsteiner Deutsche Meisterschaft Frauen Einzelzeitfahren (24.6. Schweinfur t) 1. Judith Arndt 2. Trixi Worrack 3. Madeleine Sandig Straße (26.6. Mannheim) 1. Regina Schleicher 2. Tanja Hennes 3. Angela Brodtka Männer Einzelzeitfahren (24.6. Schweinfur t) 1. Michael Rich 2. Sebastian Lang 3. Jens Voigt Straße (26.6. Mannheim) 1. Gerald Ciolek 2. Robert Förster 3. Erik Zabel Bahn WM Frauen Zeitfahren 1. Natallis Tsylinskaya/BLR 2. Anna Meares/AUS 3. Yvonne Hijgenaar/NED Einzelver folgung 1. Katie Mactier/AUS 2. Katherine Bates/AUS 3. Karin Thürig/SUI Keirin 1. Clara Sanchez/FRA 2. Elisa Frisoni/ITA 3. Yvonne Hijgenaar/NED Punktefahren 1. Vera Carrara/ITA 2. Olga Slyusareva/RUS 3. Katherine Bates/AUS Scratch 1. Olga Slyusareva/RUS 2. Katherine Bates/AUS 3. Lyudmyla Vypyraylo/UKR Sprint 1. Victoria Pendleton/GBR 2. Tamilia Abassova/RUS 3. Anna Meares/AUS Männer 1000 m Zeitfahren 1. Theo Bos/NED 2. Jason Queally/GBR 3. Chris Hoy/GBR Keirin 1. Teun Mulder/NED 2. Barry Forde/BAR 3. Shane John Kelly/AUS Punktefahren 1. Volodymyr Rybin/UKR 2. Ioannis Tamouridis/GRE 3. Juan Llaneras Rossello/ESP 4x4000 m Ver folgung 1. Großbritannien 2. Niederlande 3. Australien Einzelver folgung 1. Robert Bartko/GER 2. Sergi Escobar Roure/ESP 3. Levi Heimans/NED Alexander Serov/RUS Scratch 1. Alex Rasmussen/DEN 2. Gregoy Henderson/NZL 3. Matthew Gilmore/BEL Sprint 1. René Wolff/GER 2. Mickael Bourgain/FRA 3. Jobie Dajka/AUS Madison 1. Cavendish/Hayles/GBR 2. Stam/Slippens/NED 3. Gilmore/Keisse/BEL Team-Sprint 1. England 2. Niederlande 3. Deutschland (John, Wolff, Nimke) Mountainbike WM 28.8.–4.9.2005 in Livignio Frauen 4-Cross 1. Jill Kintner/USA 2. Katrina Miller/AUS 3. Tara Llanes/USA Cross Countr y 1. Gunn-Rita Dahle/NOR 2. Maja Wloszczowska/POL 3. Petra Henzi/SUI Downhill 1. Anne Caroline Chausson/FRA 2. Sabrina Jonnier/FRA 3. Emmeline Ragot/FRA Männer 4-Cross 1. Brian Lopes/USA 2. Jared Graves/AUS 3. Mickael Deldycke/FRA Cross Countr y 1. Julien Absalon/FRA 2. Christoph Sauser/SUI 3. Jose Antonio Hermida Ramos/ESP Downhill 1. Fabien Barel/FRA 2. Samuel Hill/AUS 3. Greg Minnaar/RSA Querfeldein WM 29./30.1.05 in St. Wendel Frauen 1. Hanka Kupfernagel/GER 2. Sabine Spitz/GER 3. Mirjam Melchers/NED Männer 1. Sven Nijs/BEL 2. Erwin Vervecken/BEL 3. Sven Vanthourenhout/BEL Radball WM 25.–27.11.2005 in Freiburg 95 96 Statistik 1. Deutschland (Pfaffenberger/Pfaffenberger) 2. Tschechien 3. Österreich Kunstrad Frauen Einer 1. Claudia Wieland/GER 2. Sandra Beck/GER 3. Denise Boller/AUT Zweier 1. Ingelfinger/Knaak/GER 2. Schultheiss/Sprinkmeier/GER 3. Zeller/Storchenegger/SUI Männer Einer 1. David Schnabel/GER 2. Robin Hartmann/GER 3. Milan Krivanek/CZE Zweier 1. Altvater/Kunert/GER 2. Niederberger/Niederberger/GER 3. Bartunek/Bartunek/CZE REITEN Dressur EM 29./30.7. in Hagen Einzel 1. Anky van Grunsven/NED 2. Hubertus Schmidt/GER 3. Jan Brink/SWE Team 1. Deutschland (Husenbeth, Linsenhoff, Schmidt, Kemmer) 2. Niederlande 3. Spanien Militar y EM 31.8.–3.9.2005 in Blenheim/GB Einzel 1. Zara Phillips/GBR 2. William Fox-Pitt/GBR 3. Ingrid Klimke/GER Team 1. Großbritannien 2. Frankreich 3. Deutschland Springen EM 21.–24.7.2005 in San Patrignano Einzel 1. Marco Kutscher/GER 2. Christina Liebherr/SUI 3. Jeroen Dubbeldam/NED Team 1. Deutschland (Kutscher, Ahlmann, Michaels-Beerbaum, Ehning) 2. Schweiz 3. Niederlande RINGEN WM 26.9.–2.10.2005 in Budapest Frauen 48 kg 1. Ren Xueceng/CHN 51kg 1. Hitomi Sakamoto/JPN 55 kg 1. Saori Yoshida/JPN 59 kg 1. Ayako Shoda/JPN 63 kg 1. Kaori Icho/JPN 67 kg 1. Meng Lili/CHN 72kg 1. Iris Smith/USA Freistil Männer 55 kg 1. Dilshod Mansuov/UZB 60kg 1. Alan Dudaev/RUS 66 kg 1. Makhach Murtazaliev/RUS 74 kg 1. Buvaaysa Saitiev/RUS 84 kg 1. Revaz Mindorashvili/GEO 96 kg 1. Khdzimurat Gatsalov/RUS 120 kg 1. Aydin Polatci/TUR EM 12.–17.4.05 in Varna Frauen 48 kg 1. Lorisa Oorzhak/RUS 51 kg 1. Irini Merleni/UKR 55 kg 1. Natalia Golts/RUS 59 kg 1. Ida-Theres Karlsson/SWE 63 kg 1. Monika Rogien/POL 67 kg 1. Kateryna Burmistrova/UKR 72 kg 1. Anita Schätzle/GER Männer 55 kg 1. Ghenadie Tulbea/MDA 60 kg 1. Vasil Fedorichin/UKR 66 kg 1. Serafim Varzakov/BUL 74 kg 1. Nikolay Paslar/BUL 84 kg 1. Taras Danko/UKR 96 kg 1. Luka Kurtanitze/GEO 120 kg 1. Kuramagomed Kuramagomedov/RUS Griechisch-römisch WM 26.9.–2.10.2005 in Budapest Männer 55 kg 1. Hamid Sourianreyhanpour/IRI 60 kg 1. Armen Nazarian/BUL 66 kg 1. Nicolay Gergov/BUL 74 kg 1. Varteres Samurgachev/RUS 84 kg 1. Alim Selimav/BLR 96 kg 1. Hamza Yerlikaya/TUR 120 kg 1. Mijail Lopez/CUB EM 12.–17.4.05 in Varna Männer 55 kg 1. Victor Karabliov/RUS 60 kg 1. Vithaliy Rahimov/AZE 66 kg 1. Nikolay Gergov/BUL 74 kg 1. Movses Karapetyan/ARM 84 kg 1. Alexey Mishin/RUS 96 kg 1. Hamza Yerlikaya/TUR 120 kg 1. Sergei Artiukhin/BLR Statistik RODE L N WM 14.–20.2.05 in Park City Frauen 1. Sylke Otto/GER 2. Barbara Niedernhuber/GER 3. Anke Wischnewski/GER Männer 1. Armin Zöggeler/ITA 2. Georg Hackl/GER 3. David Möller/GER Doppelsitzer 1. Florschütz/Wustlich/GER 2. Leitner/Resch/GER 3. Grimmette/Martin/USA Team 1. Deutschland 2. USA 3. Italien Weltcup-Gesamtwertung Frauen 1. Barbara Niedernhuber/GER 2. Silke Kraushaar/GER 3. Sylke Otto/GER Männer 1. Albert Demtschenko/RUS 2. Georg Hackl/GER 3. Markus Kleinheinz/AUT Doppelsitzer 1. Oberstolz/Gruber/ITA 2. Florschütz/Wustlich/GER 3. Linger/Linger/AUT Team 1. Deutschland 2. Italien 3. Österreich RUDE R N WM vom 29.8.–4.9.05 in Gifu/Japan Frauen Einer 1. Ekaterina Karsten/BLR 2. Mirka Knapkova/CZE 3. Michelle Guerette/USA Doppelzweier 1. Neuseeland 2. Bulgarien 3. Australien Zweier-ohne 1. Coles/Haigh/NZL 2. Outhwaite/Bale/AUS 3. Potchitaeva/Starodubrovskaya/RUS Doppelvierer 1. Großbritannien 2. Deutschland (Oppelt, Schmidt, Boron, Schiller) 3. Russland Vierer-ohne 1. Australien 2. Deutschland (Dressel, Emmrich, Naumann, Hoelzel) 3. Weißrussland Achter 1. Australien 2. Rumänien 3. Niederlande LG-Einer 1. Marit van Eupen/NED 2. Bénéd Luzuy-Dorfman/FRAU 3. River Mas de Xaxars/ESP LG-Doppelzweier 1. Reimer/Draeger/GER 2. Hykel/Nichols/USA 3. Sten/Nieminen/FIN LG-Doppelvierer 1. Kanada 2. Dänemark 3. Großbritannien Männer Einer 1. Mahe Drysdale/NZL 2. Olaf Tufte/NOR 3. Ondrej Synek/CZE Zweier mit Steuermann 1. Cubasch/Conrad/Douez/AUS 2. Cerasola/Verzotti/Berlingerio/ITA 3. Smith/Boyd/Phillips/USA Doppelzweier 1. Spik/Cop/SLO 2. Gattinoni/Ghezzi/ITA 3. Schreiber/Burmeister/GER Zweier-ohne 1. Twaddle/Bridgewater/NZL 2. Di Clemente/Cech/RSA 3. Agamennoni/Lari/ITA Doppelvierer 1. Polen 2. Slowenien 3. Estland Vierer ohne 1. Großbritannien 2. Niederlande 3. Kanada Vierer mit 1. Frankreich 2. USA 3. Deutschland (Seifert, Flach, Doberschütz, Müller, Sauer) Achter 1. USA 2. Italien 3. Deutschland (Urban, Schulte, Koltzk, Siemes, Tebruegge, Broeer, Engelmann, Penkner, Thiede) LG-Einer 1. Vasileios Polymeros/GRE 2. Zac Purchase/GBR 3. Fabrice Moreau/FRA LG-Doppelzweier 1. Ungarn 2. Dänemark 3. Polen LG-Zweier ohne 1. Helleberg/Ebert/DEN 2. Derda Silva/Leal Atero/CHI 3. Amitrano/Amarante/ITA LG-Vierer ohne 1. Frankreich 2. Irland 3. Italien LG-Doppelvierer 1. Italien 2. Belgien 3. Kanada LG-Achter 1. Italien 2. Japan SQUASH EM im Einzel 15.–18.6.05 in Prag Frauen 1. Vanessa Atkinson/NED 2. Linda Elriani/GBR 3. Pamela Nimmo/SCO Männer 1. Gregory Gaultier/FRA 2. Jan Koukal/CZE 3. Peter Barker/GBR Team-EM vom 27.–30.4.05 in Amsterdam Frauen 1. England 2. Niederlande 3. Irland Männer 1. England 2. Frankreich 3. Niederlande 97 98 Statistik SCHIESSEN Bogenschießen WM 20.–26.6.2005 in Madrid Frauen Recur ve 1. Sung Jin Lee/KOR 2. Tuk Young Lee/KOR 3. Sung Hyun Park/KOR Compound 1. Sofya Goncharova/RUS 2. Arminda Bastos/MEX 3. Svetlana Kondrashenko/RUS Team Recur ve 1. Korea 2. Ukraine 3. Russland Team Compound 1. Frankreich 2. USA 3. Dänemark Männer Recur ve 1. Jae Hun Chung/KOR 2. Ryuichi Moriya/JPN 3. Won Jong Choi/KOR Compound 1. Morgan Lundin/SWE 2. Morten Boe/NOR 3. Dejan Sitar/SLO Team Recur ve 1. Korea 2. Indien 3. Polen Team Compound 1. USA 2. Norwegen 3. Australien WM 24.–31.5.2005 in Lonato Frauen Skeet 1. V. Girardet-Allard/FRA 2. C. Vitali/ITA 3. D. Bartekova/SVK Trap 1. D. Gelisio/ITA 2. I. Laritcheva/RUS 3. S. Nattrass Doppeltrap 1. J. Wang/CHN 2. Q. Li/CHN 3. M. Girotto/ITA Männer Skeet 1. V. Hancock/USA 2. A. Ineshin/EST 3. A. Alrashidi/KUW Trap 1. L. Santana/ESP 2. M. Fabbrizi/ITA 3. S. Clamens/FRA Doppeltrap 1. A. Almaktoum/UAE 2. N. Wang/CHN 3. J. Park/KOR EM Wurfscheibe 19.–22.5.2005 Limassol Frauen 1. Kate Brown/GBR 2. Edith Barnes/GBR 3. Francoise Rosier/FRA Männer 1. Richard Faulds/GBR 2. Benoit Barthe/FRA 3. Ben Husthwaite/GBR Luftgewehr EM 28.2.–6.3.2005 in Tallinn Frauen 10 m Luftpistole 1. Svetlana Smirnova/RUS 2. Nino Salukvadze/GEO 3. Olga Kousnetsova/RUS 10 m Luftgewehr 1. Barbara Lechner/GER 2. Lioubov Galkina/RUS 3. Agnieszka Staron/POL 10 m laufende Scheibe 1. Galina Avramenko/UKR 2. Audrey Soquet/FRA 3. Viktoriya Zabolotna/UKR Männer 10 m Luftpistole 1. Walter Lapeyre/FRA 2. Norayr Bakhtamyan/ARM 3. Franck Dumoulin/FRA 10 m Luftgewehr 1. Zoltan Balaz/SVK 2. Are Hansen/NOR 3. Jozef Gonci/SVK 10 m laufende Scheibe 1. Niklas Bergstroem/SWE 2. Maxim Stepanov/RUS 3. Manfred Kurzer/GER SCHWIMMEN WM 16.–31.7. in Montreal Frauen 50 m Freistil 1. Lisbeth Lenton/AUS 2. Marleen Veldhuis/NED 3. Yingwen Zhu/CHN 100 m Freistil 1. Jodie Henry/AUS 2. Malia Metella/ FRA 3. Natalie Coughlin/USA 200 m Freistil 1. Solenne Figues/FRA 2. Federica Pellegrini/ITA 3. Yu Yang/CHN 400 m Freistil 1. Laure Manaudou/FRA 2. Ai Shibata/JPN 3. Caitlin Mc Clatchey/GBR 800 m Freistil 1. Kate Ziegler/USA 2. Brittany Reimer/CAN 3. Ai Shibata/JPN 1500 m Freistil 1. Kate Ziegler/USA 2. Flavia Rigamonti/SUI 3. Brittany Reimer/CAN 50 m Rücken 1. Giaan Rooney/AUS 2. Chang Gao/CHN 3. Antje Buschschulte/GER 100 m Rücken 1. Kirsty Coventry/ZIM 2. Antje Buschschulte/GER 3. Natalie Coughlin/USA 200 m Rücken 1. Kirsty Coventry/ZIM 2. Margaret Hoelzer/USA 3. Reiko Nakamura/JPN 50 m Brust 1. Jade Edmistone/AUS 2. Jessica Hardy/USA 3. Brooke Hanson/AUS 100 m Brust 1. Leisel Jones/AUS 2. Jessica Hardy/USA 3. Tara Kirk/USA 200 m Brust 1. Leisel Jones/AUS 2. Anne Poleska/GER 3. Mirna Jukic/AUT 50 m Butter fly 1. Danni Miatke/AUS 2. Anna-Karin Kammerling/SWE 3. Therese Alshammar/SWE 100 m Butter fly 1. Jessicah Schipper/AUS 2. Lisbeth Lenton/AUS Statistik 3. Otylia Jedrzejczak/POL 200 m Butter fly 1. Otylia Jedrzejczak/POL 2. Jessicah Schipper/AUS 3. Yuko Nakanishi/JPN 200 m Lagen 1. Katie Hoff/USA 2. Kirsty Coventry/ZIM 3. Lara Carroll/AUS 400 m Lagen 1. Katie Hoff/USA 2. Kirsty Coventry/ZIM 3. Kaitlin Sandeno/USA 4x100 m Freistil 1. Australien 2. Deutschland (Dallmann, Buschschulte, Liebs, Götz) 3. USA 4x200 m Freistil 1. USA 2. Australien 3. China 4x100 m Lagen 1. Australien 2. USA 3. Deutschland (Buschschulte, Poewe, Mehlhorn, Götz) Männer 50 m Freistil 1. Roland Schoemann/RSA 2. Duje Draganja/CRO 3. Bartosz Kizierowski/POL 100 m Freistil 1. Filippo Magnini/ITA 2. Roland Schoemann/RSA 3. Ryk Neethling/RSA 200 m Freistil 1. Michael Phelps/USA 2. Grant Hackett/AUS 3. Ryk Neethling/RSA 400 m Freistil 1. Grant Hackett/AUS 2. Yuri Prilukov/RUS 3. Oussama Mellouli/TUN 800 m Freistil 1. Grant Hackett/AUS 2. Larsen Jensen/USA 3. Yuri Prilukov/RUS 1500 m Freistil 1. Grant Hackett/AUS 2. Larsen Jensen/USA 3. David Davies/GBR 50 m Rücken 1. Aristeidis Grigoriadis/GRE 2. Matt Welsh/AUS 3. Liam Tancock/GBR 100 m Rücken 1. Aaron Peirsol/USA 2. Randall Bal/USA 3. Laszlo Cseh/HUN 200 m Rücken 1. Aaron Peirsol/USA 2. Markus Rogan/AUT 3. Ryan Lochte/USA 50 m Brust 1. Mark Warnecke/GER 2. Mark Gangloff/USA 3. Kosuke Kitajima/JPN 100 m Brust 1. Brendan Hansen/USA 2. Kosuke Kitajima/JPN 3. Hugues Duboscq/FRA 200 m Brust 1. Brendan Hansen/USA 2. Mike Brown/CAN 3. Genki Imamura/JPN 50 m Butter fly 1. Roland Schoeman/RSA 2. Ian Crocker/USA 3. Sergiy Breus/UKR 100 m Butter fly 1. Ian Crocker/USA 2. Michael Phelps/USA 3. Andriy Serdinov/UKR 200 m Butter fly 1. Pawel Korzeniowski/POL 2. Takeshi Matsuda/JPN 3. Peng Wu/CHN 200 m Lagen 1. Michael Phelps/USA 2. Laszlo Cseh/HUN 3. Ryan Lochte/USA 400 m Lagen 1. Laszlo Cseh/HUN 2. Luca Marin/ITA 3. Oussama Mellouli/TUN 4x100 m Freistil 1. USA 2. Kanada 3. Australien 4x200 m Freistil 1. USA 2. Kanada 3. Australien 4x100 m Lagen 1. USA 2. Russland 3. Japan Langstrecke Frauen 5 km 1. Larisa Ilchenko/RUS 2. Margy Keefe/USA 3. Edith van Dijk/NED 10 km 1. Edith van Dijk/NED 2. Federica Vitale/ITA 3. Britta Kamrau/GER 25 km 1. Edith van Dijk/NED 2. Britta Kamrau/GER 3. Laura La Piana/ITA Männer 5 km 1. Thomas Lurz/GER 2. Chip Peterson/USA 3. Simone Ercoli/ITA 10 km 1. Chip Peterson/USA 2. Thomas Lurz/GER 3. Petar Stoychev/BUL 25 km 1. David Meca/ESP 2. Brendan Capell/AUS 3. Petar Stoychev/BUL Springen Frauen 1m 1. Blythe Hartley/CAN 2. Min Xia Wu/CHN 3. Heike Fischer/GER 3m 1. Jingjing Guo/CHN 2. Min Xia Wu/CHN 3. Tania Cagnotto/ITA 3 m Synchron 1. Li/Guo/CHN 2. Kotzian/Schmalfuss/GER 3. Ishchenko/Fedorova/UKR 10 m 1. Laura Ann Wilkinson/USA 2. Loudy Tourky/AUS 3. Tong Jia/CHN 10 m Synchron 1. Jia/Yuan/CHN 2. Tourky/Newbery/AUS 3. Benfeito/Filion/CAN Männer 1m 99 100 Statistik 1. Alexandre Despatie/CAN 2. Xiang Xu/CHN 3. Feng Wang/CHN 3m 1. Alexandre Despatie/CAN 2. Troy Dumais/USA 3. Chong He/CHN 3 m Synchron 1. He/Wang/CHN 2. Schellenberg/Wels/GER 3. Dumais/Dumais/USA 10 m 1. Jia Hu/CHN 2. José Antonio Guerra Oliva/CUB 3. Gleb Galperin/RUS 10 m Synchron 1. Dobroskok/Galperin/RUS 2. Yang/Hu/CHN 3. Waterfield/Taylor/GBR Synchronschwimmen Frei 1. Russland 2. Japan 3. Spanien Solo 1. Virginie Dedieu/FRA 2. Natalia Ischenko/RUS 3. Gemma Mengual/ESP Duett 1. Russland 2. Spanien 3. Japan Team 1. Russland 2. Japan 3. Spanien Wasserball Frauen 1. Ungarn 2. USA 3. Kanada Männer 1. Serbien-Montenegro 2. Ungarn 3. Griechenland SEGELN WM Olympische Bootsklassen Frauen Mistral (WM 9.–19.5.2005 Palermo) 1. Blanca Manchon/ESP 2. Amelie Lux/GER 3. Flavia Tartaglini/ITA Yngling WM 15.–23.7.2005 in Mondsee 1. USA 2. Neuseeland 3. Russland Männer Mistral WM 9.–19.5.2005 Palermo 1. Nicolas Huguet/FRA 2. Ricardo Santos/BRA 3. Andreas Cariolou/CYP Yngling WM 15.–23.7.2005 in Mondsee 1. Holland 1 2. Holland 2 3. USA Soling WM 20.–27.5.2005 Castiglioni della Pescala 1. Deutschland (Koch/Koch/Bornemann) 2. Slowenien 3. Ungarn 49er WM 28.8.–4.9.05 vor Moskau 1. Luka/Leontschuk/UKR 2. Draper/Hiscocks/GBR 3. Piero/Gianfranco/ITA Starboot WM 8.–20.2.05 in Buenos Aires 1. Xavier Rohart/Paxcal Rambeau/FRA 2. Torben Grael/Marcelo Ferreira/BRA 3. Iain Percy/Steve Mitchell/GBR Tornado WM 12.–19.6.2005 La Rochelle 1. Fernando Echavarri/ESP 2. Leigh McMillan/GBR 3. Xavier Revil/FRA SKI ALPIN WM 28.1.–13.2.05 in Bormio Frauen Kombination 1. Janica Kostelic/CRO 2. Anja Paerson/SWE 3. Marlies Schild/AUT Abfahr t 1. Janica Kostelic/CRO 2. Elena Fanchini/ITA 3. Renate Goetschl/AUT Super-G 1. Anja Paerson/SWE 2. Lucia Recchia/ITA 3. Julia Mancuso/USA Riesenslalom 1. Anja Paerson/SWE 2. Tanja Poutiainen/FIN 3. Julia Mancuso/USA Slalom 1. Janica Kostelic/CRO 2. Tanja Poutiainen/FIN 3. Sarka Zahrobska/CZE Männer Kombination 1. Benjamin Raich/AUT 2. Aksel Lund-Svindal/NOR 3. Giorgio Rocca/ITA Abfahr t 1. Bode Miller/USA 2. Daron Rahlves/USA 3. Michael Walchhofer/AUT Super-G 1. Bode Miller/USA 2. Michael Walchhofer/AUT 2. Benjamin Raich/AUT Riesenslalom 1. Hermann Maier/AUT 2. Benjamin Raich/AUT 3. Daron Rahlves/USA Slalom 1. Benjamin Raich/AUT 2. Rainer Schoenfelder/AUT 3. Giorgio Rocca/ITA Teamwettbewerb 1. Deutschland 2. Österreich 3. Frankreich Gesamtweltcup Frauen 1. Anja Paerson/SWE 2. Janica Kostelic/CRO 3. Renate Goetschl/AUT Männer 1. Bode Miller/USA 2. Benjamin Raich/AUT 3. Hermann Maier/AUT SKI NORDISCH WM 16. – 27.2.05 in Oberstdorf Langlauf Frauen 10 km klassisch (Massenstar t): 1. Katerina Neumannova/CZE 2. Julija Tchepalova/RUS 3. Marit Bjoergen/NOR Skiathlon 1. Julija Tchepalova/RUS 2. Marit Bjoergen/NOR 3. Kristin Steira/NOR 4x5 km Staffel 1. Norwegen 2. Russland 3. Italien Statistik Sprint 1. Emelie Oehrstig/SWE 2. Lina Andersson/SWE 3. Sara Renner/CAN Sprint-Staffel 1. Norwegen 2. Finnland 3. Russland 30 km Massenstar t 1. Marit Bjoergen/NOR 2. Virpi Kuitunen/FIN 3. Natalia Baranova-Masolkina/RUS Männer 15 km klassisch (Massenstar t) 1. Pietro Piller Cottrer/ITA 2. Fulvio Valbusa/ITA 3. Tore Ruud Hofstad/NOR Skiathlon 1. Vincent Vittoz/FRA 2. Giorgio Di Centa/ITA 3. Frode Estil/NOR 4x10 km Staffel 1. Norwegen 2. Deutschland 3. Russland Sprint 1. Vassili Rotchev/RUS 2. Tor Arne Hetland/NOR 3. Thobias Fredriksson/SWE Sprint-Staffel 1. Norwegen 2. Deutschland 3. Tschechien 50 km Massenstar t 1. Frode Estil/NOR 2. Anders Aukland/NOR 3. Odd-Bjoern Hjelmeset/NOR Nordische Kombination Einzel 1. Ronny Ackermann/GER 2. Björn Kircheisen/GER 3. Felix Gottwald/AUT 4x5 km Staffel 1. Norwegen 2. Deutschland 3. Österreich 7,5 km Sprint 1. Ronny Ackermann/GER 2. Magnus Moan/NOR 3. Kristian Hammer/NOR Skispringen Großschanze 1. Janne Ahonen/FIN 2. Roar Ljoekelsoey/NOR 3. Jakub Janda/CZE Großschanze-Team 1. Österreich 2. Finnland 3. Norwegen Normalschanze 1. Rok Benkovic/SLO 2. Jakub Janda/CZE 3. Janne Ahonen/FIN Normalschanze-Team 1. Österreich 2. Deutschland 3. Slowenien Int. Vierschanzen-Tournee 29.12.04 – 6.1.05 1. Janne Ahonen/FIN 2. Martin Hoellwarth/AUT 3. Thomas Morgenstern/AUT Gesamt-Weltcup Langlauf Frauen 1. Marit Bjoergen/NOR 2. Katerina Neumannova/CZE 3. Virpi Kuitunen/FIN Männer 1. Axel Teichmann/GER 2. Vincent Vittoz/FRA 3. Tor Arne Hetland/NOR Nord. Kombination 1. Hannu Manninen/FIN 2. Ronny Ackermann/GER 3. Felix Gottwald/AUT Skispringen 1. Janne Ahonen/FIN 2. Roar Ljoekelsoey/NOR 3. Matti Hautamaeki/FIN Snowboard Freistil Frauen 1. Nina Li/CHN 2. Ophelie David/FRAU 3. Karin Huttary/AUT Männer 1. Jeremy Bloom/USA 2. Travis Mayer/USA 3. Tomas Kraus/CZE Snowboarding Frauen 1. Daniela Meuli/SUI 2. Ursula Bruhin/SUI 3. Doris Guenther/AUT Männer 1. Philipp Schoch/SUI 2. Urs Eiselin/SUI 3. Siegfried Grabner/AUT TAEKWONDO WM 13.–17.4.2005 in Madrid Frauen Fin 1. Belen Asensio/ESP Fly 1. Yang Wing/CHN Bantam 1. Kim Bo-Hye/KOR Feather 1. Diana Lopez/USA Light 1. Edna Diaz/MEX Welter 1. Hwang Kyung-Seon/KOR Middle 1. Natalia Falavigna/BRA Heavy 1. Sin Kyung Hyeon/KOR Männer Fin 1. Kim Jin-Hee/KOR Fly 1. Ko Seok-Hwa/KOR Bantam 1. Kim Jae Sik/KOR Feather 1. Mark Lopez/USA Light 1. Hadi Saei/IRI Welter 1. Steven Lopez/USA Middle 1. Oh Seon Taek/KOR Heavy 1. Ruben Montesinos/ESP EM 7.–9.10.2005 in Riga Frauen Fin 1. Viktoria Taratynova/RUS Fly 1. Nelli Shakarian/RUS Bantam 1. Martina Zubcic/KRO Feather 1. Sara Barbero/ESP Light 1. Azize Tanrikulu/TUR Welter 101 102 Statistik 1. Gwladys Epangue/FRA Middle 1. Sarah Stevenson/GBR Heavy 1. Yvonne Oude Luttikhuis/NED Männer Fin 1. Levent Tuncat/GER Fly 1. Köksal Durusoy/TUR Bantam 1. Kivanç Dinçsalman/TUR Feather 1. Niyamaddin Pashayev/AZE Light 1. Jesper Roesen/DEN Welter 1. Christophe Negrel/FRA Middle 1. Jon Garcia/ESP Heavy 1. Pascal Gentil/FRA TA N Z S P O RT EM Formationen Latein 1. Klaipédar Univeritiy Team Zuvédra/LIT 2. Grün-Gold-Club Bremen/GER 3. TSG Bremerhaven/GER EM Formationen Standard 1. Braunschweiger TSC/GER 2. 1.TC Ludwigsburg/GER 3. Vera Tjumen/RUS T EN N I S Australian Open Herren Einzel: Marat Safin/RUS vs. Leyton Hewitt/AUS 1:6, 6:3, 6:4, 6:4 Herren Doppel: Black/Ullyett/ZIM vs. Bryan/Bryan/USA 6:4, 6:4 Damen Einzel: Lindsay Davenport/USA vs. Serena Williams/USA 6:2, 3:6, 0:6 Damen Doppel: Kusnetsova/RUS/Molik/AUS vs. Davenport/Morariu/USA 6:3, 6:4 Mixed: Draper/Stosur/AUS vs. Ullyett/ZIM/Huber/RSA 6:2, 2:6, 7:6 French Open Herren Einzel: Rafael Nadal/ESP vs. Mariano Puerta/ARG 6:7, 6:3, 6:1, 7:5 Herren Doppel: Bryan/Bryan/USA vs. Björkman /SWE/Mirnyi/BUL 6:2, 1:6, 4:6 Damen Einzel: Mary Pierce/FRA vs. Justine Henin-Hardenne/BEL 1:6, 1:6 Damen Doppel: Ruano Pascual/ESP/Suarez/ARG vs. Black/ZIM/Huber/RSA 4:6, 6:3, 6:3 Mixed: Hantuchova/SVK/Santoro/FRA vs. Navratilova/USA/Paes/IND 3:6, 6:3, 6:2 Wimbledon Herren Einzel: Roger Federer/SUI vs. Andy Roddick/USA 6:2, 7:6, 6:4 Herren Doppel: Huss/AUS/Moodie/RSA vs. Bryan/Bryan/USA 7:6, 6:3, 6:7, 6:3 Damen Einzel: Lindsay Davenport/USA vs. Venus Williams/USA 6:4, 6:7, 7:9 Damen Doppel: Kuznetsova/RUS/Mauresmo/FRA vs. Black/ZIM/Huber/RSA 2:6, 1:6 Mixed: Hanley/AUS/Perebiynis/UKR vs. Bhupathi/IND/Pierce/FRA 4:6, 2:6 US Open Herren Einzel: Roger Federer/SUI vs. Andre Agassi/USA 6:2, 2:6, 7:6, 6:1 Herren Doppel: Björkman/SWE/Mirnyi/BLR vs. Bryan/Bryan/USA 1:6, 4:6 Damen Einzel: Kim Clijsters/BEL vs. Mary Pierce/FRA 6:3, 6:1 Damen Doppel: Raymond/USA/Stosur/AUS vs. Dementie va/RUS/Pennetta/ITA 6:2, 5:7, 6:3 Mixed: Srebotnik/SLO/Zimonjic/SCG vs. Hantuchova/SVK/Bhupathi/IND 4:6, 2:6 WTA Championships 7.–13.11.2005 in Los Angeles Amelie Mauresmo/FRA – Mary Pierce/FRA 5:7, 7:6, 6:4 ATP Masters Cup 12.–20.11.2005 in Shanghai David Nalbandian/ARG – Roger Federer/SUI 6:7, 6:7, 6:2, 6:1, 7:6 TISCHTENNIS WM Frauen Einzel Yining Zhang/CHN – Yan Guo/CHN 4:2 Doppel Wang/Zhang/CHN – Guo/Niu/CHN 4:1 Männer Einzel Liqin Wang/CHN – Lin Ma/CHN 4:2 Doppel Boll/Süss/GER – Kong/Wang/CHN 1:4 Mixed Liu/Bai/CHN – Guo/Wang/CHN 3:4 EM 27.3.–3.4.05 in Aarhus/DK Frauen Einzel Liu Jia/AUT – Mihaela Steff/ROM 4:0 Doppel Steff/Boros/ROM – Toth/Bartofi/HUN 4:0 Männer Einzel Vladimir Samsonov/BLR – Jean-Michel Saive/BEL 4:1 Doppel Schlager/Jindrak/AUT – Samsonov/BLR/ Kreanga/GRE 4:2 Mixed: Karakasevic/SCG/Garkausikaite-Budiene/ LIT – Weixing/AUT/Pavlovich/BLR 4:2 Deutscher Meister Frauen TV Busenbach Männer Müller Würzburger Hofbräu TRIATHLON Ironman Hawaii 16.10. Frauen 1. Natascha Badmann/SUI 2. Michellie Jones/AUS 3. Kate Major/AUS Männer 1. Faris Al-Sultan/GER 2. Cameron Brown/NZL 3. Peter Reid/CAN Ironman Germany/Frankfurt Frauen 1. Lisa Bentley/CAN 2. Nina Eggert/GER 3. Imke Schiersch/GER Männer 1. Normann Stadler/GER Statistik 2. Cameron Brown/NZL 3. Markus Forster/GER Deutsche Meisterin Nicole Leder Deutscher Meister Alexander Taubert Olympische Distanz WM 10.9.2005 in Gamagori/JPN Frauen 1. Emma Snowsill/AUS 2. Annabel Luxford/AUS 3. Laura Bennett/USA Männer 1. Peter Robertson/AUS 2. Reto Hug/SUI 3. Brad Kahlefeldt/AUS EM 20.8.2005 in Lausanne Frauen 1. Vanessa Fernandes/POR 2. Ana Burgos/ESP 3. Nadia Cortassa/ITA Männer 1. Fred Belaubre/FRA 2. Cedric Fleureton/FRA 3. Sven Riederer/SUI Deutsche Meisterin Joelle Franzmann Deutscher Meister Sebastian Dehmer TURN E N WM vom 21.–27.11.2005 in Melbourne Frauen Sprung 1. Fei Cheng/CHN 2. Oxana Chusovitina/UZB 3. Alicia Sacramone/USA Schwebebalken 1. Anastasia Liukin/USA 2. Chellsie Memmel/USA 3. Catalina Ponor/ROM Stufenbarren 1. Anastasia Liukin/USA 2. Chellsie Memmel/USA 3. Elizabeth Tweddle/GBR Boden 1. Alicia Sacramone/USA 2. Anastasia Liukin/USA 3. Suzanne Harmes/NED Allround 1. Chellsie Memmel/USA 2. Anastasia Liukin/USA 3. Monette Russo/AUS Männer Boden 1. Diego Hypolito/BRA 2. Brandon O’Neill/CAN 3. Robert Gal/HUN Ringe 1. Yuri van Gelder/NED 2. Alexander Safoshkin/RUS 3. Matteo Morandi/ITA Barren 1. Mitja Petkovsek/SLO 2. Xiaopeng Li/CHN 3. Yann Cucherat/FRA Pauschenpferd 1. Qin Xiao/CHN 2. Ioan Silviu Suciu/ROM 3. Takehiro Kashima/JPN Sprung 1. Marian Dragulescu/ROM 2. Leszek Blanik/POL 3. Alin Sandu Jivan/ROM Reck 1. Aljaz Pegan/SLO 2. Yann Cucherat/FRA 3. Valeri Goncharov/UKR Allround 1. Hiroyuki Tomita/JPN 2. Hisashi Mizutori/JPN 3. Denis Sawenkow/BLR EM 2.–5.6.05 in Debrecen Frauen Sprung 1. Francesca Benolli/ITA 2. Anna Pavlova/RUS 3. Aagje Vanwalleghem/BEL Schwebebalken 1. Catalina Ponor/ROM 2. Marine Debauve/FRA 3. Anna Pavlovna/RUS Stufenbarren 1. Emelie Lepennec/FRA 2. Tania Gener/ESP 3. Darya Zgoba/UKR Boden 1. Isabelle Severino/FRA 2. Suzanne Harmes/NED 3. Emelie Lepennec/FRA Männer Boden 1. Marian Dragulescu/ROM 2. Razvan Lelariu/ROM 3. Robert Gal/HUN Ringe 1. Andea Coppolino/ITA 2. Yuri van Gelder/NED 3. Alexander Safoshkin/RUS Barren 1. Manuel Carballo/ITA 2. Yann Cucherat/FRA 3. Mitja Petkovsek/SLO Pauschenpferd 1. Krisztian Berki/HUN 2. Marius Urzica/ROM 3. Nikolai Krjukov/RUS Sprung 1. Evgeni Sapronenko/LAT 2. Filip Yanev/BUL 3. Razvan Selariu/ROM 3. Jeffrey Wammes/NED Reck 1. Fabian Hambüchen/GER 2. Igor Cassina/ITA 3. Valeri Goncharov/UKR RHYTHMISCHE GYMNASTIK WM 3.–9.10.2005 in Baku Mannschaften 1. Russland 2. Ukraine 3. Weißrussland Mehrkampf 1. Olga Kapranova/RUS 2. Anna Bessonova/UKR 3. Irina Tchachina/RUS Seil 1. Olga Kapranova/RUS 2. Anna Bessonova/UKR 3. Irina Tchachina/RUS Ball 1. Olga Kapranova/RUS 2. Anna Bessonova/UKR 3. Inna Zhukova/BLR Keulen 1. Olga Kapranova/RUS 2. Anna Bessonova/UKR 3. Irina Tchachina/RUS Band 1. Vera Sessina/RUS 2. Anna Bessonova/UKR 3. Natalia Godunko/UKR Finale Mehrkampf (5 Bänder/2 Keulen/ 3 Reifen) 1. Russland 2. Italien 3. Weißrussland Finale 5 Bänder 103 104 Statistik 1. Bulgarien 2. Italien 3. Russland Finale 2 Keulen/3 Reifen 1. Italien 2. Russland 3. Weißrussland Trampolin WM 15.–18.9.2005 in Eindhoven Frauen 1. I. Karavaeva/RUS 2. N. Chernova/RUS 3. A. Dogonadze/GER Synchron 1. Russland 2 2. Kanada 3. Deutschland Team 1. China 2. Russland 3. USA Männer Einzel 1. A. Rusakov/RUS 2. Y. Ueyama/JPN 3. T. Sotomura/JPN Synchron 1. Weißrussland 2 2. Schweiz 3. Japan 2 Team 1. China 2. Japan 3. Russland VOLL E Y B A L L Frauen EM 17.–25.9.2005 in Kroatien 1. Polen 2. Italien 3. Russland Deutscher Meister USC Münster Pokalsieger USC Münster Männer EM 2.–11.9.2005 in Belgrad u. Rom 1. Italien 2. Russland 3. Serbien/Montenegro Deutscher Meister VfB Friedrichshafen Pokalsieger VfB Friedrichshafen Beachvolleyball WM 21.–26.6.2005 in Berlin Frauen 1. Walsh/May/USA 2. Franca/Felisberta Silva/BRA 3. Tian Jia/Wang Fei/CHN Männer 1. Araujo/Magalhaes/BRA 2. Heyer/Laciga/SUI 3. Brink/Schneider/GER EM 25.–28.8. 2005 in Moskau Frauen 1. Kadjik/Mooren/NED 2. Arvanity/Karadasiou/GRE 3. Kuhn/Schwer/SUI Männer 1. Herrera/Mesa/ESP 2. Heuscher/Kobel/SUI 3. Dieckmann C./Scheuerpflug/GER DM 2.–4.9.2005 in Timmendorfer Strand Frauen 1. Lahme/Müsch 2. Pohl/Rau 3. Goller/Ludwig Männer 1. M. Dieckmann/Reckermann 2. C. Dieckmann/Scheuerpflug 3. Matysik/Popp 2005 www.sdj.de Highlights.
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