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Jahresbericht 2011 Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management Jahresbericht 2011_ Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management Impressum Herausgeber: DVFA e.V. Mainzer Landstraße 47a 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069 | 264848-0 Fax: 069 | 264848-488 Mail: [email protected] Web: www.dvfa.de Konzeption und Inhalt: DVFA GmbH V.i.S.d.P.: Ralf Frank | Dr. Peter König Redaktion: Natascha Bingenheimer Gestaltung: ReichDesign | Frankfurt Druck: Druckerei Wängler | Dreieich Das Werk einschließlich all seiner Teile ist urheberrechlich geschützt. Jegliche Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetz ist ohne Zustimmung der DVFA unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. inhalt Inhaltsverzeichnis_ Der Vorstand Bericht des Vorstands ___________________________________________________________________________ 05 Mitglieder des Vorstands ________________________________________________________________________ 07 Der Verband Mitglieder des Beirats ___________________________________________________________________________ 08 Förderer der DVFA ________________________________________________________________________________ 08 Repräsentanten und Mitglieder der DVFA _____________________________________________________ 09 Übersicht über die Gremien ____________________________________________________________________ 10 Feature: Leitbild der DVFA ______________________________________________________________________ 11 Feature: Mitgliederversammlung 2011 ______________________________________________________ 12 Feature: Diplomverleihung ______________________________________________________________________ 13 Feature: 25 Jahre DVFA Finanzakademie ____________________________________________________ 14 Feature: Corporate Bonds _______________________________________________________________________ 16 Feature: Banken __________________________________________________________________________________ 22 Bericht aus den Gremien Ressort Equities __________________________________________________________________________________ 30 Ressort Fixed Income ____________________________________________________________________________ 34 Alumnis _____________________________________________________________________________________________ 35 Ressort Asset Management ____________________________________________________________________ 36 Finanzmarktkommunikation ____________________________________________________________________ 38 Finanzmarktregulierung _________________________________________________________________________ 42 Events Feature: DVFA Events: Konferenzen ___________________________________________________________ 44 Feature: DVFA Events: Symposien _____________________________________________________________ 46 Feature: DVFA Club _______________________________________________________________________________ 49 EFFAS 50 Jahre EFFAS ____________________________________________________________________________________ 50 Jahresabschluss des DVFA e.V. _______________________________________________________________ 54 Gremien, Absolventen, Alumnis ______________________________________________________________ 56 03 “ Der Auftrag des DVFA Instituts ist es, einen Beitrag zu leisten, dass die Finanzmärkte und ihre Funktionsweise besser verstanden werden. Produkte, Marktzusammenhänge und -strukturen sollen untersucht und transparent dargestellt werden. vorstand Bericht des Vorstands_ Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, nachdem die DVFA 2010 das 50-jährige Jubiläum mit einem Festakt gebührend gefeiert hat, haben wir 2011 ein besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Neuausrichtung der Verbandsarbeit gelegt. Insofern stellt das Jubiläum die Zäsur innerhalb eines Kontinuums dar. Kontinuum, da der Finanzmarkt in immer schnelleren Takten arbeitet, und 50 Jahre Berufsverband vor diesem Hintergrund eine beachtliche Größe darstellt. Und: 2012 feiert die DVFA Aus- und Weiterbildung mit insgesamt über 4000 Absolventen und ihrem 25jähriges Bestehen ebenfalls ein Jubiläum. Zäsur, weil die DVFA mit der Gründung des ‘Gemeinnützigen DVFA Institut für Finanzmarktstudien gGmbH’ Pflöcke zukünftiger Wirkungsschwerpunkte eingeschlagen hat. Dazu gehört auch das nun ausformulierte DVFA-Leitbild. Das gemeinützige DVFA Institut hat die Aufgabe, die DVFA zukünftig direkter und visibler an wichtigen Kapitalmarktfragestellungen und -diskursen zu beteiligen. Der Auftrag des DVFA Instituts ist es, einen Beitrag zu leisten, dass die Finanzmärkte und ihre Funktionsweise besser verstanden werden. Produkte, Marktzusammenhänge und -strukturen sollen untersucht und transparent dargestellt werden. Das Institut wird sich als nicht gewinnorientiertes Organ des Verbandes den zukünftigen Herausforderungen und Entwicklungen auf den Kapitalmärkten mit unverstelltem Blick widmen können. Drei entscheidende Standards wurden gesetzt und durch Arbeitskreise ausformuliert. Zu Beginn des Jahres veröffentlichte der Arbeitskreis Small Caps die SCRS Small Cap Reporting Standards, die Verfügbarkeit und inhaltliche Qualität von Unternehmensdaten aus den Small und Mid Cap Segmenten verbessern sollen. Der Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation veröffentlichte ein Regelwerk zur fairen Abwicklung von Squeeze Outs. Und als Meilenstein können die Mindeststandards für Bondkommunikation bezeichnet werden, die Eingang zunächst in den Entry, dann in den Prime Standard für Unternehmensanleihen der Deutschen Börse gefunden haben, und in 2012 die Anerkennung (Endorsement) von EFFAS als europäischer Standard erhalten haben. Das ist insofern von besonderer Bedeutung als hier eine Tür hin zur Implementierung von Fairness- und Transparenzregeln im Anleihensegment aufgestoßen wurden, die sich an erhöhter Transparenz und damit Gläubigerschutz orientieren. Die DVFA wird damit ihrer Rolle als Standardsetter gerecht. Ein Umstand, der uns viel Freude macht. 05 vorstand Bericht des Vorstands_ Es gab auch in diesem Berichtsjahr eine ganze Reihe von Konferenzen und Symposien, so das Small Cap Forum SCF_ in der dritten Folge, als herausragende Säule die Small Cap Konferenz SCC_ in der neunten Auflage. Die dritte DVFA Investment Consultant Konferenz beschäftige sich mit dem Thema ‘The Changing Environment’, das 5. DVFA Symposium Wealth Management mit ‘Private Banking in schwierigen Zeiten’. Neu initiiert wurde das 1. DVFA-Symposium Banken, das Geschäftsmodelle, Regulierung und Transparenz beleuchtet, und das 1. DVFA-Symposium Corporate Bonds, das natürlich ganz im Lichte der Bondkommunikation stand. Hier sollen auch zukünftige inhaltliche Arbeits- und Themenschwerpunkte liegen. Alle diese sehr gut besuchten Veranstaltungen haben unser Bild in der Öffentlichkeit geschärft, und sollten auch dazu beitragen, mit sachbezogenen Aussagen das angeschlagene Image der Berufsangehörigen aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten. Darüber hinaus sind sie ein Angebot an unsere Mitglieder für zielgerechte Informationen und Anregungen bei ihrer Tagesarbeit. Die DVFA hat 1.599 persönliche Mitglieder und 14 Unternehmen als Förderer. Die Finanzakademie als tragende Säule des Berufsverbandes feiert 2012 ihr 25-jähriges Bestehen. Dies ist uns Anlass, darauf in einem öffentlichen Festakt hinzuweisen. Ein weiteres historisches Jubiläum darf an dieser Stelle übrigens nicht übergangen werden: Der europäische Dachverband EFFAS European Federation of Financial Analysts Societies, deren Gründungsmitglied die DVFA ist, blickt auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. Zuletzt gestatten Sie mir ein Wort in eigener Sache: nachdem ich über lange Jahre dem Vorstand des DVFA e.V. angehören durfte – seit 1998 als dessen Vorsitzender – werde ich bei der im Mai 2012 anstehenden Wahl nicht mehr kandidieren. Mein besonderer Dank gilt daher den Mitgliedern, die mir über diese lange Zeit ihr Vertrauen geschenkt haben. Ebenso allen, die im Team für Ziele und Wahrnehmung der DVFA engagiert waren und sind – im Vorstand, in Kommissionen, Arbeitskreisen und wie auch immer. Ehrenamtliche Tätigkeit lebt von engagierter Teamarbeit und ich schätze mich glücklich, diese so lange Zeit erfahren zu haben. Frankfurt, im März 2012 06 Fritz H. Rau im Namen des Vorstands DVFA e.V. vorstand Mitglieder des Vorstands_ Fritz H. Rau Dr. Peter Merk Andreas Heinrichs DVFA e.V. Vorsitzender, Finanzmarktregulierung LB Baden-Württemberg Stv. Vorsitzender, Fixed Income Bank Vontobel Europe AG Schriftführer, Equities Frank Klein Stefan Bielmeier Guido Hoymann DB Advisors Schatzmeister, Asset Management DZ BANK AG Fixed Income B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA Equities Ingo Mainert Michael Schmidt Allianz Global Investors KAG mbH Asset Management Union Investment Privatfonds Asset Management 07 verband Mitglieder des Beirats & Förderer der DVFA_ Mitglieder des Beirats Dr. Karl-Georg Altenburg Peter Roemer (Stand März 2012) JPMorgan Chase Bank, N.A., Frankfurt Branch Deutsche Asset Management Investment GmbH, Senior Country Officer Sprecher der Geschäftsleitung Claus Döring Prof. Dr. Dr. h.c. Uwe Schneider Börsen-Zeitung, Chefredakteur Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Direktor des Norbert Enste Enste/PCG Asset Management GmbH, Geschäftsführer Nils Frowein AWD Holding AG, stellvertr. Vorstandsvorsitzender Instituts für deutsches und internationales Recht des Spar-, Giro- und Kreditwesens Dr. Zeno Staub Bank Vontobel AG, CEO Wolfgang Stertenbrink Alte Leipziger-Hallesche, Aufsichtsratvorsitzender Lars Hille DZ BANK AG, Mitglied des Vorstands Hans-Joachim Strüder LB Baden-Württemberg, Mitglied des Vorstands Dr. Lutz R. Raettig Morgan Stanley Bank AG, Vorsitz d. Aufsichtsrats Förderer der DVFA 08 Werner Taiber WestLB AG, Mitglied des Vorstands Dr. Johannes J. Reich Andreas Utermann B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG, Partner Allianz Global Investors AG, Mitglied des Vorstands Dr. Hans Reckers Jens Wilhelm Hauptgeschäftsführer Bundesverband Öffentlicher Union Asset Management Holding AG, Mitglied des Banken Deutschlands Vorstands Michael Reuther Bernd Zens Commerzbank AG, Mitglied des Vorstands DEVK-Versicherungen, Mitglied des Vorstands Bank Vontobel Europe AD HSBC Trinkaus & Burkhardt AG Bayerische Landesbank Girozentrale Jungheinrich AG Commerzbank AG Landesbank Baden-Württemberg Deutsche Apotheker- & Ärztebank eG RCM Allianz Global Investors AG Deutsche Börse AG R&V-Lebensversicherung DZ BANK AG Vossloh AG Fuchs Petrolub AG WestLB AG verband Repräsentanten & Mitglieder der DVFA_ Repräsentanten National Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse ___________________________ Heinz-Jürgen Schäfer DRSC - Deutscher Standardisierungsrat ________________________________________ Norbert Barth EFPA Deutschland-Vorstand ________________________________________ Dr. Peter König, Ulf Mayer Fachbeirat der BaFin _____________________________________________________________ Dr. Peter König FIRM - Beirat _______________________________________________________________________ Dr. Peter König Frankfurt Main Finance __________________________________________________________ Dr. Peter König GAMSC - German Asset Management Standards Committee ___________________ Ralf Frank XBRL e.V. _________________________________________________________________________________ Ralf Frank Repräsentanten International GIPS - RIPS EMEA ____________________________________________________________ Martin Schliemann EFRAG Insurance Accounting Working Group (IAWG) ___________________ Dr. Carsten Zielke IASB Insurance Working Group __________________________________________________ Norbert Barth IASCF XBRL Advisory Committee ____________________________________________________ Ralf Frank IIRC International Integrated Reporting Committee ______________________________ Ralf Frank Stoxx ISG Global Leaders Advisoring Board ________________________________________ Ralf Frank Repräsentanten bei ACIIA ACIIA Council ___________________________________________________________________________ Fritz H. Rau International Examinations Committee (IEC) ____________________ Prof Dr. Raimond Maurer Repräsentanten bei EFFAS Executive Management Committee (EMC) ________________________________________ Frank Klein Commission on ESG (CESG) ____________________________________________________________ Ralf Frank Commission on Intellectual Capital (CIC) ____________________________________ Dr. Jan Hofmann Market Structure Commission (MSC) __________________________________________ Dr. Peter König Training and Qualification Commission (TQC) ________________________________ Dr. Peter König Repräsentanten bei ILPIP ILPIP Council Vereinsinterne Gerichtsbarkeit Schiedsgericht: Dr. h.c. Gerd Nobbe Vors. Richter am BGH i.R., Vorsitzender Dr. Jürgen Callies ____________ Beisitzer Helmut Mader _______________ Beisitzer Margot Schoenen ___ Stv. Beisitzende Christian Strenger ______ Stv. Beisitzer Ehrenmitglieder der DVFA Michael Hauck, Dr. Peter Maurer _______________________________________________________________________ Dr. Peter König Ehrengericht: Thomas Sagebiel Vorsitzender Richter am OLG Frankfurt Thomas Neisse _______________ Beisitzer Rudolf Symmank ____________ Beisitzer Bruno Hidding _________ Stv. Beisitzer Dr. Lars Slomka ________ Stv. Beisitzer 09 verband Übersicht über Gremien und Arbeitskreise_ RESSORT EQUITIES RESSORT FIXED INCOME RESSORT ASSET MANAGEMENT Fixed Income Forum Asset Management Forum Kommission Rating Standards Kommission Investment Performance Standards CRUF-DE [Corporate Reporting User Forum] u u Arbeitskreis Banken Arbeitskreis Immobilien u Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation u Arbeitskreis Länderrating u Arbeitskreis Small Caps u Arbeitskreis Europäische Ratingagentur Kommission Life Science AUSSCHUSS FÜR FINANZMARKTKOMMUNIKATION Kommission Effektive Finanzkommunikation u Arbeitskreis Bondkommunikation Kommission Non Financials u Arbeitskreis Corporate Governance AUSSCHUSS FÜR FINANZMARKTREGULIERUNG Kommission Kodex 10 featu Leitbild der DVFA_ Equities_ Die DVFA hat ein Leitbild zur Verdeutlichung der Verbandsziele formuliert Es soll unser Bild in der Öffentlichkeit schärfen - nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des aktuell immer schlechter werdenden Images der Berufsangehörigen, die im Bank- und insbesondere im Investmentbankgeschäft tätig sind - und damit zu einer Objektivierung der Meinungsbildung beitragen. Die Gründer der DVFA wollten Chancengleichheit für alle Kapitalmarktteilnehmer. Sie traten ein für die Etablierung professioneller Rahmenbedingungen, für die Verbesserung der fachlichen Kompetenz, für Transparenz und Fairness. Diese Ziele bleiben für uns als persönliche Mitglieder der DVFA eine stetige Verpflichtung. u unabhängig und integer Geistige Unabhängigkeit und Integrität gehören zum Fundament unserer Arbeit. Wir sind davon überzeugt: Ethisches Verhalten ist eine entscheidende Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg in Finanzberufen. u transparent und fair Wir setzen uns ein für transparentes und faires Handeln an den Kapitalmärkten. Hierzu gehören neben der Mitwirkung bei der Gestaltung entsprechender Regeln und Standards auch die zahlreichen Angebote der DVFA für eine offene und professionelle Kommunikation mit allen Akteuren an den Finanzmärkten, insbesondere zwischen Emittenten und Investoren. Wir wollen ein qualifizierter Gesprächspartner sein für Gesetzgeber, Regulierungsbehörden und Standardsetzer. u kompetent und international Hohe Fachkompetenz und ständige Weiterbildung sind international elementare Bausteine unseres beruflichen Selbstverständnisses. Ein unverzichtbarer Bestandteil ist dabei auch die internationale Zusammenarbeit. Die DVFA ist aktiver Partner im europäischen Netzwerk EFFAS. Zudem suchen und praktizieren wir eine enge Zusammenarbeit mit den führenden Kompetenzzentren in Wissenschaft und Praxis. u überzeugend und vertrauensbildend Wir sind davon überzeugt, dass effiziente vertrauensbildende Kapitalmärkte von grundlegender Bedeutung für die Soziale Marktwirtschaft, für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung in unserem Lande sind. Als Mitglieder der DVFA sehen wir uns daher auch in der Pflicht, zu einem besseren Verständnis der Öffentlichkeit über die Funktion der Kapitalmärkte beizutragen und das Vertrauen in sie zu stärken. 11 featu Mitgliederversammlung 2011 & Gartenparty Die Aktivitäten der DVFA münden jährlich in der stets gut besuchten Mitgliederversammlung samt Gartenparty. Vorstandswahlen finden im 2-Jahres-Rhythmus statt. Die nächste Wahl findet 2012 statt. Eindrücke von der Gartenparty 12 Mitgliederversammlung_ Equities_ featu Diplomverleihung_ Equities_ Diplomverleihung in der Deutschen Bundesbank Am 27. Januar fand die feierliche Verleihung der Postgraduierten-Diplome in der Deutschen Bundesbank statt. Das Grußwort hielt Rolf Klug, Leiter des Regionalbereichs Banken und Finanzaufsicht, Hauptverwaltung Frankfurt Deutsche Bundesbank. Ingo Mainert, Geschäftsführer Allianz Global Investors und Mitglied des Vorstandes der DVFA, hielt eine Ansprache zur ‘Verantwortung im Kapitalmarkt’. Er hob das Engagement und die Leistungen der Absolventen hervor: ‘Sie haben mit enormen Fleiß bewiesen, dass sich der Zusatzeinsatz neben der Arbeit wirklich lohnt. Sie sind die Extrameile gegangen, von der heute so oft gesprochen wird. Betrachten Sie dieses Diplom als persönlichen Meilenstein Ihrer fachlichen Ausbildung im Finanzbereich.’ Prof. Raimond Maurer, Fachwissenschaftlicher Leiter des CIIA, überreichte die ersten Diplome. Stefanie Neuerburg, Commerzbank International, schnitt als Beste beim 17. Jahrgang des CIIA ab. Andreas Pohlmann, Weberbank Actiengesellschaft, schnitt als Zweitbester ab. Ihm folgten Markus Roß, WGZ Bank, und Miko Menzel, beide gleich als Drittbeste. Jana Schulz, EFA Hamburger Sparkasse AG, Beste des 7. Jahrgangs des CeFM-Programmes, wurde von Prof Dr. Markus Rudolf beglückwunscht, ebenso wie Simone Hahn, Bankhaus Carl F. Plump & Co. GmbH & Co. KG, die als zweitbeste Absolventin abschnitt. Ihr folgte Frank Scherrers, Sparkasse Wuppertal. 13 featu 25 Jahre Qualifizierung für den Finanzmarkt 25 Jahre DVFA-Finanzakademie_ Equities_ Dr. Peter König Im Laufe der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde deutlich, dass in Deutschland – wie auch in vielen anderen Ländern einschließlich der USA – Bedarf bestand, eine über die Universitätsausbildung hinausgehende Qualifizierung für im Kapitalmarkt tätigen Fach- und Führungskräfte aufzubauen. Damals gewannen viele der heute zentralen Geschäftsbereiche überhaupt erst an Bedeutung: Verbriefungen aller Formen, Derivate und das Wachstum im M&A-Geschäft veränderten das Investment Banking. Ebenso entstand Asset Management in spezialisierten Kapitalanlagegesellschaften in größerem Umfang. Und nicht zuletzt veränderte die Informationstechnologie die Möglichkeiten zur Analyse sämtlicher Finanzinstrumente. 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1988 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 14 Erstes Qualifizierungsprogramm zum: DVFA-Investmentanalyst Akkreditierung des ‘DVFA-Investmentanalyst’ beim europäischen Dachverband EFFAS: CEFA - Certified European Financial Analyst Start des Programms für Kredit- und Ratinganalysten: CCrA - Certified Credit Analyst Internationalisierung des CEFA-Programms zu einem globalen Berufsdiplom: CIIA - Certified International Investment Analyst Start zweier weiterer Qualifizierungsprogramme: CeFM - Certified Financial Manager für Vermögensverwalter und Private Banker CREA - Certified Real Estate Investment Analyst für Immobilienanalysten und -portfoliomanager Start des Programms: CRM - Certified Risk Manager für Bankrisikomanager Die DVFA konzipierte daraufhin das Ausbildungsprogramm mit dem Abschluss zum ‘DVFA-Investmentanalyst’, der erste Jahrgang startete im Oktober 1987. Die Ausbildung war als Postgraduierten-Programm ähnlich den amerikanischen Executive-MBA-Programmen gestaltet, sie fand also berufsbegleitend statt. Die Referenten kamen von Universitäten sowie von Banken, Fondsgesellschaften und auch von Unternehmen und Institutionen wie der Börse und von Ministerien. In dem Programm behandelten sie die Theorie und Empirie der Analyse von Aktien, Renten und Derivaten, sowie die Unternehmensfinanzierung. Weitere Schwerpunkte waren die Theorie und Praxis des Portfolio Management, sowie Regulierung und ethische Berufsgrundsätze. Zu Beginn der 90er-Jahre wurde das Programm mit dem Abschluss zum ‘CEFA - Certified European Financial Analyst’ europaweit akkreditiert, und im Jahr 2000 wurde daraus in Kooperation mit weiteren internationalen Partnerverbänden das globale Berufsdiplom mit dem Abschluss zum ‘CIIA Certified International Investment Analyst’ geschaffen. Diese Qualifikation wird heute von 37 Berufsverbänden mit 100.000 Investment Professionals getragen. Absolventen des Programms sind Asset Manager und Vermögensverwalter, Investment Banker, Analysten sowie Wirtschaftsprüfer und Consultants. featu 25 DVFA JAHRE FINANZAKADEMIE Daten und Fakten Über 4.000 Absolventen seit 1987 in Deutschland stehen für das erfolgreiche Qualifizierungsangebot der DVFA-Finanzakademie. International ist die Ausbildung in ein Netzwerk mit über 100.000 Investment Professionals eingebunden. Die Finanzakademie heute Die DVFA-Finanzakademie bietet heute 5 Qualifizierungs-Programme für Fach- und Führungskräfte im Finanzmarkt an. Als Berufsverband konzipiert die DVFA alle Programme‚ von ‘Praktikern für Praktiker‘. 25 Jahre DVFA-Finanzakademie_ Equities_ In den letzten Jahren wuchs dann auch mit der zunehmenden Spezialisierung und Professionalisierung der Bedarf nach Qualifizierungen in weiteren Berufszweigen des Finanzmarkts. So können sich heute Fach- und Führungskräfte bei der DVFA-Finanzakademie zum Certified Financial Manager (CeFM), zum Certified Credit Analyst (CCrA) oder zum Certified Real Estate Investment Analyst (CREA) qualifizieren. Im Gefolge der Finanzkrise wurde zuletzt die Qualifizierung zum Certified Risk Manager (CRM) geschaffen. All diesen Programmen ist gemein, dass die Qualifizierungen überwiegend ‘von Praktikern für Praktiker‘ durchgeführt werden. Der Finanzmarkt stellt heute höchste Anforderungen an die Qualifizierung von Fach- und Führungskräften. Detailwissen über Produkte ist unabdingbar, verliert aber im Zeitablauf aufgrund der sich schnell ändernden Rahmenbedingungen seine Relevanz. Ebenso verlangt die Steuerung der Unternehmen das Verständnis für Geschäfte und Märkte in der Breite, nicht nur für einzelne Produkte. Dauerhafte Qualifikation kann daher nur durch fundiertes Konzeptwissen aufrecht erhalten werden. Gerade die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass eine solche Qualifikation im Bank- und Finanzgeschäft von ausschlaggebender Bedeutung ist. Dies gilt für die berufliche Entwicklung und Karriere des Einzelnen, aber auch für die Unternehmen und den Finanzplatz als Ganzes. Die Absolventen profitieren von der Erfahrung von über 150 Referenten aus der Praxis, sowie von der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern von renommierten Business Schools und Universitäten. Alle Programme sind mit einer Dauer von maximal 7 Monaten kompakt aufgebaut. Dies gewährleistet ein hocheffizientes Training für die berufsbegleitende Qualifizierung. 15 featu CorporateEquities_ Bonds_ Mindeststandards in der Bondkommunikation Christoph Klein, Dr. Markus Walchshofer Bondinvestoren fordern eine spezifische Finanzmarktkommunikation, um vorausschauende Bonitätsanalysen durchführen zu können. Aufgrund des asymmetrischen Ertrag/Risiko-Profils bei Anleihen liegt der Schwerpunkt der FixedIncome-Analyse darin, Risiken frühzeitig erkennen und abwenden zu können. Hier sind konstruktive Gespräche mit der Unternehmensführung des Emittenten hilfreich, die in bonitätsstabilisierende oder -verbessernde Maßnahmen münden sollten. Der DVFA-Arbeitskreis Bondkommunikation, ein vorwiegend mit Praktikern aus dem Asset Management besetztes Gremium, hat angesichts der steigenden Bedeutung von Unternehmensanleihen Mindeststandards für die Bondkommunikation vorgestellt, die als Grundlage für professionelle Investor Relations dienen sollen. Die kreditinduzierte Finanzkrise, die aktuell in der Staatsschuldenkrise ihre Fortsetzung findet, führte insbesondere an den Fremdkapitalmärkten zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel. Die ökonomische Bedeutung des Fremdkapitalmarkts, dessen Volumina jene der Eigenkapitalmärkte schon immer deutlich überstiegen, wurde der Praxis spätestens nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman deutlich vor Augen geführt. Die Bedeutung von Unternehmensanleihen steigt Die Bonitätsaufschläge, die in den Jahren niedriger Leitzinsen und hoher Liquidität an den Kapitalmärkten auf ein historisches Tief gefallen waren, stiegen sprunghaft an. Zwischen September ‘08 und März ‘09 hatten sogar große multinationale Emittenten Probleme bei der Neuemission von Anleihen bzw. mussten erhebliche Zinsaufschläge akzeptieren, die sich in Kupons von beinahe 10% niederschlugen. Dabei zeigte sich, dass der fortlaufende Zugang zum Fremdkapitalmarkt eine überlebensnotwendige Prämisse für Emittenten darstellt. Finanzinstitutionen sind seit Ausbruch der Krise naturgemäß am stärksten von den Verwerfungen an den internationalen Kreditmärkten betroffen. Eine der zentralen Konsequenzen daraus ist die Notwendigkeit der Reduzierung der Bilanzsummen auf ein ökonomisch nachhaltiges Niveau, da das Kreditvergabegeschäft bis 2007 durch historisch tiefe Zinsen und hohe Liquidität auf den Kapitalmärkten aus einer Ex-post-Betrachtung heraus stark überdimensioniert stattfand und auch durch erhebliche Fehlallokationen von Kapital – wie z.B. am amerikanischen Immobilienmarkt – gekennzeichnet war. Auf jene Finanzinstitute, die durch die öffentliche Hand direkt oder indirekt vor dem Zusammenbruch geschützt werden mussten, wird auch Druck zur Reduzierung der Bilanzsumme von Seiten des Regulators ausgeübt. Zudem entstanden im Zuge der Krise mehrere Bad Banks, deren hauptsächlicher Geschäftszweck die Abwicklung der übernommenen Assets darstellt. 16 featu CorporateEquities_ Bonds_ Auch jene Banken, deren Going Concern nicht in Frage steht, sind im Zuge der Neuvergabe von Krediten vorsichtiger geworden und stellen deutlich höhere Bonitätsanforderungen an ihre Schuldner. Dazu tragen auch die restriktiveren Eigenkapitalanforderungen an Finanzinstitute nach Basel III oder Solvency II bei. Es entwickelte sich ein Trend hin zur Kapitalmarktfinanzierung, der durch die seit 2009 stark angestiegenen Emissionsvolumina von Unternehmensanleihen eindeutig belegt werden kann. Auch für kleinere und mittlere Unternehmen wurde durch die Schaffung so genannter ‘Mittelstandssegmente’ eine Plattform zur Fremdkapitalaufnahme über den Kapitalmarkt geschaffen. Aus einer theoretischen Betrachtung heraus ist diese Entwicklung zu begrüßen, da einem wichtigen Segment der Volkswirtschaft mit der Unternehmensanleihe ein effizientes Finanzierungsinstrument zur Verfügung steht. Zusätzlich ist davon auszugehen, dass der Handel über Börsenplattformen gegenüber dem OTC-Markt über Vorteile hinsichtlich Transparenz und Liquidität verfügt. Aus Sicht des Praktikers muss jedoch darauf verwiesen werden, dass das Merkmal der Transparenz eng von der konkreten Umsetzung und entsprechenden Überwachung geeigneter Transparenzvorschriften sowie der Qualität der Kapitalmarktkommunikation durch die jeweiligen Emittenten abhängig ist. Defizite bei der Kapitalmarktkommunikation In der Praxis zeigen sich vereinzelt erhebliche Defizite hinsichtlich der Kapitalmarktkommunikation von Emittenten, insbesondere im Mittelstands-Segment. Zur differenzierten Betrachtung kann das angesprochene Problemfeld in zwei Aspekte unterteilt werden: einerseits eine mangelnde grundsätzliche Bedeutung der Kapitalmarktkommunikation auf Seiten der Emittenten sowie andererseits eine unzureichend standardisierte sowie nicht auf die spezifischen Bedürfnisse von Fixed-Income-Investoren zugeschnittene Kapitalmarktkommunikation.1 Eine qualifizierte Kapitalmarktkommunikation stellt für alle Investoren eine Grundprämisse dar und entscheidet letztlich über die Kapitalmarktfähigkeit eines Unternehmens. Erfüllt ein Emittent ausschließlich gesetzliche Vorschriften und betreibt darüber hinaus keine professionelle Kommunikation, ist dessen Kapitalmarktfähigkeit aus der Investorenperspektive kritisch zu hinterfragen. Das deutlich häufiger anzutreffende Problemfeld ist eine unzureichend standardisierte Kapitalmarktkommunikation, die zudem nicht den spezifischen Anforderungen der Bond-Investoren genügt. 17 featu CorporateEquities_ Bonds_ Aus Sicht eines Finanzmarktanalysten birgt eine geringe Standardisierung die Gefahr, dass die Stärken eines Emittenten überbetont, die Schwächen hingegen zu wenig thematisiert werden. Dies ist umso problematischer, da aufgrund des asymmetrischen Gewinn- und Verlustpotenzials von Anleihen die Risikofaktoren im Mittelpunkt der Analyse stehen. Zudem erschwert eine geringe Standardisierung der Kommunikation einen Vergleich zwischen verschiedenen Emittenten. Die oftmals ausbleibende Berücksichtigung der spezifischen Informationsbedürfnisse der Fixed-Income-Investoren erfolgt in der Praxis überwiegend nicht aus einem Kalkül heraus, sondern aus einem mangelnden Bewusstsein auf Seiten mancher Emittenten. Der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) kommt zu dem Schluss, dass im Rahmen der Kapitalmarktkommunikation zwar gut 80 % der Themen die gleiche Relevanz sowohl für Aktien- als auch für Anleihen-Investoren aufweisen, jedoch knapp 20% der Themen entweder eine ‘equity only story’ oder aber eine ‘fixed income only story’ darstellen.2 Gegensätzliche Interessen Zu den Themen, die von den beiden Anlegergruppen Aktionären und Anleihegläubigern meist gegensätzlich beurteilt werden, zählen insbesondere die Expansionspolitik eines Unternehmens, die Höhe der Dividende, Aktienrückkaufprogramme sowie Kapitalerhöhungen. So sind beispielsweise hohe Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe möglicherweise attraktiv für Aktionäre, aber nicht im Interesse der Gläubiger, da in einem eventuellen Konkursfall weniger Unternehmensvermögen zur Verfügung steht. Gläubiger sind nicht grundsätzlich gegen Akquisitionen oder Wachstumsstrategien, wenn diese profitabel und strategisch sinnvoll sind und nicht zu einer deutlich höheren Verschuldung und damit schwächeren Bonität führen. Gläubigerschutzklauseln (Covenants) können Anleiheinvestoren vor Kursverlusten schützen, indem sich beispielsweise der Kupon einer Anleihe erhöht, wenn das Rating des Emittenten nicht mehr Investmentgrade ist. Kündigungsrechte von Gläubigern im Falle des Wechsels des Haupteigentümers schützen Investoren potenziell vor hohen Kursverlusten. Hintergrund hierfür ist der Umstand, dass Übernahmen oftmals durch LBOs (Leveraged Buy Outs) stattfinden, die eine deutliche Erhöhung der Verschuldung und damit eine sinkende Bonität zur Folge haben. Die Konsequenz aus möglichen Interessengegensätzen zwischen Aktionären und Gläubigern muss für Emittenten die Einrichtung von Bondholder Relations als elementarer Teil der Investor Relations sein, um den spezifischen Informationsbedürfnissen der Bond-In-vestoren gerecht werden zu können. 18 featu CorporateEquities_ Bonds_ Die DVFA-Mindeststandards Die DVFA-Mindeststandards, die durch den DVFA-Arbeitskreis Bondkommunikation entwikkelt wurden, fassen die spezifischen Informationsbedürfnisse von Fixed-Income-Investoren zusammen und wollen so zu einer Standardisierung bezüglich der Bondholder Relations beitragen. Die zentralen Grundprinzipien sind die Gleichbehandlung von Bond- und AktienInvestoren sowie die proaktive Adressierung vorwiegend bondspezifischer Fragestellungen, wie Risikoberichterstattung, Refinanzierungspläne sowie Off-Balance-Verpflichtungen. Mindestens einmal jährlich sollte eine speziell für Bondinvestoren zugeschnittene Veranstaltung stattfinden, an der das Senior Management des Emittenten teilnimmt. Besonderes Augenmerk wird in den Mindeststandards auf die Verbesserung sowie die Standardisierung des Emissionsprozesses gelegt, um vor der Anlageentscheidung zumindest die wichtigsten Daten – wie beispielsweise Markt- und Branchenumfeld, Stabilität der Cashflows, Eigentümerstruktur und bondspezifischer Kennzahlen – einbeziehen zu können. u 17. Mai 2011: 1. DVFA-Symposium Corporate Bonds Über 90 Teilnehmer informierten sich in interessanten Vorträgen zum Thema Unternehmensanleihen. Den Anfang machte Christian Eckert, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Privatfonds GmbH. Er gab in seiner Key Note einen Überblick über die Arbeitsweise von Bondinvestoren und ihre Informationsanforderungen. Im Anschluss stellte Dr. Markus Walchshofer, ebenfalls von der Union Investment Privatfonds GmbH, in seiner Funktion als Leiter des Arbeitskreises Bondkommunikation die 2011 veröffentlichten DVFA-Mindeststandards für Bondkommunikation vor. In zwei je 15-minütigen Elevator Pitches präsentierten Alexander v. Preysing, Deutsche Börse AG, das neue Segment des Entry Standard für Unternehmensanleihen sowie Ralph Danielski, Börse Stuttgart AG, deren Börsensegment BondM, eine Plattform für mittelständische Corporate Bonds. Moderne Bondholder Relations aus Unternehmenssicht beleuchtete Dr. Stephan Lowis, Leiter IR der RWE AG und Vorstand des DIRK e.V.. Neben Christian Eckert und Dr. Stephan Lowis kamen zum Abschlusspanel, moderiert von Ralf Frank, noch Arnold Fohler, DZ BANK AG und Christoph Zender, LBBW, auf die Bühne, um über das Thema Corporate Bonds als Assetklasse zu diskutieren und sich den Fragen des Auditoriums zu stellen. Es hat sich gezeigt, dass im Bereich Unternehmensanleihen noch ‘Paralleluniversen’ existieren: die Perspektiven der Börsen, der Banken-Originators, der Proponenten mittelständischer Anleihen, sind noch nicht ausreichend anschlussfähig mit den Vorstellungen institutioneller Anleger zu Gläubigerschutz, Rollenverständnissen und Mindestgrößen von Emissionen, diese liegen z.T. noch weit auseinander. 19 featu CorporateEquities_ Bonds_ Eine im Zuge des Neuemissionsprozesses spätestens 3 Stunden vor Book Closing versandte Executive Summary des Emissionsprospekts sollte maximal 4 - 6 Seiten umfassen und ist für institutionelle Investoren wie auch Privatkunden in der Entscheidungsfindung hilfreich. Der Arbeitskreis hat als Mindeststandards der Bondkommunikation und als wichtigen Teil der Executive Summary mehrere Kennzahlen ausgewählt, die als unverzichtbar zur Bonitätsanalyse eingeschätzt werden und regelmäßig publiziert werden sollen. Die Deutsche Börse AG hat im Zuge der Einrichtung neuer Anleihesegmente ihren Emittenten die Publikation der in den DVFA-Mindeststandards angeführten Kennzahlen auf quartalsweiser Basis vorgeschrieben. Diese Kennzahlen sowie deren Definitionen können auf der DFVA-Website abgerufen werden. Bedeutung der Mindeststandards für institutionelle Investoren und Privatanleger Ratingagenturen sind seit Ausbruch der Finanzkrise verstärkter Kritik ausgesetzt. Die Hauptkritikpunkte sind eine potenziell mangelnde Objektivität aufgrund der Kundenbeziehung zu den bewerteten Emittenten, prozyklisches Verhalten sowie intransparente Bewertungsstrukturen, wodurch die Nachvollziehbarkeit für Analysten und Portfoliomanager partiell problematisch ist. Einschränkend muss jedoch darauf verwiesen werden, dass Ratingagenturen die genaue Ratingsystematik nicht vollständig offenlegen können, da diese einen wesentlichen Bestandteil ihres Geschäftsmodells darstellt. Große Investmentgesellschaften sind angesichts der geschilderten Problematik vermehrt dazu übergegangen, selbst Ratings zu berechnen. Eigene selbstentwickelte Ratingprozesse basieren oft auf relevanten Kennzahlen, die wichtige Bereiche wie z.B. Ertragskraft, 20 featu CorporateEquities_ Bonds_ Stabilität der Cashflows, Verschuldungsgrad oder die Fristigkeit der Verschuldung erfassen.5 Daher ist eine standardisierte Datenbasis in hoher Qualität und Aktualität Voraussetzung für die Durchführung interner Bonitätsanalysen. Bonitätsprognosen ermöglichen auch Simulationen und Szenarioanalysen. So können Annahmen getroffen werden, wie sich zum Beispiel eine mögliche schuldenfinanzierte Akquisition auf die Bonität auswirken könnte. Auch makroökonomische Erwartungen müssen in Bonitätsprognosen eingearbeitet werden. Einige Investoren haben Bonitätsanalysen um ESG-Faktoren erweitert, um mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen bevor ein Schadensereignis oder ein Reputationsverlust eintritt. Diese anspruchsvolle Aufgabe weist eine hohe Komplexität aufgrund der oftmals unzureichenden Datenqualität auf.6 Hier bewirken ein detailliertes Reporting und eine verbesserte Kommunikation eine hohe Qualitätssteigerung. Neben den daraus resultierenden Erkenntnissen für den Investmentprozess besteht eine wesentliche Motivation selbst generierter Bonitätsanalysen auch in der Präsentation gegenüber Kunden von Spezialfonds. Asset Manager können die Ratingmethoden gegenüber ihren Spezialfondskunden offenlegen und so die Nachvollziehbarkeit gewährleisten. Auch interessierten Privatkunden soll eine transparente Kommunikation dienen, sich selbstständig ein Bild über die Bonität des Emittenten zu erarbeiten, da nicht davon auszugehen ist, dass Privatanleger generell Anleihen unkritisch erwerben und bis zur Endfälligkeit in ihren Portfolios halten. Privatkunden sollten deshalb verstärkt über die Bedeutung von Gläubigerschutzklauseln informiert werden. Je mehr Investoren – institutionelle wie auch private – nachdrücklich für Mindeststandards in der Kommunikation und für die Gewährung von Schutzklauseln aktiv eintreten, desto eher werden Emittenten und Syndikate auf ihre Forderungen eingehen müssen. Das kann das Ertrags/Risiko-Profil der Anlageklasse Unternehmensanleihen weiter verbessern. Durch eine nachhaltige Nachfrage kann sich der Markt hinsichtlich Markttiefe und Liquidität weiterentwickeln und damit den Unternehmen eine solide Finanzierungsquelle bieten. Quelle: Erschienen in der Zeitschrift “die bank”‚ Ausgabe 2/2012 Literatur 1 Vgl. Saß, P., Zurek, E., Corporate Bond Communication, in: Creditor Relations, edited by Deter, H., Diegelmann, M., Frankfurt, 2003, S. 233 ff. 2 Vgl. Lowis, S., Streuer, O., DIRK White Paper: Fixed Income Investor Relations, 2 Auflage, Hamburg, 2011, S. 15. 3 Vgl. Huber, C., Bondholder Value versus Shareholder Value, in: The Handbook of European Fixed Income Securities, edited by Fabozzi, F., Choudry, M., Hoboken, S. 23ff. 4 Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), Internet: http://www.dvfa.de/files/die_dvfa/kommissionen/bondkommunikation/application/pdf/Mindeststandards_Bondkommunikation_Final.pdf. 5 Klein, C., Analysis and Evaluation of Corporate Bonds, in: The Handbook of Finance, edited by Fabozzi, F., Hoboken, 2008, volume 2, S. 447 ff. 21 featu Banken_ Equities_ Banken, ihre Geschäftsmodelle und Innovation Guido Hoymann, Ralf Frank In den letzten Jahren hat man sich daran gewöhnt, mit der Finanzkrise zu leben. Medial - und bei den Berufsangehörigen in der Finanzindustrie auch mental - allgegenwärtig, können auch immer drastischere Berichte über Schuldensummen im Billionen-Bereich den Bürger kaum noch schockieren. Was begonnen hat als Folge einseitiger Förderung von Immobilienkrediten in den USA, und unter dem Namen Subprime vermeintlich wie ein Virus in Europa eingeschleppt wurde, zog immer weitere Kreise, wuchs sich zu einer globalen Finanzkrise aus, betraf dem Anschein nach aber nur die globale Finanzdienstleistungsindustrie. Zunächst und fälschlicherweise. War es für Politiker und die kritische Öffentlichkeit geradezu evident, dass die Finanzkrise ein hausgemachtes Problem einer ohnehin regulierungsaversen und geldgierigen Industrie sei, musste diese Einschätzung sehr schnell revidiert werden. Seit rund zwei Jahren trägt die Krise immer neue Namen. Von Staatsschuldenkrise ist die Rede, von Euro-SchuldenKrise oder schlicht und unseres Erachtens auch treffend von einer Schuldenkrise wird nun gesprochen. Die Finanzindustrie hat mit Blitzstresstest und den verschärften Eigenkapitalanforderungen unter Basel III reichlich Fett wegbekommen. Hier und da tut die Politik noch ihren Unmut kund darüber, dass die Finanzindustrie ohne Frevel und Reue 'einfach weiter macht', nicht ohne gleichzeitig eine reibungslose Kreditversorgung der 'Realwirtschaft' anzumahnen oder zum Kauf von Staatsanleihen anzureizen, deren Besitz wenige Wochen zuvor noch von der EBA mit dem Testat milliardengroßer Kapitallücken quittiert worden war. “ Seitdem die Fuchsjagd in Großbritannien verboten ist, ist die öffentliche Beschimpfung von Bankern Volkssport geworden. Philip Booth, Institute of Economic Affairs, UK Es wäre aber töricht, jegliche Kritik an Banken leichtfertig als ‘banker bashing’ d.h. als populistisch und ungerechtfertigt abzutun. In weiten Kreisen der Bevölkerung gilt der typische Banker neuerdings nicht nur als gierig. Vielfach herrscht die Meinung vor, was Banker produzieren, sei ‘gesellschaftlich nutzlos’. Eine Studie des britischen Thinktanks NEF untersucht den Zusammenhang von Erwerbseinkommen und dem gesellschaftlichen Beitrag verschiedener Berufsgruppen wie z.B. Kinderkrankenschwestern, Feuerwehrleuten und Investment-Bankern. Die Bilanz für Investment-Banker, die Berufsgruppe mit dem höchsten durchschnittlichen Einkommen im Vergleich zu allen anderen Gruppen in der Untersuchung, fällt entsprechend deutlich aus. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass für jedes britische Pfund Wertschöpfung, das von InvestmentBankern generiert wird, £7 an gesellschaftlichem Wert vernichtet wird. 22 featu Banken_ Equities_ Wie immer bei Untersuchungen kommt es darauf an, mit welchen Prämissen gearbeitet wurde, wie gesellschaftlicher Beitrag ge- und bemessen wurde, welche Berufsbilder überhaupt ausgewählt wurden. Ganz gleich, ob sich das Forschungsinstitut zu Ungunsten von Investment-Bankern verrechnet hat, oder die grundsätzlichen Annahmen verzerrt sein könnten - schon allein die Fragestellung dieses Forschungsprojekts deutet darauf hin, dass andere Zeiten für Banker angebrochen sein könnten. Mit einem vielfach beachteten Artikel von Frank Schirrmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wurde im August 2011 im bürgerlichen Lager in Deutschland eine Art Paradigmenwechsel eingeläutet. Unter dem Titel ‘Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat’, 1. DVFA-Symposium Banken einem Zitat von Charles Moore, erz‘Geschäftsmodelle von Banken begreifbarer machen’ lautete die Themenstellung konservativer Journalist und Margades durchaus sehr selbstkritisch aufgestellten und im Mai aus der Taufe gehoret Thatcher-Biograph, beschreibt benen Symposiums. Schirrmacher in vielfacher Übereinstimmung mit Charles Moore, wie Über 100 Teilnehmer fanden den Weg ins DVFA Center, um über Geschäftsmosich ein Umdenkprozess gestaltet, delle, Regulierung und Technologie zu diskutieren. Dr. Johannes Reich fragte in seider über Jahre gewonnene Weltannem Vortrag ‘Brauchen wir eine neue Aufklärung – Banken im 21. Jahrhundert’. schauungen erschüttert und mit Jörg Alexander Paul, Bird & Bird beleuchtete Fragen rund um das Thema Dateneinem Male linke Doktrin nicht nur schutz und Internet, unter anderem Cloud Computing. Von der Wirtschaftsuniverrehabilitiert, sondern angesichts der sität Wien war Prof. Dr. Anne d’Arcy zu Gast, die das Spannungsfeld zwischen KonFinanzkrise auch wieder potenziell junkturerholung und Regulierung ausleuchtete. Für das erste Panel konnte das gesellschaftlich diskussionswürdig Frankfurter Journalisten-Urgestein Hermann Kutzer, KutzerLive, gewonnen werden. macht. Schirrmacher geht es weniger um Parteiprogramme. Ihn interessiert, wie sich der in den 90erJahren des vergangenen Jahrhunderts der Neoliberalismus hat breit machen können, und welche Rolle die Politik dabei gespielt hat (oder besser: hätte spielen müssen). Banker, so Schirrmacher unisono mit Moore, sind Symptome für gesellschaftliche Missstände. In einer Zeit, in der sich der Glaube an die Chance des Aufstiegs und Wohlstands breiter Bevölkerungsgruppen zu erledigen scheint, in der Wohlstand für viele sich als Chimäre herausstellt angesichts der hemmungslosen Raffgier einiger weniger, lautet die gesellschaftliche Wahrnehmung eher: ‘Denn wenn die Banken, die sich um unser Geld kümmern sollen, uns das Geld wegnehmen, es verlieren und aufgrund staatlicher Garantien dafür nicht bestraft werden, passiert etwas Schlimmes. Es zeigt sich – wie die Linke immer behauptet hat –, dass ein System, das angetreten ist, das Vorankommen von vielen zu ermöglichen, sich zu einem System pervertiert hat, das die wenigen bereichert.’ u 23 featu Banken_ Equities_ Das sind sehr schwerwiegende Worte und in dieser Form vielleicht zu undifferenziert, um damit mehr als ein Aufrütteln in der Finanzindustrie zu erzeugen. Was fehlt, sind wichtige Hinweise und Ansatzpunkte für Lösungen der Krise, Lösungen, die der Einzelne im Finanzsektor nur schwer erbringen kann. Schirrmacher und Moores apodiktische Analyse der Situation kann je nach Standpunkt als Ruf nach schärferer Regulierung, zwangsweiser Mäßigung einer gesellschaftlichen Haute Volée, oder aber Vergesellschaftung des Bankensystems verstanden werden. Der Kern der Kritik von Schirrmacher trifft die Politik. Es geht um Werte, die das Wirtschaftssystem leiten sollten. Was Schirrmacher und Moore kritisieren, ist eine wirtschaftliche Oberschicht, die sich weitgehend ihrer Verantwortung, ihrer ‘Accountability’, gegenüber der Gesellschaft entzogen hat. “ Wenn die Erklärungen eines Phänomens (…) vielfältig werden, tut es gut, die Ruhe zu bewahren. Offenkundig wissen wir noch gar nicht, wohin die Krise führt. Wir wissen nicht, wie lange sie dauern wird und haben nur vage Vorstellungen von der Welt danach. Ralf Dahrendorf Wir erleben, so der 2009 verstorbene Soziologe und Direktor der renommierten London School of Economics and Political Science Sir Ralf Dahrendorf, derzeit eine Diskussion über Ursachen der Finanzkrise, in der - vereinfacht und mitunter kategorisch - entgegengesetzte, sich vordergründig gegenseitig ausschließende Bewältigungsstrategien ins Spiel geführt werden. Auf der einen Seite eines Kontinuums von Begründungen wird die Finanzkrise ursächlich darauf zurückgeführt, dass die US-amerikanische Regierung zugelassen habe, dass Lehman Brothers in die Insolvenz gingen. Diese ‘Sündenfall’-Theorie findet vielfach Zustimmung, da sie auf der Annahme beruht, bei der Schieflage der Investmentbank habe es sich lediglich um eine Art Betriebsunfall gehandelt, dem die US-amerikanische Regierung nicht adäquat begegnet ist, und der quasi den ersten Stein ins Rollen gebracht habe. Noch dazu maßgeblich verursacht durch eine Animosität zwischen dem amerikanischen Finanzminister und dem Lehman-Chef. Hätte man Lehman nicht leichtfertig fallen gelassen, so die Annahme, wäre uns die globale Krise erspart geblieben. Auf der anderen Seite des Kontinuums wird im Zusammenhang mit der Finanzkrise gerne von ‘systemischen Risiken’ gesprochen. Systemik als Erklärungsgrundlage entzieht sich der näheren Definition, sobald man versucht, sie dinghaft zu machen. Häufig, so ein Eindruck, wird ‘systemisch‘ als Synonym für ‘komplex‘ gebraucht, eine Zuschreibung, die ebenfalls fast beliebig vergeben werden kann. 24 featu Banken_ Equities_ Für das Verständnis der Ursachen der Finanzkrise und das Verständnis der verschiedenen Diskurse dazu ist die analytische Dichotomie von Dahrendorf sehr hilfreich: während die Sündenfall-Theorie in der ‘reinen Lehre’ häufig nach Schuldigen sucht, also menschliches Fehlverhalten unterstellt, häufig in der Unterstellung, Akteure haben bewusst und damit strafbar gehandelt, so sieht die ‘Systemik’-Theorie überkomplexe, von Menschen nicht mehr verständliche und damit steuerbare Prozesse, Produkte, Strukturen und Verkettungen als Ursache, also in letzter Konsequenz eine Komplexität, der der Einzelne ohnmächtig ausgeliefert ist. “ Risiko entsteht, wenn man nicht weiß, was man tut. Warren Buffett Es mag dem menschlichen Wesen entsprechen, Schuldige finden zu wollen, wenngleich damit kaum einem Anleger, der durch die Finanzkrise Schaden erlitten hat, geholfen sein dürfte. Und wer nach Schuldzuweisungen für die Finanzkrise sucht, der wird z.B. im Abschlussbericht der ‘National Commission on the Causes of the Financial and Economic Crisis in the United States’ von Januar 2011 fündig. Dort werden den Akteuren im Finanzsystem ‘systemische Verfehlungen bei der Ausübung von Verantwortung und der Integrität auf allen Ebenen’ attestiert. In einer kaum zu überbietenden Klarheit kommt der Bericht zu der Auffassung, dass die Finanzkrise vermeidbar gewesen wäre. Nicht unüberwindbare Komplexität sei das Problem gewesen, sondern dass Manager der Finanzunternehmen und Aufseher (!) Warnsignale ignoriert haben, und es versäumt haben, Risiken zu hinterfragen, zu verstehen und zu steuern. Deutlicher: sie seien nicht gestolpert, sondern haben versagt – auf einer Autobahn ohne Tempolimit und Fahrbahnmarkierung. Letzteres ist schon alleine deshalb bemerkenswert, da es Gesetzgebern und Regulatoren eine Mitschuld attestiert. Auf der anderen Seite der polarisierten Diskussion werden gerne globale Finanzströme, Bilder von Verkettungen von Finanztransaktionen gezeigt, häufig mit dem Hinweis, kein Mensch habe absehen können, welche Wirkungen sich z.B. aus dem staatlich angeheizten Trend zur Zweitimmobilie in den USA ergeben würden. Und was könne denn der einzelne Fondsmanager auch tun, wenn er einen Benchmark schlagen müsse und dazu – nolens volens – sein Portfolio mit strukturierten Produkten 25 featu Banken_ Equities_ (die er zwar nicht in ihrer vollen Wirkung versteht, die sich aber in den Portefeuilles aller seiner Wettbewerber auch befinden) anreichern müsse. Eine solche Apologetik ist letztlich im Sinne der Luhmannschen Systemtheorie schlüssig (wenngleich unsäglich vereinfacht). Sie unterstellt, dass der einzelne Akteur im System weitestgehend ohnmächtig ist und sich den Prozessen und Strukturen fügen muss. Es sind, so die Grundlinie dieser systemischen Erklärungen, institutionelle Rahmen, die Handlungsoptionen entscheiden, nicht der Mensch. Keine Frage: es gab und gibt Menschen in der Finanzindustrie, denen Fehlverhalten zugeschrieben werden kann; es gab Profiteure von Gesetzeslücken, seien es einzelne Akteure im Auftrag ihrer Arbeitgeber oder eher ‘unternehmerisch’ handelnde Personen. Es gibt sie aber auch in vielen anderen Branchen; da ist die Finanzdienstleistungsindustrie keine Ausnahme. Aber sind sie ausschließlich ihren Geschäften mit krimineller Energie nachgegangen oder dem eiskalten Motiv der Vorteilsnahme auf Kosten Schwächerer? Ist es nicht gerade eine zentrale Prämisse der Marktwirtschaft, dass unternehmerisches Verhalten Handlungsräume sucht? Dies alles sicherlich nicht um jeden Preis. Und für die DVFA hat Vertrauen, dass sich nicht zuletzt aus der Zuverlässigkeit der Annahme integren Verhaltens der Marktteilnehmer ergibt, einen hohen Stellenwert. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, wer denn die Spielräume der Akteure definiert hat. Deutlicher: warum wurden denn strukturierte Produkte, CDOs etc. überhaupt zugelassen, wenn sie heute jeder Aufseher als gefährlich oder toxisch beschreibt? Warum wurden denn Risikoabsicherungsmaßnahmen, Vorschriften für Eigenkapitalunterlegungen, Rechnungslegungsvorschriften etc. nicht strenger gefasst, wenn heute eigentlich allen klar war, dass die Absicherungsmaßnahmen unzureichend waren? “ Wir als Vertreter der Banken dürfen nicht aufhören, uns zu bemühen zu erklären und zu vermitteln, was wir tun können, wie wir beitragen können mit unserer Arbeit zur Mehrung und Sicherung von Wohlfahrt. Johannes Reich, Bankhaus Metzler Der DVFA geht es auch nicht darum, Regulierung per se zu diskreditieren oder in Abrede zu stellen, dass ein ordnungspolitischer und gesetzlicher Handlungsrahmen conditio sine qua non der Finanzmärkte sind. Nur: es ist hochgradig unfair, wenn ein jeder Marktteilnehmer, ungeachtet seiner Funktion, Position und seines Wirkungskreises a priori als regulierungsbedürftig, gar unethisch oder verdächtig behandelt wird. Vielleicht ist es eine Ironie der Geschichte, dass Regierungen, die letztendlich über den Grad und Durchgriff von Regulierungsmaßnahmen für Banken und Finanzdienstleister entscheiden, nunmehr als Schuldner, 26 featu Banken_ Equities_ die über Jahre in Saus und Braus gelebt haben, Opfer - nicht länger kreditwürdig - ihrer eigenen Regulierungsmaßnahmen wir z.B. Basel III werden können. Wir haben die Politiker, die wir verdienen, so die Schriftstellerin Juli Zeh. Ein schwacher Trost. Andere Aspekte, ungleich komplexer, sind aus Sicht der DVFA diskussionswürdig und müssen in der Diskussion um die Lösung der Finanzkrise Raum nehmen. Der Arbeitskreis Banken der DVFA hat in 2011 begonnen sich mit diesen Themen auseinander zu setzen und hat der Diskussion um diese Aspekte auf dem 1. DVFA-Banken-Symposium am 30. Mai 2011 Raum gegeben. Die Veranstaltung hatte nicht den Anspruch abschließende Antworten zu geben, sondern hat bewusst Banker und ihre Kritiker zu Wort kommen lassen. Zu den Referenten zählten u.a. Johannes Reich, Partner bei Metzler und Befürworter einer Rückbesinnung auf fundamentale Werte im Banking, Max Otte, renommierter Publizist und Vermögensverwalter (‘Sozialismus der Banken’), Hermann Kutzer, ehemaliger Ressortleiter Finanzen beim Handelsblatt und stimmgewaltiger Kommentator der Finanzkrise, Dr. Wolf Schumacher, CEO Aareal Bank, Jörg-Alexander Paul, einer der führenden IT-Anwälte Deutschlands und Partner Bird & Bird. Die Standpunkte des DVFA Arbeitskreises und der Diskutanten des 1. DVFA-Banken-Symposiums hier in knapper Form: 1. Banken müssen sich zurück orientieren zur realen Wirtschaft und zu ‘real money’. Ralf Dahrendorf spricht von einem tiefgehenden Mentalitätswandel, den wir in den vergangenen Jahren erlebt haben und an dessen Ende, jetzt in der Finanzkrise ein neuerlicher Wandel bevorsteht. Dahrendorf beschreibt den hinter uns liegenden Wandel als Weg vom ‘Sparkapitalismus zum Pumpkapitalismus’. Dieser Weg ist gekennzeichnet durch eine grundlegend veränderte Einstellung zum Wirtschaften in der Gesellschaft. Stand zu Anfang der Industrialisierung und in den Kindertagen des Kapitalismus noch Fleiß und die Notwendigkeit, die Bedürfnisbefriedigung aufschieben zu müssen, eine der protestantischen Ethik geschuldete Verhaltensmaxime im Vordergrund, so entwickelte sich, zunächst in den angelsächsischen Ländern, der Sparkapitalismus zum Konsumkapitalismus. Hier, so Dahrendorf, wurde bereits die Saat gestreut für den späteren Pumpkapitalismus. Galten Sparen und Fleiß im Sparkapitalismus noch als Lebensmaxime, so wurden sie sukzessive im Konsumkapitalismus verdrängt. Mit diesem Wandel entstand ein ‘explosives Paradox’ (Daniel Bell), als die Produktion von Menschen nach wie vor Fleiß und Bedürfnisaufschiebung verlangte, während der Konsumkapitalismus von den Menschen eine hedonistische, konsumistische Haltung abverlangte. In seiner exzessiven Phase wird der Konsumruck größer und ein ‘enjoy now, pay later’-Verhalten tritt an die Stelle von Konsum auf Basis disponiblen Einkommens. Mit dem ‘Ratenzahlen als Sündenfall’ setzt der Übergang vom Realen zum Virtuellen ein, der von der Wertschöpfung zum Derivatehandel. Johannes Reich, Bankhaus Metzler, bringt es auf den Punkt, wenn er das Selbstverständnis vieler Banken kritisiert: ‘Ohne Kunden und im Zweifel sogar mit geliehenem Geld am Kapitalmarkt zu wetten - dies ist kein Geschäftsmodell. Wenn sich der Geschäftszweck einer Bank zunehmend auf derartiges Ersatzgeschäft beschränkt, wird es gefährlich und auch absurd.’ 27 featu Banken_ Equities_ 2. Die Geschäftsmodelle vieler Banken sind es wert, grundlegend erneuert zu werden. Die Finanzkrise verstellt den Blick auf den Umstand, dass sich die meisten Banken schon heute in einem hartem Verdrängungswettbewerb befinden, der eine klare Strategie und eine Auseinandersetzung mit dem Kern des Geschäftes, dem Geschäftsmodell erfordert. Gefragt sind nicht etwa Mimikry und Me-too, sondern Geschäftsmodelle, die sich an Bedürfnissen von Kunden ausrichten. Dies scheint keine Selbstverständlichkeit! ‘Die letzte Innovation im Banking war die EC-Karte’, so lautet ein Bonmot im Finanzmarkt. Das scheint nicht die letzte Innovation zu sein, die Banken verschlafen, wie Jörg-Alexander Paul, Bird & Bird, auf dem DVFA Bankensymposium im Mai 2011 ausführte. In Zeiten von Cloud Computing, dem globalen Mega-IT-Trend, sind Banken zu zögerlich bei der Anwendung, obwohl Machbarkeitsstudien zeigen, dass keine nennenswerten regulatorischen Hürden einer Ausweitung von internet-basierten Dienstleistungen über das Online-Banking hinaus im Wege stehen. Mobile Payments, über Mobiltelefone oder NFC-Technologie in intelligenten Chips scheinen ebenfalls eher von branchenfremden Anbietern wie Telekommunikationsanbietern propagiert zu werden. Spätestens, wenn große globale Player wie Google gemeinsam mit der Citigroup und Mastercard in den Markt der mobilen Zahlungslösungen einsteigen, sollten bei Banken sämtliche Alarmglocken schrillen. Hingegen, bei vielen Banken scheint die Botschaft noch nicht angekommen zu sein, dass bereits heute der Retailkunde häufig auf Abwegen wandelt. Bargeldentnahmen im Supermarkt an der Kasse, eine Finanzierung des PKW über den konzerneigenen Absatzfinanzierer des Herstellers, eine Eigenheimfinanzierung über einen webbasierten Makler – schon bereits heute sehen viele Kunden nicht mehr ein, warum sie sich in eine Bankfiliale begeben sollten. Und das vor dem Hintergrund, dass in Deutschland ca. 2000 Geldinstitute mit knapp 40.000 Fililalen um die Gunst des Kunden bemüht sind. Zukünftige Generation Generation Y werden Retailbanking zunehmend als ‘Commodity’ verstehen, auswechselbar, maßgeblich über den Preis definiert. Verstärkt wird dieser margensenkende Trend noch dadurch, dass der demographischen Wandel die absolute Anzahl an Kunden dezimieren wird. Um einem Mißverständnis vorzubeugen: der DVFA geht es nicht darum, Banken den Retailkunden schmackhaft zu machen oder gar zu fordern, dass sich Banken grund- 28 featu Banken_ Equities_ sätzlich um die Versorgung der Bevölkerung mit Überweisungen, Baufinanzierungen, Geldautomaten und EC-Karten zu kümmern haben. Wir sehen eher, dass Investoren in Bankaktien und -anleihen zunehmend weniger nachvollziehen können, welche Einzelstellungsmerkmale Banken haben. Wir sehen sehr klar die Notwendigkeit, dass Banken ihre Geschäftsmodelle darauf hin untersuchen, welche Zielgruppen sie bedienen, welche Anforderungen diese Zielgruppen an Produkte stellen, welche Rolle gesellschaftlicher Wandel bei der Konzeption von Produkten spielt, und welcher Mehrwert dem Kunden darstellbar ist. Nochmals Dr. Johannes Reich, Bankhaus Metzler: ‘Kunden sind nicht solche, die das, was ihnen verkauft wird, nicht brauchen, nicht wollen, oder nicht verstehen.’ Weder eine Me-too-Strategie noch eine One-size-fits-all-Strategie wird hilfreich sein. 3. Regulierung von Banken darf nicht einseitig verschärft werden, ohne vorab ein klares Bild der Folgen - insbesondere unbeabsichtige Folgen! - zu haben. Wir sehen klar, dass die Handlungsspielräume von Banken im Angesicht der Eigenkapitalunterlegungsvorschriften von Basel III zunehmend enger werden. Schon heute klagen viele Mittelständler oder Unternehmen mit Bedarf für Projektfinanzierungen, dass Banken zwar bestehende Engagements aufrecht halten, aber häufig keine neuen mehr eingehen. Hier stellt sich für viele Investoren die Frage, wie denn in Zukunft das Kreditgeschäft von Banken, eine der, wenn nicht die wesentlichste Säule des Geschäftsmodells, überhaupt noch darstellbar sein wird. Aus der Kapitalmarktforschung ist bekannt, dass Rechnungslegungsvorschriften zu Fair Value wie z.B. IAS9 und IAS39 ‘ungeahnte’ prozyklische Wirkungen entfalten können, d.h. genau dann, wenn z.B. in der Krise mark-to-market Bewertungen notwendig werden, da sich die Liquidität von Wertpapieren aus der Nachfrage heraus nicht mehr abbilden lassen, versagen diese Instrumente und Wertpapiere werden ‘toxisch’. Wenn Regulierung, um ein Bonmot von Paul Watzlawick zu bemühen, so effektiv funktioniert, wie der Versuch eines Betrunkenen, seinen Haustürschlüssel im Dunklen unter einer Strassenlaterne zu suchen, der den Schlüssel zwar nicht unter der Laterne verloren hat, aber dort, wo er suchen müsste, nicht genug Licht hat, dann wird sie kontraproduktiv. Insbesondere dann, wenn Massnahmen einseitig national verordnet werden, während die Spieler sich auf einem internationalen oder gar globalen Spielfeld befinden. 29 bericht aus den gremien Ressort Equities_ CRUF Die Arbeit des 2005 gegründeten Zusammenschlusses „The Corporate Reporting Users' Forum“ dient als Diskussionsplattform für Investoren und Analysten, um die zukünftige Entwicklung von wichtigen Reportingstandards zu beeinflussen. CRUF setzt sich dabei aus international agierenden Investment Professionals in Buy- und Sellside-Positionen sowohl im Aktien- wie auch im Kreditbereich zusammen. Die Arbeitsgruppe konzentriert sich auf die kritische Begleitung der Entwicklung und Festlegung von neuen Rechnungslegungsstandards. Dabei werden zu bedeutenden Rechnungslegungsthemen Stellungnahmen publiziert. Regelmäßige Treffen finden z.B. in London, New York, Frankfurt am Main und Sidney statt. CRUF Deutschland hat sich 2011 vorwiegend mit folgenden Standards auseinandergesetzt: Financial Statement Presentation - Discussion Paper IAS 18 Revenue Reognition IAS 27 Consolidations IAS 39 Financial Instruments IAS 37 Rückstellungen Eventualschulden und Eventualforderungen CRUF befindet sich in Austausch mit allen wichtigen Rechnungslegungsstellen wie IASB (International Accounting Standards Board), IIRC (International Integrated Reporting Committee) und EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) und hat gemeinsam mit der DVFA Interessensvertreter in den Gremien platziert. So hat CRUF im Rahmen der ‘Agenda Consultation des IASB’ über ihren zukünftigen Arbeitsplan in 2011 eine Vorschlagsliste erstellt, welchen Rechnungslegungsfragen, der IASB Vorrang einräumen sollte. Außerdem wurden fünf zentrale Rechnungslegungsthemen (‘Quick wins’) identifiziert, welche CRUF aus Investoren- und Analystensicht die größte Bedeutung einräumt. 30 bericht aus den gremien Ressort Equities_ Arbeitskreis Financial Reporting Immobilien Im Februar 2011 fand die 6. DVFA-Immobilienkonferenz ‘Demographie und Büroimmobilien’ mit ca. 120 Teilnehmern statt. Zwei Panel-Themen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung: ‘Büroimmobilien und Demographie’ und ‘Immobilien und Investments 2011’. Die demographische Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland ist eine der großen Herausforderungen des zukünftigen Immobilienmarktes, darin waren sich die Teilnehmer einig. Inhaltlich beschäftigt sich der Arbeitskreis weiterhin mit der Fortentwicklung des deutschen ‘REIT-Gesetzes’ und den Chancen börsennotierter Immobilienunternehmen im Zuge der Krise der offenen Fonds. Weiter stehen Fragen transparenter Unternehmensberichterstattung und Corporate Governance unverändert auf der Tagesordnung. Unter der Koordination von Herrn Prof. Rehkugler wurden in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Initiativen des Arbeitskreises wie die DVFA-Immobilienkonferenz, Stellungnahmen zum deutschen ‘REIT-Gesetz’ sowie wichtige Publikationen zum deutschen ImmobilienAktienmarkt umgesetzt. Prof. Dr. Bernhard Funk löste Prof. Rehkugler Ende 2011 als Leiter des Arbeitskreises ab. Arbeitskreis Small Caps Der 2011 publizierte ‘Small Cap Reporting Standard’ (SCRS) gibt kleinen und mittelständischen Unternehmen ein Instrumentarium an die Hand, mit dessen Hilfe die Kommunikation auf dem Kapitalmarkt verbessert werden kann. Ein erster Draft des SCRS wurde im Rahmen des DVFA Small Cap Forum präsentiert. Das Feedback aus der Konferenz war Grundlage für die systematische Weiterentwicklung des Konzepts. Die Schwerpunkte der Aktivitäten des Jahres 2012 liegen in der Vermarktung der Small Cap Reporting Standards. Der SCRS soll bei ausgewählten institutionellen Investoren getestet und das Konzept in Form von z.B. Workshops bei börsennotierten Unternehmen sowie bei verwandten Verbänden aus dem Bereich Kapitalmarkt vorgestellt werden. Die Gruppe diskutiert, den Wirkungskreis der SCRS auf mittelständische Unternehmensanleihen auszuweiten. Christoph Schlienkamp, Leiter Research Bankhaus Lampe, übernimmt ab 2012 den Vorsitz des Arbeitskreises. Roger Peters und Peter Thilo Hasler bleiben Stellvertreter. 31 bericht aus den gremien Ressort Equities_ Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation Seit Januar 2009 beschäftigt sich der Arbeitskreis ‘Corporate Transaction & Valuation’ mit Unternehmensbewertung in sogenannten dominierten Situationen. Dies sind Bewertungen im Zusammenhang mit Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen oder mit Squeeze-Outs. Im September 2011 wurden die DVFA Best Practice Empfehlungen Unternehmensbewertung verabschiedet und auf der DVFA Homepage zum Download bereitgestellt. Alle Verbände und Institutionen mit Bezug zu Unternehmensbewertung, Aktienbewertung, Asset- und Portfoliomanagement waren eingeladen, bis zum Mitte Januar 2012 Stellungnahmen zu diesem Entwurf abzugeben. Somit erfolgte dann Anfang 2012 die Veröffentlichung der finalen Version. Die Grundsätze verstehen sich als Ergänzung zu den Grundsätzen zu der Durchführung von Unternehmensbewertungen des IDW S1. Sie beinhalten insbesondere detaillierte Empfehlungen für eine multiplikator-gestützte Bewertung von Unternehmen. DVFA-Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation präsentiert Empfehlungen zur Unternehmensbewertung und Ermittlung der angemessenen Abfindung bei ‘Squeeze-Outs’ Der Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation der DVFA hat 2011 Empfehlungen zur Unternehmensbewertung erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Sie dienen als Grundlage für die Ermittlung von angemessenen Abfindungen bei ‘Squeeze-Outs’. Der Entwurf ‘BestPractice-Empfehlungen Unternehmensbewertung’ ist unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Schwetzler, Center for Corporate Transactions, Handelshochschule Leipzig, entstanden. Interessierte Parteien waren eingeladen, Stellungnahmen zu diesem Entwurf abzugeben. Das deutsche Verfahren zur Ermittlung und Überprüfung der angemessenen Abfindungen zwangsweise ausscheidender Minderheitsaktionäre ist seit einiger Zeit deutlicher Kritik ausgesetzt. Neben der langen Verfahrensdauer wird auch die im Verfahren bevorzugt verwendete Bewertungsmethode, das sog. Ertragswertverfahren nach den Grundsätzen des IDW S1 kritisiert. Es weist einige nationale Sonderregelungen auf, die die internationale Vergleichbarkeit der Bewertung beeinträchtigen und somit für zusätzliche Unsicherheit sorgen. Der Arbeitskreis hat sich früher bereits eingehend mit Fairness Opinions beschäftigt und entsprechende Standards definiert. Hierzu wurden Grundsätze zur Urteilsbildung und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten ausgearbeitet, die in der DVFAFinanzschrift ‘Fairness Opinions’ mündeten. Das Dokument ist online zu finden unter: http://www.dvfa.de/unternehmensbewertung 32 bericht aus den gremien Ressort Equities_ Kommission Life Science Am 17. Mai 2011 wurde die 4. DVFA Life Science Conference ‘Life Science Asia/Europe – Getting insight in mutual growth opportunities’ im DVFA Center in Frankfurt durchgeführt. Der Fokus des Symposiums lag auf den Wachstumschancen and Herausforderungen für europäische Life Science Unternehmen in Asien (‘Going East’) und asiatischer Unternehmen in Europa (‘Going West’). Viele europäische Life Science Unternehmen bauen zur Zeit ihre strategische Marktposition in Asien durch Akquisitionen, Kooperationen etc. aus, um an dem dynamischen Marktwachstum in Asien zu partizipieren. Andererseits sind einige asiatische Life Science Unternehmen interessiert, international zu wachsen und Zugang zum deutschen Kapitalmarkt zu erhalten. Das 4. DVFA Life Science Symposium wurde unterstützt von den Sponsoren BIO Deutschland, der DZ BANK AG, der Deutsche Börse Group, Mayer Brown LLP sowie PricewaterhouseCoopers und transkript/BIOCOM Media GmbH. Für den 8. Mai 2012 ist das 5. DVFA Life Science Symposium mit dem Thema ‘Healthcare Services & Suppliers – Essentials for Affordable Life Science’ in Frankfurt geplant. Im Fokus des Symposiums steht die Frage, wie die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und -produkten vor dem Hintergrund zunehmender Alterung der Bevölkerung und der Staatsschuldenkrise nachhaltig finanziert werden kann. Gefordert sind innovative Strategien in allen Bereichen des Gesundheitswesens, um Effizienz, Effektivität und Qualität zu erhöhen. Unter der Leitung von Dr. Christa Bähr, DZ Bank, und Dr. Markus Manns, Union Investment wurde der inhaltliche Fokus des Gremiums sukzessive verbreitert. Dies zeigt sich u.a. in der Aufnahme von Mitgliedern aus dem Bereich Medizintechnik und Kliniken, und in dessen Zuge auf der Konferenz insbesondere die Segmente Kliniken, Generika, Health-IT und Diagnostik näher beleuchtet werden. 33 bericht aus den gremien Ressort Fixed Income_ Fixed Income Forum Auf dem 2005 gegründeten Forum wurden zu Beginn des Jahres die Mindeststandards für Bondkommunikation vorgestellt, die Eingang in den Entry und General Standard der Deutschen Börse gefunden haben. Die Initative des Arbeitskreises Bondkommunikation war entscheidend im Hinblick auf die Entwicklung selbstverpflichtender Regularien im mittelständischen Anleihesegment. Kommission Rating Standards Um aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wurden im Jahr 2011 in der Kommission Rating Standards zwei neue Arbeitskreise gegründet: Arbeitskreis I: Länderrating Arbeitskreis II: Europäische Ratingagentur Auf den Kommissionssitzungen waren namhafte Gäste mit Vorträgen präsent. Die beiden deutschen Ratingagenturen Euler Hermes Rating und Feri EuroRating Services stellten im Rahmen eines Gastvortrags ihre Erfahrungen im Zuge des Anerkennungsprozess als Credit Rating Agency (CRA) bzw. External Credit Assessment Institution (ECAI) vor. Eines der im momentan diskutierten Themenfelder stellt ohne Zweifel der Bereich Länderratings dar. Zur fachlichen Einarbeitung und um einen Überblick über das Vorgehen der Ratingagenturen bei der Erstellung ihrer Länderratings zu erhalten, stand die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Rommelfanger in engem Kontakt sowohl mit international etablierten als auch aufstrebenden Ratingagenturen. Diese konnten für Vorträge im Kreis der Arbeitsgruppenmitglieder gewonnen werden und berichteten über Ihre Länderratingmethoden. Für das laufende Jahr sind eine Fortführung der bisherigen Tätigkeiten der Arbeitsgruppe sowie weitere Vorträge von Ratingagenturen zu ihrem Länderratingprozess geplant. Unter dem Vorsitz von Dr. Templin beschäftigte sich die Arbeitsgruppe II mit den Diskussionen um die Planungen der Gründung einer europäischen Ratingagentur. Der Arbeitskreis wird auch in diesem Jahr die Weiterentwicklungen dieser Konzepte analysieren und eigene Stellungnahmen erarbeiten. 34 bericht aus den gremien Alumnis_ Alumnis unterwegs zu philosophischen Fragen Mit fast 150 Mitgliedern ist die 2009 gegründete Alumni-Organisation zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der DVFA geworden. Im Mittelpunkt des Wirkens der ‘Ehemaligen’ steht das aktive Networking, denn mit guten und breit gefächerten Kontakten ist es leichter, voran zu kommen. Die Alumins widmen sich dabei durchaus selbstkritischen Themen und Fragestellungen. Im März 2011 war Dr. Gerhard Hofweber zu Gast. Dr. Gerhard Hofweber ist Gründer und Inhaber des Dr. Hofweber Instituts - Institut für Philosophie und Wirtschaft - und derzeit als akademischer Rat für Philosophie am Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt Ethik an der Universität Augsburg tätig. Er referierte zu ‘Was soll ich tun? Moralische Orientierung durch den kategorischen Imperativ’ und verfolgte das Ziel, eine Brücke zwischen philosophischem Denken und wirtschaftlichen Herausforderungen zu schlagen. Am 25. Juni 2012 findet das nächste Treffen der Alumnis statt. 35 bericht aus den gremien Ressort Asset Management_ Asset Management Forum Im Rahmen des Asset Management Forums gab es 2011 zwei Veranstaltungen. Am 5. April beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Themen ‘Schwellenländer - struktureller Megatrend oder zyklische Modeerscheinung’ (Referent Ingo Mainert von Allianz Global Investors KAG mbH) und ‘Inflationsrisiken als Herausforderung für Asset Manger’ (Referent Maricio Vargas von Union Investment). Am 2. September präsentierten Ernst Ludwig Drayß (Berlin & Co) sowie Stefan Bielmeier (DZ Bank), der eine Assetmanager, der andere Chefvolkswirt, zu den Themen ‘Absolute Return Konzept’ und ‘Finanzmärkte und Schuldenkrise’. Das Forum hat sich mit zwei bis drei Veranstaltungen pro Jahr fest etabliert. Die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises mit rund 20 Vertretern von großen und kleinen sowie inländischen wie auch ausländischen Kapitalanlagegesellschaften und Kreditinstituten sowie Family Offices ist diversifiziert und ausgewogen. Ergänzend zu dem Forum fand am 4. Mai das 1. DVFA-Symposium Asset Management statt. Es stand unter dem Thema ‘Zukünftige Herausforderungen und Strategien’. Mit gut 100 Teilnehmern fand es einen entsprechende sehr gute Resonanz. Die einzelnen Vorträge beschäftigten sich mit Vergütungstrends, Alpha-Beta-Separation, Diversifikationsstrategien, Staatsanleihen und effizienten Indices. Die drei für das Ressort zuständigen Vorstände (Frank Klein, Ingo Mainert und Michael Schmidt) sind ebenso wie die anderen Vorstandsmitglieder der festen Überzeugung, eine effiziente und breite Plattform geschaffen zu haben, um einen intensiven Gedankenaustausch mit sehr offener Diskussionskultur zu gewährleisten. 36 bericht aus den gremien Ressort Asset Management_ Kommission Investment Performance Standards In 2011 hat das German Asset Management Standards Committees (GAMSC) wieder gemeinsame Aktivitäten in Verbindung mit dem Global Investment Performance Standards (GIPS) geplant und umgesetzt. Das vom GAMSC initiierte Investment Performance Standards Committee (IPSC) bestehend aus elf Experten aus den Bereichen Asset Management und Investmentanalyse tagte regelmäßig. Die vom IPSC erstellte deutsche Übersetzung der GIPS 2010 wurde beim GIPS Sekretariat eingereicht. Zu den Übersetzungskommentaren des GIPS Sekretariats wurde Stellung genommen. Die Genehmigung der deutschen Übersetzung durch das Executive Committee des GIPS wird in Kürze erwartet. Das IPSC hat Stellungnahmen zu den Guidance Statements Performance Examination und Alternative Investments eingereicht. Es analysierte die Anpassung der Q&A-Sektion der GIPS, die für die Auslegung der GIPS ebenfalls maßgeblich ist, vor dem Hintergrund des nationalen Marktes, um mit Fragen Klarstellungen zu erreichen. Vertreter des IPSC sind Mitglieder der folgenden internationalen GIPS-Gremien und arbeiten auch dort an der Weiterentwicklung der GIPS-Standards: RIPS EMEA (Regional Investment Performance Subcommittee for RIPS EMEA (Regional Investment Performance Subcommittee for Europe, Middle East and Africa) Europe, Middle East and Africa) Interpretations Subcommittee (das durchdas Interpretationen der GIPS Standards auf neue Interpretations Subcommittee, durch Interpretationen der GIPS Entwicklungen der Investmentbranche antwortet) Standards auf neue Entwicklungen der Investmentbranche antwortet Risk Working Group Group Risk Working Regulatory Working Group Group Regulatory Working Auch an den Sitzungen der RIPS-EMEA-Arbeitsgruppe der EFAMA, der European Fund and Asset Management Association in Brüssel, haben Vertreter des IPSC mitgewirkt. Am 26. Mai 2011 fand der 5. GIPS-Tag in Frankfurt statt. Für die Veranstaltung konnte Jonathan Boersma, der Vorsitzende des GIPS Executive Committee, als Gastredner gewonnen werden. Praxisberichte und Informationen über die Bedeutung und Entwicklung der GIPS in Deutschland durch namhafte Referenten aus der Asset Management Industrie standen auf dem Programm. Erstmals und mit großem Erfolg wurde eine Podiumsdiskussion über die Nutzung der GIPS mit Vertretern der Investorenseite durchgeführt. Mehr als 70 Teilnehmer verfolgten die Veranstaltung. Der GIPS-Tag hat sich als jährliche Fachtagung etabliert. Aktuell laufen die Vorbereitungen für den 6. GIPS-Tag am 13. März 2012. Weitere Informationen finden Sie online auf der GAMSC-Webseite http://www.gamsc.com 37 bericht aus den gremien Finanzmarktkommunikation_ Kommission Effektive Finanzkommunikation Am 18. Mai 2011 fand das 1. DVFA-Symposium Corporate Bonds statt. Dort wurde über die Arbeitsweise von Bondinvestoren und ihre Informationsanforderungen, moderne Bondholder Relations aus Unternehmersicht, und Corporate Bonds als Assetklasse referiert und diskutiert. Die Leiter des Arbeitskreises Bondkommunikation Dr. Markus Walchshofer, Union Investment, und Christoph Klein, DB Advisors, stellten die ‘Mindeststandards für Bondkommunikation’ vor. Mit der Veröffentlichung der ‘Mindeststandards für Bondkommunikation’ hat der Arbeitskreis Bondkommunikation ein klares Signal an den Markt gegeben, um die Kommunikation von Bondemittenten mit Bondinvestoren und -analysten zu verbessern. Dieser Standard fand Eingang in den Entry Standard der Deutschen Börse. Sechs an der DVFA orientierte Kennzahlen mussten die Unternehmen danach publizieren. Die Transparenzanforderungen des neuen Marktsegments Prime Standard für Unternehmensanleihen, das die Deutsche Börse für den Beginn des Jahres 2012 umgesetzt hat, sind nun mit der Forderung des Einbezugs von 24 Kennzahlen auf einem entscheidend höheren Niveau. Größere börsen- und nicht-börsennotierte Unternehmen, deren AnleiheEmmissionsvolumen 100 Mio. Euro übersteigt, müssen in Zukunft strenge Anforderungen an Menge, Relevanz und Zeitnähe der angebotenen Informationen gerade auch in Bezug auf die Investor Relations erfüllen. Der Reporting Standard der DVFA hat vor dem Hintergrund einer spürbaren Zunahme von Anleihen mittelständischer Unternehmen und der Eröffnung des Prime StandardAnleihesegments an der Frankfurter Wertpapierbörse eine besondere Bedeutung. http://www.dvfa.de/mindeststandards_bondkommunikation Kommission Corporate Governance Die in den Ausschuss für Finanzmarktkommunikation eingegliederte Kommission Corporate Governance entwickelte die Scorecard for German Corporate Governance - ein DVFAEvaluierungsschema basierend auf dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Die Scorecard wurde 2010 komplett überarbeitet und an die Änderungen des DCGK und der relevanten Gesetzeslage angepasst. 38 bericht aus den gremien Finanzmarktkommunikation_ Kommission Non Financials DVFA und EFFAS arbeiten seit vielen Jahren entscheidend an der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstandards mit und haben beachtliche Erfolge bei der Implementierung entsprechender Vorgaben in die Finanzberichterstattung kapitalmarktorientierter Unternehmen erzielt. Geleitet wird die Kommission von Dr. Hendrik Garz, West LB, und Felix Schnella, Ökolux. Im September 2010 war zuvor die finale Version der KPIs for ESG 3.0 (Key Performance Indicators for Environmental Social & Governance Issues) veröffentlicht worden. Der Standard definiert Kriterien mit jeweils ein bis zwei Leistungsindikatoren für 114 Subsektoren gemäß Stoxx Industry Classification Benchmarks. Dieser Reportingstandard hat vielfache Resonanz gefunden und mündete 2011 in nationaler und internationaler Anerkennung. So lancierte im Juni 2011 der Indexprovider Stoxx eine nachhaltige Indexfamilie namens STOXX ESG Global Leaders, in den besondere Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechende Titel aus dem STOXX Global 1800 Index eingehen. Grundlage der Indexkonstruktion sind sind die gemeinsam von DVFA und EFFAS herausgegebenen KPIs for ESG, die mit Daten von Sustainalytics, einer global agierenden Nachhaltigkeits-Ratingagentur beschickt werden. Im Herbst 2011 hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) der Bundesregierung eine Empfehlung für einen Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) übermittelt. 39 bericht aus den gremien Finanzmarktkommunikation_ Der DNK wurde von Prof. Dr. Alexander Bassen, Universität Hamburg, im Auftrag des RNE konzipiert und enthält 20 Berichtselemente, zu denen von Unternehmen Leistungsindikatoren berichtet werden müssen, zu denen auch die von DVFA/EFFAS gehören. Gemeinsam mit dem International Corporate Governance Network (ICGN) und der United Nations Prinicples for Responsible Investing (UN PRI) hat EFFAS eine Ausschreibung gewonnen, die zum Ziel hat, Investoren und Finanzanalysten dem Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen in der Investitionsentscheidung nahe zu bringen (‘ESG Capacity Building’). U.a. ist geplant ein ESG-Seminar zu konzipieren. Die Federführung des Mandats liegt beim ICGN. Ralf Frank, Geschäftsführer DVFA GmbH, vertritt EFFAS im Konsortium. Zwischenzeitlich hat der DVFA e.V. die Mitgliedschaft in der United Nations Principles for Responsible Investments (UN PRI ) beantragt. Über 1000 namhafte Asset Manager und Pensionskassen weltweit unterstützen als Signatories die UN PRI, um für verantwortungsbewusstes Investments einzutreten. 1st DVFA Integrated Reporting Convention Juni 2012 Zu den Sprechern zählten: Michael P. Krzus, Grant Thornton LLP Paul Druckman, IIRC Andreas Bröcher, PricewaterhouseCoopers AG Frank Curtiss, Railpen Investments & ICGN Claudia Kruse, APG Asset Management Leon Kamhi, Hermes Equity Ownership Services Ltd. Jyoti Banerjee, Fronesys Jan Köpper, imug Beratungsgesellschaft Konrad Sippel, STOXX Limited Axel Wilhelm, Sustainalytics GmbH Mike Polya, State Street Global Advisors John Swannick, EABIS Susan Blesener, Novo Nordisk A/S Simon Braaksma, Royal Philips Electronics N.V. Dr. Stefanie Wettberg, BASF SE Ralf Frank MBA, DVFA GmbH 40 Integrierte Unternehmensberichterstattung (‘Integrated Reporting’) hat zum Ziel, die klassische Finanzberichterstattung und Nachhaltigkeitsberichte miteinander zu integrieren. Als Vertreter der DVFA arbeitete Ralf Frank in dem in 2010 gegründeten International Integrated Reporting Committee (IIRC) mit, einem Projekt, das von zahlreichen namhaften Standardsettern in der Unternehmensberichterstattung wie z.B. IASB, FASB, FEE, IFAC, GRI, Global Compact, Accounting for Sustainability, EFFAS getragen wird, und das sich zum Ziel gesetzt hat, ein Rahmenwerk für Integrated Reporting zu verfassen. Im September 2011 veröffentlichte das IIRC sein Discussion-Paper TOWARDS INTEGRATED REPORTING - COMMUNICATING VALUE IN THE 21ST CENTURY. Seit Oktober 2011 sind insgesamt mehr als 60 globale Unternehmen dem Pilotprogramm der IIRC beigetreten. bericht aus den gremien Finanzmarktkommunikation_ Die neu ins Leben gerufene 1st DVFA Integrated Reporting Convention brachte im Juni zwei Tage lang eine Vielzahl renommierter Sprecher im DVFA Center zusammen (siehe Seite 45). Über 4 Jahre hat die DVFA mit der ‘Taking ESG into Account’-Konferenz international hochkarätige Referenten und wichtige globale Themen nach Frankfurt geholt. In ihrem fünften Jahr ging die Konferenz nun auf Roadshow unter fand unter dem Motto ‘Integrated reporting or integrated analysis? Advances in ESG mainstreaming’ in Madrid statt. Die 6th Taking ESG into Account wird am 10. Oktober 2012 übrigens in Paris stattfinden. 41 bericht aus den gremien Finanzmarktregulierung_ Neue Gesetzgebungsverfahren im Kapitalmarktrecht Im Jahr 2011 sind Gesetzgebungsverfahren aus den unterschiedlichen Bereichen des Kapitalmarktrechts abgeschlossen oder auf den Weg gebracht worden. Einen kurze Zusammenfassung über die wesentlichen Maßnahmen finden Sie hier: 42 AnsFuG u Das Gesetz zur Stärkung des Anlegerschutzes und Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes ist nach längerer Vorbereitungszeit am 08. April 2011 in Kraft getreten. Eine wichtige Neuerung ist die Tatsache, dass Anlageberater künftig nach Ablauf einer Übergangsfrist den Nachweis ihrer Sachkunde erbringen müssen. MiFID-Review u Um die Finanzmärkte effizienter, widerstandsfähiger und transparenter zu gestalten, hat die EU-Kommission Vorschläge zur Überarbeitung der MiFID vorgelegt. Die in Form einer Richtlinie sowie Verordnung vorgelegten Legislativvorschläge zielen u.a. darauf hin, den Anlegerschutz zu verbessern und verbindliche Regelungen für Handelsplätze zu finden. Darüber hinaus werden spezifische Aufsichtsmaßnahmen in Bezug auf Finanzinstrumente und Derivatepositionen definiert. In diesem Zusammenhang sind ESMA Befugnisse zur vorübergehenden Produktintervention in der Union eingeräumt worden. MAD-Review u Mit der Marktmissbrauchsrichtlinie wurde ein umfassender Rahmen für die Bekämpfung von Insider-Geschäften und Marktmanipulation geschaffen. In den letzten Jahren erfuhren die Finanzmärkte eine zunehmende Globalisierung, die mit dem Aufkommen neuer Handelsplattformen und technologien einherging. Dies hat auch neue Möglichkeiten zur Manipulation dieser Märkte eröffnet. Die Europäische Kommission hat im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Verbesserung der Solidität und Transparenz der Finanzmärkte einen Vorschlag für eine Verordnung über Insider-Geschäfte und Marktmanipulation verabschiedet. Hierdurch soll der bestehende Rahmen zur Gewährleistung der Marktintegrität und des Anlegerschutzes modernisiert und gestärkt werden. Ziel ist die Verschärfung der Bekämpfung von Marktmissbrauch an Warenmärkten und den entsprechenden Derivatemärkten, die Verbesserung der Ermittlungs- und Sanktionsbefugnisse der Regulierungsbehörden und die Verringerung des Verwaltungsaufwands für kleine und mittlere Emittenten. AIFM-Richtlinie u Die AIFM-Richtlinie ist am 21. Juli 2011 in Kraft getreten. Diese reguliert die Manager von alternativen Investmentfonds und erfasst alle nicht bereits regulierten und unter die OGAW-Richtlinie fallenden offenen und geschlossenen Fonds mit Sitz in der EU oder einem Drittland. Es ist davon auszugehen, dass die EU-Kommission ihre Vorschläge für die sich anschließenden Level 2 Maßnahmen im Laufe des April 2012 veröffentlichen wird. bericht aus den gremien Finanzmarktregulierung_ Neuerungen aufgrund des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagengesetzes Bislang konnten sog. Graumarktprodukte, z.B. Anteile an geschlossenen Fonds ohne Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vertrieben werden. Dies ändert sich ab dem 1. Juni 2012 durch das neue Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrecht. Vermögensanlagen gelten nunmehr als Finanzinstrumente, weshalb Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen, die Vermögensanlagen zum Gegenstand haben, grundsätzlich einer KWG-Lizenz bedürfen. Zu dieser Erlaubnispflicht gibt es Übergangsvorschriften und Ausnahmetatbestände. Einer dieser Ausnahmetatbestände gilt für so genannte ‘freie Vermittler’, die als Finanzdienstleistungen ausschließlich die Anlageberatung und die Anlage- und Abschlussvermittlung von Vermögensanlagen sowie anderen Finanzinstrumenten zwischen Kunden und Instituten bzw. Emittenten betreiben. Sie fallen unter die ab 1. Januar 2013 geltende geänderte Gewerbeordnung und bedürfen künftig einer Erlaubnis nach § 34f GewO. Im Rahmen dieser Erlaubnis ist der Nachweis der Sachkunde zu erbringen. Ausgenommen hiervon sind Personen, die seit dem 1. Januar 2006 ununterbrochen als Anlageberater oder Anlagevermittler tätig sind und bislang über eine Erlaubnis nach § 34c GewO verfügen. Im Rahmen des Vertriebs von Vermögensanlagen müssen ab dem 1. Juni 2012 die Wohlverhaltensregeln der §§ 31ff. WpHG beachtet werden, d.h. Verpflichtung zu anlegerund objektgerechter Beratung, Zurverfügungstellung eines Vermögensanlagen Informationsblattes, Führen eines Beratungsprotokolls und Offenlegung von Provisionen. Da hier dem KWG vergleichbare Ausnahmetatbestände gelten, wären freie Vermittler von diesen Pflichten nicht erfasst. Eine untergeordnete Norm, die Finanzanlagenvermittlerverordnung, wird u.a. Inhalte und Verfahren der Sachkundeprüfung sowie die Auferlegung dem WpHG entsprechender Pflichten bei der Anlageberatung und -vermittlung regeln. 43 featu DVFA Events: Konferenzen_ Equities_ 3rd SCF_ Small Cap Forum Im April fand das 3. DVFA-Small Cap Forum in Frankfurt statt. Eine Vielzahl von Unternehmen mit kleiner bis mittelgroßer Marktkapitalisierung nutzten die Möglichkeit, sich Investment Professionals vorzustellen und Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres zu berichten. Ein Publikum von 80 Branchenexperten besuchte die Präsentationen sowie das Symposium. Das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF) und das Börsenradio führten Interviews mit CEOs und CFOs der präsentierenden Unternehmen durch. Wie jedes Jahr besuchten auch Journalisten von Printmedien wie Börsen-Zeitung und Handelsblatt das SCF_. Der auf dem SCF_ Symposium vorgestellte DVFA-Small & Mid Cap Reporting Standard wurde vom Arbeitskreis Small Caps im DVFA e.V. erarbeitet. Er offeriert die Möglichkeit, börsennotierten Mittelständlern zu mehr Visibilität zu verhelfen und dient Unternehmen zur Verbesserung der Kapitalmarktkommunikation. Die finale Fassung ist auf der Homepage der DVFA online gestellt und unter http://www.dvfa.de/scrs verfügbar. 9th SCC_ Small Cap Conference Die SCC_ ist die größte unabhängige Investorenkonferenz für den börsennotierten Mittelstand in Deutschland und feiert 2012 mit der zehnten Auflage ein Jubiläum. 2011 präsentierten 51 Unternehmen ihre aktuellen Geschäftszahlen und -entwicklungen. 350 Teilnehmer besuchten die Konferenz und führten über 200 Einzelgespräche (One-onOnes) mit Unternehmensvertretern an den drei Veranstaltungstagen. Traditionell besuchten auch eine Vielzahl von Journalisten aus den Print- und Hörmedien das Event und berichteten über Unternehmen. Premiere hatte dieses Jahr der Länderschwerpunkt Österreich. Das ‘Österreich-Fenster’ wurde in Kooperation der DVFA mit der Wiener Börse, dem österreichischen Investor-Relations-Verband C.I.R.A. und der ÖVFA geschaffen. Als Informations-Plattform hat es den Kontakt zwischen deutschen Investment Professionals und österreichischen Emittenten intensiviert. Auf der SCC_-Party am Dienstagabend setzten Unternehmensvertreter und Investment Professionals im Garten und in den Räumlichkeiten des DVFA Centers ihre Gespräche in lockerer Atmosphäre fort. 44 featu DVFA Events: Konferenzen_ Equities_ 1st Integrated Reporting Convention Die DVFA beschäftigt sich mit Integrated Reporting, um die klassische Berichterstattung durch nicht-finanzielle Aspekte wie CSR, ESG und Humankapital miteinander zu verbinden. DVFA-Geschäftsführer Ralf Frank arbeitet auch seit Jahren eng mit Bob Eccles und Mike Krzus zusammen, die zu den einflussreichsten Vordenkern von Integrated Reporting weltweit zählen. So werden die DVFA/EFFAS KPIs for ESG in ‘One Report’ von Bob Eccles als Rollenmodell für die Einbettung von nicht-finanziellen Leistungsindikatoren vorgestellt. Ralf Frank und Frank Klein, DVFA Vorstand, sind zudem in verschiedenen Gremien des International Integrated Reporting Commitees (IIRC) tätig. Der eingeforderte Paradigmenwechsel fand nun Ausdruck in der 1st Integrated Reporting Convention, auf der internationales Publikum an zwei Tagen die Entwicklung der Rahmenbedingungen für Integrated Reporting diskutierten, die vom IIRC (International Integrated Reporting Committee) betrieben wird. Zu den Sprechern zählten unter anderem Michael Krzus, Grant Thornton LLP, und Paul Druckman, IIRC. Jyoti Banerjee, Partner bei Fronesys, und Sprecher auf der Konferenz, sagte: ‘Today’s corporate reporting model looks broken. It is dominated by a compliance mindset, particularly in America, with an inordinate focus on technical things, not strategy. It is so separated from internal reporting that boards are unable to engage with it for their own work. And the accompanying governance model is more about lists and tick-boxes.’ 45 featu DVFA Events: Symposien_ Equities_ 1. DVFA-Symposium Asset Management ‘Zukünftige Herausforderungen und neue Strategien’ Auf dem ersten DVFA-Symposium Asset Management stellten im Mai 2011 prominente Vertreter von Asset Managern und Consultant-Firmen ihre Erfahrungen und Strategien vor. James Dilworth, CEO, Allianz Global Investors Germany, eröffnete mit dem Vortrag ‘Asset Management and the New Normal: Why this time it is indeed different’. Er betonte, dass zukünftig generell mit anderen Renditeverteilungen mit mehr Extremereignissen gerechnet werden müsse. Georg Schuh, CIO von DB Advisors, beleuchtete die Entwicklungen rund um die Euro-Government Krise. Er nahm auch Bezug auf eine Studie von Standard&Poors, nach der es ab 2030 voraussichtlich weltweit keine AAA-Ratings mehr geben würde. Weitere Sprecher waren Volker Brandt, RMC Risk Management Consulting, Hans-Jürgen Dannheisig, Vorstandsvorsitzender Kommalpha AG, Prof. Roland Füss, European Business School, Olaf Lang, Managing Director TowersWatson und Jörg Schmidt, Leiter Fund Selection Strategy Union Investment. Ein zentrales Thema in diesen Vorträgen war die Frage der Identifikation von systematischem und stabilem Alpha bei Managern von Publikumsfonds. Passend dazu wurde diskutiert, ob kapitalisierungsgewichtete Benchmark-Indizes eigentlich die neutrale Position von Investoren gut abbilden können. Im Themenbereich der übergeordneten Geschäftsstrategien wurde hinterfragt, wie Asset Manager ihre Kernkompetenzen herausarbeiten können, und auch wie sie ihre Personalpolitik so ausrichten können, dass sie sich für so genannte High Potentials auf dem Arbeitsmarkt attraktiv darstellen. In diesem Zusammenhang stellte Olaf Lang auch fest, dass Asset Manager und Banken in Europa zur Zeit für diese High Potentials deutlich an Attraktivität verloren haben. 46 featu DVFA Events: Symposien_ Equities_ 5. DVFA-Symposium Wealth Management Erfolgreiches DVFA-Symposium ‘Private Banking in schwierigen Zeiten’ Auf dem hochkarätig besetzten Symposium ‘Private Banking in schwierigen Zeiten’ diskutierten im November 2011 weit über 100 Teilnehmer über die Herausforderungen der Branche bei den aktuellen Marktgegebenheiten. Helmut Kaiser, Chef-Anlageberater PWM der Deutschen Bank, sprach sich für eine klare Trennung von Geld- und Fiskalpolitik aus. Vor dem Hintergrund von Statistiken der aktuellen Marktsituation behielten Dividendenstrategien weiterhin Gültigkeit. Das digitale Asset Management bezeichnete er als das Management Tool der Wahl, da die Volatilität auf absehbare Zeit hoch bleiben wird. Hendrik Leber, Geschäftsführender Gesellschafter von Acatis Investment, führte Trends aus, auf die man sich verlassen kann. Dazu gehört die Feststellung, dass die Märkte von der Volkswirtschaft und nicht von der Politik getrieben werden. Kurzfristig sind Marktbewegungen unberechenbar und folgen langfristig klaren Mustern. Dennoch gilt die ‘Normalisierung zum Mittelwert’. Daraus kann abgeleitet werden, dass man nah am Markt sein muss, um an Sicherheit zu gewinnen. ‘Die aktuelle Unterbewertung sollte positive Marktbewegungen nach sich ziehen,’ sagte Henrik Leber. In der anschließenden Paneldiskussion wurden Absolute-ReturnProdukte kontrovers diskutiert. Zum einen kommen sie sicherlich vielen intuitiven Kundenwünschen nach Sicherheit entgegen. Auf der anderen Seite bietet die Branche hier eine Vielzahl sehr komplexer Produkte an, die viele Anleger gar nicht verstehen. ‘Eine Kategorisierung von Absolute-Return-Produkten ist notwendig, wenn wir nicht auf Sicht große Enttäuschungen bei Anlegern in Kauf nehmen wollen’, führte Peter König, Geschäftsführer der DVFA, aus. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden besondere Strategien von Anbietern bei ihrem Marktauftritt in Deutschland vorgestellt. 47 featu DVFA Events: Symposien_ Equities_ 3. Investment Consultant Konferenz der DVFA ‘The Changing Environment - Institutionelles Asset Management zu Beginn und zum Ende des Jahrzehnts’ Bereits zum dritten Mal fand die Investment Consultant Konferenz der DVFA statt. Insgesamt elf Panelisten nahmen im November 2011 zu aktuellen Themen Stellung. Mit seiner sehr eloquenten Keynote ‘The Changing Environment - die Asset Management Branche 2020’ gab Tim Hodgson, Towers Watson, einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Im ersten Panel ging es unter der Leitung von Ulrich Koall, Quoniam Management, um den immer größer werdenden Regulierungsdschungel. Diskutiert wurde der Umgang mit der zunehmenden Anzahl dieser Regulierungsmaßnahmen. Die Branche erwartet große Veränderungen, dies auch im Hinblick auf Qualifikationsanforderungen an die Asset-Manager. Im zweiten Teil unter der Leitung von Olaf John, Mercer Deutschland, war die Abkehr von der strategischen Asset Allocation das Hauptthema. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob der Wunsch der Kunden nach Absolut Return-Mandaten eine strategische Asset Allocation mit Benchmarks ersetzen könnte. Panel III thematisierte die Rolle der Investment Consultants im deutschen institutionellen Geschäft heute und 2020. Andreas Krebs, Mandarine Gestion, hatte die Leitung. Die Consultingindustrie hat sich in Deutschland fest etabliert, wird aber in Zukunft verstärkt auf die durch Regulierung und Spezialisierung entstehenden Anforderungen eingehen müssen. Die Veranstaltung endete mit einem Get-Together. Die nächste Investment Consulting Konferenz der DVFA ist für das vierte Quartal 2012 geplant. 48 featu DVFA Club [April 2011] u DVFA Club +++ DVFA Club Diplomverleihung_ +++ DVFA Club Equities_ Diplomverleihung in der Deutschen ‘Herrscht Fachkräftemangel auch inBundesbank der Finanzbranche?’ AmRahmen 27. Januar feierlichedieVerleihung der Im zweier fand Panelsdie diskutierten Teilnehmer aus Postgraduierten-Diplome in des der Fachkräftemangels. Deutschen Bundesbank zwei Perspektiven zur Frage Karlstatt. Große Das Grußwort hielt Rolf Klug,AG, Leiter RegionalbeHeinz Peclum, Commerzbank und des Dirk-Axel Hauck, reichs Banken Finanzaufsicht, Deutsche Bank AG,und standen im MittelpunktHauptverwaltung der ersten Runde Frankfurt Bundesbank. zu Human Ressources.Deutsche Die Perspektive der Personalberater beleuchteten Norbert Abraham, ingeniam Executive Search Ingo Mainert, Geschäftsführer Allianz Global Investors und & Human Capital Consulting GmbH & Co. KG, Christine Mitglied des Vorstandes derPartner, DVFA, hielt Ansprache zur Kuhl, Odgers Berndtson, undeine Dirk-Axel Hauck, ‘Verantwortung im Kapitalmarkt’. Er hob das Engage-ment Deutsche Bank AG. und die Leistungen der Branche Absolventen hervor: ‘Sie haben mit Konsens war, dass die sowohl im Bereich Investenormen Fleiß bewiesen, dass Banking sich der Zusatzeinsatz ment Banking, Commercial als auch im neben Asset der Arbeit wirklich lohnt. Sie Nachwuchs sind die Extrameile ge-gangen, Management qualifizierten benötigt, um dem von der heute so oft Fachkräftemangel zu gesprochen begegnen. wird. Betrachten Sie dieses Diplom als persönlichen Meilenstein Ihrer fachlichen Ausbildung im Finanzbereich.’ Prof. Raimond Maurer, Fachwissenschaftlicher Leiter des CIIA, überreichte die ersten Diplome. Stefanie Neuerburg, Commerzbank International, schnitt als Beste beim 17. Jahrgang des CIIA ab. Andreas Pohlmann, Weberbank Actiengesellschaft, schnitt als Zweitbester ab. Ihm folgten Markus Roß, WGZ Bank, und Miko Menzel, beide gleich als Drittbeste. DVFA Club [Sept 2011] u Jana Schulz, EFA Hamburger Sparkasse AG, Beste des 7. Jahrgangs des CeFM-Pro‘Die unerträgliche Leichtigkeit Profits. Denkanstöße Gewinngrammes, wurde von Prof Dr. Markus des Rudolf beglückwunscht, ebensozuwie Simone Hahn, Bankhaus Carl maximierung und Moral’ F. Plump & Co. GmbH & Co. KG, die als w e i t bund e sWirtt e Dr. Gerhard Hofweber, Gründer des Dr. Hofweber Instituts für zPhilosophie Absolventin abschaft, Augsburg, stand mit Ausführungen zum Positivismus, zur Analytischen Ethik schnitt. Ihr und dem Einfluss dieser philosophischen Strömungen auf die Spielregeln und folgte DenkFrank Scherrers, schemata der Finanzmärkte im Mittelpunkt. Sparkasse Wuppertal. Dr. Hofweber vermittelte Denkanstöße, wie der Hiatus zwischen Gewinnmaximierung und Moral überwunden werden kann. Er hinterfragte, welche Rolle Moral im Wirtschaftsleben und der Gesellschaft heute spielt und inwieweit wir bereit sind, moralische Ansprüche im Bereich der Wirtschaft zuzulassen und zu implementieren. 43 49 EFFAS/ACIIA 50 Jahre EFFAS_ 2012 ist ein wichtiges Jahr für die European Federation of Financial Analyst Societies: EFFAS wird 50. Im Jahr 1962 hatten die Gründer von EFFAS eine große Vision. Peter Freeman, einer der Gründerväter, hat uns erzählt, wie alles anfing: ‘Die ersten Schritte zu einem europäischen Dachverband der nationalen Finanzanalystenvereinigungen gingen wir, als klar wurde, dass der französische Staatspräsident de Gaulle Großbritannien den Beitritt zur damaligen EWG verweigern würde. Beim Treffen des Vorstandes der British Society of Invest-ment Analysts im Jahr 1961 verständigten wir uns darauf, wenigstens in unserem Bereich eine echte europäische Bewegung ins Leben zu rufen. Wir schrieben uns bekannten Analysten und Analystenvereinigungen in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Belgien und der Schweiz. Aus fast allen Ländern kamen ermutigende Antworten – nur aus Frankreich hörten wir nichts. Dieses Rätsel löste sich dann einige Monate später, als wir zu einem europäischen Analystentreffen im Januar 1962 in Courchevel eingeladen wurden, einem damals neuen Wintersportort in den französischen Alpen. Pierre Cabon hatte die französische Analystenvereinigung dazu ermutigt, und Philippe Denis organisierte das Treffen und die weiteren Aktivitäten. In Courchevel vereinbarten wir die Gründung eines europäischen Dachverbands. Pierre Cabon und ich haben dann um Mitternacht im Hotel des Célibtaires die Satzung entworfen, gerade noch rechtzeitig für die Vollversammlung am nächsten Tag. In der folgenden Zeit wurden administrative Fragen geklärt. Ich selbst wurde Vizepräsident und Executive Chairman des Vorstandes, zu dessen aktiven Mitgliedern auch Nils Taube (Großbritannien), Pierre Cabon und Philippe Denis (beide Frankreich), Michael Hauck (Deutschland), Jean-Claude Hentsch (Schweiz) und Adolph Van Grovestins (Niederlande) gehörten. Unser erster Beschluss war, für den Juli 1963 einen Kongress in Cambridge anzukündigen und vorzubereiten. Ich selbst leitete das Organisationskomitee. Für eine gerade in Gründung befindliche europäische berufsständische Vereinigung war dieser Kongress sehr wichtig. Teilnehmen konnten nur Analysten, die von ihren nationalen Vereinigungen zur Mitarbeit in einer der zwölf Arbeitsgruppen ausgewählt worden waren. 50 EFFAS/ACIIA 50 Jahre EFFAS_ Mitglieder aus Cambridge halfen uns bei der praktischen Organisation des Kongresses – unter anderem David Damant, der wie allgemein bekannt, später EFFAS-Präsident wurde. Die Konferenz in Cambridge galt als Erfolg. Im Zweijahresrhythmus fanden dann weitere Konferenzen statt, z.B. in Maastricht, in Wiesbaden und in Montreux, mit der niederländischen, der deutschen und die schweizerischen Analystenvereinigung als Gastgeber. Ich selbst engagierte mich dann aber weniger für EFFAS und gab meine Mitarbeit später ganz auf.’ Selbst die Gründer von EFFAS hätten sich kaum vorstellen können, wie Europa und die Welt 50 Jahre später aussehen würden. Ebenso schwierig ist eine Prognose der nächsten 50 Jahre. Einige der großen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, kennen wir allerdings. Die Vielfalt der Kulturen Die Vielfalt der Kulturen und des Know-hows der EFFAS-Mitglieder ist eine der größten und wichtigsten Stärken des Dachverbands. Respekt und Anerkennung für unterschiedliche Kulturen, Sprachen und nationale Werte ist von fundamentaler Bedeutung, nicht nur im internationalen Geschäftsleben, sondern auch für die Konzeption eines Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramms für Investmentspezialisten weltweit. Um die Ausbildung zum Certified European Financial Analyst (CEFA) zu ergänzen, wurde EFFAS Mitbegründer der weltweiten Association of Certified International Investment Analysts (ACIIA®) und beteiligte sich maßgeblich an der Entwicklung der international anerkannten Prüfung zum Certified International Investment Analyst (CIIA®). Mit dieser Qualifikation stehen Analysten die internationalen Finanzmärkte offen. 51 EFFAS/ACIIA 50 Jahre EFFAS_ Die wichtigste Herausforderung für EFFAS und seine Mitgliedsvereinigungen ist, die Anforderungen der persönlichen Mitglieder zu erfüllen und ein Umfeld zu schaffen, in dem Investmentspezialisten ihre Aufgaben an den nationalen Märkten erfolgreich ausüben können. Durch die Gründung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion werden die Dienstleistungen für die Mitglieder immer europäischer. Nationale Fragen treten dahinter zurück. Deshalb müssen die EFFAS-Mitgliedsvereinigungen mehr denn je zusammenarbeiten, um durch gemeinsame Aktionen gemeinsame Ziele zu verfolgen – im Interesse der europäischen Investment Professionals unter dem Dach der EFFAS. 50 Jahre Tradition Wenn eine Organisation 50 Jahre besteht, kann sie stolz darauf sein. Deshalb feiert EFFAS das Jubiläum gebührend auf der diesjährigen Jahresversammlung und zum Auftakt in Brüssel mit Herman Van Rompuy, Präsident des Europäischen Rats, als Gastredner. 50 Jahre EFFAS sind ein hervorragender Anlass für etwas Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitgliedsvereinigungen von EFFAS sind dieses Jahr aufgefordert, auch in ihren Ländern auf dieses Jubiläum hinzuweisen. Und das Dinner anlässlich der gemeinsamen Jahresversammlung mit der ACIIA wird dem EFFAS-Jubiläum gewidmet sein. Grossbritannien jüngstes Mitglied in der Association of Certified International Investment Analysts (ACIIA) 2004 trat das britische Chartered Institute for Securities & Investment (CISI) als assoziiertes Mitglied EFFAS bei, 2011 folgte die Vollmitgliedschaft. 2012 nun trat CISI dem internationalen Verband der Investment Professionals ACIIA bei und ist damit jüngstes Mitglied im ACIIA. CISI ist mit über 20.000 Mitgliedern der grösste Berufsverband in der Finanzindustrie in Grossbritannien. In Grossbritannien hat die Fachausbildung in der Finanzbranche eine lange Tradition, und London ist das wichtigste Finanzzentrum der Welt. Deshalb stellt der Beitritt des britischen Verbands CISI einen Meilenstein in der Zusammenarbeit der Berufsverbände auf internationaler Ebene dar. ‘Mit dem Beitritt von CISI wächst unser Netzwerk auf über 100.000 Investment Professionals weltweit. Noch wichtiger ist aber auch, dass wir nun in der angelsächsischen Finanzwelt fest vertreten sind’ sagt Fritz H. Rau, Chairman der ACIIA. 52 EFFAS/ACIIA 50 Jahre EFFAS_ EFFAS und Europa Heute ist EFFAS eine europäische Organisation mit 27 Mitgliedsvereinigungen, in Vielfalt geeint. Mit sechs Kommissionen ist EFFAS gut darauf vorbereitet, aktiv an der Weiterentwicklung der europäischen Finanzmärkte mitzuwirken. Ein altes Sprichwort sagt: ‘Wenn Du schnell vorankommen willst, geh allein. Wenn Du weit kommen willst, geh gemeinsam.’ Die Geschichte der European Federation of Financial Analyst Societies bestätigt das perfekt. Die Idee von EFFAS ist Vorbild für die zukünftige Entwicklung Europas. EFFAS Präsidenten Jacques Koenig, Frankreich 1962-1963 Peter Freeman, Großbritannien 1963-1964 Duc d’Ursel, Belgien 1964-1966 M. Priess, Germany 1966-1968 J. C. Hentsch, Schweiz 1968-1970 R. Termes Carrero, Spanien 1970-1973 Pierre Jars, Frankreich 1973-1975 David Damant, UK 1975-1977 André Laviolette, Belgien 1977-1980 E. L. Vervuurt, Niederlande 1980-1982 Arnold Weissmann, Deutschland 1982-1983 André Laviolette, Belgien 1983-1990 Jean-Guy de Wael, Frankreich 1990-1996 David Damant, Großbritannien 1996-2001 Fritz H. Rau, Deutschland Giampaolo Trasi, Italien 2001-2008 2008 bis jetzt 53 jahresabschluss DVFA e.V. Bilanz_ Die Bilanzsumme ist mit 461 T€ um 2 T€ höher als im Vorjahr (459 T€). Die Forderungen in Höhe von 99 T€ (Vorjahr 87 T€) beinhalten im Geschäftsjahr 2011 Forderungen an die Vereinsmitglieder und Förderer (7 T€; Vorjahr 31 T€), Forderungen gegen verbundene Unternehmen (80 T€, Vorjahr 56 T€) und sonstige Vermögensgegenständen in Höhe von 12 T€ ( Vorjahr 0 €). Die liquiden Mittel sowie kurzfristig verfügbaren sonstigen Wertpapiere betragen 318 T€ (Vorjahr 326 T€. Die Verbindlichkeiten in Höhe von 67 T€ (Vorjahr 69 T€) setzen sich aus Verbindlichkeiten aus der umsatzsteuerlichen Organschaft in Höhe von 55 T€ (Vorjahr 64 T€ und übrigen Verbindlichkeiten in Höhe von 12 T€ (Vorjahr 5 T€) zusammen. Das Eigenkapital erhöht sich um 4 T€ auf 387 T€. Die Eigenkapitalquote beträgt 84 %. Bilanz per 31.12.11 (EUR) AKTIVA 2011 2010 EUR EUR Beteiligung Gemeinnütziges DVFA Institut für Finanzstudien gGmbH 54 2011 2010 EUR EUR Eigenkapital Anlagevermögen Beteiligung DVFA GmbH PASSIVA 20.451,68 25.000,00 20.451,68 Stand 01.01. 25.000,00 Jahresergebnis 382.547,95 463.291,50 3.799,90 - 80.743,55 386.347,85 382.547,95 Rückstellungen 7.202,20 6.662,20 67.442,52 500,00 69.116,81 500,00 461.492,57 458.826,96 Stand 31.12. Umlaufvermögen Forderungen Liquide Mittel 98.508,85 317.532,04 87.387,28 325.988,00 Fremdkapital Verbindlichkeiten RAP Bilanzsumme 461.492,57 458.826,96 Bilanzsumme jahresabschluss DVFA e.V. Gewinn- und Verlustrechnung_ Die Gewinn- und Verlustrechnung weist Erträge von 291 T€ und Gesamtaufwendungen in Höhe von 333 T€ aus. Hieraus resultiert unter Berücksichtigung der Zinserträge in Höhe von 1 T€ und der Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 45 T€ ein Jahresergebnis von 4 T€ (Vorjahr -81 T€). Im Geschäftsjahr 2011 werden Mitgliedsbeiträge, vereinnahmte Förderzahlungen sowie sonstige Erträge in Höhe von 291 T€ (Vorjahr 303 T€) ausgewiesen. Die Betriebsaufwendungen setzen sich aus sonstigen Aufwendungen in Höhe von 333 T€ (Vorjahr 385 T€) zusammen. Die sonstigen Aufwendungen enthalten die Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 69 T€ (Vorjahr 179 T€), Ausgaben für Reisen und Bewirtung in Höhe von 18 T€ (Vorjahr 17 T€), Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 10 T€ (Vorjahr 6 T€), die Aufwendungen aus dem Dienstleistungsvertrag für die Verwaltungs- und Organisationstätigkeit der DVFA GmbH in Höhe von 164 T€ (Vorjahr 157 T€) sowie weitere Aufwendungen in Höhe von 72 T€ (Vorjahr 26 T€). Als größter, einmaliger Aufwandsposten ist die Wertberichtigung von offenen Mitgliedsrechnungen zu erwähnen (59 T€). Der Jahresabschluss 2011 wurde von Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.-31.12.11 (EUR) G+V 2011 2010 EUR EUR Mitgliedsbeiträge 263.400,00 237.105,65 Förderzahlungen 25.000,00 61.344,00 Sonstige Erträge 2.462,61 4.583,66 333.433,77 384.899,13 1.371,06 1.122,27 45.000,00 0,00 3.799,90 - 80.743,55 Sonstige Aufwendungen Zinsergebnis Erträge aus Beteiligungen Jahresergebnis 55 Mitglieder Gremien_ Aufnahmekommission Nikolaus Brandl Dr. Hans-Peter Rathjens Allianz Global Investors/RCM Alice Kytka KfW IPEX-Bank GmbH Arbeitskreis Banken CRUF Norbert Barth Winfried Becker Ingbert Faust Guido Fladt Ralf Frank MBA Andreas Heinrichs Guido Hoymann Christian Krause Jochen Mathée Gunnar Miller Uwe Otten Marion Scherzinger Michael Schmidt Dr. Peter-Noel Schömig Baader Bank Independent Research equinet Bank AG PricewaterhouseCoopersAG DVFA GmbH Bank Vontobel Europe AG B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA Hauck & Aufhäuser Corporate Finance GmbH BNP Paribas Investment Partners Belgium S.A. RCM/Allianz Global Investors KAG Vontobel Securities AG IRAS - Independent Research & Accounting Union Investment Privatfonds GmbH Certified Financial Analyst Arbeitskreis Financial Reporting Immobilien Michael Beck Martin Beck Dr. Wilhelm Breuer Dr. Alan Cadmus Dr. Bernhard Funk Stefan Goronczy Thomas Gütle Dr. Sven Helmer Sven-Erik Hintz Dr. Georg Kanders Kai Malte Klose Dr. Ulrich Nack Matthias Roche Clemens Schäfer Christian Schulz-Wulkow Prof. Dr. Ramon Sotelo Prof. Dr. Matthias Thomas Dieter Thomaschowski 56 Bankhaus Ellwanger & Geiger BDO Deutsche Warentreuhand AG Dr. Breuer Capital Market Advisory POLIS Immobilien AG Universität HAWK Hildesheim HSH Nordbank AG Cordea Savills GmbH Jones Lang Lasalle GmbH Berenberg Bank WestLB AG Berenberg Bank TMW Pramerica Property Investment GmbH RREEF Spezial Invest GmbH Ernst & Young Real Estate GmbH Bauhaus-Universität Weimar INREV Ralf Böckel Sabine Bohn Prof. Dr. Anne d'Arcy Thomas Dörr Ingo Frommen Thomas Höfer Guido Hoymann, CEFA Dr. Georg Kanders Prof. Dr. Edgar Löw Jörg-Alexander Paul Manfred Piontke Sebastian Reuter Klaus-Dieter Schallmayer Prof. Dr. Dirk Schiereck Felix Thierfelder Volker v. Krüchten, CEFA Wolfgang Weigel Union Investment Privatfonds GmbH DZ BANK AG WU Wirtschaftsuniversität Wien B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA Landesbank Baden-Württemberg DB Advisors B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA WestLB AG Ernst & Young GmbH Bird & Bird FPM Frankfurter Performance Management AG KfW Bankengruppe Commerzbank AG Technische Universität Darmstadt Deutsche Bundesbank Commerzbank AG PriceWaterhouseCoopers Arbeitskreis Corporate Transaction & Valuation Dr. Christian Aders Dr. Johannes Adolff Sven Arnold Dr. Ulrike Binder Henryk Ciesielski Andreas Creutzmann Karan Dehghani Dr. Mark-Ken Erdmann Ralf Frank MBA Dr. Thomas Gasteyer Dr. Martin Hebertinger Dr. Karsten Heider Julia Kersjes Dr. Gerhard Killat Christian Krause Dr. Lars M. Laeger Dr. Hanns Ostmeier Prof. Dr. B. Schwetzler Christian Strenger Michael Wabnitz Dr. Robert Weber Duff & Phelps GmbH Hengeler Mueller Handelshochschule Leipzig Mayer, Brown, Rowe & Maw LLP American Appraisal Germany GmbH IVA VALUATION & ADVISORY AG DWS Investment GmbH Bertelsmann AG DVFA GmbH Clifford Chance UniCredit S.p.A. CMS Hasche Sigle White&Case LLP Lazard & Co. GmbH Blue Arrow Company Clifford Chance Bundesverb. dt. Kapitalbeteiligungsgesell. e.V. Handelshochschule Leipzig DWS Investment GmbH Value Trust Financial Advisors GmbH White & Case LLP Mitglieder Gremien_ Arbeitskreis Small Caps Ralph Bieneck Peter Thilo Hasler Dr. Bodo Kesselmeyer Lars Kuhnke Petra Oetken Prof. Dr. Max Otte Roger Peeters Christoph Schlienkamp Thomas J. Schießle Michael Vara Heidelberger Beteiligungsholding AG BLAETTCHEN & PARTNER AG anuboXBRL GmbH & Co.KG GFEI Aktiengesellschaft Dr. Wieselhuber & Partner IFVE GmbH Close Brothers Seydler Research AG Bankhaus Lampe EQUI.TS GmbH Vara Research GmbH Kommission Rating Standards Christian Albrecht Prof. Dr. Dr. h. c. J. Baetge Frank Cerveny Dr. Oliver Everling Martin Faßbender Prof. Dr. Josef Fischer Andreas Fischer Prof. Dr. Thomas Heidorn Christian Hesse Dr. Andreas Jerschensky Christian Junk Dr. Peter König Prof. Dr. Harald Krehl Prof. Dr. Jens Leker Dr. Michael Munsch Dieter Pape Jürgen Paskert Inge Pawlik Dr. Karl Eugen Reis Bodo Richardt Dr. Eva-Maria Rid-Niebler Prof. Dr. H. Rommelfanger Dr. Oliver Steinkamp Dr. Hans-Ulrich Templin Corinna Wolf Karl-Heinz Wolf Anna Yakimochkina DZ BANK AG Westfälische Wilhelms-Universität Münster DZ BANK AG RATING EVIDENCE GmbH Deutsche Bundesbank Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg Westfälische Wilhelms-Universität Münster Frankfurt School of Finance & Management Creditreform Rating AG ALTANA AG NRW.BANK DVFA GmbH DATEV eG Westfälische Wilhelms-Universität Münster Creditreform Rating AG Pape & Co KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Commerzbank AG Dr. Reis und Kollegen GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfer & Steuerberater BayBG Bayerische Beteiligungs GmbH Johann Wolfgang Goethe-Universität Herbert Jobelius Thomas Kieselstein Michaela Krahwinkel Dr. Carsten Lüders Jochen Menßen Hans G. Pieper Martin Schliemann Dr. A. Schmidt-von Rhein Annke von Tiling Dr. Norbert Tolksdorff Dr. Carsten Wittrock DPG GmbH Quoniam Asset Management GmbH Union Asset Management Holding AG BVI e.V. MÜNCHENER VEREIN Versicherungsgruppe DPG GmbH FFA Frankfurt Finance Audit GmbH Oppenheim Kapitalanlagegesellschaft mbH Deloitte & Touche GmbH Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA zeb/rolfes.schierenbeck.associates.gmbh Kommission Life Science Sascha Alilovic Dr. Christa Bähr Dr. Viola Bronsema Kai Brüning Ines-Regina Buth Dr. Ralf Emmerich Andreas Heinrichs Stefan Höfer Dr. Kai Gregor Klinger Dr. jur. Dr. med. A. Koyuncu Dr. Marie-Luise Lippert Dr. Solveigh Karola Mähler Dr. med. Markus Manns Dr. Markus Metzger Dr. Marie Luise Roth Dr. Martin Schnee Dr. Julia Schüler Prof. Dr. Jörg Vienken MorphoSys AG DZ BANK AG BIO Deutschland e.V. Apo Asset Management GmbH akampion European Investment Fund Bank Vontobel Europe AG Deutsche Börse AG RHÖN-KLINIKUM AG Mayer Brown LLP Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie Qiagen Union Investment Privatfonds GmbH STADA Arzneimittel AG Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie Schnee Research BioMedServices Fresenius Medical Care Deutschland GmbH Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH Deutsche Bundesbank MORISON AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Goethe-University Frankfurt Kommission Non Financials Prof. Dr. A. Bassen Ralf Frank MBA Gunnar Friede Dr. Hendrik Garz Frank Klein Marcus Pratsch Thomas J. Schießle Felix Schnella Florian Sommer Susanna Penarrubia Peter Walburg Kommission Investment Performance Standards Universität Hamburg DVFA GmbH DWS WestLB AG DB Advisors DZ BANK AG EQUI.TS GmbH ÖKOWORLD LUX S.A. Union Investment Db Advisors Green Investing Arbeitskreis Bondkommunikation Prof. Dr. A. Bassen Prof. Dr. Wolfgang Blättchen Uwe Burkert Monica Fernandez Thomas Hövelmann Frank Hussing Christoph Klein Michael Schiller Dr. Markus Walchshofer Universität Hamburg BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORY GmbH LBBW LB Baden-Württemberg DZ BANK AG Helaba - LB Hessen-Thüringen Commerzbank AG DB Advisors Union Investment Union Investment 57 Absolventen DVFA-Postgraduiertenprogramme 2011_ Yusef Ahmed Jan Anders Janine Andrä Alexa Simone Barth Christoph Barth Claudia Bartl Ralf Bartl Andreas Bauer Stefanie Becht Karsten Becker Manuel Beermann Dr. Alexander Behrens Irene Beidel Stefanie Bessin Hartmut Binias Elmar Birkenfeld Dr. Oliver Blaskowitz Florian Brenner Dr. Frank Buchner Kateryna Bulda Lars Burkhardt Philipp Busler Ingrid Chmil Jörg Dahle Esteban de Lope Claudio Deiana Andreas Distler Thorsten Ebert Christoph Eisenring Wolfgang Engel Katrin Engelhardt Rainer Engerer Lutz Fette Daniel Fischer Eric Förster Michael Francz Sandra Frank Dr. Carsten Franz Thomas Fritz Sven Frost Bernd Galler Simone Ganß Silvia Gelschefarth Andreas Gerten Fabian Geue Sascha Glees Markus Graf Angelo Gravina Tobias Gruber Markus Gsell Lars Hagemann Simone Hahn Andreas Hallermeier Christian Hantel Sascha Harbecke André Hariegel Daniel Hartmann Marcello Hartmann Jens Hauser Roman Heinemann Christin Helming Andreas Helmrich Sebastian Herrmann Simone Hetzel Patrick Hieber Tim Hollweg 58 CIIA, CEFA CCrA CRM CCrA CCrA CeFM, ISSP CIIA, CEFA CRM CCrA CCrA CRM CRM CIIA, CEFA CRM CRM CIIA, CEFA CIIA CRM CIIA, CEFA CeFM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CIIA CIIA, CEFA CeFM, EFA CCrA CIIA, CEFA CeFM, EFA CIIA, CEFA CeFM, EFA CeFM, EFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CeFM CIIA, CEFA CFA, CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CCrA CCrA CeFM, EFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CCrA CeFM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CFA, CRM CIIA CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA CeFM, EFA CCrA André Horn Christoph Horst Sandra Humborg Dominik Hümer Ralf Hümmerich Nohman Iqbal Borislav Ivanov Maika Jahn Stefan Jasmer Michael Kadel Harald Kahr Stefan Kampmeyer Erden Karatuzla Sebastian Karger Thomas Karsai Marie Keil-Mouy Sebastian Kentenich Stefan Kirschsieper Denise Kissner Thomas Klein Tim Klüssendorff Thomas Koch Lucia Kraus Katharina Kriesche Christian Kruck Danilo Krüger Wesselin Kruschev Steffen Kurschat Martina Lannert Lenja Leukefeld Hendrik Lodde Torben Lorenzen Michael Ludwig Ingo Lusch José Madeira Christoph Magin Andreas Mann Arne Marquardt Alexander Simon Meier Mirko Menzel Carsten Molz Nicolas Montag Andreas Morgenstern Thorsten Müller Marcel Müller Michael Müller Michael Münch Kreschma Nazary Rüdiger Neeb Stefanie Neuerburg Heike Niemann Dorit Niemeyer Michael Nipp Timo Nitschmann Daniel Nozulak Jan Philipp Obländer Martin Offermann Julia Ollig Torsten Oslislok Dr. Norbert Paddags Alexander Paluzelli Orkan Parilti Sven Paulsen Christian Pauly Ulrich Peine Pawel Piechaczek CEFA, CFA, CCrA CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CRM CCrA, CRM CIIA, CEFA CRM CCrA CCrA CIIA CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CRM CRM CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CeFM CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CeFM CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CCrA CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CCrA CIIA, CEFA, CeFM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CRM CeFM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CeFM, EFA CIIA, CEFA Michael Pietzek Raimund Plach Andreas Pohlmann Dominik Porwol Marcel Preisach Olaf-Alexander Prieß Thomas Rademacher Claudia Radomsky Tobias Rahm David Reinacher Ingrid Reineck Joachim Reisch Hauke Röckinghausen Sven Rogge Markus Roß Julia Wilma Rosentreter Stephanie Roth Sebastian Rudolph Claudia Sauer Holger Schäfer Alexander Schäfer Sandra Scharfenstein Alexander Scharhag Felix Scherhaufer Frank Scherrers Christian Scheuch Oliver Schmidt Nadja Schmitz Mag. Philipp Schöckler Patrick Schubert Jana Schulz Wolfgang Schweißgut Anja Sickel Christoph Siebecke Jörg Siegert Björn Siegismund Stefan Söllner Ronald Spekking Julian Spiegel Heiko Stabel Matthias Stauch Thorsten Stillner Grigory Stolyarov Helge Strack Timo Streit Benjamin Teclia Liane Terhorst René Theis Jan Christian Tillmann Timo Ullrich Marina Wagner Alexander Weimann Tamara Weiß Daniel Weng Christian Werner Alexander Wiedemann Rainer Wilke Dirk Wittek Dr. Clemens Wolf Gesina Wolf Peter Wolf Miriam Wolfrum Katharina Wolski Ceyhan Yildirim Jens Zimmermann Sven Zumwalde CEFA, CCrA, CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CRM CCrA CIIA, CEFA CCrA CeFM, EFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA, CRM CeFM CIIA, CEFA CeFM, EFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA CRM CeFM, EFA CeFM, EFA CeFM CCrA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CEFA, CCrA, CRM CRM CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CRM CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CCrA, CRM CRM CRM CIIA, CEFA CIIA CeFM CCrA CIIA, CEFA CRM CRM CCrA CCrA CRM CeFM, EFA CIIA, CEFA CCrA Alumnis_ Yusef Ahmed CIIA, CEFA Joachim Alt CIIA, CEFA Martin Annighöfer CEFA Daniel Baum CIIA, CEFA Roger Becker CEFA Stefanie Bessin CRM Falko Block CIIA, CEFA Robin Blokland CIIA Jörg Bohnenkamp CIIA, CEFA Anna Roza Brodalka CIIA, CEFA Frank Buchner CIIA, CEFA Tobias Bürger CEFA Peter Bürger CIIA, CEFA Michael Busch CIIA, CEFA Henryk Ciesielski CEFA Marius Gero Daheim CIIA, CEFA Andreas Deeng CIIA,CEFA Wolfgang Deschka CIIA, CEFA Nicole Deser CEFA, CFA Axel Detering Andreas Dimopoulos CIIA, CEFA Andreas Dürkes CIIA, CEFA Bernhard Eder CIIA, CEFA Wolfram Eichner CEFA Uwe Eilers CEFA Corinna Eller-Stapp Christian Engelhardt CIIA Oliver Falk CIIA, CEFA Min Feng CIIA, CEFA Isabel Fernandez-Ariza CEFA Hans-Jörg Frantzmann Sandra Freisleben CIIA, CEFA Patrick Ganzbuhl CIIA, CEFA David Gaschik CIIA, CEFA Alexander Geschwindner CIIA, CEFA Florian Giesecke CIIA, CEFA Frank Greisel CIIA, CEFA Andreas Grob CIIA, CEFA Stefan Groeters CIIA, CEFA Sonja Hack CIIA, CEFA Veith A. Hamper CEFA Paul Hanau CEFA Kai Hastenrath CEFA Dirk Hedderich CIIA, CEFA Thomas Hens CIIA,CEFA Hartmut Herzog CEFA Gerald Hespelt CEFA,CIWM, CeFM, EFA André Horn CEFA, CFA, CCrA Anke Junge CIIA, CEFA Stefan Kirschsieper René Klasen Frank Klein Ursula Klein Alexander Klein Stephan Klinke Gunnar Knierim Michael Knupfer Nicolas Koch Thomas Koch Peter König Nadine König Christian Krause Jan Krüger Danilo Krüger Wesselin Kruschev Daniel Kuhnen Elke Kurlbaum-Stanzel Matthias Langendorf Annette LeBaron Frank Leber Robert Leisner Rainer Lenz Olaf Liebeskind Jörn Ligges Zhi Liu Otto Loistl Peter Loll José Madeira Ingo Ralf Mainert Andreas Mann Oliver Maslowski Karin Mayer Harald Meichelbeck Mirko Menzel Markus Mittermeier Michael Müller Mario Müller-Johansson Michael Münch Jens Nattermann Karl Olbert Torsten Oslislok Marc Ospald Ullrich Paczkowski Christian Pauly Ulrich Peine Karsten Piater Michael Pietzek Olaf-Alexander Prieß CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CEFA CEFA CIIA, CEFA CCrA CIIA, CEFA CEFA CeFM, EFA CIIA, CEFA CRM CCrA, CRM CEFA CEFA CIIA,CEFA CIIA,CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CEFA, CIIA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA CIIA, CEFA CRM CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CeFM, EFA CBA, CIIA CEFA, CCrA, CRM CIIA, CEFA Alexander Proppert Ralf Raebel Sebastian Ressin Sebastian Reuter Hans Christoph Ries Sven Rogge Kai Röttgers Thomas Ruf Andreas Russnak Peter Satinsky Michael Schickling Thomas J. Schießle Stephan Schmidt Stephan Schrade Christian Schreiner Hans-Joerg Schreiweis Michael Schubert Robert Schwind Guido Seifert Selina Sezen Christoph Siebecke Patrick Siegert Wilfried Siegmund Eva Sonnenschein Ronald Spekking Anton Spitlbauer Jan Stehr Dana Steinbach Jana Stibale Helge Strack David Sütterle Dieter Thomaschowski Thomas W. Tilse Patrick Traughber Michael Vara Alexander Vollet Jan von Graffen Marina Wagner Stefan Watzka Thomas Wember Christina Wettstein Stefan F. Wilhelm Martin K. Wilhelm Clemens Wolf Johannes Wutz Tanja Zander Michael zu Salm-Salm CIIA, CEFA CIIA, CEFA CeFM, EFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA, ISSP CeFM, EFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA ISSP, CEFA CIIA, CEFA CeFM, EFA CEFA CEFA, CCrA, CRM CIIA, CEFA CEFA CIIA, CEFA CEFA CIIA, CEFA CIIA, CEFA CEFA CIIA CEFA CIIA, CEFA CCrA, CRM CIIA CCrA CIIA, CEFA CEFA CRM CIIA, CEFA CEFA 59 DVFA e.V. Mainzer Landstraße 47a 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069 | 264848-0 Fax: 069 | 264848-488 Mail: [email protected] Web: www.dvfa.de