Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt auf
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Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt auf
E 6246 4/2010 Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt auf seinen Felsen zurück Vogtland, ein Wanderparadies Die Ortsgruppe Stuttgart erkundete einen unbekannten Teil Deutschlands Jugendwandern im Winter Schneeschuhwandern mit Kindern und Jugendlichen MITGLIEDER AUSZUG HABEN AUS UNSEREM VORTEILE ANGEBOT WANDERKARTEN NEU RUCKSACK BRENTA Albtal 1:35 000 Wutachschlucht 1:35 000 Hegau 1:35 000 Westlicher Bodensee 1:35 000 Deutsches Markenfabrikat, Vol. 26 l, Gewicht 1150 g, Aeroflex-System, mit integr. Regenschutzhülle sowie herausnehmbarem Sitzkissen, Farbe rot/weinrot oder anthrazit. Schwarzwald Baar Elzach Gutachtal Breisgau Kaiserstuhl Nördl. Markgräflerland werbeagentur aufwind 08/2010 60,– € Victorinox, 9-tlg., 2 Klingen, Schraubenzieher/Kapselheber, Dosenöffner, Korkenzieher, Säge, Ahle, Zahnstocher, Pinzette, mit Ring. Heftlänge 9 cm. JE JE Abbildungen können vom Original abweichen, Irrtümer vorbehalten. Preise verstehen sich zzgl. 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Seiten 35 32 Wanderer werben auf der Autobahn fürs Wandern 5 Himmelreich im Höllental Ein „Durchgangstal“ im Wandel der Zeiten 32 Schutzhütten am „Gutachtal Wanderweg“ instand gesetzt 7 Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt nach Sanierung auf seinen Felsen zurück 33 Ein Dank an die Helfer 33 Wandertagswimpel jetzt in Freiburg Gneis-Kuchen, Kniebiesmauer und Absbach-Schliff Interessantes zur Geologie des Oberen Wolftales bei einem Seminar im Wald-Kultur-Haus 34 Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung 34 Neue Attraktion am Schluchtensteig 8 Mit Schneeschuhen macht das Wandern im Winter noch mehr Spaß. Seite 36 Auf dem Grächener Höhenweg. Seite 10 Wandern 10 Auf alten Walserwegen rund um den Monte Rosa 14 „Lass uns träumen vom Lago die Garda!“ Eine erlebnisreiche Wanderwoche der Ortsgruppe Unterreichenbach 18 Auf den Spuren von Wolf und Braunbär Wandern in den Abruzzen-Nationalparks 21 Auf romantischen Wegen an alten Kanälen Mit dem Fahrrad von Strassburg nach Saarbrücken 22 Vom Hegau zum Bodensee Schwäbisch-Badische Freundschaftswanderung 23 Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg 24 Das Vogtland, ein Wanderparadies im Osten Ortsgruppe Stuttgart erkundete einen unbekannten Teil Deutschlands 26 Nordseefisch, Römegret und eine Fee Vielseitige Wanderreise zwischen Fjell und Fjord im Land der Mitternachtssonne 28 Traumhafte Ausblicke auf dem „Götterpfad“ Wander-Studienreise durch das sonnige Süditalien 30 Der Fachbereich „Geoinformation“ Der Schwarzwaldverein steht vor neuen Herausforderungen 31 Ferienwanderungen 2011 des Schwarzwaldvereins Jugend & Familie 35 Jugendwanderformen im Winter Schneeschuhwandern mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen 38 „Mc Pommes in Brandeck oder vom Acker zur Friteuse“ Die Familiengruppe Dornhan befasste sich mit dem Thema Kartoffeln 38 Silbernes Ehrenzeichen für Angelika Lampert 38 Kinder halfen den Wichteln Familienwanderung auf dem Kinderwanderweg in Todtnau 39 Auch bei Regen kann man Spaß haben Lauterbachs Jugend erlebte drei erlebnisreiche Tage 39 Neue Gesichter im Jugendverbandsvorstand 39 Erfolgreicher Pilotlehrgang „Jugendwanderführer/in“ 40 Wasserspaß mit Flößen 40 Markt der Möglichkeiten Nicht jeder Wanderplan muss neu erfunden werden 40 Auf der Suche nach dem Schatz am Silbersee GPS machte es leicht Service 41 Personalien 42 Bücherschau Inhalt Der Edelhirsch wird am Seil herabgelassen. Seiten 7–8 Aktuell Inhalt Editorial Editorial Liebe Wanderfreunde, „Der 110. Deutsche Wandertag ist Geschichte“ schrieb unser Präsident Eugen Dieterle im „Schwarzwald 3/10“ wenige Tage nach dem Großereignis, das der Schwarzwaldverein bestens meisterte. Nun, die Geschichte hörte nicht gleich mit der Heimkehr der Wanderer aus ganz Deutschland in ihre Heimatorte auf. Zu den „Aufräumarbeiten“ in Freiburg gehörte auch ein großer Dank an die vielen Helfer aus unseren Ortsgruppen, die solch einen schönen Erfolg erst möglich gemacht haben. Und sie wurden deshalb auch zu einem Helferfeste eingeladen, bei dem das Präsidium allen Dank sagte (siehe Seite 33). Auch der Wandertagswimpel war noch unterwegs und ist jetzt für einige Monate in der Obhut von Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon. Machen Sie ein großes Kreuz im Terminkalender am 4. Juni 2011. Dann geht der Wandertagswimpel nämlich wieder auf Reisen. Traditionsgemäß wird er zum Veranstaltungsort des nächsten Deutschen Wandertages getragen, und der ist nächstes Jahr Melle im Oldenburger Land, nicht gerade um die Ecke für unsere Schwarzwaldwanderer. 821,6 Kilometer sind zurückzulegen, dafür wurden 42 Tage vorgesehen. Wer Zeit hat mitzuwandern, ist herzlich eingeladen. Es ist natürlich auch möglich, nur Teilstrecken zu wandern, um neue Gebiete Deutschlands kennen zu lernen. Also los geht’s am 4. Juni in Freiburg bis ins Glottertal. Und die letzte Etappe ist am 11. August von Borgholzhausen bis Melle, wo dann der 111. Deutsche Wandertag bis zum 15. August stattfindet. Der Deutsche Wandertag im Schwarzwald hatte auch Auswirkungen auf unsere Vereinszeitschrift. Nicht nur, dass sie drei Wochen später als normal ausgeliefert wurde, weil wir aktuelle über das Großereignis berichten wollten, sondern auch im Hinblick auf die gewohnte Berichterstattung. Der Deutsche Wandertag und die Jahreshauptversammlung des Schwarzwaldvereins beanspruchten viel Platz, so dass etliche Berichte stehen bleiben mussten und erst jetzt in dieser Ausgabe, oder, falls es sich um Wander- und Reiseberichte handelt, erst im Titelbild: Einen liebevoll vom Mundartdichter Arno Müller gestalteten Erntedankaltar kann man am dritten Wochenende im Oktober in der evangelischen Kirche in Ihringen bewundern. Zum Fest des Abschlusses der Weinlese wird im Winzerdorf am Kaiserstuhl Erntedank gefeiert. In einem volkstümlichen Umzug wird der letzte geschmückte Herbstwagen in die Winzergenossengeschaft gefahren. Foto: Karlheinz Scherfling 4 kommenden Heft veröffentlicht werden. Die Redaktion bittet dafür um Verständnis, ebenso dafür, dass nicht alle eingesandten Berichte veröffentlicht werden. Dieses Thema begleitet die Redaktionsarbeit seit Jahrzehnten. Bei der großen Anzahl an Ortsgruppen und deren vielfältigen Aktivitäten ist es nicht möglich, über alle Ereignisse zu berichten. Deshalb wurde schon vor Jahren vom Hauptvorstand beschlossen – und in den Arbeitshilfen publiziert – dass über Wanderungen und Reisen nur dann berichtet wird, „wenn sie zur Nachahmung empfohlen, von den Lesern in irgendeiner Weise genutzt werden können oder von besonderem allgemeinen Interesse sind.“ Die meisten Leser interessieren sich nicht für „normale“ Aktivitäten und Nachrichten, die nur eine Ortsgruppe betreffen. In den meisten Fällen klappt die Zusammenarbeit mit den Öffentlichkeitarbeitern in unseren Ortsgruppen, die recht gut wissen, wie sie ihre Aktivitäten entsprechen „verkaufen“ können. Und wenn es einmal nicht verständlich ist, warum eine Geschichte nicht veröffentlich wird, bin ich gerne zum Gespräch bereit. A propos „zur Nachahmung empfohlen“: Unsere Familiengruppen – von denen diesmal erfreulich viele Beitrage kamen – veranstaltete einen „Markt der Möglichkeiten“ (siehe Seite 40), auf dem man abgucken konnte, was andere machen, weil nicht jede Aktivität neu erfunden werden muss. Unsere Zeitschrift „Der Schwarzwald“ versteht sich auch als Plattform, auf der Ortsgruppen über ihre nachahmenswerten Aktivitäten beim Wandern, im Naturschutz und bei der Heimatpflege berichten, und unter diesem Aspekt wird auch die Auswahl unter den vielen eingereichten Beiträgen getroffen. Wenn dann gelegentlich ein Brief ankommt mit der Bemerkung, dass eine Anregung aufgenommen wurde, freut es die Redaktion besonders. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame, anregende Lektüre der neuen Ausgabe. Karlheinz Scherfling Hauptfachwart Redaktion DER SCHWARZWALD Naturschutz Naturschutz Himmelreich im Höllental? Ein „Durchgangstal“ im Wandel der Zeiten Von Karl-Ludwig Gerecke „Vier Stunden von Freiburg hundertprozentiger Sicherheit sommerbereifte LKWs in den steilen Kurven hängen kam ich durch die sogenannte bleiben. Und der Verkehr ist genauso die Hölle, eine Kette von Felsen, die Hölle für die Einwohner Falkensteigs, die Tag und Nacht Lärm und Abgasen ausgesich oben wölben und eine setzt sind. ewige Dämmerung einschliePlötzliche Stille ßen. Neben dem schmalen September 2010: Wir sitzen auf dem Postdurchbrochenen Weg rauscht haldefelsen hoch über dem Höllental. Dreihundert Höhenmeter unter uns die Bunein stäubender Waldbach; sein desstraße – ohne ein einziges Auto. Nur der melancholisches Tosen und die Ruf eines Tannenhähers unterbricht kurz die Stille. Eine Illusion? Ein Wunschbild? Abgeschiedenheit, die einen da Oder alles Einbildung? Nein, es ist tatsächlich Realität. Wenn auch nur für wenige umgibt, erinnern lebhaft an den Wochen, denn die Bundesstraße im HöllenOrt, wo sich die Alten den Ein- tal ist gesperrt. Nur die Bahn verbindet im Halbstundentakt Himmelreich und Hintergang in den Orkus dachten ... zarten. Der Grund sind Felssicherungsar- F erdinand Ochsenheimer schrieb diese Zeilen in seinen 1795 veröffentlichten „Streifereien durch einige Gegenden Deutschlands“. 200 Jahre später hätte er von Freiburg zum Eingang des Höllentals im Auto gerade mal eine Viertelstunde gebraucht. Vom „melancholischen Tosen“ des Waldbachs hätte er nichts vernommen, und den Bach hätte er erst gar nicht zu Gesicht bekommen. Denn der fließt verborgen unter den Brückenbauwerken der Bundesstraße mit der Nummer 31 und sein Geräusch ist übertönt vom Dröhnen des Verkehrs, der sich zwischen den Felsen am Hirschsprung hindurchquält. Es ist die Hölle für den Autofahrer im Stau, wie er sich alljährlich spätestens für den ersten Schneefall prognostizieren lässt – weil dann mit nahezu 4/2010 beiten am Hirschsprung. Genau an jenen Felsen, die früher romantisch-schauerliche Gefühle bei den Durchreisenden auslösten. Und die heute, folgt man den Gutachten von Geologie-Experten, als schwer kalkulierbares Steinschlag- Risiko für Straße und Verkehr einzustufen sind. Für Wanderer (und auch Nicht-Wanderer) ist die Sperrung ein Anlass, sich dem wegen des Verkehrslärms oft gemiedenen Tal wieder einmal zuzuwenden. Verkehrsader Höllental So abgeschieden wie im Eingangszitat beschrieben war das Höllental auch vor zweihundert Jahren nicht. Nein, schon in längst vergangenen Jahrhunderten war das Tal eine der wichtigsten Querverbindungen über den Schwarzwald. Und stets wurden Wege und Straßen dem jeweiligen „Stand der Technik“ angepasst. Vom Fußsteig zwischen der Burg Falkensteig und der 1148 eingeweihten Oswald-Kapelle über einen 1638 angelegten “Karrenweg“ bis zum chausseeartigen Landsträßchen und schließlich zur Reichsstraße, der heute „verkehrsgerecht“ ausgebauten B 31. Berühmte Reisende haben das Tal durchquert und in der damaligen Post-Umspannstation im Hofgut Sternen übernachtet. Legendär die Brautfahrt Marie-Antoinettes im Jahre 1770, und unvermeidlich auch ein Zwischenstop des vielreisenden Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe am 29. September 1779. Für die Bewohner sicher weniger erfreulich: Der Rückzug des geschlagenen französischen Revolutionsheers im Okto ber 1796 durch das „val d’enfer“, und anderthalb Jahrhunderte später die sinnlose Zerstörung von Straße und Eisenbahnbrücke, mit der 1945 in den letzten Kriegstagen der Einmarsch französischer Truppen noch aufgehalten werden sollte (im übrigen wusste die Armeeführung von den Risiken einer Höllental-Durchquerung und stieß vom Dreisamtal über St. Märgen in den Hochschwarzwald vor). Ein Meilenstein der Mobilität war die 1887 eröffnete Höllentalbahn, zugleich „Startschuss“ für die Erschließung des Südschwarzwalds für den modernen Tourismus. Auch die Bahnlinie spiegelt den Fortschritt der Technik, von der ursprünglich dampfbetriebenen Zahnradbahn über die Elektrifizierung bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bis zu den doppelstöckigen Zügen der DB-Regio von heute. 5 Naturschutz Naturschutz Ravenna-Viadukt und Galgenbühl Nicht nur Technik und Bauwerke, sondern auch Land- und Forstwirtschaft haben das Tal im Lauf der letzten beiden Jahrhunderte erheblich verändert. Grünland und Weiden sind stark zurückgegangen, und im Gegenzug ist der Wald wieder vorgerückt. Teils durch Aufforstungen mit Nadelhölzern, teils durch natürliche Sukzession von Laubbäumen wie Weiden, Eschen und Bergahorn. Alte Ansichten zeigen das Höllental noch mit einem beträchtlichen Anteil offener Flächen. Heute verschwinden manche der durchaus spektakulären Bauwerke, allen voran das landschaftsprägende Ravenna-Viadukt, hinter Wald und Gehölzaufwuchs. Ein gutes Beispiel ist der Galgenbühl beim Hofgut Sternen: Auf Postkarten und Fotografien um 1900 präsentiert sich der markante Hügel vor der Ravennabrücke, der in früheren Zeiten tatsächlich als Richtstätte diente, waldfrei. Den Gipfel krönte sogar ein kleiner Pavillon. Info … hinter dem Himmelreich öffnet sich, gleich dem schwarzen Schlund der Hölle, ein dunkles, furchtbares Felsental. Thurmhoch erheben sich die Felsen zu beiden Seiten des Weges; oft scheinen sie diesen versperren zu wollen, oft neigen sie wieder ihre Riesenhäupter über dem Wanderer zusammen, dass er jeden Augenblick wähnt, sie würden über ihn hinabstürzen, und doch drohen sie schon seit Jahrtausenden in dieser Stellung. Aloys SCHREIBER, Baden, 1838 Das änderte sich Ende der 40er Jahre: Da wurde der Hügel zeitgleich mit den Wiederaufforstungen der großen Reparations-Kahlschläge (im Volksmund nach wie vor als „Franzosenhiebe“ bekannt) kurzerhand ebenfalls mit Fichten und Douglasien bepflanzt und damit Teil des Staatswalds im Forstbezirk Kirchzarten. Mit der Folge, dass sechs Jahrzehnte später von den sieben Rundbögen des Ravennaviadukts gerade mal noch drei zu sehen waren. Deshalb entschloss sich das Kreisforstamt Breisgau-Hochschwarzwald im Jahre 2009, den ursprünglichen Zustand zumindest teilweise wiederherzustellen. Die nahezu hiebsreifen Historisches Foto (Neumann, 1897) und alte Postkartenansicht (undatiert, wohl um 1900) Bäume der seinerzeitigen Neuaufforstung wurden gefällt, und auf dem Gipfel des Galgenbühls entsteht nach historischem Vorbild wieder ein kleiner Aussichtspavillon. Inzwischen ist auch einer der beiden Brückenköpfe der alten Ravennabrücke vom Baumwuchs befreit – und damit ein Stück Landschafts- und Eisenbahngeschichte sichtbar gemacht. Beides sind Maßnahmen, die auch zu den Ideen der „Interessensgemeinschaft Dreiseenbahn“ passen, auf der Höllentalstrecke wieder historische Dampfzüge fahren zu lassen. U nd eine Ergänzung zum „Heimatpfad“, auf dem sich, ausgehend vom Hofgut Sternen, im Löffeltal und in der Ravennaschlucht ein im Hochschwarzwald einmaliges Freilichtmuseum erwandern lässt. Zukunftsvision Falkensteig-Tunnel Doch gilt es, im Höllental nicht nur in die Vergangenheit, sondern vor allem in die Zukunft zu schauen. Und da gibt es Handlungsbedarf. Sonst droht das Tal irgendwann am Verkehr zu ersticken. Letztlich bezahlen das Höllental und seine Bewohner den Preis dafür, dass die seinerzeit auch vom Schwarzwaldverein zu Recht abgelehnte Schwarzwaldautobahn nicht gebaut wurde. Denn es bleibt dabei: Die Verbindung über das Höllental ist als Ost-West-Achse über den Schwarzwald auch in Zukunft unverzichtbar. Nur: Muss sich der ganze Verkehr durch das Nadelöhr am Hirschsprung-Felsen zwängen? Und anschließend in Schlafzimmerhöhe den Ort Falkensteig durchqueren? Muss er nicht! Denn es gibt andere Lösungen, und die gilt es zu verwirklichen. Auch wenn sie ein gerüttelt Maß an Beharrlichkeit und den oft zitierten langen Atem erfordern werden. Schon seit Jahrzehnten gibt es die Idee eines Straßentunnels, der die Engstelle am Hirschsprung und den Ort Falkensteig weiträumig umgeht. Und genauso lang meinen Skeptiker, das lasse sich aus was für Gründen auch immer nicht realisieren. Jetzt erstmals, so scheint es, kommt der lang erhoffte Silber- streif am Horizont. Denn es gibt zumindest ein erstes Variantenstudium mit drei verschiedenen Tunneltrassen, und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald tritt in Vorleistung für die Planungskosten. Mit dem Ziel, den Falkensteigtunnel bei der anstehenden Fortschreibung des BundesverkehrswegePlans fest zu verankern. Frühestmöglicher Baubeginn könnte dann 2020 sein. Zugegeben ein immer noch langer Zeitraum, der manchen wieder resignieren lässt. Doch die Geschichte des Höllentals zeigt, dass Resignation genau der falsche Weg wäre. Sonst hätte es vor 120 Jahren auch keine Bahnlinie oder vor 80 Jahren kein neues Viadukt gegeben. Es gilt also, die Planungen rasch voranzutreiben – im Interesse der Anwohner, aber auch der Region Freiburg und des gesamten Schwarzwalds, der auf leistungsfähige und umweltverträgliche Verkehrachsen angewiesen ist. Und mit dem Tunnel könnte der Taleingang für den Wanderer wieder ein Stück seiner ursprünglichen Romantik zurückgewinnen. So ähnlich wie es Ludwig Steub und viele andere Reiseschriftsteller in alten Berichten geschildert haben. Drei Wochen Straßensperrung haben den Beweis erbracht! Info Der besondere Reiz dieses Waldreviers, sein Eigenthümliches und Überraschendes ging uns aber doch erst in der Hölle auf.... Eine enge Schlucht, ehemals sehr steil und unwegsam, jetzt aber durch die Arbeit der letzten Menschenalter ganz angenehm hergestellt, mit feiner Straße belegt, mit guten Wirtshäusern ausgestattet. Es kommt viel reisendes Volk daher, welches betrachten will, wie das Tal immer wilder und schauerlicher wird, wie der Bach über Felsenblöcke schäumt, die steinernen Wände immer steiler und schroffer emporstarren und zuletzt der Schlund so enge zusammensteht, dass einmal vor uralten Zeiten oben in schwindelnder Höhe von einem Felsvorsprung ein Hirsch zum andern sprang, wovon die Spalte jetzt noch der Hirschensprung heißt. Ludwig STEUB, Reiseschilderungen, 1873 6 4/2010 Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt nach Sanierung auf seinen Felsen hoch über der B 31 zurück Von Gerrit Müller Majestätisch steht er auf seinem nach ihm benannten Felsvorsprung, der Hirsch vom Höllental. Er gehört zum Schwarzwald, fast ebenso fest wie Kirschtorte und Bollenhut. Dass es anderswo in deutschen Landen noch weitere Höllentäler und Hirschsprünge gibt, stört ihn wenig. Er weiß, dass sich die Reisenden den Hals nach ihm verrenken und dass nicht nur Kinder enttäuscht reagieren, wenn sie beim Passieren in einem Wagen der Höllentalbahn den entscheidenden Moment verpassen, wo er zwischen zwei Tunneln kurz erspäht werden kann. Und dass die gleiche Enttäuschung sich breit macht, wenn Autotouristen auf den Rücksitzen eines PKW keine Chance haben, ihn hoch über der lärmenden Straße ausmachen zu können. Und dass der Frust ganz groß ist, seit er seit Anfang August diesen Jahres ganz fehlt. M ittlerweile hat sich herumgesprochen, dass sein fragiler Bronzeleib vor den Steinschlag-Gefahren des über ihm dräuenden Hohfelsens geschützt werden muss und er nach Abschluss der Felssicherungsarbeiten wieder in neuem Glanz an seinen Stammplatz zurückkehren wird. Anlässlich dieser Transaktion kam die unvermeidliche Frage auf, seit wann der Hüter des Höllentals schon auf seinem natürlichen Podest steht. Gleich mehrere Antworten kamen spontan in Umlauf, zumeist falsch oder zumindest unvollständig. Auch die nachfolgend dargestellten Ergebnisse eingehender Recherchen haben nicht alle Geheimnisse lösen können. Ergänzende Hinweise aus der Leserschaft werden daher vom Verfasser und der Redaktion gerne entgegengenommen. Drei Prototypen aus Holz ab 1856 Eine (bis dato authentisch nicht exakt nachvollziehbare...) „alte Sage“ erzählte schon im 19. Jahrhundert, dass sich einst ein Hirsch auf der Flucht vor einem Jäger und seinen Hunden an ebendieser Stelle dazu entschloss, seinen Verfolgern mit einem kühnen Satz zu entkommen. Dass es sich um einen Angehörigen des auf dem schräg vis-à-vis auf dem Falkenstein hausenden gleichnamigen Rittergeschlechts handelte, ist wohl eine Ausschmückung späterer Zeiten. Als am 20.9.1856 der badische Großherzog Fried- 4/2010 rich II. mit der preußischen Prinzessin Luise Hochzeit feierte, entschloss man sich erstmals, das romantische Tableau mit einem Holzhirsch in Szene zu setzen. Das Programm für den Besuch der beiden jungvermählten königlichen Hoheiten in Freiburg (auf der Reise zur Insel Mainau) vermerkt für den 6. Oktober lediglich die Abreise durch das Höllenthal, die „Freiburger Zeitung“ berichtet über diesen Tag erst wieder ab der Ankunft in Donaueschingen mittags gegen 2 Uhr. Der in Neustadt erscheinende „Hochwächter“ schreibt rückblickend in seiner Ausgabe vom 30.5.1907 „Bis zum Jahre 1873-74 hielt dieser erste Hirsch den Stürmen und dem Zahn der Zeit Trotz. Forsttaxator v. Schilling ließ bald darauf einen neuen Hirsch anfertigen und auf der luftigen Höhe aufstellen. Die im Jahre 1874 tagende Versammlung der deutschen Forstmänner (Vorläufer des Deutschen Forstvereins, Anm. des Verf.) bewunderte den romantischen Anblick auf einem Ausflug ins Höllental. Doch schon nach vier Jahren wurde dieser Hirsch vom Sturm herab geworfen und der Felsen blieb acht Jahre ohne diesen Schmuck. Erst im Jahre 1887 wurde von drei Naturfreunden aus Freiburg und Neustadt wieder ein Hirsch aus Holz erstellt.“ Während von der 1874-erVersion des Hirsches leider bislang keine Abbildung vorliegt, ist das wohl anlässlich der Einweihung der Höllentalbahn gestiftete Nachfolgemodell auf mehreren Zeichnungen und Fotos dokumentiert. Wilhelm Jensen kritisiert in der 1901 erschienenen dritten Revierförster Helmut Schlosser nimmt den lädierten Hirsch in Empfang Auflage seiner Bestseller-Monografie „Der Schwarzwald“: „Geschmackloserweise ist ... an der mächtigst wirkenden Stelle der „Klamm“ eine Spielerei in Gestalt eines großen, auf dem überhängenden Felsblock stehenden Hirsches angebracht.“ Sein ähnlich auflagestarker Konkurrent Prof. Dr. Ludwig Neumann sieht die Sache in der 4. Auflage 1903 von „Der Schwarzwald in Wort und Bild“ deutlich anders: „Da, wo auf kühnem Felsvorsprung die Gestalt eines Hirsches sichtbar wird, beim sogenannten Hirschsprung, bietet sich ...ein Bild von unvergleichlicher Schönheit.“ Dieser Auffassung folgt offensichtlich die große Mehrheit der Passanten. 1907 der Edelhirsch Als nämlich Holzhirsch Nr. 3 im Jahre 1904 in Wind und Wetter zu Grunde geht, erhebt Hermann Fauler, Mitbesitzer der Eisenwerke in Freiburg und Falkensteig, in der Januar-Ausgabe der Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins seine Stimme: „Dass der Hirsch wieder in die Erscheinung treten muss, ist die feste Überzeugung und der Wunsch aller, die das romantische Höllental durchziehen. Es ergeht daher an alle Naturund Schwarzwaldfreunde die Bitte, durch ein Scherflein beizutragen, dass der Hirsch- 7 Naturschutz Naturschutz Der Edelhirsch wird am Seil herabgelassen. sprungfelsen baldtunlichst den ihm gebührenden Schmuck in künstlerischer Ausführung erhalte.“ Das Werben hat Erfolg, und im Juli 1907 verkünden die Monatsblätter des Schwarzwaldvereins: „Den Bemühungen einiger Naturfreunde mit der tatkräftigen Unterstützung staatlicher Behörden und den Beiträgen Einheimischer und Fremder ist es gelungen, den Hirsch in künstlerisch vollendeter Ausführung neu zu erstellen. Die ursprünglich geplante Herstellung in EisenKunstguss scheiterte an der Höhe der Kosten; dagegen gelang es mit den vorhandenen Mitteln die Ausführung in Kupfer-Treibarbeit mit innerem Eisengerippe zu ermöglichen. Die mit der Arbeit betraute Firma Heidelberger Zinkornamenten-Fabrik (Herr Bildhauer A. Günther in Heidelberg hat das Modell zu dem Hirschen gefertigt) hat sich durch gediegene Leistung den Dank der Beteiligten erworben. Zwei Meter hoch, im Gewicht 350 kg (in Hirschsprung mit Holzhirsch Nr. 3 Lithografie ca. 1887 (Sammlung A.Steinhart, Freiburg) Wirklichkeit nur etwa die Hälfte, Anm. des Verf.), steht der neue Hirsch 40 m über der Straße stolz auf steilem Felsen. ... Es sei an dieser Stelle vermerkt, dass sich Herr H. Fauler in Freiburg das Hauptverdienst um die Wiedererrichtung des Hirschen auf dem Felsen erworben hat.“ Mehr als Kitsch und Kult.... Dieser Hirsch ist es nun, den man am 6. August 2010 behutsam vom Sockel geholt hat, nachdem er über 100 Jahre erfolgreich für das Höllental und den Schwarzwald Werbung gemacht hat. Die öffentliche Meinung war und ist sich weitgehend einig, dass das Denkmal den genius loci gut verkörpert und sich künstlerisch wohltuend vom Genre-Motiv des röhrenden Hirsches abhebt. Keine Frage, dass es nach Abschluss der Felssanierungsarbeiten wieder an seinen angestammten Platz gehievt wurde, nachdem vom zuständigen Revierförster Helmut Schlosser ca. 35 Einschusslöcher (von den Kugeln der bei Kriegsende 1945 vorbeiziehenden französischen Truppen ...) und andere Schwachstellen in liebevoller Kleinarbeit ausgebessert und die Lackschichten einiger „Kostümbemalungen“ (vom Zebra bis zum Knall-rothirsch..) abgebeizt wurden. Doch vorher wurde er nochmals auf Werbefahrt und im Triumphzug von der Forstwerkstatt in Falkensteig quer durch den Hochschwarzwald gefahren – zur Fachversanstaltung „Rothirschtage Häusern und Schluchsee vom 15. bis 18. Oktober 2010. Einmal noch sollte der ungerade Sechzehnender auf einem Anhänger im Rahmen einer publikums- und pressewirksamen „Tour de Rothirsch“ ins Land der echten Hirsche gefahren werden, bevor er wieder für weitere 100 Jahre in einsamer Höhe zwischen Rehen und Gemsen festgeschraubt ... Gneis-Kuchen, Kniebismauer und Absbach-Schliff Interessantes zur Geologie des Oberen Wolftales bei einem Seminar im Wald-Kultur-Haus D er Titel der Veranstaltung im WaldKultur-Haus des Schwarzwaldvereins in Rippoldsau-Holzwald ließ nichts Ungewöhnliches ahnen: „Geologie des Wolftales“. Dennoch gab es für die Teilnehmer einige Überraschungen in dem vermeintlich trockenen, steinigen Thema. Die Gesteine des Mittleren Schwarzwalds bieten eigentlich wenig Sensationelles, sieht man von den zahlreichen, pracht- 8 vollen Mineralien ab, die in den Bergwerken des Gebietes gefunden werden und im Oberwolfacher Mineralienmuseum ausgestellt sind. Doch ansonsten gelten die Gesteine des Schwarzwaldes – Gneis, Granit und Buntsandstein – eher als „langweilig“. Doch dem war in diesem Seminar im Wald-Kultur-Haus nicht so. Naturschutzreferent Peter Lutz vom Schwarzwaldverein in Freiburg und Kenner der Region hatte ein abwechslungsreiches Prog ramm zusammengestellt, um den Teilnehmern die wichtigsten Gesteine des Schwarzwälder Grundgebirges auf anregende Weise nahe zu bringen. Dazu standen „Handstücke“, faustgroße Anschauungsstücke der Gesteine, zur Verfügung. An Granitbrocken erläuterte Peter Lutz drei Mineralien, aus denen alle Schwarzwälder Gesteine zusammengesetzt sind: Felsspat – große, teilweise 4/2010 Naturschutz rosafarbene, in glänzenden Flächen zerbrechende Quader; Glimmer – kleine, schwarze, schimmernde Plättchen und Quarz – der graue, eher unscheinbare „Klebstoff“, der das Gestein zusammenhält. Leicht zu merken sind sie im Sinnspruch „Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess ich nimmer.“ Während im Granit diese Bestandteile körnig nebeneinander liegen, erscheinen sie beim Gneis, der aus denselben Mineralien besteht, wie durchgerührt oder in Schlieren und Schichten angeordnet zu sein. Das deutet auf die Entstehung der Gesteine hin: Der Granit ist aus einer Gesteinschmelze heraus zu seiner körnigen Struktur erstarrt, der Gneis hingegen wurde bei seiner Erstarrung durch ungeheure Erdkräfte bewegt und „durchgerührt“. Das wurde auch gleich anschaulich demonstriert: Dorothee Schmid, Frau des WaldKultur-Haus-Leiters Erich Schmid, hatte drei Marmorkuchen-Teige, stellvertretend für die drei Mineralien. vorbereitet, die dann auch gleich zu einem „Gneis-Kuchen“ verarbeitet wurden: Heller Vanille-Teig für Naturschutz Dorothee Schmid und Peter Lutz füllen im Wald-Kultur-Haus gemeinsam den Teig für den „Gneiskuchen“ in die Guglhupf-Form. den Quarz, schokoladenfarbener für die schwarzen Glimmerplättchen und – ungewöhnlich – rosafarbener, mit Kirschsaft gefärbter Teig für den Feldspat. Eingefüllt in die Gugelhupf-Form und fachmännisch durchgerührt mit einer Gabel wurden so die Prozesse bei der Gesteinsentstehung vor aller Augen und anschaulich nachvollzogen. Was in der Gugelhupfform nur wenige Sekunden dauerte, dafür benötigte die Natur allerdings Millionen von Jahren. Anschließend ging es in einer Exkursion ins Absbachtal, das nicht weit vom WaldKultur-Haus in Rippoldsau-Holzwald liegt. Dort sahen die Teilnehmer nach einem anstrengenden Anstieg durch einen typischen Nordschwarzwälder Nadelwald die mächtigen Schichten des Buntsandsteins, die dem Grundgebirge aus Gneis und Granit aufgelagert sind. In der „Kniebismauer“ stapeln sich die verschiedenen Schichten des Buntsandsteins zu einer beeindruckenden Höhe auf und treten auch offen zutage. So konnten die Teilnehmer als oberste Schicht massigen, roten Sandstein entdecken. Darunter folgte eher mürber, zu grobem Sand zerbröckelnder Stein, der von fein geschichtetem, tonreichem Gestein abgelöst wird. Manche Steine wirken auch wie durchlöchert: Die Erosion hat die Tonlinsen herausgebrochen und Schichten wie Schweizer Käse hinterlassen. Aus den Wänden waren viele Steine herausgebrochen und auf den Weg heruntergestürzt. Sie dienten Peter Lutz zu Erklärung der unterschiedlichen Sandsteintypen. In einem etwas entlegenen Winkel springt der Absbach in einem schönen Wasserfall über diese Gesteinsmauer. Von den regenreichen Höhen kommend, stürzt der kleine Bach über die obersten, widerstandsfähigen Sandsteinschichten hinab. Die darunter liegenden, weicheren Schichten hat er aber bereits ausgehöhlt, so dass das Rinnsal über eine überhängende Sandsteinplatte herunterfällt. Einen solchen Wasserfall nennt man im Mittleren Schwarzwald „Schliff“ – eine geologische und landschaftskundliche Besonderheit in den Buntsandsteintälern des Mittleren Schwarzwalds! So hat zum Beispiel auch der bekannte „Schliffkopf“ vom eher unbekannten „Roten Schliff“ bei Allerheiligen und weiteren Schliffen an den Bergeshängen seinen Namen. Es war nicht leicht, in das enge Rondell des Schliffs einzusteigen, denn im steilen, unwegsamen Gelände gibt es überall verstürzte Steine, umgefallene Bäume und lehmig-rutschige Stellen. Mittendurch gurgelt auch noch das Absbächlein, das teebraunes, humushaltiges Wasser aus den torfigen Waldmissen der Hochfläche herabführt. Die Teilnehmer waren von der Schönheit und Natürlichkeit des „AbsbachSchliffs“ sehr beeindruckt. Nach der Exkursion versammelten sich alle nochmals im Wald-Kultur-Haus, denn inzwischen war der „Gneiskuchen“ gebacken worden. Frisch angeschnitten konnte man im Kuchen die drei „Mineralien“ und die „Rühr-Strukuren“ entdecken, die von der Natur und den Kuchenbäckern auf beinahe ähnliche Weise erzeugt werden. Die Teilnehmer ließen sich zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung den „Gneis-Kuchen“ schmecken. Erich Schmid Im beeindruckenden "Absbach-Schliff" bei Rippoldsau-Holzwald fällt der kleine Absbach in einem Wasserfall über Steilstufe des Buntsandsteins in die Tiefe. 4/2010 9 Wandern Wandern Auf alten Walserwegen rund um den Monte Rosa Von Karlheinz Scherfling Man steht am Ende der Welt und zugleich an ihrem Ursprung, an ihrem Anbeginn und in ihrer Mitte. Carl Zuckmayer über Saas Fee Stattliche dunkelbraune Häuser, gebaut aus massiven Arvenholzbalken, oft auf Pfeilern mit runden Steinplatten stehend, künden im Alpenraum in Höhen, wo man eigentlich keine Besiedelung mehr erwartet, von der einstigen Eroberern dieser unwirtlichen Gegenden, den Walsern. D ie Walser waren alemannische Bauern, die sich schon vor dem X. Jahrhundert im deutschsprachigen Oberwallis angesiedelt hatten. Im frühen XIII .Jahrhundert machten sie sich auf den Weg, neue Siedlungsgebiete zu finden, zunächst südlich ihrer Heimat in den italienischen Tälern jenseits des Monte Rosa, später dann weiter in den italienischen Alpen, in Graubünden, Liechtenstein, Vorarlberg und Tirol. In den Tälern rings um den Monte Rosa findet sich noch eine Fülle an Zeugnissen jener Besiedelung und Beurbarung der oberen Alpentäler. Diese kann man heute bei einer Rundtour um den mächtigen Gebirgsstock Monte Rosa erleben, auf der „Tour Monte Rosa“. In neun anspruchsvollen Tagesetappen 10 kann das Monte Rossa-Massiv einschließlich der Mischabelgruppe umrundet werden, wobei Auf- und Abstiege bis zu 1900 Höhenmeter zu bewältigen und mehr als 300 Kilometer zurückzulegen sind. Übernachtungsmöglichkeiten bieten sich sowohl in Berghütten als auch in Gastlichen Unterkünften in den Talorten an. Auf einigen Etappen bietet sich auch die Möglichkeit, mit Bergbahnen die zum Teil steilen Aufstiege zu verkürzen. Klassischer Ausgangsort ist Zermatt. Beginnen kann man die Tour aber auch in Grächen oder Saas Fee. Wir trafen uns in dem Bergdorf Saas Fee, einer der Perlen der Alpen, mit Roland Nanzer. Er ist einer der Initiatoren dieses Rundweges (TMR – Tour Monte Rosa) und wurde fast in jeder Besiedelung auf unserer Tour fröhlich von einem Bekannten begrüßt. Mit so einem Bergwanderführer kann man sich getrost auf den Weg machen, der gelegentlich schon einiges an Kondition und Durchhaltevermögen verlangt. Außer dem Luxus, die eine oder andere Steilstufe mit Bergbahnen zu überwinden, gönnten wir uns auch noch den leichten Tagesrucksack, da für Gepäcktransport gesorgt war. Nur für zwei Hüttenübernachtungen packten wir entsprechend mehr ein. Grächener Höhenweg Gleich am Ortseingang von Saas Fee ein atemberaubender Blick auf das Rund der 4000er, vom Allalinhorn über Alphubel bis zu Täschhorn, Dom und Nadelhorn. Und unmittelbar vor uns alte braune Speicherhäuser der Walser auf ihren typischen Stelzen mit den runden Steinplatten, welche die Mäuse abwehren sollen. Der erste Wandertag brachte uns bereits auf einen Klassiker in dieser Region: den Grächener Höhenweg. Die Geschäfte waren noch geschlossen, als wir aufbrachen, vorbei an dem Haus, in dem Carl Zuckmeyer seinen Lebensabend verbrachte, 4/2010 Auf dem Grächener Höhenweg Europaweg in lichte Lärchenwälder eintauchend, stetig ansteigend bis über die Waldgrenze. Der Blick öffnete sich über dem tief unten liegenden Saaser Tal hinüber zu Weißmies, Laggin- und Fletschhorn. Weit draußen blickten wir auf das imposante Bietschorn. An zahlreichen ausgesetzten Stellen war es allerdings nicht empfehlenswert, spazieren zu scheuen. Denn der schmale Weg verlangt absolute Trittsicherheit, da das Gelände hunderte von Metern steil in die Saaser Schlucht abfällt. So schön der Weg auch war, so zog er sich doch mächtig hin, bis wir nach gut acht Stunden die Hannigalp oberhalb von Grächen erreichten. Hier machte uns Roland bei einem zünftigen Vesper mit einem besonderen Wein bekannt, dem Heida. Er reift in Visperterminen auf der anderen Talseite heran, und zwar im höchsten Weinberg Europas. Der zweite Tag sollte uns gleich auf die „Königsetappe“ der Tour Monte Rosa bringen. Der 32 Kilometer lange Europaweg verbindet Grächen mit Zermatt. Wird er am Stück begangen, gehört diese Höhenwanderung zu den härtesten Höhenwanderungen Europas. Uns wurde der Weg erleichtert, da seit Kurzem die neu erbaute Europahütte auf halbem Weg unser Etappenziel war. Schon früh am Morgen gewannen wir auf einem steil ansteigenden ehemaligen Geißweg rasch an Höhe, um alsbald wir auf einem spektakulären Aussichtpunkt hoch über Grächen, auf dem „Grat“ anzukommen. Hier steht eine moderne Statue des heiligen Bernhards, der Schutzpatron der Bergsteiger und Alpenbewohner ist. Jetzt folgte ein steiniger Weg. Über Geröllhalden, Stege und abgesicherte Felspassagen zog er sich hinauf bis zum Steinpass, der mit 2 690 Meter der höchste Punkt des Europaweges ist. Was waren wir froh, als wir nach neun Stunden die Europahütte erreichten. Am nächsten Morgen erwartete uns schon nach kurzer Wegastrecke ein Highlight: Eine Hängebrücke überspannt ein steiles Geröllfeld. Leo Jörger, Gemeindepräsident von Auf dem Europaweg: Edelweiß, Raclette und der heilige Bernhard 4/2010 Randa, hatte uns am Abend erzählt, dass dieses Geröllfeld, Teil eines Blockgletschers, durch den nachlassenden Permafrost immer mehr steinschlagbedroht ist und selbst eine Steinschlagverbauung nicht gegen die Gefahren helfe. Deshalb hätte man diese gefährliche Stelle bei einem mehrere Hundert Meter steilen Ab- und Aufstieg umgehen müssen, was wohl kaum eine Wanderer machen würde. Es habe die Gefahr bestanden, dass niemand mehr die vor zehn Jahren gebaute Hütte besuchen würde. Deshalb entschlossen sich die fünf Talgemeinen, eine 250 Meter lange Hängebrücke über die Gefahrenstelle zubauen. Die Brücke, die rund 3 50 000 Schweizer Franken kostete, wurde in vier Wochen vor Ort montiert und am 4. Juli 2010 eingeweiht. Während wir über das schwankende Bauwerk schritten, krachte unter uns der Steinschlag ... Der Weg, der jetzt nicht mehr steinig war, zog sich hin, und groß war die Freude, zur Abwechslung am Wegesrand etliche Edelweiße zu entdecken. Hier blieb kein Fotoapparat im Rucksack. Auf der Täschalpe gab es ein zünftiges Vesper vor dem weiteren Weg zu dem idyllischen Weiler Tufteren. Jetzt schweifte der Blick über Zermatt mit dem Gornergrat und dem majestätischen Matterhorn. Wir ersparten uns den Abstieg und fuh- Wandern Wandern Tour Monte Rosa: Steinschlagsicher über die Hängebrücke, Auge in Auge mit Steinböcken, und immer wieder die grandiose Kulisse der 4 000er. ren mit einer modernen U-Bahn mitten hinein ins Zentrum des Bergsteigerortes Zermatt, wo der Tag mit einem zünftigen RacletteEssen beschlossen wurde. Ins Pasta- und Polentaland Waren wir bisher schon kulinarisch verwöhnt worden, so strahlte Roland am nächsten Morgen: „Heute geht’s ins Polentaland“. Wir erlaubten uns zunächst einen Sprung im Tourenplan. Zu Fuß wäre es an diesem Tag von Zermatt bis hinauf auf den Theodulpass gegangen. Wir fuhren mit der Seilbahn bis zum Kleinen Matterhorn, wo uns Giuliano Trucco, Bergführer und Gemeinderat von Valtournanche und Mitglied des Komitees TMR ans Bergseil nahm und uns entlang der Skipiste bis zur Hütte Testa Grigia begleitete. Dort empfingen uns die Hüttenwirte Eric, Laurent und Massimiliano mit einem Vesperteller, auf dem Rauchfleisch, Speck, Schinken und Käse so lecker aufgetürmt waren, dass wir kräftig zulangten, obwohl wir noch nicht viel geleistet hatten. Aber das sollte noch kommen. Vor uns lag eine der längsten Etappen der Tour. Trotz Abkürzung mit Seilbahn waren noch gut 20 Kilometer und 1950 Meter Abstieg zu bewältigen. Vom Cole Superiore wand sich der Weg durch ein treppenartiges, schier endlos scheinendes Tal, bis sich plötzlich das Val d’Ayas öffnete. Aus dem schönen alten Dorf St. Jaques brachte uns eine ganz 12 neue Standseilbahn in die Höhe, und dann war es nicht mehr weit bis zu dem alten Walserweiler Resy, wo uns Fausta und Stello im Refugio G.B. Ferraro empfingen, das als Geheimtipp für gutes Essen gilt. Wir waren im Pasta- und Polentaland angekommen. Etwas gemütlicher war die fünfte Etappe angelegt, wenngleich auch an diesem Tag 715 Meter Aufstieg bis zum Rothornpass und 1 130 Meter Abstieg ins Tal von Gressoney zu bewältigen waren. Dafür wurden wir auf dieser Etappe bei erneut strahlendem Sonnenschein mit unvergesslichen Einblicken in die gewaltige Gletscherwelt des Lyskamms und des Monte Rosa-Massivs belohnt. Von der Alpe St. Anna aus konnten wir die Bergwelt bei Aperitif und „Zuppa Valdostane“ bewundern, bevor es gemütlich hinunter ging nach Gressoney La Trinité. Zusammen mit Staval/Gressoney ist die Gemeinde Ausgangspunkt verschiedener Bergbahnen des gut ausgebauten Skigebietes. In Gressoney wird noch aktiv das Walsertum gepflegt. Wir erlebten es in einem sehr schönen Museum. Es werden sogar Kurse angeboten, in denen „Titsch“, die ursprüngliche Sprache der Walser gelehrt wird. Wo das Walsertum heute noch lebendig ist Für den Übergang ins Val d’Otro leisten wir uns den „Aufstieg“ mit der Seilbahn bis zum 4/2010 Wandern Wandern Nach mühevollem Auf- und Abstieg gab es immer ein köstliches Vesper. Colle Salate. Wir waren jetzt den Monte RosaGletschern ganz nah, und wir machten noch einen Abstecher mit der neuen Pendelbahn zur Punta Indrin. Jetzt fehlten eigentlich nur noch Steigeisen, Seil und Eispickel, denn die Viertausender waren zum Greifen nah. Aber so blieb es bei Erinnerungen an frühere Touren auf die Vinzent-Pyramide, die Parrotspitze, die Signalkuppe, die Zumsteinspitze. Zum Träumen blieb noch etwas Zeit beim zweiten Frühstück im Rifugio Guglielmina am Colle d’Olen. Welche Überraschung, als hinter Hütte kurz ein paar Steinböcke auftauchten. Unser Weg ging vorbei am Teufelsstein zum Passo Foric. Ein langer Weg führte uns hinab ins Val d’Ortro. Als wir die ersten alten Steinhäuser erreichten, in denen auch heute noch Menschen leben, waren die Mühen des Abstiegs fast vergessen. Kurze Zeit darauf erreichten wir die Walser-Siedlung Follu mit den original Walserhäusern aus der Zeit der zweiten Walserwelle, die das Tal besiedelte. Im Restaurant „Zär Senni“ wurden wir in Walsertitsch begrüßt, und zur Stärkung gab’s Walser Polenta. Im Talort Alagna stand ebenfalls Walsertum auf dem Programm, das wir in einem interessanten Museum erleben konnten. Unsere Nachquartier schlugen wir im Rifugio Pastore auf und machten noch einen Abstecher in den Alpengarten des Parco Naturale Valsesia. An lange Auf- und Abstiege hatten wir uns bereits gewöhnt, auf dem Weg nach Alagna 4/2010 waren wir rund 1800 Meter abgestiegen. Und so konnte uns der rund 20 Kilometer lange Weg am folgenden Tag über den Turlo ins Val Quarazz auch nicht mehr erschüttern. Nach dreieinhalb Stunden Aufstieg auf einem gut ausgebauten Militärweg und 1 170 Höhenmetern erreichten wir den Pass „zTürli“ und mussten zum ersten Mal auf dieser ganzen Tour den Regenschutz auspacken. Über unendlich viele Kehren ging es hinab ins Tal. Lang zog sich der Weg hin, bis wir 1 440 Meter weit ins „Kratzertal“ abgestiegen waren. Was es mit diesem Namen auf sich hat, erklärte uns Roland bei einem Aperitif im Restaurant „Zer Eggu“ am Lago delle Fate, wo die Überrester einer alten Goldmine verfallen. Im Tal von Macugnaga wurde schon vor Jahrhunderten nach Gold gegraben – daher der Name Kratzertal – und noch bis ins letzte Jahrhundert Erz bergmännisch abgebaut. Einen Eindruck davon bekamen wir am folgenden Morgen beim Besuch einer alten Goldmine. Den letzten Tag unserer Monte Rosa-Runde ließen wir gemütlich angehen. Nach der dem Besuch der Mine zeigte uns Roberto Marone, Präsident des italienischen Alpenclubs Macugnaga ein weiteres kleines Walsermuseum, in dem auch die Taten der früheren Schmuggler „gerühmt“ werden. Den wohl steilsten Aufstieg der gesamten Tour schenkten wir uns und fuhren mit der Seilbahn hinauf zum Monte-Moro-Pass und blickten noch einmal hinüber in die Ostwand des Monte Rosa. Im Rifugio Oberto genossen wir zum letzten Mal italienisches Ambiente bei einem herzhaften Mittagessen: Polenta mit Hirschgulasch, und verabschiedeten uns von Roberto Marone. Dann ging es hinüber in die Schweiz, vorbei an der goldenen „Madonna delle Nieve“ über die Platten eines uralten Walserweges hinab ins Saastal, entlang des Mattmarkstausees bis zum mächtigen Staudamm, wo wir im neuen Restaurant bei einem Apero und einem Saasser Vesper vor der Rückfahrt nach Saas Fee Abschied feierten von der imposanten Bergwelt Monte Rosa. Info Wanderführer „Tour Monte Rosa – Matterhorn, Traumwanderung auf Walserspuren um das Monte RosaMassiv“, von Remo Nanzer, Rotten Verlag Visp, ISBN 3-907 624 – 21-1 Tourenkarte 1:50 000 „Tour Monte Rosa“, Rotten Verlag Visp, www.rotten-verlag-visp.ch Unterkünfte: www.tmr-matterhorn.ch 13 Wandern Wandern Gardasee „Lass uns träumen vom Lago die Garda!“ Eine erlebnisreiche Wanderwoche der Ortsgruppe Unterreichenbach Von Marion Sorg D ie jährlichen Wanderwochen haben bei der Ortsgruppe Unterreichenbach eine lange Tradition. In diesem Jahr startete der Schwarzwaldverein am 16. Mai zur einwöchigen Wanderfahrt an den schönen Gardasee. Wie immer bei unseren Mehrtagesfahrten, war der Bus mit über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nahezu voll besetzt. Bei einer Rast unterwegs auf einem Parkplatz an der Autobahn gab es Butterbrezeln und Hefekranz aus der Heimat als Wegzehrung. Zuvor hatten wir zuhause tagelangen Dauerregen und Kälte. So waren wir ganz froh, dass wir in den (hoffentlich) sonnigen Süden fahren durften – es konnte mit dem Wetter ja nur noch besser werden. Zuerst einmal sah es aber nicht danach aus, denn auf unserer Fahrt über den Fernpass schneite es fast bis auf die 14 Autostraße herunter. Bei der weiteren Fahrt durch Südtirol zeichnete sich aber dann so allmählich eine bessere Wetterlage ab und im Trentino war es nur noch schön. Über die „Salurner Klaus“ gelangten wir dann zur Gardasee-Region und bei Nago sahen wir den See dann auch zum ersten Mal. Der Gardasee ist 51 Kilometer lang, 2,4 bis 17,5 Kilometer breit und bis zu 347 Meter tief und somit der größte See Italiens. Durch das Mikroklima können hier südländische Gewächse wie Palmen, Feigen und Zitronen wachsen. Die Entstehung des Gardasees geht zurück bis in die Eiszeit, als riesige Gesteinsmassen durch die Gletscher abgehobelt und am Ende der Gletscherzunge abgelagert wurden. Beim Rückzug der Gletscher wurden die Schmelzwasser durch diese Endmoräne gestaut. So entstanden die großen Seen. Auf der rechten Seeseite befuhren wir die schmale Küstenstraße, die „Gardesana Occidentale“ mit vielen engen Tunnels bis nach Limone. In Limone angekommen, hielten wir auch gleich Ausschau nach unserem Hotel. Nach kurzer Suche hatten wir es auch schon entdeckt, es stand hoch oben auf dem Berg, kurz unter dem Himmel – so kam es uns vor – ein Rundbau auf einen Felsvorsprung, gleich einem Adlerhorst, thronte es über dem Tal. Darum auch der Name „Le Balze“ = „der Felsvorsprung“. In unserem Bus machte sich Skepsis breit, ob unser „Gefährt“ das schaffen würde, diese enorme Höhe zu bewältigen, zumal wir ja noch den Ballast des gesamten Reisegepäcks bei uns hatten. Sollten wir etwa aussteigen und zu Fuß weiter gehen? Dafür aber wäre 4/2010 Wandern Auf dem Hosenboden bergab der Weg wiederum zu weit gewesen. Die Fahrt hinauf war dann auch dementsprechend abenteuerlich. Wir „kletterten“ mit unserem Bus Höhenmeter um Höhenmeter, Kurve um Kurve – der Weg wurde immer steiler, immer schmaler – unter uns immer wieder der Blick in die Tiefe auf den Gardasee. Unser Busfahrer wusste nie, was hinter einer Kurve auf ihn wartete, an ein entgegenkommendes Auto wollten wir schon gar nicht denken. Einmal mussten zwei von uns aussteigen, um in Pfadfinderart den weiteren Weg zu erkunden. Aber unser Busfahrer schaffte mit Hilfe seiner beiden Copiloten die Fahrt ganz bravourös. Von der Bergfahrt ein wenig mitgenommen, standen wir dann endlich vor unserem Hotel „Le Balze“in 600 Meter Höhe. Nachdem wir dann aber unsere Zimmer bezogen hatten, wurden wir mit einer grandiosen Aussicht hinunter auf den See für unsere Schreckensmomente bei der Auffahrt total entschädigt – jeder von uns hatte ein Zimmer mit Seeblick. Übrigens muss am Gardasee die Violine erfunden worden sein, denn von Norden nach Süden gesehen, entspricht die Form des Sees einer Geige. Nach dem Abendessen wurden wir von unseren beiden Wanderführerinnen von „Wikinger-Reisen“, unserem Reiseorganisator begrüßt. Sie gaben uns einen Überblick über die Gestaltung der kommenden Woche in Tremósine. Am anderen Morgen durften wir einen Sonnenaufgang über den Bergen und dem 4/2010 Bei dem angekündigten „Panorama-Abstieg“ lag die Betonung mehr auf „Abstieg“ und weniger auf „Panorama“. Der Weg hinunter durch das „Pura-Tal“ nach Limone gestaltete sich etwas schwierig. Es ging steil abwärts und grobes Geröll und rutschige Steinplatten mussten überwunden werden. Einige zogen an diversen Stellen den Sitz auf dem Hosenboden dem des Abstiegs mit den Füßen vor. Der Abstieg erstreckte sich über 800 Höhenmeter und die angegebene Wanderzeit von vier Stunden war um einiges überschritten (oweih und das gleich am ersten Tag!). Aber alle haben es dann doch ziemlich gut geschafft. Eingebettet von Wiesen mit rotem Mohn erreichten wir das Franziskanerkloster „Daniele Comboni“ und schließlich waren dann auch die ersten Häuser von Limone da. An den Hängen in Limone gibt es noch zwei bewirtschaftete Zitronenplantagen. Diese Region am Gardasee lebte früher vom Anbau der gelben Früchte. Nachdem im kalten Winter 1928 alle Zitronenbäume erfroren waren, wurden viele Plantagen geschlossen und der Anbau und die Vermarktung ins noch wärmere Sizilien verlegt. In den Cafes und Eisdielen in Limone konnten sich alle wieder ein wenig stärken und die Mühen des Abstieges waren weitestgehend vergessen. Für uns war nur noch „Dolce Vita“ = „das süße Leben“ angesagt. Der nächste Wandertag stand an. Vom Vortage war bei Einigen Muskelkater übrig geblieben, was natürlich niemanden abhielt, wieder die Wanderschuhe zu schnüren. Die Langwanderer hatten sich als Ziel den „Lago di Ledro“ (Ledrosee) ausgesucht. Los ging’s vom Hotel aus erst einmal in Richtung „Val Pura“ (Puratal), den „Monte Bestone“ rechts liegen lassend, über „Corna Vecchia“, immer auf mehr oder weniger steil ansteigendem Pfad, welcher stellenweise den ganzen Wanderer forderte. Nach einer wohlverdienten Rast, bei welcher die Wanderschar den Bericht des „Geheimen Rats“ von Goethe über seine Erlebnisse in Malcesine zu Gehör bekam, ging es weiter, immer noch steil bergan, bis die Wanderer in der Nähe der „Corna Vecchia“ auf die alte Militärstraße trafen. Dieser folgend wurde bald der „Passo Nota“ erreicht. Eine alte Kanone aus dem Ersten Weltkrieg erinnerte an die seinerzeitigen sinnlosen Kämpfe in diesem Gebiet. Nach der Stärkung mit einem deftigen Käsevesper aus der Hüttenküche ging der Weg weiter über einen zum Teil stark ausgewaschenen Pfad durch das „Val Fontanine“, entlang einem kleinen Wildbach. Wie es die dort abgelagerten Geröllmassen aussagen, muss der Bach bei der Schneeschmelze ziemlich stark anschwellen. Endlich kam das Ziel der „Lago di Ledro“ in Sicht. Nach dieser Tour war es kein Wunder, dass die ganze Wandergruppe in die erste Cafeteria einfiel, die sich anbot, um sich mit Eis, Kaffee und Weizenbier wieder zu regenerieren. Die „Kurz-Kurz-Wanderer“, welche mit dem Bus zum Ledrosee gefahren waren, warteten auch schon auf die Langwanderer und so ging es mit dem Bus wieder gemeinsam zum Hotel zurück (Gehzeit siebeneinhalb Stunden inklusive Pausen, 17 Kilometer, 650 Höhenmeter). Auch die Kurzwanderer starteten zu ihrer Wanderung vom Hotel aus. Es ging über die Bergdörfer von Tremósine. Im Gegensatz zu Limone, das noch Teil des Trentino ist, gehört Tremósine schon zum Distrikt der Lombardei. In diesem Gebiet liegt auch die Gründung des „Roten Kreuzes“ durch den Schweizer Henry Dunant, der 1859 auf der Durchreise durch die Lombardei Zeuge der „Schlacht von Solferino“ mit vielen tausend Verletzten und Toten geworden war. Atemberaubende Tiefblicke Tremósine ist ein Zusammenschluss von 18 alten Bergdörfern und wurde 1268 erstmals urkundlich erwähnt. Pieve ist davon der sehenswerteste und größte Ort. Die Wanderung führte teils über ein sonniges Hochplateau und teils durch schattig-idyllische Täler, gesäumt von Zypressen und Palmen. In Pieve wurde eine kurze Rast eingelegt, damit man sich im historischen Ortskern ein wenig umsehen konnte. Von der alten Steinkirche schlug es mit 24 markanten Schlägen 12 Uhr. Dann ging es weiter zur eigentlichen Mittagspause, bei der so genannten „Schauderterrasse“. Atemberaubend ist von dort der Ausblick von fast 350 Meter hohen Felsen hinunter in die Tiefe. Autos und Straßen sahen aus, als würden sie sich in einer Spiel- 15 Wandern See genießen. Unser Wunsch war in Erfüllung gegangen, wir hatten wunderbares Wetter mit Sonne und blauem Himmel. Nach einem guten Frühstück ging es mit der ersten Wanderung los. Zeitversetzt begaben sich zwei Gruppen mit den beiden Wanderführerinnen auf den Weg zur selben (laut Plan rund vierstündigen) Wanderung mit „PanoramaAbstieg“ nach Limone. Der Weg führte über den „Monte Bestone“, den Hausberg von Limone. Vom Gipfel aus hatten wir eine sehr schöne Aussicht auf die Gipfel des gegenüberliegenden „Monte Baldo-Massivs“, die teilweise noch mit Schnee bedeckt waren und hinunter auf den Gardasee. Unten waren bereits auch die ersten Boote unterwegs und zogen ihre Spuren im See. Natürlich durfte dort oben auch der Eintrag ins Gipfelbuch nicht fehlen. Die Wanderung führte durch Olivenhaine, hin und wieder war auch ein Feigenbaum zu sehen. Unterwegs fanden wir immer wieder Pflanzen einer seltenen Bergflora vor wie Alpenkugelblume, Gardaseealpenröschen, Hauhechel, Salbei, Bergginster, Enzian, langblättriges Waldvögelein oder Felsenbirne. Und überall auf den Kiefern gab es die Knäuel der Raupen des Kiefern-Prozessionsspinners. Während des ganzen Weges war der Ruf des Kuckucks unser Begleiter. Wandern Wandern zeuglandschaft befinden. Bei diesem grandiosen Blick konnte einem schon das Schaudern kommen. Über Vesio ging es zurück ins Hotel (Gehzeit fünfeinhalb Stunden, 400 Höhenmeter). Früh aufstehen hieß es am folgenden Morgen. Eine Fahrt nach Verona, der Römerstadt an der Etsch, war angesagt. Dort machten wir zusammen mit einer Stadtführerin einen Stadtrundgang, auch über die „Piazza Era“. Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. So konnten alle Verona individuell erkunden und besichtigen, zum Beispiel die alten Venezierhäuser begutachten oder das Denkmal von „Dante“, dem größten Dichter Italiens oder den legendären Balkon der Julia aus Shakespeares „Romeo und Julia“. Natürlich musste man auch die Arena von Verona 16 (die drittgrößte in Italien) von innen beäugen, wo in den Sommermonaten immer die Oper nfestspiele stattfinden und täglich rund 20.000 Menschen das Geschehen verfolgen und bejubeln. Verona blickt auf eine alte Historie zurück und ist absolut sehenswert. Für uns gab es viele Eindrücke, die wir an jenem Tage mitnehmen konnten. Trotz allem waren wir froh, als wir abends wieder in unserem „Adlerhorst“ unter dem Himmel und in der ruhigen Bergwelt angekommen waren. Auf richtige Schuhe achten Nach der vielen Kultur und dem Rummel der Großstadt stand am folgenden Tag wieder Wandern auf dem Programm. Die konditionsstarken Wanderer hatten als Ziel die „Cima dela Volte“. Ein kurzer Bustransfer brachte sie nach Polzone, den Ausgangspunkt der Wanderung. Einem stetig leicht ansteigenden Fahrweg folgte die Gruppe in ein wunderschönes Wandergebiet, das immer wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge und genauso herrliche Tiefblicke in die Täler gewährte, für viele der Langwanderer, die schönste Wanderung der ganzen Woche. Dass dieser Weg auch aus dem Ersten Weltkrieg stammt, bewiesen mehrere, in den Fels gehauene Tunnels, welche zum Teil durch herabgestürztes Gestein nur noch in gebückter Haltung zu passieren waren. Und auf diesem, teilweise schmalen Trampelpfad fuhren doch, man siehe und staune, fünf Mounten Biker, die über entsprechende Kondition und fahrerisches Können verfügen mussten. Leider kam es bei dieser Wanderung zu einem Zwischenfall bei einem Abstieg auf ausgewaschenem Grund, wo sich eine Wanderkameradin den Fußknöchel zerrte. Ein Weiterkommen war fraglich, und das mitten in der Bergwelt, wo weit und breit keine Fahrweg oder eine Landemöglichkeit für einen Hubschrauber war. Also gab es einen Pressverband um den lädierten Knöchel und erste Gehversuche mit den Wanderstöcken. Und siehe, mit zusammengebissenen Zähnen ging es. Letztendlich ging es gottseidank gut aus und endete „nur“ mit einem „dicken Ei“ am Knöchel. Trotz dieses Zwischenfalls kam die ganze Gruppe wohlbehalten am Zielort Vesil an. Die Gehzeit von acht Stunden ist dem Zwischenfall mit dem Fuß zuzuschreiben, es wurden 650 Höhenmeter überwunden. Fazit dieses Vorfalls und Vorbeugung für andere Wanderungen: Liebe Wanderführer, schaut Euren Mitwanderern immer auf die Schuhe. Wanderstiefel sind in den Bergen Grundbedingung, nicht die immer mehr in Mode kommenden Walking-Schuhe! Dies sollte auch für den Schwarzwald Gültigkeit haben, denn sollte etwas Ernstliches passieren, ist der Wanderführer immer in der Verantwortung beziehungsweise hat den Ärger. Die Kurzwanderer hingegen fuhren mit dem Bus weiter Richtung Süden zum mediterranen Städtchen Gargnano. Allerdings gab es zuerst unterwegs noch ein Hindernis zu meistern, denn in einem der Tunnels an der Küstenstraße traf sich unser Bus mit einem anderen an einer Stelle, wo es kein Aneinander-Vorbeikommen gab. So musste unser Bus mehrere Meter rückwärts rangieren mit ihm gleichzeitig eine ganze Autoschlange. In Gargnano hat der Tourismus noch nicht so viele Spuren hinterlassen, es ist ein kleines verträumtes Fischerdorf am Berghang, umgeben von Zitronenplantagen. An wenig erfreuliche Ereignisse erinnern die eingemauerten Kanonenkugeln in die Häuserfassaden im Hafen an der „Piazza Feltrinelli“; 1866 wurde Garnano von Österreichern beschossen. Hier steht auch die „Villa Feltrinelli“, die in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkrieges als Hauptquartier von Mussolini diente – heute ist es die Luxus-Herberge am Gardasee schlechthin. Die Wanderschar deckte sich noch mit Vesper ein und dann ging es auch hier mit Wandern los. Die Wanderung führte über eine alte Fahrstraße, vorbei an Zitronenplantagen und schließlich auf einem steilen Steineichenpfad hinauf zum ursprünglichen Dorf Muslone. Kurz vor dem Ort gab es auf einer Blumenwiese noch die Mittagspause – natürlich immer den See im Blickfeld und gegenüber das Massiv des „Monte Baldo“ mit seinen vier Gipfeln. Auch Muslone ist ein uriges und sehenswertes Bergdorf, dessen Bergkirche vom See aus von weit her zu sehen ist. Nach dem Gang durch das alte Dorf ging es auf anderen Wegen wieder hinunter nach Gargnano. Dort kamen wir am Dom vorbei, der aber leider verschlossen war (Gehzeit drei Stunden, 450 Höhenmeter). Natürlich gab es im mediterranen Städtchen auch wieder eine Einkehr. Bei den Seeterrassen erfreuten wir uns über Campari-Aperol, Capuccino, Latte Machcchiato oder Eis. Abends warteten im Hotel die Langwanderer bereits auf die Kurzen. Auf den „Monte Baldo“ Ein „Mussprogramm“ am Gardasee ist natürlich auf jeden Fall eine Schifffahrt. Also legte unsere Gruppe einen Ruhetag ein und begab sich auf „Mini-Kreuzfahrt“ mit Aufenthalten in Sirmione und Garda. Hier konnten wir das italienische Leben in vollen Zügen genießen. Bei der Fahrt mit dem Schiff konnte von unten noch einiges nachvollzogen werden, das die Tage zuvor erwandert worden ist. Der letzte Tag am Gardasee galt Malcésine und dem Gebiet des „Monte Baldo“. Die meisten fuhren mit der Gondelbahn hinauf zur Gipfelstation. Die einen, um dort noch eine Wanderung auf den „Cima dela Pozzette (2 103 m)“ zu machen, die anderen nur des tollen Pan- 4/2010 Wandern Wandern oramas wegen, das man von dort oben hat. Man bekam einen Überblick über den Gardasee und konnte im Norden sogar die „Brentagruppe“ erkennen. Auf dem „Monte Baldo“ gibt es auch einen Naturpark mit Alpenpflanzen; hier kann man seltene weiße Krokusse finden. Zu Recht wird er auch der „Botanische Garten Europas“ genannt. Ein anderer Teil begab sich mit der Wanderführerin zur „Märchenwiese“, wo sie eine Geschichte von Goethe vorgelesen bekamen. Wieder andere zogen einen Sonnentag in Malcésine vor. Am wohl größten Ort im Nordosten des Sees sollte man sich nicht nur mit einem Gang auf der Uferpromenade begnügen. Geht man bergwärts Richtung der Scalierburg, so findet man kleine Gassen und Ecken, die zum Ausruhen und Schauen einladen. Vom zinnenverkrönten Turm der Scalierburg sieht man über die Dächer von Malcésine und weit über den See bis nach Torbole und Riva. In den unteren Räumen ist eine Präsentation über Goethe zu besichtigen. Berühmtheit erlangte die Burg unter anderem auch dadurch, dass Goethe bei seiner Bootsfahrt von Torbole nach Bardolino durch heftige Winde in Malcésine zur Zwischenlandung gezwungen wurde. Weil die Burg zu jener Zeit als militärische Einrichtung galt, wurde der damals noch unbekannte Dichter beim Zeichnen des Schlosses für einen Spion des österreichischen Kaisers gehalten. So bot Malcésine einiges und alle konnten auf ihre Kosten kommen. Unsere „Kurz-Kurz-Wanderer“ erwanderten sich in dieser Woche Ziele auf Seehöhe und verbrachten einfach eine schöne Ferienwoche. Alles Schöne hat leider auch ein Ende. Das Fazit unserer mehrtägigen Wanderreise fiel so aus: Der „gute Wandergeist“, der uns auf mehrtägigen Wanderungen immer begleitet, blieb uns auch dieses Mal treu. Bei unseren Wanderungen mit den hohen und steilen Auf- und Abstiegen gab es außer ein paar verrenkten Gelenken, einigen blau gelaufenen Zehennägeln oder einigen Popo-Landungen keine größeren Verletzungen. Das ist immer das Wichtigste. Der Wettergott meinte es wieder einmal besonders gut mit uns, denn wir haben keinen einzigen Regentropfen gesehen. Es war eine Woche voll guter Kameradschaft, Harmonie und bester Unterhaltung. Bis auf den abenteuerlichen Anfahrtsweg war unser Hotel „unter dem Himmel“ – „Le Balze“ für uns eine super Unterkunft. Nach den Wanderungen konnte man die müden Gelenke und Muskeln im schönen Hallenbad des Hotels wieder auf Vordermann bringen oder man ließ einfach auf dem Balkon die Seele baumeln. Das Personal beim Service des Hotels war sehr freundlich und von der Küche wurden wir mit mediterranem Essen (Salatbuffet, Vorspeise, Hauptgang und Dessert) geradezu verwöhnt. 4/2010 Wir wurden zu einem Galabuffet und zu einem Pastabuffet eingeladen, das lauter Köstlichkeiten der Region bot und anschließend gab es noch einen Tanzabend. – Man kann es kaum glauben, dass man tagsüber stundenlang auf den Bergen Höhenmeter um Höhenmeter bergauf und bergab bewältigt und abends noch das Tanzbein schwingen kann. So ist das auch dieses Mal wieder geschehen. Mit unserem Busfahrer Niko hatten wir das große Los gezogen. Je schwieriger die Straßenverhältnisse wurden, um so mehr Ruhe strahlte er aus und führte uns sicher über alle Unwägbarkeiten – nichts war ihm zu viel und nichts zu schwierig. Von dieser Seite aus, noch einmal ein herzliches „mille Grazie“ = „vielen Dank“ an ihn. Immer wieder konnten wir sagen: „fa bene“ = „alles ist oder tut gut“. Bei unseren mehrtägigen Touren küren wir immer „ein Wort der Woche“. Dieses Mal hieß es „Dauermuskelkater“ oder „blau gelaufene Zehennägel“ oder aber auf italienisch ganzeinfach „Dolce Vita“. 17 Wandern Wandern Auf den Spuren von Wolf und Braunbär Wandern in den Abruzzen-Nationalparks Von Karlheinz Scherfling Braunbärin Jurka, die Mutter des berühmten Bruno, lebt seit einigen Wochen im „Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald" in Bad Rippoldsau-Schapbach – hinter Gittern. Doch es gibt noch Bären in freier Wildbahn, wie zum Beispiel im Abruzzen-Nationalpark in Italien. Aber kann man diesen großen Zotteltieren auch als Wanderer begegnen? Ich will Ihnen keinen Bären aufbinden, aber man kann! E rst ein Blick auf die Landkarte gibt Auskunft darüber, wo genau das Wandergebiet Abruzzen liegt, dessen Nationalparks wir erkunden wollen. Es ist eine wenig besiedelte Region im Appenin südlich von Ancona auf der Höhe von der an der Adria gelegenen Stadt Pescara., eine sehr vielfältige Berglandschaft. Man begegnet den weiten Karstebenen des Gran Sasso, den tiefsten 18 Der Gran Sasso von „Klein Tibet“ aus gesehen (oben). Durch menschenleere Karstlandschaft führt der Weg (unten). Canyons der Majella, durchstreift die weitläufigen Wälder der Lagaberge. Die Abruzzen sind ein Gebiet mit einer großen Artenvielfalt, und bereits 1923 wurde mit königlicher Verordnung ein Teil davon als Nationalpark unter Schutz gestellt. 1992 wurden die beiden benachbarten Nationalparks Gran SassoMonti delle Laga und der Majella-Park gegründet. Auf der Hochebene „Klein-Tibet“ In Pietracamela starten wir eine Tour, die uns dem Gran Sasso näher bringen soll. Stunde um Stunde steigen wir durch ein lang gezo- genes Tal bergan. Der Weg ist gut markiert, aber kein Mensch außer uns ist unterwegs – bis uns zwei Bergsteiger überholen. Sie wollen an einem der Kalkberge klettern. Aber das war’s dann auch schon mit Touristen. Wir spüren zum ersten Mal die Weite dieser menschenleeren Landschaft. Droben auf dem Passo La Portelle angekommen, ist man von der Sicht über ein weites Hochtal mit der Bezirkshauptstadt L’Aquila überwältigt. Beim Aufstieg hatten wir ständig den Gran Sasso, mit 2 912 Metern der höchste Berg des Appenin, vor Augen. Man kann ihn bei einer anspruchsvollen Hochtour besteigen. Aber auch schon von unserem Bergpass aus haben wir einen tollen Überblick über die 4/2010 Wandern menschenleere Dörfer. Aber es gibt auch eine neue Entwicklung. So hat etwa ein Italo-Schwede dem malerischen, mittelalterlichen Dorf Santo Stefano di Sessanio neues Leben eingehaucht. Er kaufte die verlassenen Steinhäuser, baute in ihnen komfortable Hotelzimmer aus und vermietet sie heute an zahlungskräftige Gäste. Die Folge: Kleine Geschäfte konnten sich wieder ansiedeln, für die Gäste wird Personal gebraucht, und es kommen Touristen, die sich das Dorf anschauen möchten. Beim Erdbeben vor zwei Jahren wurde ein markanter mittelalterlicher Wehrturm stark beschädigt. Wäre das Dorf ohne Menschen, würde man darüber hinwegsehen. So aber gibt es jetzt EU-Mittel, um ihn zu restaurieren. Es gibt in dieser Region aber auch durchaus noch Bauern, die wie früher ihre Felder bestellen. Wir treffen eine Bäuerin, die auf ihrem Bohnenfeld in einem Sieb die Bohnen von der Spreu trennt, und sie lädt uns ein, das nächste Mal vielleicht bei ihr zu übernachten, denn neben Landwirtschaft verdient sie auch etwas Geld mit Agritourismo, Ferien auf dem Bauernhof. Wir übernachten an diesem Abend allerdings in einem fast verlassenen Bergdorf unterhalb der legendäre Feste Rocca Calascio. Ein Ehepaar aus Rom hat hier einige halbverfallene Häuser gekauft und darin Hotelzimmer eingerichtet. Die Folge dieser Initiative: Die Gemeinde sorgte für die erforderliche Infrastruktur, baut jetzt auch ben der Nationalparks, Räume zu schaffen, in denen Wildtiere ungestört leben können. So erklärt es uns Nationalparkrangerin Paola Grassi, die uns in Pescasseroli in Empfang nimmt. Als begeisterte Wanderer und Naturfreunde wollen wir von ihr natürlich wissen, wo wir all die Tiere und Pflanzen aus den Hochglanzprospekten aufspüren können. Doch sie winkt ab. Es gibt in den Nationalparks Zonen, in denen man überhaupt nicht wandern darf, oder andere, in denen man nur zu bestimmten Zeiten und in Begleitung unterwegs sein darf. Lange Gesichter. Und die Bären? Paola lädt uns ein zu einem „Abendspaziergang“ der sich zu einer dreistündigen nächtlichen Exkursion ausweiten soll. Wir wandern durch uralte Buchenwälder, in denen Forstwirtschaft ausgeschlossen ist, kommen in der Dämmerung über einige Lichtungen und werden immer stiller, als Paola mit dem Fernglas die Berghänge absucht. Sie weiß, dass hier Bären leben. Aber der Kontakt mit ihnen ist selten. Dass sie hier sind, zeigt sie uns an einigen „abgeernteten“ Schlehensträuchern. „Diese Schlehenart, die Ramno Alpina, ist ein Leckerbissen für die Bären,“ erklärt sie, und während wir so unsere Gedanken über Meister Petz machen, zeigt Gerhard auf eine Lichtung oberhalb von uns, wo er, der „Orso bruno marsicano“, der Bär des „Abruzzen Nationalparks“ gemütlich durchzieht. Bis es alle begriffen haben, ist er indes schon wieder ver- Santo Stefano di Sessanio (links), Abruzzen-Experte Giovanni Nori (Mitte), eine Distel am Wegesrand (rechts) Fast menschenleere Dörfer Auf dem Campo Imperatore haben wir noch Schafe weiden gesehen. Aber die Schafzucht, früher eine der wichtigsten Lebensgrundlagen dieser kargen Bergwelt, ist drastisch zurückgegangen. Giovanni erzählt von der einst lebenswichtigen „Transumanza“, der Wanderung der Schafherden im Sommer zu den Weiden im Hochland und dann in tieferliegende, wärmere Weidegründe und in die Küstenregionen, wo sie verkauft werden konnten. Die Bewohner der Bergdörfer zogen in die Städte oder wanderten aus. Heute trifft man deshalb in den Abruzzen auf fast 4/2010 den abenteuerlichen Weg zu dem Bergnest aus, und so ziemlich alle leeren Häuser und Ruinen sind inzwischen verkauft an Leute, die hier etwa eine Ferienwohnung einrichten wollen. Der Feinschmecker, der gerne Schlehen nascht Außer Schafen, Hirtenhunden und dem einen oder anderen Vogel, den wir nicht zuordnen konnten, haben wir in dieser für ihre Artenvielfalt berühmten Gegend noch nicht viel gesehen. Auch nicht jene Gemsen, die nur in den Abruzzen vorkommen. Kein Wunder, denn es ist eine der Aufga- schwunden. Inzwischen ist es immer dusterer geworden, und wir stolpern auf steinigem Weg ins Tal und haben noch einige Begegnungen mit Wildschweinen, die hier offensichtlich beste Lebensbedingungen haben und sich sicher besser in dieser nächtlichen Umgebung zurecht finden als wir Bergwanderer. Und was ist mit den Wölfen? Giovanni winkt ab. Die Wölfe sind zwar wieder in die Berge zurückgekommen. Aber so lange er hier schon unterwegs war, hat er noch nie einen der scheuen Gesellen gesehen, gehört vielleicht zwei- oder dreimal. 19 Wandern wilde Bergwelt. Ein schmaler Weg an einem grasigen Steilhang führt uns hinüber zur Skistation Hotel Campo Imperatore. Im Winter soll hier weit mehr los sein als jetzt im Spätsommer, erklärt uns unser Begleiter, der Abruzzen-Experte Giovanni Nori. Beim Aperitif in der Hotelbar erfahren wir, dass hier einst Mussolini gefangen gehalten und von deutschen Fallschirmjägern befreit wurden. Von der geschmacklosen Gedenkstätte wenden wir uns rasch ab und erleben jetzt ein Highlight dieser Region, die Hochebene des Campo Imperatore, im Volksmund auch „Klein Tibet Europas“ genannt. Die 28 Kilometer lange und 8 Kilometer breite Hochebene in 1600 Metern Höhe gehört den Schafhirten, ihren Schafen und Hirtenhunden. Auch sonst ist weit und breit nichts zu sehen als Grasland, umsäumt von Schutthängen und schroffen Felswänden. Doch gelegentlich, so erzählt uns Giovanni, war hier schon mal richtig was los. Das endlos scheinende Hochtal wurde zur Filmkulisse, bevorzugt für Italowestern, und mit leuchtenden Augen erzählt er von Arnold Schwarzenegger, Bud Spencer, Terence Hill und Sergio Leone. Für uns hat Giovanni noch eine Überraschung parat: wir stoppen vor einem Steinhaus mitten in dieser fast menschenleer scheinenden Gegend. „Hier gibt es die besten Arrosticini, Lammspießchen vom Grill“ verkündet er, und in kurzer Zeit ist ein Holzkohlenfeuer entfacht, und darauf bruzzeln die köstlichen Fleischspieße. Wandern Wandern Info Italienische Zentrale für Tourismus: www.enit.de Tourist Info Abruzzen: www.abruzzoturismo.it Der DAV-Summit Club veranstaltet 2011 zwei geführte Elftagestouren durch die Abruzzen. www.dav-summit-club.de Im Gran Sasso Nationalpark wird erklärt, wo’s langgeht. L’Aquila, die vergessene Stadt Auch das gehört zu einem Aufenthalt in den Abruzzen, ein Besuch der Provinzhauptstadt L’Aquila. Doch was ist aus dieser Stadt, die von Artur Rubenstein einst liebevoll „das kleine Salzburg der Abruzzen“ genannt wurde, geworden? Im April 2009 zerstörte ein Erdbeben einen Großteil der historischen Altstadt. Zerstört heißt allerdings, wie wir bei einem Rundgang sehen konnten, die meisten Häuser stehen noch, in den Fassaden sind breite Risse zu erkennen. Mit unzähligen Gerüsten sind Fassaden und Balkone abgestützt, in schmalen Straßen spreizen sich Gerüste von einer Häuserzeile zur gegenüberliegenden. Die Säulen der Arkaden sind mit unzähligen Spanngurten provisorisch gesichert. Und ganze Häuserzeilen sind mit Bauzäunen abgesperrt. “Rote Zone – Betreten verboten“ ist überall zu lesen. Und damit 20 es auch der letzte Passant respektiert, stehen überall Militärposten und Polizisten. Freia Oliv, unsere Summit-Club-Kulturführerin, hat hier viele Monate gelebt und gearbeitet. Für sie ist es besonders erschütternd zu sehen, was aus dieser lebendigen Stadt geworden ist. Auf den einst von südländischem und studentischem Leben geprägten Straßen und Plätzen sind jetzt lediglich ein paar schaulustige Passanten zu sehen. In dem einen oder anderen weniger beschädigten Haus wurde ein Café neu eröffnet. An den Bauzäunen machen sich mit Fotos von der einst schönen Stadt die Bewohner Luft und fordern, dass sie ihre Stadt wieder zurück haben wollen. 308 schwarze Schleifen erinnern an die Menschen, die bei dem Beben ums Leben kamen. Doch in anderthalb Jahren ist nichts geschehen, außer dass man den Bewohnern Notunterkünfte am Stadtrand gebaut hat. Wenn selbst Bankgebäude oder die Handwerkkammer noch immer hinter Bauzäunen stehen wie am Tag nach dem Beben, notdürftig mit Bandagen und Rohren gesichert, wenn auch das Parlament und die Verwaltung der Provinz noch immer in Containern hausen, ohne dass man irgendwo den Ansatz einer Instandsetzung sieht, fragt man sich, was aus dieser Geisterstadt einst werden soll. An die Versprechungen von Berlusconi glaubt hier keiner mehr. 4/2010 Wandern Wandern Auf romantischen Wegen an alten Kanälen Mit dem Fahrrad von Straßburg nach Saarbrücken D ie Ortsgruppe Lörrach veranstaltete auch in diesem Jahr vom 17. bis 20. Juni eine abwechslungsreiche Fahrradtour. Die Firma E-Tours unter der bewährten Leitung von Klaus Dietsche organisierte die Tour. Bei der interessanten Stadtrundfahrt durch Straßburg, konnten wir einen kurzen Überblick über diese internationale Stadt erhalten. Dann begann die Fahrradtour, immer am Rhein-Marne-Kanal entlang. Wir fuhren gemütlich und doch waren wir schneller als die vielen Hausboote, die jedermann mieten kann. Wir hatten den Vorteil, nicht an jeder Schleuse (und es gab viele Schleusen) warten zu müssen. Das reichhaltige Mittagspicknick in der freien Natur hat allen gefallen und auch das Wetter war gut, trotz schlechter Voraussage. In Saverne, einem hübschen Elsässer Städtchen, sahen wir uns das Schloss sowie die Altstadt an. Ein Kaffee, Pastis oder Eis durften auch nicht fehlen. Noch rund 20 Kilometer bis zu unserem Hotel, wir konnten wählen: verladen und mit dem Bus fahren oder mit dem Fahrrad. Wir wählten das Letztere, was dann später der/die ein oder 4/2010 andere bereut hat, denn wir mussten ein paar Steigungen bewältigen. Beim Abendessen, es gab feinen „ Bäckeoffe“, war auch das vergessen. Am nächsten Morgen waren unsere Fahrradmechaniker gefordert, die erste Reifenpanne war fällig, und kurz darauf die zweite. Nach einer ruhigen Strecke am Kanal entlang, erreichten wir das Schiffhebewerk von Arzwiller. Diese beeindruckende Konstruktion hat uns alle begeistert. Wir konnten zusehen, wie ein Flussschlepper den Höhenunterschied von einem Kanal zum anderen bewältigte. Was früher eine längere Strecke mit 14 Schleusen bedeutete, kann jetzt in wenigen Minuten erreicht werden. Bei der wunderschönen, romantischen Fahrt am alten, nicht mehr befahrenen Kanal entlang, mussten mehrere Fotostops eingelegt werden. Die halb zerfallenen, zum Teil mit Rosen bewachsenen ehemaligen Schleusenhäuschen strahlten einen speziellen Flair aus. Auch der stark zugewachsene Kanal gab manches schöne Fotomotiv ab. Die Mittagsrast am „Port de la Plaisier“ fiel wieder üppig aus und auch die Sonne zeigte sich. Unser Busfahrer musste für den Fußball-Nachmittag (Deutschland-Serbien) ein Gasthaus mit Fernseher suchen, um auch diese Wünsche zu erfüllen. Das Ergebnis ist bekannt. Die nicht Fußballbegeisterten radelten in der Zwischenzeit durch das hügelige Hinterland. In dieser Nacht beherbergte uns ein umgebautes Kloster. Auch am dritten Tag fuhren wir an kleinen Seen und Kanälen entlang, die viel Ruhe ausstrahlten und jeden Stress zurück ließen. In Saarralbe angekommen, unternahmen wir eine kleine Stadtbesichtigung, um dann festzustellen: Saarralbe ist kaum noch bewohnt, viele Häuser stehen leer und sind zum Verkauf angeboten. Das Ganze bietet ein trostloses Bild, dagegen war unser Hotel bei Hambach ein Schmuckstück. Es folgte ein gemütlicher Abend bei gutem Essen und Trinken. Unser letzter Tag: beschaulich an der Saar und am Kanal entlang, die Sonne schien, die Stimmung super. Nach einem lustigen Mittagspicknick mit einem Gedicht über diese Reise, einem Dankeschön an den Busfahrer und den Reiseleiter wurden die Fahrräder in den Anhänger verladen. Wir hatten vier wunderschöne Tage auf den Fahrrädern in unserem Nachbarland erleben dürfen. 21 Wandern Wandern Gutacher und Stockacher wanderten gemeinsam in einer Bilderbuchlandschaft am Bodensee. Vom Hegau zum Bodensee Schwäbisch-badische Freundschaftswanderung W ährend seiner Ausbildung zum zertifizierten Wanderführer knüpfte Werner Blum, Vorsitzender der Ortsgruppe Gutach/ Schwarzwald Kontakte mit Teilnehmern der Ortsgruppen Stockach am Bodensee und Sulz am Eck. Aus dieser Verbindung entstand der Plan zu einer Freundschaftswanderung aller drei Ortsgruppen, die bereits in diesem Jahr als Schwäbisch-Badische Freundschaftwanderung Ihren Anfang fand. Die Vorgabe war: „Zu Fuß von Moskau über Petersburg zum Bodensee“ Rucksackvesper wurde empfohlen ebenso das Mitführen des Ausweises. Nach dieser Ankündigung starteten die 17 Teilnehmer der Ortsgruppe Gutach jedoch nicht in Richtung Flughafen, sondern fuhren in den Hegau, vorbei an Singen nach Ramsen in der Schweiz. Hier lichtete sich das Geheimnis: Moskau und St. Petersburg sind Flurstücke der Gemeinde Ramsen im östlichen Teil des Kantons Schaffhausen. Die Namen werden zurückgeführt auf den Koalitionskrieg zwischen Frankreich und den verbündeten Österreichern und Russen. Russische Heeresteile campierten damals in dieser Gegend und inspirierten die Bevölkerung zu dieser Namensgebung. Die Ortsgruppe Stockach nutzte Ihren „Heimvorteil“ und 22 war als erste vor Ort. Gutach und Sulz am Eck stießen anschließend dazu. Vor den Wanderern der drei Ortsgruppen lagen 15 km Wegstrecke mit insgesamt 450 Höhenmetern. Wilhelm Joos von der Ortsgruppe Stockach ging immer wieder auf die wechselhafte Geschichte der Region ein, Thomas Honstetter, Gastwanderer von der Ortsgruppe Überlingen, erklärte die Grenzsteine auf dem Firstweg, einem aussichtsreichen Grenzweg mit herrlichem Blick auf die uralte vulkanisch geprägte Kulturlandschaft des Hegaus. Der Herrentisch lud um die Mittagszeit zur Rast ein, wo das Ehepaar Blum – nach Gutacher Brauch – etwas Hochprozentiges verteilte und dem Begriff „Grenzerfahrung“ eine neue Bedeutung zumaß. Die nächsten Stationen waren Mariatann und der Parkplatz unteres Bannholz, wo nochmals eine kurze Pause eingelegt wurde. Der Weg bis Öhningen war dann noch recht kurz, so dass am späten Nachmittag offizieller Einkehrschwung gehalten wurde. Dort war Treffpunkt mit einer weiteren Wandergruppe, die entlang des Rheins eine kleinere Strecke von Hemishofen nach Stein am Rhein gewandert war und sich dort die Altstadt angeschaut hatte. Während der Wanderung kam es zu guten Gesprächen unter den Teilnehmern der Ortsgruppen, so dass die vorgenannten Wanderführer sowie Werner Blum von der Ortsgruppe Gutach, Jörg Czarneki und Rolf Dittus sowie Walter Mulz von der Ortsgruppe Sulz am Eck überein kamen, die Kontakte fortzusetzen und abwechselnd Wanderungen zu organisieren. Die Ortsgruppe Gutach wird im Jahr 2011 zu einer Wanderung einladen. Werner Hillmann 4/2010 Wandern Wandern Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Fortbildungen 29.01.11 in Bad Liebenzell – Öffentlichkeitsarbeit mit Günther Hennig, Schwarzwaldverrein 05.02.11 bis 06.02.11, Emmendingen – Digitale Karten am PC bearbeiten, Reinhold Piroschinski, Schwarzwaldverein 19.02.11 bis 20.02.11, Emmendingen – GPS-Seminar 1: GPS-Technik, Reinhold Piroschinski, Schwarzwaldverein 26.03.11, in Stuttgart – Fit für das Ehrenamt im Schwäbischen Albverein, Erwin Abler, Rudolf Ganser, Ulrich Hempel, Schwäbischer Albverein 26.03.11 bis 27.03.11, Emmendingen – GPS-Seminar 3: GPS-Anwendung (Praxis), Reinhold Piroschinski, Schwarzwaldverein 02.04.11 in Ihringen – Der Kaiserstuhl, Peter Lutz, Günther Hennig, Schwarzwaldverein 12.03.11 in Stuttgart – Seniorenwandern, Uli Hempel, Schwäbischer Albverein Exkursionen 12.03.11 bis 13.03.11, Emmendingen – GPS-Seminar 2: GPS-Handhabung (Praxis), Reinhold Piroschinsk, Schwarzwaldverein 10.04.11 in Veringenstadt – Neandertaler und Hexenhemd, Georg Merk, Schwäbischer Albverein 13.04.11 in Ottenheim – Frühling im Rheinwald, Ursula Weiher, Schwarzwaldverein 30.04.11 in Bad Wildbad – Der Eiszeit auf der Spur, Peter Will, Schwarzwaldverein 30.04.11 in Freiburg – Historisch geologische Wanderung um Freiburg, Werner Kästle, Schwarzwaldverein 07.05.11 in Schwetzingen – Schlossgarten Schwetzingen, Eberhard Grießhaber, Schwarzwaldverein 07.05.11 in Überlingen – Überlingen, eine alte Stadt mit bedeutenden Parkanlagen, Dr. Elmar Zohren, Schwarzwaldverein Info Schwäbischer Albverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 Fax 07 11/2 25 85 92 [email protected] Schwarzwaldverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Katja Camphausen Schlossbergring 15 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53 23 Fax 07 61/3 80 53 20 [email protected] www.wanderakademie.de Vorläufiges Programm 2011, Änderungen und Ergänzungen vorbehalten! Bitte entnehmen Sie die endgültigen Veranstaltungen dem am 15. Dezember erscheinenden Akademieprogramm 2011. Termine für die Wanderführer-Ausbildung 2011: 1. in Sindelfingen: Grundlehrgang Wandern: 05./06.02.11 3. in Gengenbach: Grundlehrgang Wandern: 24./25.09.11 19./20.02.11 Aufbaulehrgang Wandern: 08./09.10.11 Aufbaulehrgang Naturerleben Führungsdidaktik-Tourismus: 22./23.10.11 Aufbaulehrgang Wandern: Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus: 12./13.03.11 Aufbaulehrgang Natur-Kultur: 26./27.03.11 Aufbaulehrgang Natur-Kultur: 05./06.11.11 09./10.04.11 Abschlusslehrgang: 19./20.11.11 Abschlusslehrgang: 2. Kompaktlehrgang in Altglashütten Kompakt: 6. bis 14. Mai 2011 Gesundheitswanderführer-Lehrgang voraussichtlich in Rust 11. bis 13. Februar 2011 8. bis 10. April 2011 Abschlusslehrgang: 28./29. Mai 2011 Bergwandern 8. bis 10. Juli 2011 4/2010 23 Wandern Wandern Wanderer aus Stuttgart erkundeten mit sächsischen Freunden das Vogtland. Das Vogtland, ein Wanderparadies im Osten Ortsgruppe Stuttgart erkundete einen unbekannten Teil Deutschlands Von Helmut Wimpff Das „unbekannt“ gilt für Wanderer aus den westlichen Bundesländern, denn für die Bewohner der östlichen Bundesländer war das Vogtland „das“ Wandergebiet neben dem Harz. Daher gibt es ein engmaschiges, gut bezeichnetes Wegesystem. Die Hotels und Pensionen haben inzwischen weitgehend westlichen Standard. D urch diese Landschaft fährt die Vogtlandbahn, eine bequeme Möglichkeit zur Anreise und um zum Startpunkt 24 einer Wanderung und wieder zurück zum Quartier zu kommen. Unsere sächsischen Wanderfreunde begleiteten unsauf unseren Touren und zeigten uns stolz ihre schöne Heimat. Wir hatten Standquartier in Zwota bei Klingenthal. Von hier ist man mit der Bahn in einer Stunde in Zwickau oder in Karlsbad (Tschechien). Wir sind mit dem Wochenend-Ticket von Stuttgart hin- und zurückgefahren. Beim Wandern schweift der Blick oft über das weite mit Wiesen durchsetzte Waldgebiet. Da man die Bergmischwälder bei Klingenthal und Zwota unter Schutz gestellt hat, findet man manche seltene Pflanze, die seltenen Tiere bleiben dem Wanderer meist verborgen. Für sportliche gibt es die Möglichkeit, das Vogtland auf dem vom Deutschen Wanderverband prämierten, 228 Kilometer langen „Vogtland Panorama Höhenweg“ zu umrunden, auf Wunsch auch mit Gepäcktransport. Der erste Wandertag, wie sollte es im Musikwinkel auch anders sein, endete in Hüttels Musikwerke Ausstellung in Wohlhausen/Mark- neukirchen. In den letzten 40 Jahren hat Familie Hüttel viele alte Musikgeräte gekauft und renoviert. Jedes dieser Geräte, ob Drehorgel, Orchestrion oder elektrisches Klavier wurden uns mit viel Begeisterung vorgeführt. Dies war ein besonderes Erlebnis. Am nächsten Tag führte der Weg durch das Hüttental an idyllisch gelegenen Seen vorbei, die einst von den Flößern angelegt wurden. Auf dem Aussichtspunkt Hoher Stein standen wir auf tschechischem Gebiet ohne den Grenzübertritt bemerkt zu haben. Wie schön, dass dies so problemlos geht. Nächstes Ziel war der höchste Punkt von Klingenthal, der 906 Meter hohe Aschberg. Es sind zwar fast 400 Höhenmeter zu ersteigen, aber meist so human, dass einige den in Tschechien gekauften Becherovka über den Gipfel trugen. Vom Aussichtsturm auf dem Aschberg hat man einen weiten Blick über das Vogtland und nach Böhmen Auf dem Rückweg kamen wir zur Rundkirche „Zum Friedensfürst“ in Klingenthal. Diese barocke Kirche ist nach der Dresdener Frau- 4/2010 Wandern oberirdisch gefunden hat. Dieser Edelstein wurde hier zwischen 1728 und 1800 abgebaut und zum Beispiel in der englischen Krone verarbeitet. Auch im Grünen Gewölbe in Dresden kann man geschliffenen Topas von hier in den Schätzen August des Starken bewundern. Über die Staumauer der Talsperre Muldenberg geht es leicht steigend durch den Wald und plötzlich steht man vor dem 23 Meter hohen, eingezäunten Topasfelsen. Der Zaun, die Bewachung und Wenig später waren wir schon in Bublava. Es war warm, und so freuten sich alle auf ein gutes, tschechisches Bier. Ein gutes Pils braucht sieben Minuten bis es im Glas ist, unser Bier muss sehr gut gewesen sein, denn es dauerte über 20 Minuten bis es im Glas war. Für Durstige ist das sehr lang, aber es hat hervorragend geschmeckt. Beim Bezahlen wurden wir angenehm überrascht. Für ein Glas Bier im Lokal 0,80 Euro. Davon können wir zu Hause nur träumen. Kurzweilige Wald- Info eine große Anzahl Pflanzen und Tiere hier angesiedelt oder erhalten. Es bedarf einer großen Aufmerksamkeit und einiger Zeit um zum Beispiel das breiblättrige Knabenkraut, die Einbeere oder die Kuckuckslichtnelke zu entdecken. Auch die verschiedenen Vogelarten wie das Braunkehlchen oder der Baumpiper sind schwer zwischen den Blättern der Büsche und Bäume auszumachen. Noch schwieriger wird es mit Molchen und Eidechsen und den Insekten wie Lilagoldfalter oder Sumpfgrashüpfer. Man ist nun dabei das aufkommende Gehölz zurück zu schneiden und den Streifen mit Schafen zu beweiden, damit er nicht zuwächst. Mitten durch dieses Naturschutzgebiet zieht sich der Kolonnenweg, belegt mit Betonplatten. Auf ihm haben die Grenzsoldaten ihre Patrouillenfahrten gemacht. Das Grenzmuseum in Mödlareuth, wo die Sperranlagen, Grenzbeobachtungstürme und anderes aufgebaut sind, lässt uns Besucher erschaudern. Wie friedlich steht dagegen wenige Kilometer entfernt in einem kleinen Park der Dreifreistaatenstein Bayern/Sachsen/Thüringen (ehemals Freistaat Reuss). Zum Topasfelsen, auch Schneckenstein genannt, soll es gehen. Topas ist ein meist gelblicher Edelstein. Er kommt aber auch in anderen Farben vor. Hier ist die einzige Stelle auf der nördlichen Halbkugel, wo man Topas dadurch Eintritt sind leider notwendig, damit das letzte Drittel Fels nicht auch noch abgebaut wird, obwohl er seit 1932 unter Schutz gestellt ist. Die Aussicht vom Fels ist leider mäßig, da die Bäume zu hoch sind. Keine 15 Minuten haben wir den Topasfelsen verlassen, da stehen wir vor dem Besucherbergwerk Tannenberg. Wir sehen uns den Topasfelsen von unten an, 800 Meter vom Eingang entfernt, 80 Meter unter der Erdoberfläche. Und hier die Überraschung, Mittagessen im Bergwerk. Wo es ein Bergwerk gibt oder gab, sind Abraumhalden. Die höchste, den Schneckensteinblick, hat man mit einer Aussichtsplattform versehen. Der Blick über das Vogtland ist toll. Hoffentlich hält man den aufkommenden Wald kurz, damit diese Aussicht nicht zuwächst. Den steilen Abraumhang hat man zur Stabilisierung mit Lupinen bepflanzt. Mittendurch führt ein Serpentinenweg nach unten.Klingenthal hört man oft in Wintersportberichten. Eine futuristische Skisprungschanze, „die Vogtland Arena“, ragt am Ortsrand in den Himmel. Im gläsernen Aufzug geht es hinauf auf den Sprungturm. Keiner von uns konnte sich vorstellen hier mit Skiern hinab zu fahren. Einen Tag wollen wir in Tschechien verbringen. Deshalb fahren wir mit der Vogtlandbahn morgens nach Kraslice, einem Ort direkt hinter der Grenze. Ein wunderschöner Weg führt hinauf zum Bleiberg. Tourismusverband Vogtland e. V. Göltzschtalstraße 16 08209 Auerbach Tel.: 03 744 / 18 88 60 Fax: 03 744 / 18 88 659 E-Mail: [email protected] Internet: www.wandern-vogtland.de oder www.vogtlandpanoramaweg.com Landhotel Gasthof Zwota Klingenthaler Straße 56 08267 Zwota Tel.: 03 74 67 / 5 67-0 Fax: 03 74 67 / 5 67-67 E-Mail: info@gasthof-zwota Internet: www.gasthof-zwota.de und Wiesenwege führten uns zurück nach Kraslice. Keiner hatte Lust, noch zwei Stunden nach Zwota zu wandern, zumal die Landkarte nicht sicher zeigt, ob man nicht eine Stunde auf der Landstraße gehen muss. Also fuhren wir mit der Bahn zurück. Der Fahrkartenautomat war im Zug. Wir wollten, wie gewohnt, unsere Fahrkarten lösen. Eine Tschechin erklärt uns, dass in Tschechien ein Schaffner kommt und „tschechische Preise“ kassiert. Wir bezahlten 0,40 €, der Fahrkartenautomat wollte für die selbe Strecke 1,40 €. Wen wundert da der rege Grenzverkehr. Gut „behütet“ ins Besucherbergwerk Tannenberg (links). Wandern auf dem ehemaligen Grenzstreifen (rechts). 4/2010 25 Wandern enkirche die zweitgrößte ihrer Art in Sachsen. Ein eigenartiges Wandergebiet hatten sich unsere Sachsen sodann vorgenommen, das Grüne Band. Es ist die ehemalige innerdeutsche Grenze. Dieser 50 bis 200 Meter breite und fast 1400 Kilometer lange ehemalige Grenzstreifen steht fast vollständig unter Naturschutz. An einigen Stellen konnte der Streifen durch Zukauf verbreitet werden. Die angrenzenden Wiesen und Äcker werden extensiv bewirtschaftet. So hat sich Wandern Wandern Nordseefisch, Römegret und eine Fee Vielseitige Wanderreise zwischen Fjell und Fjord im Land der Mitternachtssonne Von Gisela Blum Eine Wanderreise nach Norwegen, da regnet es doch viel – diese Frage wurde mir oft gestellt. Dass dem nicht so ist, das erlebten die 34 Teilnehmer der Reise des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler. E rwartungsvoll starteten die Teilnehmer mit dem Bus in Richtung Norden nach Kiel. Von dort ging es dann mit der Color Magic Fähre nach Oslo. Sonnenschein und eine freundliche Stadtführerin erwartete die Reisegruppe. Der Vigeland Skulpturenpark, das Wikingerschiffmuseum und die Sprungschanzen am Holmenkollen, Oslo zeigten sich von ihren schönsten Seiten. Über die E 16 erreichten wir das Hinseater Hotel im Jotunheimen Nationalpark. Am ersten Wandertag war die Bessegen Tour ein besonderes Erlebnis für die konditionell guten Wanderer. Gruppe zwei wanderte vom Hotel aus zum Stuttgongkampen. Dass die Wanderwege in Norwegen nicht so gut ausgeschildert sind wie bei uns, das bemerkten alle gleich am ersten Tag. 26 Der Dovrefjell Nationalpark war das nächste Ziel, hier leben Moschusochsen. Die wollten wir in freier Natur beobachten. Nach zwei Stunden Wanderung mit unserem Guide John sahen wir dann diese imposanten Tiere in sicherem Abstand bei der Futtersuche. Eine grandiose Rundumsicht begleitete uns ebenfalls den ganzen Tag auf dieser Tour. Leider war der Abend für die Fußballfans enttäuschend, denn im Hotel gab es keinen Fernseher, dafür ein Klavier. Hans rettete den Abend mit Musik. Unsere Reise führte nun über Dombas durch das wilde Raumatal am Vermafossen und der Killing bru (Hähnchen Brücke) vorbei zur Trollwand, der höchsten senkrechten Felswand Europas. Unser Busfahrer Alexander zeigte seine Fahrsicherheit, als er uns auf dem meist besuchten Touristenweg Norwegens, dem Trollstig, sicher durch die elf Kurven zum Gipfel fuhr. Dort erwartete uns ebenfalls eine herrliche Aussicht. Nach einer Kaffeepause drängte die Zeit, denn in Valldal, dem Erdbeerdorf Norwegens, wollten wir die Fähre erreichen. In zweistündiger Fahrt fuhren wir über den Norddalsfjord, den Sunnylvsfjord in den Geirangerfjord ein – bekannt durch die Wasserfälle „sieben Schwestern“. Im Ort Geiranger angekommen, sahen wir wie bestellt ein Kreuzfahrtschiff mit vielen Touristen. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser einsames Gebirgshotel Grotli, ein Hotel mit besonderem Flair. In zwei Gruppen wurde am anderen Tag gewandert, auch die starke Gruppe kam an ihre Grenzen. Wasser, Steine und Schnee machten diese Tour zu einer Herausforderung. Gruppe zwei hatte sich ebenfalls entschlossen, nicht den ganzen Weg zu gehen und kehrte um. Am nächsten Tag ging es über die alte Strynfjell Straße vorbei am Sommerski Center nach Stryn und Klakegg. Von dort wollten wir zum Haugebreen Gletscher wandern, aber hier suchten wir verge- 4/2010 Wandern Wandern Erinnerungsfotos von einer unvergesslichen Reise nach Norwegen. bens die Beschilderung. Eine Alm mit Orchideenwiesen und schöner Aussicht war dann unser Ziel. Am Abend erwartete uns im Hotel in Skei ein leckeres Büffet und der Tag war wieder voller Überraschungen. Weiter ging es durch die Region Gaular mit vielen Wasserfällen, einsamen Tälern übers Gebirge nach Dragsvik. Hier setzten wir mit der Fähre nach Vagsnes über. In dieser Region gibt es viele Himbeeren und Obstplantagen, die hier, begünstigt durch das milde Klima, das in vielen Fjorden herrscht, gut wachsen. In Vik besichtigten wir die Hopperstad Stabkirche mit Führung. Bergen war unser nächstes Tagesziel. Unser Hotel lag sehr zentral und so konnte jeder am Abend die Stadt erkunden. Am anderen Morgen gab es eine Stadtführung mit Besuch des Fischmarkts, Gamle Bergen und Bryggen Weltkulturerbe – ein besonderes Erlebnis für alle. Anschließend führte die Fahrt vorbei an Steindalsfoss und Hardangerfjord über die Stalheimskleiva, eine Passstraße mit extrem steilen Haarnadelkurven, die Alexander wieder alles fahrerische Können abverlangte. Einige Teilnehmer waren froh, als wir sicher in Auerland im 4/2010 Hotel ankamen. Eine Fahrt mit der berühmten Flambahn von Flam nach Myrdal stand heute auf dem Programm. Im Flam Touristenrummel war es gut, dass wir unsere Plätze reserviert hatten. Dann welche Überraschung, an den Zugfenstern klebten Schilder „Reserviert Schwarzwaldverein“. Unterwegs stoppte der Zug am Kjosfossen. Wie im Märchen tauchte eine Fee hinter den Bergen auf und bewegte sich zur Musik am Wasserfall. In Myrdal stiegen wir um auf die Bergen Bahn in Richtung Oslo, übers Fjell vorbei am Hardanger Jokul Gletscher nach Geilo. Dort wurden wir von Knut Koren, unserem Norwegischen Reiseveranstalter, empfangen. Ein Regenschauer überraschte uns, so machte das Wandern keinen Spaß. Also fuhren wir nach Gol zu Knut zum Kaffee trinken. Als wir im Golsfjell auf 1001 Meter Höhe in unserem letzten Hotel angekommen waren, wurde dann noch eine kleine Wanderung unternommen. Abends erwartete uns ein Büffet mit Fisch in allen Variationen und anderen Köstlichkeiten, jeder konnte nach Herzenslust schlemmen. Beim anschließenden Tanz wurden dann die Kalorien wieder abgebaut. Unser letzter Wandertag war von Traumwetter und einer Fernsicht wie im Bilderbuch begleitet. Auf der Löstegard Alm gab es Römegret, ein Norwegisches Gericht aus Rahm und Mehl. Dieser Abschlusswandertag war einfach Spitze. Am letzten Tag fuhren wir durch das Hallingtal nach Oslo, jetzt hieß es Abschied nehmen von Norwegen. Um 14 Uhr fuhren wir wieder mit der Color Magic aus in Richtung Heimat. Das große Büffet auf der Fähre wurde nochmals von allen Teilnehmern sichtlich genossen. Nach 20 Stunden Überfahrt waren wir in Kiel angekommen und mit vielen neuen Eindrücken von Norwegen ging die Fahrt zurück nach Pfalzgrafenweiler. 27 Wandern Wandern Traumhafte Ausblicke auf dem „Götterpfad“ Wander-Studienreise durch das sonnige Süditalien Von Karin Alt und Ingo Hentschel Ein bekannter Spruch sagt „Neapel sehen und sterben!“ Die Wanderer des Schwarzwaldvereins Kehl wandeln ihn lieber um in: „Neapel und den Süden sehen und schwärmen!!! Schwärmen von einer unvergesslichen Woche in der Region Neapel und seiner südlichen Umgebung. F aszinierend, abwechslungsreich und beeindruckend begegneten uns vor Ort Landschaften, Bewohner, Tradition und Geschichte. Der Ausgangspunkt für unsere Kultur- und Wanderausflüge lag 28 im südlich von Neapel gelegenen „Naturpark Cilento“, der 1997 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt worden war. Im Landgut „Agriturismo Parmenide“ bei Castelnuovo (Kreis Salerno) erlebten wir in familiärem Ambiente, die regionale mediterrane Küche und wurden mit Produkten aus eigener Herstellung verwöhnt. Nach einer total verregneten ersten Nacht, empfing uns, als ideale Voraussetzung für die Steilküstenwanderung (entlang dem „Golfo di Policastro), ein strahlend blauer Himmel. Der Weg führte uns von Marina di Camerota nach Punta degli Infreschi (Seeräuberbucht), wo auf uns eine traumhafte Badebucht und ein besonderer Gaumenschmaus wartete. Ein Erlebnis der besonderen Art, war die Rückfahrt mit dem Boot, von dem aus wir die unzähligen kleinen bis riesigen Grotten „hautnah“ genießen konnten, ein unvergleichliches Naturschauspiel zwischen Landschaft und Meer, Farben und Formen. Der nächste Tag stellte an uns eine größere Herausforderung als „Wanderer“. Wieder bei idealem Wetter führte uns ein Maultierpfad von dem Bergdorf „ Caselle in Pittari“, vorbei an einer Wallfahrtsgrotte, in die Tiefe zu einer alten Mühle, in das Flußtal des Bussento. Unsere Tagesetappe beendeten wir in dem Gebirgsdorf Morigerati, nahe der unheimlichen Teufelsschlucht (Gola del Diavolo). Ein neuer Tag brachte neue Eindrücke und neue Impressionen. Vor unserer Tageswanderung besuchten wir die „Büffelfarm“ (Caseificio di Bufala) von „Tanuta Vannulo“, um die ökologische Herstellung von Mozzarella kennen zu lernen. Danach schloss sich ein Spaziergang, vorbei an den gut erhaltenen und immer noch beeindruckenden dorischen Tempeln, in Paestum an. Die Wandertour des Tages führte uns von „Monte Licosa“ nach „San Marco“, entlang der Küste südlich von „Castellabate“, dem 1. Unterwasserschutzgebiet Süditaliens. Unsere Rast in einem herrlichen Pinienwald, mit den ausgesuchten Spezialitäten; wie tagesfrische Mozzarella mit Salami, Brot und Wein, und 4/2010 Wandern Wandern Bella Italia! zum Nachtisch Ricotta mit Orangenmarmelade, werden wir so schnell bestimmt nicht vergessen. Was wäre ein Besuch Neapels ohne die Besichtigung des Vesuvs und von Pompeji. Am 4. Tag konnten wir uns zu Fuß von den gewaltigen Dimensionen überzeugen. Gegenwärtig gewährt der Krater einen 200 m tiefen Einblick und hat an der weitesten Stelle einen Durchmesser von 600 m. Deutlich sichtbar wird seine aktuelle Aktivität auch an den permanent austretenden Schwefeldampfschwaden. Von der Aktivität des Vesuvs im Jahre 79 n.Chr., sowie den ungeheuren Ausmaßen der Katastrophe, konnten wir uns anschließend in der antiken Stadt „Pompeji“ selbst überzeugen. Die seit 1748 ausgegrabenen Stadtteile, gewährten uns per Mosaiken oder Wandmalereien interessante Einblicke in das dekadente und ausschweifende Leben jener Zeit. Die Wanderung auf dem „Götterpfad“ (Sentieri degli Die) gehörte mit zu unseren schönsten Naturerlebnissen in Kampanien. Traumhafte Ausblicke über das atemberaubend schöne Panorama der Küstenlandschaft, ebenso wie der Blick die Felsen hinunter auf das azurblaue und türkisfarbene Meer, ließen uns die 1 800 Stufen ( auf 450 Höhenmeter) und die müden Beine schnell vergessen. Nicht weniger schön, zum Abschluss des Tages war der Bummel durch die malerischen Gassen von Positano mit „Cappuccino“ und „Gelati“ (echt italienischer Eiscreme). Wer nun denkt, das bisher Erlebte, ist nicht zu toppen, der irrt gewaltig. Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes an der „Costiera Amalfitana“, stand die Tour zur Insel Capri an. Welch eindrucksvolles Erlebnis! Das Wechselspiel, die Gegensätzlichkeit zwischen ursprünglicher und künstlich gestalteter Landschaft und Vege- tation, sowie die sich perfekt einfügende kunstvolle Architektur, waren für uns ein weiteres „Highlight“. Leider schon zu bald, nahte das Ende unserer ereignisreichen Woche mit einem Rundgang durch die imposante Millionenstadt Neapel... und wie schon anfangs erwähnt, man sollte sich unbedingt selbst ein Bild davon machen, es lohnt sich! 29 Wandern Wandern Der Fachbereich „Geoinformation“ Der Schwarzwaldverein steht vor neuen Herausforderungen Rudi Maier S eit einiger Zeit war die Stelle des Hauptfachwartes Kartenwesen vakant. Da sich die Aufgaben dieses Fachbereichs in den vergangenen Jahren geändert haben, wurde ein neuer Fachbereich „Geoinformationen“ geschaffen, der wesentlich mehr und andere Inhalte umfasst als unser bisheriges Kartenwesen. Für den Fachbereich „Geoinformation“ wählte die Delegiertenversammlung in Mitteltal-Obertal am 12. Juni 2010, wie in Heft 3/10 schon kurz berichtet, Rudi Maier aus Rheinfelden zum neuen Hauptfachwart. Im Folgenden erläutert Rudi Maier die heutige Bedeutung und Arbeit dieses Fachbereiches. Zur Erklärung des Begriffs „Geoinformation“ ein Auszug aus „Wikipedia, der freien Enzyklopädie“ zu diesem Thema. Geoinformation sind Informationen über geographische Phänomene, die direkt oder indirekt mit einer auf die Erde bezogenen Position verbunden sind. (DIN ISO 19101). Geoinformationen werden durch Zeichen codierte Geodaten repräsentiert. Geodaten stellen eine insbesondere durch Computer verarbeitungsfähige Form von Geoinformationen dar. Bis Ende des 20. Jahrhunderts waren (gedruckte) Landkarten, vor allem topographische, geographische oder thematische Karten, das einzige Medium, (raumbezogene) Gegenstände und Sachverhalte an der Erdoberfläche zu dokumentieren und in ihren komplexen Zusammenhängen zu veranschaulichen. Mit dem Aufkommen der Informations- und Kommunikationstechnologie mit ihren digitalen Techniken, rechnergestützten Verfahren und leistungsfähigen Datenspeichern ist ein spektakulärer Wandel eingetreten. Er hat dazu geführt, dass raumbezogene Daten (Geodaten) in Datenbanken digital geführt und aus ihnen unterschiedliche Anwendungsformen, zum Beispiel Auskünfte, grafische oder bildhafte Präsentationen, kartografische Darstellungen, entwickelt 30 werden. Dies ermöglicht eine großartige Entfaltung und Nutzung von Geoinformationen. Für den Schwarzwaldverein leiten sich daraus zwei unterschiedliche Ebenen von Geodaten ab. Dies sind: 1. die grundsätzlichen Informationen der Beschaffenheit der Erdoberfläche mit allen darauf enthaltenen Elementen wie Bewuchs, Gewässer, Bebauung, Straßen, Wege, kurz gesagt alles, was auf einer Topographischen Landkarte dargestellt ist, und 2. die speziellen, das Wandern betreffenden Informationen wie zum Beispiel welche Wege Wanderwege sind und wie diese gekennzeichnet sind, wo Wegweiser des Wegenetzes sind und wie deren Lage und Bezeichnung ist. Die Daten gemäß 1. werden einem staatlichen Auftrag entsprechend von den „Landesvermessungsämtern“ erfasst und archiviert. Die meisten Landesvermessungsämter haben übrigens wegen der neuen Gegebenheiten ihre Bezeichnungen ebenfalls geändert. So heißt das ehemalige Landesvermessungsamt Baden-Württemberg jetzt „Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL)“. Die Daten gemäß 2. werden von den vielen ehrenamtlichen Wegewarten des Schwarzwalvereins erfasst und im „Referat Wege“ des Hauptvereins gebündelt und deren Digitalisierung organisiert und in einer Datenbank gespeichert. Nach diesen grundsätzlichen Erklärungen nun zur Tätigkeit des Fachbereichs Geoinformation. Um aus diesen beiden Ebenen eine Wanderkarte erstellen zu können, bedarf es der Zusammenführung dieser beiden Datenbereiche. Diese erfolgt zum Beispiel für die Erstellung der Wanderkarten der „Grünen Serie“ durch eine Kooperation mit dem LGL in Stuttgart. Diese sehr gut funktionierende Kooperation, deren Vereinbarung ebenfalls noch auf den alten Gegebenheiten beruht, wird zur Zeit auf die heutigen und in der Zukunft zu erwartenden Gegebenheiten angepasst. Die Erstellung von Wanderkarten ist heute nur noch ein Teil der Datennutzung. Durch die Fertigstellung der flächendeckenden Neumarkierung des Wegenetzes im Schwarzwald und der immer mehr um sich greifenden, von den touristischen Interessen der Gemeinden und Regionen forcierten Anlegung von Rundwegen und zertifizierten Wanderwegen (zum Beispiel Premiumweg, Qualitätsweg wanderbares Deutschland) bedingt, entsteht eine so nicht vorhergesehene Situation. Eine Ignorierung dieser Entwicklung durch den Schwarzwaldverein ist nicht mehr möglich, sie wäre auch fatal. Dies aus zwei Gründen: Erstens ist bei diesen Wegen, auch wenn die Initiative dazu von den Gemeinden/Regionen ausgeht, immer irgendwie der Schwarzwaldverein auf Ortsgruppenebene/Bezirksebene eingebunden. Dies bezieht sich fast immer sowohl auf die Planung als auch auf die Ausführung der Beschilderung. Letztlich endet die Endplanung und Organisation, vor allem der Beschilderung, immer auf dem Schreibtisch des Wegereferenten in Freiburg. Sich dieser Tatsache zu verschließen, ist weder möglich noch sinnvoll. Zweitens kann bei einem offensiven Vorgehen zum Beispiel durch sinnvolle Kooperationen des Schwarzwaldvereins mit dem Tourismus in diesen Bereichen ein wesentlich größeres Gewicht des Schwarzwaldvereins erreicht und damit einen bedeutend höherer Werbeeffekt erzielt werden. Denn auch diese Daten der „Wanderebene“ sind vom Schwarzwaldverein erfasst und in der Datenbank abgelegt. Ähnliches gilt für die vielen, zurzeit wie Pilze entstehenden „Wanderportale im Internet“. Auch diese benötigen neben den kartographischen Grunddaten ebenfalls Daten der „Wanderebene“. Auch die Zusammenarbeit mit diesen Erstellern gilt es zu bewerten und anzugehen. Ich hoffe, dass aus diesen wenigen Darstellungen die wichtigste Aufgabe von heute und in der Zukunft zu erkennen ist: die Öffnung des Schwarzwaldvereins nach außen auf einer kontrollierten und für alle Beteiligten vorteilhaften Basis. Ebenso ist erkennbar, dass diese Arbeit nur in enger Zusammenarbeit mit dem Referat Wege, hervorragend besetzt durch Patrick Schenk mit seiner fundierten Sachkenntnis, erfolgreich sein kann. Diese Zusammenarbeit, die mir viel Freude bereitet, ist bereits seit Beginn meiner Arbeit gegeben und für mich die wichtigste Grundlage für den Erfolg meiner Arbeit. Nicht minder wichtig sind jedoch dafür auch der Rückhalt und die Unterstützung durch das Präsidium. Das Arbeitsfeld ist gegenüber früheren Zeiten völlig neu und durch die Vielfalt und die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit wesentlich anspruchsvoller geworden. Ich werde alles daransetzen, meine Arbeit zum Vorteil eines modernen, zukunftgerichteten Schwarzwaldvereins auszuführen und dem Fachbereich „Geoinformation“ die entsprechende Bedeutung zu geben und freue mich über Ihre Mitarbeit. Euer Hauptfachwart Fachbereich Geoinformation Rudi Maier E-Mail: [email protected] 4/2010 Ferienwanderungen 2011 des Schwarzwaldvereins Radeln auf der oberschwäbischen Barockstraße Wanderregion: Schwäbische Alb, Österreich, Schweiz Radwanderung von Samstag 18. bis Samstag 25. Juni 2011 Diese Radtour startet in Karlsruhe mit der DB nach Ulm. Vorbei an Klöstern und Kirchen auf der ober-schwäbischen Barockstraße wollen wir folgende Orte kennen lernen: Ulm, Biberach, Steinhausen, Bad Wurzach, Memmingen, Kempten, Leutkirch, Wanden, Tettnang, Lindau, Bregenz, Altstätten, St. Gallen, Romanshorn, Konstanz. Rückfahrt mit DB nach Karlsruhe. Es bleibt Zeit, sich den Sehenswürdigkeiten zu widmen. Naturschönheiten erwandern am Kaiserstuhl von 9. bis 12. Mai 2011 und 12. bis 15. September 2011 Die Rund- und Streckenwanderungen starten immer ab Hotel und führen durch Weinberge, Wälder, Wiesen, Höhenwege, Lösshohlgassen zum Katharinenberg (492 m), Badberg, Neunlinden (558 m) vom nördlichen bis südlichen Kaiserstuhl nach Ihringen, dem wärmsten Ort Deutschlands. Der Kaiserstuhl ist ein kleines Gebirge vulkanischen Ursprungs, ein Gesamtnatur- und Kulturkunstwerk. 4/2010 Info Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: mind. 15, max. 25 Personen Tagesstrecken: 60 bis 70 km (bei Tempo ca. 17 km/h) Besondere Voraussetzungen: Radwandern, sicheres Beherrschen des Fahrrades Unterkunft: wechselnde Quartiere Hotels (ÜF), Jugendherbergen (HP) Kosten pro Teilnehmer: 600 bis 700 € je nach Hotelkategorie Leistungen: HP in Jugendherbergen, ÜF in den Hotels, Eintrittsgeld, Versicherung, Bahnfahrten Anmeldeschluss: 1. April 2011 Anmeldung bei: Wilfried Süß Lutherstr. 7 76297 Stutensee Telefon: 0 72 49 / 60 97 E-Mail: [email protected] Info Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: mind. 10, max. 20 Personen Tagesstrecken: bis 15 km, 5,5 Std., Wandertempo ca. 3 km/h Besondere Voraussetzungen: keine Unterkunft: Standquartier Hotel in Endingen Kosten pro Teilnehmer: 151 bis 188 € Leistungen: ÜF, Versicherung, Bus- und Bahnfahrten, Weinprobe, Winzervesper Anmeldeschluss: bis 2 Wochen vor Beginn Anmeldung bei : Mariette Linder Stollbruckstr. 12 79346 Endingen Telefon: 0 76 42 / 55 11 Telefax: 0 76 42 / 55 55 E-Mail: [email protected] 31 Aktuell Aktuell Wanderer werben auf der Autobahn fürs Wandern Die Ortsgruppe Essen war mit einem Stand beim Still-Leben auf der A 40 dabei I n allen Medien war es zu hören und zu lesen, am 18. Juli sollte die „Schlagader des Ruhrgebiets“, die A40 komplett gesperrt werden, eine Aktion, die es nie zuvor gegeben hatte, da diese viel befahrene Strecke als unverzichtbar galt. So wurde denn auch die erwartete Besucherzahl deutlich überschritten, rund drei Millionen Fußgänger, Fahrradfahrer und Skater wurden gezählt. Schon früh hat die Ortsgruppe Essen des Schwarzwaldvereins sich für einen Platz auf der A40 beworben, um unseren Schwarzwaldverein entsprechend repräsentieren zu können. Schließlich sind wir ja mittendrin unsere Ortsgruppe Essen – in der Kulturhauptstadt 2010. Wir hatten es schon nicht mehr für möglich gehalten, überhaupt aktiv teilnehmen zu können als uns zwei Wochen vor Beginn dieser riesigen Veranstaltung doch noch ein Tisch zugesagt wurde, per Sonderverlosung. So hatten wir doch einen passenden Rahmen zu unserem 85-jährigen Bestehen. Auch dem Hauptverein sind wir zu großem Dank verpflichtet, der alles so schnell und unproblematisch zur Verfügung gestellt hat. Täglich kam der Paketbote und brachte Schutzhütten am „Gutachtal Wanderweg“ instand gesetzt neue Prospekte und Poster. Am Sonntag um 11 Uhr sollte es dann losgehen, kein einziges Auto auf der ganzen Autobahn zwischen Dortmund und Duisburg, was einer Gesamtlänge von 65 Kilometern entspricht.. Auch wir mussten unser komplettes Equipment, das ja inzwischen recht umfangreich geworden war, zu Fuß dorthin bringen. Aber alles war bestens organisiert, und wir hatten keine Mühe, unseren Tisch, einen von 20.000 zu finden. Allen, die dabei waren, machte es riesigen Spaß. Unsere Wanderfreunde hatten zusätzlich Dekorationsmaterial von daheim mitgebracht, vom Spazierstock bis zum Wanderschuh. So konnten alle bereits von weitem sehen: Wir sind ein Wanderverein. Als wir dann noch ab Mittag für das leibliche Wohl sorgten und Häppchen mit dunklem Brot und Schwarzwälder Schinken reichten, konnten wir uns vor Leuten kaum retten. Überhaupt passte alles, das wunderbar sonnige Wetter, freundliche, interessierte Leute, die auch gern in die Natur gehen und zum großen Teil noch gar nichts von uns gehört hatten. Durch diese Aktion wurden der Schwarzwald und unser Verein dem Ruhrgebiet ein Stück näher gebracht, und wir alle hoffen nach diesem tollen Tag, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird, auf einen guten Mitgliederzuwachs. Schade, dass der Tag so schnell zu Ende ging. Ortsgruppe Essen Info Hauptgeschäftsstelle geschlossen Ortsgruppen Schonach und Hornberg leisten über 120 freiwillige Arbeitsstunden D ie beiden Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins Schonach und Hornberg, unterstützt durch eine Mounteinbikergruppe, nahmen sich dem Erbe von Franz Göttler an und renovierten die dem Verfall drohenden Schutzhütten-Dächer am „Steinbis“ und im „Himmelreich“. Die Federführung hatten Hermann Nick aus Hornberg sowie Nikolaus Kopp aus Schonach, welche auch die Organisation seit November 2009 innehatten. Bereits Ende Mai diesen Jahres konnten die aufs Maß genau zugeschnittenen Trapezbleche mit den First- und Ortgangabschlüssen vom Werk bei der Firma Finkbeiner angeliefert werden. Das Sägewerk Finkbeiner spendete die über 125 lfm Holzrahmen und Dachlatten. Die schwierige Aufgabe bestand nun darin, die über 85 Qua- 32 dratmeter Trapezbleche samt dem Unterbaumaterial und Werkzeuge sowie Stromaggregat, die zusammen 15 Zentner wogen, zu den Hütten zum Teil steil hoch hinauf zu transportieren. Dank eines Spezialfahrzeuges vom städtischen Bauhof Hornberg konnten diese bis etwa 80 Meter vor die Hütte transportiert werden. So konnten bereits am 10. Juni mit den Arbeiten an der „Steinbishütte“ begonnen werden, acht Tage später wurde die „Himmelreichhütte“ in Angriff genommen. Mit nun insgesamt über 120 freiwilligen Arbeitsstunden konnten die beiden Schutzhütten bereits Anfang Juli in die Obhut der drei Gemeinden Triberg, Schonach und Hornberg übergeben werden, welche auch die gesamten Materialkosten von 1669,29 € zu jeweils gleichen Teilen übernahmen. Die bevorstehende Weihnachtszeit und Jahreswende wollen wir zu einer kleinen Pause nutzen. So ist die Hauptgeschäftsstelle in Freiburg vom 23. Dezember 2010 bis einschließlich 7. Januar 2011 geschlossen. Allen Mitgliedern und Lesern wünschen wir harmonische, besinnliche und erholsame Weihnachtstage und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2011. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit auch im neuen Jahr. 4/2010 Aktuell Aktuell Ein Dank an die Helfer Deutscher Wandertag verdankte ihnen einen Großteil des Erfolges A ls kleines Dankeschön hatte Präsident Eugen Dieterle am Sonntag, 26. September, alle Helferinnen und Helfer des Deutschen Wandertages 2010 in das Bürgerhaus nach Freiburg-Zähringen eingeladen. Dort traf sich um 14 Uhr die frohe Wanderschar, und da es zu regnen anfing, wurde an alle Gäste ein WandertagsRegenschirm ausgeteilt und siehe da: Es hörte auf zu regnen. Die Wanderung führte hinaus auf das freie Feld und an den Waldrand oberhalb der Bebauung des Stadtteils Zähringen. Vizepräsident Hans-Martin Stübler informierte die Teilnehmer über das Geschlecht der Zähringer, welche 1093 das Benediktinerkloster St. Peter als neue Grablege gegründet haben. Bertold V. übersiedelte nach Feiburg und begann 1200 den Bau des Freiburger Münsters auch mit dem Ziel, eine neue repräsentative Grablege zu schaffen. Er erwähnte auch weitere Besitzungen in der Region und deren Reichsgebiet, sowie das freiheitliche und soziale Wirken. Unterwegs konnte man sich einen schönen Überblick über den nördlichen Breisgau und den Kaiserstuhl mit dem Tuniberg verschaffen sowie den Blick schweifen lassen bis hinüber zu den Vogesen. Naturschutzreferent Peter Lutz gab informative Einblicke in die Erdgeschichte und die geologischen Besonderheiten des Gebietes am West-Abhang des Schwarzwaldes. So angereichter mit neuem Wissen über die Region traf die Wanderschar hungrig und durstig wieder im Bürgerhaus ein und stärkte sich bei einem sehr guten Vesper. Nebenbei zeigte Konrad Ganz viele schöne Bilder vom Wandertagsgeschehen, insbesondere vom Festumzug. So konnten alle wenigsten ansatzweise einige Eindrücke von dem schö- nen Fest mit nach Hause nehmen. Präsident Eugen Dieterle dankte allen Helferinnen und Helfern für das großartige Zusammenwirken Aller, die gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von der Geschäftsstelle die Durchführung des Wandertages erst ermöglicht haben. Jeder hatte an seinem Platz seine Aufgabe hervorragend erfüllt. Aber nur gemeinsam sei es möglich gewesen, diese große Veranstaltung auszurichten. Hier habe sich wieder einmal das großartige Zusammengehörigkeitsgefühl der Schwarzwaldvereinsfamilie gezeigt und bewährt. Er sei richtig stolz auf seine Leute, das gebe ihm Kraft für die Zukunft. Vizepräsident Georg Keller ließ anschließend kurz die technischen Daten des Deutschen Wandertages noch einmal Revue passieren, stellte die wichtigsten Arbeitsbereiche und deren Leitungspersonen vor und dankte seinerseits für das gute und vertrauensvolle Zusammenwirken aller Akteure. Die hervorragend gestalteten Kulturprogramme auf dem Münsterplatz und im Konzerthaus hätten zusammen mit dem Festumzug den Gästen unsere Heimat von der besten Seite gezeigt. Gemeinsam sei es gelungen, unsere Heimat Schwarzwald und unseren Schwarzwaldverein sowohl draußen bei den Wanderern aus ganz Deutschland als auch nach innen hervorragend zu präsentieren. Der Schwarzwaldverein habe vermittelt, dass er sie gerne als seine Gäste aufgenommen habe. Darüber freue er sich sehr. Wandertagswimpel jetzt in Freiburg Eine „Bürgermeisterstafette“ trug das kostbare Stück durch ihre Gemarkungen. Jetzt wartet der leere Koffer. S eit dem 24. September 2010 steht der Wimpel des Deutschen Wandertages jetzt in Freiburg. An diesem Tag trug 4/2010 der Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon den Wimpel auf der letzten Etappe ins Freiburger Rathaus. Dort wird der Wimpel in der Obhut des Oberbürgermeisters „überwintern.“ Im nächsten Sommer wird er von der Wimpelgruppe des Schwarzwaldvereins über eine Wanderstrecke von rund 820 Kilometern zum 111. Deutschen Wandertag nach Melle im Osnabrücker Land gebracht, gemäß der Tradition, dass der Wimpelbaum des Deutschen Wandertages von einem Austragungsort des Wandertages zum nächsten getragen werden muss. Am 9. August fand am Feldberg die Abschlussveranstaltung des 110. Deutschen Wandertages statt. Es war vereinbart worden, dass von dort eine „Bürgermeisterstafette“ – ein Gemeindeoberhaupt nach dem anderen am Wanderweg zwi- schen Feldberg und Freiburg – den Wandertagswimpel nach Freiburg bringt. Auf der letzten Etappe überreichte Buchenbachs Bürgermeister Wendelin Drescher den Wimpel an Kirchzartens Rathauschef Andreas Hall. Rund 20 Wanderer, überwiegend Mitglieder der Ortsgruppe Kirchzarten mit der Vorsitzenden Lissy Rees und aus Ortsgruppen des Bezirks Breisgau-Kaiserstuhl sowie Vizepräsident Hans-Martin Stübler und Hauptgeschäftsführer Walter Sittig begleiteten ihn dabei. Am Badenovastadion erwartete Oberbürgermeister Dieter Salomon als letzter Teilnehmer der Bürgermeisterstafette die Wanderschar. Es ging weiter bis zum Rathaus in Freiburg. Dort warteten Häppchen und Getränke als Belohnung auf die Wandergruppe. Walter Sittig 33 Aktuell Aktuell Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung Der Hauptvorstand beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung am 25. September 2010 in der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg mit einer Vielzahl von Themen. Nachfolgend Informationen über die wichtigsten Punkte: 142. Hauptversammlung am 28. Mai 2011 in Malsch Nachdem sich lange keine Ortsgruppe zwecks Ausrichtung der 142. Hauptversammlung gemeldet hatte, hat sich jetzt dankenswerterweise die Ortsgruppe Malsch bereit erklärt, die Hauptversammlung in 2011 auszurichten. Es findet allerdings nur die Delegiertenversammlung am Samstag statt. Die offizielle schriftliche Einladung erfolgt im Frühjahr 2011 rechtzeitig vor der Hauptversammlung. Rückblick auf die Hauptversammlung 2010 in Mitteltal Präsidium und Hauptvorstand bedankten sich ausdrücklich bei der Ortsgruppe Mitteltal-Obertal unter Leitung des Vorsitzenden Willi Seid für die hervorragende Orga- nisation der diesjährigen Hauptversammlung. Das Rahmenprogramm mit den unterschiedlichen Wanderungen ist sehr gut verlaufen. Der Unterhaltungsabend am Samstag und der Wandertreff der Schwarzwaldvereinsfamilie am Sonntag rundeten die gelungene Hauptversammlung 2010 ab. Rückblick auf den Deutschen Wandertag 2010 Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Nachbetrachtung des 110. Deutschen Wandertages. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass es eine hervorragend gelungene Veranstaltung, ein fröhliches Wanderfest, mit gutem Werbeffekt für den Schwarzwaldverein war. Die Fröhlichkeit unter dem Motto „Natur, Kultur und Wandern – eins gehört zum andern“ zog sich durch alle Veranstaltungen. Die Durchführung des 110. Deutschen Wandertages wurde als große Gemeinschaftsleistung der „Familie“ Schwarzwaldverein mit mehreren hundert ehrenamtlichen Helfern bewältigt. Die Unterstützung aller Mitwirkenden war beeindruckend. Präsident Eugen Die- terle sprach Vizepräsident Georg Keller einen besonderen Dank aus, da er sich als Hauptorganisationsleiter in vorbildlicher Weise in den letzten zwei Jahren für den Deutschen Wandertag eingesetzt habe. Weitere wichtige Themen Der Hauptvorstand will den „Schwung“ des Deutschen Wandertages mitnehmen und die Öffentlichkeitsarbeit des Schwarzwaldvereins nach außen stärken. Ein „Gestaltungsleitfaden“ wird für den Schwarzwaldverein erarbeitet, um ein einheitliches Erscheinungsbild im ganzen Verein zu entwickeln. Über neue Entwicklungen beim WanderFitness-Pass wurde informiert, insbesondere über die Anerkennung des Passes im Bonussystem der Krankenkassen. Vorgesehen ist ein Workshop mit dem Titel „Der zukunftsfähige Verein“ für interessierte Ortsgruppen zur Unterstützung der Weiterentwicklung der Vereinsarbeit. Walter Sittig Neue Attraktion am Schluchtensteig Lenzkircher Ortsgruppe baut einen Aussichtpavillon Ehrenamtliche Arbeit war gefragt beim Aufbau des Aussichtspavillons. S eit August – und somit noch rechtzeitig für alle Herbstwanderer – hat das Haslachstädtchen Lenzkirch eine neue, kleine Attraktion: Für alle Wanderer auf dem zertifizierten und viel begangenen Schluchtensteig grüßt vom Aussichtpunkt oben in der Schlicht nun ein schmucker Pavillon. Hoch über dem Kurort kann man unter schützendem Dach eine Rast einlegen und das herrliche Panorama genießen. Verantwortlich für das Projekt zeichnete allein die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins, es wurden keinerlei öffentliche Mittel in Anspruch genommen. Lenzkirchs Bürgermeister Reinhard Feser lobte deshalb ausdrücklich dieses Engagement der eifrigen Ortsgruppe, die in den vergangen Jahren etliche Vorhaben zum Wohle der Allgemeinheit realisiert habe. Ein gutes Beispiel dafür sei der nur wenige Schritte vom Pavillon entfernte Geologiepark, 34 Der neue „Bellevue“ nach historischem Vorbild der seit einigen Jahren allen Wanderern die heimischen Gesteine und Mineralien näher bringe. Nach mehrheitlichem Vorstandbeschluss im Frühjahr wurden bereits wenige Wochen später „Nägel mit Köpfen“ gemacht: Denn binnen kurzer Zeit entstand auf einem der schönsten Aussichtspunkte rund um Lenzkirch ein schmucker, sechseckiger Pavillon nach historischem Vorbild. Die verzinkte Metallkonstruktion wurde in ehrenamtlicher Vereinsarbeit mit wiederstandsfähigem Douglasienholz verkleidet. Im Innern können Wanderer auf Mittelweg oder dem neuen Schluchtensteig künftig ihren Rucksack abstellen und nach dem Aufstieg erst einmal eine Verschnauf- oder wohlverdiente Vesperpause einlegen. Die professionellen Vorarbeiten wie die Fundamentgründung auf felsigem Untergrund und das Metallgehäuse wurden selbstverständlich von heimischen Firmen ausgeführt. In Zeiten klammer Gemeindekassen hat der Lenzkircher Schwarzwaldverein die komplette Finanzierung gänzlich alleine gestemmt und wurde dafür auch viel gelobt. Immerhin kostete die neue Attraktion über 6200 Euro. Dass das Projekt auf viel Gegenliebe stieß, zeigte indes eine Vielzahl von wohlwollenden Gönnern, denn rund zwei Drittel der Gesamtkosten erbrachten zweckgebundene Spenden und Sponsorengelder. Bei der Einweihungsfeier dankte Bürgermeister Feser den Verantwortlichen der Ortsgruppe um den Vorsitzenden Harald Fritsche. Mit diesem Aussichtspavillon habe sich der Lenzkircher Schwarzwaldverein erneut um die Infrastruktur des Kurortes verdient gemacht. Manfred-G. Haderer Info Manfred-G. Haderer, Journalist FW für Öffentlichkeitsarbeit, OG Lenzkirch Tel: 07653-90253 Konto: Nr.: 17985000 Volksbank Freiburg BLZ.: 68090000 4/2010 Jugend Jugend Jugendwanderformen im Winter Schneeschuhwandern mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Von Matze Burger Ob Iglubauen, Rodeln oder einfach nur eine zünftige Schneeballschlacht, der Winter bringt Spaß für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gleichermaßen. Auch für vermeintliche Stubenhocker, kann das flockige Weiß ein überzeugendes Motiv für einen Aufenthalt draußen darstellen. Doch Spiele und andere Aktivitäten mit und im Schnee müssen sich nicht auf den Vorgarten, den Spielplatz oder einem Wiesenhang begrenzen. Sie lassen sich ideal in das Wandern mit Schneeschuhen integrieren. Das anstrengende Laufen wird dadurch zur Nebensache. N atürlich, für den ohnehin begeisternden Wanderer hat eine Schneeschuhtour per se einen hohen Erlebniswert. Die tief verschneite Wald- und Wiesenlandschaft, mit schwer beladenen, tief herabhängenden Ästen und einer unberührten Neuschneedecke, die sonnenbeschienen glitzernd ist, reichen zur Faszination und als Entschädigung für den Kraftaufwand meistens aus. Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen jedoch genügt das reine Erleben der Natur oft nicht. Die Lust am Stapfen wird zum einen in einer Gruppe mit Gleichaltrigen und zum anderen dadurch geweckt, dass die Tourenführung die Unternehmung als aufregende und abenteuerliche Herausforderung vermitteln kann. Das heißt, das Schneeschuhwandern sollte mit einem Spielbetrieb kombiniert sein, der Spaß, soziales Miteinander und den sensiblen Umgang mit der Natur vereint. Doch nicht nur vor diesem Hintergrund, bedarf es einer intensiven Vorbereitung. In Bezug auf die Tourenplanung und dessen sichere und naturschonende Durchführung, sind bei Schneeschuhtouren, im Gegensatz zu Wanderungen ohne Schnee, erweiterte Faktoren zu berücksichtigen. Darüber hinaus stellt die Zielgruppe Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Tou- 4/2010 renleitung vor alternative Herausforderungen. Im nachfolgenden werden die wichtigsten Bausteine aufgezeigt, die eine Schneeschuhtour in der Kinder- und Jugendarbeit der Ortsgruppe zu einem vollen Erfolg werden lassen: Schneeschuhe und deren Anwendung Leichte Materialen wie Kunststoff und Aluminium haben sich bei der Produktion von Schneeschuhen durchgesetzt. Die Hersteller bieten je nach Tourtyp, Körpergröße und gewicht verschiedene Modelle an. Der Schwerpunkt auf diverse Anwendungsbereiche bestimmet die Variantenvielfalt bei der Bindung und bei der Ausstattung von Harschkrallen und Zacken auf der Schneeschuhunterseite. Allen gemein bleibt jedoch meistens die Wespentaille-Form, die durch eine größere Auflagefläche des Schuhs ein zu tiefes Einsinken in den Schnee verhindert. Die Bindung der Schneeschuhe, in die mit Bergschuhen oder mit Snowboardschuhen eingestiegen wird, fixiert grundsätzlich jedes Schuhmaß. Wesensmerkmal des Schneeschuhwanderns ist, aufgrund der Breite des Wintersportgeräts, das Anlegen einer hüftbreiten Spur. Abhängig von der Einsinktiefe wird das Watscheln durch einen ausgeprägten Storchengang abgesetzt. Das Gehen in Gruppen erfolgt für gewöhnlich hintereinander, um sich von der rotierenden Spurarbeit innerhalb der TeilnehmerInnen erholen zu können. Hanglagen werden bedingt durch deren Steilheit in direkter Falllinie oder in einer Serpentinenspur zurückgelegt. Bei einer verfestigten Schneeoberfläche unterstützen die Steighilfen den Aufstieg. Ein Ausgleiten im Lockerschnee wird durch das entschlossenen einrammen der Schneeschuhkantverhindert. Die Querung von Steilpassagen erfordert Geschicklichkeit, indem die Fußgelenke ein wenig abgewinkelt werden. Ski- oder Teleskopstöcke als Geh- und Balancehilfe erleichtern das Schneeschuhwandern erheblich. Auswahl des Geländes Die ungewohnte Gehtechnik, sowie der Charakter der Schneedecke, erfordert gerade zu Beginn einer Wanderung eine gewisse Ausdauer und körperliche Fitness. Bei einer Veranstaltung mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist bei der Routenwahl neben der Länge auch auf die Höhendifferenz der Wegstrecke zu achten. Als Grundsatz gilt, dass das Gehen mit Schneeschuhen mehr 35 Jugend Jugend stungen der TeilnehmerInnen können beispielsweise mit dem mühsamen verrichten der Spurarbeit in tiefem Schnee ausgeglichen werden. Doch grundsätzlich sollte jedes Gruppenmitglied einmal das intensive Pioneer-Erlebnis erfahren, die unberührte Schneedecke als Erster zu begehen. Neben einer abwechslungsreichen Streckenwahl mit Wald- und Wiesenflächen, schmalen und breiten Wegen, sollten die Rast- und Spielplätze einen großen Aktionsraum in reizvoller Landschaft bieten. Eine Schutzhütte mit umfangreicher Freifläche oder ein Aussichtsplateau eignen sich beispielsweise hierfür sehr gut. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene entwickeln noch mehr Freude an einer Schneeschuhwanderung, wenn sie in die Planung und Durchführung der Tour beteiligt werden. Kartenmaterial, GPS zum Beispiel müssen nicht fortwährend von der Tourenleitung vereinnahmt werden. Es genügt bereits die TeilnehmerInnen mit kleinen Aufgaben zu betreuen, beispielweise Tierspuren im Schnee zu identifizieren, damit sie sich mit der Tour stärker verbunden fühlen. Mit Schneeschuhen macht das Wandern im Winter noch mehr Spaß. als doppelt soviel Wanderzeit beansprucht wie ohne. Es empfiehlt sich daher eine kurze Tour, auch zu Gunsten eines großzügigen Raums für Spiele, sowie flache oder nur gering geneigte Streckenverläufe, um die Gefahr von Schneerutsch auszuschließen. Um sich auch bei widrigen Wetterverhältnissen, wie z.B. Nebel oder starkem Schneefall, in der ausgewählten Region orientieren zu können setzt voraus, dass der Tourenführung die Gegend bekannt ist. Neben dem obligatorischen Kartenmaterial und der Ausrichtung der Schneeschuhwanderung auf markierten Wegen, schafft ein GPS-Gerät in das vorweg markante Wegpunkte eingespeichert wurden, die nötige Sicherheit. Eine Vorabwanderung sorgt nicht nur für Vertrautheit in Bezug auf die Orientierung, sondern regt auch die eigene Kreativität und Phantasie zur Entwicklung und Ausgestaltung von Spielideen während der Schneeschuhtour mit Gruppen an. ausgesetzt sind, müssen diese, neben der Hose, unbedingt wasserdicht sein. Je nach Schneequalität sorgt ein leichter Trekkingschuh und -hose sehr schnell für nasskalte Füße und Beine. Die mehrstündige Schneeschuhtour wird gegebenenfalls für den Betroffenen zur Qual. Selbst ein schlecht ausgerüsteter Teilnehmer zwingt die verantwortungsbewusste Tourenführung zum Abbruch der Veranstaltung. Neben der Kleidung, zu der selbstverständlich auch Handschuhe und Mütze gehören, sind bei der Ausrüstung der Teilnehmer weitere Dinge zu beachten: Schneeschuhe in der richtigen Größe, Skioder Teleskopstöcke, Rucksack mit Tagesvesper, ausreichend heiße und kalte Getränke und Sonnenschutz. Die Tourenführung sollte ergänzend zur Teilnehmerausrüstung ein Erste-Hilfe-Set mit zusätzlichen Rettungsdecken, Karte, Kompass, evtl. GPS, Mobilfunktelefon, Fernglas, Fotokamera und Materialen für Spiele mit sich führen. Ausrüstung für Teilnehmer und Tourenführer Führung von Schneeschuhtourgruppen Das Schneeschuhwandern ist ausdauernd und lässt daher die Körpertemperatur sehr schnell steigen. Mehrschichtige atmungsaktive Kleidung ist vor diesem Hintergrund unabdingbar und ausschließlich warmer Pistenbekleidung vorzuziehen. Die Tourenführung sollte besonders bei der hier angesprochenen Zielgruppe darauf achten, dass alle Teilnehmer mit wasserabweisender Überbekleidung ausgerüstet sind. Denn nicht nur während eines Spiels ist der Vollkontakt mit dem Schnee vorhersehbar. Da die Schuhe durch das Einsinken meist ständig der Nässe Als geeignete Gruppengröße hat sich eine Anzahl von zwischen acht bis elf TeilnehmerInnen herausgestellt. Im Hinblick darauf, dass sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei einer Tour untereinander nicht bekannt sind, erleichtert eine übersichtliche Teilnehmeranzahl Berührungsängste abzubauen. Um die Motivation der TeilnehmerInnen und den Erlebniswert der Schneeschuhtour aufrecht zu erhalten, sollte die Wandergeschwindigkeit das Ausdauervermögen aller Personen berücksichtigen. Ungleiche Konditionslei- 36 Spielbetrieb Laut Schiller ist „Der Mensch (...) nur da ganz Mensch, wo er dem Spieltrieb folgt.“ Junge Erwachsene und Jugendliche tun sich oft schwer, mit verstellter Mimik, Gestik und Lauten zum Beispiel ein Schneemonster oder einen Eisbär in der imaginären Polarlandschaft zu spielen. Ein lustiges und ungehemmtes Verhalten seitens der Spielmoderation in Bezug auf solche metaphorischen Darstellungen, wird den Spieltrieb bei der genannten Zielgruppe jedoch wecken. Denn gerade eine Schneeschuhwanderung eignet sich durch die teilweise bizarre Winterlandschaft sehr gut, der Tour eine Spielidee zugrunde zu legen. So wird für die TeilnehmerInnen aus der scheinbar öden Wanderung im nasskalten Schnee eine gefährliche und spannende Polarexpedition, deren Mitglieder sich ständig neuen und abenteuerlichen Herausforderungen stellen müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Einfache Spaß- und Wettkampfspiele wie zum Beispiel ein Fangspiel – wo die Störche mit entsprechendem Gang den hinterher schleichenden Füchsen flüchten – werden mit Schneeschuhen an den Füßen, die das zügige Rennen einschränken, für alle Beteiligten zum großen Spaß. Ein 4/2010 Jugend Gefahren für die Umwelt und Schneeschuhwanderer Die unberechenbarsten Gefahren sind, je nach Schneehöhe, -beschaffenheit, -fallstärke und die Einwirkung der Sonne, Lawinen. Gegenwärtige und in der Vergangenheit liegende Ereignisse zeigen, dass auch in manchen Hanglagen des Schwarzwaldes ein Restrisiko besteht. Selbst der Fuß eines Steilhangs kann je nach Schneelage zur Gefahrenzone werden und Lawinen bis in die Wälder von Talsohlen vordringen. Die Ausstattung der Tourenleitung und aller Teilnehmer mit Lawinen-Verschütteten-Suchgeräten, Sonden und Schaufel macht nur dann Sinn, wenn alle Mitglieder einer Schneeschuhtourgruppe mit den Geräten geübt umgehen können. Vor diesem Hintergrund ist, in Bezug auf die Geländewahl, für eine Schneeschuhwanderung mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das Risiko einer Verschüttung durch eine Lawine absolut auszuschließen. Im Zweifelsfalls sind bei der Tourenplanung und -durchführung Fachleute, wie z.B. aus Naturschutzzentren, Bergwacht- oder DAV-Funktionäre miteinzubeziehen. Bisweilen oft unterschätzt wird die Gefahr die von Schnee- oder Eisbruch ausgeht. Hohe Schnee-, Raureif- oder Eislasten am Baum können dazu führen, dass selbst massive Äste brechen. Der Aufenthalt auf Wanderwegen mit dichtem Waldbestand ist daher bei Schneeschuhwanderungen zu vermeiden. Der Wetterbericht ist, wie bei Wanderungen zu allen Jahreszeiten, in der Tourenplanung zu berücksichtigen. Von angekündigtem Schneefall sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen, denn gerade Niederschlag schafft eine eindrucksvolle Winterstimmung und füllt gegebenenfalls zügig die Schneeschuhspur der Vorgänger. Das weglose Gehen im Winter stellt grundsätzlich eine erhebliche Gefährdung für Tiere und deren Lebensraum da. Die Störung und Beunruhigung des Wildes verursacht Verbissschäden von Jungpflanzen und führt durch das Fluchtverhalten zu einem unnötigen Verbrauch des Energiehaushalts von Tieren. Um ein unverhofftes und damit folgenschweres Aufeinandertreffen zu verhindern, sollten nur markierte Wanderwege für eine Schneeschuhtour verwendet werden. Dichte Waldwege sowie schmale Pfade, die aufgrund der Schneedecke eine markierte Wanderstrecke nicht mehr erkennen lassen, müssen unberührt bleiben. Bei einer geplanten Schneeschuhtour im Naturschutzgebiet muss bei den zuständigen Stellen die Information darüber eingeholt werden, welche Wege im Winter benutzt werden dürfen und welche speziellen Vereinbarungen zu beachten sind. Auch unter Einhaltung dieser Maßgaben und Verhaltensregeln lassen sich im Schwarzwald viele Schneeschuhwanderrouten finden, die unangetastete Schneeflächen bieten und zu gleich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Spieltrieb nicht brem- Spiele im Schnee sind das Salz in der Suppe bei jeder Schneeschuhwanderung 4/2010 sen. Vor dem Hintergrund, dass der Räumdienst der Gemeinden zunehmend auch auf schmale Forst- bzw. Wanderwege vordringt, sind gerade engagierte Wegewarte aus den Ortsgruppen kompetente und bereitwillige Ansprechpartner, um den Zauber einer verschneiten Winterlandschaft zu erleben. Unterstützung durch die Jugendgeschäftsstelle Die Jugendgeschäftsstelle vermittelt gerne den Kontakt zur Deutschen Wanderjugend (DWJ) in Kassel, wo 11 Paar Schneeschuhe in unterschiedlichen Größen ausgeliehen werden können. Darüber hinaus können JugendleiterInnen Erste-Hilfe-Set, GPS und Kartenmaterial anfordern. Die Bibliothek der Jugendgeschäftsstelle hält zahlreiche Literatur zu den Themen, Schneeschuh-wandern, Orientierung mit Karte, Kompass und GPS, sowie Spiele im Schnee, Teamkooperation- und Naturerlebnisspiele vor. Gerne vermittelt die Jugendgeschäftsstelle an kompetente Ansprechpartner zum Thema Schneeschuhwandern aus dem Jugendverband. In Bezug auf nähere Informationen zu Wanderrouten, deren Zustand im Winter und gegebenenfalls Naturschutzregeln, auch an Wegewarte und Naturschutzzentren. Zum Autor Matze Burger ist seit 01.04.2009 Fachreferent für Jugendwandern und Outdoor im Jugendverbandsvorstand. Der in Löffingen aufgewachsene Autor war 2005/06 hauptamtlich in der Jugendgeschäftsstelle als Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr tätig. Seit 2007 ist er durch seine Wahlheimat am Kaiserstuhl ehrenamtlicher Jugendleiter in der Jugendgruppe Endingen. Zahlreiche Fortbildungen, sowie seine seit Jahren begeisterte Leidenschaft zum Thema Wintersport im Schwarzwald, begründen die Fachkompetenz des angehenden Sozialarbeiters und Erlebnispädagogen. Matze Burger freut sich über weitere Anregungen zum Thema Schneeschuhwandern mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Überdies beantwortet er gerne weiterführende und offene Fragen zum Thema und berät sie bei der Tourenplanung. E-Mail: [email protected] 37 Jugend lachender, von oben bis unten weiß gepuderter Mikadoberg übereinander liegender TeilnehmerInnen im weichen Schnee veranschaulicht dann das Zitat von Schiller. Neben Spaßspielen lassen sich jedoch gleichermaßen Teamkooperationsspiele in eine Schneeschuhtour mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen kombinieren. Die gemeinsame Problemlösung einer Aufgabe, wie z.B. der Bau eines Iglus oder das ausbalancieren auf einer Schneekugel im Team, werden durch eine entsprechende Anleitung von allen TeilnehmerInnen als Erlebnis wahrgenommen, was durch dessen Reflektion zu einer positiven Erfahrung wird, die sich auf die sozialen Kompetenzen im Alltag überträgt. Naturerfahrungsspiele dürfen bei einer Schneeschuhwanderung mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene nicht fehlen. Denn gerade durch eine spielerische Vermittlung von Inhalten zum Thema Naturbelastungen durch Fehlverhalten als Schneeschuhgeher, lässt sich ein sensibles Verhalten in der winterlichen Landschaft nachhaltig erreichen. Das Ermitteln von Tierspuren im Schnee die den Wanderweg kreuzen, was beispielsweise von der Tourenführung angeregt werden kann, dient als geeignete Grundlage um die Lebensräume einzelner Tierarten nach und nach zu beschreiben. Im Kennenund Schützenlernen der winterlichen Tierwelt im Rahmen von Naturerfahrungsspielen liegt die Chance des Schneeschuhwanderns mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Jugend Jugend „Mc Pommes in Brandeck oder vom Acker zur Friteuse“ Die Familiengruppe Dornhan befasste sich mit dem Thema Kartoffeln L eider war das Wetter am Nachmittag des letzten Samstags im September regnerisch und kühl und somit nicht ganz optimal für eine Kartoffelernte auf dem Acker. Deshalb sind die Organisatoren der Familiengruppe Dornhan, Jörg Baumann, Ingo Meyer und Hans Lamprecht mit 12 Kindern und 11 Erwachsenen nicht erst auf den Acker, sondern gleich in die Werkstatt des Wassermeisters nach Brandeck gefahren. Die für die Verarbeitung benötigten Kartoffeln waren dennoch reichlich vorhanden und wurden von einem Landwirt vom Oberhart gespendet. Es wurden drei Gruppen mit je vier Kindern und einigen Erwachsenen gebildet, die im reihum die verschiedenen Arbeiten erledigten. Dabei haben alle Kinder einmal die einzelnen Stationen durchlaufen. Zunächst mussten die Kartoffeln von den Kindern gewaschen werden, was in einem großen Bottich mit dem Gartenschlauch im Freien geschah. Aus dem anschließenden Kartoffelschälen wurde gleich ein Spiel: Wer schafft es die längste Kartoffelschale am Stück zu fertigen? Für die Sieger gab es Überraschungspreise. Danach wurden Kartoffelstempel geschnitzt und mit Wasserfarben bunte Bilder gedruckt. Aber auch die Fertigung von Kartoffelschnitzeln als Vorstufe der leckeren Pommes Frites war mit einer handkurbelbetriebenen Kartoffelschnitzelpresse, wie sie vor 40 Jahren in kleineren ländlichen Wirtschaften benutzt worden ist, ganz schön anstrengend. Der nächste Schritt war das Vorfritieren und dann das Endfritieren der Kartoffelstäbchen. Mit Salz, und Paprika gewürzt und dazu Ketschup und Majo, so schmeckten die fertigen Pommes dann besonders lecker. Nach der Arbeit mit den Kartoffeln konnten die älteren Kinder noch ihre Geschicklichkeit mit dem Rasentraktor testen. Gegen 16 Uhr gab es zusätzlich noch leckere Kuchen und Kaffe für die Erwachsenen und Bild oben: So, die ersten Kartoffelschnittel sind fertig, Bild unten: Selbst gemacht schmecken die Pommes halt doch am besten. einen Ausklang in gemütlicher Runde, bei der auch die Stempelkunstwerke prämiert wurden. Silbernes Ehrenzeichen für Angelika Lampart S eit über dreißig Jahren Mitarbeit beim Sommerzeltlager am Bockhorn, seit zwanzig Jahren Anlaufstelle für die Anmeldungen beider Sommerzeltlager der Jugend im Schwarzwaldverein – für dieses beispielhafte Engagement verlieh der Präsident des Schwarzwaldvereins das Silberne Ehrenzeichen an Angelika Lampart. Im August besuchten Präsident Eugen Dieterle und Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht das Zeltlager am Bockhorn, um die langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin für ihren Einsatz zu würdigen. Angelika Lampart trägt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Lagerleiter Horst Lampart, seit Jahrzehnten zum Gelingen des Zeltlagers maßgeblich bei. In all den Jahren musste sie nur dreimal aus beruflichen Gründen aussetzen. Präsident Dieterle zeigte sich von der guten Stimmung beim Zeltlager beeindruckt und dankte ausdrücklich auch den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zeltlagerteams, die durch ihr Engagement den Kindern eine herrliche Sommerzeit im Schwarzwald ermöglichen. Kinder halfen den Wichteln Familienwanderung auf dem Kinderwanderweg in Todtnau I m Rahmen der Ferienspaßaktion der Gemeinde Teningen hat der Schwarzwaldverein eine Wanderung für die ganze Familie angeboten. Am Samstag, 14. August 2010, fuhren 20 Eltern und Großeltern mit 18 Kindern nach Todtnau, wo man mit dem Sessellift auf den Gipfel des Hasenhorns fuhr. Von dort aus wurde dann auf dem wunderschönen Zauberweg gewandert. Spannend waren für die Kinder vor allem die Geschichten, die Julia und Hildegard Armbruster während der Wanderung erzählten. Sie handelten von 38 Wichteln, die den Todtnauer Zauberwald bewohnen und einen Zauberstein ihr Eigen nennen, der dafür sorgt, dass der Wald seine Farbe behält. Doch ein Wichtel verliert den sagenumwobenen Zauberstein und wird von Grieswurz, einer alten Buche, gestohlen, was fatale Folgen für die Tiere des Waldes und die Leuchtkraft des Waldes hat. Damit die Waldwelt nun aber wieder heiter und bunt wird, mussten die Kinder den Wichteln helfen, den Zauberstein wieder zu finden. Aber nicht nur die Kinder haben sich von der Fantasiewelt verzaubern lassen. Auch die Eltern waren begeistert. Sie erlebten während der Wanderung vom Gipfel des Hasenhorns hinunter ins Todtnauer Talbecken einen urigen Wanderpfad. Nach einer gemütlichen Grillpause und einigen Überraschungen ging die Suche nach dem Zauberstein weiter, die in einer dunklen Fledermaushöhle endete. Alle Kinder fanden dort eine Schatzkiste, die mit Zaubersteinen gefüllt war, aus der sich die kleinen Wanderer einen mit nach Hause nehmen durften. Glücklich, den Wichteln geholfen zu haben, gingen alle Teilnehmer zum Abschluss Eisessen, womit ein gelungener Familientag seinen Abschluss fand. Kurt Armbruster 4/2010 Jugend Lauterbachs Jugend erlebte drei erlebnisreiche Tage W ie jedes Jahr bei Ferienbeginn brach die Jugendgruppe des Schwarzwaldvereins Lauterbach zur dreitägigen Wanderung ins Wanderheim Lindenbüble bei St. Georgen auf. Bei nicht gerade gutem Wetter war Abmarsch und auch die Schnitzeljagd am darauf folgenden Tag wurde von strömendem Regen begleitet. Nichts desto trotz hatten alle sehr viel Spaß und gute Laune. Vor allem bei Disco und Spielen. Am Donnerstagabend besuchte uns die Jongliergruppe aus St. Georgen. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Einen lernten mit dem Diavolo umzugehen und die Anderen lernten mit Bällen zu jonglieren. Es war ein Heidenspaß. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen, nachdem einige ihr Geübtes zum Besten gaben. Am dritten Tag war Abmarsch, diesmal bei Sonnenschein nach Triberg. Mit der Schwarzwaldbahn ging es nach Hornberg und anschließend mit dem Bus nach Lauterbach zurück. Alle waren sich einig, sich im nächsten Jahr wieder zu treffen und am liebsten noch ein paar Tage mehr dranzuhängen. Ein herzlicher Dank richtete sich an die Organisatoren Biggi Herzog, Dani Fehrenbacher und Tina Bonk. Biggi Herzog Jugend Auch bei Regen kann man Spaß haben Neue Gesichter im Jugendverbandsvorstand D ie Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht und Sonja Schelb stehen seit über einem Jahr einem jungen Team vor. Zur Sitzung des Leitungsgremiums der Jugend im Schwarzwaldverein konnten zwei neue junge Mitarbeiterinnen im Vorstand begrüßt werden: Ramona Richert (19) aus Endingen wurde bereits im Frühjahr zur stellvertretenden Fachwartin für Jugendwandern und Outdoor berufen. Linda Bogner (21) aus Waldshut-Tiengen ist stellvertretende Fachwartin für den Offenen Bereich, also mit für die Touren, Wanderungen und Freizeiten des Jugendprogramms zuständig. Erfolgreicher Pilotlehrgang „Jugendwanderführer/-in“ M it dem Pilotlehrgang Jugendwanderführer/-innen vom 10. bis 12. September 2010 hat die Deutsche Wanderjugend erfolgreich den Grundstein für die Ausbildung von Jugendleiter/-innen und Wanderführer/-innen zum Jugendwandern gelegt. 16 Teilnehmer/-innen aus neun Mitgliedsvereinen sind die Ersten, die sich in Hobbach im Spessart für kind- und jugendgerechte Wanderungen fit gemacht haben. Den Start der Ausbildung begrüßte auch Dr. Gerrit Himmelsbach, der erste Vorsitzende des Spessartbundes, der am Freitagabend die Ausbildungsgruppe im Spessart begrüßte. Mit vielfältigen Methoden wurde praktisch wie inhaltlich erarbeitet, welche Motive Kinder und Jugendliche zum Wandern haben und was wichtig bei der Planung solcher Wanderungen ist. Weitere Schwerpunkte bildeten die Unterrichtseinheiten Orientierung mit Karte und Kompass, Wetter und Sicherheit sowie Ausrüstung und Verpflegung. Besonders interessant waren die kind- und jugendgerechten Beispielwanderungen, die die Teilnehmer/-innen am Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein unternahmen. Anhand dieser Wanderungen wurde anschließend festgehalten, dass Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ein zentraler Punkt für eine erfolgreiche Kinder- und Jugendwanderung ist. Je mehr die Kinder und vor allem Jugendlichen gefragt werden, sie Verantwortung übertragen bekommen und eigenständig entscheiden können, desto interessanter wird Wandern für sie. Seit 2009 haben sich die Deutsche Wanderjugend in Kooperation mit dem Deutschen Wanderverband beraten und geplant, wie Jugendleiter/-innen und Wanderführer/innen für das Jugendwandern begeistert werden können und welche Inhalte für deren Ausbildung wichtig sind. Ein Anliegen ist es auch, die verschiedenen Ausbildungen, Juleica, Wanderführer/-in und Jugendwanderführer/-in zu verknüpfen und gegenseitig anzuerkennen. Das bedeutet, dass für die Weiterqualifizierung zum Wanderführer/in nach DWV Rahmenplan Jugendleiter/innen mit gültiger JuleicaCard und der Jugendwanderführer/-innen-Ausbildung 60 Unterrichtseinheiten angerechnet werden. Zertifizierten Wanderführer/-innen mit Jugendwanderführer/-innen Erweiterung werden auf die Juleica 30 Unterrichtseinheiten angerechnet. Zum Abschluss des intensiven Pilotwochenendes wurden mit den Teilnehmer/innen aus der Jugend im Schwarzwaldverein, des Rott-Inntal-Vereins, Schwäbischen Albvereins, Odenwaldklubs, Eifelvereins, Sauerländischen Gebirgsvereins, Harzklubs, Rhönklubs und der AG Spielschar das Ausbildungskonzept und die Lerninhalte ausgewertet. Da an dem Pilotlehrgang fast ausschließlich Personen teilnahmen, die aus dem Bereich Jugend- bzw. Familienverbandsarbeit kommen, wurde von vielen ein stärkerer Austausch mit Wanderführer/-innen des Verbandes gewünscht. Um den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zwischen Jugendleiter/-innen und Wanderführer/-innen zu fördern, möchten wir für die Schulungen in 2011 mehr Wanderführer/-innen gewinnen. Die ersten Jugendwanderführer/-innen werden, nachdem sie ihrer Praxisübung, eine eigene Kinder- oder Jugendwanderung, durchgeführt haben, bei der Bundesdelegiertenversammlung am 9. April 2011 in Goslar ausgezeichnet. Wanderführer/-innen und Jugendleiter/-innen, die Interesse am Kinderund Jugendwandern haben, sind herzlich eingeladen, an einem der Ausbildungslehrgänge 2011 teilzunehmen. Die Lehrgänge finden vom 6. bis 8. Mai 2010 auf der Burg Rothenfels im Spessart und 9. bis 11. September 2011 in Weil der Stadt. Info Weitere Informationen zu den Lehrgängen stehen auf www.wanderjugend.de bereit. Deutsche Wanderjugend Ansprechpartnerin: Andrea Metz Wilhelmshöher Allee 157 34121 Kassel Telefon 0561. 400 49 8-3 E-Mail: [email protected] 39 Familie Familie Wasserspaß mit Flößen Markt der Möglichkeiten Nicht jeder Wanderplan muss neu erfunden werden I m September trafen sich 14 Familienleiter aus sieben Ortsgruppen in Freiburg, um Ideen und Tipps für Aktivitäten des kommenden Familienprogramms ihrer Ortsgruppen auszutauschen. Die Idee hinter der Veranstaltung war, dass nicht jeder Familienwanderplan neu erfunden werden muss, sondern dass man gut von vergangenen Touren anderer Familiengruppen abgucken und von den Tipps der erfahreneren Familienleiter profitieren kann. Von der Naturpädagogik über Wanderungen zu regionalen Zielen wurden zu zahlrei- che Themen Ideen präsentiert. Dabei kamen auch organisatorische Fragen zur Sprache, zum Beispiel die Anreise zu den Wanderungen oder Kostenübernahme von Eintrittsgelden durch die Vereine. Interessierter Zuhörer in der Runde war Vizepräsident Stübler, der sich von der breiten Palette der Ideen und Veranstaltungstipps beeindruckt zeigte. Nach einem anregenden Austausch gingen die Familienleiter am Nachmittag auseinander mit dem Wunsch an den Fachbereich Familienarbeit, derartige Treffen auch in Zukunft wieder auszurichten. D ie Jugendgruppe des Schwarzwaldvereins Lauterbach unternahm, unter der Leitung von Dani Fehrenbacher und Biggi Herzog eine Wanderung ins schöne Sulzbachtal. Bei Suuuuper Sommerwetter konnten die selbstgebauten Flöße am Bach zu Wasser gelassen werden. Nebenbei kam natürlich auch der Wasserspaß nicht zu kurz. Außerdem konnten eine Wacholderdrossel beim Füttern der Jungvögel und ein Flusskrebs aus nächster Nähe beobachtet werden. Bei uns ist eben die Natur noch in Ordnung. Das meinten auch die Kinder, für die die Zeit wieder zu schnell vorbei war. Biggi Herzog Auf der Suche nach dem Schatz am Silbersee GPS machte es leicht, die versteckte Schatztruhe zu finden Alle sind gespannt auf die ersten Hinweise für die gleich beginnende Schatzsuche. E ine beachtliche Zahl von 18 Teilnehmern der Familiengruppe Dornhan, darunter 12 Kinder, hatte sich am Nachmittag des zweiten Samstags im September bei sonnigem und trockenem Wetter mit der Familie Baumann zu ei-nem Ausflug zum Silbersee bei Reinerzau auf den Weg gemacht. Mit der Hilfe von beim Hauptverein des Schwarzwaldvereins ausgeliehenen GPS-Geräten galt es beim Geo- 40 caching einen verschollenen Schatz zu finden. Geocaching ist eine Art moderne Schnitzeljagd. Ausgerüstet mit GPS-Geräten und den Koordinaten kann man die Schätze finden, die jemand an-deres an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat. Die Gruppe war unterwegs auf den Spuren des Herzogs Friedrich, der vor einigen hundert Jahren wirklich gelebt hat und einen Goldschatz am Silbersee versteckt haben soll. Der Goldschatz war für die Finanzierung eines neuen Schlosses in Freudenstadt bestimmt. Um die versteckte Schatztruhe zu finden, mussten fünf Aufgaben rund um den Silbersee gelöst werden. Die Hinweise zur Lösung der Aufgaben waren nicht leicht zu finden. Insgesamt musste eine Strecke von fünf Kilometern zurückgelegt werden. Der Weg führte rauf und runter und auch an einem alten Steinbruch mit Seeblick vorbei. Nach etwa drei Stunden waren der Fußmarsch dann bewältigt und alle Rätsel gelöst. Mit großer Begeisterung konnte die Schatzkiste schließlich geborgen werden und jeder Abenteurer wurde mit einigen goldenen Münzen für seine Mühen belohnt. Dabei konnten die Kinder auch ihre mitgebrachten Gegenstände gegen andere Sachen aus der Schatztruhe eintauschen. Zum Abschluss wurde im Gasthaus Auerhahn Einkehr gehalten, wo der Nachmittag in gemütlicher Runde seinen Ausklang fand. Alle waren von dem Ausflug in die Geschichte des Mittelalters und der Schatzsuche begeistert. Jörg Baumann Nach drei Stunden hatte die Suche ein Ende und die Schatztruhe war gefunden. 4/2010 125 Jahre Ortsgruppe St. Blasien D er Schwarzwaldverein St. Blasien kann auf 125 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Zwanzig Jahre, nachdem in Freiburg der Schwarzwaldverein gegründet wurde, kam es zu Bildung der so genannten „Sektionen“, eine davon war die aus dem jungen Fremdenverkehrsort im Albtal. Der Gastmeister Anton Ellensohn vom Klostergasthof, heute Klosterhof, in St. Blasien gehörte damals schon dem Verwaltungsrat des Schwarzwaldvereins in Freiburg an. Bei der Gründungsversammlung wurde Oberförster Hermann Lubberger von der Bezirksförsterei Wolfsboden zum ersten Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt versah er 27 Jahre. Vor einer im Gemeindewald erstellten Schutzhütte, der Sandbodenhütte, wurde im Jahre 1894 neben einem kleinen Brunnen eine Gedenktafel für den verdienten Forstmann angebracht. Im Jahre 1891 hatte der Verein 23 Mitglieder, es wurde immer wieder angeführt, dass „die Mitglieder ausschließlich höhere Beamte und Geschäftsleute“ waren. Zur Tätigkeit der Sektion heißt es in einem Bericht aus dem Jahre 1898: „Erschließung von Aussichts- und Ruhepunkten im Gebiet von Alb und Schluchsee, Vorarbeiten für die Markierung des Verbindungsweges von Mutterslehen über das Bernauer Kreuz zum Weißensteinbachsattel. Außerdem wurde ein Antrag an den Hauptverein vorbereitet, um einen Zuschuss von 1 800 Mark, verteilt auf drei Jahre, zum Bau eines Touristenweges von der Bernauer Albbrücke über den Kolben zwischen Bernau und Menzenschwand nach dem Rabenstock und zum Spießhorn mit einer Gesamtlänge von 3 200 Metern in dreijähriger Bauzeit“. Nach dem Ersten Weltkrieg nannte sich der Verein „Ortsgruppe St. Blasien“. 1920 konnte die Vorstandschaft erfreut feststellen „Infolge eifriger Werbetätigkeit ist unsere Mitgliederzahl auf 120 gestiegen. Es ist dies ein erfreuliches Zeichen dafür, dass die Einwohnerschaft St.Blasiens den Zielen und Bestrebungen des uneigennützig wirkenden Schwarzwaldvereins mehr als je Interesse entgegenbringt.“ 1934 übernahm der Zahnarzt Wolfgang Linden den Vorsitz. Diese Aufgabe hatte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs inne. Die französische Besatzung verbot jegliche Vereinstätigkeit. Auf Initiative des früheren Landrats Hermann Münch kam es dann 1951 zur Wiedergründung des Vereins. Nach dem Protokollbuch hat der Verein im Jahre 1961 für seine Mitglieder erstmals einen Skikurs angeboten und 1965 heißt es: neben der Erweiterung durch Hochgebirgswanderungen erfuhr der Wanderplan eine mannigfache Erweiterung, angeboten wurden Vogelstimmenwanderungen, Blütenwanderungen im Kaiserstuhl, Wanderungen in den Vogesen. Im Jura; im Höllental auf dem Jägerpfad, in der Wutachschlucht, wobei aber die nahe Heimat nie vernachlässigt wurde. Beim Jubiläumsfest „100 Jahre Schwarzwaldverein St.Blasien“ konnte der damalige Vorsitzende Robert Zeiher stolz feststellen: „Wir unterhalten heute 70 Kilometer Ortsgruppenwanderwege und 60 Kilometer Hauptvereinswanderwege“. 1993 wurde Herbert Reinhard zum Vorsitzenden gewählt. Diese Aufgabe hatte er bis zum Jahre 2005. Er wurde beim Fest des 120-jährigen Bestehens zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Nunmehr steht seit fünf Jahren Arno Lehmann an der Spitze des Vereins. Der große Festakt zum Vereinsjubiläum mit Ansprachen, Musik und Tanz fand am 3. Oktober im Kursaal in St. Blasien statt. Franz Hilger 100 Jahre Ortsgruppe Pforzheim-Dillweißenstein gestartet und am Schluss konnte man die stolze Zahl von 73 255 Mark zählen. Nach Abzug der Steinhauerkosten etc. war sogar noch ein kleiner Restbetrag von 880 Mark für die Vereinskasse übrig. Am 12. Juli 1924 verkündete man die Gründung einer Schneeschuhabteilung aber von der Gründung einer Sängerabteilung sollte Abstand genommen werden. In der Kriegszeit ab 1939 verVorstandschaft beim Jubiläum mit Hauptgeschätsführer Walter Sittig suchte man den Wanderbeund Ehrenvorsitzender des Bezirks Schwarzwaldpforte Friedmar Klittich. trieb aufrecht zu erhalten und unternahm soweit möglich m März 1910 trafen sich einige Weißensteiner zu nur kleine Wanderungen. Auch in dieser Zeit verWanderungen in der Heimat und man beschloss gaß man seine Kameraden, die im Kriege waren einen Verein zu gründen. So wurde am 9. April nicht und schickte ihnen eine Feldpost-Sendung als 1910 in der „Restauration zum Bahnhof“ der Würt- Gruß aus der Heimat. 1946 kam man wieder zutembergische Schwarzwaldverein – Bezirksverein sammen mit dem Vorsatz, die Vereinstätigkeit weiDillweißenstein ins Leben gerufen. Eines der Grün- ter zu führen. Dazu war damals die Genehmigung dungsmitglieder, Eduard Reiter, übernahm den Vor- der Militärregierung notwendig. Im Mai 1948 ersitz und Gottlob Weimert zeichnete sich für die Ge- hielten die Wanderfreunde einen „Wanderpassierstaltung der Wanderungen verantwortlich. Man schein“ um über die Zonengrenze hinweg nach schaffte verschiedene Wanderkarten und Reisefüh- Langenbrand zu wandern. 1968, als Städtepartnerrer an, um ein vielfältiges Programm anzubieten. schaften in aller Munde waren, dachte WanderBei einer Vorstandssitzung am 18. Juli 1914 be- freund Richard Winkler, dass dies auch mit Vereischloss man, die Instandsetzung des nach einem nen gehen könnte. Bei einem Familienausflug nach Unwetter verwüsteten Monbachtales zu unterstüt- Weißenstein auf der Schwäbischen Alb erkundete zen. Am 23. Juli 1915 war man sich einig, die rund er die Lage und knüpfte erste Kontakte mit Konrad 60 Mitglieder, die im Felde stehen, bekommen eine Boser, dem Vorsitzenden des dortigen SchwäbiLiebesgabe als Erinnerung an zuhause. Am 19. Au- schen Albvereins. Nach dem ersten Treffen war gust 1922 konnte die Errichtung eines Gedenkstei- eine bis heute andauernde Wanderfreundschaft genes für die Gefallenen und Opfer des Krieges be- boren. Am 27. Mai 1976 führte man einen monatschlossen werden. Es wurde eine Spendenaktion lich stattfindenden Stammtisch ein, um den Zu- I 4/2010 sammenhalt in der Vereinsfamilie zu fördern. 1980 beteiligte man sich erstmalig in Dillweißenstein beim Straßenfest, welches ein voller Erfolg wurde. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Wanderfreundschaft mit dem Schwäbischen Albverein erwanderte man in 1983 den Mittelweg. Ab 1986 beteiligten sich die Mitglieder an den Faschingsumzügen mit jeweils zum Motto passenden selbst gefertigten Kostümen. Als eine der kleinsten Ortsgruppen im Schwarzwaldverein bietet die Ortsgruppe Pforzheim-Dillweißenstein eine reichhaltige Auswahl an Veranstaltungen. Das Programm enthält zwei bis drei Veranstaltungen im Monat, die gerne angenommen werden. Krönender Höhepunkt der Vereinsgeschichte war am 19. Juni 2010 die Feier zum 100jährigen Bestehen der Ortsgruppe. Die Vorsitzende Eva Gattner ließ die vergangenen 100 Jahre mit kurzweiligen Episoden Revue passieren. Der perfekte Rahmen für die Auszeichnung verdienter Wanderfreunde und langjähriger Mitglieder war bei dieser Veranstaltung gegeben: Gertraud Winkler erhielt eine Auszeichnung für 60 Jahre Mitgliedschaft. Helga Entenmann, Jürgen Holzinger und Klaus Schäfer wurden mit der bronzenen Ehrennadel und Sabine Holzinger mit der silbernen Ehrennadel des Hauptvereins ausgezeichnet. Musikalische Darbietungen, Einlagen eines Showtanzpaares, humoristisches von „Theo“ Pfeffinger und dem Figurentheater von Raphael Mürle füllten diesen gelungenen Jubiläumsabend aus. Der Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins Walter Sittig überreichte der Vorsitzenden ein kleines Holzbänkle und einen Scheck, damit eine große Bank für müde Wanderer und Spaziergänge angeschafft werden kann. Sabine Holzinger 41 Service Service Service Service 100 Jahre Ortsgruppe Feuerbach D er Schwarzwaldverein Ortsgruppe Feuerbach feierte sein 100-jähriges Bestehen am 17. und 18. Juli 2010 getreu seinem Namen im Schwarzwald. Am Samstag, 17. Juli fuhr die Reisegesellschaft mit dem Bus nach Freiburg und nach einer Stadtbesichtigung über die Schauinsland-Passstraße ins Hotel in Rickenbach. Nach dem Abendessen saß man noch viele Stunden gemütlich beisammen. Am Sonntag, 18. Juli, wurde in St. Blasien der Dom besucht und dem Glockengeläut gelauscht. Weiter ging es zum Schluchsee und nach Glashütte zur Mittagseinkehr. Der letzte Höhepunkt des zweitägigen Ausflugs war die Fahrt mit der Sauschwänzlesbahn von Weizen nach Blumberg. Ein Festbuch mit vielen Informationen über die Wutachschlucht Hauptautor Friedbert Zapf (rechts) und CoAutor Bruno Morath stellten in einem Pressegespräch die Festschrift der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines vor. E in Jahr an Recherche, Sichtung und Forschungsarbeit steckt hinter der Festschrift, welche die Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens im Jahre 2010 veröffentlicht. Vorgestellt wurde das Werk wenige Tage vor dem Bonndorfer Schlossfest durch den Vorsitzenden Friedbert Zapf und den Fachwart für Öffentlichkeitsarbeit, Bruno Morath, die sich bei der Erstellung der Festschrift als Haupt- beziehungsweise Co-Autoren betätigten. Allein schon durch ihr äußeres Erscheinungsbild, lässt die Festschrift auf eine interessante Broschüre vermuten, was in der Tat so ist. Mit einer Festschrift im ursprünglichen Sinn hat die Veröffentlichung nicht viel zu tun, denn daraus geworden ist ein Festbuch, welches sich hervorragend als Nachschlagewerk eignet. Besonders die Freunde des Naturschutzgebietes der Wutachschlucht, deren Wanderwegenetz seit mehr als 100 Jahren vom Schwarzwaldverein betreut wird, werden ihre Freude daran haben, denn die Festschrift gilt als Geheimtipp mit viel Insiderwissen, die in keinem Fachbuch zur Schlucht zu finden sind. So umfasst die Festschrift an die knapp 200 Seiten und ist mit über 100 Fotos reich bebildert. Da die Festschrift lediglich in einer Auflage von 800 Exemplaren gedruckt wurde, ist damit zu rechnen, dass sie schnell zur Rarität wird. Viel Gedanken hat man sich um das Titelbild gemacht, auf dem die Weiterentwicklung des Vereines deutlich zu erkennen ist. So zeigt dieses ein altes Foto einer ernst blickenden Herrengesellschaft mit Hut und Krawatte bei einem Wanderausflug. Ein zweites Foto, welches den Schwarzwaldverein von heute repräsentiert, zeigte eine jung gebliebene und fröhliche Gruppe bei einer Bergtour. Der Rücktitel mit seinen zwei Fotos bringt zum Ausdruck, dass im Schwarzwaldverein bewährtes erhalten und beibehalten wird. Dokumentiert wird dies durch einen Arbeitseinsatz aus dem Jahre 1924 und von heute hoch oben in den Felsgalerien der Wutachschlucht. Inhaltlich ist die Festschrift in vier große Blöcke gegliedert. Im ersten Block, der das Thema: 125 Jahre Ortsgruppe Bonndorf – eine „Erfolgsgeschichte" zum Thema hat, befasst sich Hauptautor Friedbert Zapf mit der Geschichte des Vereines von 1885 bis heute. Im Pressespiegel des zweiten Blocks können verschiedene Vereinsveröffentlichungen von 1994 bis zum Jahr 2010 nachgelesen werden. Der dritte Block beinhaltet Statistiken zur Mitgliederentwicklung, Vorstandsämtertätigkeiten, Wanderführer, ehrenamtliche Helfer bei Arbeitseinsätzen und vieles mehr. Zum Geheimtipp wird die Festschrift aber erst durch den vierten Block, da in diesem auf die Flößerei, die Erschließung der Wutachschlucht sowie den Kampf und den Erhalt des Naturschutzgebietes Wutachschlucht eingegangen wird. Die Festschrift der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines wurde in einer Auflage von 800 Stück gedruckt. Sie umfasst 191 Seiten und 117 Bilder, sowie Grußworte von Landrat Tilmann Bollacher, Schwarzwaldvereinspräsident Eugen Dieterle, den Bürgermeistern Michael Scharf (Bonndorf) und Christian Mauch (Wutach) sowie dem Vereinsvorsitzenden Friedbert Zapf. Die informative Broschüre kann bei der Touristinformation in Bonndorf, Martinstraße 5, beim Vereinsvorsitzenden Friedbert Zapf, Tel. 0 77 51/86 33 08 (dienstlich) oder 07656/987788 (privat) oder von Mitgliedern der Vorstandschaft des Schwarzwaldvereines erworben werden. Bruno Morath wünschten Feriendomizil. Mit dabei sind: Reiter-, Bio- und Kinderferienhöfe, Heu-Übernachtungen, Angebote für Gruppen, Camper, Genuss-, Wellness- und Aktivurlauber sowie barrierefreie Unterkünfte. Ergänzend zu diesem DLG-Reiseführer finden Landliebhaber zusätzliche aktuelle Informationen, zum Beispiel zu Last-Minute-Angeboten, im Internet unter www.landtourismus.de Bl. Wunderquell und Heidenstein – Geheimnisvolle Orte in Südbaden von Georg SchmidtAbels; 160 Seiten, 90 Farbfotos, Silberburg-Verlag Tübingen, ISBN 978-3-87407-893-1, € 17,90. Kapellen, Quellen, Wallanlagen und Steine sind seit Jahrhunderten mit vielen wunderbaren Geschichten, Sagen und Legenden verbunden. Rätsel und zauberhafte Märchen erzählt man sich hier in den Landschaften am Oberrhein – im Breisgau, im Markgräflerland und in der Ortenau. Auf der Spur dieser überlieferten Ge- schichten steigt der Autor hinab in die stimmungsvolle Otilliengrotte, erzählt von geisterhaften Edelfrauen und führt den Leser an die Hexenmatt oder das Jungferbrünnle. Unbekanntes entdecken und Bekanntes neu sehen lautet das Motto dieses Bandes. In Streifzügen durch die Region verknüpft Schmidt-Abels dabei gekonnt geheimnisumwitterte Stätten mit historischen, archäologischen und sagenkundlichen Informationen. Bl. Bücherschau Urlaub auf dem Bauernhof 2011 Bauernhöfe, Landhäuser, Landhotels, Winzerhöfe, Reiterhöfe; 46. Ausgabe, 896 Seiten, durchgehend vierfarbig, mit Landkarte, ISBN 978-3-7690-0765-7; € 10,90; erhältlich im Buchhandel oder beim DLG-Verlag GmbH, Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt/Main oder im Online-Buchshop unter www.dlg-verlag.de Insgesamt warten über 10 000 DLG-geprüfte Landerlebnisse von Bauernhöfen, Landhäusern, Landhotels, Winzer- und Reiterhöfen in ganz Deutschland in der neuen Ausgabe darauf, entdeckt zu werden. Auf rund 900 Seiten präsentieren die Gastgeber ihre Qualitätsangebote: mit aussagekräftigen Fotos, wichtigen Informationen zu Leistungen und Service sowie den aktuellen Preisen. Dazu kommen Freizeittipps rund um jeden Urlaubsort und zu jeder Urlaubsregion. Übersichten zu Spezialangeboten führen schnell zum ge- 42 Lahrer Hinkender Bote 2011 – Kalender und Kalendergeschichten für das Jahr 2011 Jahresthema: Mittelgebirge in Baden-Württemberg; 160 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Silberburg-Verlag Tübingen, ISBN 978-3-87407-862-7, € 8,50. 4/2010 Service Schwäbischer Heimatkalender 2011 Herausgegeben von Wolfgang Walker in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein, dem Schwäbischen Heimatbund, dem LandFrauenverband Württemberg-Baden, dem NABU Baden-Württemberg und dem Schwarzwaldverein; ISBN 978-3-17-021261-9, € 10,90 Wolfgang Walker wurde als neuer Herausgeber des Kalenders von den Leserinnen und Lesern begeistert angenommen. Er hat dem Kalender eine „neue Note“ gegeben. Eine Vielfalt spannender Themen, Begegnungen mit interessanten Menschen und viele Tipps für Ausflüge, Wanderungen und Erkundungen quer durchs Ländle, besonders auch für junge Familien mit Kindern, bietet der neue Jahrgang. Auch der Humor als wichtiges Lebenselixier kommt nicht zu kurz. Deshalb gibt es feinsinnig Humorvolles und Geschichten zum Nachdenken und Schmunzeln. An der oberschwäbischen Barock- und Bäderstraße finden wir viel Sehenswertes in Schlössern, Klöstern und Museen und genießen Natur, das gesunde Wasser und die Wellnessangebote der zahlreichen Badethermen und natürlich auch die kulinarischen Höhepunkte. Für die Arbeit der Wandervereine gibt es zahlreiche Anregungen und gute Tipps für eine gelingende Familienarbeit in der Natur. Ein wichtiges Standbein in der Vereinsarbeit sind Naturschutz und Landschaftspflege. Beeindruckende Beispiele beschreiben die Situation auf der Schwäbischen Alb und dem Grindenschwarzwald. Das Kalendarium enthält zahlreiche Termine von Stadt- und Brauchtumsfesten, Ausstellungen, Messen, Sportveranstaltungen und Märkten quer durchs Ländle. HMSt. Neue Mehrtageswanderungen in Baden-Württemberg – Entdecken Erleben, Genießen von Kurt Köder und Philipp Sauer; 200 Seiten, 93 farbige Abb. und Karten, ISBN 978-3-87407-870-2, € 16,90. 4/2010 Odenwald, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Schönbuch und Schwäbische Alb, Schwarzwald und Kaiserstuhl, Oberschwaben, Allgäu und die Bodensee-Region – viele der wunderschönen Naturräume Baden-Württembergs lassen sich mit Hilfe dieses Wanderführers entdecken. Für ein Wanderwochenende sind die hier versammelten zwei-und dreitägigen Touren ideal. Wertvolle praktische Tipps erleichtern die Planung und Durch-führung der 15 neuen Mehrtageswanderungen: Die einzelnen Touren werden nicht nur ausführlich geschildert, Ausschnitte topografischer Karten sorgen überdies für Orientierung und die An- undAbfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird beschrieben. Übernachtungsvorschläge mit Kontaktadressen und Telefonnummern sowie hilfreiche Hinweise für die Organisation von Wanderungen in größeren Gruppen sind ebenso enthalten wie interessante Informationen zu Sehenswürdigkeiten am Wegrand. Für Vorfreude auf die Wanderungen sorgen die zahlreichen farbigen Fotos. Bl. Erlebniswelt Nordschwarzwald – eine filmische Reise DVD, Laufzeit 74 Min, erhältlich bei Format Punkt E GmbH Büro Baden-Baden, HermannSielcken-Str. 60, 76530 BadenBaden, Tel. 0 7221 302.45.0 Ein Jahr lang war ein Kamerateam im Nordschwarzwald unterwegs. Ergebnis: Neben wunderschönen Stimmungsbildern merkt der Zuschauer schnell, dass der Schwarzwald weit mehr als Postkartenklischees zu bieten hat: Die Dokumentation zeigt neben vielen touristischen Highlights – vom Pferderennen über die Fastnacht bis zu renommierten Museen, Schlössern und Theatern – auch die sportlichen Facetten dieses Gebietes: Wandern, Floßfahrten, Fluss-Rafter, Kletterer und Mountainbiker. Auch für Familien zeigt sich der Nordschwarzwald von seiner besten Seite: Lehrpfade, Wildnis-, Sagenund Märchenparks, Orchideenwiesen, Wasserfälle, Burgen und Kletterfelsen bieten ein Paradies für Eltern, Großeltern und Kinder. Dazu gibt es noch eine kleine Versüßung als Beilage: Die DVD enthüllt neben dem 74-minütigen Film auch ein Backrezept für die Schwarzwälder Kirschtorte, eine Übersichtskarte und das Musikvideo „Black Forest Paradies“ von Hanna. Bl. Und danach kehren wir ein – Genusswandern in Südbaden 50 Tipps für die ganze Familie; 214 Seiten, Rombach Verlag Freiburg, ISBN 978-3-7930-5067-4, € 12,80 Nach zwei Büchern zum Thema „Wandern für Wissbegierige“ spricht diese Sammlung von 50 Vorschlägen eine andere Zielgruppe an: Familien mit Kindern, in denen auch Oma und Opa mal mit auf Ausflüge gehen. Dem entsprechend umfassen diese kleinen Wanderungen nicht mehr als sieben Kilometer oder zwei Stunden. Das soll kleineren Kindern Lust auf’s Wandern machen, ohne sie gleich zu überfordern. „Und danach kehren wir ein“ – der Titel des Buchs ist deutlich genug: Sie finden hier auch 50 Vorschläge, wo man nach oder während dieser Touren ausruhen und zu eher günstigen Preisen Speis und Trank genießen kann – in Straußen, Landgasthöfen oder Berghütten. Wohl bekomm’s! Bl. Das Markgräflerland, der Breisgau und die angrenzenden Gebiete von Dietrich Krafft; 476 S. (2 Bände), zahlr. Abb., Format 29,3 x 20,4 cm (DIN A4), MV-Verlag Münster, ISBN 978-3-86582-967-2, € 43 – Der Autor hat in dem zweibändigen Werk eine umfangreiche Datensammlung zur Geschichte der Landschaft zwischen Rhein und Schwarzwald vorgelegt. In beeindruckender Detailfülle spannt er im ersten Band mit 250 Seiten den geschichtlichen Bogen von der Kelten-und Römerzeit bis in die 1970er Jahre. Er verfolgt in seinen tabellarischen Darstellungen Herrschergeschlechter und die Ereignisse in den Orten und Städten des Breisgaus und im Markgräflerland. Abgerundet wird derÜberblick durch unzählige Landkarten und Bilder, eine geologische Übersicht, eine Zusammenfassung des Geld- und Münzwesens und einer kleinen Wappenkunde. Im zweiten Band illustrieren Karten und Schwarzweißbilder auf 212 Seiten die trockene Geschichtsmaterie. Durch diese verknüpfenden Einblicke versucht der Autor, Verständnis und Interesse am Leben unserer „Altvorderen“ im Markgräflerland zu wecken. Lu Kompass-Wander führ er „Schluchtensteig“ von Walter Theil; 96 S., ca. 80 Farbabb., Touren-Übersichtskarte; ISBN 978-3-85026-224-8, € 9,95. Erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle. Die exakte und ausführliche Tourenbeschreibung für die 6 Tagesetappen vonStühlingen bis Wehr, Infos zu Einkehr-und Übernachtungsmöglichkeiten sowie zuden Verbindungen des ÖPNV beschreiben diesen mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifizierten Wanderweg im Naturpark Südschwarzwald. Für jede Etappe gibt es ein Höhenprofil. Zusammen mit den großzügigen, doppelseitigen Kartenausschnitten bietet dieser Führer beste Orientierungs-und Planungshilfe, auch für eine individuelle Tourenplanung. Bl. Wir bleiben dann mal hier – Erlebnis Westweg von Ursula Cantieni; 100 Seiten, ca. 150 Abb.,; ISBN 978-3-7650-8578-9, € 19,90, erhältlich im Buchhandel ab August 2010 Im Sommer 2008 machte sich die bekannte und beliebte Schauspielerin Ursula Cantieni gemeinsam mit ihrem Mann auf den Westweg. Dieses prägende Erlebnis brachte sie dazu, der Fallers-Redaktion vorzuschlagen, die Johanna Faller doch auch einmal auf Wanderschaft zu schicken. Und so kam es, dass Johanna und ihre Freundin Leni die Rucksäcke packten und loszogen. Der Band versammelt ganz private Aufnahmen von Ursula Cantieni und einmalige Bilder vom Dreh der Fallers-Folgen, die im September/Oktober 2010 im SWR-Fernsehen zu sehen sein werden. Entstanden ist so ein Fotobuch, das die schönsten und attraktivsten Seiten des Schwarzwaldes einfängt und zeigt, warum der Westweg einer der beliebtesten Höhenwanderwege Europas ist. Ein unverzichtbarer Fotoband für alle Fallers-, Cantieni- und Schwarzwald-Fans. Bl. 43 Service Der „Hinkende Bote“, der älteste Kalender Deutschlands – erscheint seit 1800 – stand sprichwörtlich für die gesicherte Wahrheit einer Nachricht. Er überlieferte Neuigkeiten aus der weiten Welt bis ins kleinste Dorf. Zahlreiche Volkskalender wurden nach der stelzbeinigen Gestalt benannt, doch der „Lahrer Hinkende Bote“ ist der einzige, der in Deutschland seit mehr als 200 Jahren in ungebrochener Tradition besteht. Heute verbindet der „Lahrer Hinkende Bote“ Tradition mit zeitgenössischen Themen und ist ein nützlicher Begleiter durch das ganze Jahr. Neben einem praktischen Kalendarium bietet er Informationen wie beispielsweise Jahres-und Gedenktage, Pflanzaussaattermine, Wetter-und Bauernregeln oder einen Gemüsesaisonkalender. Daneben kommt die Unterhaltung nicht zu kurz. Das reich bebilderte Schwerpunktthema widmet sich 2011 den Mittelgebirgen in Baden-Württemberg. Die Autoren der Beiträge nehmen die Leser mit auf die Aussichtstürme des Schwarzwaldes, erkunden die “zehn Tausender“ der Schwäbischen Alb oder blicken in Bergwerke hinab. Vorschläge für Ausflüge, Beiträge zu geschichtlichen Themen und Kurzgeschichten runden den „Hinkenden Boten“ ab, der im Buch-und Zeitschriftenhandel erhältlich ist. Bl. Service Service Wandern und Urlaub im In- und Ausland Genießen Sie Ihren Urlaub beim Singenden Heidewirt Thorsten im 3*** Heidehotel Herrenbrücke in der Lüneburger Heide, Müden an der Örtze Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 20 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP. Im Programm sind enthalten: Tanzabende mit dem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schifferklavier, 5-stündige geführte Heidetour, 2-stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Unser beheiztes Freibad ist geöffnet vom 15.5. bis 19.9. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 0 50 53/98 26 90, Fax 0 50 53/98 26 920, www.herrenbruecke.de Abschalten zwischen Himmel und Erde – Urlaub im Zirkuswagen La Gomera 8 Tg 07.02. – 14.02.11 € 1150,–inkl. HP Flug La Gomera 8 Tg 07.02. – 14.02.11 € 1150,–inkl. HP Flug Algarve 8 Tg 02.03. – 09.03.11 € 880,–inkl. HP Flug Mallorca 8 Tg 11.03. – 18.03.11 € 750,–inkl. HP Flug Sardinien Süd 9 Tg 08.04. – 16.04.11 € 880,–inkl. HP Bus/Schiff Sardinien Nord 9 Tg 24.04. – 02.05.11 € 900,–inkl. HP Bus/Schiff Provence 7 Tg 15.05. – 21.05.11 € 630,–inkl. HP Bus Madeira 8 Tg 07.06. – 14.06.11 € 1100,–inkl. HP Flug Dolomiten 7 Tg 03.07. – 09.07.11 € 580,–inkl. HP Bus Karwendel 7 Tg 24.07. – 30.07.11 € 545,–inkl. HP Bus und Achensee Norwegen 12 Tg 13.08. – 24.08.11 € 1489,–inkl. HP Bus/Schiff Dolomiten 7 Tg 28.08. – 03.09.11 € 580,–inkl. HP Bus Cinque Terre 7 Tg 26.09. – 02.10.11 € 695,-inkl. HP Bus Korsika 10 Tg 09.10. – 18.10.11 € 965,–inkl. HP Bus/Schiff Ischia 8 Tg in Planung Flug Südtirol/ Neu 06.11. – 13.11.11 Wandern & Kuren EZ Zuschläge auf Anfrage. Eventuelle Änderungen vorbehalten! Eventuelle Änderungen vorbehalten! Erwin Schmider Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44 Mobil 01 71/2 38 69 16 [email protected] www.wander-touren.de Standort am 1. Etappenziel Westweg www.circuswagen-enzkreis.de Telefon 07082 941457 NORWEGEN erleben mit Bus, Schiff, Bahn und zu Fuß im Ringebufjell, Rondane-Nationalpark, Hardangervidda am Nordkap und auf den Lofoten und an den Fjorden der Westküste. Kostenlos Prospekt anfordern: Hans Kempf Langwiesen 11 | 74523 Schwäbisch Hall Fon und Fax: 07907/5880257 [email protected] Mitten im Wander- und Skiparadies Davos Ferienwhg. in Davos-Wiesen (1500 m) mit einmaliger Aussicht wochenw. zu verm. (70 €/Tag), /Tag), 4 Pers., P 3 Zi., Einbaukü., Bad, TV, Abstellr., Parkpl., Terrasse. 0761/4 56 56 08 oder [email protected] > 44 Werben heißt informieren. 4/2010 Service Service 4/2010 45 Service Service Verschiedenes Wenn Sie ihre Manuskripte mit dem Computer schreiben, können Sie uns helfen, Kosten und Zeit zu sparen. Bitte schicken Sie die Daten mit vollständiger Adresse und Bankverbindung per E-Mail an: [email protected] oder eine CD mit Ausdrucken postalisch an Herrn Scherfling. Wanderheime des Schwarzwaldvereins Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 [email protected] WANDERHEIM BRANDENKOPF Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald, direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg und Hansjakobweg-Wanderer. Wanderheim „Belchenblick“ Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net 79691 Neuenweg (750 m) Aufenthalt für Familien, Gruppen und Vereine. 41 Betten. Moderne Selbstkocherküche. Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag Das Heim ist an Wochenenden durch eigenen Hüttendienst teilbewirtschaftet. www.wanderheimbelchenblick.de Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952 E-Mail: [email protected] Wanderheim am Schlossberg in Neuenbürg direkt am Westweg gelegen und Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg) im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche: Wanderheim Kreuzmoos Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager) Gastraum mit 60 Sitzplätzen Großes Freigelände mit Biergarten & Grill Montag & Dienstag Ruhetag Anmeldung & Anfrage: Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68 www.swvstore.de 46 Moderne Zimmer mit DU/WC, Sat-TV, Tel., Fön, z.T. mit Balkon Reichhaltiges Frühstücksbuffet Durchgehend warme Küche ab 11 Uhr bis 21 Uhr Gemütliche Gasträume auch für Familien- und Vereinsfeiern Tagungsraum für bis zu 30 Personen Gartenterrasse Ganzjährig geöffnet www.wanderheimamschlossberg.de Ruhetag: Montag Fam. Peter Strohecker | Hintere Schlosssteige 34 | 75305 Neuenbürg Tel.: 07082/94 44 68-0 4/2010 Service Service Impressum ISSN 0944-4505 Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schlossbergring 15 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61 / 3 80 53-20 Anzeigenleitung: Schwarzwaldverein e.V., Angela Blüm, Schlossbergring 15, 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,Telefax 07 61 / 3 80 53-20. Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01, Kt.-Nr. 201 49 46 Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br., Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61, [email protected] Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 16.3., 1.7., 1.10. Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf den Artikel direkt zu schicken an [email protected]. Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. 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KG, Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr/Schw., Telefon 0 78 21/94 50, Fax 0 78 21 / 94 51 68, ISDN 0 78 21/98 23 25 E-Mail: [email protected] Gestaltung und Reproduktion: werbeagentur aufwind GmbH, Kapellenstraße 43, 79353 Bahlingen, Telefon 07663/914974-0, Fax 0 76 63/91 49 74-50, E-Mail: [email protected] Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/November. Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Das Jahresabonnement kostet € 8,20 zuzüglich Versandkosten. Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Abo-Kündigungen können nur zum jeweiligen Jahresende vorgenommen werden. Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald • Ferienregion Wutachschlucht • Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs. • 18 gemütliche Gästezimmer DU/WC/TV • Rustikale Gaststube • Wandern ohne Gepäck auf dem Schluchtensteig • Trockenraum mit Stiefeltrockner • Wanderkartenverleih Pension „Jägerhof“ Fam. Viloria Dorfstraße 3 79872 Bernau im Schwarzwald • Familienpension direkt im Wandergebiet • 28 Betten, mit DU/WC, TV, Fön und wlan • reichhaltiges Frühstücksbuffet • Essensmöglichkeit unterhalb u. Hauses • Gastraum mit Kachelofen Gemütliches Landhotel im Schwarzwald, in Waldnähe mit regionaler & saisonaler Küche, 3 km vom Barfusspark, Gruppen und Hunde willkommen, Pauschalangebote, viele Wanderinfos. Hotel Zum Hirsch. 72285 Herzogsweiler www.HotelzumHirsch.com, Tel. 07445-2291 Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke 79780 Stühlingen-Weizen Tel. 07744-92970 oder 335 www.gasthaus-kreuz.de [email protected] www.schwarzwald-jaegerhof.de Tel: 07675 727 • Fax: 07675 153 • Grillmöglichkeit • herrliche Panoramaterrasse • Sommer als auch Wintersaison • Wander- u. Schneeschuhtouren ab Haus • Skilifte und Loipen in Hausnähe Schwarzwaldgasthof Thurnerwirtshaus Tel. 0 76 69 / 2 10, 79274 St. Märgen mit Hallenbad und Sauna bietet für Westwegwanderer durchgehend warme Küche. 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