Zeichen setzen - Deutscher Wanderverband
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Schutzgebühr 2e September 2012 / Jahrgang 11 Deutscher Wandertag Erstmals in den Alpen Magazin des Deutschen Wanderverbandes www.wanderverband.de Zeichen setzen 130 Jahre engagiert für Wanderwege Wander- und Bike-Reisen Für Gruppen und Vereine dlicheseRn! UnVeRBin nFoRd A t o AnGeB ehmern ist ein Freiplatz e. iln Ab 15 te enleiter inklusiv für Grupp Tel. 0761 45 87 893 Madeira Azoren Lissabon Porto Santo Algarve gruppen.picotours.de PT1202_AZ-Wanderzeit_185x84_V2.2_D 1 19.09.12 18:38 Ahorn AZ SHT Wanderzeit 185x84 RZ.indd 1 23.08.12 14:39 Ahorn AZ BHF Wanderzeit 185x84 RZ.indd 1 Wanderzeit 22.08.12 3 | 12:32 2012 3 Liebe Wanderfreunde im wanderbaren Deutschland, dass sich in Deutschland immer mehr Menschen aufmachen, um auf Qualitätswegen zu wandern und dabei die Natur zu genießen ist nicht neu. Doch dieser Trend hat nun ganz Europa erfasst. Nach der Lechweg-Zertifizierung als erster Route gibt es inzwischen eine lange Liste mit Wanderstrecken, die zu den ausgezeichneten „Leading Quality Trails – Best of Europe“ gehören sollen. Ohne das Engagement der ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder in unseren Organisationen – hier und da finanziell unterstützt von denen, die vom Wandern wirtschaftlich profitieren – wären solche Zertifizierungen nicht möglich. „Wandern“ ist zu einer Branche geworden, in der Milliarden Euro umgesetzt werden. Unsere Mitglieder bilden dafür die Grundlage. Deswegen ist es so wichtig, dass unseren Vereinen neue Mitglieder beitreten. Denn: Ohne aktives Mitwirken geht‘s nicht. Wanderwege müssen ständig betreut werden. Da passt es gut, dass der Deutsche Wanderverband (DWV) zu seinem 130-jährigen Bestehen die Kampagne „Zeichen setzen – 130 Jahre engagiert für Wanderwege“ startet, um die Wegearbeit noch bekannter zu machen. Dem wiederholten Appell unseres Verbandspräsidenten, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, möchte ich Nachdruck verleihen: Ohne Vereinsmitglieder kann das gesellschaftspolitisch so wichtige Wandern mit all seinen positiven Effekten im sozialen wie wirtschaftlichen Bereich nicht stattfinden. Schon die rund 200.000 von uns markierten Kilometer wären – müsste man die entsprechenden Arbeitsstunden bezahlen – gar nicht möglich. In diesem Sinne wünscht eine erlebnisreiche, von herbstlicher Farbenpracht geprägte Wandersaison. Inhalt dieser Ausgabe Seite 4 Zeichen setzen Wussten Sie, dass sich in Deutschland rund 20.000 ehrenamtlich arbeitende Wegezeichner um etwa 200.000 Kilometer Wanderwege küm- mern und dafür über 350.000 Stunden jährlich unterwegs sind? Für mehr öffentliche Anerkennung der Wegearbeit hat der Deutsche Wanderverband das Jahr 2013 zu einem Aktions- jahr gemacht. 6 6 8 9 Fachbereiche Schulwandern: Fortbildungsleiter für acht Länder Familienkongress: Gute Stimmung in der Rhön Internet: Wanderbares Deutschland mit neuer Plattform 10 10 Wegweiser Vogtland Panorama Weg Während einer Exkursion haben sich die Mitarbeiter des Deutschen Wanderverbandes über die gelungene Zusam- menarbeit von Wanderverein und Tourismusverband im Vogtland informiert. 12 Deutscher Wandertag Im kommenden Jahr wird der Deutsche Wandertag im Allgäu stattfinden. Die Besucher erwartet ein tolles Programm und ein atemberaubendes Alpenparadies. 14 Vorstand: Rhönklub stellt den Jüngsten Euer Das Titelbild zeigt Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister im Juni in Wilsede beim Markieren des frisch als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichneten Heidschnuckenweges. Foto: G. Krümpelmann Jörg Haase ... Ihr professioneller Partner für alle Wanderreisen nach Teneriffa Unser Angebot für aktive - Geführte Wandertouren und Ausflüge - Organisation von Wanderreisen Naturgenießer: - Botanische und geologische Führungen zum Teide - Lichtbildervorträge über Teneriffa - Rucksackschule - Fachliche Beratung in Sachen Wanderausstattung 3 | 2012 Wanderzeit ial pec S n ppe en !!! rgru rsonen anderung e d Wan ab 15 Peführten W DZ m ge .P. i it 7 P m 3,- € p H / 10 Ü ab 68 Marion Helbig, Diplom-Sportlehrerin Jörg Brandt, zertif. Wanderführer Infos unter: www.derwanderstab.de @: [email protected] 0034 922 376 007 4 I n Deutschland arbeiten dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) zufolge 23 Millionen Menschen ehrenamtlich. Sie engagieren sich für andere und für das Gemeinwohl. Experten meinen, die Gesellschaft in Deutschland könne ohne ehrenamtliche Tätigkeit nicht mehr bestehen, Bürgerschaftliches Engagement sei heute wichtiger denn je: Das Ehrenamt als Kitt der Gesellschaft. Eine Studie der Versicherung AMB Generali besagt, dass Freiwillige in Deutschland 4,6 Milliarden Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr leisten. Laut einer Untersuchung des Europäischen Tourismus Instituts (ETI) an der Universität Trier entfallen davon jährlich 2,3 Millionen ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden auf die im Deutschen Wanderverband (DWV) organisierten Menschen. Allein beim Schwäbischen Albverein mit 103.570 Mitgliedern waren es im vergangenen Jahr rund 571.000 Stunden, 28.612 davon gingen in die Wegearbeit. Beim Rhönklub mit knapp 24.000 Mitgliedern wurden allein für die Pflege und Markierung von Wegen im selben Jahr 16.100 Stunden aufgewendet – von 105.420 ehrenamtlich erbrachten Stunden insgesamt. Selbst kleine Vereine wie der Saarwald-Verein mit rund 2.400 Mitgliedern brachten es im vergangenen Jahr auf rund 20.200 ehrenamtlich gearbeitete Stunden, 970 davon für die Wegearbeit. DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Die unter dem Dach des Deutschen Wanderverbandes zusammengeschlossenen Vereine beziehungsweise die rund 600.000 in diesen Vereinen Organisierten zeigen jeden Tag auf`s Neue den hohen Wert des bürgerschaftlichen Engagements.“ Das reiche von der Schaffung sozialer Kontakte etwa während Kultur- und Familienveranstaltungen über den Naturschutz bis hin zu so konkreten Dingen wie der Pflege und Markierung von Wanderwegen. Häufige Motive für den freiwilligen Dienst sind der AMB Generali-Studie zufolge, die Gesellschaft „im Kleinen mitzugestalten“ und mit „anderen Menschen zusammenzukommen“. Das bestätigt Heidrun Schuck, zugleich Hauptwegewartin beim Deutschen Wanderverband und beim Spessartbund. Sie sagt, dass diesen Motiven besonders in der Wegearbeit entsprochen werde. Schuck: „Wir haben viele Ehrenamtliche, die bei uns die Möglichkeit finden, gemeinsam mit anderen Menschen wirklich sinnvoll aktiv zu sein.“ Die Ausweisung von Wanderwegen in Abstimmung mit Naturschutzorganisationen und Forstbehörden etwa sei eine wichtige Form der Besucherlenkung und damit aktive Naturschutzarbeit. Dazu kommen wirtschaftliche Effekte. Rauchfuß: „Unsere Ehrenamtlichen kümmern sich um rund 200.000 Kilometer Wanderwege in Deutschland. Ohne Ehrenamt würde es keinen Wandertourismus geben.“ Die ETI-Studie ergänzt: „Ein dauerhaft gut gepflegtes und ausreichend markiertes Netz von Wanderwegen stellt ein wesentliches Entscheidungsmerkmal für den Gast bei der Wahl und Bewertung einer Wanderregion dar.“ Die Bedeutung einzelner Wege für die Entscheidung, in einer bestimmten Region zu wandern, zeige sich darin, dass für rund 36 Prozent der Wanderer der Wanderweg ausschlaggebend für den Besuch einer Region ist. Und bezogen auf die Wanderinfrastruktur selbst stellt die Untersuchung fest, dass die 4.000 dafür Befragten die Beschilderung und Wegemarkierungen am wichtigsten fanden. Eine lückenlose und nutzerfreundliche Wegweisung bildet also nicht nur die Basis für eine gezielte Besucherlenkung sondern auch das Rückgrat der Wanderinfrastruktur. Im kommenden Jahr startet der DWV die Kampagne „Zeichen setzen – 130 Jahre engagiert für Wanderwege“. Ziel ist, dass die rund 20.000 ehrenamtlich in Deutschland arbeitenden Wegezeichner mehr öffentliche Anerkennung bekommen. Kaum jemand weiß zum Beispiel, dass der boomende Wandertourismus nur dank dem großen freiwilligen Engagement der Ehrenamtlichen möglich ist. Wanderzeit 3 | 2012 5 Es kommt auf Sie an Ob die Kampagne „Zeichen setzen – 130 Jahre engagiert für Wanderwege“ ein Erfolg wird, hängt von den Akteuren vor Ort ab. Nur wenn sie sich mit möglichst originellen Aktionen einbringen, wird das Thema bundesweit auf Interesse stoßen. Deswegen: Planen Sie am besten schon jetzt medienträchtige Veranstaltungen, Kooperationen mit regionalen Tageszeitungen zur Wegearbeit oder andere öffentlichkeitswirksame Aktionen für das Jahr 2013. Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Tag der Wegearbeit“, an dem Prominente wie Politiker oder Künstler aus ihrem Vereinsgebiet symbolisch einen Pinsel in die Hand nehmen und ein Zeichen an den Baum bringen. Wichtig ist zudem, dass Sie über Ihre Kanäle schon jetzt das DWV-Spendenkonto bekannt machen: Deutscher Wanderverband, KTN 201 805 681, BLZ 508 635 13, Stichwort „Zeichen setzen“. Spenden sind ab sofort herzlich willkommen. Um Ihre Arbeit zu unterstützen, stellt der DWV ab sofort eine Präsentation zur Wegearbeit ins Internet. Diese können sich Mitglieder der unter dem Dach des DWV versammelten Organisationen herunterladen und für Infoveranstaltungen in Ortsgruppen, Bürgerversammlungen usw. als Grundlage für Vorträge nutzen. Daneben wird der DWV Texte und Fotos zum Thema Wegearbeit produzieren, die Horst Krägermann (l.) die DWV-Mitgliedsorganisationen ihren jeweiligen Medien vor Ort anbieten können, um die Arbeit vom Hessisch-Waldeckiihrer Ehrenamtlichen bekannt zu machen. Dabei erhöhen sich die Chancen einer Veröffentlichung, schen Gebirgsverein dowenn die vom Verband angebotenen Materialien um Aspekte aus der jeweiligen Region ergänzt kumentiert mit Marcel werden. Wie viele Stunden investiert der Ortsverein xY jährlich in die Wegemarkierung? Wie alt ist Kepper den Grimmsteig: der älteste und der jüngste Wegemarkierer? Wie viele Kilometer Wanderwege werden vom örtlichen Auch das ist Teil der Wanderverein betreut? All dies sind Fragen, die für die lokalen und regionalen Medien beantwortet Wegearbeit. werden können. Dass die Ehrenamtlichen die Grundlage für den boomenden Wandertourismus in Deutschland schaffen und rund 20.000 Wegezeichner bundesweit über 350.000 Stunden jährlich unterwegs sind, um Wege für rund 40 Millionen Wanderer allein aus Deutschland zu markieren, wird in der Öffentlichkeit jedoch kaum wahrgenommen. „Ebenso wenig wie der Umstand, dass diese Ehrenamtlichen aktiven Naturschutz leisten“, so Schuck. Der Deutsche Wanderverband wird deswegen das kommende Jahr anlässlich seines 130-jährigen Jubiläums unter dem Motto „Zeichen setzen – 130 Jahre engagiert für Wanderwege“ zu einem Aktionsjahr für die Wegearbeit machen. Ziel ist es, mit verschiedenen Aktionen die Arbeit der in der Regel „unsichtbaren“ Wegemarkierer zu würdigen und ihnen ein Gesicht zu geben. Dafür ist es wichtig, dass die Akteure in den Vereinen vor Ort sich mit originellen Aktionen an der Kampagne beteiligen (s. Kasten). Natürlich engagiert sich auch der DWV und verstärkt seine Öffentlichkeitsarbeit, um eine stärkere Wertschätzung und künftige Sicherung der Wegearbeit zu erreichen. Bundesweit werden im kommenden Jahr eine Reihe von Zeitschriften und Zeitungen über das Thema berichten. Viele Verlage und Redaktionen wollen sich als Partner an der Aktion beteiligen. Darüber hinaus wird über ein DWV-Spendenkonto (DWV, KTN 201 805 681, BLZ 508 635 13, Stichwort „Zeichen setzen“) Geld eingesammelt. DWV-Geschäftsführerin Ute Dicks: „Mit den Spenden wollen wir Nachwuchs werben und Ausbildungslehrgänge für Wegemarkierer bezahlen. Nur so können wir die hohe 3 | 2012 Wanderzeit Qualität der Wegearbeit auch künftig garantieren.“ Die Ausbildungsoffensive hat bereits begonnen. Im Juni haben Heidrun Schuck und ihr Stellvertreter beim DWV, Helmut Bangert, im Spessart eine Pilotschulung für die künftigen Ausbilder von Wegewarten durchgeführt. Vermittelt wurden unter anderem die Markierungsrichtlinien des DWV für Qualitätswege sowie Kenntnisse zur Material- und Werkstoffkunde. Auch die Kartenarbeit, Wald- und Naturschutzgesetze sowie ein Praxisteil standen auf dem Lehrplan. „Ziel unserer Kampagne im nächsten Jahr ist es auch zu zeigen, wie vielseitig die Wegearbeit ist und wie unterschiedlich die Zugänge dorthin“, so Schuck. Sie verdeutlicht das an ein paar Beispielen: Die Geschwister-Scholl-Schule in Herford hat eine Wegepatenschaft für eine Passage des Hansaweges X9 übernommen. Die Schüler kümmern sich mit viel Spaß und Einsatz um die Strecke zwischen Herford und Lemgo. Auch Berufsgruppen, denen nicht unbedingt sofort ein Engagement in der Natur nachgesagt wird, sind in der Wegearbeit aktiv. So engagiert sich ein Banker aus Frankfurt am Main im Spessartbund als Wegemarkierer, ebenso wie ein IT-Experte, der über das Thema GPS auf die Wegearbeit aufmerksam wurde. Gut erinnern kann sich Schuck noch an den Beginn des Engagements einer Gruppe von Flugzeugpiloten: „Die meldeten sich, nachdem die Zeitungen im Jahr 2007 darüber berichtet hatten, dass wir den kompletten Spessart neu markieren wollten.“ Ihre Motivation, sich als Wegemarkierer im Spessartbund zu engagieren war sehr konkret: Sie hatten sich während einer gemeinsamen Wanderung im Spessart schlicht verlaufen. Bis heute betreuen die Luftfahrer einen festen Markierungsbezirk. Jens Kuhr 6 Wandern Schulwandern: Fortbildungen für acht Länder Auf einer Wiese sitzen zwischen ihren Wanderrucksäcken tief versunken Frauen und Männer. Sie erforschen ihre Umgebung, einige zeichnen mit Buntstiften die Blüten der Pflanzen in einen Block, schätzen die Anzahl der Kräuter und Gräser und zählen Schmetterlinge, die das Untersuchungsgebiet anfliegen. Die Szene steht für viele andere während der vom Deutschen Wanderverband (DWV) in Kooperation mit der Deutschen Wanderjugend (DWJ) zwischen dem 10. und 12. August auf dem Dörnberg bei Kassel durchgeführten Schulung zum „Fortbildungsleiter für Schulwandern und Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Werner Mohr, Vizepräsident des DWV, ist Experte für das Thema Schulwandern und hat mit dafür gesorgt, dass der DWV und die DWJ in den vergangenen beiden Jahren in drei Bundesländern Pilotschulungen zum Schulwandern organisiert haben. Mohr: „Die waren so erfolgreich, dass sie eine riesige Nachfrage nach weiteren Schulungen auslösten. Da lag es auf der Hand, eine Ausbildung für Ausbilder anzubieten.“ Inhaltlich umfasst die Ausbildung eine Vielzahl von Themen. Die Teilnehmer lernen nicht nur, was Biologische Vielfalt ausmacht, sondern bekommen auch Antworten auf rechtliche Fragen. Die Orientierung im Gelände mit GPS oder Karte steht ebenfalls auf dem Stundenplan, ebenso wie die Durchführung einer Kompass-Fotorallye. Ziel ist, dass die Teilnehmer der Ausbildung ab dem kommenden Jahr ihrerseits fortbilden. In dreitägigen Veranstaltungen werden sie Lehrer und Mitglieder des Deutschen Wanderverbandes in die Lage versetzen, spannende Schulwanderungen durchzuführen. Entsendet wurden die angehenden Fortbildungsleiter durch die Landesverbände, Wanderakademien oder Gebietsvereine des DWV sowie deren Jugendstrukturen. Bedingung war, dass sie Vor- qualifikationen wie eine pädagogische Ausbildung oder praktische Erfahrungen in der Leitung von Bildungsangeboten mitbrachten. Nach den Ausbildungstagen im August folgen fünf Seminartage im Oktober. Praktische Erfahrungen sammeln die angehenden Ausbilder, indem sie in den kommenden Wochen eigene Schulwanderungen planen, durchführen und dokumentieren. Zusätzlich werden in einer so genannten E-learning-Phase Inhalte wie das Thema „Organisation“ vertieft: Alle zwei Wochen bieten DWV und DWJ dafür online Texte, Kurzfilme und Präsentationen an. Schließlich müssen noch Aufgaben wie das Schreiben eines Elternbriefs erledigt und ein Test bestanden werden. DWV- Geschäftsführerin Ute Dicks begründet die anspruchsvolle Ausbildung: „Uns ist es wichtig, die Fortbildungsleiter rundum gut auszubilden, denn sie sollen langfristig das Schulwandern in ihren Bundesländern stärken. Wir freuen uns, dass wir ab 2013 in acht Bundesländern Fortbildungen zum zertifizierten Schulwanderführer anbieten können.“ Den anderen Bundesländern möchte Dicks ebenfalls beim Aufbau entsprechender Strukturen helfen. „Die von uns ausgebildeten Fortbildungsleiter sind künftig die wichtigsten Ansprechpartner, wenn es vor Ort um das Thema Schulwandern geht, daher ist der Dialog zwischen den Landesverbänden im DWV von großer Bedeutung“, so die Geschäftsführerin. Ein großer Teil der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziell unterstützten Ausbildung ist das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE): Auch Schulwanderungen sollen einen Ressourcen sparenden Lebensstil und Fragen der Nachhaltigkeit thematisieren. So können die Schüler während ihrer Wanderungen zum Beispiel lernen, eigene Nachhaltigkeitsprojekte auf die Beine zu stellen. Dass der Deutsche Wanderverband mit seinem Aus- und Fortbildungskonzept den richtigen Weg beschritten hat, zeigt nicht nur die große Nachfrage nach den Schulungen: Kürzlich wurde die Fortbildung von der UNESCO als offizielle Maßnahme der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung bekamen in Deutschland erst 15 Institutionen, die BNE langfristig und strukturell in Deutschland verankert haben. Gabi Diethers Kontakt: Gabi Diethers, E-Mail: [email protected], www.schulwandern.de Gesundheitswandern wirkt nachhaltig Das vom Deutschen Wanderverband (DWV) zertifizierte Gesundheitswandern hat schon nach kurzer Zeit viele positive Effekte auf die Gesundheit des Menschen. Das beweist der Ende September in Leipzig vorgestellte Abschlussbericht einer Studie der Uni Halle-Wittenberg. Studienleiter Professor Kuno Hottenrott vom Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V. (ILUG) zufolge veränderten sich nach einer siebenwöchigen Phase, in der die untersuchten Personen Gesundheitswanderungen unternahmen, nicht nur körperbezogene Parameter wie Gewicht, Body Mass Index und Körperfett positiv, sondern es konnten auch Effekte auf das Kreislaufsystem, das Wohlbefinden und die Vitalität nachgewiesen werden. Und zwar nachhaltig. Hottenrott: „Zum Teil waren die Veränderungen höchst signifikant.“ Damit sei nun wissenschaftlich belegt, dass durch dieses Wandern die Hauptrisikofaktoren für die Gesundheit abnehmen und die Gesundheitsressourcen deutlich gestärkt werden, so der Forscher. Zudem beweise die Studie, dass die Gesundheitswanderkurse die Kernziele des Präventionsprinzips „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität“ des Paragraph 20 SGB V erreichen. Auch zwei Krankenkassen – AOK Plus (Sachsen-Thüringen) und BKK Braun Melsungen – sind inzwischen vom Wert des Gesundheitswanderns überzeugt und haben die Kurse als Primärpräventionsmaßnahme anerkannt. Damit verbunden ist eine teilweise Kostenübernahme dieser Kassen für entsprechende Kursangebote. Damit möglichst viele Gesetzliche Krankenkassen das Gesundheitswandern als Präventionsmaßnahme anerkennen, wird der DWV auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse einen entsprechenden Antrag beim Spitzenverband GKV einreichen. DWVGeschäftsführerin Ute Dicks: „Da unsere Kurse nun nachgewiesener Maßen dem im Paragraph 20 SGB V definierten Präventionsprinzip entsprechen, dürfte einer Anerkennung eigentlich nichts im Wege stehen.“ Infos: www.gesundheitswanderfuehrer.de Forschungsarbeit unterhalb der Helfensteine bei Kassel: Die Schulung zum Fortbildungsleiter für Schulwandern und Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt ihre Inhalte oft anhand von konkreten Beispielen im Freien. Wanderzeit 3 | 2012 7 Wege Kultur McAllister markiert Heidschnuckenweg der Fischbeker Heide in Hamburg-Harburg nach Niedersachsens Ministerpräsident David McAlli- Celle und verbindet Nord-, Oster- und Südheide. ster hat dem frisch als „Qualitätsweg Wanderbares Dabei schlängelt er sich durch Wälder, entlang Deutschland“ ausgezeichneten Heidschnuckenweg von Heidebächen und durch Moorlandschaften. den letzten Schliff gegeben: Gekonnt malte der Ministerpräsident im Juni die letzte Auch als Wegemarkierer würde Niedersachsens MinisterMarkierung des Weges auf einen Findpräsident David McAllister eine gute Figur machen. In ling. Anlässlich der Urkundenübergabe Wilsede zeichnete der Ministerpräsident nach Einführung in Wilsede sagte McAllister, dass es ein von Frank Schlinzig, Hauptwegewart im Wanderverband guter Tag für ganz Norddeutschland sei, Norddeutschland, das „H“ als Markierung für den frisch als dass der Heidschnuckenweg als erster „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichneten Wanderweg nördlich des Harzes die beHeidschnuckenweg auf einen Findling. sondere Auszeichnung erhalte. Dann lobte er das große bürgerschaftliche Engagement vom Wanderverband Norddeutschland und dem Hannoverschen Wander- und Gebirgsverein. Den Ehrenamtlichen in den Vereinen sei es maßgeblich zu verdanken, dass es nun einen weiteren Qualitätsweg gebe, der den Besuchern der Region offen stehe und den Fremdenverkehr ankurbelt. McAllister: „Ohne Ehrenamt – kein Wandertourismus.“ Der Heidschnuckenweg führt über zumeist naturbelassene Wege 223 Kilometer von Silberne Halbkugel für Reinhard Wolf Einen der höchsten Preise für Engagement in der Denkmalpflege bekommt am 12. November Reinhard Wolf (Foto). Bundespräsident Joachim Gauck wird dem 62-jährigen Geograph aus Marbach am Neckar die Silberne Halbkugel in Wismar überreichen. Mit der Auszeichnung Wolfs wird zugleich die Arbeit von 1.200 ehrenamtlichen Helfern aus dem Schwäbischen Albverein, dem Schwarzwaldverein, dem Schwäbischen Heimatbund sowie aus Naturschutzvereinen und Schulen in Baden-Württemberg gewürdigt. Sie haben seit dem Jahr 2001 auf Initiative des Geographen in sieben württembergischen Landkreisen 45.000 Grenzsteine, Bildstöcke, Wegkreuze, Steinbänke oder Schutzhütten gesucht, kartiert und dokumentiert. Wolf ist seit vielen Jahren Vorstandsmitglied des Schwäbischen Heimatbundes und der Schillergesellschaft Marbach sowie Vizepräsident des Schwäbischen Albvereins. Mit der Silbernen Halbkugel ehrt das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) seit 1975 Personen und Organisationen für außergewöhnliche Leistungen im Sinne des Denkmalschutzes. Für den Deutschen Wanderverband ist seit 2007 Dr. Ulrich Schürr aus dem Arbeitskreis „Bauen und Gestalten“ des Fränkischen-SchweizVereins Mitglied des Nationalkomitees. Haßbergverein prüft Seit elf Jahren prüft der Haßbergverein (HBV) die von seinen Ortsvereinen betreuten Wanderwege intern. Diese vereinsinterne Prüfung hat laut Ludwig Eichler, der beim HBV für die Themen Wandern und Wege zuständig ist, eine Reihe positiver Effekte. Eichler: „Die Qualität und Pflege der Wegemarkierung hat sich über die Jahre deutlich verbessert und befindet sich auf einem qualitativ hohen Niveau.“ Denjenigen, die sich bei der Wegearbeit besondere Mühe geben, winken sogar Preise. Erster Preis ist eine vom Naturpark Haßberge gestiftete Holzbank. Die Organisation der Wegeprüfung beginnt jedes Jahr in der Frühjahrssitzung des HBV. Dann werden drei Vereine für die Prüfung ausgelost und die genauen Begehungstermine festgelegt. Die Teilnahme der Ortsvereine an der Aktion ist freiwillig, der Gewinner der jeweils letztjährigen Prüfung darf an der Verlosung nicht teilnehmen. Am Tag der Begehung wird vor Ort der zu prüfende Weg ausgelost und anschließend abgelaufen. Die Prüfer sind Mitglieder anderer Ortsvereine des HBV. Bis zum vergangenen Jahr vergab jeder Prüfer eine Gesamtnote für den jeweiligen Weg. Die Endnote wurde aus dem Durchschnittswert aller Bewertungen gebildet. Um ein differenzierteres Bild zu erhalten, werden die Wege ab diesem Jahr nach festen Bewertungskriterien geprüft. Eine kleine Excel-Anwendung errechnet das Ergebnis. Besuchermagnet Nibelungensteig Der 124 Kilometer lange als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnete Nibelungensteig im Odenwald hat sich in den vier Jahren seines Bestehens zu einem der bekanntesten Wanderwege der Region entwickelt. Der „Tourismusmarketing GmbH - Kreis Bergstraße“ zufolge ergibt die Suche nach dem Begriff Nibelun- gensteig über die Internet-Suchmaschine Google mittlerweile eine Trefferquote von 105.000 Ergebnissen. Markus Hoßfeld, Geschäftsführer der GmbH: „In der Anfangszeit hatten wir nur eine Handvoll Suchergebnisse.“ Zudem habe die Befragung der Gastgeber am Wegesrand ergeben, dass die Übernachtungszahlen seit Bestehen des Steigs um durchschnittlich fünf Prozent gestiegen sind. 3 | 2012 Wanderzeit Naturschutz Finde den Wiesenknopf Unter der Überschrift „Finde den Wiesenknopf“ hat das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig-Halle (UFZ) Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Informationen zum Großen Wiesenknopf zu sammeln. Der Große Wiesenknopf ist eine für das Ökosystem Wiese bedeutende Pflanze. Interessierte in ganz Deutschland sind aufgerufen, in ihrer Umgebung Ausschau nach dem Großen Wiesenknopf zu halten, ihn zu fotografieren, ihre Beobachtungen zu notieren und diese Daten anschließend online einzustellen. Die Blütezeiten, der Lebensraum und viele weitere Informationen zum Großen Wiesenknopf können auf der Website www.ufz.de/wiesenknopf/ eingegeben werden. Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es auf den Seiten des Zukunftsprojektes Erde unter www. zukunftsprojekt-erde.de. 8 Fachbereiche Familie Familie & Natur – hautnah Erleben Vom 7. bis zum 9. September hat der vom Deutschen Wanderverband und dem Rhönklub durchgeführte Familienkongress bundesweit viele Erwachsene und Kinder nach Bischofsheim gelockt. Workshops, Ausflüge und viele andere Veranstaltungen erfüllten den Kongress-Slogan „Familie & Natur – hautnah Erleben“ mit Leben. Fröhliche Kinderstimmen, bestens gelaunte Eltern und sehr zufriedene Organisatoren – diese Besonders die jüngeren Besucher freuten sich während des Familienkongresses in der Rhön über genug Zeit für Spiele inmitten einer wundervollen Landschaft. Eindrücke konnte ein Beobachter eines gelungenen bundesweiten Familienkongresses in Bischofsheim in der Rhön gewinnen. Natürlich setzten die Organisatoren um Edith Zink, Hauptfamilienwartin im Rhönklub, den Schwerpunkt der Veranstaltung auf das große Thema „Familienarbeit in Vereinen”. Ganz konkret sollte dieses Thema angegangen werden, sagten Zink und Claudia Müller, Familienfachwartin im Deutschen Wanderverband (DWV), vor Ort. Es wurde schließlich ein Familienkongress, der sichtlich vom Willen und der Bereitschaft seiner Teilnehmer lebte, sich zu begegnen, gemeinsam etwas zu unternehmen und Erfahrungen auszutauschen. „Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen! Egal, ob wir es mit großen Leuten oder kleinen Leuten zu tun haben! Im Willen liegt der Wegbegleiter zum gekonnten Erfolg!“, brachte es Claudia Müller auf den Punkt. So diskutierten junge und ältere Teilnehmer über Möglichkeiten, eine Familiengruppe im Verein zu gründen und mit Leben zu erfüllen. Aber auch der Themenkomplex Kinder bzw. Jugend und neue Medien gehörte zu den Herausforderungen, die es aufzubereiten galt. Begeisterung pur versprachen und hielten auch die Workshops. Raus in die Natur hieß es beim Vogel-, Nistkästen- und Drachenbau, Geocaching, Nordic Walking, Klettern, Slackline Erfolgreicher Wander (S) pass Eine wirkliche Erfolgsgeschichte hat der Mährisch-Schlesische Sudetengebirgsverein (MSSGV) mit seinem Familien-Programm „Wander (S) pass“ geschrieben. Im Rahmen des Programms lädt der MSSGV Kinder an den Grundschulen der Stadt Kirchheim zu kindgerechten Wanderungen und Spielen in die Umgebung ein. Ins Leben gerufen hat der MSSGV die Aktion „Wander (S) pass“ im Jahr 2004, um Kindern Bewegung zu verschaffen und ihnen zu zeigen, dass Wandern Spaß macht. Besonderes Bonbon für die kleinen Teilnehmer: Wer innerhalb eines Jahres bei drei Wanderungen dabei ist und dies mit einem Stempel im Wanderpass nachweist, bekommt eine Wandernadel und hat die Chance, bei einer Verlosung zu gewinnen. Das unter Schirmherrschaft der Stadt Kirchheim stehende Projekt wird von den städtischen Grundschulen unterstützt. Bereits zur zweiten Tour im Gründungsjahr - einer Schatzsuche, während der „Feenkraut“, „goldene Nüsse“ sowie „Zauberwasser“ und vieles andere mehr im Wald gefunden wurde – beteiligten sich rund 300 Kinder. Bis heute werden die thematischen und Outdoor-Spielen sowie beim Entdecken der Forstbotanik. Kreativ Natur erleben hieß das Motto. Künstlerisch ging es beim Filzen, beim Gestalten von Waldmanadalas und Schnitzen zu. Aber auch die Erholung der Mamas bei Massage und Yoga sowie der Papas beim Besuch des Heiligen Berges der Franken, des Kreuzbergs, kam nicht zu kurz. Für kurzweilige Unterhaltung und eine besondere Begegnung mit dem Rhöner Platt sorgte ein Bunter Abend. Es war eine in allen Bereichen spürbare familiäre Atmosphäre, die dieses harmonische Miteinander von Jung und Alt kennzeichnete. Dies war auch bei den Grußworten der Ehrengäste zu bemerken. „Klasse, dass Ihr her gekommen seid“ und „hier ist gelungenes Ehrenamt in der Familienarbeit“ zu sehen, lobte Schirmherr Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld. Wer seine Bereitschaft zur konsequenten Familienarbeit zeige, werde auch die Früchte im Verein ernten, erklärte Verbandsfamilienwartin Claudia Müller. Und dies geschehe in der „traumhaften Landschaft Rhön“, ergänzte Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann. Denn qualifizierte Familienarbeit bedeute schließlich, das Morgen zu gestalten, betonte Rhönklub-Präsident Ewald Klüber. Der große Dank begeisterter Teilnehmer galt schließlich dem Organisationsteam um Edith Zink, dem es gelungen war, einen Familienkongress mit Nachhaltigkeit durchzuführen. Am eindrucksvollsten formulierten die jüngsten Besucher ihr Fazit: „Eigentlich möchte ich heute noch nicht heimfahren“ oder „Echt stark, hat wirklich Spaß gemacht“, waren ihr Urteile. Insgesamt waren fast 200 Teilnehmer in Bischofsheim dabei, darunter Mitglieder folgender Vereine: Rhönklub, Odenwaldklub, Spessartbund, Fichtelgebirgsverein, Frankenwaldverein, Schwäbischer Albverein, Taunusklub, Bayerischer Wald Verein (als Gast des DWV) sowie der TSV Sportverein Bad Neustadt a. d. Saale und der Deutsche Wanderverband. Bernd Müller-Strauß Wanderungen überaus gut angenommen. Im Durchschnitt sind 150 bis 200 Schüler dabei, begleitet von erfahrenen Mitgliedern des MSSGV. Wichtig ist, dass die jungen Wanderer ganz nebenbei etwas über die heimische Natur lernen, etwa wenn sie Tastkisten erfühlen oder Riechsäckchen beschnuppern oder während eines Bestimmungsspieles erkennen, was nicht zum großen Komplex Wald gehört. Auch die Eltern sind in die für alle Teilnehmer kostenlosen Aktionen eingebunden, etwa in die Wanderfeste im Anschluss an die jeweils letzte Wanderung einer Saison. So bekommen auch sie einen lebendigen Eindruck vom Engagement In Kirchheim organisiert der MSSGV mehrmals der Vereinsmitglieder und vom im Jahr den „Wander (S) pass“. Schon bei der Spaß, den die Touren machen. ersten Tour vor fast zehn Jahren waren rund 300 Kinder dabei. Wanderzeit 3 | 2012 9 Medien Neue Wanderplattform „Wanderbares Deutschland“ online Die neue Wanderplattform von „Wanderbares Deutschland“ ist online. Die Homepage bietet alles, was zum Thema Wandern dazu gehört. Das fängt bei der Vorbereitung einer Tour an, reicht über Tipps für unterwegs und geht bis zur Nachbereitung einer Wanderung etwa über den Kauf eines Bildbandes im Shop von www.wanderbaresdeutschland.de. Das Magazin und die Rubrik Wanderwissen schließlich enthalten praktische Tipps und Neuigkeiten rund ums Thema. Sowohl in der Rubrik „Wanderwege“ als auch unter „Regionen“ lassen sich diverse Informationen je nach Geschmack des Nutzers ausfiltern. So ist es etwa möglich, sich auf einer Karte lediglich die „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ anzeigen zu lassen. Hier gibt es dann nicht nur den entsprechenden Kartenausschnitt, sondern dazu noch viele praktische weitere Informationen etwa zur Wegebeschaffenheit, Etappen-Downloads fürs GPS-Gerät, Wanderkarten oder Ansprechpartner. Selbst Höhenprofile lassen sich etappengenau einblenden, ebenso wie nützliche Zusatzinfos zu Touristinfos, Fotos und Wikipedia-Einträge. Im Tourfinder werden Tagestouren ebenso gefunden wie Etappen zu längeren Wegen. Die Suchergebnisse lassen sich etwa in Bezug auf die Länge des Weges oder auch hinsichtlich thematischer Kriterien filtern. Natürlich lassen sich für die passende Übernachtung unterwegs auch Wanderheime und Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ abrufen. Ganz neue Möglichkeiten bieten die Lieblingsplätze und Wegbewertungen, die dem Nutzer die Möglichkeit geben, seine Wandererfahrungen mit anderen Wanderern zu teilen. Die Interaktion mit anderen ist auch durch die Einbindung sozialer Netzwerke auf der Homepage möglich. Daneben enthält die Seite unter „Wanderwissen“ jede Menge Informationen für unterwegs. Die richtige Ernährung wird ebenso thematisiert wie der Schutz vor Zecken, Blasen und Sonnenbrand. Praktisch und dank großer Fotos auch schön anzusehen ist der Magazin-Teil im oberen Teil der Seite. Hier werden wichtige aktuelle Themen sowie besonders attraktive Wanderwege und Regionen behandelt. Kurzum: Wer sich fürs Wandern in Deutschland interessiert, bekommt unter www. wanderbares-deutschland.de alles, was er braucht. Wandern im Internet Die meisten Menschen benutzen das Internet heute selbstverständlich als Informationsmedium für fast alle Themen. Viele Wandervereine haben darauf reagiert und ihre Onlineangebote auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt. Seit Juni bietet etwa der Schwarzwaldverein seinen Besuchern unter www.schwarzwaldverein.de eine komplett überarbeitete Online-Präsenz: Aktuelle Meldungen auf der Startseite ermöglichen den Nutzern der Seite einen guten Überblick. Dazu erlaubt die Navigation das komfortable Surfen in die Fachbereiche des Vereins. Serviceleistungen sowie besondere Themen werden schon auf der Startseite hervorgehoben. Und nicht zuletzt ist ein separates Wanderportal (www.wanderservice-schwarzwald. de) in die Webseite eingebunden. Hier können sich Interessierte unter anderem Wandervorschläge auf einer digitalen Karte anzeigen lassen und die Tourdaten direkt auf das GPS-Gerät laden. Zudem bietet das System viele weitere Informationen, zum Beispiel zu Unterkünften am Wegesrand oder Freizeiteinrichtungen. Auch der Eifelverein hat ein neues InternetAngebot entwickelt. Unter www.eifelverein.de findet sich mit dem EifelPfadFinder ein interaktiver Wanderplaner mit über 100 Wanderwegen in der gesamten Eifel. Ähnlich wie im Schwarzwald erlaubt auch das Wanderportal des Eifelvereins den schnellen Zugriff auf viele Wanderungen und das Herunterladen des jeweiligen GPS-Tracks für das eigene Navigationsgerät. Zudem können Besucher der Seite die Route virtuell überfliegen und sich mit Fotos einen Eindruck von der Landschaft verschaffen. Natürlich lassen sich auch Karten und Wegebeschreibungen ausdrucken. Mit dem EifelPfadFinder will der Eifelverein nach eigener Aussage nicht nur die Wanderwege der Region modern präsentieren und eine erhöhte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erreichen sondern seinen Wanderwarten und Wanderführern ein modernes Planungsmittel in die Hand geben. Nicht ganz so komplex aber ebenfalls sehr frisch und lebendig hat der Kölner Eifelverein seine neue Website gestaltet. Auch hier finden Wanderfreunde eine Fülle von Informationen rund ums Wandern und die Aktivitäten des Kölner Eifelvereins. Aufzurufen ist unter anderem das vollständige Wanderprogramm des Kölner Eifelvereins. Darin enthalten sind die beliebten Feierabendwanderungen ebenso wie Kurzwanderungen und Touren mit dem Fahrrad. 3 | 2012 Wanderzeit Jugend Wanderjugend setzt Zeichen gegen Extremismus Seit dem bislang Dutzende, unaufgeklärte Morde der rechtsextrem einzustufenden „NSU“ zugeordnet werden können, ist „Extremismusbekämpfung“ auf einmal in einen breiten Fokus geraten. Viele Jahre schon konnten sich übrigens extremistische Organisationen – zwar nicht völlig unbemerkt, jedoch ein Stück weit unterhalb der „gesellschaftlichen Wahrnehmungsschwelle“ – mit ihren Propaganda-Botschaften ausbreiten. Infos und Musik auf Downloadportalen oder USB-Sticks mit zweideutig eindeutigen Hass- und Gewaltbotschaften machen in vielen Schulen und der Jugendszene die Runde! Ebenso lange versuchen zivilgesellschaftliche Kräfte, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Unter anderem starteten die 26 Jugendverbände (darunter die Deutsche Wanderjugend) und 16 Landesjugendringe des Deutschen Bundesjugendrings DBJR vielfältige Aktionen. Konkret ruft die Deutsche Wanderjugend in diesem Herbst die Mitgliedsvereine (nicht ausschließlich die Jugendstrukturen!) zu einem deutlichen Zeichen gegen Rechtsextremismus auf. Das Motto lautet: „In unserem Rucksack ist für Hass und Gewalt kein Platz! Für eine Wanderjugend der Vielfalt!“. Deswegen wäre es gut, wenn Sie eine oder mehrere Ihrer Vereinsveranstaltungen unter dieses Motto stellen würden. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel könnten asiatische oder arabische oder afrikanische Freundeskreise zu einem interkulturellen Austausch eingeladen werden. Gehen Sie gemeinsam wandern, kochen Sie zusammen, veranstalten Sie einen Tanzabend, vieles ist machbar. Austausch und „Neues erleben“ soll im Vordergrund stehen. Die regionalen Medien und auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft sollten gezielt zur Verbreitung der Aktionsidee eingebunden werden. Per Text, Bild oder Video dokumentiert, wird die Deutsche Wanderjugend entsprechende Aktionen gern öffentlich sichtbar machen und damit deutliche Zeichen setzen. Senden Sie Ihre Veranstaltungsinfos an die Bundesgeschäftsstelle nach Kassel! Übrigens: Bundespräsident Joachim Gauck – Schirmherr des Deutschen Wanderverbandes – ermuntert regelmäßig die Bürger ausdrücklich, sich dem Rechtsextremismus entgegenzustellen. Überall, wo Neonazis aufträten, sei Zivilcourage gefragt. Die Deutsche Wanderjugend freut sich auf eine breite Vielfalt von kreativen Aktionen aus den verbandlichen Reihen der 58 Mitgliedsvereine des Deutschen Wanderverbandes. Jörg Bertram 10 Wegweiser Fachexkursion im Vogtland Während einer Fachexkursion durch das Vogtland haben sich die Mitarbeiter des Deutschen Wanderverbandes kürzlich über eine gelungene Form der Zusammenarbeit von Wanderverein und Tourismusverband informiert. Arbeitsteilung und enge Abstimmung zwischen den Beteiligten führen im Vogtland zu steigenden Besucherzahlen unter Wanderern. Qualitätswanderwege und Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ haben daran großen Anteil. Rolf Ebert, Präsident des Vogtländischen Gebirgs- und Wandervereins, erläuterte am Beispiel des Vogtland Panorama Weges, wie eine Zertifizierung zum Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ konkret abläuft. Während einer Begehung diskutierte Ebert mit den Vertretern des DWV Fragen im Zusammenhang mit der Planung und Markierung des Weges. Anhand eines ausgewählten Wegeabschnittes, der in den vergangenen zehn Jahren mehrfach den Besitzer gewechselt hat, verdeutlichte der Experte die daraus resultierenden Verlegungen des Weges und ihre Konsequenzen. Dass der Panorama Weg heute von vielen Wanderern genutzt wird, begründete Ebert sowohl mit der hohen Qualität des Angebotes als auch seiner Vermarktung durch den Tourismusverband Vogtland. Michael Hecht, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Vogtland, berichtete von den Nachhaltig wandern Eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Wandern, Kulturlandschaft erleben und nachhaltige Entwicklung“ hat die Heimat- und Wanderakademie im Schwäbischen Albverein im Programm. Ziel des Angebotes ist es, den Teilnehmenden zu vermitteln, wie Wanderungen nachhaltig geplant und durchgeführt werden. Wandern kann auf verschiedene Weise nachhaltig wirken. Das fängt an bei der umweltfreund- gestiegenen Übernachtungszahlen aufgrund der Qualitätsangebote „Wanderbares Deutschland“ in der Region. Dass sich Wanderer nicht nur aufgrund einer attraktiven Natur sondern auch wegen der Kultur einer Region für ein Wanderziel entscheiden, zeigte Bärbel Borchert, Marketingleiterin des Tourismusverbandes Vogtland, anhand einer für Markneukirchen ausgewiesenen Kulturvariante des Panorama Weges. Diese Variante, die den Besuchern die Bedeutung des Instrumentenbaus im vogtländischen Musikwinkel mit den Orten Markneukirchen, Klingenthal und Erlbach plastisch vor Augen führt, sei außerordentlich beliebt, so Borchert. Dabei werde das international renommierte Musikinstrumenten-Museum ebenso besucht wie das lebendige Instrumentenbauhandwerk in der Region. Im oberen Vogtland gibt es heute weit über 100 Werkstätten, die Blas-, Streich-, Zupf- und Tasteninstrumente für Abnehmer in der ganzen Welt produzieren. Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen 80 Prozent der Orchesterinstrumente, die auf der Welt hergestellt wurden, aus dieser Region. Während der Fachexkursion informierten sich die DWV-Mitarbeiter unter anderem in Meisterwerkstätten über die Herstellung und den Vertrieb von Metallblasinstrumenten und Kontrabässen. Ebenfalls am Vogtland Panorama Weg liegt die Göltzschtalbrücke. Mithilfe eines Gasfesselballons, der 150 Meter steigt, können Besucher die beeindruckende Konstruktion der größten Ziegelsteinbrücke der Welt komplett übersehen. Ein weiteres Thema der Exkursion war das Bäderwesen. So besitzt die Stadt Bad Elster mit dem Albert-Bad ein Schmuckstück prunkvoller Bäderarchitektur, in dem sich Besucher heute verwöhnen lassen wie einst die sächsischen Könige, für die die großartigen Bauten errichtet wurden. Für Wanderer bilden die traditionsreichen Bäder des Vogtlandes ebenso eine sehenswerte Attraktion wie die Göltzschtalbrücke, Deutsche Raumfahrtausstellung, Vogtland Arena, Plauener Spitzen und die zahlreichen verblüffenden Panoramablicke in die von der Farbe Grün beherrschten Landschaft. lichen Anreise zur Wanderung und reicht über die Ernährung mit regionalen Produkten bis hin zur bewussten Auswahl der Wanderausrüstung und des Übernachtungsbetriebs. Auf all diese Faktoren haben diejenigen Menschen großen Einfluss, die Wanderungen führen. Deswegen richtet sich die Veranstaltungsreihe an Natur- und Landschaftsführer, Wanderführer, Lehrer sowie alle anderen aktiven Personen, die mit interessierten Menschen Natur-und Kulturlandschaften aufsuchen. Die nächste Veranstaltung der Reihe findet am Samstag, den 11. Mai 2013, unter dem Titel „Best practice – das Gute findet man gleich um die Ecke“ statt (Teilnahmegebühr: 55 Euro). Weitere Informationen: Heimat-und Wanderakademie Baden-Württemberg, Schwäbischer Albverein, Hospitalstr. 21 B, 70174 Stuttgart, Tel: 0711 / 22585-26 (vormittags), E-Mail: [email protected], www.schwaebischer-albverein.de Während der Exkursion ins Vogtland diskutierte Rolf Ebert (r.), Präsident des Vogtländischen Gebirgsund Wandervereins, mit Mitarbeitern des DWV am Beispiel des Vogtland Panorama Weges Fragen im Zusammenhang mit der Planung und Markierung des Qualitätsweges „Wanderbares Deutschland“. Wanderzeit 3 | 2012 11 Deutscher Wandertag wirkt Neues aus Europa langfristig positiv Zu ihrer Jahreskonferenz Ob im Fläming, Harz oder Alllgäu: Wo immer ein Deutscher Wandertag stattfindet – er soll nachhaltig positiv auf die jeweilige Region wirken. Dieses Ziel formuliert die Vorbereitungskommission des Vorstandes vom Deutschen Wanderverband (DWV) schon seit langem. Natürlich soll das Thema „Wandern“ dabei eine Rolle spielen. Wie so etwas aussehen kann, zeigen Willingen und Bad Belzig. In beiden Orten wurden die Bahnhöfe um- und ausgebaut, damit Wanderer noch komfortabler zum Start ihrer Touren gelangen. Ein weiteres gutes Beispiel ist Melle, wo der 111. Deutsche Wandertag im vergangenen Jahr stattfand. Neben der Renovierung des Bahnhofes anlässlich des Wandertages und dem überdimensionierten Wanderstab, der seit dem vor dem Empfangsgebäude steht, wurde am 30. September mit vier Wanderrouten der erste Meller Wandertag im Ortsteil Neuenkirchen durchgeführt. Der Wandertag soll nun jährlich in einem der acht Stadtteile Melles stattfinden. Termin und Ort des zweiten Meller Wandertages stehen bereits fest: 6. Oktober 2013 im Ortsteil Riemsloh. Kontakt: www.stadt-melle.de, Tel: 05422 / 965-312. Jörg Haase 3 | 2012 Wanderzeit hat sich Mitte September die Europäische Wandervereinigung (EWV) im norwegischen Stavanger getroffen. Als neue Mitglieder verstärken zwei Regionalorganisationen die Vertretung Frankreichs in der EWV. Die Delegiertenversammlung wählte Robert Strobel für weitere vier Jahre als Kassenprüfer. Strobel ist auch Geschäftsführer der EWVStiftung. Aloys Steppuhn, 1. EWV-Vizepräsident, wurde zum Leiter der AG Wege für EU-Projekte ernannt. EWV-Präsidentin Lis Nielsen sagte während der Konferenz, dass es für den Austragungsort der vierten EuroRando im Jahr 2016 noch keine Bewerbung gebe. Die Arbeitsschwerpunkte des EWV-Präsidiums bis 2016 lauten Kommunikation, Know-How-Inspiration, Netzwerke, E-Wege, Genußvolles Wandern sowie Verstärkung der Verbindungen zu EU und Europarat. Der erste Platz beim EWV-Umweltpreis ging in diesem Jahr an den Vogesenklub. Der Frankenwaldverein freute sich über den dritten Die einzige Gruppe, die seit über 20 Jahren die EWVJahrestagungen an wechselnden Orten in Europa besucht und die jeweiligen Wanderprogramme absolviert, ist vom Wiehengebirgsverband. Natürlich war die Abordnung auch in Stavanger dabei. Preis. Ein Spezialpreis wurde dem Gastmitglied Israel für ein 42 Kilometer langes Wegeprojekt zuerkannt. Der Preis ist auch für 2013 ausgeschrieben. Bekannt wurde während der Konferenz zudem, dass der E 1 im kommenden Jahr das Nordkap erreicht. Im Jahr 2014 wird die 45. EWV-Jahrestagung in Schöneck/Vogtland durchgeführt. Einladen wird dazu der Deutsche Wanderverband, Ausrichter ist der Vogtländische Wanderverband. 12 Das Allgäu lädt zum Deutschen Wandertag 2013 Wandern und genießen im Alpenparadies Saftige grüne Hügel, felsige Berggipfel und kristallklare Seen – Millionen Touristen suchen jedes Jahr Erholung und Entspannung im Allgäu, der Region zwischen dem Bodensee und dem berühmten Märchenschloss Neuschwanstein. Im kommenden Jahr wird dort der Deutsche Wandertag stattfinden. D ie abwechslungsreiche und unberührte Natur abseits der Orte macht den Reiz des Allgäus für die Besucher aus. Vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2013 macht erstmals der Deutsche Wandertag Station in einer Alpenregion. Tausende Besucher können sich auf echte Wandererlebnisse unter dem Motto 'Wandern hoch drei' freuen. Je nach Anspruch gibt es Angebote vom Tal-, über das Voralpen- bis zum Alpinwandern. Die große Vielseitigkeit macht dabei den Reiz des Allgäus aus. Der Wanderweg zum romantischen Wasserfall des Zipfelbaches bei Bad Hindelang, der 400-Gipfel-Blick vom Nebelhorn bei Oberstdorf oder ein Segeltörn auf dem Alpsee bei Immenstadt – nur drei Beispiele für das fast grenzenlose Freizeitangebot der Region. Hinzu kommen Naturerlebnisse der besonderen Art: Adler, Steinböcke oder Murmeltiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Pflanzenliebhaber erfreuen sich an den wilden Bergwiesen mit Alpenrosen, Edelweiß oder den unter Naturschutz stehenden Silberdisteln. Das gerade für das Allgäu typische Braunvieh darf natürlich nicht fehlen. Das Jungvieh verbringt den Sommer in den Allgäuer Hochalpen. Diese jahrhundertealte Tradition garantiert die wertvolle Bergmilch, aus der später Allgäuer Bergkäse, Emmentaler oder Joghurt hergestellt wird. Grenzenloses Vergnügen verspricht das Allgäu durch die zahlreichen Bergbahnen, die bestens ausgebauten Wanderwege und die zahlreichen Alpen, die zu einer Brotzeit einladen. Besonders schmackhaft: direkt vor Ort hergestellter Allgäuer Bergkäse oder Emmentaler und dazu ein kühles Bier der zahlreichen regionalen Brauereien. Wanderhauptstadt 2013 ist Oberstdorf. Die Marktgemeinde liegt auf 815m Höhe am Beginn eines Talkessels, der nach Norden hin offen ist und den südlichen Landkreis Oberallgäu bildet. Die höchsten Berggipfel sind rund 2.600 Meter hoch. Im Gemeindegebiet liegt auch der südlichste Punkt Deutschlands. Im Dreiländereck treffen an dieser Stelle neben dem Freistaat Bayern die österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg zusammen. Einsame Bergtäler, herrliche Tal- und Waldwege oder Gipfelerlebnis pur sind echte Besonderheiten von Oberstdorf. Doch auch die Nachbarregionen können sich sehen lassen: Bad Hindelang mit seinem 300 Kilometer- Wanderwegenetz oder der Klettersteig am Iseler, die Hörnerdörfer und die Ferienregion Alpsee-Grünten mit dem Naturpark Nagelfluhkette bieten Wanderungen auf Höhenunterschieden von fast 1.400m an. Die perfekte Ergänzung: mit der Sommerrodelbahn „Alpsee-Coaster“ bei Immenstadt ins Tal sausen, in Deutschlands höchstgelegenem Kletterwald am Söllereck kraxeln, echtes Naturerlebnis in der vom Wasser ausgeschliffenen Naturschlucht Breitachklamm bei Oberstdorf genießen oder in den Naturund Moorbädern in Bad Hindelang schwimmen. Wer geschichtliches Wissen sucht, ist in der Erzgruben-Erlebniswelt, dem Museum Hofmühle oder dem FIS-Skimuseum bestens aufgehoben. Aber auch Brauereiführungen, die Besichtigung eines Fledermausstollens, einer Nagelschmiede, sowie Kutschfahrten durch das Ostrach- und Obere Illertal sind möglich. Abgerundet wird der Deutsche Wandertag 2013 durch ein umfassendes Rahmenprogramm: Für Klanggenuss sorgen die Euregio-Fest- und Galakonzerte Wanderzeit 3 | 2012 13 Kontakt: Allgäu GmbH Deutscher Wandertag 2013 Petra Fracaro Allgäuer Straße 1, 87435 Kempten Tel: 0831 / 57 537-48 Fax: 0831 / 57 537-33 [email protected] www.deutscher-wandertag-2013.de Das Allgäu: Allein die Gegend rund um den Seealpsee am Nebelhorn (großes Foto linke Seite) ist einen Besuch wert. Doch auch der Alpsee bei Immenstadt, die Berge zwischen Stuiben und Steineberg sowie die Bärgündele Balkenscharte bieten unvergessliche Naturerlebnisse. Dazu kommen kulturelle Höhepunkte wie der Viehscheid in Gunzesried oder die Begegnung mit den gastfreundlichen Menschen des Allgäu. Und die Murmeltiere – hier in Obertal – faszinieren besonders Kinder (Fotos dieser Seite von links unten nach rechts unten). Vergünstigte Anreise mit der Bahn In Kooperation mit der Deutschen Bahn bietet der Deutsche Wanderverband für eine kostengünstige und umweltfreundliche Anfahrt ins Allgäu und zurück das Veranstaltungsticket Umwelt Plus für nur 79,- Euro (2.Klasse) an. Reisen Sie umweltschonend aus ganz Deutschland zum Beispiel mit den Intercity-Zügen direkt bis Oberstdorf. Zu bekommen ist das Veranstaltungsticket voraussichtlich ab dem 1. Februar 2013 bequem online auf www.wanderverband.de. Mit Fahrtziel Natur auch vor Ort mit Bahn und Bus mobil Vor Ort erhalten Sie von Ihrem Gastgeber die Allgäu-Walser-Card mit Ermäßigungen im Oberallgäu und Kleinwalsertal auf geführte Wanderungen, bei über 100 Freizeiteinrichtungen und bei Veranstaltungen. Mit der zusätzlich aufladbaren ÖPNV-Urlaubskarte haben Sie freie Fahrt mit Bus und Bahn (außer IC) in der Region. Infos zur Mobilität vor Ort, Wanderungen ab Haltestelle, Naturreisen u.ä. unter www.fahrtziel-natur.de/allgaeu im Kurhaus in Bad Hindelang, im Kurhaus Fiskina in Fischen und im Oberstdorf Haus in Oberstdorf. Hinzu kommen Abende mit alpenländisch-volkstümlicher Unterhaltung, Konzerte von Dorf- und Harmoniemusiken und lustige Bauerntheater-Vorstellungen. Ein besonderes Vortragshighlight erwartet die Besucher mit Profibergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner im Oberstdorf Haus. Sie hat alle 14 Achttausender bestiegen und berichtet von den interessanten Erfahrungen, die sie dabei, ohne die Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff, erlebt hat. Ein weiterer Höhepunkt erwartet die Besucher im so genannten Allgäu Dorf im Kurpark in Oberstdorf. Hier wird die Vielfalt der gesamten Region innerhalb eines Dorfes vorgestellt. Regionale Handwerker, Käse-, Honig- und Milchprodukte aus heimischer Produktion, Kunst und vieles weitere mehr wird hier geboten – täglich von 10 bis 18 Uhr. Das Allgäu ist gerüstet: Die freundlichen und zuvorkommenden Gastgeber werden den wanderfreudigen Besuchern schöne Tage bereiten. 3 | 2012 Wanderzeit 14 Wegweiser Jüngster Vorstand Kommentar Den bundesweit vielleicht jüngsten Vorstand eines Zweigvereins stellt derzeit der Rhönklub Zweigverein Elm. Zumindest aber handelt es sich bei diesem Zweigverein laut dessen Vorsitzendem Robert Brimberry (23 Jahre) um den jüngsten Vorstand im Rhönklub. Neben Brimberry gehören u.a. der stellvertretene Vorsitzende Pascal Schäter (23 Jahre) sowie die Kassenwartin Sindy Sperschneider (25 Jahre) und der Jugendwart Paul Dieck (14 Jahre) dazu. Die sechs Mitglieder des Vorstands sind im Durchschnitt 28 Jahre alt. Brimberry zufolge will der Vorstand sich für die Fortführung der Tradition Deutscher Wander- und Gebirgsvereine einsetzen. Dabei gehe es ihm nicht darum, Ältere durch Jüngere zu ersetzen. Vielmehr ist laut dem Vorsitzenden beabsichtigt, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen können und sollen. Letztlich diene das dem Ziel, die Bedeutung des organisierten Wandersports zu steigern. Im Fall des 1921 gegründeten Zweigverein Elm habe die Verjüngung der Vorstandschaft sogar eine Auflösung der Organisation verhindert. Brimberry: „Das Zepter an etwas jüngere weiterzugeben kann eine Möglichkeit sein, einen traditionellen Verein vor dem Ende zu bewahren. Und es zeigt, dass sich durch den Verein nicht nur Ältere angesprochen fühlen, sondern auch jüngere Leute.“ Und dann hat Brimberry noch einen Wunsch. Er wüsste gerne, ob sein Zweigverein in Deutschland wirklich den jüngsten Vorstand stellt. Sollte es also einen Vorstand geben, dessen Mitglieder durchschnittlich jünger als 28 Jahre alt sind, wäre eine Rückmeldung an die WZ-Redaktion sehr nett. Kontakt: [email protected] oder Fax: 0561 / 9387310. Versicherung für‘s Leben Wandern lohnt sich! Wandern ist eine Versicherung für‘s Leben! Das sind Slogans, die halten, was sie versprechen. Wandern sorgt für Entschleunigung, Entspannung und Erholung. Draußen in der frischen Luft zu sein, hält den Kopf offen und klar. Außerdem ermöglicht Wandern aktives Tätig sein für sich und seinen Freundeskreis, es bringt damit ein Eigenwertgefühl und Mehrwert für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Gerade an Letzterem mangelt es heute mehr und mehr. Ohne freiwilliges Agieren in Vereinen und Organisationen gerät unser Staatssystem in‘s Wanken. Sich einzubringen kann so vielfältig sein, wie das Wandern selbst. Da ist die Arbeit im Vorstand oder das Engagement für die Wegemarkierung oder auch die Beschäftigung mit der Digitaltechnik für die Erfassung von Wegedaten. Manche gestalten als Wanderführer spannende Wandererlebnisse, andere legen den Schwerpunkt auf die Sicherung und den wichtigen Erhalt unserer Umwelt. Selbst musische Fähigkeiten sind gefragt, etwa wenn sich jemand als Solist ins Gruppenleben einbringt und Fröhlichkeit verbreitet oder weitere Interessenten zum Mitmachen motiviert. „Gemeinsamkeit gegen Einsamkeit“ ist ein weiteres Stichwort zur Gestaltung des persönlichen Wohlergehens. Das alles und noch viel mehr ermöglicht die Vereinsgemeinschaft der über 3.000 Ortsgruppen im Wanderverband. Dabei ist das Wandern keineswegs erst etwas für den beruflichen Ruhestand (dann zwar besonders). „Ich habe keine Zeit“ oder „Das ist etwas für mich, wenn ich Rentner bin“ – das sind faule Ausreden. Nur wer rastet, der rostet. Und: Wer nichts tut, hat seine Zeit vertan. Jörg Haase Programm für 114. Deutschen Wandertag steht Zwei Jahre vor Veranstaltungsbeginn steht das Programm des 114. Deutschen Wandertages im Harz fest. Es beinhaltet rund 170 ausgearbeitete Wanderungen, dazu Exkursionen, Kultur- und Brauchtumsveranstaltungen und vieles mehr. Das weltweit größte Wanderfest, welches der Deutsche Wanderverband einmal jährlich veranstaltet, findet vom 13. bis 18. August 2014 in Bad Harzburg statt. Infos: www.deutscher-wandertag-2014.de Wanderzeit ist das Magazin des Deutschen Wanderverbandes Erscheinungsweise vierteljährlich (März, Juni, September, Dezember) Redaktionsschluss ist jeweils der 10. des Vormonats Wanderzeit kann für 2,00 e pro Ausgabe abonniert werden Herausgeber: Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. (kurz: Deutscher Wanderverband) Präsident: Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß Wilhelmshöher Allee 157-159 • 34121 Kassel Tel. (05 61) 9 38 73 -0 • Fax (05 61) 9 38 73 -10 E-Mail: [email protected] • www.wanderverband.de Chefredakteur: Jörg Haase, Medienreferent des Verbandes Redaktionsteam: Jens Kuhr (Leitung Redaktionsbüro), Ute Dicks, Wilfried Schmidt Gestaltung: Thilo Hadamovsky, www.xform.de Anzeigen: Dominik Morales, Tel. (05 61) 9 38 73 -16 Druck und Versand: Boxan, Repro + Druck, Kassel Auflage: 8.500 Ferienwandern 2013: Jetzt bestellen Wer im kommenden Jahr geführt wandern will, sollte sich schon jetzt ein Exemplar des Magazins Ferienwandern bestellen. Das vom DWV herausgegebene Heft erscheint Anfang Dezember und informiert über viele spannende geführte Wanderungen. Das reicht von einfachen Tagestouren bis zum 14-tägigen Wanderurlaub. Informationen zu wanderfreundlichen Unterkünften und spannende Artikel runden das Heft ab. Zu bekommen ist Ferienwandern innerhalb Deutschlands gegen eine Versandkostenpauschale von 3,70 EUR. Kontakt: DWV, Tel. 05 61 / 9 38 73-0, E-Mail: [email protected], www. wanderbares-deutschland.de/shop.html. Die gute Nachricht zum Schluss Ein Indiz dafür, dass das Thema „Wandern“ sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist das gehäufte Auftauchen des Begriffs in Kreuzworträtseln. Auch der „Wandertag“ kam nach der Großveranstaltung im Fläming als Lösung der Rätsel gehäuft zum Einsatz. Im Preisrätsel der Freizeit Revue wurde kürzlich sogar der frisch als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifizierte Heidschnuckenweg zum Thema: Qualität setzt sich durch. Jörg Haase Termine: 23.10. DWV-Vortragsreihe „Wandern und regionale Entwicklung“ während der Messe Euregia (Leipzig) 29.-31.10. Offene Schulung Leading Quality Trails (Kassel) 30.10. Beirat Projekt Schulwandern (Kassel) 8.-9.11. Deutscher Tourismustag mit DTV Mitgliederversammlung (Norderney) 9.11. DWV-Präsidiumssitzung (Frankfurt am Main) 10.11. DWV-Vorstandssitzung (Frankfurt am Main) 13.11. Infotag Qualitätsmanagement für Wanderwegenetze (Kassel) 16.11. Geschäftsführertagung DWV (Kassel) 27.11. AK Schulwandern (Kassel) 28.-29.11. DTV Beirat Naturschutz, Umwelt und Tourismus (Berlin) 12.1.-13.1. CMT 2013 (Stuttgart) Bitte beachten: Vom 24. Dezember bis zum 4. Januar ist die DWV-Geschäftsstelle geschlossen. Wanderzeit 3 | 2012 Auf dem neuen Spessartbogen in Hessen Glücksmoment Wandern Ein Wanderweg der besonderen Art lockt Touristen in den hessischen Spessart im Main-Kinzig-Kreis. Im Mai ist der 90 Kilometer lange Spessartbogen in die Phalanx der bedeutenden Wanderwege wie dem Rothaarsteig, dem Rheinsteig oder dem Hochröhner Premiumweg aufgenommen und als weiterer hessischer Premiumwanderweg ausgezeichnet worden. D er Weg schlägt einen doppelten Bogen zum Kinzigtal – von Schlüchtern nach Bad Orb und von Bad Orb nach Langenselbold – durch die einzigartige Waldlandschaft des Naturparks Hessischer Spessart. Erich Pipa, Landrat des Main-Kinzig-Kreises, zufolge bietet der neue Leit- und Weitwanderweg ein echtes Glücksmoment für den Wanderer. Deshalb das Motto: Glücksmoment Wandern. Der Spessartbogen von Schlüchtern nach Langenselbold ist 91,5 Kilometer lang. Das Höhenprofil gibt einen Eindruck von der Vielseitigkeit des Weges, der an idyllischen Gewässern vorbei führt. Im Fachwerkort Schlüchtern startet der Spessartbogen. Unterwegs warten viele weitere kulturelle Höhepunkte auf Wanderer. Die Strecke führt über erlebnisreiche, gut markierte Naturwege und Pfade entlang des Waldrandes, über Wiesen und Bachläufe. Alle zwei bis drei Kilometer können die Wanderer neue Eindrücke gewinnen. Landschaftliche Besonderheiten und Aussichtspunkte wurden in die Route eingebunden. Dazu zählt auch eine seltene Heidefläche auf dem Stacken bei Mernes, von der aus der Wanderer auf rund 470 Meter Höhe einen eindrucksvollen Fernblick genießen kann. Der Spessartbogen beginnt am Bahnhof von Schlüchtern, führt ein Stück durch das Kinzigtal, um dann Richtung Hohenzell und Weiperz abzubiegen. Dort gibt es Kalkformationen und Ausblicke auf die Rhön. Weitere Stationen sind das Naturschutzgebiet Ratzerod, der Rohrbach und die Kurstadt Bad Orb. Am Weg liegen mehrere Kneippanlagen sowie Sandsteinbrüche. Von Bad Orb verläuft die Route nach Kassel und durch das Biebertal zur Breitenborner Höhe und weiter zur Jugendherberge Geislitz. Die nächsten markanten Stellen sind die Mariengrotte bei Horbach und der Hof Trages. Der Hof liegt im Freigerichter Ortsteil Somborn, unmittelbar an der Grenze zu Bayern und zählt zu den bekanntesten historischen Stätten Deutschlands. Hier weilten der Kontakt Main-Kinzig-Kreis Amt für Wirtschaft Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus Barbarossastraße 24, 63571 Gelnhausen E-Mail: [email protected] Tel: 06051 / 85 137 -16 /-17 /-22 Jurist und spätere preußische Minister Friedrich Carl von Savigny, Clemens von Brentano, Jacob und Wilhelm Grimm oder Karolinie von Günderrode. Naturpark Hessischer Spessart Der PremiumwanderGeorg Hartmannstraße 5 - 7, 63637 Jossgrund-Burgjoß weg lässt sich gut in vier Tel: 06057 / 905 783 bis fünf Etappen teilen. Für die Übernachtungen gibt es attraktive Wanderunterkünfte, zertifiziert durch den Deutschen Wanderverband in Kooperation mit dem Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus. Zum neuen Glücksmoment Wandern rund um den Spessartbogen gehören auch die Spessartfährten, sechs Rundwanderwege, die teilweise den Spessartbogen als Wanderstrecke einbeziehen und teilweise unweit des Leit- und Weitwanderweges entlang führen. Praktisch ist auch, dass Wanderer über ausgeschilderte Zubringerwege von den Bahnhöfen im Kinzigtal (Langenselbold, Gelnhausen, Wächtersbach, Salmünster, Steinau und Schlüchtern) unkompliziert zum Spessartbogen gelangen. Weitere Informationen gibt es unter www.spessartbogen.de und www.spessart-tourismus.de. Papa geht immer gleich die Puste aus? Wir haben attraktive Gesundheitsprogramme für die ganze Familie. Gesundheit in besten Händen www.aok.de