Ausgabe 26 März 2012 - Pfarrverband Bad Honnef
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Ausgabe 26 März 2012 - Pfarrverband Bad Honnef
Lie b e Ge m e in de m itglie de r, lie b e Sc h w e ste r n u n d B r ü de r, eine solche Anrede ist leicht gesagt und geschrieben, aber Gesundheit oder Krankheit, all das entspricht sie der von Christus gemeinten Wirklichkeit? hat Einfluss auf mein Dasein. Die Diese Anrede kennen wir Christen seit den Anfängen der Starken müssen die Schwachen Kirche und wir greifen damit auch das Anliegen Jesu auf, stützen und nicht umgekehrt. Die der eine neue Familie aus dem Geist Gottes gründen wollte Kranken brauchen den Arzt nicht (vergl. Lk 8, 19 – 21) die durch nichts eingeschränkt war. die Gesunden, sagt Jesus. Aber wir kennen die Konflikte und Spannungen, die Tren- Unser Miteinander mit dem Bild nungen und Wiederannährungen, die Mühen und Freu- von Schwestern und Brüdern in den des Miteinanders, die Missverständnisse und Sprach- Christus zu bezeichnen ist ein losigkeiten, die offensichtlich alles menschliche Zusam- hoher Anspruch – genügen wir ihm schon ausreichend? menleben begleiten. Jeder wird sich die Frage stellen müssen. All das sollten wir als Herausforderungen verstehen, um Die Artikel des neuen Pfarrbriefes sprechen allerdings ein Stück voranzukommen bei dem Versuch, eine mensch- auch in vielen Beispielen davon, dass wir guten Gewissens liche und menschenwürdige Zukunft mit zu gestalten. Für diese Anrede nutzen dürfen. uns als Christen muss dabei, oft im Gegensatz zu anderen Entwürfen, der Mensch im Vordergrund allen Handelns stehen. Das macht gemeinsames Handeln oft schwer, da Im Namen unseres Seelsorgeteams wünsche ich allen ein gesegnetes Osterfest. wir Menschen so unterschiedlich sind. Die Herkunft, Sprache, Bildung, die Stärken und Schwächen, das Alter, die Konvent am 21. Januar 2012 (c) Foto: S. Diop 3 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 In h a lt 3 ......Grußwort Pastor Bruno Wachten 26 ....Kinder- und Familienmessen Hiltrud Bennemann 50 ....St. Matthias-Bruderschaft Uschi Mauer 5 ......In eigener Sache 29 ....Neujahrsempfang Hiltrud Bennemann 51 ....Malteser Dr. Andreas Archut 31 ....Ein guter Start ins Schulleben Beate Schaaf 52 ....Kochen kann Spaß machen Irmgard Schwermann 31 ....Dankkaffee Beate Schaaf 53 ....Grüne Damen suchen Verstärkung Dorothea Adams Schwerpunktthema Dialog 6 ......Umfrage zum 2. Vatikanischen Konzil Ursula Voll 8 ......Dialog Priv. Doz. Dr. Bernd Biberger 9 ......Umdenken - Dialogprozess im Dekanat Beate Schaaf 10 ....PGR - Pastoralkonzept Theodor Elbers 12 ....Konvent Hiltrud Bennemann 13 ....Eine Brücke zu Gott Hiltrud Bennemann 14 ....Einweihung der St. JohannesKapelle Hiltrud Bennemann 15 ....Kirchbauverein Beate Schaaf 32 ....ZWAR Beate Schaaf, Sabine Diop Menschen 34 ....Die fünfte Jahreszeit Sabine Diop, Ulrike Mülle, Ursula Voll 54 ....Auf Wiedersehen, Herr Dr. Biberger Ulrike Müller 39 ....Sagenhaftes Island in Rhöndorf Bücher und mehr 56 ....Irmgard Staab, ein Portrait Bücher und mehr 41 ....Tobias mit einem Engel Bibelcafé Hiltrud Bennemann 59 ....50 Jahre mit Gott für die Menschen Sr. Monika 43 ....Büchereiführerschein Anne Baaden Ökumene 44 ....Nachlese: 40 Jahre KjG Ursula Voll 45 ....Das Gelbe vom Ei Ursula Voll 16 ....Ehe und Familie als „kleine Kirche“ Dr. Herbert Breuer 46 ....NeubürgerInnenempfang Hiltrud Bennemann Aus den Gemeinden 47 ....Ankündigungen 18 ....Klopft an Türen - klopft auf Rechte 48 ....Familienkreis Selhof Anne Jenniches und Petra Neunkirchen 21 ....Auf dem Weg zur Erstkommunion 49 ....Die Kolpingsfamilie Peter Stang 60 ....Taufe - ein Gottesgeschenk Reinhold Bauer 61 ....Tauferinnerung Hiltrud Bennemann 63 ....Weltgebetstag 2012 Ursula Voll 64 ....Moscheebesichtigung Sabine Diop 66 ....Unsere Kommunionkinder R e da ktio n ssc h lu ss fü r die n ä c h ste A u sga b e : 31. A u gu st 2012 Im pr e ssu m Herausgeber: Katholischer Auflage: 3400 Kirchengemeindeverband Bad Honnef, Layout: Sabine Diop - www.sabinarium.de zeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers oder der Bergstraße 1, 53604 Bad Honnef Titelbild: Pfarrbriefservice Redaktion wieder. Wir weisen darauf hin, Redaktion: Hiltrud Bennemann Druck: Siebengebirgsdruck Bad Honnef dass Fotos, die bei unseren Gemeinde- (verantwortlich), Dr. Beate Schaaf, Ulrike Fotos: Bennemann, Bücker, Buschhüter, veranstaltungen gemacht werden, auch Müller, Sabine Diop Diop, Fuchs, Jostes, Voll veröffentlicht werden können. Mail: [email protected] Haftungsausschluss: Namentlich gekenn- 4 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 I n Ei g en er Sa c h e Hiltrud Bennemann Lie b e Ge m e in de m itglie de r in St. A e gidiu s, St. Jo h a n n B a ptist, St. Ma r ie n u n d St. Ma r tin , das Jahr hat schon ein Viertel seines Weges zurückgelegt. nommen wurde. Etwa einhundert Gemeindemitglieder Doch schauen wir, wie es anfing. Der erste Januar war ein nahmen sich an einem Samstagvormittag vier Stunden Sonntag - einen besseren Start ins neue Jahr kann es wohl Zeit, um über die Realisierung der vom Pfarrgemeinderat kaum geben. In der Lesung aus dem Buch Numeri wurde vorformulierten Ziele zu diskutieren. Wir bleiben im Ge- uns der „Aaronitische Segen“ zugesprochen, den wir gut spräch und sind natürlich bei der Realisierung der Ziele auf aus den ökumenischen Gottesdiensten kennen, da gespro- die Mitarbeit vieler ehrenamtlich tätiger Menschen ange- chen von den evangelischen Pfarrern. wiesen. „Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“. (Num 6,24-6,26) Die Abendmesse an diesem Sonntag zelebrierte Pfarrer Dr. Gregor Jansen, ein „Honnefer Jung“ und heute Jugendseelsorger in Wien. Er wies auf den in der Kirche wohl wichtigsten Jahrestag in diesem Jahr hin, den fünfzigsten Jahrestag der Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils am 11. Oktober 1961. Gregor Jansen verlas einen Abschnitt aus der Eröffnungsrede von Papst Johannes XXIII, der an Aktualität nichts verloren hat. Viele spürten damals einen frischen Wind der Be-GEIST-erung. Lesen Sie dazu einige Erinnerungen unserer kfd-Frauen. Hoffen wir, dass davon Auf Dekanatsebene wurde im Dialogprozess der deutschen Bischöfe zum Gespräch eingeladen Die Kommunionkinder haben viel mit- und untereinander und mit ihren Katechetinnen gesprochen und viel zugehört in ihren Gruppenstunden und am Versöhnungstag. Hier wie in den Kinder-und Familienmessen wurde der Dialog um das Wort Gottes erweitert, das ihnen in vielfältiger Weise vermittelt wurde. Bei der Visitation musste der Weihbischof viel zuhören, er hat auch viel erklärt (das Timing war - von ihm ungewollt nicht so prickelnd: Kaum war er angekommen, stand in der Zeitung die Nachricht von der Verlegung des KSI – da hatte er in der Tat viel zu erklären). Er rief uns zum Brückenbauen auf – was heißt das anderes als miteinander zu reden? noch was übrig bleibt/geblieben ist und nicht alles zurück- Die fünfte Jahreszeit wurde gebührend gefeiert mit vielen gedreht wird. bühnenreifen Dialogen der Menschen aus den eigenen Reihen und mit den ZuhörerInnen. Da gab es die beliebten Beim II. Vatikanum wurde zum Dialog aufgerufen. Dialoge sind lebensnotwendig im Zusammenleben der Menschen und so auch der Katholiken. Dr. Bernd Biberger zitiert Erzbischof Zollitsch in seinem Artikel mit den Worten: „Dialog lebt zunächst vom Hören, vom Zuhören, vom aufeinander Hören und aufmerksamen Wahrnehmen des anderen und seiner Meinung.“ Er führt weiter aus, dass immer beide Elemente wichtig sind: das Hören und Gehört Sitzungen der Rhöndorfer Caritas, der Jecken Wiever von St. Johann Baptist und der kfd Aegidienberg. Es gab Kölsche Messen in St. Johann Baptist, Aegidienberg und wie angekündigt als Kindermesse in Rhöndorf. Die Bibelwoche im evangelischen Gemeindehaus lud ein zum Dialog über die Psalmen, die Rhöndorfer Ökumenischen Gespräche hatten die Taufe zum Thema. werden, das Aussprechen und Aussprechenlassen. Die Ge- Eine neue Form des Dialoges suchen und versuchen Men- wichtung ist dabei nicht das Wesentliche, doch fehlt eines schen zwischen Arbeit und Ruhephase, die so überrasch- der beiden Elemente, ist der Dialog gestört. end zahlreich dem Aufruf zur Gründung einer eigenen Sie können in dieser Ausgabe viele Beispiele von gelungenen Dialogen nachlesen. Gruppe nach dem ZWAR-Modell gefolgt sind. Es gibt in unserem lebendigen Leben rund um die Kirch- Froh waren wir, dass die Einladung zum Konvent - zum Dialog – über das Pastoralkonzept von so vielen ange- türme in den Gemeinden viele Situationen, in denen der Dialog miteinander eine entscheidende Rolle spielt, sei es 5 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 beim Neujahrsempfang, sei es beim Treffen der verschie- für den, der sich damit auseinandersetzen will. Der Künst- denen Gruppen. ler selber sagt über das von der Umgebung aufgenommene Auch in den Büchereien gab es viel Lehrreiches und Spannendes. Die Kinder lernten beim Erwerb des „Bibfit“Führerscheins die Struktur der Bücherei kennen und beim und durch das Kreuz neu ausgestrahlte Licht: „Für mich sind das die Strahlen von Bethlehem und die Strahlen der Auferstehung - es ist das Licht unseres Glaubens“. Bibelcafé die Geschichte des Engels Raphael. Die Erwach- Ostern steht vor der Tür, nehmen wir die Einladung an, senen konnten viel über Neuerscheinungen erfahren. einen Neubeginn zu wagen! Die Natur macht es uns vor. Mit Blick nach vorne zur ökumenischen Nacht am 24. August wird es durch das Lichtkreuz des Künstlers Ludger Hinse auch zu einer besonderen Art des Dialogs kommen – Das Dunkel der Karwoche liegt dann hinter uns, wir singen befreit das Halleluja und feiern Ostern vierzig Tage lang bis zu Pfingsten - der Ankunft des Heiligen Geistes. Wir b e da n ke n uns bei allen, die mit einem Bericht oder mit Bildern zum HORIZONT beigetragen haben. Wie w ü n sc h e n a lle n ge se gn e te Oste r n . Ihr Redaktionsteam Noli me tangere - Fra Angelico, 1440-41 Ursula Voll Um fr a ge : Fü n fz ig Ja h r e n a c h de m II. Va tika n isc h e n K o n z il ( 1962-1964) Statements aus dem Offenen Glaubensgesprächskreis der kfd in St. Johann Baptist Neuigkeiten und fürchtete zu starke Veränderungen. ? Als Mitglied einer katholischen Jugendgruppe („Heli- 1. Frage: Interessierte Sie damals das Konzil? ? Nein, meine junge Familie hat mich ganz in Anspruch genommen. (2 x) and“) prägten wir den Slogan: „Weg mit dem Muff von fast 2000 Jahren unter den Priester- und Bischofstalaren!“ ? Daran habe ich keine Erinnerung, Kirche war für mich sehr fern. (2 x) ? Ich war in Nonnenwerth Schülerin und im Religions- unterricht waren wir mit dem Konzil befasst. Auch der Pastor in Aegidienberg predigte darüber. 2. Frage: Welche Erwartungen hatten Sie an das Konzil? ? Ich hatte gar keine Erwartungen. (3 x) ? Erleichterungen und Erneuerungen erwartete ich und auch die Lockerung der strengen Vorschriften und ? Ja, das Konzil interessierte mich, denn wir wollten endlich Änderungen. ? Ich interessierte mich sehr dafür, war gespannt auf Gebote. ? Als Schülerin war ich noch zu jung und kindlich naiv. Ich 6 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 dachte, die Priesterehe würde genehmigt ? Es herrschte mehr Nähe zur Gemeinde. und die Trennung zwischen evangelisch ? Die Messe wurde mehr in deutscher Sprache und katholisch wegfallen. gelesen. ? Ein weniger autoritäres Verhalten von der ? Latein war nicht mehr obligatorisch. Amtskirche zu den Gläubigen sollte ? Die ökumenische Trauung wurde eingeführt, stattfinden. Mehr Nähe und Verständnis es gab ein neues Eherecht. sollte praktiziert werden. ? Die Lesungen wechselten alle drei Jahre, das 3. An welche besonderen Ereignisse oder war nicht mehr so eintönig. Personen erinnern Sie sich? ? Es gab neue Gebet- und Gesangbücher und ? Um mir die feierliche Konzilseröffnung in auch ein neues Messbuch. Rom im Fernsehen anzusehen, schwänzte ich die Schule – auch meine Familie hielt das für ? Die Priester und Messdiener mussten den veränderten Ritus lernen. wichtiger. Es wurde im Freundes- und Bekanntenkreis viel darüber ? Das Stufengebet gab es nicht mehr und das Hin und Her mit dem Messbuch. gesprochen. ? Sehr gegensätzliche Ansichten herrschten bei den konser- vativen und progressiven Konzilsteilnehmern. ? Mehr ökumenische Kontakte fanden statt. ? Theologische und weltliche Fragen wurden stärker ? An Papst Johannes XXIII. erinnere ich mich, als liebens- werten und frohen Menschen. diskutiert. ? Die Samstag-Vorabendmesse wurde eingeführt. ? Der Papst war für mich sehr „bürgernah“ und hat so etwas wie eine Reform angestoßen. ? Es gab nach dem Konzil gewählte Gremien, z.B. den Pfarrgemeinderat. ? Unser damaliger Kardinal Joseph Frings spielte eine her- ausragende Rolle. ? Lektoren und Lektorinnen (viel später) wurden zugelassen. ? Sein Konzilsberater war der junge Theologieprofessor Josef Ratzinger (heute Papst Benedikt XVI). ? Kommunionausteiler und – Austeilerinnen (viel später) wurden ernannt. ? Es gab endlich viele Veränderungen, die wir als junge Christen begrüßten. ? Messdienerinnen durften in St. Johann Baptist den Dienst am Altar mitmachen (ca. ab 1982 - erst 20 Jahre nach 4. Frage: An welche Veränderungen der Kirche nach dem dem Konzil!). ? Jugendmessen und Musikbands wurden erlaubt ( zirka 10 Konzil erinnern Sie sich? ? Das Nüchternheitsgebot vor dem Kommunionempfang Jahre später). Es wehte endlich ein „Frischer Wind“ in der Kirche! wurde aufgehoben. ? Die Handkommunion wurde eingeführt. ? Der Altar wurde vor den alten nach vorne gestellt. ? Der Priester zelebrierte die Messe der Gemeinde zugewandt. Foto: Johannes XXIII 7 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Di a l o g Priv.doz. Dr. Bernd Biberger, Subsidiar Lie b e Mitglie de r in de n Ge m e in de n in B a d Ho n n e f! In Mannheim kamen im Sommer 2011 etwa 300 Delegierte Berufenen ein. Mose fühlt sich zu unbedeutend, um vor aus ganz Deutschland auf Einladung der Deutschen den Pharao zu treten und die Freilassung der Israeliten Bischofskonferenz zu einem Treffen unter dem Thema einzufordern (Ex 3,11). Jeremia verweist auf seine Jugend „Im Heute glauben – Wo stehen wir?“ zusammen, um sich und hat Sorge, dass er als Prophet nicht ernst genommen über Stärken und Schwächen der Katholischen Kirche in wird (Jer 1,6). In beiden Fällen sichert Gott seinen Beistand Deutschland auszutauschen. Diese Tagung bildete den zu. Er akzeptiert es aber auch, wenn ein Mensch sich ent- Auftakt für einen mehrjährigen Dialogprozess, dessen scheidet, nicht den Weg der Nachfolge Jesu zu gehen, so Ziel es ist, einen Weg zu notwendigen Reformen zu fin- wie der reiche Jüngling (Mk 10,22). Der Menschwerdung den. Dieser Prozess möchte die verschiedenen Strö- Gottes geht der Dialog zwischen dem Engel und Maria mungen in unserer Kirche, die sich oft unversöhnt gegen- voraus, in dem Gott um ihre Zustimmung zu seinen überstehen, wieder ins Gespräch bringen: miteinander Plänen wirbt (Lk 1,26-38). Auch das Gebet ist in seinem schauen, wo und wie Gott unsere tiefsten Kern ein Dialog, in dem wir Kirche in die Zukunft führt. In seinem unsere Bitten und unseren Dank vor Referat bei der Herbstversammlung Gott tragen, uns aber auch öffnen für der deutschen Bischöfe 2010 sagte der sein Wort. Vorsitzende der Deutschen Bischofs- Zum Dialog gehört beides: hören und konferenz, Erzbischof Zollitsch: „Dia- gehört werden, aussprechen und aus- log lebt zunächst vom Hören, vom Zu- sprechen lassen. Wenn eines von bei- hören, vom aufeinander Hören und dem fehlt, dann wird der Dialog zum aufmerksamen Wahrnehmen des an- Monolog, dann nimmt die Beziehung deren und seiner Meinung. Damit der zwischen den Gesprächspartnern Dialog gelingt, braucht es ein hör- Schaden. Das gilt für unsere Bezieh- bereites Ohr, ein sensibles Herz und ung zu Gott, das gilt für unsere Kir- ein waches Gespür für die Zeichen der Zeit und die Fragen der Menschen.“ Dialog bedeutet zunächst einmal achtungs- und ehrfurchtsvolles Hören auf das, was der andere zu sagen hat, im Glauben daran, dass nicht nur in mir selber, sondern eben auch im Mitmenschen der Geist Gottes wirkt. Deshalb fügte Erzbischof Zollitsch hinzu: „Es gibt freilich eine noch tiefere Dimension des Zuhörens. Sie besteht darin, dass man Gottes Stimme vernimmt und auf diese Weise mit ihm ins Gespräch kommen kann. Diese große Chance des Hörens verdient Beachtung: Wer nur redet und nicht hört, verliert den Kontakt mit dem Herrn. Er verschließt sich dem Heiligen Geist.“ Unser Glaube ist von seinem Wesen her ein dialogisches Geschehen – ein Dialog zwischen Gott und uns Menschen. Wenn Gott Menschen beruft, so bezeugt es uns die Bibel, che, das gilt für politische Prozesse, das gilt genauso für unser alltägliches Zusammenleben. Nicht selten leiden Ehen gerade unter der Not, dass das Gespräch zwischen den Partnern abgebrochen ist („Du hörst mir ja gar nicht zu!“). Missverständnisse entstehen, weil wir einander nicht richtig zuhören. In Gremien und Vereinen kommt es zu Auseinandersetzungen, wenn wir nicht bereit sind, auch andere zum Zug kommen zu lassen. Nicht nur unsere Kirche braucht eine neue Qualität des Dialogs. Auch unser alltägliches Leben gewinnt, wenn wir bereit sind, einander in Ehrfurcht zuzuhören. Vor allem aber müssen wir Christen immer wieder neu lernen, auf Gott zu hören und uns von seinem Wort betreffen zu lassen. dann lässt sich Gott auf die Bedenken und Einwände der Abb: Wortfluss - Dialog - durch Worte, Sabine Diop 8 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Theodor Elbers Un se r P a sto r a lko n z e pt ste h t Der Katholische Kirchengemeindeverband Bad Honnef des PGR die Ziele und Anregungen auf Keimzellen auf- hat ein Pastoralkonzept. geteilt und dabei auf bestehende Organisationen und Akti- Den letzten Schliff bekam das Pastoralkonzept nach einem vitäten zurückgegriffen: Konvent mit 90 Vertretern aus den vier Gemeinden im Ja- Die Caritas für Caritas- und Seniorenarbeit unter der Lei- nuar in der darauf folgenden Pfarrgemeinderatssitzung tung von Diakon Franz Gunkel. Zur Seniorenarbeit ist am 23. Februar 2012. In zweijähriger intensiver Arbeit hat bereits mit der Gründung einer ZWAR-Gruppe (selbst- der PGR alle gesammelten Basisdaten verdichtet und in organisierte Aktivitäten von Menschen an der Schwelle Ziele umgesetzt. Es war Anliegen des PGR, die selbständi- zum Ruhestand) ein gemeinsames Projekt mit der Kreis- ge Arbeit der Pfarrausschüsse, der kirchlichen und kir- Caritas und der Stadt Bad Honnef mit großem Erfolg ge- chennahen Organisationen in den Gemeinden im Rahmen startet. Die Anregung dazu kam von Petra Quast, CA- der Möglichkeiten zu unterstützen und zu fördern. Dabei Vorsitzende in Selhof und PGR-Mitglied. wollen wir insbesondere zur Zusammenarbeit ermutigen und möglichst viele Menschen in unserer Gemeinschaft erreichen. Unser Bemühen in der Pastoral unseres Kirchengemeindeverbandes soll dazu dienen, Menschen die Begegnung mit Christus zu ermöglichen und ihn als „Weg, Wahrheit und Leben“ erfahrbar werden zu lassen. Für die Ziele im Pastoralkonzept haben wir uns folgendes Leitbild gegeben: Das Katholische Familienzentrum für Kinder und junge Familien als Zusammenschluss der katholischen Kindertagesstätten unter der Leitung der Gemeindereferentin Elisabeth Schmitz. Die katholische Jugendorganisation BDKJ mit Kaplan Guido Dalhaus und Thomas Jäger für die Jugendarbeit. Das Pastoralteam, das zunächst eine Übersicht über alle Aktivitäten bei der Katechese erstellt. Christus ist unsere Mitte. Ziele, die über diese Keimzellen nicht realisiert werden kön- Nach seinem Vorbild wollen wir nen, müssen ggf. im PGR priorisiert und neu zugeordnet uns ohne Vorbehalt öffnen, werden. auf die Menschen zugehen, sie an Christus heranführen Es wurden auch neue Arbeitskreise gebildet: Der Liturgieausschuss unter der Leitung von Christine und dabei Neues wagen. Aldick, Pfarrer Bruno Wachten und mindestens einem Die Ziele gliedern sich in Weg für „Netzwerke bilden und vertiefen“, die „Vielfalt unserer Aktivitäten stärken“ und das „Ehrenamt fördern“; Wahrheit für „Katechese“, Hinführung zu den Sakramenten und „Liturgie“, engagierte Laien aktiv einbinden, traditionelle liturgische Formen pflegen und neue Formen entwickeln; Vertreter aus jeder Gemeinde. Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit unter der Leitung von Elisabeth Irmgartz und einem Mitglied jeder Gemeinde, der im wesentlichen Koordinationsaufgaben übernimmt. Zur Öffentlichkeitsarbeit bestehen bereits Arbeitskreise für das Internetportal, für den Horizont und für (Neu-)Bürger im Pfarrverband, die entsprechende Anre- Leben für „Kirche ist Heimat“ für alle Menschen, in allen Lebenswelten, Kinder, Jugend, Junge Familien, Senioren, in der Caritas und in der Ökumene. gungen aufnehmen. Die Ziele und Anregungen für Netzwerke und das Ehrenamt werden zunächst im PGR behandelt. Die Ziele haben viele Unterpunkte und Anregungen zur Realisierung aus dem Konvent, die nur über Arbeitsteilung machbar sind. Deshalb haben wir in der Februar-Sitzung Wie geht es weiter mit dem Pastoralkonzept, wie und wo kann ich mitwirken ? 10 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Zunächst ist vorgegeben, das Pastoralkonzept dem Leiter der Hauptabteilung Seelsorgebereich des Erzbistums zur Kenntnis zu geben. In einem Auswertungsgespräch erhalten wir eine qualifizierte Rückmeldung. ? Machen Sie mit. Sie sind angesprochen, warten Sie nicht auf Anstöße. ? Werden Sie in Ihrer Gemeinden aktiv, sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie! Pastor Bruno Wachten, der leitende Pfarrer, wird das Pastoralkonzept in einem feierlichen Rahmen in einer gemeinsamen Messe in St. Johann Baptist in Kraft setzen. Daran anschließend wird beim „Sonntagstreff“ im Pfarr- ? Sie sind interessiert? Nehmen Sie bitte die Gelegenheit der Information beim o.g. Sonntagstreff wahr oder melden Sie sich im P fa r r b ü r o B a d Ho n n e f heim die Gelegenheit gegeben, sich näher zu erkundigen, auszutauschen und auch tatkräftige Mithilfe bei der Realisierung anzubieten - darauf setzen wir ganz stark. Am Te l.: 93 15 64 E-Ma il: pa sto r a lb u e r o @pfa r r v e r b a n dh o n n e f.de selben Wochenende wird in allen Gemeindemessen über die Inkraftsetzung des Pastoralkonzeptes informiert. Der Termin wird noch bekanntgegeben. Mit den besten Grüßen und in Erwartung vieler ehrenamtlich Mitwirkender. Es ist klar, die Fülle der Ziele und Anregungen, alle wichtig und gut, kann vom Pastoralteam, dem Pfarrgemeinderat Theodor Elbers PGR-Mitglied und den Pfarrausschüssen allein nicht bewältigt werden. Es bedarf der aktiven, ehrenamtlichen Mitwirkung in den Gemeinden. T h e o do r Elb e r s gib t Vo r sitz im P fa r r ge m e in de r a t a b und Vorschlägen für die Inkraftsetzung und Umsetzung Liebe Gemeindemitglieder, in den zurückliegenden gut zwei Jahren haben wir im Pfarrgemeinderat zwei wesentliche Aufgaben gestemmt: Die Pfarrausschüsse wurden nach Erstellung von Steckbriefen mit den Aktivitäten der kirchlichen und kirchennahen Organisationen gebildet und konstituiert. Das war erforderlich, da nur in Selhof parallel zum PGR auch der Pfarrausschuss gewählt wurde. Die Steckbriefe und weitere wichtige Basisdaten wurden zusammengetragen, in aufwendiger Arbeit verdichtet und, nach Vorgaben des Erzbistums Köln, in Ziele für ein der Ziele in der Februar-Sitzung des PGR habe ich den PGR-Vorsitz abgegeben. Ich bedanke mich von Herzen bei den PGR-Mitgliedern und den Mitarbeitern aus Referaten des Erzbistums, die mich aktiv bei dieser aufreibenden Arbeit nach Kräften unterstützt haben und wünsche viel Erfolg bei der Realisierung der Ziele mit hoffentlich breiter Unterstützung und ehrenamtlicher Mitarbeit in den Gemeinden. Hier werde ich als gewähltes Mitglied des PGR für St. Aegidius bis zum Ende der Wahlperiode, so Gott will, noch mitwirken. Pastoralkonzept des Katholischen Kirchengemeindeverbandes Bad Honnef umgesetzt. Mit dem Abschluss der Arbeiten für das Pastoralkonzept 11 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ihr Theodor Elbers Hiltrud Bennemann K o nvent In der Satzung des PGR ist vorgesehen, einmal im Jahr die gekennzeichneten Tischen hießen die PGR-Mitglieder als Aktiven und Interessierten der Gemeinden einzuladen, GastgeberInnen die Pfarrgemeindemitglieder willkom- um in einer größeren Runde Aktuelles zu diskutieren, men und übernahmen die Aufgaben der Tischmoderation. Ideen zu sammeln und Neues anzustoßen. Der vorlie- Mit zwei Tischwechseln nach je einer Stunde bekam so gende Entwurf des Pastoralkonzeptes war ein guter An- jeder Konventteilnehmende Gelegenheit, seine Meinung lass, dieser Aufgabe nachzukommen. Weit mehr als ein zu allen drei Themen einzubringen. Während der Mittags- Drittel der von PGR und Pastor Wachten angeschriebenen pause ordneten die Moderatoren die Ergebnisse, hefteten Katholiken war der Einladung gefolgt. Sie hatten sich einen sie an die großen Stellwände und präsentierten sie im ganzen Samstagvormittag Zeit genommen, um ihren Bei- Anschluss dem Plenum. Insgesamt kamen über 200 Anre- trag zum Konvent zu leisten. Auch die Bürgermeisterin gungen zusammen zu den drei Themenbereichen: war nicht in ihrer üblichen Funktion, sondern als Das soll sich ändern. Pfarrmitglied von St. Aegidius dabei. Nach der Begrüßung Das soll so bleiben. durch den PGR Vorsitzenden Theo Elbers erklärte Pastor Da habe ich eine Idee. Wachten die Wahl und Bedeutung der Worte Jesu: „Ich bin Diese Anregungen müssen jetzt in den nächsten PGR- der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh.14,6), Sitzungen zusammengefasst und auf ihre Umsetzbarkeit unter die wir das ganze Pastoralkonzept gestellt haben. überprüft werden. Dann heißt es in den Gemeinden Men- Dazu gab es als Orientierungshilfe die Fragen: schen zu finden, die bei der konkreten Umsetzung helfen. Was bewegt uns heute und aktuell in den Gemeinden? Wenn das Konzept aus Köln genehmigt zurückkommt, Was wollen wir erreichen? wird dazu allen Pfarrgemeindemitgliedern Gelegenheit ge- Was sollen und wollen wir schaffen? geben. Im Vorfeld hatte Moderator Markus Schlüter von der Gemeindepastoral des Dekanats zusammen mit dem PGR den Tag vorbereitet. An den unterschiedlich farbig 12 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Ein e B r ü c ke z u Go tt Bischofsmesse am Ende der Visitation Am Ende der heiligen Messe Am Ende seiner Visitation zelebrierte Weihbischof Dr. Heiner Koch mit den Gläubigen aller vier Pfarrgemeinden in St. Johann Baptist den Sonntagsgottesdienst. Zu Beginn seiner Predigt zeigte er einen Stein, den er von einem Jugendlichen aus Bosnien-Herzegowina bei einem Besuch in Mostar geschenkt bekam. Zehn Jahre ist der Krieg nun vorbei, doch noch sehr präsent in den Erinnerungen der Menschen dort, aber auch bei uns. Wir erinnern uns an die Berichterstattung über das gegenseitige Beschießen von Muslimen und Christen, das Auffinden und Öffnen von Massengräbern, über die Brutalität, die dort herrschte. wandte sich der Bischof an die Kinder, die geduldig bei der Predigt für die Erwachsene zugehört hatten. Jetzt wurden die Rollen getauscht, die Erwachsenen sollten zuhören. Der Bischof rief die Kinder nach vorne und fragte, woran denn ein Bischof zu erkennen sei? „An seinen Klamotten“ war die spontane, Heiterkeit hervorrufende Antwort. Diese besondere Kleidung wurde genauer angeschaut und den Kindern die Bedeutung von Mitra, Bischofsstab und Bischofsring erklärt. Beim Bischofsstab gab es besonders viel zu sehen. Bischof Dr. Heiner Koch hatte ihn von afrikanischen Jugendlichen zum Weltgebetstag 2005 in Köln geschenkt bekommen, den er Die Brücke von Mostar, Weltkulturerbe, wurde, obwohl maßgeblich organisiert hatte. Es war schnell klar, wer strategisch unwichtig, als eines der ersten Gebäude zer- solchen Stab berufsmäßig braucht, nämlich Hirten und stört. Schäfer. Mit so einem Krummstab können sie Schafe zu- Die Brücke galt als Symbol für gutes Miteinander, Zusammengehörigkeitsgefühl, für das Aufeinander-Zugehen von Muslimen und Christen beidseits des Flusses. Auch in unserem Leben gibt es viele zerstörte Brücken, Menschen, die sich nichts mehr zu sagen haben, aber auch Menschen, die zu Gott keine Brücke mehr haben. Wo ist Gott? Gott hat uns in Jesus Christus wieder eine Brücke geschenkt. Die hält, bei allem was geschieht. Jesu Zusicherung heißt: Ich bleibe bei Euch, ich bleibe bei dir, egal was rück in die Herde holen. Der Stab des Bischofs ist noch mit dem Stern von Bethlehem, den Heiligen drei Königen, Esel und Kamel verziert, dazwischen die Mitra. Als Krone ist sie Sinnbild für das Geschenk der Könige an das Jesuskind. Die Kinder waren bei diesen Erklärungen lebhaft und begeistert bei der Sache. Nach der heiligen Messe konnten dann alle Gemeindemitglieder im Pfarrsaal mit dem Bischof ins Gespräch kommen. Bischof Koch ging dabei von sich aus auf viele Menschen zu, fragte nach und hörte zu. dir geschieht, egal wie es dir geht. Der Bischof forderte uns Christen dazu auf, aufeinander zuzugehen, auch wenn es schwer fällt, also eigene Brückenbauer zu werden. Auch bei uns ist es wichtig, dass es Brückenmenschen, Brückenchristen, Brückengemeinden gibt. Nur wenn miteinander gesprochen wird, besteht die Chance des Verstehens, des Brückenbauens. Auch die Brücke in Mostar ist wieder aufgebaut worden. 13 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Tr o st, Da n k u n d K r a ft Einweihung der St. Johanneskapelle Denn nur wenn sich alles im Einklang befindet, geht es im CURA-Krankenhaus dem Menschen gut. Jesus vergab dem Gelähmten auf- Zur Einweihung der Kapelle ist Weihbischof Dr. Heiner Koch nach der Visitation noch einmal nach Bad Honnef ge- grund seines Glaubens erst die Sünde, dann konnte der aufstehen und gehen. kommen. Unter den viele Honnefer Christen, die zur Ein- 2. Jeder Mensch soll sich tragen lassen können, das geht weihung gekommen waren, befanden sich auch Dr. Her- nur, wenn Vertrauen vorhanden ist. Der Gelähmte ver- bert Breuer, der Dechant Udo Maria Schiffers, die Kranken- traute den vier Männer, die ihn auf der Trage zu Jesus hausseelsorgerinnen, Barbara Gotter, Christiane Neuhal- brachten. fen, Rosemarie Weiß sowie der Pfarrer der evangelischen Gemeinde Uwe Löttgen-Tangermann. Drei Jahre ist es her, dass die alte Kapelle profaniert wurde, dies war der Zusammenlegung der Krankenhäuser Königswinter und Bad Honnef geschuldet. Damals ging der Zug mit dem Allerheiligsten zurück zur Kirche St. Johann Baptist, nun wurde es in einer kleiner Prozession - angeführt von den 3. Der Bischof rief alle auf, in ihrem Handeln kreativ zu sein. Die vier Männer ließen den Gelähmten durchs Dach ins Haus, dies ist nicht der auf den ersten Blick „richtige“ – erfolgversprechende Weg. 4. Der Bischof wünschte allen Gottvertrauen - nur das trägt in allen Situationen. Maltesern - wieder zurück geführt. Die Kapelle befindet Nach der Predigt trug Weihbischof Dr. Heiner Koch das sich jetzt im Eingangsbereich und lädt alle BesucherInnen, Allerheiligste in den offenen Tabernakel. Er segnete die Ka- PatientInnen und MitarbeiterInnen ein, dort einzukehren, pelle und die vielen auf einem Tisch liegenden Kreuze, die kurz zu verweilen um Kraft zu schöpfen, Trost zu suchen, in den verschiedenen Stationen und Zimmern des Kran- zu danken. Zu Beginn des feierlichen Wortgottesdienstes kenhauses angebracht werden. Der Projektchor von St. Jo- wies Pastor Wachten darauf hin, dass nun mit dem hann Baptist trug zur musikalischen Ausgestaltung des Allerheiligsten das Herz des Hauses wieder zurück ge- Gottesdienstes bei. Mit dem Lied „Großer Gott wir loben kehrt sei. In der Lesung wurde aus dem Markusevange- dich“ wurde der Wortgottesdienst beendet. lium (2,1-12) die Heilung des Gelähmten vorgelesen. Anknüpfend an die Lesung sprach der Weihbischof in seiner Predigt für alle im Krankenhaus vier Wünsche aus. „Sei ohne Angst lass dich fallen. Es ist einer da, der dich auffängt. 1. Jeder Mensch muss in seiner Ganzheit gesehen werden. Stehen, sich fallen lassen Er kann nicht in Körper, Geist und Seele aufgeteilt werden. - dies beides zusammen 14 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 ist das Geheimnis der Gelassenheit. endenden Raum gestaltet. Seine Schlichtheit und Klarheit Das Geheimnis des Friedens und Einfachheit lassen den Raum an sich wirken, die (Petra Kuntner) hervortretenden Elemente sind die goldenen Streifen an Der Kölner Künstler und Architekt Matthias Heiermann der Wand, die auf den hier eingelassenen Tabernakel auf- hat die Kapelle entworfen und gestaltet. Beim Eintreten in merksam machen, die in den Boden eingelassene Punkte, das Krankenhaus sieht man die satinierte Glaswand, die die den Altarraum hervorheben, der aus französischem mit einem Meer von Blüten und Blättern versehen ist. Dies Kalkstein geschaffene Altartisch, das Kreuz, die Osterker- ließ in der Bauzeit Menschen vermuten, es käme dort ein ze und die Pieta. Durch die Glaswand schimmern die ange- Blumengeschäft hin, wie Pastor Wachten in seiner zündeten Kerzen, die neben dem ausliegenden Fürbitten- Begrüßung amüsiert erzählte. Die floralen Ornamente sind buch für die Besucherin, den Besucher mögliche Zeichen Symbole für das neue Leben und die Vollkommenheit und der aktiven Hinwendung sein können. schon in römischen Katakomben zu finden. Um die Säule herum, die als tragend für das Haus angesehen werden muss, hat der Künstler einen elliptischen in einer Spirale Beate Schaaf Z u r Eh r e Go tte s die K u n stsc h ä tz e fü r die Me n sc h e n b e w a h r e n Wie im letzten Horizont berichtet, hat St. Johann Baptist Die Grablegungsgruppe und die Barock-Madonna vom seit Ende 2011 einen Kirchbauverein, der sich zum Ziel Marienaltar im Seitenschiff sind für die Restauration schon gesetzt hat, mit Spendenaktionen und Kollekten Mittel für von ihren Plätzen entfernt worden. Als nächstes stehen Ar- die aufwendigen Restaurierungsarbeiten zu sammeln, die beiten am Sakramentshaus, Taufbecken und Kreuzweg auf in der schönen Honnefer Pfarrkirche fortlaufend notwen- der Agenda. Es sei ein besonderer Wunsch des Vereins, ir- dig sind. gendwann auch die besonders wertvolle Löwenburger Am 11. März stellte der Kirchbauverein sich und seine Projekte in St Johann Baptist der Öffentlichkeit vor. Umrahmt wurden die Beiträge durch Musik für Trompete und Orgel mit Jürgen Schuster und Kantor Norbert Precker. Der Projektchor sang. Monstranz für die Menschen „sicher und sichtbar“ in der Kirche aufbewahren zu können, erläuterte der Vorsitzende Stephan Bücker in seiner Begrüßung. In den wenigen Monaten seines Bestehens hat der Verein schon etwa fünfzig Mitglieder gewinnen können und freut sich auf weitere Interessenten. Ki r ch b a u v er ei n St . Jo h a n n Ba pt i st Ba d H o n n ef e.V . Konto Nr.: 5606424061 Volksbank Bonn Rhein Sieg BLZ: 380 601 86 Spendenquittungen, die steuerlich geltend gemacht werden können, werden ausgestellt 15 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Dr. Herbert Breuer Eh e u n d Fa m ilie a ls „ kle in e K ir c h e “ ( e c c le sio la ) (3. Teil der „Gedanken zur christlichen Ehe) bilden. Eltern nehmen also sogar Ehe und Familie sind nicht nur „Privatsache“ Einfluss auf die Zusammensetzung Heute versteht man allenthalben Ehe und Familie als Pri- der himmlischen Kirche. vatangelegenheit. Die Humanwissenschaften beschreiben Darum stellen wir Christen Ehe und die „Individualisierung“ des Lebens auch in der Ehe als Familie in den großen Zusammen- Kennzeichen unserer Zeit. Liebe und Sexualität heißen hang des Reiches Gottes. Ja, das ist die Grundbotschaft „Intimbereich“. Ehe ist nicht – wie noch im Anfang dieses Jesu: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium, das Jahrhunderts – eine gesellschaftliche Institution, sondern Reich Gottes ist nahe“ (Mk 1,15). Dieses Reich Gottes ist kei- sie steht unter dem „Primat der Gefühle“. Nicht Besitz und ne Uridee Jesu. Er hat sie vielmehr aus der Prophetie seines Stand, sondern die „Liebe“ wird zum legitimen Grund für Volkes übernommen. Was sich darunter verbirgt, kann die Partnerwahl und auch für die Abkehr vom Partner. So man gut erkennen, wenn man das zweite Kapitel des Pro- wird die Partnerwahl heute erlebt und von den jungen pheten Jesaja liest. Er kündigt an, dass am Ende der Tage Menschen auch ersehnt. Niemand wird bestreiten, dass alle Völker zum Sion ziehen und sich die Weisung des Intimität und Innigkeit, wenn sie erlebt werden, zuerst und Herrn holen. Dann wird man die Schwerter umschmieden am intensivsten in der ehelichen Liebe und in der Familie zu Pflugscharen und die Lanzen zu Winzermessern. Aus erlebt werden können. Auch die Pädagogik heute schätzt Mordinstrumenten werden Brotinstrumente, Lebensspen- die Familie wieder ganz neu. Hier können Kinder an Leib der. Aus den Lanzen werden Winzermesser, weil zum Ge- und Seele gesund heranwachsen. deihen eines Weinberges mindestens fünf Jahre ohne Krieg Liebe und Erlösung sind in der Ehe zuerst für die Partner und auch für die Kinder wirksam. Aber kein Ehepaar lebt nötig sind - für die damalige Zeit eine unvorstellbare Hoffnung. allein. Freundeskreise gehören zu jeder Familie. Auf Jesus will, dass diese Weltfriedensordnung entsteht, nicht vielfältige Weise wirken die Kinder und vielleicht auch die durch Gewalt, sondern durch die Bekehrung der Einzel- berufstätigen Eltern in die Umwelt. Wenn die Stimmung in nen. Die müssen gewonnen werden. Darum ist sein Missi- der Familie stimmt, dann stimmt auch das Leben mit den onsbefehl so plausibel. anderen Menschen. Die Kinder wachsen unter Umständen Jesus verkündete und lehrte, heilte und vergab Schuld über die Eltern hinaus, und so profitiert dann eine größere Öffentlichkeit von dem, was die Eltern an den Kindern geleistet haben. Unser Tun und Leben zieht immer viel weitere Kreise, als wir im Augenblick übersehen können. Kinder übernehmen als Erwachsene wichtige Aufgaben. Der Generationenvertrag muss erfüllt werden. Die neue Generation trägt unsere gemeinsame Zukunft. Diese Zukunft reicht innerweltlich weit über unser Vorstellungsvermögen hinaus. Alle künftigen Generationen gehen aus der heutigen Elternschaft hervor. Wir selbst sind ja auch entstanden, weil seit der ersten Keimzelle des Le- Was hat Jesus nun selbst für dieses Reich Gottes getan? Er verkündete und lehrte die Botschaft vom gütigen Vater und von der Hoffnung, die wächst, wenn alle sich bekehren zum Willen Gottes. Er hat den Weg zum Leben gelehrt, zum Leben für diese Zeit und für die Ewigkeit. Er gab den Menschen Mut zum Leben und Zutrauen zur Liebe Gottes. Er heilte in einem umfassenden Sinn. Er sorgte sich um die Kranken und Notleidenden. Er heilte Kranke, gab den Hungrigen zu essen, tröstete die Traurigen, vergab den Sündern, mahnte zu konkreten Taten der Nächstenliebe. bens die Weitergabe des Lebens unter unseren Vorfahren Er vergab Schuld, das heißt, er zeigte, wie wir Schuld über- nie unterbrochen wurde. Noch weiter reicht unser Tun. Die winden können, indem wir auf Zukunft hin den Übeltätern Nachkommen aller zukünftigen Zeiten werden ebenso wie neue Chancen geben und selbst neue Chancen erhalten unsere Vorfahren das ewige Gottesvolk im Himmel Gottes können. 16 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Jesus von Nazareth Die Kirche Eheleute und Eltern lehrte, verkündete lehrt,verkündet lehren,verkünden wichtigsten Bildungsträger in unserer Gesellschaft. Schuli- heilte heilt heilen sche Bildung, die Mehrheit der außerschulischen Bildung vergab Schuld vergibt Schuld vergeben Schuld wird von kirchlichen Institutionen getragen. Ich denke Eheleute und Eltern lehren, verkünden, heilen und verge- auch an die Gottesdienste (6 Millionen Menschen in der ben. Eheleute lehren und verkünden. Sie belehren sich ge- Bundesrepublik Deutschland an jedem Sonntag), an die genseitig, denn sie kommen aus verschiedenen Eltern- vielen Kindergärten, Schulen, Institutionen der außerschu- häusern, haben ganz verschiedene Lebensgeschichten und lischen Jugendpflege, Erwachsenenbildungsstätten, Schu- ganz verschiedene Lebenserfahrungen. Eheleute können lungsmöglichkeiten für Behinderte, ... einander vieles in der Welt und im Leben zeigen (Lebens- Die Kirche verkündet und lehrt, heilt und vergibt Schuld Unsere Kirche verkündet und lehrt. Sie ist einer der Heilende Wirkungen zeigt die Kirche in ihren sozialen Aktivitäten. Sie bilden einen wesentlichen Teil des sozialen Netzes unseres Landes. Würden die Kirchen ihre sozialen Aktivitäten niederlegen, entstünden für das Gemeinwesen große zusätzliche Belastungen. Daran sollte man bei aller Diskussion um die Kirchensteuer denken. Ich erinnere hier an Altersheime, Krankenhäuser, Behindertenwerkstätten, an die Maßnahmen der Caritas in Katastrophenfällen und der kirchlichen Werke zur Entwicklungshilfe. Viele Beratungsstellen werden zurzeit neu eingerichtet, da zunehmend neue Schwierigkeiten in der Gesellschaft auftreten art, Urlaubsreisen, ...), sie machen gemeinsame Erfahrungen, weisen einander zurecht und helfen einander beim Erwerb allen lebensnotwendigen Wissens. Als Eltern sind sie die wichtigsten Lehrer ihrer Kinder. Hier lernen die jungen Menschen zu leben, zu vertrauen, auf die Zukunft zu hoffen, zu lieben. Gottvertrauen und Zukunftsperspektiven stammen aus dem Zusammenleben mit den Eltern. Was die Kinder hier nicht lernen, das lernen sie später nur sehr schwer oder gar nicht. Lehre und Verkündigung auf Glaube, Hoffnung und Liebe hin, das ist ein unmittelbarer Beitrag zum Reich Gottes. (z. B. Sorge für Behinderte im Alter, Ehe- und Familien- Eheleute und Eltern heilen. Die Sorge um die Notleidenden beratung, Erziehungsberatung). Übrigens sind die Pfarr- und Kranken gehört in jede Familie. Kinder erleiden alle häuser tagtäglich Anlaufstellen für viele Ratsuchende. Alle Kinderkrankheiten, die Gatten können krank und leidend Mitglieder der Kirche tragen über die Kirchensteuer und werden, die alten Eltern werden pflegebedürftig, behin- über zusätzliche Spenden zu diesen Diensten bei. Das sind derte Kinder haben ein Recht, in der Familie zu leben. Diese wirkliche Solidaritätsmaßnahmen, die das Leben in der leiblichen und seelischen Dienste sind ein unmittelbarer Welt erleichtern. Hier folgen wir in unserer Kirche der Beitrag zum Reich Gottes und nach Mt 25,31-46 (Rede vom Botschaft und der Praxis der jungen Kirche, die noch Endgericht) Eingangsbedingungen für das ewige Leben. ursprünglich wusste, was Jesus von seinen Jüngern Menschen, die solche Liebe erfahren, begreifen, dass das erwartete. irdische Leben zuweilen als ein „Angeld des Himmels“ Die Vergebung ist lange institutionalisiert im Bußsakrament und den anderen Elementen der Bußordnung. Wir können heute selbstbewusst formulieren: „In keiner Institution in der Welt tun so viele Menschen so viel Gutes für erfahren und verstanden werden kann. Ohne die tägliche Vergebung und die Bereitschaft dazu gäbe es keine Ehe und auch keine Familie, käme es nicht einmal zu einer Eheschließung. andere Menschen wie in unserer Kirche“. Das liegt nicht Ehe und Familie tragen also alle Zeichen dessen, was die nur daran, dass unsere Kirche immer noch die größte Reli- Kirche ausmacht. Ehe und Familie sind die ecclesiola, die gionsgemeinschaft der Welt ist. Es liegt auch an der Grund- „kleine Kirche“. Wenn dieses Leben gelingt, erschließen überzeugung und an der Motivation, die aus dem Glauben sich reiche Lebensmöglichkeiten und Erlösung für alle Be- und aus der Liebe zu Gott und den Menschen entsteht. teiligten und sogar für die Menschheit. 17 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Ste r n sin ge r 2012 - po c h t a u f R n Tür en a ec ht t f p o e! l K In allen unseren vier Pfarreien haben sich Jungen und Danach war der offizielle Empfang im Bad Honnefer Rat- Mädchen als SternsingerInnen verkleidet mit vielen haus, wo die vielen jungen Menschen herzlich von Bürger- erwachsenen Begleitern auf den Weg gemacht zu den meisterin Wally Feiden empfangen wurden, die ihnen für Menschen, um den Segen 20*C+M+B*12 zu bringen und ihr großes soziales Engagement dankte und als erste die für die Kinder in Not Geld zu sammeln. Das Land, welches Büchse für die Spendengelder mit einem Beitrag füllte. diesmal bedacht wurde, war Nicaragua. Daneben ging ein Dann folgten die langen Wege durch die Pfarreien bei sehr Teil des Gelds bei einzelnen Pfarreien an das jeweilige kaltem Wetter. Im Einzelnen kamen zusammen: Weltkircheprojekt. Am 4. Januar gab Diakon Gunkel i denr Aussendefeier in St. Johann Baptist den Jungen und Mädchen den offiziellen Auftrag, hinaus in die Welt zu gehen und Spenden zu sammeln. Er ging in dem Wortgottesdienst auf die heiligen drei Könige ein, deren Königstatus wir ihnen anhand der St. Johann Baptist:.5.110,00 € St. Marien: ..2.552,00 € St. Aegidius: ..........2.429,05 € St. Martin: ...5.820,63 € Am 8. Januar feierten alle in ihren Pfarrkirchen die Dankesmessen Wir danken allen Kindern, ihren Begleitern und allen Spendern herzlich! Geschenke zuschreiben. 18 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 19 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Theodor Elbers „ A n dr e a “ u n d die Ste r n sin ge r Können wir gehen oder können wir nicht gehen? Das war die bange Frage bei unseren 25 Sternsingern und ihren Begleitern. Fast hätte es das Sturmtief Andrea geschafft, aber unsere SternsingerInnen waren mutig und haben alle vorgesehenen Besuche im weitläufigen Aegidienberg mit seinen vielen Ortsteilen absolviert, auch wenn der Regen die eine oder andere Gruppe doch erwischt hat. Sie brachten uns den Segenswunsch: „Wir wollen euch grüßen zum neuen Jahr und euch unsere Lieder singen. Drei Könige sind wir und stehen hier, um den ten sie zur Krippe zu ihren großen Vorbildern, den drei Wei- Segen des Christkinds zu bringen. Wir schreiben den Spruch sen aus dem Morgenland. an eure Tür und danken für eure Gaben und wünschen, dass jeder im Hause hier stets das, was er sich wünscht, habe. Christus mansionem benedicat -Christus segne dieses Haus „20*C+M+B*12". Dieser Segen bleibe über diesem Haus und allen seinen Bewohnern.“ Jedes Jahr aufs Neue schaffen es die Kinder, Botschafter Gottes zu sein. Mit den gesammelten Spenden, die Auszählung ergab die stattliche Summe von 2429,05 €, setzen sie ein Zeichen der Verbundenheit von Kindern für Kinder über Kontinente hinweg, eine wahrhaft königliche Tat. Auch wenn die Hausbewohner mal nicht angetroffen wurden, haben die Sternsinger den Segensspruch an den Haustüren hinterlassen. Unseren Sternsingern mit Begleitern (Eltern und große MessdienerInnen), dem Sachbereich Weltkirche des Pfarrausschusses, der die Sternsingeraktion organisierte und So ganz nebenbei haben sich die Kinder sehr über kleine Geschenke gefreut und auch, dass sie bei Regen hier und da ins Haus gebeten wurden. allen Spendern sei herzlich gedankt. Freuen wir uns auf den Besuch im nächsten Jahr und hoffen, dass der Segenswunsch überall in Erfüllung geht. Im Gabengottesdienst am 8. Januar 2012 brachte eine Abordnung der Sternsinger die Sammelbüchsen mit und stell- Udo Schwegmann, Pfarrausschuss St. Martin Er fo lgr e ic h e Ste r n sin ge r de r Ge m e in de St. Ma r tin Es war schon eine Herausforderung die Sternsingeraktion 2012 zu organisieren. Galt es doch möglichst alle Selhofer Haushalte der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin zu besuchen und den Segensgruß zu überbringen. in Höhe von 5.820,63 € gesammelt. Die Katholische Junge Gemeinde (KJG) organisierte für die Königskinder einen „Dankeschön-Abend“ mit Nudelessen und Filmvorführung. Der Abschluss der Aktion wurde Um dieses alles zu organisieren wurde ein Organisations- am 8. Januar 2012 mit einem sehr stimmigen und schön team, 42 Sternsinger, 30 Begleiter und 26 Aufwärmstatio- gestalteten Familiengottesdienst begangen. nen für die Könige benötigt. Aufgeteilt auf neun Bezirke wurden dann für bedürftige notleidende Kinder Spenden Abschließend natürlich auch ein besonderes „Vergelts Gott“ an alle Spender! 20 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 De r We g z u r Er stko m m u n io n 2012 Anja Zimmermann und Jessica Frölig Stunde, in der wir Brot gebacken haben. Hieraus entstand A u f de m We g z u r Er stko m m u n io n in A e gidie n - ein neues Ritual am Ende der Gruppenstunde, so dass wir ber g in den darauf folgenden Stunden jeweils am Ende der Der große Tag der Erstkommunion unter dem Thema „Ich bin der Weinstock, ihr seid meine Reben“ nähert sich für unsere Kommunionkinder mit großen Schritten. Am Gemeinschaftstag am 10. März, der die KoKis auf ihre erste Beichte vorbereiten sollte, war die Aufregung schon zu spüren. Neben einem Rollenspiel, in dem die Kinder die Zachäus- Stunde gemeinsam (dann gekauftes) Brot gebrochen und dazu „Wenn das Brot, das wir teilen“ gesungen haben. Neben dem in Aegidienberg bei den Kindern beliebten „Laudato si“ waren in unserer Gruppe außerdem noch „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ und „Ihr seid der Weinstock“ die Lieblingslieder der Kinder. Geschichte nachspielten, haben wir viel gesungen und da- Kräftige Unterstützung erhielten zwei KoKis, die in der bei die Lieder für die Erstkommunionmesse eingeübt. Na- Vorbereitungszeit getauft wurden: Emilia und Lena wur- türlich haben wir auch über uns, unsere Beziehung zu Gott, den im Anschluss an einen Familiengottesdienst getauft. zur Umwelt und zu unserer Familie nachgedacht. Die El- Viele KoKis und ihre Katecheten blieben dabei. So konnten tern hatten für diesen Tag ein leckeres Buffet vorbereitet wir das Thema Taufe auch einmal „live“ miterleben. und es war schon erstaunlich, wie schnell dieses reichhaltige Buffet in den Mägen der Kinder verschwand. Die spannendste Gruppenstunde war sicherlich für die Kinder der Besuch bei Pfarrer Heiner Gather. An dieser Stelle Die Vorbereitungszeit war für uns Katecheten eine schöne möchten wir uns noch einmal bei Irmgard Schwermann für und intensive, aber manchmal auch stressige Zeit. Unsere den leckeren Kakao und Kuchen bedanken und für ihre Ge- Gruppe bestand aus elf Kindern (fünf Mädchen und sechs duld und Freude, mit der sie den Kindern das ganze Haus Jungen). Donnerstags haben wir uns im Pfarrzentrum ge- gezeigt hat. Auch wir Katecheten haben in dieser Stunde troffen. Jede Gruppenstunde begann mit einem Ritual, bei viel über unsere Heimatkirche gelernt. Die Kinder konnten dem zwei Kinder die Mitte dekoriert und die Gruppenker- nicht nur sehen, wie ein Pfarrer so lebt, sondern ihm auch ze angezündet haben. Dann haben wir das Lied „Licht der „Löcher in den Bauch fragen“, wovon sie reichlich Ge- Liebe“ gesungen. In den Gruppenstunden haben wir mit brauch gemacht haben. Auch bei Pfarrer Heiner Gather den Kindern u.a. die Themen Glaube, Beten, die heilige möchten wir uns daher noch einmal recht herzlich be- Schrift, Eucharistie und das Sakrament der Taufe be- danken für den schönen Nachmittag und für die Geduld, sprochen, Familiengottesdienste vorbereitet, gebastelt und die er mit uns und den Kindern im Rahmen der Vorberei- natürlich auch gespielt. Besonders gefallen hat den KoKis tungszeit hatte. hierbei ein Bibel-Quiz im Stile des bekannten Ratespiels „1, 2 oder 3“. Ein Highlight für die Kinder war sicherlich die 21 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 von der Gemeindereferentin Elisabeth Schmitz, meist steht Martina Wawer Ic h b in de r We in sto c k, ih r se id m e in e R e b e n ... eine Bibelgeschichte im Mittelpunkt. Es wird gesungen ... so heißt das Motto, unter dem sich Kinder aus den Ge- und gebetet. So werden die behandelten Themen der meinden Bad Honnef-Tal und Aegidienberg seit Herbst Gruppenstunden vertieft und die Eltern direkt ein- 2011 auf die erste heilige Kommunion vorbereiten. Jesus ist gebunden. der Weinstock und die Kommunionkinder sind die Reben, Außerdem sind alle Kommunionkinder herzlich sonntags die unterstützt von Pastor Wachten, Kaplan Dalhaus, ihren zu den Familiengottesdiensten eingeladen, die abwech- Katecheten und Eltern im Glauben reifen sollen, um bis zur selnd in den Pfarrkirchen stattfinden. Oft werden diese von Kommunion Früchte zu tragen. So stellen sich die Kinder den Kommunionkindern selbst mitgestaltet. Das bereitet in den Pfarrkirchen mit einem großen Rebstock vor. Viele den Kindern viel Freude und sie sind mit Feuereifer dabei. Trauben hängen am Stock und jede Traube symbolisiert ein Kommunionkind. Sie sagt uns, was dem Kommunionkind bis zum Weißen Sonntag in der Vorbereitung wichtig ist: Gemeinsames Singen -Wie kann ich beten? - Was heißt Kommunion? - Wo wohnt Gott?- Viele Jesusgeschichten kennenlernen - Viel Freude in der Gruppe haben... . Anfang des Jahres hatten die Kinder eine Priesterstunde. Mit Pastor Wachten und Kaplan Dalhaus ging es einen Nachmittag lang auf Entdeckungsreise durch die Pfarrkirche. Danach konnten die Kinder alles fragen, was sie schon immer mal gern von einem Priester wissen wollten. Anfang März haben die Kinder sich an einem Gemeinschaftstag am Erstkommunion ist die Aufnahme in die Mahlgemein- Wochenende auf die Erstbeichte vorbereitet. Parallel wird schaft der Gemeinde. Die Kinder sollen fähig werden, die die Kommunionvorbereitung durch die Seelsorgestunde Messe mitzufeiern, sie zu verstehen und mitbeten zu kön- in der Schule und Schulgottesdienste mit begleitenden The- nen. Im Laufe der Zeit sollen sie grundlegende Glaubens- men unterstützt. inhalte kennen- und verstehen lernen. In der heutigen Zeit eine große Herausforderung! Die Festmesse am Weißen Sonntag trägt das Thema, das die Kommunionkinder die ganze Zeit begleitet hat: „Ich Zu Beginn der Kommunionvorbereitung waren alle Kinder zu einem Gottesdienst mit Pastor Wachten eingeladen. Während der Vorbereitung treffen sich die Kinder mit ihrer Katechetin einmal in der Woche zur Gruppenstunde. Hier werden anhand eines Kommunionvorbereitungsbuches die unterschiedlichsten Themen erarbeitet: z.B. Taufe, Beichte, Sprechen mit Gott, Bibelschatz, Verwandlung . bin der Weinstock, ihr seid meine Reben...“ Alle schauen voll Erwartung auf diesen Tag und freuen sich schon sehr. Doch danach soll nicht alles zu Ende sein. Dann heißt es sich einmischen als Live-Mitglied, als Messdiener, im Jugendchor oder in der Katholischen jungen Gemeinde (KjG). Auch die Eltern haben Möglichkeiten, sich in Gremi- Einmal im Monat findet zusätzlich in der jeweiligen Pfarr- en oder Gruppierungen der jeweiligen Gemeinde einzu- kirche eine Familienstunde statt, zu der die Kinder mit bringen. Herzliche Einladung! ihren Eltern eingeladen sind. Gestaltet wird diese Stunde 22 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Aufgeteilt in ihre Kommuniongruppen durften die Kinder Petra Klann-Heinen Ge m e in sc h a ftsta g de r K o m m u n io n kin de r v o n dann ihren eigenen Baum als Windlicht basteln und sich B a d Ho n n e f-Ta l: B e ic h tv o r b e r e itu n g Gedanken machen, wie es ihnen in ihrem Leben geht, was 52 Kommunionkinder trafen sich am Samstag, den 3. März gut läuft und was sie vielleicht beschäftigt. Das Bild des 2012 im Pfarrheim Sankt Johann Baptist, um sich dort mit Baumes, der Wasser, Licht, Luft und Boden zum Leben Elisabeth Schmitz, Pfarrer Bruno Wachten, ihren Kateche- braucht und der Vergleich mit uns Menschen, die Be- tinnen und mit musikalischer Unterstützung von Gitta ziehungen brauchen um glücklich zu sein, bestimmten vier Knieps auf ihre Erstbeichte vorzubereiten. verschiedene Besinnungsräume im Pfarrheim und in der Die Raummitte war mit Gegenständen aus der Kommunionvorbereitung gestaltet, mit der Heiligen Schrift, Brot, Gruppenkerzen, Weinblatt.... Ein Rollenspiel zu Zachäus, Lk 19, sollte den Kindern zum Einstieg die Veränderung verdeutlichen, die Zachäus bei der Begegnung mit Jesus erlebt hat. Ein Bild, auf dem Jesus dem Zachäus, der auf einem Baum sitzt, die Hand entgegenstreckt, nahm Pfarrer Wachten als Ausgangspunkt für seine Weiterführung. Alle Kinder sollten sich im Kreis an den Händen fassen, dann ging von Pfarrer Wachten aus ein Händedruck durch die ganze Reihe bis zu ihm zurück. Der Händedruck ist Symbol der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft und ein Zeichen Kirche. Hier hatten die Kinder die Möglichkeit durch Gespräche, Meditation und Betrachtung ihre Beziehung und ihren Umgang zu bzw. mit Gott, ihrem Körper, ihren Mitmenschen und mit der Natur zu hinterfragen und Misslingen und Fehlversuche aufzuschreiben. Die Gewissheit, dass Jesus uns hilft, wenn wir Fehler machen, so wie er Zachäus geholfen hat, war das Ergebnis dieser Besinnungsreise. Die Notizen der Kinder sollten ihnen Hilfestellung für das bevorstehende Beichtgespräch sein. In der Kirche gab es dann noch einen gemeinsamen Abschluss mit Vertiefung und Informationen zum Ablauf des Beichtgesprächs und der Möglichkeit Fragen zu stellen. dafür, dass es eine Hand gibt, die sich nach uns ausstreckt und uns in die Gemeinschaft zurückholt, wenn es manchmal schwer ist im Miteinander. 23 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Für mich als Katechetin war es spannend zu erleben, wie Antje Lindner R ü c km e ldu n ge n de r K o m m u n io n kin de r 2012 aus einer zufällig zusammengewürfelten Kinderschar von „Ich mochte den Gemeinschaftstag sehr gerne. Ich fand die acht- und neunjährigen Kindern eine Gruppe geworden Geschichte vom Zachäus so schön, wie wir das gespielt ist. Das Ritual der Jesuskerze, symbolisch als Mitte unseres haben und das Teelicht gebastelt haben.“ Stuhlkreises und unseres Zusammenseins, hat sich als roter Faden durch die Vorbereitungszeit gezogen. Die Kin- „Ich fand die Gruppenstunden sehr, sehr schön.“ der haben mich überrascht, welche Vielzahl von Bibelge- „Der Kommunionunterricht ist echt cool und ich freue schichten sie kannten. Es machte allen eine ganz besondere mich riesig auf die Kommunion.“ Freude, in den unterschiedlichen Bibeln, die die Kinder „Schade, dass wir so wenig draußen gespielt haben. Schön von zu Hause mitgebracht hatten, beim Heraussuchen von fand ich, wie wir unsere Gruppenkerze mit Wachs verziert Geschichten zu wetteifern oder einfach miteinander, von haben.“ Bildern geleitet, zu stöbern und zu erzählen. Bei der Arbeit „ Wir haben unsere Jesuskerze mit buntem Wachs beklebt. Das ist eine tolle Kerze geworden, die es so nur einmal gibt.“ mit kleinen mitgebrachten „Symbolen“ zeigte sich nochmals, wie tief das Wissen der Kinder verankert ist und mit welcher Ernsthaftigkeit und Begeisterung sie bei der Sache sind. Die Zeit von Oktober bis hin zu den Osterferien ist „Ich finde meine Gruppe ganz gut. Wir haben viele rasant schnell verflogen. Wir haben gesungen, erzählt und interessante Dinge gelernt.“ zusammen gebetet. Ein besonderes Highlight war sicher- „Ich bin sehr froh, dass bald Kommunion ist. Darauf freue lich der Besuch des Weihbischofs Dr. Koch in unserer Ge- ich mich sehr. Die Gruppenstunde hat mir viel Spaß meinde. Als der Bischof im Familiengottesdienst vor die gemacht.“ Kinder trat und fragte, woran sie denn erkennen, dass er „Unser Gottesdienst über die Zehn Gebote war klasse. Schade, dass ich nicht mehr sprechen durfte. Das hat echt ein Bischof sei, antwortete Till ganz keck: „An deinen Klamotten“. Auch in unserer Gruppenstunde ist viel passiert. So beka- Spaß gemacht.“ „Ich war sehr überrascht, als plötzlich am Tag unserer ersten Beichte der Pfarrer gesagt hat, dass Eva gestorben ist. Das war sehr traurig.“ men wir alle von einem handwerklich geschickten Vater einen Holzwürfel geschenkt, auf den die Kinder das gelernte "Vater Unser" und andere Gebete aufgeschrieben haben. Mit der Hilfe von einigen Müttern sind es wunder- „Lieber Herr Pfarrer! Der Besuch bei Ihnen war sehr schön! schöne Erinnerungsstücke geworden. Ebenso haben zahl- Ich hoffe, es hat Ihnen auch so viel Spaß gemacht.“ reiche Mütter mitgeholfen, dass der Gemeinschaftstag so gut gelungen ist und alle bestens mit Speisen vom Buffet versorgt waren. Die Idee, sich in vier großen Themen selbst 24 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 „still“ zu befragen und sich dabei dem Sinn von Beichte zu Zeit viel zu selten, einfach mal nur zu malen oder zu nähern, ist bei den Kindern sehr gut angekommen. spielen. Stattdessen haben wir selbst so anspruchsvolle Die Nachricht von Evas Tod war für viele von uns wie ein Schock. Durch die Nähe zur eigenen Lebenswirklichkeit hat der Tod eines Kindes, so jung, wie unsere Kommunionkinder sind, eine ganz erschütternde Erfahrung nach sich gezogen. Die kleinen, bunten Gebete und Briefe in unserer Texte wie das Apostolische Glaubensbekenntnis oder die Zehn Gebote erarbeitet. Bei Letzterem war das Lob, das die Kinder für Ihre gelungene Darbietungen bei dem Gottesdienst zu den Zehn Geboten bekommen haben, bestimmt der größte Ansporn. Kirche oder auch ein stilles Gebet haben uns sehr mit- Es ist ein schöner Gedanke, dass vielleicht einige der Kin- einander verbunden und unseren Glauben herausgefor- der auch nach der Kommunion noch Lust haben könnten, dert. Wir trauern um Eva und beten für ihre Familie. zusammen mit mir den einen oder anderen Familiengot- Zur weiteren Vorbereitung auf die Kommunion haben wir über die Bedeutung von Brot und Korn nachgedacht und tesdienst mitzugestalten. Für mich selbst war es eine sehr gewinnbringende Zeit, auf die ich dankbar zurückblicke. sogar eigene Brote gebacken (nur funktioniert der Backofen im Pfarrheim nicht mehr richtig…). Leider reichte die 25 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann K in de r - u n d Fa m ilie n m e sse n im P fa r r v e r b a n d An jedem Sonntag findet in einer der vier Pfarreien im Pfarrverband eine Kinder- und Familienmesse statt Vier Mal im Monat St. Martin 1. Sonntag im Monat, 10:00 h (1.4. - 6.5. - 3.6. - 1.7. - 2.9. 2012) St. Johann Baptist 3. Sonntag im Monat, 11:30 h (20.5. - 17.5. - 16.9. 2012) St. Marien 2. Sonntag im Monat, 10:00 h danach Gemeindecafé (9.4., Ostermontag mit Ostereiersuche, 13.5. - 10.6. - 9.9. 2012) St. Aegidius 4. Sonntag im Monat, 9:45 h (22.4. - 27.5. - 24.6. - 26.8. 2012) Go tt lie b t dic h w ie du b ist In anschließenden Dialog zwischen Pastor Bruno Wachten Kinder- und Familiengottesdienst am 12. März 2012 Am Sonntag vor Karneval erschienen die Kinder in ihren Kostümen zum Gottesdienst in St. Marien unter dem Motto „Egal wie bunt und verschieden, Gott liebt dich wie du bist“ oder „Jedem Jeck sing Pappnas“. Da kam viel Buntes zusammen, es wurden gesichtet Feen, Drachen, Clowns, Indianer, Hexen, Ritter, Cowboys und sogar eine venezianische Zauberprinzessin. Die Kinder erzählten unterstützt von farbigen Folien die Geschichte von Elmar, dem bunten Elefanten, der mit seinen Freunden viel zu lachen hat. Eines Tages aber glaubt er, dass sie nicht mit, sondern über ihn lachen: „Einen buntgescheckten Elefanten, wo gibt es denn so was?“ fragt er sich. Er wird sehr traurig, geht in den Wald und setzt sich in elefantengraufarbene Früchte und den Kindern kommt heraus, dass es schön ist, sich zwischendurch mal zu verkleiden, um so eine andere Seite von sich zu zeigen, die noch in einem schlummert. Aber wie der kleine Elefant dann doch begriffen hat, dass er so sein darf wie er ist, dass er sich nicht grau anmalen muss, um akzeptiert zu werden, hören die Kinder und formulieren es auch: Gott hat dich immer lieb, ganz egal wie du dich verkleidest, ganz egal wie du gerade aussiehst. So wie deine Eltern dich immer kennen und immer lieben, genauso hat auch Gott dich immer lieb. Welch tröstliche frohe Botschaft. Diese Gedanken werden auch in den anschließenden Fürbitten noch einmal formuliert. Der Gottesdienst geht zu Ende mit dem kölschen Lied der Höhner: „Echte Fründe ston zesamme, ston zesamme su wie eine Jott un Pott“… hinein, die ihn färben, so dass er aussieht wie ein normaler Beim Hinausgehen aus der Kirche bekam jeder/jede ein- grauer Elefant. Zurück bei seinen Freunden erkennen sie schließlich Pastor Wachten einen bunten Punkt aufgemalt ihn nicht wieder. Sie stehen ganz still und stumm da, bis El- und dann ging es ins Pfarrheim zum Gemeindekaffee in mar sie mit seinem lauten Trompeten erschreckt. Beim Um- den buntgeschmückten Pfarrsaal. schauen sehen sie Elmar, der sich vor Lachen gar nicht mehr halten kann und wundern sich. In dem Moment fängt es an zu regnen und Elmars Tarnfarbe wird weggewischt und ein bunter Elefant kommt wieder zum Vorschein. Den Gottesdienst hatten die Kommunionkinder zusammen mit ihren Katechetinnen Petra Klann-Heinen und Andrea Weiss vorbereitet. 26 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Die z e h n Ge b o te Kinder- und Familiengottesdienst 7. Gebot: Stehlt nicht. Nehmt keinem am 18. März Menschen etwas weg, was ihm gehört. Die Kommunionkinder beschäftig- 8. Gebot: Lügt nicht und sagt nichts ten sich in diesem Kindergottes- Falsches über irgendeinen Menschen. dienst mit den Zehn Geboten. 9. Seid nicht neidisch über das Glück, Gerade als Gott sein Volk Israel aus das Menschen haben, die sich lieben. ägyptischer Ausbeutung und Un- 10. Beneidet nicht andere Menschen, terdrückung befreit hat, waren sich weil sie etwas besitzen. alle einig. Sie wollten allein diesem Die Zehn Gebote sind Ausdruck des Gott vertrauen, der zu ihnen spricht Bundes zwischen Gott und den „Ich bin der Herr, dein Gott, ich bin Menschen. Den Kindern fiel auf, für euch da“. Um in dieser neu ge- dass auf der einen Tafel nur drei, auf wonnen Freiheit zu bestehen, wur- der anderen Tafel sieben Gebote den dem Volk die Zehn Gebote ge- standen. schenkt. In einem Predigtspiel ver- Die ersten drei Gebote beschäftigen anschaulichten das die Kommu- sich mit Gott, die anderen mit dem nionkinder zusammen mit ihren Ka- Zusammenbeben der Menschen. techetinnen. Wir sind Gott sehr wichtig, er möch- Begleitet von zwei Lichtträgern te, dass wir gut miteinander leben. brachten zwei Kinder eine Schatz- Das ist eine Liebeserklärung an uns. truhe zum Altar. Beim Öffnen fan- Wie viele Kinder da waren, konnte den die Kinder zwei Schrifttafeln, die sie vor die Truhe stellten. Auf diesen Tafeln waren die Zehn Gebote aufgeschrieben, die da lauten: man erst beim „Vater unser“ sehen. Da versammelten sich nämlich alle Kinder um den Altar und bildeten einen beeindruckend großen Kreis. 1. Gebot: Ich bin der Herr, euer Gott. Ihr könnt euch nicht vor- Am Ende des Gottesdienstes besprach Kaplan Dalhaus mit stellen wie ich bin. Glaubt keinen falschen Göttern, die ihr euch den Kindern noch den Satz: „Wo mein Schatz ist, ist auch selbst macht. mein Herz“ und fragte sie, wie sie das denn zeigen könn- 2. Gebot: Ihr sollt den Namen des Herrn, eures Gottes, nicht ten. Da kamen einige Ideen zusammen: Die Zehn Gebote missbrauchen. Benutzt ihn nicht für Sachen, mit denen ich schön abzuschreiben und an die Tür/ins Zimmer zu häng- nichts zu tun habe. en, im Befolgen der Gebote mit Eltern und Geschwistern 3. Gebot: Feiert den Sonntag als meinen Feiertag. friedvoll umzugehen, sich zu bemühen, immer bei der 4. Gebot: Seid gut zu eurem Vater und eurer Mutter und habt sie Wahrheit zu bleiben. Mit einem Dankgebet und dem Lied: lieb. „Komm Herr, segne uns“ endete dieser schöne Gottes- 5. Gebot: Tötet niemanden, verletzt niemanden, fügt keinem Men- dienst. schen Schaden zu. 6. Gebot: Schützt die Ehre und Familie. Bleibt den Menschen treu, die ihr lieb habt. 27 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Elisabeth Irmgartz Wo ist Go tt in u n se r e m A llta g ? St. Martin: Familienmesse mit den Kommunionkindern Am ersten Sonntag im März stand in St. Martin die Familienmesse unter dem Thema „Wo ist Gott in unserem Alltag?“. Die diesjährigen Kommunionkinder hatten kleine Nach der Messe hatten fleißige Helfer einen „Kaffee unterm Turm“ organisiert. Viele Messbesucher blieben bei einer Tasse Kaffee oder Tee noch eine Weile im Gespräch vor der Kirche versammelt. Spielszenen zum Thema eingeübt, die den Gottesdienstbesuchern sehr schön vor Augen führten, in wie vielen Alltagssituationen wir Gott begegnen können. „Immer, wenn wir anderen helfen, begegnen wir Jesus“. Auch in den Fürbitten, die ebenfalls von den KoKis gelesen wurden, kam das noch einmal zum Ausdruck. Der Kinderchor sang zum Thema ausgewählte Lieder, so konnten alle Messbesucher wieder eine gut vorbereitete schöne Familienmesse mitfeiern. Elisabeth Irmgartz Z w a n z ig Ja h r e K in de r c h o r St. Ma r tin Vor zwanzig Jahren gründete Elisabeth Irmgartz den Kin- In den letzten Jahren scheint es etwas schwerer geworden derchor St. Martin neu und leitet diesen bis heute ehren- zu sein, Kinder (oder deren Eltern) für den Kinderchor zu amtlich. In dieser Zeit haben viele Kinder dem Chor ange- begeistern. Dabei können wir garantieren, dass es immer hört und gemeinsam manches tolle Erlebnis gehabt, bei Spaß macht, die Familienmessen mit Flöten, Gitarren und Kinderchortreffen in Köln und Siegburg, Theaterbesuchen Gesang lebendig und kindgerecht mitzugestalten. und Ausflügen. Die Mitgliederzahlen lagen beständig bei über zwanzig, zeitweise sogar über dreißig Kindern. Der Schwerpunkt der Chorarbeit liegt in der musikalischen Gestaltung der Kinder- und Familienmessen an jedem ersten Sonntag im Monat. Seit einigen Jahren singt der Kinderchor zusammen mit dem jungen Chor „Jesus Voices“ am Weißen Sonntag bei der Feier der Erstkommunion. Die Zur Feier des Zwanzigjährigen sind ein Dank in der Familienmesse am 3. Juni 2012 sowie ein gemeinsamer Theateroder Musicalbesuch geplant. Neue Sänger sind jederzeit herzlich willkommen, ebenso Kinder, die ein Instrument spielen können und dies gerne zusammen mit dem Chor tun möchten. Kinder singen auch zu Adventsfeiern, Jubiläen und an- Die Chorproben finden immer deren Feierlichkeiten, die durch unterschiedliches Liedgut mittwochs von 17 Uhr bis 17:45 Uhr im kleinen Pfarrsaal unseres Pfarrheims statt. aufgelockert werden sollen. Es gibt auch Ausflüge, Theaterbesuche und vor den Sommerferien ein traditionelles Eisessen für die Chorkinder. 28 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Informationen zum Kinderchor bei Elisabeth Irmgartz Tel. 02224 4699 Hiltrud Bennemann Ne u j a h r se m pfa n g in St. Jo h a n n B a ptist Viele waren der Einladung gefolgt. Nach der Sternsinger- frauen, die alsbald mit großen Getöse erschienen und das Innendankmesse hatte der Pfarrausschuss von St. Johann Publikum durch ihre Kunststücke überraschten und aufs Baptist zum Neujahrsempfang eingeladen. Die Sitzplätze Beste unterhielten. Da verschwanden Tücher und kamen reichten nicht aus, doch konnte das Angebot für das leib- ganz woanders wieder zum Vorschein, Papier konnte Was- liche Wohl, Süßes und Pikantes und die entsprechenden ser aufnehmen und wieder abgeben, ohne selbst nass zu Getränke, gut auch im Stehen verköstigt werden. Der Saal werden und vieles mehr. Sie vermochten sogar, ihre Zau- zeigte sich den Ankommenden mit vielen rot und gelben berkraft auf Pastor Wachten zu übertragen. Ihm gelang - ob- Tulpensträußen schon frühlingshaft geschmückt. Es stellte wohl skeptisch gegenüber irdischer Zauberei, wie er sagte - sich bald heraus, dass diese für die diesjährige „Lobhude- nach der spontanen Äußerung eines Zauberspruches die lei“ bestimmt waren. Der Pfarrausschuss hat sich nämlich Verknüpfung von drei Seidentüchern und einem Seil, die vorgenommen, beim Neujahrsempfang Menschen einmal er vorher lose in einen Zauberbeutel hingelegt hatte. laut zu loben, die unser lebendiges Tun in der Pfarrei unter- Großer Applaus. stützen. Diesmal waren die Pfarrsekretärinnen Ursula Mohr, Liliane Udich und Stephanie Weinz ausgewählt worden. Ihnen wurde gedankte für ihre Arbeit, die häufig über das „vertragliche Maß“ hinausgeht. Vierte im Bunde war Petronella Meyer, ohne deren Kenntnisse vom Ablauf und der Organisation des Sonntagstreffs dieser wohl nicht mehr oder nicht so gut funktionieren würde. Dann kam der Höhepunkt – die Wirkung einer kleinen, schachtelgroßen Waschmaschine. Hinein kamen drei verschmutzte Taschentücher, eines von Zauberfrau Lilla - total mit schwarzen Flecken übersät - eines von Pastor Wachten, mit vielen schwarzen Händen darauf, eines von Hermann Schlagermann - pikant - mit vielen roten Kussmündern. Das Publikum war skeptisch. Zauberfrau Doro sagte ihren Nach der offiziellen Begrüßung durch Hiltrud Bennemann Zauberspruch, holte sich Unterstützung bei den Kindern und Pastor Bruno Wachten hielten die Anwesenden - Klei- und siehe da, weiße, saubere Tücher kamen zum ne und Große - Ausschau nach den angekündigten Zauber- Vorschein. Nun, das aufgeklärte Publikum lächelte mild 29 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 und wies auf die Unterseite der Schachtel – die sei nur Spur mehr. Da ging ein AH und OH durch die Reihen - gedreht worden, die schmutzigen Tücher noch drin. Doch großer Applaus der Lohn für solches Können. Zauberfrau Doro lehrte sie das Gegenteil, ganz langsam zerriss sie die Schachtel, von schmutzigen Tüchern keine Ein gelungener, zauberhafter Start ins Neue Jahr – da freuen wir uns schon auf die Wiederholung im nächsten . K r e a tiv K in de r Gr u ppe Herzliche Einladung an alle Kinder (von ca. 8-12 Jahren) die gerne basteln, backen, malen, gestalten stricken… Wir treffen uns jeden Freitag im Pfarrheim von St. Johann Baptist. Nach Weihnachten haben wir Masken gestaltet, Handcreme gerührt, Türschilder hergestellt, Perlen zu Armbändern aufgefädelt. Freitag, 15.45 – bis 16.45 h (nach der Probe des Kinderchors) Wir freuen uns auf euer Kommen. Alle zusammen entscheiden, was gebastelt wird. Schaut Gu n de P r eu ße Euch die Bilder an. u n d H i l tr u d Also, wer von Euch Lust und Zeit hat, komme vorbei: Ben n em a n n 30 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Beate Schaaf Ein gu te r Sta r t in s Sc h u lle b e n Jedes neunte Schulkind in Bad Honnef bekommt seinen im selben Bericht aber auf die Statistik der Einkommens- Ranzen von den Kirchengemeinden steuerklassen, stellt man schnell fest, dass auch in Bad Siebenundzwanzig nagelneue, gut gefüllte Schulranzen werden in diesem Jahr über den ökumenischen Arbeitskreis an neue Schulanfänger verteilt. Dieses Angebot gilt Kindern, für deren Familien so eine Anschaffung eine erhebliche finanzielle Belastung bedeuten würde oder für die sie so gar nicht möglich wäre. Der selbst ausgesuchte Ranzen als wichtiges Statussymbol eines jeden Grundschulkindes verhilft ihnen zumindest äußerlich zu einem gleichberechtigten Schulstart. Seit drei Jahren gibt es diese Aktion und jedes Jahr steigt der Bedarf, den die Leiterinnen der Bad Honnefer Kindertagesstätten für die ihnen anvertrauten Kinder ermitteln. Die Kosten für die Ranzen werden nach Gemeindegröße auf die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden umgelegt. Ein Ranzen für jeden neunten Schulanfänger - auf den ersten Blick verwundert diese hohe Zahl. Schließlich gilt Bad Honnef nach dem verfügbaren pro-Kopf-Einkommen doch als drittreichste Kommune in Nordrhein-Westfalen. Dieses Durchschnittseinkommen ist auch wirklich um etwa 50% höher als im übrigen Rhein-Sieg-Kreis (Sozialbericht der Wohlfahrtsverbände des RSK 2009). Blickt man Honnef fast jedes dritte versteuerte Einkommen unter 15000 Euro im Jahr liegt - im niedrigen Einkommensbereich unterscheidet sich die Stadt keineswegs vom Durchschnitt im Rhein-Sieg-Kreis. Bad Honnef ist eine Stadt, in der es also so viel Kinderarmut gibt wie in vielen anderen Kommunen mit geringerer Kaufkraft, aber Bad Honnef ist auch eine Stadt, in der relativ viele wohlhabende Bürger die Möglichkeit haben, mit ihrem Engagement diese Kinderarmut zu mildern. Wie groß das Engagement der katholischen Christen in Bad Honnef für bedürftige Mitbürger ist, zeigt sich jedes Jahr im Ergebnis der Haussammlungen der Caritas. Auch in diesem Frühjahr werden in St. Johann Baptist, Selhof und Aegidienberg wieder ehrenamtliche Helfer von Haus zu Haus gehen und um Ihre Unterstützung bitten. Allein die Schulranzenaktion kostet diesmal etwa 2500 Euro - dazu kommen die vielfältigen anderen Bedarfe von Menschen aller Altersstufen und jedweder Herkunft, die hier unter uns leben. Bitte denken Sie daran, wenn Sie den Spendenaufruf in der Hand haben: Sie spenden für Menschen in unserer Mitte. Beate Schaaf Da n kka ffe e de r Ca r ita s St. Jo h a n n B a ptist Etwa zwanzig Caritashelfer und -helferinnen trafen sich im Januar zum jährlichen Dankkaffee der Caritas St. Johann Baptist im Pfarrsaal. Eingeladen hatten die Vorsitzende des Caritasausschusses und Diakon Gunkel - und sie hatten die Kuchen dafür diesmal auch selbst gebacken. Die Torte von Diakon Gunkel war ein echtes Meisterwerk und erntete besonders bei den backkundigen Damen viel Bewunderung - übrig blieb da fast nichts. Auch Pfarrer Wachten war der Einladung gefolgt und viele saßen noch länger in gemütlicher Runde mit ihm zusammen 31 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Beate Schaaf Ge m e in sa m a ktiv w e r de n Überrascht und erfreut über den hohen Zuspruch zeigten ren. Schnell gab es eine lange Liste von Stichpunkten zu sich die Organisatoren dieses Abends am 18. Januar. Etwa Fragen nach gefühlten Veränderungen durch das Aus- 100 Bürger zwischen 60 und 70 Jahren waren der Ein- scheiden aus dem Berufsleben, unerfüllten Freizeitträu- ladung zur Gründung einer Gruppe gefolgt, deren Mit- men und Wünschen an gemeinsame Aktivitäten mit an- glieder in Bad Honnef zukünftig gemeinsame Aktivitäten deren. In großer Offenheit wurde dabei auch von Gefühlen und Kontakte selbstbestimmt organisieren wollen. Der Ho- der Einsamkeit, Isolation durch das Wegfallen sozialer Kon- rizont berichtete in seiner letzten Ausgabe über das ZWAR- takte mit Arbeitskollegen und Leerlauf in der Tagespla- Konzept (ZWischen Arbeit und Ruhestand) des Landes nung berichtet - Menschen in solch persönlich einschnei- NRW, das Pate für diese Gruppenform ist. denden Umbruchsituationen Hilfestellung zu geben, ist Die Stadt Bad Honnef hatte in den Rathaussaal eingeladen, die Caritas-Kreisverband stellt der Gruppe mit Claudia Gabriel eine erfahrene Begleiterin für die ersten beiden Jahre an die Seite und der Kirchengemeindeverband bietet im ersten Jahr kostenlos Räume zur Verfügung an. Selten erlebte man eine so große Gruppe sich fremder Menschen so lebhaft und zahlreich miteinander diskutie- eine zutiefst caritative Aufgabe. Die im Pastoralkonzept postulierte Offenheit für alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen rechtfertigt auch die Unterstützung durch unseren Pfarrverband bei der Suche nach geeigneten und mietfreien Räumen in der Aufbauphase der Gruppe. Heute, zwei Monate nach dieser Gründungsveranstaltung, haben schon viele verschiedene Treffen mit weiter großem Zuspruch stattgefunden. Sabine Diop Da s e r ste Tr e ffe n - Z WA R ge h t a n de n Sta r t Zum ersten „ZWAR“-Treffen am 8. Februar 2012 im Das ZWAR-Konzept sieht vor, Menschen „zwischen Arbeit Pfarrheim St. Marien Rhöndorf konnten Claudia Gabriel und Ruhestand“ zusammen zu bringen. In Eigenregie vom Caritasverband Rhein-Sieg und Wolf Kiesewetter von sollen sich Gruppen für die Freizeitgestaltung bilden. Alle der Hennefer „ZWAR“-Gruppe etwa 75 Interessierte aus zwei Wochen finden Treffen statt, bei dem sich die Bad Honnef und Umgebung begrüßen. Interessierten begegnen können, eine eigene Untergruppe 32 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 gründen oder sich einer bestehenden anschließen können. ten, Kartenspielen, Stammtisch/Kneipenbesuch, Weinpro- Ein Jahr lang stellt der katholische Kirchengemeindever- be, Tanzen und Literaturabende. band den Pfarrsaal in Rhöndorf für die ZWAR-Treffen kostenfrei zur Verfügung. In kleinen Gruppen wurde dann weiter geplant. Am Ende stellten sich zehn Gruppen mit ihren Ansprechpartnern Am Anfang steht immer das Kennenlernen. „Wer ist denn aus Rhöndorf – der stehe bitte auf!“ begann Claudia Gabriel die Vorstellungsrunde. Sie fragte danach, wer erst seit maximal zwei Jahren in Honnef wohne – oder wer hier geboren sei, wer Vollzeit oder Teilzeit oder gar nicht (mehr) arbeite. „Wer ist denn ein Karnevalsjeck – oder wer flieht zur Karnevalszeit?“ war die letzte Frage. „Jetzt haben Sie ja gesehen, wer wann aufgestanden ist – und wen man zum Beispiel zu Karneval ansprechen kann – und wen lieber nicht.“ vor. Für den 17. Februar wurde die erste Wanderung geplant. Der Englischclub traf sich zum ersten Mal am 15. Februar im Café Fassbender zur weiteren Planung und zum Kennenlernen. Die Kartenspieler luden in die Parkresidenz am 29. Februar ein. Im Böllchen in Rhöndorf fand am 23. Februar der erste Stammtisch statt und auch der Literaturkurs began an diesem Tag im Hotel Avendi. Eine kleine Gruppe organisierte den Besuch des Konzerts von AnneSophie Mutter am 5. März in der Beethovenhalle. Wein- Nachdem so ein kurzer Überblick über Lebensumstände probe, Gartengruppe und Gesellschaftstanz bedürfen noch und Interessen der Teilnehmenden geschaffen wurde, weiterer Planung. begann die Planung. Claudia Gabriel fragte nach Vorschlägen. „Wandern!“ wurde als erstes genannt. Alle zwei Wochen finden die ZWAR-Treffen von 17 h – 19 h im Pfarrsaal von St. Marien in Rhöndorf statt. Weitere Wolf Kiesewetter notierte alle Freizeitideen. Zum Schluss Termine: 18.4., 2.5., 16.5., 30.5., 13.6., 27.6., 11.7., 25.7., 8.8., umfasste die Liste Wandern, Ausstellungsbesuche, Kon- 22.8., 5.9., 19.9. 2012. zertbesuch, Computerkurs, Englische Konversation, Gar- 4 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ve r sto r b e n e Ta u fe n St. A e gidiu s St. A e gidiu s Januar: Willi Stockhausen 76 J. Februar: Anna-Lena Lorenz Peter Holbach 73 J. Emilia Lorenz Karl-Heinz Brassel 67 J. Charlotte Maria Ratajczak Hans Schmitz 78 J. Februar Rochus Schnur 63 J. St. Jo h a n n B a ptist Februar: Merle Müller St. Jo h a n n B a ptist Aaliyah Maria Hoß Januar: Heinz Otto Pinske, 85 J. Felix Andreas Geiser Rudolf Josef Blaschek 83 J. Februar: Thomas Krüger, 61 J. St. Ma r ie n Elisabeth Grote, geb. Käufer 104 J. Januar: Laura Piatek Else Anna Fortuin, geb. Wallrath 96 J. Februar: Benedice Naona Marie Larroque Regina Weber, geb. Sperling 81 J. Mathilde Janikowski, geb. Franke, 93 J. St. Ma r tin Helmut Knauf 65 J. März: Josefine Breuer, geb. Schmidt 92 J. Ekki Brungs Ekaterini Kalisch, geb. Hadjifokas 87 J. März: Leni Sebastian Eva Madlen Kirchner, 8 J. St. Ma r ie n Tr a u u n ge n Januar: Doris Maria Schützek 57 J. St. Ma r tin St. Ma r tin Januar: Eleonore Frank, geb. Klein 80 J. Januar: Johanna Faßbender und Felix Kirschberg Heinz Ohlenhard 87J Februar: Walter Prison, 62 J. März: Philipp Braun 77 J. Margit Gilbert, geb. Sonntag 70 J. Marlies Weiss, Vorsitzende des Chors St. Cäcilia von St. Martin Na c h r u f Der Kirchenchor „Cäcilia“ der Pfarre St. Martin Selhof gesundheitlichen Gründen und altersbedingt das Mit- trauert um Heinz Ohlenhard, der am 29. Januar 2012 im singen aufgeben mussten. Beide blieben dem Chor aber Alter von 87 Jahren verstarb. weiter verbunden und waren immer gern gesehene Gäste 1979 wurde er zunächst zum kommissarischen Vorsitzen- bei unseren Chorfeiern. den und 1980 zum Vorsitzenden des Chores gewählt. Auch Wir werden Heinz Ohlenhard in herzlichem Andenken nachdem er 1990 sein Amt abgegeben hatte, waren er und behalten. seine Frau Käthe noch viele Jahre aktiv im Chor, bis sie aus Sabine Diop R h ö n do r fe r B ü r ge r w e h r - a la a f! Höhepunkt des karnevalistischen Kaffeeklatschs der Pfarr- ter“ zum Lachen. caritas St. Marien Rhöndorf am 14. Februar 2012 war der „Zwei giftige Freun- Auftritt der neu gegründeten ersten weiblichen Rhöndor- dinnen“, Evi Becker fer Bürgerwehr. Beim Prinzengardetanz mit den Tollitäten, und Ingrid Fischer, dem Siebengebirgsprinzenpaar Stefan I. und Andrea I. hatten sich allerlei zeigten Evi Becker, Ingrid Fischer, Maria Gauer, Karin Lustiges zu erzäh- Käufer, Inge Klein, Ingrid Landsberg, Gertrud Linden und len. Marina Schwebach dem begeisterten Publikum ihren gekonnten Umgang mit der Klabüs. Es kam zu „Raketen“ vom Publikum und zahlreiche Orden wurden verliehen. Inge Klein stieg in die Bütt und berichtete von einer Pilgerfahrt nach Rom. Stefan Pischl hatte wie in den vergangenen Jahren wieder Nicht nur als Bürgerwehr glänzten die Frauen der Pfarrca- die musikalische Leitung des gelungenen Nachmittags. ritas. Die Sketche „Die Musterung“, „Das Schachtelballett“ Die Kindertanzgarde der KG „Löstige Geselle“ glänzte mit und als Abschlusstanz „Wenn et Leech usjing im Roxy“ ver- ihrem gelungenen Auftritt. setzte das zahlreich erschienene Publikum in Begeisterung. Karin Käufer und Maria Gauer brachten die verkleideten Zuschauer mit dem Sketch „Zubereitung eines Pu- Die Frauen der Caritas, die nicht auf der Bühne standen, bewirteten das Publikum aufs Beste. 34 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Er stko m m u n io n sfe ie r n St. A e gidiu s St. Jo h a n n B a ptist St. Ma r tin Samstag, 14. April 2012, 16:30 h Samstag, 14. April 2012, 17:00 h Sonntag, 15. April 2012, 9:00 h Ta u fe r n e u e r u n gsfe ie r Ta u fe r n e u e r u n gsfe ie r Fe ie r de r Er stko m m u n io n Sonntag, 15. April 2012, 10:00 h Sonntag, 15. April 2012, 11:00 h Sonntag, 22.April 2012, 10:00 h Fe ie r de r Er stko m m u n io n Fe ie r de r Er stko m m u n io n Da n km e sse mit Kirchenchor Sonntag, 22.April 2012, 11:30 h Sonntag, 22.April 2012, 9:45 h Da n km e sse Da n km e sse u n d Ju b e lko m m u n io n K in de r kr e u z w e g, Karfreitag 6. April 2012 10 h: St. Aegidius, 11 h: St. Johann Baptist Hl. Me sse n im Fr a n z isku sh a u s Sonntags, 10 h: Dienstags, 9 h: Donnerstags, 18:30 h: 1.4. - 8.4. - 15.4. - 22.4. 3.4. - 10.4. - 17.4. 12.4. - 19.4. - 26.4. We in b e r gpr o z e ssio n St. Marien Rhöndorf, Dienstag, 15. Mai 19 Uhr ab Ziepchens-Platz Fr o n le ic h n a m , 7. Juni: Gottesdienst um 9:30 h auf der Insel Grafenwert, anschließend Prozession zur Kirche St. Johann Baptist, danach Einladung an alle zum gemütlichen Beisammensein rund um den Kirchturm Go tte sdie n st u n d Fr o n le ic h n a m spr o z e ssio n in Aegidienberg: 9:45 Uhr Öku m e n isc h e r Go tte sdie n st 16.Juni 9:30 h (Stadtfest der Stadt Bad Honnef) Se n io r e n kir m e s, St. Johann Baptist, 20. Juni, 15 h hl. Messe anschl. fröhliches Kaffeetrinken im Pfarrheim! P a tr o z in iu m v o n St. Jo h a n n B a ptist am Sonntag 24.Juni: Gottesdienst um 10 Uhr, anschließend Prozession, danach Einladung zum Sonntagstreff rund ums Pfarrheim P a tr o z in iu m v o n St. Ma r ie n , am Sonntag, 1. Juli: 9 Uhr Festmesse im Park, anschließend Sakramentsprozession. K ir c h w e ih v o n St. Ma r tin am 26. August, Gottesdienst um 10 Uhr, anschließend Prozession, danach Pfarrfest rund um den Kindergarten P fa r r fe st, St. Marien, Sonntag, 16. September im Park des „Haus im Turm“, Rhöndorf Vo n P a lm so n n ta g b is Oste r m o n ta g St. A e gidiu s St. Jo h a n n B a ptist Palmsonntag, 1.4.12, 9:30 h Palmsonntag, 1.4.12, 11:30 h Palmsonntag, 1. 4.12, 10:00 h h l. Me sse m it h l. Me sse m it P a lm w e ih e P a lm w e ih e P a lm w e ih e P a lm w e ih e im Hof von Haus Rheinfrieden, a n de r Ma r tin ska pe lle , auf dem Aegidiusplatz und am Hochkreuz P r o z e ssio n z u r K ir c h e P r o z e ssio n z u r K ir c h e , u n d Eu c h a r istie fe ie r h l. Me sse Kinderkirche Gründonnerstag, 5.4.12, 19:00 h A b e n dm a h lsfe ie r Palmsonntag, 1.4.12, 19 h La te in isc h e s Ho c h a m t St. Ma r ie n St. Ma r tin Palmsonntag, 1. 4.12, 10:00 h Gründonnerstag, 5.4.12, 20:00 h Gründonnerstag, 5.4.12, 19:30 h Gründonnerstag, 5.4.12, 20:00 h A b e n dm a h lsfe ie r A b e n dm a h lsm e sse A b e n dm a h lsfe ie r anschl. Jugendbetstunde a n sc h l. A ga pe im Pfarrzentrum Karfreitag, 6.4.12, 15:00 h Karfreitag, 6.4.12, 15:00 h Karfreitag, 6.4.12, 15:00 h Karfreitag, 6.4.12, 15:00 h Fe ie r v o m Le ide n Fe ie r v o m Le ide n Fe ie r v o m Le ide n Fe ie r v o m Le ide n u n d Ste r b e n Ch r isti u n d Ste r b e n Ch r isti u n d Ste r b e n Ch r isti u n d Ste r b e n Ch r isti mit dem Kirchenchor anschl. Beichtgelgenheit Chor singt zur Johannes-Passion anschl. Beichtgelgenheit Chöre von J. S. Bach + G. F. Händel anschl. Beichtgelgenheit anschl. Beichtgelegenheit Karsamstag, 7.4.12, 21:00 h Karsamstag, 7.4.12, 21:30 h Karsamstag, 7.4.12, 20:30 h Karsamstag, 7.4.12,8:00 h Fe ie r de r Oste r n a c h t Fe ie r de r Oste r n a c h t Fe ie r de r Oste r n a c h t K a r m e tte n a n sc h l. A ga pe Karsamstag, 7.4.12,16:00 h B e ic h tge le ge n h e it Karsamstag, 7.4.12,21:30 h Fe ie r de r Oste r n a c h t a n sc h l. A ga pe Ostersonntag, 8.4.12, 9:45 h Ostersonntag, 8.4.12, 11:30 h Ostersonntag, 8.4.12, 10:00 h Ostersonntag, 8.4.12, 10:00 h Fe sth o c h a m t h l. Me sse Fe sth o c h a m t h l. Me sse anschl. Ostereiersuchen im Chor singt die Orgelsolomesse Garten vom Pastor in B-Dur von Joseph Haydn, für Chor, Solo, Orchester + Orgel Ostermontag, 9.4.12, 9:45 h Ostermontag, 9.4.12, 11:30h Ostermontag, 9.4.12, 10:00 h Ostermontag, 9.4.12, 10:00 h Fe sth o c h a m t h l. Me sse K in de r - u n d Ju ge n dm e sse Fa m ilie n m e sse mit Jesus` Voices mit Chor Ostermontag, 9.4.12, 19 h La te in isc h e s Ho c h a m t anschl. Ostereiersuchen + Gemeindecafé W ER ? WA S ? W O ? Pastoralteam Le ite n de r P fa r r e r : B r u n o Wa c h te n Bergstraße 1; Tel: 93 15 63, [email protected] Sprechstunde nach Vereinbarung P fa r r e r He in e r Ga th e r Aegidiusplatz 18, h, Tel: 98 97 240, [email protected] K a pla n Gu ido Da lh a u s Rommersdorfer Straße. 2 ,Tel: 93 15 73 Sprechstunde nach Vereinbarung Dia ko n Fr a n z Gu n ke l Leybergstraße 4, Tel.: 46 26 Ge m e in de r e fe r e n tin : Elisabeth Schmitz, Dr. F.- Lohmüller - Str 40, Tel: 90 18 53 K a n to r, Ch o r le ite r, Or ga n ist Norbert Precker, Löwenburgstr. 19, Tel: 0178 8869711 Ch o r le ite r in St. Ma r ie n : Rolf Beitzel, Römlinghovenerstr. 69 a, Tel: 02223 -21526 Or ga n ist u n d Ch o r le ite r A e gidie n b e r g Stefan Schwebig, Oberpleis, 02244 8746 74 Or ga n ist Erwin Kauert, Tel.: 02223 - 27529 K ü ste r Albert Neuhalfen, Bergstraße. 2, Tel.: 23 95 K ü ste r in A e gidie n b e r g: Gerhard Scholz Su b sidia r e : Dr. Herbert Breuer, Rommersdorfer Str. 73, Tel: 94 05 97 K in de r gä r te n Pfarrer Scholl, Altenheim Franziskushaus, Klosterstr. 6 St. Martin, Martinsweg 8,Tel.: 34 15 Dia ko n A lfr e d A r z Alte Straße 5, Tel.: 80 366 K r a n ke n h a u sse e lso r ge r in : Christiane Neuhalfen, Bergstraße 2, Tel: 23 95 Se e lso r ge b e r e itsc h a ftsdie n st Te le fo n 0151 587 057 79 Z e n tr a le s P fa r r b ü r o im P fa r r v e r b a n d: Bergstraße. 1, Tel.: 93 15 63 Fax: 93 15 65 [email protected] P fa r r se kr e tä r in n e n : Ursula Mohr, Liliane Udich, Stephanie Weinz, Bürozeiten: Mo - Fr 9 h - 12 h, Mo 14:30 - 16 h Do 14:30 - 18 h K o n ta ktb ü r o St. Ma r ie n Rhöndorf, Frankenweg 127, Tel: 93 16 13 Bürozeiten: Di 14:30 - 16:30 h K o n ta ktb ü r o St A e gidiu s Aegidiusplatz 18, Tel: 80 077, Fax 80 078 Bürozeiten: Mo 9 - 12 h, Mi 16 - 18 h Kath. Kindergarten Aegidienberg Familienzentrum, Aegidiusplatz 10, Tel: 80405, Fax: 9198417 Cura - Kindertagesstätte St. Johannes, Rommersdorfer-Str. 37, Tel.: 54 86 P fa r r b ü c h e r e ie n Rhöndorf, Frankenweg 127 Öffnungszeiten: Mo & Fr: 15 h- 18 h Aegidienberg, Aegidiusplatz (im Marienhaus) Öffnungszeiten: Di 15 h -16:30 h, Do 15:30 h - 17:30 h Ca r ita s-So z ia lsta tio n Linzer-Straße 27, Tel: 93 11 80 Sprechzeiten: Mo - Fr 10 h 12 h Ca r ita s K le ide r stu b e Bergstr. 5 Öffnungszeiten: Di 10 h - 16 h www.pfarrverband-honnef.de Garten S. Diop - Tusche - 21 x 15 cm - 2009 Ulrike Müller kfd A la a f in A e gidie n b e r g Der Weiberkarneval der kfd in St. Aegidius ist schon kein Geheimtipp mehr, sondern eine Karnevalsveranstaltung, die keine Aegidienbergerin verpassen will. Bunt und fantasievoll kostümiert strömten viele Frauen ins Pfarrzentrum, wo zusätzliche Stühle aufgestellt werden mussten. Da war nicht nur kein Platz leer geblieben, sondern einige Vorstandsmitglieder verzichteten auf ihre Plätze – sie waren sowieso fast nur auf und hinter der Bühne beschäftigt. „Kellner“, schick in Silber und Schwarz gekleidet, von die- Ein sehr lauter Geräuschpegel füllte das Pfarrzentrum, sem traurigen Thema ab. „Wie ett fröher wor“ erzählte eine denn die Frauen hatten sich bei Kaffee, Kuchen und Bröt- Dame recht anschaulich und erklärte humorvoll, warum chen viel zu erzählen. Da kam der Musiker Norbert Dit- wir im „Mütterverein“ sind. scheid kaum zu Gehör. Überall leuchteten blinkende kfd- Schwungvoll wuselten die Kleinsten der KG über die Büh- Herzen an Hüten, Jacken oder Westen der Frauen. Einziger ne. Für einige war es ungewohnt, so viele bunt gekleidete männlicher Gast war Pfarrer Heiner Gather, der als Biene und lachende Frauen so nah an der Bühne sitzen zu sehen, Willi erschien und gerne mitfeierte. sie scheuten sich, laut ihren Namen durchs Mikrofon zu Bei den bunten Kostümen der Gäste fielen die todschicken, nennen. Aber auch sie tanzten und hopsten fröhlich über meist schwarzen Kleider der kfd-Vorstandsdamen gleich die Bühne. auf. Mit altmodischen Hüten auf dem Kopf, Häkel-, Bro- Wie schnell doch ein Gerücht entstehen kann. In einem katkleidern oder dem „kleinen Schwarzen“ wurden sie Sketch lief eine Walkerin mit ihren Wanderstöcken über die sehr bewundert. „So was trug meine Oma auch mal…“. In Bühne, traf eine Oma und die beiden wunderten sich, wa- diesen Kleidern begrüßte die Gruppe um Ingrid Weber rum bei Ingrid Weber die Rollladen noch geschlossen (Vorsitzende der kfd in Aegidienberg) die Narren mit ein- waren. Ob sie zu kräftig gefeiert habe? Eine Weltenbumm- em Eingangslied. Als „aale Wiewer“ hatten sie so große lerin meinte, Ingrid sei sicher verreist. Die „Tratschtante“ Träume, waren aber „zo mööd“ sich zu bewegen. Zo mööd dagegen meinte zu wissen, dass Ingrid krank sei. Im Hand- zum Gehen, zo mööd einen 5-Euro-Schein aufzuheben, ei- umdrehen plante man ihre Beerdigung. Großes Erstaunen gentlich zo mööd um zu leben. Aber was wirklich in der trat auf, als Ingrid plötzlich mitten unter den Frauen stand. Truppe steckte, zeigten die Damen dann den ganzen Nach- Grund der geschlossenen Rollladen: ein gerissener Gurt, mittag mit einem Sketch nach dem anderen. den ihr Mann schnell vom Baumarkt besorgen wollte. Eine grausige Vorstellung wäre es, wenn alles wahr würde, Ein wenig Wehmut kam auf, als die Damen des Kranken- was zwei Damen als Patientin und Ärztin vorspielten: hausbesuchsdienstes auftraten. Sie brachten ein Repertoire Demnach müssten Patienten nicht nur Bettlaken, Seife und all ihrer Auftritte der letzten 10 Jahre – und verabschie- Mundschutz mitbringen, sondern sich auch selbst deten sich damit auch von der Bühne. 10 Jahre seien genug, narkotisieren und operieren. Nur bei Gehirnamputationen was keine Zuschauerin so richtig glauben mochte. wäre noch ein Arzt nötig. Die fassungslose Patientin lief lieber mit Schmerzen davon, statt der Ärztin zu folgen. In einem anderen Sketch schnorrte sich ein Weib durch die Nachbarschaft. Von Frühstück über Mittagessen bis zum Für die närrischen Frauen gab es keine Zeit, sich weiter um Abendbrot fand sie überall einen Ort, wo sie einkehren diese Zukunftsvisionen Gedanken zu machen, denn mit konnte. Aber überall war es ihr nicht gut genug, was sie einem schwungvollen Ballett nach der Musik „Das ist die auch schön weiter tratschte. Dabei hielt sie sich selber für Berliner Luft“ lenkten einige „Zimmermädchen“ und eine „fleißige Frau“ – mit der Schnüss! 35 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Eine bunte Bereicherung war die Folkloretanzgruppe. In te von ihrem Hausfrauenstand, was sie alles noch neben bunten Clownskostümen tanzten elf Frauen drei ver- „dem bisschen Haushalt“ zu tun hätte. Telefonieren! Mit schiedene Tänze zu Karnevalsmusik und zum Radetzky- einem Kunden war sie wegen Telefonsex am Handy und marsch und ließen sich die Anstrengung nicht anmerken, gab gleichzeitig am Festnetz der Tante das Rezept eines obwohl sie schön ins Schwitzen kamen. Nusskuchens weiter. Spannend wurde es, als sie die beiden Eine Maklerin sollte für eine Kundin ein alte, windschiefe Telefone verwechselte. und undichte Hütte verkaufen. Die Anzeige fiel dann so Letzter Höhepunkt war natürlich wieder der Besuch des positiv aus, dass die Kundin ihre „wertvolle Immobilie“ Prinzenpaares, Prinz Guido I. und Aegidia Ulli I. mit dem nicht mehr hergeben mochte. Als alte Schachteln tanzten Kinderprinzenpaar Luis I. und Michelle I. Ihnen zuzuhö- die kfd-Frauen vom Vorstand, zeigten ihre „schönen Föß“ ren war das reinste Vergnügen. Prinzengarde, Bergfunken und waren höchst gemütlich unterwegs. Nach einem und Ehrengarde zeigten unter dem johlenden Applaus der Einwurf aus dem Publikum zeigten sie dann aber doch, Narren ihr Können. Die Bühne wackelte wieder einmal wie viel Energie noch in den „alten Schachteln“ steckt. und musste von den starken Herren der KG festgehalten Auch als die Frauen eine Hit-Parade pantomimisch dar- werden. stellten, hatte das närrische Publikum sein Vergnügen. „Et Ingrid Weber wurde mit Blumen und Orden von allen Billa“ (Elvira Mengede) kam diesmal als Ingrid und erzähl- Seiten gedankt. Jeder freut sich auf das nächste Jahr. Ulrike Müller K ö lsc h e Me sse in St. A e gidiu s Wer am Karnevalssonntag zu spät zur heiligen Messe kam, Pfarrer Gather hatte seine Predigt in Reimform gebracht. wurde zunächst von den Klängen des Spielmannszuges Er sprach über die Orgel, der Königin der Instrumente, wie zum Kirchplatz gelockt. In einer langen Prozession folgten sie genannt wird, die viele Pfeifen in sich vereint, die aber dem Spielmannszug der KG Klääv Botz das Kinderprin- nur im Zusammenspiel mit allen Orgelpfeifen prächtig zenpaar Luis I. und Michelle I., das Prinzenpaar Guido I. klingt und ohne den Organisten nichts wert ist. Er verglich und Aegidia Ulli I. mit den Mitgliedern der KG zur Kirche. die Menschen mit der Orgel, die Gottes Führung bedürfen, Hier wurden sie von Pfarrer Heiner Gather in Empfang ge- damit ihr Leben gelingt. Er endete mit: „…in Ewigkeit nommen und in die Kirche geführt. Brechend voll war das Amen.“ Da klang ganz leise eine Stimme: „Alaaf!“ Pfarrer Gotteshaus, denn viele Gläubige warteten bereits. Nicht Gather lachte und meinte: „Jenau!“ nur viele KG-Uniformen waren vertreten, sondern auch bunt Kostümierte, die meisten Frauen trugen wenigstens ein närrisches Hütchen. Am Ende dieser beeindruckenden Messe gedachte der Präsident der KG, Helmut Fuchs, noch einmal drei Verstorbener der Karnevalsgesellschaft aus diesem Jahr, Peter Hol- Kirchenlieder in kölscher Mundart sang die Gemeinde mit bach und Anneliese und Willi Stockhausen Das Ehepaar Orgelbegleitung. Andere Gesänge, z.B. das Kyrie und war kurz nacheinander verstorben, für sie wurde in der köl- Sanctus, sogar in Begleitung des Spielmannszuges. Wer schen Mess das Sechswochenamt gefeiert. kennt schon das „Vater Unser“ auf kölsch? Zum Glück lagen in den Bänken Liedzettel, so konnte die Gemeinde kräftig mitsingen und – beten. Texte, die man im kirchlichen Ritual immer wieder hört, nachsagt oder betet, wirkten in der kölschen Mundart gesprochen neu, nachhaltiger, Den Orden der KG erhielt Pfarrer Gather aus den Händen von Aegidia Ulli I. Nach der Messe zogen die Messebesucher mit der musikalischen Begleitung des Spielmannszuges zur Schlüsselübergabe ins Bürgerhaus. intensiver. Selbst Lesung und Evangelium klangen plötzlich fremd und neu. 36 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ursula Voll „ Me r sin n de m He r r j o tt sin g B o de n pe r so n a l“ 19. „Kölsche Mess“ in St. Johann Baptist Besucher ein vertieftes Verständnis der Heiligen Schrift. Lange vor Beginn der Messe füllte sich das Gotteshaus, die bunt kostümierten Kinder saßen mit den Eltern in den ersten für sie reservierten Reihen, die Erwachsenen suchten sich einen freien Platz und alle konnten den Beginn kaum erwarten. Erwartungsvolles Raunen in der übervollen Kirche, als die Blaskapelle der KG Unkel unter Leitung von Matthias Wessel die Melodie intonierte „Kölsche Mädcher, kölsche Junge sin dem Herrjott jot jelunge“ anstimmte. Denn das ist in jedem Jahr der Auftakt für den frohen Einzug der vielen Karnevalsgesellschaften, Damenkomitees, Tanzcorps, Senatoren und Kindertanzgarden. Die zogen den Tollitäten voraus: Siebengebirgsprinzenpaar – Stefan I. und Andrea I. (Jungheim), Prinzenpaar aus Aegidienberg – Guido I. und Uli I. (Wilhelmy), Kinderprinzenpaar aus Aegidienberg Luis I. und Michelle I., Kinderprinzessin aus Unkel Nora I. Den Abschluss des feierlichen Einzuges bildeten Zelebrant Pfarrer Dr. Herbert Breuer und Diakon Franz Gunkel. Drei Tambourcorps aus Aegidienberg, Selhof und natürlich das Jubiläumscorps vom TV Eiche (100 Jahre!) begleiteten die bunte Schar der Karnevalisten, die sich alle im Altarraum und rund um den Altar platzierten. Sehr humorvoll war die Predigt von Pfarrer Dr. Breuer gestaltet, witzig und mahnend zugleich, denn wir alle sind „Kirche Gottes auf Erden“ und als so genanntes Bodenpersonal für das Wirken Gottes in der Welt mit verantwortlich. Aussagekräftig ist dafür auch der bekannte Witz von Tünnes und Schäl, der aus Kirche austreten will. Auf Befragen von Tünnes hat er nichts einzuwenden gegen Gott Vater, den Heiligen Geist, Jesus, die Gottesmutter, die Heiligen, alle Himmlischen – aber „das Bodenpersonal“ vergrault ihm zu oft die Freude am Glauben. Beeindruckend war das „Allelujah“, gespielt vom Tambourcorps TV Eiche nach der Wandlung, um die Gegenwart Christi in Brot und Wein zu verherrlichen. Das Vater Unser (Unse Vatter em Himmel) vereinte alle Gläubigen im gemeinsamen Gebet. Diakon Franz Gunkel rief vor der Kommunion zum Friedensgruß der Versöhnung auf, den sich alle Gottesdienstbesucher in die Hand versprachen. Farbenprächtig wie der Einzug gestaltete sich der Auszug aus der Kirche und alle sangen mit: „Dort wo die Sieben Berge am Rheinesstrande steh`n“. Die Tanzoffiziere ließen ihre Mariechen durch das gotische Gewölbe schweben und in der Kirche herrschte eine heitere Stimmung, die bis über das Biwak im Pfarrsaal in die Gemeinde ausstrahlte. Alle wurden herzlich vom Zelebranten Dr. Herbert Breuer willkommen geheißen und dann begann die feierliche Eucharistiefeier mit mundartlichen Gesängen, Melodien und Texten. Zweisprachig wurden Lesung und Evangelium vor- „Ich han Häzping vor Freud“ – das war der Kommentar einer Kirchenbesucherin – und diese tiefe Freude haben viele Besucher der „Kölschen Mess“ empfunden. getragen – aber die Mundartfassung brachte für manchen 37 H ORI ZON T A pr i l 20 12 Sabine Diop Je c ke Wie v e r kfd Impressionen der großen Karnevalsfeier der kfd-St. Johann Baptist im Kusaal am 11. Februar 2012 38 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 und versucht eine psychologische Analyse der islän- Zwei weitere Romane aus Frankreich und Deutschland dischen Gesellschaft mit Blick auf diese Krise. seien noch erwähnt: Arnaldur Indridason, einer der meistgelesenen Krimiau- Marie-Sabine Roger: Der Poet der kleinen Dinge. toren hierzulande, hat in seinem neuen Roman „Abgrün- Die Autorin des Buches „Das Labyrinth der Wörter“ de“ wieder einen Aufklärer aus der zweiten Reihe des schreibt hier die Geschichte zweier Außenseiter, eines Teams um Kommissar Erlundur mit einem Fall betraut. behinderten Menschen, der plötzlich schlichte und hoch Auch hier geht es um die Wirtschaftskrise, dabei spielen poetische Gedichte vorträgt und der Herumtreiberin Alex, die als „Expansionswikinger“ bezeichneten Anzugträger die den schrägen Poeten ins Herz geschlossen hat. eine entscheidende Rolle, die durch rastlose Computer- Randi Crott : Erzähle es niemanden. klicks für eine wunderbare Geldvermehrung sorgen und Die bekannte WDR-Moderatorin erfährt erst als Erwach- damit die Weltwirtschaft gefährden. sene, dass sie jüdische Wurzeln hat. Sie erzählt zusammen Kristen Steinsdottir begeisterte mit ihrem „Im Schatten des mit ihrer Mutter die bewegende Liebesgeschichte ihrer Vogels“ Leser und Kritiker gleichermaßen und wurde da- Eltern. Erst nachdem der Vater tot war, durfte in der Fami- für mit dem Kulturpreis der Zeitung DV und mit dem is- lie darüber gesprochen werden. Die Leserin/der Leser er- ländischen Frauen-Literaturpreis ausgezeichnet. Kirsten fährt neben der Suche nach der Familie von Randi Crott Steinsdottir verarbeitet in dem Roman die Geschichte ihrer viel über die historischen Ereignisse jener Zeit. Großmutter, die manisch–depressiv war. In der Zeit, in der Es gibt in der Bücherei eine Bücherliste mit allen vorge- die Großmutter lebte, war es wichtiger, bei einer solchen Er- stellten Werken und natürlich können sie dort auch ausge- krankung einen guten Zimmermann zu bekommen als liehen werden. einen Arzt, dessen Hilfsmöglichkeiten auf die Verordnung von Beruhigungsmittel beschränkt waren. Der Zimmermann baute eine Narrenkiste, in der die Kranken eingesperrt wurden. „Ja, die Leute wollten dieses Thema am In der Pause gab es, vom Team der Bücherei vorbereitet, Leckereien aus Blätterteig und Quichevariationen und den beliebten Cidrepunsch. liebsten verdrängen und vielleicht kann man das auch verstehen. Diese Kisten waren eine Maßnahme der Verzweiflung; ein Werkzeug der Ratlosigkeit.“, sagt die Autorin selbst. Sie fand bei ihren Recherchen aber weder schriftliche noch zeichnerische Hinweise auf die Existenz dieser Kisten, die Menschen haben es einfach verdrängt. 40 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann B ib e lc a fé Inke Valentin zupfte die Kinderharfe und machte die Kinder auf Sprüche zu Engeln im Alltag aufmerksam: „Du bist ein Engel“ heißt, was man sagt oder tut ist lieb und gut. „Du siehst aus wie ein Engel“, beschreibt ein wunderschönes, zartes Wesen (meist blondgelockt) „Du bist geduldig wie ein Engel“. „Du sprichst mit Engelszungen“ sagt man, wenn jemand versucht, andere ruhig und freundlich ausdauernd von etwas überzeugen zu wollen. „Ich will euch begrüßen, ich mache das so - hallo, schön dass ihr heut hier seid und nicht anderswo - hallo.“ Mit diesem Lied begrüßte Ursula Schiller die Kinder, ihre Eltern und die Mitarbeiterinnen der KÖB Rhöndorf zum Bibelcafé. Zwanzig Kinder, manche begleitet von Müttern, Vätern oder Omas, waren gekommen, viele kannten Ursula Schiller vom letzten Jahr, als sie mit dem Märchencafé begeisterte. Die Kinder erzählten, wie sie heißen und wen sie noch mitgebracht hatten. Dann durften sie ihre eigene Begrüßungspantomime aussuchen. Da wurde mit den Fingern geschnippt, virtuell Flöte oder Schlagzeug gespielt, gesungen, gepfiffen, mit den Füßen gestampft, auf die Oberschenkel geklopft, sogar der Hampelmann sorgte für eine kurze Fitnessübung. Zu guter Letzt wurde das Hallo des Begrüßungsliedes mit einem Haha ergänzt. „Jetzt geht ein Engel durch den Raum“ das wurde (wohl eher früher) gesagt, wenn bei einem fröhlichen, geselligen Familienessen plötzlich alle schwiegen. „Wenn Engel reisen, lacht die Sonne“. „Da hat aber der Schutzengel besonders gut aufgepasst“ heißt es, wenn man sich beim Hinfallen nicht verletzt. Diese Schutzengelerfahrung wurde von mehreren Kindern bestätigt. Nun gestalteten die Kinder mit braunen (Weg), grünen (Wiese, Wald) und blauen (Wasser) Tüchern eine Landschaft rund um das Oval. Imke Valentin formte aus Tüchern zwei Häuser, die sich am Ende der Tuchlandschaft gegenüber lagen. Die Geschichte von Tobias und seinem Engel konnte beginnen. Ursula Schiller erzählte sie und Imke Valentin visualisierte sie mit den Figuren von Tobias, seinem Vater Tobit, Tobias‘ Braut Sara und dem Engel Raphael, die sie im Lauf der Geschichte auf dem Weg zwi- Inke Valentin, die diesmal mit dabei war, drapierte in der Mitte der Gruppe ein ovales golden schimmerndes Tuch und legt viele Karten darum herum. Die Kinder erkannten schnell, dass auf den Karten überall Engel zu sehen waren. schen den Tuchhäusern hin und her wandern ließ. „To b it sa gt z u se in e m So h n To b ia s: „Ich bin alt und muss bald sterben. Mach dich auf den Weg und geh zu 41 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 deinen Verwandten. Ich habe dort Hab und Gut für dich. Geh getan!“ Dann verlässt er sie und kehrt zurück zu Gott. Tobit hin, es ist ein weiter Weg!“ Tobias antwortet: „Ich kenne den und Tobias aber erzählen überall, welch große und wunderbare Weg nicht. Wer soll mich begleiten?“ Der Vater sagt: „Such Dinge Gott tut.“* dir einen Begleiter!“ Tobias trifft Raphael, der ihm anbietet: Die Kinder hatten aufmerksam zugehört und freuten sich „Ich will mit dir gehen, ich kenne den Weg!“ Raphael ist ein auf das angekündigte Basteln eines eigenen „Hosenta- Engel Gottes, doch Tobias weiß das nicht und erkennt ihn schenengels“. Doch vorher stärkten sich alle am Kuchen- nicht. buffet, das die Eltern gespendet hatten. Dann ging es So macht sich Tobias mit Raphael auf den Weg. Sie kommen an neugierig zum Basteln in die Büchereiräume. einen Fluss. Tobias will in dem Fluss baden. Da springt ein Eine streichholzgroße Schachtel wurde zuerst von außen Fisch aus dem Wasser und will ihn verschlingen. Raphael ruft von jedem Kind mit eigenen Bildern verziert. In der Tobias zu: „Pack ihn und wirf ihn ans Ufer!“ Als sie dann von Schachtel lag ein Engel, auch der konnte selbst gestaltet dem Fisch essen, sagt Raphael: „Behalte von dem Fisch das werden. Zum Schluss bastelte jedes Kind noch eine Engel- Herz, die Leber und die Galle. Sie sind Heilmittel!“ Nach karte. Es kamen sehr individuelle und schöne Werke langem Weg und vielen Tagen kommen sie zusammen in eine zustande. Stadt, wo die Verwandten wohnen. Raphael führt Tobias so, dass dieser eine Frau lieb gewinnt, Sara, und sie heiratet. Er bekommt auch das Geld, das der Vater für ihn hinterlegt hat. Nun können sie in die Heimat zuückkehren. Als sie beim Vater ankommen, ist dieser blind geworden. Da erinnert sich Tobias an den Fisch, er streicht dem Vater etwas von der Galle des Fisches auf die Augen und der Vater kann wieder sehen. Der Vater umarmt seinen Sohn, er weint und dankt Gott. Er sagt: „Gepriesen sei Gott und gepriesen seien alle seine Engel!“ Dann ruft der Vater Raphael herbei, er möchte ihm für seine Führungsdienste einen Lohn ausbezahlen. Doch Raphael sagt zu Tobit und Tobias: „Preist Gott und lobt ihn! Er hat euch Nach der Kreativphase versammelten sich alle wieder im Pfarrsaal. Jetzt lagen rund um das ovale Tuch die Engelkarten und die Hosentaschenengel der Kinder. Mit einem Lied zum Schutzengel ging das Bibelcafé zu Ende. Alle Gäste bekamen zum Abschied eine „Engelkarte“ geschenkt. Auf den Karten der Kinder standen das Bonhoeffer-Gebet „Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar...“ oder der Psalmspruch: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest“. geholfen. Er hat eure guten Taten gesehen. Darum hat mich Auch auf den Karten für die Erwachsenen fanden sich Aus- Gott gesandt, euch zu helfen, denn ich bin Raphael, Gottes sagen zu Engeln, wie: „Der Fremde, das ist der Mensch Engel!“ Tobit und Tobias erschrecken und fallen in Ehrfurcht hinter dem sich ein Engel verbergen könnte – falls man ihn vor dem Engel nieder. Raphael aber sagt: „Fürchtet euch nicht, bei sich aufnimmt“. (Marc Chagall) Friede sei mit euch. Preist und lobt Gott. Er hat euch Gutes Waltraud Dittscheidt bedankte sich herzlich bei Ursula 43 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Schiller und Imke Valentin für diesen besonderen, stimmungsvollen Nachmittag. * GEBET: Guter Gott, dein Engel Raphael hat Tobias begleitet, du hast ihn gesandt, den Tobias zu führen und zu beschützen. Ein Engel war auf dem Weg an seiner Seite. Wie sehr liebst du uns, dass du uns solche Helfer sendest. Wir bitten dich, sende deinen heiligen Engel, dass er jeden von uns schütze und führe und leite auf allen Wegen. Deine heiligen Engel mögen uns helfen, das Gute zu erkennen und zu tun und das Böse zu lassen. Dein heiliger Engel möge uns führen den Weg zu dir. Amen *Ganzheitlich sinnorientierte Pädagogik – RPP „Der Engel Raphael begleitet Tobias“ Skriptum Franz Kett Anne Baaden K in de r m a c h e n Fü h r e r sc h e in fü r die B ü c h e r e i St. A e gidiu s Auch im Frühjahr 2012 besuchten die Vorschulkinder der Kindergärten in Aegidienberg die Katholische öffentliche Bücherei St. Aegidius und machten dort ihren Büchereiführerschein. Verschiedene kleine Aufgaben trug Monika Jostes, die Leiterin der Bücherei, ihnen auf. Unter anderem musste jedes Kind selbst ein Buch vorstellen. Auf einem Rundgang durch die Bücherei lernten die Kinder die verschiedenen Signaturen kennen und im anschließenden Suchspiel brachten sie alle Kassetten, CDs, DVDs, Bücher und sogar den Bücherraben der KöB, den Raben Fridolin, wieder an ihren Platz. Unter großem Jubel und Beifall überreichte Monika Jostes den Kindern die Urkunden zum Büchereiführerschein. Zum Abschluss bekamen die Kinder einen Rucksack mit einem Aufdruck von Fridolin dem Bücherraben geschenkt. Darin war ein Infoblatt mit den Öffnungszeiten der Bücherei am Aegidiusplatz. 43 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ein e Na c h le se : Vie r z ig Ja h r e K j G 40 Jahre: Jubiläum der KJG in St. Johann Baptist (1971 – ter/innen ausbilden ließen, konnte Jahr für Jahr unter den 2011) Kommunionkindern geworben werden. Es wurden neue KJG-Gruppen gegründet und nach ein paar Jahren waren Liebe KJG-Jugend und liebe Erwachsene, auf dem Foto seht ihr einige Gründungsmitglieder der „Katholischen Jungen Gemeinde“ (KJG) in Bad Honnef, die 2011 auch ihr 40-jähriges Jubiläum feierte - auf dem Ölberg. Heute sind das „gestandene“ Frauen mit ihrem ehemaligen Kommunionkaplan Pfarrer Dr. Herbert Breuer, die sich noch regelmäßig alle sechs bis acht Wochen zu einem Event treffen. über 500 Jugendliche in St. Johann Baptist organisiert (inklusive 120 Ministranten): in der KJG, im ND (Bund Neudeutschland), in der DPSG (Pfadfinderschaft St. Georg) – insgesamt eine ganz tolle Gemeinschaft! Die Gruppenleiter-Runde traf sich regelmäßig mit dem Jugendkaplan, plante das neue Jahresprogramm und die Durchführung der einzelnen Veranstaltungen. Und im Jugendausschuss der Pfarrgemeinde hatte die Jugend etwas zu sagen! So war das damals: Im Herbst 1969: „Skandal in Bad Honnef“, denn Kaplan Werner Dilgen verkündete per Predigt, dass er sein Amt als Priester niederlege. Im Eilverfahren ernannte Kardinal Joseph Höffner einen neuen Kaplan für St. Johann Baptist, Herbert Breuer, der noch im Advent sein Amt antreten musste. Das geschah sehr zur Empörung der Jugend in Köln-Nippes (St. Marien), die ihren Jugendkaplan nicht gehen lassen wollte. Es war einmal? Ihr KJG-ler seid die Zukunft der Kirche und geht heute euren selbst bestimmten Weg in Kirche und Gesellschaft. Unser Jubiläumsgeschenk für euch, das neue Groß-Zelt, macht euch hoffentlich noch viel Freude. Und dass wir euch weiterhin bei euren Anliegen unterstützen, darauf könnt ihr zählen! Mit frohen Grüßen Wegen des Weggangs von Kaplan Dilgen brach die Jugendarbeit in St. Johann Baptist zunächst zusammen und musste ganz neu aufgebaut werden. Ein Neustart gelang 1971. Nach der Erstkommunion in St. Johann Baptist wurden je zwei Mädchen- und Jungengruppen gegründet, die sich wöchentlich im alten Jugendheim hinter der Kirche trafen. In Köln stellte Ursula Voll 1971 den Antrag auf Aufnahme der Jugendgruppen in die KJG (Katholische Junge Gemeinde). Programm der KJG-Gruppen: Spielen, Basteln, Toben, Grillen, Wanderungen, Ausflüge, Jugendherbergen, Zeltlager (auf Leos Wiese in Windhagen), große Sammelaktionen für Opfer von Katastrophen, Besuche im Krankenhaus und im Altenheim, Teilnahme an kirchlichen Feiern, Ausbildung neuer Gruppenleiter/innen, Teilnahme am Dekanats-Jugendkreuzweg, an Jugendlagern in Altenberg, Karneval, Disco im „White Room“, Jugendmessen etc... Motto: Was es auch sei, die KJG ist immer dabei! Dank der vielen Jugendlichen, die sich als Gruppenlei- 44 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ursula Voll (für die KJG-Gründungsmitglieder von 1971) 45 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Ne u b ü r ge r e m pfa n g Es ist mittlerweile gute Tradition in Bad Honnef, dass die die Arbeit der Büchereien informiert. Die Besucherinnen NeubürgerInnen im März ins Rathaus eingeladen werden, und Besuchern konnten den letzten Horizont als Lesestoff um sich selbst ein Bild von dem vielfältigen bunten Ge- über das katholische Gemeindeleben mitnehmen. Es gab meindeleben zu machen. Möglich ist das nur durch das noch andere Stände, an denen aktive Gemeindemiglieder große Engagement der vielen ehrenamtlich tätigen Hon- präsent waren: Am Stand der neugegründeten ZWAR- nefer Bürgerinnen und Bürger. Gruppe informierte Petra Quast (PGR-Mitglied, Ansprech- Die katholische Kirchengemeinde war mit drei Ständen ver- partnerin für die Caritas in Selhof) über das Anliegen. Beim treten. Schön farbig ausgestattet war der Tisch der kfd- Bündnis für Familie, dem die Kirchengemeinde ebenfalls Frauen Ursula Voll, Helga Gromadzik, Inge Kolfenbach, angeschlossen ist, stand Beate Schaaf zum Gespräch bereit. und Juliane Millinghaus. Daneben stand der Tisch des PGR-Mitglied Elisabeth Irmgartz weilte kurzfristig am Pfarrgemeinderates. Hiltrud Bennemann vom PGR konnte Stand der Kirche, vertrat aber ansonsten den ATV Selhof. Fragen beantworten und warb um Mitarbeit. Bildmäßig Von der Geistlichkeit war Subsidiar Dr. Herbert Breuer die wurde hier über die Struktur des Kirchengemeindeverban- ganze Zeit anwesend und auch Pastor Bruno Wachten des mit den vier Gemeinden, über das Pastoralteam und schaute vorbei. 46 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Te r m in e de r P fa r r c a r ita s St. Ma r ie n R h ö n do r f A n kü n digu n ge n 24. April 2012 He ilig-R o c k-Wa llfa h r t n a c h A u sflu g z u r In se l No n n e n w e r th m it B e sic h - Tr ie r " ... u n d fü h r e tigu n g de s K lo ste r s u n d de s K lo ste r ga r te n s z u sa m m e n , w a s ge tr e n n t ist" Treffen: 13:30 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle Für die Einheit der Christen zu beten, Rhöndorf, Fußweg zur Anlegestelle auf Insel Gra- ist immer eine Aufgabe eines jeden fenwerth (Wer möchte, kann auch mit der Straßen- Gläubigen, besonders in unserem bahn fahren, Fahrkarten sind selbst zu besorgen.). Land. Wir wollen das mit Hunderttausenden von Pilgern 14:10 Uhr Überfahrt zur Insel Nonnenwerth, Führung und Besichtigung des Klosters und Klostergartens ca. 1 Stunde, ca. 16:15 Uhr Überfahrt nach Grafenwerth, anschließend Möglichkeit zum Kaffeetrinken im Inselcafé Kosten: 3 €, bitte zahlen bei Anmeldung im Kontaktbüro Rhöndorf (dienstags 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr), Anmeldeschluss: Dienstag, 17. April 2012 tun. In Trier wird ein schönes religiöses Programm gestaltet (Gottesdienst, Statio, Prozession, Verehrung des Hl. Rocks, Vesper). (Mittagessen und weitere Verpflegung im Pilgerzelt oder den zahlreichen Gaststätten in der Innenstadt ) Die kfd-St. Johann Baptist lädt zu diesem besonderen Ereignis - einer ökumenischen Wallfahrt – ein. Mitfahren können Mitglieder und alle Interessierten aus den Kirchengemeinden Bad Honnef Berg und Tal. Termin: 21. 4. 2012 - 6:30 h ab Bushaltestelle Post (Rückkehr ist für ca. 19 h geplant), Fahrtkosten pro Person 15 € Anmeldung ab sofort bei Karin Horn, Telefon 02224 - 6523. 22. Mai 2012 B e su c h b e i R a dio B o n n /R h e in -Sie g Treffen: 13:50 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle Rhöndorf. Mit der Straßenbahn, Linie 66 bzw. 18, und einem kurzen Fußweg wird das Ziel, Radio Bonn/Rhein-Sieg, in Bonn erreicht. Im Sender findet eine ca. einstündige Führung statt. Ein e Fa h r t in s B la u e (mit der Caritas Selhof) 5.9.2012, Abfahrt 12:30 h ab Selhofer Kirche, Kosten 20 €. (Wer die Kosten nicht selbst tragen kann wendet sich bitte an Petra Quast von der Caritas Selhof. Tel: 4649) Ta ge sfa h r t z u m K a th o - Kosten: 5 € /Anzahlung: 3 € like n ta g in Ma n n h e im Anmeldung im Kontaktbüro St. Marien Rhöndorf Kaplan Guido Dalhaus lädt alle dienstags von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr, Anmelde- Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein, mit ihm an schluss: 15. Mai 2012 Christi Himmelfahrt 17.5.12 eine Tagesfahrt zum Katholikentag nach Mannheim zu machen. Abfahrt ca. 6 Uhr ab Bad Honnef mit dem Zug, Rückkehr VORANKÜNDIGUNG am späten Abend. - Die Kosten pro Person: 40 €. 26. Juni 2012, Sommerausflug (weitere Information: Kaplan Dalhaus, Tel.: 931573, E-Mail: B u sfa h r t z u m Fr e ilic h tm u se u m in K o m m e r n [email protected]). Abfahrt: ca. 10:30 Uhr ab Rhöndorfer Kapelle, RückHe r b stb a sa r in A e gidie n b e r g kehr ca. 18 Uhr Rhöndorfer Kapelle. Näheres entnehmen Sie bitte der Presse oder infor- Samstag, 22. September, 14 h - 16 h - paralell dazu: mieren Sie sich ab Ende April am Schaukasten an der In fo r m a tio n sta g im Fa m ilie n z e n tr u m A e gide n - Rhöndorfer Kirche St. Marien. b e r g Interessierte Eltern können sich den Kindergarten anschauen und mit den Erzieherinnen sprechen. 47 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Anne Jenniches und Petra Neunkirchen Fa m ilie n kr e is 6 in St. Ma r tin fe ie r t z e h n j ä h r ige s B e ste h e n Viele Familien mit Kindern wünschen sich einen Kreis (Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen ¬ in dem man sich wohlfühlen kann ¬ wo man sich versteht und über "Gott und die Welt" reden kann ¬ in dem Bruno Wachten, Kaplan Guido Dalhaus oder Stefan Vesper Katholiken) gehören zu unserem Jahresprogramm. Besonders in der Karwoche erleben wir gemeinsam einige man auch gemeinsam mit den Kindern etwas unternimmt Aktivitäten, wie die Feier des Palmsonntags, gemeinsames Klappern in Linz am Karfreitag und den Besuch der Oster- ¬ der Anstöße gibt für die eigenen Fragen mit den Kindern, oder der dem Erfahrungsaustausch dient nacht, die uns viel Freude machen. Ausklang ist dann das Ostereiersuchen am Ostermontag. ¬ den sie selber mitgestalten können und sollen. Ein weiterer Höhepunkt ist unser Wochenende, an dem Solch einen Familienkreis haben sechs Familien im Februar wir einmal jährlich wegfahren. In den letzten Jahren haben 2002 in der Pfarre St. Martin gegründet. Nachfolgend wir so hier im Umkreis die eine oder andere Jugendherber- möchten wir Ihnen/Euch etwas über uns und unsere Ent- ge "erobert". Im letzten Jahr waren wir in Freusburg an der stehung erzählen. Sieg und haben unter anderem auch ein Bergwerk besucht. Mit der Geburt unseres Sohnes Luke im Januar 2001 kam Unser 10-jähriges Jubiläum haben wir vor kurzem gemein- für uns der Wunsch auf, gemeinsam als Familie mehr Ge- sam mit Pfarrer Dr. Herbert Breuer in der Anna-Kapelle mit meinde zu erleben. So hatten wir die Idee, in einem Fami- einem Gottesdienst gefeiert. lienkreis in Selhof Mitglied zu werden. Die bestehenden Familienkreise waren allerdings so gut besucht, dass es sich anbot einen neuen Kreis zu gründen. Und so trafen wir uns am 24. Februar 2002 das erste Mal zusammen mit fünf anderen Familien im Pfarrheim St. Martin. Seither treffen wir uns regelmäßig etwa einmal im Monat um gemeinsam mit und auch ohne Kinder etwas zu unternehmen. Heute besteht unser Kreis aus sieben Familien mit fünfzehn Kindern. Vier der Gründerfamilien sind noch mit dabei. Die meisten von uns Erwachsenen waren als Kinder mit ihren Familien auch in Familienkreisen. So wünschen wir uns für unsere Kinder, dass sie sich später - so wie wir auch gerne an "ihren alten Familienkreis" erinnern, und dann vielleicht selbst neue Familienkreise gründen, damit Wir treffen uns z.B. zum Wandern, Fahrrad fahren und Ad- diese schöne, lebensbereichernde Tradition in unserer Ge- ventskränze binden. Auch thematische Abende mit Pfarrer meinde weiterlebt. Familienwochenende 2009 48 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Peter Stang Die K o lpin gsfa m ilie B a d Ho n n e f Die Kolpingsfamilie Bad Honnef begann das Neue Jahr mit beenden. Er las danach aber einige Texte aus der Bibel vor, einem Vortrag von Dr. Herbert Breuer mit dem Thema: aus denen hervorgeht, dass es nach dem Tod doch noch “Rheinländer lachen und feiern. Wir verbinden Himmel etwas gibt. Da wurde es dann für alle richtig interessant. und Erde - Begegnung mit dem rheinischen Brauchtum.“ Fast dreißig Menschen hörten aufmerksam zu, warum und zu welchem Zeitpunkt Karneval gefeiert wird. Nach diesem Fest beginnt vierzig Werktage vor Ostern am Aschermittwoch die Fastenzeit, genau so wie es früher nach St. Martin die „kleine Fastenzeit“ bis Weihnachten einzuhalten galt. Als nächste Veranstaltung ist die jährliche Messe in der Fuchshardtkapelle am 11. Mai 2012 mit anschliessendem Imbiss geplant. Diesmal wird es ein Imbiss mit Lebensmitteln aus fairem Handel sein. Im Juni findet unsere Jahreshauptversammlung statt. Am 15. September 2012 besichtigen wir die Genovevaburg Am 11. Februar 2012 hatte der Vorstand zu einem Spät- und das Schieferbergwerk in Mayen. schoppen eingeladen. Es sollte ein zwangloses Beisam- Im Oktober haben wir einen Besuch im Landtag von mensein in der Karnevalszeit sein, und es war für alle ein Düsseldorf festgemacht und werden dort mit Andrea Milz unterhaltsamer Abend, vor allem, weil das Prinzenpaar diskuti mit seinem Gefolge in dem Restaurant erschien. e r e n Am 10. März 2012 nahm der Vorstand an der Bezirksversammlung des Bezirks Bonn des Kolpingwerkes Deutsch- können . land teil, die jedes Jahr von einer Kolpingsfamilie des Bezirks ausgerichtet wird. Zum Abschluss feierten alle gemeinsam die hl. Messe in Meckenheim. Am 16. März 2012 hielt Pfarrer Bruno Wachten einen Vortrag mit dem Thema: „Leben nach dem Tod nach dem Verständnis der katholischen Kirche“. Es war ein sehr interessanter und kurzweiliger Abend, obwohl unser Präses mit den Worten begann: „In der katholischen Lehre steht davon nichts“ und eigentlich könne er damit den Vortrag Vortrag von Bruno Wachten, 16. März 2012 49 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 KOLPINGFAMILIE BAD HONNEF 1. Vorsitzender: Peter Stang Brunnenstraße 42 53604 Bad Honnef Fon: 02224 3497 lb.stang@ gmx.de www.kolpingfamilie.de Uschi Mauer Die St. Ma tth ia s-B r u de r sc h a ft Zur Feier des Patronatstag ihres Schutzpatrons am 24. Fe- Zahlreiche Aktivitäten stehen auf dem Terminplan der Mit- bruar begingen die Mitglieder der St. Matthiasbruder- glieder für 2012: Neben den Wallfahrten nach Trier im schaft am 26. Februar ihr Matthiasfest mit Gottedienst, ge- Frühjahr und im Herbst fand im März eine Kreuzweg nach meinsamem Frühstück und Jahreshauptversammlung. Rheinbreitbach statt. Die „Kleine Wallfahrt“ führt am 15. Ju- Zahlreiche Ehrungen standen auf der Tagesordnung. Neben zehn-, fünfzehn- und zwanzig-jährigen Jubilaren konnten Gerda und Wolfgang Vanmarcke ihr 25-jähriges, Daniel und Maria Elisabeth Löwenich ihr 30-jähriges und li zum Kreuz der Bruderschaft am Landskroner Hof in Gimminge. Der Bruderschaftstag 2012 findet am 28. Oktober in Bachem statt, am 2. Dezember lädt die Bruderschaft zur Adventsfeier ein. Willi Bröhl sein 40-jähriges Jubiläum feiern. Vier Mitglie- Ein Höhepunkt des Jahres 2012 (auch als „Meilenstein“ im der, Helga Gromadzik, Franz und Leni Konzen und Man- Hinblick auf das Jubiläum gedacht) wird die Teilnahme an fred Zeitz halten sogar schon seit 45 Jahren der Bruder- der Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier sein. Sie findet am schaft die Treue. Brudermeister Jürgen Mauer dankte allen 21. April 2012 statt und wird in St. Matthias mit einem Got- Jubilaren für ihre ausdauernde Mitgliedschaft, besonders tesdienst beginnen, dem sich eine Prozession von erwarte- denen, die bereits „ein halbes Leben“ der Bruderschaft an- ten 1000 Matthiaspilgern zum Dom anschließt. Hier schrei- gehören. tet man dann gemeinsam zur Verehrung der Reliquie. Fortgeschritten ist inzwischen die Renovierung des Wegkreuzes an der Ecke Kreuzweidenstraße/Bergstraße, für das die Matthiasbruderschaft die Verantwortung trägt. Die Zu allen Aktivitäten sind Gäste herzlich willkommen! Auch für die Heilig-Rock-Wallfahrt sind möglicherweise noch Plätze frei. Figur der Mutter Anna wurde inzwischen von Maler- St. Matthias Bruderschaft meister Wolfgang Hambuch kostenlos restauriert. Dafür Jürgen und Uschi Mauer Grabenstraße 18 53604 Bad Honnef Tel: 02224-75471 Fax: 941617 KJM-Mauer@ t-online.de dankte ihm Jürgen Mauer herzlich. Mitglieder der Bruderschaft werden in nächster Zeit das Standbild selbst noch streichen und die Bepflanzung erneuern. Für das 400-jährige Jubiläum der Bruderschaft, das 2016 gefeiert wird, gründete der Vorstand einen Festausschuss, der seine Arbeit bereits aufgenommen hat. Jubilare der Matthiasbruderschaft 2012 (v.l.) Wolfgang Vanmarcke, Leni Konzen, Franz Konzen, Gerda Vanmarkce, Hartmut Sommer, Helga Sommer, Marianne Düster, Helga Gromadzik, Manfred Zeitz, Willi Bröhl 50 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hilfe-Ausbildern. Für ihre 10-jährige Mitgliedschaft wurden Thorsten Sauer und Martin Kaesberger geehrt. Malteser-Ortspräses Dr. Herbert Breuer lobte zu Beginn der Dr. Andreas Archut Üb e r 21.000 Stu n de n im Die n st a m Nä c h ste n Versammlung die Malteser für die zupackende und beispielgebende Art, mit der sie ihrer göttlichen Berufung nachkommen. "Jeder, der hilft, wird so zu einem Stellvertreter Gottes." Dr. Archut ließ die wichtigsten Zahlen Erfolgreiche Jahresbilanz der Honnefer Malteser Die Bad Honnefer Malteser haben bei ihrer Stadtversammlung im Pfarrheim eine beeindruckende Bilanz für 2011 gezogen: 21.400 Dienststunden leisteten die 190 ehrenamtlichen Helfer. In 67 Sanitätsdiensten wurden rund 4.000 Dienststunden und über 200 Hilfeleistungen geleistet. Dabei fielen allein im Karneval 700 und beim Deutschlandfest-Wochenende im Oktober in Bonn 800 Helferstunden an. und Fakten des Vorjahres Revue passieren. Die Zahl der Aktiven stieg 2011 um 20 auf 190. "Nie standen mehr hoch qualifizierte Malteser-Einsatzkräfte ehrenamtlich in Bad Honnef bereit", sagte Archut und verwies auf die zwei Ärzte, sechs Rettungsassistenten, zwölf Rettungssanitäter, zehn Rettunghelfer und 36 Sanitäts- und Notfallhelfer, die der Honnefer Einsatzeinheit angehören. Die erhielt nach zwei neuen Krankenwagen im Jahr 2010 im vergangenen Jahr noch einmal ein neues Fahrzeug: Im Dezember wurde Schwerpunkte des Hilfsdienstes sind die Jugendarbeit, in der neue Gerätewagen Sanitätsdienst ausgeliefert, der der jede vierte Dienststunde absolviert wurde, der Sani- randvoll mit medizinischem Material für alle Notfälle ist. tätsdienst, die Verletztendarstellergruppe Bloody Malti, Immer öfter werden die gut ausgebildeten Honnefer auch die Breitenausbildung und der Katastrophenschutz. Bei von anderen Malteser-Gliederungen von Düsseldorf bis der Stadtversammlung im Pfarrheim ernannte Stadtbeauf- Neuwied als Verstärkung angefordert. Im Aufwind ist tragter Dr. Andreas Archut mit Lorenz Geduhn, Philipp ebenfalls die Malteser Jugend mit ihren fünfzig Sauermann, Katharina und Barbara Loose, Verena Kiepels Mitgliedern. Sie hat in diesem Jahr das Diözesanjugend- und Karin Sugano sechs neue Aktive zu Helfern. Ausbil- zeltlager zu Gast. 150 Jugendliche werden über Pfingsten dungsreferent Jens Midderhoff berief Annika Beschoner, auf der Insel Grafenwerth campieren, Lagerleiter wird der Barbara Cyprian und Burghardt Schuldt zu neuen Erste- Honnefer Rainer Stens sein. 3 neue Ausbilder und 6 neue Helfer wurden berufen, zwei langjährige Helfer geehrt. Präses Dr. Breuer (hintere Reihe l.), Stadtbeauftragter Dr. Archut (hintere Reihe r.). Der neue Jugendsprecher Tobias Schommertz mit seinen Stellvertreterinnen Bianca Heck (li.) und Hanna Groß. Foto: Jens Midderhoff/ MHD Malteser Hilfsdienst e.V. Die nstste lle Ba d Ho nne f, Re ic he nb e rg e r Str. 39 53604 Ba d Ho nne f, Fa x: 02224/ 941706 info @ ma lte se r-b a d -ho nne f.d e Sta d tb e a uftra g te r: Dr. And re a s Arc hut Te l 0170/ 9618096 Ge sc hä ftsführe rin: Ka tha rina Be sc ho ne r Te l 02224/ 75906 ka tha rina .b e sc ho ne r@ ma lte se r-b a d -ho nne f.d e Ma lte se r Hilfsd ie nst e .V., Sitz: Kö ln, AG Kö ln VR 4726, Ge sc hä ftsführe nd e r Vo rsta nd : Ha ns-Pe te r Ho h; Ka rl Prinz zu Lö we nste in (Vo rs.); Dr. Elma r Pa nka u; Do ug la s Gra f vo n Sa urma -Je ltsc h 51 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Irmgard Schwermann K o c h e n ka n n Spa ß m a c h e n Zu diesem Ergebnis kommen die fünfzehn Spieleabend“ geplant. Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Da die Pfarrheimküche nicht komplett für Kochvormittage in Aegidienberg. Seit eini- solch einen Kurs eingerichtet war, bekam gen Monaten treffen sich Kinder, Jugend- Ulla Stockhausen einige Utensilien (z. B. liche und Erwachsene dort samstags zum Schüsseln oder Töpfe) geschenkt. Auch die gemeinsamen Kochen. Die Initiative dazu SPa-DaKa-Aegidienberg e.G. beteiligte sich kam von Ulla Stockhausen und Theodor mit einer Spende, so dass Fehlendes ange- Elbers. Bereits seit Jahren schwebte Ulla schafft werden konnte. Stockhausen ein Kochkurs für junge Mütter Dafür sei an dieser Stelle herzlich Dank und/oder Jugendliche vor. Gemeinsam mit gesagt. ihr und Pfarrhaushälterin Irmgard Schwermann wurde dieser Wunsch nun umgesetzt Die TeilnehmerInnen zahlen pro Kochen und mit Freude wird nicht nur gekocht, drei Euro, so dass sich die Vormittage selber sondern natürlich auch gemeinsam ge- finanzieren. gessen. Es gab bereits einen Pastavormittag Beim diesjährigen Pfarrfest stellt sich die und auch die Partyküche stand auf dem Pro- Gruppe vor und wird sich mit Gyros- gramm. Für die kommenden Vormittage Brötchen am kulinarischen Angebot be- sind die Themen „Osterfest“, Vegetarische teiligen. Darauf freuen sich jetzt schon alle. Küche“ und schließlich „Rezepte für den 52 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Dorothea Adams „ Gr ü n e Da m e n “ su c h e n dr in ge n d Ve r stä r ku n g Grüne Damen des CURA-Krankenhauses suchen Kennengelernt haben einige der Aktiven den Dienst da- dringend Verstärkung durch, dass sie selber als Patientinnen im Krankenhaus wa- Die Angst vor dem Krankenhaus, das Gefühl der Einsam- ren und Besuch von ihren jetzigen „Kolleginnen“ erhielten. keit nehmen sowie kleine Dienstleistungen anbieten. Es Einige der Damen im des Krankenhausbesuchdiensts sind sind die zwischenmenschlichen Aufgaben, die die Grünen bereits seit siebzehn Jahren im Einsatz. Damen im CURA-Krankenhaus seit vielen Jahren ehrenamtlich erfüllen. Für das Krankenhaus stellen sie eine wertvolle Ergänzung bei der Betreuung der Patienten dar, bringen die "Grünen Damen" doch die Zeit für Gespräche mit, die das Krankenhauspersonal angesichts der Fülle von Aufgaben nicht immer zur Verfügung hat. Neben dem Besuchsdienst tauschen sich die Damen des Besuchsdienstes einmal monatlich bei Kaffee und Gebäck aus. Außerdem bietet das Cura-Krankenhaus im kommenden Jahr eine spezielle Fortbildung für die Ehrenamtler an. Sie umfasst neben Kommunikationsübungen auch eine Einführung in den Umgang mit Demenzerkrankten. Insbesondere für Patienten, die wenig Besuch im Krankenhaus bekommen, ist die Anwesenheit der "Grünen Damen" eine willkommene Auflockerung und ein gerne in Anspruch genommenes Serviceangebot für z. B. einen kleinen Einkauf. Auch ein Bücherwagen steht einmal in der Woche im Angebot der Grünen Damen und versorgt die Patienten mit den beliebten Kurzgeschichten oder heiterer Lektüre. Jedoch betonen alle ehrenamtlich Tätigen die Hauptaufga- Das Team besteht normalerweise aus zwölf Frauen. Leider scheiden in diesem Jahr zwei ehrenamtlich tätige Damen nach langjähriger Tätigkeit aus. Darum sucht das CuraKrankenhaus Frauen oder auch Männer, die sich der Aufgabe gewachsen fühlen und sich gerne in diesem sozialem Bereich ehrenamtlich engagieren möchten. Kontakt: Monika Mauroch, Telefon 02224-9883888 be sei, dem Patienten zuzuhören und dass sie persönlich mehr aus ihrem Einsatz mitnehmen als sie geben. 53 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 M en sc h en Ulrike Müller A u f Wie de r se h e n , He r r Dr. B ib e r ge r „Alles hat seine Zeit…“ so steht es im Alten ten der Schönstattbewegung, einer kirchlichen Testament, das Pfarrer Dr. Bernd Biberger be- Erneuerungsbewegung, die 1914 von Pater Jo- sonders gut kennt und über das er promoviert sef Kentenich in Vallendar/Rhein gegründet und sich in Bonn habilitiert hat. Für die Gemein- wurde. Die Schönstätter Marienschwestern ha- de Aegidienberg ist nun die Zeit des Abschieds ben weltweit ca. 2200 Mitglieder und sind in gekommen, denn Dr. Biberger hat eine neue allen fünf Kontinenten vertreten. Die Gemein- Aufgabe gefunden. Nach neun Jahren als schaft wird von der Generaloberin und ihrem Subsidiar in unserer Gemeinde ist er vielen von Rat sowie dem Generaldirektor gemeinsam ge- uns ans Herz gewachsen. Seine stille, zurück- leitet. Darüber hinaus ist der Generaldirektor haltende und bescheidene Art, gepaart mit viel für die theologische und spirituelle Prägung Humor und hintergründigem Witz, hat ihn uns der Gemeinschaft mitverantwortlich. Durch für sich gewinnen lassen. Über seine lehrrei- sein priesterliches Amt hilft er mit, die Gemein- chen Predigten konnte man anschließend auf dem Kirchplatz so schön mit ihm „streiten“. Als Subsidiar war er auch als Seelsorger bei vielen von uns beliebt. schaft als religiöse Familie zu gestalten.“ Die Gemeinde St. Aegidius hat Dr. Bernd Biberger einen würdevollen und feierlichen Abschied bereitet. In den Für Dr. Biberger beginnt die Zeit, eine neue Aufgabe anzu- neun Jahren, in denen Dr. Bernd Biberger in Aegidienberg packen. Ab 1. März 2012 wird er als Generaldirektor die wohnte, war er zunächst auch mit zuständig für die Ge- Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern leiten. meinden St. Aegidius und St. Bartholomäus in Windhagen. Es wird eine Herausforderung für ihn sein. Wir alle wün- Als das Erzbistum die Seelsorgebereiche änderte, kamen schen ihm dazu Erfolg, ein glückliches Händchen, Gottes dafür die drei Talgemeinden aus Bad Honnef dazu. Segen und viel Freude an der neuen Aufgabe. Elf Ministranten ließen es sich nicht nehmen, in der letzten Was die Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern heiligen Messe zu dienen, die Dr. Biberger in Aegidienberg bedeutet, hat Dr. Biberger selbst kürzlich in den Pfarrin- feierte. In einer langen Prozession führten sie Dr. Bernd Bi- formationen geschrieben: „Die Schönstätter Marienschwe- berger, die Pfarrer Bruno Wachten, Heiner Gather, Heiner stern sind ein Säkularinstitut, d.h. eine ordensähnliche Ge- Scholl und Diakon Alfrd Arz durch die vollbesetzte Kirche meinschaft. Die Mitglieder eines Säkularinstituts binden zum Altar. Der Kirchenchor aus St. Aegidius und der sich nicht durch Gelübde, sondern durch kündbare Ver- Kirchenchor aus Windhagen sangen gemeinsam in dieser träge an ihre Gemeinschaft. Die Schönstätter Marien- heiligen Messe. schwestern gehören zu den tragenden Kerngemeinschaf- 54 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 „Eucharistiefeier heißt Dank sagen. Ich möchte heute aber Gottes Segen mit Sprüchen aus dem Psalm 19: „Gottes Ge- auch hier der Gemeinde Dank sagen, in der ich mich in den bote sind kostbarer als Gold, sie sind süßer als Honig“ und letzten neun Jahren sehr wohl gefühlt habe,“ mit diesen überreichte ihm Wein aus Rhöndorf. Als hätten die Mess- Worten begann Dr. Biberger die Vorabendmesse zum diener das Predigtthema geahnt, übergaben sie ein Bild mit ersten Fastensonntag. „Danke für das Miteinander und einem Regenbogen. Alle Messdiener hatten rund um dies- Danke für das, was uns geschenkt wurde.“In der Predigt es Foto unterschrieben. Dank wurde ihm auch vom PGR sprach er über die Sintflutgeschichte und den Bogen, den für seine priesterlich Arbeit im Tal ausgesprochen. Gott als Zeichen seines Versprechens in den Himmel setzte. Er wies auf die Liebe Gottes und auf seine Gebote hin. All unsere Zweifel, unsere Mutlosigkeiten können wir jederzeit in Gottes Hände legen. Gottes Barmherzigkeit, Gottes Liebe und Treue sind bedingungslos. Die Gemeinde St. Aegidius schenkte Dr. Bernd Biberger eine handgeschnitze Figur, die den heiligen Aegidius darstellt und schwierig zu bekommen war. Den Bischofsstab, der zu dieser Figur gehört, überreichte Pfarrer Heiner Gather als Symbol für die neue Führungsaufgabe, die auf Sehr viele Menschen aus Aegidienberg, Bad Honnef und Bernd Biberger wartet. Windhagen wollten sich nach dem Gottesdienst im Pfarrzentrum von dem beliebten Seelsorger verabschieden. Hier hatten die Damen der kfd Tischgruppen aufgestellt und liebevoll belegte Schnittchen und Getränke angeboten. „Als Schwabe habe ich mich im Rheinland sehr wohl gefühlt und hatte kein Heimweh!“. Pfarrer Bruno Wachten wünschte ihm vom Kirchengemeindeverband Bad Honnef 55 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Ir m ga r d Sta a b , e in P o r tr a it Macht alles selber (solange es keiner einander setzen zu können, sprach vie- verbietet)! le Frauen an. Viele waren berührt von den Glaubenszeugnissen, die ersicht- Beim Zuhören der vielen ehrenamtli- lich wurden beim Erzählen schwerer chen Tätigkeiten, die Irmgard Staab auf- Schicksale und deren Bewältigung zuzählen weiß, kommt sehr vieles zu- durch die Verankerung im Glauben. An- sammen. Sie sagt selbst: Ich war ehren- dere kamen, weil sie so eine kurze Aus- amtlich berufstätig, nicht erwerbstätig. zeit von der Familie bekamen und mal ? PGR-Mitglied wieder mit gleichaltrigen Frauen im Zu- ? Glaubensgespächskreise sammenhang reden konnten. So wurde beschlossen, die ? Besinnungswochenenden und -tage Gespräche weiterzuführen, der Glaubensgesprächskreis ? Taufkatechese der Frauen war geboren. ? Ehevorbereitungsgespräche ? Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten, Organisation von Vorträgen über Erziehung u.a. ? Organisation der ökumenischen Bibelwochen ? Leiterin der Lektoren- und Kommunionhelferrunden ? Sachausschuss „Weltkirche“,Partnerschaft mit Santa Luzia (Brasilien) ? kfd- Dekanats- und Regionalleiterin, Referentin der kfd für Studien- und Besinnungstage in der Diözese Gefragt, woher sie den theologischen Hintergrund für diese vielen unterschiedlichen Angebote hatte, erzählt sie, dass sie neben ihrem mit dem Diplom abgeschlossen Psychologiestudium einige Semester Moral- und Pastoraltheologie studiert hat. Im Laufe der 33 Jahre änderten sich die Zeiten und Inhalte der Glaubensgespächskreise. Zunächst waren Frauen mit Kindergarten- und Schulkindern dabei, die Termine lagen donnerstags vormittags. Das Thema des dritten Glaubensgespächskreises wurde mitbestimmt von dem indischen Pater Joseph Thondipura, der damals in Aegidienberg als Subsidiar seinen Dienst tat und hatte zum Thema: „Was können wir Christen vom Hinduismus lernen?“. Der Gesprächskreis war ökumenisch und offen für alle Frauen. Zusammen mit Annette Eichendorf wurden in den nächsten zehn Jahren die Gespächskreise geleitet. Hier ging es hauptsächlich um die Vermittlung von theologischem Wissen wie z.B.: „Wie verstehe ich die Bibel“ und „Fragen zur christlichen Ethik“. Durch die Arbeit ihres Mannes wurde mehrmals umgezogen, und so kam sie mit ihrer Familie 1977 nach Aegidienberg. Ihr Mann arbeitete im Postministerium, die Kinder, Sohn Markus und Tochter Ulrike, waren im Grundschulalter. Sie fühlte sich gut in Aegidienberg aufgenommen, fand eine offene, Neuzugezogene willkommen heissende Umgebung vor. Anstoß für die Glaubensgesprächskreise war eine von Redemptoristenpatres durchgeführte Gemeindemission. Die Themen waren hochinteressant, sie hätte gerne die angesprochenen Gedanken weiter vertieft, aber es gab dafür kein Forum. Also schritt sie nach ihrem oben genannten Motto zur Tat und die ersten Glaubensgespräche wurden zusammen mit der Gemeindereferentin Helga Glombiewski angeboten. Die Art, sich so mit Glaubensinhalten und auch mit seinem eigenen Glauben aus- Später wechselte der Teilnehmerinnenkreis, es kamen berufstätige Frauen dazu, der Termin wanderte in die Abendstunden, die Inhalte wurden persönlicher wie „Gottes Wort mit – einander – teilen“. Hier gab es für die Frauen einen Rahmen, vertrauensvoll über persönliche Probleme zu sprechen, ohne Gefahr zu laufen, dass das Gesagte den „Raum“ verlassen würde. Es kam zum Austausch zwischen den Generationen, es wurde Mut gemacht, Zeugnis abgelegt und wo nötig getröstet. Mit der Zeit wurden die Frauen älter, der Vormittag wurde von den mittlerweile Rentnerinnen und Pensionärinnen bevorzugt. Jetzt wurde sich intensiv mit den Frauen des Alten Testaments beschäftigt, anschließend mit „Mein Lieblingstext (Problemstelle) in der Bibel“. Das Thema der letzten 56 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Kreise war „Wir lesen das Markusevangelium“. Die Ge- der und Familiengottesdienste – vorbereitet, die schriftli- spräche waren der Hauptbaustein für die Arbeit mit den ge- chen Ausarbeitungen dem jeweiligen Pastor kurz vor Be- stellten Themen, daneben gab es viele Fahrten z.B. zu den ginn übergeben und dann gemeinsam mit ihm die Kate- Domen in der Umgebung wie Altenberg, Aachen, Limburg chese durchgeführt. Die Taufkatechese wurde ins Leben ge- und andere Ziele, die neue Sichtweisen mitbrachten. rufen. Die Taufkatechetinnen dazu wurden ein Jahr lang Neben den Glaubensgespächskreisen gab es ab 1985 Besinnungswochenenden, in denen die Themen ganzheitlich erschlossen werden konnten. Dies geschah neben den Gesprächen durch meditativen Tanz, spielerische Bewegungsübungen, kreatives Tun, Einzelbesinnung, Bibliodrama und vielem mehr. Für die Frauen war es wichtig, Gespräche führen zu können, unter sich zu sein, raus zu kommen, Atempausen vom Alltag zu erfahren, zur Ruhe zu kommen. Seit 2010 gibt es nur noch Einzeltagseminare, für die berufstätigen Frauen sind Wochenendfahrten nicht möglich. ausgebildet. In den Taufgesprächen mit den Eltern der Täuflinge wurde dann an zwei bis drei Abenden über das Sakrament und die Symbolik gesprochen und bei der Gestaltung des Gottesdienstes mitgeholfen. Das abschliessende Gespräch mit dem Pastor konnte so sehr persönlich gehalten werden. Bei den Gesprächen mit Ehewilligen sprachen Neuverliebte und alte „Ehehasen“ miteinander und dachten gemeinsam nach über den Sinn der christlichen Ehe. Interessant wurde der Moment, wenn über die eintretenden Rollenänderungen bei der Geburt des ersten Kindes geredet und auf die damit möglicherweise auftretenden Konflikte hingewiesen wurde. Da herrschte dann „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ war das Leit- völliges Unverständnis auf Seiten der Heiratsbereiten. Wie wort des Festgottesdienstes anlässlich der 30-Jahr-Feier für auch? Wenn der Himmel voller Geigen hängt, kann sich den Glaubensgesprächskreis der Frauen. Dr. Bernd Biber- Mann/Frau solch beschriebene Konfliktsituationen wirk- ger war der Referent eines Vortragsabends über das Thema lich nicht vorstellen. „Biblische Frauen mit politischem Einfluss: Abigail, Betseba, Esther“ Abgeschlossen wurde das Jubiläum mit einem Tagesauflug nach Aachen. Nun heißt es für Irmgard Staab bald Abschied nehmen von Aedigienberg. Beide Kinder und die Enkelkinder wohnen in Augsburg, da zieht es die Großeltern nun hin. Doch zu- Rückblickend empfand Irmgard Staab die Jahre zwischen vor will sie bis zur Jahresmitte alle ihre Tätigkeiten ab- 1977 und 1990 als sehr spannend in Bezug auf die Freiheit schließen, damit sie den Umzug in etwa einem Jahr in Ruhe der Gestaltungsmöglichkeiten im kirchlichen Bereich für vorbereiten kann. Hier wird sie eine große Lücke hinter- ehrenamtlich Tätige. Sie empfand sie als „grenzenlos“. In lassen. Wir wünschen ihr und ihrer Familie für die Zukunft dieser Zeit hat sie unzählige Gottesdienste - bevorzugt Kin- Gottes begleitende Nähe und seinen Rückenwind. Lebenslauf: 1942 wurde ich als ältestes von und in Würzburg seine juristische Referen- setzung meines Mannes im Januar 1977 führte drei Kindern in Eschwege an der Werra geboren. darausbildung machte. 1968 wurde unser Sohn uns (aus bayrischer Sicht!) weit ins feindliche Im Sommer 1947 zogen wir nach Fulda um, wo Markus geboren, und ein Jahr später erfolgte der Ausland nach Norden, nämlich nach Bonn mit mein Vater als Lungenfacharzt und Amtsarzt Umzug in die Nähe von Rosenheim. Im Mai Wohnort in Aegidienberg. Dort lebte ich mich arbeitete. Nach dem Abitur ging ich zum 1970 wurde unsere Tochter Ulrike geboren, und rasch ein und begann die verschiedensten ehren- Studium der Psychologie nach Würzburg, wo nach nur 14 Monaten Aufenthalt dort kam die amtlichen Tätigkeiten (s.o.). Wenn wir nächstes ich auch meinen späteren Mann kennenlernte. Versetzung nach Regensburg, weil mein Mann Jahr nach Augsburg ziehen, kehren wir nach 36 Das Studium schloss ich im Sommer 1966 mit inzwischen bei der Post arbeitete. In Obertraub- Jahren wieder in bayrische Gefilde, eine Art Wahlheimat, zurück. dem Diplom ab, und im Oktober des gleichen ling bei Regensburg habe ich mit verschiedenen Jahres heirateten wir. Unser erster Wohnsitz ehrenamtlichen Tätigkeiten begonnen und erste war bei Aschaffenburg, weil mein Mann dort Erfahrungen gesammelt. Die nächste Ver57 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Gestaltet in Anlehnung die Vorlage in der früheren Wochenendbeilage der FAZ De r HOR IZ ONT - Fr a ge b o ge n Na m e : Irmgard Staab Ih r Ha u ptc h a r a kte r z u g? Verlässlichkeit, Einfühlsamkeit, Neugier auf das Wo m ö c h te n Sie le b e n ? In einer Leben deutschen abwechslungsreichen Land- Wa s schaft mit Flüssen, Hügeln und Bergen. sc h ä tz e n Sie bei Ihr en Fr e u n de n a m m e iste n ? Zugewandt- Wa s ist fü r Sie da s v o llko m m e n e heit, Offenheit, Angenommensein ir disc h e Glü c k? Miteinander mit Familie und Freunden. Erlebnis von Stille Ih r gr ö ß te r Fe h le r ? Empfindlich- und Weite in der Natur. keit, Hang zur Perfektion We lc h e Fe h le r e n tsc h u ldige n Sie Ih r Tr a u m v o m Glü c k? Siehe: voll- a m e h e ste n ? Fehler, die aus Un- kommenes irdisches Glück wissenheit, Ungestüm und ohne böse Wa s w ä r e fü r Sie da s gr ö ß te Un - Absicht begangen werden. glü c k? Meine Beziehung zu Gott zu ver- Ih r e lie b ste He ilige ? Teresa von lieren Avila Ih r e Lie b lin gsfa r b e ? Chagall-Blau We lc h e P e r so n de r K ir c h e n ge sc h ic h te b e e in dr u c kt Sie a m m e iste n ? Franziskus We r b e e in dr u c kt Sie h e u te in de r K ir c h e a m m e iste n ? Bischof Kamphaus, Eugen Biser, Hans Küng We m h a b e n Sie in Ih r e m Le b e n a m m e iste n z u v e r da n ke n -a b ge se h e n v o n de r Fa m ilie ? Verschiedenen Theologen und einer Ordensschwester Ih r e Lie b lin gsb lu m e ? Rose Ih r Lie b lin gsv o ge l? Singdrossel Ih r e He lde n in de r Wir klic h ke it? Menschen, die sich unter Lebensgefahr für andere Menschen, für die Rettung der Schöpfung und für wissenschaftliche Erkenntnisse einsetzen. Ih r e He lde n in de r Ge sc h ic h te ? s.o. Ih r ( e ) Lie b lin gsm a le r ( in ) ? Marc Chagall Ih r ( e ) Lie b lin gssc h r ifste lle r ( in ) ? Noëlle Châtelet Ih r ( e ) Lie b lin gsko m po n ist( in ) ? Gustav Mahler We lc h e Eige n a r t sc h ä tz e n Sie b e i e in e m Ma n n a m m e iste n ? Geradlinigkeit, Verlässlichkeit, verständnisvoll sein Ih r e Lie b lin gsn a m e n ? Elisabeth, Kathrin, Franziska; Florian, Christian, Stephan Wa s v e r a b sc h e u e n Sie a m m e iste n ? Missgunst, Boshaftigkeit, Gedankenlosigkeit We lc h e R e fo r m b e w u n de r n Sie a m m e iste n ? Einführung der sozialen Sicherungssysteme We lc h e Eige n a r t sc h ä tz e n Sie b e i e in e r Fr a u a m m e iste n ? Einfühlsamkeit, Beherztheit, Offenheit We lc h e n a tü r lic h e Ga b e m ö c h te n Sie b e sitz e n ? Das absolute musikalische Gehör Ih r e Lie b lin gstu ge n d? Achtsamkeit Ih r Wa h lspr u c h ? „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Ih r e Lie b lin gsb e sc h ä ftigu n g? Lesen, Reisen, Musik Das Wesentliche ist unsichtbar.“ (Antoine de Saint - Exupéry) We r o de r w a s h ä tte n Sie se in m ö ge n ? Ich selbst 58 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Schwester Monika Fü n z ig Ja h r e – m it Go tt fü r die Me n sc h e n Unter diesem Thema feierten am 4. Februar 2012 Sr. Verena Heidemann und Sr. Monika Schulte im Franziskus–Haus in Aegidienberg ihr goldenes Professjubiläum. aufführen. 50 Jahre Ordensleben sind eine lange Zeit, während dessen sich in der Kirche und auch in den Ordensgemeinschaften Sr. Verena wurde als Tochter westfälischer Einwanderer in viel geändert hat. Geblieben ist das Ziel: Mit Gott für die Vargem do Cedro im Staat Santa Catarina im Süden Bra- Menschen da zu sein. siliens geboren. Mit neunzehn Jahren trat sie bei den Franziskanerinnen vom Heiligen Josef in Angelina ein und legte am 2. Februar 1962 die ersten Gelübde ab. 1964 wurde sie in das Mutterhaus der Gemeinschaft nach Valkenburg in die Niederlande geschickt. Sie besuchte die Altenpflegeschule in Maastricht und arbeitete anschließend als Alten- Die beiden Schwestern wollten ihr Jubiläum im kleinen Kreis mit ihren Familien und engsten Freunden feiern. Pfarrer Heiner Gather feierte den Dankgottesdienst, der von Martina Jülich an der Orgel und Dominik Arz mit der Trompete festlich mit gestaltet wurde. pflegerin in Valkenburg. Seit Ende November 1970 lebt sie Zum besseren Verständnis, Profess ist die Ablegung der in Aegidienberg und umsorgt seither alte und pflegebe- Ordensgelübde: dürftige Menschen im Franziskus-Haus, wobei ihr die de- Armut: Verzicht auf persönliches Eigentum, alles gehört menzerkrankten Bewohner besonders am Herzen liegen. allen gemeinsam. Das bedeutet auch keine materi- Obwohl sie die „Pensionsgrenze“ längst überschritten hat, ellen Sorgen zu haben. ist sie unermüdlich im Haus tätig und unterstützt das Pfle- Ehelosigkeit: Verzicht auf Ehe und Familie. Das bedeutet Freisein und Ungebundensein für Menschen, die kei- gepersonal wo immer sie kann. Sr. Monika, im Münsterland geboren und aufgewachsen, trat in Valkenburg (Niederlande) bei den Franziskanerinnen vom Heiligen Josef ein und legte dort ebenfalls am 2. Februar 1962 die ersten Gelübde ab. Zwei Tage später wurde sie nach Aegidienberg versetzt, um sich dort, entsprechend ihrer kaufmännischen Ausbildung, um die Geschäfte des nen Menschen haben und sich nach Geborgenheit und Liebe sehnen, Leben in Gemeinschaft Gleichgesinnter Gehorsam: Verfügbarkeit für die Aufgaben und Ziele der Gemeinschaft. Das bedeutet auch Verzicht auf Ausübung eigener Macht Kinderheimes zu kümmern. Zehn Jahre später wurde sie zum Studium der Sozialarbeit freigestellt und ihr anschließend die Leitung des Kinderheims St. Josef in Aegidienberg anvertraut. Diese Aufgabe erfüllte sie bis zur Auflösung des Kinderheimes im Sommer 1992. Seit 1977 wurde sie immer wieder in Leitungsaufgaben der Gemeinschaft gewählt und ist seit 2008 verantwortlich für die deutsch-niederländische Ordensprovinz. Es würde zu weit führen, wollte man alle Aktivitäten und Aufgaben 59 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ök u m en e Reinhold Bauer Ta u fe – e in Go tte sge sc h e n k Rhöndorfer Ökumenische Gespräche Christus...Erben Abrahams…“ und damit das neue Volk Unter dem Leitthema „Taufe – ein Gottesgeschenk“ standen die diesjährigen Rhöndorfer Ökumenische Gespräche, Gottes. Nach Johannes (4. Kap.) haben die Jünger zu Lebzeiten Jesu schon die (Umkehr-)Taufe praktiziert. die im Evangelischen Gemeindehaus an der Luisenstraße Die Apostelgeschichte beschreibt ausführlich die nach- stattfanden. Ursula Lanzerath reflektierte am ersten Abend österliche Taufpraxis der Apostel. Regel war die Erwachse- unter dem Titel „Jesus Christus anziehen“ die Taufe als An- nentaufe: Die Katechumenen, begleitet von Gemeindemit- fang und Orientierung christlichen Lebens nach dem gliedern (Paten) empfingen die Taufe in der Osternacht. Zeugnis des Neuen Testaments. Professor Dr. Wolfgang Bewusst gab es in frühester Zeit keine Kindertaufe. Die Schrage unternahm am zweiten Abend eine musikalische Taufe ganzer Familien, „Lydia und ihr Haus“ etwa, ist aber und theologische Erkundung von Taufliedern unter dem spätestens im 5. Jahrhundert selbstverständlich. Aspekt „Aus dem Wasser gezogen“. Begleitet wurde die Veranstaltung von einer eindrucksvollen Ausstellung „Ja zur Taufe“ der Evangelischen Landeskirche Pommern. Die früheste Taufliturgie mit der dreifaltigen Bekenntnisform bildete das Grundelement für die Ausgestaltung der Glaubensbekenntnisse. Da die Taufe zunächst als einzige Alle Christen verbindet das Ursakrament Taufe als Zeichen (einmalige) Form der Sündenvergebung galt, forderte die der kirchlichen Zusammengehörigkeit und der Gnade konkrete Lebenspraxis bald wiederholbare Buß- und Ver- Gottes. An den Anfang des ältesten Evangeliums stellt gebensformen. Markus die Umkehrpredigt und die Taufe zur Vergebung der Sünden durch Johannes. In der Taufe solidarisiert sich Jesus in die Reihe der Sünder und wird von dem Täufer angekündigt als der, der mit „ Heiligem Geist taufen wird“. Der biblische Befund weist Glaube und Taufe als Einladung und Geschenk Gottes auf. Gott kommt uns mit seiner Gnade zuvor. Dietrich Bonhoeffer bezeichnet dieses Geschenk als „teure“ Gnade, weil sie den Christen verpflich- Matthäus beschließt sein Evangelium mit dem bekannten tet, wie „neugeboren“ und berufen zur Heiligkeit in die- Taufbefehl: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Men- sem Geist zu handeln und zu leben. schen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und Tauflieder mit biblischen Bezügen standen dann im des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles zu be- Mittelpunkt des zweiten Abends mit Professor Schrage. folgen, was ich euch geboten habe…“ Von Martin Luther selbst stammt das Tauflied: „Christ Wichtige Akzente zur Taufdeutung setzt Paulus in leben- unser Herr zum Jordan kam nach seines Vaters Willen. Von diger, mahnender und ermutigender Auseinandersetzung St. Johann die Taufe nahm, sein Werk und Amt zu erfüllen. mit seinen Gemeinden. Der Römerbrief (6. Kap.) betont: Da wollt er stiften uns ein Bad, zu waschen uns von Sün- Wir sind getauft auf Christi Tod…. damit tot für die Sünde. den, ersäufen auch den bittern Tod durch sein selbst Blut Der „alte Mensch“ wurde mit Christus mit gekreuzigt, - und Wunden, es galt ein neues Leben.“ Weiter heißt es: gestorben, -begraben, -auferstanden und ist damit frei ge- „…Nichts hilft sein eigen Heiligkeit, all sein Tun ist ver- worden von der Sünde: Er soll in Christus leben für Gott. loren, die Erbsünd macht`s zur Nichtigkeit, darin ist er ge- Dieses Ineinander mit Christus vollzieht sich in der Taufe. boren, vermag sich selbst nicht helfen…“ (EG 202) In dieser Gnade soll sich der Getaufte mit den „Waffen der Gerechtigkeit“ in den Dienst Gottes stellen. Die „Erbsünde“, bei Augustinus „Ursprungsünde“, durch Adam in die Welt gekommen, somit Verhängnis , erfordert Im Galaterbrief (3. Kap.) weist der Apostel auf: „Ihr seid die Taufe als rettende Verbindung zu Gott. So gerät die Kin- alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. dertaufe, Bezug nehmend auf die Kindersegnung durch Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Jesus, in den Blickpunkt: „Ein kleines Kind, du großer Gott, Christus (als Gewand) angezogen...ihr alle seid einer in kommt in dein Haus. Herr, nimm es auf bei dir.“ GL 46 60 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 „Liebster Jesus, wir sind hier…. Glieder. Mut und Freiheit, das sind Dieses Kindlein kommt zu dir, weil Gaben, die wir bitter nötig haben…“ du den Befehl gegeben, dass man sie EG 596 zu dir hinführe, denn das Himmel- Während traditionelle Tauflieder reich ist ihre…“ EG 206 Die Taufe als Geistverleihung mehr das individuelle Verhältnis zu be- Gott oder die Aufnahme in die Kirche zeugt: „Ich bin getauft…ich bin in betonen, zeigen neuere Texte stärker Christus eingesenkt, ich bin mit sei- den Gemeindebezug oder die Zuwen- nem Geist beschenkt…“ EG 200 dung zum aktiv christlichen Leben auf. Den trinitarischen Charakter betont: „Und du, o werter Heilger Geist, samt In den lebendigen Diskussionen bei- Vater und dem Sohn gespeist, wollst der Veranstaltungen akzentuierten gleichfalls zu uns kommen, damit es sich konkrete Vorstellungen: Könnte werde aufgenommen…“ EG 205 die Tauferinnerung im Gemeindegottesdienst verstärkt ins Bewusstsein Die ekklesiologische Dimension der rücken und ähnlich wie der Bußakt Taufe und die Solidarität der Gläu- einen eigenen Platz finden? Sie kön- bigen zeigen: „Freunde wollen wir dir sein, sollst des Friedens Brücke bauen. Denke nicht, du stehst allein; kannst der Macht der Liebe trauen…“ EG 596 Zu den Gaben der Taufe gehören Aufgaben. Die Taufe wirkt nicht magisch automatisch. Eine Mahnung zur Neuorientierung der Ethik durch die Taufe: „Kampf und Krieg zerreißt die Welt, einer drückt den andern nieder. Dabei zählen Macht und Geld, Klugheit und gesunde nte entlastend, solidarisierend und motivierend zum Einsatz der eigenen Gaben wirken. Und können die Taufgottesdienste wieder in die Gemeindemitte rücken? Viele Fragen, Anregungen und Hoffnungen sind lebendig, Gemeinsamkeiten in der Ökumene in Bad Honnef wachsen und werden weiter in ganz unterschiedlichen Formen gepflegt. 61 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Hiltrud Bennemann Ta u fe r in n e r u n g Am 14. März fand im Rahmen der Rhöndorfer Ökumeni- und zwar von jedem Getauften und wird gegenseitig aner- schen Gespräche als dritter Baustein ein ökumenischer kannt. Gottesdienst zur Tauferinnerung statt. Pfarrerin Britta Beuscher und Diakon Gunkel erklärten sieben Elemente des Taufsakramente, die nicht alle bei einer Taufe vorkommen müssen: die Namensgebung: der Taufspruch, das Patenamt, die Taufkerze, das Wasser und die Taufformel, das Taufkleid, die Hephata-Handlung und das Kreuzzeichen Nach den Erklärungen gingen die GottesdienstbesucherInnen einzeln nach vorne und empfingen zur Tauferinnerung den Einzelsegen. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den Händen von Ulrike Solzbacher und dem Posaunenchor. mit Sablöl. Die Taufe kann nur einmal gespendet werden Taizégebet montags um 19:10 St. Johann Baptist Erlöserkirche 2. April 23. April 25. Juni 23. Juli 62 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Ursula Voll Ma la y sia - e in La n d de r Ge ge n sä tz e " Lic h t u n d Sc h a tte n se ite n " e in e s Tr a u m la n de s Weltgebetstag 2012 Ein ökologisches Verbrechen stellt die Brandrodung des Alljährlich lädt das ökumenische Weltgebetstags-Team Bad Honnef (evangelische und katholische Frauen) zum Internationalen Weltgebetstag ein. Dazu gibt es zwei Veranstaltungen: einen Informationsnachmittag und den Gottesdienst am ersten Freitag im Monat März. Dabei wird das aktuelle Land des Weltgebetstags in den Blick genommen. Als erstes wurden die Teilnehmer im Saal des Evangelischen Gemeindezentrums in Bad Honnef informiert über Tropenwaldes in Westmalaysia dar, dem schon ein Drittel des Urwaldes und Millionen Tiere zum Opfer gefallen sind. Das Holz wird nach Europa exportiert, die Palmölplantagen liefern uns den billigen Rohstoff für Produkte der Lebensmittelindustrie, für Kosmetika und Biosprit. Auch Gewalt gegenüber Frauen ist an der Tagesordnung, denn jede ditte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von sexuellen Übergriffen. die Licht- und Schattenseiten von Malaysia in Südostasien. Im Gottesdienst solidarisiert sich die Gebetsgemeinschaft Dieses Land wurde 1957 unabhängig und stellt eine Art in über 170 Ländern der Erde mit den Menschen in Malay- Demokratie dar, mit einem scheinbar problemlosen Zu- sia und nimmt sich deren Anliegen zu Herzen. Nach dem sammenleben der verschiedenen Religionen und Kulturen Motto "informiert beten und handeln" unterstützen die (60 % Muslime, 30 % Buddhisten und Hinduisten, ca. 10 % Gläubigen mit ihren reichhaltigen Spenden viele Projekte, Christen). um den Entrechteten zu helfen. Die Kollekten am Ein- Zu den "Lichtseiten" des Traumlandes für Touristen zählen herrliche Strände, Tropenwälder, eine gut entwickelte Infrastruktur in den Städten, wirtschaftlicher Boom in allen Bereichen (Industrie, Handel, Wirtschaft, Bildung). Zu den Schattenseiten dieses so genannten "Paradieses" zählen die ärmlichen Verhältnisse auf dem Land, die über 600.000 "Arbeitssklaven" in der Computerindustrie, die über 3 Millionen Migranten, die sich bei Menschenhändlern und Leiharbeitsfirmen hoch verschulden müssen, um stimmungsnachmittag und im Gottesdienst erbrachten 750 Euro. Die kfd-Frauen von St. Johann Baptist spendeten zusätzlich von ihrer Weihnachtsfeier auf dem Adventsschiff 600 Euro für ein Projekt der Schwestern vom Guten Hirten, die auch in Malaysia vier Zentren für benachteiligte Frauen und Kinder betreiben. Die kfd überreichte das Geld inzwischen Schwester Roswitha Wanke im Geistlichen Zentrum "Heilig-Kreuz", von dort geht es unmittelbar an ein Familienprojekt in Ipoh in Westmalaysia. eine Arbeitserlaubnis für fünf Jahre zu erhalten. Leider fördert auch unsere "Geiz ist geil" - Mentalität diese menschenunwürdigen Verhältnisse, da wir von den Billigprodukten aus Malaysia profitieren. 63 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 Sabine Diop In de r Na c h b a r sc h a ft – in e in e r a n de r e n K u ltu r Besuch der Moschee in Königswinter mit der Pfarrcaritas für diese Gebete richten sich nach dem Stand des Mondes St. Marien Rhöndorf und werden für jeden Ort exakt astronomisch errechnet. 27 Interessenten waren der Einladung der Pfarrcaritas St. „Wir beten mit dem ganzen Körper“ erklärte Ercan Arslan Marien Rhöndorf gefolgt und trafen sich am 17. März 2012 und zeigte uns, wie sich beim Gebet hingestellt, verbeugt, vor der Moschee in Königswinter. Nachdem alle die und hingesetzt wird. „Die Frauen beten hinter den Schuhe ausgezogen hatten und in den dafür vorgesehenen Männern, denn wenn der Boden mit der Stirn berührt wird, Regalen abgestellt hatten, durften wir den Gebetsraum – ergibt sich eine Körperhaltung, die zu leicht vom Gebet und damit eine ganz andere Welt- betreten. Die Wände des ablenkt.“ Vor dem Gebet reinigen sich die Gläubigen rituell mit einer großen Kuppel überspannten Raumes sind mit unter fließendem Wasser. sehr schönen Kacheln bedeckt. Gemäß den Geboten des Propheten Mohamed sind nur florale Ornamente und arabische Schriftzeichen zu sehen. Nichts Lebendiges darf im Islam abgebildet werden – nichts, das vom Gebet ablenken kann, nichts, das in den Vordergrund treten kann und als Idol verehrt werden kann. Den Boden des Raums bedeckt ein großer Teppich. Ansonsten ist der Raum – leer. Es gibt keine Stühle, keinen Tisch. Ercan Arslan, Vorstandsmitglied des Moscheevereins, nahm auf dem Boden Platz, nachdem für die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Führung Stühle gebracht worden waren. Arslan erklärte, was es in dem Raum alles gibt: den Lehrstuhl, die Gebetsnische – ausgerichtet in Richtung Mekka, die Kanzel. Der muslimische „Sonntag“ ist der Freitag. Dann ist die Moschee am besten besucht. Der Imam (der „Pfarrer“, der Gemeindevorsteher) spricht die Gebete, er liest aus dem Koran vor und er predigt. Welche Stellen des Korans er auswählt, ist ihm überlassen. Gebetet wird auf Arabisch, der Koran wird in seiner Originalsprache arabisch vorgelesen. Es wurden Fragen nach den Vorstellungen vom Leben nach dem Tod, nach Himmel und Hölle, der Beichte, dem Schweinefleischverbot, nach dem Koran … gestellt. Ercan Arslan beantwortete alle Fragen kenntnisreich. Dabei war es ihm ein Anliegen, die Gemeinsamkeiten von Islam und Christentum zu zeigen. Wir erfuhren, dass auch Jesus im Koran vorkommt. „Er ist einer unserer Propheten – wie auch z. B. Moses, der seit dem Judentum bekannt ist.“ Auf alle Fragen hatte Ercan Arslan eine fundierte Antwort. Viele Fragen wurden zum muslimischen Glauben gestellt. Wir erfuhren, dass es fünf Gebete pro Tag gibt. Die Zeiten Muslime von Linz bis Bonn kommen in die Moschee in Königswinter. Der Verein „Türkisch – Islamische Gemeinde zu Königswinter e.V., Dİ Tİ B Türk İ slam Cemiyeti e.V.“ hat 64 - H ORI ZON T A pr i l 20 12 nach Auskunft von Ercan Arslan ca. 200 Mitglieder. An den Feiertagen seien aber mehr Menschen da. Der Imam kommt aus der Türkei. Er wird vom türkischen Staat entsandt und bezahlt. Zum Schluss wurden wir eingeladen, das Nachmittagsgebet mitzuerleben. Die meisten blieben „still wie Mäuschen“ hinten in der Moschee sitzen, während sich fünf ältere Männer zum Gebet versammelten. Dass an „normalen“ Tagen wenige und ältere Menschen am Gottesdienst teilnehmen, ist also auch bei den Muslimen nicht anders als in der katholischen Kirche. Die Moschee ist nicht nur ein Ort des Gebets. Es gibt auch eine Koranschule und es finden Alphabetisierungskurse statt. Die Jugend hat ihr Zentrum in einem Raum des Moscheegebäudes. Die „Teestube“ ist zwar ein schmuckloser Raum – aber man erhält dort Tee, Kaffee, Süßigkeiten, Kekse, nach Belieben – und zwar gratis. Nachdem sich die Gruppe der Pfarrcaritas Rhöndorf dort gestärkt hatte, ging (weitere Informationen über die Moschee: www.moscheekönigswinter.de) es mit der Straßenbahn wieder nach Hause. Das ist zwar nur eine Straßenbahnhaltestelle weit – doch in diesem Falle war es eine weite Reise von einer Kultur zu anderen. Me r ke n Sie sic h de n 24. A u gu st 2012! Dunkelheit in unsere Welt leuchtet, weiterzugeben. Das Der ökumenische Arbeitskreis plant die nächste Ökumenische Kirchennacht. Wir konnten durch hartnäckiges Nachfragen den Recklinghausener Künstler Ludger Hinse ge- Lichtkreuz ist für ihn Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen der Auferstehung. Wir sind sehr gespannt, wie es das Licht der farbigen Kirchenfenster einfangen und wiedergeben wird. winnen, uns ein Lichtkreuz in St. Johann Baptist anzubring- Andere Programmpunkte der Nacht werden musikalischer en. Das Thema der Nacht wird sein: Kreuz – Licht des Glau- und meditativer Natur sein. Das genaue Programm wird Ihn- bens. Es ist das Anliegen von Ludger Hinse seinen christ- en zeitnah durch Flyer, Plakate und Presse bekannt gegeben. lichen Glauben in dem Glauben an das Licht Gottes, das in Jesus Christuns in die Welt gekommen ist und trotz aller 65 - H ORI ZON T A pr i l 20 12