Nr. 67 - August 2015 - Klinik für Rheumatologie
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Nr. 67 - August 2015 - Klinik für Rheumatologie
w w w. rheuma- s c h we i z. ch 67 Klinik für Rheuma t ologie rheuma NACHRICHTEN GASTKOLUMNE Inhalt Editorial 2 Impressum 2 Gastkolumne 3 Regenerative Medizin – Ein Schwerpunkt der Translationalen Medizin Kasuistik 6 Fallbeschreibung: Arthritis, Fieber und Gewichstverlust bei einem jungen Mann Forschung 10 EULAR Annual Meeting Good News von der EULAR Persönlich 12 Publikationen 13 Fort- und Weiterbildung 14 Regenerative Medizin – Schwerpunkt der Translationalen Medizin Seite 3 2 editorial Impressum Rheuma-Nachrichten y 23. Jahrgang – Ausgabe Nr. 67 y Auflage: 1000 y Erscheint dreimal pro Jahr y Erscheinungsdatum: August 2015 STEFFEN GAY Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen Die Forschung an der Rheumaklinik kann sich bereits über die 3. Anerkennung zum «EULAR Center of Excellence in Rheumatology 2015– 2020» freuen. Damit ist die experimentelle und klinische Rheumatologie am USZ seit dem Jahr 2005 für ihre Publikationen zur Pathogenese der Rheumatoid Arthritis und der progressiven Systemischen Sklerose ausgezeichnet worden. Zum diesjährigen EULAR Meeting in Rom wurden zahlreiche Präsentationen zu diesen gleichen Themen vorgetragen und anhand von Postern vorgestellt. Leider können wir deshalb in diesem Heft nur die Titel und nicht die ganzen Abstrakte auflisten. Wir gratulieren hier Mojca Frank-Bertoncelj, MD, PhD zu ihrem Winner of EULAR Abstract Award 2015 für ihre gemeinsame Arbeit mit Caroline Ospelt: «Positional coding and non-coding transcriptomes of synovial fibroblasts in joint specific patterns of arthritis». Für die Gastkolumne konnten wir Prof. Simon P. Hoerstrupp gewinnen, der uns über neue Wege in der Stammzellenforschung berichtet. Viel Spass beim Lesen! Steffen Gay Redaktion y Beat A. Michel (Klinikdirektor) y Pius Brühlmann (Klinik) y Steffen Gay (Basisforschung) Autoren dieser Ausgabe y Milos Antic Dr. med., Oberarzt y Steffen Gay PD Dr. Dr., Leitender Arzt y Simon P. Hoerstrup Prof. Dr. med., Founding Co-Director Wyss Translational Center Zurich University and ETH Zürich y Daniela Puhan Dr. med., Assistenzärztin Gestaltung, Redaktion, Lektorat Pomcany’s Marketing AG Ob. Steingrubenstrasse 4, 4500 Solothurn Regula Keller Telefon 032 625 17 17 Fotos Matthias Schwyn und Daniel Beyeler Rheumaklinik Sponsoring ROCHE PHARMA (SCHWEIZ) AG 4153 Reinach IBSA Institut Biochimique SA 6915 Pambio-Noranco Abonnemente Die Rheuma-Nachrichten können kostenlos abonniert werden bei: UniversitätsSpital Zürich Rheumaklinik Gloriastrasse 25, 8091 Zürich Telefon 044 255 29 96 Telefax 044 255 89 78 [email protected] Internetwww.rheuma-schweiz.ch Nächste Ausgabe: Dezember 2015 67–2015 3 Simon P. Hoerstrup Regenerative Medizin – Ein Schwerpunkt der Translationalen Medizin Innerhalb der Biomedizin gehört die Regenerative Medizin zu den Gebieten mit der stärksten Forschungsdynamik und gilt als eines der Schwerpunktfelder der Translationalen Medizin. Ihr Ziel ist die Wiederherstellung funktionsgestörter Zellen, Gewebe oder Organe. Dies geschieht entweder durch Anregung der körpereigenen Regenerationsund Reparaturprozesse oder aber durch biologischen Ersatz in Form von lebenden Zellen (Zelltransplantation) oder im Labor gezüchteten Geweben «Tissue Engineering». Lebende Zellen sind dabei ein zentrales Element der Regenerativen Medizin. Sie liefern das Baumaterial für den angestrebten Gewebe-/Organersatz und sie bewirken, dass regenerative Prozesse im Körper in Gang gesetzt werden. Auf diese Weise entstehen nicht nur Therapien, sondern auch neuartige Ansätze, um die Diagnostik von Krankheiten zu verbessern («Organ-on-the Chip Technologies»). Zellbasierte Testsysteme («Organoid Technologies») werden entwickelt, um die Wirkung von Medikamenten zu prüfen. Die Hauptschwerpunkte der Regenerativen Medizin liegen heute vor allem auf den Gebieten der grossen Volkskrankheiten (kardiovaskuläre, muskuloskelettale, maligne Erkrankungen, Neurodegeneration, etc.). Zudem gibt es im Bereich kongenitaler Erkrankungen Forschungsanstrengungen um gerade für Kinder lebende und zu Wachstum und Regeneration befähigte Implantate zu realisieren. Curriculum Vitae Prof. Dr. med. Simon P. Hoerstrup, PhD Founding Co-Director Wyss Translational Center Zurich University and ETH Zürich Simon P. Hoerstrup, MD, PhD, is a physician and leader in the field of tissue engineering and regenerative medicine. He is the Co-Director of the recently founded Wyss Translational Center Zurich (University and ETH Zürich), Director of the Swiss Centre for Regenerative Medicine (University Zurich) and Scientific Director of the Division of Surgical Research (University Hospital) in Switzerland. Hoerstrup is also Professor of Experimental Surgery at the Medical Faculty of the University of Zürich, Professor of Biomedical Engineering at the Technical University Eindhoven in the Netherlands, Associate Member of the Department of Health Science Technology at the Swiss Federal Institute of Technology (ETH) and associate faculty of the Harvard Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering in Boston (USA). Simon Hoerstrup obtained his medical and scientific education in Germany, USA, and Switzerland. He was postdoctoral research fellow at Boston Children’s Hospital and Massachusetts General Hospital, both Harvard Medical School. His scientific work has resulted in more than 130 peer-reviewed scientific publications and a unique patent portfolio in the field of regenerative medicine. Abb. 1: Tissue engineerte Herzklappe. Ein Projekt der Forscher in Zürich ist die Heilung von Babys mit angeborenem Herzfehler. Die Klappe soll aus Stammzellen herangezogen werden, die dem Fötus im Mutterleib entnommen werden. Ist das Baby auf der Welt, erhält es minimalinvasiv mit einem winzigen Stent die Klappe ins Herz geschoben. Der Stent, der die Klappe bis zum Anwachsen am Platz hält, löst sich nach und nach auf. Die Klappe wächst mit dem Kind und macht weitere Operationen unnötig. Bei Tests an Lämmern funktioniert es schon. Als Forschungsdisziplin ist die Regenerative Medizin in hohem Masse interdisziplinär, und verknüpft Ansätze der Zellbiologie, der Biotechnologie und der Pharmakologie mit Medizintechnik und Materialwissenschaften. Die Translation in die Klinik stellt nicht nur aufgrund der hohen Interdisziplinarität des Forschungsfeldes, sondern auch wegen der logistisch und regulatorisch (Swissmedic, EMA, FDA) aufwendigen Rahmenbedingungen von speziell auf die Patienten zugeschnittenen Herstellungsprozessen eine besondere Herausforderung dar. GASTKOLUMNE 4 Forschungs- und Translations-Standort Zürich GASTKOLUMNE Der Forschungsstandort Zürich, mit einer einmaligen Dichte und räumlichen Nähe von exzellenten Forschungsinstitutionen und Kliniken, bietet optimale Bedingungen um neu entwickelte Therapieansätze von der Grundlagenforschung über die prä-klinische Testung zur klinischen Anwendung zu bringen «from bench to bedside». Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Regenerative Medizin und dem Bedarf, komplexe Technologie-Plattformen gemeinsam zu nutzen, hat sich zu diesem Thema in den letzten Jahren eine aktive Zusammenarbeit und Vernetzung verschiedener Forschungsgruppen der Universität, der ETH, und verschiedener Spitäler entwickelt, die das Zentrum /Netzwerk Regenerative Medizin im Rahmen der Hochschulmedizin Zürich bilden. Mit der durch den Autor initiierten und realisierten Gründung des Zentrums für Regenerative Medizin an der Universität Zürich ist eine in dieser Form in der Schweiz einzigartige hochmoderne Infrastruktur mit zertifizierter Reinraumtechnologie und einer therapeutischen Biobank geschaffen worden. Das Zentrum besitzt die Bewilligung zur Herstellung von Arzneimitteln für neuartige Therapien (ATMPs – Advanced Therapy Medicinal Products) sowie somatische Zelltherapeutika oder tissue-engineering Produkte. Unterstützt von Spezialisten aus den Bereichen GMP («Good manufacturing practice») und GCP («Good clinical practice») steht so eine Technologieplattform zur Translation neu entwickelter Therapien in klinische Produkte zur Verfügung. So hat die UZH als eines der ersten akademischen Zentren in Europa behördliche Zulassungen für «First-in-Man»-Studien von in Zürich entwickelten Tissue Engineering Technologien z.B. für die Behandlung angeborener Herzfehler oder Hautverbrennungen bei Kindern erhalten. Weitere klinische Anwendungen im Bereich der Regenerativen Medizin werden aktuell zusammen mit Forschungspartnern aus der ETH und den universitären Spitälern vorbereitet und durch z.B. die Hochschulrektorenkonferenz im Rahmen des «SwissTransMed Programms» und andere nationale (SNF, SNF-SPUM, etc.) und internationale (EU FP6/7, Horizon2020, BMBF) Drittmittel gefördert. Neben der Tissue Engineering Plattform sind weitere Forschungsschwerpunkte die zelluläre Regeneration (Microtissue-Engineering) sowie das Gebiet der Organoiden Technologien (in-vitro hergestellte dreidimensionale humane Gewebe z.B. für die systematische Untersuchung patho-physiologischer Prozesse (Disease Modelling) oder für das Screening von neuen pharmakologischen Substanzen (Organ-on-a-chip). Diese Entwicklungen und TechnologiePlattformen sind auch für die meisten anderen Anwendungsbereiche der Regenerativen Medizin essentiell und fliessen momentan in interdisziplinäre Forschungsprojekte wie z.B. das Hochschulmedizin Zürich Projekt «ZürichHeart» oder das Forschungsprojekt «Neuroregeneration» in Zusammenarbeit mit dem Demenzzentrum am Campus Schlieren ein. Wyss Translational Center Zürich Begeistert durch diese umfassende Forschungs- und Translations-Kompetenz am Standort Zürich, verbunden mit der durch die Zusammenarbeit zwischen Universität und ETH Zürich gegebene hohe interdisziplinäre Forschungsqualität, konnte der Schweizer Unternehmer und Mäzen Dr. h.c. mult. Hansjörg Wyss für die Gründung eines neuen, gemeinsamen Translationszentrums der UZH und ETH gewonnen werden. Das mit der grosszügigen Donation von 120 Millionen US Dollars gestartete Wyss Translational Center Zürich www.wysszurich.uzh.ch fokussiert auf die klinische Translation von innovativen Technologien/Therapien aus dem Bereich der Regenerativen Medizin sowie die Produktentwicklung neuer Roboter Technologien (z.B. autonome Systeme). Hierbei steht vor allem die Realisierung der sogenannten «Last mile of (clinical) translation», d.h. die letzte Phase der Umsetzung einer neuen Forschungstechnologie im Vordergrund für die in einem traditionellen akademischen Umfeld sowohl die Infrastrukturen und Ressourcen als auch die Finanzen fehlen. Abb. 2: Reinraum im Wyss Translational Center Zurich, Regenerative Medicine Platform. 67–2015 en zu lä ss ig ! 5 Zerrungen 7e r- Pa ck un g ka ss Bei Verstauchungen und Prellungen mit Bluterguss oder Schwellung Für eine schnellere Rückbildung von Bluterguss oder Schwellung. Lindert den Schmerz und hemmt die Entzündung. Einfach in der Anwendung für eine bessere Compliance. Auch nachts wirksam. Z: diclofenacum epolaminum (Pflaster 1,3 g DHEP pro 100 g Gelatum), heparinum natricum 5’600 IE. Liste D. I: Schmerzhafte und entzündliche Zustände mit Hämatomen/Ödemen infolge stumpfen Traumata. D: 1 Pflaster/Tag. KI: Gesicherte Überempfindlich keit gegen die Wirkstoffe; offene Wunden; Schwangerschaft 3. Trimenon. UW: Juckreiz, Rötung. IA: Keine bekannt. P: Verpackung mit 7 oder 10 Pflastern. IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco, www.ibsa.ch Bewegt Menschen. 6 DANIELA PUHAN, MILOS Antic KASUISTIK Fallbeschreibung: Arthritis, Fieber und Gewichtsverlust bei einem jungen Mann Ein 32-jähriger Patient wurde uns durch die Hausärztin zur Abklärung von rezidivierenden entzündlich anmutenden Gelenkschmerzen und erhöhten Temperaturen zugewiesen. Der Patient berichtete an schmerzhaften Schwellungen einzelner Zehen- und Fingergelenke seit zirka zwei Jahren zu leiden. Bei letzthin schmerzhaften und geschwollenen beidseitigen MTP 1-Gelenken erfolgte die Vorstellung bei der Hausärztin, welche bei Verdacht auf eine Gicht einen kurzen peroralen Steroidstoss mit Prednison 20mg/d einleitete. Initial kam es darunter zu einem guten Ansprechen, nach Absetzen kam es aber wieder zu Arthralgien und im weiteren Verlauf auch zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Fieber und Nachtschweiss. Vier Wochen zuvor hatte er erstmalig auch Kreuzschmerzen mit entzündlichem Charakter, welche 14 Tage anhielten und wieder spontan verschwanden. Schleichend kam auch eine Fatigue dazu, welche bei Zeitpunkt der Hospitalisation so ausgeprägt war, dass der Patient über 16 h/d schlief. Ein Gewichtsverlust von fünf Kilogramm innerhalb der letzten fünf Monate wurde ebenfalls registriert bei Nausea und Appetitlosigkeit. Der Patient selber brachte die Symptomatik mit einer einjährigen Reise nach Mittelamerika im Jahr 2000 in Verbindung. Damals entwickelte er einen Ausschlag am ganzen Körper und Diarrhoe die etwa drei bis fünf Wochen anhielt. Seither litt er oft unter Bauchschmerzen, Diarrhoe und Flatulenz, sowie an chronischer Müdigkeit. In den damalig untersuchten Stuhlproben konnten keine pathologischen Erreger nachgewiesen werden. In der klinischen Untersuchung fielen synovitische Gelenkschwellungen der MCP- und PIP-Gelenke, sowie eine tastbare Lymphadenopathie submandibulär, supraclavikulär, axillär und inguinal auf. Laborchemisch fiel bei Eintritt zudem ein massiv erhöhtes Serum-Calcium von 3.3 mmol/l (Norm 2.09–2.54 mmol/l) bei unauffälligem Parathormon auf, zudem ein mässig erhöhtes Kreatinin von 138umol/l mit einer GFR von 58ml/min. Das 25-Hydroxy-Vitamin D war normwertig und das 1,25-OHVitamin D mit 129.5 ng/l erhöht. Die BSR war mit 22mm/h leicht erhöht bei unauffälligem CRP. Konventionell-radiologisch waren die Befunde im proximalen Phalanx Dig 4 rechts sowie in den proximalen Phalanx der Füsse beidseits (Irregularität der trabekulären Struktur mit zystischen Veränderungen, Aufhebung der Kortikalis) vereinbar mit einem ossären Befall bei Sarkoidose (Morbus Jüngling) (siehe Abb. 1). Sonographisch fanden sich vereinzelt Synovitiden an Fingerund Zehengelenken. Aufgrund der entzündlich anmutenden Kreuzschmerzen erfolgte zudem eine MR-Untersuchung der LWS und des Beckens. Darin fanden sich multifokale, etwas unscharf rundlich abgrenzbare, diffus verteilte Knochenmarklä- sionen an der LWS, Os sacrum und beiden Os ilii. Gemäss unseren Radiologen differentialdiagnostisch einem Lymphom, Metastasen oder einer granulomatösen Erkrankung mit ossärer Beteiligung entsprechend (siehe Abb. 2). Zudem erfolgte im Rahmen eines Tumorscreenings ein CT-Thorax/Abdomen. Es fand sich eine generalisierte Lymphadenopathie hilär und abdominal, sowie multiple Lungennoduli in allen Lungensegmenten, am ehesten zu einer Sarkoidose passend. Differentialdiagnostisch standen für uns aufgrund der vorliegenden Befunde eine Sarkoidose oder ein Lymphom im Vordergrund. In der darauffolgenden Feinnadelpunktion eines axillären Lymphknotens sowie in der Histologie eines inguinalen Lymphknotens wurde ein nicht nekrotisierender granulomatöser Prozess passend zu einer Sarkoidose festgestellt. Hinweise auf ein Lymphom ergaben sich keine. Mikrobiologisch konnte zusammen mit einem negativen Quantiferontest eine Tuberkulose weitestgehend ausgeschlossen werden. Zum sicheren Ausschluss eines malignen oder anderweitigen Prozesses im Knochen wurde zudem eine Läsion am Os ilium punktiert. In der Knochenbiopsie des Iliums zeigte sich wiederum passend zu den histologischen Vorbefunden, nicht-nekrotisierende Granulome, einhergehend mit einer Sarkoidose. Auch in diesem Material konnten kein malignes Geschehen oder säurefesten Stäbchen nachgewiesen werden. Aufgrund der vorliegenden Befunde wurde die Diagnose einer Sarkoidose mit peripheren Synovitiden und Befall der Lunge, sowie der Lymphknoten und des Knochens und möglichem Nierenbefall bei eingeschränkter Nierenfunktion, gestellt. Therapeutisch wurde bereits bei Aufnahme eine intravenöse Hydrierung begonnen bei Verdacht auf eine symptomatische Hypercalcämie. Ein kurzzeitiger Unterbruch der Infusionstherapie zeigte einen erneuten starken Anstieg des Serumcalciums bis auf 3.7mmol/l auf. Nach Diagnosesicherung der Sarkoidose erfolgte eine intravenöse Hochdosis-Steroidtherapie über drei Tage mit Solumedrol (kumulativ 1g) mit anschliessender peroraler Steroidtherapie mit Prednison. Als steroidsparende Therapie wurde zudem eine Basistherapie mit Plaquenil und Methotrexat begonnen. 67–2015 7 Verlauf Unter intravenöser Hydratation und hochdosierten Steroiden zeigte sich erfreulicherweise eine Normalisierung des Calciums, eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit und eine Normalisierung der Nierenwerte. Zudem zeigte sich ein promptes Ansprechen der Gelenkbeschwerden. Aufgrund des aggressiven Verlaufs mit auch ausgedehntem Knochenbefall ist noch zusätzlich eine Therapie mit einem TNF-Alpha-Hemmer (Remicade®) vorgesehen. Sarkoidose und Hypercalcämie Bei der Sarkoidose bilden sich mikroskopisch kleine Granulome im betroffenen Gewebe, wobei alle erdenklichen Gewebe betroffen sein können. Fast immer betroffen sind Lymphknoten (90–100%) sowie die Lunge (90%). Andere Organe wie Leber (60–80%), Augen (10–90%), Herz (20–30%), Knochen (5–15%), Milz (50–60%,) Haut (9–35%) oder das Nervensystem (5–30%) können ebenfalls betroffen sein. Eine Hypercalcämie tritt in zirka 5 –11% der Fälle auf. Die Ätiologie der Hypercalcämie bei Sarkoidose beruht auf einer überschiessenden Bildung von 1,25-OH-Vitamin D in den Granulomen, was einerseits zu einer vermehrten Absorption von Kalzium im Darm und andererseits zu einer vermehrten Resorption im Knochen führt. Daraus resultierend nimmt die Knochendichte ab. Meist führt dies zu einer Hypercalciurie, welche mit 30% wesentlich häufiger ist als die Hypercalcämie. Eine Hypercalcämie kann jederzeit während des Krankheitsverlaufs einer Sarkoidose auftreten, ist aber selten symptomatisch. Ein korrigiertes Gesamtserumcalcium von über 3 mmol/l oder das Auftreten einer Niereninsuffizienz (Nephrocalcinose, Nephritis) sind eine Therapieindikation. Gelenk- und Knochenbefall bei Sarkoidose Wie oben bereits erwähnt ist ein Knochenbefall selten. Möglicherweise wird dies jedoch unterschätzt, da dieser häufig asymptomatisch ist. Auch alle anderen Strukturen des Bewegungsapparates (Gelenke, Synovia, Sehnen und Sehnenscheiden) können von der Sarkoidose betroffen sein. Hauptsächlich beschrieben sind Befall der Finger und Zehen (vor allem Metacarpalia und Phalangen). Es kann jedoch auch zum Befall von allen anderen knöchernen Strukturen kommen. Die Sarkoidose des Skeletts ist häufig die Spätmanifestation einer meist schon seit Jahren bestehenden Erkrankung, wie vermutlich auch bei unserem Patienten. Dabei sind die Knochenveränderungen der Sarkoidose nur die sekundäre Folge granulomatöser Prozesse des Knochenmarks mit osteolytischen Läsionen (siehe Abb. 2 + 3). Diese Form der Sarkoidose wird auch als «Morbus Jüngling» bezeichnet. Konventionell-radiologisch zeigen sich folgende Veränderungen: Zystische Osteolysen/Osteopenie, wabenartige Destruktion der Kompakta, Ausdünnung/Durchbruch der Kortikalis und eine reaktive Sklerose. Die Kombination dieser radiologischen Zeichen ist fast pathognomonisch. Artikuläre Strukturen sind meistens intakt. Oftmals geht die Knochensarkoidose auch mit sichtbaren Veränderungen der umgebenden Weichteile einher, wobei es klinisch zu einer Daktylitis und Synovitis kommt. Abb. 1: Irregularität der trabekulären Struktur mit zystischen Veränderungen, Aufhebung der Kortikalis) proximalen Phalanx der Füsse beidseits, vereinbar mit einem ossären Befall bei Sarkoidose (Morbus Jüngling). 8 KASUISTIK Abb. 2: Multifokale, etwas unscharf rundlich abgrenzbare, diffus verteilte T2w hyperintense Knochenmarksläsionen, hier Os sacrum und Os ilii. Therapieansatz bei Hypercalcämie, Knochen- und Gelenkbefall Bei akuter symptomatischer Hypercalcämie sollte eine allfällige Calcium- oder Vitamin D Supplementation gestoppt werden. Zudem sollte primär eine intravenöse Rehydratation begonnen werden, gefolgt von der Therapie der Grunderkrankung mit intravenösen Steroiden. Die Gabe von Corticosteroiden in Kombination mit steroidsparenden Immunosuppressiva führt zu einer Kontrolle des granulomatösen Prozesses und indirekt auch zu einem Rückgang der Hypercalcämie. Als Basistherapie werden Hydroxychloroquine und Methotrexat bei muskuloskelettalem Befall empfohlen. Bei therapierefraktärem Verlauf unter Basistherapie oder schwerem Organbefall ist der Einsatz von Infliximab (Remicade®) einem TNF-Hemmer empfohlen, der ein gutes Ansprechen auf diverse Krankheitsmanifestationen, unter anderem Knochenbefall, aufweist. Ein anderer Aspekt, den es bei der Sarkoidose zu beachten gilt, ist das erhöhte Osteoporoserisiko. In einer Studie wurde bei Sarkoidosepatienten unter Steroidtherapie ein wesentlich höherer Knochendichteverlust als bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Asthma beschrieben. Zudem können bei Knochenbefall im Rahmen der Sarkoidose Spontanfrakturen entstehen. Eine Knochendensitometrie sollte demnach unbedingt initial zur Standortbestimmung durchgeführt werden. Bei Normalisierung der Calciumwerte kann eine Calcium- und Vitamin D-Substitution wieder begonnen werden und je nach Risikokonstellation auch eine antiresorptive Therapie mit einem Biphosphonat. Abb. 3: Knochengewebe mit mehreren nicht-nekrotisierenden Granulomen aus der Knochenstanzbiopsie (Os ileum). Literatur 1 Koyama T, Ueda H, Togashi K, Umeoka S, Kataoka M, Nagai S. Radiologic manifestations of sarcoidosis in various organs. Radiographics 2004; 24: 87–104. 2 Eklund A1, du Bois RM..Approaches to the treatment of some of the troublesome manifestations of sarcoidosis. J Intern Med. 2014 Apr;275(4):335-49 3 Danit Talmi, Stacy Smith, Michael E. Mulligan. Central skeletal sarcoidosis mimicking metastatic disease, Skeletal Radiology, August 2008, Volume 37, Issue 8, pp 757–761, 4 Wilcox A1, Bharadwaj P, Sharma OP. Bone sarcoidosis. Current opinion in rheumatology. 2000 Jul;12(4):321–30. 5 Sweiss NJ1, Lower EE, Korsten P, Niewold TB. Bone health issues in sarcoidosis. Curr Rheumatol Rep. 2011 Jun;13(3):265–72. 6 Montemurro L, Fraioli P, Riboldi A, Delpiano S, Zanni D, et al. Bone loss in prednisone treated sarcoidosis: a two-year follow-up. Ann Ital Med Int. 1990;5:164–8. VIZNERBOREL 67–2015 Condrosulf ® hält das Fortschreiten der Arthrose auf.1,2,3 Das Chondroitinsulfat in Condrosulf® ist der erste Wirkstoff überhaupt, dessen strukturerhaltende Wirkung in der Behandlung der Gonarthrose durch eine 1A-Evidenz dokumentiert ist.1,2,3,4 1. Kahan A, Uebelhart D, De Vathaire F, Delmas PD, Reginster JY. Long-Term Effects of Chondroitins 4 and 6 Sulfate on Knee Osteoarthritis: The Study on Osteoarthritis Progression Prevention, a Two-Year, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Arthritis Rheum 2009; 60(2): 524–533. 2. Michel BA, Stucki G, Frey D, De Vathaire F, Vignon E, Bruehlmann P, Uebelhart D. Chondroitins 4 and 6 Sulfate in Osteoarthritis of the Knee: A Randomized, Controlled Trial. Arthritis Rheum 2005; 52(3): 779–786. 3. Hochberg MC. Structure-modifying effects of chondroitin sulfate in knee osteoarthritis: an updated meta-analysis of randomized placebo-controlled trials of 2-year duration. Osteoarthritis Cart 2010; 18: S28–S31. 4. In Anlehnung an die Klassifizierung der United States Agency for Health Care Policy and Research, die auch von der EULAR Task Force verwendet wird. Z: chondroitini sulfas natricus. I: Degenerative Gelenkerkrankungen. D: 800 mg täglich während einer 3-monatigen Kur. Kl: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. UW: Leichte gastrointestinale Beschwerden, sporadisch allergische Reaktionen. IA: Keine bekannt. P: Tabletten zu 800 mg: 30*/90*; Granulat in Beuteln zu 800 mg: 30*/90*. Liste B. *Kassenzulässig. Ausführliche Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz. IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco, www.ibsa.ch Bewegt Menschen. 9 10 STEFFEN GAY EULAR Annual Meeting FORSCHUNG Zum diesjährigen EULAR Meeting in Rom wurden zahlreiche Präsentationen der gleichen Themen vorgetragen und in Postern vorgestellt. Leider können wir deshalb in diesem Heft nur die Titel und nicht die ganzen Abstrakte auflisten. 01 M.G. Lazzaroni, E. Colombo, I. Cavazzana, O. Distler, R. Hesselstrand, V. Smith, P. Caramaschi, E. Hachulla, A. Balbir-Gurman, K. Romanowska-Pròchnicka, V. Riccieri, Y. Allanore, P. Airo (OP0055) Anti-RNA polymerase III antibodies in patients with systemic sclerosis: a EUSTAR multicenter collaborative study 02 V. Sobanski, J. Giovannelli, G. Riemekasten, P. Airò, S. Vettori, F. Cozzi, O. Distler, Y. Allanore, C.P. Denton, D. Launay, E. Hachulla (OP0059) Phenotypes determined by cluster analysis and their survival in the prospective EUSTAR cohort of patients with systemic sclerosis 03 C. Frantz, J. Avouac, O. Distler, F. Amrouche, D. Godard, A.T. Kennedy, J. Varga, M. Matucci, Y. Allanore (OP0060) Impaired quality of life in systemic sclerosis and patient perception of the disease: a large international survey 04 O. Kowal-Bielecka, J. Fransen, J. Avouac, M. Becker, A. Kulak, Y. Allanore, O. Distler, L. Czirjak, C.P. Denton, K. Fligelstone, J. Welling, U. Mueller-Ladner (OP0061) Update of EULAR recommendations for the treatment of systemic sclerosis 05 M. Frank Bertoncelj, M. Trenkmann, M. Armaka, G. Russo, A. Bratus, C. Kolling, B. A. Michel, R. E. Gay, C. D. Buckley, G. Kollias, S. Gay, C. Ospelt (OP0071) Positional coding and noncoding transcriptomes of synovial fibroblasts in joint specific patterns of arthritis 06 J. Huang, C. Beyer, K. Palumbo Zerr, Y. Zhang, A. Ramming, A. Distler, K. Gelse, O. Distler, G. Schett, S.L. Wollin, J.H.W. Distler (OP0211) Nintedanib inhibits fibroblast activation and ameliorates fibrosis in preclinical models of systemic sclerosis 07 F. Sun, R. E. Gay, B. A. Michel, S. Ye, S. Gay, M. Neidhart, E. Karouzakis (OP0257) Characterization of a DNA demethylation pathway during inflammation in macrophages 08 K. Klein, R. E. Gay, C. Kolling, M. Kato, B. A. Michel, S. Gay, C. Ospelt (OP0259) The bromodomain protein BRD1 regulates the matrix degrading and nflammatory properties of rheumatoid arthritis synovial fibroblasts 09 Y. Allanore, A. Jagerschmidt, M. Jasson, O. Distler, C. Denton, D. Khanna (OP0266) Lysophophatidic acid receptor 1 antagonist SAR100842 as a potential treatment for patients with systemic sclerosis: results from a phase 2A study 10 E. Pachera, S. Assassi, G. Salazar Cintora, M. Frank-Bertoncelj, V. Haunerdinger, R. Dobrota, M. Brock, S. Vettori, C. Hellerbrand, C. Feghali-Bostwick, J. Distler, G. Kania, O. Distler (OP0284) Long noncoding RNA MiR503HG is a novel factor in the pathogenesis of systemic sclerosis. T 11 M. Kato, K. Klein, C. Ospelt, C. Kolling, M. Kono, S. Yasuda, R. E. Gay, S. Gay, T. Atsumi (THU0043) AAA-atpase P97 regulates apoptopic and autophagy-associated cell death in arthritis 12 L. Plestilova, A. Ciurea, C. Kolling, R. E. Gay, J. Vencovský, B. A. Michel, M. Neidhart, S. Gay, A. Jüngel (THU0056) Expression of PIWI-interacting RNA in rheumatoid arthritis 67–2015 11 13 N. Iwamoto, T. Suzuki, A. Jüngel, S. Gay, A. Kawakami (THU0062) Osteogenic differentiation of fibroblast-like synovial cells in rheumatoid arthritis is induced by microRNA-218 through robo/slit pathway 14 K. Palumbo-Zerr, P. Zerr, A. Distler, R. Mancuso, J. Huang, M. Tomcik, C. Scholtysek, C. Dees, C. Beyer, G. Krönke, O. Distler, G. Schett, J. Distler (FRI0433) Nuclear receptor NR4A1 as a checkpoint of physiological wound healing and fibrosis 15 B. Maurer, F. Moritz, J. H. Distler, B. A. Michel, R. E. Gay, S. Gay, O. Distler (FRI0434) TIE2 as a novel key factor of microangiopathy in systemic sclerosis 16 V. Haunerdinger, E. Pachera, R. Dobrota, P. Blyszczuk, O. Distler, G. Kania (FRI0439) The role of the myeloid inflammatory bone marrow compartment in onset and progression of myocardial fibrosis in systemic sclerosis 17 S. Vettori, G. Cuomo, V.K. Jaeger, M. Frerix, E. Siegert, V. Lorand, S. Jordan, G. Riemekasten, Y. Allanore, L. Czirjak, I.H. Tarner, O. Distler, C.P. Denton, M. Matucci-Cerinic, F. del Galdo, U.A. Walker, U. Mueller-Ladner, G. Valentini (FRI0446) Severe heart disease in systemic sclerosis: prevalence, risk factors and current treatment. A EUSTAR-DeSScipher studyw 18 D. Huscher, S. Adler, E. Siegert, Y. Allanore, L. Czirják, F. del Galdo, C.P. Denton, O. Distler, I. Foeldvari, M. Frerix, M. Matucci-Cerinic, U. Mueller-Ladner, I.H. Tarner, G. Valentini, U.A. Walker, G. Riemekasten (FRI0461) Immunosuppressive «routine» treatment of SSc patients with interstitial lung disease – results of the FP7 DeSScipher project of the EUSTAR group 19 L.A. Saketkoo, R. Escorpizo, K.J. Keen, K. Fligelstone, S.S. Birring, M.R. Lammi, J.A. Lasky, D.R. LeSage, E. Renzoni, A.M. Russell, C. Sarver, M.B. Scholand, J. Varga, O. Distler (FRI0474) International classification of functioning, disability and health (ICF) CORE sets for connective tissue disease interstitial lung disease (CTD-ILD) and idiopathic pulmonary fibrosis (IPF) – a necessary map to health care provision in the era of ICD-11 20 V.K. Jaeger, E.G. Wirz, Y. Allanore, G. Riemekasten, E. Hachulla, O. Distler, P. Airò, P.E. Carreira, M. Tikly, S. Vettori, A. Balbir Gurman, N. Damjanov, U. Müller-Ladner, J.H.W. Distler, M. Li, P. Häusermann, U.A. Walker (FRI0491) Incidence and predictors of cutaneous manifestations during the early course of systemic sclerosis – a 10 year longitudinal study from the EUSTAR database 21 N. Gaur, E. Karouzakis, A. Jüngel, M. Frank-Bertoncelj, E. Bagdonas, C. Kolling, B. A. Michel, R. E. Gay, S. Gay, M. Neidhart (SAT0230) MicroRNA-29C limits the effects of methyl donors on DNA methylation in rheumatoid arthritis synovial fibroblasts 22 M. Radic, M.O. Becker, O. Distler, D. Huscher, G. Riemekasten (SAT0434) Does angiotensin and endothelin receptor blockade have an impact on lung function? – An analysis from the EUSTAR database 23 R. Dobrota, B. Maurer, N. Graf, C. Mihai, O. Kowal-Bielecka, Y. Allanore, O. Distler (SAT0439) Prediction of improvement in skin fibrosis in diffuse cutaneous systemic sclerosis – a EUSTAR analysis 24 M. Frerix, G. Abignano, Y. Allanore, J. Avouac, L. Czirják, F. Del Galdo, C. Denton, O. Distler, I. Foeldvari, B. Garay Toth, S. Guiducci, D. Huscher, V. Lóránd, V.K. Jaeger, M. Matucci-Cerinic, B. Maurer, S. Nihtyanova, G. Riemekasten, E. Siegert, I.H. Tarner, G. Valentini, S. Vettori, U.A. Walker, U. Müller-Ladner (SAT0467) The five prospective observational trials of the international systemic sclerosis FP7-health research project DiSScipher: a interim repor FORSCHUNG 12 Good News von der EULAR FORSCHUNG Die EULAR ernennt die Forschung an der Rheumaklinik Zürich zum 3.Mal zum Centre of Excellence in Rheumatology. Am 19. Juni 2015 erhielten wir durch das EULAR Sekretariat die freudige Nachricht, dass die Forschung an der Rheumaklinik wieder zum Centre of Excellence in Rheumatology 2015–2020 ernannt wurde. Als im Jahre 2005 der erste Aufruf zur Bewerbung kam, hat sich Zürich sofort beworben. Wie man in der Webseite ersehen kann http://www.eular.org/ centres_of_excellence_.cfm, findet die Ausschreibung folgendermassen statt: EULAR collates a register of the top research centres in European rheumatology with a three fold goal. To develop a group of first-class research centres for active researchers, to enable exchange of fellow’s research projects, and to link with Brussels. There are rules applying such as: – A unit is a group of permanent staff dealing with rheumatology. – A reference list consists of references emanating from the permanent staff and includes original research paper published recently such as 2010-2015 with the unit as main contributor (first author or senior author) which should reach at least 350 impact points and be published in journals with an impact factor greater than 3. Letters, editorials, reviews case reports, consensus documents that are not primary reports of original research cannot be included. PERSÖNLICH Gratulation Frau Mojca Frank-Bertoncelj, MD PhD, wurde für ihren Abstract mit dem Titel Positional coding and noncoding transcriptomes of synovial fibroblasts in joint specific patterns of arthritis mit dem «Basic Science Abstract Award Winners EULAR 2015» ausgezeichnet. Diese Arbeit wurde im Rahmen des IMI-BTCure-EU Grants mit Forschern aus verschiedenen EU-Nationen (UK, Griechenland) erstellt. Wir gratulieren Mojca Frank-Bertoncelj zu ihrem Erfolg. Die in den letzten Jahren an der Rheumaklinik durchgeführte Forschung hat besonders mit molekularen und epigenetischen Untersuchungen zur Pathogenese der Rheumatoiden Arthritis und der systemischen Sklerose zu zahlreichen Publikationen geführt. Besonders hervorgehoben muss, dass diese Forschung durch grosse europäische Grants unterstützt wurde und weiter wird. Dazu essentiell beigetragen haben EC-FP6 AUTOCURE (2006-2011), EC FP7 Masterswitch (2008–2013), IAR (20102016), EC IMI BTCure (2011–2016), EC DeSScipher (2012– 2015) EC Marie Curie (2012–2016), und EC EuroTEAM (2012–2016). Darüber hinaus bestehen Förderungen durch den Schweizerischen Nationalfond (SInergia 2015–2018) und diverse Stiftungen. Prof. Steffen Gay wurde von der EU Commission in das Scientific Panel of Health in Brüssel berufen (2014–2017). In den letzten 5 Jahren wurden 46 Fellows aus 22 Ländern in der Forschung an der Rheumaklinik ausgebildet. 67–2015 1133 Original- und Übersichtsartikel August bis Dezember 2015 PUBLIKATIONEN Originalartikel 1.Bonani M, Rodriguez D, Fehr T, Mohebbi N, Brockmann J, Blum M, Graf N, Frey D, Wüthrich RP. Sclerostin blood levels before and after kidney transplantation. Kidney Blood Press Res. 2014;39(4):230-9. 9.Ciurea A, Scherer A, Weber U, Exer P, Bernhard J, Tamborrini G, Riek M, Müller RB, Weiss B, Nissen MJ, Kissling R, Michel BA, Finckh A; on behalf of the Rheumatologists of Swiss Clinical Quality Management Program for Axial Spondyloarthritis. Impaired response to treatment with tumour necrosis factor α inhibitors in smokers with axial spondyloarthritis. Ann Rheum Dis. 2015 [Epub ahead of print] 2.Whitaker JW, Boyle DL, Bartok B, Ball ST, Gay S, Wang W, Firestein GS. Integrative omics analysis of rheumatoid arthritis identifies non-obvious therapeutic targets. PLoS One. 2015 22;10(4):e0124254. 3.Aradi B, Kato M, Filkova M, Karouzakis E, Klein K, Scharl M, Kolling C, Michel BA, Gay RE, Buzas EI, Gay S, Jüngel A. Protein Tyrosine Phosphatase Nonreceptor Type 2 (PTPN2), an Important Regulator of IL-6 Production in Rheumatoid Arthritis Synovial Fibroblasts. Arthritis Rheumatol. 2015 [Epub ahead of print]. Reviews 10. Hess B, Toniolo M. Stellenwert und Einsatz von Opioiden in der Therapie chronischer Schmerzen in Schweizer Arztpraxen - eine nationale Umfrage. Praxis (Bern 1994). 2015; 104(11):557-63. 4. Dees C, Beyer C, Distler A, Soare A, Zhang Y, PalumboZerr K, Distler O, Schett G, Sandner P, Distler JH. Stimulators of soluble guanylate cyclase (sGC) inhibit experimental skin fibrosis of different aetiologies. Ann Rheum Dis. 2015; 74(8): 1621-5. Artikel in Zeitschriften 11.Frey DP. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen als Risikofaktoren für Osteoporose. Gynäkologische Endokrinologie 13:28–32, 2015. 5.Jordan S, Maurer B, Toniolo M, Michel B, Distler O. Performance of the new ACR/EULAR classification criteria for systemic sclerosis in clinical practice. Rheumatology (Oxford). 2015; 54(8): 1454-8. 6. Filli L, Maurer B, Manoliu A, Andreisek G, Guggenberger R (2015) Whole-body MRI in adult inflammatory myopathies: Do we need imaging of the trunk? Eur Radiol. 2015 [Epub ahead of print]. 7. Ciurea A, Weber U, Stekhoven D, Scherer A, Tamborrini G, Bernhard J, Toniolo M, Villiger PM, Zufferey P, Kissling RO, Michel BA, Exer P; Rheumatologists of Swiss Clinical Quality Management. Treatment with tumor necrosis factor inhibitors in axial spondyloarthritis: comparison between private rheumatology practices and academic centers in a large observational cohort. J Rheumatol. 2015; 42(1):101-5. 8. Marroquin Belaunzaran O, Kleber S, Schauer S, Hausmann M, Nicholls F, Van den Broek M, Payeli S, Ciurea A, Milling S, Stenner F, Shaw J, Kollnberger S, Bowness P, Petrausch U, Renner C. HLA-B27-Homodimer-Specific Antibody Modulates the Expansion of Pro-Inflammatory T-Cells in HLA-B27 Transgenic Rats. PLoS One. 2015;10(6):e0130811. 14 FORT- UND WEITERBILDUNG Fort- und Weiterbildung Rheumaklinik UniversitätsSpital Zürich August bis Dezember 2015 Datum Thema Donnerstag/ Freitag, 20./21. August RHEUMA TOP 2015 Symposium für die Praxis Programm unter: www.rheuma-schweiz.ch/fileadmin/media/pdf/fortbildungen/ Programm_RheumaTop_2015.pdf Montag, 28. September Kolloquium: Myopathien Das Kolloquium wird in Englisch gehalten. 18.30 bis 20.00 Uhr Moderation: Dr. Britta Maurer 18.30 Uhr – Prof. Ingrid Lundberg University Hospital Stockholm Novel Classification criteria for inflammatory myopathies 18.35 Uhr – Prof. Hans Jung UniversitätsSpital Zürich Neuromuscular mimicks of polymyositis 19.00 Uhr – Dr. Hector Chinoy University of Manchester Novel autoantibodies and corresponding clinical subtypes of myositis 19.25 Uhr Apéro 19.50 Uhr Anerkennung der Fortbildung durch die Fachgesellschaften: SGR: 1.5 Credits, SGPMR: 1.5 Credits Donnerstag, 3. Dezember Abschiedssymposium Aktualisierte Informationen finden Sie auf der Website http://www.rheuma-schweiz.ch/go2/de/33 Zeit Ort Seedamm Plaza Pfäffikon SZ Kleiner Hörsaal OST HOER B 5 67–2015 15 Sponsoren «Fort- und Weiterbildung» Folgende Firmen haben unsere Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt, wofür wir uns herzlich bedanken! FORT- UND WEITERBILDUNG JETZT Kassenzulässig! 12/2014 Actemra® (Tocilizumab): Monoklonaler humanisierter Antikörper gegen den IL-6Rezeptor. Indikation: Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei unvorbehandelten erwachsenen Patienten sowie bei Patienten, die auf eine Behandlung mit DMARDs oder TNF-Hemmer nicht ausreichend angesprochen haben oder Nebenwirkungen entwickelten. Gabe als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat und/oder anderen DMARDs. Behandlung von Kindern und Jugendlichen ab 2 Jahren mit systemischer juveniler idiopathischer Arthritis (sJIA), welche auf eine vorgängige Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika und Steroiden unzureichend angesprochen haben oder mit aktiver polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pJIA), die eine inadäquate Antwort auf Methotrexat zeigten. Dosierung: Erwachsene, i.v.: 8 mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde; s.c.: 162 mg wöchentlich in Monotherapie oder Kombination mit Methotrexat. Für Patienten < 60 kg Körpergewicht 162 mg initial alle 2 Wochen in Kombination mit Methotrexat. Kinder und Jugendliche mit sJIA: 12 mg/kg für Patienten < 30 kg Körpergewicht i.v.; 8 mg/kg für Patienten ≥ 30 kg Körpergewicht alle 2 Wochen über 1 Stunde i.v. Kinder und Jugendliche mit pJIA: 8 mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde i.v., kann jedoch bei Patienten < 30 kg Körpergewicht bei Nicht-Ansprechen nach 8 Wochen auf 10 mg/kg i.v. erhöht werden. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. Kombination mit TNF-Hemmern: Gleichzeitig und bis zu 1 Monat nach Behandlung mit Anti-TNF-Antikörpern. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Bei aktiven Infektionen ist die Anwendung von Actemra nicht zu empfehlen; bei Neigung zu Infektionen ist Vorsicht geboten. Bei Vorliegen einer aktiven Lebererkrankung, einer Leberinsuffizienz, einer geringen Zahl an neutrophilen Granulozyten oder Thrombozyten darf Actemra nur mit Vorsicht angewandt werden. Schwere + fatale Überempfindlichkeitsreaktionen wurden festgestellt. Vorsicht bei der Anwendung bei Patienten mit bekannter Divertikulitis (Perforationsgefahr). Interaktionen: Keine Beeinflussung durch gängige Antirheumatika. Schwangerschaft/Stillzeit: Es liegen keine Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit vor. Unerwünschte Wirkungen: Häufigste unerwünschte Wirkungen sind Infekte, v.a. der oberen Luftwege, Kopfschmerzen und erhöhter Blutdruck während der Infusion, Reaktion an der Injektionsstelle sowie Leberenzymerhöhungen. Packungen: Durchstechflaschen à 80 mg, 200 mg und 400 mg Tocilizumab als Infusionskonzentrat und Fertigspritze à 162 mg Tocilizumab zur subkutanen Verabreichung. Verkaufskategorie A. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der publizierten Fachinformation unter www.swissmedicinfo.ch. Stand November 2014. 1) Gabay C et al. Tocilizumab monotherapy versus adalimumab monotherapy for treatment of rheumatoid arthritis (ADACTA): a randomised, double-blind, controlled phase 4 trial; Lancet 2013;381:1541–50. 2) Arzneimittelfachinformation ACTEMRA® (www.swissmedicinfo.ch). 3) Smolen JS et al. EULAR recommendations for the management of rheumatoid arthritis with synthetic ans biological disease-modifying antirheumatic drugs: 2013 update. Ann Rheum Dis 2013; http://dx.doi.org/10.1136/annrheumdis-2013-204573. * Bezüglich Reduktion von Anzeichen und Symptomen zur Woche 24 (DAS28-Reduktion, DAS28-Remission, DAS28 LDA, ACR 20/50/70-Ansprechen). Head-to-Head-Studie mit Überlegenheitsdesign, zwischen ACTEMRA und Adalimumab, bei RA. ** Tumornekrosefaktor Inhibitor-Inadequate Response. Tel. 061 715 41 11, Fax 061 715 41 12 www.roche-rheumatology.ch