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IAA 2014 Fragen und Antworten rund um das Nutzfahrzeug. Umwelt, Energie, Verkehr, Wirtschaft. Questions and Answers concerning Commercial Vehicles. Environment, Energy, Transportation, Economy. 2 Umwelt und Energie | 3 Fragen und Antworten rund um das Nutzfahrzeug. Umwelt, Energie, Verkehr, Wirtschaft. (Seite 4 – 45) 4 Inhaltsverzeichnis Umwelt und Energie 6 – 23 Emissionen und Verbräuche Ganzheitlicher CO2-Reduktionsansatz. Die Lösung für den europäischen Straßengüterverkehr in 2030? 8 CO2-Gesetze für schwere Nutzfahrzeuge. Einheitliche Rahmenbedingungen weltweit? 10 CO2-Gesetz in der EU. Erforderlich für schwere Nutzfahrzeuge? 11 Revision der Richtlinie über Abmessungen und Gewichte von Nutzfahrzeugen. Beitrag zur CO2-Reduzierung? 12 Lang-Lkw. Feldversuch in Deutschland erfolgreich gestartet? 13 EU CO2-Gesetzgebung für Transporter. Weitere Verschärfungen geplant? 14 Verkehrslärm. Ausgewogene Reduktionsstrategie? 15 Emissionsentwicklung Nutzfahrzeuge. Wie geht es weiter? 16 EURO VI. Endpunkt der EU-Emissionsgesetzgebung für Nutzfahrzeuge? 17 Stickstoffdioxid. Im Fokus der nächsten Jahre? 18 PM2,5. Wie entwickelt sich die Feinstaubbelastung? 19 Alternative Antriebe und Kraftstoffe Direktive über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Effektive Weichenstellung? 20 Biokraftstoffe in Europa. Zukunft ungewiss? 21 Kraftstoffstrategie. Quo Vadis? 22 Elektromobilität. Was bedeutet diese für Nutzfahrzeuge? 23 Inhaltsverzeichnis | 5 Verkehr 24 – 35 Verkehrspolitik und nachhaltige Mobilität Wirtschaft 36 – 43 Bedeutung der Automobilindustrie/Markttrends Urbanisierung und Sicherung der Mobilität. Bus Rapid Transit als Mobilitätslösung für Städte? 26 Liberalisierung des Buslinienfernverkehrs. Wie zukunftsfähig sind Fernbuslinien? 27 Fahrerschulung. Beitrag zur dauerhaften Verbrauchsminderung? 28 Nachhaltiger Straßengüterverkehr. Welche Fortschritte wurden erzielt? 29 Vom Boom zur Normalität. Wie entwickeln sich die Schwellenländer? 38 Eurozone. Ist das Schlimmste schon vorbei?39 Weltweiter Lkw-Markt tritt auf der Stelle. Wie sind die mittelfristigen Perspektiven?40 Automobilindustrielles Umfeld Zukünftige EU-Industriepolitik. Welche Rolle spielt die Automobilindustrie?41 Infrastruktur und Finanzierung Lkw-Maut in Europa und Internalisierung externer Kosten. Vehikel für Mehreinnahmen? CARS 2020. Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie erforderlich?42 30 Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Geldnot als Ursache für die Unterfinanzierung?31 EU–US Freihandelsabkommen. Wo liegen die Chancen für den Nutzfahrzeugbereich? Sicherheit Verkehrssicherheit. Setzt sich die positive Entwicklung fort?32 Intelligente Verkehrssysteme. Lösungen für Verkehrsprobleme?33 Future Truck 2025. Welche Rahmenbedingungen erfordert das autonome Fahren?34 Titelbild: Weltpremiere des autonom fahrenden „Mercedes-Benz Future Truck 2025“, Magdeburg im Juli 2014 Anfragen an: Dr. Ulrich Müller External Affairs, Director Automotive Regulatory Strategy Telefon: +49 711 17-21678 43 6 Umwelt und Energie Umwelt und Energie | 7 Umwelt und Energie 6 – 23 Emissionen und Verbräuche Alternative Antriebe und Kraftstoffe Ganzheitlicher CO2-Reduktionsansatz. Die Lösung für den europäischen Straßengüterverkehr in 2030? 8 CO2-Gesetze für schwere Nutzfahrzeuge. Einheitliche Rahmenbedingungen weltweit? 10 CO2-Gesetz in der EU. Erforderlich für schwere Nutzfahrzeuge? 11 Revision der Richtlinie über Abmessungen und Gewichte von Nutzfahrzeugen. Beitrag zur CO2-Reduzierung? 12 Lang-Lkw. Feldversuch in Deutschland erfolgreich gestartet? 13 EU CO2-Gesetzgebung für Transporter. Weitere Verschärfungen geplant? 14 Verkehrslärm. Ausgewogene Reduktionsstrategie? 15 Emissionsentwicklung Nutzfahrzeuge. Wie geht es weiter? 16 EURO VI. Endpunkt der EU-Emissionsgesetzgebung für Nutzfahrzeuge? 17 Stickstoffdioxid. Im Fokus der nächsten Jahre? 18 PM2,5. Wie entwickelt sich die Feinstaubbelastung? 19 Direktive über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Effektive Weichenstellung? 20 Biokraftstoffe in Europa. Zukunft ungewiss? 21 Kraftstoffstrategie. Quo Vadis? 22 Elektromobilität. Was bedeutet diese für Nutzfahrzeuge? 23 8 Ganzheitlicher CO2-Reduktionsansatz. Die Lösung für den europäischen Straßengüterverkehr in 2030? Die Europäische Kommission hat in ihrer 2014 veröffentlichten Kommunikation zu energie- und klimapolitischen Zielen eine Senkung der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr um 30 % bis zum Jahr 2030 vorgesehen. Ausgangsjahr ist 2005. Ein bereits in 2011 veröffentlichtes Whitepaper spricht von einer 60 %igen Senkung bis 2050, ausgehend von 1990. Die europäische Nutzfahrzeugindustrie unterstützt grundsätzlich das gesellschaftliche Ziel einer Eindämmung von CO2-Emissionen und wird ihren Beitrag hierzu leisten. Dies auch trotz der Tatsache, daß die europäischen CO2-Emissionen aus dem kommerziellen Straßen-Transportsektor deutlich weniger als ein Prozent der weltweiten Green House Gas-Emissionen ausmachen. Es sind jedoch dieser und wesentliche weitere Zusammenhänge zu berücksichtigen, die in die bisherige politische Willensbildung nicht angemessen oder gar nicht Eingang gefunden haben. Zunächst ist festzustellen, dass die Prognosen des Transportaufkommens und damit der CO2-Emissionen substanziell korrigiert werden müssen. So sind die Transportleistungen beispielsweise für Deutschland und das Jahr 2025 von rund 700 Mrd. Tonnenkilometern auf knapp 600 Mrd. Tonnenkilometer zu reduzieren. Dies beruht auf den Erkenntnissen des jetzt zu berücksichtigenden Basisjahres 2010 gegenüber dem bisherigen Basisjahr 2004. Für die EU (mit 27 Mitgliedsstaaten) ergibt sich ein vergleichbarer Korrekturbedarf von ca. 2.700 Mrd. auf 2.300 Mrd. Tonnenkilometer (vgl. Grafik). Betrachtet man dazu die entsprechenden und jüngsten Zahlen der CO2-Emissionen, so sind diese in den Jahren 2007 bis 2011 um 5,9 % zurückgegangen. Dies ist nicht zuletzt auch auf den spezifischen Verbrauch der schweren Lkw zurückzuführen. Pro Tonnenkilometer stoßen neue Lkw im Jahr 2014 60 % weniger CO2 aus als 1965. Dies ist nicht zuletzt auf den wirkungsvollen kosteninduzierten Wettbewerb der Spediteure untereinander zurückzuführen. Nur Prognose Transportaufkommen bis 2030 für EU27 [tkm] 3.000 2.500 2.000 derjenige ist am Markt des Gütertransports erfolgreich, der den wesentlichen Block der Spritkosten kontinuierlich senken kann. Dies führt in einer Marktwirtschaft zwangsläufig zu einem Angebot an Nutzfahrzeugen seitens der Hersteller, die diesen Anforderungen genügen. Die EU-Kommission hat 2014 eine weitere Kommunikation veröffentlicht, in der sie – aus den Erfahrungen der immer noch nicht ausgestandenen, gravierenden Wirtschaftskrise – auf die dringende Notwendigkeit hinweist, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken, um nicht zuletzt Arbeitsplätze zu sichern. Vor diesem Hintergrund würde es einem umfassenden Verständnis von Nachhaltigkeit widersprechen, die eingangs zitierten Kommissionziele administrativ und allein den Nutzfahrzeugherstellern aufzubürden. Vielmehr ist ein Maßnahmenbündel erforderlich, das alle Stakeholder einbezieht und – auch im Lichte der Wettbewerbsfähigkeitspolitik der EU-Kommission – die effizientesten und wirkungsvollsten Instrumente zum Einsatz bringt. Hierzu gehören Optionen, die u. a. einschließen: die Zugmaschine, den Anhänger oder Auflieger, die Reifen, CO2-verminderte Kraftstoffe, den Betrieb der Fahrzeuge, die Infrastruktur und den Ersatz von ineffizienten alten Fahrzeugen. Gemessen an den Vermeidungskosten einer Tonne CO2-Emissionen gehören viele Maßnahmen an der Zugmaschine – nach all den Jahrzehnten der bereits durchgeführten Optimierungen – zu den ineffizientesten Optionen. Immer wieder ins Feld geführte Bausteine wie Abwärmerückgewinnung, Hybridisierung oder Leichtbau führen sogar zu Kosten zwischen 700 bis 6.000 Euro pro Tonne: Ein volkswirtschaftlich unvertretbarer Aufwand. Die Preise für ein Emissionszertifikat für eine Tonne CO2 liegen zurzeit zwischen fünf und sechs Euro. Ziel der Kommission für das Jahr 2020 ist es, einen Preis von 30 Euro zu erwirken. Damit lägen die zuvor genannten Maßnahmen immer noch jenseits jedes effizienten volkswirtschaftlichen Mitteleinsatzes. Auf das Gesamtfahrzeug bezogen würden z. B. aerodynamische Maßnahmen am Anhänger oder Auflieger sehr viel wirksamer und effizienter sein mit Verbesserungen zwischen 5 % und 10 %. Hierzu bereitet der Verband der Deutschen Automobilindustrie aktuell eine Studie vor, die es den Herstellern von Aufbauten und Anhängern ermöglichen wird, ihre Produkte effizienter nach aerodynamischen Gesichtspunkten zu entwickeln. 1.500 0 2000 2010 2020 EU Energy & Transport, Base 2007 ProgTrans WTR 2030, Base 2010 EU Energy & Transport, Base 2013 Quelle: EU/ProgTrans/Daimler 2030 Ein weiterer Schwerpunkt eines dringend erforderlichen integrierten Ansatzes ist die Optimierung der Reifen. Auch hier können substanzielle Potentiale z. B. im Hinblick auf den Rollwiderstand der Reifen zusammen mit den im VDA organisierten Zulieferfirmen gehoben werden. Und bezieht man in den Themenbereich Rollwiderstand auch die Fahrbahnoberfläche ein, so können alleine durch deren optimale Gestaltung Potentiale von ca. 10 % gehoben werden. Ein Beitrag seitens der öffentlichen Eigentümer der Umwelt und Energie | 9 Straßeninfrastruktur ist also dringend geboten. Aber auch auf Unternehmensseite können Spediteure und Fahrer von Nutzfahrzeugen noch einen signifikanten Beitrag leisten, so z. B. durch Schulungen zu verbrauchsarmem Fahren. So haben Untersuchungen dieses Instruments auf Basis realer Daten eine Reduzierung des Verbrauchs um bis zu 20 % ergeben mit einem mittleren langfristigen Effekt von bis zu fünf Prozent. Eine hocheffiziente Maßnahme ist auch der Einsatz von LangLkw. Hier zeigt ein aktuell in Deutschland durchgeführter Feldversuch, dass im Fernverkehr die CO2-Emissionen um ca. 30 % reduziert werden können. Kombiniert man diese und weitere Maßnahmen, so kann man umweltpolitische und ökonomische Ziele verbinden, ohne jeweils negative Effekte hervorzurufen. Um eine ausgewogene Beurteilung der Maßnahmen zu ermöglichen, werden einzelne der bereits genannten Maßnahmen und weitere Möglichkeiten im vorliegenden Argumentarium gesondert und detaillierter erläutert. Dies ist zunächst der Lang-Lkw (S. 13), dann folgen die Anpassung von Maßen und Gewichten u. a. zur Verbesserung des Luftwiderstandes von Gesamtfahrzeugen (S. 12), Fahrerschulung (S. 28), Hybridisierung (S. 23) und der Einsatz alternativer Kraftstoffe (S. 21). Ganzheitlicher CO2-Reduktionsansatz Fahrzeug Erneuerbare Energien Auflieger CO2 Infrastruktur Reifen Betrieb Fahrzeugbezogene Maßnahmen Quelle: ACEA/Daimler Flottenerneuerung Betrieb Kraftstoff Darüber werden wir einen engen Dialog mit der EU-Kommission und den zuständigen politischen Entscheidungsträgern weiterführen. Dies schließt selbstverständlich die Zusammenarbeit mit den Transporteuren und ihren Verbänden ein. 10 CO2-Gesetze für schwere Nutzfahrzeuge. Einheitliche Rahmenbedingungen weltweit? Sachverhalt. Weltweit verursacht der Mensch zurzeit Emissionen von knapp 50 Mrd. Tonnen CO2 und anderen klimarelevanten Gasen. Dazu trägt der Verkehr weltweit etwa 13 % bei. In der EU werden dem gesamten Transportsektor (einschließlich Schiff und Flugzeug) etwa 25 % am Gesamtausstoß angelastet, wovon etwa 7 % auf Nutzfahrzeuge einschließlich Vans entfallen. Fasst man die Emissionen aller Nutzfahrzeuge weltweit zusammen, dann tragen diese weniger als 1 % an den anthropogen erzeugten CO2-Emissionen bei. Da man davon ausgeht, dass in Zukunft der Straßengüterverkehr weiter an Bedeutung gewinnt und damit die CO2-Emissionen steigen, wird in einigen Ländern der CO2-Ausstoß von Lkw, Bussen und Vans inzwischen reguliert. CO2-Regulierungen auch für schwere Nutzfahrzeuge auf breitem Vormarsch. Bereits in 2002 wurden in Japan erste Überlegungen zur Verbrauchsmessung und -limitierung angestellt, die 2006 zur Verabschiedung eines Standards für 2015 führten. Das Verfahren ist ausschließlich auf Motor und Getriebe ausgerichtet und gibt damit nicht den real erzielbaren Verbrauch eines Nutzfahrzeuges an. Da die Grenzwerte damit nur durch Maßnahmen an Motor und Getriebe erreicht werden können, stellen sie aufgrund des hohen Entwicklungsstandes dieser Aggregate mittel- und langfristig keinen kosteneffizienten Ansatz dar. Die US-EPA startete 2008 erste Überlegungen, wie der Ausstoß von treibhausrelevanten Gasen bei Lkw, Bussen und Vans reduziert werden kann. Dies mündete in ein umfangreiches Gesetz, das 2011 von Präsident Obama unterzeichnet wurde. Kern dieser Regulierung ist einerseits ein motorgebundener Grenzwert, der in 2 Stufen verschärft wird (2014 und 2017) und andererseits 5 Maßnahmen am Fahrzeug, die sich u. a. auf die Reduktion des Rollwiderstandes der Reifen und des Luftwiderstandes der Zugmaschine fokussieren. Nachteil des amerikanischen Ansatzes ist analog der japanischen Vorgehensweise, dass die daraus resultierenden Angaben zum CO2-Ausstoß in der Praxis keine Relevanz haben. Positiv am US-amerikanischen Ansatz ist, dass das Gesetz erhebliche Flexibilitäten zur Erfüllung lässt, die gerade in der extrem zyklischen Nutzfahrzeugwelt besonders wichtig sind. So können z. B. CO2-Credits über 5 Jahre hinweg angerechnet werden. China hat bereits 2010 damit begonnen, zunächst ein Messverfahren zu entwickeln, das dem technologischen Stand der chinesischen Nutzfahrzeugindustrie entsprach. Leider hat sich das zuständige Ministerium entschlossen, hierfür einen Rollenprüfstand als Kernmessverfahren vorzuschreiben. Da immer noch viele Definitionen unklar sind, ist der Aufwand, der von den Herstellern betrieben werden muss, um die vielen Ecktypen zu vermessen, schwer abschätzbar. Zwar sind die verabschiedeten Grenzwerte für Lkw noch zu beherrschen, jedoch ist absehbar, dass über die nächsten Jahre hinweg Verschärfungen beschlossen werden. Da das chinesische Verfahren nur auf einem Zyklus basiert, werden auch hier keine praxisnahen Verbrauchsangaben erzielt. Aufgrund der großen Dominanz beim Gütertransport haben weitere wichtige Nutzfahrzeugmärkte damit begonnen, über Verbrauchs- und CO2 Regulierungen für schwere Nutzfahrzeuge nachzudenken. Wichtig ist, dort dafür zu werben, dass mit dem europäischen Ansatz zum ersten Mal realitätsnahe Verbräuche ermittelt werden können, die dem Kunden nachprüfbare Angaben zum Realverbrauch liefern werden. Eine solche Vorgehensweise sollte weltweit übernommen werden. Testverfahren in wichtigen Märkten Motor-/Antriebsstrangprüfung: Der Motor wird separat geprüft. Lediglich 5 Technologien werden betrachtet. Komponententests mit Verbrauchssimulation auf Basis Gesamtfahrzeug: Berücksichtigung verschiedener Fahrzeugkategorien und Einsatzprofile. Ziel: Simulation von realen Verbrachswerten. Motor-/Antriebsstrangprüfung: Lediglich Antriebsstrangprüfung ohne Berücksichtigung Einsatzprofil/Fahrzyklus. Prüfung Ecktypen auf Rollenprüfstand: Nur ausgewählte Technologien. Nur ein Einsatzprofil. Übersicht CO2-Regulierungen (Stand 2013) Phase 1 Grenzwerte 2014/2017: Grenzwerte für Fahrzeuge und Motor Quelle: Daimler Verbrauchsregularie mit gewichtsbasierten Grenzwerten 2014/2015 Verbrauchsregularie mit gewichtsbasierten Grenzwerten seit 2006. Verschärfung in 2015. Bestehende Grenzwerte Daimler Position » Regulierungen, die sich nur auf einzelne Komponenten des schweren Nutzfahrzeuges konzentrieren, stellen keine Ansätze dar, mit denen kosteneffiziente Maßnahmen verstärkt in die Fahrzeuge integriert werden können. Entsprechende scharfe Grenzwerte führen zu Fahrzeugmaßnahmen, die häufig nicht kosteneffizient sind und damit am Markt keine nennenswerte Akzeptanz finden. » Sollten die existierenden Regulierungen weiterentwickelt werden, so ist aufgrund der extremen Zyklizität der Nutzfahrzeugindustrie großes Augenmerk auf entsprechende Flexibilitäten in der Zielerreichung zu richten. » Aufgrund der zukünftigen Bedeutung von neutral erzeugten Verbrauchsangaben im Nutzfahrzeugbereich wirbt Daimler massiv für die weltweite Harmonisierung zumindest des Verbrauchsmessverfahrens. Umwelt und Energie | 11 CO2-Gesetz in der EU. Erforderlich für schwere Nutzfahrzeuge? Sachverhalt. Nachdem seit 2011 der CO2-Ausstoß von leichten Nutzfahrzeugen mit Grenzwerten für 2017 und 2020 reglementiert ist, hat die Europäische Kommission mehrfach verkündet, dass aufgrund des steigenden Straßengüterverkehrs auch der CO2-Ausstoß von schweren Nutzfahrzeugen in Europa reduziert werden muss. Die Kommission fühlt sich auch deswegen unter Reglementierungsdruck gesetzt, da entsprechende Gesetze in Japan 2006 und in den USA 2011 für leichte und schwere Nutzfahrzeuge verabschiedet wurden. Kraftstoffverbrauchs-Simulationsverfahren VECTO kommt. Unabhängige Informationsmöglichkeiten zum Kraftstoffverbrauch existieren für heutige Lkw-und Buskunden nur sehr wenige. Deshalb erarbeitet ein von der Europäischen Kommission beauftragtes Konsortium unter der Führerschaft der TU Graz mit Unterstützung aller europäischen Lkw- und der meisten Bushersteller zurzeit ein Verfahren, mit dem der Kraftstoffverbrauch (und damit die CO2-Emissionen) auf unterschiedlichen Fahrzyklen nachprüfbar erfasst werden kann. Um die überaus große Variantenvielfalt im schweren Nutzfahrzeugbereich abdecken zu können, kommt aber im Gegensatz zum Pkw kein reines Messverfahren in Frage. Vielmehr beruht der Ansatz darauf, gemessene spezifische Fahrzeugwerte zum Motorenkennfeld sowie zum Luft- und Rollwiderstand etc. in ein robustes Simulationstool einzugeben, das mit Angaben zum Testzyklus und dem Fahrzeugaufbau einen Verbrauch simuliert. Das System ist nach über vier Jahren Entwicklungszeit inzwischen so genau, dass der Kraftstoffverbrauch mit einer Abweichung zwischen Messwert und Realwert von weniger als 3 % dargestellt werden kann. Dieses Verfahren wird bis Hauptbestandteile der CO2-Simulation eines Gesamtfahrzeugs Säule 3 Repräsentative Rahmenbedingungen Fahrzyklen für jede Fahrzeugklasse » Zielgeschwindigk. vs. Fahrstr. » Steigungsprofil vs. Fahrstrecke Aufliegerspezifizierung » Spezifizierung eines Standardaufliegers und/oder -aufbaus für jede Fahrzeugklasse Maßeinheiten » g/t-km » g/m3-km » g/passenger-km Gewichtsbestimmung » Klassenspezifische Fahrzeuggewichte für Simulations- und Dateneingabetests Zertifizierte Eingangsdaten Säule 2 » Zusätzliche spezifische Daten: » Luftwiderstand L ft id t Gewicht, Getriebe » Antriebswiderstand und Achsüber» Achswiderstand » Verbrauchs- setzungen, Reifen» Rollwiderstand kennfeld größen, ... » Nebenaggregate Simulationswerkzeug Simulationswerkzeug Modelle » Physische Modelle » Fahrermodelle » Kontrollmodelle » Technologien Säule 1 Simulationsergebnisse » CO2-Werte » Verbrauchswerte » Durchschnittsgeschwindigkeit + Vorteile durch ECO-Funktionen 3 Säulen einer simulationsbasierten CO2-Deklarierung: Simulationswerkzeug, zertifizierte Eingangsdaten und repräsentative Rahmenbedingungen Quelle: Daimler Ende 2014 fertig entwickelt und voraussichtlich ab Mitte 2015 in einem Gesetzesvorschlag durch die Europäische Kommission dem Parlament vorgelegt. Sollte der Vorschlag konsensfähig sein, ist mit einer Verabschiedung im Laufe des Jahres 2016 zu rechnen, so dass ab ca. 2018 entsprechende Verbrauchsangaben in den Fahrzeugpapieren zu finden sein werden. Zuerst ist geplant, diesen Prozess für die drei Segmente Fernverkehr-Lkw, Verteiler-Lkw und Reisebus gesetzlich verbindlich anzuwenden. In den folgenden Jahren soll dieses Verfahren dann auf alle anderen wichtigen Segmente ausgeweitet werden. Die Kunden werden damit erstmals ein Informationssystem zur Verfügung haben, mit dem sie detailliert und vom TÜV überprüft eine praxisnahe Angabe von Kraftstoffverbräuchen in den unterschiedlichsten Segmenten erhalten. Die Fahrzeughersteller gehen davon aus, dass dieses Verfahren den Wettbewerbsdruck hin zur effizientesten Fahrzeugtechnologie nochmals erhöhen wird. Daimler Position » Durch die vergleichbare Angabe von Kraftstoffverbrauch wird sich der Wettbewerb um den effizientesten und damit langfristig kostengünstigsten Lkw verschärfen. » Daimler wird weiterhin alle kosteneffizienten Maßnahmen zur Senkung des Kraftstoffverbrauches kontinuierlich in die Serie einfließen lassen und damit die Führerschaft beim Kraftstoffverbrauch sicherstellen. » Eine Regulierung des CO2-Ausstoßes analog der PkwRegulierung hält die europäische Nutzfahrzeugindustrie deshalb für nicht erforderlich. 12 Revision der Richtlinie über Abmessungen und Gewichte von Nutzfahrzeugen. Beitrag zur CO2-Reduzierung? Sachverhalt. Die Richtlinie 96/53 vom 25. Juli 1996 ist einer der Eckpfeiler des europäischen Straßengüterverkehrs. Sie bildet den Rahmen für den grenzüberschreitenden Verkehr und zielt so auf die Sicherstellung eines einheitlichen EU-Binnenmarktes. Insbesondere sind dort die höchstzulässigen Abmessungen und Gewichte von Fahrzeugen im grenzüberschreitenden Verkehr geregelt. So dürfen Sattelzüge eine Länge von 16,50 m, Gliederzüge eine Länge von 18,75 m und alle Zugkombinationen ein Gesamtgewicht von 40 t nicht überschreiten. Die meisten Mitgliedsstaaten haben diese Abmessungen und Gewichte auch in die nationalen Zulassungsbestimmungen übernommen. In der Ausgestaltung des Weißbuchs zur europäischen Verkehrspolitik von 2011, das eine Reduktion der CO2-Emissionen aus dem Verkehr um 60 % bis 2050 anvisiert, hat die EU-Kommission (Generaldirektion Verkehr) im April 2013 Vorschläge zur Veränderung der Richtlinie 96/53 vorgelegt. Diese hat zum Ziel, energieeffizientere, aerodynamischere Fahrzeuge auf den Markt bringen zu können und gleichzeitig zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit beizutragen. Dafür sollen Ausnahmen von den derzeitigen Regelungen zu Abmessungen und Gewichten zulässig sein. Namentlich Abweichungen von der höchstzulässigen Länge, wenn diese für Anbauten zur Verbesserung der Aerodynamik am Heck und an der Fahrzeugfront bzw. für Verbesserungen der Sicherheit an der Fahrzeugfront verwendet werden. Eine Abweichung vom zulässigen Höchstgewicht um 1 Tonne ist für den Einsatz alternativer Antriebstechnologien im Lkw und im Omnibus vorgesehen. Hauptstreitpunkt im politischen Prozess in Brüssel sind derweil nicht diese Aspekte, sondern der grenzüberschreitende Einsatz von Lang-Lkw. Anbau von Plastikteilen oder neue Fahrzeuge? Die Nutzfahrzeugindustrie hält die derzeitigen Vorschläge der Kommission für nicht ausgereift, da diese nicht hinlänglich an der Verbesserung der Energieeffizienz orientiert sind, sondern lediglich „zweckgebundene“ Ausnahmen für die Verbesserung der AeroEinsparpotential Verbrauch/CO2 2,35 m 13,60 m + „x“ mm Ausnahme für Aerodynamik und Sicherheit 1 – 3 % ← Quelle: Daimler 18,50 m + x + max 2000 mm Ausnahme für Aerodynamik Einsparpotential Verbrauch/CO2 → 5 – 6 % dynamik vorsehen. Zusätzlicher Bauraum für die Integration CO2-sparender Technologien wird so aber nicht geschaffen. Die Verbesserung der Aerodynamik ist kein Ziel an sich, sondern einer von vielen Stellhebeln zur Verringerung von CO2-Emissionen aus dem Verkehr. Die Verbesserung der Aerodynamik ist darüber hinaus nur dort wirksam, wo relevante Geschwindigkeiten erreicht werden. Dies ist ausschließlich im Fernverkehr bei Geschwindigkeiten über 60 km/h der Fall. Für die große Mehrzahl von Fahrzeugen führt eine Verbesserung der Aerodynamik also nicht zu einer Verbrauchseinsparung. Derzeit ist keine Konkretisierung technischer Rahmenparameter für die angestrebten Ausnahmen getroffen. Somit lassen die aktuell bekannten Überlegungen einen annähernd unbegrenzten Ausgestaltungsraum zu, angefangen mit dem „Anbau von Plastikteilen“ bis hin zur Entwicklung komplett neuer Fahrzeugkonzepte. Eine Festlegung der Industrie ist aber nur im Kontext klarer Rahmenbedingungen zu erwarten. Daimler Position » Reine Ausnahmeregelungen vom derzeitigen Rahmen der Richtlinie 96/53 bilden keine dauerhaft verlässliche Basis für Investitionsentscheidungen. » Die richtige Zielsetzung einer Revision wäre es, zukunftsfähige Konzepte zu ermöglichen, um den Herausforderungen der substantiellen Senkung des Verbrauchs (CO2-Emissionen) und der Verbesserung der Fahrzeug- und Verkehrssicherheit zu ermöglichen. Hier ist entscheidend, wie dieses Ziel erreicht werden soll. » Flexibel nutzbarer Bauraum zur Integration verbrauchsreduzierender Technologien verspricht einen größeren Beitrag als die alleinige Konzentration auf die Verbesserung der Aerodynamik mit einem relativ geringen Einsparpotential. » Aktive Sicherheitssysteme versprechen den größten Nutzen bei dem Ziel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Nutzung einer veränderten Fahrzeugfront zur Integration passiver Schutzsysteme ist aufgrund der großen Masse der Fahrzeuge nicht zielführend. » In Europa fahren die effizientesten, saubersten und sichersten Nutzfahrzeuge der Welt. » Die Nutzfahrzeugindustrie steht hinter den Zielen, CO2-Emissionen zu reduzieren und die Verkehrssicherheit zu verbessern. » Der Fokus der Revision sollte auf der Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte liegen und nicht in kurzfristigem Aktionismus. Umwelt und Energie | 13 Lang-Lkw. Feldversuch in Deutschland erfolgreich gestartet? Sachverhalt. Umweltfreundliche, sichere Transporte und eine verbesserte Effizienz im Güterverkehr – durch eine intensivere Zusammenarbeit der Verkehrsträger und durch eine effizientere Nutzung der bestehenden Straßeninfrastruktur – sind vor dem Hintergrund knapper Investitionsmittel von höchster Bedeutung für den europäischen Güterverkehr. Ein Stellhebel zur Effizienzsteigerung ist die Veränderung des Volumens eines Verkehrsmittels. Die Abmessungen und Gewichte von Fahrzeugen im grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr in Europa sind seit langem unverändert in der Richtlinie 96/53 EG festgelegt: 40 Tonnen Maximalgewicht bei einer Länge von höchstens 18,75 Metern. Im laufenden Revisionsprozess zu dieser Richtlinie hat das Europäische Parlament keine Entscheidung zu deren Einsatzmöglichkeit getroffen, sondern eine zweijährige Frist zur Erstellung einer Studie zur Folgenabschätzung angeregt. Dagegen sind in einzelnen Mitgliedsstaaten der EU, in Schweden und Finnland, 25,25 m lange Lastzug-Kombinationen seit vielen Jahren erfolgreich im Binnenverkehr im Einsatz. In den Niederlanden und in Dänemark wurden mehrjährige Feldversuche mit positivem Ausgang durchgeführt. Seit Januar 2012 wird auch ein Feldversuch in Deutschland durchgeführt, bei dem der Einsatz von längeren Fahrzeugkombinationen im Detail untersucht wird. Zwischenbilanz des Feldversuchs mit Lang-Lkw in Deutschland. Der bundesweite Feldversuch mit Lang-Lkw ist Teil des Aktionsplans Güterverkehr und Logistik. Die rechtliche Grundlage für den Feldversuch bildet eine Ausnahme-Verordnung, die am 1. Januar 2012 in Kraft getreten ist. Die Länder Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen machen vollständig beim Feldversuch mit. In diesen Ländern darf der verlängerte Sattelauflieger mit 17,80 m Länge das gesamte Straßennetz befahren. Bremen hat zwischenzeitlich sein Autobahnnetz, Mecklenburg-Vorpommern einzelne Relationen zum Befahren mit Lang-Lkw freigegeben. Daneben existieren noch einzelne Lückenschlüsse über das Bundesautobahnnetz in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachen-Anhalt. Hier dürfen die Lang-Lkw die Autobahnen allerdings nicht verlassen. Das Positivnetz hat nun insgesamt eine Länge von rund 9.300 Kilometern, etwa drei Viertel (über 6.800 Kilometer) davon sind Autobahnen. Dies entspricht über der Hälfte des gesamten BAB-Netzes in Deutschland. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) begleitet bis 2016 den Feldversuch mit Lang-Lkw wissenschaftlich und legte nun erste Erkenntnisse vor. Die kontinuierliche Fahrtenerhebung ist abgeschlossen und umfasst den Zeitraum zwischen Dezember 2012 und Dezember 2013. An der regelmäßigen Erfassung von Echt-Fahrdaten als einem Teil der wissenschaftlichen Begleitung waren 21 Unternehmen mit bis zu 37 Lang-Lkw beteiligt. Kernergebnisse der Betrachtung von 13.500 Transportvorgängen mit 2,53 Millionen Kilometern Fahrleistung, einem Frachtvolumen von 144.000 Tonnen bei einer Fahrzeit von 37.000 Stunden: » Am häufigsten eingesetzt sind Motorwagen mit Untersetzachse und Sattelauflieger. » Transportierte Güter sind im Schwerpunkt Teile für die Automobilbranche, Haushaltsgeräte, Luftfracht, Kleidung, Lebensmittel und Verpackungsmaterial. In der Regel voluminöse, aber leichte Güter. » Mehr als 80 % aller Fahrten zwischen Warenlagern und Produktionsstätten. » Durchschnittliche Auslastung der Stellfläche (ohne Leerfahrten) etwa 93 %. Der Anteil reiner Leerfahrten ist mit sieben Prozent gering. » 17 % aller beobachteten Fahrten im kombinierten Verkehr. » Keine Verlagerung von Schienengütertransporten auf die Straße. Erfahrungsberichte von teilnehmenden Speditionen, die durch den VDA erhoben wurden, zeigen ein ebenso positives Zwischenfazit: » Verminderung der CO2-Emissionen bzw. des Kraftstoffverbrauchs von 20 % bis 30 %. » Keine Unfälle. Heutige Kombinationen 16,50 m 18,75 m Feldversuch Anmeldungen Unternehmen 39 Lang-Lkw 80 Stand: 07.07.2014 Lang-Lkw Mögliche Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit Überlänge (Lang-Lkw) 17,80 m 20,25 m 20,25 m 20,25 m 24,00 m Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), 2014 Daimler Position » Die Zwischenergebnisse des Feldversuchs in Deutschland zeigen, dass Lang-Lkw auf bestehender Infrastruktur sicher, straßenschonend, ökologisch und effizient betrieben werden können. » Daimler unterstützt die Fortführung des länderübergreifenden Feldversuchs in Deutschland. 14 EU CO2-Gesetzgebung für Transporter. Weitere Verschärfungen geplant? Sachverhalt. Das Jahr 2014 markiert den Beginn des sogenannten Phase-In der ersten Stufe der CO2-Gesetzgebung für Transporter. Ab 2017 dürfen alle in der EU neu zugelassenen N1-Fahrzeuge im Durchschnitt nicht mehr als 175 g CO2 pro km ausstoßen. 2014 müssen 70 % der Fahrzeuge den Zielwert erreichen. In den Folgejahren sind es 75 % bzw. 80 %, bis schließlich 2017 alle Fahrzeuge einbezogen werden. Das Europäische Parlament hat am 14.01.2014 die CO2-Gesetzgebung für Vans der Kategorie N1 mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 Tonnen und einer Referenzmasse von maximal 2.610 kg ergänzt. Die Ergänzungen betreffen den Zielwert für 2020 und Modalitäten zur Erreichung dieses Zielwertes. Die wichtigsten Punkte im Detail: » Beibehaltung des definierten Zielwertes von 147 g CO2/km für 2020 mit einer weiterhin 100-prozentigen Steigung der Zielwertgeraden (neutraler Gewichtsbezug). » Keine vorzeitige Festlegung eines Zielwertes für 2025. » Anders als bei Pkw keine Mehrfachanrechnung (Super Credits) besonders umweltfreundlicher Fahrzeuge (z. B. Elektrofahrzeuge). » Anwendung der Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP) wird in gesonderter Deklaration noch festgelegt. » Keine Grenzwerte für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamt gewicht über 3,5 Tonnen. Bei Mehrstufenfahrzeugen, bei denen Fahrgestelle von einem Aufbauhersteller komplettiert werden, sind die spezifischen CO2-Emissionen dem Hersteller des Basisfahrzeugs (Fahrgestelle) zugeordnet. Das Aufbaugewicht wird über eine generalisierte Formel mit einbezogen. Die Kommission stellt sicher, dass der Hersteller des Basisfahrzeugs rechtzeitig Zugang zu der Masse und den spezifischen CO2-Emissionen des vervollständigten Fahrzeugs hat. brauchsreduzierender Technologien. Die EU Kommission hat nun im Dezember 2013 mit dem Aufsetzen einer Impact AssessmentStudie, deren Ergebnis bis Ende 2015 vorliegen soll, den Beginn des Gesetzgebungsprozesses für den Zeitraum „Post 2020“ gesetzt. Hinsichtlich eines möglichen Zieles wird derzeit insbesondere von den Umweltorganisationen ein Zielbereich zwischen 120 g/km und sogar kleiner 100 g CO2/km gefordert. Diese Zieldiskussion berührt nicht nur Transporter, sondern letztlich alle Fahrzeugkategorien und ist eingebettet in die Energie- und Klimapolitik der EU, deren Kernpunkte Anfang 2014 veröffentlicht wurden: » 30 % CO2-Reduktionsziel für 2030 im Vergleich zu 2005. » 27 %-Ziel für erneuerbare Energien (RES) für alle Mitglieds staaten, keine nationalen Ziele mehr. » Über ein Energieeffizienz-Ziel für 2030 wird mit der Revision der Energieeffizienz-Richtlinie bis Ende 2014 entschieden werden. » Reform des europäischen Emissionshandelssystems ETS Eine weitere Leitplanke ist das „Clean Air Programme for Europe” vom Dezember 2013, das weitere Schritte zur Reduktion von Emissionen aus Industrie, Verkehr, Energieversorgung und Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 umreißt. In der Ausgestaltung dieser Politikfelder sollte auf einer fairen Lastenverteilung zwischen diesen Sektoren besonderes Augenmerk liegen. Auch der Übergang der Meßmethodik vom „Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ)“ zum WLTP, der den Realverbrauch von Fahrzeugen besser abbilden soll, muss sowohl in einer zukünftigen CO2-Gesetzgebung als auch in CO2-basierten Besteuerungssystemen Berücksichtigung finden. Auch andere Märkte wie USA und China haben inzwischen CO2Gesetze erlassen, die die Transporterklasse in ihrem Verbrauch massiv regulieren. Zwar hat die EU bislang die schärfsten Grenzwerte erlassen, doch sind die vorgeschlagenen Grenzwerte in allen Märkten ähnlich anspruchsvoll, sodass mittelfristig alle Fahrzeuge mit den modernsten verbrauchssenkenden Maßnahmen ausgerüstet werden müssen. Daimler Position Diskussion um „Post 2020“ hat begonnen. Der Grenzwert von 147 g/km für Transporter ist ab 2020 so gestaltet, dass alle Hersteller in Europa die Chance haben, ihn zu erreichen. Dies erfordert jedoch die Entwicklung und Anwendung weiterer ver- » Das heute gültige Gesetz in der Europäischen Union zur Senkung der CO2-Emissionen von leichten Nutzfahrzeugen und einem Ziel von 175 g CO2/km ist in seiner jetzigen Form ausgewogen, da es vor allem den Gewichtsbezug neutral über alle N1-Fahrzeugklassen behandelt. » Das Langfristziel von 147 g CO2/km ist sehr anspruchsvoll und erfordert umfangreiche Entwicklungen in neue, verbrauchsarme Fahrzeuge. Umwelt und Energie | 15 Verkehrslärm. Ausgewogene Reduktionsstrategie? Sachverhalt. Die Lärmreduktionsstrategie der Europäischen Union fußt auf zwei wesentlichen Säulen. Dies ist zum einen die Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie, die regelmäßige Analysen der Lärmbelastungssituation der Bevölkerung vorsieht und, wo notwendig, die Erarbeitung von Maßnahmenplänen verpflichtend vorschreibt. Die zweite Stufe der Umsetzung der Richtlinie läuft derzeit. Für alle Kommunen ab 100.000 Einwohnern waren in 2013 Maßnahmenpläne zu erarbeiten und Bürgerbeteiligungsverfahren durchzuführen. Die zweite Säule ist die im Frühjahr 2014 verabschiedete Neufassung der Gesetzgebung zur Höhe des zulässigen Geräuschpegels von Straßenfahrzeugen. Darin werden neue Prüfverfahren und neue Emissions-Grenzwerte festgelegt. Die Lärmemissionen von Pkw, Transportern, Lkw und Bussen werden in mehreren Stufen drastisch verringert. Die Richtlinie setzt Anforderungen z. B. für schwere Lkw, die langfristig in der weiteren Reduktion der zulässigen Schallemissionspegel um mehr als die Hälfte resultieren. Welche Rahmenbedingungen sind zu beachten? In der zweiten Stufe der Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie waren für 81 deutsche Städte Analysen durchzuführen und bis Mitte 2013 konkrete Maßnahmenpläne zur Lärmminderung vorzulegen. Eine abschließende Festlegung von Schwellenwerten, ab deren Erreichen bzw. Überschreiten Maßnahmen zwingend zu ergreifen sind, steht nach wie vor aus. Die Zielvorstellungen von Kommunen wie z. B. Stuttgart gehen aber so weit, zukünftig Lärmpegel an Straßen erreichen zu wollen, die im Bereich einer normalen Unterhaltung liegen. Dies ist aus heutiger Sicht ohne großflächige Verkehrsbeschränkungen nicht realisierbar. Eine grobe Analyse der vorliegenden Maßnahmenpläne scheint diese Erwartung zu bestätigen. Etwa drei Viertel der vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich ausschließlich auf Beschränkungen des Verkehrs, insbesondere auf eine deutliche Ausweitung von 30 km/h-Zonen auch auf Hauptstraßen. Faktisch gingen mit der Verabschiedung der neuen Richtlinie zum Fahrzeuggeräusch zweijährige intensive Verhandlungen zu Ende. Die Richtlinie setzt ambitionierte Ziele, die in einem langfristig angelegten Rahmen dreistufig umzusetzen sind und in Abhängigkeit von der betrachteten Fahrzeugkategorie eingeführt werden. Von besonderem Interesse waren die Verhandlungen zu den Vans für den Personentransport (Citan, Viano und Sprinter), die aufgrund des vom Gesetzgeber für die Pkw gewählten Abgrenzungskriteriums kW/1.000 kg Fahrzeuggewicht alle in die Kategorie mit den niedrigsten Grenzwerten gefallen wären. Während der Citan die Anforderungen der Pkw erfüllen muss, gelten für die schweren und von Nutzfahrzeugen abstammenden Viano/Sprinter die höheren Grenzwerte ihrer N1-Mutterfahrzeuge. Die Grenzwert-Anforderungen an Trucks und Busse sind weiterhin sehr ambitioniert, wenngleich deutlich entfernt vom Niveau der ursprünglichen Vorschläge. Geländegängige Fahrzeuge erhalten einen Bonus von ein bis zwei dB(A). Insgesamt bleibt festzuhalten, dass nicht allein fahrzeugtechnische Faktoren zum Verkehrslärm beitragen. So macht es einen großen Unterschied, ob die Fahrbahn aus Kopfsteinpflaster, grobporigem Material oder Flüsterasphalt besteht. Das sich aus der Wahl des Straßenbelags ergebende Geräuschsenkungspotential liegt bei bis zu 10 dB(A). Dies entspricht einer Senkung der Geräuschintensität von 90 %. Auch Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses tragen zur Senkung von Straßenlärm bei. „Grüne Wellen“ oder Kreisverkehre verhindern geräuschintensives Beschleunigen nach ständigen Abbremsvorgängen. Daimler Position Tabelle: Fristen zur Druchführung der EG-Umgebungslärmrichtlinie Mitteilung an die Kommission bis Strategische Lärmkarten bis Aktionspläne bis mit mehr als 250.000 Einwohnern 30.06.2005 30.06.2007 18.07.2008 mit mehr als 100.000 Einwohnern 31.12.2008 30.06.2012 18.07.2013 mit mehr als 6 Mio. Kfz pro Jahr 30.06.2005 30.06.2007 18.07.2008 mit mehr als 3 Mio. Kfz pro Jahr 31.12.2008 30.06.2012 18.07.2013 Ballungsräume Hauptverkehrsstraßen Für neue Typen: Für alle Neuzulassungen: Phase 1: 1. Juli 2016 für alle Kategeorien Phase 1: keine Phase 2: 1. Juli 2020 für M1, M2, M3, N1, N3 1. Juli 2022 für N2 Phase 2: 1. Juli 2022 für M1, M2, M3, N1, N3 1. Juli 2023 für N2 Phase 3: 1. Juli 2024 für M1, M2, N1 1. Juli 2026 für M3, N2, N3 Phase 3: 1. Juli 2026 für M1, M2, N1 1. Juli 2027 für M3, N2, N3 Quelle: Daimler » Die Automobilindustrie befürwortet die Anstrengungen zur Reduktion des Umgebungslärms. Die Neufestlegung der Fahrzeuggrenzwerte bezüglich Geräuschemissionen setzt einen langfristigen, anspruchsvollen und planbaren Rahmen für die Reduktion von Fahrzeuggeräuschen. » In der Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie ist der einseitige Ruf nach Beschränkungen und Fahrverboten im Straßengüterverkehr, insbesondere beim schweren Lkw, nicht erfolgversprechend, denn für eine dauerhaft wirksame Reduzierung von Umgebungslärm ist ein Gesamtkonzept erforderlich. » Eine einseitige Konzentration auf fahrzeugtechnische Maßnahmen und/oder Verkehrsverbote leistet keinen Zielbeitrag. Anzustreben sind die Identifikation und Umsetzung eines Maßnahmenbündels, zu dem alle Emittenten Beiträge leisten müssen. 16 Emissionsentwicklung Nutzfahrzeuge. Wie geht es weiter? Sachverhalt. Seit mehr als 20 Jahren verschärft die Politik Anforderungen an das erlaubte Emissionsniveau nicht nur für Industrie- und Kraftwerksanlagen sondern auch für den Straßentransport. Dies war sicherlich auch angebracht, denn bestimmte Schadstoffe in den Städten hatten bedenkliche Größenordnungen erreicht, und bei zunehmendem Verkehr wären diese weiter angestiegen. Die Nutzfahrzeugindustrie hat darauf zuerst mit innermotorischen Optimierungen reagiert, mit Einführung von Euro IV, dann mit kombinierten Maßnahmen auch in der Abgasnachbehandlung. Mercedes-Benz Lkw und EvoBus haben mit der Vorstellung des neuen Actros und Citaro als Euro VI-Fahrzeuge ihre Vorreiterrollen auch in Sachen Umweltfreundlichkeit einmal mehr unter Beweis gestellt – kein anderer Hersteller hat heute mehr Euro VI-Lkw und Busse im Feld. Das Paket stimmt: Motor- und Abgasnachbehandlung auf höchstem Niveau. Mit Euro VI wurden alle Mercedes-Benz Lkw und Busse – neben der SCR-Technologie – erstmals auch mit einem geschlossenen Partikelfilter ausgerüstet. Damit wird nicht nur der Masse an Partikeln, sondern auch den als besonders schädlich angesehen kleinen Partikeln mit einem Durchmesser von kleiner 2,5 Mikrometer wirkungsvoll begegnet. In 2020 wird die durch alle Nutzfahrzeuge in Deutschland ausgestoßene Partikelmasse nur mehr ca. 600 t betragen, verglichen mit mehr als 10.000 t in 2005. Hervorzuheben ist hierbei, dass auch in 2020 noch ca. 75 % der Partikelemissionen aus Fahrzeugen der Emissionsnormen Euro 0 bis Euro V stammen werden – dies zeigt einmal mehr die Bedeutung der Flottenerneuerung. PM [kt/a] 20 15 10 Fahrleistung [Mrd. km/a] 70 60 50 40 30 20 10 0 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 5 NOx [kt/a] 500 400 300 200 Fahrleistung [Mrd. km/a] 70 60 50 40 30 20 10 0 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 100 Quelle: Daimler auf Basis TREMOD Trotz der in Deutschland seit 1990 ständig steigenden Fahrleistung der schweren Nutzfahrzeuge von ca. 35 Mrd. km auf geschätzte 62 Mrd. km im Jahr 2020, wird der Stickoxid-(NOx)Ausstoß in Deutschland von ca. 500.000 t in 1990 auf ca. 125.000 t in 2015 und auf etwa 50.000 t in 2020 verringert werden. Die Luftqualität wurde nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa kontinuierlich verbessert. Die Grafik zeigt, dass der Beitrag der Euro VI-Fahrzeuge an den Stickoxidemissionen in 2020 minimal sein wird, obwohl erfreulicherweise zu diesem Zeitpunkt die Euro VI-Fahrzeugpopulation bereits überwiegen wird. Im Jahr 2005 war der Straßengüterverkehr in Deutschland noch für etwa 28 % der gesamten Stickoxidemissionen von ca. 1,4 Mio. Tonnen verantwortlich. Mit der Erneuerung des Fahrzeugparks bis 2020 und der entsprechenden Reduktion der NOx-Emissionen auf 50.000 t wird dieser Anteil auf vermutlich deutlich unter 10 % sinken. Bei diesem Emissionsniveau ist der Beitrag der Euro VI-Fahrzeuge zur Schadstoffbelastung in Städten so gering, dass zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen für diese Fahrzeuge keinen Sinn machen. Entscheidend für den Gesamterfolg von Euro VI ist allerdings, dass entgegen der Entwicklung in anderen Märkten, die Erneuerung der Fahrzeugflotte wirklich stattfindet. Sollten Lkw und Busse auch in Deutschland deutlich länger als 10 Jahre genutzt werden – und Statistiken zeigen dies zunehmend, so wäre mit einer weniger deutlichen Abnahme der Immissionsbelastung zu rechnen. Daimler Position EU I EU II EU III EU IV EU V EU VI EU I EU II EU III EU IV EU V EU VI » Daimler unterstützt alle kosteneffizienten Bemühungen zur Luftreinhaltung und entwickelt kontinuierlich neue Technologien zur weiteren Verringerung der Abgasemissionen. » Um insbesondere in Ballungsräumen eine weitere Verbesserung der Luftqualität zu erreichen, ist auf den Ersatz alter Euro I- bis III-Fahrzeuge durch neue Fahrzeuge zu drängen. » Es ist zu hinterfragen, ob weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen in Innenstädten aus Luftreinhaltegründen für moderne Euro VI-Nutzfahrzeuge noch Sinn machen. Umwelt und Energie | 17 EURO VI. Endpunkt der EU-Emissionsgesetzgebung für Nutzfahrzeuge? Sachverhalt. Mit Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens zu Euro VI und dessen Veröffentlichung im Juni 2009 wurden auch die Euro VI-Grenzwerte sowie der Zeitrahmen zur Finalisierung der technischen Ausführungsbestimmungen festgelegt. Mit Vorstellung des neuen Actros in 2011 wurde europaweit das Euro VI-Zeitalter eingeläutet, die schärfste Emissionsregulierung, die die Nutzfahrzeug-Industrie je gesehen hat. Euro VI: Beispielloser Aufwand zur Erfüllung erforderlich. Euro VI bedeutet gegenüber Euro V/EEV eine weitere Senkung der NOx-Grenzwerte um 80 % und der PM-Grenzwerte um 66 % (50 % gegenüber EEV). Mit der Umsetzung von Euro VI werden somit die Emissionen des einzelnen Fahrzeugs im Vergleich zu 1990 um 97 % bei NOx und um 99 % bei PM reduziert, bei gleichzeitig deutlich verschärfter Messprozedur. Neben den grenzwertbezogenen Angaben interessieren aber noch mehr die tatsächlich im realen Betrieb erzielten Reduktionen. Im Rahmen der Euro VI-Gesetzgebung wurde hierfür eigens eine Testprozedur auf der Basis eines portablen Emissionsmessgerätes festgelegt. Am Beispiel der Messung eines Citaro-Gelenkbusses in Euro V und Euro VI seien die Unterschiede dargestellt: Auf der betrachteten Buslinie in Wiesbaden reduzieren sich die NOx-Emissionen des Euro VI-Omnibusses gegenüber dem vergleichbaren Euro VFahrzeug um ca. 95 % und durch die Einführung verschiedener Energiesparmaßnahmen im neuen Euro VI-Fahrzeug auch die CO2-Emissionen um knapp 7 %. Die Euro VI-Regulierung sieht eine Vielzahl zusätzlicher Vorschriften vor, wie z. B. die Messung der Anzahl der emittierten Partikel mit einer Größe von kleiner 2,5 Mikrometern, Dauerhaltbarkeitsanforderungen an die Abgasnachbehandlungstechnik, von teilweise bis zu 700.000 km sowie die erweiterte OnboardDiagnose, die in mehreren Stufen bis 2017 nochmals deutlich anspruchsvoller wird. Darüber hinaus gibt es nun auch Regelungen für die Emissionen, die nicht innerhalb des eigentlichen Testzykluses anfallen. All diese Anforderungen können nur durch kostenintensive Technologien erfüllt werden, die zu höheren Fahrzeugpreisen führen. Entsprechend begründet sich auch die Forderung, dass Euro VI-Fahrzeuge in einer eigenen Mautklasse eine bevorzugte Behandlung erfahren. Trotz all dieser Anstrengungen der Nutzfahrzeug-Industrie sinken die Schadstoffbelastungen in der Umgebungsluft nicht so schnell wie dies frühere Prognosen vorhergesagt hatten. Die Gründe sind nicht alleine der Fahrzeugindustrie anzulasten. Neue Informationen aus Brüssel deuten an, dass die EU-Kommission bereits über Wege nachdenkt, die Emissionsbelastung aus dem Straßenverkehrssektor weiter zu reduzieren. Eine weiter verschärfte Abgasgesetzgebung würde allerdings aufgrund der nochmals höheren Kosten sicherlich kontraproduktiv wirken – Kunden könnten alte Fahrzeuge einfach länger nutzen. Vergleich lokaler Emissionen Euro V- vs. Euro VI-Gelenkbus 16 14,46 13,56 14 12,03 12 10 8,97 8 6 4 3,06 2 0 0,323 0,647 0,92 0,912 NO [g/km] NO2 [g/km] NOx [g/km] CO [g/km] 0,324 Euro V CO2 [kg/10km] Euro VI Quelle: Prof. Dr. Pütz, Hochschule Landshut - Institut für Nutzfahrzeugtechnik Daimler Position » Mit der frühzeitigen Umsetzung der Euro VI-Gesetzgebung bereits in 2011 und 2012 haben MB Trucks und EvoBus einmal mehr die Führungsrolle auch in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte eingenommen. » Daimler begrüßt sehr, dass der nach langwierigen Debatten im Juli 2014 vorgestellte Entwurf des Mauthöhegesetzes nun einen Vorteil für Euro VI-Fahrzeuge von 2,1 ct/km gegenüber Euro V/EEV-Fahrzeugen vorsieht. » Es darf zu keiner weiteren Verschärfung der Abgasvorschriften kommen, da dies zu Lasten des Verbrauches und damit der Reduzierung der CO2-Emissionen gehen würde. 18 Stickstoffdioxid. Im Fokus der nächsten Jahre? Sachverhalt. Luftschadstoffe, wie Stickstoffdioxid (NO2), sind in den letzten Jahren vermehrt in der Diskussion, nachdem die erlaubten Grenzwerte in manchen europäischen Ballungszentren wiederholt überschritten wurden. NO2 reizt die Schleimhäute und Atemwegsorgane. Bei kurzzeitiger Belastung kann es zu Augen- und Hustenreizungen kommen. Anhaltend hohe Konzentrationen können hingegen Herz-Kreislaufbeschwerden und Atemwegserkrankungen verursachen. NO2 ist zugleich auch eine Vorläufersubstanz für Feinstaub und ist beteiligt an der Bildung von bodennahem Ozon (Sommersmog). Zudem überdüngt und versauert NO2 die Böden und schädigt so die Vegetation. standards auch die kontinuierliche Effizienzsteigerung moderner Lkw und Busse. Ein geringerer Kraftstoffverbrauch führt gleichzeitig zu niedrigeren Emissionen. Einhaltung der Grenzwerte ist große Herausforderung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine maximale NO2-Konzentration in der Luft von 40 µg/m³ als jährlichen Mittelwert. Die EU ist 2008 dieser Empfehlung gefolgt und hat bereits für 2010 die Grenzwerte in dieser Höhe festgelegt. Jedoch kann gerade an viel befahrenen Straßen in großen Städten der Grenzwert bis heute nicht verlässlich eingehalten werden. 2011 wurden EU-weit zwar nur an 3 % der städtischen jedoch an 42 % der verkehrsnahen Messstationen Überschreitungen gemessen. Die Euro VI/6-Normen werden dazu führen, dass der Straßenverkehr einen überproportionalen Anteil an der Reduktion des NO2-Ausstoßes beitragen wird, um die vorgeschriebenen Grenzwerte künftig einzuhalten. 18.000 1.600 16.000 1.400 14.000 1.200 NOx [kt] 12.000 1.000 10.000 800 8.000 600 6.000 4.000 400 2.000 200 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Messwerte NOx Grenzwerte NOx PM2.5 [kt] NOx und PM2.5 in EU 27 0 Messwerte PM2,5 Grenzwerte PM2,5 Quelle: Daimler Neben Industrie, Energiewirtschaft und Haushalten ist der Straßenverkehr mit ca. 40 % der Hauptverursacher der Stickoxidemissionen (NO & NO2). Mit Hilfe strengerer Abgasnormen konnten die Verkehrsemissionen aber innerhalb von zehn Jahren (2002– 2011) um 31 % gesenkt werden. Die Einführung der Euro 6-Norm zum 1. September 2015 senkt den Abgasgrenzwert für DieselPkw deutlich um 55 %. Für Lkw gilt bereits seit Jahresbeginn 2014 die strenge Euro VI-Norm, die den zulässigen Grenzwert für NOx gegenüber Euro V sogar um 80 % senkt. So ist zu erwarten, dass die Schadstoffemissionen durch den Verkehr in den nächsten Jahren noch weiter überdurchschnittlich zurückgehen werden. Dazu beitragen wird neben den neuen Emissions- Ob die Reduktionserfolge auf der Straße allerdings ausreichen werden, den Grenzwert von 40 µg/m³ spätestens 2015, wenn die Übergangsfrist der EU-Richtlinie ausläuft, einzuhalten, bleibt abzuwarten und ist auch davon abhängig, wie schnell neue Fahrzeuge den Markt durchdringen. Wird z. B. ein zehn Jahre alter Lkw mit Euro III-Norm durch ein modernes Fahrzeug ersetzt, gehen die spezifischen Emissionen um 92 % zurück. Daimler Position » Daimler hat mit der Vorerfüllung der Euro VI-Norm im Jahr 2011 eine Vorreiterrolle in Sachen Stickoxide (NOx) und damit auch Stickstoffdioxid (NO2) übernommen. » Von allen Lkw-Herstellern in Europa hat Daimler heute die größte Euro VI-Flotte im Markt. » Eine umfassende Betrachtung aller Emittenten ist nun notwendig, um eine nachhaltige Reduktion der Stickoxid-Messwerte zu erreichen. Umwelt und Energie | 19 PM2,5. Wie entwickelt sich die Feinstaubbelastung? Sachverhalt. Wenn die aktuellen Feinstaubwerte in den Städten regelmäßig verkündet werden, so sind dies meist sogenannte PM10 -Konzentrationen (Particulate Matter), also Schwebeteilchen, die im Durchmesser kleiner als 10 µm sind. Für den Menschen besonders gesundheitsschädlich sind aber die sehr kleinen PM2,5 -Partikel. Diese gelangen bis in die feinen Lungenkapilare und können so über das Blut im ganzen Körper verteilt werden. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit müssen PM2,5 -Partikel, die eine Teilmenge der PM10 -Partikel sind, separat gemessen werden. Dafür wurden in den letzten Jahren vermehrt Messstationen aufgebaut. bereits heute in vielen europäischen Städten erreicht wurden (Bild). Kein Vergleich zu der gegenwärtigen Luftbelastung in den großen Metropolen von Asien oder Südamerika: Im Januar 2013 meldete Peking Stundenspitzenwerte von über 900 µg/m³. Jährliche Durchschnittskonzentration von PM2,5 in 2012 Feinstaubemissionen des Straßenverkehrs gehen deutlich zurück. Europaweite Regelungen für PM2,5 -Feinstäube hat die EU erstmals mit der Luftqualitätsrichtlinie 2008 beschlossen. Danach gilt ab 2015 ein verbindlicher Grenzwert von 25 µg/m³ im Jahresmittel, der bis 2020 auf 20 µg/m³ sinkt. Eine Begrenzung des PM2,5 -Ausstoßes wurde 2012 in das Göteborg-Protokoll, Teil des Genfer Abkommens gegen Luftverunreinigung, aufgenommen. In der internationalen Vereinbarung verpflichtet sich die EU, die Emissionen bis 2020 um 22 % gegenüber 2005 zu senken. Ende 2013 hat die EU Kommission nun einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, um dieses Ziel rechtlich festzuschreiben und bis 2030 fortzuführen (Halbierung der Emissionen ggü. 2005). Der Vorschlag ist Teil der Revision des europäischen Luftqualitätsprogramms. Ergebnis der Revision war unter anderem, dass die bestehende Richtlinie nicht geändert werden muss, um die 2020-Ziele zu erreichen, wohl aber die bereits beschlossenen Maßnahmen wirksam erfüllt werden müssen. Mit etwa 18 % trägt der Straßenverkehr etwa in gleicher Höhe zu den PM2.5 -Emission bei wie Industrieprozesse. Der überwiegende Anteil stammt aber vor allem aus privaten Haushalten und Gewerbe. Die Nutzfahrzeugindustrie arbeitet seit vielen Jahren an der Verringerung des Partikelausstoßes. Insgesamt sechs Abgasstufen wurden in den letzten 20 Jahren beschlossen und umgesetzt. Mit der seit Jahresbeginn für Lkw und Busse geltenden Euro VI-Norm sinkt der Abgasgrenzwert für Feinstäube nochmals um zwei Drittel gegenüber Euro V. Darüber hinaus werden mit Euro VI neben der Partikelmasse auch die Partikelzahl begrenzt, was derzeit nur bewerkstelligt werden kann, wenn ein geschlossener Partikelfilter in das Abgassystem integriert wird. So werden bis 2020 die Partikelemissionen von Lkw und Bussen gegenüber 2010 um 84 % zurückgehen. Wenn der Euro VI Standard in der Bestandsflotte vollständig erreicht ist, werden die Emissionen mit -98 % fast vollständig reduziert sein (Zeitraum 1990–2025). Aktuelle Veröffentlichungen der Europäischen Umweltagentur, EEA, sowie der Weltgesundheitsorganisation, WHO, zeigen, dass die 2015/2020 Zielmarken von 25 µg/m³ bzw. 20 µg/m³ ≤ 10 µg/m³ 20–25 µg/m³ 10–20 µg/m³ 25–30 µg/m³ > 30 µg/m³ Quelle: EEA (2013) Daimler Position » Daimler hat durch die Einführung des geschlossenen Partikelfilters in seine Pkw und mit der Vorerfüllung der Euro VI- und EPA 10-Vorgaben auch bei seinen Lkw und Bussen die Partikelemissionen deutlich gesenkt, sodass alle heute für Europa geltenden Fahrzeug-Grenzwerte sicher eingehalten werden. » Die in manchen europäischen Städten noch zu hohen PM2.5 Belastungen können u. a. durch den Ersatz alter Lkw durch neue Euro VI-Nutzfahrzeuge substantiell gesenkt werden. 20 Direktive über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Effektive Weichenstellung? Sachverhalt. Jährlich sterben in der EU mehr Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung als durch Verkehrsunfälle. Darüber hinaus beeinflusst die Luftqualität einer Region entscheidend die Lebensqualität ihrer Bewohner. Kannte man Bilder smogverhängter Straßen und Gebäude vornehmlich von chinesischen und amerikanischen Großstädten, rückte im März 2014 Paris in den Fokus der Berichterstattung, als die Feinstaubpartikelkonzentration dort Werte jenseits von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erreichte. Obwohl diese Luftverschmutzung nicht auf den Straßenverkehr zurückzuführen war, reagierte die französische Regierung mit Fahrverboten auf die Grenzwertüberschreitung. Das Thema Luftverschmutzung stellt Städte und Gemeinden vor größer werdende Herausforderungen. Eine Möglichkeit dem entgegenzutreten ist, den Anteil lokal emissionsfreier Fahrzeuge mit alternativen Antrieben deutlich zu steigern. Während die Fahrzeughersteller bereits eine breite Palette verschiedener Antriebskonzepte anbieten, hemmt die fehlende Infrastruktur zur Betankung der Fahrzeuge allerdings deren Markterfolg. Keine bindende Mindestabdeckung? Bereits im Januar 2013 veröffentlichte die EUKommission einen „Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe“, die Mitgliedsstaaten dazu verpflichten sollte, eine Mindestinfrastruktur zur Entwicklung des Marktes für alternative Kraftstoffe aufzubauen. Neben der Definition technischer Standards soll damit eine Mindestinfrastrukturabdeckung für Elektrizität, Erdgas, Wasserstoff, Biokraftstoffe und Flüssiggas gewährleistet werden. Am 26.03.2014 einigten sich die EU-Kommission und das Europäische Parlament hinsichtlich der Ausgestaltung der Direktive. Der Kompromiss sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten innerhalb nationaler Entwicklungspläne selbst die Anzahl der aufzubauenden Infrastruktur vorgeben. Als Orientierung wird folgende Ausgestaltung empfohlen: » Ladesäulen für Elektrofahrzeuge: mindestens eine Ladesäule pro zehn Fahrzeuge bis Ende 2020 mit Konzentration auf städtische Gebiete » Wasserstoff: Mitgliedstaat entscheidet selbst über die Aufnahme der Wasserstoffinfrastruktur in seinen Entwicklungsplan » Flüssig-Erdgas: Tankstellen entlang europäischer Hauptstrecken im Abstand von maximal 400 km bis 2025 » Erdgas: Tankstellen entlang europäischer Hauptstrecken im Abstand von maximal 150 km bis 2025 Bei der Frage der Finanzierung des Infrastrukturaufbaus setzt die EU vornehmlich auf private Investitionen. Finanzielle Unterstützung soll dabei begleitend auf nationaler Ebene oder über das Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon 2020“ gewährt werden. Bei der Reduzierung der Luftverschmutzung ist der Verkehrssektor allerdings nicht allein in der Pflicht. Ende 2013 verabschiedete die EU das „Clean Air Programme for Europe“, das unter Einbeziehung weiterer Sektoren neue Luftqualitätsziele bis 2030 definiert und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung v. a. in Großstädten beinhaltet. Daimler Position » Der Ansatz, dass EU-Mitgliedsstaaten verpflichtend am Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe beteiligt werden, ist sehr zu begrüßen. Allerdings wurden bis dato keine verpflichtenden Zielgrößen festgelegt. » Da die Nutzerakzeptanz alternativer Antriebsformen eng an die Verfügbarkeit der Infrastruktur zur Betankung gekoppelt ist, erhöht sich der Druck, verbindliche Zielgrößen festzulegen. » Die Benachteiligung bestimmter Kraftstoffarten ist im Sinne eines technologieneutralen Ansatzes auszuschließen. Umwelt und Energie | 21 Biokraftstoffe in Europa. Zukunft ungewiss? Sachverhalt. Noch vor wenigen Jahren galten Biokraftstoffe in Europa als die Alternative der Zukunft auf dem Kraftstoffmarkt. Auf dieser Welle beschloss die EU 2009 den Biokraftstoffanteil für den Transportsektor bis 2020 auf 10 % zu erhöhen. Doch mittlerweile scheint das Ziel in weite Ferne gerückt zu sein: Studien haben gezeigt, dass längst nicht jeder Biokraftstoff die CO2-Emissionen reduziert und umweltfreundlich ist. Die Bevölkerung ist skeptisch oder gar ablehnend, wie das Beispiel E10 zeigt. Zudem ist der Konflikt Tank vs. Teller weiter aktuell, und Biokraftstoffe der zweiten Generation, die nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen, fehlen weitestgehend am Markt. Weitere Entwicklung des Biokraftstoffmarktes ungewiss. In den letzten Jahren ist der Anteil der Biokraftstoffe im Straßenverkehr nur noch langsam gestiegen und lag 2012 in der EU bei 4,7 %. Mit etwa 79 % hält davon Biodiesel den größten Anteil, gefolgt von Bioethanol (20 %) sowie Pflanzenölen und Biogas, die nur vereinzelt zum Einsatz kommen (1 %). Die Beimischungen variieren zwar in den einzelnen EU Mitgliedsstaaten, gehen aber kaum über die nach EU-Norm für Benzin und Diesel erlaubten Grenzen (E10, B7) hinaus. Lediglich in Österreich, Schweden und Frankreich existieren für Flottenanwendungen auch Kraftstoffe mit höheren Biokraftstoffanteilen. In Deutschland wird 2015 von einer Beimischungsquote auf eine CO2-Quote umgestellt. Fossile Kraftstoffe müssen zunächst 3 % und 2020 dann 7 % weniger CO2 ausstoßen. Danach würde der Biokraftstoffanteil in Deutschland von 5,7 % (2012) wahrscheinlich wieder merklich ansteigen, nachdem er die letzten Jahre stagniert hat. EU Gesetzgebungsprozess: Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe (Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EER), Kraftstoffqualitätsrichtlinie(KQR)) 2009 2012 2014 2015/2016 fortlaufender Gesetzgebungsprozess Publikation EU Richtlinie (EER, KQR mit Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe) Start Überarbeitung Änderungsvorschlag der Europäischen Kommission zur EER und KQR Entscheidung erwartet Neue Rahmenbedinungen für Biokraftstoffe Quelle: Daimler Die weitere Entwicklung des EU-Biokraftstoffmarktes ist jedoch völlig ungewiss. Ende 2012 startete die EU-Kommission eine Änderung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, welche die Biokraftstoffziele für 2020 festschreibt. Um negative Effekte auf Naturflächen und die Lebensmittelproduktion zu begrenzen, sollten bisherige Biokraftstoffe (erste Generation), die fast ausschließlich aus Nutzpflanzen wie Raps (Biodiesel), Weizen oder Mais (Ethanol) gewonnen werden, auf eine Höchstmenge (5 %) gedeckelt und im Gegenzug Kraftstoffe der zweiten Generation gefördert werden, um an dem 10 %-Ziel weiter festzuhalten. Nach fast zwei Jahren Debatten und Diskussionen ist noch immer keine Einigung in Sicht und wird auch vor 2015 nicht zu erwarten sein; zu verhärtet sind die Fronten zwischen Fürsprechern und Gegnern der Biokraftstoffe – im Parlament genauso wie in den Regierungen der Mitgliedsstaaten. Dennoch ist damit zu rechnen, dass langfristig – nach 2020 – eine Förderung der Kraftstoffe der ersten Generation auslaufen wird. Ob dann allerdings Kraftstoffe der zweiten und dritten Generation in großem Umfang verfügbar sind, ist aus heutiger Sicht, da selbst Planungen von Produktionsanlagen im industriellen Maßstab nicht existieren, sehr fraglich. Entscheidend werden die von der EU gesetzten Rahmenbedingungen und nicht zuletzt die Akzeptanz in der Bevölkerung sein. Daimler Position » Aus Gründen der Kraftstoffqualität und der Einhaltung der Euro VI/6-Grenzwerte sollten Biokraftstoffe der ersten Generation nur bis zu 7 % (Biodiesel) bzw. 10 % (Ethanol) beigemischt werden. Der Anteil von Ethanol könnte langfristig auf 20 % gesteigert werden. » Eine erfolgreiche Nutzung von Biokraftstoffen kann nur gelingen, wenn sie nicht länger in Konkurrenz zu Lebensmitteln steht und ihre Nachhaltigkeit gewährleistet ist. Nur so ist eine breite gesellschaftliche Akzeptanz möglich, die Grundvoraussetzung für den Erfolg von Biokraftstoffen ist. 22 Kraftstoffstrategie. Quo Vadis? Sachverhalt. Fossiler Diesel ist fast der alleinige Kraftstoff, der Lkw und Busse in Europa antreibt. Angesichts steigender Diesel- und sinkender Benzinnachfrage im Straßenverkehr insgesamt, ist diese sehr einseitige Ausrichtung auf einen Kraftstoff durchaus kritisch zu betrachten, zumal ein ausgewogener Raffineriemix in der EU verloren geht und der Kontinent zunehmend auf Dieselimporte angewiesen ist. Der Einsatz alternativer Kraftstoffe hilft, das Angebot von Energieträgern zu verbreitern und einseitige Abhängigkeiten zu verringern. Und nicht zuletzt kann bei Verwendung kohlenstoffarmer Kraftstoffe der CO2-Ausstoß der Lkw-Flotte zusätzlich reduziert werden. Welche Alternative kann aus der Nische hervortreten? Von einigen regionalen Sonderfällen abgesehen, spielt als Kraftstoffalternative nur Biodiesel als Beimischung bis 7 % (B7) eine nennenswerte Rolle. Biokraftstoffe, so wie sie heute am Markt verfügbar sind, werden jedoch kaum einen höheren Anteil am zukünftigen Kraftstoffmarkt haben. Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen sind in Omnibus-Vorserienprojekten zu finden, für den Lkw aufgrund seiner Reichweiten-Anforderungen dagegen nur langfristig eine Option. Und elektrisch betriebene Lkw mit Oberleitung bleiben auch in Zukunft das, was sie schon heute sind: Gedankenspiele, die milliardenschwere Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeugentwicklung erfordern ohne die Treibhausgasemissionen nennenswert zu reduzieren. Auch Erdgasfahrzeuge führen heute noch ein Nischendasein, doch könnte sich das in den kommenden Jahren deutlich ändern. In den USA und in China nimmt die Zahl der gasbetriebenen Lkw stetig zu, weil Erdgas eine preisgünstige Alternative zu Diesel ist und die Tankstellenanzahl in diesen Ländern stetig wächst. In Europa ist eine vergleichbare Dynamik zwar erst im Entstehen, doch das Interesse wächst, weil auch hier Erdgas an der Tankstelle deutlich günstiger ist als Diesel. Insbesondere flüssiges Erdgas (LNG) könnte für Nutzfahrzeuge zur echten Diesel-Alternative avancieren. LNG ist Erdgas, das auf ca. minus 160°C heruntergekühlt wird bis es flüssig ist. Das Erdgas-Volumen verringert sich so um das 600fache. Das ermöglicht es mehr Erdgas im Tank mitzuführen und je nach Tankgröße Reichweiten von über 700 km zu erzielen. Erdgasfahrzeuge, die das heute noch mehr verbreitete komprimierte Erdgas CNG tanken, weisen geringere Reichweiten auf oder müssen mit großen und teuren Drucktank-Systemen ausgerüstet werden, um eine größere Reichweite darzustellen. So sind gegenwärtig die meisten gasbetriebenen Nutzfahrzeuge im städtischen Verkehr für Versorgungs- oder Entsorgungsbetriebe im Einsatz. Mit LNG könnten jedoch ebenso Fernverkehrs-Lkw mit Erdgas fahren – insbesondere in Europa. Die EU Kommission hat im Januar 2013 einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, wie die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe entlang der Hauptverkehrsachsen bis 2025 ausgebaut werden soll. LNG spielt dabei für Lkw und Binnenschiffe eine zentrale Rolle. Die Förderung alternativer Kraftstoffe hat für die Kommission neben der Verringerung von einseitigen Versorgungsabhängigkeiten vor allem auch zum Ziel, die Verwendung CO2armer Kraftstoffe zu unterstützen. Über den ganzen Lebensweg („Well-to-Wheel“) weist Erdgas je nach Motorkonzept etwa 10–20 % weniger CO2-Emissionen auf als Diesel. Durch Biogas, das aufbereitet in beliebiger Höhe Erdgas beigemischt werden kann, wird das CO2-Einsparpotenzial noch weiter erhöht. 2013 lag der biogene Anteil von Erdgas an deutschen Tankstellen bereits über 20 %. Schweden und Österreich sind beim Einsatz von Biogas für den mobilen Sektor ebenso weit vorangeschritten. Daimler Position » Der Ausbau einer LNG-Tankstellen-Infrastruktur entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen muss beschleunigt werden » Die Energiesteuer auf Erdgas für Transportzwecke darf in den kommenden Jahren nicht erhöht werden. » Eine Standardisierung der flüssiggastechnischen Fahrzeugkomponenten sowie der Tankstellen-Schnittstellen durch einheitliche Industrienormen ist dringend erforderlich. Umwelt und Energie | 23 Elektromobilität. Was bedeutet diese für Nutzfahrzeuge? Sachverhalt. Die Bundesregierung setzte sich 2009 im Rahmen des Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität das Ziel, Deutschland bis 2020 als Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu etablieren. Dies wirft die Frage auf, inwieweit neben den bekannten Technologielösungen für Personenkraftwagen eine Elektrifizierung auch für den Nutzfahrzeugbereich relevant sein könnte. Insbesondere vor dem Hintergrund einer zu erwartenden CO2-Gesetzbegung für schwere Lastkraftwagen ist diese Frage immer häufiger Gegenstand der Diskussion. Eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Im Gegensatz zu Pkw sind Nutzfahrzeuge überwiegend Investitionsgüter, mit denen man den Transport von Personen und Gütern möglichst kundengerecht und wirtschaftlich gestalten möchte. Da die Palette der Nutzfahrzeuge sehr breit gefächert ist, ist auch die Verwendung alternativer Antriebe sehr stark vom jeweiligen Einsatzzweck der Fahrzeuge abhängig. Im Stadt- oder Regionalverkehr sind die zurückgelegten Entfernungen und Anforderungen an die Nutzlasten deutlich niedriger als im Fernverkehr. Für Transporter und leichte Nutzfahrzeuge im Verteilerverkehr ist damit eine Elektrifizierung des Antriebsstranges bereits heute möglich. Die noch hohen Kosten der Hybrid-Lkw führen jedoch zu Amortisationszeiten von meist über vier Jahren. Bei einer durchschnittlichen Haltedauer solcher Fahrzeuge von drei Jahren ist der Einsatz für viele Kunden daher aktuell wirtschaftlich nicht attraktiv genug. Im Fernverkehr mit Tagesfahrleistungen von über 700 km und einer hohen Nutzlastanforderung von bis zu 27 t bedürfte es Batterien mit einem Energieinhalt von über 2.000 kWh. Eine solche Batterie wäre rund 15 t schwer und würde einen großen Teil der Nutzlast aufbrauchen. Dazu kämen Batterieladezeiten von aktuell ca. 15 h und signifikant höhere Anschaffungskosten als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Auch im Fernverkehr mit Bussen (Linien- oder Reisebus) ist eine Elektrifizierung derzeit nicht wirtschaftlich. Die Personenbeförderung mit Bussen im Stadtverkehr ist gekennzeichnet von vergleichsweise geringen täglichen Entfernungen, festgelegten Routen und fest definierten Haltepunkten. Hier ist bereits heute eine weitergehende Hybridisierung des Antriebsstrangs möglich und teilweise wirtschaftlich darstellbar. Kraftstoffeinsparungen von bis zu 30 % können hier nachgewiesen werden. Der Einsatz rein batterieelektrischer Busse ist unter den heutigen technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hingegen für die Betreiber noch nicht attraktiv. Einzelne Anwendungen in spezifischen Förderprogrammen bilden hier die Ausnahme. Die Möglichkeiten zur umfassenden Hybridisierung bzw. Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen sind somit sehr stark vom jeweiligen Anwendungszweck abhängig. Grundsätzlich gilt daher: Je geringer die erforderliche Reichweite und die Anforderung an die Nutzlast von Nutzfahrzeugen ist, umso eher bietet sich ein höherer Elektrifizierungsgrad des Antriebs an (Plugin-Hybrid, Range Extender etc.). Je stetiger zudem die Routen eines Fahrzeuges sind, wie z. B. bei Stadtlinienbussen, umso eher ist ein sinnvoller Infrastrukturaufbau möglich, der Zwischenladen auf der Strecke ermöglicht. Die hohe Kostensensitivität im Nutzfahrzeugbereich befeuert auch immer wieder die Diskussion um Anreizmaßnahmen für elektrifizierte Nutzfahrzeuge (z. B. Kaufprämien). Hier sind die spezifischen Gegebenheiten des Nutzfahrzeugmarktes zu berücksichtigen. Aufgrund der unterschiedlichen Einsatzfelder und Gewichtsklassen ist eine unveränderte Übernahme der Pkw-seitigen Fördermodelle nicht sinnvoll und nicht zielführend. Im Hinblick auf eine Einführung von CO2-Flottenzielen für schwere Lkw ist darauf hinzuweisen, dass eine Hybridisierung einen Beitrag zur CO2-Minderung leisten kann, diese jedoch nur einen Baustein in einer Reihe möglicher Maßnahmen darstellt. Diese Maßnahmen (vgl. Artikel „Ganzheitlicher CO2-Reduktionsansatz“) sind zuallererst auch hinsichtlich ihrer Kosteneffizienz zu bewerten und entsprechend umzusetzen. Daimler Position » Die Sinnhaftigkeit der Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen hängt stark vom jeweiligen Einsatzzweck der Fahrzeuge ab. Fahrzeuge mit geringen Reichweiten und Nutzlastanforderungen sind hier besser geeignet als schwere Fahrzeuge mit hoher Nutzlast und hohen Tagesfahrleistungen. » Mit zunehmender Anforderung an die elektrische Reichweite steigen Größe und Kosten der notwendigen elektrischen Komponenten (z. B. Batterie). Eine Wirtschaftlichkeit für den Kunden ist dann nicht mehr darstellbar. » Auch wenn die erforderlichen Ladezeiten und der Preis für Batterien durch weitere technologische Entwicklungen sich mittelfristig weiter verbessern, so ist eine wesentliche Verringerung des Batteriegewichts nicht zu erwarten. 24 Verkehr Verkehr | 25 Verkehr 24 – 35 Verkehrspolitik und nachhaltige Mobilität Infrastruktur und Finanzierung Urbanisierung und Sicherung der Mobilität. Bus Rapid Transit als Mobilitätslösung für Städte? 26 Lkw-Maut in Europa und Internalisierung externer Kosten. Vehikel für Mehreinnahmen? Liberalisierung des Buslinienfernverkehrs. Wie zukunftsfähig sind Fernbuslinien? 27 Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Geldnot als Ursache für die Unterfinanzierung?31 Fahrerschulung. Beitrag zur dauerhaften Verbrauchsminderung? 28 Nachhaltiger Straßengüterverkehr. Welche Fortschritte wurden erzielt? 29+ 30 Sicherheit Verkehrssicherheit. Setzt sich die positive Entwicklung fort?32 Intelligente Verkehrssysteme. Lösungen für Verkehrsprobleme?33 Future Truck 2025. Welche Rahmenbedingungen erfordert das autonome Fahren?34 26 Urbanisierung und Sicherung der Mobilität. Bus Rapid Transit als Mobilitätslösung für Städte? Weltweite Verbreitung. Damit möglichst viele Personen in kurzer Zeit befördert werden können, sind vom Individualverkehr abgetrennte Fahrspuren ein entscheidender Faktor. Darüber hinaus machen barrierefreie Haltestellen sowie Fahrkartenverkauf und elektronische Zugangskontrollen außerhalb des Fahrzeugs kurze Haltezeiten möglich. Durch diese Faktoren sowie intelligente, rechnergesteuerte Verkehrsmanagementsysteme kann die Durchschnittsgeschwindigkeit von BRT-Systemen erheblich gesteigert werden. Außerdem ermöglichen BRT-Systeme bei optimalem Betrieb beträchtliche Kraftstoffeinsparungen und entsprechende CO2-Reduktionen. Im Vergleich zum Schienenverkehr sind BRT-Systeme im Hinblick auf die Investitions- und Betriebskosten wesentlich günstiger und deutlich schneller realisierbar. Vergleicht man den Zeitraum von der Planung bis zum Betriebsstart, so sind es bei BRT im Schnitt 3,5 Jahre, bei einer U-Bahn hingegen nicht selten über zehn Jahre. Derzeit gibt es weltweit mehr als 150 BRT-Systeme mit einem Streckennetz von 4.300 km Länge. Mit rund 30.000 Bussen werden nach Schätzungen an jedem Wochentag 28 Millionen Passagiere befördert. Brasilien nimmt hierbei mit 31 Städten eine führende Rolle ein. Generell ist Lateinamerika der Hauptanwender von BRT-Systemen. Ein Drittel aller BRT-Strecken befinden sich dort, und beinahe zwei Drittel aller BRT-Systeme nutzenden Passagiere werden in diesen Regionen befördert. Anzahl Städte mit BRT-Systemen nach Regionen 35 30 31 13 10 11 10 9 8 5 6 6 6 6 6 5 3 3 3 Deutschland 14 Afrika 17 15 Schweden 25 20 Australien Niederlande Mexiko Kanada Indien Kolumbien Andere Teile Asiens Andere Teile Europsas Andere Teile Latein Amerikas Frankreich Vereinigtes Königreich China U.S.A. 0 Brasilien Städte auf der ganzen Welt suchen nach Lösungen, wie sie Staus, Parkraummangel, Schadstoff- und CO2-Emissionen reduzieren können. Gleichzeitig müssen sie den Mobilitätsbedürfnissen einer stetig wachsenden Bevölkerung gerecht werden. Der Aus- und Umbau des öffentlichen Verkehrs spielt daher in den Überlegungen der Städte eine wichtige Rolle. Im Fokus stehen vor allem busbasierte Mobilitätskonzepte wie Bus Rapid Transit (BRT). BRT-Systeme wurden erstmals in den 1970ern in Lateinamerika eingeführt und existieren heute weltweit in zum Teil sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Allen Systemen gemeinsam sind eine oder mehrere Hauptachsen, auf denen Großraum-Omnibusse in hoher Taktfrequenz verkehren. Sie werden durch Zubringerlinien gespeist, um eine möglichst große Flächenabdeckung zu erreichen. Angesichts einer weltweit zunehmenden Urbanisierung stellen BRT-Systeme eine leistungsfähige Möglichkeit dar, die Mobilität in Städten auch in Zukunft zu gewährleisten. Anzahl BRT-Städte Sachverhalt. Bereits heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Weltweit werden bis 2025 allein in den 600 größten Städten rund zwei Milliarden Menschen leben – das wird ein Viertel der Weltbevölkerung sein. In Asien, Afrika und Lateinamerika geht diese Bevölkerungskonzentration mit einem allgemeinen Bevölkerungswachstum einher. So werden von den prognostizierten 4,9 Mrd. Menschen, die 2030 in Städten leben rund 80 % auf urbane Räume in Schwellen- und Entwicklungsländern entfallen, insbesondere in Indien und China. Quelle: brtdata.org Daimler Position » BRT-Systeme können einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Mobilität in Städten leisten und ermöglichen für alle Stadtbewohner Mobilität zu erschwinglichen Preisen. » BRT hat im Vergleich zu anderen öffentlichen Transportsystemen Vorteile im Hinblick auf Kosteneffizienz, schnelle Umsetzbarkeit und Umweltfreundlichkeit. BRT sollte daher als echte Alternative zu Schienenlösungen erkannt und bei der Verkehrsplanung entsprechend berücksichtigt werden. Verkehr | 27 Liberalisierung des Buslinienfernverkehrs. Wie zukunftsfähig sind Fernbuslinien? Sachverhalt. Seit der Liberalisierung des Fernreiseverkehres in Deutschland Anfang 2013 wächst der Markt für Fernbusreisen rasant. So stieg die Zahl innerdeutscher Fernbuslinien von 62 im Januar 2013 auf 169 im April 2014. Sah sich die Deutsche Bahn AG zum Zeitpunkt der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes im Januar 2013 noch wenig bedroht, belegen unterdessen Studien, dass sie gerade im lukrativen Fernverkehrsgeschäft eine deutliche Kundenabwanderung hinnehmen musste. Angaben des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer zufolge nutzten im Jahr 2013 etwa 9 Millionen Menschen Fernbusse. Trotz deutlicher Kundenzuwächse gelang es bisher aber keinem Fernbusanbieter, schwarze Zahlen zu schreiben, denn der Markt ist zwischen rund einem Dutzend Anbietern hart umkämpft. Abwanderung zum Fernbus – womit sind die Kunden bisher gereist? 1 % Sonstiges 3 % Fernbus 4 % Flugzeug 10 % Neukunde 14 % Nahverkehrszüge 15 % Privater Pkw 4% Pkw (Mitfahrt ohne Bez.) 30 % Fernzüge (ICE, IC, EC etc.) 19 % Pkw (Mitfahrt mit Bez.) Anteile der üblicherweise bisher genutzten Verkehrsmittel; Mehrfachnennungen waren möglich Quelle: IGES Institut Marktbereinigung erwartet. Die Deutsche Bahn reagierte auf die neue Konkurrenz hauptsächlich mit dem Auf- und Ausbau ihres eigenen Fernbusliniennetzes. Denn vor allem preissensible Kunden, denen Komfortaspekte wie bspw. die Reisedauer weniger wichtig sind, steigen von Bahn, Pkw oder Flugzeug auf den Fernbus um. Bezahlt ein Zugreisender im Schnitt 14,4 Cent pro Kilometer, kostete ihn eine Fernbusreise 2013 lediglich 9 ct/km. Zu den größten Kundengruppen der Fernbusbetreiber zählen daher junge Leute und Senioren, wohingegen der Anteil an Dienstreisenden oder Pendlern nur bei etwa 6 % bzw. 2 % liegt. Beim Wettbewerb um Kunden verspricht folglich vornehmlich eine aggressive Preisstrategie Erfolg, was über längere Zeit gerade kleine Start-up-Anbieter mit dünner Kapitaldecke unter Existenzdruck setzt. Da zudem für die kommenden Jahre ein zwar stetig, aber nur gering wachsender Markt erwartet wird, ist auf dieser unwirtschaftlichen Basis mittelfristig mit Marktaustritten zu rechnen. Diese Entwicklung könnte weiter geschürt werden, sollten sich Stimmen der Fernbus-Gegner durchsetzen, die durch die Einbeziehung der Fernbusse ins deutsche Mautsystem eine Beteiligung an der Infrastrukturfinanzierung fordern. Und dies ist nicht das einzige Problem, mit dem Anbieter zu kämpfen haben: Die dynamische Marktentwicklung des vergangenen Jahres sprengte vielerorts die Kapazitäten der BusTerminals. Eine uneinheitliche und komplexe Genehmigungspraxis sowie die Ausweisung zusätzlicher Standorte stellen viele Kommunen vor schwierige Fragen hinsichtlich der Errichtung und des Betriebs neuer Terminals. Dabei ist eine weitere Marktöffnung gerade im Interesse kleinerer Städte und Gemeinden, die bislang schlecht oder gar nicht an das Fernverkehrsnetz angebunden sind. Daimler Position »Es ist davon auszugehen, dass der Markt für Fernbusreisen weiter wächst, wenngleich die Zuwachsraten sinken werden. Der harte Preiskampf wird zudem zu einer Marktbereinigung unter den Anbietern führen. » Insbesondere der Aufbau und Betrieb neuer BusTerminals stellt Kommunen vor große Herausforderungen hinsichtlich der Genehmigungspraxis und der Standortwahl. » Daimler ist über eine Beteiligung am Anbieter FlixBus aktiv im Fernbusgeschäft tätig und unterstützt alle Aktivitäten die helfen, Marktbarrieren abzubauen. 28 Fahrerschulung. Beitrag zur dauerhaften Verbrauchsminderung? Sachverhalt. Für FahrerInnen von Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen besteht gemäß des Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetzes (BKrFQG) die Pflicht zur regelmäßigen Fortbildung. Das Gesetz schreibt vor, alle fünf Jahre eine Weiterbildung über die Dauer von jeweils 35 Pflichtstunden bei einer zertifizierten Ausbildungsstätte zu absolvieren. Es bleibt dem/der FahrerIn überlassen, zu welchem Zeitpunkt dies in dem 5-Jahreszeitraum erfolgt. Darüber hinaus kann jährlich jeweils eine Weiterbildung mit 7 Stunden absolviert werden, in einem Jahr zwei Weiterbildungen besucht oder aber in einem Jahr die gesamte Weiterbildung von 35 Stunden absolviert werden. Der erste Nachweis ist für die meisten zum 10. September 2014 fällig. Die Schulungsinhalte hat der Gesetzgeber in drei Bereichen definiert: „Verbesserung des rationellen Fahrverhaltens auf Grundlage der Sicherheitsregeln“, „Anwendung einschlägiger Vorschriften“ und „Gesundheit, Verkehrs- und Umweltsicherheit, Dienstleistung und Logistik“. Diese Umfänge werden entsprechend beurkundet. Durch diese Maßnahmen sollen zum einen die Verkehrssicherheit im Güterkraftverkehr erhöht und zum anderen die Kompetenz hinsichtlich der eigenen Sicherheit verbessert werden. Des Weiteren soll eine bewusstere Fahrweise zur Reduktion der Umweltbelastungen beitragen. Mercedes-Benz ProfiTraining. Etwa ein Drittel der Kosten eines Speditionsunternehmens im Fernverkehr entfallen auf Kraftstoffe. Verbrauchseffiziente Fahrzeuge und Fahrweisen sind heute erhebliche Wettbewerbsfaktoren in der Transportwirtschaft. Untersuchungen z. B. von Daimler FleetBoard belegen, dass der Fahrer einen erheblichen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch hat. Bis zu 20 % Verbrauchsdifferenz liegen zwischen einem verbrauchsungünstigen und einem umweltbetonten Fahrstil. Durchschnittliche Einsparungen von 5 % sind auch dauerhaft erreichbar. Dem trägt das Mercedes-Benz ProfiTraining Rechnung. Das Schulungsangebot erfüllt alle Anforderungen nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz und umfasst die Inhalte Eco-Training, Fahrsicherheitstraining sowie Ladungs- sicherung, Vorschriften im Güterkraftverkehr und Arbeitsplatz Lkw (Gesundheit, Notfall, Berufsrisiken & Verkehrsgefahren). Die Schulungen finden an über 200 Standorten in ganz Deutschland statt. Das umfangreiche Schulungsangebot beinhaltet auch ein Modul „Eco-Training Bau (PLUS)“. Hier wird eine wirtschaftliche Fahrweise mit dem „Actros Bau“ im Gelände unter Praxisbedingungen trainiert, da mit dem richtigen Know-how selbst bei voll beladenem Fahrzeug erheblich Kraftstoff eingespart werden kann. Daimler Position » Verbrauchseffizienz ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor im Transportbereich. Die Kunden treffen ihre Kaufentscheidung nach Effizienzkriterien, um dauerhaft die Kostenposition ihrer Flotte zu verbessern. Hier wird das verbrauchsoptimierte Fahrzeug immer im Vorteil sein. Daher bedarf es aus Daimler-Sicht keiner CO2-Grenzwertgesetzgebung für Lkw. » Maßnahmen, wie das hier beschriebene Mercedes-Benz Fahrertraining, sind in der Ausgestaltung einer zukünftigen CO2-Gesetzgebung für Lkw in jedem Fall als Beitrag zur CO2-Minderung im Rahmen eines „Integrated Approach“ zu berücksichtigen. Sie stellen einen realen Beitrag zur Verbrauchsminderung dar. Verkehr | 29 Nachhaltiger Straßengüterverkehr. Welche Fortschritte wurden erzielt? Sachverhalt. Die öffentliche Wahrnehmung von Nutzfahrzeugen ist noch immer verbunden mit den Begriffen „groß“, „stinkend“ und „gefährlich“. Doch die Nutzfahrzeuge auf Europas Straßen waren noch nie sicherer, sauberer und sparsamer als heute. Die Unfallopferzahlen mit Beteiligung von Nutzfahrzeugen liegen auf historischen Tiefständen. Die Emissionen von Stickoxiden und Partikeln wurden in den letzten beiden Dekaden um 97 % bzw. 99 % reduziert. Weitere Verbesserungen zu erwarten. Auf Europas Straßen fahren schon heute die sichersten Lkw und Omnibusse der Welt. Trotz deutlich gestiegener Fahrleistungen konnte die Zahl der Verkehrsunfallopfer gegenüber dem Jahr 2000 insgesamt um 60 % gesenkt werden. Das Nutzfahrzeug liegt stabil bei einer Reduktionsrate von 6 % pro Jahr, vor allem durch die Verbesserung der aktiven Fahrzeugsicherheitssysteme. Weitere Verbesserungen sind durch die flächendeckende Einführung von Elektronischen Stabilitäts-Systemen (bis 2017), Automatischen Notbremssystemen und Spurverlassens-Warnsystemen (je bis Ende 2015), die in Europa obligatorisch einzusetzen sind. Transportleistung & Sicherheit EU, prozentuale Veränderung gegenüber 2000 +15 % 0 -60 % 2000 2009 Lkw Transportleistung in Tonnenkilometer Lkw Unfälle mit Verkehrsunfallopfern 2011 Höhere technische Anforderungen an diese Systeme sind bereits für das Jahr 2018 vom Gesetzgeber verabschiedet. Darüber hinaus arbeitet Daimler an Sicherheitstechnologien für die Jahre nach 2020, beispielsweise für aktive Spurhaltesysteme, weiterentwickelte Notbremssysteme, Fußgängererkennung und Abbiegeassistenzsysteme. In den letzten beiden Dekaden konnten die Emissionen von Stickoxiden und Partikeln fast ganz reduziert werden. Unter Euro VI, wo nicht nur die Partikelmasse, sondern auch die Partikelanzahl nachzuweisen ist, musste spezielle Messtechnik erst neu entwickelt werden, um die notwendigen Nachweise der Einhaltung der Norm zu führen. Die größte Herausforderung für den Nutzfahrzeugverkehr, sowohl für Personen als auch für Güter, besteht in der weiteren Reduzierung des Verbrauchs und damit der CO2-Emissionen. Kosten für Kraftstoffe sind ein wesentlicher Bestandteil der sogenannten „Total Cost of Ownership“, der Gesamtkosten für den Betrieb von Fahrzeugen. Ein moderner Lkw verbraucht heute mehr als ein Drittel weniger als noch vor 50 Jahren. Unter Berücksichtigung von Auslastung und Veränderungen in der Gesetzgebung zu zulässigen Gesamtgewichten konnte der Verbrauch pro Tonne transportierter Fracht (tkm) in diesem Zeitraum gar um 60 % reduziert werden. Dabei weist der Güterverkehr in Europa die geringsten CO2-Emissionen pro tkm im weltweiten Vergleich auf. Europa ist auch in diesem Gebiet Vorreiter: trotz der noch immer leichten Zuwächse in den Fahrleistungen sinken nun seit einigen Jahren auch die CO2-Gesamtemissionen aus dem Nutzfahrzeugverkehr. 90 % des Gesamtwertes aller Güter in Europa werden auf der Straße transportiert. Jeden Tag liefern Nutzfahrzeuge 35 Millionen Tonnen Fracht an Industrie und Verbraucher, Busse sind das Rückgrat des Personentransports, sowohl innerstädtisch wie auch überregional – sicherer, sauberer und effizienter denn je. Weitere Fortschritte bedürfen eines umfassenden Blicks auf mögliche Zielkonflikte und müssen alle Beteiligten einbeziehen. Quelle: BMVBS/DIW CO2-Emissionen in den wichtigsten Regionen Daimler Position [in g/tkm] 43 41 36 Quelle: Daimler 32 » In Europa fahren heute die sichersten, saubersten und effizientesten Nutzfahrzeuge. » Weitere Verbesserungen dürfen nicht nur am Zugfahrzeug ansetzen, sondern müssen in einen umfassenden und integrierten Ansatz eingebettet sein. » Insbesondere bei der Reduktion des Verbrauchs bzw. der CO2-Emisssionen müssen alle einen Beitrag leisten: Trailerhersteller, die Ölindustrie, der Gesetzgeber, eine bedarfsorientierte Infrastruktur, VerkehrstelematikSysteme und auch der Fahrer selbst. 30 Lkw-Maut in Europa und Internalisierung externer Kosten. Vehikel für Mehreinnahmen? Sachverhalt. In Europa regelt die sogenannte Eurovignettenrichtlinie die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren für Lastkraftwagen. Fast alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben ein Mautsystem für Lkw installiert oder bereiten ein solches vor. Die implementierten Mautsysteme basieren dabei auf sehr unterschiedlichen Prinzipien. So kommen in einigen Ländern zeitbasierte Vignettenlösungen zum Einsatz, in anderen wird die Straßenbenutzungsgebühr wegstreckenabhängig erhoben, wahlweise durch den Einsatz von elektronischen Onboard-Units oder durch physische Barrieren (beschrankte Wegstrecken). Neben dieser Heterogenität ist auch eine fehlende Interoperabilität beim Einsatz von elektronischen Mauterhebungssystemen (Onboard-Units) festzustellen. Möglichkeiten der Anrechnung externer Kosten. Durch die letzte Revision der Eurovignettenrichtlinie im September 2011, wurde die Möglichkeit geschaffen, auch sogenannte externe Kosten dem Verursacher anzulasten. D. h. die Mitgliedsstaaten haben seitdem die Möglichkeit, neben den Infrastrukturkosten für Bau und Instandhaltung noch zusätzlich Kosten für Luftverschmutzung und Lärmbelastung bei der Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren anzusetzen. Diese Internalisierung externer Kosten stellt einen Schwerpunkt der verkehrspolitischen Arbeit der EU-Kommission dar. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass der Verkehr Beeinträchtigungen z. B. durch Luftverschmutzung, Lärm, Staus oder Unfälle hervorruft, die gesamtwirtschaftliche Kosten verursachen. Diese externen Kosten des Verkehrs sind nach Meinung der Kommission dem Verursacher, also dem Verkehrsteilnehmer, anzulasten („Polluter-pays Principle“). Mit dem Instrument der Internalisierung externer Kosten öffnet die EU-Kommission eine weitere Finanzierungsquelle, um „zusätzliche Einnahmeströme“ zu generieren. Der Fokus liegt hierbei zunächst auf dem Straßenverkehr. Erst in einer zweiten Phase bis 2020 soll eine vollständige und obligatorische Internalisierung externer Kosten im Straßen- und Schienenverkehr erfolgen. Weiterhin sollen dann auch Häfen, Flughäfen, Binnenwasserstraßen und der Seeverkehr einbezogen werden. Die Höchstsätze für die Anrechnung externer Kosten wurden im Februar 2014 von der Europäischen Union aktualisiert und wie folgt neu festgelegt: Eurovignetten-Richtlinie: Anrechnung externer Kosten Zuschlag in Cent/km (Höchstbeträge) Für Luftverschmutzung Vorstadtstraßen 4,2–16,6 Fernstraßen 3,2–12,5 EURO V 3,2 2,1 EURO VI 0 0 2,1 (ab 1.1.18) 1,1 (ab 1.1.18) Tag Vorstadtstraßen 1,14 Fernstraßen 0,21 Nacht 2,08 0,32 Je nach EUROEmissionsnorm Bergregionen kann verdoppelt werden Für Lärm Bergregionen kann verdoppelt werden Für Stau Vorstadtstraßen Fernstraßen Bergregionen In Hauptverkehrszeiten können Infrastrukturgebühren für 5 Std./Tag max. um 175 % erhöht werden. Quelle: Daimler Daimler Position » Das Instrument der Internalisierung externer Kosten ist kritisch zu hinterfragen, da es weder methodisch abgesichert noch allgemein wissenschaftlich anerkannt ist. Uneinigkeit besteht insbesondere bei der Zuordnung zu einem Verursacher sowie der Kostenermittlung. » Im Verkehrssektor gilt es nicht nur die externen Kosten zu berücksichtigen, sondern im Sinne einer echten Gesamtrechnung auch die Leistungen des Verkehrs als Nutzen einfließen zu lassen. » Der Kommissionsansatz, die Anlastung der externen Kosten vorerst nur im Straßenverkehr anzustreben und die anderen Verkehrsträger auszusparen, führt zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen zu Ungunsten der Straße und ist mit dem Grundsatz intermodaler Gleichbehandlung nicht vereinbar. Eine einseitige Verteuerung des Straßenverkehrs ist abzulehnen. » Strategien, die auf der Anlastung von externen Kosten beruhen und nur Verkehrsverlagerung und -verteuerung zum Ziel haben, führen zu keiner Reduzierung negativer Effekte. Primäres Ziel muss die Nachhaltigkeit des Verkehrs sein und nicht die Einnahmengenerierung. Verkehr | 31 Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Geldnot als Ursache für die Unterfinanzierung? Sachverhalt. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass allein aus dem Verkehrssektor jährlich ca. 53 Mrd. Euro in die öffentlichen Haushalte fließen (Steuern auf Kraftstoffe und Versicherung, Kfz-Steuer, sonstige Verbrauchssteuern) ist eine Diskussion um mangelnde Möglichkeiten der Finanzierung von Verkehrsinfrastruktur müßig. Tatsache ist, dass keine Zweckbindung der Einnahmen gewährt wird und lediglich ca. 10 Mrd. Euro in den Erhalt, Neu- und Ausbau der Straßeninfrastruktur zurückfließen. Um Finanzierungslücken zu stopfen, werden Konzepte wie die sukzessive Ausweitung der Lkw-Maut auf Nutzfahrzeuge bereits ab 7,5 t, Erhebung der Lkw-Maut auf vierspurigen Bundesstraßen und die Einführung einer „Infrastrukturabgabe“ für Pkw bis 3,5 t auf dem gesamten Straßennetz (Vignette) geplant. Zunächst einmal musste das Verkehrsministerium auf Basis des neuen Wegekostengutachtens die Mautsätze für Lkw anpassen und wird in 2014 das entsprechende Gesetzesvorhaben auf den Weg bringen. Ab Januar 2015 sollen dann neue Mautsätze für Lkw gelten, wobei eine Mautdifferenzierung von EURO V und EURO VI mit einer Mautspreizung von 2,1 ct/km vorgesehen ist. Der Mautsatz für EURO VI-Fahrzeuge verringert sich dabei um über 15 %. Ausgangspunkt der Mautberechnung ist eine Infrastrukturkomponente von 13,1 Cent (für Fahrzeuge mit mehr als drei Achsen). Dazu kommen Zuschläge für die Kosten der Luftverschmutzung gemäß EU-Wegekostenrichtlinie. EURO VI-Fahrzeuge sind hiervon bis 31.12.2017 ausgenommen. Insgesamt sind die Mautsätze nach Maßgabe des neuen Wegekostengutachtens gesunken, wobei die genannten Zuschläge für die Luftverschmutzung diesen Effekt abschwächen. 15 Jahren jährlich 7,2 Mrd. Euro fehlen. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass das Transportaufkommen weiter steigen wird, besteht akuter Handlungsbedarf, der von der Politik auch erkannt wurde. Die beschlossene Bereitstellung zusätzlicher Mittel in Höhe von fünf Mrd. Euro für die gesamte Legislaturperiode ist allerdings ein Tropfen auf den heißen Stein. Da jedoch der politische Wille zu einer Umverteilung vorhandener Mittel zugunsten höherer Infrastrukturinvestitionen fehlt, kommen wohl auf die Autofahrer höhere Abgaben zu. So verspricht sich die Regierungskoalition allein durch die im Koalitionsvertrag noch für diese Legislaturperiode beschlossene Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen Mehrreinnahmen in Höhe von ca. 2,3 Mrd. Euro pro Jahr. Die Einführung der Pkw-Maut über die im Juli vorgestellte „Infrastrukturabgabe“ soll mit ca. 600 Mio. Euro beitragen. Dieser Betrag soll ausschließlich durch die Halter von im Ausland gemeldeten Pkw, die das deutsche Straßennetz befahren, generiert werden. Für Inländer ist eine Kompensation über eine proportionale Absenkung der Kfz-Steuer geplant. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Konzept einer „Flächenmaut“, d. h. einer Abgabe für das gesamte Netz, umsetzbar ist. Finanzieller Wert des Infrastrukturnetzes als Anteil am Wiederbeschaffungswert („Modernitätsgrad“) [%] 70 68 66 64 62 60 Fernstraßenmaut D EURO V EURO VI [ct/km] bis 3 Achsen ab 4 Achsen Basis-Mautsatz 12,5 13,1 Zuschlag Luftverschmutzung 2,1 2,1 Gesamtmaut 14,6 15,2 [ct/km] bis 3 Achsen ab 4 Achsen Basis-Mautsatz 12,5 13,1 Zuschlag Luftverschmutzung (bis 31.12.2017) 0 0 Gesamtmaut 12,5 13,1 58 1994 1996 1998 2000 Bahn1 Straßen und Brücken Wasserstraßen 2002 1 2004 2006 2008 2010 2012 Angabe bezieht sich auf Verkehrswege der DB AG. Quelle: BMVBS/DIW Daimler Position Quelle: Daimler Finanzierung der Infrastruktur ist kein Einnahmenproblem. Ein Blick in die Statistik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur genügt, um sich ein Bild über die erheblichen Mängel und Instandhaltungsbedarfe des deutschen Verkehrsnetzes zu machen. In den vergangenen zehn Jahren ist der Modernitätsgrad, der den derzeitigen finanziellen Wert des Infrastrukturnetzes als Anteil am Wiederbeschaffungswert angibt, kontinuierlich gefallen (siehe Grafik). Experten schätzen, dass für den Erhalt der deutschen Verkehrswege in den nächsten » Ein weiterer Verfall der deutschen Verkehrswege muss vor dem Hintergrund nach wie vor hoher Zuwachsraten im Transportsektor unterbunden werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern. » Über Priorisierungen muss gewährleistet sein, dass die knappen Mittel in den am meisten belasteten Knotenpunkten eine hohe Wirkung erzielen können. » Eine zusätzliche finanzielle Belastung der Autofahrer ist in jedem Falle zu vermeiden. 32 Verkehrssicherheit. Setzt sich die positive Entwicklung fort? Sachverhalt. Die Zahl der Verkehrstoten in der EU hat in 2013 einen historischen Tiefstand erreicht. Die Trendentwicklung folgt weiter eng der Zielkurve des laufenden europäischen Verkehrssicherheitsprogramms, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer bis zum Jahr 2020 gegenüber 2010 halbieren soll. Die aktuellen Zahlen für 2013 weisen einen Rückgang von 9.000 Opfern bzw. 17 % gegenüber 2010 aus. Die größten Fortschritte gegenüber 2012 konnte Slowenien mit einer Verbesserung um 24 % erzielen. Lediglich in Dänemark und Litauen sind leichte Verschlechterungen zu verzeichnen. Hinsichtlich der Zahl der Verkehrstoten bei Unfällen unter Beteiligung von Nutzfahrzeugen ist ein seit Jahren stabiler Reduktionstrend von etwa 6 % pro Jahr zu beobachten. Damit trägt der Lkw überproportional zur Erreichung der europäischen Verkehrssicherheitsziele bei. In Deutschland ist die niedrigste Zahl von Verkehrstoten seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1953 erreicht worden. Im Jahr 2013 starben nach vorläufigen Ergebnissen 3.338 Menschen auf deutschen Straßen. Dies waren 7,2 % weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Verletzten ging bundesweit um 2,7 % auf etwa 334.000 zurück. Weitere Verbesserungen zu erwarten. Auf Europas Straßen fahren schon heute die sichersten Lkw und Omnibusse der Welt. Grundlage der Verkehrssicherheitspolitik der vergangenen Jahre war die gemeinsam getragene Überzeugung von Herstellern, Politik und Wissenschaft, dass aktive Sicherheitssysteme den größten Hebel zur weiteren Verbesserung der Fahrzeugund Verkehrssicherheit im Nutzfahrzeug bilden. Dies drückt sich auch in der Gesetzgebung aus. Aktive Sicherheitssysteme gehen die größten Unfallursachen im europäischen Nutzfahrzeugverkehr an – beispielsweise durch die flächendeckende Einführung von Electronic Vehicle Stability Control-Systemen in allen Fahrzeugen bzw. Fahrzeug-Kombinationen bis zum Jahr 2017, der Einführung von Automated Emergency Braking Systemen und Lane Departure Warning Systemen bis 11/2015 und der bereits beschlossenen Verschärfung der technischen AnfordeEU Verkehrstote 60.000 50.000 40.000 2013 26.000 30.000 20.000 10.000 2001 2005 2010 2015 2020 Verkehrstote EU Prognose Quelle: CARE (EU road accidents database and national publications) rungen an solche Systeme in 2018. An aktiven Systemen zur Verbesserung der Sicherheit im urbanen Verkehrsumfeld, insbesondere zum Nutzen von Fußgängern und Fahrradfahrern, arbeitet die Nutzfahrzeugindustrie mit Nachdruck. Darüber hinaus kann durch die europaweite Einführung des automatischen Notrufsystems „eCall“, das voraussichtlich ab 2017 in allen neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen soll, eine deutliche Beschleunigung in der Rettungskette erreicht werden und damit dazu beitragen, Leben zu retten und Verletzungen schneller zu versorgen. Nach Expertenschätzung könnte „eCall“ die Notfall-Reaktion in urbaner Umgebung um 40 % und auf dem Land um 50 % beschleunigen. Entwicklung derStraßenverkehr im Straßenverkehr Getöteten Entwicklung derder ZahlZahl der im Getöteten in Tsd. 25 20 15 10 5 3.338 0 53 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00 05 2013 = vorläufig Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2014 Daimler Position » Der positive Trend in der Entwicklung der Verkehrssicherheit hält weiter an. Die Fahrzeug- und Verkehrssicherheit konnte in den letzten 50 Jahren erheblich verbessert werden. » Das Europäische Verkehrssicherheitsprogramm setzt an den richtigen Stellschrauben an. Nur eine integrative Betrachtung von Fahrer, Fahrzeug und Infrastruktur wird zu einer weiteren Senkung des Unfallrisikos bzw. der Anzahl der im Straßenverkehr Verletzten und Getöteten führen. » Daimler treibt die Verbesserung der Verkehrssicherheit weiter aktiv voran. Fahrzeug- und Verkehrssicherheit waren, sind und bleiben Kernelemente von Daimler Nutzfahrzeugen. 10 13 Verkehr | 33 Intelligente Verkehrssysteme. Lösungen für Verkehrsprobleme? Sachverhalt. Mit dem Vormarsch der Informations- und Kommunikationssysteme in Fahrzeugen und Infrastruktur sowie der weiten Verbreitung von Mobilfunk- und Navigationsanwendungen ergeben sich neue Möglichkeiten der Verkehrsbeeinflussung und -steuerung. Diese so bezeichneten Intelligenten Verkehrssysteme (IVS) können einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, der Energieeffizienz, der Umweltverträglichkeit und Vernetzung der Verkehrsträger leisten. Die Entwicklung reicht dabei von heutigen Verkehrsinformations- und Fahrerassistenzsystemen bis hin zum automatischen Fahren in der Zukunft. Außerdem bieten die IVS zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten für private Anbieter, die die Daten aus dem Verkehr für neue Dienstleistungsangebote nutzen wollen. Die EU-Politik hat mit der IVS-Richtlinie und dem zugehörigen Aktionsplan den Rahmen vorgegeben, der nunmehr in nationales Recht umgesetzt wird. So hat die deutsche Bundesregierung Anfang 2013 den „IVS Aktionsplan Straße“ und ein zugehöriges IVS-Gesetz verabschiedet, mit denen sie die koordinierte Weiterentwicklung bestehender und die beschleunigte Einführung neuer intelligenter Verkehrssysteme voranbringen will. Die IVS-Richtlinie als europäischer Rahmen. Um die aufeinander abgestimmte grenzüberschreitende Einführung und Nutzung von IVS zu gewährleisten, wurde 2010 eine für die Mitgliedsstaaten verbindliche Rahmenrichtlinie erlassen. Diese sieht die Ausarbeitung und Anwendung von Spezifikationen und Normen in den folgenden vier Bereichen vor: 1. Optimale Nutzung von Straßen-, Verkehrs- und Reisedaten 2. Kontinuität der IVS-Dienste in den Bereichen Verkehrs- und Frachtmanagement 3. IVS-Anwendungen für die Straßenverkehrssicherheit 4. Verbindung zwischen Fahrzeug und Verkehrsinfrastruktur (Car2X) Für diese Bereiche wurde ein Arbeitsprogramm bis 2015 festgelegt, um die Spezifikationen hierfür zu erarbeiten. Zentrale Elemente für die EU-Kommission sind der Pan-Europäische Fahrzeugnotruf „e-Call“ und die so genannte offene Telematikplattform im Fahrzeug, die auch für private Anbieter nutzbar sein soll. Daimler Position » Die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Verkehr kann einen Beitrag zur effizienten Verkehrsabwicklung, zur Steigerung der Umweltfreundlichkeit sowie zur Verbesserung der Fahrzeug- und Verkehrssicherheit leisten. » Daimler nimmt hierbei eine führende Rolle ein und wird auch zukünftig bei der Entwicklung und Einführung neuer Fahrerassistenz- und Informationssysteme einen Schwerpunkt setzen. » Auf EU-Ebene ist darauf zu achten, dass die Interoperabilität und Kompatibilität von Intelligenten Verkehrssystemen sichergestellt wird. » Bei der Umsetzung der EU-Rahmenrichtlinie gilt es, bestehende Lösungen zu berücksichtigen, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Bezahlbarkeit von Systemen und die Bedürfnisse der Nutzer zu berücksichtigen sowie auf Basis von Kosten-Nutzen-Analysen die richtigen Prioritäten zu setzen. » Bei der Einführung von Intelligenten Verkehrssystemen ist dafür Sorge zu tragen, dass die Voraussetzungen bzgl. der Infrastruktur geschaffen sind, damit die Fahrzeugsysteme grenzüberschreitend arbeiten können. 34 Future Truck 2025. Welche Rahmenbedingungen erfordert das autonome Fahren? Sachverhalt. Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer und tragen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei. Daimler verfolgt das Ziel, den Fahrer gerade auch von eintönigen Fahraufgaben zu entlasten sowie in sehr komplexen Fahrsituationen zu unterstützen und dabei weiter auf dem Weg zum unfallfreien Fahren voranzukommen. Im Rahmen der Strategie „Intelligent Drive“ für Pkw und „Shaping Future Transportation“ für Nutzfahrzeuge arbeitet Daimler an der Weiterentwicklung der heutigen teilautomatisierten Fahrerassistenzsysteme hin zu hochautomatisierten Systemen für künftige Baureihen und erschließt damit eine neue Dimension des Autofahrens. Das Fernziel lautet „autonomes Fahren“ als eine Option für den Fahrer. Der Übergang zum autonomen Fahren wird stufenweise erfolgen – einhergehend mit dem zunehmenden Automatisierungsgrad der Assistenzfunktionen und der Vernetzung mit anderen Fahrzeugen bzw. der Infrastruktur. Welche Chancen ergeben sich für den Truck? Im Fernlastverkehr, welcher durch lange Fahrzeiten vorwiegend in einem monotonen Fahrumfeld auf der Autobahn bzw. im Stau gekennzeichnet ist, führen autonome Fahrfunktionen zu einem Mehrwert für die Spediteure, die Fahrer und die Gesellschaft. Auch im Überland- und Stadtverkehr führen Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen zu einer Entlastung des Fahrers und einer erhöhten Verkehrssicherheit. Die Entlastung des Fahrers in monotonen Verkehrssituationen ermöglicht eine Reduzierung von Unfällen und die Schaffung von Freiräumen für andere Tätigkeiten wie beispielsweise die Erfüllung administrativer Aufgaben im Logistikbereich oder die Pflege sozialer Netzwerke. Dadurch kann das Berufsbild des Kraftfahrers deutlich an Attraktivität gewinnen und dem bestehenden Fahrermangel nachhaltig entgegen gewirkt werden. Durch die Fahrerentlastung in den autonomen Fahrphasen ergeben sich außerdem Möglichkeiten der Neubewertung und Flexibilisierung der Lenk- und Ruhezeiten. Die Vermeidung von Unfällen führt zu einer Reduzierung von Reparatur- und Wartungskosten und bietet Potenzial zur Senkung von Versicherungsprämien. Eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Straßengütertransports wird insbesondere durch eine Verbesserung des Verkehrsflusses, eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Geräusch- und Abgasemissionen sowie durch eine effizientere Ausgestaltung der Transportlogistik bezüglich Planbarkeit, Disposition, Routenplanung und flexible Lenk- und Ruhezeiten erreicht. Hierdurch können auch die „Total Cost of Ownership“ verbessert werden. Durch die Vernetzung von Lkw untereinander sowie die Vernetzung von Pkw und Lkw wird das Verkehrssystem „Straße“ in Zeiten knapper Ressourcen optimiert und entlastet damit die Verkehrsinfrastruktur. Verkehr | 35 Was ist zu tun, um autonomes Fahren zu ermöglichen? Um autonomes Fahren zu ermöglichen bedarf es zunächst der Anpassung von Verkehrsgesetzen (Zulassungs- und Verhaltensvorschriften). Weiterhin sind der Datenschutz und die Datensicherheit sicherzustellen und eine intelligente Vernetzung des Fahrzeugs und seiner Umgebung vorzunehmen. zahlreicher offener datenschutzrechtlicher Fragen, insbesondere bezüglich des Personenbezugs und der Rechte an den Daten, der Verarbeitungsbefugnisse der Hersteller, der Auskunfts- und Widerspruchsrechte des Halters/Fahrers, der Zugriffsbefugnisse Dritter und der Speicherung. Nur so kann eine Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet werden. Um die Zulassungsfähigkeit künftiger Fahrzeugsysteme abzudecken ist eine Diskussion in internationalen Gremien notwendig. Zudem muss die Anpassung der Straßenverkehrsordnungen auf nationaler Ebene (z. B. in Bezug auf Fahrzeugbeherrschung und Nebentätigkeiten: StVO in Deutschland, Driver Distraction Guidelines) und die Anpassung der Lenkvorschrift (Zulassung des automatisierten Lenkens für Geschwindigkeiten größer 10 km/h) geprüft werden. Auch eine Neubewertung der Lenkund Ruhezeiten für Kraftfahrer ist zu überdenken. Die angestrebte Weiterentwicklung der Wiener Konvention von 1968 wurde bereits erreicht. Die Forderung in Artikel 8 nach der jederzeitigen Kontrolle des Fahrzeugs durch den Fahrer gilt demnach als erfüllt, wenn das betreffende System durch den Fahrer abschaltbar oder übersteuerbar ist. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum automatisierten Fahren und muss nun in jeweils nationales Recht überführt werden. Um die beschriebenen Gewinne an Effizienz und Sicherheit weiter zu optimieren, müssen autonome Fahrfunktionen mit der Fahrzeugumgebung intelligent vernetzt werden. Durch eine zunehmende Vernetzung des Fahrzeugs werden immer größere Datenmengen generiert. Das erfordert die Klärung Daimler Position » Um für das autonome Fahren Akzeptanz in der Gesellschaft zu erlangen, ist parallel zur technischen Entwicklung und Einführung ein Dialog mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Berufsgenossenschaften und Gesellschaft erforderlich. » Im Zuge dieses Dialogs sind auch gesetzgeberische Anpassungen für eine Zulassungsfähigkeit und rechtliche Rahmenbedingungen zu diskutieren. » Daimler wird außerdem alles Notwendige tun, um Datenschutz und Datensicherheit zu gewährleisten. 36 Wirtschaft Wirtschaft | 37 Wirtschaft 36 – 43 Bedeutung der Automobilindustrie/Markttrends Vom Boom zur Normalität. Wie entwickeln sich die Schwellenländer? Automobilindustrielles Umfeld 38 Eurozone. Ist das Schlimmste schon vorbei?39 Weltweiter Lkw-Markt tritt auf der Stelle. Wie sind die mittelfristigen Perspektiven?40 Zukünftige EU-Industriepolitik. Welche Rolle spielt die Automobilindustrie?41 CARS 2020. Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie erforderlich?42 EU–US Freihandelsabkommen. Wo liegen die Chancen für den Nutzfahrzeugbereich? 43 38 Vom Boom zur Normalität. Wie entwickeln sich die Schwellenländer? Wachstum in den Schwellenländern lässt nach. Die Schwellenländer, allen voran China, Brasilien, Indien und Russland, haben sich seit Anfang des Jahrtausends zu globalen Wachstumslokomotiven entwickelt und glänzten Jahr um Jahr mit beeindruckenden Wachstumsraten und wirtschaftlichen Erfolgen. Seit 2011 lässt das Wachstum in den Schwellenländern allerdings spürbar nach und internationale Investoren unterziehen die Länder einer Neubewertung hinsichtlich ihrer Zukunftspotentiale. Schwellenländer schalten einige Gänge zurück BIP-Wachstum in % zum Vorjahr 9 aus den Schwellenländern auch deren Wachstum wieder erholen. Dennoch gibt es eben auch strukturelle Faktoren, die der Erholung Grenzen setzen. In einigen Ländern haben sich erneut Ungleichgewichte gebildet oder verschärft (hohe Inflation, Leistungsbilanzdefizite, zu hohe Staatsausgaben), die dringend adressiert werden müssen. Auch die chinesische Wirtschaft wächst im Rahmen der Neuausrichtung hin zu mehr Konsum und weniger Investitionen deutlich langsamer, und das Wachstum in den Industrieländern und damit deren Nachfrage wird vorerst ebenfalls nicht mehr das (kreditfinanzierte und überhitzte) Vorkrisenniveau erreichen. Die Schwellenländer müssen sich mittelfristig auf geringere Nachfrageimpulse aus dem Ausland einstellen. Das erfordert Strukturreformen und eine Umorientierung des Wachstums auf inländische Wachstumstreiber. Diese Übergangsphase ist schwierig. 8 7 6 5 4 3 » China Boom » „Rohstoff Superzyklus“ » „Billige“ Kredite 2 Nachhaltige Wachstumsverlangsamung 1 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Daimler Globales Umfeld hat sich stark verändert. In den 2000er Jahren profitierten die Schwellenländer von einem günstigen internationalen Umfeld. Die wachsende globale Nachfrage und eine stärkere internationale Vernetzung der Wertschöpfungsketten kurbelten den Welthandel an. Ein niedriges Zinsniveau in den Industrieländern sorgte für gute Finanzierungsbedingungen, und der „commodity supercycle“ mit Rekordpreisen für Rohstoffe (angefacht unter anderem durch das überhitzte zweistellige Wachstum in China) forcierten das Wachstum in rohstoffexportierenden Schwellenländern. In Folge der stärkeren internationalen Öffnung von Handel und Finanzmärkten konnten die Schwellenländer in hohem Maße von diesen Bedingungen profitieren. Allerdings haben zu wenige Länder diese Boomphase genutzt um strukturelle Schwachstellen nachhaltig zu beseitigen (Schuldenabbau, stabile Wirtschaftspolitik, Flexibilisierung des Wechselkurssystems, Anhäufung von Währungsreserven). Inzwischen ist das Umfeld deutlich weniger förderlich und das Wachstum verlangsamt sich entsprechend seit 2011 über fast alle Schwellenländer hinweg. Wuchs die Gruppe dieser Länder in den Jahren 2000–2008 noch mit durchschnittlich 7 %, waren es im letzten Jahr nur noch 4,6 %. Die Gründe hierfür sind zum einen zyklischer Natur und lassen sich so unter anderem durch das Zurückfahren der Konjunkturprogramme der Krisenzeit, aber vor allem durch die schwächere Nachfrage aus Industrieländern erklären. Entsprechend dürfte sich mit dem steigenden Wachstum dort und der zunehmenden Nachfrage nach Exporten So sind insbesondere strukturelle Reformen langwierig und politisch oft schwer durchsetzbar, da sie sich zunächst in der Regel wachstumsdämpfend auswirken. Am Ende des Reformprozesses steht allerdings die Belohnung in Form von langfristig höheren Wachstumspotentialen, geringerer Abhängigkeit vom Ausland und stabilerem Wachstum. Daimler Position » Grundsätzlich ist die Wachstumsgeschichte der Schwellenländer noch intakt. Sie peilen ein durchschnittliches Wachstum in der Größenordnung von 4,5–5 % an. Damit wachsen sie weiterhin deutlich schneller als die Industrieländer, deren Trendwachstum bei etwa 2 % liegt. Wirtschaft | 39 Eurozone. Ist das Schlimmste schon vorbei? Europäische Währungsunion befreit sich aus der Rezession. Zur Jahresmitte 2013 konnte die Eurozone ihre 18 Monate währende Rezession überwinden. Wenngleich das Wachstum im Gesamtjahr noch negativ ausfiel, wird für 2014 nun mit einer Expansion von rund 1 % gerechnet. Noch vor zwei Jahren war die Integrität der Eurozone insgesamt von vielen Kommentatoren in Frage gestellt worden. Selbst ein Austritt einzelner Länder schien nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. Letztlich ließen sich die Finanzmärkte nur durch Mario Draghi’s Versprechen „…to do whatever it takes“ und die begleitenden expansiven Maßnahmen der EZB beruhigen. Austrittsspekulationen gibt es derzeit keine mehr und in der Realwirtschaft sind wie gesagt erste – zugegebenermaßen nur moderate – Anzeichen für eine Erholung erkennbar. Augenfällig ist auch die markante Verbesserung der außenwirtschaftlichen Position: Die Eurozone weist inzwischen wieder einen deutlichen Überschuss der Leistungsbilanz aus, und an dieser erfreulichen Entwicklung sind auch alle sogenannten „Krisenländer“ beteiligt. Auch bei den strukturellen Haushaltssalden haben sich spürbare Verbesserungen eingestellt. Diese generelle Aufhellung der Lage hat sich auch an den Finanzmärkten in Form von abnehmenden Refinanzierungskosten niedergeschlagen. Leistungsbilanz wieder mit deutlichem Überschuss Eurozone, % des nominalen Bruttoinlandsprodukts 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 -2,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Eurostat Eurozone mit erheblichen regionalen Unterschieden. Die übliche Unterteilung der Eurozone in Nord- und Südländer beschreibt die Situation nur noch unzureichend. Vielmehr zeichnet sich eine Trennungslinie zwischen den Ländern ab, die Strukturreformen durchgeführt und an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen haben und denjenigen, die keine oder nur unzureichende Maßnahmen ergriffen haben. Die erste Gruppe zeichnet sich durch positive Wachstumsaussichten aus. Hierzu gehören Deutschland, das seine Strukturreformen bereits sehr frühzeitig durchgeführt hat (u. a. Agenda 2010), aber inzwischen kann man mit einigen Abstrichen auch Irland und Spanien wieder dazu zählen. Letztere haben, ebenso wie Portugal, den aufgespannten Rettungsschirm mittlerweile verlassen können und vermelden seit Jahresanfang 2014 positive wirtschaftliche Signale. Auch Griechenland, für das die Trendwende im BIP-Wachstum zwar erst im nächsten Jahr erwartet wird, konnte sich bereits wieder eigenständig am Kapitalmarkt refinanzieren. Demgegenüber stehen Länder, denen tiefgreifende Reformen bisher nicht gelungen sind. Hierzu gehören mit Frankreich und Italien die zweit- und drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, beide haben zuletzt im europäischen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Ähnlich schwierig ist die Lage in Belgien und den Niederlanden, weshalb hier die Wachstumsaussichten auch eher gedämpft bleiben. Daimler Position » Wegen der Wachstumsverlangsamung in den Schwellenländern wird das globale Wachstum im Jahr 2014 in erster Linie von den Industriestaaten getragen. Auch die Eurozone spielt dabei eine wichtige Rolle, weil sie sich von der Minusrate in 2013 zu einem, wenngleich bescheidenen, Plus in 2014 verbessert. » Der durch die globale Finanzkrise und die europäische Staatsschuldenkrise bedingte konjunkturelle Rückgang war so deutlich, dass die Eurozone in Summe vermutlich erst 2015 wieder das Vorkrisenniveau von 2008 erreichen wird. Umso wichtiger ist es, den anhaltenden Reformbedarf zügig anzugehen, bei der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte nicht nachzulassen und auch Themen wie die europäische Bankenaufsicht konsequent umzusetzen. Das Schlimmste mag zwar vorbei sein, aber trotz aller positiven Signale wird das Wachstum im Euroraum weiterhin durch die strukturellen Hausaufgaben, die unbefriedigende Entwicklung der Kreditvolumen, sowie die historisch hohe Arbeitslosigkeit in vielen Mitgliedsländern gedämpft. 40 Weltweiter Lkw-Markt tritt auf der Stelle. Wie sind die mittelfristigen Perspektiven? Weltmarkt seit 2011 ohne Wachstumsdynamik. Nach der tiefen Rezession von 2008/09 erholte sich die Lkw-Nachfrage in allen Weltregionen zunächst kräftig. Jedoch erreichte der Weltmarkt für mittlere und schwere Lkw bereits in 2011 mit gut 2,7 Mio. verkauften Einheiten seinen temporären Höhepunkt und bewegte sich seither deutlich unterhalb dieses Niveaus. Die Gründe dafür sind vielfältig. Allen voran ist das „Schwergewicht“ China zu nennen, wo die Nachfrage im Segment über 6 t getrieben von massiven Konjunkturstimuli im Jahr 2010 einen Rekordstand von 1,2 Mio. Einheiten erreichte und damit fast 50 % des gesamten Weltmarktes ausmachte. Aufgrund der sich seither abkühlenden Investitionstätigkeit liegt der Markt aber heute rund 20 % unter dem damaligen Höchststand. Des Weiteren wirkte sich die deutliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Schwellenländern wie Indien, Brasilien und Russland ebenfalls belastend auf die Lkw-Nachfrage aus. Nicht zuletzt waren die Märkte in der Eurozone durch die Staatsschuldenkrise vor allem im Jahr 2012 deutlich geschwächt. Die überwiegend positive Marktentwicklung in Nordamerika war in dieser Phase bei weitem nicht ausreichend, um diese Faktoren zu kompensieren. Weltweiter Lkw-Markt ohne Schwung mittelschwere/schwere Lkw in Mio. Einheiten 3,0 2,5 2,0 1,5 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Daimler Kurz- bis mittelfristiger Ausblick. Auch im laufenden Jahr steht die weltweite Lkw-Nachfrage noch unter Druck. Der EU-Markt ist durch die diesjährige Einführung der Euro VI-Abgasnorm und entsprechend ins Jahr 2013 vorgezogene Käufe gekennzeichnet. Die Märkte in Russland, Indien und Brasilien leiden trotz Stabilisierungstendenzen noch unter den angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In China sind ebenfalls neue Emissionsvorschriften für das ausbleibende Marktwachstum mitverantwortlich. Erneut liefert Nordamerika den einzig nennenswerten positiven Beitrag zur weltweiten Nachfrageentwicklung. Für die kommenden Jahre ist aber auch in weiteren Regionen wieder mit günstigeren Marktentwicklungen zu rechnen. Die Märkte in der Triade (Nordamerika, Westeuropa, Japan) sollten vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren. Auch die Situation in Schwellenländern wie Indien und Brasilien dürfte sich weiter stabilisieren und einen Anstieg der dortigen Lkw-Märkte ermöglichen. Allerdings bleibt aus globaler Sicht der chinesische Markt ein Unsicherheitsfaktor. Dort deutet vieles darauf hin, dass das Marktvolumen von 2010 mittel- bis langfristig nicht mehr erreicht wird. Aufgrund von Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen der Fahrzeuge gehen manche Experten sogar davon aus, dass das Absatzvolumen auf dem chinesischen Markt in den kommenden Jahren tendenziell rückläufig sein wird. Wegen seines hohen Weltmarktanteils wären damit auch dem weltweiten Wachstum Grenzen gesetzt. Daimler Position » Ungeachtet der Wachstumsverlangsamung in China existieren auf regionaler Ebene aber weiterhin nennenswerte Potentiale. Die Nachfrage in Europa wird sich mittelfristig erholen und auch der nordamerikanische Markt hat noch Luft nach oben. » In Schwellenländern wie Indien ist eine deutliche Erholung zu erwarten, sobald sich die ökonomischen Rahmenbedingungen spürbar verbessern. Zudem wächst in vielen Schwellenländern das auch für westliche Hersteller attraktive Mittelmarkt-Segment, das technologisch anspruchsvoller ist als das heute häufig noch vorherrschende „Low Cost“-Segment. » In einer ganzen Reihe von kleineren Märkten gibt es noch Potenziale zu erschließen. Als global agierender Hersteller ist Daimler gut aufgestellt, um diese Wachstumsmöglichkeiten durch die flexible Nutzung von Produktportfolio, Produktionsstandorten und Vertriebsstrukturen erfolgreich auszuschöpfen. Wirtschaft | 41 Zukünftige EU-Industriepolitik. Welche Rolle spielt die Automobilindustrie? Sachverhalt. Die europäische Automobilindustrie beschäftigt 12,9 Millionen Menschen – das sind 5,3 % aller Beschäftigten in der EU – und investiert in der EU jährlich 32 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Der Automobilsektor ist somit ein zentraler Industriezweig der europäischen Wirtschaft. Auch die Europäische Kommission bekräftigt dies in den beiden Anfang 2014 veröffentlichten Initiativen zur Industriepolitik und zur Klima- und Energiepolitik. von 1990 gesenkt werden. Weiterhin soll bis 2030 der Anteil der erneuerbaren Energien 27 % am Energieverbrauch der Europäischen Union betragen. In ihrer am 23.07.2014 veröffentlichten Kommunikation misst die Kommission dem Transportsektor im Hinblick auf den Energieverbrauch großes Einsparpotential bei. Dazu schlägt sie eine Neuausrichtung des Transportsystems zugunsten von Schienen- und Wasserwegen vor. Mit der Schaffung von EU-weiten Energieeffizienznormen für Geräte und Gebäude sowie CO2-Grenzwerten für Fahrzeuge sollen diese Zielvorgaben erreicht werden. In der Kommunikation „Für ein Wiedererstarken der europäischen Industrie“ legt sie die Kernziele der europäischen Industriepolitik bis 2020 fest und schlägt Maßnahmen vor, um diese Ziele zu erreichen. Dabei betont sie die Bedeutung der Industrie für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und bekennt sich klar zu Europa als Industriestandort. Mit der zeitgleich dazu veröffentlichten Kommunikation „Ein Rahmen für die Klima- und Energiepolitik im Zeitraum 2020– 2030“ zielt die Kommission darauf ab, das europäische Energiesystem wettbewerbsfähiger, sicherer und nachhaltiger auszugestalten. Aufruf der Europäischen Kommission zum Handeln für ein Wiedererstarken der europäischen Industrie und der Fortführung der Energie- und Klimaziele. Im Mittelpunkt der Kommunikation zur Industriepolitik steht die Aufforderung an die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Bedeutung der Industrie für Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit anzuerkennen und die nationale Politik entsprechend danach auszurichten. Nach Vorstellung der Europäischen Kommission soll bis 2020 der Anteil des verarbeitenden Industriegewerbes 20 % am europäischen Bruttoinlandsprodukt betragen. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen die Vollendung eines einheitlichen europäischen Binnenmarkts, die Internationalisierung europäischer Unternehmen und eine wettbewerbsfreundliche Gesetzgebung im Vordergrund der vorgeschlagenen Maßnahmen. Mit Hilfe von Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation wie das Programm Horizon 2020 können Unternehmen Förderungen für die Innovationsforschung erhalten. In ihrer Kommunikation betont die Kommission zudem die bedeutsame Rolle der Automobilindustrie für die Erhaltung der europäischen Wirtschaftskraft. Als Schlüsselherausforderung nennt sie in diesem Zusammenhang die Entwicklung von emissionsarmen Fahrzeugen und den Aufbau einer ganzheitlichen Infrastruktur für alternative Kraftstoffe in allen Mitgliedsstaaten. In der zweiten Kommunikation zur Klima- und Energiepolitik werden die bisherigen Energie- und Klimaziele der Europäischen Union fortgeschrieben. Im Mittelpunkt steht der Abbau von Versorgungsabhängigkeiten von Drittländern. Neben dem Energieeffizienzziel, bis 2030 30 % Energie zu sparen, sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 % gegenüber dem Niveau Daimler Position » Die Bedeutung, die die Europäische Kommission der Automobilindustrie für die europäische Gesamtwirtschaft beimisst, ist zu begrüßen. Daimler unterstützt die industriepolitischen Kernziele und die Klimaschutzziele der Europäischen Kommission. » Daimler ist sich seiner Verantwortung gegenüber Umwelt und Bürgern bewusst und wird deshalb seinen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Europäischen Union leisten. » Allerdings muss in diesem Zusammenhang festgestellt werden, dass die in den Kommunikationen festgelegten Ziele zur Energieverbrauchsreduzierung im Widerspruch zu dem Ziel stehen, die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie als Ganzes und die der Automobilindustrie im Speziellen zu stärken. Dieser Zielkonflikt muss in Einklang gebracht werden. » Die Klimaschutzziele der Europäischen Union können nur unter Einbeziehung aller Wirtschaftssektoren erreicht werden. Bei der Bestimmung des Beitrags eines jeden Sektors zum Klimaschutz müssen CO2-Vermeidungskosten eine zentrale Rolle spielen. Die Vermeidungskosten des Automobilsektors sind im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren mit am höchsten. Darüber hinaus muss eine intelligente Transportpolitik alle Verkehrsträger berücksichtigen. Eine Benachteiligung des Straßenverkehrs zugunsten von Schienenund Wasserwegen ist nicht zielführend. » Im Rahmen der Diskussion um die europäische Industriepolitik sind für die Automobilindustrie insbesondere die Aktivitäten der CARS 2020-Gruppe von Bedeutung (siehe Seite 42). 42 CARS 2020. Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie erforderlich? Sachverhalt. Wie in allen westlichen Nationen sinkt auch in Europa der Anteil der Industrie an der Wertschöpfung seit Jahrzehnten. Die Auswirkungen der Finanzkrise, die in weiten Teilen Europas hohe Arbeitslosigkeit verursachte, zeigen jedoch die Vorteile klassischer Produktion. Demnach ist eine starke industrielle Basis entscheidend für ein wohlhabendes und wirtschaftlich erfolgreiches Europa. Mit nahezu 13 Millionen Beschäftigten zählt die Automobilindustrie zu einer der Schlüsselindustrien Europas. Durch die Globalisierung und den internationalen Wettbewerb finden tiefgreifende Veränderungen im automobilen Umfeld statt. So hat die anhaltende Dynamik in den Wachstumsmärkten beispielsweise Auswirkungen auf den Handelsverkehr und die etablierten Wertschöpfungsketten. Neben einem zunehmenden Wettbewerbsdruck erfordert zudem die Gesetzgebung zur Minderung des CO2-Ausstoßes massive Anstrengungen im Bereich der automobilen Forschung und Entwicklung. Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Aktionsplan „CARS 2020“ (Competitive Automotive Regulatory System 2020) präsentierte die EU Kommission Ende 2012 strategische Prämissen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie. Der Aktionsplan versucht dabei gezielt, Empfehlungen der CARS 21 High Level Group umzusetzen, deren Abschlussbericht konkrete Maßnahmen zur Unterstützung nachhaltigen Wachstums und Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit formulierte. Zu den Kernpunkten zählen u. a.: » Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes (gemeinsame Betrachtung der Sektoren Automobilindustrie/Zulieferer, Kraftstoffindustrie und Infrastruktur), » ein sozial verträglicher Abbau von Überkapazitäten, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzsteigerungen, » die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen als Innovationstreiber und » die Förderung des freien Handels. Als Basis einer proaktiven Kommunikation mit dem EU Parlament und der EU Kommission veröffentlichte ACEA das Manifest „A Manifesto for a Competitive European Automobile Industry“, das drei wesentliche Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele identifiziert: 1.Innovationsförderung, 2.Förderung des freien Handels und 3.ein ausgewogenes, unterstützendes regulatorisches Rahmenkonzept. Der Punkt Innovationsförderung wird von der EU durch das Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon 2020“ adressiert, durch das zwischen 2014 und 2020 ca. 70 Milliarden Euro Förderung von F&E-Aktivitäten bereitgestellt werden (für den Transportsektor ca. 6 Milliarden Euro). Das Programm startete im Januar 2014. Daimler Position » Die konsequente Umsetzung der im CARS 21-Bericht definierten Maßnahmen ist weiterhin abzusichern. » Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Berücksichtigung eines ganzheitlichen Ansatzes, denn höhere CO2-Einsparungen sind nur sektorübergreifend erzielbar. » Daimler begrüßt die Umsetzung des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“. Wirtschaft | 43 EU–US Freihandelsabkommen. Wo liegen die Chancen für den Nutzfahrzeugbereich? Sachverhalt. Freier Handel ist einer der wichtigsten Wachstumsmotoren der globalen Wirtschaft. Es entstehen Vorteile sowohl auf Unternehmens- als auch auf Verbraucherseite. Die Unternehmen profitieren durch Zollabbau und Reduzierung vorhandener Handelshemmnisse, die Wettbewerbsfähigkeit wird gestärkt, die Vernetzung der Produktion gefördert und die Kosten sinken. Gleichzeitig führt die Steigerung des Handels für den Konsumenten zu einer größeren Produktvielfalt bei niedrigeren Preisen. Insgesamt haben Freihandelsabkommen positive Effekte auf Beschäftigung und Wohlstand. Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) – Im Fokus des Interesses. Die Verhandlungen zum Transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika laufen seit Mitte 2013. Ein Abschluss ist für Ende 2015 geplant. EU USA Bruttoinlandsprodukt (Veränderung bis 2027) + 0,5 % + 120 Mrd. € + 0,4 % + 95 Mrd. € Exporte ins Partnerland + 28 % + 187 Mrd. € + 37 % + 159 Mrd. € Exporte weltweit + 6 % + 220 Mrd. € + 8 % + 240 Mrd. € Verfügbares Einkommen + 545 €/Jahr einer vierköpfigen Familie + 655 €/Jahr Quelle: Center for Economic Policy Research: Reducing Transatlantic Barriers to Trade and Investment – an Economic Assessment, März 2013 Angestrebt wird ein umfassendes Abkommen, welches folgende zentrale Elemente enthalten soll: Abbau von Zöllen für Güter und Dienstleistungen, Abbau von nichttarifären Handelshemmnissen, regulatorische Kooperation und Investitionsschutz. Bedenken verschiedener Interessengruppen bestehen vor allem hinsichtlich der Absenkung von Produkt-, Sicherheits- und Umweltstandards. Zudem wird befürchtet, dass Länder in ihrer Regulierungsfreiheit eingeschränkt werden. Die EU und die USA sind bestrebt, der Kritik gerecht zu werden und die Verhandlungen so transparent wie möglich zu gestalten. In besonderem Maße kann die Automobilbranche von einem solchen Freihandelsabkommen profitieren, wobei die Bedeutung in Abhängigkeit der Produkte variiert. Im Pkw-Bereich werden vor allem fertige Fahrzeuge gehandelt. Im Gegensatz dazu liegt die Bedeutung für den Nutzfahrzeugbereich vor allem im Austausch von Komponenten. Der Hintergrund dafür ist die regionale Aufstellung der Industrie mit länderspezifischen Konzepten. Insbesondere bei der gegenseitigen Anerkennung unterschiedlicher technischer Vorschriften und Standards könnten signifikante Vorteile entstehen, beispielsweise durch die Vermeidung von doppelten Tests. Daimler Position » Freihandelsabkommen fördern den freien Handel zwischen den Regionen und somit auch den Wohlstand. Ein steigender Handelsverkehr erhöht zudem die Wettbewerbsfähigkeit internationaler Unternehmen. » Für den Nutzfahrzeugbereich von Daimler sind die Absatzmärkte und Produktionsstandorte in der Europäischen Union und den USA von großer Bedeutung. » TTIP bietet die einmalige Chance, Marktzugangsbeschränkungen in der Automobilindustrie sowohl in Bezug auf tarifäre, als auch auf nichttarifäre Handelshemmnisse zu eliminieren. » Vorteile bei Wohlstand und Beschäftigung sind auf beiden Seiten zu erwarten. » Die mit dem TTIP verbundenen Chancen sind insgesamt signifikant und überwiegen die bestehenden Bedenken. » Vor diesem Hintergrund unterstützt Daimler die Verhandlungen zum Transatlantischen Freihandelsabkommen in Bezug auf den Automobilsektor vollumfänglich. Questions and Answers concerning Commercial Vehicles. Environment, Energy, Transportation, Economy. (Page 4 – 45) 4 Table of Contents Environment and Energy 6 – 23 Emissions and Fuel Consumption A holistic approach to reduce CO2. Solution for the European Road Transport in 2030? 8 CO2 legislation for heavy-duty commercial vehicles. A uniform framework worldwide? 10 CO2 legislation in the EU. Is it needed for heavy-duty commercial vehicles as well? 11 Revision of the Directive on Weights and Dimensions of Commercial Vehicle for cross border use. Contribution to CO2 reduction? 12 Long combination trucks. Successful start of field test in Germany? 13 EU CO2 legislation for vans. Further tightening to be expected? 14 Traffic noise. A balanced reduction strategy? 15 Development of commercial vehicle emissions. Where do we go from here? 16 EURO VI. End of the line for EU emissions legislation for commercial vehicles? 17 Nitrogen oxide. In focus for coming years? 18 PM2,5. How is the fine particulate pollution developing? 19 Alternative Powertrain Systems and Fuels Directive on the Deployment of Alternative Fuels Infrastructure. Effective approach for the future? 20 Biofuels in Europe. Is there a future? 21 Fuel strategy. Quo vadis? 22 e-mobility. What does it mean for commercial vehicles? 23 Table of Contents | 5 Road traffic and transportation 24 – 35 Transport Policy and Sustainable Mobility Economy Importance of the Automotive Industry/Market Trends Urbanization and securing mobility. Bus Rapid Transit as a mobility solution for cities? 26 Liberalization of long-distance bus transportation. What is the future for long-distance bus services? 27 Driver training. An enduring contribution to fuel economy? 28 Sustainable road freight transport. What progress has been achieved? 29 Infrastructure and Financing Truck tolls in Europe and internalization of external costs. A means for extra revenues? 30 Road infrastructure in Germany. Underfunding due to a shortage of cash? 31 From boom to normality. How are the emerging economies developing? 38 Eurozone. Is the worst already over? 39 The global truck market is at a standstill. What are the medium-term prospects? 40 Automotive Industry Environment Future EU industrial policy. What is the role of the automotive industry? 41 CARS 2020. Is it necessary safeguarding the competitiveness of the European industry? 42 EU – US free trade agreement. What are the opportunities in the commercial vehicles area? 43 Safety Road traffic safety. Is the positive development continuing? 32 Intelligent transport systems. Solutions for transport problems? 33 Future Truck 2025. What framework conditions are needed for autonomous driving?34 Cover picture: World premiere of the autonomously driving “Mercedes-Benz Future Truck 2025”, Magdeburg in July 2014 36 – 43 For questions contact: Dr. Ulrich Müller External Affairs, Director Automotive Regulatory Strategy Telephone: +49 711 17-21678 6 Environment and Energy Environment and Energy | 7 Environment and Energy 6 – 23 Emissions and Fuel Consumption Alternative Powertrain Systems and Fuels A holistic approach to reduce CO2. Solution for the European Road Transport in 2030? 8 CO2 legislation for heavy-duty commercial vehicles. A uniform framework worldwide? 10 CO2 legislation in the EU. Is it needed for heavy-duty commercial vehicles as well? 11 Revision of the Directive on Weights and Dimensions of Commercial Vehicle for cross border use. Contribution to CO2 reduction? 12 Long combination trucks. Successful start of field test in Germany? 13 EU CO2 legislation for vans. Further tightening to be expected? 14 Traffic noise. A balanced reduction strategy? 15 Development of commercial vehicle emissions. Where do we go from here? 16 EURO VI. End of the line for EU emissions legislation for commercial vehicles? 17 Nitrogen oxide. In focus for coming years? 18 PM2,5. How is the fine particulate pollution developing? 19 Directive on the Deployment of Alternative Fuels Infrastructure. Effective approach for the future? 20 Biofuels in Europe. Is there a future? 21 Fuel strategy. Quo vadis? 22 e-mobility. What does it mean for commercial vehicles? 23 8 A holistic approach to reduce CO2. Solution for the European Road Transport in 2030? In its communication statement on energy and climate policy objectives published in 2014, the European Commission envisions a 30 % reduction in CO2 emissions for road transport until the year 2030. The base year is 2005. A White Paper, published in 2011, refers to a 60 percent reduction until the year 2050, with 1990 as base year. The European commercial vehicles industry in principle supports the social goal of lowering CO2 emissions and will make its contribution accordingly. It will also do this despite the fact that the European CO2 emissions attributable to the commercial road transport sector make up significantly less than one percent of the worldwide green-house gas emissions. However, due consideration must be given to these as well as a number of other significant relationships, which are not appropriately discussed or are altogether ignored in previous policy considerations. First, it must be noted that the forecasts of the transport volume and thus also of CO2 emissions will have to be adjusted substantially. For example, transport services for Germany and the year 2025 must be reduced from around 700 billion to just under 600 billion ton-kilometers. This is based on the data for the currently valid 2010 base year relative to the previous base year 2004. For the EU (based on 27 member states) there is a comparable requirement for a downward correction from around 2,700 billion to 2,300 billion ton-kilometers (cf. chart). A look at the corresponding, most recent data for CO2 emissions indicates a 5.9 % decline in the period from 2007 to 2011. This is attributable not least to the specific fuel consumption of the heavy-duty trucks. New trucks will emit 60 % less CO2 per ton-kilometer in 2014 compared to 1965. This is due not least to the high-impact, cost-induced competition among freight forwarders. Only those who can reduce the major block of fuel costs on a continuous basis can be successful in Forecasts transport performance till 2030 for EU27 [tkm] 3,000 2,500 2,000 1,500 0 2000 2010 2020 EU Energy & Transport, Base 2007 ProgTrans WTR 2030, Base 2010 EU Energy & Transport, Base 2013 Source: EU/ProgTrans/Daimler 2030 the freight transport market. In a market economy, this necessarily leads manufacturers to ensure a supply of commercial vehicles that satisfy these requirements. In 2014, the EU Commission published another communication statement – referring to the experience with the serious economic crisis that is still not fully under control – in which it speaks of the urgent necessity to strengthen the international competitiveness of the European industry, not least in order to safeguard jobs. Against this background, solely placing the administrative burden of the Commission's objectives on commercial vehicle manufacturers would be in direct contradiction to a comprehensive understanding of sustainability. Rather, it is necessary to introduce a package of measures that includes all stakeholders and makes use of the most efficient and most effective instruments – also in light of the competitiveness policy of the EU Commission. This includes options such as the tractor unit, the trailer or semi-trailer, the tires, CO2-reduced fuels, the operation of the vehicles, the infrastructure and the replacement of inefficient old vehicles. Relative to the avoidance costs of a ton of CO2 emissions - after the many decades of already realized optimizations – many of the measures on the tractor unit are among the most inefficient options. New elements that are repeatedly coming into focus, like waste heat recovery, hybridization or lightweight construction even generate costs ranging from € 700 to € 6,000 per ton. This is not justifiable in macroeconomic terms. The prices for the emission certificate for a ton of CO2 currently range between five and six Euros. The Commissionʼs goal for the year 2020 is to effect a price of 30 Euros. Thus, the aforementioned measures would still fall short of an efficient macroeconomic use of funds. Relative to the complete vehicle, aerodynamic measures for the trailer or semitrailer would be much more effective and efficient with improvements between 5 % and 10 % (tbc). In this context, the German Association of the Automotive Industry (VDA) is currently preparing a study that will enable manufacturers of truck bodies and trailers to develop their products very efficiently in accordance with aerodynamic aspects. Another focal aspect of the urgently needed integrated approach is the optimization of tires. Here, too, it will be possible to unlock substantial potential jointly with the supplier companies organized in the VDA, for example with respect to tiresʼ rolling resistance. In addition, if the issue of the road surface is also taken into account, optimal road surface design can unlock potential of approximately 10 %. Therefore, the contribution of public owners of the road infrastructure is urgently needed. However, on the companiesʼ side, freight forwarders and drivers of commercial vehicles can also make a significant contribution, for example through training on economical driving techniques. Studies of this tool based on real data indicate consumption Environment and Energy | 9 reductions of up to 20 % associated with an average long-term effect of up to five percent. A highly efficient measure is also to be found in the use of long trucks. Here, a field test that is currently being conducted in Germany indicates that CO2 emissions per ton-kilometer can be reduced by about 30 percent in long-distance transport. Thus, a combination of these and other measures, can lead to aligning environmental policy and economical objectives without generating any negative effects. To enable a balanced assessment of the measures, a number of the measures referred to above as well as other possibilities will be elaborated separately in greater detail. To start with, this is the long truck (p. 13), followed by the adaptation of measures and weights, among others, for improving the air resistance of complete vehicles (p. 12), driver training (p. 28), hybridization (p. 23) and the use of alternative fuels (p. 21). In this context, we will continue to engage in close dialog with the EU Commission and the responsible political decision makers. Naturally, this also includes collaboration with freight forwarders and their professional associations. Holistic approach to reduce CO2 Vehicle Renewable Energies Trailer CO2 Infrastructure Operation Vehicle related measures Source: ACEA/Daimler Tires Fleet Renewal Operations Fuel 10 CO2 legislation for heavy-duty commercial vehicles. A uniform framework worldwide? The facts. Man currently causes emissions of nearly 50 billion tons of CO2 and other greenhouse gases worldwide. Traffic accounts for about 13 % of these emissions. In the EU, about 25 % of all emissions are attributed to the transport sector (including ships and aircraft), of which about 7 % is allocable to commercial vehicles, including vans. All commercial vehicles around the world account for less than 1 % of the man-made CO2 emissions. Since it is assumed that road transport of goods will continue to gain importance in the future and thus CO2 emissions will increase, a number of countries regulate CO2 emissions of trucks, buses and vans. CO2 regulations for heavy-duty commercial vehicles advance across the board. Initial deliberations concerning the measurement and restriction of fuel economy, initiated in Japan in 2002, led to the 2006 approval of a standard that is to become effective in 2015. The method is designed exclusively for engines and transmissions and thus does not reflect the actual achievable fuel economy of a commercial vehicle. Since the limits can therefore only be achieved through measures on the engine and transmission, they do not represent a cost-efficient approach for the medium and long term due to the technological sophistication of these components. The US Environmental Protection Agency (EPA) started considering ways to reduce greenhouse gas emissions of trucks, buses and vans in 2008. This culminated in extensive legislation, which was signed by President Obama in 2011. The core of the regulatory program is an engine-based limit that will be tightened in 2 stages (2014 and 2017) on the one hand and on the other hand is accompanied by five vehicle measures, which include the reduction of the rolling resistance of the tires and the aerodynamic drag of the tractor. Similar to the Japanese approach, a disadvantage of the American approach is that the resulting data on CO2 emissions do not reflect real world operation. A positive aspect of the US approach is that the legislation leaves significant room for flexibilities, which is particularly important in the extremely cyclical world of commercial vehicles: For example, CO2 credits can be used over a period of five years. In 2010, China began developing a measurement process that corresponded to the technology standards in the Chinese commercial vehicles industry. Unfortunately, the responsible department decided to prescribe a chassis dynanometer as the key measurement method. Since many definitions are still unclear, the effort and costs that the manufacturers will have to bear in order to measure the many reference models are difficult to estimate. While the limits for trucks are still manageable, it is to be expected that more stringent regulations will be enacted in the years ahead. Since the Chinese method is based on one cycle only, it likewise does not yield any realistic fuel economy data. Due to the great predominance in freight transport, other important commercial vehicle markets have also begun to deliberate on fuel economy and CO2 regulations for heavy-duty commercial vehicles. In this respect, it will become important to lobby for realistic fuel economy measurements that can supply customers with verifiable data on real fuel economy as it is realized in the European approach. Such an approach should be adopted worldwide. Test method application in major markets Engine/powertrain testing: Engine separately considered Only 5 technologies chosen to include specific data Component testing with FE simulation: The ACEA proposal especially covers more in detail the OEM specific vehicle technologies This is the very new part within this proposal, which can handle more variants easily. Engine/powertrain testing: Only drivetrain considered Metrics not suited to compare transport service efficiency Chassis dyno testing Only “basic vehicle version” considered, specific configurations and technologies without influence on FC values. Only one drive cycle applied Overview: CO2 regulations in force (Status 2013) FES: in place since 2006 Weight based limits 2015 Phase 1 limits 2014/2017: Limits for vehicles + separated engine standard FCS starting: Weight based limits 2014/15 existing limits Source: Daimler Daimler’s position » Regulations which concentrate only on individual components of the heavy-duty commercial vehicle do not represent approaches that can facilitate increased integration of cost-efficient measures into the vehicles. Severe limits lead to vehicle measures that frequently are not cost efficient and thus do not meet with any appreciable acceptance on the market. » If the existing regulations are to be further developed, due to the extreme cyclical nature of the commercial vehicles industry, great attention must be paid to incorporate sufficient flexibility in the target achievement provisions. » Due to the future importance of impartially generated fuel economy data in the commercial vehicle sector, Daimler massively promotes the worldwide harmonization of at least the fuel economy measurement method. Environment and Energy | 11 CO2 legislation in the EU. Is it needed for heavy-duty commercial vehicles as well? The facts. After the 2011 regulation on the CO2 emissions of light-duty commercial vehicles with limits for 2017 and 2020, the European Commission has repeatedly announced that the growing volume of road freight transport also creates a requirement for reducing the CO2 emissions of heavy-duty commercial vehicles in Europe. Another reason for the Commission's perceived need to introduce further regulations is the passing of corresponding legislation in Japan in 2006 and in the USA in 2011. legislative proposal to the European Parliament from the middle of 2015. If the proposal finds a consensus, its enactment can be expected in the course of 2016, so that it will be possible to find corresponding fuel economy data in the vehicle documents starting from about 2018. Initially, it is planned to apply this process in binding legislation for the three segments long-distance transport trucks, distribution transport trucks and coaches. In subsequent years, the approach is then to be extended to include other important segments. VECTO fuel economy simulation method is coming. Todayʼs truck and bus customers have very few possibilities for obtaining information on fuel economy from independent sources. That is why a consortium commissioned by the European Commission is currently developing a method that can enable verifiable measurement of fuel economy (and thus also of CO2 emissions) under the guidance of the Graz University of Technology with support from all European truck manufacturers and some body manufacturers. In order to cover the vast number of variants in the heavy-duty commercial vehicle sector, in contrast to passenger cars, a pure measurement method is unsuitable. Instead, the approach is based on inputting specific measured vehicle data about the engine mapping, the drag and the rolling resistance etc. into a robust simulation tool, which simulates fuel economy in accordance with the specifications on the test cycle and the vehicle body. After four years of development, the system works very precisely and can simulate fuel economy with a variance of less than 3 % between the measured and actual value. This method will be fully developed by the end of 2014, and is to be presented by the European Commission in a Thus, for the first time, customers will have an information system at their disposal, providing them with detailed, TÜVcertified, real-life information on fuel economy in a wide variety of segments. The vehicle manufacturers assume that this approach will again put added competitive pressure to develop the most efficient vehicle technology. Major parts of a full vehicle simulation based approach Pillar 3 Representative boundary conditions Cycles for each vehicle class » Target speed vs. distance » Slopes vs. distance Trailer body specification » Specification of one standard trailer and/or body for each vehicle class Metrics » g/t-km » g/m3-km » g/passenger-km Weight definition » Vehicle class specific weight definition for simulation and input data test Certified input data » Air Ai drag d » Transmission drag » Driven axle drag » Rolling resistance » Auxiliary drag Simulation tool Tool Models » Physical models » Driver model » Control models » Technology lists » Engine fuel map Pillar 2 » Additional Specific data: Weight, transmission and axle ratios tire sizes, ... Pillar 1 Simulation results » CO2 values » FC values » Average speed + Benefits by ECOfeatures There are 3 major pillars of a simulation based CO2 declaration method: Simulation tool, certified input data and representative Boundary conditions Source: Daimler Daimler’s position » The availability of comparative information of fuel economy will lead to increased competition to offer the most efficient and thus also the most cost-efficient truck in the long term. » Daimler will continue to apply all cost-efficient measures to reduce fuel consumption in series production and will secure its leadership in fuel economy. » Therefore, the European commercial vehicles industry does not see a necessity for a regulation on CO2 emissions comparable to the regulation that is in effect for passenger cars. 12 Revision of the Directive on Weights and Dimensions of Commercial Vehicle for cross border use. Contribution to CO2 reduction? The facts. EC Directive 96/53 of July 25, 1996 is one of the cornerstones of European road freight transport. It provides the framework for cross-border traffic with the aim of ensuring a uniform EU domestic market. In particular, it regulates the maximum authorized weights and dimensions of vehicles in international traffic. Accordingly, the allowable length of a tractor/ semitrailer combination is 16.50 m and that of drawbar combinations is 18.75 m, and all combinations must not exceed a total weight of 40 t. The majority of the EU Member States have taken over these weight and dimensions specifications into their national registration regulations. In the White Paper on European transport policy in 2011, which envisions an overall 60 percent reduction of CO2 emissions from transport by 2050, the EU Commission (Directorate General Transport) presented proposals for amendment of Directive 96/53 in April 2013. The aim is to enable bringing more energy-efficient, more aerodynamic vehicles on the market while simultaneously contributing to the improvement of road traffic safety. To this end, derogations from the current regulations on weights and dimensions are to be allowed, namely, deviations from the maximum allowed lengths if used to improve the aerodynamics in the vehicle’s rear and front and for safety improvements at the vehicle front. A deviation by one ton from the maximum allowable weight is provided for the use of alternative drive technologies in trucks and buses. The main focus of the dispute in the political process in Brussels is currently not on these aspects but on the cross-border use of long combination trucks. Mounting of plastic parts or new vehicles? The commercial vehicles industry considers the present Commission proposals as being not fully developed since they are not sufficiently oriented to improving the energy efficiency but solely present “special-purpose” derogations aimed at improving the aerodynamics. However, this does not lead to the creation of additional construction space for the integration of CO2-saving Proposal of EU Commission 2.35 m 13.60 m + „x“ mm derogation for aerodynamics and safety 1 – 3 % ← Source: Daimler 18.50 m + x + max 2000 mm derogation for aerodynamics saving potential fuel consumption/CO2 → 5 – 6 % technologies. The improvement of aerodynamics is not an aim in itself but just one of many levers for reduction of CO2 emissions from road transport. Moreover, the improvement of the aerodynamics is only effective in areas where relevant speeds can be achieved. This is the case only in long-distance transport at speeds of more than 60 km/h. Thus, improved aerodynamics does not lead to any fuel savings for the great majority of vehicles. The technical framework parameters for the desired derogations have yet not been specified to date. Thus the current considerations allow for an almost unlimited conceptual freedom, and the proposals leave room for all solutions, starting from the “mounting of plastic parts” and ending with the development of completely new vehicles. An aggreement of the industry, however, can only be expected in the context of clear framework conditions. Daimler’s position » Pure derogation regulations from the current framework of Directive 96/53 do not provide a sustainably reliable basis for investment decisions. » The correct objective of a revision would be to enable creating future-proof concepts coping with the challenges of a substantial reduction of fuel consumption (CO2 emissions) and the improvement of vehicle and traffic safety. In this respect, it is decisive how this goal is to be achieved. » Flexibly usable installation space for integration of fuel consumption-reducing technologies holds the promise of greater contribution to the targets than the exclusive concentration on improving the aerodynamics. » Active safety systems have the greatest benefit potential with the goal of increasing traffic safety. The use of a modified vehicle front for integration of passive protection systems does not lead to the desired result due to the high mass of the vehicles. » The commercial vehicles industry supports the objectives aimed at reducing CO2 emissions and improving traffic safety. » The focus of the revision should be on the development of future-proofed concepts and not in short-term actionism. Environment and Energy | 13 Long combination trucks. Successful start of field test in Germany? The facts. Environmentally friendly, safe and efficient transport – through intensified collaboration among transport actors and more efficient use of the existing road infrastructure – are of the utmost importance for the European freight transport sector, seen against the background of limited investment funds. One lever for efficiency increase is the change in the payload volume. The weights and dimensions of vehicles for cross border use in Europe are regulated in Directive 96/53 EC, which has remained unchanged for many years: a maximum weight of 40 tons and a maximum length of 18.75 meters (16.50 m for tractor/semitrailer combinations). In the current revision process for this Directive, the European Parliament has not made any decision concerning its possible use, but urges a two-year period for the preparation of an impact assessment study. In contrast, in a number of EU member states such as Sweden and Finland, 25.25 meter long tractor trailer combinations have already been used successfully in domestic transportation for many years. In the Netherlands and Denmark, multi-year field tests have been carried out with a positive outcome. Since January 2012, a field test, in which the use of longer vehicle combinations is investigated in detail, is also in progress in Germany. Interim results of the field test with long trucks in Germany. The nationwide field test with long combination trucks is a part of the freight transport and logistics action plan. The legal basis for the field test is provided by an exception regulation, which entered into force on January 1, 2012. The federal states of Bavaria, Hamburg, Hessen, Lower Saxony, Saxony, SchleswigHolstein and Thuringia are taking part in the full-scope of the field test. In these states, the 17.80 meter long semitrailer can travel across the entire road network. Meanwhile, Bremen has approved its highway network, and Mecklenburg-Vorpommern a number of individual roads, for traffic with long trucks. BadenWürttemberg and Saxony-Anhalt only allow for transit rides on very few parts of the highway network. The “positive network” now has a total length of around 9,300 kilometers, which include about three quarters (more than 6,800 kilometers) of the German autobahn. This corresponds to more than half of the entire autobahn network in Germany. The Federal Highway Research Institute (BASt) is providing scientific support for the field test with long trucks until 2016 and has now presented the initial findings. The survey has now been completed and includes the time period between December 2012 and December 2013. The periodic recording of real driving data used for parts of the scientific analysis was carried out with 21 participating companies with 37 long combination trucks. The core results of the analysis of 13,500 transports over 2.53 million kilometers, a freight volume of 144,000 tons and a total driving time of 37,000 hours: » Most frequently used: Truck with dolly and semitrailer. » Transported goods: Parts for the automotive industry, house hold equipment, air freight, clothing, foodstuffs, and packag ing materials. Generally voluminous but light-weight cargo. » More than 80 % of all transports run between production facilities and warehouses. » Average capacity utilization of floor space (without unladen journeys) approximately 93 %. The percentage of pure unladen journeys is small at seven percent. » Intermodal transport accounts for 17 % of all journeys monitored. » No shifts from railway transport to road transport. Progress reports from participating freight forwarding companies, surveyed by the German Association of the Automotive Industry (VDA), also show a positive interim result: » Reduction of CO2 emissions and fuel consumption by 20 % – 30 %. » No accidents. Current Combinations 16.50 m 18.75 m Field test registration companies vehicles 39 80 as of July 7th, 2014 Long Combinations 17.80 m 20.25 m 20.25 m 20.25 m 24.00 m Source: German Federal Highway Research Institute (BASt), 2014 Daimler’s position » The interim results of the field test in Germany show that long combination trucks can be operated on the existing infrastructure safely, without any road damage, ecologically and efficiently. » Daimler supports the continuation of the nationwide field test in Germany. 14 EU CO2 legislation for vans. Further tightening to be expected? The facts. The year 2014 marks the beginning of the so-called “phase-in” of the first stage of the CO2 legislation for vans. Beginning in 2017, all newly registered N1 vehicles in the EU must not emit more than 175 g CO2 per km. In 2014, 70 % of the vehicles will have to reach this target level, followed by 75 % and 80 % in subsequent years until, finally, all vehicles are to be included by 2017. On January 14, 2014, the European Parliament supplemented the CO2 legislation for Category N1 vans with a gross vehicle mass of up to 3.5 tons and a reference mass up to 2,610 kg. The supplementary provisions relate to the target level for 2020 and the modalities for achieving this limit. The most important points in detail are as follows: » Retention of the defined target level of 147 g CO2/km for 2020 with an additional 100 % increase in the target value line (neutral weight reference). » No advanced determination of a target limit for 2025. » Contrary to passenger cars, no multiple crediting (Super Credits) for particularly eco-friendly vehicles (e. g. electric vehicles). » Application of the Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP) will still be specified in a separate declaration. » No limits for vehicles with a gross vehicle weight of more than 3.5 t. In the case of multi-stage vehicles, in which chassis are completed by a body manufacturer, the specific CO2 emissions are attributed to the manufacturer of the base vehicle (chassis). The body weight is included in the calculation by means of a generalized formula. The commission will ensure that the manufacturer of the base vehicle has timely access to the mass and the specific CO2 emissions of the completed vehicle. Discussion on “Post 2020” has started. The limit of 147 g/km for vans from 2020 on is structured in a way that all manufacturers in Europe have a chance to achieve it. However, this requires development and application of additional technologies to improve fuel economy. In December 2013, the EU Commission has initiated the start of the legislation process for the “Post 2020” period with an impact assessment study whose results are to be available by the end of 2015. With respect to a possible target limit, there are currently demands, particularly from environmental organizations, for a target range between 120 g CO2/km and even less than 100 g CO2/km. This target discussion relates not only to vans but ultimately to all vehicle categories, and is embedded in the energy and climate policy of the EU, whose key points were published in early 2014: » 30 % CO2 reduction target for 2030 compared with 2005. » A target of 27 % for renewable energies (RES) for all member states, and elimination of existing national targets. » An energy efficiency target for 2030 will be decided with the revision of the Energy Efficiency Directive by the end of 2014. » Reform of the European Emissions Trading System ETS Another guardrail is the “Clean Air Program for Europe” adopted in December 2013, which includes further steps for reducing emissions from industry, transport, energy supply and agriculture till 2030. In designing these policy areas, special attention is to be placed on the fair distribution of the burden among these sectors. The transition of the measurement methodology from the “New European Driving Cycle (NEDC)” to the WLTP, which is to enable improved presentation of the real fuel economy of vehicles, must be taken into consideration in any future CO2 legislation, as well as in the related CO2-based taxation systems. Other markets like the USA and China have meanwhile passed CO2 legislation for massive regulation of fuel economy in the vans category. While the most stringent limits have so far been passed by the EU, similarly demanding limits are proposed in all markets so that in the medium term all vehicles will have to be equipped with state-of-the-art fuel-saving features. Daimler’s position » The currently valid European Union legislation for reduction of the CO2 emissions of light-duty vehicles, which specifies a target limit of 175 g CO2/km, is well balanced in its present form, primarily because it treats the weight reference equally across all N1 vehicle classes. » The long-term target of 147 g CO2/km is very demanding and requires extensive developments in new, fuelefficient vehicles. Environment and Energy | 15 Traffic noise. A balanced reduction strategy? The facts. The noise reduction strategy of the European Union rests on two main pillars. The first pillar is the implementation of the Environmental Noise Directive, which provides for periodic analyses of noise pollution levels and, where necessary, prescribes the development of action plans. The second stage of the implementation of the directive is currently in progress. In 2013, action plans had to be developed for all communities with 100,000 residents or more and civil participation procedures had to be performed. The second pillar is the new version of the legislation on noise limits for road vehicles in 2014, which specifies new testing procedures and limit values. The noise emissions of passenger cars, vans, trucks and buses will be gradually reduced in several stages. The Directive imposes requirements on heavy-duty trucks, among others, that will lead to a reduction of the permissible sound emission levels by more than half in the long term. What framework conditions must be observed? In the second stage of the implementation of the Environmental Noise Directive analysis must be performed for 81 cities and specific action plans for noise reduction had to be set up by the middle of 2013. A conclusive determination of threshold limits, from which mandatory measures must be taken, is still pending. However, municipalities, such as Stuttgart, intend to go as far as achieving road noise levels that are in the range of a normal conversation. From the current perspective, this cannot be realized without extensive traffic limitations. A general analysis of the available action plan seems to confirm this. About three fourths of the proposed measures relate exclusively to traffic limitations, in particular to a significant augmentation of the 30 km/h-zones also including main roads. Table: Deadlines for implementation of EU Environmental Noise Directive Notification to Commission by Strategic noise map by Action plans by with more than 250,000 inhabitants 30.06.2005 30.06.2007 18.07.2008 with more than 100,000 inhabitants 31.12.2008 30.06.2012 18.07.2013 with more than 6 mill. vehicles/year 30.06.2005 30.06.2007 18.07.2008 with more than 3 mill. vehicles/year 31.12.2008 30.06.2012 18.07.2013 Conurbations Main traffic arteries For new vehicle types: For all new registrations: Phase 1: 1st July 2016 for all Categories Phase 1: none Phase 2: 1st July 2020 for M1, M2, M3, N1, N3 Phase 2: 1st July 2022 for M1, M2, M3, N1, N3 1st July 2022 for N2 1st July 2023 for N2 Phase 3: 1st July 2024 for M1, M2, N1 1st July 2026 for M3, N2, N3 Source: Daimler Phase 3: 1st July 2026 for M1, M2, N1 1st July 2027 for M3, N2, N3 The adoption of the new Directive on vehicle noise emissions effectively put an end to the intensive negotiations in the preceding two years. The Directive sets ambitious targets, which are to be implemented in three stages within a long-term horizon and will be introduced depending on the respective vehicle category. Of particular interest were the negotiations on vans for passenger transport (Citan, Viano and Sprinter), all of which would have fallen in the category with the lowest limits due to the delimitation criterion of kW/1000 kg vehicle weight set by the lawmaker for passenger cars. While the Citan has to fulfill the requirements for passenger cars, the heavier vans Viano/Sprinter, which originate from commercial vehicles, must fulfill the higher limits applicable to their N1 parent vehicles. The limits imposed on trucks and buses continue to be very ambitious, despite being significantly scaled down from the originally proposed levels. Off-road vehicles receive a bonus of one to two dB(A). Overall, it must be kept in mind that traffic noise is not due to technical vehicle factors alone. It makes a major difference, for instance, whether the road surface is made of cobblestones, coarse-pored material or silent asphalt. The choice of road surfacing material has the potential to reduce noise levels by as much as 10 dB(A). That equates to a drop in noise intensity of 90 %. Measures for improving traffic flow also help to reduce road noise. “Green waves” or traffic circles prevent noiseintensive acceleration after frequent application of the breaks. Daimler’s position » The automotive industry supports the efforts aimed at reducing environmental noise – the new limits for outside noise provide a long-term demanding and predictable framework for the reduction of vehicle noises. » In the implementation of the Environmental Noise Directive, the unilateral call for limitations and driving prohibitions in road freight transport, in particular for heavy-duty trucks, is not promising since the effective reduction of environmental noise on a sustainable basis requires an overall concept. » A one-sided focus on technical vehicle measures and/ or traffic prohibitions would not contribute to the stated objectives. What is desired is the identification and implementation of a package of measures through the joint efforts of all emitters. 16 Development of commercial vehicle emissions. Where do we go from here? The facts. For more than 20 years, policy makers have been tightening the requirements for the permissible emission levels for industrial and power plant facilities as well as for road transport. This was certainly also warranted by the fact that certain pollutants had reached alarming proportions in cities and would continue to increase with the increase in road transport. The commercial vehicles industry initially responded with internal engine optimizations, which were then additionally followed up with combined measures in the exhaust after-treatment with the introduction of Euro IV. With the presentation of the new Actros and Citaro as Euro VI vehicles, Mercedes-Benz Trucks and EvoBus have once again demonstrated their pioneering roles on environmental issues as well – no other manufacturer today has more Euro VI trucks and buses in the field. The package is right: engine and exhaust after-treatment at the maximum. With Euro VI, for the first time, all Mercedes-Benz trucks and buses were also equipped with a closed particulate filter – in addition to the existing SCR technology. This enables effective treatment not only of the particulate matter, but also of the particularly harmful small particles with a diameter of less than 2.5 micrometers. In 2020, the particulate matter emitted by all commercial vehicles in Germany will amount to only about 600 t compared to the 2005 level of more than 10,000 t. However, it should be emphasized that in 2020 as well, about 75 % of particle emissions will still come from vehicles in the Euro 0 to Euro V classes – which again illustrates the importance of fleet renewal. PM [kt/a] 20 15 10 Mileage [bn km/a] 70 60 50 40 30 20 10 0 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 5 300 Mileage [bn km/a] 70 60 50 40 200 30 NOx [kt/a] 500 400 20 10 0 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 100 Source: Daimler based on TREMOD data EU I EU II EU III EU IV EU V EU VI EU I EU II EU III EU IV EU V EU VI Despite the continuously rising mileage of heavy-duty commercial vehicles in Germany since 1990 from 35 billion km per year to an estimated 62 billion km in the year 2020, nitrogen oxide (NOx) emissions in Germany will be reduced from about 500,000 t in 1990 to about 125,000 t in 2015 and thus to approximately 50,000 t in 2020. The air quality has improved continuously not only in Germany but also in all of Europe. As the chart also shows, the share contributed by Euro VI vehicles to nitrogen oxide emissions in 2020 will be minimal, although – fortunately – the Euro VI vehicle population will already be predominant at that point. In the year 2005, road freight transport in Germany was still responsible for about 28 % of the total nitrogen oxide emissions of about 1.4 million tons. With the renewal of the vehicle fleet by 2020 and the corresponding reduction of NOx emissions to 50,000 t, this proportion will probably be reduced to a level significantly below 10 %. With such low emissions, the amount of urban pollution caused by Euro VI vehicles is so low that additional speed limits for these vehicles are no longer meaningful. However, a decisive factor for the overall success of Euro VI is that the renewal of the vehicle fleet will actually take place, contrary to the development in other markets. If trucks and buses should also remain in use for periods significantly longer than 10 years – as increasingly indicated by statistics – a significantly lower reduction in emissions is to be expected. Daimler’s position » Daimler supports all cost-efficient efforts for air pollution control and is continuously developing new technologies for the further reduction of exhaust emissions. » With a view to ensuring further improvement of the air quality in urban centers, pushing the replacement of old Euro I – III vehicles with new vehicles is needed. » It must be examined whether any further speed limits in inner cities for reasons related to air pollution control are still advisable for state-of-the-art Euro VI commercial vehicles. Environment and Energy | 17 EURO VI. End of the line for EU emissions legislation for commercial vehicles? The facts. With the conclusion of the legislative process on Euro VI and the publication of the standards in June 2009, the associated Euro VI limits and time frame for the finalization of the technical execution conditions were also set. The presentation of the new Actros in 2011 ushered in the Euro VI era across Europe. This is the most stringent emissions regulation ever to be seen in the commercial vehicles industry. Euro VI: unprecedented cost effort required to achieve compliance. Compared to Euro V/EEV, Euro VI calls for a further reduction of NOx limits by 80 % and of the PM levels by 66 % (50 % compared with EEV). Thus, with the implementation of Euro VI, the emissions of the individual vehicle are reduced by 97 % for NOx and by 99 % for PM compared with 1990, even when using the significantly more stringent measuring procedure. In addition to the limit-related information, however, the reductions that are actually achieved in real operations are even more interesting. In the context of the Euro VI legislation, a testing procedure using a portable emissions device was specified especially for the purpose. The differences were presented using the measurements of a Citaro articulated bus in a Euro V and Euro VI version as an example: for the analyzed bus line in Wiesbaden, the NOx emissions of the Euro VI bus were reduced by about 95 % compared with the peer Euro V vehicle, and the CO2 emissions also went down by nearly 7 % through the introduction of various energy-saving measures. The Euro VI regulation contains a great number of additional provisions concerning such aspects as the number of emitted particles with a size of less than 2.5 micrometers, durability requirements for the exhaust after-treatment technology, which partly extend up to 700,000 km, as well as the extended on-board diagnosis that will again become significantly more demanding in several stages by 2017. In addition, there are now also regulations concerning the emissions that do not fall within the actual test cycle. All of these requirements can only be met through cost-intensive technologies, which lead to higher vehicle prices. There is also justification for the corresponding demand that Euro VI vehicles should get preferential treatment in a toll class of their own. Despite all these efforts of the commercial vehicles industry, the pollutants in the surrounding air are not being reduced as quickly as indicated by earlier forecasts. The reasons for this are not attributable only to the vehicles industry. New information from Brussels indicates that the EU Commission is already considering new ways of further reducing the emissions from the road transport sector. However, any further tightening of the emissions legislation would most certainly be counterproductive due to the renewed cost increases – customers could very well simply continue to use their old vehicles longer. Comparison of local emissions Euro V vs. Euro VI articulated city bus 16 14.46 13.56 14 12.03 12 10 8.97 8 6 4 3.06 2 0 0.323 0.647 0.92 0.912 NO [g/km] NO2 [g/km] NOx [g/km] CO [g/km] 0.324 CO2 [kg/10km] Euro V Euro VI Source: Prof. Dr. Pütz, University Landshut, Department of Commercial Vehicle Engineering Daimler’s position » With the early implementation of the Euro VI legislation in 2011 and 2012, MB Trucks and EvoBus once again took the leadership role in relation to the eco-friendliness of their products as well. » Daimler appreciates that the draft of the toll legislation which was presented after long discussions in July 2014 provides an advantage for Euro VI vehicles of 2,1 ct/km over Euro V/EVV vehicles. » There must be no further tightening of the emissions regulations since this would be to the detriment of fuel economy and thus also to the goal of reducing CO2 emissions. 18 Nitrogen dioxide. In focus for coming years? The facts. Air pollutants like nitrogen dioxide (NO2) have increasingly come under discussion in recent years after repeated violations of specified limits in some European metropolitan centers. NO2 aggravates the mucous membranes and the respiratory tracts. Short-term exposure can lead to eye and cough irritations. Continually high concentrations, on the other hand, can cause cardiovascular disorders and bronchial infections. At the same time, NO2 is also a pre-cursor substance for particulate matter and is involved in the formation of groundlevel ozone (summer smog). In addition, NO2 over-fertilizes and acidifies the soil and is thus damaging to vegetation. Meeting the limits is a great challenge. The World Health Organization (WHO) recommends a maximum NO2 concentration in the air of 40 µg/m³ as an annual average. The EU followed this recommendation in 2008 and already set the limits for 2010 at this level. However, until today, the limit cannot be maintained reliably on busy streets in big cities. In 2011, across the EU, limit violations were measured only at 3 % of the urban measuring stations but at 42 % of measuring stations in close proximity to road transport. 18,000 1,600 16,000 1,400 14,000 1,200 NOx [kt] 12,000 1,000 10,000 800 8,000 600 6,000 4,000 400 2,000 200 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Measured data NOx Limit values NOx PM2.5 [kt] NOx and PM2.5 in EU 27 0 Measured data PM2.5 Limit values PM2.5 Source: Daimler Along with industry, the energy sector and private households, road transport accounts for about 40 % and is one of the main contributors to nitrogen oxide emissions (NO and NO2). With the help of more stringent emission regulations, it has already been possible to reduce traffic emissions by 31 % within a ten-year period (2002–2011). The introduction of the Euro VI standards for diesel passenger cars as of September 1, 2015 is also associated with a significantly lowered emissions standard by 55 %. The strict Euro VI standards, which lower the admissible NOx limit by as much as 80 % compared with Euro V, has already been in effect for trucks since the beginning of 2014. Thus, it can be expected that the pollutant emissions caused by traffic in coming years will continue to drop at above-average rates. In addition to the new emissions standards, the continuous efficiency improvements of state-of-the-art trucks and buses will also contribute to this. Better fuel economy simultaneously leads to lower emissions. However, it remains to be seen whether the reduction successes achieved on roads will be sufficient to meet the limit of 40 µg/m³ by 2015 at the latest when the transition period of the EU Directive expires. This also depends on the speed with which new vehicles can penetrate the market. If, for example, a ten-year-old Euro III truck is replaced by a state-of-the-art vehicle, the specific emissions will decrease by 92 percent. As a result of the Euro VI/6 standards, road transport will contribute a significant percentage of the reduction of NO2 emissions in order to meet the specified limits in the future. Daimler’s position » Daimler has taken a pioneering role in NOx and NO2 reduction with the early adoption of the Euro VI standards in 2011. » We now have the largest Euro VI fleet on the market of all truck manufacturers in Europe. » A comprehensive analysis of all emission sources is now necessary in order to achieve a sustained reduction in NOx values. Environment and Energy | 19 PM2,5. How is the fine particulate pollution developing? The facts. Although the current particulate concentrations are regularly announced in cities, these are mostly so-called PM10 concentrations (particulate matter) or dust particles that are smaller than 10 µm in diameter. However, the very small PM2.5 particles are especially dangerous for people's health. They penetrate into the fine lung capillaries and can thus be distributed in the entire body through the bloodstream. To protect human health, the PM2.5 particles included in the PM10 particles must be measured separately. To this end, measurement stations have increasingly been set up in recent years. According to current publications of the European Environmental Agency, EEA, and the World Health Organization, WHO, the 2015/2020 target levels of 25 µg/m³ and 20 µg/m³ have already been achieved in many European cities (photo). That is no comparison to the current air pollution levels in the large metropolitan cities of Asia or South America: in January 2013, Beijing reported hourly peaks of more than 900 µg/m³. Annual mean concentrations of PM2.5 in 2012 Particulate emissions from road traffic are decreasing significantly. European-wide regulations for PM2.5 particulate matter were codified by the EU for the first time with the Air Quality Directive (2008/50/EC), which specifies a binding limit of 25 µg/m³ on the annual average, starting from 2015 that is lowered to 20 µg/m³ by 2020. A limit of the PM2.5 emissions was included in 2012 in the Göteborg Protocol, which is a part of the Geneva Convention on Long-Range Transboundary Air Pollution. In this international agreement, the EU enters into a voluntary commitment to reduce the emissions by 22 % by the year 2020 compared to 2005. At the end of 2013, the EU Commission presented a legal proposal for the codification of this target and its continuation until 2030 (cutting emissions by half compared to 2005). The proposal is part of the revision of the European Air Quality Program. As a result of the revision, the existing directive does not have to be amended in order to achieve the 2020 targets; however, the measures that have already been decided must be realized effectively. At about 18 %, road traffic contributes approximately the same amount to PM2.5 emission as industrial processes. The major share, however, originates mainly from private households and commerce. The commercial vehicles industry has been working on reducing particulate emissions for many years. In the last 20 years, a total of six emission standards have been adopted and implemented. With the Euro VI standards that have been in effect for trucks and buses since the beginning of the year, the emissions limit for particulate matter is again lowered by two thirds compared to Euro V. In addition, under Euro VI, besides the particulate matter the particulate number is also reduced, which in turn is forcing all manufacturers to integrate a closed particulate filter into the exhaust system. Consequently, by 2020 the particulate emissions of trucks and buses are to be decreased by 84 % relative to 2010. If the Euro VI standards are fully achieved in the existing fleet, emissions will be reduced by 98 % (period 1990–2025). ≤ 10 µg/m³ 20–25 µg/m³ 10–20 µg/m³ 25–30 µg/m³ > 30 µg/m³ Source: EEA (2013) Daimler’s position » Through the introduction of the closed particulate filter in its passenger cars and the early fulfillment of the Euro VI and EPA 10 specifications for its trucks and buses, Daimler has achieved significant reductions in the PM exhaust emissions, so that all vehicle limits valid for Europe today can be fulfilled. » The PM2.5 emissions, which are still too high in some European cities, can be reduced substantially through the replacement of old trucks with new Euro VI commercial vehicles. 20 Directive on the Deployment of Alternative Fuels Infrastructure. Effective approach for the future? The facts. Annually, more people die in the EU from the effects of air pollution than from traffic accidents. In addition, the air quality of a region has a decisive influence on the quality of life of its inhabitants. Although images of smog-covered streets and buildings are generally associated with large Chinese and American cities, in March 2014, it was the city of Paris that came into the reporting focus, when the particle matter concentration there reached more than 180 micrograms per cubic meter of air. Although this phenomenon was not caused by road traffic, the French government responded to the limit excesses with driving prohibitions. Air pollution is presenting great challenges for cities and municipalities. One possibility for combatting of air pollution is to significantly increase the share of locally emission-free vehicles with alternative drives. While vehicle manufacturers are already offering a broad range of different drivetrain concepts, the lacking infrastructure for charging the vehicles hinders their success on the market. No binding minimum coverage. In January 2013, the European Commission published a “Proposal for a directive of the European Parliament and of the Council on the deployment of alternative fuels infrastructure”, which was to obligate the member states to construct a minimum infrastructure to support the development of the market for alternative fuels. In addition to defining technical standards, this was to ensure a minimum infrastructural coverage for electricity, natural gas, hydrogen, biofuels and liquid gas. On March 26, 2014, the European Commission and the European Parliament reached consensus concerning the content structure of the directive. According to the compromise, the member states will determine the number of infrastructural components to be built within the scope of their national development plans. As guidance, the recommended framework is as follows: » Charging stations for electric vehicles: At least one charging station per ten vehicles until the end of 2020 with a concentration on urban areas, » Hydrogen: The member state makes an independent decision concerning the inclusion of the hydrogen infrastructure in its development plan, » Liquid gas: Refueling points along European main arteries located at a maximum distance of 400 km from one another until the year 2025, » Natural gas: Refueling points along European main arteries located at a maximum distance of 150 km from one another until 2025. With respect to financing of the infrastructural framework, the EU is relying primarily on private investments. Additional financial support is to be granted at national level or via the research and innovation program “Horizon 2020”. However, the transport sector is not the only one to be called to task for reducing air pollution. At the end of 2013, the EU passed the “Clean Air Programme for Europe”, which defines new air quality targets until 2030 under the inclusion of additional sectors and contains specific measures for reduction of air pollution, primarily in the big cities. Daimler’s position » The approach of making it mandatory for EU member states to be involved in building up the infrastructure for alternative fuels is very much to be welcomed. However, no mandatory targets have been specified thus far. » Since user acceptance of alternative drivetrain forms is closely connected to the availability of the refueling infrastructure, there is rising pressure for the determination of binding targets. » A technology-neutral approach should be adopted to ensure that certain types of fuel are not disadvantaged. Environment and Energy | 21 Biofuels in Europe. Is there a future? The facts. Biofuels came into view as an important alternative for the future on the fuel market in Europe a few years ago. In line with this, in 2009 the EU decided to increase the biofuel share for the transport sector up to 10 % for 2020. However, in the interim period, the goal seems to have receded into the background: Studies have shown that not every biofuel reduces CO2 emissions and is environmentally friendly. As the example of E10 illustrates, people are skeptical and now even oppose biofuels. In addition, the conflict of fuel tank vs. food is still topical, and biofuels of the second generation that are not in conflict with food are still largely absent from the market. Uncertain development of the biofuels market. In recent years the share of biofuels in road transport has risen only slowly and was at 4.7 % in the EU in 2012. At about 79 %, biodiesel accounts for the largest share, followed by bioethanol (20 %) as well as vegetable oils and biogas, which are used only in isolated cases (1 %). The admixtures vary in the individual EU member states, but do not exceed the limits allowed under the EU standard for gasoline and diesel (E10, B7). Fuels containing higher biofuel levels for fleet applications are in existence only in Austria, Sweden and France. In Germany, there will be a conversion from an admixture quota to a CO2 quota in 2015. Initially, fossil fuels will have to emit 3 % less CO2, followed by 7 % less CO2 in 2020. Subsequently, the biofuel share in Germany would again increase significantly from 5.7 % (2012) after stagnating in the preceding years. EU Legislation Process on Biofuel Framework (Renewable Energy Directive (RED), Fuel Quality Directive (FQD)) 2009 2012 2014 2015/2016 Legislation process ongoing EU Directives issued Revision started (RED, FQD with EC Proposal biofuel framework) amending RED, FQD Decision expected new biofuel framework Source: Daimler However, the further development of the biofuel market is completely uncertain. At the end of 2012, the EU Commission initiated an amendment of the Renewable Energies Directive, which codifies the biofuel targets for 2020. With a view to curtailing negative effects on agricultural land and food production, previous biofuels (first generation), which are derived almost exclusively from cultivated crops such as rapeseed (biodiesel), wheat or corn (ethanol), are to be capped at an upper limit (5 %) and second-generation fuels are to be promoted in order to maintain the 10 % target. After nearly two years of debates and discussions, there is still no agreement in sight and consensus is also not to be expected before 2015 – due to the hard lines of both the proponents and opponents of biofuels in parliament, as well as in the governments of the member states. Nevertheless, it can be expected that for the long term – after 2020 – the promotion of the first-generation biofuels will run out. However, whether second- and third-generation fuels will then be available to a greater extent is extremely questionable from the current perspective due to the absence of any planning of production facilities at an industrial scale. The framework conditions set by the EU and, not least, the acceptance in the population will be decisive in this respect. Daimler’s position » For reasons of fuel quality and compliance with the Euro VI/6 limits, first-generation fuels can be added only up to 7 % (biodiesel) or 10 % (ethanol). It could be possible to increase the percentage of ethanol up to 20 %. » The use of biofuels can be managed successfully only if they no longer compete with food, and their sustainability is ensured. This is the only way to arrive at broad-based social acceptance, which is a basic prerequisite for the success of biofuels. 22 Fuel strategy. Quo vadis? The facts. Fossil diesel is almost the only fuel used for driving trucks and buses in Europe. In view of the rising demand for diesel and falling demand for gasoline in road transport as a whole, this very one-sided orientation to one fuel must be viewed very critically due to the loss of a balanced mix of refineries in the EU and the increased dependence on diesel imports on the European continent. The use of alternative fuels helps broaden the offer of energy providers and minimize onesided dependencies. Not least, the use of low-carbon fuels can lead to additional reductions of the CO2 emissions of the truck fleet. What alternatives can arise from the niche? Apart from a few regional special cases, only biodiesel as admix up to 7 % (B7) is noteworthy as a fuel alternative. The biofuels available on the market today will not be widely used on the future fuels market. Hydrogen-driven fuel cells are nowadays used in bus pre-series projects, but only represent a long-term option for trucks because of range requirements. And electric trucks operated with catenary will in future remain what they are today: thought experiments that require investments into the billions for infrastructure and vehicle development without achieving significant reductions in greenhouse gas emissions. At present, natural gas vehicles also play only a niche role, but that could change significantly in the years ahead. In the USA and China, the number of gas-operated trucks is rising since gas is a low-priced alternative to diesel and the number of filling stations in these countries is growing continuously. Comparable dynamics are just beginning in Europe, but there is growing interest, since natural gas is significantly less expensive than diesel at the filling station here as well. In particular, liquid natural gas (LNG) could move up in importance as a real diesel alternative for commercial vehicles. LNG is natural gas that is refrigerated to less than minus 160°C until it liquefies. This leads to a 600-fold reduction in the volume of the natural gas. This enables filling the tank with more natural gas and achieving operating ranges of over 700 km. Natural-gas vehicles using the compressed natural gas CNG, which is even more widely used today, have lower operating ranges or have to be equipped with large and expensive pressure tank systems to enable a longer operating range. At present, most of the gaspowered commercial vehicles are used in urban transport for supply or waste disposal operations. However, LNG can also be used by long-distance trucks, in particular in Europe. In 2013, the EU Commission presented a legislative proposal for the development of the infrastructure for alternative fuels along the main transport routes until 2025. The proposal assigns central importance to LNG for trucks and inland waterway vessels. By promoting alternative fuels, the Commission is pursuing the goal of reducing the one-sided supply dependencies as well as, primarily, also the goal of achieving the use of fuels that are low in CO2. Over its entire cycle (“well to wheel”), depending on the engine concept, natural gas generates 10 % – 20 % less CO2 emissions than diesel. The CO2 savings potential can be increased even further through biogas, which can be prepared as an admixture with any quantity of natural gas. In 2013, the share of biogenous natural gas at German filling stations was already at more than 20 %. Sweden and Austria are also very advanced in the use of biogas in the mobile sector. Daimler’s position » The expansion of an LNG filling stations infrastructure along the major European transport routes must be accelerated. » The energy tax on natural gas for transport purposes must not be increased in coming years. » There is an urgent requirement for standardization of the liquid gas technology vehicle components and filling station interfaces through uniform and affordable industry standards. Environment and Energy | 23 e-mobility. What does it mean for commercial vehicles? The facts. In 2009, in the framework of the National Development Plan for Electromobility, the German Federal Government committed itself to the goal of establishing Germany as a leading market and leading provider for electromobility by the year 2020. This raises the question about the extent to which electrification could also be relevant for the commercial vehicles sector in addition to the already known technological solutions for passenger cars. In particular against the background of the expected CO2 legislation for heavy-duty trucks, this question is coming under discussion with increased frequency. A question of economic efficiency. In contrast to passenger cars, commercial vehicles are primarily investment goods, with which operators would like to organize the transport of passengers and goods in the most customer-oriented and economical manner. Since the commercial vehicles palette is very diverse, the use of alternative drives is also very strongly dependent on the respective application purpose of the vehicles. In urban or regional transport, the distances traveled and the load requirements are significantly lower than those in long-distance transport. Thus, electrification of the drivetrain for vans and light commercial vehicles in distribution traffic is already possible today. The still high costs for hybrid trucks, however, generally lead to amortization periods of more than four years. Given the average ownership period of three years for such vehicles, their use is currently not attractive enough for many customers for economic reasons. In long-distance transport with a daily mileage of more than 700 km and a high load requirement of up to 27 t, batteries with an energy content of more than 2,000 kWh would be needed. Such a battery would weigh around 15 t and would use up most of the load capacity. In addition, there would be the battery charging times of currently about 15 hours and significantly higher acquisition costs than those of traditional vehicles. Furthermore electrification is currently not economically feasible in long-distance bus transport (city buses or touring coaches). Passenger transport with buses in urban traffic is characterized by relatively short daily distances, established routes and exactly defined stopping points. In this area, a more far-reaching hybridization of the drivetrain is already possible and economically justifiable. Here, there is documented proof of fuel savings of up to 30 %. On the other hand, the use of buses driven purely by electric batteries is not yet attractive for operators under the present technical and economic framework conditions. Individual applications in specific promotional programs are an exception. The possibilities for extensive hybridization or electrification of commercial vehicles are thus very strongly dependent on the respective application purpose. Therefore, as a general rule the following applies: the smaller the required range and the requirement for the load capacity of commercial vehicles, the more advantageous a higher level of electrification of the drivetrain (Plug-in Hybrid, Range Extender etc.). In addition, the more constant the routes of a vehicle, as in the case of city public buses, the more meaningful the infrastructural conversion that would enable charging up between stops along the route. The high cost intensity in the commercial vehicles sector also repeatedly fuels the discussion on incentive measures for electrified commercial vehicles (e. g. purchase bonus). In this respect, the specific conditions of the commercial vehicle market must be taken into account. Due to the different fields of application and weight classes of commercial vehicles, the unmodified use of passenger car subsidy programs is not meaningful and would not achieve the intended purpose. With respect to an introduction of CO2 fleet targets for heavyduty trucks, it must be noted that while hybridization can contribute to CO2 reductions, it only represents one element of a series of possible measures. These measures (cf. Introduction “Big Picture”) must be the first to be evaluated, also under the aspect of their cost efficiency, and must be implemented accordingly. Daimler’s position » The effectiveness of commercial vehicle electrification depends strongly on the respective application purpose of the vehicles. Vehicles with small operating ranges and load capacity requirements are better suited than heavy-duty vehicles with high loads and high daily mileages. » As the requirements for the electric operating range increase, the size and costs of the required electric components increase (e. g. battery) until economic efficiency is no longer given for the customer. » Although the required charging times and the price of the batteries will continue to improve in the medium term through further technological developments, a significant reduction in the battery weight is not expected. Transportation Road traffic and transportation | 25 Road traffic and transportation 24 – 35 Transport Policy and Sustainable Mobility Infrastructure and Financing Urbanization and securing mobility. Bus Rapid Transit as a mobility solution for cities? 26 Truck tolls in Europe and internalization of external costs. A means for extra revenues? 30 Liberalization of long-distance bus transportation. What is the future for long-distance bus services? 27 Road infrastructure in Germany. Underfunding due to a shortage of cash? 31 Driver training. An enduring contribution to fuel economy? 28 Sustainable road freight transport. What progress has been achieved? 29 Safety Road traffic safety. Is the positive development continuing? 32 Intelligent transport systems. Solutions for transport problems? 33 Future Truck 2025. What framework conditions are needed for autonomous driving?34 26 Urbanization and securing mobility. Bus Rapid Transit as a mobility solution for cities? Worldwide propagation. To ensure that as many people as possible can be transported within a short time, driving lanes that are separated from individual traffic are a decisive factor. In addition, barrier-free bus stations and ticket sales and electronic access controls outside the vehicle also enable short stopping times. Through these factors, as well as intelligent, computer-controlled traffic management systems, the average speed of BRT systems can be increased significantly. In addition, BRT systems enable significant fuel savings with the corresponding CO2 reductions when operated optimally. Compared to railway transport, with respect to the capital expenditures and operating costs, BRT systems are significantly lower priced and can be realized more rapidly. From the planning to the operational start, BRT takes an average of 3.5 years, whereas a subway system frequently needs more than ten years. Currently, there are more than 150 BRT systems worldwide, which cover a network of bus routes that is 4,300 km long. An estimated number of around 30,000 buses transport 28 million passengers on any given day of the week. With 31 cities, Brazil is taking on a leading role. Overall, the main user of BRT systems is Latin America, where one third of all BRT routes are located and nearly two thirds of all passengers using BRT systems are transported in the regions. In view of the growing urbanization around the world, BRT systems offer an effective possibility for ensuring mobility in the cities in the future as well. 3 3 3 Germany 5 Africa 6 Australia 6 Netherlands 6 Mexico 6 Canada India 6 Colombia Other Asia 8 Other Europe 11 10 9 United Kingdom 13 Other Latin America U.S. 14 France 17 Sweden 31 Brazil Cities all over the world are searching for ways to reduce traffic congestion, parking shortages, pollutants and CO2 emissions. At the same time, they must also meet the mobility requirements of the constantly growing population. The expansion and conversion of public transport therefore plays an important role in the cities considerations. The focus is primarily on bus-based mobility concepts such as Bus Rapid Transit (BRT). BRT systems were first introduced in Latin America in the 1970s and are currently seen around the world in partly very different variations. What all systems have in common is one or more main routes, on which wide-body buses travel at high frequency. They are fed by secondary lines in order to cover the largest possible area. Number of Cities with BRT Systems, by National and Regional Settings China The facts. More than half of the worldʼs population already lives in urban areas. Worldwide, by the year 2025, around two billion people will be living in the 600 biggest cities – this will be one quarter of the world's population. In Asia, Africa and Latin America, this population density will also be associated with overall population growth. Thus, of the projected 4.9 billion people who will live in cities in 2030, around 80 % will be in urban areas in emerging nations and development countries, in particular in India and China. Source: brtdata.org Daimler’s position » BRT systems can make a decisive contribution to improving mobility in cities and facilitate mobility at affordable prices for all city dwellers. » In comparison with other public transport systems, BRT offers benefits with respect to cost efficiency, quick implementation and environmental compatibility. BRT should therefore be recognized as a real alternative to railway solutions and should be given appropriate consideration in traffic planning. Road traffic and transportation | 27 Liberalization of long-distance bus transportation. What is the future for long-distance bus services? The facts. Since long-distance bus transportation in Germany was liberalized beginning of 2013, the market for long-distance bus travel has seen rapid growth. Thus, the number of longdistance bus services in Germany has risen from 62 in January 2013 to 169 in April 2014. Although Deutsche Bahn AG perceived little threat at the time the German passenger transportation act was amended in January 2013, studies have now confirmed that the rail operator has lost significant numbers of customers, especially in the lucrative long-distance transportation market. According to information from the Federal Association of German Bus Operators, some nine million people used long-distance buses in 2013. Despite significant growth in customer numbers, however, no long-distance bus operator has so far managed to make a profit, because the market is a highly competitive one, being contested by around a dozen providers. Switching to long-distance bus travel – what means of transport have customers used so far? Daimler’s position 1 % Other 3 % Long-distance bus 4 % Plane 10 % New customer 14 % Local passenger trains 15 % Private passenger car 4% Passenger car (ride without payment) 30 % Long-distance trains (ICE, IC, EC etc.) Moreover, with the market predicted to show low, albeit steady growth in the coming years, this lack of profitability can be expected to result in several operators being forced out of the market in the medium term. Such a trend might gain further traction if opponents of long-distance bus travel are successful in their demands for long-distance buses to be included in Germanyʼs toll system as a way of contributing to infrastructure funding. And that is not the only problem facing operators: last yearʼs dynamic market growth has in many places exceeded the capacity at bus terminals. Non-uniform and complex zoning policies as well as the designation of additional sites are confronting many local authorities with difficult questions in relation to the construction and operation of new terminals. In spite of that, a further opening of the market is particularly in the interest of smaller towns and municipalities, which have so far had poor or even no links to the long-distance transportation network. 19 % Passenger car (ride with payment) Share of the usually used means of transport so far; multiple responses were possible Source: IGES Institute Market shakeout expected. Deutsche Bahnʼs main reaction to the new competition has been to develop and expand its own long-distance bus network. This is because, above all, pricesensitive customers, who attach less importance to comfort and convenience, such as journey time, are switching from rail, car and air to long-distance bus travel. Whereas a train passenger pays an average of 14.4 cents per kilometer, a long-distance bus journey in 2013 cost just 9 cents/km. Consequently, the largest groups of customers for long-distance bus operators are young people and senior citizens, with business travelers and commuters accounting for only around 6 % and 2 %, respectively. In the fight for customers, therefore, the chief recipe for success appears to be an aggressive pricing strategy, something which, viewed over the longer term, poses a threat to the very existence of small start-up operators with a thin capital base. »The market for long-distance bus travel can be expected to continue to grow, even though the growth rate will fall. Furthermore, tough price competition will lead to a shakeout of the market. »In particular, the construction and operation of new bus terminals is confronting local authorities with major challenges in relation to zoning policy and siting. »Daimler is actively engaged in the long-distance bus market through its participation in FlixBus and supports all activities that help to remove market barriers. 28 Driver training. An enduring contribution to fuel economy? The facts. Drivers of trucks with an admissible total weight of more than 3.5 tons are subject to a requirement for periodic training under the Professional Truck Driver Qualifications Act (BKrFQG). According to the law, truck drivers must complete training of respectively 35 mandatory hours at a certified training facility. It is up to the driver to determine when the training is to be taken during the 5 year period. In addition, a 7-hour annual training can also be completed, 2 training courses can be taken in one year or the entire 35-hour training. The first training certificate must be submitted by September 10, 2014. The lawmaker has defined the training contents in three sections: “Improvement of the rational driving behavior on the basis of safety rules”, “Application of relevant regulations” and “Health, traffic and environmental safety, services and logistics”. Certificates will be awarded for these training scopes. These measures are to facilitate increased traffic safety in freight transport, on the one hand, while also enhancing driversʼ competence concerning their own safety, on the other. In addition, a more aware driving style has to contribute to a reduction of environmental damage. Mercedes-Benz ProfiTraining. About one third of the costs of a freight forwarding company in long distance transportation are allocable to fuels. Fuel-efficient vehicles and driving styles are significant competitive factors in the present-day transport business. Surveys demonstrate that the driver has a significant influence on fuel consumption. The difference between a poor driving style and an environmentally aware driving style can account for up to 20 % fuel efficiency. Average savings of at least 5 % can be achieved on a permanent basis. The Mercedes-Benz ProfiTraining is aligned accordingly. The training offering fulfills all requirements under Professional Truck Driver Qualification Act and covers the contents eco training, driver safety training and load security regulations in freight transport as well as truck workplace (health, emergency, occupational risks and traffic hazards). The training courses are held at more than 200 locations all over Germany. The extensive training offering also includes the module “Eco-Training Construction Site (PLUS)”, which teaches drivers to drive economically off-road with the “Actros Bau” under real conditions, since the appropriate know-how can help save significant amounts of fuel even for fully loaded vehicles. Daimler’s position » Fuel efficiency is a decisive competitive factor in the transport sector. Customers make a purchase decision in accordance with efficiency criteria in order to improve the cost position of their fleet on a permanent basis. The consumption-optimized vehicle will always be an advantage. That is why, from Daimlerʼs standpoint, there is no requirement for CO2 limit legislation for trucks. » As a contribution to the CO2 reductions in the framework of an “Integrated Approach” (i. e. contributions from vehicle, driver and infrastructure), measures like the Mercedes-Benz driver training described above must be taken into account in the design of a future fuel economy legislation framework for trucks in any case. They represent a real contribution to fuel reductions. Road traffic and transportation | 29 Sustainable road freight transport. What progress has been achieved? The facts. Public perception of commercial vehicles is still associated with terms like “big”, “stinking”, and “dangerous”. However, the commercial vehicles on European roads have never been safer, cleaner and more economical than they are today. Statistics on fatalities in accidents involving commercial vehicles are at unprecedented low levels. In the last two decades, the emissions of nitric oxides and particles have been reduced by 97 % and 99 %, respectively. Further improvements to be expected. The safest trucks and buses in the world are already traveling on European roads. Despite the significant increase in mileages travelled, the total number of road traffic fatalities has dropped by 60 % compared to the year 2000. The commercial vehicle has a stable reduction rate of 6 % per year, due mainly to the improvement of active vehicle safety systems. Other improvements will come through the broad-based introduction of electronic stability systems (until 2017), automated emergency breaking systems and lanedeparture warning systems (by the end of 2015, respectively), which must be used in Europe as a mandatory equipment. Transport Performance & Safety EU, percentage change over 2000 +15 % 0 -60 % 2000 2009 Truck transport performance in ton-kilometers Truck accidents with fatalities Source: BMVBS/DIW 2011 Higher technical requirements on these systems have already been approved by the lawmaker for the year 2018. Moreover, Daimler is working on safety technologies for the years after 2020, such as active lane-keeping assistants, further developed emergency breaking systems, passenger recognition and turning assistance systems. In the last two decades, the emissions of nitric oxides and particles have been almost completely eliminated. Under Euro VI, which requires proof not only of the particle mass but also of the number of particles, special measuring technology has had to be newly developed in order to provide the required proof of regulatory compliance with the standard. The greatest challenge for commercial vehicle transport, both relating to passengers and goods, lies in the further reduction of fuel consumption and thus of CO2 emissions. Fuel costs are a key element in the so-called total cost of ownership. Today, a modern truck uses a third less fuel than 50 years ago. A reduction of fuel consumption per ton of transported freight (tkm) by as much as 60 % during this period was achieved. As a result, freight transport in Europe generates the lowest CO2 emissions per tkm in the worldwide comparison. Europe is a frontrunner in this area as well: Despite the continued slight increases in road freight transports (tkm), the overall CO2 emissions from commercial vehicle transportation have also been declining for a number of years. Road transport accounts for 90 % of the total value of all goods transported in Europe. Each day, commercial vehicles deliver 35 million tons of freight to industry and consumers. Buses are the backbone of passenger transport, both in the inner cities and across regions and are safer, cleaner and more efficient than ever before. The future progress requires taking a comprehensive look of possibly conflicting goals with the necessary involvement of all parties. Daimler’s position CO2 Emissions in Major Regions [in g/tkm] 43 41 36 Source: ACEA 32 » Today, the safest, cleanest and most efficient commercial vehicles are traveling on European roads. » Further improvements must not be limited to the motor vehicles but have to be anchored in a comprehensive and integrated approach. » In particular with respect to the reduction of fuel consumption and CO2 emissions, trailer manufacturers, the oil industry, a requirements-based infrastructure, traffic telematics systems and, not last, the drivers themselves must make their respective contribution. 30 Truck tolls in Europe and internalization of external costs. A means for extra revenues? The facts. In Europe, the so-called Eurovignette Directive regulates the collection of road use charges for trucks. Almost every Member State of the European Union has set up or is preparing a toll system for trucks. The existing toll systems are based on highly different principles. Thus, while some countries use time-based vignette systems, others charge for road use based on distance, either by means of electronic on-board units or physical barriers. In addition to this diversity, there is also a lack of interoperability in the use of electronic toll collection systems (on-board units). Eurovignette-Directive: charging for external costs Additional fees in cent/km (maximum chargeable costs) Air pollution costs Suburban roads 4.2–16.6 Interurban roads Mountain areas 3.2–12.5 EURO V 3.2 2.1 EURO VI 0 0 2.1 (as of 1.1.18) 1.1 (as of 1.1.18) Day Suburban roads 1.14 Night 2.08 Interurban roads Mountain areas 0.21 Factor 2 applicable 0.32 Depending on EURO-standard Factor 2 applicable Noise costs Possibilities to internalize external costs. The last revision of the Eurovignette Directive in September 2011 created the possibility to charge the road user for so-called external costs. This means that, when charging for road use, Member States now have the possibility to apply not only infrastructure costs for construction and maintenance, but also air and noisepollution charges. This internalization of external costs is a focus of the EU Commissionʼs work on transportation policy. The starting point is the assumption that transportation has an impact, e. g. caused by air pollution, noise, traffic congestion or accidents, that results in macroeconomic costs. In the Commissionʼs view, these external costs of transportation should be charged to the polluter, i. e. the road user (so-called “polluter-pays principle”). With the instrument of the internalization of external costs, the EU Commission is opening up an extra source of funding to generate “additional revenue streams”. The initial focus is on road traffic. Only a second phase to 2020 will pursue the goal of comprehensive and mandatory internalization of the external costs of road and rail transportation. The aim then will be to include ports, airports, inland waterways and maritime traffic. The maximum rates for the internalization of external costs were updated by the European Union in February 2014 and were redefined as follows: Congestion costs Suburban roads Interurban roads Mountain areas During rush-hour road user charges can be increased by maximal 175 % for 5 hours/day Source: Daimler Daimlerʼs position » The instrument of the internalization of external costs must be subjected to critical scrutiny, because it has been neither methodologically validated nor generally scientifically recognized. There is disagreement especially with regard to the allocation of costs to a polluter as well as with regard to how the costs are calculated. » As far as the transportation sector is concerned, there is a need not only to take the external costs into account, but also to give consideration to the benefits of transportation within the framework of a comprehensive cost/benefit analysis. » The Commissionʼs approach of initially confining the internalization of external costs to road traffic while excluding other forms of transportation will further distort competition to the detriment of road transportation and is not compatible with the principle of intermodal equality of treatment. A unilaterally imposed increase in the costs of road transportation must be opposed. » Strategies based on the internalization of external costs and with the sole aim of shifting traffic and making it more expensive will not lead to a reduction of negative effects. The primary goal must be the sustainability of transportation and not the generation of revenue streams. Road traffic and transportation | 31 Road infrastructure in Germany. Underfunding due to a shortage of cash? The facts. Given that the transportation sector alone contributes around 53 billion euros every year to the public purse (taxes on fuels and insurance, road tax, other excise duties), it is idle to enter into a debate over the lack of possibilities for transportation infrastructure funding. The fact is that the revenues are not earmarked for the roads, with just around 10 billion euros flowing back into the maintenance, renewal and expansion of the road infrastructure. In an effort to plug funding gaps, plans include gradually extending truck road tolls to commercial vehicles of 7.5 tonnes or over, bringing in truck road tolls on four-lane federal highways and introducing an “infrastructure levy” on cars up to 3.5 tonnes across the entire road network (vignette). To begin with, the German ministry of transportation had to adjust the toll rates for trucks based on the new road infrastructure charging report and will launch the corresponding legislative process in 2014. It is then planned for the new toll rates for trucks to be introduced in January 2015 along with a difference of 2.1 ct/km between the toll charge categories for EURO V and EURO VI, which represents a reduction of over 15 % in the toll rate for EURO VI vehicles. The starting point for calculating the toll is an infrastructure component of 13.1 cents (for vehicles with more than three axles). Added to this are surcharges for the costs of air pollution according to the EU road infrastructure charging directive. EURO VI vehicles are exempted from such a surcharge until December 31, 2017. All in all, the toll rates have fallen under the new road infrastructure charging report, with this effect being mitigated by the above-mentioned air pollution surcharges. next 15 years as far as maintenance of Germanyʼs road infrastructure is concerned. Given that the volume of transportation will continue to grow, there is a need for immediate action, something that has also been acknowledged by politicians. However, the decision to make an extra 5 billion euros available for the entire legislative period is a drop in the ocean. Yet in the absence of a political will to redistribute the available resources in favor of higher infrastructure spending, motorists can expect higher taxes and charges. For example, the government coalition expects to collect an additional income of approx. 2.3 billion euros per year simply by extending truck tolls to all federal highways, a policy already included in the coalition agreement for the present legislative period. It is hoped that the introduction of passenger car tolls, via the “infrastructure levy” unveiled in July‚ will raise around 600 million euros. This amount is to come exclusively from foreign motorists who use the German road network, it being planned to compensate German motorists by proportionally lowering the road tax. It remains to be seen whether this concept of an “area toll”, i. e. a toll for the entire network, can be implemented. Financial Value of the Infrastructure Network as a Proportion of the Replacement Value (“Degree of Modernity”) [%] 70 68 66 64 62 60 Road Toll for Heavy Good Vehicles in Germany (starting 2015) EURO V EURO VI [ct/km] up to 3 axles more than 4 axles Basic toll 12.5 13.1 Additional fee for air pollution 2.1 2.1 Total toll 14.6 15.2 [ct/km] up to 3 axles more than 4 axles Basic toll 12.5 13.1 Additional fee for air pollution (until December 31, 2017) 0 0 Total toll 12.5 13.1 Source: Daimler Infrastructure funding is not a revenue problem. A glance at the statistics of the German Federal Ministry of Transportation and Digital Infrastructure is sufficient to gain an idea of the considerable deficiencies and maintenance requirements of Germanyʼs transportation network. In the past ten years, there has been a continuous decline in the degree of modernity, which expresses the current financial value of the infrastructure network as a proportion of the replacement value (see chart). Experts predict an annual shortfall of 7.2 billion euros in the 58 1994 1996 1998 2000 Railway1 Roads and bridges Waterways Source: BMVBS/DIW 2002 2004 1 2006 2008 2010 2012 Indicated values refer to DB AG infrastructure. Daimlerʼs position » Against the background of continuing high growth rates in the transportation sector, a further deterioration of Germanyʼs road infrastructure must be prevented in order to safe-guard the competitiveness of German industry. » There must be prioritization to guarantee that the scarce resources are put to effective use at the most heavily stressed nodal points of the network. » An additional financial burden on motorists has to be avoided. 32 Road traffic safety. Is the positive development continuing? The facts. The number of road traffic fatalities in the EU reached a historical low in 2013. The trend is developing in close parallel with the target curve of the current European Traffic Safety Program that is to halve the number of traffic accident victims by the year 2020, compared to 2010. The current figures for 2013 indicate a decrease of 9,000 victims or 17 % relative to 2010. The greatest progress compared to 2012 was achieved by Slovenia with an improvement of 24 %. Slight increases were posted only in Denmark and Lithuania. In the category of traffic fatalities from accidents involving commercial vehicles, a stable reduction trend of app. 6 % per year has been evident for years. Consequently, the truck contributes over-proportionately to the achievement of the European traffic safety objectives. In Germany, the lowest number of traffic fatalities has been achieved since the start of the statistical recording in the year 1953. According to preliminary results, 3,338 people died on German roads in 2013. This is a reduction of 7.2 % compared to the previous year. The number of traffic injuries nationwide also decreased by 2.7 % to around 334,000. Further improvements to be expected. The safest trucks and buses in the world are already traveling on European roads. The basis for the traffic safety policy in previous years was the joint conviction of manufacturers, politics and science that active safety systems provide the greatest lever for further improvements in vehicle and traffic safety in the commercial vehicle sector. This is also reflected in the existing legislation. Active safety systems address the greatest causes of accidents in European commercial vehicles traffic – for example through the broad-based introduction of electronic vehicle stability control systems in all vehicles and vehicle combinations until the year 2017, the introduction of automated emergency braking systems and lane departure warning systems until 11/2015 and the already decided tightening of technical requirements for such systems in 2018. The commercial vehicles industry is working at full speed on active systems for safety improveEU road traffic fatalities 60,000 50,000 40,000 2013 26,000 30,000 20,000 10,000 2001 2005 2010 2015 EU fatalities Target 2020 Source: CARE (EU road accidents database and national publications) 2020 ment in urban traffic environments, in particular for the benefit of pedestrians and bicycle drivers. In addition, the Europeanwide introduction of the automated emergency call system, “eCall”, which is expected to be used in all new passenger cars and light commercial vehicles beginning from 2017, will lead to a significant acceleration in the rescue chain and will thus contribute to saving lives and more rapid emergency treatment of injuries. According to expert estimates, “eCall” could lead to an acceleration of emergency responses in urban areas by 40 % and in the country by 50 %. Trend in the number of persons killed in road traffic accidents Trend in the number of persons killed in the road traffic in thousand accidents in thousand 25 20 15 10 5 3,338 0 53 55 60 65 70 75 80 85 90 95 00 05 2013 = Preliminary Source: German Federal Statistical Office, Wiesbaden 2014 Daimler’s position » The positive trend in the development of traffic safety continues. Enormous advances have been made in both vehicle and road safety over the past 50 years. » The European road safety program is tackling things the right way. It will only be possible to further reduce the accident risk or the number of people injured and killed on the roads by considering driver, vehicle and infrastructure as an integral system. » Daimler continues to actively promote the improvement of road safety. Vehicle and traffic safety were, are, and continue to be core elements of the development of Daimler commercial vehicles. 10 13 year Road traffic and transportation | 33 Intelligent transport systems. Solutions for transport problems? The facts. With the rise of information and communication systems in vehicles and infrastructure and the prevalence of cell phone and navigation applications, there are new ways to manage and control traffic. Intelligent transport systems (ITS) can help boost road safety, energy efficiency, and environmental sustainability, as well as facilitate interconnections between transport modes. Developments range from the present traffic information and driver assistance systems to the automated driving of the future. In addition, the ITS offer additional business opportunities for private providers who want to use the traffic data for new services offerings. With the ITS Directive and associated action plan, the EU has created a policy framework that must now be implemented in national law. The German federal government, for example, adopted the “ITS Road Action Plan” and an accompanying ITS law in early 2013. The aim is to promote the coordinated development of existing intelligent transport systems and accelerate the introduction of new ones. ITS Directive as European framework. In order to ensure that ITS are coordinated across borders when introduced and used, a mandatory Framework Guideline was enacted for Member States in 2010. This includes the development and use of specifications and standards in the following four areas: 1. Optimal use of road, traffic, and travel data 2. Continuity of traffic and freight management ITS services 3. ITS road safety applications 4. Linking the vehicle with the transport infrastructure (Car2X) A working program was defined for these areas until 2015 so that specifications are drawn up. Central elements for the EU Commission include harmonized provision of an interoperable EU-wide e-call (emergency call) system and an in-vehicle telematics platform that should also be available for use by private providers. Daimler’s position » The use of information and communication technologies within the transport sector can make a contribution to efficient traffic management, boost environmental friendliness, and improve vehicle and road safety. » Daimler is playing a leading role in this area and will continue to prioritize the development and roll-out of new driver assistance and information systems into the future. » At EU level, the interoperability and compatibility of intelligent transport systems must be assured. » When implementing the EU Framework Directive, it is vital to take existing solutions into account, develop business models that consider the affordability of systems and user requirements, and to set the right priorities based on cost-benefit analyses. » When introducing intelligent transport systems it must be ensured that the preconditions and infrastructure are in place so that vehicle systems are able to work across borders. 34 Future Truck 2025. What framework conditions are needed for autonomous driving? The facts. Assistance systems support the driver and contribute to an increase in road safety. Daimlerʼs goal is to free the driver from monotonous driving tasks, to provide support in highly complex driving situations, and in doing so to advance on the road towards accident-free driving. As part of its “Intelligent Drive” strategy Daimler is working on the continued advancement of todayʼs semi-autonomous driver assistance systems into highly autonomous systems for future model series, and in so doing is opening up a new dimension of driving. The long-term objective is “autonomous driving” as an option for the driver. The transition to autonomous driving will be gradual – hand in hand with an increasing level of automation of the assistance functions and the connectivity of vehicles with each other and the infrastructure. What opportunities arise for Trucks? Long-distance haulage is characterized by long travel times in a monotonous driving environment on highways or in traffic jams. Autonomous driving will equally generate added value for freight transport operators, drivers and society. For interurban and urban transport, assistance and automated driving functions also relieve the burden on the driver and improve road safety. Relieving the burden on the driver in monotonous driving situations enables a reduction in accidents and creates free scope for other activities such as logistical administration or maintaining social networks. As a result, the professional image of the driver will become significantly more attractive, which can also contribute sustainably to reducing the shortage of drivers. Relieving the burden on the driver during the autonomous driving phases could open up additional possibilities for a reevaluation and flexibilization of driving and rest phases. Preventing accidents leads to a reduction in repair and maintenance costs and offers potential for lowering insurance premiums. The economic efficiency of road haulage is increased by improving traffic flow, reduced fuel consumption, noise and exhaust emissions, and more efficient transport logistics with respect to plannability, scheduling and route planning as well as optimal and flexible driving and rest periods. All of this also helps reduce the total cost of ownership. Connecting trucks and cars/trucks optimizes the road transport system in times of scarce resources, and improves the capacity utilization of the transport infrastructure. What has to be done to enable autonomous driving? First of all, autonomous driving requires the amendment of road traffic laws (the regulations governing licensing and conduct). Furthermore, data protection and data security have to be ensured. Finally, an intelligent connection of the vehicles with their surroundings is necessary. Discussion in international bodies is required to assure the homologation of future vehicle systems. Adapting road transport regulations at a national level (e. g. Road Traffic Act (StVO) Road traffic and transportation | 35 in Germany, Driver Distraction Guidelines) as well as the driving regulation (permitting auto-mated driving for speeds greater than 10 km/h) must also be considered. It is also necessary to re-evaluate the driving and resting periods for drivers. The desired refinement of the 1968 Vienna Convention has already been achieved. The requirement in Article 8 – for the driver to have control over the vehicle at all times – is now satisfied if the relevant system can be switched off or taken over by the driver. This decision is an important milestone on the way towards automated driving and must now be implemented in the respective national laws. The growing interconnectivity of vehicles leads to the generation of increasingly greater data quantities. This requires the clarification of many legal issues relating to data protection, in particular concerning personal identification and rights to data, processing authorizations for manufacturers, information and objection rights of operators/drivers, access authorizations of third parties and data storage. This is the only way to ensure data protection and security. To enable a further optimization of the gains in efficiency and safety described above, autonomous driving functions must be intelligently connected with the vehicle environment. Daimlerʼs position » To gain social acceptance for autonomous driving, in parallel with the technical development and implementation, it is necessary to engage in dialog with representatives from politics, the economy, staff associations and society. » In the course of this dialog, it will also be necessary to address the required legislative adaptations to the licensing requirements and legal framework conditions. » In addition, Daimler will do everything possible to ensure data protection and data security. Economy Economy | 37 Economy 36 – 43 Importance of the Automotive Industry/Market Trends Automotive Industry Environment From boom to normality. How are the emerging economies developing? 38 Future EU industrial policy. What is the role of the automotive industry? 41 Eurozone. Is the worst already over? 39 CARS 2020. Is it necessary safeguarding the competitiveness of the European industry? 42 EU – US free trade agreement. What are the opportunities in the commercial vehicles area? 43 The global truck market is at a standstill. What are the medium-term prospects? 40 38 From boom to normality. How are the emerging economies developing? Slower growth in the emerging economies. The emerging economies, led by China, Brazil, India and Russia, have developed into global growth engines since the beginning of the century and have stood out with impressive growth rates and economic successes from year to year. However, since 2011 the growth of the emerging economies has been slowing down perceptibly, and international investors are beginning to reevaluate the countriesʼ future potential. Emerging markets go into lower gear GDP growth in % compared with previous year 9 for exports from the emerging economies, they will also see a recovery of their growth. Nevertheless, there are also structural factors that will set limits for the recovery. In some countries, new imbalances have been created or exasperated (high inflation, balance of trade deficits, excessive government spending etc.) and require urgent action. In the framework of the reorientation, the Chinese economy is also growing significantly more slowly due to the rising consumption and fewer investments, and the growth and demand in the industrial nations will thus also no longer reach the (credit-financed and overheated) pre-crisis level. The emerging economies must brace themselves for lower demand impetus from other countries. This requires structural reforms and a realignment of growth to domestic growth drivers. This transitional phase is difficult. 8 7 6 5 4 3 » China Boom » “Commodity Super Cycle” » “Cheap” loans 2 Sustained slowdown of growth 1 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Structural reforms are particularly time-consuming and difficult to put through politically since they generally have an initial dampening effect on growth. However, at the end of the reform process, there are rewards in the form of sustainably greater growth potential, lower dependency on foreign trade, and more solid growth. Source: Daimler Global environment has undergone strong change. In the 2000s, the emerging economies profited from the favorable international environment. The growing global demand and stronger international cross-linkage of the value chains energized world trade; low interest rates in the industrial economies ensured good financing conditions and the “commodity super cycle” with its associated record-high commodity prices (fueled among others by the overheated growth in China) led to accelerated growth in the commodity-exporting emerging markets. As a result of the increased international opening of trade and the financial markets, the emerging economies were able to profit greatly from these conditions. However, this boom phase was not used by enough countries for sustainable correction of their structural weaknesses, such as debt reduction, stable economic policy, flexibilization of the exchange rate mechanism, and accumulation of currency reserves. In the interim, the environment is significantly less favorable, and growth has been slowing down in almost all emerging economies since 2011. While this group of countries grew by an average of 7 % per year in the period from 2000 to 2008, last yearʼs growth was only 4.6 %. The reasons for this are of a cyclical nature on one hand, and can be explained, among others, with the reduction of the economic stimulus packages during the crisis period, and primarily with the weaker demand from the industrial nations. Accordingly, along with rising growth in the industrial nations and the rising demand Daimler’s position » Generally, the growth success story of the emerging economies is still intact. They are yielding average growth in the range of 4.5 – 5 %. Thus, they will continue to grow significantly faster than the industrial economies, which are in a trend of about 2 % growth. Economy | 39 Eurozone. Is the worst already over? European Currency Union frees itself from recession. The Eurozone managed to overcome its 18-month long recession in mid-2013. Despite negative growth for the year as a whole, the economy is expected to expand by around 1 % in 2014. Only two years ago, the overall integrity of the Eurozone was questioned by many commentators, and even the exit of individual countries was not ruled out due to currency and political stability considerations. The financial markets finally began to stabilize after Mario Draghi’s promise “…to do whatever it takes” and the accompanying expansive measures of the ECB. The real economy is now beginning to show the first signs of recovery – albeit only moderate. A marked improvement in the foreign economic position is also evident: in the interim, the Eurozone trade balance again shows a clear surplus and all “crisis nations” are also contributing to this satisfactory development. Significant improvements are also seen in the structural balances. This general upturn of the situation is also reflected in the financial markets in the form of falling refinancing costs. Current account balance – another significant surplus Eurozone, % of nominal gross domestic product 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 -0.5 -1.0 -1.5 -2.0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Source: Eurostat Eurozone with significant regional differences. The usual North-South divide in the Eurozone describes the situation only inadequately. Rather, there seems to be a dividing line between the countries that have carried out structural reforms and have thus become more competitive, and countries that have taken no or only insufficient action. The first group is characterized by a positive outlook for growth. It includes Germany, which carried out its structural reforms very early on (Agenda 2010 etc.), and in the interim also Ireland and Spain, which have found their way back into the group with a few qualifications. Like Portugal, the latter have meanwhile been able to abandon the “Euro rescue package” and are sending positive economic signals since the start of 2014. Greece, which is expected to make the turnaround to GDP growth not until next year, has managed to refinance itself independently on the capital market once again. In contrast to this group, there are countries that have not yet managed to introduce any far-reaching reforms. These include the second and third largest economies of the Eurozone, France and Italy, both of which have recently seen a drop in their competitiveness in the European comparison. The situation is similarly difficult in Belgium and the Netherlands, which is why the growth outlook for these countries also remains rather cautious. Daimler’s position » Due to the slowdown of growth in the emerging markets, global growth in the year 2014 will be carried mainly by the industrial nations. The Eurozone will also play an important role because it will improve from the negative rate in 2013 to positive, albeit modest, growth in 2014. » The economic decline caused by the global financial crisis and the European sovereign debt crisis was so pronounced that the Eurozone as a whole will probably be able to reach the pre-crisis level of 2008 only in 2015. That is why it is all the more important to address the continued need for reform quickly, not to reduce efforts regarding the consolidation of public budgets and to consequently implement issues like the European supervision of banks. While the worst may be over, despite all the positive signs, growth in the Eurozone will still be dampened as a result of the remaining structural tasks, the unsatisfactory development of lending volumes, and the historically high unemployment in many member states. 40 The global truck market is at a standstill. What are the medium-term prospects? World market without growth dynamic since 2011. The deep recession of 2008–2009 was initially followed by strong demand for trucks in all regions of the world. However, by 2011 the world market for medium-duty and heavy-duty trucks had already reached a temporary peak with sales of 2.7 million units and has moved significantly below this level ever since. There are various reasons for this. First and foremost, there was the “heavy weight” China, where the demand in the segment over 6 t – which was initially still driven by the massive economic stimuli – reached a record high of 1.2 million units in 2010 and thus accounted for almost 50 % of the entire world market. As a result of the decline in investment activity, which has been cooling off since that time, the market is currently moving at 20 % below the former peak. In addition, the significant slowdown of economic growth in the emerging nations such as India, Brazil, and Russia has also impacted negatively on truck demand. And, not least, the markets in the Eurozone were significantly weakened by the sovereign debt crisis, primarily in the year 2012. In this phase, the largely positive market development in North America was not sufficient to compensate for these factors. Global truck market without momentum Medium- and heavy-duty trucks in millions of units 3.0 regions. The markets in the Triad (North America, Western Europe, Japan) should profit from the economic recovery, and the situation in the emerging economies like India and Brazil should continue to stabilize thus enabling growth in the local truck markets. Yet, from a global perspective, the Chinese market remains an uncertainty factor. There, everything seems to indicate that the market volume seen in 2010 will no longer be achieved in the medium to long term. Due to productivity and efficiency improvements of the vehicles some experts even expect that the Chinese truck market will go into a declining trend in coming years. In view of Chinaʼs high world market share, this would also set certain limits to worldwide truck sales. Growth potential at the regional level. This notwithstanding, there is still appreciable potential at the regional level. The demand in Europe will recover in the medium term and the North American market has further potential. A significant recovery can be expected in emerging economies like India, as soon as the economic framework conditions show tangible improvements. In addition, the emerging economies have a growing mid-market segment that is also attractive for Western manufacturers and is technologically more sophisticated than the “low cost” segment that still frequently predominates today. Finally, there is potential waiting to be unlocked in a number of smaller markets. Daimler’s position 2.5 2.0 1.5 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Source: Internal data and forecasts Short to medium outlook. The worldwide demand for trucks is still under pressure in the current year. The EU market is characterized by this yearʼs introduction of the Euro VI emissions standards and the corresponding early purchases in 2013. Despite stabilizing trends, the markets in Russia, India, and Brazil are still suffering under strained economic framework conditions, and Chinaʼs new emissions regulations are also partly to blame for the lack of Chinese market growth. Again, North America is making the only notably positive contribution to the worldwide development in truck demand. However, in the years ahead, more favorable market conditions can also be expected in other » Despite of the slow-down of growth in China, there is still appreciable potential at the regional level. The demand in Europe will recover in the medium term and the North American market has further room for growth. » In the emerging economies such as India, the expectations are of significant growth as soon as a tangible improvement in the economic framework conditions is observed. In addition, the emerging economies have a growing mid-market segment that is also attractive for Western manufacturers. This segment is technologically more sophisticated than the “low cost” segment that still predominates at present. » Potential can still be unlocked in a full range of smaller markets. As a manufacturer with global operations, Daimler is in a good position to exploit these growth opportunities through the flexible use of the product range, production locations and sales structures. Economy | 41 Future EU industrial policy. What is the role of the automotive industry? The facts. The European automotive industry employs 12.9 million people – i. e. 5.3 % of the entire EU workforce – and it invests 32 billion euros every year in research and development within the EU. This makes the automotive sector one of the key industries of the European economy. This was confirmed by two initiatives published by the European Commission in early 2014 on industrial policy and climate and energy policy. In its communication “For a European industrial renaissance”, the Commission defines the core objectives of European industrial policy to 2020 and proposes ways of achieving those objectives. While stressing the importance of industry for the competitiveness of Europe's economy, it makes a clear commitment to Europe as a site of industry. With its simultaneously published communication “A policy framework for climate and energy in the period from 2020 to 2030”, the Commission aims to make Europe's energy system more competitive, more secure and more sustainable. Call by the European Commission for immediate action for a European industrial renaissance and updating of energy and climate targets. The communication on industrial policy focuses on a call to the Member States of the European Union to recognize the importance of industry for growth, employment and competitiveness and to shape national policy accordingly. The European Commission wants the manufacturing industry to make up 20 % of European GDP by 2020. To achieve this objective, the proposed measures focus on the completion of a single European internal market, the internationalization of European industry and competition-friendly legislation. Framework programs for research and innovation, such as the Horizon 2020 program, are designed to provide industry with funding for innovation research. In its communication, the Commission also emphasizes the importance of the automotive industry for maintaining Europeʼs economic power. In this context, she mentions as a key challenge the development of low-emission vehicles and the establishment of an integrated infrastructure for alternative fuels in all Member States. The second communication on climate and energy policy updates the European Unionʼs existing energy and climate targets, with focus on the reducing existing dependencies on energy supply by third countries. In that context, by 2030, energy consumption should be reduced by 30 % to increase the energy effiency. Also the greenhouse gas emission, should be reduced by 40 % by 2030. The share of renewable energies should be raised to 27 %. In the communi- cation dated July 23rd, 2014, the Commission sees a major role of the transport sector in reducing the energy consumption, and thus suggests a realignment of the transport system in favor of rail traffic and waterways. These objectives are to be achieved by creating EU-wide energy efficiency standards for appliances and buildings as well as CO2 limits for vehicles. Daimler Position » The importance attached by the European Commission to the automotive industry for Europeʼs economy as a whole is to be welcomed. Daimler supports the European Commissionʼs core industry-policy objectives and climate protection targets. » Daimler is aware of its responsibility to the environment as well as society and will therefore make its contribution to the European Unionʼs climate protection targets. » In this context, however, it must be stated that the targets to reduce energy consumption in the EU are in contrast with the goal of strengthening the EU industry as a whole and the automotive industry specifically. Harmonization is urgently required. » The European Unionʼs climate protection targets can be achieved only if all sectors of the economy are involved. CO2 avoidance costs must play a key role in determining each sectorʼs contribution to climate protection. The automotive sectorʼs avoidance costs are among the highest in comparison with other sectors of the economy. Moreover, an intelligent transport policy has to consider all modes of transport. A discrimination of road transport in favor of rail traffic and waterways has to be avoided. » The activities of the CARS 2020 group are of special interest for the automotive industry within the discussion on the European industrial policy (see page 42). 42 CARS 2020. Is it necessary safeguarding the competitiveness of the European industry? The facts. As in all western nations, industryʼs share in value creation has been declining for decades. However, the effects of the financial crisis, which caused high levels of unemployment in large parts of Europe, also illustrate the advantages of classic production. Accordingly, a strong industrial base is essential for a prosperous and economically successful Europe. With a workforce of nearly 13 million employees, the automotive industry is one of Europeʼs key industries. Globalization and the international competition are bringing incisive changes to the automotive environment. Thus, for example, the continuing momentum in the growth markets is impacting on commerce and on the established value chains. In addition to the growing competitive pressures, the legal legislation for reduction of CO2 emissions requires massive efforts in the area of automotive research and development. Measures to safeguard competitiveness. With the action plan “CARS 2020” (Competitive Automotive Regulatory System 2020) published in 2012, the EU Commission presented the strategic premises for boosting the competitiveness of the European automotive industry. The action plan is aimed at the targeted implementation of the recommendations of the CARS 21 High Level Group, whose final report formulated concrete measures for the support of sustainable growth and safeguards for the international competitive power. The core points include but are not limited to the following: » A need for a holistic approach (joint analysis of the automotive industry/suppliers, fuel industry and infrastructure), » socially compatible reduction of capacities, » safeguarding competitiveness through efficiency improvements, » promotion of research and development programs as innovation drivers and » promotion of free trade. Based on proactive communications with the EU Parliament and the EU Commission, ACEA published the paper “A Manifesto for a Competitive European Automobile Industry”, which identifies three key measures for the achievement of these objectives: 1. promotion of innovations, 2.promotion of free trade, 3.a balanced, supporting regulatory framework concept. The innovation promotion aspect is addressed by the EU through the research and innovations program “Horizon 2020”, which will provide approximately 70 billion euros for promotion of R&D activities between 2014 and 2020 (about 6 billion euros for the transport sector). The program was launched in January 2014. Daimler’s position » The effective implementation of the measures defined in the CARS 21 report must be assured on an ongoing basis. » In doing so, giving due consideration to the holistic approach is of decisive importance since higher CO2 savings can only be achieved on the basis of a crosssectoral approach. » Daimler supports the implementation of the research and innovation program “Horizon 2020”. Economy | 43 EU – US free trade agreement. What are the opportunities in the commercial vehicles area? The facts. Free trade is one of the most important engines of growth for the global economy. It creates benefits for companies as well as for the consumers. Companies profit through the dismantling of customs duties and the reduction of existing trade barriers, the increase in competitiveness, promotion of networking of production and lower costs. At the same time, increased trade leads to greater product diversity at lower prices for customers. Overall, free trade agreements impact positively on employment and prosperity. TTIP – In the focus of interest. The negotiations on the Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) between the European Union and the United States of America have been in progress since the middle of 2013. A final outcome is planned for the end of 2015. Gross Domestic Product (changes until 2027) EU USA + 0.5 % + 120 billion € + 0.4 % + 95 billion € Exports to partner country + 28 % + 187 billion € + 37 % + 159 billion € Exports worldwide + 6 % + 220 billion € + 8 % + 240 billion € Disposable income of a family of four + 545 €/year + 655 €/year Source: Center for Economic Policy Research: Reducing Transatlantic Barriers to Trade and Investment – an Economic Assessment, March 2013 The goal is to achieve a comprehensive agreement that is to contain the following central elements: dismantling of duties for goods and services, reduction of non-tariff trade barriers, regulatory cooperation, and investment protection. Different interest groups have raised concerns, mainly under the aspect of the lowering of product, safety and environmental standards. In addition, there are fears that the right to regulate of countries will be hindered. The EU and the US are striving to address this criticism and to make the negotiations as transparent as possible. The automotive industry will benefit significantly from such a free trade agreement; the impact, however, varies depending on the products. Trade in the passenger car area involves primarily completely built-up vehicles. In contrast, the importance for the commercial vehicle business lies mainly in the exchange of components. The background is the regional presence of the industry with country-specific concepts. Significant benefits can also arise, in particular through the mutual recognition of different technical regulations and standards, for example through the avoidance of double testing. Daimler’s position » Free trade agreements promote the free trade among the regions and thus also prosperity. A rising volume of trade additionally bolsters the competitiveness of international companies. » Sales markets and production locations in the European Union and the USA are of great importance for Daimlerʼs commercial vehicle business. » TTIP offers the unique opportunity of eliminating market access restrictions in the automotive industry both with respect to tariff and non-tariff trade barriers. » Advantages for prosperity and employment can be expected on both sides. » Opportunities associated with TTIP are significant and outweigh the existing concerns. » Against this background, Daimler fully supports the negotiations on the Transatlantic Trade and Investment Partnership with regard to the automotive industry. 44 Mitarbeiter-Portal Employee Portal Im Mitarbeiter-Portal ist die Broschüre unter der Rubrik Wissen → Tools & Allgemeines > Wirtschaft/Automobil/Gesellschaft → Automobil > Broschüren „Fragen und Antworten rund um den Pkw/das Nutzfahrzeug“ zu finden. You will find the brochure on the Employee Portal under Knowledge → Tools & More > Economy/Automobile/Society → Automobile > Brochure “Questions and Answers concerning Passenger Vehicles/Commercial Vehicles”. Daimler im Überblick. Unsere Marken und Geschäftsfelder. Daimler at a glance. Our brands and divisions. Mercedes-Benz Cars Daimler Trucks Mercedes-Benz Vans Daimler Buses Daimler Financial Services Die Daimler AG ist eines der erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt. Mit den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services gehört der Fahrzeughersteller zu den größten Anbietern von Premium-Pkw und ist der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Daimler Financial Services bietet Finanzierung, Leasing, Flottenmanagement, Versicherungen und innovative Mobilitätsdienstleistungen an. Weitere Informationen finden Sie unter: www.daimler.com/marken-und-produkte Daimler AG is one of the world’s most successful automotive companies. With its divisions Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses and Daimler Financial Services, the Daimler Group is one of the biggest producers of premium cars and the world’s biggest manufacturer of commercial vehicles with a global reach. Daimler Financial Services provides financing, leasing, fleet management, insurance and innovative mobility services. More information: www.daimler.com Daimler AG Stuttgart, Germany www.daimler.com