ARCO-Zeitung 2008 - Freunde von ARCO
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ARCO-Zeitung 2008 - Freunde von ARCO
Jornal Informações da Associação «Amigos da ARCO», Suiça Ano 16 – 2008 Mitteilungsblatt des Vereins «Freunde von ARCO», Schweiz 16. Jahrgang – 2008 Willkommen in Brasilien – Bem-vindo no Brasil Liebe Freunde von ARCO Willkommen in Brasilien? Ja, Sie haben richtig gelesen. Auf Anregung von einigen Mitgliedern haben wir uns entschlossen, eine zweiwöchige Ferien- und Rundreise nach Brasilien, verbunden mit einem Besuch von ARCO, anzubieten. Die Organisation der Reise führt für uns das Reisebüro KnechtReisen in Aarau durch. Die Reise geht von Zürich aus mit einem Direktflug der Swiss nach São Paulo. Am folgenden Tag besuchen Sie ARCO, wo Sie sehen können, was Sie mit Ihren Spendengeldern bewirken. Anschliessend geht die Reise ins Dreiländereck Brasilien–Argentinien–Paraguay zu den berühmten Wasserfällen Cataratas do Iguaçu. Anschliessend fliegen Sie im Gegensatz zu den üblichen Rundreisen nicht Richtung Norden nach Manaus, Brasília usw. sondern westwärts zum Nord-Pantanal im Bundesstaat Mato Grosso an der Grenze zu Bolivien. Dieses weltgrösste Feuchtgebiet ist etwa 5 mal so gross wie die Schweiz und wird während der dortigen Regenzeit praktisch vollständig überflutet. Hier werden Sie auf einer Ferienfarm, die von einem schweizerisch-brasilianischen Ehepaar geleitet wird, wohnen. Von hier aus werden dann Ausflüge ins Pantanal unternommen, wobei man sich zu Fuss, per Auto, mit dem Boot oder auf dem Pferderücken fortbewegt. Es werden sicher viele Tiere zu sehen sein, von den Jacarés (Kaimanen), Capivaras (Wasserschweinen), Brüllaffen, Vögeln usw. bis vielleicht zu den seltenen blauen Hyazinth-Aras. Von hier aus geht es dann für die letzten Tage der Reise nach Rio de Janeiro. Hier besuchen Sie natürlich den Pão de Açucar (Zuckerhut) sowie den Christus auf dem Corcovado, und machen einen Ausflug nach Paraty, einem Städtchen mit seiner historischen Architektur aus dem 17. Jahrhundert. Wer jetzt noch nicht nach Hause fliegen will, kann ein paar Tage Badeferien in Salvator de Bahia oder in Búzios (dem bras. Saint-Tropez) in der Nähe von Rio anhängen. Falls ich Sie jetzt «gluschtig» gemacht habe, finden Sie die Reiseausschreibung mit den Details ab Seite 5 dieser Zeitung. Damit die Reise zu den angegebenen Preisen durchgeführt werden kann, braucht es mindestens 10 Teilnehmer und Sie sollten sich bis Ende März anmelden! 2004 Zeitung 2005 2008 Zum Schluss doch noch etwas von ARCO selber. In diesem Jahr betreuten die 40 Angestellen von ARCO täglich rund 410 Kinder und Jugendliche zwischen 1 und 22 Jahren, wobei die Betriebskosten dieses Jahr 1 Million Reais (ca. 550 000 CHF) überschritten. Herzlichen Dank an unsere Angestellten und die Diretoria in Brasilien Weitere Berichte über das Leben bei ARCO finden Sie wie immer ebenfalls in dieser Zeitung. Alles Gute im Neuen Jahr und vielleicht eine «Gute Reise» wünscht Ihnen Guido Balmer, Präsident Einladung zur 17. Mitgliederversammlung Freitag, 6. Februar 2009, 19.30 Uhr im Hotel Victoria Centralbahnplatz 3–4, 4051 Basel Traktanden: 1. Begrüssung durch den Vorstand 2. Protokoll der Mitgliederversammlung 2008 3. Jahresbericht des Präsidenten 4. Jahresrechnung 2008 5. Bericht der Revisionsstelle 6. Entlastung des Vorstandes 7. Wahlen 8. Budget 2009 9. Tätigkeitsprogramm 2009 10. Festlegung Mitgliederbeitrag 11. Diverses Nach der Versammlung wird uns Monique Hinz, eine freiwillige Helferin, Einblick in den ARCOAlltag geben. Anschliessend gemütliches Beisammensein Der Vorstand 2005 Jornal 2008 Jahresrechnung 2007 Einnahmen Patenschaftsbeiträge Mitgliederbeiträge und Spenden Zinsertrag Übriges Total Einnahmen Budget 2008 Effektiv 42 440.–– 57 204.30 3 374.15 ––.–– 103 018.45 Budget 33 000.— 100 000.— 1 500.— 500.— 135 000.— Ausgaben Büromaterial und Drucksachen 45.10 Allgemeine Verwaltungskosten 564.10 Bankspesen 468.45 Porti und Posttaxen 232.50 Krankenkassebeiträge 4 261.25 AHV-Beiträge 2 000.25 Flug- und Reisespesen ––.–– Fundraising, Werbung, Website 133.50 Vereinszeitung (Druck und Versand) 2 742.95 Total Ausgaben Schweiz 10 448.10 Überweisungen Brasilien 132 686.35 100.— 1 000.— 500.— 100.— 7 000.— 2 500.— 3 000.— 1 000.— 3 000.— 18 200.— 190 000.— Total Ausgaben 143 134.45 208 200.— Überschuss/Defizit –40 116.00 –73 200.— Total Administration 1310.15 = 1,3% der Gesamteinnahmen Zeitung/Website 2876.45 = 2,8% der Gesamteinnahmen 4,1% der Gesamteinnahmen wurden für Administration und Werbung ausgegeben. Zu erwartende Einnahmen Patenschaften Allgemeine Spenden Zinsertrag Diverses Total Einnahmen 39 000.— 82 000.— 3 000.— —.— 124 000.— Ausgaben Schweiz Büromaterial und Drucksachen Allgemeine Verwaltungskosten Bankspesen Porti und Posttaxen Krankenkassenbeiträge AHV-Beiträge Flug- und Reisespesen Fundraising, Werbung, Website ARCO-Zeitung (Druck und Versand) Total Ausgaben Schweiz 100.— 600.— 500.— 200.— 4 200.— 2 300.— 1 500.— 1 000.— 3 000.— 13 400.— Überweisungen nach Brasilien 2008 Total Ausgaben Überschuss/Defizit 150 000.— 163 400.— –39 400.— Vereinsvermögen am 1.1.2008 Vermögensabnahme Vereinsvermögen am 31.12.2008 224 089.— –39 400.— 184 689.— Vermögen des Vereins Vereinsvermögen am 31.12.2006 Einbuchung Sparkasse Lörrach-Rheinfelden Ausgabenüberschuss 2007 Teilauflösung Rückstellung Betriebskosten Vereinsvermögen am 31.12.2007 224 179.41 25.60 –40 116.00 40 000.00 224 089.01 Protokoll der 16. Mitgliederversammlung «Freunde von ARCO» vom 1. Februar 2008 im Hotel Victoria, Basel Begrüssung durch den Vorstand Präsident Guido Balmer eröffnet die 16. Mitgliederversammlung des Vereins «Freunde von ARCO» Schweiz um 19.40 Uhr und begrüsst alle Anwesenden, total 25. Speziell begrüsst er Hr. Gmür vom Vorstand in Brasilien. Entschuldigt haben sich 7 Personen. Die im Journal 2007 abgedruckte Traktandenliste wird genehmigt. Protokoll der Mitgliederversammlung 2007 Das Protokoll der Mitgliederversammlung 2007, das in der Zeitung abgedruckt ist, wird einstimmig genehmigt. 2 Jahresbericht des Präsidenten Dieses Jahr hatten wir keinen speziellen Besuch aus Brasilien. Keine besonderen Aktivitäten. Vier Freiwillige und eine Praktikantin waren in Brasilien, deren Berichte in der Zeitung nachzulesen sind und einen sehr stimmigen Eindruck der Arbeit vor Ort vermitteln können. Der Jahresbericht wird einstimmig genehmigt. Jahresrechnung 2007 Die Jahresrechnung 2007 und die Vermögensrechnung 2007 werden von Hanspeter Tinner präsentiert. Effektiv wird ein Defizit von CHF 40 116 ausgewiesen. Das ist viel besser als der budgetierte Betrag (CHF 73 200), aber doch um ca. CHF 85 000 schlechter als ein Jahr zuvor. Das lässt sich relativ einfach durch zwei Faktoren erklären: Zum einen waren die Überweisungen nach Brasilien um CHF 23 000 höher als letztes Jahr, da der Wechselkurs 2005 Zeitung 2008 ungünstiger war (CHF 132 686). Zum anderen gab es ein grosses Manko bzw. einen grossen Unterschied bei den Grossspenden (2006: CHF 136 000; 2007: CHF 57 000). Auf der Einnahmenseite konnten Gesamteinnahmen von CHF 103 018 verzeichnet werden, was CHF 32 000 unter dem Budget liegt. Die Kosten haben wir im Griff, die Patenschaften sind um einen Drittel gestiegen. Die Rückstellung für Betriebskosten wurde teilweise aufgelöst, wodurch trotz des Defizits ungefähr das gleiche Vereinsvermögen ausgewiesen werden kann wie vor einem Jahr. Das Vereinsvermögen am 31.12.2007 betrug CHF 224 089.01. Total Aktiven: CHF 307 089.01. Zweckgebundene Spenden CHF 23 000, verbleibende Rückstellung für Betriebskosten CHF 60 000. Die Ausgaben von ARCO CH betrugen CHF 10 448. Die Kosten für Administration und Fundraising/Werbung/Zeitung betragen nur bescheidene 4.1% der Einnahmen. Bericht der Revisionsstelle Die Revisoren Freddy Gnirss und Jörg Sollberger haben am 22.1.08 die Buchhaltung revidiert. Sie haben alles für korrekt befunden, alle Unterlagen waren sorgfältig abgelegt, alles professionell gemacht. Ein grosses Lob und herzlichen Dank an Hanspeter Tinner. Rechnung 2007 wird mit Applaus genehmigt. Auf Antrag der Revisoren und des Vorstands ernennt ARCO CH Herr Dr. Norbert Gmür als Dank für seine langjährige Tätigkeit zugunsten des Kinderhilfswerks ARCO Brasil in São Paulo per Akklamation zum Ehrenmitglied. Hp. Tinner hält eine kurze Laudatio. Guido Balmer überreicht ihm eine Urkunde. Hr. Gmür dankt für alle Spenden und die grosse Unterstützung. Er berichtet über das vergangene Jahr in Brasilien, nennt erste messbare Erfolge und Probleme für die Zukunft. Mehr dazu findet sich auf unserer Homepage. Der Präsident schliesst die Versammlung um 21.10 Uhr und dankt allen Teilnehmenden für das Interesse. Fürs Protokoll: Patrick von Siebenthal, Biel, 1.2.2008 Unser Ehrenmitglied Norbert Gmür An der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde von uns Herrn Dr. Norbert Gmür zu unserem 1. Ehrenmitglied ernannt. Wir danken ihm hiermit für seine langjährige und wertvolle Mitarbeit in São Paulo. Praktisch seit der Gründung von ARCO unterstützt er das Hilfsprojekt aufs Wertvollste. Herzlichen Dank im Namen von ARCO der Vorstand Entlastung des Vorstands Fredy Gnirss spricht dem Vorstand, allen Mitarbeitenden in Brasilien und allen GönnerInnen ein herzliches Dankeschön aus und beantragt Entlastung. Die Entlastung des Vorstandes erfolgt einstimmig. Budget 2008 Das Budget wird von Hp. Tinner präsentiert und erläutert. Budgetiert wird ein Defizit von CHF 39 400. Spenden wurden mit dem zugesagten Betrag von Rheinfelden auf CHF 82 000 erhöht, ohne Einzel-/Grossspender. Überweisungen gemäss letztem Vorschlag von ARCO Brasil (BRL 240 000 bzw. CHF 150 000; Wechselkurs eher konservativ): Das Budget wird einstimmig genehmigt. Tätigkeitsprogramm 2008 Heidi Caluori wird ab Mitte April für einen Monat auf Schweizer Tournee sein. Auch dieses Jahr sind wieder Freiwillige HelferInnen angemeldet. Votum Hr. Gmür: Die total 6 FH leisteten im 2007 sehr gute Arbeit. Im Jounal finden sich dazu berührende Texte, die sehr schön die Realität in Brasilien zeigen. Festlegung Mitgliederbeitrag Der Mitgliederbetrag wird bei CHF 30.– belassen. Diverses Votum Heinz: Unterstützung für die Tickets für die 2 Kinder von Heidi Caluori. Mehrere Stimmen unterstützen das Anliegen, alles dran zu setzen, dass Heidi in die Schweiz kommen kann. Hr. Gmür schaut weiter, welche «extrakontable Lösung» möglich ist. Norbert Gmür (rechts) erhält die Ehrenmitgliedschaft Nachrichten von ARCO Brasilien Exposé von N. Gmür an der GV der Freunde von ARCO am 1.2.08 Währungsstabilität und Wirtschaftswachstum haben die krassen sozialen Gegensätze in Brasilien leider nicht zu vermindern vermocht. Die Lebensqualität der am Rande der grossen Städte lebenden armen Bevölkerung ist weiterhin unvorstellbar prekär. 2007 ist Brasiliens Wirtschaft um 5,4% gewachsen. São Paulo steht fast in einem Bau-Boom, so dass die Arbeitslosigkeit, die vor allem die ungebildeten jungen Menschen 3 2005 Jornal 2008 trifft, etwas gesunken ist. Diese Tatsache hat aber auch die Nord–Süd-Wanderung belebt, so dass die Slums der Peripherie ihren eigenen, negativem Boom erleben: Immer mehr Menschen leben in diesen unter elendesten Bedingungen. Die seit Jahren katastrophale Qualität der öffentlichen Schulen an der Peripherie wurde vom wirtschaftlichen Wachstum in keiner Weise berührt. Es fehlen mehr denn je Krippen, Schulräume und Lehrer. In diesem Umfeld hat ARCO 2007 in seinem zugegebenermassen kleinen Umfeld, 380 Kinder und Jugendliche mit einem vielfältigen Angebot betreut. Messbare Erfolge zeichnen sich immer mehr ab: Zum ersten Mal wurden im vergangenen Jahre alle Kinder, welche die 1., 2. und 3. Klasse besuchen, d.h. 86 Kinder, in das Programm «Lesen, Schreiben und Rechnen mit Qualität» eingeschlossen. Für alle 216 Kinder dieses Programmes wurden am Ende des Schuljahres individuelle schriftliche Beurteilungen erstellt. So konnten von den 36 1.-Klässlern am Ende des Jahres 23 lesen und schreiben, waren also vollständig alphabetisiert. 13 Kinder haben es noch nicht ganz so weit gebracht (nach brasilianischem Lehrplan müssen die Kinder erst am Ende des zweiten Schuljahres lesen und schreiben können). Wichtig war für die ARCO-Mitarbeiter aber die Erkenntnis, dass bei der Mehrheit dieser 13 Kinder entweder echte Lernschwierigkeiten oder Verhaltensstörungen oder häusliche Probleme vorliegen. Es genügt also nicht, diese Kinder schulisch zu betreuen, sondern ARCO wird für sie eine Psychopädagogin sowie eine Sozialhelferin beiziehen müssen. Bereits im Verlaufe des Jahres 2007 haben fachliche Abklärungen ergeben, dass 7 Kinder die Behandlung eines Phonoaudiologen oder Psychopädagogen benötigen. Für die Betreuer von ARCO ist es heute klar, dass manche Kinder, die in schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen aufwachsen, eine psychopädagogische Behandlung und Begleitung brauchen, um mit Erfolg zu lernen. Durch glückliche Verkettungen wird ARCO 2008 und 2009 in der Lage sein, eine solche Spezialistin während 21⁄2 Tagen pro Woche anzustellen. Diese wird auf dem ARCO-Gelände pro Jahr etwa 20 Kinder behandeln können. ARCO hat nämlich Mitte Dezember 2007 für ihre Arbeit mit den zwei obersten Kindergartenstufen von einer Stiftung der Banco Itaú einen hoch dotierten Wettbewerbspreis zugesprochen erhalten, der voll in die Arbeit mit Kindern im Vorschulalter zu investieren ist. Diese Prämie sichert die Entlöhnung der Psychopädagogin, einer Sozialhelferin sowie einer zusätzlichen Kindergärtnerin für 2 volle Jahre ab. Die gute Vorbereitung der Kinder des Vorschuljahres sowie die intensive Begleitung der Kinder ab dem Eintritt in die öffentliche Schule verspricht langfristig die nachhaltigste Wirkung der Arbeit von ARCO. Wenn es uns gelingt, dass alle Kinder ohne irgend welche Rückstände in der Assimilation von Lernstoff in die 5. Klasse gelangen, besteht die Aussicht auf ein erfolgreiches Durchlaufen aller 8 Jahre der Grundschule; dies wäre ein sehr beachtlicher Erfolgsausweis für ARCO. Dass der Arbeit von ARCO mit Kindern aus ärmsten Verhältnissen, im Alter von 4 bis 8 Jahren, eine ganz besonders 4 wichtige Rolle zu kommt, wird durch Mitte Januar 2008 in Boston publizierte Forschungsergebnisse belegt: Forscher weisen nach, dass die Armut einen direkten, negativen Einfluss auf die Entwicklung des Gehirnes hat. Kleinkinder in Armut bilden im Gehirn viel weniger Synapsen, d.h. Verbindungen zwischen Neuronen, über die Informationen zur Einlagerung im Gehirn transportiert werden. In Armutssituationen bleibt das Gehirn der Kleinkinder infolge ungenügender oder falscher Ernährung sowie Mangel an Stimulation unterentwickelt, was sich später in einer reduzierten Lernfähigkeit manifestiert. Die Forscher haben indessen Indizien, die dahin gehen, dass das Gerhirn von kleinen Kindern eine gewisse «Plastizität» hat, d. h. sich noch erholen kann, wenn es im frühem Alter viele positive Anreize erhält. Unter dem Eindruck dieser neuen Erkenntnisse bestätigen die verantwortlichen Koordinatorinnem von ARCO, ihr Ziel, die 4- bis 8-jährigen Kinder bewusst vielen positiven Stimuli auszusetzen, damit sie die Nachteile ihrer Umwelt zu überwinden vermögen. Messbare Erfolge der Arbeit stellen sich aber auch bei den ältesten von ARCO betreuten Jugendlichen ein: Elf von ihnen haben sich im Oktober 2007 der MittelschulAbschlussprüfung (ENEM) gestellt, an die sich die Absolventen peripher gelegener Staatsschulen kaum wagen. Für alle Absolventen hat die Prüfung den Weg für eine berufliche Ausbildung geebnet. Einige bereiten sich während dem laufenden Jahr auf die Prüfungen zum Eintrittt in höhere Ausbildungsinstitutionen vor. Natürlich ist die finanzielle Absicherung der Zukunft von ARCO stets auf der Prioritätenliste. Die Verantwortlichen von ARCO spüren, dass es immer schwieriger wird, von Firmen eine regelmässige Unterstützung zu erhalten (obwohl alle sozial verantwortliches Handeln verkünden). ARCO muss sich daher systematisch an Wettbewerben beteiligen und ihre Arbeit darstellen. In zwei Fällen hat der damit verbundene erhebliche Arbeitsaufwand in den letzten zwei Jahren erfreuliche Früchte getragen: Ein Fonds der Stadtverwaltung finanziert während 22 Monaten einen grossen Teil der Saläre des Programmes «Lesen, Schreiben und Rechnen mit Qualität»; eine Stiftung der Banco Itaú unterstützt während zwei Jahren die Qualitätsverbesserung der Arbeit mit den Kindern der Krippe. In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, auf die grosse und unmessbare Bedeutung der Paten von ARCO in der Schweiz sowie die stete Hilfsbereitschaft des «Vereins der Freunde von ARCO» hinzuweisen. Sie beide geben ARCO in Brasilien die Gewissheit, dass finanzielle Engpässe überbrückbar sind und die Arbeit in keinem Moment gefährdet ist. Mit dem herzlichsten Dank aller Mitabeiter von ARCO und mir selbst an Sie, die Sie hier gegenwärtig sind sowie an alle unseren Paten und Spender in der Schweiz und anderen Ländern Europas, verbinde ich die Zusicherung, dass Sie vielen Kindern und Jugendlichen mit Ihrer Hilfe ermöglichen, ihren Traum von einem würdigeren Leben in einer greifbaren Zukunft als Wirklichkeit zu erleben. Herzlichsten Dank! Norbert Gmür 2005 Zeitung 2008 ARCO-Reise nach Brasilien Auf Anregung einiger Mitglieder haben wir in Zusammenarbeit mit Knecht-Reisen in Aarau eine zweiwöchige Brasilienreise mit Besuch von ARCO zusammengestellt. Auf Wunsch können noch ein paar Tage Badeferien angehängt werden. Mittwoch, 14. Oktober 2009 Foz do Iguaçu Nach dem Frühstück Ausflug in den argentinischen Parque National de Iguaçu auf der anderen Seite der Wasserfälle, 29 km vom Grenzübergang in Iguaçu entfernt. Nach einem Spaziergang an den Wasserfällen entlang, steht Ihnen der Nachmittag zur freien Verfügung. Empfehlenswert ist der Besuch des Itaipu-Staudammes (fakultativ). Übernachtung in Foz do Iguaçu Grundprogramm: São Paulo–Iguaçu–Pantanal–Rio de Janeiro Samstag, 10. Oktober 2009 Zürich–São Paulo Abends Flug mit Swiss ab Zürich nach São Paulo. Sonntag, 11. Oktober 2009 São Paulo Am Morgen Ankunft in São Paulo. Nachmittag zur freien Verfügung. Übernachtung in São Paulo. Donnerstag, 15. Oktober 2009 Foz do Iguaçu–Cuiaba–Pantanal Gegen Mittag Flug mit TAM nach Cuiaba. Fahrt zur UeSo Cerrado. Die Schweizer Gastgeber werden Sie nach Ihrer Ankunft ausführlich über Ihr Programm informieren. Je nach Ankunftszeit können Sie noch eine Pirschtour zu Fuss oder auf dem Pferderücken unternehmen. Anschliessend geniessen Sie Ihr Abendessen. Übernachtung in der UeSo Cerrado. Montag, 12. Oktober 2009 São Paulo Nach dem Frühstück Ausflug zum Kinderhilfswerk ARCO im Süden von São Paulo. Anschliessend Churrasco mit dem Vorstand von ARCO. Übernachtung in São Paulo. Dienstag, 13. Oktober 2009 São Paulo–Foz do Iguaçu Morgen zur freien Verfügung in São Paulo. Am frühen Nachmittag Flug mit TAM nach Foz do Iguaçu. Anschliessend besichtigen Sie die imposanten Wasserfälle auf der brasilianischen Seite zu Fuss. Übernachtung in Foz do Iguaçu. Freitag–Sonntag, 16.–18. Oktober 2009 Pantanal Geniessen Sie drei ereignisreiche Tage im Naturparadies Pantanal. Nehmen Sie an zahlreichen Aktivitäten wie Reit-, Pirsch- und Bootstouren teil und entdecken Sie die Vielfalt dieses wunderschönen und weltgrössten Schwemmlands. Während Ihren Ausflügen in die Chapada dos Guimarães oder zur Goldgräberstadt Poconé lernen Sie dieses einzigartige Gebiet und dessen Bewohner kennen. Mit etwas Glück sehen Sie Capivaras, Kaimane, unzählige Vögel oder Brüllaffen, sowie viele weitere Tiere, die Ihren Aufenthalt unvergesslich machen werden! Übernachtung in der UeSo Pantanal und UeSo Cerrado. 5 2005 Jornal 2008 Montag, 19. Oktober 2009 Pantanal–Cuiaba–Rio de Janeiro Am Morgen Fahrt zum Flughafen. Flug mit TAM nach Rio de Janeiro. Übernachtung in Rio. Dienstag, 20. Oktober 2009 Rio de Janeiro Die Ganztagestour führt Sie am Morgen mit der Zahnradbahn zum Corcovado mit der 38 m hohen Christusstatue. Typisches Mittagessen in einer Churrascaria. Anschliessend fahren Sie mit der Gondelbahn in zwei Etappen zum Zuckerhut. Von hier geniessen Sie eine fantastische Sicht auf Rio und die Copacabana. Übernachtung in Rio. Mittwoch, 21. Oktober 2009 Tagesausflug nach Paraty Ein Aufenthalt in Paraty ist eine Flucht in eine andere Welt – so werben die Brasilianer für diese ruhige und charmante Kleinstadt, die 250 km südlich von Rio de Janeiro liegt. Die Stadt besticht durch ihre fast vollständig erhaltene historische Architektur aus dem 17. Jahrhundert. Während einer Stadtrundfahrt lernen Sie die Stadt, sowie deren Facetten und Geschichte kennen. Mittagessen. Anschliessend haben Sie die Möglichkeit, die Stadt nochmals auf eigene Faust zu entdecken. Am Abend Rückfahrt nach Rio. Übernachtung in Rio. Verlängerungsprogramm 1 Badeferien Salvador da Bahia 23.–28. Oktober 2009 Freitag, 23. Oktober 2009 Rio–Salvador da Bahia Flug mit TAM nach Salvador da Bahia. Anschliessend Fahrt zum Hotel Catussaba. Das Hotel liegt direkt am Palmenstrand von Alameda da Praia in Itapoã, einem Stadtteil von Salvador. Zum Stadtzentrum sind es 25 km, und das Hotel verfügt über einen Gratisbus, welcher die Gäste mehrmals täglich in die Stadt bringt. Das Catussaba ist ein komfortables Resorthotel mit einer grossen, gepflegten Gartenanlage, 2 Restaurants, 2 Bars, 4 Swimmingpools, Handtücher und Sonnenliegen am Strand und an den Pools, Kinderpool, Geschäfte, 24-Stunden-Zimmerservice. Freitag–Dienstag, 23.–27. Oktober 2009 Badeferien Salvador da Bahia 4 Übernachtungen im Hotel Catussaba. Dienstag, 27. Oktober 2009 Salvador da Bahia–São Paulo–Zürich Flug mit TAM nach São Paulo. Anschlussflug mit Swiss nach Zürich. Mittwoch, 28. Oktober 2009 Ankunft in Zürich Am späteren Vormittag Ankunft in Zürich. Verlängerungsprogramm 2 Badeferien Buzios 23.–28. Oktober 2009 Donnerstag, 22. Oktober 2009 Rio de Janeiro Ganzer Tag zur freien Verfügung. Entdecken Sie die heimliche «Hauptstadt» von Brasilien auf’s Neue! Übernachtung in Rio. Freitag, 23. Oktober 2009 Rio de Janeiro–São Paulo–Zürich Am Vormittag werden Sie bei Ihrem Hotel abgeholt und zum internationalen Flughafen von Rio de Janeiro gefahren. Flug mit TAM und Swiss via São Paulo nach Zürich. Samstag, 24. Oktober 2009 Ankunft in Zürich Am späteren Vormittag Ankunft in Zürich. 6 Freitag, 23. Oktober 2009 Rio de Janeiro–Búzios Nach dem Frühstück Fahrt von Rio de Janeiro zum modernen Design-Hotel Pérola Búzios inmitten von Búzios. Búzios liegt auf einer Halbinsel und ist von 23 Stränden umgeben. Das Hotel verfügt über Restaurant, Fernseh- und Spielzimmer, 2 Swimmingpools mit integriertem Jacuzzi, Poolbar, Fitnessraum und Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad. Die 60 komfortablen Zimmer sind mit Kunstwerken und Möbel des brasilianischen Künstlers Pellegrino ausgestattet. 2005 Zeitung 2008 Freitag–Dienstag, 23.–27. Oktober 2009 Búzios 4 Übernachtungen in Búzios, Pérola Búzios Design Hotel. Dienstag, 27. Oktober 2009 Buzios–Rio de Janeiro–São Paulo–Zürich Am Morgen Fahrt nach Rio. Flug mit TAM und Swiss via São Paulo nach Zürich. Verlängerungsprogramm 1 Badeferien Salvador da Bahia Doppelzimmer Einzelzimmer 1040.– 1480.– Mittwoch, 28. Oktober 2009 Ankunft in Zürich Am späteren Vormittag Ankunft in Zürich Eingeschlossene Leistungen • Flug Rio–Salvador da Bahia–São Paulo mit TAM • Transfers mit deutschsprechender Reiseleitung • Unterkunft inkl. Frühstück im Catussaba Hotel • Lokale Tickettaxen • Ausführliche Reisedokumentation Preise/Leistungen Nicht inbegriffen • Persönliche Auslagen • Trinkgelder für lokale Fahrer und Reiseleiter Preise pro Person in Schweizer Franken Grundprogramm Ab/bis Zürich (Minimum Teilnehmerzahl 10 Personen) Doppelzimmer 6800.– Einzelzimmer 8200.– Zuschlag für internationale Flüge in der Business-Klasse auf Anfrage. Eingeschlossene Leistungen • Internationale Flüge mit Swiss und TAM in Economy-Klasse • Innersüdamerikanische Flüge mit TAM in Economy-Klasse • Transfers, Touren und Besichtigungen mit lokaler deutschsprechender Reiseleitung (keine Reiseleitung auf den Flügen) • Unterkunft inkl. Frühstück in Mittel- und Erstklasshotels • Vollpension während dem Aufenthalt im Pantanal • Lokale Tickettaxen • Taxen und Treibstoffzuschläge • Ausführliche Reisedokumentation Nicht inbegriffen • Persönliche Auslagen • Trinkgelder für lokale Fahrer und Reiseleiter Änderungen vorbehalten Verlängerungsprogramm 2 Badeferien Buzios Doppelzimmer Einzelzimmer 1250.– 1740.– Eingeschlossene Leistungen • Transfers mit deutschsprechender Reiseleitung • Unterkunft und Frühstück gemäss Programm • Lokale Tickettaxen • Ausführliche Reisedokumentation Nicht inbegriffen • Persönliche Auslagen • Trinkgelder für lokale Fahrer und Reiseleiter Reiseversicherung Elvia Secure Trip Plus Jahresversicherung Einzelperson 215.– Familie (2 Personen) 330.– Einige interessante Links: Allgemeine Informationen: www.brasilienportal.ch (deutsch) www.pantanalportal.de (deutsch) www.paraty.com.br (port., auch in englisch) Hotels: www.pantanal.ch (deutsch) www.catussaba.com.br (port., auch in englisch) www.perolabuzios.com.br (port., auch in englisch) 7 2005 Jornal 2008 ARCO Reise nach Brasilien Anmeldung Anmeldeschluss 31. März 2009 Ich/wir melde/n uns an für die ARCO-Reise nach Brasilien im Oktober 2009. Name Vorname Name Vorname Adresse PLZ/Ort Telefon (tagsüber) e-mail Datum Unterschrift Detailinformationen: Landarrangement Grundprogramm Verlängerungsprogramm 1, Salvador de Bahia Verlängerungsprogramm 2, Búzios ich wünsche ein individuelles Verlängerungsprogramm. Bitte nehmen Sie Kontakt auf mit mir. Unterkunft im Doppelzimmer Einzelzimmer Versicherung ich benötige die Reiseversicherung (Jahresversicherung Elvia Secure Trip Plus) ich verfüge über einen privaten Versicherungsschutz ich wünsche eine individuelle Beratung zur Reiseversicherung. Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Bitte dieses Formular senden an: Herr Guido Balmer Leonhardsstrasse 32 4051 Basel e-mail: [email protected] Weitere Informationen erhalten Sie bei: Frau Madeleine Rüegg Tel. 062 834 71 21 e-mail: [email protected] 8 2005 Zeitung 2008 Wie in den vergangenen Jahren werden sie im Nachfolgenden Berichte von Mitarbeitern, Jugendlichen und freiwilligen Helfern der Arco lesen, welche verschiedene Facetten dieses Kinderhilfswerkes beleuchten. Gewissermassen als Dach über den einzelnen Beiträgen sei erwähnt, dass ARCO 2008 400 Kinder und Jugendliche, im Alter von 1 bis 22 Jahren, in sechs verschiedenen Programmen betreut (Krippe/Kindergarten 121 1- bis 6-jährige; Kinder- und Jugendzentrum 209 6- bis 15-jährige; Agente Jovem 50 15- bis 18-jährige; Vorbereitung auf die Arbeitswelt 15 14- bis 18-jährige; Casa Iris (Waisenhaus) 7 3- bis 22-jährige). Die Ausgaben werden dieses Jahr das erste Mal die Grenze von 1 Million Reais (ca. CHF 650 000) überschreiten; sie werden grosso modo zur Hälfte von der Stadtverwaltung subventioniert, zur anderen Hälfte von Spendern/Wohltätern sowie einer von ARCO gewonnenen Prämie von R$ 160 000, finanziert. ARCO arbeitet in einer extrem armen und sozial ausgegrenzten Umgebung. Für die Bewohner ist ARCO eine «rettende Insel», der sie ihre Kinder anvertrauen können. Sie wissen, dass sie gut betreut und ernährt werden und viele Gelegenheiten haben, etwas zu lernen. Dennoch stellt sich für die Verantwortlichen von ARCO immer wieder die Frage, wie weit sie dem Druck des Elendes nachgeben und/oder wie weit sie mehr auf einen langfristigen Erfolg abzielen wollen/ sollen, der gewissermassen eine Lawine auslösen soll. Diese beiden Ziele sind nicht notwendiger Weise komplementär, vor allem nicht unter finanziellen Aspekten: Die Betreuung der Kinder in der Krippe und im Jugenzentrum decken das unmittelbare Interesse der Eltern und Kinder, nämlich diese von der Strasse wegnehmen und ihnen eine sie fördernde Betreuung offerieren. Dies ist vorerst eine Nothilfe und lässt die Kinder für einige Stunden ihre oft elende Umgebung vergessen. Wie weit diese Anfangsbetreuung in gute Schulfortschritte mündet, ist in vielen Fällen nicht zu verfolgen. Der Stadtverwaltung geht es lediglich um den kurzfristigen Aspekt: die Kinder aus dem sozial schwachen Umfeld werden betreut, sodass die in 60% der Fälle alleinerziehenden Mütter in Ruhe der Arbeit nachgehen können. Die Wohltäter von ARCO, vor allem die Leser dieser Zeitung, erwarten indessen, dass die Arbeit von ARCO langfristige Wirkung entfalte, dass z.B. alle von ARCO betreuten Kinder und Jugendlichen die öffentliche Schule mit Erfolg durchlaufen und danach einen Beruf lernen können. Diesem Ziel dient das nun im 4. Jahre stehende Programm «Lesen, Schreiben und Rechnen mit Qualität», in dessen Rahmen alle Kinder und Jugendlichen des Kinder- und Jugenzentrums jeden Tag, in kleinen Gruppen, während einer Stunde Portugiesischoder Mathematik-Unterricht erhalten. Wenn es gelänge, alle diese Kinder bis zur Abschlussprüfung der Mittelschule (ENEM) zu unterstützen, hätten wir den Beweis für die langfristigen Früchte der Arbeit von ARCO. Die Begleitung von bis zu 45 Jugendlichen, welche die drei Mittelschuljahre besuchen, stellt ARCO vor noch nicht gelöste Probleme, wie zum Beispiel der Englisch-Zusatzunterricht für alle diese Schüler und dessen Finanzierung. Wie gesagt, die ersten Schritte zur nachweisbaren, langfristen Wirkung ihrer Arbeit hat ARCO mit dem Lesen- und Schreiben-Programm sowie dem Programm «Vorbereitung auf die Arbeitswelt» gemacht. Offen bleibt noch eine umfassendere Betreuung aller eine Mittelschule besuchenden ex-ARCO-Kinder, damit alle den Mut haben, sich dem ENEM zu stellen. Norbert Gmür Liebe Freunde und Wohltäter von ARCO, Olá queridos amigos e colaboradores da ARCO. Nach dem Lesen des Textes, den ich vor einem Jahr über das Haus Iris und seine jungen Bewohner geschrieben habe, stelle ich fest, dass bei einigen von ihnen, Gelegenheiten und Umwelt ihr Lebensprojekt verändert haben. Ich halte es für wichtig, die Leser dieser Zeilen über die getätigten Schritte eines jeden zu unterrichten, weil manche besonderen Anteil an der Entwicklung dieser Kinder haben, sei es durch finanzielle Unterstützung, sei es im zeitweiligen Zusammenleben mit freiwilligen Helfern. Lasst mich beginnen mit den Geschwistern Camargo Costa: Alessandra (22) wird Ende 2008 ihr Studium in brasilianischer Sprache und Literatur mit einem Diplom beenden; sie arbeitet seit anfang dieses Jahres zu 50% als Kassiererin in einem Supermarkt, sucht nun aber, im Hinblick auf ihren Abschluss, eine besser bezahlte Arbeit. Ihr Töchterchen Giovanna (3), der grosse Sonnenschein im Haus Iris, ist gesund und intelligent. Ana Cristina, Tina (21) schliesst ihr erstes Ausbildungsjahr als Grafik-Designerin ab. Nebenbei hat sie, zusammen mit einer Freundin, Truffes hergestellt und verkauft. Seit November 08 arbeitet sie nun in einem Modegeschäft als Verkäuferin (und studiert am Abend). Estive lendo o artigo que escrevi em 2007 sobre os nossos adolescentes e jovens da Casa Íris, e algumas coisas mudaram em seus projetos de vida, de acordo com as oportunidades ou situações que se apresentaram a cada um. Considero importante informá-los dos passos dados por cada um, porque muitos de vocês têm ou teve uma participação especial nos rumos de suas vidas, seja com ajuda financeira, seja com o exemplo na convivência (voluntários, amigos, membros da diretoria..). Comecemos pelos irmãos, da família Camargo Costa: – Alessandra (22) está fechando o último ano da Faculdade de Letras, e está trabalhando como caixa em um grande supermercado, meio período, enquanto procura uma colocação melhor. Sua filha, a Giovanna, desenvolve-se com muita saúde, inteligência, e é a grande alegria da casa: atualmente exercita passos de balet, sob o incentivo e orientação da tia Tina. – Ana Cristina – Tina (21), que está terminando o 1º ano de Design Gráfico, tem trabalhado informalmente com uma amiga, fazendo e vendendo trufas. A partir de novembro, começou a trabalhar como vendedora em uma loja de roupas. Gedanken zu den Beiträgen aus Brasilien 9 2005 Jornal 2008 Adenize (18) beendet das zweite Jahr der Mittelschule (von total 3 Jahren); sie hat während 9 Monaten als Voluntärin bei der Untergrundbahn gearbeitet. Adauto (17, taubstumm) kann seit Juni 2008 an einem bis anfangs 2010 dauernden Spezial-Ausbildungsprogramm von Avon teilnehmen, wo er als Angestellter registriert ist und, nebst der TeilInvalidenrente, fast zwei Minimalgehälter (R$ 830,00 bzw. USD 350) verdient. Um seine Freunde nicht zu verlieren, besucht er weiterhin die Spezial-Grundschule für Taubstumme. Er wird zu Beginn des nächsten Jahres in eine normale Mittelschule übertreten, in der Hoffnung, er finde dort Lehrer, welche die Zeichensprache beherrschen, wie es das Gesetz verlangt. Nicht zu den vier Geschwister gehören: Denise Fosco (21) wird dieses Jahr die Mittelschule beenden. Sie kam erst im Alter von 16 Jahren, von einem anderen Haus, zu ARCO. Trotz verschiedener persönlicher Probleme überrascht sie mit ihrem Willen, diese zu überwinden. Sie wird 2009 vorerst ein Jahr arbeiten, bevor sie 2010 ihre Ausbildung weiterführt. Lucas Loan (18): Seine seit einiger Zeit sichtbaren Lernschwierigkeiten haben ihn Mitte 2008 veranlasst, das erste Mittelschuljahr zu unterbrechen und eine Stelle als Kassierer in einem Detailhandelsgeschäft anzutreten; dieser Wechsel hat sein Selbstvertrauen gestärkt, so dass er nächstes Jahr eine abgekürzte Form der Mittelschule beginnen will. Noch ein paar Worte zu den «Kindern», welche das Haus Iris schon verlassen haben: Fabiano (21) hat das Haus im Juni 2008 (temporär) verlassen, um für seine Kirche als Missionar in der Umgebung von Fortaleza, im Nordosten, bei den Armen zu arbeiten. In seinen Briefen vergisst er nie, all jenen zu danken, die ihm geholfen haben, das zu werden, was er heute ist. Er hat den Wunsch, nach seiner Rückkehr nach São Paulo, sein Studium wieder aufzunehmen. Gisele (24), verheiratet und Mutter eines einjährigen Knaben, hat die Arbeit in der Krippe von ARCO aufgegeben, weil sie das verlangte zweijährige Pädagogik-Studium nicht auf sich nehmen wollte; sie sucht nun in einem anderen Bereich eine Arbeitsmöglichkeit. Junior (24) ist ein geschätzter Damenfriseur; er denkt immer noch daran, seine Ausbildung zu verbessern. Der verheiratete André (24) arbeitet in der Administration einer Firma und wünscht, 2009 eine höhere Schule zu besuchen. Naya (23), ebenfalls verheiratet und Mutter eines 5-jährigen Knaben, arbeitet in einem Heim für geistig Behinderte. Wenn ich mich daran erinnere, wie jedes dieser Kinder anfangs der 90er Jahre zu ARCO kam, bin ich heute dankbar, für alles, was wir erreicht haben. Jedes Kind war verschieden und hat seine eigene Zeit zum Reifen gebraucht. Ich glaube an jedes einzelne von ihnen, weil sie gelernt haben, sich in einem Beruf zu verwirklichen, auf sich und seine Fähigkeiten zu vertrauen. «Einen Weg kann jeder nur gehend bewältigen». Jede/r, die/der unsere Kinder auf diesem Weg in eine bessere und würdigere Zukunft begleitet hat, empfange unseren herzlichsten Dank! Sidney Vinha, Hausmutter 10 – Adenize (18) está terminando o 2º ano do Ensino Médio, e este ano trabalhou como estagiária no Metrô, até o final de outubro. – Adauto (17) – a partir de junho teve a oportunidade de ser chamado para um programa especial da empresa AVON, onde estudará até o início de 2010, mas recebe quase dois salários mínimos, registrado, e com outros benefícios sociais. Ele quis continuar o ensino fundamental na escola especial para surdos, para não se afastar dos amigos, e no próximo ano iniciará o ensino médio em uma escola normal, para ouvintes (paralelamente, continuará no curso da AVON). Penso ser importante divulgar alguns fatos sobre a realidade dos surdos no Brasil, para que mais pessoas tenham conhecimento das dificuldades de sua inclusão na sociedade. A escola onde estudará tem apenas uma intérprete de língua dos sinais, para todas as salas. Infelizmente, no Brasil, poucos surdos conseguem chegar até o ensino médio, e raros fazem uma faculdade, como é o caso do noivo da Tina, que também é surdo e este ano forma-se em Recursos Humanos (trabalha nesta área, em uma multinacional). Apenas em abril de 2002, através da lei 10.436, a Língua Brasileira de Sinais – Libras foi reconhecida como meio legal de comunicação e expressão (estava em tramitação desde 1991), e somente em dezembro de 2005 a lei foi regulamentada, através do decreto 5626, tornando obrigatória a inclusão da libra como disciplina curricular nos cursos de formação de professores, mas dando o prazo de dez anos para a sua efetivação em 100% das escolas. Sobre os não irmãos: – Denise Fosco (21) – este ano encerra o ensino médio. A Denise chegou na ARCO com 16 anos, vinda de outra casa abrigo, que se fechava. Apesar de diversos problemas de ordem pessoal, ela nos surpreende pela disposição em tentar superá-los. Mas tem recaídas, então ela tem passado por terapias no período da tarde, enquanto estuda pela manhã. Ela deverá continuar com a terapia no próximo ano, e trabalhar, mas somente em 2010 dará continuidade aos estudos, com uma faculdade ou cursos técnico. – Lucas Loan (18) – as dificuldades de aprendizagem que o Lucas apresentou nos últimos anos do ensino fundamental dificultaram o acompanhamento do 1º ano do ensino médio e no mês de outubro ele parou quando vimos que ele não passaria para o 2º ano. As escolas públicas não estão preparadas para um acompanhamento especial às crianças com distúrbios de aprendizagem como Dislexia, Disgrafia, Discalculia, ou Disortografia, e por este motivo muitas passam pelo ensino fundamental, como o Lucas, sem ter conseguido se apropriar dos conhecimentos para poder acompanhar os ensinos posteriores. Por orientação da coordenadora pedagógica da escola, e reforçado pela psicopedagoga da ARCO, ele iniciará em 2009 o curso supletivo, que lhe proporcionará a formação no ensino médio em menos tempo que a escola formal (um ano e meio). Não é o ideal, mas ele estará em contato com pessoas com problemas semelhantes ao dele, e o deixará menos frustrado. A saída da escola lhe proporcionou uma outra oportunidade, que o está ajudando muito em sua auto-estima: desde outubro ele trabalha no caixa de uma loja, em período integral, e está se dando muito bem. 2005 Zeitung 2008 Agente Jovem - Junge Akteure Im Rahmen des Programmes «Agente Jovem» wurden im Verlaufe des Jahres 2008 von ARCO für 50 meist sozial gefährdete Jugendliche, im Alter von 15 bis 18 Jahren, verschiedene interessante Aktivitäten entwickelt. Sport, bildende Spiele, künstlerisch-manuelle Tätigkeiten und Staatsbürgerkunde hatten alle die Persönlichkeitsbildung wie auch ein tolerantes Sozialverhalten im Blickpunkt. Besuchten zu Beginn etwa 10% der Teilnehmer keine Schule mehr, gelang es ARCO, alle zur Rückkehr in die Schule zu bewegen. Jene, die nicht alle Dokumente besassen, die ein Bürger in Brasilien braucht, (Identitätskarte, Arbeitsbuch, Wählerausweis, Steuerregisterkarte), haben diese im Verlaufe des Jahres, mit Unterstützung von ARCO, beschaffen können. Besonderes Interesse weckte das Umweltprojekt, in dessen Rahmen Probleme der ARCO umgebenden Siedlungsgemeinschaften im Umgang mit ihrer Umwelt in Form von Theatern, Workshops und Diskussionsrunden zur Sprache kamen. Dank Zusammenarbeit mit einer benachbarten Institution hatten unsere Jugendlichen Gelegenheit, das Bedrucken von Stoffen (Leibchen) und den Umgang mit Film- Deixei o Fabiano por último, porque ele não está mais na Casa Íris, saiu em junho deste ano para uma missão da igreja que escolheu, onde deverá ficar por cerca de dois anos. Ele está em Fortaleza, nordeste do Brasil, e está muito satisfeito com a sua escolha. Em suas cartas nunca se esquece de agradecer às pessoas que o ajudaram a ser a pessoa que é hoje, a ter a formação que tem, e sabe que quando voltar continuará os seus estudos, em uma universidade aqui em São Paulo, ou no exterior. Notícias dos jovens que já não moram na Casa Íris: Gisele, casada e mãe de um menino de um ano, não trabalha mais na ARCO, porque não quis fazer faculdade de pedagogia, e a partir do próximo ano pretende trabalhar em outra área; o Junior é cabeleireiro profissional, está bem empregado, e pretende fazer uma faculdade dentro de dois anos; o André, casado, trabalha na área administrativa de uma empresa, e fará gestão financeira a partir do próximo ano; a Naya, casada e mãe de um menino de 5 anos, trabalha em uma organização social, como educadora de doentes mentais. Quando eu me lembro como cada um chegou à Casa Íris, e alguns de vocês, leitores deste jornal da ARCO também lembram, posso dizer que estou satisfeita com os resultados. Estes poderiam ser melhores sempre, mas volto a afirmar, como de outras vezes neste mesmo jornal, cada um tem o seu tempo de amadurecimento ou procura de realização profissional. Eu acredito em cada um deles, porque lhes foi ensinado a buscar a sua realização pessoal na sua profissão, a ter confiança em si, em suas habilidades. E que «caminho se faz ao caminhar». Obrigada a cada um de vocês que fez e faz parte da caminhada de nossos jovens em direção a um futuro melhor, e digno. Sidney Vinha Agente jovem Rafael, Tatiana und Fábio kameras zu erlernen. Später erstellten sie einen Film über die lokale Realität, im besonderen auch über die Familien, welche den Abfall nach verwertbaren Materialien durchsuchen. Während dem 2. Semester konnten sie dann noch an Workshops für Fotografieren teilnehmen; die besten Aufnahmen wurden, durch Vermittlung einer NGO (non governmental organization) in 3 Untergrundbahnstationen ausgestellt, wodurch auch auf ARCO hingewiesen wurde. Im Musikunterricht erlernten die Jugendlichen mit Begeisterung das Spiel mit Perkussionsinstrumenten; gegen Ende des Jahres gaben sie innerhalb und ausserhalb von ARCO einige Vorstellungen. In zwei zeitlich gestaffelten Gruppen konnte ARCO 35 Jugendliche von Agente Jovem an das von der Ação Comunitário durchgeführte, fast 4 Monate dauernde Seminar «Vorbereitung auf die Arbeitswelt» entsenden. Sieben Jugendliche konnten danach ihre erste Arbeitsstelle im Detailhandel antreten. O programa Agente Jovem neste ano de 2008 desenvolveu diversas atividades interessantes para os jovens de 15 à 18 anos que encontram-se em situação de risco e vulnerabilidade social. As atividades desenvolvidas foram formação pessoal e social, musicalização, oficinas de cidadania, esporte, jogos pedagógicos, trabalhos manuais e informática. Foram muitos os casos de jovens que retornaram aos estudos com incentivo da ARCO, aproximadamente 10% estavam fora da escola e retornaram ao sistema de ensino formal. Alguns alunos foram encaminhados para conseguir organizar ou retirar segunda via de documentos como, por exemplo, CPF – Cadastro de pessoas físicas, RG – Registro geral e carteira de trabalho. Uma ação muito interessante foi o projeto ambiental, que trabalhou com questões relacionadas ao meio ambiente com a comunidade local, teatros, oficinas ligadas a proteção e preservação de nossa região. Conseguimos uma parceria com o pólo cultural que ofereceu para nossos alunos curso de estamparia em camiseta e utilização do vídeo. 11 2005 Jornal 2008 Trotz grosser Hilfbereitschaft von ARCO, können wir nicht immer helfen und müssen uns darauf beschränken, die Hilfsbedürftigen an staatliche Stellen weiterzuleiten, wie Fälle, die medizinische oder psychologisch-psychiatrische Behandlung brauchen oder auch Familien, die im eigentlichen Elend leben. ARCO sieht ihre Aufgabe vorwiegend im verständnisvollen Erziehen und Anleiten, um auf diese Weise eine soziale Verbesserung zu bewirken. Indem ARCO diesen Jugendlichen neue Einsichten vermittelt, werden sie zu Multiplikatoren in ihren Gemeinschaften geformt. Mârcio Rontani, Koordinator ARCO-Programm zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung Ich heisse Wallace, bin 15-jährig und nehme seit anfangs 2008 am Programm «Agente Jovem» von ARCO teil. Ich habe zwei Brüder und lebe mit meinen Eltern zusammen, die mich unterstützen und anspornen, weiter die Schule zu besuchen. Für mich ist ARCO sehr wichtig geworden, habe ich doch bei ihr sehr vieles gelernt. ARCO unterstützt viele unbemittelte Jugendliche wie mich: Dieses Jahr wurden wir zu Kursen wie Vorbereitung für die Arbeitswelt, Englisch, Informatik, Holzarbeiten und anderes gesandt. Diese Aktivitäten sind sehr wichtig für die Formung unserer Persönlichkeit wie auch als Vorbereitung auf unsere Berufsausbildung. Mir und weiteren vier Kollegen wurden durch ARCO und die «Ação Comunitária» Anfangsstellungen im Detailhandel vermittelt. Wir sind glücklich darüber, denn als Arbeitslose haben wir mit der ersten Anstellung «Würde» gewonnen und können dem Weg in die Kriminalität oder in das Drogengeschäft ausweichen. Freude macht mir auch der Englisch-Unterricht bei FISK, den ich dank ARCO besuchen darf. In der Bibliothek von ARCO suche ich mir oft etwas zum Lesen aus. Ich bin dankbar, dass ARCO alle meine Ausbildungsaktivitäten finanziert und glaube, dass ich ein Beispiel dafür bin, dass es sich lohnt, in junge Menschen der Peripherie, die den Wunsch und Willen haben, mehr zu lernen, zu investieren. ARCO bringt uns Jungen tatsächlich Würde und hilft uns, bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Wallace Alves Moraes. 12 Os alunos produziram um filme que conta um pouco da realidade local, trabalho de algumas famílias com o lixo etc. Com as aulas de música, os alunos aprenderam instrumentos de percussão, realizaram diversas apresentações de instrumentos de percussão em outras instituições e na própria ARCO. No segundo semestre participaram de oficinas de fotografia que através de patrocínio de outras instituições conseguiu organizar uma exposição fotográfica em três estações de metro em São Paulo, além de divulgar nossa instituição. No primeiro e segundo semestre foram encaminhados aproximadamente 35 jovens para o programa de preparação para o primeiro emprego em outra instituição parceira, sete alunos conseguiram empregos em diversas áreas do comércio, estética e alimentação até o presente momento. Nosso desafio para 2009 será atender a demanda de jovens, já que o programa Agente jovem com parcerias do governo Federal e municipal não existirá mais por questões governamentais. Alguns casos fogem de nosso poder enquanto organização não governamental, como, por exemplo, atendimentos psicológicos, famílias que vivem a beira da miséria, os problemas relacionados a higiene e saúde, cabe a nós encaminhar e compreender a educação como veículo de transformação social. E formar estas crianças e jovens para que possam ser agentes multiplicadores em suas próprias casas e comunidade. Márcio Rontani, Coordenador Programa Preparação para o trabalho Meu nome é Wallace, tenho 15 anos e estou participando da ARCO desde o início do ano do programa Agente Jovem, tenho dois irmãos e vivo com meus pais que me apóiam incentivando para eu prosseguir meus estudos. A ARCO é uma instituição muito importante em minha vida, aprendi muitas coisas neste espaço. Muitos jovens menos favorecidos são ajudados pela ARCO assim como eu, neste ano foram enviados para cursos de preparação para o trabalho, inglês, informática, artes cênicas e outros. As atividades são muito importantes para nossa formação pessoal e profissional, cada dia aprendo mais e mais. Cinco alunos foram encaminhados para o mercado de trabalho neste ano através da ARCO em parceria com a Ação comunitária para os setores de comércio. Isto é bom, pois jovens desempregados conseguiram dignidade com o primeiro emprego, livrando da criminalidade e das drogas. Eu que participo do curso de inglês na escola de línguas FISK, já participei de cursos em outras instituições e semanalmente pego livros na biblioteca da ARCO para ler, todas estas atividade são financiadas pela ARCO, sou a prova de que vale a pena investir em jovens comprometidos, estou construindo meu futuro profissional. «A ARCO traz dignidade e inserção no mercado de trabalho para jovens». Wallace Alves Moraes 2005 Zeitung 2008 Liebe Interessierte und Freunde vom Kinderhilfswerk ARCO Im meinem letzten Bericht im 2007 schrieb ich, dass unsere Bäume langsam aber sicher schöne Früchte tragen werden. Hier möchte ich deshalb einige davon aufzeigen: Beginnen möchte ich mit unserem internen Nachwuchs. So sind zwei unserer Mitarbeiterinnen, welche während vieler Jahre ihrer Kindheit von ARCO begleitet, geschult und betreut wurden, heute als Küchenangestellte und ausgebildete Krankenschwester in unserem Kinderhilfswerk tätig. Weiter wurden einige unserer Jugendlichen als Praktikanten mit zukünftiger Festanstellung in Banken und Firmen eingestellt. Andere zeigten uns nach grossem Verantwortungsbewusstsein, Einsatz, Reife fürs Erwachsenenleben sowie konzentriertem Lernen, dass sie auf dem besten Weg sind, eine Universität zu beginnen oder gar schon das 2. Semester anzutreten. Vor wenigen Jahren integrierte ARCO auch die bis dahin ausgeschlossenen 15- bis 18-Jährigen in ihr Programm der Schulung und Vorbereitung fürs Berufsleben. Dieses Jahr dürfen wir einen weiteren grossen Schritt aufzeigen, nämlich die Integration der Familien unserer Kinder und Schüler. Mit verschiedenen Aktivitäten trat ARCO aktiv in das Leben vieler Familien ein, indem ARCO immer eine grosse Stütze und Hilfe, jedoch nie eine Spenderaufgabe übernimmt. ARCO entfaltete sich zu einem Informationspunkt, wo der Bevölkerung unseres Stadtteiles bewusst gemacht werden konnte, dass Jeder seine Fähigkeiten hat und dass man diese an den richtigen Orten einsetzen kann. Es bestehen nämlich viele Möglichkeiten, man muss bloss wissen, wo man diese antreffen kann. So hat ARCO z.B. einige Frauen mit ihren Fähigkeiten zu einem Stadtprogramm, das «Mikrokredite» vergibt, weitergeleitet. Dies ist ein Versuchsprogramm das sich bewährt hat, denn fürs nächste Jahr haben sich schon mehrere Frauen angemeldet. Dies fuktioniert folgendermassen: eine Mutter ist eine gute Näherin, hat jedoch kein Geld um Material zu kaufen, um Sachen zu nähen und diese dann verkaufen zu können. Die Stadt leiht dieser Frau einen kleinen Geldbetrag, um das erste Material zu kaufen und so wird es ihr plötzlich möglich, aus eigener Kraft ein Einkommen zu erzielen. ARCO selbst hat zusammen mit einer Gruppe der Bevölkerung ein Projekt an eine Grossfirma in Deutschland geschickt, worin wir ein Programm vorstellen, in dem unsere heutigen «Abfallsammler» oder eben auch «Recycler» in Form einer Kooperative eine professionelle Arbeitsstätte für einige 100 Anwohner erzielen können. In den letzten 3 Wochen durften wir ein weiteres Projekt zum ersten Mal ausführen. In Zusammenarbeit mit 150 Frauen und Männern nähten wir rund 20 000 Filzanhänger als Christbaumschmuck. Mit dieser Arbeit bot ARCO diesen Familien die Möglichkeit eines Einkommens oder einer zusätzlichen Einnahmequelle. Dadurch erfuhren wir auch, wie rasch Selbstbewusstseinsgefühl und Selbstbestätigung unter diesen Leuten aufkommen kann. Auch stellten wir fest, dass es einfach oft an Möglichkeiten fehlt, um arbeiten zu dürfen und so ein menschenwürdiges Leben zu führen. ARCO auf jeden Fall bemüht sich sehr, sein Netz auszuweiten und damit noch mehr bei dieser notbedürftigen Bevölkerung zu bewirken. Dieses Jahr hatten wir auch speziell und bewusst die Familien unserer Kinder in verschiedene Anlässe miteinbezogen. Z.B. Muttertagspizzaplausch am Abend bei Kerzenlicht und Livemusik unseres Musiklehrers, Bingoabend, Theaterstück und natürlich unsere verschiedenen Anlässe, an welchen unsere Kindergruppen Aufführungen zeigen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien zeigt uns, dass wir noch viel mehr erreichen können. So haben wir uns zum Ziel gesetzt, zusammen mit der Bevölkerung die heutigen, traurigen und prekären Zustände des Stadtteiles zum Guten zu verändern und eine positive Zukunftperspektive anzustreben. Kleiderbazar auf dem ARCO-Gelände Ich könnte beinahe ein Buch verfassen wenn ich Euch dieses ARCO-Jahr komplett zusammenfassen wollte, doch gebe ich gerne auch meinen Kollegen und Freunden in ARCO Raum, um etwas aus ihrer Sicht Wichtiges festzuhalten. Von vielen Besuchern bei ARCO dürfen wir immer wieder grosses Lob entgegennehmen. Dies aufgrund unserer guten Organisation, unseren sauberen, schönen und kindsgerechten Räumlichkeiten, dem guten und freundlichen Auftreten unserer Kinder und Jugendlichen sowie unserer Vielfalt an Angeboten im Unterricht. So gehören wir – aus Sicht der Stadtregierungskommission – zu einem Modellprojekt, das sie als Beispiel nehmen, um Aktivitäten und Unterrichtsmethoden zu ändern und zu verbessern. Mein grosses Lob geht aber auch an euch, liebe Spenderinnen und Spender, Gönner, Mitglieder und vor allem Freunde von ARCO. Dank eurer finanziellen Unterstützung wird unsere Arbeit erleichtert und überhaupt erst möglich gemacht. Besten Dank – ihr seid immer ganz herzlich zu einem Besuch oder sogar einem FH-Einsatz bei ARCO eingeladen. Heidi Caluori Projektleiterin in ARCO 13 2005 Jornal 2008 An alle Vortragsbesucher im Frühling 2008 in der Schweiz Ich nutze hier die Gelegenheit, um allen, die einen meiner Vorträge im April und Mai 2008 besucht haben, von ganzem Herzen für ihr grosses Interesse zu danken. Diese einmonatige Vortragstour hat Früchte getragen, und so kennt man ARCO in verschiedenen Kantonen der Schweiz. Es ist immer wieder schön zu merken, dass sich viele Leute in der Schweiz für eine bessere und vor allem eine gerechtere Welt einsetzen. Alle können ihren Teil dazu beitragen, sei dies mit einer Spende, mit Weitererzählen, mit Fragen, mit Vorschlägen, Ideen oder eben auch mit einem freiwilligen Einsatz vor Ort. Herzlichen Dank an alle MUITO OBRIGADA A TODOS!!!!!!!!! Heidi Caluori Zum Gedenken 40 Mitarbeiter und die Freunde von ARCO mussten leider anfangs November von unserem Elsässer Küchenchef Jean Charles Moyemont Abschied nehmen. Nach mehreren Monaten des Leidens rief ihn unser Herrgott zu sich. Mit nur gerade 47 Jahren liess er seine Frau, seine beiden Kinder und ein Enkelkind, sowie viele traurige Kinder und Freunde aus ARCO in dieser Welt zurück. Jean war ein sehr zuverlässiges und mit dem Herzen arbeitendes Mitglied von ARCO. Er hat sich immer sehr um das Wohl unserer Kinder bei ARCO gesorgt und seine Arbeit auch besonders ausgewogener Ernährung gewidmet. In den Jahren, in denen er bei ARCO Küchenchef war, hat er sein Wissen und Können immer gerne an andere weitergegeben. Sein Herz war sehr gross, denn es schlug für sein Heimatland Frankreich sowie auch für seine 2. Heimat Brasilien, trotz all den Problemen und Hindernissen, denen er hier begegnet ist. Die Kinder und vor allem die Zukunft dieser Kinder war etwas vom Wichtigsten in seinem Leben. Seine Gastfreundschaft war herzlich und gross und so können sich auch viele Freiwillige Helfer sicher sehr gut an ihn erinnern. Wir danken Dir Jean von ganzem Herzen für alles, was Du für ARCO getan hast!! Heidi Caluori Anerkennung für ARCO Premiação para a ARCO. Enorme Freude hat Ende November 2007 die Nachricht ausgelöst, ARCO habe bei einem Wettbewerb zur Beurteilung der Arbeit von «Non Governmental Organizations» in einem von 3 vorgegebenen Arbeitsgebieten, vom «Fundo Itaú de Excelência Social», in der von ihr gewählten Kategorie einen mit rund CHF 100 000 dotierten ersten Preis gewonnen. Mit dem Preis wurde die Arbeit von ARCO mit den Kindern des Kindergartens und des Vorschuljahres ausgezeichnet, die darauf ausgerichtet ist, die Kinder emotional und intellektuell auf den Eintritt in die erste Klasse der öffentlichen Schule vorzubereiten und ihnen sogar einen Startvorteil zu vermitteln: Sie werden von ARCO mit den Zahlen und deren quantitativen Bedeutung sowie den Buchstaben vertraut gemacht. Der gewonnene Preis muss in vollem Umfange ausschliesslich für die Verbesserung der Arbeit in der Krippe/Kindergarten verwendet werden. Unter anderem konnte ARCO zur psychologischen Behandlung schwieriger Kinder eine Psychopädagogin, sowie É com muita satisfação e alegria que a ARCO compartilha com todos a felicidade de ter recebido uma premiação do FIES pela eficiência de um trabalho que é realizado com amor e reconhecido em nível de nosso país. O prêmio FIES (Fundo Itaú de Excelência Social), é uma premiação da iniciativa privada que seleciona projetos considerados de excelência no trabalho social com crianças. A creche ARCO concorreu em um aporte de 1071 projetos cadastrados no Brasil dentre esses projetos 20 foram premiados no país e consequentemente a creche foi um dos ganhadores do ano de 2007. Para serem merecedores desta premiação os projetos exigiram planejamento, estruturas definidas, comprometimento da organização, histórico de atuação junto às comunidades, capacidade de gestão, sustentabilidade financeira e técnica, experiência profissional, relevância do projeto, potencial de transformação local e resultados pretendidos. 14 2005 Zeitung 2008 zur Verbesserung des Kontaktes mit den Eltern eine Sozialfürsorgerin anstellen. Ferner war es möglich, einen Raum als «Ludothek» auszugestalten und mit zahlreichen Spielzeugen zu dotieren. Die Kinder lieben den Aufenthalt an diesem Ort, wo sie sich nach Herzenslust mit den verschiedenen Spielzeugen oder instruktiven Spielen beschäftigen können. Ebenso wichtig, wie der finanzielle Aspekt der Auszeichnung, ist aber jener der, von fachlicher Seite ausgesprochenen, Anerkennung der vorbildlichen Arbeit der Koordinatorinnen von ARCO, die den Kindern ein Maximum an Förderung und liebevoller Betreuung zukommen lassen. Angela Fonseca, pädagogische Koordinatorin der Krippe. Em todos os itens descritos a ARCO esteve dentro do que era exigido, dessa forma compartilhamos com todos sobre a ARCO ser hoje em meio as redes de convênios e parceiros referencia para outras organizações, pois o projeto inscrito para o prêmio intitulado Educação Integral da criança com ênfase na sua inserção a vida escolar, trouxe para a ARCO reconhecimento dentre os parceiros. A creche com esta premiação pode contratar, professores, assistente social, psicóloga e a construção da brinquedoteca (ludoteca). A assistente social atua com as famílias das crianças da ARCO e comunidade. A psicóloga atende as crianças da creche e Centro da Criança do Adolescente e Juventude nas dificuldades emocionais e de aprendizagem e as professoras acompanham o desenvolvimento das crianças. Um dos sonhos da creche foi realizado com a construção da brinquedoteca que é um espaço lúdico que as crianças podem brincar a vontade com muitos brinquedos e jogos educativos. É importante relatar que para a ARCO Associação Beneficente este prêmio além do valor financeiro que é essencial para realização de nosso trabalho, é a consolidação da transparência e capacidade de gerencia dos coordenadores e acima de tudo o reconhecimento e valorização de um projeto realizado com um atendimento humanizado para as nossas crianças e comunidade. Rosangela Fonseca, Coordenadora pedagógica Lesen, Schreiben und Rechnen mit Qualität Lendo, Escrevendo e Calculando com Qualidade. Seit 2005 hat das Programm «Lesen, Schreiben und Rechnen mit Qualität» zum Ziel, Kinder und Jugendliche des ARCO-Kinder- und Jugendzentrums (CCA früher Núcleo Sócio-Educativo) sowie des Programmes «Agente Jovem», während täglich einer Stunde in Portugiesisch und Mathematik zu unterrichten. ARCO möchte auf diesem Wege längerfristig das Problem der grossen Lerndefizite der Schüler überwinden. Es ist Aufgabe von uns Unterrichtenden, jedes einzelne Kind, entsprechend seinen Bedürfnissen und Lernlücken, in angepasster Form zu unterstützen, sei es mit Unterricht oder mit Hilfe bei den Hausarbeiten für die öffentliche Schule. Unser Team besteht aus drei Lehrkräften sowie dem für die Planung und das Lehrprogramm verantwortlichenKoordinator. Die Schüler werden aufgrund einer zu Beginn des Schuljahres vorgenommenen, individuellen Beurteilung, in verschiedene Stufen und Gruppen von 8 bis maximal 15 Kindern eingeteilt. Nach fast 4 Jahren Arbeit können wir heute mit der Unterstützung der Eltern rechnen, welche unser Projekt als wichtigen Faktor im Leben ihrer Kinder anerkennen; es war ein langer Weg bis hierher. Für uns ist es sehr erfreulich, die Entwicklung und Fortschritte dieser Kinder und Jugendlichen zu begleiten, junge Menschen, die in der öffentlichen Schule oft keine Unterstützung erhalten und für bildungsunfähig betrachtet werden. O projeto lendo, escrevendo e calculando com qualidade desde 2005 atende crianças e adolescentes do Centro para crianças e adolescentes e programa agente jovem com atividades de língua portuguesa e matemática, pensando solucionar a longo prazo dificuldades de aprendizagem. Nossa tarefa como educadores é de auxiliar os alunos de acordo com as suas necessidades referentes a defasagem escolar voltadadas para trabalhar de forma diferenciadas, complemento escolar, auxilio nas lições e trabalhos escolares. Somos três educadoras e 1 coordenador que auxilia na parte pedagógica, para o próximo ano teremos mais alunos e por conseqüência precisaremos de mais um educador(a). Os alunos foram agrupados com base em uma avaliação diagnóstica inicial, que nos deu subsidio para organizar as turmas assim é possível descobrir e planejar propostas de trabalho para o desenvolvimento destes alunos. Os grupos variam de 8 a 15 alunos que participam de 1 hora aula por dia de segunda à sexta-feira. Hoje após três anos de trabalho, podemos contar com o apoio dos pais que reconhecem este projeto com fator importante na vida dos filhos, este era nosso maior desafio. É muito gratificante acompanhar o desenvolvimento destas crianças e jovens que muitas vezes não conseguem atenção na escola pública e são por vezes tratados como números e rotulados como incapazes. 15 2005 Jornal 2008 O trabalho flui a cada dia podemos contar com uma diversidade de recursos, entre eles a nossa biblioteca que é pequena, porém, muito útil, pois os livros são utilizados tanto para atividades realizadas na ARCO como para pesquisas de trabalhos escolares. Muitas mães perguntam sobre o desenvolvimento seus filhos, isso mostra que estão preocupadas com a formação escolar e desenvolvimento dos filhos. Juliana Andrade Roseli Aparecida dos Santos Oliveira relata: Lernen soll und kann Spass machen... Für unsere Arbeit stehen uns zahlreiche Lehrmittel zur Verfügung. Auch besitzt ARCO, gleich neben unseren Unterrichtsräumen, eine (noch) kleine Bibliothek, die sehr nützlich ist, sei es, weil wir Bücher für den Unterricht ausleihen, sei es, dass die Kinder sich Bücher für ihre Hausarbeiten holen können. Heute erkundigen sich viele Mütter über den Fortschritt ihrer Kinder, was uns zeigt, dass sie um deren Ausbildung besorgt sind. Juliana Andrade Meu nome é Roseli, tenho 38 anos, 2 filhos e há 12 anos trabalho na ARCO. Iniciei meu trabalho com as crianças na sala onde a Heidi dava aula. Depois fui trabalhar na Casa Íris quando lá tinha 12 crianças. Agora que todos são adultos trabalho no Centro para Criança e Adolescentes. Sou cozinheira, e meu trabalho é muito importante aqui, diferente de suas casas na ARCO as crianças recebem alimentação diferenciada e com qualidade, então vemos o desenvolvimento das crianças, o quanto eles gostam da nossa comida e principalmente estamos colaborando para a melhoria da qualidade de vida da comunidade. Roseli Aparecida dos Santos Oliveira schreibt: Ich bin 38-jährig, habe 2 Kinder und arbeite seit 12 Jahren bei ARCO. Meine erste Arbeit mit Kindern begann 1996 im Raum, wo Heidi die Kinder des Kindergartens betreute. Später ging ich ins Haus Iris, als dort 12 Kinder lebten. Jetzt, da viele von ihnen erwachsen sind, wechselte ich als Köchin ins Jugendzentrum (CCA, früher NSE). Hier ist meine Arbeit von grosser Bedeutung, damit die Kinder und Jugendlichen bei ARCO eine abwechslungsreiche, gesunde sowie qualitativ gute Nahrung erhalten. Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln, grösser und kräftiger werden, wie ihnen das Essen mundet. Auf diese Weise kann ich mit meiner Arbeit zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen der Umgebung von ARCO beitragen. Roseli (rechts) und Rosa Wissen Saberes «Es gibt nicht ein grösseres oder kleineres Wissen, es gibt unterschiedliches Wissen» (Paulo Freire) Als diplomierte Pädagogin arbeite ich seit 2007 als SozialErzieherin bei ARCO. In 3 zeitlich gestaffelten Gruppen betreue ich 68 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren. Obwohl einige Kinder grosse Schwierigkeiten mit Schreiben und Lesen haben, entwickle ich mit ihnen Projekte aus unterschiedlichen Wissensbereichen, die erzieherische Aktivitäten umfassen und welche die Kreativität und Beteiligung aller fördert, wie z.B. Basteln mit künstlerischem Einschlag. «Não há saber mais, nem saber menos, há saberes diferentes» ( Paulo Freire) Sou a Valdirene Braz, trabalho como educadora social na ARCO desde 2007, e sou formada em pedagogia. Tenho 68 educandos de 7 a 12 anos divididos em três turmas. Apesar de ter alguns alunos com grandes dificuldades na escrita e na leitura, formulo projetos que abrangem várias áreas do conhecimento, envolvendo ações educativas com os grupos, com determinada área como a criatividade em trabalhos manuais e participação de todos. 16 2005 Zeitung 2008 Ich versuche auch, die Kinder zu stimulieren ihre Gedanken zu ordnen, sich eine Meinung zu bilden und einen kritischen Sinn zu entwickeln. Ich leite sie an, neues Wissen zu suchen und zu entdecken, um auf diese Weise ihre Ansichten über die Welt, den Menschen sowie die Gesellschaft zu erweitern. Ich bin der Meinung, dass solche Versuche einer von der normalen Schule differenzierten Ausbildung die Kinder bereichert. Através da metodologia de projetos busco estimular os educandos a organizarem seus pensamentos, explorando suas opiniões e desenvolvendo o senso critico, despertando-os para a busca e descoberta de novos conhecimentos, ampliando sua visão de mundo, de homem e sociedade. Acredito que tais experiências de uma educação diferenciada da educação formal podem ser enriquecedoras na formação do cidadão. Kunstunterricht Das Endprodukt Die Kinder der armen Bevölkerung brauchen besonders viel Aufmerksamkeit. Ich musste zuerst lernen, mit der Armut der Menschen hier zu leben. Ich musste lernen, mit den Bedürfnissen und Emotionen der Kinder sowie der Tatsache, dass es kaum strukturierte Familien gibt, umzugehen. Durch die Kinder erfahre ich, wie sehr die Arbeit von ARCO die Gemeinschaften bereichert; denn nebst den zahlreichen Aktivitäten und Exkursionen, zu denen die Kinder ohne ARCO kaum Zugang hätten, spüre ich, wie sehr sie alles schätzen, was ich mit ihnen unternehme, und dies ist es, was mich froh macht und anspornt, noch mehr und besser für diese Kinder zu arbeiten. «Erziehung verändert die Welt nicht. Erziehung ändert die Personen. Personen verändern die Welt». (Paulo Freire) Valdirene Maria Braz Nossos educandos necessitam de muita atenção, confesso que quando comecei a trabalhar na ARCO, aprendi muito mais do que ensinei, pois era uma realidade da qual eu conhecia, porém não vivia. E com essa carência da comunidade tive que aprender principalmente a lidar com as necessidades e emoções dos alunos e também a desestruturação familiar. Percebo através dos alunos o quanto o trabalho da arco contribui para a comunidade, pois além das varias atividades e passeios dos quais os alunos não teriam um acesso, vejo que os educando valorizam bastante as atividades realizadas, e isso é algo que compensa, que nos motiva a continuar e acreditar em um futuro melhor. «Educação não transforma o mundo. Educação muda pessoas. Pessoas transformam o mundo» (Paulo Freire) Valdirene Maria Braz Veränderungen sind möglich! Mudanças são possíveis Mein Name ist Janete. Als Sozial-Pädagogin im Zentrum für Kinder und Jugendliche (CCA) im Alter von 6 bis 15 Jahren, bin ich der festen Überzeugung, dass Veränderungen möglich sind, dass ich selbst Veränderungen bewirken kann. Ich arbeite seit 6 Jahren in dieser Funktion bei ARCO und erlebe jeden Tag, dass Veränderungen geschehen. Diese geben mir die Energie, von diesen Kindern zu lernen und sie anzuleiten und zu unterrichten, sie, die so vielen Entbehrungen ausgesetzt und so schwach, die aber gleichzeitig kleine Helden und Heldinnen sind. Meu nome e Janete Cléia, sou educadora social na ARCO Associação Beneficente, trabalho aqui porque acredito em mudanças, ser educador é acreditar em mudanças. Este é meu sexto ano de trabalho na ARCO e todos os dias vejo estas mudanças acontecendo, assim, ganho forças para continuar aprendendo e ensinando estas crianças que são tão carentes, frágeis e ao mesmo tempo heróicos por sobreviverem a tantas dificuldades sociais. Sigo aprendendo, isso me alegra e me capacita a ensinar, ensinar o educando a fazer escolhas e refletir sobre sua autonomia. 17 2005 Jornal 2008 Diese Kinder zu unterrichten heisst auch, sie anzuleiten auszuwählen, sich für etwas unter mehreren Möglichkeiten zu entscheiden, das, aus ihrem Fühlen, für sie am besten Passende zu wählen. Auf diese Weise bin ich gleichzeitig Pädagogin und (Schau-) Spielerin, denn ich interpretiere das Leben mit all seinen Gefühlen und Emotionen; ich lebe mit Kindern zusammen, die gezeichnet sind durch bittere Armut, zerrissenen Familien und die keine Zeit haben, Kinder zu sein. So lebe ich in einer harten Realität, die mich oft blockiert zu handeln, im Blick auf das Wenige, das ich machen kann, das sich dennoch über die Zeit hinweg vervielfacht. Jeden Tag gibt es eine neue Herausforderung, jedes Kind gibt mir etwas zu lernen, jedes Vorhaben lässt mich wachsen... und ich fühle mich glücklich, weil ich immer versuche. Oft habe ich Erfolg, andere Male irre ich mich, aber immer versuche ich. Ich versuche Wissen, Leben und Veränderungen zu vermitteln, weil ich weiss, dass Veränderungen möglich sind. Mein Geheimnis liegt in meinen Schülern, meine Freude im Unterrichten und in meiner Arbeit, denn ich habe diese Berufung gewählt, weil ich an das soziale Wirken und die Veränderungen glaube, die ARCO bewirkt. «Lernen macht mir Freude, weil es mich befähigt zu lehren» (Seneca). Janete Cléia Rosa de Souza Deste modo, ao mesmo tempo em que sou educadora sou atriz, pois interpreto a vida como ela é com sentimentos e emoções. Convivo com crianças adoentadas pela miséria, pela falta de estrutura das famílias e pela carência de tempo de ser criança. Esta é nossa realidade, que através de ações como da ARCO é transformada, pequenas ações que se multiplicam. A cada dia há um desafio... Cada aluno me ensina uma lição... Cada plano me faz crescer... Sou feliz por transformar e tentar. Muitas vezes acerto, outras erro, mas estou sempre tentando. Tentando construir conhecimentos, vidas e mudanças, pois mudar e possível... Meu segredo está em meus alunos, na minha alegria de ensinar e no trabalho, pois escolhi esta profissão por acreditar no trabalho social que a ARCO desenvolve e, sobretudo em mudanças. «Aprender me alegra porque me capacita a ensinar» (Sêneca) Janete Cléia Rosa de Souza Pamela, 13-jährig Was ist «ARCO»? O que é a «ARCO»? «ARCO Associação Beneficente» unterhält seit 1991 ein Kinder-Hilfsprojekt in einer Region grosser Armut der südlichen Peripherie der Stadt São Paulo, Brasilien: ARCO betreut und sozialisiert über 400 Kinder und Jugendliche von sozial ausgeschlossenen Familien, im Alter von 1 bis 20 Jahren. In zweckmässigen Räumlichkeiten erhalten diese eine gesunde Ernährung, Ergänzungsunterricht in musischen sowie Hauptfächern und werden im Hinblick auf eine berufliche Ausbildung vielseitig gefördert, um ihnen den Zugang zu einer Berufsausbildung zu ermöglichen und so den Weg in eine würdigere Zukunft zu öffnen. Durch den Kontakt mit den Eltern der Kinder (60% der Kinder haben nur ihre Mutter) weitet sich die Arbeit von ARCO immer mehr in die sozial schwachen Wohngemeinschaften aus. Der Verein «Freunde von ARCO» unterstützt das Projekt mit gesammelten Spendengeldern, Gönner- und Mitgliederbeiträgen sowie mit Patenschaften. «ARCO Associação Beneficente» desenvolve, desde 1991, um projeto de apoio à crianças e adolescentes em uma região periférica de São Paulo, de extrema pobreza. Neste lugar a ARCO cuida e socializa mais de 400 crianças e adolescentes, na idade de 1 a 20 anos, de famílias socialmente excluídas. Em instalações e ambientes adequados, estes recebem alimentação saudável, aulas complementares em música e artes manuais, bem como em português e matemática. Com aulas de informática, orientações para a vida e atividades profissionalizantes, a ARCO objetiva abrir aos jovens o caminho para um aprendizado profissional que lhes garanta um futuro mais digno. Pelo contato freqüente com os pais das crianças (60% somente tem a sua mãe), o trabalho da ARCO influencia cada vez mais a comunidade ao redor dela. A Associação «Amigos da ARCO» apoia o programa, com a coleta de doações, assim como contribuições de benfeitores, de associados e de apadrinhamento de crianças. 18 2005 Zeitung 2008 Maria Teresa Stefani, seit mehr als 10 Jahren Mitglied des Vorstandes und 1. Kassiererin von ARCO Escreve a M. Teresa Stefani, 1ª. Tesoureira da ARCO por mais de 10 anos: Während so vielen Jahren für ARCO zu arbeiten, ist für mich eine einzigartige Erfahrung und bringt mir viel Freude. Ich habe 1998 als Kassiererin begonnen, die vorerst lediglich das Salärwesen sowie die damit verbundenen Abrechnungen der Sozialabgaben zu betreuen hatte, gewissermassen eine sich kaum ändernde Routine*). Für mich bedeutet diese Mitarbeit indessen viel: Ich habe die Freude, am Wachstum von ARCO teilzunehmen, von damals 180 Kindern auf über 400 dieses Jahr. Meine Freude ist doppelt: Mit grosser Umsicht hüte ich jeden Centavos, den ARCO erhält, sei es als Geschenk von Wohltätern, sei es als Subvention der Stadt; sodann sehe ich die Freude der Kinder, die sich bei ARCO aufhalten dürfen. Es ist eine Befriedigung zu wissen, dass wir im Leben dieser Kinder einen grossen Unterschied bewirken: Den Tag auf der Strasse zu verbringen oder zu ARCO zu gehen. Ja noch mehr: zu sehen, wie diese Kinder Zugang zu modernen Unterrichtsmethoden, gesunder Nahrung, Musik- und Holzhandarbeitsunterricht erhalten, überzeugt mich, dass die Arbeit von ARCO im Leben dieser Kinder sowie ihrer Familien tatsächlich eine gewaltige Differenz bewirkt. Ich möchte nicht unterlassen, die grosse Zuwendung der Betreuerinnen, besonders auch der Koordinatoren/innen zu den Kindern zu erwähnen; sie sind es, die sich Tag für Tag mit viel Liebe voll für die Kinder und deren Zukunft einsetzen. Obwohl ich nur wenige Personen aus der Schweiz kenne, die seit 17 langen Jahren selbstlos ARCO unterstützen, möchte ich ihnen allen ganz speziell danken. Sie sind es, die ARCO Jahr für Jahr vor dem Defizit retten und uns immer wieder bei unseren Projekten unterstützen. Herzlichsten Dank! Der Verein der Freunde von ARCO in der Schweiz ist für uns hier in Brasilien der sichere Hafen, der uns Gewähr gibt, dass wir die Arbeit für und mit den benachteiligten Kindern weiterführen und auf diese Weise einen Beitrag zur Verkleinerung der grossen sozialen Kluft der ARCO umgebenden Gemeinschaften leisten dürfen. Abschliessend möchte ich für das Privileg danken, mit einer Person zusammen arbeiten zu dürfen, die an irgend einem Ort der Welt ein viel bequemeres Leben führen könnte, aber aus freiem Willen sich für Brasilien entschieden hat und uns hilft, jeden Tag besser zu machen: Heidi Caluori. Sie hat uns mit ihrem grossen Organisationstalent, ihrer unendlichen Liebenswürdigkeit mit den Kindern und deren Familien viel geholfen, uns zu überzeugen, dass es Sinn macht, auf freiwilliger Basis für ARCO zu arbeiten. Mit herzlichen Grüssen M. Teresa Stefani Trabalhar pela ARCO, por tantos anos, tem sido uma experiência maravilhosa e muito gratificante. Comecei em 1998, como Tesoureira, onde minha função é simplesmente cuidar dos salários dos funcionários, dos encargos e dos demais pagamentos, cuja rotina pouco se altera. Porém, para mim significa muito. Tenho tido o privilégio e a alegria de ver e participar do crescimento da ARCO, onde tínhamos 180 crianças e hoje já estamos com 400! A alegria é dupla: cuido com muito carinho de cada centavo que a ARCO recebe, seja como doação, seja através dos convênios e vejo a alegria das crianças que participam das aulas. É muito gostoso imaginar que estamos fazendo a diferença na vida dessas crianças que não têm alternativa: ficar na rua ou ir à ARCO! E, mais do que imaginar, ver as crianças tendo acesso a um método de ensino de primeiro mundo, a uma alimentação saudável, a aulas de música, de marcenaria, de culinária, me faz acreditar que temos sim, feito a diferença na vida delas, bem como de suas famílias. E, também, não poderia deixar de mencionar, o imenso carinho que os funcionários e, em especial os coordenadores, dedicam às crianças, só mesmo vendo e participando do dia a dia da ARCO para assimilar esse comprometimento tão grande com o futuro delas. Embora conheçamos pessoalmente somente alguns dos suíços que nos ajudam de maneira tão abnegada por tantos anos, é para eles que gostaria de dedicar meu agradecimento especial. Nos salvam todos os anos no déficit que temos nas despesas correntes, bem como nos apóiam nos mais diversos projetos. A Associação dos Amigos da ARCO na Suiça é para nós o porto seguro, que traz a garantia de que podemos continuar nosso trabalho, de apoio às crianças, diminuindo um pouco a imensa diferença social que temos na comunidade onde a ARCO está inserida. E, por último, gostaria de agradecer o privilégio de poder conviver com uma pessoa tão especial, que poderia estar em qualquer lugar do mundo, tendo uma vida muito mais confortável, mas que optou por viver no Brasil, nos ajudando a manter a ARCO cada dia melhor: a Heidi Caluori. Ela, com sua grande capacidade de gestão, com seu imenso carinho pelas crianças e suas famílias, tem nos ajudado muito a fazer valer a pena continuar a trabalhar como voluntária da ARCO. Um grande abraço a todos! Teresa Stefani, 1ª Tesoureira *) Heute habe ich alle, d.h. 6 Bankkonti sowie alle Zahlungen, deren Summe 2008 R$ 1 Million überschreitet, zu betreuen. 19 2005 Jornal 2008 Erste Eindrücke von São Paulo ... November 2008 Benjamin und Verena sind als freiwillige Helfer in ARCO und berichten über ihre ersten Eindrücke: Wir sind seit Montagmorgen in São Paulo. Der Flug war sehr lang und anstrengend. Leider war es mit dem Flug noch nicht zu Ende, wir standen dann noch 3 Stunden im Stau bis wir dann endlich angekommen waren. Momentan wohnen wir noch bei Freunden, um uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen und um ein bisschen besser in die Sprache zu kommen. Ausserdem bekommen wir die Stadt von Kennern gezeigt. Tja, der erste Eindruck von São Paulo? Der chaotische und für uns teilweise halsbrecherische Verkehr! Es gibt so viele Autos und teilweise bis zu sieben Fahrspuren! Und damit noch nicht genug, zwischen drin rasen kleine, hupende Kamikazegeschosse, die Motorräder. Auf Fussgänger wird überhaupt nicht geachtet, es gibt zwar Zebrastreifen, aber niemand hält dort an. Zum Glück müssen wir erstmal nicht Auto fahren! Auf dem Weg vom Flughafen zu unseren Freunden hatte man den Eindruck, man sei in einer Betonwüste gelandet. Links und rechts erstmal Fahrspuren, irgendwo ein begradigter, einbetonierter Fluss und am Horizont haufenweise Hochhäuser. Teilweise stehen kleine, brüchige Favelahütten direkt an den Schnellstrassen, die «Haustür» direkt an der Strasse (es stinkt nach Abgasen an diesen grossen Strassen). Als wir allerdings von den grossen Strassen abgebogen sind, wurde das Bild um einiges sympathischer, der Mittelstand Brasiliens wohnt in ein- bis zweistöckigen, verwinkelten Häusern. Einige Häuser sind in schönen, bunten Farben angemalt, sind irgendwie verschnörkelt und hin und wieder steht eine Palme davor oder ein blühender Busch. Die Strasse und der Gehweg sind nicht einheitlich, dort gibt es einen Vorsprung, dort eine Treppe, hier ist es uneben und hier gepflastert. Es wirkt so viel menschlicher und natürlicher als in Deutschland. Bereits hier fallen die vielen Mauern und Zäune auf. Kommt man allerdings in reichere Viertel sieht man von der Strasse aus kaum noch Häuser, es sind nur noch hohe Mauern mit Elektrozäunen oder Stacheldraht. Momentan haben wir noch mit der fünfstündigen Zeitverschiebung zu kämpfen. Bei uns ist es gerade halb zehn morgens, bei euch halb drei mittags. Besonders abends macht sich die Verschiebung bemerkbar. 20 Wir lernen auch fleissig Portugiesisch. Wenn sich unsere Gastfamilie untereinander unterhält, dann verstehen wir meist den Sinn oder zumindest einige Wörter. Das sprechen ist noch etwas schwieriger, die Aussprache macht uns besonders zu schaffen. Wir müssen üben, üben, üben... Wir sind jetzt seit fast 2 Monaten hier. ARCO liegt ausserhalb der lauten Stadt. Hier ist es sehr grün und viel ruhiger. Die Strassen sind von Erde und die Bewohner rund um das Gelände von ARCO wohnen in kleinen Hütten aus Stein, manche auch aus Holz. Es gefällt uns sehr gut hier. Die Menschen gehen offen auf uns zu, helfen uns mit der Sprache. Verena arbeitet meist in der Creche, mit den Kindergruppen Cebolinha und Girassol. Einen Tag arbeiten wir gemeinsam in der Ludothek. Den ganzen Tag über kommen verschiedene Kindergruppen und Jugendliche, die wir mit den Erzieherinnen betreuen und auch verschiedene Spieleinführungen machen. In der Zwischenzeit strukturieren wir die Spiele und den Raum. Ich, Benjamin, arbeite hauptsächlich mit den Jugendlichen im CCAJ (ARCO-Schule). Ich gebe zweimal in der Woche Englischunterricht und Sport. In der Schreinerei stellen Jugendliche mit meiner Begleitung verschiedene Gegenstände wie CD-Ständer, Mülleimer und ähnliches her. Diese werden sie dann auf einem Bazar verkaufen. Die freiwillige Helferin Monique Hinz berichtet aus São Paulo: Seit 4 Monaten arbeite ich hier bei ARCO als Volontärin. Kurz zu meiner Person: Ich bin 64 Jahre alt und wie meine Vorgängerin Lucia Neff schon gesagt hat, ist es nie zu spät, einen mutigen Schritt zu wagen, und jedes Alter hat auch seine Vorteile. Durch eine Freundin war mir ARCO schon bekannt. Als es auf meine Pensionierung zuging, überlegte ich, wie ich diesen Übergang in die dritte Lebensphase gut schaffen werde, denn ich liebte meinen Beruf als Krankenschwester sehr. Ich war stets offen für Neues und da mein Ehepartner die Idee eines 6-monatigen Einsatzes in Brasilien voll unterstützte, fiel mir der Entschluss dazu nicht schwer. Für mich bedeutet ARCO eine Oase inmitten der Favelas von Sâo Paulo. Das Zentrum ist eingebettet im Grünen, was mir hilft, diese grosse Armut hier zu ertragen und mit ihr zu leben. Die Gebäude bestehen aus zwei Gruppen, die mit einem Strässchen untereinander verbunden sind. Ich arbeite in der Creche, einer Kinderkrippe mit 120 Kindern im Alter von 1–6 Jahren. Sie liegt am Hang und ist rundum mit schönen grossen Bäumen umgeben. Wir haben eine eigene Küche mit 2–3 Angestellten. Anfangs arbeitete ich hauptsächlich in der Küche, die mir die brasilianische Kost näher brachte. Hier findet man aber auch einen netten Kontakt zu den Kindern, denn du bist ja bei jedem Essen mit dabei. Die Kinder erhalten eine recht ausgewogene Kost und dies 5mal am Tag. Zusammen mit 6 Kindern ist jeweils am Mittwoch Brotbacktag mit einem Pizzaofen im Freien. Anfänglich war alles eine grosse Herausforderung für mich, denn mein Brasilianisch war ziemlich schlecht. Dank Spass, Humor und 2005 Zeitung 2008 etwas «Clownerie» konnte ich mich immer irgendwie verständlich machen und es wurde ein grosses Vergnügen, zusammen die kleinen Brötchen zu formen und zu backen. Josiane mit einer Kindergruppe beim Brotbacken Wenn du längere Zeit hier bist, lebst du richtig auf mit ARCO. Du wirst voll als Arbeitskraft eingesetzt und bekommst einen richtigen Einblick in das ganze Projekt. Es arbeiten hier an der Front sehr engagierte und kompetente Menschen, die sich total für dieses Hilfswerk einsetzen und auch immer offen sind für Veränderungen. Von den Angestellten wird viel gefordert und sie besuchen regelmässig obligatorische Weiterbildungen. Die Betreuung und Beschäftigung dieser Kinder ist eine grosse Aufgabe und fordert täglich von allen einen vollen Einsatz. Seit ich hier bin, hat es einen grösseren Wechsel gegeben bei den Betreuerinnen. Seit einiger Zeit ist eine Psychologin eingestellt, die mit den Kindern, Eltern und Lehrerinnen zusammenarbeitet. Auch staune ich immer wieder von neuem, wie viele Dinge ein so junger Arbeiter wie Gilvan, 25jährig, mit seinen Leuten fachkundig zustande bringt. Für das gute Gelingen sind auch bauliche Änderungen am Entstehen. So wurde ein neuer Raum neben der Enfermaria (Krankenstation bzw. Untersuchungszimmer) gebaut und der Pizzaofen wurde in eine tiefere Region verschoben. Die letzen 3 Monate meines Einsatzes arbeite ich mit Cida zusammen bei den Kleinsten (1–2 jährig). Da gefällt es mir sehr gut. Ich werde aber auch jeden Tag total gefordert, da gibt es kein gedankliches Abtauchen wie in der Küche. Es ist schön, die Entwicklung dieser Kleinen zu beobachten. Wir haben drei Kinder, die von den Windeln weggekommen sind und jetzt lernen müssen, wie man sich auf der Toilette hygienisch verhält. Auch hat unser kleiner 1-jähriger Nicola gerade seine ersten Schritte gemacht. Das war ein Fest! Wenn es das Wetter erlaubt, sind wir oft draussen am Spielen. Da hat es Kinder, die sassen noch nie auf einer Schaukel oder waren noch nie auf einer Rutschbahn. Sie sind überglücklich, wenn sie sich im Freien bewegen können. Sie brauchen jedoch unsere volle Aufmerksamkeit. Drinnen versuchen wir gezielt, Abwechslung beim Spielen zu erreichen. Sehr beliebt sind die grossen Legos aus der Ludothek. Diese Kleinen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sie sind so anhänglich und lieb, aber auch zeitweise kaum zu bändigen. Dann versuchen wir gemeinsam, ihnen Grenzen aufzuzeigen. Natürlich stehen auch hier einige Kinder in der Trotzphase oder sind sonst aggressiv und schleudern plötzlich Spielsachen durch die Gegend. Dann bin ich froh um Cida, damit wir gemeinsam solche Situationen beruhigen können. Wir versuchen dann mit den Kindern zu sprechen oder sie abzulenken. Auch müssen sie lernen mit den Spielsachen sorgfältig umzugehen, was nicht immer einfach ist. Rückblickend durchlebte ich verschiedene Phasen mit körperlichen oder psychischen Schwierigkeiten. Ich musste lernen, mit meinen Kräften haushälterisch umzugehen, denn zu Hause arbeitete ich nur zu 60% und hier 100%. Auch war die brasilianische Sprache für mich eine grosse Herausforderung. Obwohl ich mich zu Hause diesbezüglich vorbereitet hatte, war hier plötzlich alles blockiert und ich mischte alles durcheinander. Ich realisierte, dass man im Alter nicht mehr so leicht lernt und die Wörter nicht mehr so gut ins Gedächtnis aufgenommen werden. Da verspürte ich recht oft einsame Momente und musste lernen, diese auszuhalten. Inzwischen geht es doch schon etwas besser, und wenn ich Lust habe, mische ich mich einfach in ein Gespräch ein. Auch nach 3 Monaten Aufenthalt erfasste mich der Kulturschock noch immer recht massiv und ich befand mich in einem Wechselbad der Gefühle. Die Umgebung mit all dem Müll, Gestank, die vielen armseligen Hütten, diese armen Menschen, das Aufeinanderprallen von reich und arm (ich denke da an diese verrückte, reiche Wirtschaftsmetropole São Paulo, die ich übrigens überhaupt nicht liebe), diese ausweglose Situation der Armen gab mir plötzlich sehr zu schaffen. Doch dann realisierte ich, dass ARCO mit ihrem grossen, vielfältigen Engagement diesen Kindern und Jugendlichen mit einer guten Betreuung und Ausbildung vielleicht doch helfen kann, eine bessere Zukunft zu finden. Obwohl ich mich wieder auf meine Familie in der Schweiz und auf eine neue Herausforderung freue, wird etwas von meinem Herzen hier hängen bleiben. Zu Hause werde ich jedoch mit grossem Interesse die Weiterentwicklung von ARCO verfolgen. Zum Abschluss möchte ich allen und besonders dir, liebe Heidi Caluori, ganz herzlich danken, dass ich bei euch im ARCO-Projekt einen so schönen, lehrreichen, interessanten und unvergesslichen Aufenthalt erleben durfte. Monique Hinz 21 2005 Jornal 2008 Freiwillige Helfer/Helferinnen (FH) bei ARCO in São Paulo Der Verein «Freunde von ARCO», Basel, gibt motivierten und engagierten Leuten die Möglichkeit, beim Kinderhilfswerk ARCO in São Paulo einen freiwilligen Arbeitseinsatz zu leisten. Interessenten können sich bei uns melden (siehe Kontakte!). Bitte prüfen Sie zuerst, ob sie dem verlangten Anforderungsprofil genügen. Wir nehmen dann mit Frau Heidi Caluori, die das Hilfswerk vor Ort leitet, Kontakt auf. Die Anzahl der verfügbaren Volontariatsstellen ist beschränkt. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und ein Volontariatsplatz frei ist, schliessen wir mit dem/der FH einen Vertrag ab (siehe Mustervertrag auf der Homepage). Zeitliche Wünsche (Monate/Jahr) des Einsatzes werden nach Möglichkeit berücksichtigt bzw. wird mit Brasilien abgesprochen. Interessenten müssen sich darüber bewusst sein, dass das Hilfswerk in einem armseligen Randgebiet im Süden der 20-Millionen-Stadt São Paulo gelegen ist, in der Nähe von Favelas (Slums), und dass damit Gefahren und erschwerte hygienische, klimatische und gesundheitliche Bedingungen verbunden sind. Eine Haftung von ARCO ist ausgeschlossen. Vor der Abreise und nach der Rückkehr führt der Vorstand unseres Vereins in der Regel ein Vorstellungs- bzw. Nachbriefing-Gespräch mit dem/der FH durch. Anmeldung für eine Patenschaft oder Vereinsmitgliedschaft Anforderungsprofil – Mindestalter 22 Jahre – robuste physische und psychische Verfassung – einschlägige Kenntnisse und möglichst auch Praxis in den Bereichen Gesundheit, Pädagogik, Kinder-/Jugendbetreuung oder handwerkliche Ausbildung – mindestens Basiskenntnisse der portugiesischen Sprache (z.B. 1⁄ 2 Jahr Portugiesisch-Sprachkurs vor der Abreise), ausgenommen Handwerker/Innen Der Bewerber/die Bewerberin muss bereit sein, mindestens 6 Monate bei ARCO zu absolvieren (für handwerkliche Tätigkeiten mindestens 2 Monate). Aufenthalte länger als ein halbes Jahr sind visumspflichtig (die Bearbeitungszeit beim brasilianischen Konsulat in Zürich kann bis zu 4 Monate in Anspruch nehmen). Die Reisekosten nach São Paulo und zurück gehen zu Lasten des/der FH. Ebenso die Kosten für Visum (falls nötig), Impfungen, allfällige zusätzliche Kranken- und Unfallversicherung fürs Ausland und dergl. Der Arbeitseinsatz ist unbezahlt. Als Aufwandentschädigung erhalten FH Kost und Logis sowie eine monatliche Taschengeldpauschale von 100 brasil. Reais (ca. 50 CHF). Art und Umfang des Einsatzes des/der FH richten sich nach den örtlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten. Die fachlichen und anderweitigen Fähigkeiten des/der FH werden soweit wie möglich berücksichtigt. Name Adresse ❑ Ich/Wir möchten eine Patenschaft zu Fr. 100.– pro Monat für ein Kind übernehmen. Die Patenschaft kann von einzelnen Personen, von mehreren Personen zusammen oder einem Verein übernommen werden. Ein brieflicher Kontakt mit dem Kind ist möglich. Telefon Datum und Unterschrift: ❑ Ich/Wir möchten eine ARCO-Patenschaft übernehmen. Sie kommt dem ganzen Kinderhilfswerk zugute (Nahrung, Kleider, Schulmaterial, Löhne, usw.) Mein/unser monatlicher Beitrag: Fr. ❑ Ich möchte Mitglied des Vereins «Freunde von ARCO» werden (Jahresbeitrag: Fr. 30.–) Den Paten wird mindestens einmal jährlich ein Rechenschaftsbericht zugestellt Besondere Wünsche: 22 Herzlichen Dank im Voraus Einsenden an: Verein «Freunde von ARCO» Kinderhilfswerk ARCO, Brasilien Leonhardsstrasse 32 4051 Basel Tel 061 271 35 91 Postcheck 40-11747-4, IBAN CH49 0900 0000 4001 1747 4 Bankkonto: UBS 233-31910018.0, IBAN CH88 0023 3233 3191 0018 0 e-mail: [email protected] 2005 Zeitung 2008 Gönnerliste / Lista de benfeitores Wir danken allen «Freunden von ARCO» in der Schweiz und in Brasilien: Nós agradecemos a todos os «Amigos da ARCO» na Suiça e no Brasil Schweiz /Suiça: (berücksichtigt sind Zuwendungen ab CHF 500/Jahr): C. und Th. Abt-Bay, Basel; Rosa Aversa, Davos-Platz; Ursula Azzolin, Birsfelden; Jean-Marc Baillod, Bex; Paulina Battaglia-Grest, Splügen; Karin u. Kurt Benz, Embrach; Niklaus Bernet, Zürich; Esther u. René BerriFried, Trin; Hansueli Blaser, Ettingen; Moritz Blaser, Frenkendorf; Paul Blaser, Zürich; Peter u. Rosemarie Blaser, Henggart; Ursi u. Ruedi Bürgin, Muttenz; Ursula u. Richard Casty, Flims-Dorf; Christian Dachler, Reinach; Silvia Davies-Vischer, Basel; de Almeida Adilson, Basel; Jürg u. Simone Forrer, Lausen; Stefanie Forrer, Lausen; Esther Fuchs, Winterthur; Susann u. Norbert Gisler, Aesch; Alfred u. Maya Gnirss, Magden; Christine Good, Heiligkreuz; Peter Häring-Meyer, Aesch BL; M. u. H.P. Hautle, Bottmingen; Monique u. Georg Hinz, Mönchaltorf; Manfred Höfler, Kaiseraugst; Bernadette u. Heinz Hofer-Hammer, Kriens; Rita u. Theo Huber, Kriens; Werner Huber, Stans; Gertrud Hublard, Bottmingen; Maria u. Knut Jäggi-Staff, Reinach; Corina u. Beat-Martin Jörimann, Bonaduz; Evelyne Jung, Riehen; Hans Kellenberger, Riehen; C. u. R. Keller, Horgen; Beat Krättli, Untervaz; Martin Krättli, Bonaduz; Monika Krauer, Riehen; Mario Magistris, Wiesendangen; Klara Menth-Bader, Nunningen; Erwin u. Regula Mettler, Muttenz; Helen u. Robert Müller, Zürich; Heinz Nett, Grüsch; Silvia RohrHuber, Chur; Edmondo u. Ursula Sacchi, Zürich; Notburga Schaniel, Mastrils; Anna Bettina Schellert, Münchenstein; Verena Schellert-Hauser, Arlesheim; Isabella Schild, Basel; Alice u. Philipp Schmid, Naters; Caroline Schreier, Feldbrunnen; Ursula u. Roman Schreier, Etziken; William Scott, Wädenswil; Ana Maria Senn, Nunningen; Lou Stäubli, Basel; Martha Stoll, Basel; Bert Temminck-da Cruz, Anápolis (Brasilien); Fritz u. Sonya Turnheer, Pully; Flurina u. Patrick von Siebenthal, Biel; Erika Weishaupt-Wild, Muttenz; Josiane u. Simone Zimmerli, Kaiseraugst; Comunità Evangelica, Grono; DrittweltVerein Deitingen-Subingen; Evang.-Ref. Kirchgemeinde Bülach; Evang.-Ref. Kirchgemeinde Rheinfelden; Ferro Industrial- u. Handelsgesellschaft, Vaduz; Gemischter Chor Nunningen; Kath. Pfarramt Egg b. Zürich; Kath. Pfarramt, Herzogenbuchsee; Ref. Kirchgemeinde, Biberist; Ref. Kirchgemeinde, Bülach; Röm.-Kath. Kirchgemeinde Rheinfelden/Magden/ Olsberg; Röm.-Kath. Kirchgemeinde Wettingen; Röm.-Kath. Pfarramt, Aesch BL; Ruth Baumer-Stiftung, Zürich; Stiftung Kinderhilfe des Swissairpersonals, Glattbrugg. Brasilien / Brasil: Pessoas Físicas Alexandra Morassi, Aline Jacob, Amaldo Marchi, Amauri Sartori, Américo c. Conejero, Antulio Borneo, Audrie Pedote, Aurea Grigoletti, Camila Pedote Paulo Pedote, Charles Specker, Cicero Ferreira, Cida Oliveira, Cláudia Macedo Sampaio, Cláudia Troncoso, Cristiane e Roberto Pedote, Cristina e Roberto Dimas Palma, Dani Souza, Eduardo Erismann, Ellen Dastry, Elton Martins, Érica Ratz, Eugênio Naschold, Eva e Peter Jungblut, Francine Guerra de Luna, Funcionários da CIBA especialidades químicas Ltda., Funcionários da Dow Química através o projeto criança esperança, Funcionários da SIKA S.A., Funcionários da Swiss Internacional Airlines de São Paulo, Funcionários da Syngenta Crop Protection, Gerson Claudio Rosa, Gunter Martin, Hans Peter Tinner, Heinz Peter Elstrodt, Hugo Sterman, Joaquim Floriano, Jochen Bohner, Josias Cabeleireiro, Laura e Julio Munoz Kampff, Liciana Barbosa, Lizete e Pedro Bari Neto, Lucia e Hans Erismann, Marcela Alipert, Marcela Aukeje Pestalozzi, Marcelo Peter P Strada, Marcia Levorin, Marcos Vinicius Bessa, Maria Amélia Faustino, Maria Estela Marcato, Maria Teresa Stefani e Antônio Pedro da Costa, Maribel Melgar. Markus Altenbach, Michele de Mali, Milton Amoroso Monica D. Martins, Monica e Jacques Allain, Nacy Mitiko, Nestor Evangelista, Noemia Martins, Patrícia Wehrle, Paulo Eric Heagler, Projeto esperança, Ralf, D. Wehrle, Ricardo Zecchini, Roberta Magne, Robim Hermans, Rolant Rietman, Rosangela Cedaro Ferriera, Rosangela de Paula Santos, Roseli Aparecida Chérix, Ruth e Norbert Gmuer, Senhor Paulo (Hospital das Panelas), Senhor Paulo (Marcenaria), Silvia Kim Fue Ang, Stefan Heuser, Walter Thuring Pessoas Jurídicas ABRE – Associação Brasileira de Redistribuição de Excedentes; Ação comunitária; Adara; Associação dos moradores Jd Boa Sorte, Associação dos moradores Jd Magdalena, Associação Probrasil, Banco Credit Suisse Brasil S.A.; Banco do Brasil (Agência M’Boi Mirim); Banco Itaú S.A; Banco Itaú BBA S.A; Banco Santander Banespa; BASF Brasileira Ltda.; Bazar Mimura; CAS Produtos Medicos Ltda. (Phonak); CEI Socorrista, Centro comunitário Bom Pastor; CIBA Especialidades Químicas Ltda, Brasil; Clariant S.A.; Clube dos funcionários públicos; Clube Paineiras do Morumby, CONERJ, Consulado Suiça, Embaixada da Suiça; DHL Global Forwarding; Dow Química, DRE (Setor de merenda); Escola Projeto Kids, Escola Suiço-Brasileira de São Paulo, Four Way Informática Ltda; FUMCAD; Fundo de Solidariedade; GPTI (G&P); Helamin Ltda; Henkel; Huntsman Facilities química Brasil Ldta; Indústria de Torrone N. S. de Montevergine Ltda; Instituta Rucka; Kodak; Madeireira casarão, Mangels Ind. e comércio Ltda; Multek do Brasil Ltda; N&A Mercado; Novartis Biociências S.A.; Novartis Saúde Animal Ltda; Oferta materiais; Procter e Gambler; Puket; Roche Produtos Químicos e Farmacêuticos; SGS do Brasil; Sika S.A.; SOCICAM/Term PQ D. Pedro e Term. Azul; Stock Photos; SWISS Internacional Airlines Ldta; SWISSCAM; Ticona Polymers; Valiseré Indústria e comércio Ltda; Watanabe Neves; Zurich Brasil Seguros S.A.; Verein «Freunde von ARCO» (Amigos da ARCO), Basel, com os Padrinhos da Suiça. A diretoria, os funcionarios e todas as crianças e jovens da ARCO Brasil agradecem a generosidade de todos os doadores. und allen Paten, Spendern und Gönnern, all unseren freiwilligen Helfern, und jenen, die uns in irgendeiner Form zur Seite gestanden sind. e a todos padrinhos, doadores e benfeitores, todos voluntários, e àqueles, que de alguma forma nos ajudam MUITO OBRIGADO! 23 2005 Jornal 2008 Sempre bastante fogo e vapor no Ano Novo deseja a Diretoria ARCO-Brasil Immer genügend Feuer und Dampf im neuen Jahr wünscht der Vorstand ARCO-Schweiz «Maria Fumaça» de 1867 in Paranapiacaba – SP, Brasil Dampflokomotive von 1867 in Paranapiacaba – SP, Brasilien Kontaktadressen: Endereços de contato: Schweiz /Suiça: Brasilien / Brasil: Verein «Freunde von ARCO» Leonhardsstrasse 32 4051 Basel ARCO Associação Beneficente Rua Licínio Felini 97 (Rua A) Chácara Flórida Caixa Postal 28 707 CEP 04905-991 São Paulo Telefon: 061 271 35 91 E-mail: Internet: [email protected] www.arcobrasil.ch Postcheck 40-11747-4 IBAN CH49 0900 0000 4001 1747 4 Bankkonto: UBS IBAN CH88 0023 3233 3191 0018 0 Bankkonto Deutschland: Sparkasse Lörrach-Rheinfelden: BLZ 683 500 48, Konto-Nr. 2-165.660 Präsident Guido Balmer, Tel.061 271 35 91 E-Mail: [email protected] Allgemeine Angelegenheiten, ARCO-Zeitung Heinz PETER, Tel.0033 389 698 489 oder 0041 79 782 35 62 E-Mail: [email protected] Patenschaften, Gönner, Freiwillige Helfer, Sekretariat 24 Tel./Fax Tel. 0055 11 551 734 40 0055 11 551 714 06 E-mail: Internet: [email protected] www.arcobrasil.org.br