MIBA 2001 / 6 - ScaleTrainsClub.com
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MIBA 2001 / 6 I N H A LT M I B A 2 0 0 1 / 6 Klicken Sie auf eine Überschrift, um in den entsprechenden Artikel zu gelangen. Wenn Sie Beiträge zu bestimmten Themen, Rubriken und Stichworten suchen, so klicken Sie auf den Button „Ende“. 3 7 10 16 20 21 22 25 28 36 42 46 57 58 65 68 72 76 78 ENDE 85 86 90 98 HILFE Modern, museal oder morbide Leserbriefe 5 0 J a h r e D B - N e u b a u f a h r z e u g e - 5 . Te i l : V T 9 2 5 0 1 : D e r " K a r t o ff e l k ä f e r " Zugbildung in der Epoche II: FD 25/26: Fernschnellzug mit kurzen Flügeln N a c h t r a g z u " Ve r l o r e n e P o s t e n " i n M I B A 2 / 2 0 0 1 : P o s t , E x p r e s s g u t und Personen Roco E 16 10 für die Epoche III: Glanzvolles Comeback D i e E l l o k s d e r B a u r e i h e 1 5 6 : Vo r s e r i e o h n e S e r i e Die 156 als H0-Modell von Gützold: Cargo-Kraftprotz Vo r b i l d O b e r r i t t e r s g r ü n : S ä g g s ´ s c h e S c h m a l s p u r b a h n Aus Sperrholz und Kartonmauerplatten: Ein Güterschuppen für Barthelsaurach Gebäudemodelle aus Gips: Die Sache ist geritzt Ve r a n s t a l t u n g e n - K u r z m e l d u n g e n 16 Seiten Museumsbahn Stillgelegt und teilweise wieder aufgebaut: Museumsbetrieb im Preßnitztal U n t e r w e g s f ü r To u r i s t e n u n d F o t o g r a f e n : M o d e l l e i m M u s e u m s d i e n s t Bruchhausener Dieseltankstelle: Diesel für die Museumsbahn Museumsfahrzeuge im Modell: Evergreens B ü c h e r / Vi d e o "Intermodellbau 2001" im Dortmund: Großer Andrang auf kleine Bahnen Ergebnisse des MIBA-Messe-Gewinnspiels: Das fehlt Ihnen Die Harzer Schmalspurbahnen in Nm: Fahrzeugbau in 1:160 Einfaches Fahrwerk mit ebensolchen Mitteln: Mechanik für kleine H0-Industrie-Ellok (1) Neuheiten 6/2001 MIBA MIBA 6/2001 118 Mo S de eit llb en ah n pu r Juni 2001 B 8784 · 53. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de Schwerpunkt: Museumsbahn l50 Jahre „Kartoffelkäfer“ lGützold-156 im Test lAnlage: Schmalspurig durch Sachsen Baureihe 156 als H0-Modell von Gützold Cargo-Kraftprotz Werkstatt: Fahrwerkbau Anlage: Schmalspurig durch Sachsen Vorbild + Modell: 50 Jahre „Kartoffelkäfer“ ZUR SACHE W ir können noch soviel mit multifunktionalen Decodern, futuristischen Displays und schnittigen Digitalhandreglern hantieren: Irgendwie wird die Modellbahnerei immer als althergebrachte Beschäftigung gelten, die – zu allem Überfluss – vorwiegend von Herren fortgeschrittenen Alters ausgeübt wird. Nicht dass die Modell- stücke aus und ordnet sie in einen Zusammenhang ein. Er konserviert Vergangenes und Vergängliches für sich, für seine Umwelt und vielleicht auch für die Nachwelt. orbide Seelen könnten nun behaupten, die heutige Eisenbahn in Form der DB AG sei ein riesengroßes Museum voller lebender Fossilien, sozusagen ein gesamtgesellschaftlicher musealer Pflegefall – für was braucht es da noch die Modellbahn? In der Tat: Selten war die Gelegenheit so günstig, so viele „Museumsstücke“ im Einsatz zu erleben. Denken wir an Elloks der Baureihen 103, 111 oder 141 oder an Dieselloks der Reihen 218, 290 und 365 oder Triebzüge der Baureihe 624 oder an Ex-DR-Überbleibsel wie die 229 und 232. Ganz zu schweigen von den guten alten „Silberlingen“. In fünf Jahren, so tönt jedenfalls der DB-Vorstand, ist dies alles passé. Dann gibt’s nur noch ICE-Triebzüge oder ICs im Einheitsdesign, gezogen von uniformen „roten Ziegelsteinen“ (BR 101, 145, 152) oder moderne Leichttriebwagen für den Nahverkehr – der Rest ist für’s Museum. orin liegt dann der Reiz des Themas „Museumsbahn“, das uns den Schwerpunkt in dieser MIBA wert ist? Es erlaubt uns einen Trick, einen Kunstgriff: Die Einrichtung von zwei Abteilungen in unserem Miniaturmuseum, deren Exponate wir nicht nur gleichzeitig betrachten, sondern auch gemeinsam in Aktion erleben können. Abteilung 1: Die moderne Bahn mit Fahrzeugen von „Blue Tiger“ über Talent und ICE bis hin zum CargoSprinter. Abteilung 2: Die Bahn vergangener Epochen in Form einer Museumstrecke auf unserer Anlage – mit Museums-Bw, musealer Bahntechnik, mit Güterschuppen und Ladestraße und Museumsfahrzeugen ganz nach Gusto. Schließlich sind wir Museumsdirektor, und wenn es dem in den Sinn kommt, wechselt er auf seiner Museumsstrecke einfach mal die Zuggarnituren aus. Thomas Hilge M Modern, museal oder morbide? Sie werden mit ihren vier Exemplaren bei der DB AG immer eine Splittergattung bleiben: Die schweren GüterzugElloks der Baureihe 156 sind die letzte DR-Entwicklung, das brandneue H0-Modell von Gützold rückte Gerhard Peter für den Titel der Juni-MIBA ins Licht. 118 MIBA 6/2001 Mo S de eit llb en ah n pu r Juni 2001 B 8784 · 53. Jahrgang DM/sFr 12,– · S 90,– · Lit 17 000 · hfl 15,– · lfr 270,– http: // www.miba.de Baureihe 156 als H0-Modell von Gützold Cargo-Kraftprotz bahn deswegen ein schlechtes Image hätte. Als Relikt aus der großen Zeit des traditionellen Spielzeugs teilt sie das Schicksal von Metallbaukästen, Autorennbahnen, Dampfmaschinchen oder Matchbox-Autos: Allesamt durchaus hochwertig, aber im Vergleich zu Gameboys, Kickboards oder InlineSkatern leider mächtig angestaubt. ugegeben: Unser Hobby ist primär rückwärtsgewandt, Modellbahn spielt meist in der Vergangenheit und selten in der Jetztzeit, sie gestaltet keine Zukunft und ist deswegen unmodern. Das bin ich gerne, denn vom Spielen mit dem Gameboy tränen mir die Augen und knarzen meine Fingergelenke, auf Inline-Skatern wäre ich gar ein öffentliches Ärgernis. Dagegen weckt die Modellbahn in mir positive Erinnerungen an eine Zeit, als Züge für viele von uns das Transportmittel erster Wahl waren. Heute verkehren wir individuell durch Stadt und Land und wenn wir die Eisenbahn sehen, zeigen wir mit dem Finger drauf: „Schau mal, da vorne – ein Zug!“ ür uns bedeutet die Modellbahn quasi die museale Erhaltung der Eisenbahn und ihres epochetypischen Umfeldes im verkleinerten Maßstab. Betrachten wir den Modellbahner also als Museumsdirektor. Er kennt zu jedem seiner betriebsfähigen Exponate eine Geschichte, er stellt seine Schau- Z F Werkstatt: Fahrwerkbau Anlage: Schmalspurig durch Sachsen Vorbild + Modell: 50 Jahre „Kartoffelkäfer“ MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 W 3 MIBA-Messeheft 2001 Wichtige Typen fehlen noch! Ich muss leider sagen: Wieder ist eine Messe vorbei. Wieder muss man hoffen, dass Modellbahner die Epoche-IIIModelle sammeln oder fahren, im nächsten Jahr mit einigen Modellen mehr Glück haben, die bisher mit Sorgfalt vermieden wurden. Es fehlen, obwohl immer wieder ins Gespräch gebracht, wichtige Typen – und vieles gibt es doppelt. 1. Der Dieseltriebwagen VT 24.6/624.6 der DB, der „Intercity der Nebenstrecken“ in den 50er-Jahren und frühen 60ern, fehlt. Der sehr elegante dreiteilige (oder vierteilige Triebwagen) leuchtend rot, mit großer weißer Stirnblende war auf vielen Nebenstraßen zu Hause. 2. Die Dieselloks V 215 und V 216 einschließlich der Lollo-Vorserie V 217, V 218 werden in den Epochen IV und V angeboten. Für Epoche III ist keine dieser typischen Bauformen im Angebot. 3. Auch bei den Dampfloks muss man sich manchmal wundern. Die BR 10, von der es nur zwei Exemplare gab, wird von mehreren Firmen angeboten, die letzte DB-Entwicklung BR 66 ist zwar auch nur in zwei Exemplaren gebaut worden, aber hat seit Jahrzehnten keine Chance als Modell. Kurt S. Müller, Lübbecke Technisch außer Tritt? Märklin hat zur Spielwarenmesse wieder einen dicken, farbenfrohen Neuheitenprospekt vorgelegt. Nach dem Durchblättern bleibt ein bitterer Beigeschmack. Für das mit großem Erfolg eingeführte C-Gleissystem gibt es keine Neuheiten. Was ist mit der erwarteten schlanken DKW, den Bogenweichen mit großem Radius oder dem Drehscheibenanschluss? Das Digitalsystem bedarf einer neuen weiterentwickelten Zentrale. Es reicht nicht aus, alte Komponenten (Keyboard mit vier Decodern K 83) im Sonderangebot zu vertreiben. Die Mitbewerber ziehen mit neuen, preisgünstigen Entwicklungen davon. Der mit großem Werbeaufwand angekündigte Sinus-Motor ist plötzlich für Gleichstromlokomotiven ungeeignet. Auf Grund verzögerter Konstruktion warteten die Fachhändler im umsatzstarken Weihnachtsgeschäft vergeblich auf angekündigte Neuheiten MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 (E 44, Taurus usw.) und klagen über beträchtliche Umsatzausfälle. Es scheint, als hätte Märklin in der Entwicklung und im Technikbereich erhebliche Probleme. Walter Langenmeier, Augsburg Leidgeprüfte Märklinisten Schon oft hallte der Ruf durch die MIBA „Märklinisten, wo seid ihr? – Zeigt her eure Anlagen!“ Bisher war die Resonanz reichlich dünn. Woran liegt das wohl? Ganz einfach: Wir haben keine Anlagen! Die meisten von uns sind nämlich Jäger und Sammler, die ihre einmalige Sonderauflagen nur im Originalkarton „unbespielt“ belassen. Und die anderen? Die, die spielen wollen? Die mal geglaubt haben, der „systembedingte Vorteil der sicheren Stromabnahme“ lasse sich doch gerade für den betriebsorientierten Modellbahner vorteilhaft nutzen? Die haben keine Gleise! Keine vernünftigen Gleise jedenfalls, und das schon seit Jahrzehnten. Auf schlanke Bogenweichen warten wir noch heute. Schlanke EKW, doppelte Gleisverbindung mit schlanken Weichen, alles Fehlanzeige. Das Gleis ist heute zudem in seiner technischen Konzeption in die Jahre gekommen. Das einzige zuverlässige an den Weichenantrieben ist ihre Unzuverlässigkeit. Die schlanke DKW ist so schlecht konstruiert, dass trotz „systembedingtem Vorteil der sicheren Stromabnahme“ regelmäßig die meisten Märklin-Loks stehen bleiben, entweder weil bei Rangiertempo der Schleifer mit seinem Loch (für die Befestigungsschraube) genau in Weichenmitte an dem einzigsten Punktkontakt weit und breit hängen bleibt oder wegen gravierender Masseprobleme (die halbe Weiche hat keinen Massekontakt). Heute haben wir ja nun das Gleis mit dem Klick! Ganz ohne Polemik: Das CGleis ist wirklich durchdacht, sowohl in elektrischer Hinsicht als auch in seiner Geometrie und Mechanik. Wieder haben die Unbelehrbaren unter uns gewartet. Und siehe da: Sie ist toll geworden, die schlanke Weiche. Sogar maßstäblich lange D-Zug-Wagen geben darauf einen herrlichen Anblick ab. Und weiter? Letzten Herbst erschien die schlanke Kreuzung. Schon hatten wir irrtümlich geglaubt, nun ist sie nicht mehr weit, die schlanke DKW. Fehlanzeige! Schlanke Bogenweichen, schlanke EKW, schlanke DKW, eventu- LESERBRIEFE ell noch weitere große Radien, alles Fehlanzeige! Und Drittanbieter? Nun, Roco hat uns zwar den Flüsterschleifer beschert. Innovation von morgen für die Gleise von vorgestern. Beim Gleis konnte und wollte man wohl seinerzeit nicht. Die Hoffnung, dass von weiteren Drittanbietern noch was Bahnbrechendes kommt, habe ich aufgegeben. Dipl.-Ing. Karl Hesse (E-Mail) MIBA 3/01, Leserbrief Genug Ausstellungen Herr Pröhl klagt über das geringe Ansehen der Modellbahner: „Eisenbahn spielen als infantile Freizeitbeschäftigung“. Wenn er damit Probleme hat, soll er sich doch ein Hobby mit einem besseren Sozialprestige aussuchen: Schach spielen, Briefmarken sammeln, segeln oder reiten. Er verlangt von den Modellbahnherstellern mehr Öffentlichkeitsarbeit (Messen, Werbung). Dabei vergisst er, dass am Ende wir als Käufer diese bezahlen müssen. Ich denke nicht, dass mehr Messen nötig sind. Neben der jährlichen Messe in Nürnberg gibt es alle zwei Jahre eine in Köln. Und dann gibt es noch die Messen mit regionalem Charakter wie in Dortmund oder Sinsheim. Mir reichen drei Messen (Köln und Dortmund) in zwei Jahren. Weiterhin beklagt er, dass eine Lego-Eisenbahn mit (hochpreisigen) Kleinserienmodellen in einen Zusammenhang gebracht werden. Das Thema der Messe in Nürnberg lautet aber Spielwaren und nicht Modellbahnen. Sollen deshalb die Modellbahnproduzenten diese Messe meiden? Sind Modellbahnen etwa kein Spielzeug? Gerd Eidmann, Wuppertal MIBA 3/01, Neuheit Beschriftungssets bitte! Im Heiligenstädter Eisenbahn-Verein, zu dem ich auch gehöre, haben mehrere Mitglieder den Bausatz der Gleis7 Service LESERBRIEFE UND FRAGEN AN DIE REDAKTION vth Verlag für Technik und Handwerk GmbH Redaktion MIBA Senefelderstr. 11 90409 Nürnberg Tel. 0911/51 96 50 Fax 0911/5 19 65 40 E-Mail: [email protected] ANZEIGEN MIBA-Anzeigenverwaltung Am Fohlenhof 9 a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 08141/5 34 81 15 Fax 08141/5 34 81 33 E-Mail: [email protected] ABONNEMENTS PMS Presse Marketing Services GmbH & Co. KG MIBA-Aboservice Postfach 10 41 39 40032 Düsseldorf Tel. 0211/69 07 89 24 Fax 0211/69 07 89 50 E-Mail: [email protected] MIBA-BESTELLSERVICE Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 08141/5 34 81 34 Fax 08141/5 34 81 33 E-Mail: [email protected] FACHHANDEL MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Breslauer Str. 5 85386 Eching Tel. 089/31 90 62 00 Fax 089/31 90 61 94 E-Mail: [email protected] stopfmaschine Plasser & Theurer von Liliput bei Völkner bestellt und bekommen, teilweise in Epoche III, teilweise in Epoche IV. Könnten Sie bitte durch die MIBA anregen, dass sich möglichst ein Hersteller findet, der dafür Beschriftungssets anfertigt? Bei einigermaßen großer Anzahl von Bestellungen dieses Bausatzes müsste es sich doch rentieren. Christian Gaumnitz, Heiligenstadt MIBA 4/01, Aprilscherz Umsonst gefreut? Tolle Idee von Fleischmann, eine ausgemusterte Lokomotive als Neuheit herauszubringen! Vor Jahren wollte ich eine triste Ecke meines damaligen H0-Bws „beleben“ und brachte es einfach nicht übers Herz, eines meiner wertvollen Modelle dafür zu opfern. Man könnte übrigens den Tender durchaus in der Packung belassen, der Bastler könnte somit einen Schneepflug oder einen Wasserwagen für einen Löschzug bauen. Noch während ich den Beitrag las, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren; ich hielt die April-Ausgabe Ihres Magazins in der Hand. Also doch zu früh und womöglich umsonst gefreut?! Jürgen Schneider, Worms Ratlosigkeit? Als Epoche-III-Freund habe ich mit großer Freude zur Kenntnis genommen, dass Fleischmann nun die S 6 in selbiger Epoche als Sonderserie plant. Doch meine Freude war nur kurz. Mein Fachhändler in München fand das Modell in keiner Liste und auch ein Anruf bei Fleischmann ließ Ratlosigkeit zurück. Selbst der Vertriebsleiter und der Außendienst wussten keinen Rat. Noch nicht einmal eine Artikelnummer ist bekannt. So bleibt für mich nur die Erkenntnis: tolles Modell, aber erst einmal unerreichbar. Schade. Guido Kruschke (E-Mail) MIBA 4/2001, Haken weg statt Bügel hoch Hoffentlich bald zu kaufen! Endlich ein konstruktiver Vorschlag um die Vorzüge der Digitaltechnik aus8 zunutzen. Genau das, was ich gesucht habe um ohne manuelle Eingriffe nach Herzenswunsch rangieren zu können. Begeistert war ich deshalb, als die Firma Roco eine digitale Kupplung anbot. Ich habe mir dann sofort die BR 365 mit digitaler Kupplung, die auch von der MIBA positiv getestet wurde, zugelegt. Leider ist daraus ein kleines Drama geworden. Die Lok blieb auf unpolarisierten Weichen (Roco-Line) oder bei geringen Höhenunterschieden im Gleis wegen fehlender Stromabnahme trotz der sechs Stromabnahmepunkte stehen. Die Schwungmasse nutzte wegen der geringen Rangiergeschwindigkeiten nichts. Überprüfung bei meinem Fachhändler, einschicken an Roco und Nachfragen bei Messen ergaben, dass die Achsen entgegen der normalen Lok nicht mehr höhenverschiebbar sind. Wenn es funktioniert, ist es eine herrliche Sache! Aber es müsste neben weiteren Lokmodellen eine einbaubare Kupplung, z.B. in Waggons geben. Ich hoffe deshalb, dass ich die MIBA-Entkupplung bald kaufen kann! Zudem sollte bei Tests nicht jede Niete nachgemessen werden, sondern die Fahreigenschaften intensiver geprüft werden, so auch ohne Decoder auf nicht optimal verlegten Gleisen und unpolarisierten Weichen. Walter Lauth MIBA 5/01, MIBA-Test Wechselstrom-Vergleich Herzlichen Glückwunsch zum Märklin-/ Roco-Taurusvergleich in MIBA 5/01! Endlich mal ein Wechselstrom-Vergleichstest. Bitte, bitte mehr davon. Ich bin zwar „digitaler Wechselstromer“, möchte aber nicht immer nur auf Märklin-Loks zurückgreifen müssen. Andere Mütter haben bekanntlich auch schöne Töchter. Die Frage ist nur, an welche man sich herantrauen kann ohne hinterher einen Fehlgriff bereuen zu müssen. Schon so manche Gleichstromlok hat nach Wechselstrom- und Digitalumbau viel von ihren zuvor eleganten Fahreigenschaften verloren. Manfred Jansen, Lingen Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 VORBILD + MODELL Bei Oed an der Strecke Nürnberg–Neukirchen war VT 92 501 – inzwischen in DB-üblichem Purpurrot lackiert – am Pfingstsamstag 1958 im Eilzugdienst zu beobachten. Foto: Peter Ramsenthaler 50 Jahre DB-Neubaufahrzeuge – 5. Teil: VT 92 501 Der „Kartoffelkäfer“ Bei der jungen Bundesbahn gings rund, was sich auch in der Gestaltung ihrer Fahrzeuge widerspiegelte. Eine neue Ära begann am 9. Juni 1951 mit der Ablieferung des Versuchs-VT, der in Form und Antriebstechnik wegweisend war für eine ganze Generation von Triebwagen. Martin Knaden stellt den interessanten Einzelgänger in Vorbild und Modell vor. I n der Vorkriegszeit hatte das auf Berlin ausgerichtete Netz des Schnellverkehrs internationales Aufsehen erregt. Dieseltriebwagen der Baureihe SVT 137 verkehrten fahrplanmäßig mit 160 km/h zwischen den großen Städten des Deutschen Reiches. Ende der Vierziger-Jahre lag dieses Netz vollständig am Boden, sowohl Gleise wie Fahrzeuge waren – wie so vieles in Deutschland – in desolatem Zustand. Früh schon war nach dem Krieg absehbar, dass die Reisezeiten wieder verkürzt werden müssten. Für ein neues, nun das Finanzzentrum Frankfurt stärker berücksichtigendes Schnellverkehrsnetz würde aber die Zahl der verbliebenen Vorkriegstriebwagen nicht ausgereicht haben. Da sich das Konzept der schnellen und leichten Triebwagen jedoch bewährt hatte, kam 10 ein Ersatz durch lokbespannte Züge nicht in Frage. Stattdessen wurden neue, zeitgemäße Fahrzeuge angestrebt. Diese Triebwagen sollten hinsichtlich ihrer Kopfform den Erfordernissen des Luftwiderstandes bei hohen Geschwindigkeiten Rechnung tragen. Eine auch im Dachbereich nach hinten fliehende Form führte zu messbaren Verbesserungen des Luftwiderstandes. Allerdings mussten die hieraus resultierenden Mehrkosten sorgfältig abgewogen werden. War noch bei den Vorkriegsbauarten das Blech der Kopfform aus Kostengründen nur in einer Richtung gekrümmt, so konnten nun auch dreidimensional gekümpelte Bleche mit minimalen Mehrkosten hergestellt werden, wenn nur die Fertigung durch gleiche Kopfform aller geplanten Fahrzeugtypen möglichst rentabel gestaltet wurde. Außerdem wurde eine elegante Erscheinung angestrebt um die Modernität der Triebwagen auch visuell zu unterstreichen. Nachdem also der Frontgestaltung eine erhebliche Bedeutung zukam, wurde beschlossen Versuchstriebwagen zu bauen, die nicht nur der Erprobung neuer Motoren und Getriebe, sondern auch als Studienobjekt für die äußerliche Gestaltung dienen sollten. Als Basis wurden die beiden Reichsbahn-Triebwagen VT 872 und VT 874 vorgesehen, die offiziell nicht mehr im Bestand aufgeführt waren. Am 1. Oktober 1949 hob die Hauptverwaltungsbehörde (HVB) die Ausmusterung auf und verfügte zugleich den Umbau. Die neue Baureihenbezeichnung der Triebwagen lautete nun nach dem Nummernschema von 1947 (VT 90 bis VT 99 für Sonderbauarten) VT 92, die mit 5 beginnenden Ordnungsnummern 501 und 502 deutete auf hydraulische Kraftübertragung hin. Tatsächlich wurde jedoch nur VT 872 umgebaut zu VT 92 501, VT 874 mit Wirkung vom 6.5.1951 endgültig ausgemustert. Der Umbau des verbliebenen Triebwagens erfolgte in Nürnberg bei MAN und zog sich bis ins Jahr 1951 hin. Das Fahrzeug erhielt zunächst eine Maybach-Antriebsanlage mit 800 PS, MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Eine der ersten Probefahrten führte den noch gänzlich unbeschrifteten VT 92 501 nach Neukirchen. Wie der Vergleich mit späteren Aufnahmen zeigt, waren einzelne Komponenten wie Dachkühleranlage, Steckdose an der Front oder dritte Lampe noch nicht im endgültigen Zustand. Fotos: MAN, Slg. Dr. Löttgers später wurde dieser Motor im Rahmen turnusmäßiger Hauptuntersuchungen gegen den inzwischen entwickelten 1000-PS-Standardmotor der DB getauscht. Für den Wagenkasten wurde die aus dem Flugzeugbau bekannte Leichtbauweise erprobt. Hierbei bildeten Spanten und Außenblech zusammen mit dem Rahmen eine selbst tragende Röhre. Beim Versuchs-VT konnte allerdings der vorhandene, vom VT 872 stammende Rahmen nicht mit in den Leichtbau einbezogen werden. Die Lackierung des Einzelstücks wich von jedem gängigen Farbschema ab: In zwei verschiedenen Brauntönen präsentierte sich der Wagenkasten, während das Dach in Grau und die Schürze in Schwarz dem gewohnten Anstrich entsprachen. Sämtliche Farbtrennkanten waren zudem durch gelbe Zierlinien abgesetzt. Dies führte zum Spitznamen „Kartoffelkäfer“, welcher sich auch nach Änderung der Lackierung beharrlich hielt. Der VT wurde im Juni 1951 von der MAN abgeliefert und umfangreichen Probefahrten unterzogen. Die Abnahme durch die DB erfolgte am 16. Oktober 1951. In den folgenden Jahren wurden mit dem Komponententräger neu entwickelte Motoren, Getriebe und Drehgestelle erprobt. Die beengten Verhältnisse der Führerstände führten in der Serienausführung der VT jedoch MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Am 17.8.1958 ist VT 92 501 in Nürnberg Hbf bereit zur Abfahrt mit einem Eilzug. Sehr schön sind auf dieser Aufnahme die Einzelheiten der Frontpartie zu erkennen. Das Hauptanschriftenfeld kennzeichnet den Triebwagen als „Versuchs-VT“, obwohl er längst wie eine Lokomotive eingesetzt wird. Fotos: Joachim Claus 11 Nach seiner aktiven Zeit als Schlepptriebwagen des AW Nürnberg wurde der inzwischen als 692 501 bezeichnete Prototyp dortselbst äußerlich aufgearbeitet und in der Folgezeit auf diversen Ausstellungen präsentiert. Aufnahme vom 31.7.1985. Unten: Mehr als zehn Jahre später ist der Zustand deutlich schlechter. Der Triebwagen ist zurzeit als Leihgabe des DB-Museums in Nördlingen abgestellt. Seine technikhistorische Bedeutung wird so allerdings nicht gewürdigt. Fotos: MK nicht zu geräumigeren Arbeitsplätzen. In dieser Zeit war das Fahrzeug beim BZA in München stationiert. Nach Abschluss des Versuchsprogramms wurde VT 92 501 ab 1956 in Nürnberg beheimatet. Da der Triebwagen statt eines Fahrgastraumes nur über ein großes Gepäckabteil verfügt, konnte er lediglich als Schlepptriebwagen analog zu einer Diesellokomotive eingesetzt werden. Hierbei kam ihm zugute, dass er im Gegensatz zu den Serientriebwagen der „Eierkopf“-Familie nicht über Scharfenberg-Kupplungen, sondern über reguläre Zugund Stoßvorrichtungen verfügte. Inzwischen war auch eine Neulackierung erfolgt. Der Wagenkasten erschien jetzt im Standard-Farbton für Dieselfahrzeuge Purpurrot (RAL 3004). 12 Zierstreifen in Elfenbein schmückten die Übergänge zu Dach und Chassis. Eingesetzt war der VT im Eilzugdienst u.a. mit den Zugpaaren E 4099/4090 (Nürnberg–Amberg) und E 4093/4098 (Nürnberg–Furth i. Wald). Ab 1960 war er als Schlepptriebwagen in Diensten des AW Nürnberg eingesetzt. Hier diente er der Überführung schadhafter VM und VS, aber auch Motorwagen der Baureihen VT 08, VT 12 und VT 11.5, die nicht mehr aus eigener Kraft das AW erreichen konnten. Zu diesem Zweck wurde er am angetriebenen Fahrzeugende mit einem neuen Pufferträger und normalen Puffern ausgerüstet. Zusätzlich erhielt er eine Scharfenberg-Kupplung um mit den Triebwagen kompatibel zu sein. Im Verlauf dieser Einsatzzeit wurde auch die Lackierung den VT 08 angepasst: Die Fronten erhielten eine bis zur Kupplung herabgezogene schwarze Maske um die Fenster und die Zierstreifen wurden nun auch in Doppellinien ausgeführt. Mit Ablauf der letzten Untersuchungsfrist wurde der inzwischen als 692 501-0 bezeichnete Triebwagen am 21.12.1978 ausgemustert. Nachdem Verkaufsverhandlungen ergebnislos geblieben waren, wurde der Ur-Eierkopf in den Museumsbestand der DB eingereiht und im Bw Bamberg stationiert. Eine äußerliche Aufarbeitung ermöglichte die Präsentation auf Ausstellungen. Heute ist das Fahrzeug im MuseumsBw Nördlingen zu besichtigen. Da es dort jedoch nur als Leihgabe der DB weilt, fristet es sein Dasein auf einem der hinteren Abstellgleise ohne jede Pflege (zusammen übrigens mit der Vorserien-E 10 005). Seinen recht heruntergekommenen Zustand hat dieses bedeutende Fahrzeug jedoch nicht verdient: Vielleicht erbarmt sich ja die DB und lässt es betriebsfähig aufarbeiten. Wenn der große Gepäckraum mit einer Bestuhlung ausgerüstet würde, ließen sich die Aufarbeitungskosten sicherlich durch einen Einsatz als „GesellschaftsTriebwagen“ amortisieren. Der VT 92 501 als Modell Seit der Auslieferung des überarbeiteten VT 08 von Lima, auf den wir in der kommenden Ausgabe noch näher eingehen werden, stand die ursprüngliche Ausführung dieses Modells zur „Ausmusterung“ an. Diese war jetzt die Grundlage, jeweils beide halbierten Endwagen zu einem Ur-Eierkopf zusammenzusetzen. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Es ist nicht notwendig, die Lage der beiden Sägeschnitte exakt festzulegen. Wichtig ist aber, dass die Länge des Wagenkastens, der in der Zeichnung der Dienstvorschrift 939c mit 21 020 mm angegeben ist, genau getroffen wird: von Rundung zu Rundung 241,6 mm in H0. Damit die Dachhälften ohne Knick fluchten, wurden drei Messingprofile auf der Innenseite mitverklebt. Sie geben dem Gehäuse eine ausreichende Verwindungssteifigkeit. Die Chassishälften wurden in das so vorbereitete Gehäuse eingelegt und zunächst mit Sekundenkleber aneinander geheftet. Festigkeit ergab sich erst, als mit Stabilit Express das Eisengewicht in die Bodenmulde geklebt wurde. Aus dem abgesägten Chassisteil des Motorwagens musste noch der Ausschnitt für den Antrieb herausgetrennt und in das Chassis des Steuerwagens eingepasst werden. Da der alte LimaRundmotor hinsichtlich der Laufkultur nicht „das Gelbe vom Ei(-erkopf)“ ist, wurde er durch den Motorisierungssatz 21003a von sb-Modellbau ersetzt. Die Seitenwände können leider nicht aus den Seitenwänden des VT 08 hergestellt werden, da der Ur-Eierkopf kleinere Fenster hat. Entsprechend der am Original in Nördlingen ermittelten Maße wurden daher in Saemannscher Ätztechnik (s. MIBA-Spezial 46 „Fahrzeugbau“) neue, 179 mm lange Seitenwände aus 0,5-mm-Messingblech angefertigt. Der Übergang von den Kunststoffköpfen zum Blech liegt jeweils 10 mm ab der Fensterkante zur Fahrzeugmitte hin versetzt um eine möglichst glatte Fläche zum Spachteln und Schleifen zu erhalten. Unterhalb der Fensterstreifen wurden innen zusätzliche U-Profile angeklebt, damit die Seitenwand plan blieb. Löten würde übrigens hier die Gefahr in sich bergen, dass das gewalzte Blech wellig wird. An den Fronten war die Aussparung für die große Schaku am Wagenkasten mit Stabilit und Spachtelmasse zu verschließen. Nur eine kleine Aussparung von 1 x 3 mm gibt dem Kupplungshaken Raum. Am Chassis musste dagegen diese Öffnung verbreitert werden. Die gleichmäßige Ausrundung dieser Mulde erfolgte ebenfalls mit Stabilit Express, dessen harzige Konsistenz vor dem Aushärten quasi „freiwillig“ die erwünschte, rundliche Form annahm. Damit war der Wagenkasten im Rohbau fertig und die Detaillierung konnte beginnen. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Eierköpfe unter sich – MK (li.) und gp fassen einen Nenngrößen-übergreifenden Entschluss: „Diesen Ur-Eierkopf namens ,Kartoffelkäfer‘ müsste man mal bauen.“ In der Folge sägte MK am H0-Modell von Lima, gp am N-Modell von Arnold herum. Foto: Bettina Knaden Der grundsätzliche Aufbau des Modells: Die beiden Chassishälften sind mithilfe der Gewichte stabil zusammengeklebt, hinter der Seitenwand und im Dach liegen ebenfalls zusätzliche Messingprofile zur Stabilisierung. Der Antrieb erfolgt mit einem Motorsatz von sb. Im Bereich der Türen wird die Bodenwanne mit Spachtelmasse „aufgemörtelt“. Die Puffer entstanden aus den MAN-Puffern von Günther. Mit diesen zum Teil angefertigten Kleinteilen wird das Gehäuse bestückt. Aus dem Messingblech entstehen die Lüfterabdeckungen auf dem Dach. 13 Anhand dieser Aufnahme ist nachvollziehbar, wie viel Spachtel- und Schleifarbeit in dem Modell steckt. Zunächst werden auf dem Dach die angespritzten Kuckuckslüfter, eine quadratische Abdeckplatte, die Zugbahnfunkantenne, die Windleitbleche vor der Dachkühleranlage und die Signalhörner entfernt, evtl. kleinere Vertiefungen verspachtelt und verschliffen. Ebenso werden die runden Einlässe der Führerraumbelüftung seitlich an den Köpfen plan geschliffen. Das Ansetzen der neuen Details be- 14 ginnt man zweckmäßigerweise mit den Puffern. Diese sind beim Vorbild windschnittig verkleidet und haben einen ovalen Querschnitt. Als Basis für diese spezielle Bauart eigneten sich recht gut die Puffer aus dem MAN-Triebwagenbausatz von Günther. Ihr oben und unten abgeflachter Querschnitt musste allerdings per Feile vor dem Ankleben an das Chassis gepasst werden. Der verbleibende Spalt zum Wagenkasten hin ist mit Spachtelmasse aufgefüllt, wobei die Wagenwand mit Tesafilm geschützt wurde, damit sie sich auch weiterhin vom Fahrwerk abheben lässt. Die Frontmulden werden mit Originalkupplungsattrappen – oder falls der VT auch im Modell schleppen soll mit Kupplungshaken – und Bremsschläuchen bestückt. Seitlich in eine eingefeilte Nische des runden Puffers wird das Vielfachsteuerkabel, unter MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Der Schlepptriebwagen VT 92 501 ist von Nürnberg aus im Eilzugdienst unterwegs. Sein Erscheinungsbild unterscheidet ihn deutlich von jeder normalen Diesellok. Modellfotos: MK Der Versuchs-VT in N Basis bildet ein „ausgemusterter“ VT 08.5 von Minibahn oder alternativ der Triebzug 2954 von Arnold – wegen der vorhandenen Puffer (Börse oder Ersatzteile). Die Kleinkreissäge von Böhler erwies sich als nützliches Werkzeug beim Zersägen. Alle erforderlichen Trennschnitte erfolgten am präzise eingestellte Anschlag. Tipp: Probeschnitte zur Kontrolle an Abfallstücken sägen. Die Trennschnitte ließen sich so präzise ausführen, dass ein Nacharbeiten nur für das einzusetzende Ätzteil erfolgen musste. Das Kunststoffchassis ließ sich prima mit Pattex-Blitzkleber zusammenfügen, ebenso die aufgetrennte Platine. Diese erhielt noch eine Verstärkung aus dünnen aufgelöteten Messingprofilen. Die Antriebseinheit konnte ich ohne Veränderung übernehmen. Alle überflüssigen Teile wurden am Gehäuse des VT 08 entfernt und unebene Stellen beigeschliffen. Aus den Dachresten sägte ich die Kuckuckslüfter aus und platzierte sie auf dem Dach, ebenso wie einige erforderliche Kleinteile, die aus Messingresten entstanden. Nach dem Lackieren folgte noch das Beschriften mit selbstgesetzten Aufreibern von CTS. gp MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 den flachen Puffer die zugehörige Steckdose geklebt. An der Front prangt noch eine weitere Steckdose. Und: Bevor der VT mit einer dritten Spitzenlampe ausgerüstet wurde, war an dieser Stelle ein kleiner Sockel mit einem runden Bauteil (?). Beides muss aus Messingstückchen angefertigt werden. Die sechs Kuckuckslüfter auf dem Dach stammen von Lima, sie liegen z.B. den 1962er-Rheingold-Wagen als Zurüstteil bei. Ihre Platzierung ist genau in Fahrzeugmitte, beginnend über der vorderen Tür mit den Abständen 19, 24, 19, 19, 19 mm. Ein siebter Kuckuckslüfter liegt seitlich neben der linken, vorderen Tür auf einem der beiden Abdeckbleche, welche aus 0,2-mm-Messingblech anzufertigen sind. Komplettiert wird das Dach mit den Signalhörnern von Weinert und nach der Lackierung mit den Scheibenwischern von Günther. Die Lackierung erfolgte in den Farbtönen Tiefschwarz, Purpurrot und mattes Grau (Revell 78). Die Zierstreifen liefert der Beschriftungssatz T391 von Gaßner. Das Hauptanschriftenfeld und die Betriebsnummern an den Stirnfronten wurden als Aufreibebeschriftung bei CTS in Auftrag gegeben. Die Anschriften am Chassis wurden aus dem Satz T321 von Gaßner, der auch den VT 08 enthält, „entwendet“. Damit sind sie zwar inhaltlich nicht ganz korrekt, wirken aber dennoch überzeugend. Damit kann der Versuchs-VT dem Betriebsdienst übergeben werden und wird beim Betrachter stets besonderes Interesse wecken. In der nächsten Folge beschäftigen wir uns mit den „Eierköpfen“ der Serien-Baureihe VT 08.5, dann auch wieder mit Gewinnspiel und der Rätsel-Auflösung aus der Mai-Ausgabe. MK Kurz + knapp • Grundmodell: Lima 149819 (alte Ausführung), auf Börsen noch preiswert zu haben, Kuckuckslüfter: Ersatzteil-Nr. Lima 819152/S • Bauteile: von Weinert: Signalhorn (2x) 8970, Steuerleitung 8514, Kupplungen 8648 oder Kupplungshaken 8641, Bremsschläuche 8290 von Günther: Scheibenwischer 001029, Puffer vom MAN-VT (B675, je 2 x Teile 25 und 26) erhältlich im Fachhandel • Motorsatz von sb-Modellbau: 21003a, DM ca. 180,– erhältlich direkt bei: sb-Modellbau, Ilzweg 4, 82140 Olching, Tel. 0 81 42/1 27 76, Fax 0 81 42/4 11 71 • Zierlinien Satz T391 von Gaßner, Jägerstr. 24, 82024 Taufkirchen, Tel. 0 89/6 12 53 48 • Anschriften von CTS, Ellernstr. 36, 30175 Hannover, Tel. 05 11/28 16 76 15 VORBILD + MODELL Zugbildung in der Epoche II FD 25/26: Fernschnellzug mit kurzen Flügeln Das F-Zug-Netz ist keine Erfindung der Deutschen Bundesbahn: Bereits 1923 sorgen die Reichseisenbahnen mit ihren FD-Zügen für Furore. Über den „geflügelten“ FD 25/26 als Modellbahn-Vorbild berichtet Michael Meinhold. M itten in der wirtschaftlichen Rezession des Jahres 1923 – die Folgen des Weltkriegs und des Vertrags von Versailles mit dem schweren Aderlass für die deutschen Eisenbahnen sind noch lange nicht überwunden – heben die Reichseisenbahnen ein Netz von Fernschnellzügen (FD) aus der Taufe, das auch heute noch als Vorläufer des „blauen“ F-Zug-Netzes von 1951 (MIBA 5/01) und damit auch des Systems IC 79 angesehen werden kann. Die im Vergleich zu den schwerfälligen und langen D-Zügen relativ leich- Oben: FD 226 Altona–Köln, im Jahr 1932 im Bahnhof Oberbarmen aufgenommen, entspricht genau dem Reihungsplan. Es zieht 01 031 des Bw Hamm, die dort von 1927– 1956(!) stationiert ist. Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold Reihungsplan des FD 226 (Essen 1929). In Hamm werden die Wagen Altona–Paris an FD 26 abgegeben, aus dem die Wagen Berlin–Köln und Berlin–M.-Gladbach übernommen werden. Slg. Hermann Hoyer 16 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 1935 heißt der Flügelzug Hamm–Köln/Düsseldorf FD 226. Mit einem PwPost4ü – im Gegensatz zum Modellfoto richtig mit der Post-Seite zur Lok – und zwei AB4ü der Bauart 1928 ist 01 141 bei Hagen unterwegs; auch sie kommt aus der 01-Hochburg Hamm. Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold ten Garnituren aus zumeist drei bis vier Wagen 1. und 2. Klasse und einem Speisewagen halten nur noch an den großen Verkehrszentren und entwickeln dadurch höchst beachtliche Reisegeschwindigkeiten von 65 bis 75 km/h. Zunächst gebildet aus den besten Länderbahn-, dann aus den neuesten Einheits-Konstruktionen, werden sie von den schnellsten und leistungsstärksten Länderbahn-Lokomotiven – preußische S 10.1, bayerische S 3/6 und badische IVh – bespannt. Mit der Auslieferung der Einheitslokomotiven kommen, wo die Achslasten dies zulassen, natürlich auch 01, später dann 03 und schließlich in der Relation Berlin–Hamburg auch 05 zum Zuge. 1929 wird mit dem Fernschnellzug FD 26/25 eine Verbindung von Berlin über Hannover und das Ruhrgebiet nach Aachen/Paris geschaffen, die im Knotenpunkt Hamm mit FD 226/225 Altona–Münster–Köln zum Kurswagentausch verknüpft wird: Pack- und zwei AB-Wagen des FD 26 laufen von Berlin nach Köln, ein weiterer AB nach München=Gladbach (damalige Schreibweise), während aus dem FD 226 Pack- und zwei AB-Wagen mit FD 26 nach Paris fahren. Das bleibt so bis zum Winterfahrplan 1933/34, in dem erstmals der FD 225/226 zwischen Hamm und Altona entfällt. Ab 1934 bleibt er als Flügelzug von FD 25/26 auf die Verbindung Köln/ Düsseldorf–Wuppertal–Hamm beschränkt. Am 22. August 1939 schließ01 (Roco), PwPost4ü und AB4ü (Liliput) als Kölner Flügel FD 226 des FD 26 (vgl. Reihungsplan Hannover 1934). Foto: MK MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 17 01 Bw Hannover Ost PwPost4ü AB4ü AB4ü AB4ü Schaubild des FD 26 zwischen Berlin Stadtbahn und Hamm, 1938. Die typenrein aus Wagen der Bauart 1928 (Liliput) gebildete Garnitur wird von einer 01 (Roco) des Bw Hannover Ost oder Hamm bespannt. Graphiken: Robert Niemeyer Reihungsplan des FD 26 von 1938. Ab Hamm ist der Flügelzug FD 226 aus PwPost4ü und drei AB4ü gebildet, von denen der letzte in Wt-Elberfeld auf D 326 nach Düsseldorf übergeht. Archiv Michael Meinhold lich endet kriegsbedingt der FD- und FDt-Verkehr. Diese FD 25/26 bzw. FD 225/226 bieten sich für eine Modell-Nachbildung in H0 geradezu an – lassen sie sich doch komplett aus Liliput-Modellen nachstellen, wobei vor allem die kurzen, ab 1934 eingesetzten Flügelzüge von Hamm nach Köln/Düsseldorf ihren besonderen Reiz haben. Als Zuglokomotiven kommen die auch auf den Bellingrodt-Bildern immer wieder dokumentierten 01 des Bw Hamm infrage (Roco), wie überhaupt der FD 25/26 bzw. 225/226 auf seinem gesamten Lauf ab Mitte der Dreißigerjahre von 01 befördert wurde. Freilich kann man auch Fleischmanns Reichsbahn-03 oder Rocos 17.10 vorspannen, deren Vorbilder ebenfalls im FDDienst zum Zuge kamen. Unverzichtbar, weil absolut typisch ist in jedem Fall der kombinierte PwPost, der eigens für den Einsatz im FD-Netz entwickelt wurde. Dieser ist stets mit der Postseite zur Lok bzw. der Gepäckseite zum Zug zu kuppeln, wie aus Vorschriften und Vorbildfotos eindeutig hervorgeht. Carl Bellingrodt hat den FD 25/26 und den FD 225/226 ganz besonders geschätzt; das belegen zahlreiche Aufnahmen, von denen wir hier eine kleine Auswahl zusammengestellt haben. Zusammen mit den OriginalZugbildungsplänen zeichnen sie ein lebendiges Bild dieses typischen „Fernschnellzugs mit kurzen Flügeln“. mm So sieht FD 226 zwischen Hamm und Wt-Elberfeld aus … 01 Bw Hamm … und so zwischen Wt-Elberfeld und Köln, nachdem der dritte AB4ü auf D 326 nach Düsseldorf übergegangen ist. PwPost4ü AB4ü AB4ü 01 Bw Hamm PwPost4ü AB4ü 01 071 führt im Jahr 1931 den FD 226 – gebildet aus PwPost4ü und drei AB4ü – durch Hagen-Haspe. Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold 18 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 AB4ü WR AB4ü AB4ü Aus den zum Reihungsplan gehörigen Umlaufplänen sind hier die Umläufe 507, 509 und 511 dokumentiert, der Wagen also, die in Hamm von FD 26 auf FD 226 übergehen. Der AB des Umlaufs 511 wechselt in Wt-Elberfeld auf den D 326 (Wt-Oberbarmen–Düsseldorf). An den jeweiligen Endbahnhöfen der Wagen erfolgt vor dem Rücklauf eine Reinigung (R), im Heimatbahnhof Berlin-Rga (Rummelsburg Abstellbahnhof) auch die Leuchtstoffversorgung (L). Für die Wagen des FD ist die schnell wirkende Kks-Bremse vorgeschrieben. Archiv Michael Meinhold Sie wollen mehr über Zugbildung in der Epoche II wissen? Vom selben Autor erschien in der MIBAReport-Reihe „Zugbildung 3 – DRG-Reisezüge der Epoche II“. 100 Seiten, DIN-A4Format, broschiert, über 200 Abbildungen. Best.-Nr. 150 87237, DM/sFr 29,80 AB4ü AB4ü Typische Reichsbahn-Atmosphäre strahlt diese Aufnahme aus, und neben dem FD 226 sollte unser Augenmerk auch den Details der drei unterschiedlich hohen Hauptsignale und deren Mastanstrich und Negativflügeln gelten. 01 032 des Bw Hamm, die Schwestermaschine der 01 031 des ersten Bildes, zieht den Zug im Jahr 1931 in den Bahnhof Wuppertal-Elberfeld, wo der Kurswagen nach M.=Gladbach auf D 326 übergehen wird. Foto: Carl Bellingrodt/Archiv Michael Meinhold MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 19 VORBILD Nachtrag zu „Verlorene Posten“ in MIBA 2/2001 Post, Expressgut – und Personen Z u dem interessanten Bilderbogen sei noch ein Postscriptum erlaubt: Mit Postkursbuch, Karte und Kalender kommt man zu dem Schluss, dass es sich bei dem auf Seite 59 rechts oben abgebildeten Zug um P 2221 W Bestwig–Warburg (Westf) mit Allesbahnpost handelt, aufgenommen samstags um 7.56 Uhr. „Post- bzw. Expressgutzüge mit Personenbeförderung“ gab es nicht, auch wenn die Zusammensetzung des Zuges diese Beschreibung nahe legt. Jeder Personenzug konnte Post und Eilgut befördern, auch die Zuggattung „Expr“ durfte Post befördern. Reine Postzüge wurden seinerzeit als Dg geführt. Auch der ebenfalls samstags aufgenommene P 1743 (mittleres Bild) befördert hauptsächlich Eilgut und Post, wegen der für Zu- und Abgang von Wagen erforderlichen Aufenthalte benötigte er für die 199 km lange Main-Weser-Bahn von Frankfurt (Main) nach Kassel 6 Stunden und 41 Minuten. Die Reisegeschwindigkeit von knapp 30 km/h unterbot noch manche Nebenbahn! Das Beispiel zeigt aber, wie auch Personenzüge auf Unterwegsbahnhöfen durch umfangreiche Rangierarbeiten für modellbahngerechten Betrieb sorgten. Seite 62 zeigt Expr 13081, dem eine Ziffer der Zugnummer abhanden kam. Er fuhr von Hagen nach Warburg (Westf) und führte bis Bestwig W[Sa] eine Allesbahnpost, von Bestwig bis Warburg nur samstags eine Paketbahnpost. Ein offensichtlicher Irrtum ist die Bildunterschrift Seite 63 oben: Der Zug befährt die Guntershausener Brücke in Fahrtrichtung Kassel–Bebra, hat demnach nichts mit De 5195 zu tun, der die Main-Weser-Bahn, hinter dem Rücken des Fotografen verlau- fend, in entgegengesetzter Richtung benutzte. Bei den postinternen Gattungsbezeichnungen hat sich mm an seine Lieblingsepoche IIIa gehalten; ab 1959 aber wurden Allesbahnpostwagen mit -a, Briefbahnpostwagen mit -b und Paketbahnpostwagen mit -p bezeichnet, was gegenüber dem alten Schema (-b, -a bzw. -c) einprägsamer erscheint. Damit waren die Bezeichnungen den Bahnpostarten (Seite 64) angepasst. Durch diese Buchstabenvertauschung wird manche Angabe aber wertlos, wenn nicht klar ist, welchem System sie folgt. Auch die Marktübersicht (Seite 74) geht damit leider unvorsichtig um. Martin Balser, Frankfurt (Main) Martin Balser hat Recht, was den Bildtext zur Guntershausener Brücke und die Gattungsbezeichnungen der Postwagen angeht. Expressgutzüge mit Personenbeförderung indes gab es durchaus – das sei hier beispielhaft mit dem Reihungs- und Umlaufplan des Expr 3029 vom Sommer 1959 nebst einem Ausschnitt aus dem dazugehörigen Kursbuch (Strecke 228) belegt. mm Der „Expr 3029“ in der Tabelle 228 Köln/Düsseldorf–Hagen–Hamm/Soest, Sommer 1959. Von Hagen bis Kassel ist die Fuhre – gezogen von einer 01 aus Hagen-Eck – fast fünf Stunden unterwegs. Reihungsplan des Expr 3029, dem außer an Sonntagen auch noch bis zu fünf Viehwagen angehängt werden können. Die Umläufe 2583 und 2584 der Reisezugwagen … … zeigt dieser Ausschnitt: Es handelt sich um einen Eilzugwagen der Gruppe 36 und einen Hecht-Schnellzugwagen der Gruppe 23 (Modelle von Roco). Archiv Michael Meinhold 20 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 VORBILD + MODELL Mit ihrer Schokoladen- sprich: Antriebsseite präsentiert sich Rocos E 16 10, die bis hin zur Griffstange unter den Frontfenstern alle Attribute der Bundesbahnlok aufweist. Das Modell ist unter der Art.-Nr. 63621 zum Preis von etwa DM 330,– im Fachhandel zu haben. Foto: MK Das Roco-Modell entspricht genau der hier gezeigten Ausführung. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme beherrschen die E 16 der DB noch unangefochten den schweren Schnellzugdienst im Voralpenland: E 16 15 vor einer langen Reihe Vierachser in München Hbf, Juni 1960. Foto: Wolfgang Jahn Rocos E 16 10 für die Epoche III Glanzvolles Comeback Sie ist wieder da: 13 Jahre nach dem Abgang der ersten RocoE-16 präsentieren die Salzburger mit der E 16 10 der DB ein Großserienmodell heutigen Standards nach dem Vorbild der ersten Bauserie. F ast genau 21 Jahre nach dem Ausscheiden der E 16 aus dem Plandienst der Deutschen Bundesbahn (27. März 1978) steht mit der E 16 10 von Roco wieder ein aktuelles Großserienmodell dieser optisch unverkennbaren und technisch höchst bemerkenswerten Altbauellok zur Verfügung. Bernd Zöllner hat die der ersten Bauserie entsprechende Reichsbahn-Ausführung in MIBA 3/2000 ausführlich MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 gewürdigt. Zu ergänzen bleibt, dass die DB-Version die von Krauss-Maffei anlässlich der Nachkriegs-Grundüberholung vorgenommenen Änderungen (u.a. Ausbau der Stirntüren, DB-Einheitslampen) richtig wiedergibt. Auch weitere Anbauten der Folgezeit (Indusi, Griffstangen unter den Stirnfenstern) sind berücksichtigt. Der Einsatz der Bundesbahn-E-16 bei den Bw Rosenheim und Freilassing im leichten F- und schweren Schnell- zug-Dienst als „Königin von Kufstein“ wurde bereits in MIBA 7/97 geschildert. Seither sind übrigens mehrere Wagenmodelle neu erschienen, die eine genaue Nachbildung der typischen E-16-Leistungen ermöglichen. Schön wäre es, wenn Roco der E 16 10 – wie ihre Schwestern damals stets vor den Italien-Schnellzügen eingesetzt – eine Wiederauflage des eleganten dunkelbraun/hellbraunen FS-D-Zug-Wagens Reihe 20000 spendieren würde, als Kurswagen tunlichst in AB-Ausführung der Epoche III. Dafür würden wir sogar den Beschriftungs-Lapsus (Bw Frielassing) wenn schon nicht verschweigen, denn aber doch verzeihen können. Im übrigen kann hier leicht Abhilfe geschaffen werden mit passenden Neusilber-Ätzschilder aus dem ehemaligen VerbeckProgramm, erhältlich – so lange der Vorrat reicht – bei: MK-Schilderversand, Postfach 73, 90567 Schwaig. mm 21 VORBILD Alle Signale stehen auf Halt für den Serienbau der BR 156. Hier ist 156 001 am 15.9. 2000 in Zwickau zu sehen. Foto: Michael Klaus Die Elloks der Baureihe 156 Vorserie ohne Serie Mit nur vier Vorausexemplaren zählt die schwere Güterzuglok Baureihe 156 zu den Splittergattungen der DB AG. Bevor sie in Serie gebaut werden konnte, wurde sie von der Wende kalt erwischt. Bernd Zöllner beschreibt ihre Technik und die bisher recht kurze Einsatzgeschichte. M it insgesamt 273 Exemplaren der Baureihe 250 verfügte die DR über eine bewährte und leistungsfähige sechsachsige Lokomotive, die nicht nur im Güterverkehr, sondern auch im schweren Reisezugdienst zum Einsatz kam. Die Planvorgaben in den 80erJahren sahen eine Steigerung des Gü- terverkehrs auf der Schiene vor, der einen zusätzlichen Bedarf an sechsachsigen Lokomotiven erforderte. Aus den Erfahrungen mit den Baureihen 243 und 250 entstand bei LEW in Hennigsdorf eine Lokomotive, bei der auch neuere Entwicklungen berücksichtigt werden sollten. Man setz- Die selbe Maschine im März 1992 in Leipzig. Noch in der ursprünglichen Lackierung zeigt sie schon ihre neue Betriebsnummer. Foto: Eberhard Knobloch 22 te aber weiterhin auf bewährte Technik mit Einphasen-Reihenschlussmotoren und Thyristor-Hochspannungsschaltwerk in Kombination mit einer elektronischen Fahr- und Bremssteuerung. Zunächst wurden vier Musterlokomotiven gebaut, in denen verschiedene Komponenten erprobt werden sollten. 252 001 war noch weitgehend mit bewährten Bauteilen ausgestattet, wie z.B. mit einem rotierenden Umformer für das 380-V-Drehstrom-Bordnetz, während die übrigen Loks bereits einen statischen Umrichter erhielten. 252 003 und 004 erhielten erstmals bei der DR eine Mikrocomputersteuerung Sibas 16. Die 252 wurde für eine Stundenleistung von 5580 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h ausgelegt. Damit war das Leistungsspektrum vorgegeben: 3000-t-Ganzzüge mit 100 km/h, 2200-t-Durchgangsgüterzüge mit 100 km/h. Beim Lokomotivkasten in Stahlleichtbaukonstruktion wurde im Gegensatz zur 250 mit ihrem mittleren Dachaufbau auf eine gerade Linienführung geachtet. Die Oberkanten der Führerstände bilden mit der mittleren Dachhaube eine Line, die durch die seitlichen Dachvouten mit den Lüftungsgittern fortgesetzt wird. Hinter diesen Dachvouten befindet sich auf dem Dach in etwas vertiefter Anordnung die elektrische Dachausrüstung. Der Lokkasten stützt sich über acht Schraubenfedern und Hartmanganplatten auf die Drehgestelle. Die Zugund Druckkräfte werden über Drehzapfen in 450 mm Höhe über SchienenMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 oberkante übertragen. Die Radsätze sind in Lemniskatenlenkern spielfrei vertikal geführt, der Antrieb erfolgt mit dem LEW-Kegelringfederantrieb. Die elektrische Dachausrüstung besteht in klassischer Form aus den beiden Halbscheren-Stromabnehmern des Typs VSH 2 F.3.1 und nachfolgenden Trennschaltern, dem Hauptschalter des Typs DAT 5 und schließlich dem Oberspannungswandler und dem Überspannungsableiter. Im Maschinenraum mit zwei Außengängen befinden sich mittig der Trafo, daneben das Thyristorschaltwerk, die sechs Motorlüfter, der Bremswiderstand mit Lüfter, die Druckluftanlage und die Umrichter für das Bordnetz. Da die 252 001 noch einen rotierenden Umrichter der BR 250 erhielt, unterschied sie sich im Ablieferungszustand von den restlichen drei Loks an einer Stelle in den Lüftungsgittern: Auf der linken Lokseite war im Ursprungszustand das dritte Lüftungsgitter die Ausblasöffnung des rotierenden Umformers und daher nicht als Ansaugöffnung mit Fliehkraft-SedimentationsAbscheidegittern ausgestattet, sondern mit einfachen waagerechten Lamellen. Drei abnehmbare Dachhauben ermöglichen den Ein- und Ausbau der Aggregate des Maschinenraums mittels Kran. Neben der selbst tätigen, mehrlösigen Druckluftbremse verfügt die Lok auch über eine fahrleitungsabhängige elektrische Widerstandsbremse. In den klimatisierten Führerständen befindet sich der Einheitsführerstand der DR, der sowohl im Stehen als auch im Sitzen eine ermüdungsfreie Bedienung der Lok ermöglicht. Die Baureihe 252 stellt den Abschluss der erfolgreichen Entwicklung von Elloks im LEW „Hans Beimler“ in Hennigsdorf dar. Die vier Musterlokomotiven wurden zwischen April und Juni 1991 in Dienst gestellt und waren ab Anfang März 1992 im Bw Dresden (Betriebsteil Friedrichstadt) beheimatet. Von Dresden aus wurden sie nicht nur im Güterverkehr, sondern auch im Reisezugdienst eingesetzt. Hier kamen sie bis nach Nauen bei Berlin, Frankfurt (Oder) und Leipzig oder bis Chemnitz, Zwickau oder Reichbach (Vogtl.). Der aktuelle Umlaufplan führt die vier Loks u.a. nach Zwickau, Hoyerswerder, Mosel und Glauchau. Ein besonderes Kapitel dieser Lok ist die Farbgebung. In der Wendezeit entstanden, brachte die Annäherung an die DB entsprechende Farbkonzepte mit sich. 156 003 war bereits analog zu MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Zum Vergleich ganz oben die andere Seite der 156 001 mit den etwas anders angeordneten Lüfterklappen. Foto: Michael Klaus Darunter: Noch mal 156 001. Das dritte Gitter von links gibt es als Ausblasöffnung des rotierenden Umformers nur an dieser Maschine. Foto: Reinhard Lehmann Rechts: Nur 156 003 verfügt über ein ausgeprägtes „Lätzchen“. Frankfurt (Oder) im Januar 1993. Im Ursprungszustand mit alter Betriebsnummer ist 252 004 am 16.3.1991 auf der Leipziger Messe ausgestellt. Fotos: Bernd Zöllner 23 Auch schon wieder passé: Während 156 002 nach wie vor zu DB Cargo gehört, hat 156 003 dahinter ihren Railion-Schriftzug wieder eingebüßt. Foto: Michael Klaus Die Zahl neben der Griffstange zeigt es deutlich: Der Hauptschalter liegt auch bei der 156 über dem Führerstand 1. Foto: Karlheinz Brust Detailstudie an einem Drehgestell Die 400-V-Steckdose der 156 liegt rechts wie links auf der Seite 2, also „hinter“ der Nummer. Fotos: Michael Klaus 24 den DB-Loks in Orientrot lackiert und trug als einzige an den Stirnseiten ein „Lätzchen“ und hatte statt des grauen Rahmens eine weiße Zierlinie. Nur bei dieser Lok war auch die Dachvoute in Graubraun gehalten. Die anderen Maschinen waren in Signalrot (TGL 0607) lackiert, Rahmen und Drehgestelle in Anthrazit (TGL 0204). Im Zuge der Angleichung der Baureihenbezeichnungen beider deutscher Eisenbahnverwaltungen wurden die Loks ab 1992 mit 156 bezeichnet. Nach der Hauptuntersuchung der Loks 001-003 (1999) und 004 (2001) erhielten alle Loks eine einheitliche Neulackierung in Verkehrsrot mit grauem Rahmen und komplett grauem Dach einschließlich der Dachvouten. Nur in den Anschriften wichen sie etwas voneinander ab: bei 156 001 und 002 stand an der großflächigen Seitenwand in großen Lettern „DB Cargo“, auf der 003 „Railion“ (inzwischen schon wieder entfernt und durch ein großes DB-Logo ersetzt). Die zuletzt einer Hauptuntersuchung unterzogene 004 erhielt ebenfalls nur noch das große DB-Logo. Der in der Wendezeit entstandenen 156 war die erwartete große Zukunft in Form von 350 Exemplaren nicht mehr vergönnt. Wegen des Zusammenbruchs des Güterverkehrs bei der Reichsbahn gab es für diese Loks keinen Bedarf mehr. So musste auch in diesem Fall wie bei allen Splittergattungen mit einem schnellen Ende gerechnet werden. Nachdem die 004 wegen eines fehlenden Ersatzteils nach über einem Jahr nun doch wieder im Einsatz ist, kann man aber auf eine längere Einsatzzeit der 156 hoffen. bz MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 MIBA-TEST Die 156 als H0-Modell von Gützold Cargo-Kraftprotz Nach der Baureihe 155 bietet Gützold nun auch die moderne 156 in H0 an. Die technische Verwandtschaft beider Vorbildbaureihen erleichterte auch die Modellkonstruktion. Bernd Zöllner hat das Modell genau unter die Lupe genommen und über seine Teststrecke gehetzt. F ür ein Modell der Baureihe 156 gab es bei Gützold die besten Voraussetzungen. Gleiche Drehgestell-Achsstände wie bei der BR 155, ein vernachlässigbar anderer Drehzapfenabstand und eine klassische Dachausrüstung boten die Möglichkeit, wichtige Bauteile des bereits vorhandenen Modells wieder zu verwenden. Und wenn dann noch das Vorbild aus seiner Dresdener Heimat regelmäßig nach Zwickau kommt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Das Gützold-Modell gibt das Erscheinungsbild und die markante Optik der letzten DR-Neuentwicklung hervorragend wieder. Dies gilt auch für die Dachausrüstung, bei der sich alle Teile in korrekter Ausführung finden. Sei es die richtige Form der Stützisolatoren mit mittiger Befestigung der Dachleitung oder die Nachbildung der Trennschalter – bis auf den fehlenden Anschluss des Hauptschalters an die Dachleitung sind alle Bauteile wie Durchführungsisolator und Oberspan- Oben: Selbst mit einem schweren (Modell-) Güterzug ist 156 001 nicht überfordert. Auf beiden Lokseiten wurden die Lüftergitter auch im Modell unterschiedlich wiedergegeben, wie der Vergleich mit der obigen Abbildung zeigt. Modellfotos: gp MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 nungswandler korrekt angeschlossen. Keine besonders gute Idee war es allerdings, das Dach mit einem einheitlichen Grauton zu überziehen. Denn die Isolatoren sind beim Vorbild nach wie vor braun, auch wenn dies durch Umwelteinflüsse im Betrieb nicht mehr so deutlich sichtbar wird. Unabhängig davon werden die Isolatoren beim Vorbild immer sauber gehalten, denn eine Schmutzablagerung auf der Porzellanoberfläche birgt die Gefahr von Spannungsüberschlägen. Ein besonderes Lob verdienen die Stromabnehmer, die beim Vorbild baugleich mit denen der BR 143 sind. Gützold hat erfreulicherweise die entsprechenden Nachbildungen der BR 143 von Roco übernommen, sodass auch im Modell beim Einsatz von DR-Elloks durch Baugleichheit die Optik stimmt. Separat aufgesetzt sind das Abdeckgitter des Bremswiderstandes (vom Modell der BR 155 übernommen und in seiner Ausführung nicht ganz wie bei der BR 156) und die bei DR-Loks übliche „Schwedenklappe“ im Dach des Führerstandes. Richtig auch die Anordnung der Zugbahnfunkantenne über dem Führerstand 2. Beim Vergleich mit dem Vorbild zeigen sich aber gravierende Abweichungen: Die beiden korrekt unterschiedlichen Seitenwände wurden beim Formenbau miteinander vertauscht! Die Bedruckung richtet sich zudem nach den Seitenwänden. Demzufolge liegt der Hauptschalter – bei der BR 156 wie auf fast allen deutschen Loks auf der Triebfahrzeugseite 1 – beim GützoldModell auf Seite 2 und die Anordnung von Batteriekasten und Luftbehälter passt auch nicht mehr zur Vorne-Hinten-Definition. Ein bedauerlicher Feh25 Die Frontpartie gibt das Erscheinungsbild der 156 perfekt wieder. Feine Details sorgen trotz glattem Lokkasten für Filigranität. Der Hauptschalter ist detailreich wiedergegeben. Allerdings liegt er über der Lokseite 2. ten Drehgestellblenden geben alle Einzelheiten in feiner Gravur mit guter Tiefenwirkung korrekt wieder. Nichts fehlt: Bremszylinder und Stoßdämpfer für jeden Radsatz, ein frei liegendes Bremsgestänge und angedeutete Bremsklötze in Radebene. Vorn an jedem Drehgestell liegen die Bahnräumer, hinten findet sich der IndusiMagnet an der richtigen Stelle. Die Lackierung in seidenmatter Farbgebung ist sehr sauber mit scharfen Trennkanten ausgeführt und entspricht in ihrer Ausführung dem aktuellen Stand des Vorbildes nach der Revision am 7.5.99. Auch die Beschriftung ist sauber und lupenrein aufgedruckt und gibt in Schrifttype und Inhalt den heutigen Zustand wieder. Technik Die Drehgestelle sind vorbildlich gelungen. ler, der ohne Mehrkosten vermeidbar gewesen wäre. Korrekt ist dagegen die linke und rechte Anordnung der Lüftergitter. Die Ausführung der Lüftergitter entspricht allerdings nicht der 001, sondern exakt der von 002 bis 004. Da die 001 noch einen rotierenden Umrichter von der BR 155 besaß, wurde die Kühlluft aus dem dritten linken Lüftungsgitter ausgeblasen, welches im Vergleich zu den Ansauggittern nur waagerechte Lamellen hatte. (Nach der Revision war dieses Gitter plötzlich an der vorletzten Stelle auf der linken Seite für die Ansaugung des Fahrmotors 5. Offensichtlich macht man auch beim Vorbild schon mal Fehler, unser Hinweis wird aber hier in Kürze Abhilfe schaffen.) An den großflächigen, glatten Seitenwänden finden sich alle Gravuren an der richtigen Stelle. Die Führerstandstüren, die im abgesetzten Rahmen vertieft angeordneten vier Sand26 einfüllöffnungen oder die auf beiden Seiten neben der Loknummer etwas außermittig in Richtung Seite 2 angeordnete 400-V-Steckdose. Gleiches gilt für die Abdeckungen der Anhebestellen. Filigran auch die Aufstiegsgriffstangen in der richtigen Farbgebung und die korrekt nachgebildeten Befestigungsflansche (oben senkrecht, unten waagerecht). Auch an der Stirnfront ist alles an der richtigen Stelle: Griffstangen als extra angesetzte feine Spritzteile, passgenaue Stirnfenster mit angravierten Scheibenwischern sowie Schlussscheibenhalter und UIC-Steckdose. Die silberne Farbgebung des Festerrahmens ist für das gewählte Vorbild ebenfalls richtig, nur 003 und 004 haben in Gummi gefasste Stirnfenster. Gut durchgebildet ist auch der Pufferträger mit seinen Rangiererauftritten und -trittflächen. Die ohne angesetzte Teile ausgeführ- Technisch entspricht das Modell weitgehend dem der Baureihe 155 und somit dem generell von Gützold angewendeten Konstruktionsprinzip bei Drehgestell-Loks. Das Gehäuse lässt sich nach dem Abziehen der Puffer leicht vom Rahmen abheben. Dieser Rahmen aus Zinkdruckguss stützt sich wie eine Glocke am höchsten Punkt der Drehgestelle ab. Der Bühler-Motor wird von unten in den Rahmen eingelegt und durch eine Abdeckplatte aus Metall mit der Nachbildung von Batteriekasten und Luftbehälter gehalten. Über Kardangelenke treibt der Motor beide Drehgestelle an. Jeweils die äußeren Radsätze jedes Drehgestells sind angetrieben. Vom mittleren (höhenbeweglichen) und vorderen Radsatz wird jeweils über von oben auf den Laufflächen schleifende Kontaktbleche der Strom abgenommen, die inneren Radsätze eines jeden Drehgestells haben auf beiden Rädern Haftreifen. Auf der Oberseite des Rahmens befindet sich etwas außermittig eine Platine mit der gesamten Elektrik einschließlich der Schnittstelle nach NEM 652 (achtpolig) und dem Umschalter auf Oberleitungsbetrieb. Statt einer mechanischen Verdrehsicherung gibt die Lage des Kontaktbleches zum Stromabnehmer die richtige Lage des Gehäuses auf dem Fahrgestell vor. Das hohe Gewicht des Lokmodells, in Verbindung mit der Schwungmasse führt zu einem sehr geschmeidigen Fahrverhalten über den gesamten Spannungsbereich. Man meint am Fahrregler geradezu die Fahrzeugmasse zu spüren. Dies macht sich gleiMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Der Motor gibt seine Kraft über Kardanwellen auf die Getriebe ab. Die Getriebekästen bestehen gewichtsfördernd aus Metall. Die Stromabnahme erfolgt über acht Räder. Die Stromverteilerplatine verfügt über den Oberleitungsumschalter und eine Schnittstelle, im Rahmen ist eine ausreichend große Mulde für alle denkbaren Decoder. Ummantelt von Rahmen und Bodenwanne liegt der Motor eingebettet in der Lokmitte. chermaßen in gutem Auslaufverhalten bemerkbar. Im gesamten Regelbereich bewegt sich das Modell leise und – begünstigt durch die Art der Rahmenaufhängung – ohne Taumeln bis zur (nach NEM zulässigen) um 40 % überhöhten Endgeschwindigkeit. Die überragende und allen Ansprüchen genügende Zugkraft verdankt es dem hohen Eigengewicht in Verbindung mit insgesamt vier Haftreifen. Stirn- und Schlussbeleuchtung erfolgen durch Leuchtdioden und daher spannungsunabhängig fast konstant über den gesamten Regelbereich. Ein Normschacht, der in einer Kulisse geführt wird, ermöglicht ein vorbildgerecht enges Kuppeln. Der Schneeräumer ist richtigerweise an der Kupplungsdeichsel angebracht, sodass auch er vorbildgerecht ausgeführt werden konnte. Das Modell wird in einer Styroporverpackung gut geschützt geliefert, die kurz gefasste Bedienungsanleitung mit Ersatzteilliste gibt alle nötigen Hinweise für das Abnehmen des Gehäuses und Arbeiten wie Decodereinbau oder Haftreifenwechsel. Maßtabelle 156 in H0 von Gützold Vorbild Längenmaße Länge über Puffer: Länge über Lokkasten: 1:87/NEM Modell 224,5 210,5 Höhenmaße über SO Dachoberkante: Stromabnehmer in Senklage: 4 150 4 630 47,7 53,2 47,5 54,6 Breitenmaße Lokkasten: Breite über Griffstangen: 2 975 3 100 34,2 35,6 34,5 35,8 14 660 11 290 4 500 168,5 129,8 51,7 167,3 127,1 51,7 Raddurchmesser: 1 250 14,4 14,3 Puffermaße Pufferhöhe über SO: Puffermittenabstand: Pufferlänge 1 050 1 750 650 12,1 20,1 7,5 11,5 20,2 7,0 alle Maße in mm MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Gewicht Lok: 673 g Haftreifen: 224,1 209,2 Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite: Ein gelungenes Modell in gewohnter Gützold-Qualität. Dies gilt sowohl für die technische Ausführung als auch für die Detaillierung und das Finish. Der sehr bedauerliche Fehler der vertauschten Seitenwände sollte durch einen entsprechenden Umbau der Formen unbedingt behoben werden. Wenn dann noch in einer weiteren Auflage des Modells die Betriebsnummern 002 bis 004 gewählt würden, wäre auch die Ausführung der Lüftergitter an allen Stellen korrekt. bz Messwerte 156 von Gützold 19 500 18 200 Radstände Gesamtachsstand: Drehzapfenabstand: Drehgestell-Achsstand: Fazit – – – – 14,3+0,1 2,8min 1,2max 0,7-0,9 14,3 2,8 1,0 0,9 4 Messergebnisse Zugkraft Ebene: 30 ‰ Steigung: 267 g 255 g Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: VVorbild: Vmin: NEM zulässig: 173 km/h bei 12 V 125 km/h bei 9 V ca. 5 km/h bei 1,5 V 175 km/h bei 12 V Auslauf aus Vmax: aus VVorbild: 396 mm 221 mm Stromaufnahme Lokleerfahrt: bei max. Zugkraft: Lichtaustritt: 130 mA 310 mA ab 15 km/h bei 2,5 V Schwungscheibe Anzahl: Durchmesser: Länge: Ungefährer Preis: 1 20,9 mm 12,7 mm DM 350,– 27 MODELLBAHN-ANLAGE Vorbild Oberrittersgrün Säggs’sche Schmalspurbahn Der heutige Anlagenbericht stellt eine Ergänzung zu unserem Schwerpunktthema dar: Thorsten Gutsche bildet Oberrittersgrün als Museumsbahn in H0e nach. Modellfahrzeuge lassen sich auf diese Weise ohne Rücksicht auf Epochen einsetzen. D er Erbauer der hier vorgestellten Anlage, Thorsten Gutsche, beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Modelleisenbahnen. Beruflich ist er als Lokleiter im DB-Cargo-Bahnhof Magdeburg-Rothensee tätig. Als Liebhaber schmalspuriger Bahnen beschloss er vor etwa fünf Jahren, sich eine Schmalspuranlage nach sächsischem Vorbild aufzubauen. Dank zahlreicher Literatur über dieses spezielle Thema (z.B. Bernd Kramer/Rainer Heinrich: „Schmalspurbahn Grünstädtel–Oberrittersgrün“, Verlag Kenning) konnte er recht zügig eine Modellbahnanlage mit entsprechender Gleisplan- und Landschaftsgestaltung konstruieren. Ihre Abmessungen betragen 4,5 x 2,3 m; sie hat 28 Weichen und eine Gleislänge von ca. 15 m aufzuweisen. Elektrisch ist die Gleisanlage in drei Stromkreise geteilt. Die Bauzeit betrug insgesamt drei Jahre. Herzstück dieser Modellbahn ist der Bahnhof Oberrittersgrün. Im Original war dieser Bahnhof Endpunkt der Strecke Grünstädtel–Oberrittersgrün, die von 1889 bis 1971 in Betrieb war. Nach Einstellung der Bahn wurde der Bahnhof Oberrittersgrün – übrigens mit sehr viel Initiative der einheimischen Bevölkerung – in ein schmuckes Schmalspurmuseum verwandelt. Der Nachbau zeigt den Bahnhof in seinem letzten Betriebszustand, sämtliche Gebäude entstanden im Selbstbau. Lokschuppen und Empfangsgebäude wurden mit einer kompletten Inneneinrichtung versehen; der Lok- Der zweite Bahnhof auf der Schmalspuranlage entspricht keinem genauen Vorbild, das EG stammt von Auhagen. Oben die Blockstelle. 28 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Beeindruckend und auch im Modell irgendwie „massiv“ wirkt der Steinbogenviadukt, über den die Meyerlok gerade ihren Personenzug zieht. Im reinen Selbstbau entstand die Motordraisine „Oberrittersgrün“, die hier den Bahnübergang passiert: rechts die Diagonalbrücke. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 29 Die Pöhlwasserbrücke bei der alten Schmiede wird diagonal befahren. Durch Umbau entstand die „II K neu“, das Modell fällt durch seine hochglänzende Lackierung auf. Das „Heizhaus“, ein kombinierter Lokund Kohleschuppen, nach dem Vorbild von Grünstädtel schuppen z.B. besteht aus exakt 1913 Teilen, die Bauzeit belief sich auf drei Monate. Aber nicht nur der Bahnhof Oberrittersgrün wurde originalgetreu nachgestaltet, sondern auch viele Details entlang der Strecke. So finden sich auf der Anlage allein sieben Brücken – alle wurden nach Vorlagen verschiedener sächsischer Schmalspurbahnen selbst gebaut. Die kleinste Brücke der Strecke Grünstädtel–Oberrittersgrün war das so genannte Heubrückl: Zwei Flügelmauern mit aufgelegten Doppel-T-Trägern von 3 Metern Spannweite. Die bekannteste war die Brücke vor der ehemaligen Dorfschmiede. Über sie wurde die Bahn diagonal und im Bogen über das Pöhlwasser geführt. 30 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Direkt neben dem Endbahnhof steht, wie im Original, der „Erzgebirgische Hof“, dessen Modellnachbildung ebenso viel Charakter ausstrahlt wie das Vorbild. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 31 Das Empfangsgebäude des Endbahnhofs Oberrittersgrün mit eingefahrenem H0e-Schmalspurzug. Was man auf dem Bild nicht sieht: Das Bahnhofsgebäude hat eine komplette Inneneinrichtung! Fotos: MK Auch die Partie beim „Heubrückl“ (samt dem kleinen Überführungsbauwerk) hat der Erbauer sorgfältig und einfühlsam im Modell nachgestaltet. 32 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Solche Baustellen können ungemein zur Belebung eines Modells beitragen. Der Lokschuppen von Oberrittersgrün entstand in dreimonatiger Bauzeit. Bild unten: Überblick über das Bahnhofsgelände (bzw. das heutige Museumsareal) Bäume und Sträucher entstanden ausschließlich im Eigenbau unter Verwendung von Produkten der Firmen Heki, Noch, Silflor und Woodland. Auf der Anlage findet sich u.a. ein Sägewerk mit allem, was dazugehört: Wohn- und Verwaltungsgebäude, Gattersäge mit Wasserantrieb, Produktionsgebäude mit Späneturm, Bockkran, Trockenplatz usw. Dieses Sägewerk hat zwar kein konkretes Vorbild an der Strecke Grünstädtel–Oberrittersgrün, wurde jedoch nach einer Besichtigungstour durch verschiedene Holz verarbeitende Betriebe der Rittersgrüner Gegend erstellt. Neben dem Bahnhof Oberrittersgrün befindet sich auf der Anlage noch ein weiterer Bahnhof. Hier handelt es sich um eine Fantasiestation – im Original ließ sich einfach kein Bahnhof mit passender Gleisgeometrie finden. Alle dazugehörigen Gebäude wurden nach Vorbildern von verschiedenen sächsiMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 33 Wie gut die ganze Anlage durchgestaltet ist, erkennt der Betrachter u.a. an den diversen Details und kleinen Szenen rechts und links des Schienenstrangs. 34 schen Bahnhöfen zusammengestellt. Der Betriebsablauf ähnelt dem des Bahnhofs Bertsdorf – im Großen ein Abzweigbahnhof, der durch Einfahrsignale gedeckt ist. Weichen und Signale werden von einem Stellwerk aus bedient. Als Empfangsgebäude fungiert hier ein Modell von Auhagen, auch dieses wurde mit einer Inneneinrichtung verfeinert. Der Lokschuppen entspricht genau dem des Bahnhofs Grünstädtel. Der Fahrzeugbestand ist sozusagen „epochefrei“, da Lokomotiven und Triebwagen mit Vorbildbaujahren von 1872 bis zur Gegenwart eingesetzt werden. Neben Groß- und Kleinserienfahrzeugen von Technomodell, Bemo, Liliput und Glöckner ist eine Reihe von Eigenbauten auf der Anlage unterwegs. Thorsten Gutsche MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 MIBA zum Kennenlernen Sie wollen mehr über die MIBA und weitere MIBA-Produkte wissen? Ganz einfach: Diese Seite ausdrucken, Ihren Wunsch ankreuzen und an den MIBA-Bestellservice schicken bzw. faxen. ❐ Ja, bitte schicken Sie mir das MIBA-Verlagsprogramm Name/Vorname Straße PLZ/Ort Telefon ❐ Ja, bitte lassen Sie mir ein aktuelles Probeheft der Zeitschrift „MIBA-Miniaturbahnen“ zukommen. ❐ Ja, Mein Schnupperabo bezahle ich per: Bankeinzug Rechnung Kreditkarte Ich möchte „MIBA-Miniaturbahnen“ testen. Das MIBA-Schnupperabo: 3 Ausgaben für nur € 12,80 (DM 25,03). Als Dankeschön erhalte ich eine praktische Mini-Datenbank oder einen formschönen Kugelschreiber. Wenn Sie „MIBAMiniaturbahnen“ anschließend weiter beziehen möchten, brauchen Sie nichts zu tun und erhalten 12 Ausgaben MIBA und eine Ausgabe MIBA-Messeheft zum Preis von € 75,00 (DM 146,69). Andernfalls genügt innerhalb einer Woche nach Bezug des 3. Heftes eine Mitteilung an den MIBA-Bestellservice. Unser Dankeschön dürfen Sie aber in jedem Fall behalten. Dieses Angebot gilt nur innerhalb Deutschlands. Bankbezeichnung/Kartenart Konto-Nummer/Kartennummer BLZ/gültig bis Datum, Unterschrift Als Dankeschön hätte ich gerne ❐ den Füller ❐ die Mini-Datenbank MIBA-Bestellservice Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Widerrufsgarantie: Ich weiß, daß ich diese Bestellung innerhalb von zwei Wochen beim MIBA-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck widerrufen kann, und bestätige dies mit meiner zweiten Unterschrift. Die Frist beginnt einen Tag nach Absendung der Bestellung. Zur Wahrnehmung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Der Widerruf bedarf keiner Begründung. Fax: 08141/5348133 Tel.: 08141/5348134 Datum, 2. Unterschrift GEBÄUDEBAU Aus Sperrholz und Kartonmauerplatten Ein Güterschuppen für Barthelsaurach In MIBA 8/2000 war er schon einmal kurz gezeigt worden: der Barthelsauracher Güterschuppen von Dr. Gebhard Weiß. Ungewöhnlich an diesem Selbstbau ist die Verwendung von Karton-Mauerplatten – auch mit diesem vielleicht etwas altmodisch anmutenden Material kann man sehr realistische Ergebnisse erzielen. Hier also der Baubericht. D er neue Güterschuppen sollte in Baustil und Gestaltung zum vorhandenen Buntsandstein-Empfangsgebäude von Barthelsaurach passen. Das ist ein Modell des Bahnhofsgebäudes von Königshofen im Grabfeld und z.B. in MIBA-Modellbahn-Praxis „Gebäude-Modellbau“ gezeigt. Im Original stand in Königshofen ein schöner Fachwerk-Güterschuppen, der allerdings für Barthelsaurach nicht nach meinem Geschmack war. Daher war ein Eigenentwurf erforderlich, der sich in der Konstruktion an verschiedene bayerische Güterschuppen in Natursteinmauerwerk anlehnte, aber bei den Details die Formensprache des Empfangsgebäudes aufgriff. Vom Plan zum Bau. Das Grundgerüst des Güterschuppens ist ein Korpus aus 3-mmSperrholz. Die Fensteröffnungen haben Übermaß (siehe Kasten „Tore und Fenster“). Das Mauerwerk wird aus Vollmer-Platten vorbereitet – bitte richtig herum: Die dunklere Schattenseite der Steine ist immer unten. Auch die Mauerfugen sollten ringsum durchlaufen. Für die Tore gibt es einen „Schnittmusterbogen“ auf der Basis der am Computer erzeugten Bauzeichnung. Die Zeichnung wurde auf dünnem Papier ausgedruckt und von hinten aufgeklebt. 36 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Einige Versuche mit Kartonmodellen waren erforderlich um die Größe des Baukörpers festzulegen, schließlich sollte der Schuppen das Gebäudeensemble nicht optisch „erdrücken“. Als bestes Ergebnis erwies sich, den Schuppen ebenso breit wie das Empfangsgebäude zu halten. Er steht fast in einer Linie mit diesem. Diese Gedanken eines Modell-Architekten mögen manchem vielleicht etwas weit gehen. Bevor man jedoch viele Stunden in einen Selbstbau investiert, lohnt sich eine detaillierte Planung durchaus, schließlich soll hinterher das Ergebnis „aus einem Guss“ sein. Für das Empfangsgebäude kamen seinerzeit – vor etwa 15 Jahren – die sehr schön bedruckten Vollmer-Kartonmauerplatten zum Einsatz. Die Fassade „lebt“ durch die reichhaltige Gliederung mit Mauerwerksvorsprüngen und Simsen. Dadurch tritt das Relief des eigentlichen Mauerwerkes optisch zurück und die naturgemäß nur schwache Prägung der Mauerwerkspappe genügt völlig. Für die Details von Fassade und Fenstergewänden hatte ich damals in Ermangelung besseren Materials Balsaleisten verwendet. Der neue Güterschuppen wurde in derselben Bauweise aufgeführt, jedoch fanden für die Simse wegen der glatten Oberflächen und scharfen Kanten Evergreen-Kunststoffprofile Verwendung. Auch sonst habe ich gegenüber meinen älteren Gebäudemodellen einige Innovationen eingeführt; so sind die Fenster beispielsweise aus Messing geätzt – es handelt sich um übrig gebliebene Teile des Schulhauses aus einem gewissen Westbahn-Projekt … Bilder sagen bekanntlich mehr als viele Worte: In diesem Sinne nun in medias res! Dr. Gebhard J. Weiß Die Seitenwände mit aufgeklebtem Mauerwerk. Die Segmentbogen über den Toren entstehen aus Zeichenkarton, der mit Wasserfarben passend eingefärbt wurde; auch die Fugenfarbe und Schatten an den unteren Steinkanten sollten passen. Die Simse werden aus EvergreenPolystyrolstreifen verschiedener Stärke zusammengesetzt und an den Ecken auf Gehrung gearbeitet. Aus dem gleichen Material entstehen die Fenstergewände. Hierzu kommt eine spezielle Schleiflehre zum Einsatz (unten), die ein senkrechtes und genau gleich langes Ablängen gestattet. Der Güterschuppen hat innen liegende Schiebetore. An den Toren kann man die gesamte Stärke der Bruchsteinwand sehen, sodass der Ausschnitt mit Mauerpapier verkleidet werden muss. Die Fenster liegen nur um die Stärke der Fenstergewände nach innen versetzt. Es ist also nicht die gesamte Wandstärke sichtbar. Die Ausschnitte im Sperrholz sind hier ringsum 4 mm größer als die eigentlichen Fenster. Links: Hier wurde der Korpus bereits zusammengeleimt und im „Erdgeschoss“ die Mauerplatten aufgeklebt. Für die Mauervorsprünge wird die bedruckte Schicht der Papp-Platte vorsichtig abgeschält. Das dann ganz dünne Material kann man scharf rechtwinklig abknicken und auf 1 mm starke Balsastreifen aufkleben, sodass auch die Seiten der Vorsprünge beklebt sind. Die fertigen Vorsprünge müssen so aufgeklebt werden, dass die Mauerfugen durchlaufen. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 37 Links: Hier sind alle Mauern (bis auf das Kellergeschoss) fertig verkleidet. Als Nächstes erfolgt das Einbauen der Fenster. Die Gewände wurden sandsteinfarbig bemalt und die Fenstereinsätze weiß gespritzt. Die Verglasung entsteht aus „Hemdenkragenfolie“. Die Torflügel der Schiebetore entstanden aus Holzfurnier mit einer Imitation des unteren Stoßbleches aus Alufolie. Rechts: Durch die offen stehenden Tore kann man ins Innere sehen. Hier sollte deshalb eine Inneneinrichtung angedeutet werden. Boden und Wand entstehen aus Pappe. Einige palettierte PreiserLadegüter, die gelbe „Ameise“ als Farbtupfer und ein Ladebodenarbeiter werden darin platziert. Hier sind auch die Dachhälften aus Faller-Kunststoff-Dachplatten mit den Ausschnitten für Kamin und Dachluke bereits vorbereitet. Oben: An den Laderampen ragen beim Vorbild die kräftigen Bodenbalken aus der Mauer heraus, darauf befindet sich ein starker Bohlenbelag. Beides entsteht im Modell aus braun gebeizten Furnier- und Balsastreifen. Geklebt wird, wie bei allen Holzverbindungen, mit Weißleim. Die Rampenvorderkante folgt der Gleiskrümmung. Die Hinterkante der fertigen Rampe wird gerade geschliffen und stumpf an die Schuppenwand angeklebt. Oben rechts: Wo später unter dem Dach die Sparren sitzen, wurde die Farbe mit einem schmalen Schraubenzieher wieder weggekratzt. Die Sparren aus gebeizten Holzleisten werden mit Kunststoffkleber aufgeklebt, der sich bei Bedarf mit Nitroverdünnung verdünnen lässt. Das trocknet langsamer als Sekundenkleber und gestattet dadurch ein sauberes Justieren. Vorsicht jedoch, dass kein Kleber herausquillt! 38 Bauzeichnungen des Güterschuppens im Maßstab 1:120 (TT). Für N die Zeichnung auf einem Zoomkopierer auf 75 % verkleinern; für H0 auf 138 % vergrößern! MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Tipps zum Umgang mit Karton-Mauerplatten Die verwendeten Vollmer-Mauerwerksplatten haben einen sehr realistischen Druck. Die Vorderseite ist eine bedruckte, dünne weiße Papierlage, die auf etwa 0,5 mm starke Graupappe aufgebracht ist. Die Steinfugen sind durch eine entsprechende Prägung plastisch betont, die allerdings nicht sehr tief ist. Am besten wirken daher solche Platten, die Mauern mit nur flachem Relief zeigen (also keine Bossenquader mit in natura 5 cm tiefen Fugen!). Für die Längspfette unter den Sparrenenden wird mithilfe einer langen, selbst gefertigten Schleifleiste eine exakte, kleine Nut in die Sparren eingefeilt. Dann kann das restliche Balkenwerk angebracht werden. Unten: Alle Balkenköpfe, auch der Rampen, werden mit etwas Beize nachbehandelt. lUnterkonstruktion: Die Pappe ist relativ steif, sodass man nicht immer eine Unterkonstruktion braucht. Wenn jedoch Wert auf dauerhafte und exakte Flächen und Kanten gelegt wird, ist ein Korpus aus Sperrholz zu empfehlen, der mit der Mauerpappe verkleidet wird. lSchneiden und Stoßen: Am besten lassen sich die Platten mit einem scharfkantigen Cutter schneiden. Die Platten an den Gebäudeecken zu stoßen, ist etwas problematisch, weil man die Schnittkanten sieht. Besser ist es, die Platten um die Ecken herumzuführen – bei der hier gezeigten Konstruktion war das problemlos möglich, denn alle Stöße werden durch die Mauervorsprünge verdeckt. Lassen sich offene Schnittkanten nicht vermeiden, kann etwas Farbe zur Tarnung dienen. lLicht und Schatten: Die aufgedruckten Steine haben Licht- und Schattenkanten. Bitte die dunkleren Schattenkanten immer nach unten anordnen – das Licht kommt in der Natur meistens von oben! lDurchlaufende Mauerfugen: Die Teilung der Mauerfugen wiederholt sich auf der Platte mehrmals. Dadurch ist es möglich, die Mauerplattenteile so zuzuschneiden, dass die Mauerfugen am fertigen Modell ringsum durchlaufen. lAbwinkeln: Um einen sauberen Knick zu erreichen, z.B. an Gebäudeecken, ist es notwendig, auf der Rückseite der Platten eine etwa 0,5 mm breite kleine Nut einzuarbeiten. Dazu werden mit mäßigem Druck unmittelbar rechts und links der vorgesehenen Knickkante zwei Schnitte eingeritzt – Vorsicht, die Platte dabei natürlich nicht ganz durchschneiden! Mit einer Pinzette wird nun der schmale Graupappstreifen zwischen den Schnitten „herausgefieselt“. Nun lässt sich die Platte sauber abknicken. lAbschälen: Müssen ganz scharfe Ecken verkleidet werden, etwa an den Mauervorsprüngen, ist die Kartonplatte zu dick. Man kann mit etwas Vorsicht die rückwärtige Graupappschicht abschälen, sodass im Wesentlichen nur noch die bedruckte helle Papierschicht vorhanden ist. Diese trägt dann nicht so stark auf und lässt sich scharfkantig knicken (auch hier von hinten ganz vorsichtig anritzen). lKleben: Zum Kleben eignet sich z.B. Uhu-Alleskleber, der bei Bedarf mit Aceton (aus der Drogerie) verdünnt wird und dann auch mit dem Pinsel aufgetragen werden kann. Es gibt auch spezielle Karton-Kleber. Zeichnungen: Dr. Gebhard J. Weiß MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 39 Das Dach ist nun fertig gestellt und mit Kamin und Dachluke bestückt. Der nächste Schritt ist das Grundieren des Daches mit Revell-Mattlack. Die Dachrinnen bestehen aus Kunststoffteilen, die früher den Faller-Dachplatten beilagen. Die Fallrohre entstehen aus 1,2 mm starkem Draht – ich nahm einen verkupferten Haltedraht für Kinder-Luftballons, dadurch haben die Rohre gleich die richtige Farbe. Verwahrungsbleche aus Walzblei. Die „schreiende“ Dachgrundfarbe muss unbedingt durch Alterung gedämpft werden. Dazu dient Wasserfarbe aus einem PelikanMalkasten. Die Dachseite wird durch Unterlegen eines Gegenstandes horizontal gehalten und die Farbe lasierend aufgebracht. Etwas Seife dient zur besseren Benetzung. War es zu viel des Guten, lässt sich die Farbe auch wieder abwischen. Die endgültige Wirkung kann man leider erst nach dem Trocknen beurteilen. Das i-Tüpfelchen sind Schmutzfahnen unterhalb des Kamins. Unten: Die Vorbereitung des künftigen „Bauplatzes“. Das Kellergeschoss des Schuppens besitzt – als kleine Besonderheit im Modell – einen außen liegenden Treppenabgang. Für diesen wird aus der Anlagengrundplatte mit Bohrer und Stemmeisen eine Vertiefung herausgearbeitet. Der Schuppen in Position. Noch kann er seitlich um 1-2 mm verschoben werden. Der Gleisabstand und auch die Höhe der Laderampe müssen stimmen. Auch breite Fahrzeuge sollten ohne Kollision passieren können. Besonders gern aneckende „Kandidaten“ sind hier oft Dampfloks mit breiten Zylindern. Alle Fotos: Dr. Gebhard J. Weiß 40 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Gebäudemodelle aus Gips Die Sache ist geritzt! Die überaus realistisch wirkenden Gebäudemodelle sind immer wieder ein echter Blickfang auf den hervorragend gestalteten Dioramen von Jutta und Manfred Luft. Das wichtigste Baumaterial dazu ist ebenso altbekannt wie preiswert: Es handelt sich um schlichten Gips – ein vielseitig verwendbarer Werkstoff, der sich auch zum Gebäudemodellbau eignet. Hier ein Blick in ihre Werkstatt. G anz sicher ist es Ihnen auch schon so ergangen: Ein bestimmtes Gebäude hat Ihnen so gut gefallen, dass Sie es gerne als Modell gehabt hätten. Da hilft im Grund nur eines – komplett selber bauen. Dafür gibt es, je nach Bauart und Material des Vorbildes, die verschiedensten Möglichkeiten. An dieser Stelle möchte ich die Möglichkeit des Gebäudebaus mit Gips näher vorstellen. Lassen Sie sich dabei nicht gleich durch Gedanken wie „zu viel Dreck“, „zu viel Arbeit“ oder gar „zu kompliziert“ abschrecken! Versuchen Sie es einfach einmal. Es ist natürlich wesentlich mehr Arbeit als der Zusammenbau eines üblichen Bausatzmodells, aber dafür erhält man auch etwas Einmaliges. Als Erstes muss das „Objekt der Begierde“ natürlich vermessen und aus so vielen Blickwinkeln wie möglich Zwei typische Modelle aus der Werkstatt von Jutta und Manfred Luft. Oben der Rekonstruktionsversuch der „Burg Dübelstein“, deren Vorbild nur noch als stark zerstörte Ruine existiert. Rechts eine kleine Kapelle nach einem Vorbild in der Provence. Alle Fotos: Manfred Luft 42 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 GEBÄUDEBAU fotografiert werden. Die ermittelten Maße trage ich in eine einfache Skizze ein, anhand derer später eine genaue maßstäbliche Zeichnung erstellt werden kann. Allzu detailliert braucht diese nicht zu sein; sie enthält bei mir normalerweise nur Höhen, Breiten, die Maße von Fenstern und Türen sowie eventuellen Besonderheiten, die zu beachten sind. Davon mache ich mir noch einige Arbeitskopien und es kann losgehen. Der Formenbau Um die Gipsrohlinge zu gießen, werden eine oder mehrere Formen benötigt. Bei kleineren Gebäuden, an welchen nur die Außenwände sichtbar sind, reicht eine Form. Zur Herstellung eignen sich Sperrholz, beschichtete Spanplatten, Styropor und Karton. Letzterer ist aber mit Vorsicht zu gebrauchen, denn zu dünner Karton weicht schnell auf und verursacht eine wellige Oberfläche. Meistens arbeite ich daher mit kunststoffbeschichteten Spanplatten. Eine Platte dient als Grundfläche, auf der ich den Grundriss aufzeichne; vier weitere Platten als Formseiten. Wenn sich an den Wänden Vorsprünge wie Stützpfeiler oder Fensterbänke befinden, muss die Form um diese Maße verbreitert werden. Die Formteile verklebe ich an einigen Stellen (nicht komplett!) mit Uhu-hart. Damit das Modell nicht zu schwer wird, befestige ich in der Mitte der Form meistens ein Stück Styropor, das sich nach dem Aushärten des Gipses relativ leicht wieder herauskrümeln lässt. Eine Wandstärke von 8 bis 12 mm ist dabei ausreichend. Gießen mit Gips Am Anfang steht eine unmaßstäbliche Skizze, in die aber alle wichtigen genauen Maße eingetragen sind. Rechts: Auf dieser Basis kann dann eine genaue Zeichnung erstellt werden. Die Form für den Gipsrohling entsteht aus einigen Stücken einer kunststoffbeschichteten Spanplatte. Sie werden mit Uhu-hart nur angeheftet, damit sie sich nach dem Abbinden des Gipses leicht auseinander nehmen lassen. Ein grob zurechtgeschnittener Styroporkern sorgt dafür, dass das Gebäude „innen hohl“ bleibt. Unten: Aus Karton oder Polystyrolplatten besteht hier die Form für die Wand eines Gebäudes, das aus mehreren Teilen zusammengesetzt wird. Die Wandstärke sollte dabei etwa 8-12 mm betragen. Zum Ausgießen hat sich Stuckateuroder Modellgips als hervorragendes Material erwiesen. Er ist sehr fein gemahlen und weist keine Körner auf, die sich hinterher beim Bemalen äußerst unschön bemerkbar machen können. Der Gips wird zähflüssig angerührt und vorsichtig in die Form gegossen. Dabei muss man öfter an die Form klopfen, damit größere Luftblasen nach oben steigen und entweichen können. Nach dem Aushärten des Gipses – das dauert ungefähr 45 Minuten – kann die Form vorsichtig zerlegt werden. Für größere Gebäude mit Anbauten oder vielen Ecken ist es einfacher, wenn man sich mehrere Formen MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 43 anfertigt. Besonders bei Wänden, die etwa wie bei Ruinen auf beiden Seiten strukturiert werden sollen, ist dies günstiger. Allzu leicht treten beim Gravieren der Innenwände „Platzprobleme“ auf … Schaben, kratzen, ritzen Auf den gegossenen Rohling zeichnete ich nun mit einem Bleistift auf den Außenseiten Tür- und Fensteröffnungen auf. Dazu schnitt ich die Plankopien aus; mit deren Hilfe lassen sich sämtliche Maße leicht auf den Rohling übertragen. Danach war es so weit, dass er mit unterschiedlich breiten Stecheisen auf die korrekten Außenund, falls erforderlich, Innenmaße gebracht werden konnte. Dabei müssen natürlich die Fensterbänke und sonstige überstehende Teile stehen bleiben; Öffnungen und Durchbrüche sind vorsichtig herauszuarbeiten. Als die gewünschten Maße erreicht waren, ging es an die Feinarbeit. Bei sichtbarem Mauerwerk wie Ziegel oder Bruchstein ritze ich zunächst Fensterund Türstürze sowie die Rahmen und Ecksteine ein; danach wird der Rest der Mauerfläche graviert. Für diese Arbeiten verwende ich Bastelmesser, verschiedene Nadeln und diverses Zahnarztwerkzeug. Beim Gravieren der Oberflächenstrukur ist es wichtig, dass der Gips immer etwas mit Wasser angefeuchtet wird. Auf diese Weise staubt es nicht so; vor allem ergeben sich schönere Bruchkanten. Zwischendurch musste das Werkstück immer wieder mit einem feinen Pinsel abgekehrt werden. Um die Oberflächen der nachgebildeten Steine noch realistischer zu gestalten, raute ich sie zudem vorsichtig mit einer kleinen Messingbürste auf. Bei mehrteiligen Modellen müssen die einzelnen Wandteile natürlich noch zusammengebaut werden. Bei einem sichtbaren Naturstein- oder Ziegelmauerwerk empfiehlt es sich dabei, die Trennlinie den Fugen des Mauerwerks folgen zu lassen; sie fallen so weniger auf. Die Gipsteile lassen sich untereinander und auf der Grundplatte hervorragend mit Weißleim verkleben. Nach dem Aushärten des Leims tupfte ich sehr dünnflüssigen Gips mit einem alten Borstenpinsel auf die Stöße auf; anschließend konnten dann die Fugen nachgeritzt werden. Wenn die Wände ganz oder teilweise verputzt sein sollen, trage ich zur Nachbildung des Verputzes dünnflüssiges „Moltofill innen“ 44 Das Werkzeug zum Gravieren der Gipswände. Für alle gröberen Arbeiten, etwa um die Wände auf das richtige Maß zu bringen, eignen sich Stechbeitel in verschiedenen Breiten. Zum Gravieren der Fugen dient diverses Zahnarzt-Werkzeug und eine Reißnadel; ein billiges Bastelmesser mit Abbrechklinge ist ebenfalls oft nützlich. Mit einer kleinen Messingdrahtbürste lassen sich schöne Steinstrukturen erzeugen. Oben: Die Maße aus der Zeichnung werden auf den Gipsrohling übertragen, der danach auf die richtige Größe gebracht wird. Links: Ein Gebäude gewissermaßen aus dem „Vollen geschnitzt“. Der beim Gießen des Gipses im Inneren befindliche Styroporkern wurde nach dem Abbinden wieder herausgekratzt. auf; bei Bedarf kann hier durch Tupfen mit einem harten Borstenpinsel eine körnige Struktur erzielt werden. Bemalung und Finish Für das Bemalen der Gipsmodelle verwende ich Tempera- oder GouacheFarben. Das sind wasserlösliche Pigmentfarben, die in kleinen Tuben erhältlich sind. Falls Sie noch wenig Erfahrung im Einfärben von Gips haben, empfiehlt es sich, vor jedem Farbauftrag am Modell an einem Rest- stück die Wirkung zu testen. Als Erstes muss das Gipsteil mit Wasser besprüht werden, damit die Farbe beim Auftragen nicht zu schnell einzieht und dabei Flecken hinterlässt. Danach trage ich die Grundfarbe des Gesteins dünnflüssig auf, also mit viel Wasser, nur ganz wenig Farbe aus der Tube und einem Tropfen Spülmittel. Nach dem Trocknen der Farbe wird mit ebenfalls stark verdünntem, wässerigem Dunkelbraun oder Schwarz das Ganze noch einmal überstrichen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Farbpigmente vor allem MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Oben links: Zum Bemalen der Gipsgebäude eignen sich besonders Temperaund Gouachefarben. Beide besitzen das gleiche Bindemittel und sind mit Wasser verdünnbar; Gouachefarben sind allerdings feiner pigmentiert und daher etwas teurer als Temperafarben. Die Blumenspritze dient zum Anfeuchten der Gipsteile vor dem Bemalen. Oben: Mit Pastellkreide können die Modelle zusätzlich gealtert werden. Dazu wird die Kreide zerrieben und mit einem mittelharten Pinsel aufgetragen. Oben: Die fertig gravierte Wand; die Türstufe wurde hier separat angefertigt. Wenn einmal ein Abschnitt beim Gravieren nicht so gut gelungen sein sollte, wird einfach eine neue Schicht Gips aufgespachtelt – und es kann wieder von neuem begonnen werden. Oben rechts: Die Wand nach dem Bemalen und Altern. Rechts: Ein Blick in die Ruine. Hier wurden die Wände einzeln angefertigt und nach dem Gravieren zusammengeklebt. Jede Menge Efeu und sonstiges „Grünzeug“ sorgt hier zusätzlich für die vorbildgetreue Wirkung. in die gravierten Vertiefungen gelangen um eine bessere Tiefenwirkung zu erzeugen. Nach dem endgültigen Trocknen, das bis zu zwei oder drei Tagen dauert, kann die Farbgebung leicht zu hell erscheinen. Dann muss der ganze Vorgang eben noch einmal wiederholt werden. Aber Vorsicht! Es ist besser, mehrmals zu helle Farben aufzutragen als beim ersten Mal zu dunkle oder zu stark deckende Farben zu nehmen – das Ergebnis lässt sich dann nämlich nicht mehr korrigieren. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Wenn die Farbgebung zufriedenstellend ist, klebe ich Fenster und Türen ein. Dazu lassen sich zwar Kunststoffteile aus Bausätzen verwenden, meistens ist es aber günstiger, diese selbst anzufertigen. Fensterrahmen lassen sich gut aus dünnen Polystyrolplatten und feinen Evergreen-Profilen herstellen. Sehr schön wirkt auch echtes Holz; dazu nehme ich die fein gemaserten Lindenholzleisten von Northeastern, die in vielen unterschiedlichen, auch sehr kleinen Abmessungen angeboten werden. Die Nachbildung von Zie- geldächern kann mit handelsüblichen Kunststoffplatten erfolgen. Speziell für Biberschwanzziegel habe ich mir extra verschiedene Stanzwerkzeuge anfertigen lassen; damit lassen sich einzelne Dachziegel in den Maßstäben 1:87 und 1:22,5 anfertigen (Interessenten an diesen Dachziegeln können sich direkt an Manfred Luft, Steinäckerweg 5, 89172 Lonsee wenden). Diese kann ich auch leicht unregelmäßig verlegen und auch durchgebogene oder eingesunkene Dächer nachbilden. Manfred Luft 45 VERANSTALTUNGEN KURZMELDUNGEN bis 24.06.2001 Ausstellung „Technik–Faszination–Spiel. Historische Eisenbahnen“ im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim, Schloß 16, Di-So: 10-17 Uhr. Info: Tel.: 07931/52212, Fax: 07931/52669. bis 03.10. 2001 Jeden Sonn- und Feiertag hat das Hannoversche Straßenbahn-Museum, Museumsgelände, Hohenfelser Str. 16, 31319 Sehnde-Wehmingen geöffnet 01.07.-31.07.01 täglich außer montags 11-17 Uhr, 23/24.06.2001 Straßenbahnfest. Info: Tel.: 05138/4575. bis 03.10.2001 Mit dem Moorexpress zwischen Osterholz-Scharmbeck und Stade, Sa, So und an Feiertagen. Info: Kulturland Teufelsmoor, Bergstr. 13, 27726 Worpswede, Tel.: 04792/950-121, Fax: 04792/950-123. bis 04.11.2001 Ausstellung „Eisenbahnen im Westerwald“, Landschaftsmuseum, Im Burggarten, 57627 Hachenburg. Info: Tel.: 02662/7456, Fax: 02662/4654. 01.-03.06.2001 Pfingsttreffen im Selketal Gernrode, MIBA auf Messen 05.-07.10.2001 Modell & Hobby Leipzig 01.-05.11.2001 Modellbahn Süd Stuttgart 28.11.-02.12.2001 Internationale Modellbahnausstellung München Harzgerode, Hasselfelde. Info: Freundeskreis Selketalbahn (Anschrift s.u.). 02.06.2001 Von Berlin-Charlottenburg zum Bahnhofsfest nach Pritzwalk. Info: Traditionszug Berlin e.V.; (Anschrift s.u.). 02.06.2001 Teddybärfahrt von Gernrode nach Alexisbad. Info: Freundeskreis Selketalbahn (Anschrift s.u.). 02./03.06.2001 Museumsfest im Eisenbahnmuseum Dieringhausen, Hohler Str. 2, 51645 Gummersbach. Info: Tel.: 02261/947621, Fax: 02261/9476-25. 02.-04.06.2001 Bahnerlebnis Rhätische Bahn. BadenBaden–Landau–Mannheim–Stuttgart– Chur. Info: UEF-Historischer Dampfschnellzug e.V. (Anschrift s.u.). 02.-04.06.2001 Fahrten Jöhstadt–Steinbach. Info: IG Preßnitztalbahn e.V., Am Bahnhof 78, 09477 Jöhstatt, Tel.: 037343/80800, Fax: 037343/ 80809. 02.-04.06.2001 Europäisches Museumswochenende in Brohl, 50 Jahre Museumseisenbahnen: Info: Brohltal e.V. (Anschrift s.u.). 03.06.2001 Rund um Potsdam und Berlin. Info: Traditionszug Berlin (Anschrift s.u.). Eisenbahn-Romantik 03.06.2001 Zusätzlicher Öffnungstag im Straßenbahnmuseum Stuttgart-Zuffenhausen, 11-18 Uhr, Mehrzugbetrieb auf der Rundlinie 19. Info: Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V., Strohgäustr. 1, 70435 Stuttgart, Tel.: 0711/ 822210, Fax: 0711/8266490. Eisenbahn-Romantik wird immer sonntags um 17.45 Uhr auf SWR ausgestrahlt. Auch über Astra. Der Wiederholungstermin ist Samstag um 14.45 Uhr. 03.06.2001 Fahrt von Neuoffingen nach Füssen. Info: Schwaben Dampf e.V., Am Bahnhof, 89362 Neuoffingen,Tel.: 08224/ 801140 (Di + Do von 18-29 Uhr). 06.05.2001, 17.45 Uhr: Schätze aus Amateur-Archiven 13.05.2001, MOB – Montreux Oberland Bahn 20.05.2000, 17.45 Uhr: BahnReaktivierungen 27.05.2001, 17.45 Uhr: Dampfnostalgie am Vierwaldstätter See 03.06.2001 Mit der 86 744 zwischen Preußisch Oldendorf und Bohmte. Info: MEM (Anschrift s.u.). 46 03.06.2001 Dampfzugfahrten Hattingen–Wengern Ost. Info: Eisenbahnmuseum BochumDahlhausen (Anschrift s.u.). 03./04.06.2001 Mit dem Preußenzug von MindenOberstadt nach Kleinenbremen. Info: MEM (Anschrift s.u.). 03./04.06.2001 Fahrten Nördlingen–Dinkelsbühl. Info: Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen (Anschrift s.u.). 03.-04.06.2001 Club 103 e.V. beim Bahnhofsfest der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn in Königstein, Fahrsimulator, Tombola u.a. Info: Michael Otto, Mombacher Str. 85, 55122 Mainz, http://www.103er.de 03/04.06.2001 Rundfahrten Tübingen–Hechingen. Info: EFZ Zollernbahn (Anschrift s.u.). 04.06.2001 Fahrt von Hamburg nach Bad Doberan (Fahrt mit der Dampf-Schmalspurbahn „Molli“ möglich). Info: BahnNostalgiefahrten, Tel.: 0911/2192424. 04.06.2001 Pendelfahrt Osnabrück–Mettingen Eisenbahn-Tradition e.V. Lengerich. Info: Tecklenburger Land Tourismus e.V. (Anschrift s.u.). 09.06.2001 Abendfahrt ab Brohl/Rhein. Info: Brohltalbahn e.V. (Anschrift s.u.). 09.06.2001 Von Gernrode zum Brocken. Info: Freundeskreis Selketalbahn (Anschrift s.u.). 09./10.06.2001 Fahrt Winsen (Luhe) Süd–Niedermarschach–(Geesthacht–Bergedorf). Info: Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V., (Anschrift s.u.). 10.06.2001 Mit dem Preußenzug von MindenOberstadt nach Kleinenbremen und Hille. Info: MEM (Anschrift s.u.). 10.06.2001 Drei-Quellen-Fahrt ab Brohl/Rhein. Info: Brohltalbahn e.V. (Anschrift s.u.). 10.06.2001 Nostalgiefahrt Nördlingen–Harburg. Info: Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen (Anschrift s.u.). 10.06.2001 Busexkursion ab Mainz zu den Relikten stillgelegter Eisenbahnlinien am MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 unteren Niederrhein. Info: DGEG-Studienreisen (Anschrift s.u.). Info: Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V., (Anschrift s.u.). 10.06.2001 Pendelfahrten Ibbenbüren–Bad Laer Im Juni Dampflokseminar beim Verein Eisenbahn-Tradition e.V. Info: Tecklenburger Land (Anschrift s.u.). 17.06.2001 Dampftag im Eisenbahnmuseum. Info: DGEG Eisenbahnmuseum BochumDahlhausen (Anschrift s.u.). 14.-17.06.2001 Dampf-Sonderzug von Stuttgart in die tschechische Partnerstadt Brünn. Info: UEF-Historischer Dampfschnellzug e.V. (Anschrift s.u.) 14.-17.06.2001 Sonderfahrt von Stuttgart nach Budapest, Rahmenprogramm. Info: BSWFreizeitgruppe E 44 002/VT 612, Johann Müllen, Hirschbergstr. 62, 71634 Ludwigsburg, Tel.: 07141/3423. 14.-17.06.2001 Großes LGB Eisenbahn-Festival im Industriemuseum Lauf, 11-17 Uhr, Clubanlagen, LGB-Neuheiten, Zubehörmarkt, LGB-Mehrzugsystem, Selbstfahreranlage für eigene Züge. Info: Industriemuseum, Sichartstr. 5-25, 91207 Lauf a.d.Pegnitz, Tel.: 09123/ 9903-0, Fax: 09123/184-184. 16.06.2001 Fahrt von Hamburg nach Berlin. Info: Bahn-Nostalgiefahrten, Tel.: 0911/2192424. 16.06.2001 Mit dem Porzellanzug von Bad Steben nach Selb. Info: BSW Gruppe V 100, Tel./Fax: 09281/65564. 16.06.2001 Dämmerstunden im Eisenbahnmuseum, Nachtbetrieb. Info: DGEG Eisenbahnmuseum Bochum (Anschrift s.u.). 16./17.06.2001 Dampfzugfahrten Tübingen–Horb (Ritterspiele). Info: EFZ Anschrift s.u. 23.06.2001 Mondscheinfahrt Gernrode–Straßberg, Fotohalte. Info: Freundeskreis Selketalbahn (Anschrift s.u.). 23.06.2001 Piko-Werksfest. Stuttgart–Nürnberg– Sonneberg. Info: UEF-Historischer Dampfschnellzug e.V. (Anschrift s.u.) 23.06.2001 Busexkursion ab Mainz zu Feldbahnanlagen im Rhein-Main-Gebiet. Info: DGEG-Studienreisen (Anschrift s.u.). 23.06.2001 LGB-Gartenbahnfest, 9-13 Uhr, Kleingartenkolonie Birkenwäldchen BerlinCharlottenburg, Spandauer Damm 152. Info: Waldemar Krause, Tel.: 030/3413959. 24.06.2001 Busexkursion ab Mainz zu den Relikten stillgelegter Eisenbahnstrecken im nördlichen Rheinhessen. Info: DGEGStudienreisen (Anschrift s.u.). Anschriften: Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V., Heide-Express, Postfach 1208, 29446 Dannenberg, Tel./Fax: 05861/2614. Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen, Ekkehard Böhnlein, Postfach 1316, 86713 Nördlingen, Tel.: 09083/ 340, Fax: 09083/388, e-Mail: info@ bayerisches-eisenbahnmuseum.de Brohltalbahn Brohl–Engeln, VulkanExpress, Kapellenstr. 12, 56651 Niederzissen, Tel.: 02636/80303, Fax: 02636/80500. 23./24.06.2001 Nostalgiefahrten Pforzheim–Bad Wildbad. Info: EFZ (Anschrift s.u.). DGEG Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V., Referat Studienreisen, Postfach 102045, 47410 Moers, Fax: 02841/56012, EMail: [email protected] 24.06.2001 Mit dem Vt 98 zwischen Rahden und Uchte. Info: MEM (Anschrift s.u.). DGEG Eisenbahnmuseum BochumDahlhausen, Tel.: 0234/492516 (Mi + Fr 10-17 Uhr) 24.06.2001 Heide-Express Winsen (Luhe) Süd– Soderstorf (Wassermühlentag). Info: Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V. (Anschrift s.u.). EFZ Eisenbahnfreunde Zollernbahn e.V., Postfach 1127, 72001 Tübingen, Tel.: 07071/76744. 24.06.2001 Fahrt auf der Romantischen Schiene Nördlingen–Dinkelsbühl. Info: Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen (Anschrift s.u.). 17.06.2001 Bahnhofsfest im Alten Bahnhof Lette ab 10.30 Uhr. Info: Eisenbahnmuseum, 48727 Billerbeck, Tel.: 02541/800-154. 24.06.2001 Tages-Sonderfahrt vom S-Bahnhof BODahlhausen nach Sondern am Biggesee. Info: Eisenbahnmuseum BochumDahlhausen (Anschrift s.u.). 17.06.2001 Triebwagenbetrieb (VT 98) Nördlingen–Dinkelsbühl. Info: Bayerisches Eisenbahnmuseum (Anschrift s.u.). 24.06.2001 Dampfzugfahrt Riedlingen–Ehingen und Plandampf Tübingen–Horb. Info: EFZ (Anschrift s.u.). 17.06.2001 Heide-Express Winsen (Luhe) Süd– Hützel–Amelinghausen (Heidetakt). 24.06.2001 Modellbahnausstellung in Schöllkrippen, Vereinsheim am Sportzentrum, MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 10-17 Uhr. Info: Eisenbahn-Feunde Kahlgrund e.V., Seitzenbergstr. 2, 63825 Schöllkrippen. Freundeskreis Selketalbahn e.V., Heiko Fricke, Ballenstedter Str. 22, 06507 Rieder, Tel./Fax: 039485/61661, E-Mail: [email protected] MEM Museums-Eisenbahn Minden e.V., Postfach 110131, 32404 Minden, Tel.: 0571/580337. Tecklenburger Land Tourismus e.V., Postfach 147, 49537 Tecklenburg, Tel.: 05482/703810, Fax: 703888 Traditionszug Berlin e.V., DB ServiceBüro Nostalgiefahrten, Johanna-JustStr. 13, 14480 Potsdam, Tel.: 0331/ 6006706, Fax: 0331/6006708. UEF-Historischer Dampfschnellzug e.V., Birgit Lambracht, Balthasar-Neumann-Str. 27, 73450 Neresheim, Tel.: 07326/921516, Fax: 07326/92157. 47 MIBA-SCHWERPUNKT Museumsbahn Foto: MK Foto: ur 16 Seiten Museumsbahn Museumsbetrieb im Preßnitztal Lebende Technikgeschichte zum Anfassen statt staubtrockener Museumsdidaktik – das ist es, was den Reiz einer betriebsfähigen Museumsbahn ausmacht. In Deutschland gibt es einige hundert dieser meist ehrenamtlich betriebenen Strecken. Dass das Thema durchaus auch seinen Modellbahnaspekt hat, zeigt unser Schwerpunkt auf den nächsten Seiten. Ein Teil dieser bereits einmal stillgelegten, landschaftlich äußerst reizvollen sächsischen Schmalspurbahn wird heute als Museumseisenbahn betrieben. Ulrich Rockelmann stellt die Preßnitztalbahn vor, Hermann Peter entwickelt einen Anlagenplan für eine H0e-Regalanlage in Segmentbauweise. S. 58 Modelle im Museumsdienst Die deutschen Schmalspurmodelle von Bemo haben überwiegend Museumsfahrzeuge zum Vorbild. Was liegt also näher als damit eine kleine H0e-MuseumsS. 65 bahn zu betreiben? Diesel für die Museumsbahn Foto: Dieter Schubert Genau nach dem Vorbild in Bruchhausen baute Dieter Schubert aus Mauerplatten und Polystyrolmaterial eine Dieseltankstelle, die dort für die Triebfahrzeuge der ersten deutschen Museumseisenbahn errichtet wurde. S. 68 Evergreens Viele Hersteller haben von ihren Modellen eine authentische Museumsversion im Programm. Rolf Knipper hat sich auf dem Markt umgesehen – da kommt ganz schön was zusammen! S. 72 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 57 MIBA-SCHWERPUNKT Museumsbahn Stillgelegt und teilweise wieder aufgebaut Museumsbetrieb im Preßnitztal Die landschaftlich reizvolle Preßnitztalbahn war schon stillgelegt und wurde als Museumsbahn zum Teil wieder aufgebaut. Ulrich Rockelmann schildert die Streckengeschichte, Hermann Peter entwarf einen interessanten Anlagenvorschlag dazu. M useumsbahnen bilden für Modellbahnanlagen ein äußerst dankbares Thema, denn nicht zuletzt beim Fahrzeugeinsatz genießt man Freiheiten, die im „normalen“ Betrieb kaum möglich wären. Zudem verlaufen Museumsbahnen meist in landschaftlich reizvollen Regionen und können auch oft mit interessanten Gleisführungen aufwarten – wie etwa die Preßnitztalbahn im Erzgebirge. Zu den zahlreichen Schmalspurstrecken der früheren Sächsischen Staatsbahn gehörte die im Tal der Preßnitz aufwärts führende Bahn von 58 Wolkenstein nach Jöhstadt, die am 1. Juni 1892 ihren Betrieb aufnahm und am 5. Mai des Folgejahres noch für den Güterverkehr um 1,3 Kilometer bis Jöhstadt Ladestelle verlängert wurde. Im Gegensatz zur benachbarten Fichtelbergbahn nach Oberwiesenthal nahm die Deutsche Reichsbahn als nunmehrige Eigentümerin in den 1970er-Jahren die Jöhstädter Strecke allerdings nicht in das Erhaltungsprogramm auf, sodass später in Raten die nicht unumstrittene Streckenstilllegung erfolgte (den Abschnitt nach Jöhstadt Ladestelle hatte man bereits in zwei Etappen 1965 bzw. 1972 eingestellt): • Güterverkehr Niederschmiedeberg– Jöhstadt, • Reiseverkehr Wolkenstein–Jöhstadt, • Güterverkehr Wolkenstein–Niederschmiedeberg. Der Streckenabbau erfolgte sukzessive und zog sich sage und schreibe von August 1985 bis zum Sommer 1989 hin! Ein Kapitel erzgebirgischer Eisenbahngeschichte schien ein für allemal abgeschlossen … Wiedergeburt Was zwar vielfach erhofft, aber eigentlich kaum für möglich gehalten wurde, geschah bald nach der politischen Wende. Zwar musste der kühne Plan eines vollständigen Wiederaufbaus der Strecke rasch wieder aufgegeben werden, doch legte ein neu gegründeter Verein im Oktober 1990 nun als Ziel eine Museumsbahn zwischen Jöhstadt und Schmalzgrube mit eventueller Verlängerung bis Steinbach fest. So begannen Ende Februar 1991 von Jöhstadt aus die ersten, mühevollen Arbeiten für die künftige Museumsbahn. Zu einem Bahnhofsfest im Oktober 1992 konnten in Jöhstadt bereits MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Hochbetrieb im Bw-Bereich in Jöhstadt! In Bildmitte 99 1401; dieser Vierkuppler mit Schlepptender fuhr einst bei den Priegnitzer Kreiskleinbahnen. knapp 400 Meter Streckengleis wieder befahren werden, ehe am 29. Mai des Folgejahres der erste „richtige“ Streckenabschnitt von Jöhstadt bis kurz vor Schlössel provisorisch in Betrieb genommen wurde. Da es in Jöhstadt wegen der inzwischen teilweise anderweitigen Nutzung des Bahngeländes (Wohnhaus) kein Umsetzgleis mehr gab, entstand nun ein solches im Bf Schlössel; die Inbetriebnahme erfolgte am 3. Oktober 1993. Nach diesem wichtigen ersten Schritt ging es mit dem weiteren Ausbau kontinuierlich weiter voran: • Die Preßnitzalbahn erhält die Konzession „zum Bau und Betrieb einer öffentlichen Museumsbahn“ durch das zuständige sächsische Ministerium. • Eröffnung des Abschnitts Schlössel– Schmalzgrube; • 22.05.1996 Verlängerung Schmalzgrube–Forellenhof; • Mai 1998 Verlängerung bis Stolln; • Verlängerung Stolln–Steinbach; Eröffnung der Gesamtstrecke mit einer großen Festwoche. Die Museumsbahn hat damit eine Betriebslänge von 7,8 km erreicht, was gut einem Drittel der ursprünglichen Linie entspricht. Reichlich Modellbaupotenzial Durch die relativ große Streckenlänge in einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft bietet die Preßnitztalbahn viele Anregungen für eine Modellbahnanlage. Weil die Strecke heute einen Inselbetrieb darstellt, könnte dieser auch – natürlich in der Länge stark verkürzt – vorbildgerecht mit den beiden Endstationen Jöhstadt und Steinbach auf einer „An-der-Wand-entlang“-Anlage dargestellt werden. Bei ausreichenden Raumverhältnissen bietet sich natürlich die Einbeziehung weiterer Zwischenstationen an, wobei durch eine Kreuzungsmöglichkeit (etwa in „Schmalzgrube“ oder „Schlössel“) der Fahrbetrieb noch abwechslungsreicher gestaltet werden kann. Wenn Sie dann noch einen verdichteten Modellfahrplan wie beispielsweise anlässlich der Festwoche im August 2000 zugrunde legen (siehe nächste Seite), hätten Sie als Fahrdienstleiter alle Hände voll zu tun! Was die Hochbauten betrifft, finden sich vor allem im Sortiment der Firma Auhagen stilistisch gut passende Artikel; wichtig ist jedenfalls, dass auf den Gebäuden eindeutig Schieferdächer Spurplanskizze des Bf Steinbach Eindrücke vom Museumsbetrieb im Bahnhof Steinbach. Im Bild links erkennt man, dass das Abstellgleis seinen zweiten Anschluss noch nicht erhalten hat (vgl. Skizze). Unten das heutige Streckenende, die ehemalige Ausfahrt in Richtung Wolkenstein. Unten links: Am Ladestraßengleis waren am 27.8.2000 interessante Fahrzeuge abgestellt: Neben einem normalspurigen tschechischen Triebwagen stand die nicht betriebsfähige Dampflok 99 4511. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 59 Der Fahrplan der Preßnitztalbahn unterscheidet nach Dampf- und DieselBetriebstagen. Erstere sind u.a. im Jahr 2001: 24.-27.5.; 2.-4.6., 23.-24.6.; 7.-8.7.; 11.-12.8.; 29.9.-3.10.; 1.-2.12., 8.-9.12., 15.-16.12.; 27.12.-1.1.2002. Züge mit Dieselbespannung verkehren jeweils samstags/sonntags bis 23. September 2001 ab Jöhstadt um 9.05, 11.05, 14.04 und 16.05 Uhr. vorherrschen! Zeichnungen der Empfangsgebäude in Jöhstadt und Steinbach sowie des Jöhstädter Lokschuppens enthält übrigens das Buch „Die Schmalspurbahn Wolkenstein – Jöhstadt“ (Verlag Kenning), das darüber hinaus auch als „Anleitung“ für einen etwaigen Anlagenbau nach dem Vorbild der Preßnitztalbahn zu empfehlen ist. An normalen Dampf-Betriebstagen der Preßnitztalbahn gibt es einen Fahrplan im Stundentakt mit Zugkreuzungen im mittig gelegen Bf Schmalzgrube. Wegen des großen Andrangs kam es während der Festwoche im August 2000 sogar zeitweise zu einem 45-Minuten-Takt. Damit war allerdings für die Betriebseisenbahner Schwerstarbeit angesagt, denn die Wendezeit im Bf Jöhstadt musste auf sieben Minuten verkürzt werden. Im anderen Endpunkt Steinbach fand fünf Minuten nach Ankunft des Zuges aus Jöhstadt auf dem zweiten Bahnsteiggleis die Abfahrt des Gegenzuges statt, sodass insgesamt drei Zuggarnituren im Einsatz waren – bei einem Stundentakt genügen deren zwei. 60 Betriebsstellen Bf Jöhstadt: Die Gleisanlagen im heutigen Endbahnhof Jöhstadt zeigen sich höchst unkonventionell und damit ideal für eine Nachgestaltung im Modell. Ursache für die nicht alltägliche Gleisführung ist letztlich die anderweitige Nutzung des Bahngeländes nach der Stilllegung der Preßnitztalbahn. Zwar blieben Empfangsgebäude und Lokschuppen erhalten, doch dazwischen entstand ein Wohnblock. Als dann der Plan für einen Wiederaufbau eines Teils der Bahnlinie konkrete Formen annahm, konnte man zwar die Lokbehandlungsanlagen reaktivieren, doch war die Lage des Wohnhauses ein nicht veränderbares Faktum. Mit anderen Worten: Das wieder verfügbare Bahnhofsgelände war erheblich kleiner als das ursprüngliche! Platzgründe erlaubten nur den Bau eines einzigen, wenn auch langen Bahnsteiggleises ohne Umfahrmöglichkeit. Somit waren für einen Bahnbetrieb auf jeden Fall mehrere Lokomotiven notwendig, die aber im dreiständigen Lokschuppen ausreichend Platz finden konnten. Allerdings erfordert das Rangieren einigen Aufwand, da die Nebengleise vom Bahnsteig aus nur durch Zickzack-Bewegungen erreichbar sind. Betrachten wir den Gleisplan etwas näher. Die Lokschuppengleise 1, 2 und 3 enden auf der Gegenseite zum Gebäude alle stumpf. Zum Hauptgleis 5 gelangt man vom Schuppen aus wie folgt: von den Gleisen 2 und 3 über eine Sägebewegung, von Gleis 1 aus gar über einen doppelten „Zickzack“. Selbstverständlich dürfen die Ausziehteile der Gleise 1 und 2 nicht längere Zeit mit abgestellten Fahrzeugen besetzt sein, wenn Lokomotiven zwischen Schuppen und Hauptgleis 5 verkehren sollen. Interessant sind auch die doppelte Kreuzungsweiche und das zusätzliche kurze Abstellgleis 4. Wie gestaltet sich nun der normale Betriebsablauf im Bf Jöhstadt? Wenn ein Personenzug auf Gleis 5 eingefahren ist, kuppelt die Lok ab und zieht ein Stück in Richtung Gleisende vor. In der Zwischenzeit wurde schon auf einem der Gleise vor dem Schuppen die Lok für die Rückleistung des Zuges bereitgestellt und setzt sich dann an die nunmehrige Zugspitze. Nach Abfahrt des Personenzuges kann die erste Lok von Gleis 5 aus in den Bw-Bereich einrücken und für die nächste Tour vorbereitet werden. Zwischen dem Empfangsgebäude und dem Bw-Bereich entstand nach dem Gleisabbau ein größeres Wohnhaus, dessen Lage den heutigen Bahnhofsspurplan stark beeinflusst. Andererseits ergibt sich dadurch aber für die Modellgestaltung ein interessanter Aspekt: Mitunter kommt es vor, dass im Zimmer ein Kamin in die Anlagenfläche hineinragt. Im Falle eines Modellbahnhofs „Jöhstadt“ wäre es unter Umständen möglich, einen solchen Kamin als Platz des fiktiven Wohnhauses zu betrachten und das Gleis vorbildgerecht daran vorbeizuführen. Übrigens eignet sich der Spurplan des Bf Jöhstadt bei Platzmangel – ohne längeres Streckengleis – auch gut für ein „Betriebs-Diorama“ zum Bewegen der Lokomotiven im Bw-Bereich. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Spurplanskizze des Bf Jöhstadt – kein Umsetzgleis! Spurplanszizze des Bf Schlössel Bf Steinbach (bei Jöhstadt): Steinbach, das einst eine wichtige Zwischenstation der Preßnitztalbahn darstellte, ist jetzt der nördliche Endpunkt der Museumsbahn. Die wieder aufgebauten Gleisanlagen entsprechen annähernd denen aus den Fünfzigerjahren und bestechen durch ihre Großzügigkeit. Welch ein Unterschied zum gegenwärtig sehr beengten Bf Jöhstadt! In Steinbach stehen für den Personenverkehr zwei lange Gleise mit ge- meinsamem, dazwischen liegendem Inselbahnsteig zur Verfügung. Da sich der Bahnsteig in einiger Entfernung vom Empfangsgebäude befindet, führt der niveaugleiche Weg über die anderen Gleise am Nordende des Bahnsteigs. Weiterhin sind vier Nebengleise vorhanden, von denen zwei teilweise an der Ladestraße entlanglaufen. Natürlich dient diese heute nicht mehr dem öffentlichen Güterverkehr, doch für bahninterne Transporte ist sie unerlässlich. Da ein Stück am Ladegleis geteert ist, können dort Schienenfahrzeuge von der Straße auf die Gleise übergehen – die Museumsbahn stellt ja einen Inselbetrieb ohne Anschluss an das DB-Netz dar! Typisch für Bahnhöfe der Preßnitztalbahn waren die an beiden Bahnhofsköpfen nachträglich errichteten, doppelt angeschlossenen Lade- und Abstellgleise – Zeichen für einen früher überaus starken Ortsgüterverkehr. Museumsbahnbetrieb im Endbahnhof Jöhstadt: Oben das derzeitige Streckenende mit provisorischem Gleisabschluss. Vor wenigen Minuten ist 99 1568 mit ihrem Personenzug aus Steinbach eingetroffen. Oben rechts das Bahnsteiggleis, Blickrichtung Norden. Links 99 1568 beim Bekohlen vor dem Jöhstädter Lokschuppen, rechts 99 1584 auf dem östlichen Abstellstutzen (vgl. Spurplanskizze). MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 61 Zum Zeitpunkt der Betriebseröffnung im August 2000 hatte man allerdings den zweiten Anschluss des nördlichen Gleises noch nicht wieder eingebaut. Zwischenstationen: Derzeit sind insgesamt sechs Zwischenstationen vorhanden, von denen der Bf Schmalzgrube betrieblich am wichtigsten ist. Planmäßig finden hier Kreuzungen von Personenzügen statt und außer zwei Abstellgleisen gibt es ein weiteres Gleis zu einem neuen Lokschuppen. Der Bf Schlössel war Endpunkt des ersten Bauabschnitts der Museumsbahn und weist neben dem durchgehenden Hauptgleis mit Seitenbahnsteig ein Umfahr- bzw. Kreuzungsgleis – allerdings ohne Bahnsteig – und zwei stumpf endende Abstellgleise auf. Stolln besitzt nur ein kurzes Stumpfgleis. Dieses wurde als Lokwartegleis genutzt, solange der Betrieb aus Richtung Schmalzgrube hier endete. Nach Einfahrt des Zuges am Bahnsteig kuppelte die Lok ab und eine zweite, schon im Gleisstutzen wartende Maschine setzte sich ans andere Zugende. Nach Rückfahrt des Zuges wechselte die erste Lok ins Abstellgleis und wartete auf den nächsten Einsatz. Stationen: Jöhstadt km 22,8 Schlössel km 21,8 Loreleyfelsen km 21,3 Schmalzgrube km 18,9 Forellenhof km 18,3 Stolln km 16,5 Wildbach km 15,5 Steinbach km 15,0 Loreleyfelsen, Forellenhof und Wildbach sind lediglich Haltepunkte mit kurzen Bahnsteigen und waren früher nicht vorhanden. Triebfahrzeuge Insgesamt besitzt die Museumsbahn vier Dampf- und zwei Diesellokomotiven: • 99 1542 (B'B'n4v, Hartmann 1899, urspr. sächs. IV K Nr. 135) • 99 1568 (B'B'n4v, Hartmann 1910, urspr. sächs. IV K Nr. 158) • 99 1590 (B'B'n4v, Hartmann 1913, urspr. sächs. IV K Nr. 180) • 99 4511 (Cn2t, Krauss 1899, urspr. Klb. Rathenow-Senzke-Nauen Nr. 3), nicht betriebsfähig • 199 007 (C-dm, LKM Babelsberg 1957, Typ Ns 4; urspr. Werklok Feinspinnerei Venusberg) • 199 009 (C-dm, LKM Babelsberg 1964, Typ V 10c; urspr. Werklok Papierfabrik Schönfeld) Daneben kommen fallweise Gastloks zum Einsatz, wobei die Umsetzung zwischen Straße und Schiene nun in der Regel an der Ladestraße des Bf Steinbach stattfinden kann. Ulrich Rockelmann Legende: 1 = Wasserhaus 2 = Rampe 3 = Güterschuppen 4 = Wartehalle 5 = Ex-BHG 6 = Abort 7 = Wagenkasten 8 = Lokschuppen 9 = 80-Meter-Kurve 10 = Stützmauer 11 = Loreleyfelsen Reger Publikumsverkehr auch vor dem dreiständigen Lokschuppen in Jöhstadt, in dem die Museumsfahrzeuge der IG Preßnitztalbahn e.V. aufbewahrt werden. Fotos: ur Maßstab 1:17 Zeichnung: Hermann Peter 62 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Der Plan zum Thema: Preßnitztalbahn als H0e-Regalanlage Thema: Museumsbahnbetrieb Baugröße: H0e Bauweise: einzelne Segmente Unterbringung: Bücherregal Leicht zu verwirklichen: Staubschutz Effektvoll: Beleuchtung • Möchte man eine Bahnlinie in Teilstücken ins Modell übertragen, bildet eine AdWAnlage („An der Wand lang“) eine gute Basis. Eine solche AdW-Anlage lässt sich prima in einem Bücherregal (mit einer maximalen Tiefe von 40 cm) unterbringen. Bei einer vorbildgerechten Umsetzung ins Modell, d.h. stimmiger Reihung von Bahnhöfen bzw. besonders markanten Geländeformationen, kann die Anlage in Segmentbauweise verwirklicht werden. • Die einzelnen Segmente habe ich so geplant, dass die Bahnhöfe auf jeweils ein Segment passen, nur der Bf Steinbach bildet eine Ausnahme, weil das Segment zu lang würde. In der Zeichnung habe ich ihn in eine Kurve verlegt um Platz zu sparen. Ein Alternativvorschlag zeigt ihn – allerdings bei mehr Platzbedarf – auch vorbildgerecht. • Die Bahnhöfe können einzeln gebaut und später zu einer kompletten Anlage zusammengefügt werden. Auf diese Weise kann jeder Bahnhof in Ruhe fertig gestellt werden. Die Geländesegmente können bei entsprechendem Platzangebot jederzeit verlängert werden, wodurch die Anlage noch gewinnen kann. Die Grenzen der einzelnen Segmente sind in der Zeichnung durch eine hellgraue Linie markiert. • Die vielen auf der Preßnitztalbahn vorhandenen Brücken und markanten Geländeformationen lassen sich aus Platzgründen kaum einplanen. Doch wurden die markantesten Stellen mit in den Entwurf einbezogen. So hat sowohl das Wasserhaus in Steinbach wie auch der Loreleyfelsen seinen Platz. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 • Für den Aufbau der Anlage bieten sich verschiedene Möglichkeiten an um sie z.B. in ein Regalsystem zu installieren. Die Segmente können aus flachen und nach unten offenen Sperrholzkästen entstehen. Passende Holzzuschnitte aus 10 mm dicken Sperrholzplatten sind in Bau- oder Holzfachmärkten erhältlich. Alternativ kann man auch eine 10-mmSperrholz- oder 13-mm-Tischlerplatte mit Leisten verstärken. Sie schützen die Segmente gegen Durchbiegen und die Verkabelung gegen Beschädigung. • Für den Betrieb der Anlage reichen ein oder zwei Gleichstromfahrregler. Über Schalter können Gleisabschnitte den einzelnen Fahrreglern zugeordnet oder stromlos geschaltet werden. Die Weichen werden nicht elektrisch, sondern wie beim Vorbild mit der Hand über ein Gestänge bedient. • Die Segmentkästen können auf die Regalträger gelegt werden. Die Segmente sollten nicht nur untereinander befestigt werden, sondern auch an den Regalträgern. Perfekt wird die ganze Sache, wenn die Adw-Anlage einen Himmelhintergrund und ein „Dach“ erhält. Im Dach installierte Strahler leuchten die Anlage perfekt aus. So wirkt sie auf Betrachter am besten. Glas- bzw. Plexiglasfenster schützen die Anlage während der Betriebspausen vor dem Einstauben. Hermann Peter Alternative für den Bf Steinbach: Der im Entwurf oben in die Kurve gelegte Bf Steinbach lässt sich – bei entsprechendem Platzangebot – auch gestreckt darstellen, wie im Teilentwurf links gezeichnet. Gleichzeitig ergibt sich bei dieser Lösung noch ein wenig mehr an freier Strecke. 63 MIBA-SCHWERPUNKT Museumsbahn Unterwegs für Touristen und Fotografen Modelle im Museumsdienst Mit einem Foto-Güterzug verläßt 99 633 den Bahnhof „Tomasingen“. Vor dem großen BayWa-Gebäude erscheint die Szenerie, als wäre die Zeit stehen geblieben. Die umstehenden Eisenbahnfans beweisen große Diszipin: Niemand ist dem Fotografen ins Bild gelaufen … Bei seinen Modellen nach deutschen Vorbildern hat sich Bemo auf Museumslokomotiven und -wagen spezialisiert. Grund genug, diese Fahrzeuge auf einer Ausstellungsanlage anlässlich von Messen zu präsentieren. Begleiten Sie Martin Knaden auf einem Fotostreifzug rund um „Tomasingen“. T omasingen“ ist ein fiktiver, aber typischer Ort im Verlauf einer oberschwäbischen Schmalspurbahn. Deren Endpunkte könnten Ochsenhausen und Warthausen, ebenso gut aber auch Laichingen, Herbertingen oder sonstwie mit -ingen heißen, das ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass die Schmalspurbahn einst vor nun schon über hundert Jahren ihre Gemeinden an die große, weite Welt anschloss und einen wirtschaftlichen Aufschwung sondersgleichen in diese ländliche Gegend brachte. Denn dafür sind ihr die Bewohner heute noch dankbar, was im Volksmund so nette Kosenamen wie „Öchsle“, „Rosa“ oder „Altensteigerle“ deutlich machen. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Die Dankbarkeit geht freilich nicht so weit, dass man das Bähnle auch dann noch benutzt, wenn man mit dem Auto viel schneller und bequemer fahren kann. Auch Frachtgüter kommen mit dem LKW schneller ans Ziel, wozu hat denn die öffentliche Hand eine Straße nach der anderen gebaut, wenn nicht zum Benutzen? Und so wird es immer stiller um das Bähnle, bis man es schließlich gar nicht mehr schnaufen und pfeifen hört. Das Lamentieren hebt erst dann wieder an, wenn die Herren Entscheidungsträger in der fernen Großstadt eine Entscheidung herbeigeführt haben. Und diese Entscheidung bedeutet das Aus für unser Bähnle, denn es macht nicht nur keinen Gewinn mehr – das ist schon von Anfang an so gewesen –, sondern einen so großen Verlust, dass man gar nicht anders konnte als die Stilllegung zu verkünden. Ein letztes Mal noch ist alles auf den Beinen – und Rädern! – was laufen kann. Man beteuert, wie schade es doch um das Bähnle ist und dass man eigentlich immer gern damit gefahren sei, nur eben leider nicht so oft. Die Musikkapelle spielt, die Honoratioren der Stadt reden viel von der Vergangenheit und noch mehr von der Zukunft, ein Ziegenbock wird bemüht – man ist schließlich in Schwaben – und der Schaffner pflückt tatsächlich während der Abschiedsfahrt ein paar Blumen. Dann wird es ganz still um das Bähn65 Vorbei am Vögtlinhof führen die ersten Meter der Bahnlinie noch durch den Ort. Laut bimmelnd macht die Tssd auf sich aufmerksam. Unten: Dann wird freie Strecke erreicht. Die Kühe würdigen das Ereignis mit keinem Blick. Diese Rindviecher wollen einfach nicht begreifen, welche Besonderheit sich da vor ihren Augen abspielt … Unten: Der Angler, sonst durch nichts aus der Ruhe zu bringen, hebt immerhin den Kopf, als der Foto-Güterzug laut rumpelnd die Brücke passiert. Die Brücke zählt eher zu den Sorgenkindern der Museumsbahn, denn ihre Unterhaltung verschlingt Unsummen. Rechts daneben: Nach etwa einer Stunde hat der Zug den Zielbahnhof erreicht. Zur Freude der Fotografen, die mit dem Auto vorausgeeilt sind, tun die Vereinsmitglieder sogleich so, als hätten sie das imaginäre Stückgut geschäftig auszuladen. le. Die Fahrzeuge werden abtransportiert, manche zerlegt, denn man braucht sie bestimmt nie wieder, andere in alle Himmelsrichtungen verkauft um wenigstens ein bisschen das über Jahre angehäufte Defizit abzubauen. Die Bahnhofsgebäude und Güterschuppen erhalten eine andere Nutzung und die Natur erobert sich mit allerlei Kraut und Unkraut die Gleise zurück. So versinkt die Bahn in einem Dornröschenschlaf, von dem kaum jemand glaubt, dass er je enden würde. Eine Hand voll Unverbesserlicher aber reden bei jeder sich bietenden Gelegenheit davon, wie schade es doch ist, dass das Bähnle nicht mehr fährt. Es hätte so viel getan für die Entwick66 lung dieser Gegend, da könnte man ihm doch auch wieder etwas zurückgeben. Sicher, als Transportmittel des täglichen Verkehrs habe es ein für allemal ausgedient. Aber als Attraktion für Touristen und Eisenbahnfreunde könne es zu neuem Leben erwachen. Die Unverbesserlichen liegen allen wichtigen Personen so lange in den Ohren, bis sich erste Erfolge zeigen. Der Herr Bürgermeister sichert seine „volle Unterstützung“ zu und beteuert, er habe ohnehin nie daran geglaubt, dass das Bähnle für immer den Weg allen alten Eisens … usw. Der Herr Landrat erkennt messerscharf, welches technikgeschichtliche Kleinod da in seinem Wahlkreis schlummert und wie groß doch die Attraktivität eines Dampflok- betriebs für das ganze Umfeld ist. Selbst die Aufsichtsbehörde will sich nicht quer stellen und erteilt schließlich eine Betriebskonzession, nicht ohne die strenge Auflage, alle Eisenbahnbestimmungen ganz genau einzuhalten. Daran solle es wirklich nicht liegen, versprechen unsere Unverbesserlichen und machen sich sogleich ans Werk. Der Gleiskörper wird wieder freigelegt und der Bahnhof erhält einen neuen Anstrich, sodass er strahlt wie am ersten Tag. Lokomotiven und Wagen werden zurücktransportiert und mühsam betriebsfähig aufgearbeitet. Die Arbeitskraft von immer mehr Begeisterten wird koordiniert und als sogar der TÜV keine Einwände mehr hat, ist der große Tag nicht mehr fern. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Wie bei jeder Bahn muss auch auf unserer Museumsstrecke eine Ersatzlok vorhanden sein, falls die Dampflok mal nicht einsatzfähig sein sollte. Diese Aufgabe übernimmt hier V 51 901, die heute mit dem Personenzug unterwegs ist. Bei Fotohalten auf freier Strecke haben die Mitreisenden Gelegenheit, den Personenzug auch von außen abzulichten. V 51 legt sich mit dem leeren Zug mächtig ins Zeug und brummt an den Fotografen vorbei. An geeigneten Fotostandpunkten herrscht angesichts der schönen Landschaft keinerlei Mangel. Fotos: MK Die Musikkapelle spielt, die Honoratioren der Stadt reden viel von der Vergangenheit und noch mehr von der Zukunft, ein Ziegenbock wird bemüht – man ist schließlich in Schwaben –, nur der Schaffner findet keine Zeit zum Blumenpflücken, denn er hat angesichts der vielen Fahrgäste alle Hände voll zu tun mit dem Kontrollieren der Fahrkarten. Das Züglein schlängelt sich durch die liebliche, oberschwäbische Landschaft aus Wiesen und Wäldern, bimmelt und pfeift an jedem Bahnübergang und man spürt richtig die Lebensfreude von Mensch und Maschine. Eile spielt nun wirklich keine Rolle mehr. Die Höchstgeschwindigkeit von nur 30 Sachen, die einst die Menschen MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 abwandern ließ, gerät jetzt zum großen Vorteil, denn nun kann man die Fahrt so richtig genießen und hat fürs gleiche Geld noch mehr davon. Zwar fährt man nur an Wochenenden, aber das genügt, um das Bähnle am Leben zu erhalten. Neben – Gott sei Dank nicht auf – der Strecke verläuft ein Radweg und wer den Weg nur einmal strampeln will, kann auf der Schiene zurückfahren, der Drahtesel ist im Packwagen derweil gut aufgehoben. Sogar unplanmäßig wird auf freier Strecke gehalten, wenn jemand zusteigen will – hier ist der Fahrgast wieder Gast und nicht nur ein Beförderungsfall. Von nah und fern strömen Eisenbahnfans an die Strecke und fotografieren, was das Zeug hält. Aber so man- cher Besucher will sich nicht mit Fotos als Erinnerungsstück zufrieden geben. Freilich kommt es nicht in Frage, Schilder, Lampen oder dergleichen abzuschrauben – dazu ist das Bähnle wirklich nicht da! Modelle würden diesen Zweck viel besser erfüllen: Die Tssd mit ihrem Duplex-Antrieb, die zugkräftige, fünfachsige VI K und die elegante Diesellok stehen neben Personen- und Güterwagen zur Verfügung. Als Miniaturen rollen sie in Kellern und auf Dachböden durch eine liebliche, oberschwäbische Landschaft aus Streuflocken und Seemoosbäumen. Und manchmal machen ihre Besitzer einen Ausflug zum echten Bähnle und vergewissern sich, dass es noch ebenso lebendig ist wie die kleine Bahn. MK 67 Bruchhausener Dieseltankstelle Diesel für die Museumsbahn Neben interessanten Fahrzeugen muss eine Museumsbahn auch für den Erhalt wichtiger Gebäude wie Lokschuppen oder Behandlungsanlagen sorgen. So findet der aufmerksame Besucher auch Unscheinbares wie die Dieseltankstelle in Bruchhausen–Vilsen, die Dieter E. Schubert nachbaute. Das Modell spiegelt die Vorbildsituation in Bruchhausen sehr gut wider. Die Dieseltankstelle würde auch so manchem Klein-Bw gut stehen. A ten sind bei dieser Entscheidung unbedingte Aktivposten. Der Aufbau erfolgt nach der beigegebenen ausführlichen Bauanleitung. Die teilweise unvermeidbaren Schnittkanten werden abschließend mit Filzstift kaschiert. Soll die Tankstelle mehr im Vordergrund der Anlage oder des Dioramas platziert werden, dann ist vielleicht ein Eigenbau dieses eigenwilligen Ensembles unter Verwendung von Kunststoff und Holz in Erwägung zu ziehen. Die Grundmaße sind in jedem Fall gleich. Bei der Nachbildung der an den Bansen anschließenden Schüttbühne für die Bekohlung von Dampfloks verlängert sich das Ganze um etwa 40 mm. n der Dieseltankstelle werden die meterspurigen Museumsfahrzeuge mit Brennstoffen versorgt. Für eine vorbildgetreue Umsetzung müssten vor ihr H0m-Gleise verlegt sein. Aber auch zur Betankung von Regelspur-Dieselloks lässt sich dieses Gebäude ohne Probleme einsetzen – zumindest im Modell. Wenn man die Tankstelle mehr oder minder als Hintergrundgebäude einsetzen möchte, dann kann bereits die Darstellung als Kartonmodell zweckmäßig sein. Die Firma Stipp bietet unter der Artikelnummer 020 einen fotorealistischen Kartonbausatz der Dieseltankstelle der Museumsbahn im Maßstab 1:87 an. Neben der eigentlichen Tankstelle mit Zapfsäule und Magazin wurde auch der anschließende Bansen dargestellt. Das Ergebnis der schnellen Bastelei sowie die geringen Anschaffungskos68 Dieseltankstelle in Bruchhausen. Fotos: Dieter E. Schubert Materialbedarf Der Materialeinsatz beschränkt sich auf eine Dekorplatte mit Ziegelstein- nachbildung, wie sie u. a. von Auhagen, Kibri oder Vollmer angeboten werden. Weiterhin sind glattes Kunststoffmaterial von 0,5 mm und 1 mm Dicke, etwas Evergreen-Winkelprofil 1,5 x 1,5 mm sowie einige Leistenstücke mit einem Querschnitt von etwa 1,5 mm x 1,5 mm erforderlich. Als Kleber finden die bekannten Kunststoffkleber sowie Pattex Verwendung. Einige Farben (Hellgrau, Dunkelgrau, Rot, Schwarz) von Humbrol bzw. Helljan, Verdünner und ein Pinsel-Set dienen der farblichen Nachbehandlung der einzelnen Bauteile. Bauschritte Begonnen wird der Bau mit dem Zuschnitt der Grundplatte aus glattem Kunststoff. Auf ihr bilden 3 mm breite Mauerplatten-Streifen das Fundament der Tankstelle. Beim Zuschnitt dieser MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Teile-Nr. Bezeichnung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 Grundplatte Fundamentstreifen Fundamentstreifen Vorderwand Seitenwand, links Seitenwand, rechts Rückwand Mauerteil Pfeiler Pfeiler Sims Fensterrahmen Fensterbank Tür Türschiene Dachstütze Füllstück Zapfsäule Holzblende, vorn Holzblende, seitlich Holzblende, hinten Dach Bansenstütze Bansenstütze Bansenbohle Bansenbohle Bodenplatte Rückwand Seitenwand, links Seitenwand, rechts Begrenzungsbrett Zwischenboden Profilstütze Längsträger Stück 1 2 2 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 1 2 1 2 1 1 3 1 1 4 1 8 6 1 1 1 1 2 1 3 2 Abmessungen (mm) MIBA-SCHWERPUNKT Museumsbahn 115 x 40 x 1 80 x 3 x 1,4 40 x 3 x 1,4 48 x 32 x 1,4 40 x 32/29 x 1,4 40 x 32/29 x 1,4 48 x 29 x 1,4 32 x 29 x 1,4 5 x 32 x 1,4 5 x 29 x 1,4 38 x 3 x 1,4 handelsüblich 12 x 1 x 1 14 x 22 x 1 L 1,5 x 28 5 x 32 x 1,4 37 x 35 x 1,4 5 x 20 x 4 82 x 5 x 1 40 x 5 x 1 82 x 2 x 1 90 x 48 x 1 20 x 1,5 x 1,8 16 x 1,5 x 1,8 28 x 1,5 x 1,8 17 x 1,5 x 1,8 40 x 24 x 1 38 x 34 x 1 22 x 34 x 1 22 x 34 x1 38 x 5 x 1 38 x 21 x 1 H 1,5 x 20 L 1,5 x 18 Die Zeichnungen geben das Gebäude unmaßstäblich wieder. Die Ziffern in den Klammern bezeichnen die Teilenummern für die Stückliste. Zeichnungen: Dieter E. Schubert MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 69 Die Mauerzuschnitte für den Pfeiler werden ohne Gehrung zusammengeklebt. Die Fugen an den Pfeilerecken lassen sich mit der Bastelsäge von Roco leicht nacharbeiten. Das Fundament entsteht aus entsprechenden Zuschnitten, bei denen die Steine vorbildgerecht „hochkant“ stehen. Gut zu erkennen sind die Schiebetür und die unterschiedlich verlaufenden Steinfugen. Die Gravuren können auch mit einer Reißnadel eingearbeitet werden. Rohbau mit Fenstern aus der Bastelkiste Streifen ist unbedingt auf einen senkrechten Verlauf der Gravur zu achten. Nun folgt die Anfertigung der Wandteile aus einer Mauerplatte. Die Größe der Fensteröffnungen richtet sich nach den vorhandenen Fensterrahmen. Es ist empfehlenswert, diese vor dem Einsetzen mit einem grauen Farbanstrich zu versehen. Nach dem Trockenprozess sowie dem Versäubern der Wandöffnungen werden sie eingesetzt und mit etwas Klarsichtmaterial hinterklebt. Die außen angebrachte Schiebetür wird aus einer 0,5-mm-Polystyrolplatte zugeschnitten. Mittels einer Reißnadel lassen sich leicht die Bretterfugen einritzen. Ein Stück aus einem Spritzling gezogener „Kunststoffdraht“ bildet die Türklinke. Zwei Winkelprofilstücke stellen die obere und untere Führungsschiene der Schiebetür dar. Die Teile werden entsprechend eingefärbt, 70 zusammen- und anschließend als Ganzes auf die Seitenwand geklebt. Das an das Gebäude anschließende Mauerstück entsteht aus zwei Rücken an Rücken geklebten MauerplattenZuschnitten. Mit dieser Methode zeigen beide Schauseiten Ziegelsteingravur. Die das Dach abstützende Säule wird aus vier Mauerplattenstücken zusammengesetzt. Dabei müssen die Längskanten dieser Zuschnitte nicht unbedingt angefast werden, es genügt bei stumpfem Zusammenkleben, die Steinfugen mit der Roco-Säge nachzuziehen. Die Bodenfläche im Bereich der Zapfsäule, also der freie Raum zwischen Gebäude, Rückwand und Säule, wird mit passend zugeschnittenen Dekorplatten auf die Höhe des umlaufenden Fundamentes (3 mm) gebracht. Beigelegter dünner Karton dient dabei als Ausgleich- und Justiermaterial. Die Zapfsäule kann der Bastelkiste entnommen werden oder aus gleichbreiten Kunststoffresten zusammengeklebt werden um eine Dicke von 4 mm zu erreichen. Danach werden die seitlichen Flächen sauber plan gefeilt und der obere Teile der Säule gleichmäßig abgerundet. Anschließend erfolgt die Bemalung und Beschriftung. Ein in einer seitlichen Bohrung eingesetztes Stück schwarzer Draht stellt den Füllschlauch dar. Endmontage Magazingebäude, Rückwand, Dachabstützung und Zapfsäule sind nun auf ihren vorgesehenen Standorten auf der Grundplatte zu platzieren, auszurichten und zu befestigen. Anschließend werden die insgesamt 5 umlaufenden Holzverkleidungen zugeschnitten, angepasst und mit einem dunkelbraunen Farbton versehen. Das Dach entsteht aus einem Stück Polystyrol und wird nach der Farbgebung auf dem Gebäude sowie mit der Rückwand und der Dachstütze verklebt. Mit etwas Streumaterial von Woodland und Heki erhält die Tankstelle ihr endgültiges Finish. Angrenzender Bansen Für die Wände und Stützen des Bansen werden Holzleistenstückchen zugeschnitten und anschließend mit Holzbeize behandelt. Die Teile werden übereinander geklebt und seitlich am Gebäude auf der Grundplatte befestigt. Um den heutigen Zustand zu dokumentieren kann der fertige Bansen mit der Nachbildung von Schrottresten ausgestattet werden. In ähnlicher Weise erfolgt der Aufbau der Schüttbühne, die sich unmittelbar an den Schrottbansen anschließt. Dieter E. Schubert MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 MIBA-SCHWERPUNKT Museumsbahn Museumsfahrzeuge im Modell Evergreens „Immer grün“ – also „immer wieder schön“ – so die freie Übersetzung aus dem Englischen für unvergängliche Erinnerungen. Erinnerungen an so manche herrliche Sonderfahrt, die man gern auf der eigenen Anlage nachstellen möchte. Rolf Knipper hat für Sie das Angebot der Modellbahnindustrie „durchfräst“. W as ist der Vorteil unserer modernen Epoche V? Vorteil? Wo doch all die Dampfloks, Altbauelloks und Dieselklassiker nicht mehr fahren? Nun, sie fahren eben doch, wenngleich nicht mehr im täglichen Plandienst. Wer sowohl ICE & Co. wie auch klassische Eisenbahnfahrzeuge einsetzen möchte, kann diese im Rahmen von offiziellen Museumsexponaten verwenden, ohne umständliche Ausreden bemühen zu müssen. Viele Hersteller haben Museumsfahrzeuge im Programm. Arnold N Die limitierte Zugpackung „70 Jahre Rheingold“ beinhaltet den kompletten restaurierten Zug des „Freundeskreis Eisenbahn Köln e.V.“. Die Arnold-Lok 18 526 passt recht gut in Form (spitzes Führerhaus) und Farbgebung (violett) dazu, auch wenn diese nicht zum Vereinsvermögen zählt. Zum Set gehören in authentischer Ausführung der Packwagen Spw4ü-28, der Salonwagen SA4ü-28, der Wagen 1. Klasse mit Die viele Jahre betriebsfähige Schnellfahrdampflok 18 201 wird in N von Arnold gefertigt. In H0 ist sie von Roco erhältlich. 72 Traditions- und Nostalgie-Verkehr in Elberfeld. So könnte es tatsächlich heutzutage möglich sein: Vorne wird die Mindener T 13 für die nächste Fahrt vorbereitet, der VT 11.5 aus Hamm wartet auf Ausfahrt und dahinter lugt die 01 1066 der UEF hervor. Letztere stammt aus alter Liliput-Produktion, ließe sich aber durchaus auch auf Basis der Roco-01.10 so herrichten. Dahinter rauscht eine nagelneue Bayer-Lok (BR 101) durch den Bahnhof – wie gesagt: Zur Epoche V ist alles möglich! Küche SA4ük-28, der Salonwagen 2. Klasse SB4ük-28 und der Salonwagen 2. Klasse mit Küche SB4ük-28. Die Wagen ohne Lok gibt es zudem noch als Set mit der Best.-Nr. 0143. Auf vielen Museumsbahnen ist heute immer noch das „Schweineschnäuzchen“ anzutreffen. Gemeint ist der Wismarer Triebwagen VT 133, dessen Arnold-Miniatur die typische zweifarbige Version in Regelspur wiedergibt. Für Freunde der Berliner S-Bahn bietet man den ET/EB 155 in der Ursprungsausführung (Best.-Nr. 0189) unmotorisiert an. Im Set 5525001 gibt es das Ganze auch mit Antrieb. Eine der wohl ungewöhnlichsten deutschen Dampfloks überhaupt wird mit dem Modell der 18 201 der DR angeboten. Sie war lange Zeit für den Museumsbetrieb auf allen Gleisen der Republik unterwegs. In grüner Länderbahn-Livree kommt die S 3/6 des Nördlinger Eisenbahnmuseums daher. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Bemo H0 Auch hier wollen wir uns nur auf deutsche Vorbilder konzentrieren, wenn auch der Firmenschwerpunkt auf dem Schweizer Markt liegt. Als Fertigmodell und in Bausatzversion bietet Bemo die württ. Tssd 99 633 in Museumsausführung an. Daneben ist noch in ähnlicher Kleinserien-Ausführung 99 716 als „Öchsle“-Lok im Programm. Dauerbrenner dürfte auf jeden Fall auch der Wismarer Triebwagen, das besagte Schweineschnäuzchen, in H0, H0m und H0e sein. Die Tssd in H0e von Bemo als DGEG-Lokomotive haben wir weiter vorn schon kennen gelernt. Daneben steht die VI K mit der Nummer 99 716, wie sie Zugpferd beim Öchsle ist. Brawa H0, TT und N Noch haben einige Maschinen der 65.10 der DR museal überlebt. Brawa hat mit der 65 1049 eine gelungene Nachbildung in H0 und N realisiert. Im Dresdener Verkehrsmuseum ist E 77 10 zu Hause. Brawa bietet sie in neuester Fertigungstechnik an. Der Katalog gibt übrigens dafür die Epoche 5 (!) an. Eine andere Altbauellok, die rote E 69 03, befindet sich im Lokschuppen von Garmisch. Ihr 1:87-Pendant ist ebenfalls im Brawa-Angebot. Die BSW Gruppe Halle hat sich zur Aufgabe gemacht die E 95 02 betriebsfähig der Nachwelt zu erhalten. Grund genug, das gute Stück im Modell zu verewigen. Inzwischen hat Brawa neben der H0-Variante auch Modelle für die Baugrößen TT und auch N produziert. Brawa fertigt die BR 65.10 in H0 und N in der aktuellen Ausführung als Traditionslok. Sie stellt eine typische (Neubau-) Maschine der Nachkriegs-DR dar. Hier die H0-Version. Fleischmann N, H0 Die Nürnberger haben tatsächlich in der direkten Nachbarschaft würdige Vorbilder für ihre N-Modelle gefunden: 78 510 befindet sich heute im DB-Museum und 86 457 stand im dortigen Bw als Zuglok für historische Sonderfahrten lange Zeit zur Verfügung. Das gilt auch für 23 105, eine der wohl besten Modellumsetzungen in der Baugröße N, und ebenso für 65 018, die bei Stoom Stichting Nederland betriebsfähig unterwegs ist. 50 849 stellt die Zwickauer Traditionslok mit großen Wagner-Windleitblechen dar. Der Eisenbahn Kurier leistete vor -zig Jahren mit dem Kauf der 24 009 Pionierarbeit auf dem Feld der Museumsbahnen. Fleischmann hat dieser Baureihe mit der H0-Adaption ein würdiges Denkmal gesetzt. Ebenfalls in H0 werden die schon erwähnten 50 849 (Zwickau) und 65 018 angeboten. Für die Spielbahn namens Magic Train hat man sich gleich drei MuMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Das Vorbild von Brawas E 77 10 zählt zu den Exponaten des Dresdener Verkehrsmuseums. Fleischmann bietet 65 018 (SSN) in H0 wie in N an, 23 105 (DB-Museum) ausschließlich in N. 73 LGB sollte es wieder auflegen, das so genannte „Schweineschnäuzchen“, das auf so vielen Museumsbahnen eingesetzt wird. Arnold liefert es in N, in H0 kommt es von Märklin sowie von Bemo (H0, H0e, H0m). Liliput hat ein sehr umfangreiches Programm von Museumsfahrzeugen. Nachdem 18 451 nicht mehr im Programm ist, tritt 18 316 mit korrekter langer Rauchkammer und passendem Kohlenaufsatz an ihre Stelle. Der Kanzelwagen entspricht in seiner Bedruckung exakt dem Museumsfahrzeug, wie auch die fünf Wagen des DB-Museumszuges, die neben ihrem Epoche-III-Hauptanschriftenfeld durch eine Computernummer am Chassis gekennzeichnet sind. Im Schmalspurbereich wartet Liliput mit den „Öchsle“-Fahrzeugen der 2091 nebst passenden Haubendachwagen auf. Alle Modelle tragen den authentischen ÖchsleSchriftzug. seumsvorbilder ausgesucht. Der BKuppler „Stainz 2“ ist ein Klassiker und seine Schwester „K 3“ ist bis heute in Ljubljana zu bewundern. Zudem hat der „Club 760“ die zweiachsige DeutzDiesellok im Einsatz. LGB 2m Die „Lehmänner“ haben es bei der Modellwahl ein wenig einfacher, denn viele der in Frage kommenden Vorbilder sind heute noch auf Museumsbahnen zu Hause. 99 5633 stammt von der Spreewaldbahn und trägt auch diesen Namen. Im aktuellen Programm nicht mehr enthalten, aber ein Klassiker vieler Museumsbahnen ist der Wismarer Triebwagen, sprich das „Schweineschnäuzchen“. Es sei hier stellvertretend für alle anderen Modelle und als spezieller Wunsch einer Neuauflage an LGB genannt. Daneben findet sich im laufenden Programm die sächs. VI K (allerdings ist das Vorbild keine Meterspurlok) und auch die 99 4652, besser bekannt als „Nicki und Frank S“. Sie ist heuer museal auf den Strecken des „Rasenden Rolands“ zu Hause. 74 Lima H0 Der ET 30 wird in Rot analog der aktuellen DB-Museumsausführung avisiert. Des aus dem Arnold-Programm bekannten Museums-S-Bahn-Zugs aus Berlin hat sich Lima auch in H0 angenommen. Bemerkenswert ist hier die stellenweise blaue Lackierung in der oberen Wagenhälfte. Liliput H0 Mit 18 316 hat man die Lok des BZA Minden schlechthin im Modell verewigt. Nach ihrer betriebsfähigen Aufarbeitung wurde das Vorbild in Diensten des Mannheimer Industrie-Museums eingesetzt. Dazu gesellt sich der komplette fünfteilige Zug des DB-Museums Nürnberg aus dem Jahre 1993. Zum Bestand des DB-Museums gehört auch der bekannte Kanzelwagen des Henschel-Wegmann-Gegenzuges. Ebenfalls als Einzelstück museal erhalten ist der in Zwickau restaurierte Mitropa-Speisewagen des DR-Traditionszuges. In DRB-Ausführung steht zudem der alte „Rheingold“ komplett zur Verfügung. Er entspricht der be- kannten Museumsvariante des Kölner Freundeskreises Eisenbahn e.V.. Im Bonner „Haus der Geschichte der Bundesrepublik“ ist der Salonwagen 51 80 89-80 305-1 „eingekerkert“. Das Liliput-Modell ist außen wie innen exakt am Vorbild ausgerichtet. Im H0e-Bereich fällt der „Öchsle“Zug mit korrekter Beschriftung auf. Er wird ergänzt durch die aus Österreich stammende Diesellok der Reihe 2091, die Liliput in authentischer Farbgebung und Beschriftung des „Öchsle“ anbietet. Apropos Österreich: Die auch hierzulande sehr beliebte Zillertalbahn gibt es in H0e ebenfalls von Liliput. Märklin Z, H0/Trix H0 Das Nördlinger Eisenbahn-Museum unterhält unter der Nummer 3618 die weltweit einzige betriebsfähige S 3/6. Der Marktführer präsentiert gleich zwei Varianten dieser einmaligen Lok: in Grün entsprechend der ursprünglichen Farbgebung und in Königsblau, wofür man sich durch Sponsoring der Neulackierung das Vorbild in Nördlingen kurzerhand selber schuf. Märklin bietet seine Version auch in Z an. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 In typisch bayrischer (grüner) Länderbahnausführung liefert Märklin die S 3/6 aus. So war sie lange Zeit vor Sonderzügen des Nördlinger Eisenbahnmuseums unterwegs. Heuer ist sie königsblau lackiert und nicht minder attraktiv. Märklin bietet auch diese Version in H0 und Z an. Bei der MuseumsEisenbahn Minden ist eine T 13 in grüner Länderbahn-Livree als „Stettin 7906“ im Einsatz. Das Trix-H0Modell trägt zwar die Nummer „7903“, kann aber ohne weiteres in den Museumspark eingereiht werden. Die E 69 02 kommt in H0 von Märklin und baugleich für Gleichstrom von Trix. Weinert bietet als Bausatz jede Menge Museumsfahrzeuge in Regel- und Schmalspur an. Neueste Kreation als Ankündigung 2001 ist die Mallet der Maschinenfabrik Karlsruhe, die heute bei der Museumsbahn Blonay–Chamby in der Schweiz zu Hause ist. Fotos: rk (7), MK (8), gp (1), Th. Schreiber (1) Im Bw Garmisch befindet sich neben der schon erwähnten E 69 03 heute noch die betriebsfähige E 69 02. Das Modell wird in Zweileiter-Technik von Trix angeboten. Im Bereich des Segments „Insider“ wird der „Adler“ samt Zug angeboten. Dieser ist limitiert auch bei Trix erhältlich. Als Wagenset ist bei Märklin ebenfalls der alte „Rheingold“ im Fünferpack erhältlich. Im aktuellen Katalog ist die gute alte T 13 (BR 92) nicht mehr enthalten. Der Fachhandel (z.B. Matschke in Wuppertal) bietet sie jedoch aus Lagerbeständen derzeit sehr günstig an. Die Länderbahnversion entspricht ziemlich genau dem Vorbild bei der MuseumsEisenbahn Minden. Roco H0 Bei Roco ist es gute Tradition: die limitierten Sonderauflagen von Museumsmaschinen nebst ansprechendem Begleitbuch. Dass bekannte (MIBA-) Autoren wie Michael Meinhold und Bernd Zöllner dabei mittun, lässt eine durchgängige Qualität erwarten. So ist das auch mit dem Set der E 18 08 in H0. Des Weiteren kommt die E 94 279 des MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 DB-Museums Nürnberg zu denselben Ehren. Ein weiters Topmodell für den Museumsbetrieb kommt mit der 18 201 der DR Ost. Sie gehört nach wie vor zum Traditionsbestand und fuhr über viele Jahre hinweg Sonderzüge quer durchs Land. Tillig TT Mit der 01 118 hat Tillig in 1:120 eine typische Schnellzuglok der Reichsbahngesellschaft mit großen WagnerLeitblechen wiedergegeben. Genau in dieser Ausführung ist die Maschine heute in Diensten der Historischen Eisenbahn Frankfurt/M bundesweit unterwegs. Trix N Trix dokumentiert in seinem Katalog vorbildlich den Verbleib und den musealen Einsatz diverser Maschinen aus seinem Programm. 85 007 steht auf dem Denkmalsockel. Ganz neu in diesem Jahr ist aber die Neukonstruktion der bay. S 3/6 in grüner Ausführung der Nördlinger. Weinert H0, 0e, 0m Die aktuelle Öl-01.10 lässt sich als 01 1100 bauen, Vergleichbares gilt für die schon erwähnte 85 007 der DB. Die V 65 011 entspricht dem Dahlhausener Exponat. In H0m bzw. H0e ist die 99 5901-4 als Lok des Verkehrsmuseums Dresden erhältlich. Für den Modell-Einsatz von Bruchhausen-Vilsen stehen folgende Maschinen zur Verfügung: 99 5633, auch als „Spreewald“ in Grün, der CKuppler „Hoya“ und die Kastenlok „Plettenberg“. Hinzu kommt der Talbot-Triebwagen des Typs Eifel, dessen Vorbild bei der Märkischen Museumsbahn zu finden ist. Das Modell wird zudem in 0e und 0m angeboten. Die Schlepptenderlok „Nicki und Frank S“ darf nicht fehlen. Daneben bietet man noch Varianten als „Frank S“ und „Nicki S“ an. Auf der Jagsttalbahn ist der Triebwagen VT 302 zu Hause. Als Neuheit in diesem Jahr kündigt man in 1:87 die Mallet der Maschinenfabrik Karlsruhe an. Sie ist heute bei der Museumsbahn Blonay–Chamby in der Schweiz zu Hause. rk 75 BÜCHER/VIDEO Die Schmalspurbahn Grünstädtel–Oberrittersgrün Bernd Kramer/Rainer Heinrich 96 Seiten; 17 Farb- und 171 S/W-Abb.; 29 Zeichnungen, geb.; Format 210 x 300 mm; DM 39,80; Verlag Kenning, Nordhorn Das Buch über die Schmalspurbahn Grünstädtel–Oberrittersgrün aus der Reihe „Nebenbahndokumentation Band 25“ erschien nun bereits in zweiter, überarbeiteter Auflage im Verlag Kenning. Diese typisch sächsische Schmalspurbahn zweigte in Grünstädtel von der normalspurigen Strecke Schwarzenberg–Annaberg-Buchholz ab und führte durch das Pöhlwassertal nach Oberrittersgrün. Die Stilllegung im Jahr 1971 wurde neben den Kostengründen auch durch den bevorstehenden Bau des Pumpspeicherwerks Markersbach verursacht. Doch bereits 1972 entstand in Rittersgrün ein bis heute bestehendes Schmalspurmuseum, das auch in diesem Buch eine Würdigung findet. Der ausführliche Text wird mit Fahrzeuglisten (auch die des Schmalspurmuseums ist dabei), Fahrplantabellen und Faksimiles ergänzt, wobei sich die Wageneinsatzliste nur auf die letzten fünf Betriebsjahre beschränkt. Wie beim Verlag Kenning üblich, ist das Buch mit sehr gut wiedergegebenen Fotos und zahlreichen Gleisplanskizzen illustriert. dh Koll's Preiskatalog Märklin 00/H0 – 2001 Joachim Koll D-Sat3 Deutschland in Nahaufnahme 13 CD-ROMs oder 2 DVDs; DM 69,95; Buhl Data Service GmbH, Neunkirchen „D-Sat zeigt Deutschland aus der Luft – inklusive Blick in Nachbars Garten“. Von dieser Werbeaussage „angemacht“ könnte man glauben mit der Sammlung digitalisierter Satellitenaufnahmen ein schönes Hilfsmittel für die Anlagenplanung in den Händen zu halten. Natürlich nicht um Nachbars Garten in 1:87 nachzumodellieren – aber was für diesen gilt, sollte für Bahnanlagen aller Art allemal gelten. Leider reicht jedoch die Auflösung der Luftaufnahmen für unsere Zwecke kaum aus, beim Heranzoomen mangelt es schnell an der notwendigen Schärfe, um etwa einzelne Gleise oder Weichen erkennen und unmittelbar in Modellgleispläne umsetzen zu können. Wer jedoch aus anderen Quellen schon im Besitz eines Gleisplanes ist, kann aus den Satellitenbildern viele nützliche Anregungen über Topografie, Bebauung, Verkehrswege und Vegetation im Bahnumfeld „herauslesen“. th 76 1136 Seiten; 2565 Fotos; Format 15,2 x 21,5 cm; DM 158,–; Verlag Joachim Koll, Bad Homburg Für Sammler von Märklin-Modellen im Maßstab 1:87 ist „der Koll“ sicherlich eines der wichtigsten Nachschlagewerke, zumal er jährlich aktualisiert wird. Die Gesamtausgabe für das Jahr 2001 bedeutet gleichzeitig die 23. Auflage dieses Sammlerhandbuchs, das wie gewohnt sehr solide in Leinen gebunden erscheint. An der grundsätzlichen Aufteilung in Tabellen- und Bildblöcke hat sich nichts geändert und kurze Textbeiträge fehlen ebenfalls nicht. Dieses Mal liegt deren inhaltlicher Schwerpunkt bei ModellbahnAuktionen und der Märklin-HändlerInitiative (MHI). Da Joachim Koll seine Preiskataloge kontinuierlich verbessert, wurden bei der vorliegenden 23. Auflage die Kapitel „Primex“ und „Personenwagen“ neu geordnet und lithografiert. Wem dieses Werk zu aufwändig erscheint, der kann auch auf zwei einfachere und damit preiswertere Versionen zurückgreifen: die zweibändige Standard-Ausgabe, kartoniert mit Fadenheftung (Preis je Band DM 54,80) oder den kleinformatigen Kompaktkatalog (DM 36,90), der inhaltlich auf dem Gesamtkatalog basiert, jedoch unbebildert ist. ur Koll's Spezialkatalog 2001 Joachim Koll 704 Seiten; 2891 Fotos; Format 15,2 x 21,5 cm; DM 69,90 Verlag Joachim Koll, Bad Homburg Dieser Spezialkatalog beinhaltet Märklin-Werbe- und Sondermodelle der Baugröße 00/H0 und führt etwa 4000 Modelle auf. Wichtig für Sammler dürfte außer der Nennung von Marktpreisen auch die Angabe der Stückzahlen sein! ur Die Lokalbahn Müllheim–Badenweiler Stefan Kirner 84 Seiten; 87 Fotos; Format 21 x 21 cm; DM 36,–; Verlag Kenning, Nordhorn Sie wurde keine sechzig Jahre alt und ihre Streckenlänge erreichte nicht einmal die Acht-Kilometer-Marke: Die Rede ist von einer fast vergessenen meterspurigen Bahnlinie zwischen dem Staatsbahnhof Müllheim, Müllheim-Stadt und dem Kurort Badenweiler am Südschwarzwald. Doch gibt es darüber nichtsdestotrotz viel Interessantes zu berichten, zumal die ursprünglich mit Dampfloks bediente Strecke seit 1914 sogar elektrisch betrieben wurde. Fünf recht schwere vierachsige Triebwagen versahen fortan den Verkehr, wobei die Güterbeförderung allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielte. Die auf weiten Teilen „straßenbahnmäßige“ Trassierung ohne eigenen Bahnkörper und die abgewirtschafteten Anlagen führten indes schon 1955 zur Stilllegung des Gesamtverkehrs, obgleich durchaus ein gutes Fahrgastpotenzial vorhanden war. So bleibt es Verdienst des Autors, dieser südbadischen Nebenbahn Jahrzehnte nach ihrer Betriebseinstellung ein würdiges, reich illustriertes Denkmal zu setzen. Und welch stimmungsvolle Aufnahmen auch bei elektrischem Betrieb möglich sind, beweisen etwa die 1953/54 entstandenen Fotos auf den Seiten 53, 60 oder 63 – da möchte man sich am liebsten gleich selbst in den Zug nach Badenweiler setzen! Neben Freunden des großen Vorbildes und heimatgeMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 schichtlich Interessierten werden auch Modellbahner dieses schöne Buch gern zur Hand nehmen. Es enthält manche Anregung zur Anlagengestaltung, seien es die Übergänge zwischen eigener und Straßen-Trassierung, die Gleisführungen im Endbahnhof Badenweiler oder der Streckenverlauf durch die Straßen der Stadt Müllheim. ur Die Klingenthaler Schmalspurbahn und die Geschichte des Normalspurbahnhofs Klingenthal Rainer Heinrich 96 Seiten; 18 Farb- und 99 S/W-Abb.; 37 Zeichnungen, geb.; Format 210 x 210 mm; DM 36,–; Verlag Kenning, Nordhorn In einer zweiten, überarbeiteten und erweiterten Auflage erschien das Buch über die Klingenthaler Schmalspurbahn als „Nebenbahndokumentation Band 67“ im Verlag Kenning. Rainer Heinrich erzählt darin ausführlich nicht nur die Geschichte der längst stillgelegten meterspurigen Schmalspurbahn von Klingenthal nach Untersachsenberg-Georgenthal, sondern auch die des normalspurigen Bahnhofs in Klingenthal bis zur Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Personenverkehrs nach Kraslice in Tschechien im Jahr 2000. Zahlreiche Fotos, davon einige in Farbe aus den 60er-Jahren, verschiedene Gleispläne, Gebäudezeichnungen und Fahrzeugskizzen begleiten den Leser bei der Lektüre über die ehemals einzige Schmalspurbahn Sachsens mit elektrischem Betrieb. dh 75 Jahre 01 008 – 75 Jahre Deutsche Einheitslokomotiven Siegfried Baum 58 Seiten; 60 Abb.; Format A4; DM 19,80; DGEG-Geschäftsstelle, Werl Zum „halbrunden“ Jubiläum der deutschen Einheits-Dampflokomotiven brachte die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V (DGEG) in ihrer Monografien-Reihe dieses SonMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 derheft 1 heraus. Nicht ohne besonderen Grund – zählt doch die 01 008 seit 1973 zum Fahrzeugbestand der DGEG. Verfasser Siegfried Baum, von dem bereits bei der DGEG Monografien über die 18 505 und die 38 2267 erschienen, baute die vorliegende Arbeit weitgehend in ähnlicher, bewährter Form auf. Neben Entstehung der Baureihe wird vor allem ausführlich die Technik der 01 erläutert und speziell auf das „Leben“ der 01 008 eingegangen. Auf sieben Seiten behandelt der Autor auch kurz die anderen Einheits-Baureihen – dieses interessante Thema wäre vielleicht sogar (wieder) einmal eine gesonderte Veröffentlichung wert! Einen Leckerbissen für Dampflokfreunde bilden schließlich die beiden separat beigelegten Fahrzeugzeichnungen im Maßstab 1:25. Das empfehlenswerte Heft ist sowohl im Fachhandel als auch – in diesem Fall zzgl. Versandkostenanteil – direkt bei der DGEG-Geschäftsstelle (Kleinsorgenring 14, 59457 Werl) erhältlich. ur Kleinlokomotiven deutscher Staatsbahnen Lg I, II, III, V15, V23, V60 Andreas Christopher 196 Seiten; 120 Fotos; Paperback; Format DIN A5; DM 19,80; Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e.V., 91293 Forchheim Das vorliegende Buch ist hauptsächlich als Statistikband gedacht und soll die Entwicklung des Bestands an Kleinlokomotiven von der Leistungsgruppe I bis zur V 60 in Deutschland dokumentieren. So legte auch Andreas Christopher den Schwerpunkt seines Werkes in die Erstellung der ausführlichen Listen und verweist bezüglich der Texte und Bilder bereits im Vorwort an andere Bücher, von denen eines auch von ihm stammt. Trotzdem werden die langen Fahrzeuglisten durch Textpassagen und etliche Fotos aufgelockert, sodass der Leser nicht den Eindruck gewinnt über einem reinen Tabellenwerk zu sitzen. Hilfreich bei weiteren Recherchen ist das am Ende des Buches befindliche und ausführliche Literaturverzeichnis. Kurz gesagt: ein Muss für an Kleinlokomotiven Interessierte. dh 77 MENSCHEN + MODELLE 78 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 „Intermodellbau 2001“ in Dortmund Großer Andrang auf kleine Bahnen 105 000 Besucher, mehr als 500 Aussteller, rund 48 000 qm Ausstellungsfläche – die „Intermodellbau 2001“ in den Dortmunder Westfallenhallen schlug im April wieder mal alle Rekorde. Und in zwei der acht Hallen drehte sich alles um die Modelleisenbahn. N eben den kommerziellen Ausstellern in Halle 6 standen natürlich vor allem die vielen hochkarätigen Modellbahn-Anlagen in Halle 8 im Blickpunkt des Interesses. Auf einer Bruttofläche von 5 500 qm wurden insgesamt 27 Anlagen in allen gängigen Baugrößen und für jeden Geschmack gezeigt: von Z bis 2m, von idyllischer Nebenbahn bis hin zu betriebsintensiven Stadtbahnhöfen, von gewaltigen Landschaftsanlagen bis hin zu feinfühlig umgesetzten Industriekomplexen reichte das Spektrum. Auf diesen Seiten können wir nur einige Ausschnitte der schönsten Anlagen zeigen – auf besonders bemerkenswerte Exponate werden wir demnächst noch ausführlich in der MIBA zurückkommen. th Ein beeindruckendes Stück Landschaftsbau ist die Nachbildung der Lötschberg-Rampe in H0 durch das Modellbau-Team Köln – mehr zu dieser Anlage demnächst in einer Sonderausgabe unserer Kollegen vom „Eisenbahn-Journal“. Foto: Helge Scholz Links zwei Ausschnitte aus der Anlage „2,7 % Steilstrecke“ des „Modelspoor Collectief“. Thema sind kleinere Industriebetriebe an einer eingleisigen schweizerischen Hauptstrecke. Rechts eine Szene aus der sehr schönen 0-Anlage des MEC München. Fotos: MK (2), gp MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 79 Auf einer Modulanlage mit 25 Meter Länge haben die TT-Freunde Weimar typische Merkmale der thüringischen Landschaft nachgebildet. Neben Stausee, Weinbergen, Burgen und jeder Menge Bahnbetrieb findet sich auch der rechts abgebildete selbst gebaute Tagebaubagger im Maßstab 1:120. Immer wieder eine Attraktion ist die 2m/2eAnlage der Eisenbahn- und Modellbahnfreunde Coburg (unten). Wir haben bereits in MIBA 5/2000 ausführlich über diese Anlage berichtet. Die chemische Fabrik „Heinrich Donnerschlag“ von Hendrik Gerlach (links) stellt Grundstoffe für die Farbenindustrie her, die – ebenso wie die Rohstoffe – per Kesselwagen transportiert werden. Alle Rangierarbeiten erledigen die werkseigenen Dampfspeicherloks. Fotos: MK 80 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Windmühlen in brettebener Landschaft, Kanäle und Kutter – und natürlich die Eisenbahn samt kleinem Hafenbahnhof: Erik Heeswijk aus Roermond hat Motive aus den 50er-Jahren vortrefflich in eine kleine Anlage umgewandelt, von der wir demnächst noch mehr Bilder zeigen werden. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 81 BRANCHE INTERN Die Sieger ihrer Kategorie: Wie schon im vergangenen Jahr führt die 56.2 die Dampfloks und der ET 11 die Hitliste der Elektrofahrzeuge an. Fotos: MIBA-Archiv Ergebnisse des MIBA-Messe-Gewinnspiels Das fehlt Ihnen! Wir fragten im Messeheft auch dieses Jahr wieder, was Ihnen fehlt, und erhielten mannigfaltige Antwort. Die Ergebnisse sind durchaus mit denen des vergangenen Jahres vergleichbar. A uch in diesem Jahr haben wir einige Vorgaben gemacht, die in aller Regel von unseren Einsendern akzeptiert wurden. Nur etwa in 10 % der Fälle wurde die Möglichkeit genutzt, sonstige Vorbildbaureihen zu wünschen, was sich aber erwartungsgemäß sehr zersplitterte. Spitzenreiter bei den Dampfloks ist mit einer „Rauchkammerlänge“ Vorsprung auch in diesem Jahr wieder die BR 56.2, dichtauf liegt jedoch die Verfolgergruppe der Baureihen 66, 75.0 und 03.10, die nahezu identische Stimmenanteile erhielten. Aus dieser engen Staffelung ist eigentlich nur eines zu schließen: Als Modelle hätten alle vier Baureihen gute Marktchancen. Abgeschlagen mit nur 79 Stimmen ist lediglich die preußische T 26, was angesichts des sehr speziellen Zahnradvorbilds auch kein Wunder ist. Völlig eindeutig ist dagegen das Ergebnis bei den Elektrofahrzeugen. Wie im Vorjahr liegt der ET 11 mit mehr als der Hälfte der Stimmen in Front, während E 75 und die Mehrsystemlok E 320 abgeschlagen auf die Gunst der Modellbahner verzichten müssen. Bleibt also nur noch die Frage, welcher Hersteller zur kommenden Messe zuerst zuschlägt und den beliebten, zweitteiligen Triebwagen ankündigt. Sage keiner, dass Triebwagen nicht gehen – sie fahren ohnehin! MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Ähnlich sieht es aus bei den Diesellokomotiven. Die V 65 hätte als Wiederauflage des bekannten Kato-Modells oder als Neukonstruktion mit heutigen Features angesichts knapp der Hälfte der Stimmen durchaus noch mal Chancen. Den Rest teilen sich der Zahnradschienenbus VT 97.9 und die kleine V 45 zu etwa gleichen Teilen. Beide sind also nicht wirklich abgeschlagen aus diesem Rennen hervorgegangen. Überrascht hat uns das Ergebnis des Güterzugbegleitwagens Pwgi 85, der die Kategorie Güterwagen vor dem Kmr 35 und dem modernen KKt 70 anführt. Hier zeigt sich, dass alte Vorbilder, die im Modell in vielen Epochen realisiert werden können, durchaus nicht als Exoten abzuqualifizieren sind. Dass Postwagen – nicht zuletzt durch das Engagement des Post Museums Shops – immer mehr Freunde finden, ist nicht neu. Dass aber der vierachsige Post4-b/15 praktisch alle Stimmen für Reisezugwagen einheimsen würde und seinen Konkurrenten nicht mal jeweils 100 Stimmen übrig lassen würde, ist an Eindeutigkeit kaum zu überbieten. Womit auch heute noch das alte WeWaW-Motto Gültigkeit hat: „Kurze Vorbilder wählen!“ Hoffen wir, dass die nächste Spielwarenmesse Neuheiten in diesem Sinne zu bieten hat. Wir danken allen Einsendern für ihre Teilnahme. Aus den eingegangenen Coupons haben wir als Hauptgewinner der bad. IId in H0 von Lemaco ausgelost: Herrn Benjamin Kehrer, Trossingen. Je ein Lokmodell haben gewonnen: Klaus Müller, Stuttgart; Günter Drews, Brunsbek; Michael Gaszczyk, CH-Himmelried; Thomas Labrada, Colditz; Reiner Bauernfeind, Mülheim. Je ein Wagenmodell haben gewonnen: Bernd Biedermann, Rinteln; Franz Lammertz, Dahlem; Wolf-Peter Leesch, Wertheim; Helmut Bauer, Dortmund; G.v.d. Laan, NL-Deventer; Christian Dawidowski, Mannheim; Wolfgang Domeyer, Großschönau; Heinz Paul Schäfer, Leverkusen; Gerhard Regel, Berlin; Edwin Schlösser, BLonderzeel. Zubehör haben gewonnen: Gerhardt Müller, Sinsheim; Stephan Riemann, Konstanz; Ralph Kanaske, Winnenden; Th. Gerdes, Hemer; Wolfram Eichenauer, Friedrichsdorf; Hans-Joachim Schlegel, Bad Lauterberg; Günther Koch, Karben; Gerold Schenk, Neckarsulm; Manfred Schad, Schmitten; Jürgen Drange, Berlin; Wolfgang Hübsch, Neudrossenfeld; Elisabeth Kilger, Deggendorf; Hans-Otto Obermayr, Ottobrunn; Johannes Hartmann, Neumünster; Dr. Andreas Knierim, Steinweiler; Thomas Ehrenthaler, Rastetten; Dr. Ernst Kurz, Essen; Eberhard Buch, Bochum; Bernd Möbius, Wesel; Jürgen Rehn, Oberhausen. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern! MK 85 FAHRZEUGBAU Der Anlass zum Bau einer Schmalspurdampflok in der Baugröße Nm fand sich in einem Überraschungsei in Form einer zweiachsigen Dampflok. Das Fahrwerk brauchte man „nur“ gegen eines der Miniclub-Bahn zu tauschen. Aber ganz so einfach war das nicht, wie Joachim Köhn zu berichten weiß. Die Harzer Schmalspurbahnen in Nm Fahrzeugbau in 1:160 A us eigener Erfahrung beim Fahrzeugbau wusste ich, dass in der oben beschriebenen Weise keine ansprechende Modelllokomotive entstehen kann. Da ich aber mittlerweile neugierig geworden war, wollte ich es einmal ausprobieren um zu sehen, was man daraus machen kann. Mein Enkel verschaffte mir eine „Ferrero-Lok“, während ich mir eine Miniclub-Startpackung mit der BR 89 besorgte. Zuerst demontierte ich die Loks soweit wie nötig und verschaffte mir über die erforderlichen Umbaumaßnahmen einen Überblick. Im Vergleich zu der T 3 von Arnold war die „Ferrero-Lok“ zu hoch und zu voluminös. Um nicht ins Schwarze hinein zu bauen, kopierte ich mir den Plan der badischen C, besser bekannt unter den Betriebsnummern 99 7201 bis 7204, auf den Maßstab 1:160 herunter. Nun hatte ich eine gescheite Basis für meinen ersten Fahrzeugbau in Nm. Da die „Ferrero-Lok“ aus Polystyrol besteht, ließ sie sich recht gut bearbeiten und kleben. Damit das Gehäuse auf das Fahrwerk der BR 89 passt, musste ich es innen weiter ausfräsen. Schornstein und Dampfdom drehte ich mit einer Minibohrmaschine kleiner, während die Sandkästen mit einer Feile bearbeitet wurden. Lampen, Pumpen, Leitern, Läutewerk usw. stammten von Schrottloks aus der Bastelkiste. Griffstangen und Rohrleitungen entstanden aus Messingdraht. Die Lackierung erfolgte mit Pinsel und Revell-Farben. Die Beschriftung entstand aus Fotokopien. Feuer gefangen Meine erste Nm-Schmalspurdampflok ist zwar nicht maßstäblich, jedoch hatte ich meinen Spaß nicht nur beim Bauen, sondern auch bei den ersten Proberunden. Die Überraschungseier lieferten nicht nur Lokomotiven, sonBild oben: Die 99 7202 entstand aus einer Überraschungsei-Lok. Das Fahrwerk entstammt der Miniclub-89er. Die Mallet, auf Basis eines Fahrwerks der 50er, kämpft sich mit ihrem Güterzug durch das Selketal. Fotos: Dieter E. Schubert 86 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Gut zu erkennen ist der vorgeschuhte Rahmen der Mallet. Im Wesentlichen besteht die Mallet aus drei Baugruppen. Als Basis diente ein Fahrwerk der 50er von Miniclub, deren mittlerer Radsatz entfernt wurde. Trotz einiger Kompromisse im Bereich des Führerhauses wirken die Proportionen der Mallet stimmig. Neben einigen verwendeten Zurüstteilen von KH-Modellbahnbau mussten Kessel usw. in eigener Regie entstehen. dern auch Waggons, die ich mit Feinsäge und Feile auf Maß eines Schmalspurwagens brachte und auf das Fahrwerk eines Z-Wagens setzte. Weil mich die riesigen Z-Kupplungen an meinen Schmalspurfahrzeugen störten, probierte ich die Micro-TrainsKupplungen aus, die mir ein Freund zum Testen zur Verfügung stellte. Es folgten ausgiebige Fahrversuche. So testete ich für weitere Umbauten in Frage kommende Fahrwerke auf Rangiertauglichkeit und auch die Magnematic-Kupplung von Micro-Trains auf Funktionssicherheit. Hinsichtlich der Fahreigenschaften war ich enttäuscht, da eine ruckelfreie Mindestgeschwindigkeit kaum einzuhalten war. Die Klauenkupplungen von Micro-Trains kuppeln ausgezeichnet, wenn sie in der Höhe exakt justiert sind. Die Zweite Nachdem ich ein weiteres Fahrwerk der BR 89 auf der Börse erstanden hatte, wollte ich die T 33 bauen. Da sie länger als die „Ferrero-Lok“ ist, brauchte ich davon zwei um mein Vorhaben zu verwirklichen. Da ich mich MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Die T 33 war die zweite und auch letzte Lok, die aus einer Überraschungsei-Lok entstand. Messingzurüstteile zieren die der T 33 angepasste „Schokoladenlok“. Baufotos: Joachim Köhn von Anfang an an eine Maßskizze hielt, dauerte es länger. Am Gehäuse musste mehr verändert werden. Die Arbeitstechnik blieb. Zurüstteile wie Laternen und Pumpen erstand ich als Messingfeingussteile von KH-Modellbahnbau und Reitz. Zwischendurch nahm ich mich auch der Waggons an. Der eine aus einem Überraschungsei zu grob detaillierte Wagen konnte mich nicht überzeugen. Auf Basis eines O-Wagens von Piko erfolgte der nächste Versuch, der mich schon eher zufrieden stellte. Über Umwege gelangte ich an einen Bausatz eines offenen Güterwagens von Railino. Die Fertigstellung des fein detaillierten O-Wagens zeichnete meinen weiteren Weg vor. Ich wollte mich auf Fahrzeuge der HSB spezialisieren. Erste Harzlok in Messing So spekulierte ich mit der 1’E’1-gekuppelten Neubaudampflok. Sie gab es bei Thonfeld als Fertigmodell. Ich entschloss mich kurzerhand für den Selbstbau auf Basis der Miniclub-50er. Der Weg der „Schokoladenloks“ war hier erst einmal zu Ende. Als Basis für mein „großes“ Projekt dienten auf 1:160 verkleinerte Maßzeichnungen. Als Baumaterial besorgte ich mir Messingrohre mit 10, 11 und 6 mm Durchmesser, Messingdrähte und verschiedene Kleinstprofile. Als Werkzeug stand mir eine Kleinstbohrmaschine zum Bohren, Fräsen und Drehen zur Verfügung, sowie Feinsäge, Zangen, feine Feilen und ein Lötkolben mit feiner Spitze. Der Bau der Lok dauerte länger, als ich es mir vorgestellt hatte. Der Einbau des Nachläufers erforderte Fräsarbeiten am Fahrwerk und am Nachläufer. Ich führte immer wieder Fahrtests durch. Dabei tauchten hier und da kleine Fehler auf, die es zu finden und zu korrigieren galt. Entweder es klemmte irgendwo oder Messingteile verursachten Kurzschlüsse. Als dann endlich das Fahrwerk mit dem aufgesetzten, nicht detaillierten Gehäuse einwandfrei fuhr, konnte ich mich um die feinen Dinge kümmern. Die Zurüstteile stammten soweit vorhanden von KH-Modellbau. Viele andere Dinge wie den typischen Vorwärmer fertigte ich selbst an. An Stelle der riesigen Z-Kupplungen erhielten 87 Die Reko-Wagen baute ich aus den Bausätzen von Schlosser zusammen. Die große Harzlok war die erste komplett in Messing gebaute Nm-Lok. Mit dem geänderten Fahrwerk der BR 50 ist die Mallet recht betriebssicher und zieht anstandslos ihren Personenzug. Die Personenwagen baute ich aus Ätzblechen von Kehi zusammen. die Vorläufer die Micro-Trains-Kupplung. Das Finish erfolgte nach der Grundierung mit Metallgrund von Fohrmann wieder mit Revell-Farbe und einer Beschriftung aus Fotokopien. Harzlok die Zweite Nachdem ich zwischendurch auch noch einige Waggons von Railino – jetzt bei Schlosser erhältlich – gebaut habe, war ich richtig motiviert mich an die nächste Harzlok zu begeben. Eine weitere typische Harzlok, die mich reizte, war die Karlsruher Mallet 99 5906. Für das Fahrwerk kam wieder das der BR 50 in Frage. Wegen der schwierigen Konstruktion des vorderen Triebdrehgestells verzichtete ich auf die Beweglichkeit des Malletfahrwerks. Um es mir möglichst einfach zu machen, griff ich für die Verwirklichung auf die württ. Tssd von Thonfeld zurück. Sie basiert auch auf dem fünfachsigen Fahrwerk. An Stelle des Treibradsatzes waren die Hochdruckzylinder gerückt. Ich glaubte, für meinen Umbau auf Basis der Tssd mir Arbeit zu ersparen. Das Fahrwerk, das übrigens recht gut lief, konnte ich verwenden, das Gehäuse wanderte in die Bastelkiste. 88 Wegen des relativ großen und nach hinten ausladenden Motors war ich gezwungen einige Kompromisse im Bereich des Führerhauses einzugehen. Es gelang mir mit vertretbaren Einschränkungen am Führerhaus die Maßstäblichkeit und Proportionen halbwegs zu wahren. Nachdem das Rohgehäuse fertig war, erfolgten Probefahrten, die sehr viel versprechend ausfielen. Am Fahrwerk musste ich noch Befestigungen für die Magnematic-Kupplungen von Micro-Trains schaffen. Vorn fräste ich eine Kupplungskammer in den Zylinderblock, hinten montierte ich die Kupplung über ein mehrfach gebogenes Blech. Dann ging es wieder an die Detaillierung der Lok. Die Mallet macht nun lackiert und beschriftet ihren Dienst auf meiner kleinen Anlage. Die T 33 ist mittlerweile auch fertig gestellt und „dreht ihre Runden“. Zurzeit überlege ich, wie die einfache Steuerung der Z-Dampflokfahrwerke zu verbessern ist. Personenwagen Neben den schon beschriebenen Eigenbauten und Güterwaggons sollten nun auch Personenwagen auf meiner Bahn rollen. Sowohl Thonfeld wie auch Railino – heute über Schlosser erhältlich – bieten Reko-Wagen an. In Frage kamen nur die Bausätze von Railino. Kehi hat zwar Bausätze für H0m und TTm im Programm, nicht aber für Nm. Jedoch konnte ich Bausätze – eigentlich waren es nur Ätzbleche – ergattern um mein Vorhaben zu verwirklichen. Drehgestelle für die Kehi-Waggons entnahm ich vierachsigen LänderbahnReisezugwagen. Besser noch wären die Drehgestelle der Langenschwalbacher gewesen. Im Eigenbau entstand aus dem Straßenroller von Arnold ein Rollwagen. Diesen teste ich zurzeit auf Betriebssicherheit. Auch Beladungsversuche führe ich durch um vielleicht eine entsprechende Umsetzanlage auf meiner Anlage zu realisieren. Da ich den Schwerpunkt auf den Fahrzeugbau gelegt habe, verzichte ich auf den Selbstbau von Gleisanlagen. Entsprechend eingeschotterte und farblich behandelte Z-Gleise wirken ansprechend. Zudem sind die Weichen recht betriebssicher. Allerdings ist deutlich mehr Gleispflege als üblich erforderlich um eine zufrieden stellende Betriebssicherheit zu gewährleisten. Joachim Köhn MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 WERKSTATT Einfaches Fahrwerk mit ebensolchen Mitteln Mechanik für kleine H0-Industrie-Ellok (1) Bertold Langer ließ sich durch Lutz Kuhls putzige Monheimer Elektroloks in MIBA-Spezial 48 herausfordern: Neben vorbildgerechter Geschwindigkeit und digitaler Fahrsteuerung sollten sie auch ferngesteuerte Entkuppler an beiden Enden erhalten … E s sind zwei Paar Stiefel, ob ein Lokmodell für die Serienfertigung oder für das Zusammenpfriemeln am erweiterten Basteltisch entworfen wird. Zunächst will ich erklären, was ich mir unter einem „erweiterten Basteltisch“ vorstelle. Es handelt sich um die Grundausstattung des Arbeitsplatzes mit Werkzeugen zum Bohren, Sägen und Feilen von Messing. Obwohl ich eine Hobby-Drehbank mit Bohr-/Fräsständer besitze, die Proxxon PD 360, werde ich sie zunächst aus dem Spiel lassen, denn es geht auch ohne sie. Für den Getriebebau ist eine Ständerbohrmaschine unerlässlich; und sie muss über einen Kreuztisch verfügen, mit welchem man die Teile in die richtige Position fahren kann. Ich habe kürzlich einen Proxxon-Bohrständer mit Kreuztisch für die Kleinbohr90 maschine Proxxon FBS 230 gekauft (Netzspannung, mit Chopper). Vom präzisen Kreuztisch bin ich begeistert, aber mein Bohrständer hatte eine Macke. Die gesamte Bohrmaschinenaufnahme wackelte horizontal um die Ständersäule. Dies ist, wie ich erfahren habe, ein Fabrikationsfehler, der eine ganze Bauserie betrifft. Sollten Sie einen solchen Kuhschwanz erwischt haben, wenden Sie sich an Proxxon und verlangen „eine neue Kugel“. Man weiß dann schon, was gemeint ist. Sie können die Kugel und die darin gleitende Stange rasch selbst austauschen. Als Schraubstock auf dem Kreuztisch nehme ich den von meinem großen Proxxon-Fräsständer. Er ist hinreichend präzise. Meinen schnuckelig aussehenden alten Unimat-Schraub- stock habe ich auch ausprobiert; seine Backen haben jedoch noch nie richtig gefluchtet (dass ich das vergessen konnte!). Vom leichten Proxxon-Aluminium-Maschinenschraubstock für Bastler rate ich ab. Bohren kann man mit der genannten Kombination recht leidlich, aber zum Fräsen von Messing taugt die eingesetzte Maschine wohl kaum. Ein zweiter, groberer, aber ebenfalls leidlich präziser Schraubstock wird für das Einspannen der abzulängenden Werkstücke gebraucht. Wer nicht fräsen kann, muss sägen und/oder feilen. Generationen von Feinmechanikern haben genaues Feilen gelernt und anspruchsvolle Werkstücke in dieser Basistechnik gefertigt. Warum sollte das heute nicht mehr gehen, zumal dieses Projekt hierin keine übergroßen Ansprüche stellt? Außerdem braucht man Bohrer, Reibahlen, Feilen (Nadel-, Schlüsselfeilen und eine feine Schlosserfeile), eine Bügelsäge zum Ablängen und eine Laubsäge zum Ausschneiden. Auch der Computer gehört zum Werkzeug, dazu später mehr. Mehrere Methoden möglich Weil eine Fräse fehlt, welche das überschüssige Material etwa aus einem Messingquader entfernen könnte, muss das Untergestell der Lokomotive aus Einzelteilen zusammengesetzt werden. Dabei gibt es mehrere Wege: n Die Rahmenwangen können aus 1-mm-Messingblech entstehen. Diese kann man durch zwischengelegte Messingprofile von rechteckigem oder quadratischem Querschnitt auf Abstand halten. n An Stelle des Bleches kann man gleich rechteckige Profile verwenden. Durch sie bekommt das Maschinchen mehr Reibungsgewicht (man wird froh sein für jedes Milligramm!). n Messing-U-Profile als Kern des Untergestells haben den Vorteil, dass sie rechte Winkel vorgeben. Nachteil: Kaum wird man mit den hier vorgeschlagenen Werkzeugen in einem einzigen Durchgang auch die richtige Position für das Loch im gegenüberliegenden Schenkel treffen. n Am besten erscheint mir, einen verschraubten Innenrahmen aus Messingprofilen mit darauf aufgeschraubten Messingwinkeln zu kombinieren (10 mm x 6 mm x 1 mm). Die Schraubtechnik erlaubt es, leichte Versätze der Bohrungen zu korrigieren. Erweiterte MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Bohrungen in Profilen und Winkeln lassen die Justage der Bauteile zu. So lassen sich die Achsen horizontal und vertikal rechtwinklig zum Rahmen einstellen. Die Winkel kann man gegeneinander verschieben und in der gefundenen richtigen Lage fixieren, sodass das Gehäuse später gerade auf dem Fahrwerk sitzt. Die Einzelteile werden also – bei jeder der geschilderten Methoden – durch Schrauben in Gewindelöchern verbunden. Einschnitt-Gewindeschneider machen das Gewindeschneiden zum Kinderspiel. Sie werden sich fragen, warum ich jetzt schon mitten in die Bau- und Fertigungstechnik gegangen bin anstatt zuerst die Entwurfsgrundsätze zu erläutern. Doch von den zur Verfügung stehenden Werkzeugen und Materialien sowie von den Fertigkeiten des Bastlers hängt es ab, wie präzise das Werkstück werden kann. Mit der vorgeschlagenen einfachen Ausrüstung ist höchste Präzision nicht zu erreichen. Deshalb schlage ich Ihnen eine Bautechnik vor, welche Fertigungstoleranzen erstaunlich gut ausgleicht. Diese Maschinenkombination von Proxxon soll für unsere Bastelei genügen. Der Kreuztisch ist ziemlich präzise, der Bohrständer nicht so sehr. Die Bohrmaschine (230 V, regelbar) läuft rund genug. Falls der Bohrständer horizontal um die Säule schlabbert, so telefonieren Sie mit Proxxon (Tel. 06575/780). Man wird Ihnen dann eine neue Führungskugel und die dazu gehörende Stange schicken; auswechseln kein Problem. Der Maschinenschraubstock gehört übrigens zu meiner großen Proxxon-Maschinenkombination PD360/ PF360. Harte Ware für die Lokomotivfabrik Das Pflichtenheft Folgende Forderungen an dieses kleine Lokmodell habe ich aufgestellt: n herausnehmbare (Antriebs-) Radsätze und Demontierbarkeit des gesamten Untergestells; n ausreichende Zugkraft für fünf Güterwagen, auch in modellbahnüblichen Steigungen; n vorbildgerechte Höchstgeschwindigkeit (40 km/h); n trotz geringem Vorbild-Achsstand von 2500 mm leiser, gleichmäßiger Lauf, also Motor mit eisenlosem Rotor, gegebenenfalls mit Schwungmasse; n Digitalsteuerung per Zimo-StandardDecoder mit Faulhaber-Register, weil der Zimo-Mini-Decoder immer noch nicht fertig ist; n digital angesteuerte Entkuppler vorn und hinten, welche der Einfachheit halber aus handelsüblichen Kleinrelais bestehen sollen. n Motor, Entkuppler und Decoder dürfen den freien Durchblick durchs Führerhaus des Winzlings nicht beeinträchtigen. Motor aus dem Internet Zunächst dachte ich an den FaulhaberMotor 1016. Doch hätte der in der Länge für die Relais keinen Platz gelassen. Schon vor einiger Zeit hatte ich im MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Wenn man sich für den Bau eines Fahrzeugantriebs unbedingt einen halbprofessionellen Maschinenpark zusammenkaufen muss, hört der Spaß am Basteln schon da auf, wo er eigentlich beginnen sollte. Also beschränke ich mich auf eine erschwingliche Werkzeugkombination, welche jedem Eisenbahnmodellbauer nützt und für viele unserer StandardBasteleien gebraucht werden kann. Platz benötigt sie kaum, weder beim Arbeiten noch in verstautem Zustand; und Sie können sie ohne fremde Hilfe herumheben, was ja auch eine wichtige Rolle spielt für den Bastelspaß. Links: So wird die Bohrmaschine senkrecht gestellt. Spannen Sie die bereits auf „Senkrecht” (0°) fixierte Aufnahme, so weit es geht. Meine Bohrmaschine sitzt allerdings nie total fest, weil ihr Plastikgehäuse dies nicht zulässt. Spannen Sie ein wirklich gerades Messingrohr ins Bohrfutter (Ø = 2 mm, besser noch harten Silberstahl) und prüfen Sie, ob es parallel zu einer senkrechten Kante des Schraubstocks steht. Wenn nicht, so muss die Aufnahme einen Hauch verdreht werden; dies geht auch noch, wenn sie fixiert ist. Rechts: Das „Pilot”-Bohrloch findet der nächstgrößere Bohrer nicht ganz von alleine. Drehen Sie an den Einstellrädern des Kreuztisches so lange, bis er sich nicht mehr verwindet. Beobachten Sie ihn von vorn und von der Seite. Vom exakten Einsetzen des Bohrers hängt die Genauigkeit der Bohrung ab. 91 Weiche Ware für die Blaupausen Für den Entwurf des Getriebes mit genau richtig ineinander greifenden Zahnrädern ist ein Zeichenprogramm mit numerischer Eingabe der Zeichenobjekte unerlässlich. Die Bohrschablonen können beliebig oft ausgedruckt und bei nicht optimaler Funktion eines Probestücks korrigiert werden. Ich habe Freehand für den Apple; bei DOSen-Rechnern ist CorelDraw für Windows weit verbreitet. Mit einem CAD-Programm könnte man sogar eine entsprechende Werkzeugmaschine direkt ansteuern. Schon wenn man die Zahnräder auf der Schablone auslegt, merkt man, ob man, genaues Bohren vorausgesetzt, Erfolg haben wird. Wichtig: Bei der Berechnung der Achsabstände nach der Formel {[(Z1+Z2):2] • Modul} bleibt das notwendige Spiel außer Acht. Mit ein wenig Erfahrung wird man die für die verwendeten Zahnräder erforderliche Zugabe rasch herausfinden. Zeichnungen in Originalgröße für H0: Bertold Langer Conrad-Katalog einen Flachläufer mit eisenlosem Anker entdeckt, Durchmesser 20 mm, Länge etwa 9 mm. Er eignet sich zum Einbau mit senkrechter Achse. Seine geringe empfohlene Drehzahl von 6000 U/min erfordert selbst beim langsamen Vorbild-Tempo von höchstens 50 km/h nur eine Getriebestufe. Die Suche im Internet ergab, dass der genannte Motor von der Faulhaber-Tochter Bertsch gefertigt wird und auch in kleinen Mengen direkt bezogen werden kann. Als Einzelabnehmer bezahlt man bei Bertsch deutlich mehr als bei Conrad. Doch die über Conrad verkauften Bertsch-Flachläufer haben ein Ritzel für das passende BertschAufsetzgetriebe; bei Bertsch bekommt man die Motoren auch ohne Ritzel. Empfindlicher Geselle Ek Ek Ek A B BG BG A: Längsschnitt in Fahrzeugmitte, Grün markiert den Digitaldecoder; Ek: Entkuppler B: Querschnitt in Höhe des hinteren Rahmenverbinders; Rahmen aus Messingprofilen (grau), die äußeren Rahmenteile bestehen aus 10 x 6 x 1 Messingwinkeln (beige); sie sind auf den inneren Rahmen geschraubt. C C: Sicht auf die Außenseite des Rahmens D D: Rahmen von oben mit Motorträgerblech E: Plattform aufgelegt (hellgrau), Motor auf Trägerblech geklebt; an der Plattform hängt der imitierte Außenrahmen. Deshalb wird sie von unten an die vier Ballastgewichte BG geschraubt (MS 8 x 5). Die beiden äußeren Lochpaare dienen zur Aufnahme des Lokkastens. E 92 Die Bertsch-Profis waren am Telefon sehr freundlich zu mir Hobby-Mechaniker. Als ich meine Reserven gegenüber der 1-mm-Motorachse offenbarte, boten Sie mir an, ein 2-mm-Röhrchen aufzusetzen. Diese Sonderleistung war zwar nicht umsonst, entsprach aber ungefähr dem, was man auch einem Freund mit Drehbank für eine solche Hilfe anbieten würde. Um einen besonderen Goliath handelt es sich beim Bertsch-Motor 2008 freilich nicht, und vor allem ist er kein genuiner Modellbahnmotor. Zum Testen hatte ich zwei 12-V-Motoren. An dem einen probierte ich verschiedene Spannungsformen und Spannungshöhen aus. Nachdem ich ihn in ein Test-Fahrgestell eingebaut hatte, ließ ich ihn mit einem Fleischmann-MagicTrain-Transfomator (Phasenanschnitt) sowie im Digitalbetrieb mit Decodern von Arnold und Zimo laufen. Nach längerer hochtouriger Fahrt mit dem Fleischmann-Trafo entstand ein typisches Friktionsgeräusch. Der Kraftschluss zwischen Motor und Rädern schien gestört. Außerdem nahm die Leistung des Motors rapide ab. Eine mangelhafte Verbindung von Schnecke und Motorachse kam als Ursache nicht infrage, denn der Motor pfiff bei überhöhten Drehzahlen auch dann noch, als ich ihn alleine laufen ließ. Offenbar hatte sich wegen zu hohen Tempos eine Spule gelöst, sodass sie am Motorgehäuse streifte. Als ich die kreisrunde Kunststofffolie auf der Rückseite entfernt hatte und der Kollektor sichtbar wurde, machte ich eine schreckliche Entdeckung: Die MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Kraftquellchen aus dem Schwarzwald Wegen der diffizilen Platzverhältnisse habe ich mich für einen eisenlosen Flachläufer des Schwarzwälder Apparatebauers FTB Bertsch entschieden. Beim Faulhaber-Motor sind die Wicklungen auf einer Kunststoff-„Glocke” aufgebracht, welche um den walzenförmigen Magneten kreist. Beim Bertsch-Flachläufer trägt eine kreisrunde Kunststoffscheibe die Wicklungen. Unten ein Vergleich ausgewählter Daten für den Bertsch-Motor 2008 und den Faulhaber-1016, welcher auch für die kleine Lok infrage gekommen wäre. Nennspannung Leerlaufdrehzahl Anschlusswiderstand Anlaufmoment1) Anhaltemoment2) Gegen-EMK (Dynamowirkung) Abgabeleistung Leerlaufstrom Rotor-Trägheitsmoment Empfohlener Strom Empfohlene Drehzahl Empfohlenes Drehmoment 12 16 500 95 k.A. 0,82 0,705 0,36 0,004 0,05 0,08 max. 13 000 0,48 15 k.A. 245 1,52 k.A. 2,7 0,2 0,003 k.A. 0,05 5320 k.A. V UpM Ω mNm mNm V/1000 UpM W A gcm2 A UpM mNm Quelle: Bertsch, Faulhaber Gewinde M 5,5 x 0,5 Ø 10,0 Drehmoment beim Einschalten der Nennspannung Motor bei Nennspannung zum Stillstand gebracht Ø 6,0 Ø 2,0 Ø 1,0 2) Faulhaber 1016 12 6800 114 1,32 1,67 1,7 0,2 0,006 0,55 0,03 6000 0,4 Ø 0,8 1) Bertsch 2008 Ø 20 2,0 2,0 8,2 0,6 4,5 1,9 1,6 Ø 1,5 vier Silberbürsten hatten schwarze Brandstreifen in den Gold-Kollektor eingeschrieben – der Motor lief zwar noch, aber nicht mehr mit voller Leistung. Neuer Test mit neuem Motor: Nach einer Stunde Dauerbetrieb mit 12 V aus einem stabilisierten Steckernetzgerät wies der Kollektor keinerlei Spuren auf. Ein weiterer einstündiger Lauf mit dem Zimo-Decoder MX61 (Tonfrequenz-Ansteuerung 16 kHz) konnte dem Kollektor ebenfalls nichts anhaben. Allerdings hatte ich die Digitalspannung auf 12 V eingestellt. Die Zimo-Zentrale lässt sich mit einem kleinen Potentiometer an der Gehäuseseite auf Ausgangsspannungen zwischen 10 V und 24 V einstellen, ein nützliches Extra, besonders, wenn man Fahrzeuge testen möchte. Die grob auflösende Zimo-Stromanzeige bewegte sich zwischen 0,02 und 0,04 A. Nach der zweiten Stunde waren blanke Schleifspuren zu bemerken, wie sie der Betrieb üblicherweise hervorruft. Ich nehme an, dass der erste Motor letztlich an untypischer Belastung und zu hoher Spannung scheiterte. Zeitweise hatte ich auf das Fahrgestellchen das komplette Fahrwerk einer Fleischmann-94 (H0), Lademasse 333 g geladen; scheinbar war das kein Problem für den Antrieb, er bewältigte diese Last mit kaum vermindertem Tempo. Doch wie kurze Tests mit dem zweiten Motor ergaben, fließen dann bei 16 V bis zu 0,08 A, also deutlich mehr als die empfohlenen 0,03 A. Die Lastregelung der beiden eingesetzten Digitaldecoder mag zum Ruin beigetragen haben: Sie setzt den Motor unausgesetzt unter Leistungszwang, auch wenn die Ansprüche, wie in meinem Fall, zu hoch geschraubt sind. Immer nur Peitsche, niemals Zuckerbrot – da steigt jeder Motor früher oder später aus. Um sicher zu gehen, habe ich für das endgültige Fahrgestell einen Bertsch2008 mit 15 V Nennspannung bestellt (Aufpreis). Für hohe Belastungen gibt es – ebenfalls gegen Aufpreis – eine Ausführung mit verstärkten Bürsten. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges wird Ihnen sehr gering vorkommen; lassen Sie sich aber nicht dazu hinreißen, es mit zu hoher Spannung auf möglicherweise versteckte Speedy-Gonzales-Qualitäten zu testen. Wollen Sie es schneller haben, müssen Sie die Untersetzung ändern. Dies geht aber auf Kosten der ohnehin nicht übermäßig großen Kraftentfaltung. 15,7 19,2 (!) 5,2 Bertsch-2008 und Faulhaber-1016 Die Typenbezeichnung bei Faulhaber (hier: 10 für den Durchmesser, 16 für die Länge) weckt falsche Erwartungen, wenn man die in der Längenbezeichnung nicht enthaltenen Vorsprünge außer Acht lässt. Beim Bertsch-Motor 20-„08” kommen zur Länge von 8,2 mm nur 1,6 mm für den Kragen und die Achsdurchführung hinzu. Die Motorwelle ist ziemlich kurz, sodass eine darauf aufzubringende Schwungscheibe genau gearbeitet sein muss. An ihr muss sich außerdem eine Verlängerung zur Aufnahme der Schnecke befinden. Bertsch-Motor 2008 in verschiedenen Varianten: 1. von Bertsch direkt; 2. preisgünstig von Conrad-Elektronik, aber mit Ritzel; 3. mit Verlängerungsröhrchen, Ø = 2 mm, l = 8 mm von Bertsch; 4. mit Schwungscheibe, Ø = 19 mm, h = 1,9 mm, von Bodo Fonfara und Motorträger aus Polystyrol. Zum Vergleich ein Burmester-Einzelachsantrieb mit dem Faulhaber-Motor 1016. 93 Während übliche Modellbahnmotoren im Verhältnis zu ihren Aufgaben meist überdimensioniert sind, muss man beim Bertsch-Motor von vornherein auf die Leistungsgrenze achten. Links: Genauer arbeitet man, wenn man die Werkstücke direkt auf den Kreuztisch spannt. Unterlage und Einstellung der Bohrtiefe nicht vergessen! Als Widerlager für die Pratzen dienen Messingprofile. Alternativen für den Motor? Bislang wurden in derart kleinen Modellen bevorzugt Faulhaber-Motoren eingesetzt. Sie machen bei Nennspannung im Leerlauf um die 15.000 Umdrehungen pro Minute, was bei dem gegebenen Raddurchmesser von 11 oder 11,5 mm und einer Vorbildgeschwindigkeit von ca. 50 km/h eine Untersetzung von mehr als 50:1 nötig macht. Das Getriebe wird dann zwangsläufig mindestens zweistufig: ein Raum- und Leistungsproblem. Bei den Bertsch-Langsamläufern, welche Leerlaufdrehzahlen von ca. 6000 bis 6800 UpM entwickeln, kommt man mit einer Stufe aus. Das Untersetzungsverhältnis liegt bei 25:1. Flache Langsamläufer mit z.B. 22 mm Durchmesser sind auch in mobilen Abspielgeräten für Tonbänder eingebaut. Auf den Internetseiten von Mabuchi fand ich solche Motoren. Doch als Alternative können sie nicht gelten, denn Mabuchi nimmt nur Aufträge ab 10.000 Stück entgegen. Zweites Hindernis: Diese Motoren sind für Batteriespannung entworfen, also für z.B. 2 Volt. Während man mit der Spannungsreduzierung schon fertig werden könnte, setzt Mabuchi mit seiner Verkaufspolitik die nicht überwindbare Hürde. Immerhin: Solche Motoren mit ihrer relativ großen Ankermasse würden eine zusätzliche Schwungscheibe überflüssig machen. Der BertschMotor hat als Anker ja nur eine leichte Kunststoffscheibe mit ein bisschen Goldblech und Draht als Garnitur. Möglicherweise finden Sie einen geeigneten Flachmotor beim Elektronik-Ramsch. In der Münchner Schillerstraße, einem nahezu orientalischen Elektronik-Basar, kaufte ich vor einiger Zeit einen etwas größeren Flachläufer, dessen elektrische Daten aber im Dunkeln blieben. Schon bei 5 V beginnt er zu rauchen, was jedoch bislang nicht zu seinem Ableben führte. Jedenfalls läuft er recht lange nach. Schwungscheibe – ja oder nein? Da mir mein Gefühl zu einer Schwungscheibe riet, ließ ich mir eine von Bodo Fonfara, dem bekannten Getriebespe94 Unten: Neben dem Üblichen braucht man einige Spezialwerkzeuge, welche man nicht im Heimwerkermarkt bekommt, etwa den Fohrmann-Radabzieher sowie Maschinen-Reibahlen und Gewindebohrer (im Bohrklöbchen). Werkzeuge, Methoden, Resultate zialisten, nach Zeichnung drehen. Sie hat einen Durchmesser von 19 mm und eine Stärke von 1,9 mm. Außerdem ist die Aufnahme für die Schnecke integriert. Die Zeichnungen geben Aufschluss darüber, dass es sich nicht einfach um ein Stück Rundmessing mit mehr oder weniger zentrischer Bohrung handelt. Da ich den Meister über die mir bereits bekannten Schwächen des Motors aufgeklärt hatte, traute er sich erst gar nicht, die Scheibe auf dem Motor zu testen. Er verkaufte mir die Katze sozusagen im Sack. Doch es ist eine hervorragende Katze geworden, wie sich beim Aufstecken und beim Probelauf herausstellte. Die Scheibe hat keine Unwucht und sitzt mit ihrer 1-mm-Bohrung so exakt auf der 1-mm-Motorachse, dass bei den geringen Antriebskräften weder gesichert noch geklebt werden muss (also kein Loctite bzw. Sekundenkleber). Bodo Fonfara machte mich auf die großzügigen Lagertoleranzen des Bertsch-Motors aufmerksam. Hier gibt es zwei Prognosen: Entweder leiert die Schwungscheibe die Lager zusätzlich aus oder sie stabilisiert die Achse ähnlich einem Kreisel. Wir werden sehen, wohin sich das Pendel neigt. Der Stabilisierung nützt wahrscheinlich auch die von mir gewählte Getriebeanordnung: Die Schnecke wirkt auf zwei einander gegenüberMIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Die Kunst des Bohrens Rahmen komplett demontierbar. Weil der innere Rahmen aber so schön justiert ist, habe ich ihn nicht auseinander genommen. Wenn die äußeren Winkel aufgeschraubt sind und gut fluchten, bohrt man durch die bereits auf den Winkeln vorhandenen Bohrungen in den inneren Rahmen und steckt entsprechende Stifte hindurch. So ist die Lage der Winkel fixiert. Rahmen von unten. Die Schlitze, in denen die Antriebsachsen sitzen, schließt ein geätztes Blech mit Aussparungen für die Zahnräder und die Schnecke; es stammt von Lutz Kuhls Ätzblech mit den Gehäuseteilen. Wünschenswert wäre eine Getriebeabdeckung. Auch sie könnte man auf dem Ätzblech vorsehen. Wer nicht ätzen kann, fertigt beides aus Blech oder Polystyrol. Fahrgestell fertig für den Probebetrieb. Die Plattformgruppe, von Lutz Kuhl zusammengebaut, kommt nicht in Konflikt mit sich drehenden Teilen. Der Zimo-Decoder wurde provisorisch auf dem Motor fixiert. Er passt, wie sich gezeigt hat, in den Führerstand der kleinen Ellok. Die freien Räume vor und hinter dem Motor sind für die Entkuppler oder für zusätzlichen Ballast reserviert. Alle Fotos: Bertold Langer stehende Schneckenräder. So kann bei minimal zulässigem Eingriff die Motorachse wenigstens in einer von zwei Ebenen nur wenig schlackern. Möglich wäre auch, so Bodo Fonfara, die in die Schwungscheibe integrierte verlängerte Motorachse von unten gegenzulagern. Sie verfügt ja über die 1-mm-Bohrung, in die ein passender, senkrecht auf der unteren Rahmenabdeckung ruhender Stift eingreifen könnte. Schließlich ließe sich ab Werk sogar eine längere Motorachse einbauen, sodass die Schwungscheibe über der Oberseite des Motors Platz fände. Auch diese Anordnung könnte zur Entlastung der Motorlager beitragen. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Abgesehen von den Vorbehalten bewährt sich die Schwungscheibe, weil sie einen kurzen Auslauf ermöglicht. Selbstverständlich zeigen Schwungscheiben auf den Ankerwellen von Schnellläufern einen weit besseren Effekt, allerdings nur dann, wenn sie einen brauchbaren Durchmesser aufweisen. Bisweilen kommt es mir so vor, als diene das bloße Vorhandensein einer Schwungscheibe auch schon als Beweis für einen vernünftigen Auslauf. Hier ist kein Platz, dieser Voreingenommenheit kundig entgegenzutreten, daher nur die Faustregel: Der Durchmesser zählt in weit größerem Maß als die Länge. Auf die Gestalt kommt es an, nicht auf die pure Masse. Bevor ich das endgültige Fahrwerk baute, machte ich erst einmal einen Versuch. Es stellte sich heraus, dass man auf dem Proxxon-Bohrständer mit Kreuztisch wirklich genau genug bohren kann, wenigstens in der horizontalen Ebene. Ob die Bohrungen auch wirklich senkrecht ins Material gehen, hängt vor allem vom Schraubstock ab. Deshalb baute ich ihn im zweiten Durchgang ab und befestigte meine Werkstücke mit den Spannpratzen auf dem Kreuztisch – eine Zwischenlage von mindestens 3 mm Messingprofil und der Höhenanschlag schützen die Aluminiumplatte. n Zum Markieren der Löcher durch die aufgeklebte Papierschablone hindurch spannte ich anfänglich einen 0,8-mmZentrierbohrer ein. Es stellte sich heraus, dass ein neuer, wirklich rund laufender 1-mm-Normalbohrer diese Aufgabe besser löst, vor allem, weil man mit ihm genauer auf die Fadenkreuze der mit Uhu aufgeklebten Papierschablone zielen kann. n Die durchs ganze Werkstück hindurchgeführte Bohrung wird nun mit einem 1,2-mm-Bohrer aufgebohrt. Dank dem Kreuztisch kann man leicht verlaufene Zentrierbohrungen mit Maßen noch korrigieren, indem man diesen Bohrer vorsichtig und ohne Druck die Materialoberfläche entsprechend traktieren lässt. Ist die richtige Mitte gefunden, kann man loslegen. n Der vorletzte Schritt für eine 1,5-mmBohrung ist der 1,4-mm-Bohrer. Zum Schluss kommt die 1,5-mm-Maschinenreibahle zum Einsatz. Sie glättet die Bohrung. Für ein 2-mm-Loch empfehle ich zusätzlich einen 1,8- mmBohrer. Soll eine passgenaue Bohrung entstehen, kann man die 1,8-mm-Bohrung mit der Reibahle vorsichtig erweitern. Die Reibahle übrigens immer nur in einer Richtung drehen, auch wenn man sie nur mit der Hand führt, was mit dem Stiftenklöbchen durchaus möglich ist n Beim Erweitern der Bohrungen muss der jeweils folgende Bohrer das Loch finden. Kein Problem mit dem Kreuztisch. Erst stellt man ihn so ein, dass der Bohrer überhaupt ins Loch gleitet.Wenigstens bei solchen bis mindestens 2,0 mm Durchmesser sieht man, wie sie sich beim Einsetzen leicht verbiegen, falls sie nicht wirklich zentrisch zum Loch stehen. Nun justiert man den Kreuztisch gefühlvoll nach, bis es ohne Versatz flutscht. 95 Generelle Regeln Konstruktion und Fertigung So ist der innere Rahmen konstruiert. Die Wangen bestehen aus Messingprofil 7 mm x 3 mm, Distanzstücke 4 mm x 4 mm. Die eine Y: linke Rahmenwange innen Wange sollte man mit den DistanzA B C D E F G stücken fest verbinden (schrauben und kleben). Die andere bleibt, eventuell mit erweiterten Bohrungen für die 1,2-mm-Schrauben, R schraubbar. So können Toleranzen ausgeglichen werden. R: Rücksprung für Schnecke Ø = 4 mm, gefeilt. Köpfe der vier Schrauben versenkt (Erweiterung Ø = 3 mm), weil man Z: rechte Rahmenwange außen auf den Innenrahmen die äußeren Rahmenwinkel bündig aufschraubt. Dafür sind die äußeren Gewindebohrungen bei A und G vorgesehen. Prinzipskizze, nicht maßstäblich Die Zahnradachsen C, D und E laufen in den Rahmenwangen (Bohrung Ø = 1,5 mm); Zahnräder (26 Zähne bzw. 16 Zähne, Achsbohrung Ø = 1,48 mm) auf die Achsen aufgepresst (Stifte aus Automatenstahl, L = 10 mm, Ø = 1,5 mm, leichtes Untermaß, erhältlich bei Euromodell – Bodo Fonfara). Wie bei den Treibachsen B und F sind die Lagerflächen hier reduziert um die Reibung in den wahrscheinlich nicht ganz präzise fluchtenden Lagern zu vermindern. Arbeitsschritte beim inneren Rahmen 1. Teile für Rahmenwangen aufeinander spannen (Teil Z unten, Teil Y oben, Länge: plus 5 mm rechts und links); 2. alles vorbohren (1,0 mm); 3. Schraubenlöcher aufbohren (1,2 mm); 4. Löcher für Zahnradachsen aufbohren (1,4 mm); 5. Löcher für Antriebsachsen aufbohren (1,8 mm); 7. Erweiterung bei Achse F zentrisch einbringen (3 mm, halbe Materialstärke, Tiefenanschlag am Bohrständer einstellen!); 8. ausspannen; 9. Wange Z einspannen (Innenseite nach oben); 10. Achserweiterungen bohren (2 mm bzw. 3 mm, halbe Materialstärke); 11. Werkstück umdrehen und hier die Erweiterungen einbringen; 12. – 15. entsprechende Arbeitsschritte für Wange Y; 16. Gewinde per Hand schneiden; 17. Wangen direkt aufeinander schrauben (Schrauben/Muttern bei A und G); 18. einspannen; 19. 1,4-mm-Bohrungen aufreiben (1,5mm-Maschinen-Reibahle); 20. 1,8-mm-Bohrungen aufreiben (2,0mm-Maschinen-Reibahle); 21. ausspannen, sehr vorsichtig Schlitze für Treibachsen feilen. Oben Vorschlag für einen Fertigungsvorgang. Wer konstruiert, will auch fertigen. Also lohnt es sich, schon bei der Konstruktion auf die möglichst einfache Realisierung bedacht zu sein. Jedes Werkstück des Rahmens muss mehrmals eingespannt werden, womit eine Menge Zeit draufgeht. Arbeitsplanung minimiert diesen Aufwand. Auch die Wahl möglichst weniger verschiedene Bohrungsdurchmesser erleichtert das Werkeln. Für das Getriebe kommen Kunststoffzahnräder von Euromodell-Fonfara zum Einsatz: 26 Zähne, M = 0,3: 032620148 (3 x); 16 Zähne, M = 0,3: 031620148 (2 x); Schnecke Ø = 4 mm, M = 0,3: 0340118 (1 x); Nummernschlüssel: Modul/Zähne/Breite/Bohrung. Es ergibt sich ein Untersetzungsverhältnis von 26:1. Die überschlägige Rechnung für die Vorbild-Höchstgeschwindigkeit des Modells lautet (Roco-Radsätze, Motor 6000 UpM): [(6000:26) • 1 m • π] • 60 ≈ 47 km/h. Beim 15-V-Motor liegt Vmax niedriger. 96 n Nehmen Sie nur Bohrer, welche das in diesem Artikel genannte Material vor allem zerspanen, statt es überwiegend zu zerbröseln. n Als Drehzahl wählte ich 5000 UpM, die niedrigste, welche die ProxxonKleinbohrmaschine bringt. Bei Bohrungen ab 3 mm können Sie die Drehzahl erhöhen, da mehr Kraft gebraucht wird und der Bohrer wegen seiner Größe nicht mehr abbrechen kann. n Der Bohrer muss ohne auffälliges Geräusch eindringen. Fängt er an zu kreischen, so hat er sich in der Regel an der Spitze mit Material zugesetzt: Bohrer bei laufender Maschine aus der Bohrung herausziehen, Maschine abstellen und Bohrspäne aus den Gängen entfernen. n Bohrer, welche nicht die gewohnte Schneideleistung bringen, sofort aus dem Verkehr ziehen. Sie neigen zum Abbrechen: In den Löchern steckende Bohrerspitzen verderben meist das gesamte Werkstück. n Bei tieferen Bohrungen mit kleinem Durchmesser (z.B. Ø 0,9 mm, 3…6 mm tief) hilft ein wenig Kontaktspray als Schmierung. Nehmen Sie nur wenig davon, damit Ihre Arbeitsumwelt sauber bleibt. n Zum Schluss die Regel aller Regeln: Bohren Sie immer nur mit mäßigem Vorschub, also ziehen Sie den Hebel an ihrem Bohrständer nur vorsichtig herunter. Ein intakter Bohrer findet seinen Weg ohne viel Zwang alleine. Wenn Sie glauben Gewalt anwenden zu müssen, ist Ihr Bohrer verbraucht; im nächsten Moment wird er sich wehren und abbrechen. Doch keine übertriebene Angst: Beim Bau zweier Fahrwerke in der beschriebenen Technik ist mir kein einziger Bohrer abgebrochen. Fast wie beim Metallbaukasten Wenn Sie einst gerne mit dem Metallbaukasten gespielt haben, dann ist meine Technik genau richtig für Sie. Fehlte Ihnen damals gerade eben nur ein einziges Teil um Ihren Superkran fertig zu stellen, oder hatten Sie Schwierigkeiten mit Kraft fressenden Lagern? Diese Probleme haben Sie nun nicht mehr, denn Sie bauen sich Ihre Einzelteile selbst. So macht auch das Zusammenschrauben viel mehr Spaß als zu Metallbaukasten-Zeiten. Als Verbindungstechnik wähle ich prinzipiell das Schrauben. Kleben oder MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Gewinde einbringen Mit sog. Einschnitt-Gewindeschneidern, welche für unsere Zwecke ausreichen, sind Innengewinde rasch hergestellt. Gearbeitet wird ausschließlich im Handbetrieb, denn unsere Bohrmaschine ist viel zu schnell und unhandlich für diesen Zweck. Für ein 1,2-mm-Gewinde taugt ein 1-mm-Kernloch (das Verhältnis Gewinde zu Kernloch beträgt 1 : 0,8). Man spannt den Gewindeschneider in ein geeignetes Bohrklöbchen, setzt seine Spitze möglichst senkrecht auf das Kernloch und beginnt mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn langsam zu drehen. Die Spitze arbeitet sich ein. Sobald Sie ein knarzendes Geräusch vernehmen, drehen Sie den Gewindeschneider, natürlich gegen den Uhrzeigersinn, heraus und entfernen die Messingbrösel, welche sich an ihm festgesetzt haben. Bei einer Lochtiefe von 3 mm sollten Sie dies etwa viermal tun. Besser geht es mit Schmierung (Kontaktspray), wobei Sie aber genau so vorsichtig sein MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 müssen wie beim Trockenbetrieb. Achtung: Die Gewindeschneider halten einiges aus, aber Abknicken verträgt deren gehärtetes Material auf keinen Fall. Vermeiden Sie also unkontrollierte Bewegungen (wenn Sie z.B. Ihr melodienreiches Handy aus der Bastelruhe reißt). Behalten Sie Werkstück und Werkzeug immer in Händen, legen Sie also das Werkstück niemals ab, wenn der im Bohrklöbchen steckende Gewindeschneider sich noch im Werkstück befindet. 48 löten setzt für jeden entsprechenden Arbeitsschritt eine oft diffizile Justierung der Teile voraus. Beim (Flamm-) Löten von volumigen Messingprofilen brauchen Sie erst einmal eine hitzestabile Lötunterlage, welche zudem die Wärme nicht ableiten darf. Gleiches gilt für Spannwerkzeuge. Beim Kleben stellt sich die Grundfrage: „Hält das auch wirklich?“ Die Schraubtechnik können Sie schon vor dem Bohren zweier identischer Teile anwenden, etwa der zwei Rahmenwangen. Schneiden Sie zwei Stücke etwas länger aus, spannen Sie sie zusammen und bringen Sie je eine Kernbohrung ein, den Werkstückenden zu. Erweitern Sie die Bohrung in einem Werkstück auf den Schraubendurchmesser, und im anderen erweitern Sie die Kernbohrung so, dass Sie ein Gewinde einschneiden können. Wenn der Schraubenkopf beim folgenden Einspannen stören sollte, können Sie ihn versenken. Das mit Schraubverbindungen zusammengehaltene fertige Fahrwerk lässt sich beliebig auseinander nehmen und wieder zusammensetzen. Baugruppen, welche immer zusammen bleiben können, dürfen verschraubt und verklebt werden: so etwa die Distanzstücke und Rahmenprofile einer Fahrgestellseite (Prinzipskizzen dazu auf der Seite links). INDUSTRIE UND EISENBAHN • Zeche, Stahlwerk, Kalktransport • Anlagen- und Gleispläne • Übersicht: US-Industriebauten • Industrie-Kitbashing • AEG-Ellok für Werksbahnen • Verladeanlage am Flusshafen Was noch alles fehlt Weitere Arbeitstechniken bleiben zu beschreiben, etwa das Aufziehen der Zahnräder, außerdem Anpassen und Einbau der Entkuppler-Relais. Die Digitalisierung ist bislang gar nur angesprochen. Ich möchte neben dem Zimo-Decoder zwei Mini-Decoder eingehender testen, welche allerdings nicht direkt Faulhaber-tauglich sind (Lenz und Kühn). Die ersten Fahrprüfungen fielen recht günstig aus: Die Lok läuft leiser und gleichmäßiger als eine Vergleichsmaschine mit Burmester-Fahrgestell (Faulhaber 1016 mit mehrstufigem Getriebe). Gemessen wurde eine Leerfahrt-Höchstgeschwindigkeit von umgerechnet rund 38 km/h bei 12 V Gleichstrom. Mit Digitaldecodern ist das Maschinchen auch schon gelaufen, und zwar noch besser! Weitere Messungen bei verschiedenen Spannungsformen stehen an. Schließlich möchte ich eine leichte Abwandlung des Rahmenbaus präsentieren. All dies in MIBA 7/2001. Bertold Langer MIBA-Spezial 48 • Mai 2001 J 10525 F · DM/sFr 19,80 · S 158,- · Lit 24 000 · hfl 24,75 · lfr 480,http://www.miba.de I n MIBA-Spezial 48 finden Sie mehr über die kleinen Monheimer Zweiachs-Elloks. Insgesamt gab es dort vier leicht unterschiedliche Maschinen. Lutz Kuhl hat bereits zwei verschiedene Gehäuse samt funktionslosem Außenrahmen in H0 nachgebaut. Material: fotogeätztes Messingblech. Die Vorlage entstand mithilfe des Zeichenprogramms Freehand. Geätzt wurde – schlecht und recht – in einer kleinen Ätzküvette mit Umwälzpumpe. Fazit: Diese Sauerei sollte man vielleicht doch einem professionellen Ätzer überlassen; was man an Geld dafür ausgibt, spart man an Zeit und gegebenenfalls Ärger wieder ein. Dennoch können sich die Resultate aus der eigenen Giftküche sehen lassen, wie auch das AufmacherFoto dieses Artikels auf Seite 90 beweist. Spezielles für den Fahrwerksbau Aus den genannten Bezugsquellen habe ich persönlich geschöpft. Im Internet und auf den Anzeigenseiten der Modellbahnpresse sind weitere Anbieter für Halbzeuge und Spezialwerkzeuge zu finden. Fündig wird man besonders bequem auf Modellbau-Austellungen. Messingprofile 7x3/4x4/8x4 Conrad, Filiale Nürnberg, sonst: Klaus-Conrad-Straße 1, 92240 Hirschau, www.conrad.com Messingwinkel 10 x 10 x 1 örtlicher Baumarkt Schrauben M 1,2, Bohrer, Gewindeschneider, Reibahlen GHW-Versand Gabriele Hüttl-Wagener, Op dem Felde 41, 41372 Niederkrüchten, [email protected] Zahnräder/-achsen, Schwung- Euromodell – Bodo Fonfara, Roggensteiner Straße 28, scheibe nach Zeichnung 82140 Olching, [email protected] Radsätze, Roco 40264 (11 mm, RP25) Modellbahn-Fachhandel Motor 2008, 15 V FTB Bertsch, Hahnstraße 10, 78054 VS-Schwenningen, www.FTB-Bertsch.de 97 BEIGE/ORANGE • BR 75 Art.-Nr. 2229 DM 260,– ** • „Halberstädter“ Amc Art.-Nr. 3236 DM 60,– ** • „Halberstädter“ Bmc Art.-Nr. 3237 DM 60,– ** • Baugröße N • Arnold Modelleisenbahnen Meisenweg 1 D-92360 Mühlhausen • Erhältlich im Fachhandel Für den Einsatz auf Modellbahnanlagen nach DR-Vorbild kommt die BR 75 gerade recht. In authentischer Beschriftung der Epoche III trägt sie die Anschriften der Rbd Dresden. Auffallend sind die Vor- und Nachläufer mit durchbrochenen Speichen. Die Fahreigenschaften des Modells sind gut. Eine wichtige Farbvariante stellen sicherlich die langen Halberstädter in beige/oranger Epoche-IVLackierung dar. Farbtrennkanten und Anschriftenfelder sind sauber ausgeführt. Kurzkupplung ist Standard. BR 75 der Epoche III und Halberstädter der Epoche IV von Arnold nach DR-Vorbild FREIBIER FÜR ALLE • Set 4 „Herbsthäuser Durstlöschzug“ Art.-Nr. 44562.012 DM 149,– • Baugröße H0 • Otto Häussermann Komburgstr. 9 D-74653 Künzelsau Tel. 0 7940/91 61-0 • Erhältlich direkt „Durstlöschzug“ von Häussermann in H0 Menck-Schleppschaufelbagger in funktionstüchtiger Metallausführung von NZG. 98 Anstelle der typischen Biermarkenwerbewagen bietet Häussermann ein Set mit einem „Durstlöschzug“ an, dass viel Zubehör rund um den großen Durst bietet. Zur Gestaltung eines zünftigen Biergartens gibt es zu dem Verkaufswagen und den Sonnenschirmen noch Biertischgarnituren, -fässer, -kisten, -flaschen usw. UNVERWÜSTLICH • Menck-Bagger M 251 Art.-Nr. 470 DM 530,– ** Maßstab 1:50 • NZG Nürnberger Zinkdruckguss-Modelle GmbH Sigmundstraße 147 D-90431 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel Der Name der Hamburger Firma Menck steht noch heute als Synonym für unverwüstliche Baumaschinen. Der Nürnberger Hersteller von ZinkdruckgussModellen hat dem beeindruckenden Menck-Bagger M 251 mit Schleppschaufel im Modell ein Denkmal in Metall gesetzt. Die Ausführung der Metallraupen ist ebenso beeindruckend wie die frei stehenden Leitern und der filigrane Gitterausleger. Die zu öffnenden Schiebetüren geben den Blick auf den Motor bzw. die Seiltrommeln frei. Mit einem speziellen Schlüssel lassen sich alle Funktionen des Baggers ausführen. Das Vorbild wurde von 1955 bis 1965 gebaut und wiegt 77,5 t. Daniel Wietlisbach MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 NEUHEITEN Prächtiges Paradepferd: die 05 003 der DB von Liliput in H0 REICHSBAHNRENNER • BR 05 der DRB Art.-Nr. L 10 05 13 DM 550,– ** • BR 05 der DB Art.-Nr. L 10 05 01 DM 430,– ** • Baugröße H0 • Liliput/Bachmann Ltd. Am Umspannwerk 5 D-90518 Altdorf • Erhältlich im Fachhandel Gleich zwei Varianten der populären BR 05 stehen dem Modellbahner mit der aktuellen Auslieferung zur Auswahl. Mit von der Partie ist die erst zur Nürnberger Spielwarenmesse 2001 angekündigte stromlinienverkleidete DRB-Ausführung der 05 002. Bei der zweiten 05 handelt es sich um 05 001 ohne Stromlinienverkleidung, die im Katalog Lang ersehnt und endlich lieferbar: die 05 001 der DRB von Liliput in H0 2001 noch als unlackiertes Handmuster abgebildet ist. Das Besondere an der Lok ist neben den Witteblechen das Nachläuferdrehgestell mit Außenrahmen. Beiden Dampfern gemeinsam sind eine Lok-/Tenderkurzkupplung, Schnittstelle nach NEM 652 und ein fünfpoliger Motor mit Schwungmasse. Zu beachten ist, dass nur Radien ab 420 mm befahren werden können. MASSENGÜTER • O-Wagen Art.-Nr. 5039 DM 30,50 * • Schüttgutwagenset OOt Art.-Nr. 5060 DM 130,80 * • Baugröße H0 • Klein Modellbahn Gatterederstr. 6 A-1233 Wien • Erhältlich im Fachhandel Moderner offener Güterwagen der SNCB in H0 Viererset des OOt in H0 von Klein Modellbahn MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 Für Massengüter aller Art sind Großraumgüterwagen ideal. Den Fas gibt es nun als Modell in Ep.-V-Ausführung der SNCB. Er ist in dieser Ausführung auf vielen europäischen Strecken zu beobachten. Ideale Basis für die Bildung von Ganzzügen ist das Viererset des Schüttgutwagens OOt der DR. Die Modelle tragen unterschiedliche Betriebsnummern. Die Zurüstteile lassen sich mit einer zierlichen Flachzange gut montieren. * = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis 99 Werbeloks wie die BR 101 mit Bayer-Werbung prägen auch als Roco-Modell das Bild der Bahn. WERBEVIELFALT Exklusiv-Modell der BB II in Epoche-I-Ausührung von Roco • BR 101 Werbelok Art.-Nr. 63723/69723 DM 265,– * • Mallet-Dampflok BB II Art.-Nr. 43286 DM 320,– * • Doppeltragwageneinheit Art.-Nr. 47102 DM 100,– * • Baugröße H0 • Roco Modellspielwaren Jakob-Auer-Str. 6 A-5033 Salzburg • Erhältlich im Fachhandel SOUND FÜR DIE V 200 • Soundmodul V 200 DM 250,– • LE-Elektronik Am Burgholz 6 D-82515 Wolfratshausen Tel. 0 81 71/40 99 22 • Erhältlich direkt Als Nachrüstsatz für die Märklin/Trix V 200 ist das kompakte Modul mit integriertem Lautsprecher auch für die V 200 anderer Hersteller geeignet. Analogund Digital einsetzbar bietet es neben dem Motorgeräusch auch des typische Klangbild des V-200-Horns. 100 * = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis Doppeltragwageneinheit für den modernen Containerverkehr von Roco Soundmodul von LE-Elektronik Trotz „Einheitsloks“ wird es auf deutschen Gleisen bunt. Die Lok als Werbeträger findet auch bei der DB-AG Anklang, füllt es doch das Geldsäckel. Das im attraktiven Hellbau gehaltene „Bayer“-Design steht der BR 101 ausgezeichnet. Die Lok ist sowohl für „Gleichstromer“ und Mittelleiterfahrer ausgeliefert. Unter der Art.-Nr. 69722 gibt es sie auch im „Aspirin“Design mit Flüsterschleifer für die Märklinisten. Die Wechselstrom-Modelle sind mit einem Motorola-Decoder ausgestattet. Recht bunt geht es auch in den Containerzügen zu. Passende Ergänzung bietet die Doppeltragwageneinheit der Gattung Sggnos mit vier 20“-Containern. Als Sonderserie ist die hübsche BB II als Epoche-I-Modell lieferbar. Für Beschriftungsvarianten liegen Ätzschilder bei. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 GROSSE UND KLEINE ROTE • BR 145 DB-AG Art. Nr. 4322 DM 350,– ** Baugröße H0 • BR 145 DB-AG Art. Nr. 7322 DM 260,– ** • BR 145 der HGK Art. Nr. 81 7320 DM 260,– ** • Baugröße N • Fleischmann Kirchenweg 13 D-90419 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel Das Einsatzgebiet der Mehrzweckloks der BR 145 erstreckt sich u.a. auf den Nahverkehrsbereich. Auch das Transportunternehmen HGK (Häfen und Güterverkehr Köln) setzt die BR 145 ein. Grund genug, die Lok mit entsprechender Beschriftung im Modell einzusetzen. Über die NEM-642Schnittstelle lässt sich problemlos ein Decoder nachrüsten. Die beiden N-Modelle verfügen über eine integrierte Schnittstelle zum betriebssicheren Einlöten von Lok-Decodern. NEUHEITEN Im schlichten Farbkleid der DB-AG: BR 145 in H0 von Fleischmann BR 145 als Lok der DB AG und der HGK in N von Fleischmann NACH OBEN OFFEN Rungenwagen mit DR-Beschriftung und Europ-0-Wagen von Piko in H0 • Rungenwagen Kkm 3230 Art.-Nr. 54830 DM 24,– ** • O-Wagen Ommp 50 Art.-Nr. 54145 DM 36,– ** • Baugröße H0 • Piko, Lutherstr. 30 D-96515 Sonneberg • Erhältlich im Fachhandel tern wurden Rungenwagen wie der Kkm 3230 oft auch wegen fehlender Spezialwaggons zum Transport von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Obwohl in großen Stückzahlen vertreten, zählt der Ommp in der Ausführung der Epoche III als Europ-Waggon zu den unscheinbaren Zeitgenossen. Das Europ-Abkommen erleichterte den grenzüberschreitenden Verkehr. Neben dem Transport von sperrigen und witterungsunempfindlichen Ladegü- NACH OBEN OFFEN • Einheitsnebenbahnwagen-Set Art.-Nr. 87670 DM 140,– ** Baugröße Z • Märklin Holzheimerstr. 8 D-73037 Göppingen • Erhältlich im Fachhandel Ein sehr interessantes Personenzug-Set der DB/Ep. III ist von Märklin für die klein- ste Bahn ausgeliefert worden. Entgegen der damaligen Neuheitenankündigung von 2000 entschied man sich bezüglich des Gepäckpostwagens für einen PwPosti mit Oberlichtaufsatz. Die Personenwagen entsprechen den Einheitsnebenbahnwagen der Gattung ABie und Bie. Das Finish der Wagen und die Bedruckung sprechen für sich. Das Einheitsnebenbahnwagen-Set von Märklin für die Baugröße Z begeistert. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 101 NEUHEITEN HANDLICHER FRED • Handregler „Fred“ Art.-Nr. 66 000 DM 150,– ** • Uhlenbrock Elektronik Mercatorstr. 6 D-46244 Bottrop • Erhältlich im Fachhandel Der Ursprung des Handreglers „Fred“ liegt beim Freundeskreis Europäischer Modellbahner, bekannt als Fremo. Dort entwickelte man aus Mangel an geeigneten Produkten einen einfachen Handregler für den eigenen betriebsorientierten Bedarf. Eingesetzt werden sollte er über das LocoNet mit dem DigitraxDigitalsystem. Die Bezeichnung „Fred“ ist abgeleitet aus Fremos einfacher Drehregler. Uhlenbrock nahm sich des „Fred“-Konzeptes an und setzte dieses mit einem erweiterten Bedienumfang in ein Serienprodukt um. Der Anschluss erfolgt auch bei Uhlenbrocks Fred über das Loco-Net. So lässt er sich an Digitrax-Zentralen sowie an der Intellibox und am Twin-Center betreiben. Da der Fred unabhängig vom Gleisformat arbeitet, hängt es von der Zentrale ab, ob Loks mit DCC-, Motorola, FMZ- oder Selectrix-Decodern gefahren werden können. Der Fred besitzt keine Möglichkeit eine Lok- 102 adresse anzuwählen. Die muss ihm von der Zentrale aus zugewiesen werden – so war das auch bei den ersten Selbstbauexemplaren gemäß der Betriebsphilosophie des Fremo. Mit dem neuen Fred können allerdings bis zu vier Loks gesteuert werden. Diese müssen von der Zentrale aus zugewiesen werden. Die Auswahl erfolgt über die Tasten f1 bis f4. Damit die Adressen bei Betriebspause nicht verloren gehen, werden sie gespeichert. Gleiches gilt auch beim Umstöpseln von einem Loco-Net-Anschluss an den nächsten. Neben dem langen Spiralanschlusskabel sorgt die einfache Bedienung für Fahrspaß. Der Drehregler hat einen Endanschlag und gibt somit eine von der Stellung des Drehreglers abhängige Geschwindigkeitsinformation an die Zentrale. Das erleichert die Orientierung beim Betrieb ungemein. Sinnvoll ist die Entscheidung, über einen Kippschalter die Fahrtrichtung ändern zu können. Somit hat man den vollen Drehbereich von 270° für feinfühliges Fahren. Die Ausnutzung der 128 Fahrstufen, die mancher LokDecoder bietet, können so gut genutzt werden (2,1° Drehwinkel/Fahrstufe). Eingebaute Leuchtdioden erleichtern zudem den Be- dienkomfort. Sie zeigen bei Übernahme von Lokomotiven deren Fahrtrichtung an, und die Drehrichtung des Bedienknopfes um die Geschwindigkeit zu übernehmen. Damit es auch in brenzligen Situationen nicht kracht, gibt es eine Stop-Taste, die einen lokabhängigen Nothalt ausführt. Dieser wird übrigens auch ausgelöst, wenn der Kippschalter für die Fahrtrichtung während der Fahrt betätigt wird. Der Fred erlaubt das Schalten von Licht und vier Sonderfunktionen. Der Fred bietet zwei Betriebsmodi: „Dispatch-“ und Uhlenbrock-Modus. Im Dispatch-Modus kann dem Fred nur eine Adresse zugewiesen werden. Er erlaubt den Betrieb an allen Zentralen mit Loco-NetAnschluss. Im DispatchModus können so viele Freds angeschlossen werden, wie es die Zahl möglicher Adressen sinnvoll erscheinen lässt. Im Uhlenbrock-Modus mit vier anwählbaren voreingestellten Adressen können „nur“ 16 Freds angeschlossen werden. Um mit den verschiedenen Zentralen und Betriebsmodi zu funktionieren, muss der Fred mit gedrückter Stop-Taste an das LocoNet angeschlossen werden, die entsprechende Konfiguration ist mit wenigen Tastendrucken erledigt. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 NEUHEITEN * = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis Ländliche Gebäude für den NBahner als Bausätze oder Fertigmodelle vom Ermo LÄNDLICHE GEBÄUDE NUTZFAHRZEUGE IN 1:87 • Gasthaus Art.-Nr. 305 ab DM 36,90 • Stall Art.-Nr. 308 ab DM 24,90 • Baugröße N • Ermo-Modelle, Mühlstr. 2a D-06242 Roßbach Tel. 03 46 33/2 23 76 • Erhältlich direkt In Anlehnung an Vorbilder aus ländlichen Gegenden erweitert Ermo das Angebot an Gebäuden in N. So können ein Gasthaus und ein Stallungsgebäude in die Anlagengestaltung mit einbezogen werden. Die Gebäude gibt es als Bausätze bzw. als bemalte oder unbemalte Fertiggebäude. Die Fertiggebäude sind auch in einer verwitterten Ausführung erhältlich. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 • Robur LO 3001 FRMU5/MZ DM 85,– • Kabinenbausatz Krupp „Drache“ DM 60,– • Baugröße H0 • PM Modellbau Ginnheimer Landstr. 191-195 D-60431 Frankfurt Tel. 069/51 22 63 • Erhältlich direkt Als Komplettbausatz in Kleinserie ist der Robur L0 3001 lieferbar. Das Fahrzeug ist mit einem Mehrzweckkofferaufbau ausgerüstet. In dieser Ausführung gelangte das Fahrzeug 1990 als Werkstattwagen an die Berliner Feuerwehr. Als Kabinenbausatz wird der Kurzschnauzer des Krupp „Drache“ AL8Dr4 angeboten. Der 1955 auf der IAA vorgestellte Achttonner war als Pritsche, Kipper und Sattelschlepper mit einem 150 PS starken Vierzylinder-Zweitakt-Diesel ausgerüstet. Anfang April verstarb Peter Möller völlig überraschend im Alter von 61 Jahren. Noch bis kurz vor seinem Tod entwickelte er neue Fahrzeuge, die in den nächsten anderthalb Jahren zur Auslieferung kommen werden. Lieferbare Bausätze können noch bestellt werden. 103 Ein echtes Schnäppchen ist Bachmanns überarbeitete 4-6-0 in der Jubiläumsausführung. Rechts: Die komplette Steuerung ist aus Metall. Selbst die Fetttöpfchen sind nachgebildet. FÜR SCHLAPPE 500 MARK • 4-6-0 Art.-Nr. 81098 DM 490,– ** • Baugröße G (1:20,3) • Bachmann Ltd. Am Umspannwerk 5 D-90518 Altdorf www.liliput.de • Erhältlich im Fachhandel In einer Jubiläums-Edition wird den Großbahnern ein echtes Schnäppchen offeriert. Es ist eine der typischen „Western-Loks“, die Bachmann in einer limitierten Auflage zum Zehnjährigen auflegt. Die Loks gibt es in fünf verschiedenen Versionen, wobei sie sich nicht nur in den Bahngesellschaften unterscheiden, sondern auch in der Ausführung von Steuerung, Kesseldetaillierung und Farbgebung. Angeboten wird der „tenwheeler“ für folgende Bahngesellschaften: South Pacific Coast (81095), White Pass & Yukon (81096), Denver & Rio Grande (81097), ET & WNC und eine nicht beschriftete in schwarzer Farbgebung (81099). Die mittlere Achse der 4-6-0 ist wie bei einigen Vorbildloks ohne Spurkranz ausgeführt. Steuerung, Handräder und viele Kesselarmaturen sind aus Metall gefertigt. Die Fahreigenschaften sind dank des neuen Antriebs gut. Ggeschwindigkeitsabhängiges Soundmodul und Rauchgenerator sind ebenso vorhanden. Unten: Auch die Feuerbüchse ist reichlich mit Details geschmückt. BRIGADEWAGEN MIT RUNGEN • Stirnbord-Rungenwagen Art.-Nr. MPSB 15003 DM 79,90 Baugröße IIm • Modellbahngestaltung Werninghaus, Weidmes 36, D-95356 Grafengehaig Tel. 0 92 55/9 71 23 • Erhältlich direkt * = Unverbindliche Preisempfehlung ** = Durchschnittlicher Ladenpreis Die offenen Brigadewagen fürs „LGBchen“ erhalten Gesellschaft. Für den Transport von Holz und anderen langen Materialien wie Gleisprofile oder Telegrafenmasten wurden die Vorbilder ihrer Bordwände beraubt und mit Rungen bestückt. Der Vierachser ist nun in der Version mit Rungen und stirnseitigen Bordwänden erhältlich. Eine Beschriftung zum Aufreiben an den Längsträgern ist mittlerweile auch erhältlich. Die Seitenwände und die Rungen der Modelle sind steckbar und können getauscht werden. Brigadewagen von Werninghaus – ideale Ergänzung zum Feldbahnangebot von LGB 104 MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 BUNTE WERBEPAUSE NEUHEITEN Werbefläche Lok: GE 4/4 III von LGB • RhB-Ellok Ge 4/4 III Capito Art.-Nr. 25420 DM 1300,– ** • Gerätewagen Art.-Nr. 45150 DM 75,– ** • Baugröße IIm • E. P. Lehmann Saganerstr. 1-5 D-90475 Nürnberg • Erhältlich im Fachhandel Statt Lokomotivvielfalt prägen schlichte Elloks als Werbeträger das Erscheinungsbild auch der Rhätischen Bahn. In kräftigem Gelb präsentiert sich die Ge 4/4 III der Kantonalbank. Das Modell wird von zwei kräftigen Motoren angetrieben. Die Stromabnehmer heben und senken sich mit Wechsel der Fahrtrichtung. Das Feldbahnprogramm wird mit dem schnuckeligen Gerätewägelchen weiter ausgebaut. Es lässt sich bestens bei einer Waldbahn einsetzen oder zu einem Gepäck- oder Fakultativwagen umwandeln. EINFACH DIGITAL • Zentraleinheit Art.-Nr. ZE101 DM 259,– (MM und DCC) • Fahrpult Art.-Nr. FP103 DM 264,– • ProfiLok, Krähenstr. 11 D-78532 Tuttlingen Tel. 0 74 61/7 17 91 • Erhältlich direkt Zentrale. Die Zentraleinheit kann je nach Bedarf nur für das Motorola-Format bzw. für Motorola und DCC geordert werden. Sie liefert einen Fahrstrom von 2 A. Um größeren Fahrstrombedarf zu decken, können weitere Booster zur Versorgung von digitalen Fahrstromkreisen angeschlossen werden. Ebenfalls in einem Pultgehäuse ist ein DreifachFahrpult untergebracht. Mit ihm hat man Direktzugriff auf drei Loks. Die Fahrtrichtungsänderung erfolgt über Kippschalter. Für die Betätigung der Decoderfunktionen stehen jedem Fahrregler eigene Kippschalter zur Verfügung. Steht eine Zentrale für Motorola und DCC zur Verfügung, kann an der Rück- seite des Fahrpultes ein Gleisformat ausgewählt werden. Statt am Fahrpult die Lokadresse zu wählen, werden die Lokdecoder auf die Adresse des Fahrpultes eingestellt. Diese ergeben sich aus der Aneinanderreihung der Fahrpulte über die Steuerleitung. Für den universellen Feldbahneinsatz auf der Gartenbahn: der Gepäck- oder Gerätewagen von LGB Pro Lok ein Drehregler: Einfach zu handhabende Digitalsteuerung für den permanenten Zugriff auf Lokomotiven von ProfiLok Neu im Reigen der Digitalanbieter ist der Hersteller ProfiLok. Der eigenen Philosophie folgend („So einfach wie möglich.“) bietet er eine sinnvolle Kombination aus reiner Digitalzentrale und Booster an. Ein integriertes Interface für die Lok- und Weichensteuerung ist optional erhältlich. Lediglich drei Lämpchen zieren das Pultgehäuse. Ein Taster für Not-Aus ist der einzige Bedienknopf an der MIBA-Miniaturbahnen 6/2001 105 NEUHEITEN Industriezug in der Farbgebung der EH von KTD/HHB in H0 Rillenfräse von Faller für das Faller-Car-System INDUSTRIEBAHN RILLEN FRÄSEN • DHG 700 C Art.-Nr. 652 W DM 202,– * • DHG 700 C Art.-Nr. 652 G DM 302,– • Beschriftungssatz „EH“ Art.-Nr. 87-EHD DM 16,50 • Baugröße H0 • KTD/HHB Modellbau Humperdinckstr. 5 D-41564 Kaarst-Büttgen Tel. 0 21 31/51 63 10 • Erhältlich direkt • Rillenfräse Art.-Nr. 161669 DM 140,– * • Gebr. Faller GmbH Postfach 1120 D-78148 Gütenbach • Erhältlich im Fachhandel Auf der Basis der MärklinHenschellok wird eine lackierte und beschriftete Variante der „EH“ (Eisenbahn und Häfen) angeboten. Die Lok wird für das Mittelleitersystem und für Gleichstrom angeboten. Die Waggons mit gleicher Farbgebung erscheinen im Juli. Für den individuellen Faller-Car-Straßenbau gibt es jetzt die Rillenfräse. Mit ihr lassen sich Nuten in das Straßenplanum fräsen, die den Führungsdraht aufnehmen. Das Sägeblatt läuft zwischen zwei Führungsrollen um eine exakte Rillentiefe fräsen zu können. Beide Führungsrollen müssen beim Fräsen auf der Fahrbahnoberfläche geführt werden, da die Rille sonst zu flach wird. Für die Stromversorgung wird ein separater 12-V-Trafo benötigt. FLOTTE „BUSSIS“ • Dreiachsiger Travego Art.-Nr. 63604 DM 43,– * Baugröße H0 • Mercedes Cito Art.-Nr. 63310 DM 38,– * Baugröße H0 • Setra S319 NF Art.-Nr. 16089 DM 24,– * Baugröße N • Rietze Automodelle In der Herrnau 1 D-90518 Altdorf • Erhältlich im Fachhandel H0- und N-Busse von Rietze in akkuraten Ausführungen MB-Actros- und Scania-Zugmaschinen von AWM für H0 106 Einen Blickfang auf der Modellbahnanlage oder in der Vitrine stellt der in feiner Lackierung und sauberer Bedruckung gefertigte dreiachsige Travego-Bus dar. Auch der kurze Stadtbus Cito von Mercedes mit dem ungewöhnlichen Radstand ist ein Hingucker. Eine Formneuheit ist der SetraBus in silberner Farbgebung für die Baugröße N. LASTENESEL • MB Actros mit Kühlauflieger Art.-Nr. 71102 DM 40,50 * • Scania Zugmaschine Art.-Nr. 7009.01 DM 34,50* • Scania mit Dreiachsauflieger Art.-Nr. 70929 DM 42,50 * • Baugröße H0 • AWM Postfach 1120 D-95085 Selb • Erhältlich im Fachhandel Das reichhaltige Angebot moderner Laster wird um einen Kühlzug der Kühlspedition Rosegar bereichert. Bei der Scania-Zugmaschine handelt es sich um die Version 4 R mit Normaldach. Mit einer fast baugleichen Zugmaschine ist der Pilkington-Flachglasauflieger gekuppelt. MIBA-Miniaturbahnen 6/2001
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