idomeneo - Styriarte
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idomeneo - Styriarte
MOZART IDOMENEO NIKOL AUS HARNONCOURT styriarte Festival Edition 001.2009 www.styriarte.com © 2009 Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Herausgeber: Mathis Huber Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Communications>Design, Graz Umschlagbild und alle Fotos innen: Werner Kmetitsch Herstellung Buch: Medienfabrik, Graz Herstellung DVDs: Sony DADC Austria AG, Anif Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) IDOMENEO Dramma per musica in tre atti, KV 366 Libretto: Giambattista Varesco (1736–1805) Szenische Produktion in italienischer Sprache Scenic production in Italian Aufgenommen bei der styriarte in der Helmut-List-Halle, Graz/Austria im Juli 2008 From the styriarte Festival, recorded in the Helmut-List-Halle, Graz/Austria in July 2008 I DO MENEO König von Kreta / King of Crete (Tenor) Saimir Pirgu I DA MA NT E sein Sohn / his son (Mezzosopran) Marie-Claude Chappuis I LI A Tochter des Priamos / Priams’ daughter (Sopran) Julia Kleiter ELET T R A Tochter des Agamemnon / Agamemnon’s daughter (Sopran) Eva Mei A R BAC E Vertrauter des Königs / The King’s confidant (Tenor) Jeremy Ovenden GRAN SACERDOTE Oberpriester Neptuns / Neptune’s high priest (Tenor) Rudolf Schasching VO C E Stimme / Voice (Bass) Yasushi Hirano –4– Arnold Schoenberg Chor (Einstudierung / Chorus master: Erwin Ortner) Chorsolisten / Chorus soloists: Rutana Calugarescu (Sopran), Johanna Aschenbrenner (Alt), Nenad Marinković (Tenor), Michal Kucharko (Bass) Solisten des Züricher Balletts: Neptun / Neptune: Arman Grigoryan Erstes Paar / First couple: Galina Mihaylova & Vahe Martirosyan Zweites Paar / Second couple: Pilar Nevado Pascual & Stanislav Jermakov Artur Babajanyan, Oleksandr Kirichenko, Sergiy Kirichenko, Daniel Mulligan, Imre Sárosi, Yuriy Volk Concentus Musicus Wien Musikalische Leitung / Musical direction: Nikolaus Harnoncourt Inszenierung / Stage direction: Nikolaus Harnoncourt & Philipp Harnoncourt Choreographie / Choreography: Heinz Spoerli Bühne / Set design: Rolf Glittenberg Kostüme / Costume design: Renate Martin & Andreas Donhauser Lichtdesign / Lighting: Friedrich Rom –5– DV D 1 [1] Ouverture ATTO PRIMO • ERS TER AK T • FIRS T ACT [2] SCENA I Recitativo: Quando avran fine omai (Ilia) No. 1 – Aria: Padre, germani, addio! (Ilia) Recitativo: Ecco Idamante, ahimè! (Ilia) [3] SCENA II–III Recitativo: Del fato de’ Troian (Idamante/Ilia) No. 2 – Aria: Non ho colpa (Idamante) Recitativo: Ecco il misero resto (Ilia/Idamante) No. 3 – Coro: Godiam la pace [4] SCENA IV–VI Recitativo: Prence, signor (Elettra/Idamante/Arbace/Ilia) No. 4 – Aria: Tutte nel cor vi sento (Elettra) [5] SCENA VII–VIII No. 5 – Coro: Pietà! Numi, pietà! Recitativo: Eccoci salvi alfin (Idomeneo) [6] SCENA IX Recitativo: Tranquillo è il mar (Idomeneo) No. 6 – Aria: Vedrommi intorno (Idomeneo) Recitativo: Cieli! che veggo? (Idomeneo) [7] SCENA X Recitativo: Spiagge romite (Idomeneo/Idamante) No. 7 – Aria: Il padre adorato (Idamante) –6– [8] INTERMEZZO No. 8 – Marcia No. 9 – Coro e Soli: Nettuno s’onori Time: 58:21 ATTO SECONDO • ZWEITER AK T • SECOND ACT [9] SCENA I No. 10a – Recitativo: Tutto m’è noto (Arbace/Idomeneo) [10] SCENA II Recitativo: Se mai pomposo apparse (Idomeneo/Ilia) No. 11 – Aria: Se il padre perdei (Ilia) [11] SCENA III Recitativo: Qual mi conturba i sensi (Idomeneo) No. 12a – Aria: Fuor del mar (Idomeneo) [12] SCENA IV Recitativo: Chi mai del mio provò (Elettra) No. 13 – Aria: Idol mio, se ritroso (Elettra) No. 14 – Marcia: Odo da lunge (Elettra) [13] SCENA V Recitativo: Sidonie sponde! (Elettra) No. 15 – Coro: Placido è il mar (Coro/Elettra) [14] SCENA VI Recitativo: Vattene, prence (Idomeneo/Idamante) No. 16 – Terzetto: Pria di partir, oh Dio! (Idomeneo/Idamante/Elettra) No. 17 – Coro: Qual nuovo terrore! Recitativo: Eccoti in me, barbaro Nume! (Idomeneo) Time: 42:54 No. 18 – Coro: Corriamo, fuggiamo –7– DV D 2 ATTO TERZO • DRITTER AK T • THIRD ACT [1] SCENA I Recitativo: Solitudini amiche (Ilia) No. 19 – Aria: Zeffiretti lusinghieri (Ilia) Recitativo: Ei stesso vien … oh Dei! (Ilia) [2] SCENA II–III Recitativo: Principessa, a’ tuoi sguardi (Idamante/Ilia) No. 20a – Duetto: S’io non moro a questi accenti (Idamante/Ilia) Recitativo: Cieli! che vedo? (Idomeneo/Ilia/Idamante/Elettra) No. 21 – Quartetto: Andrò rammingo (Idamante/Ilia/Elettra/Idomeneo) [3] SCENA IV–V Recitativo: Sire, alla reggia tua (Arbace/Ilia/Idomeneo/Elettra) Recitativo: Sventurata Sidon! (Arbace) No. 22 – Aria: Se colà ne’ fati è scritto (Arbace) [4] SCENA VI No. 23 – Recitativo: Volgi intorno lo sguardo (Gran Sacerdote/Idomeneo) No. 24 – Coro: Oh voto tremendo! (Coro/Gran Sacerdote) [5] SCENA VII–VIII No. 25 – Marcia No. 26 – Cavatina con coro: Accogli, oh re del mar (Idomeneo/Sacerdoti/Coro) Recitativo: Qual risuona qui intorno (Idomeneo/Arbace) [6] SCENA IX–X No. 27 – Recitativo: Padre, mio caro padre (Idamante/Idomeneo/Ilia/ Gran Sacerdote) No. 28d – La Voce: Ha vinto amore … No. 29 – Recitativo: Oh ciel pietoso! (Idomeneo/Idamante/Ilia/Arbace/Elettra) –8– [7] SCENA ULTIMA No. 30 – Recitativo: Popoli, a voi l’ultima legge impone (Idomeneo) No. 31 – Coro: Scenda Amor, scenda Imeneo [8] BALLET No. 32 – Ballet (KV 367) Chaconne Larghetto La Chaconne qui reprend Largo. Allegretto. Largo Time: 81:02 BONUS: MAKING OF IDOMENEO („SEIN ERSTES MAL“) Eine Dokumentation von Felix Breisach über die Arbeit am Grazer „Idomeneo“ – vom Konzeptionsgespräch bis zur Generalprobe A documentary by Felix Breisach on the production of “Idomeneo” in Graz – from concept meeting to final rehearsal –9– Time: 29:42 DIE HANDLUNG AK T I : Im Königspalast von Kreta: Ilia, die Tochter des Königs Priamos, hadert mit ihrem Schicksal. Nach dem Untergang Trojas, dem Blutbad an Vater und Brüdern und der schmachvollen Sklaverei muss sie nun auch noch die Qualen der Liebe und Eifersucht ertragen: Sie hat sich in Idamante, den Sohn des Kreterkönigs Idomeneo, verliebt. Doch der junge Prinz scheint sich nur für Elettra zu interessieren, die Schwester des Orest, die vor den Bluttaten ihrer Familie von Argos nach Kreta geflohen ist. Hin- und hergerissen zwischen dem anerzogenen Hass auf Griechenland und der aufkeimenden Liebe zu einem Griechen, traut Ilia sich nicht, ihre Gefühle dem Geliebten zu gestehen. Idamante dagegen macht ihr eine Liebeserklärung und gibt im Überschwang der Gefühle auch die trojanischen Gefangenen frei. Die Versöhnungsfeier der beiden Völker wird von Elettra gestört. Da bringt Arbace, der Erzieher des Prinzen, die Nachricht, dass König Idomeneo vor der Küste in einen Sturm geraten und ertrunken sei. Bestürzt stürmen alle zum Strand außer Elettra, die ihren Gefühlen von Rache und Eifersucht freien Lauf lässt. Im Sturm kämpfen Idomeneos Männer mit Wind und Wellen. Der König leistet dem Meeresgott Neptun ein verhängnisvolles Gelübde. Als er gerettet am Ufer anlangt, erfahren wir mehr über den Schwur: Er soll für sein eigenes gerettetes Leben einen Unschuldigen opfern. Schon ahnt der König, wie ihn der Schatten des Ermordeten verfolgen wird. Da kommt das Opfer: der erste Mensch, dem der König am Strand begegnet. Es ist Idamante, sein eigener Sohn. Doch die beiden erkennen einander nicht, weil der Prinz noch ein Kind war, als Idomeneo in den Krieg zog. Erst nach und nach ahnt der Vater, wer ihm gegenübersteht. Als es Gewissheit wird, verflucht er die Götter, stößt den Sohn zurück und verbietet ihm, ihn wiederzusehen. Idamante bleibt verzweifelt zurück. In einem Zwischenaktballett mit Chor (Intermezzo) feiern die Griechen den Meeresgott Neptun. – 10 – AK T I I : Im Palast suchen Arbace und Idomeneo nach einem Ausweg. Arbace rät dem König, seinen Sohn wegzuschicken. Er soll mit Elettra nach Argos fahren, um ihr dort zu helfen, ihre Widersacher zu besiegen. Während Arbace den beiden die Nachricht überbringt, erscheint Ilia vor dem König. Sie offenbart ihm überraschend zärtliche Gefühle für Kreta, ihre neue Heimat. Schnell erkennt der König dahinter Ilias Liebe zu Idamante und die Gegenseitigkeit dieser Liebe. Nun versucht er, seine eigene Schuld zu bagatellisieren, ja, sie auf Idamante abzuwälzen, weil er die Feinde in seiner allgemeinen Menschenliebe befreit hatte. Verzweifelt sieht er sich einem Sturm der Gefühle ausgesetzt, der den ersten Sturm bei weitem übertrifft. Nur Elettra ist überglücklich: Sie darf mit dem Prinzen, den sie liebt, abreisen. Sie weiß: In der Fremde wird sie seine Liebe schon erwecken. Eine fern klingende Marschmusik gemahnt sie an den Aufbruch. Im Hafen haben sich die Seeleute zu einem Abschiedschor versammelt, in den Elettra einstimmt. Der König und der Prinz treten auf. Nur widerwillig gehorcht Idamante. In Gedanken ist er ganz bei Ilia, und noch kennt er nicht den Grund für den Zorn des Vaters. Unheil schwebt über dem Abschied der drei. Als sie sich den Schiffen nähern, bricht erneut ein Sturm los. Die Blitze setzen die Schiffe in Brand, die Meerswogen überschwemmen den Hafen, ein Seeungeheuer taucht auf. Entsetzt sucht das Volk nach einem Schuldigen. Idomeneo bekennt seine Schuld und verweigert Neptun das unschuldige Opfer. Der Sturm tobt weiter, alle fliehen vor dem Ungeheuer. AK T II I : Nur in der Einsamkeit traut sich Ilia, den Winden und den Blumen ihre wahren Gefühle zu offenbaren. Als Idamante erscheint, versucht sie wieder, ihm auszuweichen. Erst als er verkündet, den Tod zu suchen, gesteht sie ihm ihre Liebe. In einem Duett besiegeln die beiden ihren Bund, werden aber von Idomeneo und Elettra überrascht. Vom Vater erneut brüsk abgewiesen, beschließt Idamante, in den Tod zu gehen. Ilia will ihn begleiten, Idomeneo und Elettra verzweifeln. In einem Quartett prallen die Gefühle der vier Protagonisten aufeinander. Am Ende geht Ida– 11 – mante einsam und allein weg. Da bringt Arbace eine neue Hiobsbotschaft: Das Volk hat sich, angeführt vom Operpriester, vor dem Palast versammelt und verlangt Rechenschaft vom König. Arbace bleibt allein zurück, besingt das schwere Schicksal seiner Heimat und bittet die Götter wenigstens um Gnade für den Prinzen. Noch hofft er, dass ein freundlicher Gott sich der Kreter erbarmen wird. Vor dem Palast macht sich der Oberpriester zum Volksführer: Er klagt den König an und fordert ultimativ, das Opfer zu vollstrecken. Nun erst gesteht Idomeneo den Kretern, wer es ist, den er opfern muss: sein eigener Sohn. Entsetzt bricht das Volk in einen Klagegesang aus, während der Oberpriester den Himmel um Gnade anfleht. Im Tempel bereiten die Priester alles zum Opfer vor. Idomeneo stimmt das Opfergebet an, als plötzlich von ferne ein Triumphchor erschallt. Arbace bringt die Nachricht, Idamante habe das Ungeheuer getötet. Schon erscheint der Prinz, jedoch nicht als triumphierender Sieger – er bietet sich vielmehr aus freiem Willen als Opfer an. In einem langen, zärtlichen Zwiegespräch überredet er den Vater, das Opfer zu vollstrecken. Doch in dem Augenblick, als der König die Doppelaxt hebt, stürmt Ilia herein und hält ihn auf: Sie selbst sei die wahre Schuldige, eine Feindin der Griechen, sie müsse geopfert werden. Da erschüttert ein lautes Geräusch den Tempel. Eine unterirdische Stimme verkündet das Urteil: Die Liebe hat gesiegt und die Gnade der Götter bewirkt. Idomeneo soll abdanken, statt seiner wird Idamante König und Ilia seine Gemahlin. Der Friede kehrt nach Kreta zurück. Alle sind erleichtert außer Elettra. Überwältigt von Gefühlen der Erniedrigung stürzt sie sich in den Tod. Idomeneo dankt ab, verkündet seinem Volk den Frieden und setzt das neue Herrscherpaar ein. Die Kreter feiern den neuen König und seine Braut mit Gesang und einem großen Ballett. – 12 – SYNOPSIS AC T I : In the king’s palace in Crete: Ilia, the daughter of King Priam, struggles with her fate. After the fall of Troy, the massacre of her father and brothers, and her disgraceful slavery, she now has to go through the agonies of love and jealousy, too. She has fallen in love with Idamante, the son of the Cretan king, Idomeneo. However, the young prince only seems to be interested in Elettra, Orestes’ sister, who fled from Argos to Crete to escape her family’s bloody deeds. Torn between her instilled hatred of Greece and her burgeoning love for a Greek, Ilia does not dare to confess her feelings to her beloved. Idamante, on the other hand, declares his love for her and, in an exuberance of feeling, frees the Trojan prisoners, too. Elettra disrupts the celebration of reconciliation of the two peoples. Arbace, the prince’s tutor, brings news that King Idomeneo has been caught in a storm not far from the coast and has drowned. Everybody is distraught and rushes to the beach, except for Elettra, who gives free reign to her feelings of revenge and jealousy. In the storm, Idomeneo’s men fight against the wind and the waves. The king makes a fatal vow to Neptune, the god of the sea. As soon as he is rescued and reaches the beach, we learn more about the vow: He is to sacrifice the life of an innocent person for his own rescued life. The king already has a premonition of how the shadow of the murdered person will haunt him. Here comes the victim: The first person that the king encounters on the beach. It is Idamante, his own son. And yet they do not recognize each other because the prince was still a child when Idomeneo went to war. Only after a while does the father suspect who he is facing. As soon as he is sure, he curses the gods, rebuffs his son, and forbids him to ever see him again. Idamante is left behind in despair. The Greeks celebrate Neptune, the god of the sea, in an interval act with ballet and chorus (intermezzo). – 13 – ACT I I: In the palace, Arbace and Idomeneo look for a way out. Arbace advises the king to send his son away. He is to go to Argos with Elettra to help her defeat her adversaries there. While Arbace delivers the news to them, Ilia appears before the king. Surprisingly, she reveals to him her tender feelings for Crete, her new home. The king quickly catches on to Ilia’s love for Idamante and his love for her. He now tries to play down his own fault, yes, even trying to shift the blame on to Idamante, since he was the one who had freed their enemies in his all-embracing love of mankind. Desperate, he finds himself caught in a storm of emotions, one that is much stronger than the first storm. Elettra is the only one who is overjoyed: She is allowed to depart with the prince she loves. And she knows that when they are abroad, she will manage to arouse his love for her. She is reminded of their departure by the far-reaching sound of marches. In the harbour, the sailors have gathered together to form a farewell choir and Elettra joins in as well. The king and the prince appear together. Idamante only obeys reluctantly. All of his thoughts turn to Ilia and yet he still does not know the reason for his father’s anger. Mischief hovers over their farewell. As they approach the ships, another storm breaks out. Lightning sets the ships on fire, big waves flood the harbour, and a sea monster appears. The horrified people look for a culprit. Idomeneo confesses his guilt and refuses to sacrifice the innocent victim to Neptune. The storm continues to rage and everybody flees the monster. ACT I I I : Only when she is alone does Ilia dare to reveal her true feelings to the winds and the flowers. As soon as Idamante appears, she tries to avoid him once again. Only when he announces to kill himself does she confess her love for him. While they both seal their union by a duet, they are surprised by Idomeneo und Elettra. As his father brusquely rejects him again, Idamante decides to commit suicide. Ilia wants to accompany him and Idomeneo and Elettra are driven to despair. The emotions of all four protagonists collide in a quartet. In the end, Idamante exits lonely and alone. Arbace comes with more devastating – 14 – news: Led by the high priest, the people have gathered in front of the palace and call the king to account. Arbace is left behind alone, sings about the hard fate of his homeland, and begs the gods for mercy, at least for the prince. He still hopes that a friendly god will have pity on the Cretans. In front of the palace, the high priest makes himself the people’s leader: He accuses the king and ultimately demands that the sacrifice be carried out. Only now does Idomeneo confess to the Cretans who the person is whose sacrifice is demanded: His own son. The people are horrified and break out into a lament while the high priest begs the heavens for mercy. In the temple, the priests are preparing for the sacrifice. Idomeneo is intoning the sacrificial prayer, when all of a sudden a triumphal choir sounds in the distance. Arbace brings the news that Idamante has killed the monster. And the prince appears soon afterwards, but not as a triumphant victor. Instead, he voluntarily offers himself as the sacrifice. In a long, tender dialogue, he convinces his father to go through with the sacrifice. However, the moment the king raises the labrys, Ilia storms in and stops him: She herself is the true culprit, an enemy of the Greeks, and she should be sacrificed. Suddenly, a loud noise rocks the temple. A subterranean voice delivers the ruling: Love has prevailed and has brought about the mercy of the gods. Idomeneo is to abdicate, and Idamante is to take his place as king and marry Ilia. Peace returns to Crete. Everybody is relieved except for Elettra. Overwhelmed by humiliating emotions, she falls to her death. Idomeneo abdicates, proclaims peace to his people, and enthrones the new couple. The Cretans celebrate their new king and his wife by singing and a huge ballet. – 15 – EINE OPER FÜR DAS BESTE ORCHESTER DER WELT … von Karl Böhmer „Wer Mozarts ,Idomeneo‘ als Opera seria bezeichnet, hat entweder das Werk nicht verstanden oder die Gattung.“ So scharf umriss der amerikanische Musikwissenschaftler Daniel Heartz vor 30 Jahren die Besonderheit von Mozarts „Münchner Opera“. Die Entstehungsgeschichte, die er und andere minutiös rekonstruierten, belegt die doppelte Eigenart des Werkes: Der „Idomeneo“ war eine französische Oper im italienischen Gewand und eine Mannheimer Oper auf Münchner Boden. E I N L A NG E E R S E H N T E R AU F T R AG Im Sommer 1780 war es endlich so weit: Aus München traf der lang ersehnte Auftrag ein, die Oper für den nächsten Fasching zu schreiben. Für den jungen Mozart hatten zwei Jahre der Stagnation und des vagen Hoffens in Salzburger Hofdiensten ein Ende. Nun sollte er eine „große Opera“ schreiben – für das beste Orchester der Welt und einige der berühmtesten Sänger der Epoche, ein antikisches Drama mit allem, was dazugehört: Chor und Ballett, einer feierlichen Tempelszene, einem Orakel und einem wütenden Gott, der seinen Zorn in Sturm und Gewitter kundtut. Schon bevor er Anfang November selbst in München eintraf – sein Hinterteil mit den Händen in die Höhe haltend ob des harten Postwagens –, war Mozart im siebten Opernhimmel. Von langer Hand hatte der Vater den Opernauftrag eingefädelt. Leopolds strategische Fernsteuerungen waren durch das Schlafzimmer der Gräfin Paumgarten, der Mätresse des in München regierenden Kurfürsten, und durch diverse Musikerhände gegangen. Nun hatten sie ihr Ziel erreicht, und Vater und Sohn machten sich an die Arbeit. – 16 – Das Procedere war höchst ungewöhnlich und eröffnete dem Komponisten ungeahnte Möglichkeiten. Wäre der Auftrag noch vom alten bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph gekommen, er hätte nichts weiter umfasst als die schematische Vertonung eines gängigen Opernlibrettos von Pietro Metastasio, dem Wiener Hofpoeten und Dichterfürsten des Zeitalters. Mozart hätte nur in seinen Bücherschrank greifen müssen, um den betreffenden Band der Metastasio-Gesamtausgabe hervorzuholen, und hätte ansonsten genau gewusst, was zu tun war, um eine klassische Opera seria abzuliefern. Seit 1778 aber wehte ein anderer Geist im zuvor so konservativen München. Der neue Kurfürst Carl Theodor hatte aus seiner pfälzischen Residenz einen entschieden französischen Geschmack mit an die Isar gebracht. In seinem riesigen Mannheimer Opernhaus hatte er in den 1760er Jahren einige der aufregendsten Beispiele für antikische Operntragödien im gemischt französisch-italienischen Geschmack aufführen lassen, wie etwa die „Sofonisba“ von Tommaso Traetta oder die „Ifigenia in Tauride“ von Ciccio de Majo. Nun wollte der neue Kurfürst auch den Münchnern zeigen, wie aufregend ein solches italienisches Operndrama unter französischen Prämissen sein konnte. EIN FRANZÖSISCHES BUCH UND SEINE UMARBEITUNG Genau aus diesem Grunde fand Mozart in dem Päckchen aus München neben dem Vertrag auch ein „Büchel“ in französischer Sprache vor. Es war der Text einer alten französischen Operntragödie aus dem Jahre 1713, des „Idoménée“ von Antoine Danchet, den seinerzeit André Campra vertont hatte – ein düsteres Schauerdrama aus dem alten Kreta, das in seinem blutrünstigen Finale etwas von der bedrückenden Atmosphäre jener Jahre widerspiegelte, als in Versailles die Herrschaft des Sonnenkönigs in den letzten Zügen lag. Diese „Tragédie lyrique“, wie man in Frankreich die ernste Oper nannte, sollte der Salzburger Hofkaplan Giambattista Varesco nun in ein „Dramma per musica“ verwandeln, in den Text für eine italienische ernste Oper. Dazu hatten – 17 – die Münchner Auftraggeber eigens einen „Plan“ mitgeschickt, der alle Schritte der Bearbeitung genau festlegte – bis hin zu der Frage, an welchen Stellen sich die Solisten zum Duett, Terzett oder Quartett zusammenfinden sollten. Die fünf Akte der französischen Tragödie hatte Varesco auf drei italienische Opernakte zu verteilen, ungefähr 60 Prozent des Danchet-Textes schlicht ins Italienische zu übersetzen und zusätzlich Texte für Arien und Ensembles einzufügen. Viele typisch französische Szenen blieben in dieser Bearbeitung erhalten wie etwa der drohende Schiffbruch des Idomeneo im ersten Akt oder das Hafenbild im zweiten Akt mit seinen aufmarschierenden Marinesoldaten, die später von einem furchterregenden Seeungeheuer in die Flucht geschlagen werden. Fast alle Chorszenen im „Idomeneo“ entstammen direkt der französischen Vorlage. Man kann sie zwei verschiedenen Genres zuordnen: dem „Divertissement“ und dem „Merveilleux“. Die festlichen „getanzten Chöre“ im Rhythmus einer Chaconne oder anderer französischer Barocktänze entstammen der Welt der „Divertissements“, jener festlichen Unterbrechungen, wie sie in der Tragédie lyrique in jedem Opernakt üblich waren. Ein solches „Divertissement“ übernahm Varesco etwa an der Stelle zu Beginn des Hafenbildes, wo die Seeleute die baldige Abreise feiern und Elettra in ihre Mitte nehmen. Mozart wurde diese Idylle gar zu lang, weshalb er die sechs Strophen (!) der Elettra innerhalb des Chores auf eine einzige zusammenstrich. Er wollte schneller zum Wesentlichen kommen: zum „Merveilleux naturel“, dem Wunderbaren, wie es sich in der aufgepeitschten Natur am Ende des Aktes kundtut. Bevor jedoch Donnerwetter und Seemonster alle Anwesenden aufschrecken, musste Varesco ein italienisches Terzett für die Solisten einschieben. Das drohende Chaos des französischen Aktschlusses schwebt wie ein Damoklesschwert über ihrem Gesang – ein typisches Beispiel für die Überlagerung von italienischem und französischem Stil im „Idomeneo“. – 18 – Während seines Pariser Sommers 1778 hatte Mozart genügend Gelegenheit gehabt, französische Chorszenen im vollen Raffinement der Pariser Bühnenmaschinerie zu bestaunen, untermalt von der Musik eines Rameau oder Grétry. In der italienischen Oper dagegen galten auf der Bühne erscheinende Götter, Seeungeheuer in der Wellenmaschine oder Blitz und Donner aus dem Schnürboden als Fossilien einer barocken Ästhetik. Die Mannheimer in München brachten sie wieder in Mode – ein Trend, der damals auch fortschrittliche italienische Bühnen wie die gerade erst eröffnete Scala erfasste. Da man aber in München auf solche Formen des französischen Bühnenzaubers nicht vorbereitet war, ließ der Mannheimer Bühnenbildner Lorenzo Quaglio vor dem „Idomeneo“ erst einmal die veraltete Bühnenmaschinerie des Cuvilliéstheaters auf Vordermann bringen und etliche Bühnenbilder aus Mannheim herbeischaffen: „Felsen“, „bewegtes Meer“, „Tempel“ etc. In diesen typisch französischen Dekorationen spielten sich jene Manifestationen des „Merveilleux“ ab, die dem jungen Mozart die Gelegenheit gaben, sich als Klangmaler in französischer Manier zu bewähren. DIE MANNHEIMER IN MÜNCHEN Selten hat das Orchestergenie Mozart so rückhaltlos aus dem Vollen geschöpft wie im „Idomeneo“. Von den schneidenden Tönen der Piccoloflöte in der zweiten Sturmszene bis hin zu den schmelzenden H-Klarinetten in Ilias dritter Arie benutzte er die gesamte Palette des zeitgenössischen Orchesters. Nie vorher und nie nachher war er so unkonventionell, was klangmalerische Wirkungen, spektakuläre Instrumentationseffekte und wild sich aufbäumende Dynamik im Orchester anbelangt. Denn seinen „Idomeneo“ schrieb er für das damals beste Orchester der Welt: die Mannheimer Hofkapelle. Nachdem Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz 1778 seinen bayerischen Cousin beerbt hatte und an die Isar übergesiedelt war, wollte er auf die Klangkultur seines weltberühmten Orchesters nicht verzichten und – 19 – ordnete kurzerhand eine Orchesterfusion an – die erste der deutschen Musikgeschichte. Mozart bekam das Ergebnis schon im Fasching 1779 in München zu hören und durfte sich freuen, da an allen ersten Pulten der vereinigten „pfalz-bayerischen Hofkapelle“ Mannheimer Musiker saßen. Er kannte viele von ihnen, seit er mit ihnen in Mannheim zwei Jahre zuvor Freundschaft geschlossen hatte. Damals hatte er ihre phänomenale Klangkultur schon in einigen raffiniert instrumentierten Konzertarien ausgenutzt. Nun konnte er aus dem Vollen schöpfen. „Kommen Sie – hören Sie, bewundern Sie das Orchester“, schrieb Mozart wie in Trance an seinen Vater, als er die Mannheimer im November 1780 kurz nach seiner Ankunft in München wieder gehört hatte. Jene Mannheimer Konzertarien sind auch der schönste Beleg für Mozarts Freundschaft mit dem großen Dreigestirn der Mannheimer Oper, das ihm nun im „Idomeneo“ wieder begegnete: die Primadonna Dorothea Wendling, die praktischerweise mit dem Soloflötisten des Orchesters verheiratet war, ihre Schwägerin Elisabeth Wendling, die Secondadonna und Koloratursopranistin des Ensembles, und der Tenor Anton Raaff, der größte heroische Tenor des 18. Jahrhunderts, ein Rheinländer, der auf allen großen Bühnen Italiens, in Madrid und Lissabon drei Jahrzehnte lang die größten Erfolge gefeiert hatte, bevor er in Mannheim einen mit wenigen Opernpflichten verbundenen Vorruhestand genoss. Auch Dorothea Wendling war mit ihren 44 Jahren schon beinahe pensioniert. Doch beide, die ältere Wendling und Raaff, kehrten für Mozarts „Idomeneo“ noch einmal auf die Opernbühne zurück und sangen ihre jeweils letzten Rollen: die Trojanerprinzessin Ilia und den Kreterkönig Idomeneo. Auch in diesem Fall konnte Mozart an seine Mannheimer Erfahrungen nahtlos anknüpfen. Den drei vertrauten Stimmen schrieb er Arien auf den Leib, die so „angemessen“ waren „wie ein gutgemachts Kleid“. Die beiden Frauen bedachte er dabei nicht zufällig mit einer Musik des Parlando und Agitato, des „Sturm und Drang“. Denn gerade Dorothea – 20 – Wendling war in ihren Mannheimer Opernrollen, als Sofonisba und Ifigenia, Giunia und Aspasia, zum Inbegriff des tiefen Gefühls auf der Opernbühne geworden. In die Partie der Sofonisba hatte sie 1762 sogar einen „urlo francese“, einen Schrei nach französischer Art, eingebaut. Um puren Belcanto ging es dieser Sängerdarstellerin nicht, ebenso wenig ihrer Schwägerin in der Rolle der Elettra. Für Anton Raaff war Mozart zwar zu manchem Zugeständnis bereit, um den großen Tenor „recht zu bedienen“. Doch immerhin gab er auch hier dem „Ausdruck der Worte“ den Vorrang vor bloßer Konvention. Es ist keine Übertreibung, wenn man den „Idomeneo“ als eine Manifestation der französisch geprägten Mannheimer Opernästhetik auf Münchner Boden bezeichnet. Und dies erklärt auch, warum man Mozart gerade diesen Auftrag erteilte: Dank seiner langen Jahre in Italien, seiner Mannheimer Erfahrungen und seiner Vertrautheit mit der französischen Oper war er genau der richtige Mann, um die ganz spezifische Stilsynthese, wie man sie für den „Idomeneo“ erwartete, in die Tat umzusetzen. Wenige Monate später in Wien plante Mozart, die Oper „mehr auf französische Art einzurichten“, was voraussetzt, dass schon die Münchner Urfassung ein erhebliches Maß an Französischem enthielt. EIN KAS TRAT OHNE S TIMME UND ZWEI MÜNCHNER TENÖRE Nicht mit allen Sängern war Mozart in dieser Produktion so einverstanden wie mit den beiden Schwägerinnen Wendling. An Anton Raaff hatte er manches auszusetzen, besonders, als der Tenor am großen Quartett im dritten Akt herumnörgelte, für Mozart das Kernstück der Oper. „der einzige Raaff meint, es wird nicht Effect machen ... ich sagte nur; liebster freund! – wenn ich nur eine Note wüste, die in diesen quartetto zu ändern wäre, so würde ich es sogleich thun. – allein – ich bin noch mit keiner sache in dieser opera so zufrieden gewesen wie mit diesen quartett ... was terzetten und Quartetten anbelangt muß man dem Compositeur – 21 – seinen freyen Willen lassen.“ Mozarts Unbill konnte sich auch daran entzünden, dass Raaff auf der Bühne so steif wie eine „Statue“ war, dass er in der ersten Arie „zu sehr ins Cantabile“ machte, in der zweiten „zu sehr auf den alten Schlendrian versessen“ war, „dass man Blut dabei schwitzen möchte“. Grundsätzlichen Respekt aber konnte er dem großen Raaff, seinem „liebsten besten Freund“, nicht versagen. Der „Stein des Anstoßes“ in der neuen Oper war der Kastrat: „Der Bub kann doch gar nichts. Seine Stimme wäre nicht so übel, wenn er sie nicht in den Hals und in die Gurgel nehmete. Übrigens hat er aber gar keine Intonation, keine Methode, keine Empfindung.“ Der „Bub“ hieß Vincenzo dal Prato und war ein junger Kastrat aus Italien, den der Münchner Intendant auf höchsten Wunsch, aber mit wenig Geschick für die neue Oper als Idamante verpflichtet hatte. Mozart war im Kastratenfach anderes gewohnt, denn schon als Jugendlicher hatte er mit einigen der größten Sänger des Jahrhunderts zusammengearbeitet: mit Manzuoli und Tenducci, Rauzzini und Consoli. Nun musste er seinem „Molto Amato Castrato del Prato“ die ganze Oper Note für Note beibringen. Und auf der Bühne war an tragische Wirkungen kaum zu denken, „weil Raaff und dal Prato die elendsten Acteurs, die jemals die Bühne trug, sind.“ Ein guter Schauspieler dagegen und ein Fossil der alten Münchner Oper war der italienische Tenor Domenico de’ Panzacchi. Bis 1778 hatte er in den Münchner Karnevalsopern stets die Hauptrolle gesungen – einmal einen Intriganten wie in der „Zenobia“, einmal einen gütigen Alten wie im „Eroe cinese“. Ihm zur Seite stand damals als zweiter Tenor Johann Walleshauser, der sich selbst Giovanni Valesi nannte und ein von Mozart geschätzter Gesangslehrer war. Diese beiden Tenöre nun hatten am Rand des Geschehens ihr eigenes Duell auszufechten: das zwischen dem königlichen Berater Arbace und dem Oberpriester. Den weisen und gütigen Arbace verkörperte Panzacchi so überzeugend, dass ihm Mozart im dritten Akt die längste Arie der Oper auf den Leib schrieb, eine wundervolle Huldigung an die alte Münchner Seria, präludiert von einem er– 22 – schütternden Rezitativ über die Leiden des kretischen Volkes. Unmittelbar danach durfte Valesi als bigotter Oberpriester auftreten – eine Rolle, die für den Münchner Tenor neu ins Stück hineingeschrieben wurde und die sich im dritten Akt zunehmend zum Gegenspieler des Königs und Arbaces entwickelt. DREI AKTE UND EIN GLÜCKLICHES ENDE Der dritte Akt des „Idomeneo“ ist ohne Zweifel der Höhepunkt der Oper und einer der unkonventionellsten Opernakte des gesamten 18. Jahrhunderts – in seiner zunehmenden Düsternis und dem Überborden der Rezitative vielleicht nur dem dritten Akt von Händels „Hercules“ vergleichbar. Liest man die ausführliche Korrespondenz Mozarts mit seinem Vater, in der die beiden jeden Schritt in der Entstehung der Oper kommentierten, kann man die zunehmende Verdichtung förmlich spüren, die Mozart immer tiefer in seinen Stoff hineinführte und zu immer radikaleren Brüchen mit der Opernästhetik seiner Zeit animierte. Im ersten Akt des „Idomeneo“ ist das Verhältnis zwischen italienischen Arien und französischen Chorszenen noch ausgewogen. Schon gegen Ende des zweiten Aktes aber behält die französische Ästhetik die Oberhand: Eine Cavatina des Idomeneo ersetzte Mozart kurzerhand durch ein „feuriges Rezitativ, welches man mit Donner und Blitz nach Belieben accompagnieren kann“. Das übliche Ballett-Divertissement am Ende des zweiten Aktes – „il solito Divertimento“, wie es im Libretto genannt wird –, verwandelte sich unter seinen Händen in die verzweifelte Flucht der Kreter vor dem Seeungeheuer, untermalt von bestürzender Orchestermusik und bestürzten Gesten der Tänzer. Im dritten Akt ging Mozart dann völlig neue Wege: „Kopf und Hände sind mir so von dem dritten Ackte voll, daß es kein Wunder wäre, wenn ich selbst zu einem dritten Ackt würde. – der allein kostet mehr Mühe als eine ganze opera – denn es ist fast keine scene darinn die nicht äusserst – 23 – intereßant wäre ... Man hat gefunden daß er die 2 Erstern Ackte noch um viel übertrift. – Nur ist die Poesie darinn gar zu lang und folglich die Musick auch, welches ich immer gesagt habe.“ In der letzten Fassung mit allen Strichen Mozarts enthält der Akt nur noch ganze zwei Arien: Ilias „Zeffiretti lusinghieri“ zu Beginn und die Arie des Arbace. Die Führung im Drama übernehmen andere Formen: die großen, vom Orchester begleiteten Rezitativdialoge, die Ensembles und Chöre. Dabei geht es Schlag auf Schlag: Auf das Duett der Liebenden folgt das große Quartett, auf die eingeschobene Szene des Arbace der dramatische Dialog zwischen dem Oberpriester und Idomeneo, auf diesen der erschütternde Trauerchor „O voto tremendo“ mit dem Solo des Gran Sacerdote. Selbst Idomeneos Gebet im Tempel, eingebettet in Priestermarsch und Priesterchor, hat Mozart verkürzt, um sich ganz auf die Hauptszene zu konzentrieren: den Dialog zwischen Vater und Sohn vor der Opferung. Es ist das zarteste, rührendste und längste Recitativo accompagnato für zwei Sänger, das er jemals geschrieben hat. Dieser Versöhnung im Angesicht des Todes musste alles weichen, was störte: die Arie des Idamante, die Schlussarie der tobenden Elettra, ja sogar die Abschiedsarie des Idomeneo. Der Orakelspruch der göttlichen Stimme musste auf ein Mindestmaß zusammengekürzt werden, nicht nur, um die Illusion aufrechtzuerhalten, dass hier tatsächlich ein Gott „schreckbar“ zu den Menschen spricht. Mozart wollte auch die Wendung zum Hellen und Guten, den Durchbruch zur Welt des Idamante und der Ilia, am Ende weder aufhalten noch eintrüben. Das alte Kreta muss weichen. Es dankt in Idomeneos letzter Ansprache mit dem König ab. Am Ende bleiben nur zwei verzückte Liebende in schwebenden Durakkorden, die vom jubelnden Chor und vom Ballett in eine lichte Zukunft getragen werden. Der Schluss des Dramas um Idomeneo sollte nach seinem Willen „nichts als Ruhe und Zufriedenheit zeigen, ... denn das Unglück, welches er alles auszustehen gehabt hat, haben wir die ganze Oper durch genug gesehen, gehört und gefühlt“. – 24 – In diesem Schluss hat sich Mozarts Vorstellung von einem italienischen Operntheater nach französischen Maximen vollkommen erfüllt. Zugleich wird aus dem scheinbar konventionellen „lieto fine“, dem Happy End einer Opera seria, der Durchbruch der Menschen zum Geist der Aufklärung. So stieß Mozart am Ende seiner „Münchner Opera“ ins Visionäre vor. Es war das Ende eines langen Weges, den nicht nur die Gestalten der Oper vom Beginn des ersten Aktes an zu durchleiden haben, sondern den auch Mozart selbst vom Eintreffen des Auftrags in Salzburg bis zur Vollendung des Schlussballetts zurücklegte. … UND NIKOLAUS HARNONCOURTS FASSUNG Wohl kein Dirigent bislang hat sich in seiner Fassung des „Idomeneo“ so genau an der Version der Münchner Uraufführung orientiert wie Nikolaus Harnoncourt. Mozarts Arbeit an dem Werk ist hauptsächlich in fünf verschiedenen Quellen dokumentiert: im Briefwechsel mit dem Vater, in den beiden gedruckten Versionen des Librettos, die er-heblich voneinander abweichen, in Mozarts Autograph und in jener Münchner Partiturabschrift, die Christian Cannabich als Dirigent der Uraufführung benutzt hat. Gerade diese letzte Quelle, die erst 1980 im Archiv der Bayerischen Staatsoper vollständig wieder auftauchte, offenbart unmissverständlich, was bei der Uraufführung tatsächlich erklang und vor allem: was nicht! Mozarts Striche, besonders im dritten Akt, sind hier ausgeführt und nicht wie im Autograph quasi als Optionen in den Raum gestellt. In vielen Produktionen des Werkes aber, gerade auch in aktuellen Aufführungen, werden Mozarts Striche wieder aufgemacht. Dadurch wird aus einer Oper, die in der Uraufführung nachweislich ohne Pausen drei Stunden dauerte, ein mehr als vierstündiges Ereignis. – 25 – MOZARTS STRICHE Nikolaus Harnoncourt ist den Quellen treu geblieben und hat die zum Teil herben Einschnitte Mozarts in seine eigene Partitur radikal umgesetzt. Im dritten Akt entfallen die Arien des Idamante, der Elettra und des Idomeneo, aber auch Teile einzelner Nummern wie die zweite Strophe von Idomeneos Gebet mit dem Chor der Priester oder sieben der herrlichen acht Orchestertakte, die seine Abdankungsrede einleiten. All dies hat Mozart in seiner eigenen Partitur gestrichen, und es fand keinen Eingang in die Münchner Dirigierpartitur. Lediglich an zwei Stellen hat sich Harnoncourt zum Aufmachen von Strichen entschlossen, um die Nebenrollen, Arbace und Gran Sacerdote, stärker zu profilieren: Während Mozart Arbaces Koloraturarie im zweiten Akt singen ließ, die lyrische Arie im dritten Akt aber fortließ, geht Harnoncourt den umgekehrten Weg. So bleibt das wundervolle Rezitativ „Sventurata Sidon“ mit der Arie „Se colà ne’ fatti è scritto“ als letzter ArienEinschnitt vor der Auflösung des Handlungsknotens stehen. Im wenig später folgenden Trauerchor des Volkes „O voto tremendo“ strich Mozart den ersten Teil und das Solo des Oberpriesters und ließ nur den letzten chorischen Teil stehen. Harnoncourt hat diesen Strich aufgemacht, um dem Satz und besonders der Rolle des Oberpriesters seine zentrale Stellung im Schlussakt zurückzugeben. Ansonsten werden Mozarts Kürzungen genau befolgt, bis hin zu feinsten Verästelungen in den Rezitativen mit oft überraschenden harmonischen Übergängen, die man aus dem Autograph erst minutiös herauslesen muss, weil die Neue Mozartausgabe in den ersten beiden Akten noch ohne Kenntnis von Mozarts Originalhandschrift auskommen musste. Auch hier ist die Grazer Fassung von Nikolaus Harnoncourt näher am Original als alle bisherigen Versionen. In den brieflichen Diskussionen mit seinem Vater über zwei zentrale Rezitativdialoge – die Erkennungsszene zwischen Vater und Sohn und das erste Gespräch zwischen dem König und seinem Berater Arbace – plädierte Mozart mit Zähigkeit für die – 26 – kürzeste denkbare Lösung. „Man muss aus der Not eine Tugend machen!“, lautete seine Formel, um seine Striche zu rechtfertigen. Tatsächlich entsteht aus Mozarts Kürzungen die Tugend eines wunderbar geschlossenen, fast ohne Einschnitte voranschreitenden „Dramma per musica“ (So nannte er selbst das Werk, als er auf die Münchner Dirigierpartitur eigenhändig den Titel schrieb.). Am Autograph der ersten beiden Akte kann man wunderbar ablesen, wie er diese Kontinuität des Dramas dadurch noch betonte, dass er die „Konzertschlüsse“ von Arien ausstrich und sie durch Übergänge in die nächste Nummer ersetzte. „Applauskiller“ nannte das die Münchner Sopranistin Juliane Banse aus leidvoller Erfahrung: Alle drei Arien der Ilia gehen unmittelbar ins folgende Rezitativ über. Mozart ging es um Dichte des Dramas, nicht um Szenenapplaus für seine Primadonna. KL ANGLICHE EIGENARTEN Auch in klanglicher Hinsicht hat sich Nikolaus Harnoncourt um größtmögliche Treue zu Mozarts Partitur bemüht. Für Ilias Arie zu Beginn des dritten Aktes, „Zeffiretti lusinghieri“, ließ er eigens ein Paar H-Klarinetten bauen. Diese seltene Stimmung ist heute neben den B- und A-Klarinetten völlig in Vergessenheit geraten, wurde aber von den Klarinettisten der Mannheimer bzw. Münchner Hofkapelle gerne zu koloristischen Zwecken eingesetzt. Schon Johann Christian Bach hat davon in seinen Mannheimer Opern „Temistocle“, „Lucio Silla“ und „Amore vincitore“ wirkungsvollen Gebrauch gemacht. Die auf H-Dur eingestimmten Klarinetten verleihen der Arie in E-Dur eine ganz eigene Färbung. Im Rückgriff auf den Originalklang des Concentus Musicus gewinnt die Grazer Aufführung viele ursprüngliche Klangwirkungen zurück. Die Flötensoli in d-Moll und Es-Dur, die Mozart seinem Freund Jean Baptiste Wendling in der ersten Elettra-Arie und in Ilias „Se il padre perdei“ auf den Leib schrieb, entfalten auf einer Traversflöte der Mozart– 27 – zeit einen ganz eigenen klanglichen Reiz. Die Schreckensakkorde, mit denen die Bläser im Finale des zweiten Aktes die Schreie des wütenden Volkes aufgreifen („Il reo qual è?“ „Der Schuldige, wer ist’s?“), klingen auf Naturhörnern und historischen Holzblasinstrumenten ungleich furchterregender als in einem modernen Bläsersatz. Die Bläser-SordinenDämpfer, die Mozart eigens von seinem Vater in Salzburg anforderte, verleihen dem Klang von Naturhörnern und Naturtrompeten eine gespenstische Aura. Auch in unserer Vorstellung werden österreichische barocke Originalhorn- und Trompetendämpfer ver wendet. Mit Hilfe der Dämpfer gelang Mozart im Marsch des zweiten Aktes ein besonders raffinierter Klangeffekt: das allmähliche Anwachsen des Orchesterklangs von einer Art „Fernklang“ zum vollen Klang einer „Military Band“. Dieser Effekt ist ganz in die Szene integriert: Am Ende ihrer idyllischen Arie „Idol mio“ hört Elettra ferne Marschklänge, die sie an den Aufbruch gemahnen. Während sie den Palast verlässt, um dem Hafen zuzustreben, wechselt das Bühnenbild, und zu den immer lauter werdenden Klängen des Marsches stellen sich die Seeleute im Hafen auf: „Nach dem Maße, wie die Scenen verändert werden, hört man den Marsch immer näher“, heißt es im deutschen Teil des Librettos. Mozart trug alle Details dieses ausinstrumentierten Crescendos in seine Partitur ein: Zu Beginn spielen Flöten und Fagott „piano assai“, die Hörner und Trompeten con sordini, die Pauke „coperto“, wie eine echte Marschmusik, die man ganz von ferne hört. „Pianissimo“ treten die gedämpften Streicher hinzu, ab dem zweiten Mal die Oboen, ab dem dritten Mal die Klarinetten. Beim zweiten Durchlauf „nehmen die Waldhorn und Trompetten die Sordinen weg“, beim dritten Durchlauf „wächst das ganze Orchester bis zum Fortissimo“. Meist wird gerade dieser minutiös kalkulierte Klangeffekt auf nur zwei Durchläufe des Marsches reduziert. So enthält die Grazer Fassung des Idomeneo zahllose Details, die direkt auf Mozarts Partitur und ihre erste Münchner Aufführung zurückgehen. – 28 – ER LIEBT DIE GESCHNITTENEN NUDELN ZU SEHR Aus dem Briefwechsel der Mozarts zum „Idomeneo“ Zu keiner anderen Oper Mozarts hat sich ein so genaues Protokoll der Entstehungsgeschichte und der ersten Proben erhalten wie zum Idomeneo. Es handelt sich um den Briefwechsel mit dem Vater, der zu Hause in Salzburg die Änderungswünsche des Münchner Produktionsteams bei dem Librettisten Varesco durchsetzen musste, Arientexte, Trompetensordinen und vieles mehr nach München schickte, vor allem gute Ratschläge an seinen Sohn, die Musik und das Drama betreffend. Hier die schönsten Stellen aus Wolfgangs Briefen und einige Antworten seines Vaters, geordnet nach Themen, zusammengestellt von Karl Böhmer. ZU DEN SÄNGERN Dorothea und Elisabeth Wendling (Ilia und Elettra): „Mad:me Dorothea Wendling ist mit ihrer Scene Arci=Contentißima – Sie hat sie 3 mal nach einander hören wollen“ (8.11.1780). „die lisel Wendling hat auch schon ihre zwey Arien ein halb=duzendmal durchgesungen – sie ist sehr zufrieden. Ich habe es von einer dritten hand, daß die 2 Wendlinge ihre Arien sehr gelobt haben“ (15.11.1780). Vincenzo dal Prato (Idamante): „Meinem Molto amato Castrato del Prato muß ich aber die ganze Oper lehren. Er ist nicht im Stande einen Eingang in einer aria zu machen der etwas heist; und eine ungleiche stimme“ (15.11.1780). „vorgestern hat der Del Prato in der Accademie gesungen daß es eine schande war – ich will wetten daß der Mensch nicht einmahl die Proben, vielweniger die opera aushällt – der ganze kerl ist inwendig nicht gesund ... er muß seine ganze Rolle wie ein kind lernen. Er hat um keinnen kreützer Methode“ (22.11.1780). „Der Bub – 29 – kann doch gar nichts. – seine stimme wäre nicht so übel, wenn er sie nicht in den hals und in die Gurgel nehmete – übrigens hat er aber gar keine Intonation – keine Methode – keine Empfindung“ (30.12.1780). Anton Raaff (Idomeneo): „hören sie, der Raaff ist der beste, Ehrlichste Mann von der Welt, aber – auf den Alten schlendrian versessen – das man blut dabey schwitzen möchte; – folglich sehr schwer für ihn zu schreiben. – sehr leicht auch wenn sie wollen, wenn man so alle tag arien machen will. – wie par Exemple die Erste aria Vedròmi intorno Etc: wenn sie sie hören werden, sie ist gut, sie ist schön – aber wenn ich sie für Zonca geschrieben hätte, so würde sie noch besser auf den Text gemacht seyn. – er liebt die geschnittenen Nudeln zu sehr – und sieht nicht auf die Expreßion“ (27.12.1780). „wegen der 2 scenen die abgekürzt werden sollen ... und warum ich sogleich nemlicher Meynung war, ist, weil Raaff und del Prato das Rezitativ ganz ohne geist und feuer, so ganz Monoton herab singen – und die Elendsten acteurs, die Jemals die Bühne trug, sind“ (27.12.1780). Domenico de’ Panzacchi (Arbace): „dem Ehrlichen, alten Mann muß man doch auch etwas zu guten thun, – dieser möchte nur um etwas ein paar Verse sein Recitativ im 3:ten Ackt verlängert haben. – welches wegen dem Chiaro e scuro und weil er ein guter acteur ist, von guter wirkung seyn wird.“ ZU DEN DREI AKTEN Akt 1: „Nach dem Ersten Ackt sagte mir der Churfürst überlaut Bravo, und als ich hingieng ihm die hand zu küssen, sagte er: Diese opera wird charmante werden; er wird gewis Ehre davon haben“ (27.12.1780). „Die Probe ist ausserordentlich gut außgefallen ... Ich kann Ihnen nicht sagen, wie alles voll freüde und Erstaunen war ... graf seinsheim sagte zu mir; – ich versichere sie daß ich mir sehr viel von ihnen erwartet habe – aber das hab ich wahrlich nicht erwartet ... Ramm sagte mir – das kann ich Ihnen wohl gestehen, daß mir noch keine Musique solche impreßion – 30 – gemacht hat – und ich versichere sie, daß ich wohl 50 mahl auf ihrem H: vatter gedacht habe, was dieser Mann für eine freüde haben muß, wenn er diese opera hört“ (1.12.1780). * Leopold Mozart: „H: Becke, welcher voll der Lobeserhebungen deiner Musik des ersten Ackts war, schrieb, daß ihm die Zeher in die Augen tratten als er diese Musik hörte vor freude und vergnügen, und daß alle behaupteten, das wäre die schönste Musik, die sie gehört hätten, daß alles neu und fremd wäre &c:“ Akt 2: „die lezte Prob ist wie die Erste, recht gut ausgefallen – und hat sich das orchestre wie alle zuhörer mit vergnügen betrogen gefunden, daß der 2:te Ackt in Ausdruck und Neuheit ohnmöglich stärker als der Erste seyn kann“ (19.12.1780). „weil der Churfürst nicht wuste, ob er so lange da bleiben kann, so muste man ihm die Concertirende aria und das Donnerwetter zu anfangs zweyten Ackt machen. – nach diesem gab er mir wieder auf das freundlichste seinen Beyfall, und sagte lachend: – man sollte nicht meynen, daß in einem so kleinen kopf, so was grosses stecke. – er hat auch andern tages frühe beym Cercle meine opera sehr gelobt“ (27.12.1780). „der Churfürst war lezthin bey der Probe so zufrieden, daß er ... Jederman der zu ihm gekommen ist, von meiner Musick geredet hat, mit diesem aus=druck. – ich war ganz surprenirt – noch hat mir keine Musik den Effect gemacht; – das ist eine Magnifique Musick“ (30.12.1780). * Leopold Mozart: „Herr Becke schrieb mir, daß der Chor im zweyten Acte beym Sturme so stark wäre, daß er Jedem, auch in der größten Sommerhitze, eiskalt machen müßte ... Herr Esser, daß er die zwey Acte gehört, und: che abbia sentito una musica ottima e particolare, universalmente applaudita“ (25.12.1780). Akt 3: „Kopf und Hände sind mir so von dem dritten Ackte voll, daß es kein Wunder wäre, wenn ich selbst zu einem dritten Ackt würde. – der allein kostet mehr Mühe als eine ganze opera – denn es ist fast keine scene darinn die nicht äussert intereßant wäre“ (3.1.1781). „die Probe mit dem dritten Ackt ist vortreflich ausgefallen. man hat gefunden daß er die 2 Erstern Ackte noch um viel übertrift. Nur ist die Poesie darinn gar zu – 31 – lang, und folglich die Musick auch; (welches ich immer gesagt habe) deswegen bleibt die aria vom Idamante, Nò, la morte io non pavento, weg, – welche ohnedieß ungeschickt da ist – worüber aber die leute die sie in Musick gehört haben, darüber seüfzen – und die letzte von Raaff auch – worüber man noch mehr seüfzt – allein – man muß aus der Noth eine tugend machen“ (18.1.1781). „man ist doch froh wenn man von einer so grossen, Mühsammen Arbeit Endlich befreyet – und mit Ehr und Ruhm befreyet ist“ (19.1.1781). ZU EINZELNEN NUMMERN Sturmszene im ersten Akt: „im Ersten Ackt scena VIII. hat H. Quaglio den nemlichen Einwurf gemacht den wir gleich anfangs machten. nemlich daß es sich nicht schicke, das der könig ganz allein zu schiff seye – glaubt der H. Abbè daß man ihn in den gräulichen sturm von Jedermann verlassen, ohne schiff, ganz allein in gröster gefahr schwimmend sich so vernünftig vorstellen kann, so mag alles so bleiben, aber NB: ohne schiff, denn, im schiff kann er allein nicht seyn“ (13.11.1780). * Leopold Mozart: „Du weist, daß ich diesen Einwurf nach München gemacht habe; allein man schrieb zurück, daß sich die donnerwetter und das Meer an keine Étiquette kehren“ (18.11.1780). Ilias Arie „Se il padre perdei“: „die Aria der Ilia im zweyten Ackt möchte ich für das was ich Brauche ein wenig verändert haben ... eine ganz Natürlich fortfliessende Aria – wo ich nicht so sehr an die Worte gebunden, nur so ganz leicht auch fortschreiben kann, denn wir haben uns verabredet hier eine aria Andantino mit 4 Concertirenden Blas=Instrumenten anzubringen, nemlich auf eine flaute, eine oboe, ein Horn, und ein Fagott“ (8.11.1780). Idomeneos Arie „Fuor del mar“: „gestern vormittag war wieder M:r Raaff bey mir, um die Aria im zweyten ackt zu hören – der Mann ist so in seine Aria verliebt, als es nur immer ein junger feuriger Mann in seine Schöne seyn kann. Denn Nachts, ehe er einschläft, und Morgens, da er erwacht, singt er sie“ (1.12.1780). „die aria ist ganz gut auf die Wörter – 32 – geschrieben – man hört das – mare – und das mare funesto und die Paßagen sind auf Minacciar angebracht, welche dann das Minacciar, das Drohen – gänzlich ausdrücken. – und überhaupt ist das – die Prächtigste aria in der opera – und hat allgemeinen Beyfall gehabt“ (27.12.1780). Hafenbild im zweiten Akt: „fragen sie doch den Abate varesco ob man bey dem Chor im 2:ten Ackt Placido è il mar Etc. nachdemm nach der Ersten strophe der Elletra der Chor wiederhollet worden, nicht aufhören könte? ... es wird doch gar zu lang“ (24.11.1780). Sturmszene im zweiten Akt: „in der letzten scene im 2:ten Ackt hat Idomeneo zwischen den Chören eine Aria oder vielmehr art von Cavatina – hier wird es besser seyn, ein blosses Recitativ zu machen, darunter die Instrumenten gut arbeiten können – denn, in dieser scene die (wegen der action und den Gruppen, wie wir sie kürzlich mit le grand verabredet haben) die schönste der ganzen opera seyn wird, wird ein solcher lärm und Confusion auf dem theater seyn, daß eine aria eine schlechte figur auf diesem Platze machen würde – und über=dieß ist das donnerWetter – und das wird wohl wegen der Aria von H: Raaff nicht aufhören? – und der Effect; eines Recitativs, zwischen den Chören ist ungleich besser“ (15.11.1780). * Leopold Mozart: „die zwischen den Chören stehende Aria wird in ein feuriges Recitat: verwandelt werden, welches man mit donner und Blitz nach belieben accompagnieren kann“ (18.11.1780). Quartett: „das quartett, wie öfter ich es mir auf dem theater fürstelle, wie mehr Effect macht es mir. – und hat auch allen die es noch so am Clavier gehört haben, gefallen. – der einzige Raaff meint es wird nicht Effect machen. er sagte es mir ganz allein. – non c’è da spianar la voce – es ist zu Eng – als ob man in einem quartetto nicht viel mehr reden als singen sollte. Dergleichen sachen versteht er gar nicht. ich sagte nur; liebster freund! – wenn ich nur eine Note wüste, die in diesen quartetto zu ändern wäre, so würde ich es sogleich thun. – allein – ich bin noch mit keiner sache in dieser opera so zufrieden gewesen wie mit diesen quartett ... ich habe mich bey ihren 2 Arien alle mühe gegeben sie recht – 33 – zu Bedienen – werde es auch bey der dritten thun – und hoffe es zu stande zu bringen – aber was terzetten und Quartetten anbelangt muß man dem Compositeur seinen freyen Willen lassen“ (27.12.1780). * Leopold Mozart: „wegen den Quartetten etc will gar nichts sagen, dazu gehört Declamation und Action und keine grosse Singkunst oder das ewige Spianar la Voce. da gehört Handlung und reden her“ (29.12.1780). Tempelszene: „da hab ich einen ganz simpeln Marsche auf 2 violin, Bratsch, Bass und 2 oboen gemacht, welcher à mezza voce gespielt wird – und worunter der könig kömmt, und die Priester die zum Opfer gehörigen sachen bereiten – dann sezt sich der könig auf die knie, und fängt das gebett an“ (3.1.1781). „Unterirdische Stimme“ und Schlussszenen: „sie sehen wohl, wenn sie die scene überlesen, daß die scene durch eine aria oder Duetto matt und kalt wird – und für die andern acteurs, die so hier stehen müssen sehr genant ist“ (13.11.1780) „in den Recitativ der Ellettra nach der unterirdischen stimme kömmt (es) mir so einfältig vor daß diese geschwind wegzukommen eilen – nur um Mad:me Elettra allein zu lassen“ (3.1.1781). „der orackel spruch ist auch noch viel zu lange – ich habe es abgekürzt“ (18.1.1781). * Leopold Mozart: „nun haben Idamante und Ilia noch einen ganz kurzen Streitt von etlichen Worten in Recitativ, welcher von einem unterirrdischen Geräusche, so zu sagen, unterbrochen und der ausspruch durch eine unterirrdische Stimme gehört wird, welche Stimme und ihre Begleitung rührend, schreckbar und ausserordentlich seyn muß, das kann ein Meisterstück der Harmonie werden ... dieses Recit: muß am Ende sehr Lebhaft recitiert werden, wo sie zum Altar läuft, er aber sie zurück hält, und ehe ihre Rede zu Ende gehet ... der unterirrdische Lerme sie zu reden verhindert und alles in Erstaunen und furcht setzt. Wenns ordentlich, schlag auf schlag geht, wird es eine grosse wirkung auf die zuseher machen“ (18.11.1780). – 34 – NIKOLAUS HARNONCOURT IM GESPRÄCH Vor 30 Jahren begann Nikolaus Harnoncourt, Mozarts „Idomeneo“ auf radikale Weise neu zu deuten: Mit einem Schlag rückte der Geniestreich des 25-Jährigen aus der Pose des Seria-Theaters hinein ins Leben leidender Menschen – damals in der legendären Züricher Produktion mit Werner Hollweg in der Titelrolle und Rachel Yakar als Ilia. Seitdem hat der „Idomeneo“ den Dirigenten nicht mehr losgelassen. Neue Quellenfunde eröffneten neue Perspektiven, immer tiefer drang Harnoncourt ins Wesen des Werkes ein. Bei der styriarte führt er – zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben, wie er gelobt – selbst Regie, und zwar gemeinsam mit seinem Sohn Philipp. Über die Gründe für diesen Schritt, über die Eigenarten des „Idomeneo“ und der Grazer Aufführungen äußerte sich der Maestro im Interview mit Karl Böhmer und Mathis Huber. Herr Harnoncourt, „Idomeneo“, das ist ein Stück, das beschäftigt Sie schon lange, das haben Sie schon in Zürich und in Wien herausgebracht. Warum nun dieser dritte „Idomeneo“? NH: „Idomeneo“ ist, so lange ich mit Oper überhaupt zu tun habe, und das sind noch viel mehr als 30 Jahre, immer vollkommen falsch eingeordnet und falsch aufgeführt worden. Dies gilt sogar für die beiden Regisseure, mit denen ich ihn bisher aufgeführt habe, das waren JeanPierre Ponnelle in Zürich – die erste Mozart-Oper, die ich überhaupt dirigiert habe – und dann Johannes Schaaf an der Wiener Staatsoper. Bei der Züricher Aufführung war ich irgendwie noch ein bisschen zu naiv, um voll zu verstehen, was wir richtig und was wir falsch machen. Bei der Wiener Aufführung sind wir um einige Schritte weiter gekommen, aber es war mir nicht möglich, den Regisseur vom Werk voll zu überzeugen. Man war der Meinung, Mozart hat schon ein paar Opere serie geschrieben, „Mitridate“ und „Lucio Silla“, und jetzt kommt einfach die dritte, aber mit dem Unterschied, dass Mozart jetzt bereits über sein volles, – 35 – erwachsenes Genie verfügt. Und daher sagt man so im Allgemeinen, der „Idomeneo“ wäre die erste große, italienische Oper Mozarts. Und das ist einfach von Grund auf falsch. Es ist die erste große Oper Mozarts, und sie hat eigentlich wenig zu tun mit der italienischen Oper. Aber es wird doch italienisch gesungen ... NH: Notwendigerweise oder zufälligerweise steht das Werk in italienischer Sprache, aber es ist keine italienische Oper. Da kommt so vieles vor, was in der italienischen Oper überhaupt nicht vorkommen darf. Es sind die Quellen ganz andere. Mozart hat auf seiner Paris-Reise tiefe Bekanntschaft gemacht mit dem französischen Theater und mit der französischen Musik. Er hat dort verstanden, was eigentlich zwischen Lully und Rameau passiert ist, und dann Ähnliches mit Gluck auf einem ziemlich inferioren musikalischen Niveau, aber auf einem ganz hohen theatermäßigen Niveau. Und er hat da ganz bestimmt zutiefst Lunte gerochen. Jetzt hatte er in Mannheim den damaligen Kurfürsten von der Pfalz und den damaligen Hofstaat, besonders das berühmte Mannheimer Orchester kennen gelernt, das offensichtlich das beste Orchester der Welt damals war, und sich befreundet mit den führenden Orchestermusikern. Genau in der Zeit zwischen seiner Pariser Reise und dem „Idomeneo“ ist der Mannheimer Kurfürst der Münchner Chef geworden, ist mit seinem gesamten Mannheimer Orchester nach München gezogen. Das Mannheimer Orchester war musikalisch aber sehr stark nach Paris orientiert, die hatten in Paris sozusagen ihr Sommerquartier wie heutzutage die amerikanischen Orchester in Tanglewood. Nun hatte Mozart dieses Orchester mit dem starken französischen Einfluss in München in der Nähe von Salzburg, und er hatte die Kenntnis des französischen Theaters und der französischen Oper. An sich musste die Oper natürlich italienisch sein, aber was dabei herausgekommen ist, das ist eine große „Tragédie lyrique“, eine französische Operntragödie, keine Opera seria. Worin liegt denn der Unterschied? NH: Das können Sie an der Form sehen, wenn der erste Akt mit einer Chaconne endet – Marsch und Chaconne, die beiden gehören zusammen – 36 – – und der letzte Akt endet mit einem Marsch und einer Chaconne, dann kann das keine italienische Oper sein, weil es das dort gar nicht gibt. Jeder Akt endet ein oder zwei Stücke vor dem Ende. Es steht also nach einer traurigen Arie des Idamante „fine del atto primo“, und danach kommt ein Marsch und danach eine große Chor-Chaconne. Meinen bisherigen Regisseuren ist das nicht aufgefallen. Die haben geglaubt, der hat das „fine del atto primo“ einfach um zehn Seiten zu früh hingeschrieben. Danach steht aber „Intermezzo“, das ist ein Kennzeichen der französischen Oper. In der englischen Halboper finden wir das auch, dort heißt das dann „masque“, und das bringt eine vollkommen andere Idee in das Stück. Es endet jeder Akt mit einem Intermezzo, symmetrisch der erste und der letzte Akt mit Marsch und Chaconne. Die letzte Chaconne ist ein Stück von fünfzehn Minuten wie die großen französischen Chaconnen, mit denen sämtliche französische Opern enden. Also, das ist etwas, das kein Regisseur spielen lässt. Das macht man nicht, weil das Opernpublikum normalerweise in die Oper geht, um Opern zu sehen und die Sänger singen zu hören, möglichst viele hohe Töne, und die wollen nicht am Schluss irgendein Ballett sehen. Wenn aber das Werk so angelegt ist, so komponiert ist und überhaupt eine ganz andere Form hat, und wenn das größte musikdramatische Genie, das je gelebt hat, wenn der das komponiert, dann bin ich mit dem ersten Scheitern vor über 30 Jahren angereizt, und ich will irgendwann einmal selber scheitern, wenn schon gescheitert sein muss, und will das, was ich mir immer vorstelle, machen. Kommen wir von der Form zum Inhalt. Worin liegt für Sie die Botschaft im „Idomeneo“? NH: Er hat ganz zeitgemäße Botschaften. Es ist das Aufeinanderprallen von drei verschiedenen Kulturen. Es kommt bereits am Anfang im Monolog der Trojanerin Ilia. Da sieht man, dass die Trojaner eine Kultur haben, die auf einem viel höheren Niveau steht als die Kultur der Kreter. Es ist bereits ein Kulturschock, den die trojanischen Gefangenen in Kreta erleben. Das kommt im Text vor und das ist komponiert. Dann gibt es innerhalb der kretischen Kultur zwei Parteien: den traditionellen Altkreter – 37 – sozusagen und die Neuerer. Die Protagonisten der Altkreter sind Idomeneo und der Oberpriester. Die haben Angst – das ist das Hauptgefühl, ab dem ersten Ton der Ouvertüre hört man: Hier geht’s um Angst. Die haben Angst vor dem Meer, wie fast alle Inselbewohner, sie haben Angst vor der Verkörperung des Meeres, vor Neptun, und um dieser Angst irgendwie Herr zu werden, sind sie bereit, Menschen zu opfern. Also, das ist eine Urreligion, bei der es um Menschenopfer und um Angst geht. Und der Oberpriester ist natürlich der, der das am härtesten vertritt, neben Idomeneo und Elettra, die auch zu dieser Kultur gehört. Ilia kommt aus Troja, sie versteht das überhaupt nicht, die kriegt von klein auf gesagt (das sagt sie in ihrer Arie), wenn du das Wort „Grieche“ hörst, dann gibt’s nur Hass, also Fremdenfeindlichkeit in höchstem Maße. Dann gibt es innerhalb Kretas eine junge, aufgeklärte Gruppe um Idamante, die überhaupt keine Angst hat, die nicht neptungläubig ist, für die Terror und Angst das Alte ist, das unbedingt überwunden werden muss. Und die hat auch ihren Mentor, Arbace, der ist der große Lehrer des Idamante. Er ist der große Gegenspieler des Oberpriesters, der das Volk aufhetzt gegen die Jungen und gegen die Trojaner. Arbace lehrt Frieden, Versöhnung und Überwindung von Aberglauben und Angst. Es sind also diese drei Welten, in der kretischen Welt verkörpert durch die zwei Anführer Oberpriester und Arbace. Der alte Guru Arbace, der vielleicht sogar schon der Lehrer des Idomeneo war, was man am Anfang des zweiten Aktes erkennt, wo die beiden miteinander sprechen: Er spricht mit Idomeneo wie mit einem Schulbuben, da spürt man, der ist vielleicht noch einmal um zehn oder um zwanzig Jahre älter und hat schon den erzogen, das ist aber nicht ganz gelungen. Der Oberpriester hat auch eine menschliche Seite, das ist ganz bewegend, finde ich, der sagt, das Opfer muss gemacht werden, dem Idamante muss der Kopf abgehackt werden. Und dann, wie er bemerkt, das ist ja der Sohn des Idomeneo, sagt er: „Du darfst das nicht machen, arresta la mano, du bist ja der Vater.“ Dabei denkt er: „Ich habe ja auch Kinder und womöglich geht’s dann meinen Kindern auch einmal so.“ Da kommt also für ein paar Sekunden ein menschlicher Zug in diesen Oberpriester. Im nächsten Moment kommt Ilia und will den Idamante retten. – 38 – Da sagt er: „Störe nicht das Opfer, das hat jetzt zu geschehen!“ Das ist so zeitgemäß, das ist so heutig, da brauche ich gar nicht ein historisches Stück aufzuführen, da höre ich nur Heutiges. Noch einmal zurück zum Musikalischen: Sie gehen ja immer möglichst zurück auf die Originalquellen. Auf welche Originalquellen können Sie sich hier bei „Idomeneo“ stützen? NH: Originalquellen sind unvermeidlich, sie sind notwendig. Denn im Grunde sind wir alle, mich eingeschlossen, gegenüber den Originalen Trottel! Man kann in den Ausgaben Meinungen erkennen, aber keinen „Urtext“. Jede Ausgabe ist Interpretation. Jetzt will ich aber nicht die Interpretation von jemand anderem. In diesem Fall haben wir ein fantastisches Autograph mit sehr vielen Eintragungen von Mozart, das Faksimile verwende ich auch bei den Proben – es kann jeder Sänger hineinschauen, wenn ich ihm sage, warum er diese drei Töne anders singen soll, als sie in der gedruckten Ausgabe stehen. Dann zeige ich ihm, was der Mozart da geschrieben hat. Also das haben wir hier. Das hatte man für die Neue Mozartausgabe noch nicht, weil das damals in Krakau war. Und es wurde später ja auch das Münchner Aufführungsmaterial aufgefunden. Das ist unglaublich interessant, weil man erkennen kann, wie Mozart pragmatisch von Aufführung zu Aufführung gehandelt hat. Die Art, wie er einen Strich macht, ist genial. Wir plagen uns herum: Wie kriegen wir das harmonisch hin? Und dann kommen die großen Künstler, die das irgendwie zusammennageln an den schwierigen Stellen. Für Mozart war das ein Klacks. Also, man kann aus dieser Münchner Fassung wahnsinnig viel lernen. Gibt es weitere Quellen, die für Sie wichtig waren? NH: Natürlich der Briefwechsel. Sein Vater war in Salzburg, er war in München, und die haben sich praktisch täglich geschrieben über den Verlauf der Proben. So ein Protokoll über die Entstehung einer Oper gibt’s ja sonst gar nicht! Und wo jeder wirklich versteht, was der andere meint. Aus diesem Für und Wider kann man so viel lernen. Zum Beispiel: „Diese Arie muss weg, weil man sonst aus der Oper geht und nur – 39 – diese Arie gehört hat.“ Dann lässt er die tollste Arie der ganzen Oper weg! So einen Mut muss ein Komponist haben und auch die Sänger dazu kriegen, dass sie auf ihre effektvollsten Stücke verzichten. Aus diesem Studium haben wir das herausdestilliert, was wir hier aufführen. Und dann kommt natürlich dazu: Was bedeutet französische Oper? Die bedeutet ja sehr viel Tanz. Dass das Ballett da auf einmal daherkommt für das Finale, das ist zu wenig. Die Frage ist, was war mit dem Ballett überhaupt? Da stellt sich heraus, dass die Oper inszeniert worden ist vom Ballettmeister in München. Und Mozart schreibt immer wieder vom Ballett, und dann zeigt sich’s, dass die Ouvertüre gar keine reine Ouvertüre ist. Also, das ist auch eine entscheidende Frage für die Aufführung dieses Stückes. Sie haben gerade gesagt, wie schwierig es für Mozart wahrscheinlich gewesen ist, seinen Anton Raaff und seine Elisabeth Wendling davon zu überzeugen, dass sie auf ihre besten Stücke verzichten. Auch unsere Sänger hier bei der Produktion müssen auf gewohnte Effekte verzichten, wie etwa unser Idomeneo Saimir Pirgu in seiner Bravourarie. Jeder anständige Tenor kommt daher und singt hier so laut wie möglich: „Fuor del mar!“. Aber Sie fordern ihn auf, piano zu singen. NH: Ich zeige ihm nur, was dasteht! Ich frage ihn, warum schreibt denn der Mozart da ein „piano“ hin? Natürlich toll, „Fuor del mar“, fantastisch, auch in einer angenehmen Lage laut zu singen! Aber sehr intensive Sachen werden ja viel intensiver, wenn sie leise sind. Wenn jemand droht und dazu brüllt, wird das im Allgemeinen nicht ernst genommen. Aber wenn jemand droht und sehr leise wird, dann kann eine Drohung sehr gefährlich sein. Das habe ich schon in meiner Schulzeit so erlebt, wahrscheinlich jeder von Ihnen, die Jüngeren nicht, weil jetzt gibt’s das ja nicht mehr. Warum haben Sie den Idomeneo mit einem so jungen Sänger besetzt? NH: Wie alt ist Idomeneo? Na ja, Idamante ist, sagen wir, 18 bis 20, er erlebt seine erste Liebe. Der Vater hat den Trojanischen Krieg mitgemacht, in führender Position, der ist, sagen wir, 43. Ich muss ehrlich sagen, ich – 40 – weiß nicht genau, wie alt unser Solist Saimir Pirgu ist, der ist ein bisschen jünger als die 43. Aber ist das so wichtig? Ich hab mir immer gewünscht, dass eine 60-jährige, kugelförmige Schauspielerin das Gretchen spielt und so eine große Schauspielerin ist, dass sie nach fünf Minuten 17 Jahre alt ist für mich. Das ist Theater! Wenn ich die Leute nach ihrem Alter aussuchen würde, dann würde ich Kino machen. Aber ich bin sehr glücklich mit meiner Besetzung hier in Graz. Neben den Sängern spielt das Ballett eine herausragende Rolle. NH: Das Ballett geht durch das Stück durch! Und zwar dort, wo quasi ballettmäßig komponiert ist, dort ist Tanz. Das wäre eben auch nie so in einer italienischen Oper. Es ist ein Merkmal der französischen Oper, dass der Tanz als körperhafter Ausdruck eine wesentliche Mitteilungsform ist. Es ist die einzige Oper, bei der Mozart das macht. Diese Tänzchen da bei „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“, das ist ja ganz etwas anderes. Aber das ist ein wirklich professioneller Tanz, das muss eine Ballettkompanie machen. Es ist ja das erste Mal, dass Sie den „Idomeneo“ mit dem Concentus Musicus machen, also im Klang der Mozart-Zeit. Ist das eine besondere Herausforderung? NH: Bei meiner ersten Aufführung habe ich bereits die Streicher, ich würde sagen, gezwungen, auf Darmsaiten zu spielen. Ich hatte schon einige historische Blasinstrumente bei der Züricher Oper, aber ich hatte nicht den kompletten Bläsersatz. Dann ist da ja auch die Frage der Stimmtonhöhe, wie hoch, das ist auch sehr wichtig für die Sänger. Wir spielen in der Stimmtonhöhe, von der wir glauben, dass sie damals in München verwendet wurde, auf 430 Hz. Das ist also 10–15 Schwingungen tiefer, als heute normalerweise gespielt wird, und ist eine große Hilfe für die Sänger. Aber es ist natürlich klar: „Idomeneo“ ist für das weltbeste Orchester geschrieben. Und das ist eine sehr große Herausforderung! – 41 – „Idomeneo“ – Ouvertüre in Mozarts eigener Handschrift aus dem Ende der 70er Jahre wieder aufgetauchten Autograph in der JagiellonenBibliothek in Krakau. The autograph score containing the Idomeneo overture, in Mozart’s own handwriting, rediscovered in the Jagiellonian Library in Krakow at the end of the 70s. „Idomeneo“ – Die Auflösung des Handlungsknotens durch den Orakelspruch im dritten Akt, Fassung Nr. 28c, in Mozarts eigener Handschrift, Staatsbibliothek zu Berlin. In the third act the oracle resolves the characters’ problems, Version no. 28c, in Mozart’s own handwriting, now in the Berlin State Library AN OPERA FOR THE BEST ORCHESTRA IN THE WORLD … by Karl Böhmer “Those who call Mozart’s Idomeneo an opera seria have neither understood the piece nor the genre.” Thirty years ago American musicologist Daniel Heartz described Mozart’s unique “Munich opera” in this clear cut way. The story behind the origins of this opera, which he and others have meticulously reconstructed, proves the double uniqueness of the piece: Idomeneo was a French opera in Italian clothes and a Mannheim opera which was performed in Munich. A N E A G E R L Y- AWA I T E D T A S K In the summer of 1780 the time had finally come: the eagerly-awaited task of writing the opera for the next Carnival arrived from Munich. For the young Mozart, two years of stagnation and hope at the Salzburg court had come to an end. Now he had to write a “great opera” for the best orchestra in the world and one of the most famous singers of the time. It was to be an antique drama with all the key parts: choir and ballet, a magnificent temple scene, an oracle and an angry god who announces his anger through storms and thunder. Even before he arrived in Munich in early November, having sat for what felt like an eternity on the hard seat of the stage coach, Mozart was in opera heaven. Well in advance, his father had arranged for him to compose the commissioned opera. Leopold’s strategic management from afar went through Countess Paumgarten’s bedroom, the mistress of the Munich elector at the time, and through the hands of diverse musicians. Now it had reached its target and father and son could get to work. – 46 – The process was most unusual and allowed the composer many opportunities. If the piece had been commissioned by Elector Maximilian III Joseph, it would have comprised no more than taking a popular opera libretto by Pietro Metastasio, the Viennese court poet and poet laureate of the time and setting it to music. Mozart would simply have had to reach into his bookcase to fetch the relevant volume of Metastasio’s complete works and would have known exactly what needed to be done to produce a classic opera seria. Since 1778, however, a different spirit was running through the previously conservative Munich. The new elector, Charles Theodore, had brought a distinctly French taste from his Palatine residence back to the Isar. Some of the most exciting examples of antique operatic tragedies in the mixed French-Italian style, such as Sofonisba by Tommaso Traetta or Ifigenia in Tauride by Ciccio de Majo, were performed in his tremendous opera house in Mannheim during the 1760s. Now the elector also wanted to show the people of Munich how exciting such an Italian operatic drama with a French premise could be. A F R E NC H B O O K A N D I T S A DA P TAT I O N For precisely these reasons, Mozart came across a French book in the packet he received from Munich containing his contract. It was the text of an old French operatic tragedy from the year 1713, Idomenée, by Antoine Danchet and once set to music by André Campra. The bloody finale of this dark thriller from ancient Crete reflected something of the dismal atmosphere of the time as, in Versailles, the reign of the Sun King was coming to an end. The Salzburg court chaplain, Giambattista Varesco, was to transform this “tragédie lyrique”, as serious operas were called in France, into a “dramma per musica”, with a text for an Italian serious opera. For this, his Munich employer specifically sent a plan which laid out all the steps of the reworking process, right down to the question of at which point the soloists should form duets, trios or quartets. Varesco simply needed to make three Italian opera acts of the – 47 – five French tragedy acts, he had to translate approximately sixty per cent of Danchet’s text into Italian and add further texts for arias and ensembles. Many typically French scenes remained in this reworked version, such as the impending shipwreck scene in the first act or the image of the harbour in the second act with Idomeneo’s deployed seamen, who are later beaten in a fight with the terrifying sea monster. Almost all choral scenes in Idomeneo originated directly from the French original. They can be assigned to two different genres: divertissement and merveilleux. The festive “dancing chorals” with the rhythm of a chaconne or another French baroque dance originated in the world of the divertissements, those festive interruptions which were common in every opera act of the tragedie lyrique. Varesco took one such divertissement for the beginning of the harbour scene, where the sailors are celebrating their upcoming departure and take Elettra in. This idyll was too long for Mozart and he cut Elettra’s six verses within the choir down to one. He wanted to get to the essential: to the merveilleux naturel, the wonderful, proclaimed through nature’s fierceness at the end of the act. Before the thunder and the sea monster could frighten all present, Varesco had to add in an Italian trio for the soloists. The threatening chaos at the end of the act floats like a sword of Damocles over their song – a typical example of the overlap between Italian and French style in Idomeneo. During his summer in Paris in 1778, Mozart had had the opportunity to marvel at the French choral scenes in the full refinement of the Parisian stage machinery, accompanied by music from Rameau or Grétry. In contrast, the gods appearing onstage, sea monsters in a wave machine or thunder and lightning from the rigging loft of Italian opera seemed like fossils of baroque aesthetics. Mannheim made them popular again in Munich – a trend which the modern Italian stages such as the first La Scala, which had just opened, took on. Because Munich was not prepared for such forms of French stage magic, the stage designer, Lorenzo Quaglio – 48 – from Mannheim, had the old stage machinery from the Cuvilliés Theatre in Munich spruced up for the first time in many years and several sets were brought from Mannheim, such as the cliffs, a moving sea, the temple etc. In this typically French scenery, there are many manifestations of the merveilleux, which gave the young Mozart the opportunity to prove himself as a composer in the French style. MANNHEIM COMES TO MUNICH Seldom had the orchestra genius Mozart written such a powerful piece as Idomeneo. From the piercing notes of the piccolo in the second storm scene to the dolce B clarinets in Ilia’s third aria, he uses the entire pallet of the contemporary orchestra. He had never been, and would never again be, so unconventional concerning sound effects, spectacular instrumentation effects and wild rising dynamic in orchestra. He wrote his Idomeneo for the best orchestra in the world at the time: the Mannheim court orchestra. After Elector Charles Theodore of Palatinate succeeded his Bavarian cousin in 1778 and moved to the Isar, he did not want to abandon the music of his world-famous orchestra and quickly organised a fusion of two orchestras, the first in German music history. Mozart had the opportunity to hear the result at Carnival in 1779 in Munich and was pleased to see musicians from Mannheim occupying all first chairs in the PalatinateBavarian court orchestra. Many of them were friends he had made in Mannheim two years previously. At that time he capitalised on their phenomenal sound in some elaborately instrumented concert arias. Now he had everything he needed. “Come, listen, marvel at the orchestra” he wrote to his father, as in a trance when he heard them again in November 1780, shortly after he arrived in Munich. Those Mannheim concert arias were also the best proof of Mozart’s friendship with the great triumvirate of Mannheim opera, who he met again in Idomeneo: the prima donna Dorothea Wendling, who was, very – 49 – practically, married to the solo flutist in the orchestra, her sister-in-law Elisabeth Wendling, the seconda donna and coloratura soprano of the ensemble, and tenor Anton Raaff. Raaff, the greatest heroic tenor of the eighteenth century, was a man from Rhineland, who had celebrated astounding success on the greatest stages in Italy, Madrid and Lisbon for three decades before he enjoyed an early retirement with few compulsory operas in Mannheim. Even Dorothea Wendling, at forty four, was nearing retirement. However, both, the older Wendling and Raaff, returned to the stage once more for Mozart’s Idomeneo and sang what turned out to be their last roles: the Trojan princess, Ilia, and the King of Crete, Idomeneo. Now Mozart could link back to his experiences in Mannheim. He wrote tailor-made arias for the three voices which “fitted as perfectly as wellmade dresses”. It wasn’t a coincidence that he acknowledged the two women with parlando and agitato music, “the storm and stress” because Dorothea Wendling had become the epitome of deep feeling on the opera stage through her roles in Mannheim as Sofonisba and Ifigenia, Giunia and Aspasia. In the role of Sofonisba in 1762, she even added in an urlo francese, a French howl. It wasn’t purely about bel canto for this performer, nor for her sister-in-law in the role of Elettra. For Anton Raaff, Mozart was indeed ready to accommodate the great tenor to some extent, to “do him right”. However, he always gave priority to “expressing the meaning of words” over mere convention. It is no exaggeration to call Idomeneo a manifestation of Mannheim opera aesthetics with a French flair played in Munich. And this also explains why Mozart was given the task: thanks to his many years in Italy, his experience in Mannheim and his familiarity with French opera, he was the perfect person to implement the very specific synthesis of style, in the way expected of Idomeneo. Mozart planned to “arrange the opera in a more French manner” in Vienna a few months later, which suggests that the original Munich version already contained a substantial amount of French ideas. – 50 – A C AS TRATO WITH NO VOICE AND T WO MUNIC H TENORS Mozart did not agree with all the singers in the production in the way he did with the two Wendling sisters-in-law. He often found fault with Anton Raaff, particularly as the tenor regularly nagged about the great quartet in the third act, which was the core of the opera for Mozart. “Only Raaff thought that this would not affect anything… I just said, dear friend! If I only knew one note that should be changed in this quartet, I would do so immediately. On my own. I am happier with this quartet than I am with any other part of this opera. When it comes to trios and quartets one has to allow the composer his free will.” Mozart’s rigour could ignite causing him to argue that Raaff was like a “statue”, that in the first aria he was “far too cantabile”, in the second “too bent on being casual”, “that we want to sweat blood here”. He could not, however, deny the great Raaff, his “dearest best friend”, basic respect. The “stumbling block” of the opera was the castrato: “That boy can’t do anything. His voice wouldn’t be so unpleasant if he actually knew how to use it. Incidentally, he has no intonation, no method, no feeling.” The name of the “boy” was Vincenzo dal Prato and he was a young castrato from Italy, who the artistic director from Munich decided he had to have as Idamante, without properly thinking it through. Mozart was used to working differently with castratos because, as a young boy, he had worked with some of the greatest singers of the century: Manzuoli and Tenducci, Rauzzini and Consoli. Now he had to teach his “Molto Amato Castrato del Prato” the entire opera note by note. And, on stage, one could hardly think of the tragic outcomes “because Raaff and del Prato are the most miserable actors that ever were on stage.” In contrast, the Italian tenor Domenico de’ Panzacchi was a good actor and a true relic of the old Munich opera. Up until 1778 he had always sung the main role in the Munich carnival operas – once a schemer in Zenobia, another time a kind old man like in Eroe Cinese. At the time, he had Johann – 51 – Walleshauser at his side as the second tenor, who called himself Giovanni Valesi and was held in high esteem as a voice coach by Mozart. These two tenors had to battle out their own duel on the sidelines, between the king’s advisor, Arbace, and the high priest. Panzacchi embodied the wise and benevolent Arbace so well that Mozart wrote the longest aria in the opera in the third act specifically for him, a wonderful ode to the old Munich seria, preluded by a harrowing recitative about the suffering of the Cretan people. Immediately afterwards Valesi entered as the bigoted high priest – a role which was newly written into the piece for the Munich tenor and which, in the third act, developed him more and more as the adversary of the king and Arbace. THREE ACTS AND A HAPPY ENDING The third act of Idomeneo is, without doubt, the highlight of the opera and one of the most unconventional opera acts of the entire eighteenth century – only comparable perhaps to the third act of Handel’s Hercules in the increasing gloom and excess in the recitative. When reading the extensive correspondence between Mozart and his father, in which both commentate on every step of the opera, the increasing densification which led Mozart ever deeper into his material and incited him to increasingly radical breaks with the opera aesthetics of his time can be plainly felt. In the first act of Idomeneo, the relationship between the Italian arias and the French choral scenes is still balanced. However, as early as towards the end of the second act the French aesthetic gets the upper hand: Mozart unceremoniously replaced one of Idomeneo’s cavatinas with a “fiery recitative, which could be accompanied by as much thunder and lightning as desired”. The usual ballet divertissement at the end of the second act, “il solito Divertimento”, as it is called in the libretto, in Mozart’s hands became the desperate escape of the Cretans from the sea monster, accentuated by startling orchestra music and bewildered dance movements. – 52 – In the third act, Mozart took an entirely new direction: “My head and hands are so full of the third act that I wouldn’t be surprised if I turned into a third act myself. This act alone has taken more effort than an entire opera because there is practically no scene in it that isn’t exceptionally interesting. People found that it far outclassed the first two acts. Only the poetry in it is far too long and, because of that, the music too, which I always said.” In the last version, with all of Mozart’s changes, the act only contains two of the original arias: Ilia’s “Zeffiretti lusinghieri” at the beginning and Arbace’s aria. The drama takes on other forms: the great recitative dialogues, ensembles and chorals accompanied by the orchestra. There it flows beat by beat: the love duet is followed by the great quartet, after Arbace’s inserted scene comes the dramatic dialogue between the high priest and Idomeneo, after this the harrowing choral lament “O voto tremendo” with the Gran Sacerdote’s solo. Mozart even shortened Idomeneo’s prayer in the temple, and embedded it in the march of the priests and priests’ chorus, so that he could concentrate entirely on the main scene: the dialogue between father and son before the sacrifice. It is the most tender, most touching and longest recitativo accompagnato for two singers that he ever wrote. Everything that could possibly stand in the way had to give way to this reconciliation in the face of death: Idamante’s aria, the final aria of the raging Elettra, even Idomeneo’s final aria. The prophecy had to be shortened down to a bare minimum, not only to sustain the illusion that a god actually speaks formidably to the people here. Mozart also didn’t want to delay or blur the switch to bright and good, the breakthrough to the world of Idamante and Ilia at the end. The old Crete has to give way. It abdicates with the king in Idomeneo’s last address. In the end, two rapt lovers remain floating in major chords carried by the choir and ballet into a bright future. The end of the drama surrounding Idomeneo should, he felt, “portray nothing other than peace and contentment, … because we saw, heard and felt enough misfortune, of which he had taken all he could bear, throughout the opera”. – 53 – In this ending, Mozart’s concept of an Italian opera-theatre with a French premise was completely fulfilled. As well as this, the apparently conventional lieto fine, the happy ending of an opera seria, became the breakthrough of the spirit of enlightenment. This is how Mozart pushed the end of his “Munich opera” forward into the visionary. It was the end of a long path which not only the organisers of the opera had to endure from the beginning of the first act on but also Mozart himself from receiving the task in Salzburg to the completing the final ballet. … AND NIKOLAUS HARNONCOURT’S VERSION There has certainly never been a conductor to date who oriented his version of Idomeneo so exactly on the Munich original performance as Nikolaus Harnoncourt. Mozart’s work on the piece is mainly documented in five different sources: in the correspondence between him and his father, in the two print versions of the libretto, which differ significantly from one another, in Mozart’s autograph score and in the copy of Mozart’s Munich score manuscript which Christian Cannabich used as the conductor of the original performance. Particularly this last source, which reappeared in full only in 1980 in the archives of the Bavarian State Opera, reveals unmistakably, what was to be heard at the original performance and, more importantly, what not. The cuts that Mozart made, particularly in the third act, were carried out here and not merely suggested as in the autograph score. In many productions of the piece, however, especially in current performances, Mozart’s cuts are being undone again. Because of this, an opera which, in its original version lasted three hours without a break, now lasts more than four hours. – 54 – MOZART’S CHANGES Nikolaus Harnoncourt remained true to the sources and radically implemented Mozart’s sometimes harsh cuts in his own score. In the third act, the arias by Idamante, Elettra and Idomeneo are omitted, but also parts of individual numbers such as the second stroph of Idomeneo’s prayer with the priest’s chorus or seven of the eight magnificent orchestra bars which prelude his abdication speech. Mozart omitted all of this in his own score and it was not part of the Munich score either. Only in two places did Harnoncourt decide to undo Mozart’s cuts, in order to strengthen the supporting roles of Arbace and Gran Sacerdote: while Mozart left Arbace to sing his coloratura aria in the second act but left out the lyrical aria in third act, Harnoncourt does things the other way around. In this way, the wonderful recitative “Sventurata Sidon” stays with the aria “Se colà ne’ fatti è scritto” as the last aria before the kinks in the story line are ironed out. Mozart cut the first part of the choral lament, “O voto tremendo”, which comes shortly afterwards and also the solo of the high priest and left only the last choral section. Harnoncourt undid this in order to return the movement and, in particular, the role of the high priest to his central position in the final act. Other than this, Mozart’s changes are followed exactly, right down to the finest ramifications in the recitatives, often with surprisingly harmonic transitions. These changes, however, had to be meticulously read from the autograph score because when the New Mozart Edition was published Mozart’s autograph score had not yet been found. Also here, Nikolaus Harnoncourt’s Graz version is closer to the original than all other versions to date. In the correspondence with his father about the two central recitative dialogues – the recognition scene between father and son and the first discussion between the king and his advisor Arbace – Mozart strongly pleads for the shortest possible solution. “One has to make the best of a bad situation” was his formula to justify his cuts. Actually, from this developed a wonderfully seamless, almost without cuts – 55 – “Dramma per musica”, as he called the piece when he wrote it as the title on the Munich conductor’s score with his own hand. In the autograph score for the first two acts, you can read how he highlighted the continuity of the drama through this by omitting the traditional way of ending arias and replacing them with a transition into the next number. “Applause killer” is the name given to this by Munich soprano Juliane Banse from her own painful experience: all three of Ilia’s arias flow directly into the following recitatives. For Mozart, it was the density of the drama that was important, not applause for his prima donna. U N U S UA L S O U N D S Nikolaus Harnoncourt also made great efforts to stay as true as possible to Mozart’s score in relation to sound. He had two B clarinets made specifically for Ilia’s aria at the beginning of the third act “Zeffiretti lusinghieri”. This unusual sound has been completely forgotten about next to B flat and A clarinets, but was regularly used by clarinettists in the Mannheim, or Munich, court orchestra to bring a new flavour to a piece. Johann Christian Bach had already made good use of this in his Mannheim operas Temistocle, Lucio Silla and Amore vincitore. The clarinets tuned to B major give the aria in E major an entirely new flavour. By using period instruments Concentus Musicus makes it possible to recreate the original sound for the Graz performances. The flute solos in D minor and E flat major, which Mozart wrote especially for his friend Jean Baptiste Wendling, in Elettra’s first aria and in Ilia’s “Se il padre perdei”, develop their own charming sound on a German flute from Mozart’s time. The alarming chords with which the wind instruments capture the cries of the infuriated people in the finale of the second act, “Il reo qual è” or “Who is the guilty one?”, sound even more distinctly terrifying with natural horns and period woodwind instruments than with a modern wind section. The wind mutes, which Mozart requested – 56 – from his father in Salzburg, give the sound of the natural horns and natural trumpets an eerie aura. Also in our performance, Austrian baroque original horn and trumpet mutes are used. With the help of the mutes, Mozart succeeded in creating a particularly refined sound effect in the march in the second act: the all-powerful build-up of the orchestra’s sound from a type of distant sound to the full intensity of a military band. This effect is integrated into the entire scene: at the end of her idyllic aria “Idol mio”, Elettra hears distant march sounds which remind her of the departure. While she leaves the palace to get to the harbour, the scene changes and, to the increasingly louder sounds of the march, the seamen in the harbour line up: “after the quantity of changes made to the scenes we hear the march coming ever closer” we read in the German part of the libretto. Mozart added all the details of this carefully instrumented crescendo into his score: at the beginning flutes and bassoons play piano assai, the horns and trumpets con sordini, the timpani coperto, like true march music that can be heard from far away. The muted strings join in, pianissimo, from the second time the oboes, from the third time the clarinets. In the second run “the French horns and trumpets remove the mutes”, in the third run “the entire orchestra grows to fortissimo”. Normally this meticulously calculated sound is reduced to just two runs of the march. In this way, the Graz version contains innumerable details which go back to Mozart’s score and the first Munich performance. (Translation: Fiona Begley) – 57 – AN INTERVIEW WITH NIKOLAUS HARNONCOURT Thirty years ago, Nikolaus Harnoncourt began to reinterpret Mozart’s Idomeneo in a radical way: with a bang the twenty-five year old genius brought the piece from seria theatre into the life of suffering people – at that time in the legendary Zurich production with Werner Hollweg in the title role and Rachel Yakar as Ilia. Since then the conductor has never let go of Idomeneo. Recent finds of original sources have opened new perspectives and allowed Harnoncourt to delve ever deeper into the essence of the piece. At styriarte, he also directed the opera for the first time alongside his son Philipp, though he has vowed that this is the first and only time in his life to do so. The maestro talks about the reasons for this step, about the uniqueness of Idomeneo and the Graz performances in an interview with Karl Böhmer and Mathis Huber. Mr Harnoncourt, Idomeneo is a piece that you have already performed in Zurich and Vienna. Why a third Idomeneo? NH: For as long as I have been involved in opera, which is a lot more than thirty years, Idomeneo has always been wrongly classified and performed. I mean this even with the two directors with whom I have performed this piece before: Jean-Pierre Ponnelle in Zurich, the first Mozart opera that I ever conducted, and Johannes Schaaf in the Vienna State Opera. In Zurich, I was somehow still too naive to understand completely what we were doing right and what we were doing wrong. In Vienna we came a number of steps closer but it was not convincing enough for the director. People were of the opinion that Mozart had already written two opere serie, Mitridate and Lucio Silla, and this was simply the third, which differed only in that Mozart now posessed his full, adult genius. Because – 58 – of that, people generally say that Idomeneo was Mozart’s first major Italian opera and that is simply fundamentally wrong. It was Mozart’s first major opera but it actually had very little to do with Italian opera. But it is sung in Italian ... NH: Out of necessity or coincidence, the piece is in the Italian language but it is not an Italian opera. There are so many things in this opera which cannot happen in an Italian opera. The sources are entirely different. Mozart got to know French theatre and French music very well when he visited Paris. He understood there what had actually happened between Lully and Rameau; and also with Gluck, on a somewhat inferior musical level but on a higher theatre level. And he must certainly have suspected something there. Now in Mannheim he had gotten to know the then Elector Palatine and the court, particularly the famous Mannheim orchestra, apparently the best orchestra in the world at the time, and made friends with the leading orchestra musicians. Exactly in the time between his journey to Paris and his Idomeneo, the Mannheim elector became the head of orchestra in Munich and moved to Munich with his entire Mannheim orchestra. The Mannheim orchestra was musically very Paris-oriented and had their summer quarters in Paris, like the American orchestra in Tanglewood today. Now Mozart had this orchestra with a strong French influence in Munich, near to Salzburg, and he had the knowledge of French theatre and French opera. The opera itself of course had to be in Italian but what came from this was that it was a great tragédie lyrique, a French operatic tragedy, not an opera seria. What is the difference? NH: You can tell from the form. When the first act ends with a chaconne – march and chaconne, they belong together – and the last act ends with a march and a chaconne, then it cannot be an Italian opera because they didn’t have that there. Every act ends one or two pieces before the audience expects the end. After one of Idamante’s sad arias, there is a fine del atto primo, and then comes a march and then a great – 59 – choral chaconne. My directors until now did not notice that. They all thought that he just wrote the fine del atto primo ten pages too early. Afterwards, however, is written intermezzo, which is a feature of French opera. In the English half opera we find the same but here it is called masque and brings a completely new idea into the piece. Every act ends with an intermezzo and, symmetrically, the first and last act with a march and chaconne. The last chaconne is a fifteen minute long piece like the great French chaconnes with which all French operas end. So it is something that no conductor would allow. You simply do not do that because the audience normally comes to the opera to see operas and hear the singers sing, as many high notes as possible, and they do not want to see some old ballet at the end. If, however, the piece is arranged and composed in that way and has an entirely different form and if the greatest music-dramatical genius who ever lived, if he composed it, then I am challenged by the first failure from over thirty years ago and I want to fail at some stage and, if I have to fail, then I want to at least fail my way. Let’s move from the form to the content. What is the message of Idomeneo for you? NH: It had very modern messages. It is the clash of three different cultures. It comes right at the start in the monologue by Ilia, a Trojan. We see that the Trojans have a culture which is of a far higher level than that of the Cretans. The Trojan prisoners on Crete even experience a form of culture shock. We see that in the text and also in the music. Then there are two groups within the Cretan culture: the effectively traditional old Cretans and the new Cretans. The protagonists among the old Cretans are Idomeneo and the high priest. They are afraid – that is the main feeling, from the first note of the overture you can hear that this is about fear. They are afraid of the sea, like almost all people who live on an island, they are afraid of the embodiment of the sea, of Neptune, and to conquer this fear somehow they are ready to sacrifice people. So, that is a primeval religion which is about human sacrifice and fear. And the high priest is, of course, the person who most advocates this religion, along with Idomeneo and – 60 – Elettra, who also belong to this culture. Ilia comes from Troy and can’t understand it at all. She says in her aria that since she was small she was told that to hate everything Greek, the highest levels of xenophobia. Then there is a young enlightened group around Idamante within Crete which has no fear at all, does not believe in Neptune and for who terror and fear is the old, which must be overcome at all costs. Their mentor, Arbace, also thinks this way and is Idamante’s great teacher. He is the great adversary of the high priest, who stirs up the people against these young people and the Trojans. Arbace teaches peace, forgiveness and conquering superstition and fear. There are, then, these three worlds within the Cretan world represented by the two leaders, the high priest and Arbace. The old guru, Arbace, may have even taught Idomeneo, which we recognize at the start of the second act, where the two speak to each other: he speaks with Idomeneo as with a school boy – we feel that he is maybe ten or twenty years older and had educated him but had not entirely succeeded. The high priest also has a human side which is very moving, I feel: he says that the sacrifice must be made, that Idamante’s head must be chopped off. And then, when he realises that he is Idomeneo’s son, he says “You cannot do this, arresta la mano, you are his father.” He is thinking “I also have children and this could happen to my children too.” Here we get a glimpse of the high priest’s human side for a few seconds. In the next moment Ilia comes and tries to rescue Idamante. He then says “Do not move the sacrifice. This has to happen.” That is so contemporary, so present-day – I do not need to perform a historic piece – I only hear present-day. To go back to the music again, you try to go back to the original sources as much as possible. What original sources supported you for Idomeneo? NH: Original sources are unavoidable, they are necessary. Because basically we are all, myself included, idiots when compared with the original. You can see opinions in the different versions but no “original text”. Every version is an interpretation. I do not want somebody else’s interpretation now. In this situation we have a fantastic autograph score with many notes by Mozart. I use the copy also here at rehearsals – any singer – 61 – can take a look when I explain to him why he should sing those three notes differently to the way they appear in the print version. Then I show him what Mozart wrote there. So we have that here. They didn’t yet have this for the New Mozart Edition because that was in Krakow. And later, the Munich performance material was also discovered. It is incredibly interesting because you can recognise how Mozart pragmatically made changes from performance to performance. The cuts he made are simply ingenious. We scratch our heads: how can we make this work harmonically? And then the great artists come and nail it together somehow in the difficult parts. For Mozart it was a piece of cake. So, you can learn an awful lot from this Munich version. Were there other sources which were important for you? NH: The correspondence of course. His father was in Salzburg, he was in Munich and they wrote to each other almost daily once rehearsals started. There is no journal like this for the development of any other opera, where each really understands what the other thinks. You can really learn so much from their exchange. For example, “This aria must go because otherwise people will leave the opera having only heard this aria.” Then he left the greatest aria of the entire opera out. A composer must have so much courage to do this and also to get the singers to abandon their most effective pieces. From studying this we figured out what we are performing here. And then, of course, is the question: what does French opera mean? It means a lot of dance. It is too little for the ballet to suddenly arrive for the finale. The question is: what was going on with the ballet? Then it came to light that the opera was directed by the head of ballet in Munich. And Mozart was constantly writing about the ballet and then it came out that the overture is not actually a proper overture. So that is also a deciding question for the performance of this piece. You just mentioned how difficult it must have been for Mozart to convince Anton Raaff and Elisabeth Wendling to give up their best pieces. Our singers here in this production also had to abandon effects – 62 – that they are used to, like our Idomeneo, Saimir Pirgu in his aria di bravura. Every reputable tenor would come here and sing “Fuor del mar!” as loud as possible but you ask him to sing piano. NH: I just show him what is written there. I ask him why Mozart writes “piano” there. Of course it is great to sing “Fuor del mar!” tremendously and very loudly, even at a comfortable pitch. But very intense things become even more intense when they are quiet. When someone threatens and yells, it is generally not taken seriously. But when someone threatens and becomes very quiet, then the threat can be very dangerous. I experienced it that way in my school days, probably like each of you, not the younger ones, because that does not happen anymore. Why did you cast such a young singer in the role of Idomeneo? NH: How old is Idomeneo? Well, Idamante is, let’s say eighteen to twenty – he is experiencing his first love. His father led troops in the Trojan War. He is, let’s say, forty-three. I have to say honestly that I don’t know how old the soloist Saimir Pirgu is. He is a little younger than fortythree. But is that so important? I always wanted a large, sixty year old actress to play Gretchen, such a great actress that after five minutes she seems to be seventeen years old. That’s theatre! If I chose my cast based on their age then I would be making movies. But I am very happy with my cast here in Graz. As well as the singers, the ballet plays an outstanding role. NH: There is ballet throughout the entire piece. And there is dance at all the parts composed in a ballet style. That would never be the way in an Italian opera either. It is a characteristic of French opera that dance as a form of expression is a fundamental form of communication. It is the only opera in which Mozart does that. These little dances in Le Nozze Di Figaro and Don Giovanni, they are something completely different. But that is a truly professional dance – it can only be done by a ballet company. – 63 – It is the first time that you have done Idomeneo with Concentus Musicus, so with the sound of Mozart’s time. Is that a particular challenge? NH: In my first performance I had already obliged the strings to play on gut strings. I had some period wind instruments in the Zurich opera but I did not have the entire wind section. Then there is the question of the pitch; how high, that is also very important for the singers. We play in the pitch that we think they would have used in Munich at that time, at 430 Hz. That is ten to fifteen oscillations less than is normally played today and is a big help for the singers. But of course it is: Idomeneo was written for the best orchestra in the world. And that is a great challenge! (Translation: Fiona Begley) – 64 – Eine Idomeneo-Bildgeschichte in Fotos von Werner Kmetitsch aufgenommen in Graz im Mai und Juni 2008 A shooted Idomeneo documentary with photos by Werner Kmetitsch taken in Graz in May and June 2008 – 65 – The ideas behind Idomeneo materialise in the workshops of Bühnen Graz Die Ideen der Idomeneo-Macher materialisieren sich in den Werkstätten der „Bühnen Graz“ A major project for the paint shop Großauftrag für den Malersaal Aus der Helmut-List-Halle in Graz wird ein Opernhaus / The Helmut-List-Halle is transformed into an opera house The first meeting of the entire team, concept meeting and stage inspection Erstes Zusammentreffen des gesamten Teams, Konzeptionsgespräch und Begehung der Bühne Renate Martin und Andreas Donhauser (costume design) and Rolf Glittenberg (set design) explain their ideas using models Renate Martin und Andreas Donhauser (Kostüm), Rolf Glittenberg (Bühne) erklären es am Modell Stage rehearsals with Nikolaus and Philipp Harnoncourt Szenische Proben mit Nikolaus und Philipp Harnoncourt A more cheerful Crete backstage, where artists and technicians work and eat together Backstage ist Kreta heiterer: Hier trifft sich die Kunst mit der Technik zur Arbeit und zum Essen In the foyer of the Helmut-List-Halle Harnoncourt works on finding the original sound of the piece with the Concentus Musicus Im Foyer der Helmut-List-Halle wird mit dem Concentus Musicus der Klanggrund des Ereignisses erarbeitet … and by the dress rehearsal everything has been assembled … und bis zur Generalprobe ist dann alles zusammengebaut Overture: the Cretan warriors wait for their scene ... Ouvertüre: Die kretischen Krieger warten auf ihren Auftritt … … and Neptune appears friendly to the Cretans (soloists from the Zurich Ballet) … und Neptun erscheint den Kretern noch freundlich (Solisten des Züricher Balletts) Consider, Idamante, who your father is, and who mine was. Ilia: Bedenke doch, Idamante, wer dein Vater ist und wer der meine war! Loosen their fetters, and today the world shall see two glorious peoples reconciled. Idamante: Löst ihre Ketten! Heute soll die Welt sehen, wie sich zwei ruhmreiche Völker versöhnen. I shall see, a Trojan slave share the throne of Crete? Elettra: Und ich soll nun mit ansehen, wie eine trojanische Sklavin den Thron von Kreta besteigt? Have mercy, ye gods, have mercy! The waves threaten to engulf us! Coro (Pietà! Numi pietà!): Erbarmen, Götter, Erbarmen! Die Wellen drohen uns zu verschlingen! Idomeneo: Oh grässliches Gelübde, grausamer Schwur! / O insane, hateful vow! Cruel oath! Idamante/Idomeneo: Er ist mein Vater! – Ach, mein Sohn! / He is my father! – My son! … … Folge mir nicht, ich verbiete es dir. / Do not follow me! I forbid it! Let Neptune be honoured! Let his name resound! Praise him, sovereign of the sea … Intermezzo: Neptun sei Ehre, sein Name erschalle! Betet ihn an, den Herrscher der Meere! … Und jetzt lasst uns feierliche Schlachtopfer darbringen! / Now let us offer up our solemn sacrifice. I have lost my father, my country; you are now a father to me. Ilia: Da ich den Vater verlor, die Heimat, bist du mir nun Vater. Princess, let the sun return to your own eyes too. Idomeneo: Prinzessin, die Sonne kehre endlich auch in deine Augen zurück! Ilia: Jetzt denke ich nicht mehr an die Ängste und Qualen. Vergnügen, Wonne, Freud und Lust ersetzen reichlich den Verlust. / Now I recall no more my anguish and distress; Joy, delight and contentment replace my loss. Now son, father and Ilia will be victims of Neptune’s altar. Idomeneo: Nun werden der Sohn, der Vater und Ilia, alle drei zum Opfer auf Neptuns Altar! Saved from the sea, I have a raging sea more fearsome than ever before within my bosom. Idomeneo (Fuor del mar): Dem Meer entronnen, habe ich ein Meer in der Brust, noch viel mörderischer als jenes. Elettra: Ich gehe und der Angebetete geht mit mir! / I leave, and my beloved comes with me. My love, if another has a hold on your heart, it does not hurt me but allures me all the more. Elettra (Idol mio): Mein Schatz, wenn dich eine andere festhält, so verletzt mich das nicht, es reizt mich vielmehr! Coro/Elettra (Placido è il mar): Das Meer ist friedlich, lasst uns fahren! Das Glück wird uns beistehen. / The sea is calm; let us go! Fortune is in our favour. What new terror! The gods‘ fury whips up the sea. Coro (Qual nuovo terrore): Welch neuer Schrecken! Die Wut der Götter peitscht das Meer auf! Here, barbaric god, here is the guilty one! Let your wrath fall on me. Idomeneo: Hier, barbarischer Gott, ist der Schuldige! Auf mich allein falle dein Zorn! May my death be enough; I cannot give you an innocent victim. Idomeneo: Mein Tod sei dir genug, und einen Unschuldigen kann ich dir nicht geben Let us run, let us flee from that hideous monster! Coro (Corriamo, fuggiamo): Laufen wir, fliehen wir vor diesem grässlichen Ungeheuer! Gently caressing zephyrs, oh fly to my beloved … Ilia (Zeffiretti lusinghieri): Schmeichelnde Zephirwinde, fliegt hin zu meinem Liebsten … My heart cannot conceal from you the struggle between love and fear in my breast. Ilia: Mein Herz konnte dir nicht verbergen, wie sehr Angst und Liebe in meiner Brust kämpfen. Elettra: Ein grausameres Schicksal hat keinen je getroffen! / No one ever suffered a harsher fate. Idomeneo: Unbarmherziger Neptun! Das ist zu viel für mich! / Pitiless Neptune! I cannot take this! Arbace (Se cola ne’fati è scritto): Wenn im Schicksalsbuch geschrieben steht, dass Kreta fallen muss … / If it is written in books of fate that Crete must fall … Gaze around you, sire; see how your kingdom is destroyed. Gran Sacerdote: Schau dich um, König, sieh, wie dein edles Reich zerstört wird! Idamante: Vater, mein lieber Vater, ach, süßer Name! / Father, my dear father! Oh sweet name! Idamante: Führe den Schlag, der dich und mich erlöst. / Let the blow fall that will relieve both of us. In vain would that axe spill his blood. Here is mine, sire; I am your victim. Ilia: Vergeblich würde diese Klinge sein Blut vergießen. Hier, König, ist das meine, das Opfer bin ich. Ha vinto amore / Amor hat gesiegt! / Love has triumphed! Peace and happiness upon them for evermore! Finale: Auf ewig sei ihnen Glück und Frieden geschenkt! LIBRETTO Ouverture ATTO PRIMO Appartamenti d’Ilia nel palazzo reale, in fondo al prospetto una galleria SCENA I Ilia sola Recitativo ILIA Quando avran fine omai l’aspre sventure mie? Ilia infelice! Di tempesta crudel misero avanzo, del genitor, e de’ germani priva del barbaro nemico misto col sangue il sangue vittime generose, a qual sorte più rea ti riserbano i Numi? … Pur vendicaste voi di Priamo e di Troia i danni e l’onte? Perì la flotta Argiva, e Idomeneo pasto forse sarà d’orca vorace … ma che mi giova, oh ciel! se al primo aspetto di quel prode Idamante, che all’onde mi rapì, l’odio deposi, e pria fu schiavo il cor, che m’accorgessi d’essere prigioniera. Ah qual contrasto, oh Dio! d’opposti affetti mi destate nel sen odio, ed amore! Vendetta deggio a chi mi diè la vita gratitudine a chi vita mi rende … oh Ilia! oh genitor! oh prence! oh sorte! oh vita sventurata! oh dolce morte! Ma che? m’ama Idamante? … ah no; l’ingrato per Elettra sospira, e quell’ Elettra meschina principessa esule d’Argo, d’Oreste alle sciagure a queste arene fuggitiva, raminga, è mia rivale. Quanti mi siete intorno carnefici spietati? … orsù sbranate vendetta, gelosia, odio, ed amore, sbranate sì quest’infelice core! – 145 – ILIA Che dici? No. 1 – Aria ILIA Padre, germani, addio! Voi foste, io vi perdei. Grecia, cagion tu sei. E un greco adorerò? IDAMANTE Sì, di Citerea il figlio incogniti tormenti stillommi in petto; a te pianto e scompiglio Marte portò, cercò vendetta Amore in me de’ mali tuoi, quei vaghi rai, que’ tuoi vezzi adoprò … ma all’amor mio d’ira e rossor tu avvampi? D’ingrata al sangue mio So, che la colpa avrei; Ma quel sembiante, oh Dei! Odiare ancor non so. Recitativ ILIA Ecco Idamante, ahimè! se’n vien. Misero core tu palpiti, e paventi. Deh cessate per poco, oh miei tormenti! ILIA In questi accenti mal soffro un temerario ardir, deh pensa, pensa Idamante, oh Dio! il padre tuo qual è, qual era il mio. No. 2 – Aria SCENA II Idamante, Ilia IDAMANTE Del fato de’ Troian più non dolerti. Farà il figlio per lor quanto farebbe il genitor, e ogn’altro vincitor generoso. Ecco: abbian fine, principessa, i lor guai: rendo lor libertade, e omai fra noi sol prigioniero fia, sol fia, che porte, chi tua beltà legò care ritorte. IDAMANTE Non ho colpa, e mi condanni Idol mio, perché t’adoro. Colpa è vostra, oh Dei tiranni, E di pena afflitto io moro D’un error, che mio non è. Se tu il brami, al tuo impero Aprirommi questo seno. Ne’ tuoi lumi il leggo, è vero, Ma me ’l dica il labbro almeno, E non chiedo altra mercé. – 146 – Recitativo ILIA Vede condurre i prigionieri Ecco il misero resto de’ Troiani, dal nemico furor salvi. DUE CRETESI Grazie a chi estinse Face di guerra: Or si la terra Riposo avrà. TUTTI Godiam la pace, ecc. SCENA III Idamante, Ilia, Troiani prigionieri, uomini, e donne Cretesi IDAMANTE Scingete le catene, Si levano a’prigionieri la catene, li quali dimostrano gratitudine. ed oggi il mondo, oh fedele Sidon suddita nostra, vegga due gloriosi popoli in dolce nodo avvinti, e stretti di perfetta amistà. Elena armò la Grecia, e l’Asia, ed ora disarma, e riunisce, ed Asia, e Grecia eroina novella, Principessa più amabile, e più bella. DUE TROIANI A voi dobbiamo Pietosi Numi! E a quei bei lumi La libertà. TUTTI Godiam la pace, ecc. SCENA IV Elettra, e detti Recitativo No. 3 – Coro ELETTRA agitata da gelosia Prence, signor, tutta la Grecia oltraggi; tu proteggi il nemico. CORO DE’ TROIANI E CRETESI Godiam la pace, Trionfi amore: Ora ogni core Giubilerà. IDAMANTE Veder basti alla Grecia vinto il nemico. Opra di me più degna a mirar s’apparecchi, oh principessa: vegga il vinto felice. – 147 – Vede venire Arbace Arbace viene. IDAMANTE ansioso Più non vive il genitor? ELETTRA Estinto è Idomeneo? … Tutto a’ miei danni, tutto congiura il ciel. Può a suo talento Idamante disporre d’un impero, e del cor, e a me non resta ombra di speme? A mio dispetto, ahi lassa! vedrò, vedrà la Grecia a suo gran scorno, una schiava Troiana di quel soglio, e del talamo a parte … in vano Elettra ami l’ingrato … e soffre Una figlia d’un re, ch’ha re vassalli, che una vil schiava aspiri al grande acquisto? … Oh sdegno! oh smanie! oh duol! … più non resisto. ARBACE Non vive … barbaro fato! … Corrasi al lido … ahimè! son disperato! No. 4 – Aria SCENA V Arbace, e detti. Arbace è mesto. IDAMANTE timoroso Ma quel pianto che annunzia? ARBACE Mio signore, de’ mali il più terribil … Parte ILIA Dell’ Asia i danni ancora troppo risento, e pur d’un grand’eroe al nome, al caso, il cor parmi commosso, e negargli i sospir ah no non posso. Parte sospirando SCENA VI ELETTRA Tutte nel cor vi sento Furie del crudo averno Lunge a sì gran tormento Amor, mercé, pietà. Chi mi rubò quel core, Quel, che tradito ha il mio, Provin’ dal mio furore Vendetta, e crudeltà. Parte Elettra sola – 148 – SCENA VII Recitativo Spiagge del mare ancora agitato attorniate da dirupi. Rottami di navi sul lido. IDOMENEO Eccoci salvi alfin. SCENA IX No. 5 – Coro Idomeneo solo s’inoltra sul lido, contemplando. CORO VICINO Pietà! Numi, pietà! Aiuto oh giusti Numi! A noi volgete i lumi … Tranquillo è il mar, aura soave spira di dolce calma, e le cerulee sponde il biondo Dio indora, ovunque io miro, tutto di pace in sen riposa, e gode. Io sol, io sol su queste aride spiagge d’affanno, e da disagio estenuato quella calma, oh Nettuno, in me non provo, che al tuo regno impetrai. Oh voto insano, atroce! Giuramento crudel! ah qual de’ Numi mi serba ancora in vita, oh qual di voi mi porge almen aita? CORO LONTANO Pietà! Numi, pietà! Il ciel, il mare, il vento Ci opprimon di spavento … CORO VICINO Pietà Numi, pietà. In braccio a cruda morte Ci spinge l’empia sorte … SCENA VIII No. 6 – Aria Pantomima IDOMENEO Vedrommi intorno L’ombra dolente, Che notte, e giorno: Sono innocente M’accennerà. Nettuno comparisce sul mare. Fa cenno ai venti di ritirarsi alle loro spelonche. Il mare poco a poco si calma. Idomeneo, vedendo il Dio del mare, implora la sua potenza. Nettuno riguardandolo con occhio torvo, e minaccevole si tuffa nell’onde e sparisce. – 149 – Nel sen trafitto, Nel corpo esangue Il mio delitto, Lo sparso sangue M’additerà. Qual spavento, Qual dolore! Di tormento Questo core Quante volte morirà! di fracassate navi su quel lido sconosciuto guerrier … voglio ascoltarlo. IDOMENEO da sé Qual voce, qual pietà il mio sen trafigge! ad Idamante O tu chi sei! Che cerchi? Qual ti guida or qui stella crudel? Recitativo IDAMANTE Dell’amor mio, cielo! il più caro oggetto, in quelli abissi spinto giace l’eroe Idomeneo estinto. Ma tu sospiri, e piangi? t’è noto Idomeneo. IDOMENEO Cieli! che veggo? Ecco, la sventurata vittima, ahimè! s’appressa … e queste mani le ministre saran? … mani esecrande! barbari, ingiusti Numi! are nefande! IDOMENEO Uom più di questo deplorabil non v’è. Ma d’onde nasce questa, che per lui nutri tenerezza d’amor? SCENA X IDAMANTE con enfasi Ah, ch’egli è il padre … Vede un uomo che s’avvincina. Idamante, Idomeneo in disparte IDAMANTE Spiagge romite, e voi scoscese rupi testimoni al mio duol siate, e cortesi di questo vostro albergo a un agitato cor … quanto spiegate di mia sorte il rigor solinghi orrori! … Vedo fra quellli avanzi IDOMENEO interrompendolo impaziente Oh Dio! Parla: di chi è egli padre? IDAMANTE con voce fiacca È il padre mio. IDOMENEO da sé Spietatissimi Dei! – 150 – IDAMANTE Meco compiangi del padre mio il destin? No. 7 – Aria IDAMANTE Il padre adorato Ritrovo, e lo perdo. Mi fugge sdegnato Fremendo d’orror. IDOMENEO dolente Ah figlio! … IDAMANTE tutto giulivo Ah padre! … ah Numi! dove son io? … oh qual trasporto! … Soffri, genitor adorato, che al tuo seno … Vuole abbracciarlo e che un amplesso … Il padre si ritira turbato ahimè! perché ti sdegni? disperato mi fuggi? … ah dove, ah dove? IDOMENEO Non mi seguir, te ’l vieto: meglio per te saria il non avermi veduto or qui; paventa il rivedermi! Morire credei Di gioia, e d’amore; Or, barbari Dei! M’uccide il dolor. Parte addolorato Fine dell’Atto Primo INTERMEZZO Parte in fretta IDAMANTE Ah qual gelido orror m’ingombra i sensi! … lo vedo appena, il riconosco, e a miei teneri accenti in un balen s’invola. Misero! in che l’offesi, e come mai quel sdegno io meritai, quelle minacce? … vuo’ seguirlo e veder, oh sorte dura! qual mi sovrasti ancor più rea sventura. Il mare è tutto tranquillo. Sbarcano le truppe Cretesi arrivate con Idomeneo. I guerrieri cantano il seguente Coro in onore di Nettuno. Le donne Cretesi accorrono ad abbracciare i loro felicemente arrivati e sfogano la vicendevole gioia con un ballo generale, che termina col Coro. Marcia guerriera durante lo sbarco. – 151 – No. 8 – Marcia TUTTI Nettuno s’onori, ecc. No. 9 – Coro Coro de’ guerrieri sbarcarti SOLO Su conca d’oro Regio decoro Spira Nettuno. Scherza Portuno Ancor bambino Col suo delfino, Con Anfitrite; Or noi di Dite Fe’ trionfar. Nereide amabili, Ninfe adorabili, Che alla gran Dea, Con Galatea Corteggio fate, Deh ringraziate Per noi quei Numi, Che i nostri lumi Fero asciugar. TUTTI Nettuno s’onori, Quel nome risuoni, Quel Nume s’adori, Sovrano del mar; Con danze e con suoni Convien festeggiar. SOLO Da lunge ei mira Di Giove l’ira, E in un baleno Va all’Eghe in seno, Da regal sede Tosto provvede, Fa i generosi Destrier squammosi, Ratto accoppiar. SOLO Dall’onde fuore Suonan sonore Tritoni araldi Robusti e baldi Buccine intorno. Gia riede il giorno, Che il gran tridente Il mar furente Seppe domar. TUTTI Nettuno s’onori, ecc. … Or suonin le trombe, Solenne ecatombe Andiam preparar. Fine dell’Intermezzo – 152 – ATTO SECONDO Appartamenti reali ARBACE Or dimmi: che primo tu incontrasti? SCENA I Arbace, Idomeneo IDOMENEO Inorridisci: Il mio figlio … No. 10a – Recitativo ARBACE perdendosi d’animo Idamante … io vengo meno … ARBACE Tutto m’è noto. IDOMENEO Gonfio di tante imprese al varco al fin m’attese il fier Nettuno … ARBACE E so che a’ danni tuoi, il suo regno sconvolse … IDOMENEO Sì, che m’estorse in voto umana vittima. ARBACE Di chi? IDOMENEO Del primo, Che sulla spiaggia incauto a me s’appressi. IDOMENEO Dammi Arbace il consiglio, salvami per pietà, salvami il figlio. ARBACE pensa, poi risolve Trovisi in altro clima altro soggiorno. Purché al popol si celi. Per altra via intanto Nettun si placherà, qualche altro Nume di lui cura n’avrà. IDOMENEO Ben dici, è vero … Resta un poco pensoso e poi decide In Argo ei vada, e sul paterno soglio rimetta Elettra … or vanne a lei, e al figlio, fa che sian pronti; il tutto sollecito disponi. Custodisci l’arcano; a te mi fido, – 153 – a te dovranno, oh caro, oh fido Arbace, la vita il figlio e il genitor la pace. SCENA II Idomeneo, Ilia Recitativo ILIA Se mai pomposo apparse sull’Argivo orizzonte il Dio di Delo, eccolo in questo giorno, oh sire, in cui l’augusta tua presenza, i tuoi diletti sudditi torna in vita, e lor pupille, che ti piansero estinto, or rasserena. IDOMENEO Principessa gentil, il bel sereno anche alle tue pupille omai ritorni, il lungo duol dilegua. ILIA Io piansi, e vero e invano l’are tue o glauca Dea bagnai: Ecuba genitrice, ah tu lo sai! Piansi in veder l’antico Priamo genitor dell’armi sotto al grave incarco, al suo partir, al tristo avviso di sua morte, e piansi poi al vedere nel tempio il ferro, il fuoco, la patria distrutta e me rapita in questa acerba età, fra nemici, e tempeste, prigionera sotto un polo stranier … IDOMENEO Assai soffristi … ma ogni trista memoria or si sbandisca Di me, de’ miei tesori Ilia, disponi, e mia cura sarà dartene chiare prove Dell’amicizia mia. ILIA Son certa, e un dubbio in me colpa sarìa. No. 11 – Aria ILIA Se il padre perdei, La patria, il riposo, ad Idomeneo Tu padre mi sei, Soggiorno amoroso È Creta per me. Or più non rammento Le angoscie, gli affanni, Or gioia, e contento, Compenso a miei danni Il cielo mi diè. Parte – 154 – SCENA III Fiero Nume! dimmi almeno: Se al naufragio è sì vicino Il mio cor, qual rio destino Or gli vieta il naufragar? Idomeneo solo Recitativo Parte IDOMENEO Qual mi conturba i sensi equivoca favella? … ne’ suoi casi qual mostra a un tratto intempestiva gioia la Frigia principessa? … Quei, ch’esprime teneri sentimenti per il prence, sarebber forse … ahimè! … sentimenti d’amor, gioia di speme? … Non m’inganno, reciproco è l’amore. Troppo, Idamante, a scior’ quelle catene sollecito tu fosti … Ecco il delitto, che in te punisce il ciel … Sì, sì, a Nettuno il figlio, il padre, ed Ilia, tre vittime saran sull’ ara istessa da egual dolor afflitte, una dal ferro, e due dal duol trafitte. SCENA IV Elettra sola Recitativo ELETTRA Chi mai del mio provò piacer più dolce? Parto, e l’unico oggetto, che amo, ed adoro, oh Dei! meco se’n vien? Ah troppo troppo angusto è il mio cor a tanta gioia! Lunge della rivale farò ben io con vezzi, e con lusinghe, che quel foco, che pria spegnere non potei, a quei lumi s’estingua, e avvampi ai miei. No. 12a – Aria IDOMENEO Fuor del mar ho un mare in seno, Che del primo è più funesto. E Nettuno ancora in questo Mai non cessa minacciar. No. 13 – Aria ELETTRA Idol mio, se ritroso Altra amante a me ti rende, Non m’offende rigoroso, Più m’alletta austero amor. – 155 – Scaccierà vicino ardore Dal tuo sen l’ardor lontano; Più la mano può d’amore, S’è vicin l’amante cor. No. 15 – Coro CORO Placido è il mar, andiamo, Tutto ci rassicura. Felice avrem ventura, Su su, partiamo or or. S’ode da lontano armoniosa marcia. No. 14 – Marcia ELETTRA Odo da lunge armonioso suono, che mi chiama all’imbarco, orsù si vada. ELETTRA Soavi zeffiri soli spirate, Del freddo borea l’ira calmate. D’aura piacevole cortesi siate, Se da voi spargesi per tutto amor. Parte in fretta CORO Placido è il mar, andiamo, ecc. SCENA V SCENA VI Porto di Sidone con bastimenti lungo le spiagge Elettra, truppa d’Argivi, di Cretesi, e di marinari. Idomeneo, Idamante, Elettra. Seguito del re Recitativo IDOMENEO Vattene, prence. Recitativo ELETTRA Sidonie sponde! o voi per me di pianto, e duol, d’amor nemico crudo ricetto, or ch’astro più clemente a voi mi toglie, io vi perdono, e in pace al lieto partir mio al fin vi lascio, e dò l’estremo addio! IDAMANTE Oh ciel! IDOMENEO Troppo t’arresti. Parti, e non dubbia fama di mille eroiche imprese il tuo ritorno prevenga. Di regnare – 156 – se l’arte apprender vuoi, ora incomincia a renderti de’ miseri il sostegno, del padre, e di te stesso ognor più degno. IDOMENEO, IDAMANTE da sé Destin crudel! IDAMANTE da sé Oh Ilia! No. 16 – Terzetto IDAMANTE Pria di partir, oh Dio! Soffri, che un bacio imprima Sulla paterna man. ELETTRA Soffri, che un grato addio Sul labbro il cor esprima: Addio degno sovran! IDOMENEO ad Elettra Vanne, sarai felice a Idamante Figlio! tua sorte è questa. Seconda i voti, o ciel! IDOMENEO da sé Oh figlio! IDAMANTE Oh padre! oh partenza! ELETTRA Oh Dei! che sarà? ELLETTRA, IDAMANTE, IDOMENEO Deh cessi il scompiglio; Del ciel la clemenza Sua man porgerà. Vanno verso le navi. Mentre vanno ad imbarcarsi sorge improvvisa tempesta. ELETTRA Quanto sperar mi lice! No. 17 – Coro IDAMANTE Vado! da sé E il mio cor qui resta. TUTTI Addio! CORO Qual nuovo terrore! Qual rauco muggito! De’ Numi il furore Ha il mare infierito, Nettuno, mercé! – 157 – Incalza la tempesta, il mare si gonfia, il cielo tuona e lampeggia, e i frequenti fulmini incendiano le navi. Un mostro formidabile s’appresenta fuori dell’onde. CORO Qual odio, qual ira Nettuno ci mostra! Se il cielo s’adira, Qual colpa è la nostra? Il reo qual è? No. 18 – Coro CORO Corriamo, fuggiamo Quel mostro spietato. Ah preda già siamo! Chi, perfido fato! Più crudo è di te? partendo Corriamo, fuggiamo! Recitatívo IDOMENEO Eccoti in me, barbaro Nume! il reo! lo solo errai, me sol punisci, e cada sopra di me il tuo sdegno. La mia morte ti sazi al fin; ma se altra aver pretendi vittima al fallo mio, una innocente darti io non posso, e se pur tu la vuoi … ingiusto sei, pretenderla non puoi. La tempesta continua. I Cretesi spaventati fuggono e nel seguente coro col canto e con pantomime esprimono il loro terrore, ciò che tutto forma un’azione analoga e chiude l’atto col solito Divertimento. – 158 – ATTO TERZO Giardino reale Recitativo SCENA I ILIA Ei stesso vien … oh Dei! … mi spiego, o taccio? … Resto? … parto? … o m’ascondo? … Ah risolver non posso, ah mi confondo! Ilia sola Recitativo ILIA Solitudini amiche, aure amorose, piante fiorite, e fiori vaghi! Udite d’una infelice amante i lamenti, che a voi lassa confido. Quanto il tacer presso al mio vincitore, quanto il finger ti costa afflitto core! No. 19 – Aria ILIA Zeffiretti lusinghieri, Deh volate al mio tesoro: E gli dite, ch’io l’adoro Che mi serbi il cor fedel. E voi piante, e fior sinceri, Che ora innaffia il pianto amaro, Dite a lui, che amor più raro Mai vedeste sotto al ciel. SCENA II Idamante, Ilia Recitativo IDAMANTE Principessa, a’ tuoi sguardi se offrir mi ardisco ancor, più non mi guida un temerario affetto; altro or non cerco, che appagarti e morir. ILIA Morir? tu, prence? IDAMANTE Un fiero mostro fa dapertutto orrida strage. Or questo a combatter si vada, e vincerlo si tenti, o finisca la morte i miei tormenti. – 159 – ILIA Calma, o prence, un trasporto sì funesto; Rammenta, che tu sei d’un grand’impero l’unica speme. IDAMANTE Privo del tuo amore, privo, Ilia, di te, nulla mi cale. ILIA Misera me! … deh serba i giorni tuoi. IDAMANTE Il mio fato crudel seguir degg’io. ILIA Ah! perché pria non arsi, che scoprir la mia fiamma? mille io sento rimorsi all’alma! il sacro mio dovere, la mia gloria, la patria, il sangue de’ miei ancor fumante, oh quanto al core rimproverano il mio ribelle amore! … ma al fin, che fo? – – – Già che in periglio estremo ti vedo, oh caro, e trarti sola io posso, odimi, io te ’l ridico: t’amo, t’adoro, e se morir tu vuoi, pria, che m’uccida il duol morir non puoi. ILIA Vivi … Ilia te ’l chiede. IDAMANTE Oh Dei! che ascolto? Principessa adorata! … No. 20a – Duetto IDAMANTE S’io non moro a questi accenti, Non è ver, che amor uccida, Che la gioia opprima un cor. ILIA Il cor turbato a te mal custodì la debolezza mia; pur troppo amore e tema indivisi ho nel sen. ILIA Non più duol, non più lamenti; Io ti son costante e fida, Tu sei il solo mio tesor. IDAMANTE Odo? o sol quel, che brama finge l’udito, o pure il grand’ardore m’agita i sensi, e il cor lusinga oppresso un dolce sogno? IDAMANTE Tu sarai … ILIA Qual tu mi vuoi. – 160 – IDAMANTE La mia sposa … ILIA Lo sposo mio sarai tu. IDAMANTE, ILIA Lo dica amor. Ah il gioir sorpassa in noi Il sofferto affanno rio: Tutto vince il nostro ardor. IDAMANTE Signor, già più non oso padre chiamarti; a un suddito infelice, deh, questa almen concedi unica grazia. IDOMENEO Parla. ELETTRA da sé Che dirà? Idomeneo, Elettra, e detti IDAMANTE In che t’offesi mai? perché mi fuggi? … m’odi, e aborrisci? Recitativo ILIA da sé Io tremo. IDOMENEO da sé Cieli! che vedo? ELETTRA da sé Io te ’l direi. ILIA a Idamante Ah siam scoperti, oh caro. IDOMENEO a Idamante Parti, te lo comando, fuggi il paterno lido, e cerca altrove sicuro asilo. SCENA III IDAMANTE a Ilia Non temer, idol mio. ELETTRA da sé Ecco l’ingrato. IDOMENEO da sé Io ben m’apposi al ver. Ah crudo fato! ILIA a Elettra Ahimè! Pietosa principessa, ah mi conforta! ELETTRA Ch’io ti conforti? e come? … da sé ancor m’insulta l’indegna. – 161 – IDAMANTE, ILIA a Idomeneo Serena il ciglio irato. IDAMANTE Dunque io me n’andrò! … ma dove? … Oh Ilia! … oh genitor! IDOMENEO, IDAMANTE, ILIA Ah il cor mi si divide! ILIA risoluta O seguirti, o morir, mio ben, vogl’io. IDAMANTE Deh resta, oh cara, e vivi in pace. Addio! No. 21 – Quartetto IDAMANTE Andrò rammingo, e solo Morte cercando altrove Fin che la incontrerò. TUTTI Soffrir più non si può. Peggio è di morte Sì gran dolore. Più fiera sorte, Pena maggiore Nissun provò! Idamante parte addolorato. SCENA IV ILIA M’avrai compagna al duolo, Dove sarai, e dove Tu moia, io morirò. Arbace, Idomeneo, Ilia, Elettra IDAMANTE Ah no … ARBACE Sire, alla reggia tua immensa turba di popolo affollato ad alta voce parlarti chiede. IDOMENEO Nettun spietato! Chi per pietà m’uccide? ELETTRA da sé Quando vendetta avrò? Recitativo ILIA da sé A qualche nuovo affanno Preparati mio cor. IDOMENEO da sé Perduto è il figlio. – 162 – ARBACE Del Dio de’ mari il sommo sacerdote la guida. SCENA V IDOMENEO da sé Ahi troppo disperato è il caso! … a Arbace Intesi, Arbace … Recitativo ELETTRA da sé Qual nuovo disastro? ILIA da sé Il Popol sollevato … IDOMENEO Or vado ad ascoltarla. Parte confuso ELETTRA Ti seguirò! Arbace solo ARBACE Sventurata Sidon! in te quai miro di morte, stragi, e orror lugubri aspetti? Ah Sidon più non sei, Sei la città del pianto, e questa reggia quella del duol! … Dunque è per noi dal cielo sbandita ogni pietà? … chi sa? io spero ancora … che qualche Nume amico si plachi a tanto sangue; un Nume solo basta tutti a piegar; alla clemenza il rigor cederà … ma ancor non scorgo qual ci miri pietoso … Ah sordo è il cielo! Ah Creta tutta io vedo finir sua gloria sotto alte rovine! No, sue miserie pria non avran fine. Parte ILIA Voglio seguirti anch’io. Parte No. 22 – Aria Se colà ne’fati è scritto, Creta, oh Dei!, s’è rea, or cada. Paghi il fio del suo delitto, Ma salvate il prence, il re. – 163 – Sempre di sangue lorde son quelle fauci, e son sempre più ingorde. Da te solo dipende il ripiego, da morte trar tu puoi il resto del tuo popolo, ch’esclama sbigottito, e da te l’aiuto implora, E indugi ancor? … Al tempio, sire, al tempio! Qual’ è, dov’è la vittima? … a Nettuno rendi quello ch’è suo … Deh d’un sol vi plachi il sangue, Ecco il mio, se il mio v’aggrada, E il ben regno che già langue, Giusti Dei! abbia mercè. parte SCENA VI Gran piazza abbellita di statue avanti al palazzo, di cui si vede da un lato il frontespizio. IDOMENEO Non più … sacro ministro; e voi popoli udite: La vittima è Idamante, e or or vedrete, Ah Numi! con qual ciglio? Svenar il genitor il proprio figlio. Arriva Idomeneo accompagnato d’Arbace e dal seguito reale; il re scortato d’Arbace si siede sopra il trono destinato alle pubbliche udienze; Gran Sacerdote, e quantità di popolo. Parte turbato No. 23 – Recitativo GRAN SACERDOTE Volgi intorno lo sguardo, oh sire, e vedi qual strage orrenda nel tuo nobil regno, fa il crudo mostro. Ah mira allagate di sangue quelle pubbliche vie. Ad ogni passo vedrai chi geme, e l’alma gonfia d’atro velen dal corpo esala. Mille, e mille in quell’ampio, e sozzo ventre pria sepolti, che morti perire io stesso vidi. No. 24 – Coro POPOLO Oh voto tremendo! Spettacolo orrendo! Già regna la morte, D’abisso le porte Spalanca crudel. – 164 – SACERDOTI Accogli, oh re dei mar, i nostri voti, placa lo sdegno tuo, il tuo rigor! GRAN SACERDOTE Oh cielo clemente! Il figlio è innocente, Il voto è inumano; Arresta la mano Del padre fedel. CORO entro le scene Stupenda vittoria! Eterna è tua gloria; Trionfa oh signor! CORO Oh voto tremendo! ecc. Partono tutti dolenti. Recitativo SCENA VII IDOMENEO Qual risuona qui intorno applauso di vittoria? Veduta esteriore del magnifico tempio di Nettuno con vastissimo atrio che lo circonda, attraverso del quale si scopre in lontano la spiaggia del mare. SCENA VIII Arbace frettoloso, e detti L’atrio e le gallerie del tempio sono ripiene d’una moltitudine di popolo, li Sacerdoti preparono le cose appartenenti al sacrificio. Arriva Idomeneo accompagnato da numeroso e fastoso seguito. No. 25 – Marcia ARBACE Sire, il prence, Idamante l’eroe, di morte in traccia disperato correndo il trionfo trovò. Su l’empio mostro scagliossi furibondo, il vinse, e uccise. Eccoci salvi al fin. Vede condurre Idamante Che vedo? … oh Numi! No. 26 – Cavatina con coro IDOMENEO Accogli, oh re del mar, i nostri voti, placa lo sdegno tuo, il tuo rigor! – 165 – SCENA IX Idamante in veste bianca, ghirlanda di fiori in capo, circondato da guardie e da sacerdoti. Moltitudine di mesto popolo e suddetti. No. 27 – Recitativo IDAMANTE Padre, mio caro padre, ah dolce nome! Eccomi, a piedi tuoi; in questo estremo periodo fatal, su questa destra che il varco al sangue tuo nelle mie vene aprir dovrà, gl’ultimi baci accetta. Ora comprendo, che il tuo turbamento sdegno non era già, ma amor paterno. Oh mille volte, e mille fortunato Idamante, se chi vita ti dié vita ti toglie, e togliendola a te la rende al cielo, e dal cielo la sua in cambio impetra, ed impetra costante a’ suoi la pace, e de’ Numi l’amor sacro e verace. IDOMENEO Oh figlio! oh caro figlio! perdona; il crudo uffizio in me scelta non è, pena è del fato … Barbaro, iniquo fato! … Ah no, non posso contro un figlio innocente alzar l’aspra bipenne … da ogni fibra già se’n fuggon le forze, e gl’occhi miei torbida notte ingombra … oh figlio! … IDAMANTE languente, poi risoluto Oh padre! … ah non t’arresti inutile pietà, nè vana ti lusinghi Tenerezza d’amor. Deh vibra un colpo, che ambi tolga d’affanno. Eccomi pronto, adempi il sacrifizio, il voto. IDOMENEO Oh qual mi sento in ogni vena insolito vigor? … or risoluto io son … l’ultimo amplesso ricevi … e mori. IDAMANTE Oh Padre! … IDOMENEO Oh figlio! … IDAMANTE, IDOMENEO Oh Dio! … IDAMANTE da sé Oh Ilia … ahimè! a Idomeneo Vivi felice, IDAMANTE, IDOMENEO Addio. Nell’atto di ferire sopraviene Ilia ed impedisce il colpo. – 166 – SCENA X No. 28d – La Voce Ilia frettolosa, Elettra e detti ILIA Corre a ritenere il braccio d’Idomeneo Ferma, oh sire, che fai? IDOMENEO La vittima io sveno, che promisi a Nettuno. LA VOCE Ha vinto amore … Idomeneo cessi esser re … lo sia Idamante ed Ilia a lui sia sposa, e fia pago Nettuno, contento il ciel, premiata l’innocenza. IDAMANTE Ilia, t’accheta … No. 29 – Recitativo GRAN SACERDOTE a Ilia Deh non turbar il sacrifizio … IDOMENEO Oh ciel pietoso! ILIA In vano quella scure altro petto tenta ferir. Eccoti, sire, il mio, la vittima io son. Benchè innocente anch’io, benchè ora amica, di Priamo son figlia e Frigia io nacqui per natura nemica al Greco nome. Orsu mi svena. IDAMANTE Ilia … ILIA Idamante, udisti? ARBACE Oh gioia! oh amor, oh Numi! S’inginocchia avanti al Gran Sacerdote. S’ode gran strepito sotterraneo, la statua di Nettuno si scuote; il Gran Sacerdote si trova avanti all’ara in estasi. Tutti rimangono attoniti ed immobili per lo spavento. Una voce profonda e grave pronunzia la seguente sentenza del cielo: ELETTRA Oh smania! oh furie! oh disperata Elettra! … Vedrò Idamante alla rivale in braccio? … Ah no; il germano Oreste ne’ cupi abissi io vuo’ seguir, or or compagna m’avrai là nell’inferno, a sempiterni guai, al pianto eterno. – 167 – Parte infuriata SCENA ULTIMA Idomeneo, Idamante, Ilia, Arbace. Seguito d’Idomeneo, d’Idamante, e d’Ilia; popolo No. 30 – Recitativo IDOMENEO Popoli, a voi l’ultima legge impone Idomeneo, qual re. Pace v’annunzio. Compiuto è il sacrifizio, e sciolto il voto. A Idamante mio figlio, al caro figlio cedo il soglio di Creta, e tutto insieme il sovrano poter. I suoi comandi rispettate: questa è la legge. Eccovi la real sposa. Mirate in questa bella coppia un don del cielo serbato a voi. Quanto a sperar vi lice! Oh Creta fortunata! Oh me felice! No. 31 – Coro CORO Scenda Amor, scenda Imeneo, E Giunone ai regi sposi, D’alma pace omai li posi La Dea pronuba nel sen. No. 32 – Ballet Eine vollständige deutsche Übersetzung des Librettos finden Sie im Idomeneo-Kapitel unserer Seite www.styriarte.com You can find a complete English translation of the libretto at the chapter “Idomeneo” in our homepage www.styriarte.com – 168 – DIE INTERPRETEN N I KO L AU S H A R NO NC O U RT D I R I G E N T & R E G I E / M U S I C A L & S TAG E D I R E C T I O N In Berlin geboren, verbrachte der österreichische Dirigent seine Kindheit und Jugend in Graz. Schon früh künstlerisch ambitioniert, zieht er schließlich das Cellostudium dem Marionettentheater vor, das ihn über Jahre intensiv beschäftigt hatte. Nach der Ausbildung an der Wiener Musikakademie wird er 1952 Cellist bei den Wiener Symphonikern. Ein Jahr später gründet er gemeinsam mit seiner Frau Alice den Concentus Musicus Wien, um seiner immer intensiveren Arbeit mit Originalinstrumenten und der musikalischen Aufführungspraxis von Renaissance- und Barockmusik ein Forum zu geben. Nikolaus Harnoncourt sammelt historische Instrumente – allerdings ausschließlich, um sie zum Musi- Born in Berlin, the Austrian conductor Nikolaus Harnoncourt spent his childhood and youth in Graz, where he grew up in the Meran Palace. His father was a scion of the de la Fontaine d’HarnoncourtUnverzagt family, Counts of Luxembourg and Lorraine, his mother the great-granddaughter of Archduke Johann of Styria. Heeding his early artistic ambition, he ultimately preferred to study cello at the Vienna Academy of Music. He joined the Vienna Symphony Orchestra as a cellist in 1952. A year later he founded the Concentus Musicus Wien ensemble together with his wife Alice, to provide a forum for his increasingly intensive work with period instruments and Renaissance and Baroque musical performance tradition. Nikolaus Harnoncourt – 169 – zieren einzusetzen – und entwickelt parallel zum Musizieren und Dirigieren auch in musikphilosophischen Schriften, die im Salzburger Unterricht entstanden, seine Analysen der „Musik als Klangrede“, bis heute die Standardwerke der historischen Aufführungspraxis, die Eröffnung eines ganzen Kosmos von vergessenen Werken und verschütteten Klangerfahrungen. Von 1972 an unterrichtete Nikolaus Harnoncourt Aufführungspraxis und historische Instrumentenkunde als Professor am Salzburger Mozarteum. Parallel dazu wächst sein Erfolg als Operndirigent. Nach seinem Debüt am Theater an der Wien mit Monteverdis „Il ritorno d’Ulisse in patria“ 1971 folgte der inzwischen legendäre Zyklus von Monteverdis Musiktheaterwerken, zusammen erarbeitet mit dem Regisseur JeanPierre Ponnelle am Opernhaus Zürich, ein weltweit als sensationell betrachteter Durchbruch. Dem schloss sich, ebenso exemplarisch und richtungweisend, am selben Haus und mit Ponnelle als Partner ein Zyklus von Mozart-Opern an. collected historical instruments and, in addition to his performing and conducting activities, devoted his time to his philosophical analyses of “Musik als Klangrede” (music as speech), which have to date remained the seminal works on the performance of early music, the key to an entire universe of forgotten works and musical experiences buried under the sands of time. From 1972 Nikolaus Harnoncourt taught performance practice and the study of historical instruments at the Mozarteum University of Music and Dramatic Arts in Salzburg, while at the same time enjoying growing success as an opera conductor. His debut at the Theater an der Wien with Monteverdi’s “Il ritorno d’Ulisse in patria” in 1971 was followed by the now legendary cycle of Monteverdi operas, which he developed in collaboration with Jean-Pierre Ponnelle, director at the Zurich Opera House, and which was universally acclaimed as a sensational breakthrough. This cycle was followed by an equally exemplary and ground-breaking cycle of Mozart operas, again at the Zurich Opera House and again in partnership with Ponnelle. – 170 – Sowohl im symphonischen Repertoire als auch im Musiktheater führt Nikolaus Harnoncourts Weg als Dirigent über die Wiener Klassik zur romantischen Epoche und ins 20. Jahrhundert. Einige Stationen auf diesem Weg: die Wiener Staatsoper mit einem Mozart-Zyklus, die Salzburger Festspiele mit Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ und Mozarts „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“ und „La clemenza di Tito“. Dazwischen immer wieder Zürich: Webers „Freischütz“, Schuberts „Des Teufels Lustschloss“ und „Alfonso und Estrella“, Offenbachs „La belle Hélène“, „La Périchole“ und „La GrandeDuchesse de Gérolstein“ oder Verdis „Aida“. In der Orchesterarbeit sind es das Concertgebouw-Orkest Amsterdam, das Chamber Orchestra of Europe, die Wiener und die Berliner Philharmoniker, mit denen Nikolaus Harnoncourt das große Repertoire zyklisch erarbeitet und immer wieder neu entdeckt: die Konzerte und Symphonien von Haydn und Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Schubert, Schumann, Brahms, Nikolaus Harnoncourt’s career as a conductor of both orchestral works and opera encompasses Viennese Classicism, the Romantic repertoire and works from the 20th century. Some milestones are a Mozart cycle at the Vienna State Opera, the Salzburg Festival with Monteverdi’s “L’incoronazione di Poppea” and Mozart’s “Le nozze di Figaro”, “Don Giovanni” and “La clemenza di Tito”. In between, he repeatedly returned to Zurich with Weber’s “Freischütz”, Schubert’s “Des Teufels Lustschloss” and “Alfonso und Estrella”, Offenbach’s “La belle Hélène”, “La Périchole” und “La GrandeDuchesse de Gérolstein”, or Verdi’s “Aida”. With the Concertgebouw Orchestra of Amsterdam, the Chamber Orchestra of Europe, and the Vienna and Berlin Philharmonic Orchestras, Nikolaus Harnoncourt constantly reinterprets and rediscovers the grand repertoire of orchestral works: the concertos and symphonies of Haydn and Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Bruckner, Dvořák and Brahms, but also the works of Béla Bartók and Alban Berg. – 171 – Dvořák und Bruckner, aber auch Béla Bartók und Alban Berg. Ein zentraler Ort für viele dieser Projekte war und ist die styriarte, 1985 in Graz gegründet, um Nikolaus Harnoncourt enger an seine Heimatstadt zu binden. Hier dirigierte er unter anderem auch zum ersten Mal Schumanns „Genoveva“, Vorspiel und Liebestod aus Wagners „Tristan und Isolde“ oder 2001 Verdis „Requiem“. 2003 kam mit Offenbachs „La Grande-Duchesse de Gérolstein“ eine Oper hinzu, 2005 dirigierte er hier Bizets „Carmen“ und 2009 bewies er mit einer hochgelobten Produktion von Gershwins „Porgy and Bess“, dass er „den Blues im Blut hat“ (Die Welt). Heute ist Nikolaus Harnoncourt einer der wenigen wirklichen Weltstars unter den Dirigenten. Mit Auftritten wie beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker erreicht er ein Millionenpublikum – mit der gleichen Leidenschaft und dem flammenden Ernst, mit denen er überall auf der Welt konsequent vor allem eines ist: ein wahrer Diener der Kunst. A central venue for many of these projects has been and still is the styriarte Festival, founded in 1985 to establish a closer link between Nikolaus Harnoncourt and his home city of Graz. This is also where he first conducted Schumann’s “Genoveva”, the Prelude and Liebestod from Wagner’s “Tristan and Isolde” and, in 2001, Verdi’s “Requiem”. 2003 followed the first scenic production of an opera with Offenbach’s “La GrandeDuchesse de Gérolstein”. The highlight of the styriarte 2005 was Bizet’s “Carmen”. In 2009, he proved to even have “the blues running through his veins” (Die Welt) with a highly acclaimed production of Gershwin’s “Porgy and Bess”. Today, Nikolaus Harnoncourt is one of the few true stars among conductors worldwide. Performances like the New Year’s Concert of the Vienna Philharmonic Orchestra enable him to reach an audience of millions, displaying the characteristic passion and fiery intensity that identify him, first and foremost, as a true servant of his art. – 172 – SAIMIR PIRGU, TENOR 1981 geboren, absolvierte Saimir Pirgu ein Violinstudium in seiner Heimatstadt Elbasan in Albanien. Gesang studierte er anschließend an den Konservatorien von Tirana und in Bozen bei Vito Brunetti. Der „Beste junge Sänger“ beim Umberto-Sacchetti-Wettbewerb in Bologna 2001 ersang sich Siege beim Internationalen „Caruso“-Gesangswettbewerb in Mailand und beim „Tito-Schipa“-Bewerb in Lecce 2002. Mit den Debüts bei den Salzburger Festspielen 2004 und an der Wiener Staatsoper startete der Tenor seine internationale Karriere. A native of Elbasan, Albania, Saimir Pirgu was born in September 1981 and began his musical studies early on. After winning the award for Best Young Singer at the Umberto Sacchetti Competition in Bologna and the Enrico Caruso and Tito Schipa competitions Saimir Pirgu’s international breakthrough came in 2004, when he was invited to the Salzburg Festival and to make his Vienna State Opera debut as Nemorino where he was awarded the prestigious EberhardWaechter-Gesangsmedaille. M A R I E - C L AU D E C H A P P U I S , M E Z Z O S O P R A N Born in Fribourg in Switzerland, MarieClaude Chappuis studied singing at the conservatory of her native city with Tiny Westendorp and then at the Mozarteum in Salzburg with Breda Zakotnik obtaining a Die Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis wurde bei Tiny Westendorp in ihrer Heimatstadt Freiburg (Schweiz) sowie bei Breda Zakotnik am Salzburger Mozarteum ausgebildet. Seit 2003 – 173 – verbindet die Künstlerin eine enge Zusammenarbeit mit René Jacobs, die ihr auch die große Bühnenwelt öffnete. Auf der CD-Einspielung „La Clemenza di Tito“, die den Grammy Music Award 2007 errang, ist sie unter René Jacobs als Annio zu hören. distinction in her concert diploma. With René Jacobs, she sang both Messaggiera and Proserpina in Monteverdi’s “Orfeo”, Ottavia in “L’incoronazione di Poppea”, the Monteverdi Vespers as well as many other concerts and recordings including Annio under Jacobs in the Grammy-awarded “La Clemenza di Tito”. JULIA KLEITER, SOPRAN Die Sopranistin stammt aus Limburg an der Lahn, wo sie bereits früh Mitglied des Limburger Domchores war. Sie studierte bei William Workmann in Hamburg und bei Klesie Kelly-Moog in Köln. Die deutsche Sopranistin begann ihre rasch sich entwickelnde internationale Karriere im März 2004 in Köln unter Semyon Bychkov, im Juni darauf debütierte sie als Pamina in der Bob-Wilson-Produktion der „Zauberflöte“ an der Opéra Bastille in Paris unter Jiri Kout. Born in Limburg an der Lahn, Germany, Julia Kleiter early joined the Limburg Cathedral Choir. She studied with William Workmann in Hamburg and with Klesie Kelly-Moog in Cologne. The German soprano started her quickly developing international career under Semyon Bychkov in Cologne in 2004. In the same year Julia Kleiter made her operatic debut at Opéra-Bastille in Paris as Pamina in Bob Wilson’s production “Die Zauberflöte“ conducted by Jiri Kout. – 174 – E VA M E I , S O P R A N Die Italienerin aus Fabriano studierte Gesang am Konservatorium in Florenz. 1990 gewann sie beim Internationalen Mozartwettbewerb in Wien den CaterinaCavalieri-Preis für ihre Konstanze in „Die Entführung aus dem Serail“. Mit dieser Partie debütierte die junge Sängerin darauf an der Staatsoper Wien. Dies war der Beginn einer kometenhaften Karriere, die schnell internationales Niveau erreichte und die Sopranistin an die bedeutenden Opernhäuser der Welt führte. The Italian soprano, Eva Mei, graduated at Cherubini Conservatory in Florence in 1989. In 1990 she won the Catarina Cavalieri Prize at Vienna‘s Mozart Competition for her Konstanze (“Die Entführung aus dem Serail”), followed by her successful debut at the Wiener Staatsoper with the same role. This was the beginning of a meteoric career that quickly reached an international level and brought her to the most important opera houses of the world. JEREMY OVENDEN, TENOR Jeremy Ovenden studied at the Royal College of Music in London where he won an Ian Fleming Trust Award and was a finalist for the Kathleen Ferrier Prize. He went on to study with Nicolai Gedda. The English tenor Der englische Tenor studierte am Royal College of Music in London und erhielt dann den Ian-FlemingFörderpreis, der es ihm ermöglichte, Gesangsunterricht bei Nicolai Gedda zu nehmen. Er – 175 – war Finalist beim Kathleen-FerrierWettbewerb 1998. Nach seinem viel gefeierten Operndebüt als Don Ottavio etablierte sich Jeremy Ovenden schnell als einer der besten Mozart-Tenöre seiner Generation. has established himself among the best Mozart tenors of his generation, notably in the role of Don Ottavio (“Don Giovanni”). RUDOLF SCHASCHING, BASS Der in Engelhartszell/Oberösterreich geborene Tenor erhielt seine erste sängerische Ausbildung bei den St. Florianer Sängerknaben und später an der Wiener Musikhochschule bei Hilde RösselMajdan. Über die Wiener Kammeroper gelangte er an das Staatstheater Saarbrücken, wo er seit 25 Jahren in mehr als 80 Partien des jugendlichen Heldentenor-, aber auch des Charaktertenorfaches aufgetreten ist. Seit August 2000 ist er Ensemblemitglied der Zürcher Oper. Rudolf Schasching was born in Engelhartszell (Upper Austria) and got his first musical education as choirboy in the abbey of St. Florian. Afterwards he studied voice with Hilde Roessel-Majdan at the University of Music in Vienna which he graduated from in 1983. After first engagements at the Vienna Kammeroper he came to the Staatstheater Saarbrücken, where he has been singing in over eighty roles of the heroic tenor as well as of the character tenor for twenty five years. Since August 2000 he has been ensemble member of the Zurich Opera House. – 176 – YASUSHI HIRANO, BASS Der Bass wurde in seiner Heimatstadt Tokio und anschließend an der Wiener Musikuniversität bei Rotraut Hansmann, Michael Temme, Leo Plettner, Robert Holl und Charles Spencer ausgebildet. 2007 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Er ist Preisträger des Ada Sari Gesangswettbewerbes in Nowy Sacz, Polen. Seit der Saison 2008/2009 ist er Ensemblemitglied an der Wiener Volksoper. Yasushi Hirano completed his vocal studies in his hometown, Tokyo, before attending post graduate studies at the University of Vienna with Rotraud Hansmann and in the Opera Studio of Michael Temme and Leo Plettner. In addition, he studied in the Lied Class of Robert Holl and Charles Spencer, from where he graduated with distinction in 2007. He is winner of the Ada Sari Competition in Nowy Sacz, Poland. In the season of 2008/09 he became a member of the Volksoper Wien ensemble. PHILIPP HARNONCOURT I N S Z E N I E R U N G / S TAG E D I R E C T I O N Er arbeitet am Theater in den verschiedensten Bereichen: Er inszeniert Theaterstücke und Opernaufführungen, entwirft Raum- und Lichtkonzepte, organisierte als Technischer Direktor das ImPulsTanzFestival in Wien, war Betriebsleiter am Wiener Schauspielhaus und schreibt auch selbst Theaterstücke. Philipp Harnoncourt works in various areas of theatre: He directs plays and opera productions, designs set and light concepts and he also writes plays. As technical director, he organised the ImPulsTanz festival in Vienna and was also production manager at the Vienna Schauspielhaus. – 177 – HEINZ SPOERLI CHOREOGRAPHIE / CHOREOGRAPHY Der aus Basel stammende Heinz Spoerli gehört zu den wichtigsten Tanzschaffenden unserer Zeit und hat weit über seine Schweizer Heimat hinaus die Welt des Tanzes zutiefst beeinflusst. Er begann selbst als Tänzer, war dann Choreograph in Genf und leitete von 1973 bis 1991 als Direktor das Baseler Ballett. Fünf Jahre verbrachte er in Düsseldorf beim Ballett der Deutschen Oper am Rhein. Seit 1996 ist er Direktor und Chefchoreograph des Züricher Balletts. Heinz Spoerli, artistic director of the Zurich Ballet, is one of the most outstanding classical choreographers in the world today. Spoerli was born in Basel where he began as a dancer and later, at the age of 31, started working as a choreographer in Geneva. Between 1973 and 1991 he was the director of the Basel Ballet. He then spent five years directing the ballet of the Deutsche Oper am Rhein company based in Dusseldorf, before he accepted the offer to take over the Zurich Ballet in 1996 where he continued his prodigious creativity. ROLF GLITTENBERG BÜHNE / SET DESIGN Der Deutsche arbeitete an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals und entwarf Bühnenbilder für unterschiedlichste Regisseure. Mit Luc Bondy, Martin Kušej und Sven-Eric Bechtolf besteht ein besonders enger Arbeitskontakt. The German Rolf Glittenberg has worked for major opera houses, theatres and festivals and designed settings for very different directors. He maintains a special connection to Luc Bondy, Martin Kušej and SvenEric Bechtolf. – 178 – R E N AT E M A RT I N & A N D R E A S D O N H AU S E R KO S T Ü M E / CO S T U M E D E S I G N Renate Martin und Andreas Donhauser sind seit vielen Jahren gemeinsam für Bühne, Spielfilm und Musikvideos tätig und arbeiteten mit großen Regisseuren wie Tobias Moretti, Philipp Harnoncourt, Stefan Ruzowitzky, Wolfgang Murnberger oder Ulrich Seidl zusammen. Renate Martin and Andreas Donhauser have been working together on stage, movies and music videos for many years, collaborating with directors such as Tobias Moretti, Philipp Harnoncourt, Stefan Ruzowitzky, Wolfgang Murnberger and Ulrich Seidl. FRIEDRIC H ROM LICHTDESIGN / LIGHTING wurde 1956 in Wien geboren. Nach seinem Lehrabschluss für Elektrotechnik schlug er eine künstlerische Laufbahn ein. Zunächst arbeitete er als Beleuchtungsmeister, dann als Lichtdesigner vor allem an den wichtigsten Theatern in Wien. Im Jahr 2005 wurde er für den Nestroy-Theaterpreis nominiert. Born in Vienna in 1956, Friedrich Rom finished an apprenticeship in electrical engineering before he started designing lighting for several Viennese theaters such as Theater in der Josefstadt, Kammerspiele, Theater im Rabenhof. In 2005 he was nominated for the Nestroy Theatre Prize in Vienna. – 179 – E RW I N O R T N E R CHOREINSTUDIERUNG / CHORUS MASTER Der Gründer und künstlerischer Leiter des Arnold Schoenberg Chores studierte an der Wiener Musikhochschule (Dirigieren bei Hans Swarowsky, Chordirigieren bei Hans Gillesberger) und ist seit 1980 dort Hochschulprofessor für Chorleitung und chorische Stimmbildung. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Dirigent und Chorleiter ist Erwin Ortner auch bei renommierten Kursen für Chorund Orchesterleitung weltweit gefragter Dozent. Erwin Ortner, founder and musical leader of the Arnold Schoenberg Choir, studied at the Academy of Music in Vienna, where he took courses in music pedagogy, church music, conducting with Hans Swarowsky and choral conducting with Hans Gillesberger. Since 1980 he has been full professor for choral conducting and choral voice training in Vienna. Aside from his work as a conductor and chorus master, Ortner is also sought-after internationally as a lecturer and adjudicator for master-classes in orchestral and choral conducting. ARNOLD SCHOENBERG CHOR Der von Erwin Ortner 1972 gegründete Arnold Schoenberg Chor besteht vorwiegend aus Studenten und Absolventen der Wiener Musikuniversität. Er zählt heute zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Vokalensembles Österreichs. Das Repertoire reicht von der Renais- The Arnold Schoenberg Choir was founded in 1972 by its current artistic director Erwin Ortner and remains one of the most sought-after and versatile vocal ensembles in Austria. The choir’s repertoire ranges from renaissance and baroque to the present day with a focus on contemporary music. – 180 – sance- und Barockmusik bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt zeitgenössischer Musik. Zahllose Aufnahmen säumen den Weg des Chores. Die Aufnahme von Bachs „Matthäuspassion“ unter Nikolaus Harnoncourt erhielt 2002 einen Grammy. The choir has won numerous prizes, including a Grammy award in 2002 for its recording of Bach’s St. Matthew Passion with Nikolaus Harnoncourt. Die Besetzung / The singers: Sopran: Shirin Asgari, Nasrin Asgari-Doulabi, Rutana Calugarescu, Kamelia Dara, Susanne Grunsky, Maria Haid, Rie Kunikado, Constanze Klug, Christina-Anna Posch, Eva Reicher-Kutrowatz, Ilse Stangl, Brigitta Völkerer Alt: Johanna Aschenbrenner, Andrea Frosch-Radivo, Monika Girardi-Kampf, Elisabeth Kogler-Schoberwalter, Anna Krasser, Christina Röckelein, Generose Sehr, Kanako Shimada, Daniela Sonntag, Elisabeth Sturm, Katrin Valk, Molly Wurth Tenor: Stefan Adamski, Alexander Apostolov, Bernd Brunner, Guillaume Fauchere, Roland Girardi, Christian Horvath, Georg Kreuzbauer, Alexander Linner, Nenad Marinković, Thomas Palfner, Viktor Saxinger, Martin Schranz Bass: Alexander Arbeiter, Istvan Ban, Stefan Dolinar, Peter Goldner, Peter Kövari, Marcell Krokovay, Michal Kucharko, Daniel Mair, Guy Putz, Severin Prassl, Andreas Werner, Martin Zeller – 181 – SOLISTEN DES ZÜRICHER BALLETTS Unter seinem Direktor und Chefchoreographen Heinz Spoerli ist das Züricher Ballett seit 1996 zu einer der meistbeachteten und angesehensten Ballettcompagnien Europas geworden und bereist unter stetigem Zuspruch von Publikum und Presse zahlreiche Länder der Erde. Since 1996, under the leadership of its director and chief choreographer Heinz Spoerli, the Zurich Ballet has become one of the most recognised and highly esteemed ballet companies in Europe. Audiences and press all over the world appreciate its outstanding work. CONCENTUS MUSICUS WIEN Als Originalklangensemble der ersten Stunde hat der Concentus Musicus Wien der historischen Aufführungspraxis und ihrer Erfolgsgeschichte den Weg geebnet. Gegründet wurde das Orchester 1953 von Alice und Nikolaus Harnoncourt, der das Ensemble bis 1987 vom Cello aus leitete und bis heute künstlerischer Leiter ist. Zu den vielen spektakulären Projekten des Concentus Musicus Wien zählt u. a. die Gesamtaufnahme aller Bachkantaten, die zwischen 1970 und 1990 entstand und mit einem Gramophone Award ausgezeichnet wurde. As an ensemble which plays early music on period instruments, Concentus Musicus Wien has paved the way for historical performing practice and its story of success. The orchestra was founded in 1953 by Alice and Nikolaus Harnoncourt, who directed the orchestra until 1987 from the cello and is still the artistic director of the ensemble. Among the many brilliant projects of Concentus Musicus Wien is the complete recording of all the Bach cantatas between 1970 and 1990, for which they were awarded the Gramophone Award. – 182 – Die Besetzung / The instrumentalists: Violinen / violins: Erich Höbarth (Konzertmeister / concertmaster), Maria Bader-Kubizek, Andrea Bischof, Christian Eisenberger, Editha Fetz, Annelie Gahl, Alice Harnoncourt, Silvia Iberer, Barbara Klebel-Vock, Veronika Kröner, Ingrid Loacker, Anita Mitterer, Peter Schoberwalter jun., Peter Schoberwalter sen., Christian Tachezi, Irene Troi Violen / violas: Ursula Kortschak, Gerold Klaus, Lynn Pascher, Herlinde Schaller, Dorle Sommer Violoncelli / violoncellos: Herwig Tachezi (Continuo), Dorothea Schönwiese, Peter Sigl Kontrabässe / basses: Edi Hruza, Andrew Ackerman, Hermann Eisterer Flöten / flutes: Michael Schmid-Castorff, Reinhard Czasch Oboen / oboes: Hans-Peter Westermann, Marie Wolf Klarinetten / clarinets: Wolfgang Meyer, Alvaro Iborra Fagotte / bassoons: Milan Turković, Eleanor Froelich Hörner / horns: Glen Borling, Edward Deskur, Sandor Endrödy, Michel Gasciarino Trompeten / trumpets: Andreas Lackner, Herbert Walser Posaunen / trombones: Othmar Gaiswinkler, Johannes Fuchshuber, Josef Ritt Pauken / timpany: Dieter Seiler Cembalo / harpsichord: Herbert Tachezi Aufführungsmaterial / Sheets of music: Bärenreiter-Verlag Kassel Basel London New York Praha, vertreten durch Alkor-Edition Kassel – 183 – Statisten / Extras: Roland Gössler, Michael Jaritz, Anna la Fontaine, Irina Mocnik, Gabriela Müller-Hauszer, Christian Plach Kinderstatisten / Child-extras: Felix Laundl, Maximilian Singer, Oskar Dexl, Viktoria Dexl, Alba Doujenis, Delia Doujenis, Alina Pucher, Nikolaus Singer, Adrian Zingl Regieassistenz & Abendspielleitung / Assistant director & Performance director: Rainer Vierlinger Bühnenbildassistenz / Assistant set design: Mario Ferrara Kostümassistenz / Assistant costume design: Monika Wallner Assistenz Technische Leitung & Lichtdesign / Assistant technical direction & lighting: Doris Votava Maske / Make up: Herbert Zehetner, Margit Hadrawa Requisite / Props: Dietmar Vlaj Requisitenassistenz / Assistant props: Martina Rom Pyrotechnische Effekte / Pyrotechnical effects: Thomas Bautenbacher Videotechnik / Video equipment: provideo Thomas Hinteregger Bühnenmeister / Stage building: Alfred Koral, Christian Bader Bühnentechnik / Technical stage equipment: Paul-Erik Arian-Schad, Robert Czerny, Hugo Karre, Hans-Peter Köstinger, Markus Merkl, Sebastian Zäschke Beleuchtung / Lighting: Andreas Heidrich, Jonathan Maier, Edith Offenhauser, Sabine Wiesenbauer – 184 – Leitung der Garderoben / Costume manager: Bettina Dreißger, Lydia Schoberwalter Studienleitung / Study: Günter Fruhmann Korrepetition / Repetiteur: Christoph Barwinek (Ballett), Stefan Gottfried, Adolf Hennig Ballettmeister / Ballet master: François Petit Inspizienz / Stage manager: Werner Lahnsteiner, Jana Ostrowski Lichtinspizienz / Lighting manager: Belma Bešlić Souffleuse / Prompt: Anneliese Dreier Sprachcoaching / Vocal choach: Carmen Grasso Stunteinweisung / Stunts: STUNT.AT Produktionsleitung / Production coordinator: Alexandra Pifrader Produktionsassistenz / Production assistant: Angelika Dorfer, Gerhard Waltl Produktionsfotograf / Photographer: Werner Kmetitsch Die Bühne wurde hergestellt von / The stage was built by: Dekorationswerkstätten der art & event Theaterservice Graz GmbH Die Kostüme wurden hergestellt von / The costumes were made by: design schiller, Wien (Damensolo) Kostümabteilung der art & event Theaterservice Graz GmbH (Herrensolo) modeco Zürich & Jeanine Pieterse, Nelly van de Velden (Ballett) ART factory s.r.o., Bratislava (Chor & Statisterie) Jakob Scheid, Wien (Masken, Metallarbeiten) Bau der Donnermaschine / Construction of the thunder machine: Christian Bader – 185 – Fernsehtechnik / Television engineering Kamera / Camera Michael Grössler Josef Krainer Laszlo Nemeth Harald Pointinger Franz Posch Jörg Prandler Live Bildschnitt / Live cut Karlheinz Summerer Videotechnik / Video engineering Franz Thon Alexander Wenke Maz Technik / Maz engineering Rainer Schulze Musikalische Aufnahmeleitung / Musical recording Heinz Dieter Sibitz Michael Seberich Tonmeister / Sound engineering Norbert Stadlhofer Tontechnik / Audio engineering Florian Herrnschier Kai Rosemann Hermann Weitlaner Thomas Schröttner Alexander Pfundner Schnitt / Cut Tanja Lesowsky – 186 – Technische Leitung / Technical direction Christoph Moll Regieassistenz / Assistant director Christoph Hink Bildregie / Video direction Felix Breisach Untertitel / Subtitles: Deutsche Fassung / German version: Philipp Harnoncourt Englische Übersetzung / English translation: Fiona Begley Steuerung / Control: Barbara Palier DVD-Mastering: Raimund Sivetz/Editpark Die „Idomeneo“-Produktion der styriarte wurde ermöglicht durch The production of this Idomeneo was made possible by Land Steiermark – Kultur Stadt Graz – Kultur bm:ukk Europäische Union – Programm „Kultur“ Raiffeisen-Landesbank Steiermark Grazer Wechselseitige Versicherung Mehr über die Opernwelten von Nikolaus Harnoncourt erfahren Sie in Johann Fürstauers und Anna Mikas Buch „Oper, sinnlich!“, erschienen im Residenz Verlag im Oktober 2009 – 187 – HARNONCOURTS „IDOMENEO“ IM SPIEGEL DER PRESSE „Ein Triumph des Musiktheaters, wie wir ihn schon lange nicht erlebt haben.“ Ulrich Weinzierl in „Die Welt“ „Harnoncourt zieht es vor, überwältigende Porträts zutiefst verunsicherter Menschen zu liefern. Und so bietet er musikalisch über weiter Strecken das Beste, was heute in Sachen Mozart zu hören ist.“ Reinhard J. Brembeck in „Süddeutsche Zeitung“ „Der Grazer ‚Idomeneo‘ ist ein Jahrhundertereignis.“ Kirsten Liese in „Frankfurter Rundschau“ „Das rein Szenische ist an diesem Abend nicht das Entscheidende. Es sind vielmehr die musikdramatischen Dimensionen, in die Harnoncourts Aufführung vordringt, und aus dem Geist von Mozarts ebenso feuriger wie fesselnd interpretierter Musik erwächst wiederum der Szene in den besten Augenblicken eine außergewöhnliche Schlüssigkeit.“ Christian Wildhagen in „Frankfurter Allgemeine“ „Mit seinem Concentus entfesselt Harnoncourt ein Orchesterdrama von einzigartigem instrumentalen Reichtum. Der Dirigent schärft alle Kontraste bis zum Extrem und fesselt mit wahrhaft suggestiver Klangrede. Ernst Naredi-Rainer in „Kleine Zeitung“ „Die umfangreichen Ballett-Nummern dieser ‚Urfassung‘ tanzen Solisten des Zürcher Balletts in einem von Heinz Spoerli überzeugend choreografierten Mix aus klassischem Vokabular und modernem Bewegungstanz. Auch das ist ein Grund zur allgemeinen Begeisterung.“ Karl Löbl in „Österreich“ – 188 – HARNONCOURT’S IDOMENEO AS SEEN BY THE PRESS “A triumph of music theatre, the likes of which we have not experienced in a long time.” Ulrich Weinzierl in Die Welt “Harnoncourt’s approach is to deliver overwhelming portraits of deeply insecure people and, in this way, offer the musical best that can be heard when it comes to Mozart.” Reinhard J. Brembeck in Süddeutsche Zeitung “The Graz Idomeneo is a once-in-a-century occurrence.” Kirsten Liese in Frankfurter Rundschau “The pure scenic is not the deciding this evening. It is more so the music-dramatic dimensions which come to the fore in Harnoncourt’s performance and from this spirit of Mozart’s fiery but mesmerisingly interpreted music the scene grows to an unusual conclusion through its best moments.” Christian Wildhagen in Frankfurter Allgemeine “With his Concentus, Harnoncourt unleashes an orchestra drama of individual instrumental wealth. The conductor sharpens all contrasts to the extreme and mesmerises with truly suggestive ‘sound speech’. ” Ernst Naredi-Rainer in Kleine Zeitung “The soloists of the Zurich Ballet dance the extensive ballet numbers of this original version in a convincingly choreographed mix of classical vocabulary and modern dance by Heinz Spoerli. ” Karl Löbl in Österreich – 189 – ZUR EDITION Sommer für Sommer, und das seit dem Jahr 1985, verwandelt sich Nikolaus Harnoncourts Heimatstadt Graz zu einem Laboratorium, in dem der Dirigent Meisterwerke der Musik erforscht und ganz neu erlebbar macht. Der Raum dafür: das styriarte-Festival, wo ebenso konzentriert wie entspannt an unerhörten Nuancen großer Partituren gefeilt werden kann, und wo ein neugieriges Publikum darauf wartet, die neuen Wege mit zu gehen. Es sind Jahr für Jahr drei oder vier Produktionen, die Harnoncourt bei der styriarte herausbringt, zusammen mit seinen liebsten musikalischen Partnern und in den wunderbaren Sälen der steirischen Hauptstadt, im klassizistischen Stefaniensaal von 1908 und in der funktionellen HelmutList-Halle von 2003, bei deren Konzeption Harnoncourt selbst Mitsprache hatte. Ungezählte Produktionen aus dieser Atmosphäre haben nicht nur im Moment ihres Erklingens tausende Zuhörer verzaubert, sie haben auch ihren Weg in die Welt gefunden, als Radio- und TV-Übertragungen ebenso wie als CD-Editionen und DVD-Produktionen für verschiedene Labels. Ein ganz besonderer Moment in der Beziehung zwischen Nikolaus Harnoncourt und der styriarte war das Angebot des Dirigenten, seine erste und letzte und einzige Regiearbeit in Graz machen zu wollen, Mozarts „Idomeneo“. Um das Ergebnis dieser Arbeit, das in der Grazer Helmut-ListHalle im Juli 2008 in sechs Vorstellungen präsentiert wurde, auch der Welt zu zeigen, haben wir diese „styriarte Festival Edition“ ins Leben gerufen. Jetzt, da die Edition schon einmal eingeführt ist, wollen wir in den kommenden Jahren in loser Folge weitere Höhepunkte von Harnoncourts Arbeit in Graz zeigen, allesamt orientiert an dieser ersten Nummer: Was man da in der Hand hat, das sollte mit dem Inhalt übereinstimmen, und weiters: Es soll eine lebendige Edition sein, eine, die auf der Seite www. styriarte.com aktuell weitergeführt wird. Besuchen Sie uns auch dort! Mathis Huber – 190 – ABOUT THIS EDITION Summer after summer since 1985, Nikolaus Harnoncourt’s home town of Graz has been transformed into a laboratory where the conductor can delve into musical masterpieces and bring them to life. The location of this laboratory: the styriarte festival, where great, unheard pieces can be fine-tuned in both a concentrated and relaxed way and where a curious audience waits to tread new paths. Every year, Harnoncourt conducts three or four productions at styriarte, together with his favourite musicians and singers in the wonderful halls of the Styrian capital: in the neoclassical Stefaniensaal, built in 1908, and in the functional Helmut-List-Halle from 2003, for which Harnoncourt was involved in the concept planning. Uncountable productions in this atmosphere have enchanted not only thousands during the live performances but have also made their way out into the world as radio or television broadcasts or on CD or DVD for different labels. A very special moment in the relationship between Nikolaus Harnoncourt and the styriarte was when the conductor offered to take on the role of director, for his first and last time, in Graz for Mozart’s Idomeneo. In order to show this work to the world, we have created the “styriarte Festival Edition” based on the six performances in the Helmut-List-Halle in July 2008. Now, after the release of this publication, we hope to show further highlights of Harnoncourt’s work in Graz in the coming years in a succession of similar publications, where the significance of the production and the work involved is reflected in a comprehensive accompanying booklet. Furthermore, it should be a lively publication which can be expanded on our website www.styriarte.com, where we hope you’ll drop by to visit us! Mathis Huber – 191 – INHALT / CONTENTS Besetzung / Cast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 DVD 1: Inhalt / Contents . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 DVD 2: Inhalt / Contents . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Die Handlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Synopsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Eine Oper für das beste Orchester der Welt … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 … und Nikolaus Harnoncourts Fassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Er liebt die geschnittenen Nudeln zu sehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Nikolaus Harnoncourt im Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 An Opera for the Best Orchestra in the World … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 … and Nikolaus Harnoncourt’s Version . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 An Interview with Nikolaus Harnoncourt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Eine Idomeneo-Bildgeschichte / A shooted Idomeneo documentary . . . 65 Libretto (italienisch / italian) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Die Interpreten / The Interpreters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Harnoncourts „Idomeneo“ im Spiegel der Presse . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Harnoncourt’s Idomeneo as seen by the Press . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 Zur Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 About this edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 – 192 –