JF 2-06.indd - Komatsu Forest
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INTERNATIONAL MAGAZINE No 2 • 2006 6 Rot in Russland – ein Wachstumsmarkt Hart in Brasilien 18 Staub und Hitz e als ausschlaggebende Faktoren bei der Entwicklung von Maschinen und Komponenten. Das verschaffte Komatsu Forest die Spitzenposition auf dem härtesten Markt der Welt. WEITERE ARTIKEL 24 Damals und heute Innerhalb von 30 Jahren hat sich der Forwarder von einem einfachen umgebauten Traktor zu einer hochmodernen Spezialmaschine entwickelt. • Sorgfältig getestete Aggregate 4 • Zwei Brüder sehen Rot 10 • Maxi optimiert Forstwirtschaft 14 • Testsieger 17 • Qualitätsmanagement in Nordkarelien 26 komatsuforest.com QUALITÄT BLEIBT BESTEHEN Wir kennen den Wald und sind mit den Herausforderungen moderner Holzernte vertraut. Wir wissen, dass hochqualitative Maschinen Qualitätsreifen erfordern. Wir entwickeln und produzieren Spezialreifen für Forstmaschinen schon seit Jahrzehnten. Wir sind davon überzeugt, dass eine Investition in die Qualität eine vernünftige Entscheidung ist. Nokian Reifen GmbH Neuwieder Strasse 14 D-90411 Nürnberg Tel. (0911) 52755-0 Fax (0911) 52755-29 Nokian Reifen AG Neue Winterthurerstrasse 15 - 17 CH-8305 Dietlikon Tel. 01 807 40 00 Fax 01 888 38 25 foresTree GmbH Denisgasse 39-41 A-1200 Wien Tel. (+43) 01 333 76 80 Fax (+43) 01 333 76 85 Nokian Forest King F Nokian Heavy Tyres Ltd P.O.Box 20, FI-37101 Nokia Tel. +358 3 340 7111, fax +358 3 342 0101 Neue Märkte mit Potenzial D er globale Forstmaschinenmarkt wächst, und Komatsu Forest hat den Ehrgeiz, mitzuwachsen. Wir rechnen nämlich mit einem besonders starken Wachstum auf einer Reihe interessanter Märkte wie etwa Russland, Südostasien und Südamerika. Und um dem steigenden Bedarf auf diesen Märkten begegnen zu können, baut Komatsu Forest jetzt seine Produktionskapazität aus und erhöht parallel dazu seine Qualitätsstandards. Natürlich sorgen die wachstumsintensiven, neuen Märkte für eine gleichmäßigere Auslastung unserer Werke, da die Konjunkturzyklen hier anders verlaufen als auf den reiferen Märkten Europas und Nordamerikas. Unter den neuen Märkten möchte ich Russland besonders hervorheben, wo es ein ungeheures Potenzial für eine verstärkte mechanische Ernte gibt. Teils sind es hier die riesigen ungenützten Waldreserven, teils ist es der immer noch niedrige Mechanisierungsgrad. Gleichzeitig steigt die Nachfrage der russischen Forstindustrie nach Holz, sowohl für den einheimischen Markt als auch für den Export. Die Lösung liegt selbstverständlich im intensiveren Einsatz von Maschinen, um dieser Nachfrage nachzukommen. Ich bin der Ansicht, dass die Produkte, die wir von Komatsu Forests und Komatsu Constructions Seite aus anbieten können, nahezu perfekt für die russischen Verhältnisse sind. Raupenmaschinen mit Fäll- bzw. Harvesteraggregaten stellen angesichts der immer noch dominierenden Ganzstammmethode die wohl interessanteste Kombination dar. Aber die Kurzholztechnik macht zunehmend Boden gut, und ich bin überzeugt, dass wir künftig zahlreiche Kurzholzmaschinen von Valmet in den russischen Wäldern sehen werden. Und selbst auf einem so taffen Markt wie dem russischen wird unsere Qualitätsarbeit Früchte tragen. Bedingt durch die langen Transportwege muss jede Maschine extrem stabil und haltbar sein, denn bei unplanmäßigen Ausfällen dauert die Ersatzteilbeschaffung ganz einfach lange. Ich bin überzeugt, dass wir heutzutage Maschinen bauen, die den russischen Anforderungen ganz klar gewachsen sind. r INHALT Sorgfältig getestete Aggregate 4 Russische Forstwirtschaft stark im Kommen 6 Erster Valmet 890.3 in Deutschland ausgeliefert 9 Zwei Brüder sehen Rot! 10 Valmet-Schmiermittel erhöhen die Betriebssicherheit 13 Maxi optimiert Fluss in der Forstwirtschaft 14 Neue detaillierte Betriebsinformationen 16 Harte Realität fördert Maschinenentwicklung 18 Großes Interesse an Just Forest 20 Baumstümpfe werden zu Energie 23 Hideki Yamada Geschäftsführer, Komatsu Forest AB Forwarder – damals und heute 24 Qualitätsmanagement in Nordkarelien 26 Variabler Reifendruck für rentablere Holzlaster 30 Vägrust zur Aufrüstung forstwirtschaftlicher Wege 31 INTERNATIONAL MAGAZINE Verantwortlicher Herausgeber: Roland Lundqvist, [email protected] Redakteur: Anders Pauser, [email protected] Adresse: Just Forest, Komatsu Forest AB, Box 7124, SE-907 04 Umeå Kontakt: Telefon +46(0)90-70 93 00, Fax +46-(0)90-19 16 52 Internet: www.komatsuforest.com Produktion: AB Nordreportern Autoren: Gunnar Andersson, Anders Pauser Fotografen: Gunnar Andersson, Anders Pauser, Jostein Skeidsvoll, Sirkku Mikkonen, Göran Backström (SkogenBild) Layout und Original: Fredrik Lundell Druck: Tryckeri City, Umeå Papier: Gothic Silk 130 g Auflage: 38 000 Sprachen: Schwedisch, Finnisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch Der Inhalt darf nur unter Quellenangabe z itiert werden. komatsuforest.com JUST FOREST NO 2 • 2006 3 Neue Aggregatfabrik in Umeå: Sorgfältig getestete Aggregate Linien. t aus zwei parallelen ntage in Umeå bes teh Die neue Aggregatmo E Die Aggregatmontage bei Komatsu Forest in Umeå hat jetzt eine eigene Halle. Die neue Anlage ermöglicht eine Produktionssteigerung, gleichzeitig werden die Testbedingungen verbessert. in ganz neuer Werksteil von 800 m2 Größe steht nun für die Aggregatfertigung bereit. In diesen hellen neuen Räumlichkeiten wurde die bisherige Stationenmontage durch Linienproduktion ersetzt. Die Produktion umfasst zwei parallele Linien mit je drei Stationen einschließlich dazugehöriger Vormontage. „Diese Art der Produktion hat unsere Kapazität erheblich gesteigert“, berichtet Produktionsleiter Göran Brändström beim gemeinsamen Rundgang durch die Produktionsstätte. MIT DIESER Anlage, in der ca. 20 Monteure arbeiten, kann der Produktionstakt bei Bedarf und Großaufträgen im Prin- 4 JUST FOREST NO 2 • 2006 zip verdoppelt werden. Und sie ist so angelegt, dass hier, falls erforderlich, alle Aggregattypen des Komatsu Forest-Konzerns gebaut werden können. Die Aggregate liegen zudem auf Luftkissen und lassen sich somit transportfreundlich auf dem Boden weiterschieben. Diese Kissen haben eine Tragfähigkeit von bis zu 7 t und fungieren als eine Art Schwebeförderer. Laufkatzen an der Hallendecke dienen zum Heben von Einzelteilen mit einem Gewicht von bis zu 500 kg. In dem Bereich, in dem mit Prototypen gearbeitet wird, gibt es außerdem eine Laufkatze zur Bewältigung der aktuellen Gewichte. Neben der STeigerung des Produktionstaktes dient die Ingemar Persson ist einer der Tester von fertigen Aggregaten im Komatsu Forest-Werk in Umeå. neue Anlage ganz klar dazu, Qualität und Testverfahren zu verbessern. So werden z.B. die vormontierten Ventilpakete mit den Durchf lüssen und Drücken belastet, die auch in der Praxis gelten. Die Tests erfolgen in einem Teil der neuen Testbank, die von Aerotech Telub entwickelt wurde und über zwei Millionen SEK kostete. „Die fertigen Aggregate werden in der Testbank geprüft. Bei den Testläufen muss nachgewiesen werden, dass Montage und Schlauchführung einwandfrei erfolgten“, erklärt Brändström. Deshalb ist die Testbank auch mit Schnellkupplun- gen ausgerüstet, die Druckstöße von 310 bar vertragen. Der Aggregattest dauert mehrere Stunden und umfasst die computergesteuerte Überprüfung sämtlicher Funktionen. „Ein Vorteil dieser Tests ist, dass wir beispielsweise Druckspitzen und andere Probleme schnell entdecken und der Konstruktionsabteilung mitteilen, damit dort unverzüglich entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. So verbessern wir ständig unsere Aggregate“, meint Brändström. EIN WICHTIGER Bestandteil der Tests ist die optische Messung der Sägemotordrehzahlen. Die vormontierten Ventilpakete werden in einem kleineren Testaufbau mit voller Druckbeaufschlagung geprüft. Den Test führt Bo Strömberg durch. Durch die Verhinderung zu hoher Drehzahlen besteht weniger Gefahr von Kettenbruch und -schuss im Wald. Die neue Anlage ist auch von den Arbeitsbedingungen her sehr gelungen. Es herrschen Ordnung und Sauberkeit. Neue Umkleideräume sowie Büros und Konferenzräume vervollständigen das Bild einer modernen Produktionsstätte. r JUST FOREST NO 2 • 2006 5 In Russland müssen die Maschinen besonders stabil und ausdauernd sein, damit sie unter den dort herrschenden Extrembedingungen funktionieren. Russische Forstwirtschaft stark im Kommen I Die Forstwirtschaft in Sibirien wird mechanisiert. Der Geschäftsführer der finnischen Komatsu Forest Oy, Jari Alahuhtala, beschreibt eine Realität, in der Komatsu Forest-Technik, finnisches Know-how und russische Zähigkeit für hervorragende Ergebnisse sorgen. 6 JUST FOREST NO 2 • 2006 n der Forstwirtschaft Sibiriens herrschen aufgrund der klimatischen Voraussetzungen ganz andere Bedingungen als in vielen anderen Gegenden. „Fast 50 Grad Minus im Winter, Überschwemmungen im Frühjahr, knöcheltiefe Moore im Sommer und arktische Dunkelheit im Herbst – das sind schon echte Herausforderungen“, meint Jari Alahuhtala. Aber auf diese harten Lebensund Arbeitsbedingungen stellt man sich in gewisser Weise ein. Alahuhtala betont die typische russische Kreativität, den Erfindungsreichtum und die Zähigkeit, denn nur so sind Leben und Arbeit in der sibirischen Taiga möglich. Die extremen Bedingungen haben den Menschen im Laufe der Zeit geformt, aber auch Maschinen und Technik sind entsprechend angepasst. Wenn man in Sibirien die gleichen Kältegrenzen für die Arbeit mit den Maschinen wie in Skandinavien hätte, könnte der überwiegende Teil der Bäume gar nicht geerntet werden. „Die Maschinen sehen recht unförmig aus, aber ihre Konstruktion ist auf äußerste Zweckmäßigkeit ausgelegt. Rahmen, Ausleger und Kraft- übertragung müssen einfach konstruiert und leicht zu reparieren sein“, erklärt Alahuhtala. DIE FORSTWIRTSCHFT in Russland ist auch heute noch sehr stark mit der Landbevölkerung verknüpft. Die Forstunternehmen kümmern sich um die Energieversorgung der Dörfer und übernehmen oftmals auch noch andere, für die Dorf bewohner wichtige Funktionen, so z.B. den Betrieb von Schulen, Kindergärten und die Lebensmittelversorgung. Das lebensfähige Dorf seinerseits bringt dann als eine Art Gegen- leistung Jugendliche hervor, die an der Arbeit mit neuen Techniken im Wald interessiert sind und die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen. Ein russisches Forstunternehmen interessiert sich für neue Techniken, wenn größere Summen in vorhandene Maschinen und Ausrüstungen investiert werden müssen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Ablängstationen der Holzlager. Bei der Änderung der Forsttechniken geht es nicht nur darum, die im Wald eingesetzten Maschinen auszutauschen. Auch andere Ausrüstun- gen und Anlagen müssen drastisch geändert werden. So etwa, wenn auf Landstraßen erfolgte Transporte ganzer Stämme per LKW, mit Kränen und Anhängern, auf Fahrzeuge umgestellt werden, die nur Sortimentholz fahren. „Wenn neue und alte Techniken kostenmäßig keinen Unterschied machen, dann wählt man meiner Ansicht nach natürlich die Sortimenttechnik“, meint Alahuhtala. DER NAME Valmet hat auf dem russischen Markt einen guten Ruf, was teilweise daran Fakten zur russischen Forstwirtschaft R usslands gesamtes Holzvorkommen beläuft sich auf 74 Mrd. Kubikmeter. Von dieser enormen Menge werden alljährlich nur 0,2 % bzw. 178 Mio. Kubikmeter geerntet. Der überwiegende Teil der Ernte wird von kleineren Forstunternehmen übernommen, lediglich 12 % der Gesamternte geht auf das Konto der richtig großen Betriebe. Der russische Staat hat begonnen, den Erntefirmen 49 oder 99 Jahre lange Leasing-Verträge für besonders große Forstareale anzubieten. Damit steigen die Erntevolumina kräftig. Außerdem tritt demnächst ein neues Forstgesetz in Kraft, und es wird die Dauer von Mietverträgen und Forstbesitz diskutiert, wobei allerdings nicht mit einer schnellen Einigung zu rechnen ist. Das Mechanisierungspotenzial ist hoch, und die bislang eingesetzten Techniken sind veraltet. Die Russen sind jedoch wesentlich eher bereit, Maschinen mit Gummibereifung und die Kurzholztechnik einzuset- zen als beispielsweise die Nordamerikaner. Die Kurzholztechnik holt stark auf, Berechnungen zufolge dürfte sie 2007 bereits ein ebenso großes Erntevolumen ausmachen wie andere Methoden. Ein Grund dafür sind die Kubikmeterkosten, die bei dieser Technik nur 50 % der Ganzstammmethode ausmachen. Der gesamte Forstmaschinenmarkt wird bis 2010 um fast 60 % wachsen. Als waldreiches Land steht Russland vor großen Herausforderungen. Das Straßen- netz ist schlecht, und in der Regel machen die Holzernten das Anlegen langer Forstwirtschaftswege erforderlich. 95 % der Transporte in die Industrie erfolgen per Bahn. Die russischen Waldarbeiter sind im Schnitt 48 Jahre alt. Dabei muss man wissen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer 55 Jahre beträgt. Deshalb ist es ganz wichtig, dass junge Männer rekrutiert werden, bleiben und die Waldernte mit moderner Technik betreiben. r JUST FOREST NO 2 • 2006 7 liegt, dass die Maschinen dort schon seit über 25 Jahren verkauft werden. Valmet-Maschinen sind, ebenso wie die Kurzholzernte, weit verbreitet. Auch die Behörden setzen sich für technische Modernisierungen ein. In einigen Gegenden hat man sogar eine Umweltsteuer für Forstunternehmen eingeführt, die noch nach alten Techniken ernten. „Ein Grund für unseren Erfolg auf dem russischen Markt sind die Möglichkeiten, die sich uns als internationalem Großunternehmen mit einer gut funktionierenden Kundendienst-Organisation bieten“, so Alahuhtala. „Dabei geht es um ein ganzheitliches Produktangebot einschließlich Maschinenwartung, Ersatzteilservice und vor allem Schulungen.“ Die Valmet-Mitarbeiter in Russland sprechen selbstverständlich Russisch. Alahuhtala betont das umfangreiche Kursangebot. Direkt nach der Lieferung einer Maschine steht grundsätzlich ein Valmet-Experte mehrere Monate lang am Einsatzort des Kunden zur Verfügung, damit alles einwandfrei funktioniert, die Maschine richtig bedient wird und die Fahrer die Voraussetzungen für bestmögliche Jari Alahuhtala ist Geschäftsführer der finnischen Komatsu Forest Oy, die für den Vertrieb von Komatsu Forest-Maschinen auf dem russischen Markt zuständig ist. Arbeit mitbringen. DER BELIEBTESTE Harves- ter ist der Valmet 911.3. Und wegen der langen Transportstrecken ist der Valmet 860 das beliebteste Forwardermodell. Hier sind Preis und Ladekapazität optimal auf den Bedarf abgestimmt. Ein wichtiger Schritt für Komatsu Forest auf dem russischen Markt erfolgte, als Komatsus Baumaschinen mit Aggregat in das Produktsortiment eingeführt wurden. Dadurch ergab sich ein einfaches, zuverlässiges Basisfahrzeug für die Ganzstammernte. „Das ist praktisch ein ziemlich weicher Übergang in eine neue Ära“, betont Alahuhtala. „Ein Prozessor an einem Bagger stellt einen Link zwischen der Gegenwart und der Zukunft dar.“ r Sisolales entscheidet sich für Valmet Das russische Forstunternehmen Sisolales hat sich bei der Anschaffung neuer Maschinen für die Marke Valmet entschieden. Die Entwicklung der Firma in Richtung eines größeren Maschinenparks mit Harvestern und Forwardern ist typisch für die russische Forstindustrie. S isolales ist eines von 20 Ernteunternehmen im Besitz der Mondi Business Paper, einem russischen Forstriesen 8 JUST FOREST NO 2 • 2006 und Großkunden von Komatsu Forest. Es hat seinen Sitz in der Republik Komi im Nordwesten Russlands, wo die 280 Mitarbeiter pro Jahr 200 000 m3 Holz ernten. DERZEIT WERDEN etwa 30 % des Volumens nach der Kurzholzmethode mit zwei Harvestern Valmet 911.3 und zwei Forwardern Valmet 860.2 geerntet. Der restliche Maschinenpark für die Holzernte besteht aus vier Kombi-Forstmaschinen, acht Holzschleppern, vier Baumentastmaschinen, vier Lastern und sieben Holzlastern für Ganzstämme. Die Anzahl der Maschinen spricht jedoch für die Kosteneffizienz des Kurzholzes. Berechnungen zufolge liegen sie bei lediglich 60 % der derzeit vorherrschenden Methode. Somit deutet alles darauf hin, dass in drei bis fünf Jahren die gesamte Ernte per Kurzholztechnik erfolgen wird. „Sisolales ist ein leistungsfähiges Unternehmen, das unter seinem Geschäftsführer Rodomir Kulikov auf neue Technik setzt“, erklärt Jari Alahuhtala, der Geschäftsführer von Komatsu Forest Oy. „Dort hat man sich hohe Ziele für die Holzernte gesteckt. Aber ohne stärkere Mechanisierung klappt das nicht.“r Erster Valmet 890.3 in Deutschland ausgeliefert In Mitteleuropa wächst das Interesse an größeren Forwardermodellen. Jetzt wurde der erste Valmet 890.3 in Deutschland verkauft. Kurz darauf ging eine weitere Maschine dieses Modells nach Österreich. E in Unternehmer in der Nähe von München ist Besitzer des ersten Valmet 890.3 in Deutschland. Die Lieferung ist für Anfang Juli geplant. Der Forwarder ist in Kombination mit einem Bagger zur Ernte grobastiger Bäume vorgesehen. Er hat eine relativ kleine Reifenbreite, damit er auf schmalen Brücken und Wegen fahren kann, die in Deutschland oft ein Hindernis für große Maschinen darstellen. „Der Kunde war von unserer Demo-Maschine dermaßen beeindruckt, dass er sofort zuschlug“, berichtet Andreas Bühlmayer, Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich. „Denn er brauchte einen Forwarder mit hoher Ladekapazität.“ BÜHLMAYER stellt ein wach- sendes Interesse an größeren Forwardern fest, was auch durch den Verkauf eines weiteren Valmet 890.3 in Österreich bestätigt wird. Die Maschine wird im Juli an das österreichische Staatswaldunternehmen ÖBF ausgeliefert. Eingesetzt wird sie für Arbeiten in abschüssigem Gelände und bei der Ernte grobastiger Bäume. r Der Valmet 890.3 hat bereits seinen ersten Abnehmer in Deutschland gefunden. Neue Organisation in Neuseeland Komatsu Forest hat den Vertrieb von Komatsu-Maschinen für den Forsteinsatz in Neuseeland übernommen. Mit dieser neuen Organisation untermauert Komatsu Forest seine Marktposition. C hris Bruderlin, Regionsleiter für Asia-Pacific bei Komatsu Forest Australia ist mit dieser Konstellation sehr zufrieden. „Bei der Forstwirtschaft können wir nur gewinnen, wenn wir sowohl die roten als auch die gelben Maschinen vertreten“, meint er. Auch die Kunden erhalten das richtige Signal, denn so können wir optimale Lösungen anbieten, da wir auf unterschiedlichste Maschinen zurückgreifen können. Dank der Komatsu-ServiceOrganisation stehen den Kunden jetzt vier große Servicewerkstätten zur Verfügung. Komatsu Forests Mitarbeiter haben, was Verkauf und Service der Valmet-Maschinen und -Ausrüstungen anbelangt, Beraterfunktion. Erst kürzlich war Komatsu Forest mit einem großen Stand auf der New Zealand Forest Industries 2006 International Exhibition & Conferense Forestry Show vertreten. Im Rahmen dieser Veranstaltung waren 130 Kunden geladen, denen ein interessantes Produktprogramm geboten wurde. r Chris Bruderlin, Regionsleiter für Asia-Pacific bei Komatsu Forest Australia. JUST FOREST NO 2 • 2006 9 Der König des Waldes. Das schick lackierte Elchbild auf Jonny Gammbäcks Valmet 941 symbolisiert das Unternehmen der Brüder Gannbäck ebenso wie die Leistungsfähigkeit des Valmet Harvesters. Zwei Brüder sehen Rot! Ständig Probleme mit dem Forwarder – da sahen die Brüder Gannbäck irgendwann Rot. Etwas Neues musste her. Und nach einem mehrtägigen Test des Valmet 890.2 war alles klar. „Wir merkten sofort, dass der Valmet-Forwarder erheblich rentabler war als der, den wir hatten“, meint Jonny Gannbäck, einer der Eigentümer der Forstmaschinenfirma Bröderna Gannbäcks Skog AB. 10 JUST FOREST NO 2 • 2006 D ie Brüder Tomas und Jonny Gannbäck im nordschwedischen Ort Viksjö sind gemeinsame Besitzer der Bröderna Gannbäcks Skog AB. Als sie sich 1992 zusammentaten, besaß Tomas bereits seit Ende der 1980er Jahre eine eigene Maschine. Seit der Firmengründung sind Tomas Gannbäck erledigt mit seinem Trailer alle Maschinentransporte zwischen den verschiedenen Ernteobjekten, außerdem noch einige Transporte für das Forstunternehmen SCA. die Brüder ihrer Marke treu geblieben. „Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass ich irgendwann mal gerade mit diesen Maschinen anfing zu fahren“, berichtet Jonny Gannbäck. Aber nach einigen Jahren mit ein und demselben Gerät, das ständig Schwierigkeiten machte und nur in Ausnahmefällen einträglich funktionierte, entschlossen sie sich, etwas Neues auszuprobieren. „Vier Tage lang konnten wir einen 890.2 Probe fahren, und wir merkten sofort, dass das ein himmelweiter Unterschied war. In dieser kurzen Zeit konnten wir feststellen, dass der Kraftstoffverbrauch niedriger und die Produktion in Kubikmetern pro Stunde höher war“, erklärt Tomas Gannbäck. ALS JUST FOREST die Brüder im Wald trifft, ist Jonny gerade bei der Holzernte einschließlich Abraumbeseitigung mit einem Valmet 941. Nach dem Entschluss zum Erwerb eines neuen Forwarders überlegten die Gannbäcks, ob sie nicht auch einen neuen Harvester anschaffen sollten, obwohl die damalige Maschine zufriedenstellend funktionierte. „Ich hatte einen Valmet-Harvester nur mal ein paar Monate lang gefahren, bevor wir unsere eigene Firma gründeten. Deshalb war ich, um ganz ehrlich zu sein, sehr skeptisch, was einen Wechsel anbelangte“, sagt Jonny. Aber genau wie bei dem For- warder waren es die Probefahrten, die den Ausschlag gaben. Und mittlerweile hat Jonny den Valmet-Harvester innerhalb eines halben Jahres über 2 000 Stunden im Einsatz gehabt. „Das hätte ich eigentlich gar nicht für möglich gehalten. Aber jetzt, nachdem ich den Valmet gefahren habe, muss ich zugeben, dass mir der Wechsel zu einer anderen Marke sehr schwer fallen würde“, meint er. Selbst wenn die Unterschiede bei der Produktionskapazität bei allen neuen Harvestern eher gering sind, haben die ValmetMaschinen laut Jonny Gannbäck entscheidende Vorteile. Jonny Gannbäck ist zudem überzeugt, dass der Valmet 941 mehr Kapazität aufweist, beson- FAKTEN ders in schwierigem Gelände und in etwas gröberen Beständen. DIE BRÜDER Gannbäck arbei- ten ausschließlich für das Forstunternehmen SCA, in einem Umkreis von 100 km von Viksjö. Bei zwei Gruppen in zwei Schichten und gelegentlichen kleinen Projekten ergibt sich eine stattliche Anzahl Maschinentransporte. Tomas Gannbäck fährt den eigenen Trailer und koordiniert die Transportaufträge der Firma. „Effizienz ist bei den Maschinentransporten ganz wichtig, und mit einem eigenen Anhänger sind wir unabhängig und brauchen nicht unnötig zu warten“, so Tomas Gannbäck. „Wir helfen auch anderen Firmen aus, die für SCA fahren. r Bröderna Gannbäcks Skog AB GEGRÜNDET: 1992 BESITZER: Tomas und Jonny Gannbäck MASCHINEN: Zwei Valmet 941 mit Aggregat 370.2, zwei Valmet 890.2 und ein LKW. ANZAHL MITARBEITER: 10 einschl. Firmeninhaber JUST FOREST NO 2 • 2006 11 TIPPS UND RATSCHLÄGE Unter dieser Überschrift wird Just Forest praktische Tipps und Ratschläge für alle Benutzer von Valmet-Forstmaschinen erteilen. Die Redaktion ist für Ideen und Anregungen zu Themenvorschlägen offen. Schicken Sie Ihre Anregungen an folgende E-Mail-Adresse: [email protected]. Effizienter Service mit Spezialwerkzeug SCHNELLER SERVICE UND UMGEHENDE Reparaturen sind wichtig zur Optimierung des technischen Nutzungsgrades der Maschinen. Keiner will schließlich, dass die Ausfallzeiten länger als unbedingt nötig dauern. Für Valmet-Maschinen gibt es diverses Spezialwerkzeug, das extra zur Vereinfachung der Service- und Wartungsmaßnahmen sowie zur Verkürzung der Ausfallzeiten entwickelt wurde. Erhältlich ist es für Forwarder, Harvester, Kran, Aggregat und Greifer. Ein Beispiel aus dem vielfältigen Sortiment an Spezialwerkzeugen ist der GUK-Schlüssel für Konstruktionen mit Zapfenlösungen an den Kranleitungen, der in verschiedenen Größen erhältlich ist und den Service erheblich vereinfacht. Sämtliche Spezialwerkzeuge können vom Zentrallager in Umeå bezogen werden. Spezialschlüssel GUK12 für Kräne. Weitere Spezialwerkzeuge Das Angebot an Spezialwerkzeug ist groß. Hier einige Beispiele, so etwa für das Anziehen der KMMutter im Gelenkrahmen, zum Ansetzen des Expanderzapfens im Mittelgelenk und zum Abmontieren des Teleskopzylinders. 12 JUST FOREST NO 2 • 2006 Valmet-Schmiermittel erhöhen die Betriebssicherheit In Valmets ProSelectSortiment werden im Frühjahr weitere neue Schmieröle eingeführt. Dies ist u.a. auf den Erfolg der ValmetHydrauliköle zurückzuführen, mit denen die Anzahl der Defekte in den beweglichen Teilen der Hydraulikanlagen reduziert werden konnten. D ie Valmet-Hydrauliköle verkaufen sich extrem gut. Denn sie haben für einen drastischen Rückgang der Defekte in den beweglichen Teilen der Hydraulikanlagen gesorgt. In umfassenden Feldtests mit Hydraulikölen in Forwardern und Harvestern konnte z.B. nachgewiesen werden, dass das Bio-Öl Valmet HE46 natura anderen Ölen, die in einer Vielzahl von Referenzmaschinen zum Einsatz kommen, weit überlegen ist. „Bei den an Forwardern vorgenommenen Hydrauliköltests hatten die Maschinen mit unserem Bio-Schmieröl keine Beanstandungen“, berichtet Bo Jonsson, der bei Komatsu Forest die Öltests durchführt. Insgesamt wurden 426 Valmet-Maschinen getestet, 218 Forwarder und 208 Harvester. Die Maschinen wurden mit einer Reihe verschiedener Hydrauliköle geschmiert. 63 Maschinen erhielten z.B. Valmets biologisches Hydrauliköl HE46. Darunter waren 29 Forwarder mit 200 bis 4 000 Betriebsstunden in der Testphase. Hier gab es keine Beanstandungen, im Gegensatz zu den Maschinen, die mit anderen Ölen fuhren und bei denen hohe Reklamationskosten entstanden. DIE VALMET-ÖLE funktio- nierten im Prinzip ebenso gut bei den 34 Forwardern. „Die Tests haben deutlich gemacht, wie wichtig das richtige Öl für die jeweilige Maschine ist“, sagt Jonsson. „Nach diesen Ergebnissen sind die Valmet-Öle für unsere Maschinen die besten.“ Mit dem richtigen Öl gibt es schlichtweg weniger Ausfallzeiten. DIE ERFAHRUNGEN mit den Hydraulikölen haben dazu beigetragen, dass Komatsu Forest weiterhin Ölprodukte auf den Markt bringen wird. Als nächstes werden ein Motoröl und zwei verschiedene Getriebeöle im ProSelect-Sortiment auf den Markt gebracht. r JUST FOREST NO 1 • 2006 13 Maxi optimiert Fluss in der Forstwirtschaft Die Daten im Maxi-System sind ein wichtiges Glied in der Kette zwischen Forstbesitzer und Industrie. In Schweden geht die Entwicklung dahin, dass Forstunternehmer zunehmend selbst derartige Daten liefern können. Z ur Maximierung des wirtschaftlichen Wertes eines Waldes müssen alle Bäume richtig abgelängt und dimensioniert und die Vorlaufzeiten von der Ernte der Bäume bis zur Lieferung des Holzes an die Industrie minimiert werden. Die Daten in den Computersystemen von Forwardern und Harvestern sind für die möglichst schnelle Funktion der Kette wichtig. „In einem effizienten Prozessablauf liefert jeder Baum einen optimalen Ertrag. Das ist ganz einfach so. Deshalb werden wir bei der nächsten Ausschreibung fordern, dass alle von uns beauftragten Unternehmen die erforderlichen Daten liefern können“, sagt Leif Orth von der forsttechnischen 14 JUST FOREST NO 2 • 2006 Abteilung der Forstgenossenschaft Södra. Södra hat 35 000 Mitglieder und verbuchte 2005 ein Ernteergebnis von ca. 21 Mio. Festmetern. IN DEN Valmet-Maschinen ist das Maxi-System eingebaut. Bei den Harvestern ist es MaxiHarvester und bei den Forwardern MaxiForwarder. Beide Programme können alle notwendigen Daten zur Optimierung des Produktionsf lusses liefern. Konkret geht es dabei um die Bearbeitung von z.B. Ablängund geografischen Daten sowie Produktionsdateien. „Ich finde es enorm von Vorteil, wenn die Maschinenprogramme diese Informationen bereithalten“, meint Orth. „Nun gilt es, alle Unternehmer davon zu überzeugen, diese Systeme zu nutzen – und zwar richtig.“ IN DER REGEL dauert es zwei bis vier Wochen von der Ernte bis zur Anlieferung in den Industriebetrieben. Am Anfang der Kette steht die Gebietsrichtlinie von Södra, in der das Ernteobjekt für den auszuführenden Unternehmer beschrieben ist. Sie enthält zudem wichtige Informationen über z.B. Objektgrenzen, zu berücksichtigende Flächen und Naturschutz. Für die Ernte erhält der Harvester Ablängdaten, zu denen meist auch mehrere Preislisten gehören. Dann dokumentiert der Harvester die Produktion pro Baum. Die Produktionsdaten werden dann über die gemeinsame forstwirt- schaftliche Computerzentrale SDC an die Industrie geschickt. Bestimmte Daten gehen auch weiter an die Forwarder, so z.B. die Fahrstrecke des Harvesters, damit der Forwarder weiß, wo er Holz abtransportieren soll, und produzierte Volumina, die dann mit der Forwarderproduktion verglichen werden können. SÄMTLICHE VON Harves- ter und Forwarder produzierte Daten sind für die rentablere Gestaltung der gesamten forstwirtschaftlichen Kette wichtig. „Ganz entscheidend ist, dass wir möglichst früh möglichst viele Produktionsdaten erhalten, damit wir in allen nachfolgenden Phasen effizient sein können. Und für die reibungs- ter wird der Produktionsf luss“, resümmiert Orth. Die Industrie will natürlich sicher sein, dass sie die bestellte Ware erhält, damit sie ihrerseits die Kunden richtig beliefern kann. Kontrollund Kalibrierungsdaten sind deshalb notwendig, und gerade hier hat sich die Regressionskalibrierung als sehr vorteilhaft erwiesen. DOCH DAS ist wohl erst der lose Abfolge in der Kette müssen wir den Prozess täglich abrufen können, damit wir wissen, was geerntet wird, um welche Volumina es sich handelt, dass in den richtigen Längen und Größen geerntet wurde“, erklärt Orth. Aber selbst wenn die Daten schnell und ständig eingehen, so ist das Wichtigste, dass sie stimmen. Die Harvestermessung muss mit den tatsächlich geernteten Volumina, Längen und Abmessungen übereinstimmen. „Selbst geringfügige Abweichungen können für Industrie und Forstbesitzer erhebliche Folgen haben, und je sicherer die Messung ist, desto effizien- Anfang. In Finnland ist man bereits einen Schritt weiter. Dort wird das Produktionsergebnis der Harvester von der Industrie durch Holzbestellungen an die forstwirtschaftlichen Betriebe mit Systemen gesteuert, die voll integriert und mit den Geschäftsprozessen der Forstunternehmen vernetzt sind. Über Internet-Schnittstellen können die Unternehmer einfach Echtzeitdaten abrufen und haben die ganze Kette vom Baumstumpf bis zu Industrie unter Kontrolle. r Maxi-Daten wichtig für die Effizienz des Produktionsflusses in der Forstwirtschaft GEOGRAFISCH: Über die Kartendateien erhält der Fahrer Informationen zu z.B. Objektgrenzen, Bestand, Höhenlinien, Bodenbeschaffenheit, Naturschutz. Die Fahrstrecke wird dokumentiert. Bereiche und Strecken können gemessen werden. Die Kartendateien können auch um eigene Daten ergänzt werden. ABLÄNGEN: Ablänganweisungen ausgehend von einer oder mehreren verschiedenen Preislisten. Der Fahrer kann kundenspezifische Preislisten erstellen oder ändern. Die Ablängdaten werden automatisch aktualisiert. HARVESTERPRODUKTION: Für jeden einzelnen gefällten Baum werden die Daten gespeichert, so etwa Länge, Durchmesser, Holzart und Qualität. Die Produktionsdaten können zusammengestellt und direkt von der Maschine aus an die Computerzentrale von Skogsbruket geschickt werden. FORWARDERPRODUKTION: Der Forwarder liefert Daten zu Gewicht und Volumen. NACHRICHTEN Nachfrage nach Zertifikat-Holz steigt In Schweden steigt die Nachfrage nach Holz mit PEFC-Zertifikat. Die Firma Mellanskog schreibt in ihrer Mitgliederzeitschrift, dass so gut wie das komplette von ihnen angebotene Zertifikatholzvolumen bereits bestellt ist. Auch für Zellstoff zeigt die Industrie zunehmend Interesse an PEFC-Holz. Ascherückführung gut für den Wald Die Ascheverteilung im Wald ist sinnvoll, besonders beim Entfernen von Ästen und Wipfeln. Die Nährstoffe, die bei der Ernte verloren gehen, werden dem Wald mit der Asche wieder zugeführt. In einem von der Techn. Hochschule Lund in Südschweden durchgeführten Forschungsprojekt konnten zahlreiche positive Auswirkungen der Ascherückführung über einen Zeitraum von 7-8 Jahren nachgewiesen werden. So wird u.a. der Übersäuerung vorgebeugt, der Nährstoffvorrat des Waldbodens wird gestärkt, der Nahrungsstatus der Bäume wird verbessert, der Fichtenbestand nimmt um 14 % zu und die Kohlen- und Stickstoffkonzentrationen in der Biomasse der Fichten steigen. Amazonas-Urwald wächst am besten in der Trockenzeit Neue, auf Satellitenbildern basierende Forschungsergebnisse zeigen, dass die Regenwälder am Amazonas am besten während der Trockenzeit gedeihen. Das überrascht, liegt aber an der Fähigkeit der Pflanzen, während der Trockenzeit dank ihrer tiefliegenden Wurzelsysteme, die selbst bei Trockenheit noch vom Grundwasser gespeist werden, weiter zu blühen. Den Forschern zufolge funktioniert das nur bei richtigen Urwäldern. In abgeholzten Gegenden folgen die Pflanzen dem normalen Rhythmus und verblühen während der Trockenzeit. JUST FOREST NO 2 • 2006 15 Neue detaillierte Betriebsinformationen MaxiMonitor heißt die neue BetriebsinformationsSoftware für ValmetMaschinen. Präzisere Daten nach dem neuen Branchenstandard gehören zu den Vorteilen des neuen Programms. K mehr Detaildaten, die wichtige Aufschlüsse über die Nutzung der Maschine liefern. „MaxiMonitor ist extrem benutzerfreundlich und macht es den Fahrern leicht, die Vorgänge während der Schicht zu dokumentieren“, berichtet Per Annemalm, Produktchef bei Komatsu Forest. omatsu Forests neue BetriebsinformationsSoftware MaxiMonitor basiert auf dem forstwirtschaftlichen Standard zur Angabe der Betriebsdaten. Das ist alles andere als unwichtig, denn die Angaben von verschiedenen Maschinen sollen vergleichbar und im ganzen Ernteunternehmen verwendbar sein. Das dürfte für sowohl Maschinenals auch Forstunternehmen interessant sein. Einen weiteren Vorteil bietet Maxi Monitor: DAS NEUE MaxiMonitor arbei- tet nach dem Standard, der die Kalenderzeit in Nutzzeit und Nicht-Nutzzeit unterteilt. Die Nutzzeit ihrerseits wird noch in Grundzeit und Unterbrechungszeit aufgegliedert. Die Grundzeit ist die Zeit, die eine Maschine für eine Aufgabe im Einsatz ist, also für Aufarbeitung, Beladen, Geländefahrt, Fahrten zwischen Objekten und sonstige Arbeiten. Bei Unterbrechungszeit handelt es sich z.B. um Reparaturen, Ser- vice/Wartung, Anhängertransport oder sonstige Unterbrechungen, die durch z.B. Planung, Verwaltung oder Festfahren bedingt sind. „Mit MaxiMonitor weiß man genauer, was mit der Maschine passiert ist. Da gibt es beispielsweise die Möglichkeit, verschiedene Ursachen für eine Unterbrechung einzugeben, selbst bei ein und demselben Zwischenfall“, erklärt Annemalm. DIE WICHTIGSTEN Zeitmo- mente werden automatisch erfasst. Bei der Aufarbeitung etwa und beim Be- und Entladen zählt die Zeit, die Kran und Aggregat bzw. Greifer aktiv sind. Geländefahrten zählen als Zeit, während der die Maschine ohne aktiven Kran, Greifer oder Aggregat fährt. Damit der Fahrer die Unterbrechungsursache bei extrem kurzen Unter- FAKTEN brechungen nicht einzugeben braucht, gibt es eine einstellbare Unterbrechungs-Filterfunktion. Der neue Standard bedeutet auch, dass der Begriff Technischer Nutzungsgrad demnächst durch einen präziseren Begriff für die tatsächliche Verwendung einer Maschine ersetzt werden kann. „Ich denke, dass dem Begriff Maschinelle Verfügbarkeit aus technischer Sicht mehr Bedeutung zukommen wird“, meint Annemalm. „Dazu gehören auch Reparaturen und Service, etwas das wir als Maschinenhersteller beeinf lussen können. Nicht dazu gehören dagegen Unterbrechungen wie etwa Besuche bei Grundbesitzern, Verwaltungsarbeiten, Bergen anderer Maschinen oder sonstige Störfälle, auf die wir keinen Einf luss haben.“ r MaxiMonitor Faktische Arbeit Aufarbeitung/Beladen Fahren im Gelände Grundzeit Sonstige Arbeiten Fahrten zwischen Objekten Nutzzeit Reparatur Wartezeit Reparatur Unterbrechungszeit Kalenderzeit Service/Wartung Anhängertransport Störung Pausen Nicht-Nutzzeit Sonstige Nicht-Nutzzeit Das neue MaxiMonitor arbeitet nach dem Standard, der die Kalenderzeit in Nutzzeit und Nicht-Nutzzeit unterteilt. Die Nutzzeit ihrerseits wird noch in Grundzeit und Unterbrechungszeit aufgegliedert. Zur Grundzeit gehört die Zeit, die eine Maschine für eine Aufgabe wie z.B. Geländefahrten, Fahrten zwischen Objekten und sonstige Arbeiten braucht. Als Unterbrechungszeit zählen z.B. Reparatur, Service/ Wartung, Anhängertransport oder sonstige Störfälle. 16 JUST FOREST NO 2 • 2006 sich die Kalibrierungsvorschläge stabilisiert hatten. LAUT STUDIE kehrte keines Testsieger Die Regressionskalibrierung im Maxi Harvester erhielt Spitzennoten, als das schwedische Forschungsinstitut Skogforsk die Durchmesserkalibrierung verschiedener Ablängsysteme testete. D iese Variante hat eindeutige Vorteile gegenüber der sog. Intervallkalibrierung. Beim Skogforsk-Test der Durchmesserkalibrierung verschiedener marktüblicher Ablängsysteme erhielt MaxiHarvester Bestnoten. Bei MaxiHarvester reichte ein Prüfstamm zur Wiederherstellung der Durchmessermessung nach einer simulierten Falschmessung aus. Die Kalibrierung war zudem über das ganze Durchmesserspektrum gleich gut. Getestet wurden die gängigsten Messsysteme. ES WIRD immer wichtiger, ALS ERSTES wurde die jewei- dass die Harvester richtig messen. Die Industrie stellt ganz spezifische Bedingungen an die Holzabmessungen, und die Produktionsdaten werden zunehmend für die Prozesssteuerung in den Betrieben verwendet. Die Durchmessermessung im Harvester erfolgt über einen Sensor, der zur richtigen Messung kalibriert werden muss. Jahreszeit und Klima sind zwei von mehreren Faktoren, die eine Messungskalibrierung erforderlich machen können. Skogforsk wollte mit seiner Studie untersuchen, wie viele Stämme zur Kontrolle gemessen werden müssen, damit eine falsch messende Maschine wieder für eine annehmbare Präzision kalibriert werden kann. lige Maschine für den aktuellen Bestand kalibriert. Zur Simulierung eines Fehlers, z.B. dass die Astmesser auf ungefrorenem Holz unter die Rinde gingen, obwohl die Messung für Messer auf der Rinde kalibriert war, wurde der Kalibrierungswert um 10 % pro Durchmesserklasse gesenkt. Dann wurde ein Testbaum gefällt, mit Kluppe zur Kontrolle gemessen, und die Daten wurden in der Maschine eingegeben. Die Kalibrierungsvorschläge wurden mit den Ausgangswerten verglichen, damit man eine Vorstellung davon bekam, wie nahe man diesen Ausgangswerten nach nur einem Baum kam. Dies wurde so lange wiederholt, bis der getesteten Messsysteme ganz zu den vor dem simulierten Fehler geltenden Einstellungen zurück. Allerdings schnitten die Systeme mit Regressionskalibrierung besser ab als die mit Intervallkalibrierung. Nachgewiesen wurde ferner, dass ein sorgfältig ausgewählter und gemessener Stamm zur Kalibrierung eines Systems, das völlig falsch funktionierte, ausreichen kann. Die Valmet-Messung in MaxiHarvester wies lediglich eine 3,5 % Abweichung nach dem ersten Kontrollstamm auf. Kein anderes System kam auch nur in die Nähe dieses Wertes. Kurzum – die Regressionskalibrierung ist im ganzen Durchmesserspektrum präziser, zudem lässt sie sich auch noch schneller durchführen und kommt mit relativ wenig Messwerten aus. Die Kalibrierungstechnik funktioniert, vereinfacht ausgedrückt, so: Man kalibriert den Durchmesser mit einer geraden Linie, die mit Hilfe der linearen Regression an die Messfehler angepasst wird, die man vom Kluppen rückgeführt hat. Die gleichzeitige Korrektur der Kurvenneigung und -höhe kann also mit einer normalen Stammkontrollmessung mit einer Datenkluppe erfolgen. Selbst wenn eine annehmbare Kalibrierung schon nach einem einzigen Stamm erreicht werden kann, so empfiehlt Komatsu Forest dennoch, mindestens drei Stämme pro Holzart zu kalibrieren, damit man eine unter den meisten Voraussetzungen gute Durchmesser- und Längenkalibrierung erhält. r JUST FOREST NO 2 • 2006 17 Harte Realität fördert M Komatsu Forest ist der Marktführer auf dem härtesten Forstmaschinenmarkt der Welt – Brasilien. Das bietet den Vorteil, dass Maschinen und Komponenten ständig weiterentwickelt werden können, in einem Umfeld mit viel Staub, Hitze und 24-Stunden-Betrieb. Zudem wird die Entwicklungsarbeit durch eine effiziente Serviceorganisation vor Ort erleichtert. D ie wachsende brasilianische Forstindustrie ist für die Hersteller von Forstmaschinen eine fantastische Möglichkeit, ihre Produkte unter denkbar härtesten Bedingungen zu testen. Auf den Eukalyptusplantagen wird industriell geerntet, und die Voraussetzungen, d.h. Stammvolumina und die Anzahl parallel arbeitender Maschinen, sind im Prinzip über einen langen Zeitraum unverändert. Die dazu eingesetzten Geräte müssen einwandfrei funktionieren. Diese Vorgaben erfüllt Komatsu Forest über Gebühr, denn das Unternehmen dominiert den brasilianischen Markt mit seinen Valmet-Forwardern und Komatsu-Baggern mit Valmet-Aggregaten. Zu diesem Erfolg haben u.a. die Zuverlässigkeit der Maschinen und das gut ausgebaute Servicenetz beigetragen. Oftmals können Hunderte von Leuten für ein einziges Unternehmen beauftragt sein, das über einen riesigen Maschinenpark verfügt. DIE VERHÄLTNISSE in Brasi- lien sind für die Konstrukteure von Komatsu Forest geradezu ideal, da die Serviceorganisation ständig neue Daten lie- 18 JUST FOREST NO 2 • 2006 Eukalyptusernte in Brasilien – Extrembedingungen für Forstmaschinen. fert. Und an die Maschinen werden extreme Anforderungen gestellt. Die sich daraus ergebenden ständigen Verbesserungen kommen daher den Besitzern von Valmet-Maschinen in aller Welt zu Gute, selbst wenn nicht alle Maschinen unter vergleichbaren Bedingungen im Einsatz sind. „Dank unserer Serviceverträge können wir alles bis auf Komponentenebene genau verfolgen“, berichtet Gunnar Nilsson, Produktchef für Aggregate bei Komatsu Forest. „Wir wissen die ganze Zeit genau, was mit jeder Maschine los ist.” Neben Verbesserungen wurden auch Neuprodukte in Zusammenarbeit mit der brasilianischen Serviceorganisation entwickelt. Ein Beispiel dafür ist das Aggregat Valmet 370E, dessen Entrindungsfunktion in Zusammenarbeit mit den Kun- den entwickelt wurde. Was dazu geführt hat, dass über 90 % der geernteten Eukalyptusbäume bereits nach der ersten Bearbeitung mit dem Aggregat komplett entrindet sind. In der brasilianischen Plan- Maschinenentwicklung Herausforderungen für Forstmaschinen in Brasilien • Bis zu 5000 Betriebsstunden pro Jahr • Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit belasten die Hydraulikanlagen • Feinkörniger Sand belastet die Dichtungen • Viele Fahrer mit unterschiedlichen Fahrstilen • Hohe Erntevolumina von bis zu 300.000 m3/Jahr Komatsu Forests Erfolgskonzept in Brasilien • Effizienter Service vor Ort • Sorgfältige Komponentenverfolgung • Sinnvoll angepasste Maschinen und Aggregate • Breitgefächerte Produktpalette in Kombination mit den KomatsuRaupenbaggern tagenforstwirtschaft werden die Maschinen vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. So sind sie z.B. meist rund um die Uhr im Einsatz, die Betriebsstunden pro Jahr belaufen sich auf knapp 5000. Gestoppt wird nur zwecks Schmierung und zum Tanken aus speziellen Servicefahrzeugen. Die Aggregate werden nach einem ausgeklügelten System vorbeugend gewartet, damit ein möglichst hoher Nutzungsgrad garan- tiert ist. ES GIBT EINE Menge Beispie- le von Verbesserungen, die wir aufgrund der schwierigen Einsatzbedingungen durchgeführt haben. Und davon profitieren alle anderen Valmet-Besitzer. Bei der Entwicklung von Forstmaschinen geht es um kontinuierliche Verbesserungen und schnelles Feedback von den Einsatzstellen. Und das kriegen wir in Brasilien. r JUST FOREST NO 2 • 2006 19 Großes Interesse an Just Forest Die Leser sind mit Just Forest sehr zufrieden. Das ergab eine im Internet durchgeführte Leserumfrage. Demnach wird die Zeitschrift von rund 150 000 Personen in der Forstwirtschaft gelesen. Die meisten von ihnen lesen zudem einen Großteil des Magazins. D ie Umfrage erfolgte im Frühjahr auf Komatsu Forests Homepage. Zahlreiche Leser beteiligten sich und äußerten sich zu Just Forest als Info-Zeitschrift. Die Umfragedaten liefern ein gutes Bild davon, wie das Maga- zin beurteilt und gelesen wird und wie viele Leser jede Nummer lesen. DAS WOHL interessanteste Ergebnis ist, dass Just Forest laut Umfrage jährlich 148 000 Leser erreicht, von denen 87 000 jede Nummer lesen. Aber damit nicht genug: 63 % lesen die Hälfte des Magazins oder mehr. Ein knappes Drittel gab zudem an, das ganze Magazin zu lesen. Für eine Zeitschrift ist das ein ungewöhnlich hoher Lesegrad. Welche Themen interessieren die Leserschaft besonders? Neue Produkte und Maschinen liegen, nicht ganz unerwartet, an der Spitze. Aber auch Artikel über die Forstwirtschaft in anderen Ländern werden gern gelesen, ebenso Artikel über verschiedene Forschungsprojekte. Groß ist auch das Interesse an Berichten über die Betriebe anderer Kunden. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass im Prinzip alle Arten von Artikeln von großem Leserinteresse sind, wobei allerdings Themen wie Jagd und Angeln weiter unten auf der Favoritenliste stehen. Leserkommentare: • Ich freue mich jedes Quartal wieder darauf. Ein gutes Magazin für Valmet – weiter so! • Für mich gibt’s nichts Besseres. • Vier Nummern pro Jahr reichen mir eigentlich nicht, das Magazin ist auch nicht dick genug. Wenn man alles gelesen hat, will man noch mehr lesen. DIE LESER haben vieles posi- tiv kommentiert und Verbesserungsvorschläge gemacht, und diese Umfrage bildet zweifellos eine gute Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung von Just Forest zu einem noch interessanteren Magazin. r • Ganz hervorragend. Ich weiß das Magazin und seinen Inhalt zu schätzen. Lese es immer zuerst, vor allem anderen, das gleichzeitig kommt. Gewinner aus Litauen Unter allen Just ForestLesern, die sich an der digitalen Umfrage beteiligten, wurden zehn Gewinner per Los ermittelt. Der 1. Preis ging an Maris Osis in Litauen. Der Gewinner des 1. Preises, Maris Osis, nimmt aus der Hand von Komatsu Forests Informationschef Pelle Hjelm seinen Preis, ein wunderschönes Messer, in Empfang. M aris Osis hat sich über den 1. Preis, ein wertvolles Valmet-Messer, sehr gefreut. Das Messer wurde im norwegischen Helle hergestellt. Maris Osis ist langjähriger Leser der Netzausgabe von Just Forest, denn da erfährt er viel über die Forstwirtschaft in verschiedenen Ländern und über die Maschinen. Er schreibt gerade seine Magisterarbeit und hofft, später eine Stelle in der expansiven litauischen Forstwirtschaft zu bekommen. r Hier sind alle Gewinner: 1. PREIS: Maris Osis, Riga, Litauen 2. – 5. PREIS: Anneli Johansson, Älvsbyn, Schweden, Sam Fuhrer, Pinewood, Ontario, Kanada, Simen Holtmoen, Våler i Solör, Norwegen, René Van Der Merwe, Spokane, Washington, USA 6. – 10. PREIS: Mikael Frimodig, Alingsås, Schweden, Estrade Frederic, Egletons, Frankreich. Girard Cédric, Poliez-Pittet, Schweiz, Martin Huska, Martin, Slowakien, Marcos Elgueta Orellana, Santiago, Chile Der 2. bis 5. Preis war ein Valmet-Rucksack. Der 6. bis 10. Preis war eine Taschenlampe. JUST FOREST NO 2 • 2006 21 NACHGEFRAGT BEI... …PER WÄPPLING, Geschäftsführer der schwedischen Komatsu Forest-Vertriebsgesellschaft Swelog Ein Kettenglied, das mit voller Wucht auf eine Scheibe aufgeprallt ist . 2005 war in gewisser Weise ein Rekordjahr – doch ist jetzt der Markt zurück auf eher normalem Niveau? Wir haben 2005 mehr Maschinen verkauft und einen höheren Umsatz denn je gehabt. Der Grund dafür war die allgemein starke Nachfrage nach Maschinen und der Orkan Gudrun in Südschweden. In 2006 hat sich die Nachfrage in Südschweden bis dato etwas abgeschwächt, dort gehen die Aufräumarbeiten ihrem Ende entgegen. Doch für Nordschweden sieht es weiterhin gut aus. Wann ist in Südschweden mit einer Trendwende zu rechnen? Schwer zu sagen. Aber vermutlich später im Jahr. Viele Verträge werden momentan neu verhandelt. Und viel hängt davon ab, wann die Unternehmer wissen, welche Verträge sie abschließen, und wie die Holzlager aussehen. Die Zellstoffpreise sind derzeit noch stabil, und der Bauboom setzt sich fort, was eine hohe Holznachfrage bedeutet. Das spricht teilweise für eine positive Entwicklung. Zeichnet sich am Markt ein neuer Trend ab? Das Durchforsten scheint an Bedeutung zu gewinnen. Und die Anzahl der Forstunternehmen nimmt ab, gleichzeitig aber werden die einzelnen Firmen größer. Zudem vollzieht sich gerade ein Generationswechsel. Die jüngeren Unternehmer haben eine andere Einstellung zu ihrer Tätigkeit und teilweise auch andere Bedürfnisse. 22 JUST FOREST NO 2 • 2006 Kettenschusstests locken Australier Die Schwedische Maschinenprüfanstalt SMP hat eine sehr effiziente Testausrüstung für Kettenschuss entwickelt. Die Anlage ist einzigartig und daher für Interessenten aus aller Welt interessant. D ie Testanlage bei SMP im nordschwedischen Umeå ist einzigartig, und der Auf bau besteht u.a. aus Teilen alter Harvesteraggregate. Hier werden Kettenschüsse simuliert, die beim Abgehen der Kette wie ein Peitschenhieb durch die Luft f liegen. Dieser Peitschenhieb-Effekt bedeutet, dass ein Kettenglied mit einer Geschwindigkeit weggeschleudert wird, die das 10–15 fache der normalen Kettengeschwindigkeit von 40 m/s beträgt und damit ein lebensgefährliches Projektil wird. Im Testauf bau filmt eine Hochgeschwindigkeitskamera, wie das Ketten- glied sich löst, damit wirksame Schutzvorrichtungen entwickelt werden können. ERST KÜRZLICH testete SMP eine Greifsäge von Komatsu Forest in Australien mit einer ¾”-Kette. Ein Kettenschuss von einer dermaßen grobzahnigen Kette entwickelt eine enorme Kraft, da das Glied so schwer ist. Die Daten vom Testauf- bau bedeuten nicht nur, dass der Kettenschussschutz aus Stahl an der richtigen Stelle angebracht werden kann, sondern auch die Möglichkeit, die Schutzglasscheiben der Fahrerkabinen richtig zu bemessen. In dem australischen Beispiel braucht man für die Forstmaschinen Glasdicken von bis zu 30 mm. In Skandinavien sind 15 mm Standard. r Der Testaufbau, in dem Kettenschüsse mit einer Hochgeschwindigke itskamera gefilmt werden. Baumstümpfe werden zu Energie In ganz Europa nimmt die Produktion von Biobrennstoffen zu, wobei den Rohstoffen aus dem Wald eine wichtige Rolle zukommt. In Finnland werden zunehmend Baumstümpfe nach der Holzernte als Ausgangsprodukte verwendet. Sveaskog folgt nun als erstes schwedisches Forstunternehmen diesem finnischen Modell. In den letzten Jahren hat die Bioenergie in Skandinavien immer mehr an Bedeutung gewonnen. Ihr Anteil am Energieverbrauch beträgt in Finnland z.B. ca. 25% bzw. 90 TWh. In Schweden macht die Biobrennstoffproduktion derzeit insgesamt 114 TWh bzw. 22 % der Gesamtenergieproduktion pro Jahr aus. In der EU wird der Einsatz von Biobrennstoffen mittlerweile offensiv propagiert, was beispielsweise auch in Deutschland zu verstärktem Interesse führen kann. „Allein in Schweden könnten Biobrennstoffe aus dem Wald mit weiteren 25 TWh pro Jahr zur Energieversorgung beitragen, hier gibt es also noch eine Menge zu tun“, meint Bengt Karlsson, der BiobrennstoffExperte bei Sveaskog. DIE ZUNEHMENDE Nutzung von Biobrennstoffen als Energiequelle bedeutet auch, dass das Interesse an der Beseitigung von Abraum aus dem Wald steigt. Forstbrennstoffe sind in Finnland und Schweden ein wichtiger Teil der Biobrennstoffproduktion. Forstbrennstoff besteht aus Abraum, für die Industrie ungeeignetes Holz und Nebenprodukte aus der Industrie. In Südschweden sammelt Sveaskog seit einigen Jahren Ast- und Wipfelmaterial als Forstbrennstoff, und das soll künftig landesweit erfolgen. IN FINNLAND gehört die Ver- arbeitung von Baumstümpfen zur Produktion von Bioenergie bereits zum Alltag. Zur Steigerung seiner Forstbrennstoffproduktion testet Sveaskog, gemäß dem finnischen Modell, nun die Verarbeitung der Baumstümpfe nach der Ernte. Im vergangenen Jahr wurde ein entsprechender Versuch auf einer 15 ha großen Fläche durchgeführt. Begonnen wurde im Frühjahr mit der Spaltung der Stümpfe in drei bis fünf Teile. Dann wurden sie mit einem Bagger aus dem Erdreich gehoben und durch kräftiges Rütteln von möglichst viel Wurzelmaterial, Steinen und Erde befreit, bevor sie auf einem Haufen abgelegt wurden. Danach erfolgte die Bodenbearbeitung. Die Baumstümpfe blieben über den Sommer zum Trocknen liegen, wobei sie vom Regen noch sauberer gewaschen wurden. Der Versuch wurde in Zusammenarbeit mit den Stromerzeugern Vattenfall, Fortum und Eon durchgeführt. „Die Stümpfe stellen einen richtig hochoktanigen Brennstoff mit einem Energiewert von 3,5 MWh/t dar. Der Ast- Zum Trocknen abgelegte Baumstümpfe. Sie werden gespalten und mit einem Bagger über den Sommer auf einem Haufen deponiert. und Wipfelabraum hat einen vergleichbaren Wert von 3 MWh/t“, informiert Karlsson. EIN GROSSER Vorteil der Baumstümpfe als Forstbrennstoff ist die Materialfeuchte. Zur Erzielung des optimalen Energiewertes sollte Forst- brennstoff einen Trockengehalt von ca. 55 % haben. Aber Biobrennstoffe mit hohem Trockengehalt sind knapp, und Baumstümpfe weisen Trockengehalte von bis zu 75 % auf. „Daher eignen sie sich ganz hervorragend für den Biobrennstoff-Mix“, meint Karlsson. r JUST FOREST NO 2 • 2006 23 Forwarder – damals und heute Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Das könnte man ohne weiteres im Hinblick auf die Forwarderentwicklung behaupten. Innerhalb von 30 Jahren hat sich diese Maschine von einem meist einfach umgebauten Traktor zu einem technisch hochmodernen Spezialgerät gemausert. E s hat den Anschein, als würde sich die Entwicklung von Forstmaschinen recht gemächlich vollzie- hen. Aber das täuscht. In nur 30 Jahren hat sich der Forwarder von einem anfänglichen Ersatz für Pferd und Schlitten Valmet 890.3 BAUJAHR: 2005 MOTOR: 204 PS (DIN) DREHMOMENT: 1.000 Nm bei 1500 UPM BETRIEBSGEWICHT: 19 100–20 100 kg LADEKAPAZITÄT: 18 000 kg GESAMTGEWICHT: ca. 38.000 kg 24 JUST FOREST NO 2 • 2006 zu einer hochproduktiven Spezialmaschine für die Forstwirtschaft entwickelt. „Ein Forwarder aus den 60er, 70er Jahren hat eigentlich nicht mehr viel mit dem heutigen gemein, außer dass beide Forwarder genannt werden“, „BM stornalle“ (umgebaut) BAUJAHR: 1967 MOTOR: 56 PS (DIN) DREHMOMENT: 245 Nm bei 1100 UPM BETRIEBSGEWICHT: 6.800 kg LADEKAPAZITÄT: 7.000 kg GESAMTGEWICHT: 13.800 kg hundert Jahre gebraucht, um dahin zu kommen, wo sie heute ist. Die maschinelle Bringung dagegen gibt es erst seit 30 Jahren, und die maschinelle Holzernte ist noch viel jünger“, berichtet Boström. FAKTEN m 3/dv 20 16 12 8 Der Kolumnist hat nichts mit Komatsu Forest zu tun und verantwortet seine Ansichten selbst. Der Inhalt ist unabhängig von Komatsu Forest. DIE GESAMTHEIT dieser Fak- 4 1950 DER WALD RUFT 1960 1970 1980 1990 2000 Produktivitätsentwicklung 1950–2000. Quelle: Skogforsk meint Ola Boström, Chef der Produktentwicklung bei Komatsu Forest. DIE Forstmaschinenentwick- lung ging schnell und ist ein kontinuierlicher Prozess. Der Vergleich mit dem Entwicklungstakt in der Autoindustrie etwa macht das Tempo erst recht deutlich. „Die Autoindustrie hat gut toren hat zu einer Vervielfachung der Jahresproduktion eines modernen Forwarders sowie zu einer drastischen Senkung der realen Produktionskosten pro Festmeter geführt. „Die maschinelle Entwicklung hat im Laufe der Jahre immer stärker zugenommen, aber die letzten zehn Jahre waren besonders intensiv, vor allem hinsichtlich Umweltschutz, Konstruktion der Fahrerkabine und der computergestützten Steuerungen. Aber damit ist noch nicht Schluss. Es gibt immer noch eine Menge am Forwarder zu verbessern“, meint Boström. r Jan Fryk Leiter des schwedischen Forschungsinstituts Skogforsk Technische Entwicklung unabdingbar S eit Beginn der Mechanisierung der Forstwirtschaft in Schweden Ende der 1950er Jahre hat sich die durchschnittliche Produktivität in der Forsttätigkeit mehr als verzehnfacht. Ginge man davon aus, dass wir heute die gleiche Produktivität wie vor 50 Jahren hätten, aber das heutige Preis- und Kostenniveau, dann würde ein Kubikmeter Holz am Lagerplatz fast das Dreifache des aktuellen Holzpreises kosten. Dieses einfache Rechenexempel verdeutlicht die Bedeutung einer kontinuierlichen Effektivierung. Die Forstwirtschaft braucht eine jährliche Produktivitätssteigerung von 2–3 %, wenn Schweden seine Marktposition wahren und der Konkurrenz aus Ländern Paroli bieten will, in denen die Bäume dreimal so schnell wachsen. Selbst wenn das Harvestersystem als solches mittlerweile ausgereift ist, gibt es immer noch Möglichkeiten zur weiteren Effektivierung. Die Hydraulikanlagen der Maschinen z.B. lassen noch einiges zu wünschen übrig. Ihr Wirkungsgrad liegt gerade einmal bei 50 %. Auch die Harvester-Messsysteme sind mit moderner Technik verbesserungsfähig. Produktionsberichte, standardisierte Informationsvermittlung und automatische Qualitätsklassifizierung sind weitere Beispiele dafür, wie eine Erntemaschine als Informationsplattform weiterentwickelt werden kann. Die effizientere Gestaltung derzeitiger Erntetechniken kann bei einem erheblichen Teil der Holzerntevolumina die Kosten um 5 % senken. Eine optimierte Nutzung des Rohstoffes Holz bei der Ernte dürfte die Wertausbeute um bis zu 20 % steigern. Mittelfristig ist man den Herausforderungen jedoch nur mit Techniksprüngen und Systemwechseln gewachsen. Durch Teilautomatisierung bestimmter Maschinenfunktionen ließen sich die Erntekosten um weitere 5 % senken, und fahrerlose Erntesysteme dürften zu einer noch stärkeren Kostenreduzierung beitragen. Die Forstwirtschaft ist in hohem Maße ein gigantischer Holzstrom, bei dem die Transporte fast ein Fünftel der Holzkosten der Industrie ausmachen. Durch die Entwicklung effizienterer und energiesparender Transportmittel sowie die Optimierung der Transportarbeiten mittels Planungs- und Entscheidungshilfen-Software können die Logistikkosten in der Forstwirtschaft um ca. 20 % reduziert werden. An Potenzial herrscht also kein Mangel. Doch ohne die energische Konzentration auf forsttechnische Forschung und Entwicklung kommen wir nicht zum Ziel. Die Frage ist nicht, ob wir uns dieses Engagement leisten können, sondern vielmehr, ob wir es uns leisten können, darauf zu verzichten. r JUST FOREST NO 2 • 2006 25 Der Fahrer ist der absolut wichtigste Qualitätsträger. So sieht es jedenfalls der finnische Unternehmer Jussi Puoskari als Eigentümer von Motoajo Oy mit über 50 Mitarbeitern. Eine Maschine kann man einstellen und verschiedene Befehle eingeben. Die Frage ist nur, wie man das macht, und gerade diese Kompetenz zeichnet den Fahrer aus und entscheidet über das Endergebnis. „Erfahrene Fahrer sind der Grund für die hohe Qualität unserer Arbeit“, meinen Juhani und Jussi Puoskari. Qualitätsmanagement in Nordkarelien D ie 1970 in Nurmes gegründete Firma Motoajo Oy hat sich zu einem der führenden Betriebe ihrer Branche entwickelt. Mittlerweile wird sie in der 3. Generation als Familienunternehmen geführt. Es ist allerdings mehr ein Verwandschaftsbetrieb, denn heute befindet er sich im Besitz von Mitgliedern der Familien der vier Brüder Puoskari. Seit dem Generationswechsel vor drei Jahren leitet Jussi Puoskari heute das Unternehmen. Motoajo Oy verdankt seine hohe Lieferkapazität dem großen Maschinenpark: 13 Maschinengruppen, zwei Anhänger, fünf Holzlaster, diverse ServiceFahrzeuge. Neben den gut 50 Mitarbeitern beschäftigt die Firma auch noch einen Subunternehmer ganzjährig und einige weitere saisonal. Betriebsleiter Lassi Puoskari und zwei Monteure für Schwermaschinen sind für den Maschinenpark verantwortlich. Prinzipiell versucht man, sämtliche Wartungsarbeiten, mit Ausnahme der Garantiemaßnahmen, selbst auszuführen. Umfangreichere Arbeiten werden von Auto- ja Motomesta in Rautavaara erledigt. Motoajo Oy ist für drei Auftraggeber tätig: UPM, Stora-Enso und Forststyrelsen. Mit UPM hat man seit einigen Jah- Der tägliche Dialog mit den Fahrern ist sehr wichtig. Hier bespricht Jussi Puoskari den Einsatz mit Ari Kokkonen. 26 JUST FOREST NO 2 • 2006 Das Maxi-System macht die Arbeit noch einfacher und effizienter. An diesem sonnigen Nachmittag genießt Ari Kokkonen seine Arbeit wirklich. über aus, wie wir es mit der Qualitätssicherung halten“, meint Jussi Puoskari. „Wir prüfen jedes Jahr, wie die offiziellen Normen im Unternehmen befolgt werden. Eventuelle Mängel werden behoben, und der Betrieb wird verbessert. Außerdem kontrollieren die Kunden, wie die Normen erfüllt werden, und sie überprüfen ihr eigenes Qualitätsmanagement. Darüber hinaus werden wir alle drei Jahre von einer externen Instanz geprüft.“ JUSSI PUOSKARI hat seine ren einen Exklusivvertrag. Für Motoajo Oy ist der Begriff Qualität kein leeres Wort. „Die Qualität der Arbeit stand für uns immer im Vordergrund. Schon Mitte der 90er Jahre führte mein Onkel Juhani Puoskari die systemati- sche Qualitätssicherung in der Firma ein, was nicht einfach war. Und seither arbeiten wir danach“, erklärt Jussi Puoskari. 2002 ERHIELT Motoajo Oy ein Zertifikat, das auf der Qualitätsnorm ISO 9001, der Umweltnorm ISO 14001 und der Arbeitsschutznorm OHSAS 18001 basiert. Obwohl keine dieser Normen einen direkten Bezug zur Qualität der Holzerntearbeit hat, enthalten sie die Grundvoraussetzungen für die Erzielung und Weiterentwicklung qualitativ guter Arbeit. „Das sagt auch einiges dar- ganz bestimmte Auffassung davon, welche Faktoren sich auf die Qualität der Holzernte auswirken. „Der Fahrer ist der absolut wichtigste Qualitätsträger. Wenn ein Harvester eine Maschine wäre, deren Funktionen man nicht einstellen oder auf die der Fahrer nicht einwirken könnte, dann wäre die Maschine der wichtigste Faktor. Aber da man die Maschine einstellen und mit verschiedenen, für die Qualität wichtigen Befehlen fahren kann, ent- JUST FOREST NO 2 • 2006 27 So etwas passiert schon mal. Ari Kokkonen wechselt die Kette in weniger als fünf Minuten. scheidet die Kompetenz des Fahrers über das Endergebnis. Natürlich muss die Maschine ihrerseits dem Fahrer die denkbar besten Voraussetzungen für einen erstklassigen Job bieten.“ JUSSI WEISS, wovon er spricht, schließlich saß er selbst fast zehn Jahre lang an den Hebeln eines Valmet-Harvesters, bevor er in die Firmenleitung einstieg. „Wenn der Fahrer motiviert und bereit ist, sich ständig weiter zu entwickeln, und versteht, welche Bedeutung Qualität in der Arbeit hat, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Danach kann man mit z.B. Kursen weitere Auf bauarbeit leisten. Zweimal pro Jahr setzen wir uns mit unserer Belegschaft an einen Tisch und diskutieren arbeitsrelevante Fragen. Da gehört auch Qua- lität dazu. Die Fahrer können Erfahrungen austauschen und voneinander lernen. Manchmal haben wir auch externe Berater hinzugezogen. Neue Erfahrungen erhöhen natürlich die Kompetenz“, sagt Jussi Puoskari. Von den Maschinenherstellern wünscht sich Puoskari mehr Schulungsmöglichkeiten bei der Lieferung neuer Systeme oder wichtiger ProgrammUpdates. „Durch eine gute maschinenspezifische Ausbildung lässt sich der Nutzen neuer Funktionen schneller optimieren.“ MOTOAJO OY hat zehn Har- vester Valmet 911. Die meisten Harvester-Aggregate sind 945er Modelle, die neuesten stammen aus der Serie 300. Mit dem Maxi-System hat man gute Erfahrungen gemacht, und Ein Familienunternehmen bedeutet auch Familienbesprechungen. Ritva Puoskari leitet das Büro und ist das „Herz“ der Firma. Jussi Puoskari ist Geschäftsführer, und Juhani Puoskari ist Vorstandsvorsitzender. 28 JUST FOREST NO 2 • 2006 Es läuft hervorragend. Fahrer Ari Kokkonen (links), Juhani und Jussi Puoskari besprechen das Tagesergebnis. Hier treffen Qualität und Rentabilität aufeinander. auch mit der Valmet-Volumenmessung ist man bei Motoajo Oy äußerst zufrieden. Betriebssicherheit und Haltbarkeit der 911-er sind einwandfrei. „Bestimmte Maschinen sind wie Tag und Nacht. Da wir ja nun verschiedene Modelle und Fahrer haben, ist es wichtig, dass wir bei Bedarf die Fahrer flexibel wechseln können, ohne dass es zu Lasten der Qualität geht. Bei zehn Valmet-Maschinen lässt sich so etwas gut machen. Auch beim Service und bei der Ersatzteilbeschaffung ist es nützlich, wenn man sich auf eine Marke konzentriert.“ r Die Chemikalienbehandlung von Baumstümpfen bei der Ernte lohnt sich. Wirksame Baumstumpfbehandlung gegen Fäulnis Die Wurzelfäule kostet die Forstwirtschaft alljährlich enorme Summen. Durch eine intensivere Stumpfbehandlung könnten die schwedischen Forstbesitzer allerdings 20 000–30 000 Kronen pro Hektar sparen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des schwedischen Forschungsinstituts Skogsforsk. W urzelfäule, vor allem bei Fichten, ist ein Problem, das die ganze gemäßigte nördliche Klimazone betrifft, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Ursache ist der Gemeine Wurzelschwamm. Dieser gefürchtete Forstschädling wächst in Wurzeln und Stammholz, und seine Sporen gelangen während der Vegetationszeit auf frisches Holz und frische Baumstümpfe, wo sie besonders die ersten Wochen nach der Ernte hervorragend gedeihen. Durch biologische oder chemische Behandlung bei der Ernte lässt sich die Verbreitung wirksam bremsen, allerdings erfolgen derartige Maßnahmen heutzutage meist beim Durchforsten. DOCH NACH einem Bericht von Magnus Thor, dem Leiter des Forschungsprogramms Teknik bei Skogforsk, lohnt es sich, die Stümpfe in qualitativ mittelguten Fichtenbeständen in ganz Schweden bereits bei der Ernte zu behandeln und nicht, wie jetzt, nur beim Durchforsten. „Die Wurzelfäule verursacht hohe Kosten, weil hochwertiges Holz erheblich an Qualität verliert“, erklärt Thor. Alte Fichten wachsen zudem langsamer, auch jüngere Kiefern können davon betroffen werden. Allein in Schweden kostet die Wurzelfäule die Forstwirtschaft jährlich eine halbe bis eine Milliarde Kronen. Durch die Stumpfbehandlung könnten die Forstbesitzer erheblich verdienen. LAUT THOR lohnt es sich also, die Stümpfe bei der Ernte vorsorglich zu behandeln, selbst wenn eine derartige Maßnahme bislang als zu teuer erachtet wurde. Seinen Berechnungen zufolge könnte ein Forstbesitzer bei der späteren Ernte SEK 20 000–30 000 verdienen. „Kurzum – eine Stumpfbehandlung während der Wachstumsphase, wenn die Sporen aktiv sind, macht sich allemal bezahlt“, so Thor. „Je mehr Fichte, desto mehr Rentabilität.“ Stumpf behandlung gibt es mittlerweile in mehreren Ländern; sie erfolgt manuell in z.B. Schweden, Finnland, England und Dänemark und in Polen. Verhältnismäßig ungebräuchlich war sie bislang in Nordamerika, und dort hat man jetzt ernsthafte Probleme, so etwa im Nordosten der USA. Auch im südöstlichen Kanada ist die Wurzelfäule auf dem Vormarsch. Dort versucht man jetzt, Stümpfe aufzubrechen und die gefährdeten Bestände zu isolieren. AUS DEM Bericht geht wei- ter hervor, dass die Sprühdüsen der Ernteaggregate bei der Stumpf behandlung gut funktionieren, dass jedoch ein Besprühen mit Lochschwert wie bei den Valmet-Aggregaten noch besser ist. r JUST FOREST NO 2 • 2006 29 Variabler Reifendruck für rentablere Holzlaster Durch Variieren des Reifendrucks bei Holzlastern kann die Beladefähigkeit bei auftauenden Böden verbessert werden. Außerdem wird die Geländegängigkeit auf schlechten Wegen erhöht. Nordamerika ist auf diesem Gebiet führend, aber jetzt gibt es auch ein interessantes Forschungsprojekt in Schweden. I n Nordamerika gibt es seit langem schwer beladene LKW mit variablem Reifendruck, was für die Fahrleistung und das Nutzungspotenzial von Holzlastern enorme Vorteile bringt. Die Technik heißt CTI, Central Tire Inflation, und bedeutet, dass die Rei- fen während der Fahrt aufgepumpt oder Luft abgelassen werden kann, um den Druck auf die Last abzustimmen. Denn ein ganz normaler Holzlaster ist immer mit Druck für Höchstlast und einer Geschwindigkeit von 80 km/h beaufschlagt. Deshalb stimmt der Druck für leere Fahrzeuge überhaupt nicht. „So verschleißen die Reifen zum Beispiel ganz ungleichmäßig“, erklärt Paul Granlund, der am schwedischen Forschungsinstitut Skogforsk zum Thema CTI forscht. WEIT WICHTIGER in diesem Zusammenhang ist, dass die Technik zur Erhöhung der Fahrbarkeit auf schlechten Waldfahrwegen genutzt werden kann, besonders wenn der Boden auftaut. Durch den niedrigeren Druck haftet mehr Reifenflä- che auf dem Fahrweg, und das Ladegewicht kann auf erheblich mehr Quadratzentimeter verteilt werden. Konkret bedeutet dies, dass die Holzlaster auf Wegen mit reduzierter Tragfähigkeit mehr laden können. DIE KONTAKTFLÄCHE nimmt stark zu, wenn der Reifendruck halbiert wird. In Zentimetern bedeutet das bei einem Holzlaster mit Anhänger, dass die Auflagefläche sämtlicher Reifen von 11 000 auf 17 500 cm2 erhöht wird. „Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zugkraft um 150 % zunimmt, weil die Motorkraft auf den Weg übertragen wird“, so Granlund. „Deswegen braucht man auch keine Ketten aufzuziehen“. Und der Laster federt bei Leerfahrten wesentlich besser, das schont den Fah- Holzlaster mit variablem Reifendruck kommen auf Wegen mit schlechter Tragfähigkeit besser voran. 30 JUST FOREST NO 2 • 2006 rerrücken.“ Das System basiert darauf, dass der Fahrer zwischen sechs verschiedenen Reifendrücken wählen kann. Bislang hat das Ergebnis gezeigt, dass die Laster in größerem Umfang voll beladen fahren können, vor allem auch auf Wegen, die sie früher während der Auftauphase nicht befahren konnten. Die schwedischen Versuche ergaben Einsparungen von 18 bis 53 SEK/t, je nach Transportstrecke. „UNSERE Berechnungen haben gezeigt, dass sich die Investition in das 150 000 bis 200 000 SEK teure CTI-System relativ schnell rechnet. Einer der Laster, der mit 60 t auf einem Weg der Klasse BK2 (52 t zulässig) fahren konnte, fuhr die Kosten innerhalb von drei Monaten ein“, erzählt Granlund. r Dieses Kartenmodell in Vägrust zeigt, auf welchen forstwirtschaftlichen Wegen in einem bestimmten Gebiet die meisten Transporte unterwegs sind. Vägrust zur Aufrüstung forstwirtschaftlicher Wege Forscher haben eine Software zur Optimierung der Investitionen in forstwirtschaftliche Wege entwickelt – Vägrust. Das Programm basiert u.a. auf Erfahrungswerten aus der schwedischen Forstwirtschaft. I n Großteilen Schwedens sind die Forstwirtschaftswege in relativ schlechtem Zustand. Das macht die Lage besonders prekär im Frühjahr, wenn der gefrorene Boden auftaut, und geht zu Lasten der Forstwirtschaft, weil die Holztransporter nicht durchkommen. Gleichzeitig stehen die Forstunternehmen vor der schwierigen Entscheidung, wo sie angesichts des umfangreichen Wegenetzes zur Optimierung des Prozesses investieren sollen. EINER DER FORSCHER , die sich dieses Problems angenommen haben, ist Leif Olsson mit seinem Thema Quantitative Forst-Logistik an der Mitthögskolan im nordschwedischen Sundsvall. In seiner Abhandlung stehen Versuche mit Computerberechnungen im Vordergrund, mit denen Investitionen in das Forstwegenetz im Distrikt von Holmen Skog in Härjedalen geplant werden. Diese Erfahrungen bilden teilweise die Grundlage für die Entwicklung unterstützender Software am schwedischen Forschungsinstitut Skogforsk. Der Computereinsatz vereinfacht die komplexen Berechnungen, die eine Forstverwaltung zur Optimierung ihrer Investitionen in das Forstwegenetz durchführen muss. Diese spezielle Software trägt den Namen Vägrust und wurde mittlerweile von den Forschern getestet. Angestrebt wird eine Integration des eigentlichen Optimierungsmodells in die Systeme der einzelnen Forstbetriebe. „Dabei handelt es sich um ein kleines Programm mit einem hochmodernen Optimierungsmodell“, berichtet Mika- el Frisk, Logistikprogrammforscher bei Skogforsk. „Es basiert auf der nationalen StraßennetzDatenbank.“ IN DIE SOFTWARE können Daten zum Status der Forstwirtschaftswege in den jeweiligen Gegenden eingegeben werden. Ergänzt werden sie um für die nächsten zehn Jahre geplante Erntevolumina und -gebiete und Daten zum Holzbedarf verschiedener Industrien. Als nächstes wird Vägrust vor allem in Fallstudien getestet. Fest steht jedoch, dass das Interesse an der Software in der Forstwirtschaft groß ist, denn dort wird viel Geld in die Forstwegenetze investiert. r JUST FOREST NO 2 • 2006 31 DURCHFORSTET Just Forest präsentiert hier Anekdoten und Historisches von damals und heute. Die Redaktion ist für Themenvorschläge offen. Schicken Sie Ihre Tipps oder Beiträge an folgende E-Mail-Adresse: [email protected]. Erfolgreiche Übung EINE PERSON EINGEKLEMMT unter einem Forwarderrad und ein Verletzter unter der Maschine. Das war das Szenario, mit dem der Rettungsdienst von Umeå einen Einsatz in Zusammenarbeit mit Komatsu Forest probte. Die Aufgabe für den Rettungsdienst bestand darin, die Unglücksstelle im Wald zu finden und den ca. 18 t schweren Forwarder zu heben, damit die eingeklemmte Person befreit werden konnte. Alles klappte prima. Die Übung war Teil eines gemeinsamen Projektes von Komatsu Forest und dem Rettungsdienst zur Erhöhung der Sicherheit. ES LOHNT SICH EBEN, AUF Qualitätskomponenten zu setzen. Das weiß John Björklund, der mit diesem Schwert in einem Valmet-Aggregat 350 ca. 8 700 m3 geerntet hat. Spitzenqualität JUST FOREST NO 2 • 2006 33