Für flinke Schüsse - Manfred Alberts GmbH

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Für flinke Schüsse - Manfred Alberts GmbH
AUSRÜSTUNG
LEUCHTPUNKTVISIERE IM VERGLEICH
Für flinke Schüsse
FOTO : C LAUDIA E LBING
Egal ob Maisjagd oder winterliches „Sauen fest“ – beim Schuss auf flüchtiges Wild sind
Leuchtpunktvisiere erste Wahl. CLAUDIA ELBING und MICHAEL SCHMID haben vier Geräte
mit offener Bauweise getestet.
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D
urch tiefen Schnee stapft
Hans auf uns zu und
nickt mit dem Kopf, „der
Keiler steckt.“ In dem mit Wacholder dicht bestockten Südhang haben wir schon so manche Sau bestätigt. Unsere Jagdstrategie ist schnell besprochen.
Michael „bewacht“ den Einwechsel, Hans das angrenzende Buchenbaumholz, Yvonne steht auf
dem Fernwechsel und Claudia
geht mit Brandlbracke „Troll“ die
Fährte aus.
Kurze Zeit später explodiert
der Winterwald. Die Bracke
jauchzt auf, Schnee staubt und
der schwarze Kasten rauscht polternd durch die Dickung. Hans
zieht die Sako 85 fest in die
Schulter. „Da, nur 40 Meter entfernt – der Keiler“! Er schwingt
mit: „Baum, Sau, Baum, Sau – das
geht nicht, oder doch?“ „Da vorne … eine Schneise …!“ Hans
hält vor, der rote Punkt des
Leuchtvisiers saugt sich auf dem
Wurf fest und im Knall pflügt der
Basse verendet durch den
Schnee.
Mit einem Zielfernrohr wäre
dieser Schuss kaum zu meistern
gewesen. Selbst bei kleinster Vergrößerung hätte wohl das auf
einäugigen Tunnelblick reduzierte Sehfeld nicht ausgereicht.
Moderne Leuchtpunktvisiere ermöglichen dagegen schnelle Zielerfassung bei umfassender Situationsübersicht. Da die Geräte
ohne Vergrößerung arbeiten,
verschmilzt die optische Abbildung mit der außerhalb wahrgenommen Umgebung zu einer
Gesamtschau – eine „Großbildleinwand“ für Jäger.
Dabei kann mit beiden Augen gezielt und fast das komplette menschliche Gesichtsfeld
genutzt werden.
Bauartbedingt unterteilen sich
Leuchtpunktvisiere in zwei Gruppen. Bei geschlossener Bauweise
sind Optik und Leuchtpunkttechnik geschützt in einem Tubus oder Gehäuse untergebracht
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AKAH Micro Point
Technische Daten: sensorgesteuerte Leuchtintensität, Stromsparmodus bei aufgesetzter
Schutzhaube, Abmessungen: 46x26x25 mm
(LxBxH), vergütetes Sichtfenster 22x17 mm,
Vergrößerung 1,07-fach, Höhen-/Seitenverstellung: +/- 200 cm/100 m, Zielabdeckung:
3,0 MOA (8,7 cm/100 m), parallaxefrei auf 46
m, Gewicht inklusive Batterie: 45 g (ohne Abdeckung und Montageadapter), Stromversorgung 3-V-CR-2032, spritzwassergeschützt, Kunststoff-Abdeckkappe, Leichtmetallgehäuse,1 Jahr Garantie.
Preis: 189 € (inkl. Weaver-Montageadapter).
Bezug: AKAH-Fachhandel, www.akah.de
Verarbeitung: + + +
Klebstoffreste am Sichtfensterrand und auf
der Gehäuseoberseite
Zielmarke: + +
Die Leuchtintensität ist sensorgesteuert, eine individuelle Regulierung ist nicht möglich. Die Anpassung erfolgt im unteren und
mittleren Helligkeitsbereich schnell und
praxisorientiert. An sonnigen Schneetagen
kommt der Leuchtpunkt des Micro Point an
seine Leistungsgrenzen. Die Zielabdeckung
ist mit 8,7 cm/100 m relativ gering. Das Gerät
eignet sich damit für Schüsse auf kurze und
mittlere Distanzen (bis etwa 70 m). Der
Leuchtpunkt franst geringfügig aus.
Optische Leistung: +
Bildwiedergabe und Farbtreue der Optik sind
gut. Erheblich beeinträchtigt wird die Beobachtungsqualität durch einen Bildversatz.
Die optische Abbildung nimmt man tiefer
wahr, als die Gesamtschau außerhalb des
Sichtfensters. Betrachtet man die vordere
Hälfte einer Sau durch das Micro Point und
die hintere mit freiem Auge, erscheint die
Rückenlinie als Treppenstufe. In extremen
Gegenlichtsituationen (direkte Sonneneinstrahlung) treten Reflexionen auf. Die parallaxefreie Beobachtungsentfernung (46 m) ist
optimal auf den Einsatzzweck abgestimmt.
Handling: + +
Schnelle und exakte Justierung des Absehens mit Schraubendreher und Skalenscheibe. Schussfeste Fixierung der Einstellung
durch Konterschrauben. Einfach auf- und
abnehmbare Abdeckkappe für stromsparenden Stand-by-Betrieb. Vollständiges Ausschalten ist nicht möglich. Die Kunststoffhaube wird nur durch Reibung gehalten, eine Fangriemenöse fehlt. Das Gerät verfügt
über keine Ladestandsanzeige und keine
Selbstabschaltung. Für einen Batteriewechsel muss die Verschraubung mit der Adapterplatte gelöst werden. Die Bedienungsanleitung gibt es nur auf englisch.
Robustheit: + +
Wassertropfen, Schmutz und Schnee können im Bereich des Sichtfensters und der
Diode die Einsatzfähigkeit beeinträchtigen.
Winzling: Das Micro
Point samt Schutzkappe
Stufenbild:
Erscheint das
Ziel am Rand
des Sehfensters,
kommt
es zu einem
versetzten
Bild.
Aufgrund fehlender Dichtung zwischen
Gerät und Adapterplatte ist das Gerät nur
spritzwassergeschützt.
Montage: + + + +
Das Micro Point passt auf alle gängigen
Adapterplatten.
Preis/Leistung: +
Kommentar: Das AKAH-Micro-Point ist eine preiswerte Zielhilfe. Der jagdpraktische Nutzen
wird durch optische Defizite (Bildversatz) erheblich eingeschränkt.
Gesamtnote: 15 Punkte
FOTOS : C LAUDIA E LBING
AUSRÜSTUNG
Burris Fast Fire II
Technische Daten: Leuchtintensität sensorgesteuert, Ein-/Ausschalter, Stand-by-Betrieb bei
aufgesetzter Schutzkappe möglich, Abmessungen, 46x25,4x23,7 mm (LxBxH), Sichtfenster 21x15 mm, kratz- und abriebfeste
Antireflexionsbeschichtung, Vergrößerung
1,07-fach, Höhen-/Seitenverstellung: 524
cm/100 m, Zielabdeckung: 4,0 MOA (11,6
cm/100 m), parallaxefrei auf 45 m, Gewicht
mit Batterie: 25 g (ohne Abdeckung und
Montageadapter), Stromversorgung 3-VCR-2032, wasserdicht, Kunststoff-Abdeckkappe, Gehäuse: Mix aus rostfreiem Stahl
und Leichtmetall, 2 Jahre Garantie.
Preis: 259 €. Bezug: Fachhandel, Info: www.
manfred-alberts.de
Verarbeitung: + + + +
Zielmarke: + + +
Die Leuchtintensität wird automatisch über
einen Sensor auf der Gerätevorderseite gesteuert. Die Anpassung an die Umgebung
erfolgt schnell und praxisorientiert. Die
Leuchtkraft ist auch Extremsituationen
(Schnee, Eis, Sonne) gewachsen. Manuelles
Nachregulieren ist nicht möglich. Die Leuchtpunktgröße von 11,6 cm/100 m ist optimal
auf schnelle Zielerfassung und kurze Schussdistanzen (bis etwa 50 m) ausgelegt. Die
Punktabbildung franst geringfügig aus.
Optische Leistung: + + + +
Die Bildqualität des Sichtfensters ist ausgezeichnet. Dank guter Transmission wird das
Fast Fire II auch mit schlechten Tageslichtverhältnissen fertig. Störende Lichtreflexionen sind beim Burris selten. Nur bei extremer, direkter Sonneneinstrahlung treten
Spiegelungen auf. Dank parallaxefreier Beobachtungsentfernung von 45 Metern sitzt
die Kugel im jagdpraktischen Einsatzbereich
immer dort, wo der rote Punkt hinzeigt.
Handling: + + +
Das Absehen lässt sich einfach und exakt
mittels Schraubendreher und Skalenscheibe
justieren. Zwei Klemmschrauben garantieren eine dauerhaft schussfeste Einstellung.
Das Gerät verfügt über einen praktischen
Ein-/Ausschalter, der den Stromkreis unterbricht. Stand-by-Betrieb ist mit aufgesetzter
Kunststoffhaube möglich. Bei aktiviertem
Leuchtpunkt fällt das Burris dabei in einen
stromsparenden Schlafmodus. Auf Zeitabschaltung und Ladeanzeige wurde verzichtet. Die Kunststoffhaube sitzt stramm, sie
wird durch den abstehenden Ein-/Ausschalter zusätzlich vor Verlust gesichert. Eine
Fangriemenöse fehlt. Um die Batterie zu
wechseln, müssen die Verbindungsschrauben mit der Adapterplatte gelöst werden.
Robustheit: + + +
Schmutz, Schnee und Regen können die Einsatzfähigkeit beeinträchtigen (Lichtstrahl
wird unterbrochen). Das kompakte Gerät ist
Das Burris mit Schutzkappe und Ein-/Ausschalter links
Top: Die
Bildqualität
kann sich
sehen lassen.
zuverlässig wasserdicht (Dichtung zwischen
Adapterplatte und Geräteboden).
Montage: + + + +
Passt auf alle gängigen Adapterplatten
Preis/Leistung: + + + +
Kommentar: Das Burris lässt im Drück- und Treibjagdeinsatz fast keine Wünsche offen. Die
kleine „Kiste“ besticht durch ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis.
Gesamtnote: 25 Punkte
(z. B. Aimpoint, Zeiss Z-Point).
Diese Geräte sind sehr robust,
Sehfeldeinschränkungen müssen
durch die „Verpackung“ und
eventuell vorhandene Stelltürme
in Kauf genommen werden.
Maximale Übersicht gewähren Leuchtpunktvisiere mit offener Bauweise. Der Schütze beobachtet hier das Ziel durch eine
Panoramascheibe, in die ein extern erzeugter Leuchtpunkt eingespielt wird. Das hier verwendete Gehäuse ermöglicht eine kompakte, leichte Konstruktion mit
minimaler Sichtbeschränkung
(Schutzbügel).
Für unseren Praxistest
haben wir fünf Leuchtvisiere ausgewählt. Maximal konnten 28
Punkte erreicht werden. Neben
AKAH Micro Point, Burris Fastfire II, Docter Sight III und Meopta Meosight stand auch das
neue Zeiss Compact Point auf
unserer Wunschliste. Aufgrund
von Lieferschwierigkeiten erhielten wir jedoch kein Visier aus
Wetzlar zum Test.
Die verbleibenden vier Geräte
wurden auf einer Sako 85 montiert (Sako 85 Nachsuche im Kaliber .338 Federal). Wechselpräzise
Montagebrücken stellte Michael
Ali Kilic (MAK, www.kilic-feintechnik.de) aus Waigoldshausen zur
Verfügung.
Die Montage mittels Adapterplatten ging bei allen vier Testgeräten einfach und flott von der
Hand. In unserer Testwerkstatt
wurden die Visiere grob auf die
Laufseelenachse vorjustiert. Um
nachfolgend auf 50 Meter Fleckschuss zu erzielen, genügten bei
allen Geräten wenige Schüsse.
Die Stellschrauben reagierten exakt, Skalenscheibe oder Stricheinteilung bewährten sich als
praxistaugliche Hilfsmittel. Dank
Sicherungsschrauben konnte die
Einstellung bei allen Geräten zuverlässig schussfest fixiert werden.
Auch nach einem Batteriewechsel (Verschraubung mit der
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Docter Sight III
Technische Daten: 3 sensorgesteuerte Programmmodi, Ein-/Ausschalten mittels Abdeckkappe, Abmessungen: 46x25,4x24,3 mm
(LxBxH), Breitband entspiegeltes Sichtfenster 21x15 mm, Vergrößerung 1,07-fach, Höhenverstellung +/- 360 cm/100 m, Seitenverstellung +/- 270 cm/100 m, Zielabdeckung:
3,5 MOA (10 cm/100 m), parallaxefrei auf
40 m, Gewicht mit Batterie 25 g (ohne Abdeckung und Montageadapter), Stromversorgung 3-V-CR-2032, wasserdicht, Aluminiumgehäuse, 2 Jahre Garantie.
Preis: 420 €. Bezug: Fachhandel, z. B. Frankonia
Verarbeitung: + + + +
Zielmarke/Absehen: + + + +
Beim Docter Sight III stehen 3 LeuchtpunktModi zur Verfügung (Minimal = geringe
Leuchtkraft, Dynamik = mittlere Leuchtkraft,
Power = hohe Leuchtkraft). Im jeweiligen
Modus erfolgt die Anpassung an die Umgebungshelligkeit durch einen Sensor. Damit
deckt das Gerät jagdliche und sportliche Anforderungen perfekt und individuell ab. Die
Schaltung der Modi erfolgt über Magnetimpulse (Schutzkappe-Gerät). Das aktuell
eingestellte Programm wird nach Abnehmen der Schutzhaube durch eine Diode angezeigt. Mit einer Zielabdeckung von 10
cm/100 m ist der Leuchtpunkt auf schnelle
Schüsse bis auf Entfernungen von etwa 60
Metern ausgelegt. Der „Punkt“ strahlt geringfügig aus.
Optische Leistung: + + + +
Lichttransmission, Farbtreue und Entspiegelung sind beim Docter-Sichtfenster erste
Sahne. Selbst in extremen Gegenlichtsituationen treten keine Reflexionen auf. Die parallaxefreie Beobachtungsentfernung von 40
Metern ist auf den jagdlichen Einsatzzweck
abgestimmt.
Handling: + + + +
Mit Schraubendreher und Skalenscheibe
lässt sich der Leuchtpunkt einfach justieren.
Die Einstellung wird mit Konterschrauben
zuverlässig gesichert. Ein- und Ausschalten
erfolgt beim Auf- und Absetzen der Schutzhaube. Der Stromkreis wird dabei durch einen Magnetimpuls unterbrochen. Blinkt die
Modi-Anzeige im Sekundentakt, ist die Batterie zu schwach. Das Gerät verfügt über
keine automatische Zeitabschaltung. Die
Modi-Steuerung mittels Magnet in der
Schutzkappe geht leicht von der Hand. Mit
zwei Klemmungen gesichert, sitzt die Kappe
fest auf dem Gerät. Abnehmen erfolgt komfortabel durch Daumendruck. Eine Fangriemenöse ist vorhanden. Für den Batteriewechsel muss das Gerät von der Montageplatte abgenommen werden.
Robustheit: + + +
Auch beim Docter Sight III kann es zu Betriebsstörungen kommen (Regen, Schnee,
Das Docter Sight III
mit Schutzkappe (o.)
Sehr gute
optische
Leistung: Das
Docter glänzt
in allen
Bereichen.
FOTOS : C LAUDIA E LBING
AUSRÜSTUNG
Verschmutzung). Das Gerät ist robust und
wasserdicht.
Montage: + + + +
Mittels Adapterplatten sind alle gängigen
Montagen möglich.
Preis/Leistung: + + +
Kommentar: Das Docter Sight III deckt ein breites
jagdliches und sportliches Nutzungsspektrum ab. Hochwertige Optik und vielseitige
Funktion empfehlen das Gerät für den
professionellen Einsatz.
Gesamtnote: 26 Punkte
Die Technik
Technische Daten: Drucktaster zum Ein-/Ausschalten, Manuelle Steuerung der Leuchtintensität (5 Stufen), Abmessungen: 55x32x29 mm
(LxBxH), vergütetes Sichtfenster 23x17 mm,
Vergrößerung 1-fach, Höhenverstellung +/524 cm/100 m, Seitenverstellung +/- 350
cm/100 m, Zielabdeckung: 3,0 MOA (8,7
cm/100 m), parallaxefrei auf 50 m, Gewicht
mit Batterien 55 g (ohne Abdeckung und
Montageadapter), Stromversorgung mit 2
Batterien CR-1632, wasserdicht, Aluminiumgehäuse, 2 Jahre Garantie.
Preis: 349 €. Bezug: Fachhandel, z. B. Frankonia
Verarbeitung: + + + +
Zielmarke: + + +
Beim Meosight erfolgt die Leuchtpunktsteuerung manuell. Ein Drucktaster auf der Gerätevorderseite steuert (auf/absteigend) die
Intensität in fünf gut gewählten, praxisorientierten Stufen. Automatisches Nachregulieren, zum Beispiel in jagdlichen Stresssituationen, erfolgt nicht. Nach dem Einschalten
leuchtet der Punkt immer in der zuletzt gewählten Einstellung (Memoryfunktion). Der
Leuchtpunkt ist mit einer Zielabdeckung
von 8,7 cm/100 m für Schüsse über kurze
und mittlere Distanzen (bis 70 m) ausgelegt.
Der Punkt franst geringfügig aus.
Optische Leistung: + +
Bildqualität und Farbtreue des augenförmigen Sichtfensters sind gut. Die Transmissionsleistung ist im Tageseinsatz auch bei
schlechten Lichtverhältnissen ausreichend.
Gegenlichtsituationen quittiert das Meosight mit störenden Spiegelungen auf der
Linse. Die abgerundete Unterkante des
Sichtfensters schränkt das Sehfeld ein. Parallaxefrei auf 50 Meter eingestellt, sitzt die
Kugel im Einsatzspektrum immer da, wo der
rote Punkt hinzeigt.
Handling: + + + +
Der Leuchtpunkt wird über zwei Stellschrauben justiert. Dank gut sichtbaren Markierungen geht das Einschießen auch ohne
Skalenscheibe flott von der Hand. Zwei
Klemmschrauben sichern die Einstellung.
Der Taster für die Leuchtpunktsteuerung
dient gleichzeitig als Ein-/Ausschalter. Er ist
für Rechts- und Linkshänder problemlos zu
erreichen. Handschuh-Bedienung ist möglich. Nach dreistündigem Betrieb schaltet
das Gerät automatisch ab. Zur Vorwarnung
blinkt der Leuchtpunkt. Die Neoprenschutzhülle mit Fangriemenschlaufe sitzt nur locker auf dem Gerät, sie ist wenig stoßabweisend. Zum Batteriewechsel muss die Adapterplatte abgenommen werden. Das
Batteriefach ist mit einem Schraubdeckel
geschützt.
Robustheit: + + +
Fremdkörper auf Linse und Diode (Wasser,
Schnee, Schmutz) können die Funktion be-
G RAFIK : D OCTER
Meopta Meosight
Das Größte
im Vergleich:
Meoptas
Meosight mit
NeoprenSchutz (o.)
Mittlere
optische
Leistung:
das Meostar
mit ovalem
Sehfeld
einträchtigen. Das Gerät ist zuverlässig wasserdicht.
Montage: + + + +
Das „Meosight“ passt auf alle gängigen
Adapterplatten.
Preis/Leistung: + +
Kommentar: Wer auf ausschließlich manuelle
Leuchtpunktsteuerung Wert legt, ist mit
dem Meopta gut bedient. Das Gerät besticht
durch eine funktionale Bedienoberfläche
und robuste Bauweise. Die Anfälligkeit für
Reflexionen schränkt den Gebrauchswert
etwas ein.
Gesamtnote: 22 Punkte
Das Funktionsprinzip der zündholzschachtelgroßen Zielhilfen ist
einfach. Eine Leuchtdiode sendet
ein mittels Blende scharf abgegrenztes Strahlenbündel in Richtung Sichtfenster. Der Lichttransfer findet ungeschützt im freien
Raum statt.
Das Sichtfenster besteht in der
Regel aus zwei Linsen, die sich in
ihrer optischen Wirkung aufheben. Beim Durchblick wird nicht,
oder nur in minimalem Umfang
vergrößert. Die Linsen sind zusätzlich mit einer einseitig reflektierenden Beschichtung versehen. Auf der dem Schützen zugewandten Seite wird der Lichtstrahl der LED als roter Punkt abgebildet. Im Gegensatz zu Kimme
und Korn reduziert sich hier die
Zielmarke auf eine Bildebene.
Der rote Punkt ist parallaxefrei
auf eine Distanz von etwa 50
Metern eingestellt. Fehlschüsse
durch Schrägeinblick werden so
im jagdlich relevanten Entfernungsbereich bis maximal 70
Meter vermieden.
Das Einschießen erfolgt durch
Verstellen des Lichtstrahls. Mit
Hilfe von senkrecht und horizontal auf die Blende wirkenden
Schrauben wird der Strahlengang
auf die Treffpunktlage justiert. Als
Hilfsmittel finden bei den meisten Geräten Skalenscheiben Verwendung. Die Steuerung der
Leuchtintensität erfolgt durch
vollautomatische
Sensorregelung bis hin zum manuellen
Druckschalter.
Entweder verfügen die Geräte
über eine Ein-/Ausschaltfunktion,
oder sie versetzen den Leuchtpunkt bei aufgesetzter Schutzkappe in einen Stromsparmodus.
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Adapterplatte wird gelöst) blieb bei allen
Visieren die Treffpunktlage erhalten.
Trotzdem sollte man dabei auf einen
Kontrollschuss nicht verzichten.
Vor der Praxiserprobung standen zwei
Versuche auf dem Programm. Ausgestattet mit verpackungsfrischen Batterien
wanderten die Visiere für acht Stunden
bei minus 15 Grad Celsius auf unseren
Balkon in „Schwäbisch Sibirien“. Da ein
Teil der Geräte bei Dunkelheit in einen
Energiesparmodus fällt, schied unser bewährter Gefriertruhentest aus. Den
Schockfrost haben alle unbeschadet und
mit kräftig leuchtendem Rotpunkt überstanden.
Einfach: Der Rotpunkt wird bei
den meisten Modellen über
Skalenscheiben verstellt, die
mittlerweile gut funktionieren.
Stärken und Schwächen auf einen Blick
Vorteile:
+ Optimaler Situationsüberblick durch fast uneingeschränktes Sehfeld
+ Schnelle und sichere Zielerfassung durch zwei leicht aufeinander abstimmbare
Bildebenen (Leuchtpunkt – Wildkörper).
+ Kontrastreiche, schnell zu erfassende Leuchtzielmarke
+ Zielvorgang wahlweise mit einem oder mit zwei geöffneten Augen möglich
+ Keine anschlagbedingten Zielfehler (Verkanten) dank parallaxefreier Einstellung
(ca. 50 m)
+ Variabler Augenabstand
+ Universell einsetzbar für Büchse, Flinte und Kurzwaffe
+ Kompakte, leichte Gerätebauweise
Nachteile:
– Schnee, Eis, Regen und Fremdkörper können die Funktion des Leuchtpunktes
beeinträchtigen (Unterbrechung Lichttransfer Diode-Sichtfenster)
– Schussentfernung eingeschränkt auf maximal 70 Meter. Keine Vergrößerung und
somit eingeschränktes Ansprechen, hohe Zielabdeckung Leuchtpunkt
– Sehschwächen können nicht korrigiert werden (kein Dioptrienausgleich)
– Batterieabhängige Funktion
FOTOS : C LAUDIA E LBING
Vorsicht bei Schnee und Eis:
Hier wird der Leuchtpunkt
schnell außer
Gefecht gesetzt.
Die drei als wasserdicht bezeichneten
Kandidaten (Burris Fast Fire II, Docter
Sight III und Meopta Meosight) tauchten
für 15 Minuten in einem gefüllten Eimer
ab (Tauchtiefe 30 Zentimeter). Auch bei
diesem Versuch waren keine Verluste zu
beklagen. 15 Minuten Dauerduschen bewältigte das (nur) spritzwasserfeste AKAH
Micro Point.
Den fünfmonatigen Praxistest führten
wir zusammen mit zwei Förstern und
einem Berufsjäger durch. Dabei gingen
Geräte und Waffe entsprechend den jagdlichen Möglichkeiten reihum. Alle Rotpunktvisiere hielten, unabhängig von der
Stromkreisschaltung (Ein-/Ausschaltfunktion bzw. Stromsparmodus), den Testzeitraum ohne Batteriewechsel durch.
Da für einen Austausch Werkzeug
und Fingerfertigkeit erforderlich sind,
empfiehlt sich ein Erneuern der Batterien zum Beginn jeder herbstlichen
Jagdsaison.
Zwei Eindrücke noch zum Schluss:
Leuchtvisiere mit offener Bauweise eignen sich aufgrund der hohen Verschmutzungsanfälligkeit kaum für den Nachsucheneinsatz. Außer man setzt sie erst
kurz vor dem Fangschuss auf, wie es
manche Nachsuchenführer machen.
Zum Zweiten sind Leuchtvisiere bei
klassischen Ansitzdrückjagden schnell
überfordert. Erlaubt der Stand weitere
Schüsse im Altholz oder werden genau
anzusprechende Wildarten bei eingeschränkter Freigabe, wie zum Beispiel
Reh- und Rotwild, bejagt, kommen die
vergrößerungsfreien Visiere schnell
an ihre Grenzen.
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