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Dafne-Fantasien
Figuren-Musik-Theater nach der „Tragicomoedia von der Dafne“
Eine Annährung für Figurentheater mit Musik von Heinrich Schütz,
Claudio Monteverdi, Jacopo Peri, Adam Krieger und Zeitgenossen
Puppenspieler: Marcella von Jan, Christine Müller, Lys Schubert, Sebastian Putz
Erzähler: Mathias Lenz
Birte Kulawik, Sopran | Heidi Maria Taubert, Sopran
Benjamin Glaubitz, Tenor | Michael Schaffrath, Tenor
Johannes G. Schmidt, Bass
Batzdorfer Hofkapelle:
Johanna Seitz, Harfe | Elisabeth Seitz, Psalterium
Stefan Maass, Laute/Barockgitarre | Michael Dücker, Laute/Barockgitarre (am 15.10.)
Leitung und musikalische Fassung: Stephan Rath
Regie: Astrid Griesbach
Puppen / Bühnenbau: Jan Hofmann
Dramaturgie: Friederike Böcher
Technik / Ton: Jürgen von Jan, Andreas Böttger
Eine gemeinsame Produktion der Mitteldeutschen Barockmusik e.V.
mit dem Puppentheaterensemble von Theater&Philharmonie Thüringen
1627. Torgau. – Eine Annäherung! An Martin Opitz. An Ottavio Rinuccini. An Ovid. – An
Heinrich Schütz. Doch geht es nicht um die Rekonstruktion eines verklungenen Theater­
events! Die Musik von Heinrich Schütz ist zudem verloren, einzig das Opitzsche Libretto ist
erhalten. Doch durch die im Bunraku-Stil geführten Figuren und einen sensiblen drama­
turgischen Umgang mit dem erhaltenen Text im Zusammenklang mit Musik von Heinrich
Schütz, Claudio Monteverdi, Marco da Gagliano, Girolamo Fantini, Carlo Farina, Adam
Krieger u. a. wird eine Annäherung an den Stoff wie an den klingenden Zeitgeist jener
Festaufführung in Torgau im Jahr 1627 erzeugt. – 2011. Gera.
Vielfach wurde er bearbeitet, der Mythos von der Nymphe Dafne, die vor der Liebe und dem
Drängen Apollons flieht, indem sie sich in einen Lorbeerbaum verwandeln lässt. Die Be­
schäftigung mit diesem Stoff durchzieht das kompositorische Schaffen durch die Jahr­
hunderte. Nicht zuletzt Heinrich Schütz hat sich ihm gewidmet – freilich im Zuge der
Erfüllung eines Auftrags seines Dienstherren. Dieser, Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen
(1585–1656), orderte Anfang des Jahres 1626 eine Hochzeitsmusik, da seine
fünfzehnjährige Tochter Sophie Eleonore (1609-1671) mit Landgraf Georg II. von HessenDarmstadt (1605–1661) zu Beginn des folgenden Jahres verheiratet werden sollte.
Heinrich Schütz sah sich freilich zunächst außerstande, denn viel zu frisch war der Verlust
seiner eigenen Frau Anna Magdalena. So bat der Kurfürst auf Schütz‘ Empfehlung hin um
die Musik von Jacopo Peris Oper La Dafne favola drammatica, und Martin Opitz erhielt den
Auftrag, den italienischen Text von Ottavio Rinuccini zu übersetzen. Doch entgegen der
fürstlichen Weisung dichtete Opitz neu und mehr, als dass er schlicht und an die Musik
angepasst übersetzte, sodass Schütz letztendlich doch eine neue, passende Musik zu dem
Opitz'schen Libretto komponieren musste. Hat sich nun das Libretto erhalten, so ist die
Musik in den Wirren des 17. Jahrhunderts verloren gegangen.
Dafne – 1627
An die Hoch-Fürstlichen Braut und Bräutigam, bey derer Beylager
Dafne durch Heinrich Schützen im 1627. Jahre
Musicalisch auf den Schau-Platz gebracht ist worden.
Das starcke Liebes-Gifft, das unsre hohe Sinnen,
Die von dem Himmel sind, mit seiner Krafft gewinnen
Und wann Vernunfft erliegt, zu Boden reissen kan,
Sieh', o du Edles Par, auff diesem Schau-Platz an.
Sieh an, du freyer Heldt, du Bildnuß aller Tugendt,
Du Preyß der Zeit, und du, Sophie, Liecht der Jugendt,
Deß Vatters grosse Lust, der werthen Mutter Zier,
Sieh' an der Liebe Macht, von der du für und für
Befreyt und sicher bist. Wer so wie du sich liebet
Mit ungefärbter Pflicht, wer seine Huld ergiebet
In Urtheil unnd Verstandt, ist klüger als der Gott,
Der täglich zu uns bringt das schöne Morgenroth.
Ihm machet Dafne selbst von ihren frischen Zweygen
Den Krantz, der nicht verwelckt, sein Nachklang wird nicht schweigen,
So lange Liebe wehrt. Nim dann in Gnaden an,
Du duppeltes Gestirn, was Dafne geben kan:
Den immer-grünen Krantz, und dencke, daß die Gaben
So Fürsten als wie ihr vollauff zugeben haben,
Zwar groß, doch irrdisch sind. Die Flucht der Zeit vertreibt
Das Unsrig' und uns auch; was Dafne gibt das bleibt.
Im Ratsprotokoll der Stadt Torgau ist zu lesen, „... dass unsere Musiker am 1. März
wohlbehalten ankamen und sich in ihrer Begleitung auch acht ‚Bergsänger‘ (d.s. Laiensänger
aus dem Erzgebirge) befanden.“ – Zuvor war eine weit prächtigere Reisegesellschaft zu
Pferde oder in Karossen auf dem Torgauer Schloss Hartenfels eingetroffen: Johann Georg I.
von Sachsen führte seine älteste Tochter zur Stätte des „fürstlichen Beylagers". Ihm folgten
zwei Tage später die Fürstin sowie „Herrlein und Fräulein samt dem ganzen Hofgesinde".
Der Bräutigam traf zum Monatsende ein, mit 229 Pferden im Gefolge. „Der Bräutigam ritte
auf einem weißen Roß, welches gar sanffte, als ob es tantzete, hereintrabete. Das
Churfürstliche Fräulein als Braut saß in einem wagen, an dem man fast nichts als Gold und
Silber sehen konnte ..."
Laut der „Heuraths-Acta" beinhaltete der Festablauf an den ersten Tagen Aufführungen der
englischen Komödianten, es folgten Wolfshatzen, Ballett und Feuerwerk. Am 13. April 1627,
zwei Tage vor Abschluss der Festlichkeiten, fand dann die Premiere der Dafne statt – in
einem Saal des Torgauer Schlosses wurde von der „Churfürstlichen Cantorey" nach der
Abendmahlzeit Heinrich Schütz‘ Pastoral Tragicomoedie aufgeführt. – Die Geburt der
deutschen Oper?
Inhalt der Dichtung
Der erste Act beginnt mit einer Klage der Hirten, dass ein grimmes Wunderthier (die
pythonische Schlange) ihre Felder verwüste; darauf folgt eine artige Arie des ersten
Hirten mit Echo, eine damals sehr beliebte Spielerei, wonach Apollo ihnen die
Botschaft bringt, „daß er dem Drachen durch seines Bogens Macht gestillt den
wilden Rachen“ und sie auffordert, nun zu frohen Tänzen in den Wald zu ziehen.
Im zweiten Acte sehen wir Venus, Amor und Apoll; letzterer lacht und spottet der
Macht des kleinen Schützen, Venus warnt ihn, Cupido droht Rache.
Der dritte Act führt uns Dafne, eine eifrige Jägerin, des Hirschen Spur verfolgend,
vor; Apollo begegnet ihr und fasst sogleich eine heftige Neigung zu der schönen
Nymphe; sie weist ihn zurück, indem sie sagt, dass nur Bogen und Pfeil sich zu ihr
gesellen dürften.
Im vierten Acte sehen wir Cupido seines Sieges über Apoll sich rühmen.
Im fünften Acte treten nochmals Apollo und Dafne auf; vergebens fleht er die
Geliebte an, „seine Gluth zu erwiedern“; sie bleibt bei seinen Klagen ungerührt, und
als er dringender wird, bittet sie ihren Vater Peneus, sie als ein unbeflecktes Kind
hinwegzunehmen, worauf sie in einen Lorbeerbaum verwandelt wird. Apoll, sein
Schicksal beweinend, segnet den Baum und bestimmt, dass seine Blätter ihm von
nun an das güldene Haar, in Zukunft aber das Haupt jedes sieghaften Helden zieren
sollten.
Dafne – 2011
Was Dafne gibt, das bleibt
Die Flucht der Zeit vertreibt
Das unsrig', und uns auch.
Auf dem Zeitengrat, Singspiel noch, Oper noch nicht, wird im Zusammenspiel des zu
seiner Zeit Ruhm-vollen Dichters Opitz von Boberfeld und des Komponisten Heinrich
Schütz der Spalt einer Tür geöffnet, durch die in den kommenden Jahrhunderten die
Kunstform der Oper auch im deutschsprachigen Raum zum blühen kommt.
Dafne, die Vorbotin.
Und doch schon Fragment, die verschollene Musik,
macht eine Aufführung nicht mehr möglich.
Der Text ist vollständig erhalten, der Klang der Zeit überliefert, und so machen wir
uns, gut 400 Jahre später, auf den Weg, dem Phänomen Dafne auf die Spur zu
kommen, um im Hegelschen Sinne Aufzuheben, um zu Erhalten.
Die Dichtung, die Musik und das Bild, diese Dreiteilung, die in der Aufführung auch
solitär dargeboten werden sollen, bringen die ebenfalls 400 Jahre alte japanische
Puppentheaterform des Bunraku ins Spiel.
Diese Puppenart wird pro Figur von 1-3 Spieler geführt, die Puppenspieler sind auf
der Bühne voll sichtbar, die Figuren von Dafne, Apollo, Venus und Cupido werden
also stumm agieren – das bildnerisch/spielerisches Element.
Die Schnittstelle zwischen Bild und Musik ist der Erzähler, der im Besitz der Dichtung
ist und diese gestisch dem Publikum vorträgt.
Die Bühne wird einem Triptychon ähnlich sein, ein Seitenflügel die Musik/Sänger,
in der Mitte der Erzähler und auf der dritten Seite die in sich geschlossene
Puppenspielbühne.
Das Verweben der drei Elemente findet im Zuschauer statt.
Astrid Griesbach
Musikalische Annäherung
Jacopo Peri als Apollon in der Aufführung der „Dafne“ 1597 im Palazzo Corsi Florenz
„Martin Opitz hat in seiner Übersetzung, ja eigentlichen Neudichtung des Librettos
völlig andere Versmaße als sein italienischer Dichterkollege Ottavio Rinuccini be­
nutzte, sodass es nur selten möglich ist, 1:1 den deutschen Text auf die italienische
Musik zu setzen. Deshalb habe ich mich bei meinen ‘Vertonungen‘ nur auf die Chöre
an den Aktschlüssen beschränkt, die mir in ihrer klaren Struktur (auch schon bei
Rinuccini) sich scheinbar gut in Musik übersetzen ließen. Abgesehen davon stehen
wir damit in einer guten Traditionslinie mit den musikalischen Chören im antiken
Drama. Die Dialoge (Rezitative) sind im Italienischen in dem abwechslungsreichen
freien Madrigalvers verfasst, der den deutschen Dichtern erst ab etwa Mitte des
Jahrhunderts mit Ziegler als Theoretiker und dann mit Stieler für die Oper (etwa
seine „Pomo d'oro“ – einer Adaption Cestis) zur Verfügung stand. Die Dialoge Opitz‘
in einer gesungenen Version, mit seinen strengen liedhaften Reimen würden uns
heute – und ich bin sicher auch schon damals – sehr schnell langweilen. Daher stand
ganz zu Beginn schon meiner Überlegungen die Auffassung, die Dialoge dem
Schauspieler zu überlassen und seinen Text nur durch Ritornelle zu gliedern, das
Echo musikalisch zu gestalten oder an zwei Stellen, wo der Text betrachtenden
Charakter hat,
mit Musik „melodramatisch“ zu unterlegen und dann im 5. Akt als Klimax, in der
Katharsis den Schauspieler im Wechsel mit einem Sänger sprechen zu lassen.“
Stephan Rath
Das Puppentheater in Gera kann auf eine 80-jährige Tradition zurückblicken. Hier
wird Puppentheatergeschichte gelebt! Märchen, Sagen und Legenden bilden einen
Schwerpunkt des Spielplans, daneben finden sich aber auch zahlreiche Bearbei­
tungen moderner Kinderbücher von Selma Lagerlöf über Janosch bis Amelie Fried
sowie Stoffe der Weltliteratur, und wer natürlich nicht fehlen darf ist der Kasper.
Gearbeitet wird mit den unterschiedlichsten Mitteln, das klassische Marionetten­
theater ist hier ebenso vertreten wie Spielarten des modernen Material- und Objekt­
theaters. Für viele kleine Zuschauer ist das Puppentheater die erste Theater­
erfahrung überhaupt. Und die Großen können hier das Staunen wieder lernen,
schließlich versteht sich diese Sparte als eine Institution für die ganze Familie!
Marcella von Jan war nach einem Abschluss als „Facharbeiter mit Abitur“ zwei Jahre
Eleve am Puppentheater Gera; dem folgte eine Delegierung zum Studium an die
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Seit 1982 ist sie wieder am
Geraer Puppentheaterensemble und agierte als Puppenspielerin bisher in über 50
Inszenierungen. Abstecher zum Trickfilm, Puppenspielfilm und Fernsehen, Lesun­
gen, Straßentheater; Erfahrung mit Hand-, Stab- und direkt geführten Puppen,
Marionetten, Masken und Pantomime ebenso wie die Zusammenarbeit mit anderen
Sparten wie Schauspiel, Ballett, Orchester gehören zu den inspirierenden Er­
fahrungen. Sie spielt mehrere Solostücke, darunter den Dauerbrenner „Rapunzel“ –
der seit 20 Jahren im Repertoire des Theaters Gera Jung und Alt begeistert.
Christina Müller lebt als Puppenspielerin und Schauspielerin in Berlin, wo sie 1979
geboren wurde. Nach dem Studium der Phonetik und Sprechwissenschaft an der
Martin-Luther-Universität in Halle/Saale erwarb sie 2007 ihren Diplom-Abschluss an
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, Abt. Puppenspielkunst.
Sie war in Inszenierungen am „Das Weite Theater“ Berlin, „Theater des Lachens“ in
Frankfurt/Oder, am Puppentheater Meiningen, TJG Dresden und in der Oper Erfurt
zu erleben. Sie erhielt den „Hohen Ems Preis“ 2008 mit der freien Produktion „Ein
Stück zurück vom kleinen Glück“.
Lys Schubert absolvierte zunächst eine Ausbildung an der Medizinische Fachschule
Gera, war Krankenschwester in der Radiologischen Klinik Gera und Co-Therapeut in
der Kinder- und Jugendpsychiatrie Berlin-Herzberge. Ab 1983 war sie am Jugend­
theater Gera engagiert und belegte Workshops bei Harald Seime (Pantomime), Wolf
Bunge (Regie), Michael Hametner (Regie), Elke Tasche (Dramaturgie) usw. 1986 bis
1988 folgte ein Studium zum Leiter für künstlerisches Volksschaffen am Zentralhaus
für Kulturarbeit Leipzig, 1990 bis 1994 eine Schauspielausbildung am LIZ-Theater
durch die Hochschule „Ernst Busch“ Berlin. Anschließend war sie bis 1997 am
„Theater des Lachens“ Frankfurt/Oder unter Leitung von Astrid Griesbach, 1997 bis
2001 am Theater Altenburg-Gera (Schauspiel/Puppenspiel) zu erleben.
Von 2001 bis 2008 spielte sie zudem im Kabarett „Fettnäppchen“ Gera.
Sebastian Putz wurde 1969 in Dortmund geboren, studierte Theologie und
absolvierte
eine
Ausbildung
zum
Tischler.
Nach
Engagements
am
Marionettentheater Düsseldorf ist er seit 2002 am Meininger Theater verpflichtet.
Hier präsentierte er u.a. Rollen in den Stücken „Peterchens Mondfahrt“, „Die
Erschaffung der Welt“, „Schenkst Du mir, schenk ich Dir“. In der Bühnenfassung von
„Pippi Langstrumpf“ animierte er die Figur des Herrn Nilsson. Desweiteren war er in
der märchenhaften Musikerzählung „Papagenos Zauberflöte“ nach Motiven von
Mozart zu erleben, in der Klassiker-Inszenierung „Romeo und Julia“ nach
Shakespeare und im „Till Eulenspiegel“ mit der Musik von Richard Strauss.
Mathias Lenz wurde 1980 in Linz an der Donau geboren. Der Puppenspieler
absolvierte seine Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. Er war
bisher in Engagements als Schauspieler, Puppenspieler und Performer u. a. am brut
Wien, den Sophiensäle Berlin, dem Theater unterm Dach Berlin und dem Wiener
Burgtheater zu erleben.
Astrid Griesbach studierte von 1980 bis 1983 an der Hochschule für Schauspielkunst
„Ernst Busch“ Berlin im Bereich Puppenspiel und kam als Absolventin an die Bühnen
der Stadt Gera. Von 1988 bis1992 studierte sie am Regie-Institut BAT, der
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, im Bereich Schauspielregie. Sie
belegte Hospitanzen und Seminare bei Frank Castorf, Heiner Müller, Robert Wilson,
Ruth Berghaus und Benno Besson, inszenierte in Schwerin, Potsdam, Heilbronn,
Dresden, Gera und vor allem am „Theater des Lachens“. Ihre Inszenierung des
Märchens „Rapunzel“ gehört bis heute zu den Dauerbrennern im Puppentheater
Gera. Von 1992 bis 1999 war sie künstlerische Leiterin des „Kleinen Theaters“
Frankfurt an der Oder. Sie war Mitbegründerin „Theater des Lachens“, dessen
künstlerische Leiterin sie seit 1999 ist. Von 2001 bis 2003 war sie künstlerische
Direktorin am Theater Wismar. Seit 2001 ist sie Mitglied des Theaterbeirats des
Kleist-Forums Frankfurt. Seit 2004 ist sie als freie Regisseurin in Berlin tätig und war
Leiterin der Sparte Puppen/ Objekttheater bei der Theater&Philharmonie Thüringen.
2009 wurde sie als Professorin in die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
Berlin im Bereich Fachbereich Puppenspielkunst berufen.
Stephan Rath ist Dozent für Laute an der Folkwang-Hochschule Essen, Abteilung
Duisburg, und leitet fachübergreifende Projekte im Bereich Alte Musik. Als Solist und
Generalbass-Spieler arbeitet er mit Ensembles wie Concerto Köln, La Chapelle
Royale, dem Amsterdamer Barockorchester, dem Freiburger Barockorchester sowie
mit Dirigenten wie Ton Koopman, Philippe Herreweghe, Howard Arman, René
Jacobs, Konrad Junghänel, Alessandro de Marchi, Michael Hofstetter und Helmuth
Rilling zusammen. Bei mehr als 100 Barockopernproduktionen hat er in den letzten
Jahren zum Teil leitend mitgewirkt; Engagements führten ihn dabei an die bedeu­
tenden deutschen Opernhäuser. Mit Maria Jonas gründete er das Ensemble
convoce.coeln und war 1993 Mitbegründer der Batzdorfer Hofkapelle, der er auch als
künstlerischer Leiter vorsteht. Als seine neueste CD-Einspielung erscheint in Kürze
eine Solo-Aufnahme mit Werken von Giovanni Girolamo Kapsperger.
Das idyllische Schloss Batzdorf, ein zwischen den Elbhängen bei Dresden gelegenes
mittelalterliches Rittergut, ist der Ursprungs- und Inspirationsort der Batzdorfer
Hofkapelle. Schon in den achtziger Jahren bezogen Künstler und Restauratoren das
vom Verfall bedrohte Gemäuer. Anfang der 90er Jahre entstand der kühne Plan, das
alte Schloss mit seinem historischen Rittersaal durch Konzerte kulturell zu beleben.
1993 fand das Gründungskonzert des ebenso scherzhaft wie selbstbewusst
Batzdorfer Hofkapelle genannten Ensembles im Rittersaal des Schlosses statt. Nach
der erfolgreichen Produktion der Oper „Calandro“ an ihrem Uraufführungsort Schloss
Pillnitz 1997 folgte 1998 eine Aufführungsserie der Amazonenoper „Talestri“ von
Maria Antonio Walpurgis von Sachsen im Münchener Cuvelliertheater sowie im
historischen Theater in Neuburg an der Donau, mit der das Ensemble zum ersten
Mal deutschlandweit ein große Aufmerksamkeit erregte. 2001 spielte die Batzdorfer
Hofkapelle u. a. bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, bei den Händel
Festspielen Halle, beim Festival Bayreuther Barock uns bei den Ludwigsburger
Schlossfestspielen.