04-10 Bandecho
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04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:21 Seite 138 TAPE FAKE Band-Echo-Sound im Pedalformat Der Natur geklaut, ist das Echo einer der ersten Gitarreneffekte überhaupt und prägt bis heute ganze Stilrichtungen. Rockabilly, Dub-Reggae, Psychedelic oder U2 ohne Delay? Undenkbar! Verantwortlich für zahlreiche prägende Echo-Sounds der Gitarristenwelt war jedoch kein kompaktes Pedal oder PlugIn, sondern ein mechanisch aufwendiges, oft unkontrollierbares Gerät namens Tape Echo. AUTOR Martin Schmidt y FOTOS Dieter Stork Bis Ende der 1970er wurden Delay-Sounds nicht mit Pedalen erzeugt, sondern mit Tonband. Erste Delay-Sounds hörte man schon in den 50ern bei Les Paul und Chet Atkins, die zwei verzögert gestartete Bandmaschinen für den Effekt nutzten – im Studio praktikabel, live zu kompliziert. Rockabilly-Pionier Scotty Moore nutze ausgiebig den Ray Butts Echosonic Amp (u. a. zu hören auf ‚Mystery Train‘), der den Echosound zwar auf die Bühne brachte, aber kaum Einstellmöglichkeiten bot. Gegen Ende der 1950er entstanden dann die ersten transportablen Bandechos. Größenmäßig eher im Nähmaschinenbereich als im heutigen Pedalformat angesiedelt, boten Modelle wie das Maestro Echoplex, Binson Echorec (mit Magnet Disc statt Tape) oder das britische Watkins Copycat variable Delay-Zeiten und Wiederholungen. Für Sound sorgte neben dem Tonband eine Röhrenschaltung, mit Nebeneffekten wie harmonischer Verzerrung, Kompression und Wärme im Klang. In den 1970ern hörte man bei Gitarristen wie Jimmy Page oder Eddie Van Halen das Maestro EP3, die Transistor- 138 version des populären EP2. Beliebt war auch das ab 1973 gefertigte Roland Space Echo, das bis heute für den Slapback-Sound von Brian Setzer verantwortlich ist. Mit dem Aufkommen von Analog- und Digital-Delays in den 1980ern verschwanden die Bandecho-Geräte in den Sound-Laboren von Retro-Freaks. Die charakteristischen Klänge sind jedoch immer wieder Vorbild für Simulationen im Pedal-oder Plug-In-Format. Echoplex-Neuauflagen wie The Plex, Mike Fullers Fulltone TTE oder das T. Rex Replicator versuchen, die alte Bauweise verlässlicher zu machen und modernen Anforderungen gerecht werden zu lassen. Funktionsweise Ein Bandecho zeichnet das Originalsignal auf ein Tonband auf und spielt es verzögert ab. Das Maestro Echoplex verwendet dazu ein Tape Cartridge, ähnlich einer Audio-Cassette, während im Roland Space Echo und dem Watkins Copy Cat eine Endlos-BandABC gitarre & bass 04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:21 Seite 139 schleife zum Einsatz kommt. Auch für die Verzögerungszeit gab es verschiedene Konzepte: Das Echoplex hatte einen verschiebbaren Tonkopf, das Space Echo variierte die Abspiel-Geschwindigkeit des Tapes und andere Modelle hatten an verschiedenen Stellen angebrachte Tonköpfe, die zu- oder abgeschaltet werden konnten. Typische Sounds Durch die Konstruktion bedingt, erzeugen Bandechos nicht einfach ein Delay, sondern prägen den gesamten Gitarrensound. Hierfür sind verschiedene Faktoren verantwortlich: Ein Bandecho wird vor den Amp geschaltet. Somit wird der Delay-Sound durch den Amp verändert und nicht einfach – wie bei einem Delay im Einschleifweg – das Ampsignal mit Echo versehen. Je nach Amp klingt das Delay also clean, crunchy, höhenreicher oder dumpfer. Zudem haben Bandechos einen integrierten Preamp. Ein Echoplex oder ein Roland Band-Echo vor dem Amp beeinflusst also auch ohne Echoeffekt den Sound, was nicht unwesentlich zur anhaltenden Begeisterung für Bandechos beiträgt. Hinzukommen Sounds, die durch Schwächen der Konstruktion entstehen: Ein Tapeecho hat dieselben Probleme wie ein Kassettenrekorder: Gleichlaufschwankungen und Tape-Abnutzung resultieren in Chorus-Sounds und dumpfen Echos, die unglaublich musikalisch klingen können, aber gleichzeitig den Gebrauch eines Bandechos zur nervenaufreibenden Sache machen. Hinzu kommen Probleme mit festlaufenden Lagern, sich verhärtenden Gummirollen, ausleiernden Antriebsriemen, durch Hitze festklebende Tapeloops usw. Ein Bandecho will zudem gepflegt sein wie ein Oldtimer und ist launisch wie eine Diva, wenn es um das Funktionieren in feuchten Rock’n‘Roll-Kaschemmen geht. Deswegen wollen wir versuchen, dem Bandecho-Sound mit aktuellen Pedalen so nahe zu kommen wie möglich und testen diverse Echoplex Preamps mit Delays, die – natürlich! – „authentischen Tape Sound“ versprechen. Referenzen In der Rockgeschichte finden sich diverse Klänge, die man bewusst oder unbewusst mit Bandechos assoziiert: • Rockabilly Slapback Delay à la Scotty Moore und Brian Setzer • Lange Delays für Solos und Intros (Led Zeppelin: ‚Dazed & Confused‘) • Dub-Sounds à la Lee Perry • Spaceship Klänge ( Jimi Hendrix ‚And The Gods Made Love‘ oder Pink Floyd ‚Astronomy Domine‘) gitarre & bass ABC • Selbst-Oszillation (bei aufgedrehten Repeat- und Mix-Reglern schaukelt sich das Delay in Endlosschleife hoch und spielt quasi von alleine) Folgende, moderne Pedale treten an, diesem alten, legendären Sound nahe zu kommen: Preamps: • Clinch FX EP PRE • Clinch FX EP + • Dunlop Echoplex • Xotic EP Booster Delays: • Catalinbread Belle Epoque • MXR Carbon Copy • Electro-Harmonix Memory Boy • Strymon El Capistan • Wampler Faux Tape Echo • Boss RE-20 Preamps Obwohl sich alle vier getesteten Preamps auf dasselbe Vorbild beziehen – nämlich das Transistor-Echoplex EP 3 aus den Siebzigern – klingen und verhalten sie sich alle unterschiedlich. Das australische Modell Clinch EP Pre hat – wie seine Kollegen – nur einen Regler, der wie der Mixregler des Echoplex funktioniert, ohne Delay hinzuzufügen. Man bekommt also den Boost und die Tonveränderung entsprechend der Stellung beim Original. Schaltet man das Pedal ein, stellt sich sofort eine Tonverbesserung ein. Die Bässe werden straffer, die Höhen klingen feiner und der ganze Sound bekommt ein leichtes Glitzern. Schaltet man das Pedal wieder aus, wirkt der Sound flacher und langweiliger − ein Effekt, der dem A/B-Vergleich mit einem guten Mastering einer Aufnahme ähnelt. Bis zur 11-Uhr-Stellung gibt es einen leichten Lautstärke-Boost, danach ändert sich der Ton nur noch subtil. Das EP + der gleichen Firma bietet bis zur 9-Uhr-Stellung die gleiche Tonveränderung, hat aber mehr Biss in den Höhen. Dreht man den Regler weiter auf, bekommt man bis zu 18 dB Boost, was selbst einen Clean-Amp zum Zerren bringt. Der Klangcharakter ist deutlich aggressiver als beim EP Pre, was mit Singlecoils und einem höhenreichen Fender-AmpSound manchmal auch zu viel des Guten sein kann. Der Dunlop Echoplex ist immerhin mit dem Originallogo des Vorbilds dekoriert. Der Wirkungsgrad des Reglers ist relativ gering und führt bis zur 14-Uhr-Stellung sogar zu einer Absenkung des Original-Signals. Zwischen 14 und 15 Uhr gibt es einen leichten Lautstärke-Boost mit einhergehender Tonverbesserung. Die Höhen werden angenehmer, der Bass leicht ausgedünnt. Weiter aufgedreht, zerrt das Pedal leicht an, hat aber nicht die Reserven des EP +. Ganz anders sieht das beim Xotic EP Booster aus, der mit einem sehr offenen Klang aufwartet. Bis zur 10-Uhr-Stellung gibt es einen dezenten Lautstärkeanstieg mit strafferem Bass und schöneren Höhen. Ab 12 Uhr steigt die Lautstärke deutlich an, bei Rechtsanschlag hat man ordentlich Verzerrung zur Verfügung und kann das Gitarrensignal lautstärkemäßig stark anheben – ideal als Solo-Boost! 139 04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:21 Seite 140 s o u n d f il auefs Unterm Strich: Einen klanglichen Gewinner dieser Preamp-Auswahl kann man schwer ausmachen, denn vieles st Te zu diesem hängt vom persönlichen Setup s.de www.gitarrebas (Instrumente, Amp, SoundVorstellung) ab. Ich persönlich nutze den Clinch EP Pre als Tonverbesserer: Das Pedal ist immer an, es macht den Sound lebendiger und ermöglicht auch in geringeren Lautstärken ein Spielgefühl, das sensibel auf den Anschlag reagiert. Diesen Effekt kann man aber mit allen vier Pedalen erzielen. Für einen Soloboost oder das Anblasen eines bereits verzerrten Röhrenamps eigenen sich nur der EP + und der Xotic EP Booster, wobei Ersterer etwas giftiger agiert. Interessant ist noch der Vergleich mit einem Original Echoplex. Erfreulicherweise können alle Pedale mit der Transistorversion gut mithalten und liefern tatsächlich einen sehr ähnlichen Lautstärke- und TonBoost wie ein altes EP 3. Die alte Röhrenversion EP 2 hingegen bringt jedoch deutlich mehr Tonformung als die Pedale. Der Sound ist wärmer und lebendiger, liefert einen deutlichen Bassschub und reagiert noch sensibler auf die Anschlagsstärke, was gerade im Studio interessant sein kann. Echo Echo Echo Nachdem wir alle Pedale in Reihe geschaltet haben, mit den Preamps am Anfang der Signalkette, begeben wir uns erst mal in die 50er-Jahre, Stichwort: Slapback. Den authentischsten Slapback-Sound liefert das Catalinbread Belle Epoque, mit knalligen, warmen Echos, die einen förmlich anspringen. Sehr ähnlich klingt das Wampler Faux Tape Echo, das etwas klarer und direkter wirkt. Auch das Boss RE-20 bietet authentische Echos mit extrem kurzen Verzögerungszeiten. Der Slapback-Sound des Strymon El Capistan ist jedoch weniger hörbar. Dreht man den Mixregler weiter auf, modulieren die Echos sehr stark, was einen etwas künstlichen Charakter zur Folge hat. Effekt- und Originalklang verbinden sich nicht so schön wie bei den vorangegangen Modellen. Einen guten Job macht hier das MXR Carbon Copy. Sein recht dumpfer Grund-Sound fällt bei der kurzen Verzögerungszeit nicht negativ auf, sondern erzeugt einen warmen Rockabilly-Sound. Nicht überzeugen kann der EHX Memory Boy, der sowohl das Originalsignal abschwächt als auch ein sehr künstlich wirkendes Delay produziert. Begeben wir uns nun auf Gitarrenhelden-Territorium und stellen ein langes Delay zwischen 300 und 400 ms ein. Klang und Charakter des Echos sind jetzt deutlicher hörbar als bei der kurzen Slapback-Wiederholung. Das Catalinbread Belle Epoque bietet einen sehr fetten Sound, mit deutlich angezerrten Delays. Genau wie ein echtes Tape-Echo reagiert es auf die Anschlagsstärke und duckt sich bei hartem Attack etwas weg – in der Praxis sehr angenehm, denn so matscht das Echo hart gespielte Passagen nicht zu. Der Choruseffekt ist bei moderat eingestelltem Mod-Regler nah am Original und klingt nicht nach leierndem 80er-Jahre-Chorus-Pedal. Etwas sauberer wirkt das Wampler Faux Tape Echo, das aber ebenfalls einen schönen, realistischen Echoausklang bietet. Auch der Choruseffekt ist angenehm und kann sehr variabel geregelt werden – vom gut gewarteten Tape Echo mit leichter Modulation bis zum Extrem-Leiern eines Uralt-Bandes. Dreckiger klingt es beim Boss RE-20, das hier einen unedleren Grundklang liefert, was aber gerade für 70er-Jahre-Lead-Sounds einen ganz eigenen Reiz hat. Die Modulation ist voreingestellt und lässt sich nicht variieren. Die Entwickler von Boss haben es aber geschafft, eine sehr realistische Schwankung einzustellen, die nie nervig wird, sondern dem Ton ein angenehmes Schimmern beifügt. Das MXR Carbon Copy klingt aufgrund seiner dumpfen Wiederholungen hier nicht überzeugend, (neu im MXR-Programm ist das Carbon Copy Bright, was hier dann in die Bresche springen kann) während der EHX Memory Boy bei längerem Delay 140 Pedalkonzepte Band-Echo ist nicht gleich BandEcho. Die hier getesteten Pedale haben unterschiedliche Vorbilder mit daraus resultierenden Regelund Klangmöglichkeiten. Das Catalinbread Belle Epoque versucht ein altes Echoplex zu imitieren. Es besitzt einen internen Preamp, der das Signal boostet und hat dieselben Regelmöglichkeiten wie ein Maestro EP 3. Die durch Bandleiern und Gleichlaufschwankungen entstehenden Modulationen können mit dem Mod-Regler hinzugefügt werden. Das Wampler Faux Tape Echo ist eine Kombination aus Tape-EchoSimulation und Analog Delay. Neben den üblichen Regelmöglichkeiten für Lautstärke, Wiederholungszeit und -Anzahl des Echos kann der Sound der Wiederholung mit dem Shade-Regler eingestellt werden – von dumpf bis klar. Die Band-Modulation wird mit dem Faux Tape Reel imitiert. Dieses Feature kann aber auch ganz aus dem Schaltkreis herausgenommen werden. Als Zugeständnis an die Moderne hat es auch eine TapTempo-Funktion. Das Boss RE-20 ist ein digitales Modeling des 70er-Jahre-Space-Echos mit allen Regelmöglichkeiten des Originals. Hinzu kommt die TapTempo-Funktion und ein integrierter Reverb. Äußerst ambitioniert ist das El Capistan, das drei Band-Echos als Vorbild hat: Das Echoplex mit einem beweglichen Tonkopf, das Roland Space Echo mit einem feststehenden Tonkopf und das Watkins Copycat mit mehreren Tonköpfen, zwischen denen man mit dem Tape-Head-Schalter hin- und herschalten kann. Hinzu kommen zahlreiche Regelmöglichkeiten für ein Band-Echo in unterschiedlichen Wartungszuständen. Alter, Knitterzustand und Modulation des Bandes können genauso variiert werden wie die Bias-Einstellung des Geräts. Hinzu kommt ein integrierter Spring Reverb. Einfacher konzipiert sind das MXR Carbon Copy und der EHX Memory Boy Deluxe. Beide Geräte sind Analog Delays, die sich am Soundcharakter eines Band-Echos orientieren, ohne diesen genau nachzubilden. zy ABC gitarre & bass 04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:22 Seite 141 Übersicht Fabrikat Dunlop Xotic Clinch FX Clinch FX Modell Echoplex EP Booster EP Pre EP + Gerätetyp Preamp Preamp Preamp Preamp Herkunftsland USA USA Australien Australien Anschlüsse Guitar In, Amp Out A, Netzteil Guitar In, Amp Out A, Netzteil Guitar In, Amp Out A, Netzteil Guitar In, Amp Out A, Netzteil Regler Gain, Gain, Volume Volume Schalter 1× On/Off, 1× On/Off, 1× On/Off, 1× On/Off, Maße 61 × 50 × 111 BHT/mm 37 × 55 × 90 BHT/mm 59 × 50 × 110 BHT/mm 59 × 50 × 110 BHT/mm Stromverbrauch 12 mA 5 mA 20 mA 20 mA Vertrieb W-Music Distribution, shop.warwick.de W-Music Distribution, shop.warwick.de Clinch FX www.clinchfx.com Clinch FX www.clinchfx.com Preis € 171 € 188 $ 149 (nur Direktbestellung) $ 149 (nur Direktbestellung) eine bessere Figur macht. Das Strymon El Capistan liefert sehr authentische Delays, die sowohl das Zerren als auch das Dumpfer-Werden des Originals gut nachbilden. Leider geht das mit einem immer vernehmbaren Choruseffekt einher, der auch bei zugedrehtem Wow & Flutter Regler nicht wegzubekommen ist. Bei Lee-Perry-artigen Dub-Sounds liefern nur Catalinbread Belle Epoque, das Boss RE-20 und das Wampler Faux Tape Echo authentische Ergebnisse. Alle drei Pedale haben ge- Seit 25 Jahren Noch mit Röhren betrieben und eine Referenz für alle modernen Geräte: Das Echoplex 2. Die spätere Transistor- Version, das Echoplex 3, ist ähnlich beliebt wie der RöhrenVorgänger. gitarre & bass ABC Custom Amps, Effektgeräte, Pedalboards, Modifikationen etc. handmade in Germany www.tonehunter.de 04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:22 Seite 142 nügend Effektreserven mit gleichmäßigem Ausklang und der charakteristischen Verzerrung der Echos. Das Strymon El Capistan klingt etwas verwaschener, denn nach einigen Wiederholungen hat man sehr viel Bewegung im Ton, was genau getimte Rhythmus-Parts vom Attack etwas unklarer macht. Wenn es um die Selbst-Oszillation geht, fehlen sowohl dem Wampler als auch dem MXR-Pedal und dem Memory Boy die nötigen Reserven. Das Belle Epoque imitiert Jimis SpaceshipSounds auf überzeugende Weise. Noch krachiger und kaputter wirkt hier das RE-20, das sich extrem hochschraubt. Hält man die Tap-Tempo-Taste gedrückt, schaukelt sich der Effekt unabhängig von der übrigen Einstellung hoch. Überzeugender ist die Oszillation aber bei weit aufgedrehtem Repeat-Regler. Der Sound, der bei gedrücktem Taster entsteht, klingt damit verglichen künstlich und immer gleich. Das Strymon El Capistan klingt auch beim Oszillieren sauberer als Catalinbread Belle Epoque und Boss RE-20, kann aber auch ordentliche Space-Atmosphäre erzeugen. Auch hier schaukelt der gedrückte Tap-Tempo-Schalter den Effekt hoch, was besser funktioniert als beim Boss RE-20, da der entstehende Sound an die eingestellte Echozeit und -lautstärke gekoppelt ist. Nimmt man den Fuß vom Taster, bricht der Sound jedoch relativ unvermittelt ab, was leider nicht sehr musikalisch klingt. Fazit Tape-Echo-Sounds ohne richtiges Tape Echo sind möglich! Um der Klangformung des Originals nahezukommen, sollte man aber unbedingt einen der EP-Preamps vor das Echo schalten, denn der leichte Lautstärke- und Ton-Boost hebt das Echosignal auf ein deutlich höheres Niveau. Der Referenz meines alten Maestro EP 2 kommen das Catalinbread Belle Epoque und das Wampler Faux Tape Echo am nächsten. Beide Pedale bieten sehr musikalische Echo-Sounds und lassen sich intuitiv und unkompliziert bedienen. Dreckiger, aber auch sehr authentisch klingt das Boss RE-20, in dessen Funktionsweise man sich etwas einarbeiten muss. Etwas sauberer wirkt das Strymon El Capistan, das extrem viele Einstellmöglichkeiten bietet und in hohen Effekt-Settings zu künstlichem Klang neigt. Das MXR Carbon Copy überzeugt lediglich beim Slapback, während der EHX Memory Boy einen angenehmen Leadsound liefert. Eine wirkliche Tape-Echo-Simulation gelingt diesen beiden Pedalen aber nicht. zy Übersicht Fabrikat Catalinbread Wampler Boss Strymon MXR EHX Modell Belle Epoque Faux Tape Echo RE 20 El Capistan Carbon Copy Deluxe Memory Boy Gerätetyp Tape Echo Simulation Tape Echo Simulation Modelling des Roland Space Echo Tape Echo Simulation Analog Delay Analog Delay Herkunftsland USA USA Taiwan USA USA USA Anschlüsse Guitar In, Amp Out, Netzteil Guitar In, Amp Out, Netzteil Guitar In A/B, Amp Out A/B, Netzteil, Expression Pedal Guitar In, EXP, Left Out, Right Out , Netzteil, Guitar In, Amp Out A/B, Netzteil Guitar In, Amp Out A, EXP Pedal, Send, Return, Netzteil Regler Echo Sustain, Mod, Rec Lev, Mix, Echo Delay Repeats, Level, Shade, Echo, Faux Tape Reel On/Off, Movement, Sway Bass, Treble, Reverb Volume, Repeat Rate, Intensity, Echo Volume, Mode Selector, Input Volume Time, Mix, Tape Age, Repeats, Wow & Flutter Regen, Mix, Delay Blend, Gain, Rate, Depth, Feedback, Delay Schalter 1× On/Off 1× On/Off, Tap Tempo 1× On/Off, Tap Tempo 1× On/Off, Tap Tempo, Tape Head (fixed, multi, single), Mode A/B/C 1× On/Off, Mod 1× On/Off, tap tempo, Tap Divide, Exp Mode Maße 62 × 50 × 111 BHT/mm 94 × 60 × 119 BHT/mm 172 × 59 × 150 BHT/mm 110 × 63 × 120 BHT/mm 60 × 47 × 111 BHT/mm 144 × 56 × 117 BHT/mm Stromverbrauch 60 mA 40 mA 75 mA 250 mA 26 mA 100 mA Vertrieb Filling Distribution, www.fillingdistribution.com Filling Distribution www.fillingdistribution.com Roland Corporation, www.rolandmusik.de B4 Distribution www.b4-distribution.com W-Music Distribution, www.warwick-distribtion.de ausgewählte Musikläden Preis € 252 € 284 € 265 € 349 € 199 € 139 Plus Sehr nah am Echoplex-Sound, einfache Bedienung, Regler wie beim Original, anschlagsintensiver Effekt, stabile Konstruktion Sehr warmer und Tape-artiger Sound, einfache Bedienung, Modulationsstärke und Echoklang sehr gut regelbar, stabile Konstruktion Dreckiger, authentischer Sound, genaue Abbildung der Original-Features, stabile Konstruktion Sehr variantenreiches Delay, stabile Konstruktion Einfache Bedienbarkeit, SlapbackEcho, stabile Konstruktion Längere Echos, stabile Konstruktion Minus – Keine Selbst-Oszillation Komplexe Bedienung Sehr komplexe Bedienung. In höheren Mix-Settings künstlicher Sound; Oszillation durch Tap-Schalter bricht unmusikalisch ab Echo-Sound bei längeren Wiederholungen sehr dumpf. Keine Selbst-Oszillation Sehr komplizierte Bedienung. Original-Sound wird abgesenkt 142 ABC gitarre & bass