Eiskalt genießen: Vier Männer und ein Reisemobil auf
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Eiskalt genießen: Vier Männer und ein Reisemobil auf
OXMOX Cooler Campen in den Rockys durch die frostige kanadische Winter-Wildnis D ass es 143 Dezibel sind, die mich wecken, lese ich erst später nach. Jetzt ist es Nacht, und das fünfstimmige Eisenbahn-Horn der CanadianPacific-Führungslok zerreißt die Stille der Wildnis. Das Signal ist auf vier Kilometer Hörweite ausgelegt und soll müde Autofahrer von unbeschrankten Bahnübergängen wegblasen. Und davon gibt es viele entlang der Eisenbahntrasse, die meistens parallel zum Trans Canada Highway No. 1 zwischen Calgary und Vancouver führt. Erstaunlich, wie beruhigend der Sound wirkt, wenn man sich in eine warme Bettdecke im Alkoven seines Wohnmobils kuschelt. Und es erinnert ein bisschen an Zeiten, als der amerikanische Kontinent noch unbegrenzte Freiheit ¤ FOTO: T. RUDDIES Eiskalt genießen: Vier Männer und ein Reisemobil auf Abenteuer-Tour DINNER IM SCHNEE Abendessen auf dem Wintercampingplatz Tunnel Mountain Village II in Banff. Dank trockener Kälte schmeckte es sogar draußen 170 www.autobild.de/reisemobil www.autobild.de/reisemobil 171 FOTOS: T. RUDDIES (7) versprach – und dieses Versprechen auch hielt. Wir nehmen uns die Freiheit, die rund 1000 Kilometer Strecke von Calgary nach Vancouver mitten im Winter im Wohnmobil zu fahren und dabei alles zu erleben, was vier Männern in den Rocky Mountains Spaß macht: vom Snowmobil-Fahren übers Eisangeln bis zum irre schnellen Schweben an der Zip-Line. Zehn Tage Schnee, Kälte, Spaß. Und Truck fahren. Denn das Wohnmobil ist nach mitteleuropäischer Norm tatsächlich ein Lastwagen. Der Ford F-450 Super Duty mit Sunseeker-Aufbau und Zwillingsbereifung will erst einmal kennengelernt werden: Einen 8,50-Meter-Trümmer lenkt man bei uns nicht so oft, und ein Leergewicht von 6,6 Tonnen sprengt bei weitem die erlaubten 3,5 Tonnen deutscher Führerscheine, wenn sie denn nach dem April 1980 gemacht wurden. Der Hamburger Spezialveranstalter CRD hat den Deal für uns eingefädelt (siehe Kasten), und bei Canadream in Calgary holen wir das Wohnmonstrum ab, das maximal sechs Schlafplätze besitzt, dazu Küche samt Mikrowelle und Dunstabzugshaube (die aber auch nicht das schrille Kreischen des Rauchmelders bei bratenden Zwiebeln verhindert) sowie Bad mit WC und Dusche. Vor der Fahrt wird das gesamte RV („Recreational Vehicle“) gemeinsam begutachtet, Vorschäden halten wir schriftlich fest. Das empfiehlt sich, denn nicht nur die Länge ist ein Grund für die eine oder andere mögliche Kaltverformung, sondern auch die Durchfahrtshöhe von 3,70 Metern und die Breite von 2,60 Metern inklusive Außenspiegel und Slide Out. Die elektrisch ausfahrbare Sitzecke schiebt sich bis zu 50 Zentimeter links aus der Seite und sendet kein Warnsignal, wenn man beim morgendlichen Aufbruch zum Highway vergisst, dass sie noch in Wohnstellung verharrt. Schließlich lernen wir noch den Sinn und Zweck der insgesamt 16 Versorgungsklappen unseres Mobils – und geloben feierlich, innen stets die Heizung laufen zu lassen. Nur so ist im kanadischen Winter garantiert, dass nicht alle Flüssigkeiten im Auto einfrieren. Nur die Abwassertanks sind beheizt. Und schon geht’s auf Tour. Wir lassen Calgary hinter uns, recht mühsam ¤ WEISS-ABGLEICH Zu tief darf der Schnee nicht sein, das machen die Reifen nicht mit. Und Ketten auf Zwillingsreifen zu ziehen, ist kein Vergnügen RRÄKEL Nur der Fahrer muss sich konzentrieren — alle anderen dürfen hinten entspannen Ford E 450 Super Duty/ Sunseeker 2650S-CDW Länge: 8,50 m Sitzplätze: 4 Schlafplätze: 6 ca. 53 300 Euro Internetadresse www.canadream.com PLATSCH Der Koloss hat kein Problem mit mittelgroßen Wasserlöchern Technische Daten MÄNNER-WG Vier gestandene Kerle können im Ford F 450 Sunseeker problemlos reisen und wohnen SCHWÄRM Frühaufsteher werden mit grandiosem Farbenspiel belohnt — hier nahe Banff 172 www.autobild.de/reisemobil GRÖSSE ZEIGEN Sieben Tonnen und Marshmellow-Lenkung fordern den Fahrer MotorisierungV10 Leistung 305 SAE-PS Hubraum 6800 cm3 Drehmoment 420 Nm Höchstgeschwindigkeit ca. 120 km/h GetriebeFünfstufenautomatik Tankinhalt/Kraftstoffsorte 200 Liter/Benzin Länge/Breite/Höhe/Slide-out 8500/2600/3400/500 mm Radstand 4860 mm Leergewicht fahrbereit/Zuladung 6577 kg/k. A. Überhang hinten 2300 mm Bereifung Michelin LTX M/S 225/75 R 16 Liegefläche Sitzgruppe (umgebaut) L x B 1680 x 1040 mm Liegefläche Alkoven L x B zweimal 1800 x 760 mm Liegefläche Heck L x B 1880 x 1520 mm Beschleunigung 0–100 km/h ca. 27 s Bremsweg aus 100 km/h ca. 108 Meter Verbrauch ca. 30 Liter/100 km Innenhöhe 2030 mm Ausstattung 3-Fl.-Herd, Mikrow., WC, Dusche, Kühlschrank Gasvorrat Heizung 37 Liter Verbrauch Generator 4 Liter Benzin/Stunde Preis (in Winterausführung) 79 950 Can-Dollar (53 300 Euro) www.autobild.de/reisemobil 173 Von Calgary nach Vancouver: An- und Abreise, Reisemobil-Kosten, Freizeittipps Clearwater 100 Mile House 97 5 Lake Louise Revelstoke 2 Calgary KARTE kommt NEU! Whistler Kamloops Golden Salmon Arm 6 FOTOS: T. RUDDIES (8) Vancouver 5 Banff Kelowna Anreise (1) Der Nordamerika-Reisespezialist CRD International bietet komplette Pakete inklusive An- und Rückreise für die Tour (Januar bis März) im wintertauglichen Canadream-Wohnmobil Typ „MH-A“ an. Paketpreis z. B. 3150 Euro für zehn Miettage im voll versicherten und voll ausgestatteten RV inkl. 2100 Freikilometern und einer Nacht im Hotel nach Ankunft sowie Flug mit British Airways oder Lufthansa/ Air Canada nach Calgary. Hinzu kommen ggf. 580 Euro Einwegmiete. Bei selbst organisierter An- und Abreise kostet das RV ab Calgary pro Tag 70 Euro inkl. zusätzlichem Fahrer. Hinzu kommen Kilometergebühren, z. B. 210 Euro für 800 km sowie Kosten für Campingausrüstung (65 Euro). Ratsam ist ein Reise-Versicherungspaket (bei Canadream buchbar), z. B. „Platinum Service“ (150 Dollar) mit Pannenhilfe, Glasversicherung, Endreinigung. Für Sprit muss man etwa 90 Euro-Cent pro Liter kalkulieren. Nationaler Führerschein Klasse 3 bzw. EU-Führerschein Klasse B reicht aus. ◊◊ www.crd.de, http://de.canadream.com Campingplätze Preise zwischen 30 Dollar (z. B. Tunnel Mountain Village II Campground im Banff-Nationalpark) und 50 Dollar (z. B. Vancouver, z. B. Capilano River RV Park) pro Nacht inklusive Strom. Feuerstellen kosten meistens extra, manchmal ist das Feuerholz dann inklusive. ◊◊ www.albertascampgrounds.com, www.travel-britishcolumbia.com/camping/winter-camping Ice-Fishing (2) Klingt langweilig, ist aber das genaue Gegenteil. Ein Guide ist ratsam: Er zeigt, wo man die erforderliche Angel-Lizenz für Alberta (36 Dollar) bekommt, ehe er Nelson 2 95 Cranbrook seine besten Fanggründe verrät. Unser Scout Jim Dykstra hat eine Angelhütte auf dem Spray-Lake bei Canmore und kennt klasse Forellen-Fanggründe. Equipment bringt er mit, ebenso Burger als Vorspeise, Drinks und Anglerlatein. Den Fang (max. drei Forellen pro Mann und Tag) brät er auf dem See in der Hütte. Preis: 100 Dollar für ca. vier Stunden inkl. Transport von und zum Campground. ◊◊ www.flyfishingbanff.com Hundeschlitten-Tour (3) Im Banff-Nationalpark ist „Kingmik Dog Sled Tours“ einziger Anbieter. Ein Erlebnis, wenn acht bis zehn Hunde pro Schlitten anfangen zu jaulen, weil sie spüren, dass die Tour gleich losgeht! Tipp: Fragen Sie, ob Sie selbst „Musher“ sein und hinten auf dem Schlitten stehen dürfen. Ansonsten fahren Sie sitzend und in Decken eingehüllt mit. Eine Stunde Dog-Power kostet 149 Dollar, 90 Minuten 159 Dollar. Die Reise geht über 12 bis 16 Kilometer. ◊◊ www.kingmikdogsledtours.com Heli-Skiing und mehr (3) Wer mehr Thrill will: Heliskiing ab Banff, 822 Dollar für 3 Läufe. Schneeschuh-Wandern (vier Stunden, 66 Dollar), Pferdeschlittenfahrten (31 Dollar, 45 Minuten), Hot Springs (Baden in heißen Quellen, 6,95 Dollar), Schnupperkurs Eisklettern (drei Stunden, 200 Dollar). ◊◊ www.banfftours.com Icewalk (4) Häufig gibt es die Möglichkeit, vereiste Canyons zu inspizieren. Besonders lohnend ist der Johnston Canyon nahe Lake Louise. Man kann ihn kostenlos ohne Guide erkunden (unbedingt Spikes für die Wanderschuhe aufziehen) oder einen Guide mieten. Dann kostet die insgesamt knapp vierstündige Tour 66 Dollar für Erwachsene, 40 Dollar für Kids – heiße Schokolade, Kekse und das Beobachten von Eiskletterern inklusive. ◊◊ www.banfftours.com Ski-Resort (4) Jedes Kaff am Trans-Canada-Highway wirbt mit dem besten Skigebiet, aber wirklich klasse ist vor allem das Lake-Louise-Resort. Ausreichend Pisten, leere Lifte, gute Schneeverhältnisse auch bei warmem Wetter, dazu Langlauf- und Snowshoetrails. In den Hütten geht’s einfach zu: Burger statt Jagertee, Neonlicht statt Kerzen. ◊◊ www.banfflakelouise.com Icefields Parkway (5) Eine der schönsten Straßen der Welt nördlich von Lake Louise ist unbedingt einen Abstecher wert. Snowmobil (6) Wer auf dem Schneemobil reiten will, sollte nur mit Guide losziehen — Wege selbst zu finden ist schwer. Bei „Wetnwild“ in Golden kosten vier Stunden mit Guide und Essen 239 Dollar, die 2,5-Stunden-Tour kostet 185 Dollar. ◊◊ www.whitenwild.ca Zip-Line (7) Diverse Zip-Line-Anbieter schwingen sich durch die Rockys, wir haben die „Super Fly Zip Line“ in Whistler ausprobiert: vier bis zu 1,3 Kilometer lange Etappen, Höchstgeschwindigkeit bis zu 100 km/h! Kosten: 129 Dollar für Erwachsene bzw. 99 Dollar für Kinder. ◊◊ www.superflyziplines.com Tubing (7) ist in Amerika und Kanada eine beliebte Alternative zu Skifahren. Es ist nichts anderes als Rodeln auf einem aufgeblasenen Lkw-Reifenschlauch. Dumme Sprüche und Gruppendynamik helfen, die kurze wilde Fahrt als menschlicher Brummkreisel zu genießen. Kosten: 22 Dollar/ Stunde. Z. B. Whistler Coke-Tube-Park, mit kostenloser Seilbahnfahrt von der Whistler-Talstation zu erreichen. Vancouver (8) Drei Tipps zur Stadt am Pazifik: 1. Gastown besuchen, die Altstadt mit ihren alten Gaslaternen und der berühmten Dampfuhr von Raymond L. Saunders. 2. Granville Island ansehen, am besten über den False Creek eines der skurrilen Wassertaxis nehmen und sich von der Kunst- und Fress-Halbinsel einnehmen lassen. 3. Den Capilano Suspension Bridge Park besuchen. Highlights: eine 137 Meter lange Fußgängerhängebrücke in 70 Metern Höhe, ein Regenwald samt Erklärung des Wasserkreislaufes, Treetops-Abenteuer, Cliffwalk und mehr. Eintritt: 32,95 Dollar. ◊◊ www.capbridge.com Stand: 03/2015. Alle Angaben ohne Gewähr. KURZWEILIG Ob ein Snowmobilausflug in Golden, ein Abstecher zum Fairmont Banff Spring Hotel oder an der Zip-Line mit 100 Kilometern pro Stunde über Schluchten und Whistler fliegen — abseits der Straße locken viele, teils außergewöhnliche Freitzeitmöglichkeiten 174 www.autobild.de/reisemobil TIERISCH Die Schlittenhunde freuen sich auf den Ausflug. Die rasante Fahrt wirkt herrlich entschleunigend – für uns Menschen AKROBATISCH Es lohnt sich, den Eiskletterern im Johnston Canyon zusehen schleppt sich der 305 PS starke Zehn zylinder-Benziner mit dem Haus auf Rädern in die Rockys. Ziel sind die Wintersportorte Banff und Lake Louise im Banff National Park. Hier wartet unser erster geöffneter Wintercampingplatz. Für gut 30 Dollar die Nacht gibt es einen Stellplatz, warme Duschen, Strom, eine Feuerstelle, gehacktes Holz – und bärensichere Mülleimer. Die aber nur für den Sommer. Wir vier teilen uns das Queensize-Bett im Heck und den Alkoven mit den zwei Schlafplätzen; die zu Kinderbetten umbaubare Essecke darf in ihrem nordamerikanischen Plastik- und Einfachholzcharme bleiben, wie sie ist. Canadream hat uns alle nötigen Decken und Bettwäsche mitgegeben, doch wir brauchen gar nicht alles – die Nächte sind milder als befürchtet. Und zum Glück können wir auch auf die mitgelieferten, umständlich zu montierenden Schneeketten verzichten: Der Schnee auf ungeräumten Parkplätzen ist zwar mit ein paar Zentimetern hoch genug, um die M&S-Reifen hilflos scharren zu lassen. Doch die Straßen sind frei. Für unser Vorhaben, jeden Tag ein Spaß-Event zu buchen (siehe Kasten links), müssen wir immer wieder den Highway 1 hoch- und wieder runterfahren. Die Straße ist besonders bei Dunkelheit eine Herausforderung: mal ein-, mal zweispurig, die Trucker ballern ohne Furcht und Gnade ihrem fernen Ziel entgegen, unsere Frontscheibe ist stets verschmiert von gefühlten drei Kilo Salz. Und die Scheinwerfer unseres Mobils funzeln nicht viel heller als Karbidfunzeln aus der Jugendzeit von Henry Ford. Fernlicht? Nicht der Rede wert. Ein Lichtblick ist der Abstecher auf eine der schönsten Straßen der Welt. Der Icefields Parkway von Lake Louise nach Jasper, im Sommer voller Touristen, jetzt frisch von Schneemassen geräumt und deshalb so gut wie unbefahren, ist ein Anblick von cooler Anmut: Wolkennester hängen an bis zu 3600 Meter hohen Kuppen, die Berge enden erst am Fahrbahnrand, mutige Eiskletterer versuchen sich an spektakulären Eissäulen. Es empfiehlt sich, vor der Fahrt auf dem Icefields Parkway vollzutanken. Unser Zehnzylinder protzt zwar mit einem 200-Liter-Tank, konsumiert aber je nach Topographie mehr als 30 Liter nieder oktanigen Sprit auf 100 Kilometer. ¤ SPASSIG Tubing nennen die Kanadier das Rodeln in einem aufgeblasenen Lkw-Reifenschlauch. Der wilde Spaß mit Drehwurm-Garantie ist zum Beispiel im Coke-Tube-Park in Whistler möglich. Eine gemütliche und in den USA und Kanada sehr beliebte Alternative zum Skifahren Alle Angaben ohne Gewähr. Stand März 2015 www.autobild.de/reisemobil 175 FOTOS: T. RUDDIES (4) Nach dem Icefields Parkway verlassen wir Alberta und entern British Columbia auf dem Trans Canada Highway No. 1. Wir passieren den Touristenort Revelstoke und bleiben in Tappen kurz hinter Salmon Arm hängen. Grund: das White Post Auto Museum. Es beherbergt eine erkleckliche Anzahl von „Sleeping Beauties“, also total verrosteter US-Klassiker, die meist unter freiem Himmel parken. Für Fans des morbiden Blechs ist das Museum ein Muss (www.whitepostautomuseum.com, unbedingt anmelden: [email protected] oder unter Telefon 0 01-2 50-8 35 22 24). In Lytton verlassen wir den Highway 1, biegen auf die 12 Richtung Norden und dann auf die 99 zum Wintersportort Whistler. Es wird Nacht, wir rollen auf einem nicht enden wollenden Straßenband mit engen Kurven und Serpentinen – den natürlichen Feinden eines 8,5-Meter-Trucks. Die Fahrt ist anstrengend, obwohl wir fast allein unterwegs sind. Und Whistler ist eine Enttäuschung: Der Skiort kurz vor Vancouver ist voller als eine alpine Skischaukel in der Hochsaison, der Schnee an der Talstation ist künstlich und sulzig. Wir verzichten aufs Skifahren, dafür fliegen wir an der Zip-Line über den Wald und die Schluchten – Tempo 100 kann so schnell sein, dass du’s dein Lebtag nicht mehr vergisst. Die Nacht verbringen wir auf einem Wintercampingplatz vor den Toren der Großstadt – nicht schön, aber zweckmäßig. Und still. Vancouver erkunden wir lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln, denn für unser Wohnmonster sind die Straßen zu eng, der Verkehr zu stark und die Parkmöglichkeiten viel zu knapp. Doch der Freizeitwert der Stadt ist hoch: Wasserflugzeuge bringen zahlende Gäste ins Umland oder fliegen eine Besichtigungsrunde über die Region, auf Granville Island gibt es Kunst und Kulinarisches satt, und wer Lust auf Urwald hat, fährt 15 Minuten zum Capilano Suspension Bridge Park. Und überall geht’s sehr gemächlich zu. Wer in Vancouver hupt, ist vor Entspannung aus Versehen auf die Taste gefallen. Die Stadt ist der perfekte Abschluss einer herrlichen Winterfahrt. Nur eines vermissen wir in Vancouver: die NathanAirChime-Fünfklangfanfare der Canadian Pacific Railway, wenn bis zu fünf gekoppelte Lokomotiven und 200 Waggons im Schlepp ihre Vorfahrt einfordern. ICEFIELDS PARKWAY zwischen Lake Louise und Jasper – eine der schönsten Straßen der Welt Sonne, Schnee – und ein einsamer Highway: die eisigen Rockys im Winter. Fazit GEWUSST WO Mit einen guten Guide fängt man beim Eisangeln im Spray Lake sofort Forellen DOWNTOWN Der Verkehr in Vancouver ist nach der Tour durch die Wildnis ungewohnt dicht 176 www.autobild.de/reisemobil Kaum Touristen, viel Platz und einmalige Naturschönheiten – im Wohnmobil durch Kanadas Winterwildnis zu rollen ist ein Traum. Da schrecken auch nicht 8,50 Meter Fahrzeuglänge, 2,30 Meter Überhang und die 30 Liter Spritverbrauch unseres Wohnmonsters. Für Abwechslung am Wegesrand ist in vielfältiger Weise gesorgt. Man muss sie nur nutzen – und bezahlen können. Roland Löwisch www.autobild.de/reisemobil 177