Codes Clowns - Heinz Nixdorf MuseumsForum

Transcription

Codes Clowns - Heinz Nixdorf MuseumsForum
Sonderausstellung
Codes
& Clowns
Claude Shannon –
Jongleur der
Wissenschaft
6. November 2009 –
28. Februar 2010
www.hnf.de
H
N
F
Vorwort
Inhalt
Vorwort
3
Liebe Besucher,
die Ausstellung »Codes & Clowns«
präsentiert erstmals in Europa
intelligente Spielzeuge von Claude
Shannon, dem Wegbereiter des
Ausstellungsbereiche
Informationszeitalters.
Kennen Sie Shannon?
4
Jonglierende Clowns
5
Jongliermaschinen
6
gen »Gadgets« aus den Beständen
Zeit und Koordination
7
des MIT Museums in Boston und der
Chaos und Ordnung
8
Familie Shannon wird ergänzt um
Zufall und Vorhersage
9
mediale Inszenierungen des HNF, die
Fernsteuerung
10
die selbst gebauten Objekte in ihren
Autonome Roboter
11
technischen Gegenwartsbezug stellen.
Retro-Rechnen
12
Zauberwürfel
13
schaftler, Ingenieur und Erfinder einer
Strategie im Spiel
14
der Begründer der digitalen Medien-
Die Ausstellung dieser einzigarti-
Claude Shannon ist als Wissen-
Schach dem Computer
15
welt. Ohne ihn wären Internet und
Geheime Kommunikation
16
Mobilkommunikation nicht denkbar.
Balance auf dem Einrad
17
Shannon ist aber ebenso einflussreich
Die Ultimative Maschine
18
wie weithin unbekannt geblieben.
Claude Elwood Shannon:
Pionier der digitalen
Medienwelt
Freuen Sie sich auf die legendäre
Maus, die selbstständig aus jedem
Labyrinth findet, auf JongliermaschiFamilientag
19
nen und ferngesteuerte Fahrzeuge.
Vorträge
20
Shannon fuhr Einrad, programmierte
Museumspädagogik
24
Schachcomputer und baute die
Führungen
26
»ultimative Maschine«.
Anhang
27
Norbert Ryska
Geschäftsführung
2
3
Ausstellungsbereiche
Kennen Sie Shannon?
Jonglierende Clowns
Claude Shannon, amerikanischer
Drei Clowns, die ursprünglich als Tor-
Mathematiker und Ingenieur, ist
tendekoration dienten, baute Claude
Wegbereiter unserer digitalen Welt.
Shannon zu seinem mechanisch
Neugier, Scharfsinn, Weitsicht und
angetriebenen »No-drop-juggling-
ein erfrischender Humor prägten
diorama« um. Auf der kleinen Bühne
den sympathischen Theoretiker und
jonglieren die Plastikfiguren im Takt
Praktiker. Seine Informationstheorie
der Musik mit elf Ringen, zehn Bällen
ist das Fundament für das Übertragen
und sieben Keulen. Das waren die
und Speichern von digitalen Daten.
damaligen Rekorde in der jeweiligen
Mit seinen Maschinen und Erfindun-
Disziplin, gehalten von Sergej
gen hat er spielerisch Forschungs-
Ignatov, Enrico Rastelli und Mitica
felder eröffnet: von der künstlichen
Virgoaga, die Claude Shannon sehr
Intelligenz über die Spieltheorie bis
bewunderte.
zur Funkfernsteuerung.
Shannon achtete genau darauf, dass
Im Zentrum der Ausstellung steht die
die Clowns realistisch jonglieren.
Person Shannon. Er forschte und
Hand- und Kopfbewegungen und das
lehrte in den USA. Shannon zeigte
Drehen der Keulen sind präzise auf-
als erster wie Telefontechnik, elektri-
einander abgestimmt.
sche Schaltungen und formale Logik
zusammengehören.
Heute liegen die aktuellen Jonglier-Rekorde bei 13 Ringen, zwölf
Bällen und neun Keulen. Davon zeu-
Die interaktive Videoinstallation
gen beeindruckende Videosequenzen
»Channel & Noise« ermöglicht den
der derzeit weltbesten Jongleure.
Besuchern, die analoge und digitale
In künstlerischen Darbietungen
Funkübertragung eines Fernsehbildes
leuchten die Keulen in schillernden
zu beeinflussen: Shannon hat solche
Farben und die Choreografie passt
»Störungen im Kanal« in seiner
perfekt zur Musik.
Informationstheorie untersucht.
4
Theorie wird hier für jeden praktisch
Performance
erfahrbar.
Feeding the Fish, London
5
Ausstellungsbereiche
Jongliermaschinen
Zeit und Koordination
Die Koordination von Augen und
Die weltbesten Jongleure jonglieren
Händen ist das A und O beim
mit 13 Ringen, zwölf Bällen oder
Jonglieren. Der Mensch erlernt das
neun Keulen. Um die dafür benötig-
Jonglieren recht leicht. Für Roboter
ten komplexen Bewegungsabläufe
und Maschinen ist es eine Heraus-
koordinieren zu können, ist perfek-
forderung – trotz Computersteuerung
tes Timing im Bereich von Milli-
und Künstlicher Intelligenz.
sekunden erforderlich.
Claude Shannon selbst war be-
Shannon hat die Flugzeiten mit
geisterter Jongleur und baute eine
seinem »Jugglometer« elektronisch
Maschine, die ohne elektronische
gemessen und aus den Daten eine
Steuerung mit bis zu drei Bällen
mathematische Formel abgeleitet.
(»Bounce Juggling«) jonglieren
Sie setzt die Anzahl der Bälle und
konnte. Als Vorbild diente der ameri-
Hände ins Verhältnis zu den erforder-
kanische Komiker W. C. Fields.
lichen Flug- und Verweildauern.
In der Ausstellung demonstriert der
Das Jonglieren mit realen Objekten
W. C. Fields,
»Blind Juggler« der ETH Zürich seine
kann der Besucher in der Ausstel-
Jongliermaschine
Fähigkeiten bei einer Wurfhöhe von
lung selbst ausprobieren. Dafür
bis zu 2,5 Metern, während der
stehen Jonglierbälle bzw. -tücher
Besucher die Maschine durch den
zur Verfügung. Einfache Übungen
Raum bewegt und die Wurfhöhe
werden erklärt und sind leicht zu
interaktiv verändert. Wie bei Shan-
lernen. Wer lieber gleich mit vielen
nons »Bounce Juggler« ist nicht die
Bällen oder Keulen hantieren möchte,
Steuerung intelligent, sondern die
probiert besser den »Virtual Juggler«
Konstruktion der faszinierend ein-
am PC aus.
fachen Maschine.
Blind Juggler
6
7
Ausstellungsbereiche
Chaos und Ordnung
Zufall und Vorhersage
Das Roulettespiel ist ein Zufalls-
Der Mensch hat keinen »Sinn« für
experiment. Damit ist eine Vorher-
Zufall und Wahrscheinlichkeit. Ver-
sage über den Ausgang des Spiels
sucht er mehrfach hintereinander,
nicht möglich. Es gibt kein System,
rein zufällig »Kopf« oder »Zahl« zu
am Ende gewinnt immer die Bank.
wählen, zeigen sich Muster und
Oder?
Regelmäßigkeiten.
Claude Shannon baute eine Ma-
1955 entwickelte Claude Shannon
schine, die solche Regelmäßigkeiten
gemeinsam mit Ed Thorp einen
erkennen und vorhersagen konnte.
Roulette-Computer für die Spiel-
Seine »Mind Reading Machine« hatte
Skizze einer
casinos in Las Vegas, um den Lauf
nach jeweils 50 Partien »Kopf oder
Roulettekugelbahn
der Kugel im Kessel vorherzusagen.
Zahl« gegenüber dem Menschen
Das kleine Gerät wurde verdeckt am
immer die Nase vorn.
Körper getragen und gilt als der
erste »wearable computer«. Als
Sogar bei dem Spiel »Schnick,
Eingabe für die analoge Schaltung
Schnack, Schnuck« (Schere, Stein,
stoppte der Spieler die Umlaufzeit
Papier) zeigt sich, dass trainierte
der Kugel und des Rouletterades.
Spieler bessere Vorhersagen treffen
Angeblich hat Shannon gemeinsam
und häufiger gewinnen. Seit vielen
mit seiner Frau Betty und Ed Thorp
Jahren finden Weltmeisterschaften
in Las Vegas mehr als 10.000 $
in dieser »Disziplin« statt. Der Spiel-
gewonnen.
witz besteht darin, dass jedes Objekt
Mind Reading Machine
von einem anderen überboten werDer Besucher kann in der Ausstel-
den kann. Nach dem gleichen Prinzip
lung selbst ausprobieren, wie schwie-
arbeiten viele Computerspiele, um
rig es ist, die Geschwindigkeit der
spannende Spielverläufe zu gewähr-
Kugel im Kessel zu messen – per
leisten.
Hand! Dabei ist viel Übung erforderlich.
In der Ausstellung können die
Besucher gegen eine Simulation der
Mind Reading Machine antreten.
8
9
Ausstellungsbereiche
Fernsteuerung
Autonome Roboter
An den Bell Labs in New Jersey
Shannons berühmte Labyrinthmaus
betrieb Claude Shannon Grund-
»Theseus« war eines der ersten Bei-
lagenforschung für die Fernsteue-
spiele für die Anwendung von Künst-
rung radargestützter Flugabwehr-
licher Intelligenz. In einem beliebigen
raketen. In seiner Freizeit baute er
Labyrinth fand die Maus – gesteuert
einen ferngesteuerten Spielzeug-
durch einen beweglichen Magneten
Truck. Über eine Metallplatte wurde
unter dem Boden – immer den Aus-
das Fahrzeug mit Strom und Steuer-
gang. Sackgassen und den kürzesten
befehlen versorgt. Jahre später, Mitte
Weg merkte sich die Maschine in
der 1950er Jahre, kam das erste
einem Speicher aus 50 Telefonrelais.
funkferngesteuerte Spielzeug auf
den japanischen Markt – natürlich
Angeregt durch Shannons Labyrinth-
erwarb Shannon ein Exemplar des
maus finden jedes Jahr Weltmeister-
Autobusses für seine Sammlung.
schaften für Robotermäuse statt.
Selbst auf dem Fußballfeld treten
Heute nutzt jedes moderne fern-
Roboter gegeneinander an. Das ehr-
gesteuerte Spielzeug digitale Funk-
geizige Ziel des RoboCup-Projektes:
technik für eine sichere Übertragung
2050 soll die Maschinenmannschaft
der Steuersignale. Die Besucher
gegen den amtierenden Fußball-
können ihre Flugkünste an verschie-
Weltmeister gewinnen.
denen Modellen und in unterschied-
In der Ausstellung kann der
lichen Umgebungen ausprobieren –
Besucher ein aktuelles Micromouse-
in der Computersimulation bleibt der
Modell – den AIRAT II – im Labyrinth
mögliche Absturz folgenlos.
beobachten. Der Roboter besitzt
Micromouse,
einen Mikroprozessor und sechs
Roboter auf Rädern
Nanokhod, Mars Rover
Sensoren zur Orientierung.
Woanders sind autonome Roboter unentbehrlich, beispielsweise in
verminten, unzugänglichen oder verseuchten Gebieten. Der Nanokhod
ist für den möglichen Einsatz auf
dem Mars entwickelt worden.
10
11
Ausstellungsbereiche
Retro-Rechnen
Zauberwürfel
Claude Shannon war auch ein ver-
Erno˝ Rubik ließ seinen berühmten
spielter Konstrukteur und Erfinder.
Zauberwürfel 1975 patentieren. In
1953 baute er aus Telefonrelais einen
den 1980er Jahren erlangte das drei-
Tischrechner für römische Zahlen.
dimensionale Puzzle- und Gedulds-
Die »Retro-Maschine«, von Shannon
spiel unerwartet große Beliebtheit.
selbst auf den Namen »THROBAC«
Bereits 1982 waren weltweit über
getauft, beherrschte alle vier Grund-
160 Millionen Würfel verkauft.
rechenarten. Das steht für »THriftly
ROman-numeral BAckward looking
Auch Shannon war vom Zauber-
Computer« und kennzeichnet die
würfel begeistert und konstruierte
THROBAC: Rechner mit
Funktionsweise des Rechners, ist
eine Maschine, um den Würfel auto-
römischen Zahlen
aber auch eine ironische Anspielung
matisch zu lösen. Geplant war die
auf die damals gängigen Computer-
Ankopplung des »Cube Manipulators«
namen etwa ENIAC, MANIAC oder
an einen Computer jener Zeit, wahr-
EDVAC – ein schönes Beispiel für
scheinlich an den bereits damals
Shannons ausgeprägten Humor.
beliebten Apple II. Weil Studenten
mit einem vergleichbaren Apparat
Retro ist in. Maschinen und Apparate,
aber schneller waren, hat Shannon
die neue und alte Technologien unter-
seine Maschine nicht fertig gestellt.
haltsam miteinander verbinden, kann
Die Faszination hält an: Geschwin-
der Besucher in der Ausstellung be-
digkeitswettbewerbe, mathemati-
staunen: Röhrenverstärker für MP3-
sche Forschungsergebnisse, Design-
iDeal, Wählscheibe für
Player oder Wählscheiben für das
objekte, neue Puzzleformen oder
das iPhone
iPhone. Das Rechnen mit dem Aba-
Roboter, die den Zauberwürfel
kus lernen japanische Kinder heute
selbstständig lösen – alles können
auf der Game-Konsole.
Besucher in diesem Ausstellungs-
»Sudocum Romanum« ist die
12
Rubiks Cube Manipulator
bereich entdecken.
römische Version des beliebten Zah-
Mit den schnellsten mensch-
lenrätsels. Hier können die Besucher
lichen »Speed Cubern« kann heute
Kopfrechnen mit römischen Ziffern
jedoch noch keine Maschine mit-
selbst ausprobieren. Das geht ein-
halten. Der aktuelle Weltrekord liegt
facher als erwartet.
bei knapp über sieben Sekunden.
Zauberwürfel und Puzzles
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Ausstellungsbereiche
Strategie im Spiel
Schach dem Computer
Strategie, Zufall und Psychologie –
Das Schachspiel hat eine uralte Tra-
die Spieltheorie versucht, diese
dition und ist seit dem 6. Jahrhun-
drei entscheidenden Komponenten,
dert in Persien belegt. Es gibt beim
die einen Spielablauf bestimmen,
Schach weder Zufall noch verdeckte
mathematisch zu erfassen.
Informationen. Doch die Anzahl möglicher Spielverläufe ist so groß, dass
Für viele bekannte Spiele, bei denen
weder Mensch noch Maschine ein
Zufall keine Rolle spielt, gibt es opti-
Spiel vollständig überblicken können.
male Gewinnstrategien, z. B. für das
bekannte »Tic Tac Toe« oder »Vier
Claude Shannon hat 1948 einen wich-
gewinnt«. Alle möglichen Spielab-
tigen Vortrag über Schachprogramme
läufe sind bekannt. Wer den ersten
gehalten. »Caissac« nannte er seine
Zug macht und der Strategie folgt,
selbstgebaute Maschine, die mit 250
verliert nie.
Telefonrelais mehrere Endspiele mit
Novag Chess Computer
wenigen Figuren beherrschte.
Shannon hat gleich mehrere Maschi-
In seiner Sammlung befanden
Strategiespielmaschine
nen gebaut, die bei einfachen Stra-
sich auch einige kommerzielle
»Hex«
tegiespielen gegen menschliche
Schachcomputer – Schachroboter
Mitspieler bestehen können. Dazu
waren für ihn besonders spannend.
gehören Hex, das Nim-Spiel und
Heute kann auch der Schachwelt-
ein von ihm erfundenes »Switching
meister nicht mehr gegen die besten
Game«. Für das Hex-Spiel wurde be-
Schachprogramme gewinnen. 1997
wiesen, dass es immer eine optimale
besiegte ein Computer den damals
Gewinnstrategie gibt. Der Beweis
weltbesten Schachspieler Garri Kas-
verrät leider nicht, wie man diese
parow. Dieses spannende Duell kann
Strategie findet.
der Besucher noch einmal miterleben.
Gegen das starke Schachprogramm
Fritz 11 wird er wohl nicht gewinnen –
aber gegen die Algorithmen der
Strategiespiel
Pioniere Claude Shannon und Alan
»Vier gewinnt«
Turing besteht eine realistische
Chance.
14
15
Ausstellungsbereiche
Geheime Kommunikation
Balance auf dem Einrad
Die Verschlüsselung ist eine seit der
Claude Shannon war begeisterter
Antike bekannte Methode, um ge-
Einradfahrer und baute in seiner
heime Nachrichten sicher zu über-
Werkstatt eigene Modelle. Er konnte
mitteln. Im digitalen Zeitalter ist
auf dem Einrad balancierend mit
sichere Kommunikation gerade in
Bällen jonglieren und fuhr abends
Computer- und Mobilfunknetzen
gerne über die Flure des MIT.
von zentraler Bedeutung.
Heute können auch Roboter auf
Claude Shannon legte mit seinen
dem Einrad fahren. Den Besucher
theoretischen Arbeiten den Grund-
erwarten aktuelle Geschwindig-
stein für eine sichere und fehlerfreie
keitsrekorde auf dem Einrad und
Sprach- und Datenkommunikation
die rasante Abfahrt vom höchsten
über Kabel oder per Funk. Er führte
Berg Deutschlands, der Zugspitze,
das »Bit« als Maßeinheit in die
hinunter ins Tal.
Informatik ein und berechnete die
Redundanz verschiedener Sprachen.
Segways sind die moderne Variante
Dank seiner Mitarbeit konnten im
des Einrades; es handelt sich um ein
Zweiten Weltkrieg Truman und
zweirädriges selbstbalancierendes
Shannons Publikation
Churchill abhörsicher miteinander
elektrisches Modell. Diese einach-
zur Kryptographie, 1949
telefonieren. Heute erlauben Krypto-
sigen Elektrofahrzeuge eignen sich
handys eine verschlüsselte mobile
für die Stadt, da sie das Gleich-
Kommunikation.
gewicht beim Fahren und Stehen
elektronisch regeln – Shannon hätte
An einer interaktiven Medienstation
bestimmt seine Freude daran gehabt.
können die Besucher ausprobieren,
wie sich die Datenkompression auf
die Qualität von Bildern, Videos oder
Musik auswirkt.
System zur Sprachverschlüsselung
16
17
Ausstellungsbereiche
Die Ultimative Maschine
Events
Familientag
»Es ist die Ultimative Maschine – die
finale Entwicklung. Dahinter kommt
nichts mehr. Sie stand auf Claude
So 29. November
Shannons Schreibtisch und machte
Familientag
die Leute verrückt. Nichts hätte
»Kennen Sie Shannon?«
einfacher aussehen können. Eine
Am Familientag dürfen Jung und Alt
schlichte, kleine Holzkiste, nicht
die modernen Versionen der »Shan-
10 - 18 Uhr
größer als eine Zigarrenbox, mit
non Toys« ausprobieren. Lenken Sie
Ein/Aus: die Ultimative
einem Schalter an der Vorderseite.
ferngesteuerte Flitzer und probieren
Maschine
Wer diesen Schalter umlegt, hört ein
Sie Funkgeräte aus. Computerspiele
zorniges, entschlossenes Brummen.
warten auf eifrige Tester und mit
Der Deckel öffnet sich langsam, eine
Glück kann man diese bei einer
Hand erscheint aus dem Inneren. Sie
Verlosung gewinnen.
greift aus der Kiste heraus, legt den
Finden Sie Ihren Weg aus dem
Schalter wieder um und verschwin-
Labyrinth und lassen Sie sich von
det rasch zurück in die Box. Mit der
Shannons Begeisterung für das
Endgültigkeit eines sich schließen-
Jonglieren mitreißen. Hier können
den Sarges fällt der Deckel zu, das
Sie selbst versuchen, Bälle oder
Brummen verstummt und neuerlich
Tücher in der Luft zu halten. Wie
kehrt friedliche Ruhe ein.«
man Jonglieren physikalisch er-
(Arthur C. Clarke in »Voices across the Sea»)
klären kann, das erfahren Sie in
einem Vortrag.
Besucher können in der Ausstellung
Kostenlose Führungen durch die
versuchen, die Ultimative Maschine
Sonderausstellung bieten einen
aus der Reserve zu locken. Das HNF
Einblick in das Leben des ebenso
hat – frei nach Claude Shannon –
genialen wie verspielten Wissen-
eine Ultimative Maschine nachge-
schaftlers Claude Shannon.
baut.
Der Eintritt ins HNF ist frei.
Ein Erlebnistag für die
ganze Familie
18
19
Vorträge
Do 05. November
Beginn: 18 Uhr
D0 10. Dezember
19 Uhr
Eröffnungsvortrag: Kennen Sie Shannon?
Alles über Puzzles
Prof. Dr. Dr. Joachim Hagenauer,
Prof. Dr. Willem van der Poel,
Lehrstuhl für Nachrichtentechnik,
Techn. Universität Delft, Niederlande
Technische Universität München
In dem Vortrag wird eine Vielfalt verschiede-
Jeder kennt Einstein, den genialen
ner mechanischer Puzzles vorgestellt und
Begründer der Relativitätstheorie.
vorgeführt. Der Referent präsentiert Puzzle-
Weit weniger bekannt ist Claude Elwood
arten wie Zerlegepuzzles und Wortpuzzles
Shannon (1916-2001), der Begründer der
und das berühmte »van der Poel-Puzzle«
Informationstheorie. Die 1948 entstande-
darf dabei natürlich nicht fehlen. Dieses
nen grundlegenden Arbeiten von Shannon
Puzzle hat er durch seine räumliche Vorstel-
haben auf das Alltagsleben der Menschen
lungskraft entwickelt. Sie erfahren auch,
im digitalen Zeitalter mehr Einfluss als die
was Puzzles mit Mathematik und Physik zu
von Einstein. So gehen etwa die Grund-
tun haben. Sie sind in der aktuellen Wirt-
Anleitung für das
lagen der CD, der Handyübertragung,
schaftskrise eine willkommene Ablenkung.
»van der Poel-Puzzle«
Shannon und sein
der Modems und des WLANs, die Ver-
Kommunikationsmodell
schlüsselung von Nachrichten, die Kompression von Files im Computer und sogar
Mi 13. Januar 2010
die Definition des Bits auf Shannon zurück.
Was ist »Information«? – von Claude
Der Vortrag stellt den Menschen, Wissen-
Shannon bis heute
schaftler und Spieler Shannon vor und
Prof. Dr. Hans Burkhardt, Lehrstuhl für
versucht auf einfache Weise, die grund-
Informatik, Universität Freiburg
19 Uhr
legenden Forschungsarbeiten von Shannon
Unsere Gesellschaft ist ohne digitale Kommu-
und ihren Einfluss auf unsere digitale Welt
nikation fast undenkbar. E-Mails, SMS und
verständlich zu machen.
Telefonate begegnen uns ständig. Die Infor-
Geschlossener Teilnehmerkreis
mationen sollen klar, sicher und schnell vom
Sender zum Empfänger gelangen. Ermöglicht
wird diese Technik durch die Ideen, die
Shannon entwickelt hat, dass die Digitalisierung große Vorteile gegenüber einer Übertragung von analogen Signalen bietet. Am
Beispiel der Bildsuche und Codierung erfah-
Ferritkern als 1-Bit-Speicher
ren die Besucher, welche Bedeutung die
Überlegungen von Shannon bis heute haben.
20
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Vorträge
Mi 27. Januar 2010
19 Uhr
Mi 10. Februar 2010
19 Uhr
Musik- und Videoübertragung
Rechnen mit Isaak. Oder: Wie rechneten
im digitalen Zeitalter
die alten Römer?
Prof. Dr. Dr. Karlheinz Brandenburg,
Kurzvortrag und szenische Lesung
Fraunhofer-Institut für Digitale
Prof. Dr. Walter Oberschelp,
Medientechnologie, Ilmenau
Rheinisch-Westfälische Technische
Der Vortrag führt in die Geschichte der
Hochschule Aachen
digitalen Übertragung von Mediendaten
Wie rechneten die alten Römer?
ein und erklärt von Shannon erfundene
Die römischen Zahlen lassen auf den
MP3-Player sind überall
Technologien, die heute die Grundlagen
ersten Eindruck das Rechnen schwierig
im Einsatz
für digitales Fernsehen und MP3-Player
erscheinen, denn wie viel LVII + XI ist,
bilden. Dazu werden aktuelle Entwick-
erschließt sich nicht sofort. Es macht aber
lungen vorgestellt, welche die Medien
nachdenklich, dass es über ein halbes Jahr-
Rechnen mit römischen
der Zukunft prägen werden: Interaktive
tausend gedauert hat, bis in Mitteleuropa
Zahlen
3D-Welten (VR) und Technologien, die
diese angeblich so unbrauchbaren Zahlen
dabei helfen sollen, uns im Labyrinth der
durch unsere heutigen arabischen Zahlen
unbegrenzten Medienvielfalt zurechtzu-
verdrängt wurden. Mit einfachen Tricks
finden. Die Digitaltechnik erzeugt diese
kann man aber auch mit den römischen
Vielfalt, denn die Übertragung von Filmen,
Zahlen gut rechnen. Nach einer interes-
Musik und Sprache ist heute nicht nur über
santen Einführung werden vier Personen in
Digitale Daten-
Rundfunk, sondern auch über drahtgebun-
einem Gespräch die römische Rechenkunst
kompression auch
dene oder drahtlose Telefonnetze möglich.
erläutern. Dabei schlüpfen sie in historische Rollen und lassen die Geschichte
für analoge Musik
wieder aufleben.
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Museumspädagogik
Mi 18. November
15 - 18 Uhr
7 - 9 Jahre
Di 24. November 15 - 16.30 Uhr 10 - 13 Jahre
Do 10. Dezember
15 - 18 Uhr
7 - 9 Jahre
Mi 16. Dezember 15 - 16.30 Uhr 10 - 13 Jahre
Fr 15. Januar
15 - 18 Uhr
7 - 9 Jahre
Mi 13. Januar
15 - 16.30 Uhr 10 - 13 Jahre
Di 02. Februar
15 - 18 Uhr
7 - 9 Jahre
Do 04. Februar
15 - 16.30 Uhr 10 - 13 Jahre
Abenteuer Roboter
Fr 26. Februar
15 - 16.30 Uhr 10 - 13 Jahre
Hast du Lust auf spannende Abenteuer?
Spielothek
Dann bist du in diesem Workshop genau
Was haben digitale Datenübertragung, eine
richtig. Erwecke ein hungriges Krokodil,
Jongliermaschine, eine Robotermaus, ein
tanzende Vögel und trommelnde Affen
römischer Taschenrechner und Strategie-
zum Leben. Wie das Abenteuer ausgeht,
spiele gemeinsam? Sie wurden von dem
hast du in der Hand.
amerikanischen Mathematiker Claude
Teilnahmebeitrag: 10 Euro
Shannon entwickelt. Auf dich wartet eine
Anmeldung verbindlich: 05251-3066-61
spannende und aktive Spurensuche im
Leben eines verspielten Wissenschaftlers.
Teilnahmebeitrag: 5 Euro
Anmeldung verbindlich: 05251-3066-61
Sa 21. November 10.30 - 14 Uhr 10 - 15 Jahre
Sa 12. Dezember 10.30 - 14 Uhr 10 - 15 Jahre
Sa 23. Januar
10.30 - 14 Uhr 10 - 15 Jahre
Sa 20. Februar
10.30 - 14 Uhr 10 - 15 Jahre
Lötwerkstatt Spezial
Um an diesem Workshop teilzunehmen,
bringst du ein Großeltern- oder Elternteil
mit. Gemeinsam lötet ihr Elektronikbauteile
auf eine Platine. Das Ergebnis ist eines der
berühmtesten Videospiele der 1970er Jahre:
das Pong-Spiel.
Teilnahmebeitrag für
2 Personen inkl. Bausatz : 60 Euro
Anmeldung verbindlich: 05251-3066-61
24
25
Führungen
Anhang
Ausstellungsteam
Projektleitung
Norbert Ryska
Kennen Sie Shannon?
Kuratoren
Dr. Stefan Stein, Dr. Jochen Viehoff
Sie können Führungen durch die Sonder-
Museumspädagogik
Irmgard Rothkirch, Frauke Strunz
ausstellung bei unserem Besucherservice
Begleitveranstal-
Irmgard Rothkirch, Museumspädagogik
buchen: Tel. 05251 – 3066-63 (Mo bis Fr
tungen
Dietmar Schulte, Wirtschaft und Gesellschaft
8-17 Uhr), Fax 05251 – 3066-69 oder unter
Marketing
Dr. Wiltrud Oelinger-Platz
[email protected] sowie direkt im Internet
PRÖ/Internet
Andreas Stolte, Katrin Rottmann
unter www.hnf.de/Formulare/Formular_
Restaurierung
Bernhard Fromme
Buchung_Fuehrungen.asp
Exponatverwaltung
Hubert Rennerich
Die Führung »Kennen Sie Shannon?«
Technik
Gregor Golombeck, Dirk Preugschat
durch die Ausstellung dauert 45 Minuten.
Medien
Heinz Rodehutscord, Dr. Jochen Viehoff
Kosten: Di – Fr 30 Euro, Sa/So 40 Euro pro
Gestaltung
Regina Padberg
Gruppe zzgl. Eintritt; max. 15 Teilnehmer
An Wochenenden bietet das HNF kostenlose
Fotos: HNF/Jan Braun, alle bis auf: Eisenstaedt, Life Photo Archive:
öffentliche Führungen um 16 Uhr an.
S. 3 · aberenyi, fotolia.com: S. 8 u · Atelier Schnug: S. 8 o · Feeding the
Fish: S. 5 u · Korpos, fotolia.com: S. 22 u · Lenze: S. 26 u · MIT: S. 4 u,
Eintritt:
6 o, 11 o, 20 · Murata: S. 17 o · Novag: S. 15 o · NSA Museum: S. 16 u ·
Erwachsene: 3 Euro, ermäßigt: 1,50 Euro,
Redington, ALLSPORT: S. 15 u · Schmidt, fotolia.com: S. 22 o · Segway:
Familienkarte: 6 Euro
S. 17 u · van der Poel: S. 21 o · Viehoff: S. 4 o, 5 o, 24 u · von Hoerner
Kombikarte »Claude Shannon« und
& Sulger: S. 11 m · wikipedia: S. 9 u · Züblin: S. 6 u
Dauerausstellung:
Leihgeber: Fam. Shannon, Winchester · Chessbase, Hamburg · Fee-
Erwachsene: 6 Euro, ermäßigt: 4 Euro,
ding the Fish, London · Graupner GmbH, Kirchheim · GSMK Berlin · H.-
Familienkarte: 12 Euro
P. Ketterling, Berlin · LZPD, Duisburg · Lenze GmbH, Hameln · M. Mack,
Allgemeinbildende und berufsbildende
munikation, Frankfurt a. M. · Robowatch Technologies, Berlin · Rohde &
Schulen, Universitäten, Fachhochschulen
Schwarz SIT GmbH, Berlin · J. Roth, Herts, U.K. · G. Schwarzbeck Mess-
sowie Grundwehr- und Zivildienstleistende
Elektronik, Schönau · Urban Mobility Germany, Deggendorf · von Hoer-
in Gruppen haben freien Eintritt nach
ner & Sulger GmbH, Schwetzingen · H. Waldschütz, Leipzig · J.A. van
vorheriger Anmeldung.
der Zijden, Duivendrecht
Gebuchte Führungen können Sie bis zu
Projektpartner: Prof. Dr. Dr. K. Brandenburg, Ilmenau · Prof. Dr. H.
zwei Werktage vor Ihrem Besuch kostenfrei
Burkhardt, Freiburg · D. Douglas, PhD, Boston · ETH Zürich · M. Feist,
stornieren. Bei später eingehenden Stornie-
Hamburg · R. Glaschick, Paderborn · D. Hagelbarger, PhD, USA · Prof. J.
rungen oder Nichterscheinen werden Ihnen
Hagenauer, München · D. Kahn, New York · Prof. Dr. W. Oberschelp, Aa-
die Kosten unabhängig vom Grund der Ver-
chen · A. Roch, Universität Groningen · P. Shannon, PhD, Boston · R.
hinderung in Rechnung gestellt.
Staritz, Bamberg · Prof. W. van der Poel, Delft
Tübingen · MIT Museum, Boston · MMS, Paderborn · Museum f. Kom-
Jonglator, Fa. Lenze
26
27
Wege plan
ld
De
tm
ol
d
fe
Biele
Westerntor
Lip
ps
pri
n
Ba
d
raß
e
r St
lde
mo
traße
rger S
Dribu
Wa
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urg
er
traße
ner S
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Bahn
Abfahrt
Paderborn
Zentrum
G
or
usd
Liboriberg B
Le-Mans-Wall
St
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Kostenlose Parkmöglichkeiten vor dem Haus
Busverbindung: Linie 11, Haltestelle »MuseumsForum«
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Öffnungszeiten
Fürstenallee 7
Di – Fr 9 – 18 Uhr
33102 Paderborn
Sa, So 10 – 18 Uhr
Telefon 05251-3066-00
Mo geschlossen
Telefax 05251-3066-09
Sonderregelung an Feiertagen. Kinder
www.hnf.de
unter zehn Jahren können das HNF nur
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum wird getragen durch die von
Heinz Nixdorf gegründete Stiftung Westfalen.
Diese fördert vorrangig Wissenschaft und Lehre, insbesondere
auf dem Gebiet der Informationstechnik.
09/09 · www.rp-grafik.de
in Begleitung Erwachsener besuchen.