NeuroKongress 2013_ProgrammStand Dez2012
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NeuroKongress 2013_ProgrammStand Dez2012
ALMA MATER EUROPAEA Kongressprogramm Neurobiologie der Psychotherapie Freitag, 7. Juni – Sonntag, 9. Juni 2013 Große Aula der Universität Salzburg, Max Reinhardt Platz, Salzburg Der Kongress befasst sich mit den aktuellen Entwicklungen der Hirnforschung in ihrer Relevanz für die Psychotherapie. Renommierte Referentinnen und Referenten stellen in 20 Hauptvorträgen und in drei WorkshopBlocks die neuesten Befunde aus verschiedenen Forschungsrichtungen vor (z.B. Psychotherapieprozesse, nichtinvasive Neuromodulation, Echtzeit-Neurofeedback, Konnektivität und Synchronisation im Gehirn, NeuroPsychoanalyse, Meditation, Achtsamkeit, Stress und frühe Traumatisierung, Psychoneuroimmunologie, Suizidprävention, Fragen des Verhältnisses von Geist und Gehirn). Zudem werden innovative Ansätze der Neurotherapie (z.B. Neurofeedback mit Echtzeit fMRT, nichtinvasive Neuromodulation) auf ihren Nutzen für die Psychotherapie hin zu beleuchten und die Entwicklungspotenziale für die Psychotherapie auszuloten. Wissenschaftliche Leitung Univ.-Prof. Dr. Günter Schiepek, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Univ.-Prof. Dr. Christian Schubert, Medizinische Universität Innsbruck HR Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek, Christian-Doppler-Klinik / Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Univ.-Prof. Dr. Peter A. Tass, Forschungszentrum Jülich und Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Kongressanmeldung unter www.neurobiologiederpsychotherapie.com 1 Freitag, 7. Juni 2013 11.00 h Begrüßung Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka Dekan für akademische Angelegenheiten der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek Ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik, Universitätsklinikum der PMU Salzburg Univ.-Prof. Dr. Felix Unger Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste 11.30 h Vorträge Möglichkeiten der Integration von Neuro- und Psychotherapien Günter Schiepek Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien - Eine kleine Rundreise Damir Lovric 12.40 h Mittagspause 14.10 h Neurobiologische Verhaltensmodifikation Niels Birbaumer Echtzeit-Neurofeedback mit fMRT bei neuropsychiatrischen Erkrankungen Klaus Mathiak 15.20 h Kaffeepause 15.40 h Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick Anna Buchheim The Grass Is Always Greener on the Other Side of the Fence – Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften Christine Kirchhoff 17.00 h Workshops 19.00 h Empfang des Landes und der Stadt Salzburg in der fürsterzbischöflichen Residenz 2 Samstag, 8. Juni 2013 9.00 h Konnektivität und Netzwerke als Basis physiologischer und pathologischer Gehirnfunktion Christian Grefkes Konnektivität bestimmt die Dynamik und Funktion des menschlichen Gehirns Victor Jirsa The Impact of Neurobiology and Nonlinear Dynamics in the Evolution of Psychotherapy Franco Orsucci 10.45 h Kaffeepause 11.10 h Verlernen krankhafter neuronaler Synchronisation mittels Coordinated Reset-Neuromodulation Peter Tass Neurotechnologische Konzepte der CR-Neuromodulation mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und Parkinson Christian Hauptmann 12.20 h Mittagspause 13.45 h Podiumsdiskussion: „Neuro-Psychotherapie revisited“ Moderation: Gert Scobel Reinhold Fartacek, Günter Schiepek, Christian Schubert, Peter Tass, NN 14.30 h Kaffeepause 14.50 h Neurobiologische Korrelate der Suizidalität Reinhold Fartacek Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel der Suizidprävention Clemens Fartacek und Martin Plöderl 16.00 h Kaffeepause 16.20 h "Hat das Gehirn eine Psyche?" Peter Schneider Jenseits der Kausalität? Christine Zunke 17.40 h Workshops 3 Sonntag, 9. Juni 2013 9.00 h Gene lernen aus Stress Dietmar Spengler Prä- und perinataler Stress – ein Risikofaktor für neuroendokrine Dysfunktionen und allergische Erkrankungen im frühen Kindesalter? Angelika Buske-Kirschbaum Transylvania-Hypothese revisited: Zum Einfluss des Mondes auf das menschliche Stresssystem Christian Schubert und Martin Röösli 10.45 h Kaffeepause 11.15 h Meditation zwischen Wissenschaft und Erfahrung – Was wir von der Neurobiologie über meditative Praxis lernen können und was nicht Thilo Hinterberger Modifikation neuronaler Regulation durch Achtsamkeit Ulrich Ott Was macht das Internet mit unserem Gehirn? Gerhard Schüßler 13.00 h Abschlussstatement und Kongressende Günter Schiepek und Christian Schubert 4 Zuordnungen noch vorläufig (Arbeitstitel) Workshops am Freitag (7. Juni 2013) Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien(Teil 1) Damir Lovric Dynamik und Förderung selbstorganisierender Prozesse in der Psychotherapie Martin Rufer Neurobiologie der Zwangsstörungen Martin Aigner und Markus Dold Das Synergetische Navigationssystem (SNS) – Neuentwicklung und Anwendungspraxis Heiko Eckert und Günter Schiepek Prozessmonitoring und Therapieevaluation in der stationären Psychotherapie Wolfgang Aichhorn und Helmut Kronberger Hands-On Echtzeit fMRT und Neurofeedback: Beispiele und Ausblick Klaus Mathiak Workshops am Samstag (8. Juni 2013) Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien(Teil 2) Damir Lovric Liebe, Neugier, Spiel – Neurobiologie und systemische Praxis Rainer Schwing Entwicklungsschritte eines Frühwarnsystems für suizidale Krisen Martin Plöderl Einführung in die idiographische Systemmodellierung Clemens Fartacek Adaptive Neuromodulation: Grundlagen und Anwendungen Peter Tass und Christian Hauptmann Ansätze der Synchronisations- und Konnektivitätsanalyse Christian Grefkes 5 Abstracts der Hauptvorträge Möglichkeiten der Integration von Neuro- und Psychotherapien Günter Schiepek In den letzten Jahren nimmt die Evidenz für neurobiologische Effekte von Psychotherapie stetig zu. Insbesondere die Methodik der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) hat wesentlich dazu beigetragen, dass Veränderungen der funktionellen Neuroanatomie nach und in einigen Fällen auch während Psychotherapie belegt werden konnten. Einige Autoren liefern Modelle zu neurobiolopgischen Funktionsprinzipien der Psychotherapie, auf welche in diesem Vortrag exemplarisch eingegangen wird. Eigene Studien stützen die Hypothese selbstorganisierter Ordnungsübergänge, welche in Neuro- und Psychodynamik synchronisiert auftreten. Hierzu werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt. In Zukunft sollten dabei auch die Veränderungen der Synchronisationsund Konnektivitätsmuster des komplexen Systems Gehirn bei Psychotherapie berücksichtigt werden. Neben dem Nachweis von neuronalen Veränderungen soll es in diesem Vortrag und auf dem gesamten Kongress auch um die Anwendung von innovativen Neurotherapien gehen. Diskutiert wird, inwieweit sich Verfahren des Echtzeit-Neurofeedbacks auf Basis funktioneller Bildgebung einerseits und der adaptiven Neuromodulation mit nicht-invasiven Verfahren der Neurostimulation andererseits mit Psychotherapie, also mit der Förderung von einsichts- und erfahrungsbasiertem Lernen, kombinieren lassen. Diese Frage wird in mehreren Vorträgen dieses Kongresses vertieft und auch auf der Podiumsdiskussion ausführlich behandelt. Ziel ist die Weiterentwicklung der Psychotherapie im Rahmen eines bio-psycho-sozialen Gesamtkonzepts. Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien - Eine kleine Rundreise Damir Lovric Die 'Funktionelle Neuroanatomie' ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen gibt es kein therapeutisches Fachgebiet, das die Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht die Tatsache, dass sich der komplexe Aufbau des Gehirns häufig schwer zugänglich erweist. Der Vortrag nimmt Sie mit auf eine kleine Entdeckungsreise. Er vermittelt Grundlagen und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse der modernen 'Funktionellen Neuroanatomie'. All das getragen von der Frage, wie sich das Erleben und das Verhalten des Menschen als Resultat zerebraler Aktivität zu verwirklichen vermag. Neurobiologische Verhaltensmodifikation Niels Birbaumer Abstract fehlt noch 6 Echtzeit-Neurofeedback mit fMRT bei neuropsychiatrischen Erkrankungen Klaus Mathiak Abstract fehlt noch Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick Anna Buchheim Eric Kandel, der international führende Neurobiologe, Psychiater und Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2000, hat mit seinem Plädoyer für eine Intensivierung des Dialogs zwischen der Psychoanalyse und den Neurowissenschaften internationales Aufsehen erregt (Kandel 1998, 2012). Neuere Entwicklungen in den Neurowissenschaften haben den interdisziplinären Dialog zwischen der Psychoanalyse und den Neurowissenschaften in den letzten Jahren befruchtet und intensiviert (z. B. Solms 2003, Leuzinger-Bohleber et al. 2007, Carhart-Harris & Friston 2010, Solms & Panksepp 2012). In dem Vortrag wird im Überblick dieser Dialog mit seinen wichtigsten Konzepten referiert und auf eigene Forschungsergebnisse der Hanse-NeuropsychoanalyseStudie eingegangen (Buchheim et al. 2012). Buchheim A, Viviani R, Kessler H, Kächele H, Cierpka M, Roth G, George C, Kernberg O, Bruns G, Taubner S (2012) Changes in prefrontal-limbic function in major depression after 15 months of long-term psychotherapy. PLoS ONE, 7: e33745. doi:10.1371/journal.pone.0033745 Carhart-Harris RL, Friston KJ (2010) The default-mode, ego-functions and free-energy: a neurobiological account of Freudian ideas. Brain 133: 1265–1283 Kandel E.R. (1998) A new intellectual framework for psychiatry. Am J Psychiat 155, 457-469. Kandel E.R. (2012) Das Zeitalter der Erkenntnis. Siedler Verlag, München Leuzinger-Bohleber M, Roth G, Buchheim A (Eds) (2007) Psychoanalyse, Neurobiologie, Trauma. Schattauer Verlag, Stuttgart Solms M (2003). Neuro-Psychoanalyse. Eine Einführung mit Fallstudien. Stuttgart: Klett-Cotta Solms M, Panksepp J (2012) The “Id” Knows More than the “Ego” Admits: Neuropsychoanalytic and Primal Consciousness Perspectives on the Interface Between Affective and Cognitive Neuroscience The Grass Is Always Greener on the Other Side of the Fence – Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften Christine Kirchhoff Spätestens seitdem Eric Kandel der Psychoanalyse empfahl, sich durch eine größere Nähe zur Biologie zur „revitalisieren“, wird auch von Psychoanalytikern wieder häufiger hinüber in Nachbars Garten geschaut. Umgekehrt wird die Psychoanalyse auch von Seiten der Neurowissenschaften (wieder)entdeckt. Dieses gegenseitige Interesse wird im Vortrag aus einer psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen Perspektive betrachtet: Zum einen wird der Frage nachgegangen, was mit psychoanalytischen Konzepten passiert, wenn sie 7 in neurowissenschaftliche Terminologie übersetzt werden. Dabei werden epistemologische Verschiebungen in den Blick genommen und deren Konsequenzen für das Verständnis von Krankheit und Gesundheit, für den Blick auf die Patienten sowie für das Verständnis von Kultur und Subjekt diskutiert. Außerdem wird, dem Vorgehen der Psychoanalyse gemäß, nach den beteiligten Phantasien gefragt: Was macht den Versuch, psychoanalytische Konzepte auf eine „Organgrundlage“ (Freud) zu stellen, so vielversprechend? Konnektivität und Netzwerke als Basis physiologischer und pathologischer Gehirnfunktion Christian Grefkes Konnektivität bezeichnet die Integration regional spezifischer Verarbeitung im Gehirn, das heißt, das Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen. Untersuchungen zur physiologischen Konnektivität im menschlichen Gehirn und deren Veränderungen bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen haben sich dabei in den letzten Jahren zu einem zentralen Schwerpunkt der funktionellen Neurowissenschaften entwickelt. Dies hat zu einer Vielzahl von neuen Einblicken in die Organisation kortikaler Netzwerke geführt. Darüber hinaus konnten Netzwerkstörungen als pathophysiologisches Korrelat einer Reihe klinischer Symptome bei Demenz, Schlaganfall oder Depression zugeordnet werden. Für den Kliniker besteht hier doch häufig die Schwierigkeit, den oft komplexen mathematischen Modellen, welchen Konnektivitätsanalysen zu Grunde liegen, methodisch und inhaltlich folgen zu können. Im Rahmen des Vortrags soll ein Überblick über die aktuellen Konzepte und Anwendungen der in-vivo Untersuchung von Konnektivität im menschlichen Gehirn gegeben werden. Es wird ein anwendungsbezogener Überblick hinsichtlich der klinischen und neuropsychologischen Einsatzmöglichkeiten von Konnektivitätsanalysen einschließlich ihrer Stärken Konnektivitätsuntersuchungen und Schwächen gegeben. im Ruhezustand Dabei („Resting-State wird insbesondere Konnektivität“) auf sowie funktionelle auf die Aktivitätsmodellierung mittels Dynamic Causal Modelling eingegangen. Konnektivität bestimmt die Dynamik und Funktion des menschlichen Gehirns Victor Jirsa Menschliches Handeln und Denken ist bestimmt durch die funktionsspezifische Informationsverarbeitung in einzelnen Gehirnregionen und durch die Informationsintegration über Gehirnregionen hinweg. Solche integrativen Prozesse enstehen im Gehirn durch die Emergenz selbstorganisierter oszillatorischer Aktivität im Netzwerk. Wie genau der Zusammenhang zwischen Gehirnfunktion und Gehirnaktivität sich darstellt, ist jedoch bisher unverstanden. Es gibt einige neue Ansatzpunkte, die sich im letzten Jahrzehnt entwickelt haben und uns von der nicht-invasiven Bildgebung des Gehirns geliefert worden sind, insbesondere durch die funktionale Kernspintomographie und die Enzephalographie (EEG, MEG). Der Ruhezustand des Gehirns beispielweise ist ein dynamischer Prozess mit transienten, doch hochkohärenten Aktivierungsmustern, die aus sieben bis zehn dominierenden Strukturen bestehen. Diese spannen ein Basissystem auf, in der sich nicht nur die Ruheaktivität 8 des Gehirns darstellt, sondern auch funktional spezifische Aktivierungen bei kognitiver Beanspruchung ablaufen. Diese Prozesse sind überwiegend bestimmt durch die Raum-Zeit-Struktur der Konnektivität des Hirnnetzwerks, die sich aus den synaptischen Stärken und den physiologischen Laufzeitverzögerungen bestimmt. Diese RaumZeit-Struktur stellt den Rahmen dar, in welchem die integrativen Prozesse des Gehirns ablaufen. Ist dieser Rahmen gestört wie im Fall der Epilepsie, der Schizophrenie oder der multiplen Sklerose, dann ist auch die Dynamik des Ruhezustands beeinträchtigt und bietet sich daher als Biomarker an, der das gesunde vom kranken Gehirn zu unterscheiden vermag. The Impact of Neurobiology and Nonlinear Dynamics in the Evolution of Psychotherapy Franco F. Orsucci A common assumption in psychotherapy research has been that change is gradual and linear. At the same time, mental and biological domains were still considered almost as separate as Descartes had envisioned them centuries ago. In the last two decades both of these assumptions have been disconfirmed. The ascent of nonlinear dynamics has provided evidence that in psychotherapy, just as in other complex systems, the process of change is nonlinear and discontinuous. Neurobiological explorations have shown that neuroplasticity is blurring the boundaries between brain and mind, in individual and social contexts. The entire process of change in psychotherapy has probably to be re-designed after this radical change of scenario. New clinical and theoretical directions for psychotherapy are emerging from brain/language dynamics, attachment theory, coupling of complex systems and co-evolutionary processes. The new evolution is producing a redefinition of client and therapist roles in terms of cooperation, autonomy, freedom and bioethics. Verlernen krankhafter neuronaler Synchronisation mittels Coordinated Reset-Neuromodulation Peter A. Tass Bei mehreren neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen findet sich in charakteristischen Hirnarealen pathologisch gesteigerte Synchronisation. Dieser soll mittels geeigneter Stimulation spezifisch und lang anhaltend entgegengewirkt werden. Die modellbasiert entwickelte Coordinated Reset (CR)-Stimulation zielt darauf ab, durch Desynchronisation pathologische synaptische Konnektivität und neuronale Synchronisation anhaltend zu verlernen. Hierbei werden gezielt Selbstorganisations- und Plastizitätsmechanismen des Nervensystems ausgenutzt. Ziel der Desynchronisation ist es, durch eine Senkung der Koinzidenzrate die Stärke der vormals pathologisch gesteigerten synaptischen Verbindungen zu senken, so dass die Neuronenpopulation von einem stabilen krankhaften Zustand (mit gesteigerter Synchronisation und synaptischer Konnektivität) in einen stabilen desynchronen Zustand mit physiologischer Stärke der synaptischen Konnektivität gelangt. CR-Neuromodulation kann invasiv (z.B. elektrisch) als auch nicht-invasiv (z.B. akustisch) realisiert werden. Über Tiefenelektroden applizierte elektrische CR-Neuromodulation wurde sowohl in MPTP-Affen als auch in ausgeleiteten ParkinsonPatienten erfolgreich erprobt. Akustische CR-Neuromodulation führt zu einer signifikanten Verminderung von 9 Tinnitussymptomatik und zugrunde liegender pathologischer neuronaler Synchronisation. Die experimentellen wie klinischen Ergebnisse bestätigen die theoretischen Vorhersagen und deuten darauf hin, dass CR eine Plattformtechnologie zur Behandlung von Hirnerkrankungen mit pathologischer Synchronisation ist. Neurotechnologische Konzepte der CR-Neuromodulation mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und Parkinson Christian Hauptmann Die CR-Neuromodulation ist ein neuartiges therapeutisches Instrument für die Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, die mit einer erhöhten pathologischen Synchronisation der neuronalen Aktivität einhergehen (z.B. Tinnitus oder Parkinson). Die CR-Stimulation zielt auf die selektive Reduktion der pathologischen Aktivität ab, indem ein Desynchronisationsprozess initiiert wird, der aufgrund der Lernfähigkeit des stimulierten Netzwerks zu einem Verlernen der pathologischen Vernetzungen führt und so eine dauerhafte Reduktion der krankhaften Aktivität zur Folge hat [1,2]. CR kann sowohl invasiv (über implantierte Elektroden [3]) oder nicht-invasiv (z.B. über akustische Stimuli [4]) appliziert werden. Im Rahmen dieses Vortrags erhalten Sie Einblicke in die verwendeten neurotechnologischen Konzepte zur Applikation der CR-Neuromodulation. [1] Tass PA. 2003. A model of desynchronizing deep brain stimulation with a demand-controlled coordinated reset of neural subpopulations. Biological Cybernetics 89: 81–88. [2] Hauptmann C, Tass PA. 2007. Therapeutic rewiring by means of desynchronizing brain stimulation. Biosystems 89: 173–181. [3] Tass PA, Qin L, Hauptmann C, Dovero S, Bezard E, Boraud T, Meissner WG. 2012. Coordinated Reset has sustained after-effects in parkinsonian monkeys. Annals of Neurology (in press). [4] Tass PA, Adamchic I, Freund H-J, von Stackelberg T, Hauptmann C. 2012. Counteracting tinnitus by acoustic coordinated reset neuromodulation. Restorative Neurology and Neuroscience 30: 137-159. Neurobiologische Korrelate der Suizidalität Reinhold Fartacek Abstract fehlt noch Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel der Suizidprävention Clemens Fartacek und Martin Plöderl Probleme bei der Vorhersage von psychiatrischen Phänomenen (z.B. manische oder depressive Episoden) sind in den betroffenen wissenschaftlichen Disziplinen weit verbreitet. So auch in der Suizidforschung. Die übliche Vorhersage von suizidalem Verhalten durch Risikofaktoren ist nicht ohne eine übermäßige Zahl an falsch-positiven 10 Vorhersagen möglich. Bisher wurden hauptsächlich lineare statistische Modelle für die Untersuchung von Risikofaktoren herangezogen, obwohl suizidales Verhalten, ähnlich wie andere psychiatrische Phänomene, ausgeprägte nichtlineare Qualitäten aufweist. Langfristige Vorhersagen sind in nichtlinearen und daher meist chaotischen Systemen nicht möglich. Neuerdings erweisen sich jedoch Erkenntnisse aus der Chaos und Komplexitätsforschung zur kurzfristige Vorhersage sogenannter „extreme events“ (oder „Xevents“) durch nichtlineare Prozesscharakteristika in der Geophysik oder Epilepsieforschung als vielversprechend. Dies könnte auch für die Suizidforschung Relevanz haben. Doch die methodischen Voraussetzungen dafür sind im Kontext der Suizidforschung nicht selbstverständlich. Im Vortrag wird das idiographische Systemmonitoring (ISM) vorgestellt, das es methodisch ermöglichen soll, nichtlineare Prozesscharakteristika auch in suizidalen Prozessen zu identifizieren. Das Potenzial von ISM zur Überbrückung der Kluft zwischen Forschung und einzelfallorientierter, therapeutischer Praxis, zur Entwicklung individueller Frühwarnsysteme und als computerunterstütztes, adjuvantes Therapietool wird diskutiert. "Hat das Gehirn eine Psyche?" Peter Schneider Was geschieht, wen die Psychologie zur Angewandten Neurologie wird, der "psychische Apparat" zum Gehirn? Mit den neuen Antworten, welche uns die Neurowissenschaften geben, ändert sich auch die Art der Fragen, die sinnvollerweise überhaupt noch gestellt werden können. Und mit der neuen Bild-Rhetorik der Neurosciences verändert sich zudem die Weise, wie wir überhaupt noch über Psychisches sprechen und Psychisches - und damit uns selbst - verstehen können: Was bin ich, wenn ich mein Gehirn bin? Jenseits der Kausalität? Christine Zunke Die zunehmende Hinwendung der Psychologie zu neurowissenschaftlichen Erklärungen geht mit einem veränderten Selbstverständnis dieser Disziplin einher: Sie begreift sich zunehmend als naturwissenschaftlich. Entsprechend werden Methoden und Erklärungsmuster modifiziert und Leistungen des Bewusstseins als mit neurophysiologischen Hirnprozessen verbunden gedacht. Das viel diskutierte Vermittlungsproblem zwischen mentalen und neuronalen Zuständen wird hierbei längst nicht mehr als Gegenstandswechsel angesehen, sondern als hyperkomplex vorgestellt und bleibt damit wesentlich kausal. Selbst wenn es als prinzipiell unmöglich erkannt wird, alle Determinanten eines hochkomplexen selbstorganisierten Systems anzugeben, muss doch ein durchgehender Kausalzusammenhang angenommen werden. Das alte Grundsatzproblem der wesentlichen Verschiedenheit von Selbstbewusstsein und organischem Material, an dem der Dualismus von Descartes bis Libet scheiterte, wird nun von Konzepten wie Supervenienz, Synergetik oder Emergenz aufgenommen, aber nicht gelöst. Was auf der abstrakten Ebene als erkenntnistheoretischer Widerspruch erscheint, tangiert auch die Praxis nicht-philosophischer Wissenschaften. So gewinnt die Psychologie durch ihre neurowissenschaftliche Wende auf 11 der einen Seite neue Therapieansätze, droht aber auf der anderen Seite das emanzipative Potential, das der klassischen Psychoanalyse mit ihrem Bezug auf ein autonomes Selbstbewusstsein innewohnt, zu verlieren. Gene lernen aus Stress Dietmar Spengler Toxischer Stress kann lebenslange Spuren im Gehirn hinterlassen, die das Risiko für Angst und Depressionen nachdrücklich erhöhen. Vor allem in kritischen Zeitfenstern während der vor- und nachgeburtlichen Entwicklung reagiert das Gehirn äußerst sensibel auf Stress. Dieser ruft im Tierexperiment eine lang anhaltende Überaktivität der zentralen Stressachse hervor, die mit einer erhöhten Cortisol-Sekretion und Expression des hypothalamischen Stresshormons Vasopressin (AVP) einhergeht. DNA-Analysen zeigen hierbei eine starke Beteiligung epigenetischer Mechanismen. Im Vergleich zu Kontrolltieren weisen gestresste Mäuse ein dauerhaft verändertes Methylierungsmuster von Stressgenen in Gehirnregionen auf, die für die Stressregulation zuständig sind. Dabei verursacht die verminderte Methylierung des AVP-Gens eine lebenslange Überproduktion dieses Hormons. Diese vermehrte Expression ist zunächst reversibel (soft-wiring) bevor sie auf der Ebene der DNA festgeschrieben wird (hard-wiring). Daraus ergibt sich die Forderung, bei toxischem Stress und schweren Traumata frühzeitig therapeutisch einzugreifen, um in der erfahrungsabhängigen epigenetischen Gedächtnisbildung den Übergang vom soft-wiring in ein hard-wiring zu verhindern. Prä- und perinataler Stress – ein Risikofaktor für neuroendokrine Dysfunktionen und allergische Erkrankungen im frühen Kindesalter? Angelika Buske-Kirschbaum Forschungsarbeiten unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass Kinder mit chronisch allergischen Erkrankungen (atopische Dermatitis, allergisches Asthma) unter Stress eine deutlich erniedrigte Konzentration von Cortisol aufweisen. Diese Ergebnisse weisen auf eine reduzierte Reaktivität der Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Achse (HHNA) bei dieser Patientengruppe hin. Mit Blick auf die immunregulative und antiinflammatorische Funktion der HHNA kann vermutet werden, dass eine Hyporeaktivität dieses Systems das Risiko für eine Fehlregulation der Immunantwort unter Stress erhöht, was u.a. die so häufig beobachtete Exazerbation allergischer Symptome unter Belastung erklären könnte. Die Pathogenese einer dysfunktionalen HNNA bei Kindern mit allergischen Erkrankungen ist bislang ungeklärt. Neben genetischen Faktoren könnten jedoch pränatale sowie frühkindliche Belastung von Relevanz sein. Wir postulieren, dass pränatale Belastung über die vermehrte Ausschüttung von fetalem Cortisol zu einer Hyperreaktivität der HNNA sowie folgend zu einem „shift“ der Immunantwort in Richtung eines allergie-relevanten Immunprofils (TH2-Dominanz, IgE-Produktion) führt. Eine fetale (Fehl)Programmierung der HNNA durch Stress in utero fördert, insbesondere bei bereits bestehender genetischer Disposition, die allergische Sensibilisierung und Manifestation einer allergischen Erkrankung und ist somit als Risikofaktor der kindlichen Allergie zu betrachten. Im Verlauf der allergischen Erkrankung kommt es in Folge zu a) einer erhöhten Freisetzung von pro- 12 inflammatorischen Zytokinen sowie b) krankheitsbedingt zu verstärktem chronischem Stress, was langfristig über eine verstärkte negative Feedback-Regulation der HNNA zu einer Hyporeaktivität der HNNA führt. „Transylvania-Hypothese“ revisited: Zum Einfluss des Mondes auf das menschliche Stresssystem Christian Schubert und Martin Röösli Die „Transylvania-Hypothese“ geht davon aus, dass der Vollmond menschliches Verhalten und die Physiologie beeinflusst. Ein wissenschaftlicher Beleg dieser Hypothese steht jedoch aus. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen Lunarphasen und Stresssystemaktivität in sogenannten integrativen Einzelfallstudien. Drei gesunde Frauen sammelten jeweils etwa 2 Monate lang in 12-Stunden-Abständen ihren gesamten Harn. Darüber hinaus beantworteten sie täglich eine Reihe von Fragen zur Alltagsroutine und wurden wöchentlich zum Auftreten von emotional bedeutsamen Ereignissen befragt. Die Lunarphasen wurden mittels einer Cosinusfunktion parametrisiert (1 = Vollmond, 0 = Neumond) und Cortisol im Harn mittels ELISA gemessen. Die Zeitreihendaten wurden u.a. mit Random-Effects-Modellen und Allgemeinen Schätzgleichungen (GEE) statistisch ausgewertet. Im Vortrag werden erste Ergebnisse aus diesem Projekt vorgestellt und darauf basierend Vereinbarkeit und Unvereinbarkeit von Wissenschaft, Volkswissen, Astrologie und Esoterik diskutiert. Meditation zwischen Wissenschaft und Erfahrung – Was wir von der Neurobiologie über meditative Praxis lernen können und was nicht Thilo Hinterberger Spirituelle Praktiken werden zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Studien und Analysen. Vor allem Ansätze aus östlichen Kulturen finden zunehmend Anwendungsbezüge in unserer Gesellschaft, sowohl im Bereich der Gesundheitsvorsorge als auch in der Therapie und der psychosomatischen Medizin. Für die Akzeptanz dieser Verfahren ist die Untersuchung neurophysiologischer Korrelate in meditativen Zuständen von großem Interesse. Doch was können wir tatsächlich aus diesen Untersuchungen lernen? Hierzu werden die Ergebnisse eigener Studien, welche an Meditierenden aus unterschiedlichen Kulturen durchgeführt wurden, vorgestellt und diskutiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die individuellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelegt, um die Generalisierbarkeit von Aussagen abzuschätzen. Schließlich soll eine Brücke geschlagen werden von den objektiven Studien und Beschreibungen hin zu den subjektiven Erlebnis- und Handlungsqualitäten, welche in einer meditativ ausgerichteten Bewusstseinsschulung unterstützend für unser Dasein entwickelt werden können. 13 Modifikation neuronaler Regulation durch Achtsamkeit Ulrich Ott Seit rund 30 Jahren werden bei Patienten mit körperlichen und psychischen Erkrankungen Trainingsprogramme eingesetzt, in denen Übungen zur Entwicklung von Achtsamkeit eine zentrale Rolle spielen. Für die beiden bekanntesten Programme dieser Art, Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) und Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT), liegen inzwischen zahlreiche hochwertige Studien vor, die ihnen eine gute Wirksamkeit bescheinigen. Neueste experimentelle Studien mit funktioneller Magnetresonanztomographie versuchen aufzuklären, welche Mechanismen auf neuronaler Ebene für die positiven Wirkungen verantwortlich sind. Der Vortrag stellt ausgewählte Studien zur Verarbeitung von Schmerzreizen und von Angstreizen bei Patienten mit generalisierter Angststörung vor, die zeigen, wie durch Achtsamkeit die neuronale Regulation der beteiligten Hirnstrukturen in spezifischer Weise beeinflusst wird und dies mit einem veränderten Erleben bzw. einer reduzierten Symptomatik einhergeht. Was macht das Internet mit unserem Gehirn? Gerhard Schüßler Abstract fehlt noch 14 Workshops Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien Damir Lovric Die 'Funktionelle Neuroanatomie' ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen gibt es keinen (psycho)therapeutischen Fachbereich, der die Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht die Tatsache, dass sich der komplexe Aufbau des Gehirns häufig als schwer zugänglich erweist. Der Workshop vermittelt Grundlagen und Funktionsprinzipien und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse der modernen Forschung. Das Bestreben, den Zusammenhang von erkennbarer neuroanatomischer und neurophysiologischer Veränderung und klinischer Symptomatik zu erfassen, dient dabei dem Ziel, die Phänomenologie menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns um seine biologische Grundlage zu erweitern. Teil 1 • Das Gehirn: Bau- und Funktionsprinzipien • Das Gehirn im Grundriss • Neuronen, Transmitter und Rezeptoren • Von globalen Transmittersystemen, „Dirigenten“ und „Modulatoren“ • Entwicklung, Stress und Gesundheit • Das Gehirn als komplexes System Teil 2 • Die Großhirnrinde: Von Feldern und Funktionen • Vom „Ich“ und vom „Selbst“ • Fühlen, Erleben, Wollen und Handeln • Das limbische System • Das autonome Nervensystem • Planen, Bewegen, Handeln oder „Wer entscheidet?“ • Von pathologischen Synchronisationen und anderen „Störungsmechanismen“ Liebe, Neugier, Spiel - Neurobiologie und systemische Praxis Rainer Schwing Mit Neurobiologie und systemischer Praxis begegnen sich zwei Kulturen, die mitunter fremdeln oder nicht so recht wissen, was sie miteinander anfangen sollen. Und doch bietet die neurowissenschaftliche Forschung faszinierende Ansatzpunkte für ein vertieftes Verständnis von psychischen und sozialen Veränderungsprozessen. Sowohl das Gehirn wie auch soziale Systeme funktionieren als komplexe, selbstorganisierende Systeme. Die Anregung von 15 Selbstorganisationsprozessen ist daher ein entscheidendes Wirkprinzip, wenn wir in Therapie und Beratung Veränderungen anstoßen wollen. Dabei gilt: "Was nicht durch den Bauch geht, bleibt im Kopf nicht hängen". Lern-, Entwicklungs- und Veränderungsprozesse werden wesentlich von emotionalen Prozessen getragen und gestärkt. Wie emotionale Prozesse angeregt und genutzt werden, davon können wir aus den Forschungen von Davidson, Siegel und v.a. Panksepp eine Menge lernen. Im Workshop werden diese neurobiologischen Befunde dargestellt, mit systemischer Veränderungsarbeit in Beratung, Therapie und auch Pädagogik in Verbindung gebracht und Schlussfolgerungen für die praktische Arbeit aufgezeigt. Dynamik und Förderung selbstorganisierender Prozesse in der Psychotherapie Martin Rufer „Während sich Neurowissenschaftler und Psychotherapieforscher mit der Frage beschäftigen, wie und wo (im Gehirn) Psychotherapie wirkt, stehen die Praktiker und Ausbilder vor der Frage, wie denn der Transfer heilender Worte gelingen kann und welches Wissen nötig ist, damit Hilfesuchende Zuwendung als auch Hilfe erfahren können“ (Rufer 2012, S.17). Hier setzt der Workshop an: Anhand von Fallbeispielen werden Therapieverläufe dargestellt und auf dem Hintergrund der Synergetik (Haken & Schiepek 2006) als einer Theorie des Wandels reflektiert. Wie lassen sich therapeutische Prozesse verstehen und gestalten, Komplexität reduzieren, um einfach zu handeln? Auf wen und was sollte geachtet werden, um den „roten Faden“ nicht zu verlieren? Gibt es eine schulenübergreifende „Partitur für die Psychotherapie“? Und wie lassen sich unerwartete Entwicklungen inkl. Misserfolge in der Therapie verstehen? Verbunden damit soll auch der kritische Diskurs über (S)systemische Therapie und Praxis als einem integrativen, schulenübergreifenden Modell Platz finden. Haken H, Schiepek G. 2006. Synergetik in der Psychologie. Selbstorganisation verstehen und gestalten. Göttingen: Hogrefe. Rufer M. 2012. Erfasse komplex, handle einfach. Systemische Therapie als Praxis der Selbstorganisation. Ein Lernbuch. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Prozessmonitoring und Therapieevaluation in der stationären Psychotherapie Wolfgang Aichhorn und Helmut Kronberger Im Rahmen einer stationären Psychotherapie stellen sich bei einem vielfältigen therapeutischen Angebot in einem komplexen Setting Fragen wie: Was bewirkt Veränderungen? Wo sind die entscheidenden Wendepunkte in einem therapeutischen Verlauf? Wie sehr sind diese Veränderungen therapeutischen Interventionen, äußeren Einflüssen oder aber einem Selbstorganisationsprozess geschuldet? Am Sonderauftrag für Stationäre Psychotherapie (Christian-Doppler-Klinik Salzburg) beantworten PatientInnen täglich online Fragen zu ihrer Behandlung: subjektive Einschätzungen zu ihrem therapeutischen Fortschritt, zur Selbstwirksamkeit, zu ihren Emotionen und Beschwerden, zur therapeutische Beziehung usw. Mittels der Technik des Synergetic Navigation System (SNS) können die Einschätzungen zu diesen Fragen als Zeitreihen visualisiert werden und veranschaulichen typische Muster des Therapieprozesses. Sie zeigen Ordnungsübergänge und geben 16 in einer psychodynamischen Gesamtschau auch Hinweise auf Wirkfaktoren. Anhand von konkreten Falldarstellungen werden solche Verläufe diskutiert und mit grundsätzlichen Wirkfaktoren therapeutischen Handelns in Beziehung gesetzt. 17 Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Aichhorn Sonderauftrag für Stationäre Psychotherapie Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Dr. Ulrich Ott Bender Institute of Neuroimaging FB 6 Psychologie Justus-Liebig-Universität Gießen Otto-Behaghel-Str. 10H D-35394 Gießen Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Niels Birbaumer Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie Eberhard-Karls-Universität Tübingen Gartenstr. 29 D-72074 Tübingen Dr. Martin Plöderl Sonderauftrag für Suizidprävention Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Prof. Dr. Anna Buchheim, Dipl-Psych. Institut für Psychologie Universität Innsbruck Innrain 52 A-6020 Innsbruck Dr. Martin Röösli Department of Epidemiology and Public Health Universität Basel CH-Basel Prof. Dr. Angelika Buske-Kirschbaum Professur für Biopsychologie Technische Universität Dresden Zellescher Weg 19 D-01062 Dresden Martin Rufer, Lic. Phil. Zentrum für systemische Beratung Villettemattstr. 15 CH-3007 Bern MMag. Clemens Fartacek Sonderauftrag für Suizidprävention Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Prof. Dr. Günter Schiepek Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Institut für Synergetik und Psychotherapieforschung Christian-Doppler-Klinik / Universitätsklinikum der PMU Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek Ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Priv.-Doz. Dr. Peter Schneider Fachbereich Psychologie Universität Zürich Bergstrasse 122 CH-8032 Zürich Priv.-Doz. Dr. Christian Grefkes, MBA Klinik für Neurologie Universitätsklinik zu Köln Kerpener Straße 62 50924 Köln und Max Planck Institute for Neurological Research Research Group Leader "Neuromodulation & Neurorehabilitation" Group Gleueler Str. 50, D-50931 Köln Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, MSc Labor für Psychoneuroimmunologie Klinik für Medizinische Psychologie Department für Psychiatrie und Psychotherapie Medizinische Universität Innsbruck Schöpfstrasse 23a A-6020 Innsbruck Priv.-Doz. Dr. Christian Hauptmann Institute for Neuroscience and Medicine – Prof. Dr. Gerhard Schüßler Klinik für Medizinische Psychologie 18 Neuromodulation (INM-7) Research Center Jülich D-52425 Jülich Department für Psychiatrie und Psychotherapie Medizinische Universität Innsbruck Schöpfstrasse 23a A-6020 Innsbruck Prof. Dr. Thilo Hinterberger Forschungsbereich Angewandte Bewusstseinswissenschaften Abteilung für Psychosomatische Medizin Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Rainer Schwing, Dipl.-Psych. Praxisinstitut für systemische Beratung Ulanenplatz 6 D-63452 Hanau Prof. Dr. Christine Kirchhoff, Dipl.-Psych. International Psychoanalytic University Berlin (IPU) Admiralstraße 18 10999 Berlin Priv.-Doz. Dr. Dietmar Spengler Max Planck Institut für Psychiatrie Forschungsgruppe Molekulare Neuroendokrinologie Kraepelinstr. 2-10 D-80804 München Dr. Helmut Kronberger Sonderauftrag für Stationäre Psychotherapie Christian-Doppler- Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Prof. Dr. Dr. Peter A. Tass Institute for Neuroscience and Medicine – Neuromodulation (INM-7) Research Center Jülich D-52425 Jülich Dr. Damir Lovric 'me-di-kom' Privatinstitut für medizinische & psychologische Bildung, Karlsruhe und Kölner Institut für psychotherapeutische Forschung, Methodenentwicklung und Weiterbildung Dr. Christine Zunke Institut für Philosophie Fakultät IV Carl von Ossiezky-Universität D-26111 Oldenburg Prof. Dr. Dr. Klaus Mathiak Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Universitätsklinikum Aachen Pauwelsstr. 30 D-52074 Aachen Prof. Franco F. Orsucci, PhD Division of Psychology and Language Sciences University College London Cambridge NHS & University Medical School Cambridge United Kingdom 19