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Kunst- städte www.cites-art.com Städtisches Erbe der Bretagne Leitartikel Die Bretagne ist einerseits eine ländliche Gegend mit einem überall präsenten, reichen architektonischen Erbe, das stark durch die Religionen, den Adel und durch Kriege geprägt ist: Kapellen, Kalvarienberge und umfriedete Pfarrbezirke, die berühmten “enclos paroissiaux”, Stelen und Megalithen, schilfgedeckte Katen und Festungen... Andererseits ist sie die Region der Seefahrer: ein Drittel der Küste Frankreichs liegt in der Bretagne, und das maritime Erbe steht dem ländlichen Erbe in nichts nach. Die Anziehungskraft der maritimen Feste und Festivals beweist, wie sehr die Besucher diesen Aspekt der Bretagne schätzen. Aber wem ist bekannt, dass die Bretagne auch auf eine lange städtische Tradition zurückblickt, deren Ursprung je nach Stadt bis ins römische Reich, ins Frühmittelalter, in die Zeit des Feudalwesens oder das Zeitalter der Entdeckungen zurückreicht? Diese Städte sind meist in der unmittelbaren Umgebung von Zivilbauten, Klöstern oder Burghügeln entstanden, in strategisch günstigen Lagen oder in der Nähe einer ersten Brücke. Sie sind recht zahlreich und spielen alle in sehr unterschiedlichen Gegenden eine zentrale Rolle. Manche haben die Jahrhunderte unbeschädigt überstanden; sie zählen heute zu den großen bretonischen Städten. Andere haben ihre einstige Blütezeit nicht bewahren können und haben ihre Rolle als Verwaltungs- oder Handelszentrum im Zuge politischer Umwälzungen oder der Industrierevolution verloren. Viele dieser Städte, die während des Ancien Régime bedeutende Zentren der Leinenweberei oder Bistumsstädte waren, sind heute nur noch einfache Dörfer, gewissermaßen Reliquien einer glorreichen Vergangenheit. Aber die einen wie die anderen sind authentische Orte mit einem gut erhaltenen und gepflegten städtischen Erbe: Orte mit Charakter, kleine malerische Orte zusammengeschlossen in regionalen Verbänden, Städte der Kunst und der Geschichte und Historische Städt, größere Städte, in einem bretonischen Bund vertreten. Zwei Organisationen, die sich zusammengetan haben um in der Bretagne Städte mit einem historischen Stadtkern und präsentiert unter dem Oberbegriff Cités d’Art (Städte der Kunst) zu fördern. Wir laden Sie herzlich ein, mit dieser etwas anderen Bretagne Bekanntschaft zu machen. Jean-Bernard VIGHETTI 8 8/9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 31 Die Petites Cités de Caractère® in der Bretagne Einleitung Bazouges-la-Pérouse Bécherel Châteaugiron Châtelaudren Combourg Guémené-sur-Scorff Guerlesquin Josselin Jugon-les-Lacs La Roche-Bernard La Roche-Derrien Le Faou Léhon Locronan Malestroit Moncontour-de-Bretagne Pont-Croix Pontrieux Quintin Rochefort-en-Terre Roscoff Tréguier Übersicht 32 55 Die 32/33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 Städte der Kunst und der Geschichte und die Historischen Städte der Bretagne 56 59 Landkarten der Bretagne Einleitung Auray Châteaubriant Concarneau Dinan Fougères Guingamp Hennebont Lamballe Landerneau Lannion Morlaix Nantes Pontivy Pont-l’Abbé Port-Louis Quimper Quimperlé Rennes Saint-Malo Saint-Pol-de-Léon Vannes Vitré 4 Städte voller Geist und Leben Kunst- städte Städtisches Erbe der Bretagne Die Cités d'Art (Kunststädte), Städte mit einem besonders reichhaltigen künstlerischen Erbe und Hochburgen der Geschichte und Kultur im „Finis Terrae“, der äußersten Spitze des europäischen Festlandes, gehören zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der armorikanischen Halbinsel. Wer die bretonische Identität verstehen will, darf sich einen Besuch dieser Städte nicht entgehen lassen. Oft schon ist ihre geografische Lage an sich bemerkenswert: Felsvorsprünge und Abhänge, ideale Orte für die Errichtung von Festungen; Flussmündungen und Mündungsdeltas, Knotenpunkte unterschiedlicher Naturgebiete, Schnittpunkte zwischen Meer und Inland, Vorgebirge und Terrassen, stille, romantische Landschaften oberhalb eines Salz- oder Torfmoores, Ebenen und üppige Täler. Und seit Menschengedenken waren diese Städte unwiderstehliche Anziehungspunkte für Krieger, Händler und Gelehrte. Die Cités d'Art (Kunststädte), das sind aber vor allem auch Orte, die im Laufe der Jahrhunderte und über Generationen von Menschenhand errichtet wurden und von menschlicher Tätigkeit geprägte Bauwerke, Ausdruck von Schaffenskraft und Vorlieben, ein einheitliches Ganzes, in dem sich Stilrichtungen und architektonische Elemente harmonisch miteinander verbinden, ideale Orte, an denen sich die bretonische Geschichte und Identität geformt haben. Stätten der Erinnerung, die heute noch von Genius geprägt sind und in denen der Hauch eines Geistes weht: Offene Tore mit Blick auf die Ufer der Zeit... Individuell geprägtes Erbe In der Bretagne gleicht keine historische Stadt der anderen. Auch hier hat die jeweilige architektonische Mode die Gebäude stark geprägt. Aber der jeweilige Zeitgeist wurde fast immer der lokalen Tradition angepasst und ergab eine ganz eigene Bauweise, deren individuelle Prägung durch die unterschiedlichen, örtlich verfügbaren Baustoffe noch unterstrichen wird. So wurden in der Bretagne die meisten Kirchen des 16. Jh. im spätgotischen und nicht im Renaissance-Stil errichtet. Und so wurden in den Städten im Becken von Rennes, wo es an Steinen mangelt, bis ins 17. Jh. Fachwerkhäuser errichtet, obwohl sie in der restlichen Bretagne nach dem 16. Jh. fast nicht mehr zu finden sind. Das architektonische Erbe der Cités d'Art (Kunststädte) der Bretagne ist mehr als nur der Widerschein äußerer Einflüsse oder der Beweis der Fähigkeit zur Anpassung an die geografischen Gegebenheiten; in der Bretagne ist es der spürbare Ausdruck der Vergangenheit, der glorreichen und der dunklen Stunden, des Lebens der Einwohner, arm oder reich, vor Jahrhunderten hier gelebt oder unsere Zeitgenossen. In einer Cité d’Art liest man wie in einem offenen Buch der Geschichte, und eine jede ist ein einzigartiges lohnenswertes Fremdenverkehrsziel. 5 Prächtige, gut erhaltene Altstädte Die meisten Cités d’Art (Kunststädte) der Bretagne haben ein reiches architektonisches Erbe bewahrt: Kathedralen, romanische und gotische Kirchen, Stadttore, Stadtmauern und Schlösser, Glockenturm und Marktplätze, Klöster und zivile Bauten. Aber es gibt noch ein anderes, weiter gefasstes Element: das feinfühlige Zusammenspiel von Wohnhäusern, Brunnen, Statuen, Parks und Gärten, Plätzen, Straßen und Innenhöfen. Dieses besonders reichhaltige Erbe war in den letzten dreißig Jahren aufwendig saniert worden: eine aktive Politik zur Renovierung alter Behausungen, zum Verputzen von Fassaden, zur unterirdischen Verlegung von Leitungsnetzen, für Arbeiten zur Erhaltung von Geschäftsschildern und Schaufenstern haben die Städte zu Interessenzentren allerersten Ranges gemacht. Durch die Einrichtung von Fußgängerzonen wurden die Altstädte der Cités d'Art (Kunststädte) zu regelrechten Parks mit baulichen Kleinoden, was die Belebung des örtlichen Handels und vermehrte Veranstaltungen mit sich brachte und die Städte noch anziehungskräftiger machte. Städte voller Leben Die feinfühlige und komplexe Mischung aus Straßen, großen und kleinen Plätzen, Denkmälern und Wohnhäusern, öffentlichen Gebäuden und Privathäusern machen aus diesen Städten gesellige Orte par excellence, von Generationen erlebt und geprägt. Unabhängig von der Größe der Stadt herrscht das ganze Jahr über reges Leben, und man kommt gerne und oft. In Städten der Kategorie Städte der Kunst und der Geschichte und Historische Städte wurden in deren Wahrzeichen, der Altstadt, Handel und ein ausgeprägtes Kulturleben bewahrt. Ein Ort mit Charakter hat seinen natürlichen Einfluss auf die Umgebung bewahrt und ist auch heute noch ein geschäftliches und behördliches Zentrum, eine „Stadt“ und nicht nur ein ländliches Dorf. Der ideale Rahmen, den diese Städte bieten, ihre Handelstradition gepaart mit modernem Tourismus begünstigten die Niederlassung von Handwerksbetrieben, Kunstateliers, Galerien und Künstlerresidenzen, was ihre kulturelle Bedeutung und Anziehungskraft noch verstärkt. Eine Besichtigung der Cités d'Art der Bretagne (Kunststädte) versetzt den Besucher augenblicklich in die Vergangenheit zurück und ermöglicht ihm gleichzeitig, an dem täglichen Leben der Bewohner teilzuhaben. Körper und Geist finden Nahrung, zu der Besichtigung architektonischer Reichtümer gesellen sich die Freuden eines entspannten Schaufensterbummels. 6 Zweitausend Jahre alte Städte Kunst- städte Städtisches Erbe der Bretagne In der Bretagne sind die Ansiedlungen selten, die ihren Status als Stadt aus der gallo-römischen Zeit, als der Städtebau aufkam, bewahrt haben. Von den fünf großen Städten der Region Aremorica (Armorique) sind es nur drei: Nantes, Rennes und Vannes, denn sie wurden und blieben Bischofssitze. Im Frühmittelalter und bis Mitte des 9. Jahrhunderts waren diese drei Städte Streitgegenstand zwischen den Eindringlingen, den Bretonen im Westen, aus der „kleinen Bretagne“ kommend, und den Franken im Osten, die die Mark rund um Nantes und Rennes einrichteten. Die Kontrolle über Vannes und die Region um Vannes wird zum dauerhaften Zankapfel zwischen diesen Völkern, bis zur Annexion der Mark 845-851 durch die Bretonen, die das Königreich der Bretagne gründeten, das später in ein Herzogtum umgewandelt wurde. Interessanterweise sind es die beiden Städte der Mark, die sich im Herzogtum der Bretagne durchsetzten. Ebenfalls von diesen beiden Städten aus wird die königliche Macht zur Durchsetzung ihres Gesetzes in einer Provinz ausgehen, die an ihrer Identität festhält und sich gerne rebellisch zeigt. Auch heute sind es diese beiden Städte, die in der Bretagne das meiste Gewicht haben. Daher ist das Erbe der zweitausend Jahre alten bretonischen Städte vielseitig und reichhaltig. Sämtliche Kulturepochen sind dort vertreten, in Nantes und Rennes aufgrund ihrer Funktion als Hauptstadt oft in Form von Gebäuden. In Vannes ist das Kulturerbe durch entsprechende Gegengewichte weniger augenfällig. Religiöse Zentren bretonischen Ursprungs Diese Ansiedlungen wurden hauptsächlich im Frühmittelalter gegründet. Sie gehören zur zweiten Generation der Städte in der Bretagne und sind sehr regionsspezifisch. Von den einfachen Klöstern, die von bretonischen Auswanderern von jenseits des Ärmelkanals gegründet worden waren, und den umliegenden Siedlungen ließen die Wikinger im 9. und 10. Jh. praktisch nichts mehr übrig, auch wenn ihre Stätten oft wieder besetzt wurden, insbesondere diejenigen großer Abteien und Bischofssitze. Abbayes-évêchés (Klosterdiözesen) sind keltische Einrichtungen, die man in Irland und Großbritannien findet: Das Kloster ist der Sitz und das Zentrum des Bistums, dessen Einzugsgebiet nicht an ein bestimmtes Territorium gebunden ist, sondern eher an den Einfluss des Abts. Bis zum Ancien Régime gibt es in der Bretagne sage und schreibe sechs Bischofsstädte bretonischen Ursprungs, Dol-de-Bretagne, Saint-Malo, SaintBrieuc, Saint-Pol-de-Léon, Tréguier und Quimper, zusätzlich zu denen gallo-römischen Ursprungs, nämlich Nantes, Rennes und Vannes. Auch die 832 von bretonischen Mönchen gegründete Abtei von Redon hätte zu einem Bischofssitz werden können, hätte sie nicht die Regel des Heiligen Benedikt angenommen, und hätte sie nicht schon zum Bistum von Vannes gehört. Die mächtige Abtei hatte dennoch einen beachtlichen Einfluss, der das gesamte Armorikanische Massiv mit einbezog und zur Gründung weiterer Abteien beitrug, wie Quimperlé, Léhon oder Saint-Gildas-des-Bois, ebenso wie zur Gründung von Feudalstädten wie La Roche-Bernard und Châteaubriant. Das Schicksal von Locronan, eine aus einer Einsiedelei entstandene Stadt, und von Quimperlé ist miteinander verbunden. Nachdem der Graf von Cornouaille der Gründung der Benediktinerabtei Sainte-Croix von Quimperlé zugestimmt hatte, überließ er der jungen Klostergemeinde die Priorei und den Ort Locronan. Wenn auch die religiösen Orte bretonischen Ursprungs im Allgemeinen eher selten sind, so bergen sie doch einen gewissen Charakter dank der Besonderheit und des Alters ihres kirchlichen Kulturerbes. 7 Feudalstädte Während der Renaissance des Städtebaus, die das 11. und 12. Jh. in der Bretagne charakterisiert, ist der Einfluss der Burgen vorherrschend. Die gewaltigen Festungen, die an der bretonischen Mark (Marches de Bretagne) errichtet worden waren, zogen aufgrund ihrer strategischen Bedeutung, der Lage an Handelswegen und der raschen Einrichtung von Prioreien, zum Großteil aus Benediktinerabteien entstanden, schnell Händler und Handwerker an. Diese Festungsorte findet man überall in der Bretagne verstreut, wurden sie doch unterhalb von Festungsanlagen errichtet, die Durchgangsstraßen kontrollierten. Die Hügelfestungen und umliegenden Ansiedlungen, die sich zunächst in unmittelbarer Nähe von Kreuzungen, einer Furt oder einer Brücke befanden, entstanden danach in besser geschützten, umliegenden Gegenden und wurden schließlich in Felsfestungen umgewandelt. An den Orten, an denen die Höhenlage keine natürliche Verteidigung zuließ, ermöglichte die Kriegskunst des 12. und 13. Jh. die Entstehung bemerkenswerter wassergeschützter Festungen, insbesondere in Châtelaudren, Jugon-les-Lacs oder Malestroit. Das Heldenlied auf das Leinentuch Küstenstädte Der Aufschwung des Fischereiwesens und des Badetourismus führte im 19. und 20. Jh. in der Bretagne zur vermehrten Gründung von Küstenstädten, die in früheren Zeiten eher selten waren. Die bretonische Bevölkerung, die mehr dem Landesinneren als dem Meer zugewandt war, gab lange Zeit Orten den Vorzug, die an einem Golf lagen, an einer Flussmündung, einer ersten Brücke vor den Orten nahe am Meer, da diese dem Einfall nordischer Seeräuber ausgesetzt waren: Sachsen, Wikinger… Daher geht die Entstehung und Entwicklung eines Großteils der ersten Küstenstädte an Einfahrten zu einem Golf oder einer Flussmündung auf Ende des Mittelalters zurück und natürlich auf das Zeitalter nach den Entdeckungen des 16. und 17. Jh. mit dem starken Anstieg des internationalen Handels und des Tuchhandels, die diesen Städten eine strategische Bedeutung einbrachten. Sie wurden zu Festungsstädten und Hochburgen für Freibeuterei und Kaperei in der Bretagne. Ende des 14. bis Mitte des 19. Jh. war der Tuchhandel einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige der Bretagne. Das Zeitalter der Entdeckungen und der Aufschwung des internationalen Seehandels sorgen für die Entwicklung und das Gedeihen dieser Handelstätigkeit. Seinen Höhepunkt erfuhr der Leinenhandel Ende des 17. Jh. durch den gewaltigen Absatzmarkt, den die iberische Halbinsel und der südamerikanische Kontinent darstellten. Im 18. Jh. wird dieser Handel durch Konflikte mit den Engländern gestört, die die Meere kontrollierten und bisher zusammen mit Flandern nicht unbeachtliche Abnehmer waren. Der Leinenhandel kommt in der zweiten Hälfte des 19. Jh. vollständig zum Erliegen mit dem Wegfall des spanischen Marktes und der Entwicklung der mechanischen Industrie, in die das bretonische Bürgertum nicht zu investieren gewusst hatte. Daher ist die Vergangenheit als Textil-Hochburg in den heutigen Städten der Bretagne hauptsächlich durch die Straßennamen präsent und die herrlichen Gebäude, die der Großzügigkeit reicher Händler zu verdanken ist. Diese Investitionen führten in manchen heute eher sehr kleinen Orten zu bemerkenswerten Bauten, wie das Beispiel der umfriedeten Pfarrbezirke in ländlichen Gegenden zeigt. 8 9 Verband der Petites Cités de Caractère® in der Bretagne 1975, im europäischen Jahr der Architektur nimmt das Konzept „Petites Cités de Caractère“ (Orte mit Charakter) in der Bretagne Formen an. Es geht hierbei um die Aufwertung untypischer Gemeinden; Gemeinden, die aufgrund der begrenzten Einwohnerzahl Dorfcharakter haben, jedoch wegen ihrer Geschichte und ihres Kulturerbes durchaus städtische Züge besitzen; Reliquien, deren städtische Funktionen nach den Verwaltungs- und Industrierevolutionen in Frankreich beachtlich beschnitten worden waren. Der seit 1976 bestehende Verband mit einer Qualitätscharta, die regelmäßig nach oben korrigiert wird, besteht aus 22 Gemeinden, die je nach Protektions-, Sanierungs-, Aufwertungs- und Belebungsbedarf ihres Potentials in anerkannte Städte und zu bestätigende Städte eingeteilt sind. Sie entsprechen alle dem Hauptkriterium eines gut erhaltenen städtebaulichen Kulturerben erster Güte. Anerkannt sind: Bazouges-la-Pérouse, Bécherel, Châteaugiron, Châtelaudren, Combourg, Guémenésur-Scorff, Guerlesquin, Josselin, Jugon-les-Lacs, La Roche-Bernard, Léhon, Locronan, Malestroit, Moncontour-de-Bretagne, Pont-Croix, Pontrieux, Quintin, Rochefort-en-Terre, Roscoff und Tréguier. Zu bestätigen: La Roche-Derrien und Le Faou. Die Orte mit Charakter in der Bretagne werden erheblich vom Regionalrat der Bretagne und vom Europarat unterstützt. So es ist im Laufe der Zeit gelungen, ihr Kulturerbe zu bewahren und zu sanieren. Außerdem gibt es in den Regionen Pays de la Loire, Poitou-Charentes, Champagne-Ardenne und Alpes de Haute-Provence. Für mehr Attraktivität und zur Steigerung des Bekanntheitsgrades setzt man inzwischen Stadt für Stadt auf das Hervorheben von Besonderheiten, wie zum Beispiel die Bücherstadt Bécherel oder Pontrieux, bekannt für ihre blühenden Waschplätze an den Ufern des Trieux. Außerdem fördert man alternative und individuelle Empfangsstrukturen und bringt sich im gesamten Netz mit Aktionen wie „Art dans les Cités“ (Kunst in den Städten) ein, bei der man seit rund zehn Jahren Künstlerresidenzen für ausländische Maler einrichtet und somit neue und andere Sichtweisen auf das Kulturerbe der Städte ermöglicht, kommen doch Künstler aus Russland, China, Tschechien, Amerika und Japan. Association Petites Cités de Caractère® de Bretagne 1 rue Raoul Ponchon - CS 46938 35069 Rennes Cedex Tél. : +33 (0)2 99 84 00 80 [email protected] www.cites-art.com 10 Bazougesla-Pérouse Felsvorsprung. Felsfestung und Stadt mit religiöser, galloromanischer Vergangenheit. «Es gibt mehrere Arten, das Kulturerbe Bazouges-la-Pérouse war von jeher eine Grenzstadt, ein Handelsort; sie entstand an der Grenze zweier Städte, die der Coriosoliten und die der Riedonen und zeugt von einer zweifachen Christianisierung: galloromanisch, danach bretonisch. Die Stadt erlebte sicherlich im Mittelalter einen Niedergang, erhob sich jedoch während der Feudalherrschaft wieder zu altem Glanz in Form einer Felsfestung, deren Spuren heute noch zu sehen sind. Zu Beginn des 16. Jh. zählte Bazouges über 5.000 Einwohner, die von der Landwirtschaft und vom Handel lebten. In der Stadt findet man zahlreiche Zeugen dieses Reichtums. Das imposante Manoir du Colombier auf dem Rathausplatz ist vermutlich der Herrensitz der ehemaligen Gutsherren von Bazouges. Von dort in Richtung des Platzes Place du Monument werden im Maison des Pendus (Haus der Gehenkten) wundersam verzerrte Masken gezeigt. Auf eben jenem Platz von 1604 zieht ein prachtvoll verziertes Eckfenster den Blick auf sich: Es gehört zum ehemaligen Haus des königlichen Prokurators. Die Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul oberhalb der Stadt überrascht durch ihre originelle Architektur: Die zwei aneinandergebauten Kirchen mit sechs Kirchenschiffen, deren Schutzheilige an die verschiedenen Christianisierungs-Wellen erinnern, wurden im 19. Jh. vollständig zur heutigen Kirche umgebaut. Ein Erlebnispfad lädt zum Kennenlernen dieses reichen Kulturerbes ein. Man kann dabei die Gärten der Stadt entdecken, trifft auf Unerwartetes, auf Poesie und auf die Wurzeln der heutigen Stadt. kennen zu lernen: Man kann im Garten der Geschichte nach den Wurzeln suchen, sich mit Menschen treffen, die von ihnen erzählen, oder man kann sich einfach treiben und überraschen lassen. In Bazouges, der Stadt der kreativen Dichter und Bildhauer, gibt es dies alles auf einem Erlebnispfad, der zu Läden führt, die zu Galerien umgestaltet wurden, und zu Künstlerateliers, die von hohen Granithäusern umgeben sind. Über die umliegende Bocage-Landschaft hinaus inspiriert die Stadt von Angèle Vannier seit jeher die Künstler.« Office de Tourisme Villecartier 2 place de l’Hôtel de Ville 35560 Bazouges-la-Pérouse Tél. : +33 (0)2 99 97 40 94 [email protected] www.tourisme-paysdantrain.com 11 Bécherel Lage auf einem Felsvorsprung an der Grenze zwischen dem Becken der Rance und dem der Vilaine. Felsfestung. «Was für eine einzigartige Verbindung von Die ehemalige Militärfestung oberhalb des Rance-Tals trägt noch die Spuren der Epochen, die ihre bewegte Geschichte geprägt haben und ihre starke Anpassungsfähigkeit belegen. Leinen und Hanf haben Bécherel zwischen dem 16. und dem 18. Jh. reich gemacht. Heute ist diese ehemals wichtige Handelsstadt mit dem reichen architektonischen Erbe die erste Cité du Livre® (Bücher-Stadt) Frankreichs. Die Straßen rues de la Chanvrerie (Straße des Hanfgeschäftes) und rue de la Filanderie (Straße der Spinnerei) erinnern an die Rolle, welche Hanf und Leinen in der Stadt einmal gespielt haben, und die prächtigen Granithäuser der Adligen und Kaufleute belegen, wie wichtig die Stadt selbst einst im Tuchhandel gewesen ist. Leinengarn aus Bécherel, das Beste der Bretagne, war im ganzen Königreich, jenseits des Ärmelkanals und des Atlantiks sehr gefragt. Der von prächtigen Häusern gesäumte Platz der ehemaligen Markthallen (Place des Anciennes Halles), unter ihnen die Hostellerie de l'Ecu de Laval (15. Jh.) und das sogenannte Haus Maison du Gouverneur (16. Jh.), bildete einst das Zentrum dieses blühenden Handels. Die Ruinen der Stadtmauer und der Wachturm des ehemaligen Schlosses erinnern daran, dass die Festung im Erbfolgekrieg (guerre de Succession de Bretagne) eine strategische Rolle spielte. Eine harmonische Sanierung des architektonischen Erbes und die Niederlassung zahlreicher Buchhändler, Künstler und Kunsthandwerker erwecken die ge-schichtsträchtigen Fassaden und die Altstadt Bécherel, dritte Cité du Livre® (Bücher-Stadt) Europas, das ganze Jahr über zu neuem Leben. einer bretonischen, auf einem Berggipfel errichteten Zitadelle („Citadelle du vertige“) abseits der großen Verkehrsstraßen und der selten gewordenen Welt der Buchhändler und Antiquare. In einer Zeit, die von Bildern bestimmt wird, verteidigt das Städtchen das Buch und die Freude am Lesen, das Schreiben und die Autoren, die Kalligrafen, Buchbinder und Illustratoren und erweckt sein militärisches, aristokratisches und Handelsvermächtnis zu neuem Leben. Diese Dynamik zog auch Flohmarkthändler, Galeristen und Bildhauer nach Bécherel, und die Eröffnung eines „Maison du Livre et du Tourisme“ (Haus des Buches und des Tourismus) war eine logische Folge.» Maison du Livre et du Tourisme 4 route de Montfort 35190 Bécherel Tél. : +33 (0)2 99 66 65 65 [email protected] www.becherel.com 12 Châteaugiron Festungsstadt an den Toren der Bretagne. «Trotz der unmittelbaren Nähe zur breto- Das im späten Mittelalter zur Verteidigung der Hauptstadt der Bretagne in ihrer Nähe errichtete Schloss ist eine wuchtige Festung mitten in der Stadt. Die ebenfalls im Mittelalter gegründete Stadt wurde hinter den hohen Türmen des Schlosses angelegt. Sie besitzt heute noch schöne Fachwerkhäuser und ist durch ein reges kulturelles Leben geprägt. Anquetil, ein Ritter wahrscheinlich normannischer Herkunft, erhielt im 11. Jh. vom Herzog der Bretagne hier Ländereien und das Recht, ein Schloss zu errichten. Sein Sohn Giron hinterließ Schloss und Stadt seinen Namen. Im Mittelalter war die strategisch gelegene Festung Kommandozentrum einer bedeutenden Baronie, und ab dem 12. Jh. wuchs um das Schloss herum eine Stadt. Die Mönche der Abtei Saint Melaine in Rennes errichteten eine Priorei. Châteaugiron entwickelte sich im Laufe des Mittelalters zu einem Verwaltungszentrum und einer bedeutenden Handelsstadt mit einem berühmten Wochenmarkt, drei großen Jahrmärkten und einem regen Segeltuchhandel, Noyales genannt. Im 18. Jh. wurde die Festung von dem neuen Besitzer in ein Lustschloss um- und ein Teil des Schlosses in klassischem Stil ausgebaut. Im 19. Jh. entstanden eine Kirche und eine Markthalle, neue Straßen wurden angelegt, und Châteaugiron wuchs, ohne das einheitliches Stadtbild zu verlieren. nischen Hauptstadt Rennes besteht die Festungsstadt auf ihre Weltoffenheit und Selbständigkeit und stützt sich auf ihren Status als tausend Jahre alte Stadt. Seit rund dreißig Jahren legt sie enorme Energie an den Tag, um durch eine kohärente Kultur- und Veranstaltungspolitik von sich reden zu machen, ihre traditionellen Funktionen als zentrale Stadt zu bewahren und vielseitiger zu gestalten, indem sie diese geschickt in die historische Altstadt einbindet: das Rathaus, ein Ausstellungsund ein Festsaal im glanzvollen Gründerschloss, eine Mediathek in den ehemaligen Markthallen, Boutiquen in Häusern und Gasthöfen im Fachwerkstil, mit gepflegten Aushängeschildern…« Office de Tourisme du Pays de Châteaugiron Le Château 35410 Châteaugiron Tél. : +33 (0)2 99 37 89 02 [email protected] www.tourisme-payschateaugiron.fr 13 Châtelaudren Knotenpunkt am Fluss Leff. Festung im Schutz von Wasserstraßen. «Der Fluss spielte in der Geschichte der Châtelaudren, am Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege gelegen, kam seit jeher eine große strategische Bedeutung zu, und es ließ sich hier entlang des Flusses Leff gut leben. Zuerst war der Ort eine Festung, dann kamen Händler und Handwerker und machten ihn zur historischen Hauptstadt der Region Goëlo. Im 20. Jh. schließlich erhob die Niederlassung der Modezeitschrift Le Petit Echo de la Mode und ihrer Schnittmusterfabrik die Stadt in den Rang des zweitgrößten Modezentrums von Frankreich. Die Geschichte von Châtelaudren beginnt auf dem Felsvorsprung, auf dem die heute zerstörte Burg stand. Graf Audren ließ das Bauwerk im 11. Jh. errichten, und seine Nachkommen beauftragten die Mönche von Saint-Magloire de Léhon mit der Gründung eines Klosters und eines Dorfes unterhalb der Burg. Die ideale Lage machte den Ort schnell zu einem Handels- und Handwerkszentrum und schließlich zur Hauptstadt der Region Goëlo. Im 18. Jh. wurden in der Stadt eine große Poststation und ein stark besuchter Garn-Markt eingerichtet, und es wurde ein von hohen Stadthäusern mit eindrucksvollen Dachluken gesäumter großer Platz, der Place de la République angelegt. In dem Viertel um die Kirche Saint-Magloire (18. Jh.) kann man auch heute noch die architektonische Anordnung der Stadt gut nachvollziehen: enge Gassen, kleine Plätze und Häuser mit gerundeten, steilen Dächern. Wegen des in diesem Viertel stark vertretenen Handwerks und der geselligen Atmosphäre gab ein Besucher aus Paris dem Stadtteil den Spitznamen „Quartier Latin“, den es seitdem beibehalten hat! Über den neu gestalteten und gepflasterten Platz Place du Leff erreicht der Besucher das architektonische Kleinod der Stadt, die Kirche Notre-Dame-du-Tertre. Das zu Beginn des 14. Jh. errichtete Bauwerk birgt eine höchst seltene, mit 132 Bildern bemalte Holzvertäfelung. Stadt eine herausragende Rolle. Dank eines ausgeklügelten hydraulischen Systems schützte er die Festung und die weiter unten liegende Stadt. Jahrhunderte lang trieb er Mühlenräder an, bevor er die Turbinen des Petit Echo de la Mode speiste, der Zeitschrift, die sich 1920 in Châtelaudren ansiedelte. In dem außergewöhnlichen Rahmen von vernieteten Metallstrukturen, Backsteinen und Beton, ganz im Stil der damaligen Industriearchitektur, lässt eine Jahresausstellung die Erinnerung an die berühmteste Nähzeitschrift wieder aufleben. Im Fluss der Zeit ist alles in Mode!« Office de Tourisme du Pays de Châtelaudren 31 rue de la Gare 22170 Châtelaudren Tél. : +33 (0)2 96 79 77 71 [email protected] www.tourismedupaysdechatelaudren.fr 14 Combourg Knotenpunkt am Fluss Linon. Bretonische Festungsstadt mit religiöser Geschichte an der einstigen Grenze zu Frankreich, durch Wasser geschützt. «Bereits von weitem fesseln die imposan- Zwischen Bocage und Ufern lädt Combourg zu einer romantischen Auszeit ein. Die Stärke und geheimnisvolle Ausstrahlung der Granitfestung, die sich im Wasser des Lac tranquille (Ruhiger See) spiegelt, verbinden sich mit dem Charme der Gässchen und Fachwerkhäuser und offenbaren die Dualität der Stadt: Eine Festungsstadt an der einstigen Grenze zu Frankreich (Marches de Bretagne), eingebettet in romantische Natur. Nach den Predigten des Hl. Lunaire, eines irischen Mönchs, soll im 6. Jh. eine erste Kirche errichtet worden sein, um welche herum ein Sprengel entstand. Im 11. Jh. ließ der Erzbischof von Dol-de-Bretagne in Combourg ein Schloss bauen, in dem sich sein jüngerer Bruder Riwallon niederließ. Im Schutz des mächtigen Schlosses entwickelte sich ein zweites Zentrum in Form eines Marktfleckens. Auf Anordnung des Schlossherrn Riwallon gründeten Benediktinermönche 1065 ein Kloster und verliehen dem Ort damit einen dritten Knotenpunkt: das rund um das Kloster angelegte Viertel. Zwischen dem 14. und dem 19. Jh. wurde die Kirche neu erbaut, die Fassade und das Innere des Schlosses umstrukturiert, und mit der Einrichtung einer Eisenbahnlinie wuchs die Stadt in die Länge und in die Breite. Im Kirchen- und Schlossviertel stehen heute noch herrliche Fachwerkhäuser und das sogenannte Maison de la Lanterne (16. Jh) neben Fassaden, die im 19. und 20. Jh. umgebaut wurden. Das Klosterviertel hinter dem Schloss jedoch scheint sich in den letzten 300 Jahren nicht verändert zu haben. ten Schlosstürme den Blick. Oben, vom mit Schießscharten versehenen Wehrgang aus, hat man eine schöne Sicht auf den Park, die Stadt und den Lac Tranquille. In diesem Dekor, das die Zeiten überdauert hat, ist das Gedenken an François-René de Chateaubriand allgegenwärtig. Man erinnert sich, dass die Romantik sich sowohl in der Bretagne als auch in Deutschland mit der Betrachtung alter Steine und der Vergänglichkeit befasste. Von der Kirche bis hin zum See kann man auf einem Pfad auf den Spuren des berühmten Dichters wandeln.« Office de Tourisme Maison de la Lanterne 23 place Albert Parent 35270 Combourg Tél. : +33 (0)2 99 73 13 93 [email protected] www.combourg.org 15 Guémenésur-Scorff Brücke. Festungsstadt im Stil einer Felsfestung. «Guémené wird vom Scorff durchzogen, Die fast tausend Jahre alte mittelalterliche Stadt Guémené schmiegt sich in kleine Talmulden entlang des Flusses Scorff und entstand am Fuß seiner Felsfestung. Imposante Überreste bezeugen die glorreiche Geschichte der Fürsten von Rohan-Guémené. Die Stadt, die seit 1377 im Besitztum derer von Rohan war, wurde 1570 durch einen Offenen Brief von Karl IX. zum Fürstentum erhoben. Die Familie der Fürsten von Guémené war eine der größten Frankreichs und hatte bis zur Revolution bedeutenden Einfluss. Guémené wurde in der ersten Hälfte des 9. Jh. vom Gutsherren Guegan gegründet, der dort seine Komturei (Kemenet) errichtete (Namensursprung: er guemene - Guemené). Rasch entwickelte sich der Ort zu einer reichen Stadt. Handelsmessen zogen ein großes Publikum an. Auf einem Kulturlehrpfad sind zahlreiche Spuren der Vergangenheit zu entdecken. Dem aufmerksamen Besucher wird die mittelalterliche Architektur nicht entgehen: Straßengiebel, Fachwerkhäuser, lange schmale Parzellen, Gerichtssaal, Haus des Seneschalls, Siechenhaus, überraschende Gässchen, terrassenförmig angelegte Gärten. Das für sein architektonisches Erbe bekannte Guémené ist auch eine Hochburg der Gastronomie. Man kann die berühmte Andouille de Guémené (Wurst aus Innereien) kosten, mit Cidre getränkte Crêpes, die berühmten KartoffelGalettes, Spezialität der Region Pourleth. Nette Kneipen laden zur Erfrischung oder zum Essen in gemütlicher Atmosphäre ein, und irgendwo spielt immer auch Musik. einem malerischen Fluss inmitten herrlicher Täler. An den Ufern stehen besonders schmucke Häuser neben Herrenhäusern, Kapellen, Brunnen… und alles zeugt vom Erbe der Fürsten von Rohan-Guémené. Feinschmecker und Entdeckerfreudige lassen sich das Andouille-Fest (am zweiten Wochenende nach dem 15. August) nicht entgehen, die Donnerstage von Guémené im Sommer und den Karneval Pourleth, der alle zwei Jahre zu Pfingsten stattfindet und für seine hervorragenden Darstellungen und die farbenfrohe Atmosphäre berühmt ist.« Office de Tourisme du Pays du Roi Morvan (antenne) "Café pointu" 1 rue Haha 56160 Guémené-sur-Scorff Tél. : +33 (0)2 97 39 33 47 [email protected] www.tourismepaysroimorvan.com 16 Guerlesquin Trégor-Festung am Schnittpunkt der Bistümer Léon und Cornouaille. «Guerlesquin ist mit den „3 Fleurs“ Ein Großteil der historischen Bauten, Denkmäler und Patrizierhäuser aus Granit wurden um den langen Platz herum errichtet, um den sich seit Jahrhunderten die kaufmännischen Aktivitäten der Stadt konzentrieren. Die Stadt profitierte von ihrer langen Tradition als Markt- und Jahrmarktsstadt, wie das reiche architektonische Erbe belegt. Guerlesquin, entstanden in der Mitte des 11. Jh. in der Nähe eines Burghügels, erhielt 1434 durch den Herzog der Bretagne die Stadtrechte, Gewichte und Maße verliehen. Im 16. Jh. entwickelte sich der schon blühende Handel noch weiter und führte zur Entstehung der ersten hölzernen Markthalle, mit einem Justizauditorium und einem Kornmaß im Obergeschoss. 1640 entstand das herrschaftliche Gefängnis in Form einer kleinen Festung. Im 19. Jh. wurde die hölzerne Markthalle durch ein Gebäude aus Granit ersetzt, und die Kirche aus dem 16. Jh. wurde unter Einhaltung des ursprünglichen Stils ausgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte schufen die zahlreich in der Stadt niedergelassenen Steinmetze ein reiches architektonisches Erbe, und noch heute säumen wohlhabende Villen die aneinander gereihten Plätze der Stadt, während die Häuser der Arbeiter in den Nebenstraßen angelegt wurden. (3 Blumen) ausgezeichnet und zeigt sich in Blütenpracht! Die überaus sorgfältige landschaftsgärtnerische Gestaltung und die Pflege der Kulturgüter verleihen dem allgegenwärtigen Granit eine angenehme Frische. In harmonischen Farben angelegte Blumenbeete und Teiche, ein Klostergarten mit Kräutern und Heilpflanzen, der Park Champ de Bataille – ein kleines Theater im Grünen, das die Überreste der SaintEner-Kapelle in Szene setzt… Alles lässt den Besucher auf angenehme Art mitten in die Geschichte eintauchen.« Office de Tourisme (en saison) Place du Présidial 29650 Guerlesquin Tél. : +33 (0)2 98 72 84 20 [email protected] www.tourisme-morlaix.fr 17 Josselin Felsvorsprung und Durchgang am Fluss Oust. Felsfestung. «Die Rohan-Stadt Josselin ist dual. Den Josselin, eine wichtige Zwischenstation auf der Straße der Herzöge der Bretagne, taucht plötzlich hinter einer Wegbiegung auf: eine Stadt, an den Hang des Hügels gebaut und zu Füssen des imposanten Schlosses derer von Rohan liegend, der uneinnehmbaren Festung hoch oben auf dem Felsen, deren Geschick eng mit dem der Stadt verbunden ist. Josselin wurde im 11. Jh. vom Vicomte de Porhoët gegründet und liegt rund um einen Burghügel auf einem Felsvorsprung und um die drei Klöster Sainte-Croix, Saint-Martin und Saint-Nicolas. Das von Heinrich II. Plantagenet zerstörte Schloss wurde Ende des 12. Jh. aus Stein wieder auf- und nach und nach ausgebaut. Rund um die Stadt wurden Festungsmauern errichtet; gegen 1500 erbaute Jean II de Rohan ein neues Logis. Zwischen dem 15. und dem 18. Jh. brachten Leinenwebereien, Gerbereien und Jahrmärkte der Stadt beträchtlichen Wohlstand ein. Der jedoch ging im 18. Jh. langsam zu Ende, und erst mit der Begradigung des Oust und der Blüte des Marienkultes im 19. Jh. ging es mit der Wirtschaft von Josselin wieder bergauf. Dem Besucher enthüllt sich bei einem Spaziergang der Zauber einer Stadt, die es verstand, ihr architektonisches Erbe mit modernen Bauten zu verbinden. Er kann das Schloss und die Basilika Notre-Damedu-Roncier besichtigen und vom Kirchturm der Basilika aus einen herrlichen Blick auf die Stadt und die etwa fünfzig Fachwerkhäuser genießen, von denen das älteste aus dem Jahr 1538 stammt. Teilen an beiden Ufern des Oust standen bis zur Revolution zwei Bistümer vor: Saint-Malo nördlich des Flusses, Sitz der Oberstadt, und Vannes im Süden, im Gebiet des zur Priorei gehörigen Städtchens SainteCroix mit seinen Häuserreihen aus farbigem Fachwerk, die sich bis zum Refugium hinaufzogen. Das Schloss, ein besonders imposanter Bau aus französischem Granit, sieht auf der zum Oust gelegenen Seite wie eine mittelalterliche Festung aus, während es auf der Gartenseite einem Lustschloss im spätgotischen Stil gleicht. Die Stadt entstand vor tausend Jahren, als Mineralien und Wasser aufeinander trafen, Granit und der Oust, Bürgertum und Kirche. Wie Janus bereitet sie sich nun nach der Vergangenheit eifrig auf die Zukunft vor.« Office de Tourisme du Pays de Josselin 21 rue Olivier de Clisson 56120 Josselin Tél. : +33 (0)2 97 22 36 43 [email protected] www.josselin-communaute.fr 18 Jugon-les-Lacs Lage an einer Flussmündung. Wassergeschützte Festung. «Seit dem 13. Jh. nutzten die Bewohner Das in einem tief eingeschnittenen Tal entstandene Jugon-les-Lacs liegt an einem schönen, vier Kilometer langen See wie eine Oase in einem grünen Meer. Das architektonische Erbe mit schmucken Häusern aus Granit und dem prächtigen zentralen Platz erinnern stolz an die Vergangenheit der einstigen Festung des Herzogtums Penthièvre zur Zeit der Herzöge der Bretagne. Die Geschichte von Jugon-les-Lacs, dem Kleinod des Herzogtums Penthièvre, steht voll und ganz im Zeichen des Wassers. Einst unentbehrlich für die Verteidigung der Stadt, dient es heute als bevorzugtes Element für Tourismus und Freizeitvergnügungen. Vom ruhigen Charme der Stadt beeindruckt, würde man fast ihre strategische Rolle in der Geschichte der Bretagne vergessen. Früher thronte die Burg von Jugon durch zwei Teiche geschützt hoch oben auf dem Hügel. Nach deren endgültiger Schleifung Anfang des 17. Jhs. gerät das herrschaftliche Städtchen in Vergessenheit; auf die Verteidigungsanlage der Burg folgt das elegante Dekor des Patrizierhauses Hôtel Sevoy. Das Marktviertel wird zum Herzen der Stadt. Die vornehmen Granitvillen um den Platz Place du Martray zeugen von dem damaligen Wohlstand der Stadt und erinnern an die klassische Architektur des 17. und 18. Jhs. Im etwas abseits gelegenen zur Priorei gehörigen Teil steht noch immer die PrioreiKapelle, die nun eine Kirche ist. Dieser einzigartigen Umgebung verdankt Jugon-les-Lacs heute seine Rolle als beliebter Ferienort im Innern der Bretagne mit einem reichhaltigen Angebot an Freizeitaktivitäten rund um das Wasser, die frische Luft und das kulturelle Erbe. Jugon, Treffpunkt für Fischer und Wanderer, erlangt langsam seinen früheren Glanz zurück. von Jugon-les-Lacs die vielen Bäche, die das Tal durchfließen, um aus ihrer Stadt das Musterbeispiel einer wassergeschützten Festung zu machen. Die beiden durch Jugon fließenden Flüsse Rosette und Arguenon speisten zwei große Seen, die zum Schutz der auf einem Hügel gelegenen Festung dienten, und durch ihre Abflüsse zur Verteidigung des Marktviertels und der Priorei. Hier ist das Wasser allgegenwärtig. Einer der Seen ist inzwischen verschwunden, der andere jedoch dient als Naherholungsgebiet, in dem es allerhand zu entdecken und zu erleben gibt. « Office de Tourisme Place du Martray 22270 Jugon-les-Lacs Tél. : +33 (0)2 96 31 70 75 [email protected] www.jugon-les-lacs.com 19 La RocheBernard Lage auf einem Felsvorsprung und an einer Flussmündung. Felsfestung. «Von der Kirche, die über der Stadt liegt, La Roche-Bernard hoch oben auf einem Felsvorsprung über dem Fluss Vilaine hält für den aufmerksamen Betrachter unzählige Schätze bereit. Zunächst einmal muss man sich die Zeit vorstellen, in der man auf dem Fluss stromaufwärts fahren konnte, weit ins Land hinein, getragen von der steigenden Flut, bevor man die Augen öffnet um die Blütezeit der Stadt wieder zu erleben, die Zeit der Barone und der Windjammer. In den Gässchen versteckte Patrizierhäuser, Lagerhäuser und Salzspeicher, sie alle zeugen heute noch von dieser Epoche… Um das Jahr tausend, so heißt es, fuhr der Wikingerchef Bern Hart die Vilaine flussaufwärts, als ihm der Felsvorsprung zwischen Fluss und Rhodoir auffiel, auf dem er sich wegen der günstigen strategischen Lage prompt niederließ. Seine zum Christentum bekehrten Nachfolger wurden Barone und kontrollierten die Schifffahrt auf der Vilaine. Sie gründeten eine Burg und beauftragten die Benediktinerabtei mit der Errichtung eines Klosters etwas weiter im Norden. Dies geschah 1063. Die Burg und das umliegende Dorf befanden sich an der Ruicard genannten Stelle auf dem Felsvorsprung. Im Mittelalter nahm der Schiffsverkehr auf dem Fluss beträchtlich zu, die Salzspeicher in der rue de la Saulnerie, die Lagerhäuser im Hafen sowie die Markthalle am Platz Place du Bouffay zeugen noch heute von dem damaligen Wohlstand. Im 16. Jh. wurde die Stadt unter dem Einfluss des Barons François de Coligny zu einer protestantischen Festung. Aus dieser Zeit stammen einige Häuser um den Platz Place du Bouffay, auf deren Fassaden sich Gotik und Renaissance mischen. Mit der Entwicklung des Straßen- und Eisenbahnnetzes zu Beginn des 20. Jh. verlor der Hafen an Bedeutung. Aber dank des Fremdenverkehrs und der Lage an einer stark befahrenen Durchgangsstraße kann die Stadt ihre Tradition der Gastfreundschaft und der Gastronomie bewahren. bis zum Hafen laden zahlreiche Gässchen dazu ein, durch die alten Viertel zu schlendern, in denen der Charme der Stadt zu spüren ist. Hinter stilvoll bearbeiteten Portalen verbergen sich Kunstateliers und nette Überraschungen wie das MaritimMuseum Musée de Vilaine maritime, das sich im Schloss Château des Basses-Fosses befindet, einem beeindruckenden, fünfstöckigen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das direkt am Abhang steht. Es überragt das Hafenbecken Rhodoir und dessen alte Takelagen. Nun heißt es an Bord gehen! Vom Fluss aus gestaltet sich die Sicht auf die Stadt noch atemberaubender.« Tourisme Arc Sud Bretagne Antenne de La Roche-Bernard 14 rue du Dr Cornudet 56130 La Roche-Bernard Tél. : +33 (0)2 99 90 67 98 [email protected] www.tourisme-arc-sud-bretagne.com 20 La Roche-Derrien Felsvorsprung und Durchfahrt an der Mündung des Jaudy. Felsfestung. «Mehrere Handwerker- und Händlerzünfte Derrien, der Sohn des Grafen von Penthièvre, ließ im 10. Jh. die Stadt auf einem Felsvorsprung über der Mündung des Jaudy erbauen. Er errichtete eine durch Mauern geschützte Festung, um die Durchfahrt auf dem Fluss zu kontrollieren. Die Festung war während der Erbfolgekriege der Bretagne Plünderungen und andauernder Belagerung ausgesetzt und wurde mehrere Male zerstört. Karl von Blois wurde dort verletzt und von den Engländern in der berühmten Schlacht von La Roche-Derrien 1347 gefangen genommen. 1356 erhielt Du Guesclin die Kastellanei von La Roche-Derrien als Erbteil und wurde zu deren Herzog. Die 1420 unter Herzog Johannes V. zerstörte Festung und die Festungsmauern wurden im 17. Jh. unter der Anweisung Richelieus endgültig niedergerissen. Die mittelalterlichen Ruinen erzählen von der historischen Vergangenheit von La Roche-Derrien: Die ehemalige porte de la maladrerie (Pforte des Siechenhauses), der Platz place du pilori (Prangerplatz), die Gässchen venelle des Anglais (Engländergässchen) und venelle d’Argent (Silbergässchen). Die Straße rue de la Fontaine zeigt noch Spuren der ehemaligen Krämerläden mit ihren Verkaufsfenstern. Die Stadt ist in zwei Teile geteilt: Die Unterstadt („bas-du-pont“) mit der bunten Siedlung der Lumpensammler, den Dachdeckern, deren besondere Sprache noch zu hören ist, und dem Hafen („Tunodo“), einer der ältesten der Nordküste. Er verdankte seine Bedeutung dem Salzund Weinhandel und später dem Transport von Schiefer aus den örtlichen Steinbrüchen). Und dann die Oberstadt, der Platz place du Martray, gesäumt von bürgerlichen Fachwerkhäusern aus dem 15.-17. Jh. Vom Burghügel aus hat man eine bemerkenswerte Aussicht auf die Stadt, die Mündung des Jaudy und das Castel Du. Die befestigte Kirche Sainte-Catherine aus dem 13. Jahrhundert ziert ein schönes Fenster, das die Gefangennahme von Karl von Blois darstellt. Die umliegenden hohen Gebäude, aus Steinen aus der Umgebung erbaut, tragen die Zeichen einer bis ins 20. Jh. hinein wohlhabenden Stadt – dank ihrer Geschäfte, Handwerker, Schieferbrüche und dem Leinenhandwerk. Auch heute noch ist in der Region Trégor der Spitzname „Kapital Stoup“, Hauptstadt der Flachsschwinger, zu hören. hinterließen an diesem Ort die Zeichen ihres Arbeitslebens. „Folgt man Yann, dem König der Lumpensammler“, so werden die Geheimnisse um das geschichtliche Erbe von La Roche-Derrier gelüftet. Am Jaudy, dessen Lauf man am Ufer zu Fuß oder im Kanu folgen kann, tauchen in der Erinnerung die Segelschiffe auf, die zum Wohlstand der Stadt beitrugen. Im Sommer wird im Klostergarten mit seinen Pflanzenbeeten und den Darbietungen rund um das Leinenhandwerk die Vergangenheit wieder lebendig. Bei den Trödelmärkten, dem Stadtfest und dem Mittelalterfest erhält die Geschichte Festcharakter.« Office de Tourisme Trégor - Côte d'Ajoncs Point d'Accueil de La Roche-Derrien Place du Martray 22450 La Roche-Derrien Tél. : +33 (0)2 96 91 59 40 [email protected] www.tregor-cotedajoncs-tourisme.com 21 Le Faou Durchgang in einem Mündungsdelta. Festung. «Das während der Saison geöffnete Le Faou ist eine Stadt, die sowohl zum Meer als auch zum Landesinnern hin geöffnet ist. Die ehemalige Poststation zwischen den Regionen Bas Léon und Haute Cornouaille ist gleichzeitig ein Hafen in der Bucht von Brest. Die lange Geschichte und das reiche Erbe der Stadt stützen sich auf diese besondere Lage. m Der imposante Rathausplatz erinnert daran, dass Le Faou trotz seines Ursprungs als Feudalstadt schon seit langem seinem Status als Handelszentrum den Vorrang gegeben hat. Die in der Hauptstraße aneinander gereihten Fachwerk- und Giebelhäuser (16. Jh.) zeugen davon, dass man beim Städtebau die Rolle als Handelsstadt zum Ausdruck bringen wollte. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Fassaden mit fein behauenem Schiefer verkleidet worden, was jedem Haus einen ganz individuellen Ausdruck verleiht. Le Faou ist eine der wenigen bretonischen Städte, die diese Art von Häusern bewahrt hat. Am Ende der Marktstraße, hinten an der Mündung des Steir Goz (Alter Fluss auf Bretonisch), liegt stolz die Kirche Saint-Sauveur (16. Jh.), die manche überraschenden Stilelemente besitzt. Und über die Brücke auf der Straße Quimper-Brest erreicht man die Kais Quais Quelen, wo sich einst ein für die Küstenschifffahrt in der Brester Reede bedeutender Hafen befand. Auch heute noch hat Le Faou seine Jahrhunderte alte Rolle als Zwischenstation bewahrt, eine Stadt, in der man auf der Fahrt zu der Halbinsel Presqu’ile de Crozon oder den Naturschutzpark Parc Naturel Régional d'Armorique Halt macht. Informationszentrum Maison de Pays (16. und 18. Jh.) ist ein wunderbarer Ausgangspunkt, um in die Geschichte der Stadt einzutauchen. Eine Dauerausstellung sowie Wechselausstellungen zeichnen die Ereignisse rund um die Stadt, deren Aktivitäten und die Gebräuche ihrer Bewohner nach. Danach kann sich jeder Besucher auf seine Art auf eine Abenteuerreise in die von alten Häusern gesäumte Hauptstraße rue principale begeben und die Quais entlang schlendern.« Office de Tourisme de l’Aulne Maritime 39 rue du Général de Gaulle 29590 Le Faou Tél. : +33 (0)2 98 81 06 85 [email protected] www.cc-aulne-maritime.fr 22 Léhon Felsvorsprung und Durchgang in einem Mündungsdelta. Religiöses Zentrum bretonischen Ursprungs. «Die Legende erzählt: „Als das Boot, Léhon, im malerischen Tal der Rance gelegen, hat ein historisches und religiöses Erbe bewahrt, das noch heute an die bedeutende Rolle erinnert, welche der Ort im Mittelalter innehatte. Die im 9. Jh. von Nominoë gegründete Benediktinerabtei, die im 12. Jh. auf einem Felsvorsprung oberhalb der Brücke errichtete Burg und die Häuser beeindrucken die seit dem 19. Jh. sehr zahlreich kommenden Besucher. Léhon ist vor allem von den Mönchen geprägt worden, die ihr Kloster in einer Krümmung der Rance errichteten. König Nominoë und die Herren der Region machten dem Kloster kostbare Geschenke, darunter die Reliquien des Heiligen Magloire, die bis zu seiner Schließung während der Revolution seinen spirituellen Einfluss sicherten. Die Herren von Dinan errichteten ihre Burg auf dem Felsvorsprung, um die Schätze des Schlosses zu schützen und die Durchfahrt auf der Rance zu verteidigen. Im 17. Jh. wurde die Burg niedergerissen. Die Rance und der Verbindungsweg von Dinan nach Rennes sorgen für einen regen Handel und Austausch. Das Handwerk blühte: Leinenwebereien und Gerbereien entstanden. Und an den Häusern war dieser Wohlstand durch reich geschnitzte Balken und verzierte Simse zu erkennen. Der Bau eines Viadukts im 19. Jh. führt zu einer Verkehrsverlagerung von Dinan nach Rennes und begünstigt den Niedergang des Handelsstädtchens. Heute ist es Léhon gelungen, auf harmonische Weise sein bauliches Erbe mit modernem Städtebau zu verbinden sowie die Erinnerung an die Vergangenheit zu wahren und sich in Richtung Zukunft zu öffnen. beladen mit den Reliquien des Heiligen Magloire, die die Mönche auf der Insel Île de Serk gestohlen hatten, in Léhon an den Ufern der Rance festmachte, freute sich der Ort und alles begann zu blühen wie im Paradies. Seither kamen Pilgerscharen aus der gesamten Region Armorique und aus Westgallien, um dieses Wunder zu bestaunen.“ Auch heute noch tut das Wunder seine Wirkung: Die Farbenpracht und der Charme, den die Häuser, Straßen und Gässchen, das Kloster und der Klostergarten ausstrahlen, verzaubern die Besucher.« Office de Tourisme Dinan - Vallée de la Rance 9 rue du Château - BP 65261 22105 Dinan Cedex Tél. : +33 (0)2 96 876 976 [email protected] www.dinan-tourisme.com 23 Locronan Vorgebirge. Religiöses Zentrum bretonischen Ursprungs. «Die der Andacht gewidmete Klosterkirche In Locronan, an einem Berghang gelegen, drängen sich die bläulichen Granithäuser eng um den quadratischen Kirchturm, einem einsamen, mächtigen Bergfried. Die Hochburg des bretonischen Fremdenverkehrs und beliebter Drehort für Kinofilme, war einst eine heilige keltische Stätte, bevor sie Ende des 15. Jh. bis Mitte des 17. Jh. zur Hauptstadt der Segeltuchweberei wurde. Diese doppelte Rolle hat man in der Stadt bis heute nicht vergessen. Das architektonische Ensemble mit den wunderschönen, um den Platz Grand'Place und um die Klosterkirche gelegenen Wohnhäuser, zeugt von der langjährigen Geschichte des Ortes. Der einstige keltische Nemeton, eine geweihte Stätte, wurde im 7. Jh. vom Heiligen Ronan zum Christentum bekehrt. Ursprünglich erstreckte sich das Dorf rund um einen Palast am Fuße des Berges. Der Ort war wahrscheinlich von den Normannen zerstört worden, und die Bewohner ließen sich ab dem 10. Jh. dort nieder, wo sich einst die Einsiedelei des Heiligen Ronan befand. Die Frömmigkeit der Grafen von Cornouaille dem Heiligen Ronan gegenüber sowie die der Herzöge der Bretagne selbst, führten zum Bau der ersten romanischen Kirche und eines Benediktinerklosters, und schließlich im 15. Jh. zur Errichtung der Klosterkirche. Da Locronan durch die Herzöge von der Entrichtung verschiedener Abgaben befreit war, wurde der Ort Sitz einer großen Segeltuchmanufaktur. Die Häuser rund um den Platz zeugen von dieser Epoche: Bureau de la toile (Segeltuchkontor), Hôtel de la Compagnie des Indes (Sitz der Ostindischen Handelsgesellschaft), Herrenhäuser der Kaufleute, der Notare, der Kontrolleure des Königs und der Offiziere… bildet einen Kontrast zu dem geschäftigen Leben in der ehemaligen Handelsstadt, in der die Besucher heute die Reeder ersetzen, die hier ihre Schiffe auftakelten und mit Kurs auf die Neue Welt in See stachen. Und anstatt des Segeltuchs, das sich im Wind abenteuerlicher Fahrten blähte, gehen in den Geschäften heute traditionelle bretonische Leckereien über die Theke. Auf dem Weg durch die Gässchen der Stadt folgen die Schritte des Besuchers all denjenigen, die in der zweitausendjährigen Geschichte dieses Ortes den Heiligen Hügel erklommen haben.« Office de Tourisme de Quimper en Cornouaille Site de Locronan Place de la Mairie 29180 Locronan Tél. : +33 (0)2 98 91 70 14 [email protected] www.locronan-tourisme.com 24 Malestroit Durchgang am Ufer eines schiffbaren Flusses. Durch Wasser geschützte Festung. «Bedingt durch ihre Geschichte und den An einer ausgeprägten Flussschleife des Oust entstand Malestroit im 11. Jh. im Schutz eines Burghügels und einer späteren Festung, auf einer kleinen Insel an einem der beiden Flussarme, die die Durchfahrt des Flusses kontrollieren. Im 15. Jh. wurde die Stadt zu einem der neun freien Reichslehen der Bretagne und umgab sich mit wuchtigen Stadtmauern, die heute teilweise noch zu sehen sind. Die beiden im 16. Jh. angelegten Beckenschleusen, die zu den ersten in ganz Frankreich gehörten, stellten einen Verbindungsweg zwischen Malestroit und Redon her und ermöglichten die rasante Entwicklung des Handels in der Stadt mit dem Goldstück in ihrem Wappen… « Quae numerat nummos non malestrica domus », „Wer seine Münzen zählt, stammt nicht aus Malestroit“. Der Wahlspruch der Stadt beweist, wie ernst hier die Gastfreundschaft genommen wurde. Der Platz Place du Bouffay zeugt noch heute von der wohlhabenden Vergangenheit zur Zeit der Kreuzfahrten und des dank des Flusses blühenden Handels: majestätische Patrizierhäuser aus behauenem Granit und wunderschöne Fachwerkhäuser mit eigenartigen Statuen: eine fliehende Sau, ein den Biniou (kleiner bretonischer Dudelsack) spielender Hase und der Pelikan erinnern an Fabeln aus dem Mittelalter. Und über all diesen Gebäuden ragt stolz die Kirche Saint Gilles (12., 15. und 16. Jh.). Die historische Innenstadt sowie die Ruinen der Stadtmauer sind von vier Stadtvierteln umgeben. Enge Gassen führen in Richtung des Nantes-Brest Kanals, der Schleuse und des Treidelpfads sowie in die ländliche Umgebung und vor allem zur Kapelle Chapelle de la Madeleine, in der 1343 während des Hundertjährigen Krieges ein Waffenstillstand unterzeichnet wurde. regen Handel wirkt Malestroit größer als es ist. Die Ufer des Oust, die alten Straßen der Innenstadt zwischen Steinfassaden und Fachwerkhäusern, die wundersamen Statuen, Zeugen einer bewegten Geschichte und einer Vergangenheit als reiche Handelsstadt, bestimmen die Entdeckungsreise durch die tausend Jahre alte Stadt, die auch „Perle des Oust“ genannt wird.« Office de Tourisme de Malestroit et du Val d’Oust Le Pass’Temps 5-7 rue Sainte-Anne 56140 Malestroit Tél. : +33 (0)2 97 75 45 35 [email protected] www.tourisme.ccvol.fr 25 Moncontourde-Bretagne Lage auf einem Felsvorsprung und an einer Flussmündung. Felsfestung. . «Von der Ville close (von Stadtmauern Die an einen steilen Felsen gebaute Stadt Moncontour-de-Bretagne an der Mündung zweier kleiner Flüsse hat ihre imposanten Stadtmauern aus dem 13. und 14. Jh. bewahrt. In der Stadt lässt es sich angenehm leben; dafür sorgen die umliegenden Wälder, die farbenfrohe Flora und eine wohltuende Stille. Dies steht in einem starken Kontrast zur bewegten Geschichte der Stadt, einer einstigen Festung des Penthièvre, die im Mittelalter zahlreichen Angriffen standhalten musste und der im 14. Jh. das Münzrecht verliehen wurde! Die im 11. Jh. gegründete mittelalterliche Zitadelle diente im Süden zur Verteidigung von Lamballe, der Hauptstadt der Region Penthièvre. Trotz der 1626 von Richelieu angeordneten Schleifung der Festung sind heute noch die Stadtmauern und elf Türme der ehemaligen Festungsmauer erhalten. Mit den Häusern und den Stadthäusern auf dem Platz place Penthièvre (16. und 17. Jh.), den Straßen rue du temple und rue des Dames (16. und 18. Jh.) und dem Hôtel de Kerjégu (derzeitiges Rathaus) lebt die gesamte Epoche der berlingueProduktion wieder auf, einem Tuch aus Leinen und Hanf, das von den Häfen Saint-Malo und Lorient aus nach Spanien und Indien exportiert wurde. Auch die Kirche Saint-Mathurin (16. und 18. Jh.) ist Zeuge der außerordentlichen Entwicklung der Stadt. Moncontour hat seine Rolle als Stadt bewahrt, denn dank verschiedener Festivitäten (Mittelalterfest, Festival Rue dell Arte…) und Museen (Théâtre du Costume und Informationszentrum Maison de la Choannerie et de la Révolution) ist der Fremdenverkehr in vollem Aufschwung. umgebene Altstadt) aus führen sanfte und steile Straßen und Gässchen zu den Stadtmauern und den Gärten. Die Liedbeiträge des „Spielmanns Robin“ lassen die mittelalterliche Atmosphäre erahnen, ebenso wie die Namen der Straßen und Plätze: place du Martray, poterne Saint-Jean… Rund um die Kirche aus dem 16. Jh. mit flämischen und italienischen Stilelementen stehen prächtige mehrstöckige Wohnhäuser: Fachwerkhäuser mit Farnwedelmotiven oder dem Kreuz von Saint-André, Stadthäuser aus Granit mit verzierten Giebelpforten.« Office de Tourisme du Pays de Moncontour 4 place de la Carrière 22510 Moncontour Tél. : +33 (0)2 96 73 49 57 [email protected] www.tourisme-moncontour.com 26 Pont-Croix Felsvorsprung und Durchgang an der Mündung des Flusses Audierne. Felsfestung. «In der zweiten Hälfte des 19. Jh. zog Eine Brücke über den Goyen mit einer Gezeitenmühle, von welcher gepflasterte Gassen den Hang hinauf führen, auf dessen Gipfel eindrucksvolle Sakralbauten stehen und sich ein weitläufiger Marktplatz erstreckt, an der Stelle an der sich früher der Burghügel befand: so präsentiert sich heute die Hauptstadt des Cap Sizun. Pont-Croix entstand an einem Hügel und durch eine Burg in einer strategisch günstigen Lage. Im 13. Jh. gründeten die Herren der Stadt die Kirche Notre-Dame-de-Roscudon, ein Symbol für den Wohlstand der Stadt, und die zur Entstehung einer architektonischen „Schule“ in der Region Cornouaille geführt haben soll. Der geistige Einfluss von PontCroix wurde im 17. Jh. mit der Errichtung des Ursulinenklosters weitergeführt, und im 19. Jh. wurde in dem Kloster ein „kleines Seminar“ eingerichtet. Im historischen Viertel stehen noch einige schöne Häuser aus dem 15. und dem 19.Jh., unter anderem das sogenannte "Marquisat", Wohnhaus einer Adelsfamilie, in dem sich heute das Museum Musée du Patrimoine befindet. Die Straße Rue des courtils mit ihren Sommerlauben, gefolgt von den rues Chères, geleiten den Besucher zum Fluss Goyen mit seiner Brücke und einer der ältesten Gezeitenmühlen der Bretagne. Hier befand sich einst auch ein geschützter, für Hochseeschiffe zugänglicher Hafen, vom 14. – 19. Jh. Quelle des Wohlstandes der Stadt. Kéridreuff, eines der ältesten Viertel der Stadt auf der anderen Seite des Flusses, war einst ein wirtschaftliches und industrielles Zentrum mit einer Teppich- und einer Konservenfabrik. Pont-Croix Schriftsteller und Künstler an. Um das Hôtel des Voyageurs bildete sich eine künstlerischer Gruppe: Paul de Lassence, Lionel Floch, Gaston Bouillon, Da Silva, Max Jacob, Emile Simon, Henri Matisse… und weitere berühmte Maler stiegen dort ab. Die stufenförmig vom Hafen bis zum Felsenhang ansteigenden Straßen dienen auch heute noch als Inspirationsquelle. Zeitgenössische Künstler und Kunsthandwerker bezeugen mit ihren Arbeiten die kreative Beständigkeit und Vitalität von Pont-Croix.« Office Municipal de Tourisme Rue Laennec 29790 Pont-Croix Tél. : +33 (0)2 98 70 40 38 [email protected] www.pont-croix.fr 27 Pontrieux Brückenstadt an einer Flussmündung. «Pontrieux drängt sich einerseits um seine Wie viele andere bretonische Städte ist Pontrieux mittelalterlichen Ursprungs und verdankt seine Entstehung und seinen Wohlstand der Lage an der Mündung des Trieux und an der ersten Brücke über den Fluss. Diese Flussmündung war lange ein obligatorischer Durchgang zu den Straßen des Trégor und des Goëlo, und ist heute ein ideales Terrain für Sportsegler sowie eine Wasserstraße, die sich schon die Wikinger zu Nutzen gemacht hatten. Im frühen 15. Jahrhundert legten die Einwohner nach der Plünderung der Festung Châteaulin-surTrieux und des ursprünglich weiter flussaufwärts gelegenen Dorfes an beiden Ufern des Trieux ein neues Dorf an, das sie mit einer Brücke verbanden: Pont-Trieux. Pontrieux wurde Handelsstadt und zum Hafen von Guingamp, verlor jedoch mit dem Bau der Brücke in Lézardrieux 1840 seinen Status als obligatorischer Durchgang. Mit der Einrichtung der Eisenbahn Ende des 19. Jh. begann für die Stadt eine industrielle Ära auf der Grundlage von Holz, Karton und Leinen. Diese Produktion wurde über das Meer nach ganz Europa verschifft und es entstand ein dynamischer Hafen, in dem dänische und englische Schoner die Fischerboote kreuzten, wenn sie mit Kurs auf Island ausliefen. Die Stadt an den Flussmäandern besitzt zwei dreieckige, durch eine Reihe hoher Häuser miteinander verbundene Plätze. In Richtung des Flusses wurden fünfzig Waschplätze angelegt, die noch heute von der engen Verbindung zwischen dem Fluss Trieux und der Stadt Pont-Trieux zeugen. beiden großen Plätze und erstreckt sich andererseits in Richtung des Sporthafens, von wo aus Schiffe nach Bréhat, Jersey oder Guernesey ablegen. Mit ihrem Viadukt und den beiden Brücken ist die Stadt ideal für malerische Spaziergänge tagsüber oder nachts auf dem abenteuerlichen Lichterweg, der zu den Waschplätzen, den historischen Naturstein- oder Fachwerkhäusern, einem Brunnen aus dem 18. Jh. und dem Haus mit dem Spitznamen "Tour Eiffel" (Eiffelturm) führt.« Office de Tourisme de Pontrieux Communauté Maison de la Tour Eiffel 22260 Pontrieux Tél. : +33 (0)2 96 95 14 03 [email protected] www.tourisme-pontrieux-communaute.com 28 Quintin Wassergeschützte Festung. «Quintin, über den „Chaos du Gouët“, Die ehemalige Festungsstadt zwischen Armor, der dem Meer zugewandten Teil der Bretagne und Argoat, dem Landesinnern, stand früher im Zeichen des Marienkultes. Sie besitzt dreizehn unter Denkmalschutz stehende Bauten und einen großen städtebaulichen Reichtum. Letzteren verdankt sie vor allem dem Wohlstand, den sie mit der Herstellung von Leintuch erlangt hat. Die Stadt im lieblichen Gouët-Tal mit der Auszeichnung „ville fleurie“ lädt zu einem Erkundungsspaziergang ein. Der Besucher, der Quintin vom Osten her betritt, erblickt zuerst das imposante Schloss (17. Jh.) und die wuchtige Mauer, die das Schloss mit seinen beiden Türmen aus dem 18. Jh. verbindet, sowie das Tor Porte Neuve. Dieser erste Eindruck der Stadt erinnert an ihre Vergangenheit als Festung. Im Stadtzentrum wird ein zweiter Aspekt spürbar, die architektonische Eleganz der Häuser rund um den Platz: Fachwerkhäuser aus dem 16. Jh., Granithäuser aus dem 17. und 18. Jh., Stadtvillen, die den Reichtum der Leinenhändler zeigt, die Quintin zu Wohlstand verhalfen, als das kostbare Tuch aus der Bretagne vor allem bei den Spaniern sehr beliebt war und bis nach Amerika ausgeführt wurde. Der Besucher, der seine Besichtigung am Platz beginnt, findet in den Geschäftsstraßen, Gassen und Gässchen auf relativ kleinem Raum eine Reihe eindrucksvoller und abwechslungsreicher Bauwerke und Sehenswürdigkeiten: Sakralbauten, Brunnen, schattige Parks, wunderschöne Rundblicke, und dies alles in einem herrlichen Blumendekor. beherbergt einen bunten Markt und betriebsame Geschäfte in eng aneinander liegenden Gässchen. Im Frühling können Besucher an den Glyzinien, Kamelien und Stockrosen entlang schlendern, die die hellen Granitfassaden verzieren. Und wie könnte man im Sommer der Erfrischung auf der Terrasse eines Cafés am Ufer des Sees widerstehen, um von dort den bunten Kanus zuzuschauen, während das Lachen der Kinder zu hören ist, die die Fische necken.« Office de Tourisme de Quintin Communauté 6 place 1830 22800 Quintin Tél. : +33 (0)2 96 74 01 51 [email protected] www.tourismequintin.com 29 Rocheforten-Terre Felsvorsprung. Felsfestung. «Ein jeder kann die auf einem Felsvorsprung Rochefort-en-Terre, eine Feudalstadt umgeben von tief eingeschnittenen Tälern, zählt einige hundert Häuser hoch oben auf einem Schieferfelsen. Schöne Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert und üppige Geranien verleihen Rochefort-en-Terre eine sehr einheitliche Ästhetik. Sehenswert sind auch das Schloss und die Stiftskirche Notre-Dame-de-la-Tronchaye. Schon im 11. Jh. wird die Existenz der Felsfestung in defensiver Lage an einem Süd-Nord-Durchgang zwischen der Atlantikküste und dem Landesinneren des ehemaligen Herzogtums der Bretagne bezeugt. Die Macht der damaligen Herren, von denen ein Großteil des wirtschaftlichen Lebens des Ortes abhing, wird auch durch die zu der Zeit entstandenen religiösen und weltlichen Bauten zum Ausdruck gebracht. Die 1498 in den Rang eines Stiftes erhobene Kirche Notre-Dame-de-la-Tronchaye, wird 1527 von Claude de Rieux mit einer Nordfassade in Flammengotik bestückt, von deren Verzierungen die Häuser inspiriert zu sein scheinen. Von der ehemaligen Festung sind noch ganze Mauerstücke, die Wassergräben und der Eingang des mittelalterlichen Schlosses zu sehen. Anfang des 20. Jh. baute der von den Schlossruinen und der Stadt begeisterte amerikanische Maler Alfred Klots die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Schlosses mit RenaissanceElementen aus dem Schloss von Keralio in ein Herrenhaus um. Rochefort-en-Terre bietet heute ein einzigartiges architektonisches Erbe mit Bauten aus dem 16. und 17. Jh., deren Ästhetik durch prächtigen Blumenschmuck unterstrichen wird. gelegene Stadt in seinem eigenen Rhythmus entdecken. Wer Ausdauer hat, geht von der Pforte porte de l’étang im Süden durch die steilen Gässchen in Richtung der ehemaligen Zitadelle mit den stolzen Mauern und über die schwindelerregenden, in die Unterstadt führenden Treppen zur Altstadt im Norden. Ein kürzerer Spaziergang verläuft von der Esplanade Saint-Michel im Osten bis hin zur Pforte Porte Cadre im Westen. Dabei genießt man vom ehemaligen Kloster den Panoramablick auf die berühmte Heidelandschaft (grée) und kann das neue Dorf („bourg neuf“) mit den stolzen, blumengeschmückten Häusern bewundern, in denen sich kleine Läden, Ateliers, Handwerker, Künstler, Restaurants und Hotels befinden.« Rochefort-en-Terre Tourisme 7 place du Puits 56220 Rochefort-en-Terre Tél. : +33 (0)2 97 26 56 00 [email protected] www.rochefortenterre-tourisme.com 30 Roscoff Lage in einer Bucht. Küstenstadt. «Im alten Stadtkern erinnert alles daran, Eine Freibeuterstadt auf einer Halbinsel in der Bucht Baie de Morlaix… Ein historischer Stadtkern aus dem 16. Jh., ein Kleinod in einer Schatulle aus Granit und Blumen.. Von den Steinen geht auch heute noch eine Atmosphäre aus, die an jene reichen Händler und an die bekannten Johnnies erinnert, aber auch an die vielen Dichter, Maler und Schriftsteller, die Roscoff mit seinem Charme verführt hat. Im alten Viertel Roskogoz liegen die Ursprünge der Stadt: Im Mittelalter war dies lediglich ein Vorhafen von Saint-Pol-de-Léon. Die Existenz des Dorfes wird heute noch von einem Kalvarienberg aus dem 15. Jh. belegt. Aber der versandende Hafen und die wiederholten Angriffe der Engländer veranlassten die Dorfbewohner, sich weiter nördlich an der Stelle anzusiedeln, an der sich heute der alte Hafen befindet. Hier erlebte die Stadt ihre Blütezeit. Im 16. Jh. hinterließen Händler, Kapitäne und Reeder steinerne Spuren ihres Reichtums, und heute noch ragen die majestätischen Granitbauten und die Kirche am Hafen in den Himmel, verankert in einen Boden, der dem Meer abgewonnen werden musste. Roscoff erstreckte sich anschließend nach Osten: die Landspitze Pointe de Bloscon in der Nähe der Kapelle Sainte-Barbe wurde im 18. Jh. befestigt. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. entstand dann der neue Tiefwasserhafen, in dem heute die Ärmelkanalfähren und die Fischerboote anlegen. dass das Meer der Lebensquell für Roscoff ist. Von der Kirche bis zu den prachtvollen Villen, von in Stein gehauenen Schiffen bis zu den Türmen und Bastionen am alten Hafen trägt jedes Bauwerk die Spuren eines Reichtums, der dem Seehandel zu verdanken ist. Der Geist der Freibeuter, Schmuggler und Händler schwebt noch über den verzierten Kellereingängen in den Straßen und Gassen oder am Strand. Die Geschichte der Johnnies, welche über den Ärmelkanal fuhren, um die Zwiebeln aus Roscoff in England zu verkaufen, begann ebenfalls mit dem Meer.« Office de Tourisme Roscoff, Côte des Sables, Enclos Paroissiaux Quai d’Auxerre - BP 58 29681 Roscoff Cedex Tél. : +33 (0)2 98 61 12 13 [email protected] www.roscoff-tourisme.com 31 Tréguier Durchgang an einem Mündungsdeltas. Bistumsstadt bretonischen Ursprungs. «La Psalette, la Chantrerie, die prächtigen Die historische Hauptstadt des Trégor genießt bei den Bretonen ein ganz besonderes Ansehen. Sie symbolisiert Geist und Großmut, Meditation und kritisches Hinterfragen und hat im Laufe der Zeit Schriftsteller, Justiz- und Kirchenvertreter inspiriert: vom Heiligen Tugdual bis zum Heiligen Yves, von Ernest Renan bis Anatole Le Braz, von Angéla Duval bis Henri Pollès und Yvon Le Men. „Wenn man die Stadt hoch oben von ihrem Platz aus betrachtet, hat man den Eindruck, sie sei Haus für Haus aus dem mächtigen steinernen Kirchenschiff heraus entstanden, das sie überragt“. So beschreibt Anatole Le Braz die herausragende Rolle der Kirche in der Stadt: Tugdual, ein walisischer Mönch gründete im 6. Jh. das Kloster Landreger. Den Äbten folgten Abtbischöfe und schließlich Bischöfe, um das Jahr Tausend, als die Gegend Trégor zu einem der neun Bistümer der Bretagne wurde. Die Kathedrale Saint-Tugdual (14. Jh.), das ehemalige Bistum (15. Jh.) oder der Bischofspalast (17. Jh.) sind einige der Kleinode, die das bischöfliche Erbe bilden. Tréguier besitzt diese eigenartige, aufgeklärte Atmosphäre, die außergewöhnliche Menschen hervorbringt: Den Heiligen Yves, „Anwalt der Armen“ und Ernest Renan, den berühmten Philosophen zum Beispiel. Im Laufe der Zeit kristallisierte die Stadt sich zu einem permanenten Brennpunkt der Kunst und der Philosophie in der Bretagne heraus: In Tréguier wurde 1500 das Catholicon (erstes Wörterbuch in Bretonisch, Latein und Französisch) herausgegeben und in Tréguier lebten Anfang dieses Jahrhunderts zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker. Stadtvillen, die Fachwerkhäuser, das Geburtshaus des Philosophen Ernest Renan, das Haus Maison Saint-Pierre, das Augustinerkloster,… Die ganze Geschichte von Tréguier lässt sich in den Straßen, Gassen und verborgenen Gärten ablesen, die man hinter angelehnten Toren erblicken kann. Vom Hafen Port du Jaudy über die Kathedrale bis hin zum Bois du poète (Wald des Poeten) lädt ein verführerischer Zauber zum Verweilen ein. Die Erinnerung an die Vergangenheit hat auch die Steine geprägt, die von dem weltlichen Leben der ehemaligen Bischofsstadt und Hauptstadt des Trégor erzählen.« Office de Tourisme Trégor - Côte d’Ajoncs Point d'Accueil de Tréguier Port de Plaisance 22220 Tréguier Tél. : +33 (0)2 96 92 22 33 [email protected] www.tregor-cotedajoncs-tourisme.com 32 33 Zusammenschluss der Städte der Kunst und der Geschichte und der Historischen Städte der Bretagne An die zwanzig bretonische Städte mit historischem Stadtkern sind hier zusammengeschlossen: 8 vom Kultusministerium ausgezeichnete Städte der Kunst und der Geschichte: Concarneau, Dinan, Fougères, Nantes, Quimper, Rennes Métropole, Vannes und Vitré. 14 Historische Städte: Auray, Châteaubriant, Guingamp, Hennebont, Lamballe, Landerneau, Lannion, Morlaix, Pontivy, Pont-l’Abbé, Port-Louis, Quimperlé, Saint-Malo, Saint-Pol-de-Léon. Davon tragen Morlaix und Saint-Pol-de-Léon auch die Auszeichnung als Pays d'Art et d'Histoire (Länder der Kunst und der Geschichte). Die Städte der Kunst und der Geschichte zeichnen sich durch ein hochwertiges architektonisches und städtebauliches Erbe und eine starke kulturelle Tradition aus. Sie verpflichten sich durch eine Konvention mit dem Staat zur dauerhaften Förderung des Kulturguts durch Veranstaltungs- und Entdeckungsprogramme für Besucher und Bewohner, erstellt von einem Beauftragten für Architektur und Kulturerbe in Zusammenarbeit mit zugelassenen Fremdenführern. Die Historischen Städte (Villes Historiques) haben zwar nicht dieselbe offizielle Anerkennung, sind jedoch seit 1997 aufgrund ihres kulturhistorischen Charakters dem Netz der bretonischen Städte der Kunst und der Geschichte angeschlossen und stehen in dieser Eigenschaft unter deren Schirmherrschaft. Sie verpflichten sich dazu, die 1984 von den sieben Gründungsstädten festgelegten Bestimmungen einzuhalten, deren Ziel die Bewahrung, Belebung und Aufwertung des architektonischen Erbe ist. Außerdem wird das künstlerische Wirken in jeder der Städte gefördert. Villes d'Art et d'Histoire DE BRETAGNE Auf dieser gemeinsamen Grundlage hat es sich der bretonische Bund der Städte der Kunst und der Geschichte und der Historischen Städte unter dem strengen Auswahlverfahren der Region Bretagne und mit der Unterstützung des Staates und der Departements zum Ziel gemacht, als unumgängliche Touristenattraktionen der Bretagne die Anerkennung des Stadt- und Vergnügungstourismus zu erlangen sowie jede Mitgliedsstadt als eigenständiges Fremdenverkehrsziel anerkennen zu lassen. Die Zusammenarbeit in einem Netz und die gegenseitige Motivation der Mitgliedsstädte haben es ermöglicht, diese Ambitionen nach und nach umzusetzen. Hierzu braucht man sich nur die ständigen Angebote der Städte in den vergangenen fünfzehn Jahren anzuschauen. Deren hauptsächliches Ziel ist es, öffentliche Plätze und Gebäude aufzuwerten und sehr zur Freude der Bewohner und der Besucher mit Leben zu erfüllen. Union des Villes d'Art et d'Histoire et des Villes Historiques de Bretagne 1 rue Raoul Ponchon - CS 46938 35069 Rennes Cedex Tél. : +33 (0)2 99 84 00 80 [email protected] www.cites-art.com 34 Auray Felsvorsprung, Durchgang an einer Flussmündung. Felsfestung. «Viele verschiedene Viertel und ebenso Auray, die ehemalige Stadt der Herzöge der Bretagne, verfügt über ein hochwertiges Kulturerbe in drei verschiedenen Ensembles. Zwei davon liegen beidseitig einer Ria, die in den Golf von Morbihan mündet: am linken Ufer befindet sich das Viertel Saint-Goustan, einstiges Priorat aus dem Mittelalter mit seinen sakralen Stätten auf einer Anhöhe und den lebendigen Uferstraßen. Am rechten Ufer liegt auf einem Hochplateau die herzogliche Stadt, die Oberstadt. Das dritte, ein neueres Viertel, breitet sich rund um den Bahnhof aus. Die Burg der Herzöge erhebt sich seit dem 11. Jh. über dem Fluss Loc'h und kontrollierte die Schifffahrt und gleichzeitig die Durchfahrt zur Mündung. Von ihr existieren noch ein Turm und Strebepfeiler. Die Handelsstadt erstreckt sich weiter gen Westen rund um das Rathaus aus dem 18. Jh. aus weißem Stein, und die Markthallen, die einst aus Holz waren. Um diesen zentralen Platz wurden Bürgerhäuser gebaut, die ältesten davon im Fachwerkstil, die neueren aus Granitblöcken. Ein bisschen weiter prägen zwei große Kirchenbauten die Stadt: die Kirche SaintGildas aus dem 17. Jh. und besonders die Kapelle Saint-Esprit (Heilig-Geist-Kapelle) aus dem 13. Jh., Sitz eines Hospitalordens. Im Norden der Stadt bracht der Bau der Eisenbahn Ende des 19. Jh. eine neue Art der Architektur rund um den Bahnhof hervor: an den Wänden der 1930er Jahre sind bemalter Putz und bunte Mosaiken auszumachen. Die Stadt wird von einem grünen Gürtel umgeben, zu dem die Hohlwege von Kerléano im Süden zählen, wo General Georges Cadoudal geboren wurde, ein General und Royalist während des bretonischen Aufstands, der Chouannerie. viele kontrastreiche Atmosphären: Auray lädt zum Bummeln ein. Zahlreiche Schätze, erkennbar an den goldenen Nägeln verziert mit dem Hermelin von Auray, gilt es von der Oberstadt, der Ville Haute aus bis zum Loc'h und entlang der Uferstraßen von Saint-Goustan zu entdecken. Das farbige Fachwerk, eine Skulptur unter einem Portalvorbau, ein Wetterhahn auf einem Dach, der Ausblick auf die Landschaft von einem Aussichtspunkt, eine alte, mit Flechten gezierte Brücke, eine verborgene Werkstatt… alles wunderbare Augenweiden für Neugierige.« Office de Tourisme Chapelle de la Congrégation 20 rue du Lait 56400 Auray Tél. : +33 (0)2 97 24 09 75 [email protected] www. auray-tourisme.com 35 Châteaubriant Durchgang an einem schiffbaren Fluss. Festung an der bretonischen Mark. «Im Schatten der Festung von Brient bil- Châteaubriant war von jeher eine Grenzstadt. Die Hauptstadt des Pays de la Mée, der „Gegend in der Mitte“ und Vorposten der bretonischen Mark, war Schauplatz des Zusammentreffens und der Auseinandersetzungen zwischen den Grafschaften Nantes, Rennes und Angers. Am Fuß der Kirche Saint-Jean-de-Béré findet jedes Jahr der große Jahrmarkt Foire de Béré statt, dessen 45000 Besucher beweisen, dass die tausendjährige kaufmännische Tradition dieser Marktstadt in der bretonischen Mark auch heute noch sehr lebendig ist. Zu Beginn des 11. Jh. ließ Brient, ein Verbündeter oder Verwandter des Grafen von Rennes, eine Festung oberhalb der Chère errichten und beauftragte Benediktinermönche damit, westlich der Burg eine Klosterkirche zu bauen. So entstand SaintSauveur-de-Béré, wie die romanische Kirche SaintJean-de-Béré ursprünglich hieß. Die Stadt wurde an den Hängen der mächtigen Festung (11. – 14. Jh.) angelegt, sie wuchs und wurde wahrscheinlich im 13. Jh. von den Stadtmauern umzäunt, deren Verlauf man heute noch an der Form des Stadtzentrums erkennen kann. Der Stadtwall wurde in der Neuzeit zerstört und 1865 verschob sich mit dem Abriss der Markthallen und dem Bau der Straße Rue Aristide Briand die Hauptverkehrsachse der Stadt um 90°. Von dem einstigen Reichtum zeugen noch heute viele Bauwerke, die man bei einem Spaziergang bewundern kann: Maison de l’Ange, Porte Neuve, Tour du Four Banal, Hôtel de la Bothelière, und in der Grande Rue kann der aufmerksame Beobachter sehen, wie die Stadt ab 1860 über ihre Mauern hinaus gewachsen ist. den die Fachwerkbauten, die Türme, die Erker, der Rundweg und die Gassen und Gässchen das mittelalterliche Zentrum der Stadt. Auf dem weiteren Verlauf dieser Zeitreise erzählt Châteaubriant eine andere Geschichte, die der Gebäude aus dem 18. Jh. und der ab 1860 im Hausmann-Stil erbauten Bürgerhäuser… Ein Hauch Pariser Flair auf bretonischem Boden…« Office de Tourisme 29 place Charles de Gaulle - BP 203 44146 Châteaubriant Cedex Tél. : +33 (0)2 40 28 20 90 [email protected] www.tourisme-chateaubriant.fr 36 Concarneau Lage in einer Bucht. Küstenstadt. «Über eine kleine Brücke, die die Insel mit Die von Granitmauern umgebene Stadt an einer der schönsten Buchten der Bretagne liegt rund um die historische Altstadt. Im 19. Jh. entwickelten sich in Concarneau die Fischerei und die damit verbundenen Industriezweige, sodass Hafenanlagen und Stadt rasant anwuchsen. Geht man am Flusstal entlang, so geht das Blau der Stadt langsam ins Grüne über und die Umgebung wird ländlich. Concarneau ist eine Stadt, die zur Entspannung einlädt. Die ersten Zeugnisse von der Existenz der Stadt Concarneau stammen aus dem 13. Jh. Auf einer kleinen Insel mitten in der Bucht wurde eine von wuchtigen Mauern umgebene Festung angelegt, die im Nachhinein mehrmals umgebaut wurde. Die Festungsstadt war auch ein unumgänglicher Durchgangsort auf der Straße von Quimperlé nach Quimper. Die Verteidigungsarchitektur der Stadt zeigt diese Doppelrolle auf mit der Errichtung der ältesten Wohnhäuser der Stadt im Innern der Festungsmauern. Im 19. Jh. entstanden durch die wachsende Konservenindustrie und der schnell ansteigenden Bevölkerungszahl an den nahe gelegenen Flussufern neue Stadtviertel. Die außerhalb der Stadtmauer entstandenen Bauten gehören somit zur industriellen Geschichte der Stadt, denn hier wohnten die Hafen- und Fabrikarbeiter. Die Entstehung und Entwicklung dieser Viertel wird im Fischereimuseum (Musée de la Pêche) gezeigt. Im 20. Jh. schloss sich Concarneau mit den beiden Nachbargemeinden Beuzec-Conq (1945) und Lanriec (1959) zusammen. Die kürzlich im Stadtzentrum vorgenommenen Bauarbeiten bringen das architektonische Erbe zur Geltung, das ständiger Veränderung unterliegt. dem Festland verbindet, gelangt man in die erstaunliche Stadt. Dieses Schmuckstück einer Festungsanlage lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Start am Rundweg, der in die dicken Festungsmauern gehauen wurde. Oder man spaziert entlang der Rue Vauban mit ihren Giebelhäusern und durch die angrenzenden Gassen. Im Quartier du Passage oder im Stadtzentrum erzählen weitere Rundwege vom Hafentreiben und der Seefahrertradition. Die Kais und Straßen tragen den Stempel der wohlhabenden Konservenfabriken. Abends bringt kunstvolle Beleuchtung das Stadtprofil zur Geltung.« Office de Tourisme Quai d’Aiguillon - BP 529 29185 Concarneau Cedex Tél. : +33 (0)2 98 97 01 44 [email protected] www.tourismeconcarneau.fr 37 Dinan Felsvorsprung und Durchgang in der Rance-Mündung. Felsfestung. «Eine atypische Stadt, in der sich im Alltag Die im hinteren Teil der Rance-Mündung gelegene mittelalterliche Stadt Dinan, die sich zur Côte d’Emeraude zwischen Dinard und SaintMalo hin öffnet, hat von jeher Romantiker und Besucher angezogen, die Verträumtes und Wundersames lieben. „Dinan ist eine recht schöne Stadt mit Steinhäusern, die einem Schwalbennest gleich, mit einem Felsvorsprung verwachsen zu sein scheint.“, schrieb Victor Hugo, einer ihrer berühmtesten Besucher. Die Stadt Dinan wurde im 11. Jh. rund um eine Burg am Kontenpunkt einer Wasserstraße und eines Weges gegründet. Ab dem 12. Jh. ließen sich zahlreiche Kaufleute und Handwerker in der Stadt nieder, die für ihre großen Jahrmärkte bekannt war. Ab Ende des 13. Jh. wurde Dinan zur Hauptstadt des Herzogtums, die Stadtmauern wurden angelegt – die größten, heute nördlich der Loire erhaltenen -, später, gegen Ende des 14. Jh. kam ein wuchtiger Wachturm hinzu. Die Textilindustrie entwickelte sich, und die Stadt war bis zur Revolution äußerst wohlhabend. Dinan zeigte seinen Reichtum, legte eine ausgeprägte Persönlichkeit an den Tag und baute ein beträchtliches architektonisches Erbe auf: den Turm Tour de l’Horloge (15. Jh.), die Kirche Saint-Malo (15. – 19. Jh.), Verschönerung der Basilika Saint-Sauveur (17. –18Jh.), Patrizierhäuser (17. – 18. Jh.). Die wunderschönen Fachwerkhäuser, Wahrzeichen der Stadt, verdankt Dinan allerdings dem „kleinen Volk“ der Händler und Handwerker: Fachwerkhäuser mit Auskragungen (15. Jh.), mit Torbögen (16. Jh.) und Schaufenstern (17. Jh.). Mit der Industrierevolution kam die wirtschaftliche Aktivität der Stadt zum erliegen, ohne jedoch vollkommen unterzugehen. Dank der Kaufleute und Handwerker, der Jahr- und Wochenmärkte präsentiert sich Dinan auch heute noch als Handelszentrum des Pays de Rance. Vergangenheit und Zukunft verbinden. Die Stadt lebt ihre Vormachtstellung und ihr Handelstreiben aus den Zeiten des Herzogtums weiter, daher wimmelt es in den Straßen von Geschäftigkeit und Veranstaltungen. Wenn man diese ehemalige Felsfestung von der Ober- zur Unterstadt durchstreift, vorbei an den Fachwerkhäusern mit den Torbögen, den eindrucksvollen Stadtmauern oder den Reeder- und Kaufmannshäusern am Hafen, so eröffnet sich ihre bewegte Geschichte. Musik- und Theatervorführungen, Straßenfeste und ungewöhnliche Stadterkundungen lassen die Blütezeit der Stadt wieder aufleben.« Office de Tourisme Dinan - Vallée de la Rance 9 rue du Château - BP 65261 22105 Dinan Cedex Tél. : +33 (0)2 96 876 976 [email protected] www.dinan-tourisme.com 38 Fougères Durchgang am Ufer des Flusses Nançon. Festungsstadt an der ehemaligen Grenze zu Frankreich. «Auf einem Multimedia-Rundgang kann Fougères, am Schnittpunkt der Bretagne, der Region Maine und der Normandie, an der ehemaligen Grenze zu Frankreich (Marches de Bretagne), war seit jeher ein bedeutendes Handelszentrum. Zur Zeit des Herzogtums war Fougères eine Baronie, und aus dieser Epoche stammt ihre eindrucksvolle Festung. Seit der Gründung im 11. Jh. profitiert die in einer Flussschleife des Nançon gelegene Burg Fougères von diesem natürlichen Schutz. Vom anfänglichen einfachen Holzturm bis zur gewaltigen Festung im 15. Jh. wurde ihr Verteidigungssystem beständig verbessert. Im Viertel Saint-Sulpice am Fuße der Burg errichteten Gerber, Leinenweber und Ferber ihre Mühlen am Fluss. Händler, Handwerker und Bankkaufleute ließen sich auf dem Hügel oberhalb des Flusstals nieder. Im 13. Jh. ließ Raoul III., Baron von Fougères, Festungsmauern rund um seine Stadt errichten. Später übernahmen die Bürger die politische Macht und bauten ein Rathaus und einen Glockenturm. Nach den Bränden im 18. Jh. wurde die Oberstadt gemäß den städtebaulichen Plänen des königlichen Baumeisters Gabriel mit Steingebäuden wieder aufgebaut. Ende des 19. Jh. erlebte Fougères eine echte Industrierevolution und wurde zur „Schuhhauptstadt“. Die Sanierung des Arbeiterviertels und die Schaffung neuer kultureller Bereiche stellt heute eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart her. man die „sagenhafte Burg von Fougères“ entdecken. Zwischen Geschichte und Legende wird in Ton und Bild die Schlüsselrolle dargestellt, die die Festung bei der Verteidigung des Herzogtums einnahm. Auf den Spuren sagenumwobener Persönlichkeiten treffen die Baustile von gestern und heute aufeinander, und die mittelalterlichen Steine werden mit schönen Gärten zu Füssen der Festungsanlage geschmückt. Der Blick schweift von den Terrassen aus über die Burg und die Bauten der Stadt.« Office de Tourisme 2 rue Nationale 35300 Fougères Tél. : +33 (0)2 99 94 12 20 [email protected] www.ot-fougeres.fr 39 Guingamp Brückenstädtchen am Fluss Trieux, an einer strategischen West-Ost-Verbindung der Nordbretagne. Felsfestung. «Guingamp, die Stadt, die auf Bretonisch Guingamp ist die ehemalige Hauptstadt der Grafschaft Penthièvre, die traditionell als Apanage der jüngeren Söhne der Herzogsfamilie diente. Der Stadt gelang es dank ihrer oft sehr regen Prinzen, sich mit ihrem besser gelegenen Hafen am Trieux gegenüber Pontrieux ebenso wie den Bischofsstädten Tréguier und SaintBrieuc durchzusetzen. Auch heute behauptet sich Guingamp trotz der Nähe von Saint-Brieuc als authentische und sehr vitale Stadt. Eudes, Bruder des Herzogs Alain III., residierte hier als erster Herrscher im 6. Jh. und errichtete oberhalb des Trieux eine mächtige Erdhügelburg. Sein Sohn Etienne, Graf der Bretagne, fügte der Pfarrgemeinde, die Unserer Lieben Frau (Notre Dame) gewidmet war, eine Befestigungsmauer hinzu, um Händler und Handwerker anzuziehen. Indem er Münzen prägen ließ und die Einrichtung von fünf sakralen Stätten und Prioratsgemeinden unterstützte, machte Etienne Guingamp zu einer Stadt ersten Ranges in der Bretagne. Zu Beginn des 14. Jh. fand Guingamp dank Guy, Bruder des Herzogs Johann IV. und seiner Tochter Jeanne, Gemahlin von Charles de Blois, zu seiner früheren Ausstrahlung aus der Zeit vor dem Bretonischen Erbfolgekrieg zurück. Die Ankunft von Pierre de Penthièvre brachte eine neue Periode des Wohlstands, in der der wesentliche Umriss der Stadt festgelegt wurde. Im Jahre 1442 ließ Peter II., der zukünftige Herzog der Bretagne, eine von vier Türmen flankierte Burg errichten. Dank der Tuchweberei im „Bourg Noble", dem Viertel bei der Abtei Abbaye Sainte-Croix, wuchs die Stadt bald über ihre Mauern hinaus. Im 17. Jh. erlebte sie den Bau der meisten Gebäudekomplexe, wie Augustiner- und Ursulinenkloster, Adels- und Bürgerhäuser mit geschnitzten Türen, im Jahre 1626 jedoch auch die Schleifung der Burg. Selbst wenn durch die Modernisierung der Stadt im 18. Jh. in der Altstadt innerhalb der Befestigungsmauern zahlreiche Fachwerkhäuser der berühmten, schöpferischen Zimmererschule von Guingamp verschwunden sind, stellt der Platz Place du Centre einen der schönsten urbanen Räume der Bretagne mit einem architektonischen Erbe dar, welches die Glanzzeiten der Stadt repräsentiert. „Gwengamp" heißt, schöpft ihre Identität aus zweierlei Wurzeln: ihrer Zughörigkeit zum Trégor und der Bretagne, in der die bretonische Sprache und die religiösen Traditionen gepflegt werden, und zum Penthièvre im Hinblick auf Geschichte und Militär. Diese eigenständige Position entspricht auch in etwa dem aktuellen Wirken von Guingamp - kulturell als Organisatorin des Festivals Saint-Loup für bretonische Tänze oder sportlich mit den Fußballstars des berühmten Teams En Avant de Guingamp.« Office de Tourisme de Guingamp Communauté 2 place du Champ-au-Roy BP 40203 22202 Guingamp Cedex Tél. : +33 (0)2 96 43 73 89 [email protected] www.ot-guingamp.fr 40 Hennebont Durchgang in einer Flussmündung, überragt von einem Felsvorsprung. Felsfestung. «Die Stadt bietet einen interessanten Über- Seit der Bronzezeit war Hennebont eine Überquerungsstelle am Fluss und wurde im 13. Jh. als Herzogssitz geschichtlich relevant. Sie ist die einzige Stadt in der Region um Lorient mit einer mittelalterlichen Stadtmauer und bietet ihren Besuchern trotz der Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges ein breites Panorama der bretonischen Geschichte. Hennebont (das bedeutet „Alte Brücke“) liegt geschützt in der Rade von Lorient, wo der Fluss Blavet das Land der Wälder (Argoat) mit Armor, dem Land des Meeres, verbindet. Im 13. Jh. erhob Johannes I., Herzog der Bretagne, es zum Herzogssitz. Seine Gemahlin Blanche de Navarre gründete hier die Zisterzienserabtei Notre-Dame-de-Joye. Während der Bretonischen Erbfolgekriege wurde sie mehrere Male belagert. Mit ihrem Aufruf an die Bewohner von Hennebont zum Widerstand hob sich Herzogin und Herzogsmutter Johanna von Flandern („die Flamme“) hervor. Im 15. Jh. wurde die Stadtmauer neu errichtet, von der die Porte de Borerec’h mit den beiden Wachtürmen der Festungsstadt zeugt. Im 16. Jh. entstand um die im spätgotischen Stil erbaute Basilika Notre-Dame-de-Paradis ein neues Viertel. 1857 ließen sich die Nationalgestüte in Hennebont nieder und 1860 begann das ein Jahrhundert andauernde Abenteuer der „Schmieden von Hennebont“. blick über den Baustil des 16. Jh. bis zur Architektur unserer Zeit. Die Kalksteinhäuser hinter der Stadtmauer sind Zeugen einer florierenden kaufmännischen Vergangenheit. Das Fachwerkhaus des Seneschalls erinnert an die Macht der Herzöge. Der außerhalb der Mauern liegende Place Foch ist von Stadthäusern aus dem 18. Jh. umgeben. Hier und da kann man in kleinen Häusern von 1930 Art-déco-Möbel bewundern. Neuere Bauten treffen auf Zeugen der Vergangenheit und bilden mit dem reichen Naturerbe einen Ort mit vielen Facetten.« Lorient Bretagne Sud Tourisme Agence d’Hennebont 9 place Foch 56700 Hennebont Tél. : +33 (0)2 97 847 800 [email protected] www.lorientbretagnesudtourisme.fr 41 Lamballe Lage auf einem Felsvorsprung über einer Flussschleife des Gouëssant. Wassergeschützte Felsfestung. «Ein ruhiger Stadtspaziergang zu Fuß Lamballe, an der ehemaligen galloromanischen Strecke Corseul-Carhaix gelegen, ab dem 10. Jh. Hauptstadt der Herzöge von Penthièvre, Handelsund Handwerkerzentrum, und seit dem 19. Jh. Pferdestadt, hat sehr vieles erlebt und hat aus diesen verschiedenen Epochen ein einzigartiges Erbe bewahrt. In dieser Stadt liebt man die Kunst und weiß dies zu zeigen, insbesondere im Museum Mathurin Meheut, im Nationalgestüt oder im Kulturzentrum Quai des Rêves. Die befestigte Stiftskirche Notre Dame auf dem Felsvorsprung ist die einzige Zeugin des militärischen Ursprungs der Stadt. Etwas weiter unten bezeugen drei Priorei-Klöster das Bestreben der Herzöge von Penthièvre, ihre Hauptstadt zu einer mächtigen Stadt zu machen. Die durch die Flussschleifen des Gouëssant geschützten Prioreien sind Ursprung der Orte Saint-Martin, Saint-Lazare und Saint-Jacques, was auch die alten Gebäude in diesen eher abgelegenen Vierteln erklärt. Die vielfältigen Stilrichtungen der Fachwerkhäuser sind Ausdruck der einzigartigen Architektur Lamballes: Es sind sowohl Einflüsse aus Saint-Brieuc und Guingamp als auch aus Rennes zu finden. 1825 siedelte sich ein Gestüt in Lamballe an, aus dem die vor allem in der Artillerie eingesetzte Zugpferderasse „Trait postier breton“ hervorging. So wurde das Gestüt nach dem Ersten Weltkrieg zum zweitgrößten in Frankreich. lohnt sich. Das hochrangige Fachwissen rund um die Kunst und den Reitsport wird weitergeführt und vereint Vergangenheit und Gegenwart. Der Hügelgipfel SaintSauveur, der über der Stadt und dem Tal von Gouëssant, liegt, bildet die Wiege dieser herrschaftlichen Stadt, wo sich die imposante Burg derer von Penthièvre befand, in der Nähe der Stiftskirche Notre Dame, der geistigen Schutzherrin in direkter Nähe zum weltlichen Schutzherren. Weiter unten ist die Markttätigkeit der Stadt auf dem Place du Martray zu erkennen, der von Stadthäusern und Fachwerkhäusern gesäumt ist. Zwischen den Werkstätten der Künstler und Handwerker führt der Weg weiter bis zum Gestüt, das alle Liebhaber des Authentischen in die Ställe, die Schmiede und in die Reithalle einlädt…« Office de Tourisme Place du Champ de Foire BP 50211 22400 Lamballe Tél. : +33 (0)2 96 31 05 38 [email protected] www.lamballecommunaute-tourisme.com 42 Landerneau Durchgang im Mündungsdelta des Elorn. Felsfestung. «Die Spuren der Vergangenheit Landerneau mit der wunderschönen bewohnten Brücke aus dem 16. Jh., die kürzlich zum historischen Kulturerben erklärt worden war und unter deren Bögen Fluss und Meer aufeinandertreffen, liegt an den Wegkreuzungen zwischen Léon und Cornouaille. Die Stadt konnte ihr wunderschönes architektonisches Erbe bewahren: enge Gassen, in denen die Spuren der Geschichte genau zu sehen sind, ein Erlebnisparcours rund um das Kulturerbe und die Ufer des Elorn laden zum Spaziergang ein. Landerneau entstand in dem Mündungsdelta des Flusses Elorn, der ursprünglich auf einer Furt durchquert werden musste, ehe die Brücke errichtet wurde. Die Entstehung und Entwicklung der Stadt waren durch ihre Lage an einem Knotenpunkt geprägt. Die Stadt wurde genau dort errichtet, wo der Einfluss der Gezeiten nicht mehr so stark spürbar war und man den Fluss bequem zu Fuß durchqueren konnte. Die Kais wurden erst im 17. Jahrhundert angelegt, und an ihnen entlang hat sich die eigentliche Stadt an den beiden Ufern des Elorn entwickelt. Die Reeder- und Kaufmannshäuser in den warmen goldgelben Nuancen des Steins aus Logonna zeugen vom Aufschwung des Hafens zur Blütezeit des Leinenhandels. Die in der Gegend Léon hergestellten Ballen wurden nach ganz Europa ausgeführt, und bei der Rückfahrt luden die Schiffe Wein aus Bordeaux. Im 19. Jh. begann mit der Industrialisierung und der Einrichtung der Eisenbahn eine neue Ära für die Stadt: Es entstanden zahlreiche Villen und Herrenhäuser, deren Pracht auch heute noch von der Architektur Landerneaus aus vergangenen Jahrhunderten zeugt. Landerneaus als wohlhabende Stadt kann man an den kunstvoll gearbeiteten Gauben der Häuser und der guten Qualität des Logonna-Steins erkennen. Der architektonische Rundgang über die Brücke Pont de Rohan führt vorbei an eindrucksvollen Gebäuden, Fachwerkhäusern und schieferverkleideten Fassaden. Dieses außergewöhnliche, über 500 Jahre alte Bauwerk ist heute eine der letzten bewohnten Brücken Europas. Rund um diese Sehenswürdigkeit gibt es Freilichtausstellungen. Von der Stadt aus führt ein 6 km langer Spazierweg am Ufer des Elorn entlang.« Maison de Tourisme du Pays de Landerneau-Daoulas 9 place du Général de Gaulle 29800 Landerneau Tél. : +33 (0)2 98 85 13 09 [email protected] www.rives-armorique.fr 43 Lannion Felsvorsprung und Durchgang im Innern einer Bucht. Festung. «Die majestätische Kirche Eglise de In dem Handelszentrum, das sich an einem Hügel am rechten Ufer des Léguer erstreckt, gehen industrielle Entwicklung und Bewahrung der Identität erfolgreich Hand in Hand, zu erkennen an dem berühmten Marktplatz, den Fachwerkhäusern und der wunderschönen Kirche Eglise de Brélévenez, zu der man über 140 Stufen gelangt. Lannion entstand an einer Furt über den Léguer, an einer Stelle, die schon in der Jungsteinzeit besiedelt war, dort, wo sich heute die Brücke Pont de Kermaria befindet. Die Durchfahrt auf dem Léguer war durch eine Burg geschützt. Im Mittelalter lebte die von wuchtigen Mauern umgebene Stadt im Rhythmus der Gezeiten und des Hafens. Aus jener Zeit sind im mittelalterlichen Stadtkern die mit Fachwerk oder behauenen Schiefertafeln errichteten Häuser erhalten, die vom Wohlstand und der eigenen Geisteshaltung der Bewohner zeugen, sowie die Villen und Herrenhäuser, in deren massiven Türmen sich Wendeltreppen verstecken, über welche man in die höheren Stockwerke gelangte. Seit der Einrichtung des Centre National des Télécommunications 1960 ist die Stadt zu einem Industrie- und Hochschulzentrum im Zeichen der Elektronik, Informatik und der Telekommunikation geworden. Heute ist Lannion eine Unterpräfektur mit 20.331 Einwohnern und das Verwaltungs-, Handels-, Sport,- Kultur- und Tourismuszentrum des Trégor. Brélévenez, zu der 140 Stufen hinaufführen, liegt oberhalb der Stadt. Über die von kleinen traditionellen Häusern gesäumte Treppe gelangt man hinunter in die historischen Stadtviertel. Entlang der Straßen, Plätze und gepflasterten Gässchen enthüllt Lannion seine herrlichen architektonischen Schätze… kunstvoll geschnitzte Querbalken, Fachwerk, Kariatyden, Sonnenuhr, Stadt- und Herrenhäuser, Häuser mit kleinen Warten, ehemaliges Kloster und Kreuzgang, Wandmalereien, Altarretabeln und Krypten.« Office de Tourisme Communautaire de Lannion-Trégor Communauté Pôle Baie de Lannion 2 quai d’Aiguillon 22300 Lannion Tél. : +33 (0)2 96 05 60 70 [email protected] www.bretagne-cotedegranitrose.com 44 Morlaix Felsfestung. Brückenstadt an der Flussmündung. «Bei einem Spaziergang durch Morlaix Morlaix siedelte sich zwischen Léon und Trégor, am Ende einer der längsten Rias der Bretagne, dem Zusammenfluss von Jarlo und Keffleuth, auf einem Vorsprung an, wo sich zuvor ein römisches Militärlager befand. Seine einzigartige Lage wird durch den 62 Meter hohen Viadukt besonders hervorgehoben. Der Name Morlaix stammt wahrscheinlich von dem lateinischen Ausdruck Mons relaxus (erholsamer Berg), aus dem im Bretonischen „Montroulez“ wurde. Um das Jahr 1000 errichteten die Herren von Tréguier eine Festung. Unter ihrem Schutz entstand die Stadt hinter der Festungsanlage, von der nur ein kleiner Teil in der Rue de l'Hospice verblieben ist. Im Jahr 1035 wurde die Ortschaft Eigentum des Grafen von Léon. Außerhalb der Stadtmauern entwickelten sich nach dem 12. Jh. Ortschaften um die drei Klöster Saint-Matthieu, Saint-Melaine und Saint-Martin. Vom 15. bis 18. Jh. war der Hafen von Morlaix im Zentrum einer reichen Region mit Leinenanbau einer der wichtigsten Häfen des Ärmelkanals und begründete durch den Handel mit feinem Leinenstoff, dem sogenannten Crées, den Reichtum der Stadt. Am Quai de Léon entstand 1756 die Tabakmanufaktur. Der Viadukt wurde 1862 anlässlich des Baus der Eisenbahnstrecke Paris-Brest errichtet. 1958 wurde die Ortschaft Ploujean an Morlaix angegliedert und auf der Anhöhe entstanden neue Viertel. kann man engen Gässchen folgen, die schönen grünen Ecken der Stadt und das Wasser entdecken, die romantischen Dächer der Altstadt, die Festungsstadt und die imposante Präsenz der Bögen des Viadukts. Typisch für Morlaix sind die „Maisons à Pondalez“ (Laternenhäuser), die zwischen dem 14. und 17. Jh. von den Tuchhändlern erbaut wurden. Diese Fachwerkhäuser mit Auskragungen zur Straßenseite sind rund um einen großen Innenraum mit einem riesigen Granitkamin, einer Wendeltreppe und Holzgängen angelegt.« Office de Tourisme de Morlaix Parvis Saint-Melaine Place des Otages 29600 Morlaix Tél. : +33 (0)2 98 62 14 94 [email protected] www.tourisme-morlaix.fr 45 Nantes Zusammenfluss zweier Flüsse und Durchgang in einem Mündungsdelta. Über zweitausend Jahre alte Stadt galloromanischen Ursprungs. «Natürlich gehören die Wahrzeichen zu Nantes am Nordufer der Loire und am Knotenpunkt mehrerer Land,- Fluss und Seewege gelegen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Handels- und Industriehafen und zu einer Stadt mit starkem Durchgangsverkehr, regem Austausch und der Begegnung mehrerer Kulturen entwickelt. Nantes, das antike Namnètes, entstand auf einer der vielen Inseln im Mündungsdelta der Loire, welche die Überquerung des Flusses erleichterten. Im 15. Jh. behauptete die Stadt resolut ihre Rolle als Hauptstadt der Bretagne; Jean V, François II und schließlich Herzogin Anne ließen das Schloss der Herzöge der Bretagne und die Kathedrale SaintPierre-et-Saint-Paul errichten. Im 18. Jh. entwickelte sich die Stadt zum größten Hafen Frankreichs und dehnte sich nach Westen entlang des Kais Quai de la Fosse aus. Es entstand ein eindrucksvolles architektonisches Miteinander: die Insel Ile Feydeau, die Börse, der Platz place Royale und das Viertel Graslin. Im 19. Jh. wurde Nantes zu einer Industriestadt, und es entstanden neue Bauwerke als Symbole der modernen Entwicklung: die Passage Pommeraye zum Beispiel, eine Konstruktion aus Metall und Glas. Einige Arme der Loire und der Erdre wurden aufgefüllt und die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert. Durch den Wiederaufbau und die für die Einrichtung der Straßenbahn notwendigen Umstrukturierungen hat sich das Gesicht der Altstadt verändert. Heute sind die zeitgenössischen Bauwerke die neuen Anlaufpunkte in der Stadt. jeder Stadtbesichtigung. Außerdem gibt es originelle Themenparcours. „Laissezvous conter les promenades vertes en cœur de ville“ (Grüne Wege im Herzen der Stadt) führt zu Parks, Gärten, grünen Inseln und mit Rasen bepflanzten Flussufern. Bei dem Rundgang „Laissezvous conter Jules Verne et Nantes“ wandelt man auf den Spuren Jules Vernes durch dessen Heimatstadt zu den Orten, an denen er lebte, die ihn inspirierten und die von einem Hauch von Abenteuer erfüllt sind. « Bureau d'Accueil Nantes Tourisme 9 rue des Etats 44000 Nantes Tél. : +33 (0)8 92 46 40 44 [email protected] www.nantes-tourisme.com 46 Pontivy Durchgang am Fluss Blavet. Festungsstadt. «Feudalstadt oder Napoleonstadt? Im Herzen der Gegend Argoat am Schnittpunkt zwischen dem bretonisch sprechenden und dem französisch sprechenden Teil (= Pays gallo) der Bretagne, zwischen den ehemaligen Bistümern Cornouaille, Vannes und Saint-Brieuc und zwischen den Departements Morbihan und Côtes d'Armor wurde Pontivy oft als idealer Ort für die Errichtung einer neuen regionalen Hauptstadt erachtet. Selbst der erste Kaiser der Franzosen hatte diesen Gedanken erwogen und die ehemalige Feudalstadt derer von Rohan auf den Namen „Napoléonville“ umgetauft sowie deren Altstadt eine „Neustadt“ hinzugefügt. Es heißt, die Stadt verdanke ihre Entstehung dem Heiligen Ivy, einem jener zahlreichen Einsiedler, welche im frühen Mittelalter das herrliche Tal des Blavet als Ort für ihre Meditation wählten. Tatsächlich wurde der Ort jedoch um eine Festung herum angelegt, welche eine Brücke über den Blavet schützte, die man notwendigerweise benutzen musste um auf die andere Seite zu gelangen. Von dieser befestigten Burg aus dem 13. Jh. hat Pontivy das Ende des 15. Jh. von Jean II de Rohan wieder aufgebaute Schloss bewahrt sowie das mit unregelmäßigem Umriss gestaltete Altstadtviertel Martray. Dieses Viertel mit Fachwerk- und Steinhäusern bildet einen eigenartigen Kontrast zu dem von Napoléon angelegten Teil der Stadt mit schnurgeraden, rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen, großen Plätzen und erhabenen Bauwerken. Heute, zu Beginn des 21. Jh. ist Pontivy eine mittelgroße Stadt und ein dynamisches Geschäfts- und Industriezentrum in einem besonders fruchtbaren landwirtschaftlichen Becken, deren Einfluss sich auf eine Gegend mit etwa 60 000 Einwohnern erstreckt. Sowohl als auch! Und zudem militärischen Ursprungs, auch heute an den Ufern des Blavet gelegen und in der Nähe einer Passage über diesen herrlichen Fluss, unterhalb der Burg, die die Durchfahrt kontrollierte. Die engen, gewundenen Gassen erinnern an die Zeit der Herzöge, als die Herren von Rohan in der Stadt herrschten, während die im Süden daran anschließende Kaiserstadt rund um einen zentralen Platz liegt, der groß genug für die Paraden der Garnisonen war, und von dem schnurgerade Boulevards wegführen. Von dieser neuen Stadt sind erhabene Bauwerke erhalten sowie ein schiffbarer Fluss, der zu Freizeitaktivitäten an der frischen Luft einlädt. « Office de Tourisme de Pontivy Communauté 2 quai Niémen Péniche Duchesse Anne 56300 Pontivy Tél. : +33 (0)2 97 25 04 10 [email protected] www.pontivy-communaute.fr 47 Pont-l’Abbé Durchgang in einem Mündungsdelta. Befestigte Stadt mit bebauter Brücke. «Geht man durch die Straßen und über Pont-l’Abbé, „Die bretonischste Stadt der Bretagne der bretonischen Sprache und Traditionen“ (Maupassant) verdankt ihren Aufschwung der bebauten Brücke, die als Namensgeberin diente. Sie ist die Hauptstadt des Pays Bigouden (Bigoudenland), ein Ort der traditionellen Prozessionen (Pardon) und der Legenden und Heimat der Sticker und Stickerinnen, denen jedes Jahr im Juli anlässlich der „Fête des Brodeuses“ (Fest der Stickerinnen) gedacht wird. Die elegante Haube dient heute als Symbol der Bretagne. Bevor man über die Brücke in die Stadt gelangt, durchquert der Besucher das Viertel von Lambour, das von den Ruinen einer Kirche überragt wird, von deren Glockenturm 1675 auf Anweisung des Königs die Spitze abgeschlagen wurde. Die Kirche erinnert an die Unterdrückung, die auf die Revolte der Bonnets Rouges folgte. Die Brücke trennt den Hafen vom See, in dem sich das Schloss spiegelt. Von der mittelalterlichen Festung sind lediglich die Keller und der Bergfried übrig. Der von den Bonnets Rouges niedergebrannte Haupttrakt wurde im 18. Jh. wieder aufgebaut. Dort ist heute das Rathaus untergebracht. Die Mauern wurden im 19. Jh. zerstört und die Steine für den Bau der Hafenkais verwendet. Im Bergfried ist ein schönes Museum untergebracht, das den Bigouden-Kostümen und der Stickerei gewidmet ist. Kleine Straßen führen zu der imposanten gotischen Kirche Notre-Dame des Carmes. Sie ist der einzige Überrest eines im 14. Jh. gegründeten Klosters. Dieses düstere Gebäude, typisch für die Architektur der Bettelorden, wurde im 19. Jh durch leuchtende Kirchenfenster, wie das der Rosette erhellt. die Plätze, entdeckt man schöne Herrenhäuser, die im 16. und 17. Jh. von den Edelleuten der Region erbaut wurden. Pont-l’Abbé bleibt dennoch eine schöne Stadt des 19. Jh.; viele alte Häuser wurden zerstört und mussten den schönen Häusern der Großbürger weichen, die durch den Handel und insbesondere durch den Export von Kartoffeln zu Vermögen gelangten. Der Donnerstagsmarkt, der größte der Cornouaille, sowie zahlreiche Geschäfte führen die Handelstradition der Stadt weiter. Der ehemalige Treidelpfad ist heute ein herrlicher Spazierweg entlang des Flusses, inmitten sehenswerter grüner Landschaften, in denen es hunderte von Vögeln gibt.« Office de Tourisme du Pays de Pont-l'Abbé 11 place Gambetta 29120 Pont-l'Abbé Tél. : +33 (0)2 98 82 37 99 [email protected] www.ot-pontlabbe29.fr 48 Port-Louis Lage an der Einfahrt zu einer Bucht und einer Flussmündung. Küstenstadt. «Ein Zwischenstopp in diesem Hafen Das Städtchen an der Mündung des Blavet hat wirklich ein ungewöhnliches Schicksal erlebt: die französischen Könige machten im 17. Jh. den Ort zu einem äußerst bedeutenden Hafen, und Königin Amélie im 19. Jh. zu einem renommierten Badeort! In Blavet, so hieß die Stadt ursprünglich, legten bereits im Mittelalter mit Salz, Wein, Fisch und Getreide beladene Schiffe an. Während der Hugenottenkriege begannen die Spanier mit der Errichtung der Zitadelle, die 1618 von Ludwig XIII. fertiggestellt wurde. Ihm verdankt die Stadt auch die Festungsmauern, die Errichtung des Hafens Port de la Pointe und ihren Namen, Port-Louis. Die Spuren der Spanier (1590-1598) sind auch heute noch an den mit Ziegeln gedeckten Häusern zu erkennen, die sich von der örtlichen Bauweise abheben. Im 17. Jh. wurde Port-Louis Sitz der Ostindischen Handelsgesellschaft (Compagnie des Indes Orientales), bevor ihr der Ort Le Faouédic auf dem rechten Ufer der Bucht den Rang streitig machte und unter dem Namen „l'Orient“ die Vorherrschaft errang. Die prächtigen Häuser der Händler und „Schiffsbürger“ zeugen von dem damaligen Wohlstand der Stadt. Eine Zeit lang wurde es still um Port-Louis, bevor man nach der Julimonarchie eine neue Blütezeit erlebte, dank des Interesses, das Königin Amélie dem Seebad, einem der ersten der südlichen Bretagne, entgegenbrachte. voller Charme lässt das jahrhundertealte Seefahrertreiben wieder aufleben. Auf den Festungsmauern verbindet sich der Hauch der Geschichte mit dem Wind des Atlantiks. Bastionen, Brücken und von Sand gesäumte Wehrgänge drücken allem einen Echtheitsstempel auf. Bei einem Spaziergang oder einer vorgeschlagenen Stadterkundung breitet sich ein reichhaltiges architektonisches und historisches Erbe über sämtliche Epochen hinweg aus. An Christi Himmelfahrt wird die ehemalige Festung anlässlich des Festivals Avis de Temps Fort mit Straßenkünstlern wieder zum Leben erweckt.« Lorient Bretagne Sud Tourisme Agence de Port-Louis 1 avenue Marcel Charrier 56290 Port-Louis Tél. : +33 (0)2 97 847 800 [email protected] www.lorientbretagnesudtourisme.fr 49 Quimper Lage am Zusammenfluss zweier Flüsse und am Durchgang einer Flussmündung. Zweitausend Jahre alte Stadt galloromanischen Ursprungs. «An den hübsch gestalteten Ufern des Die Bischofs- und Herzogsstadt Quimper ist die historische Hauptstadt der Cornouaille. Die mittelalterliche Stadt im Schatten ihrer herrlichen Kathedrale ist zugleich auch eine moderne Stadt des 19. und 20. Jh. Seit jeher war Quimper Zufluchts- und Durchgangsort. Die erste Siedlung am hinteren Teil der Flussmündung entwickelte sich während der galloromanischen Epoche rund um einen flussabwärts gelegenen Hafen in Locmaria. Im Mittelalter wurde der Ort an den Zusammenfluss (kemper auf Bretonisch) der beiden Flüsse Steir und Odet verlegt, wahrscheinlich wegen der strategisch günstigen Lage. Die ehemalige Hauptstadt der mächtigen Grafen von Cornouaille und Bischofssitz ist untrennbar mit dem Namen des Heiligen Corentin verbunden. Er war einst Bischof von Quimper und Freund des legendären Königs Gradlon. Die Altstadt liegt auch heute noch im Schutz der Stadtmauern. Am Fuß der majestätischen gotischen Kathedrale Saint-Corentin (13., 15. und 19. Jh.) erstreckt sich ein Netzwerk aus Straßen und Gassen, gesäumt mit Fachwerk– und Steinhäusern aus dem 16., 17. und 18. Jh. An den Ufern des Odet liegt jener Teil der Stadt, der im 19. Jh. errichtet wurde, unter anderem auch der Hafen und die Verwaltungsgebäude. Die Kais mit ihren vielen blumengeschmückten kleinen Brücken sind besonders malerisch. Odet entdeckt man die Zeugen aus Quimpers Glanzzeiten: Locmaria, am Fuße des abschüssigen und mythischen Mont Frugy, dem ersten galloromanischen Ursprung der Stadt, der nach dem Jahr Eintausend zum Vorort einer Benediktinerpriorei wurde und danach 1690 zum Arbeiterviertel mit seinen Steingutfabriken. Etwas weiter flussaufwärts und am gegenüberliegenden Ufer befindet sich die zweite Ansiedlung der Stadt nach dem Jahr 1000, die aus zwei Stadtvierteln aus der Zeit der Fürsten besteht: Terre-auDuc mit dem Gerichtsgebäude, den Fachwerkhäusern und Klöstern aus dem 17. Jh. und die Bischofsstadt in mittelalterlicher Bauweise umgeben von Stadtmauern und zwischen Steïr und Frout gelegen. « Office de Tourisme de Quimper en Cornouaille Place de la Résistance 29000 Quimper Tél. : +33 (0)2 98 53 04 05 [email protected] www.quimper-tourisme.com 50 Quimperlé Lage am Zusammenfluss zweier Flüsse und Durchgang in einem Mündungsdelta Unterhalb eines Felsvorsprungs. Religiöses Zentrum bretonischen Ursprungs im Schutz von Wasserstraßen. «Von der Brücke Pont fleuri bis zur Für alle Besucher der Stadt, unter ihnen berühmte Schriftsteller wie Brizeux und Flaubert, symbolisiert Quimperlé ein sanftes, angenehmes Leben. Die Stadt an den Toren der Cornouaille ist eine Hochburg der bretonischen Kultur. Hier wurden bedeutende Persönlichkeiten geboren: Matilin an Dall, der berühmteste Biniou-Spieler (kleiner bretonischer Dudelsack) aller Zeiten, Dom Morice, Historiker und Vater der bretonischen Literatur und Théodore Hersart de la Villemarqué, Dichter und Autor des „Barzaz Breiz“, eines Werkes, das die Qualität und Ausdruckskraft der mündlichen Überlieferung in der Bretagne bekannt gemacht hat. Der untere Stadtteil ist von drei Flüssen geprägt. Die beiden ersten, Ellé und lsole, umschließen eine kleine Insel, die Wiege der Stadt, denn hier gründeten die Benediktinermönche von Redon im 11. Jh. die Abtei Abbaye de Sainte Croix. Hier befinden sich auch die Zeugen der religiösen und weltlichen Geschichte der Stadt, die prächtigen Stadthäuser im aristokratischen Viertel (15. – 17. Jh.), die Fachwerkhäuser, die idyllische Brücke pont fleuri aus dem Mittelalter, die Gärten der Ellé, die Fischereien... Der dritte Fluss, die Laïta, beginnt dort, wo die beiden anderen Flüsse zusammenfließen. Die schönen Steinhäuser an den Kais zeugen von einem einst blühenden Hafen. Der Stadt wurde es an den Flussufern schnell zu eng, und sie begann sich über die Hänge der umliegenden Hügel auszuweiten. Es entstand eine neue Oberstadt, in welcher als Krönung die Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption (13. und 15. Jh.) errichtet wurde, dem „Mont-SaintMichel im Landesinnern“, wie sie hier genannt wird. Hier befinden sich auch die Kapelle und das Kloster der Ursulinen (16. Jh.) und die Kapelle Saint Eutrope (16. Jh.), die an das mittelalterliche Hospital (16. Jh.) angrenzt. Von dem Felsvorsprung aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Flüsse und auf einen großen Wald in der Ferne. Ursulinenkapelle taucht man in die Geschichte von Quimperlé bei einem Spaziergang über Brücken, durch mittelalterliche Gässchen und über Pflastersteintreppen ein. Von den Kais am Flussufer breitete sich die Stadt friedlich den Hügel aufwärts aus. Zu den Sakralbauten ihrer Ursprünge gesellten sich Zeugen des lebhaften Hafen- und Handelstreibens. Mühlen, ehemalige Gerbereien und Gärten sorgen für eine abwechslungsreiche Stadterkundung, die sich auch vom Wasser aus in einem Kanu anbietet.« Office de Tourisme Quimperlé Terre Océane Bureau d’Accueil de Quimperlé 3 place Charles de Gaulle 29300 Quimperlé Tél. : +33 (0)2 98 96 04 32 [email protected] www.quimperle-terreoceane.com 51 Rennes Durchgang am Ufer eines schiffbaren Flusses. Zweitausend Jahre alte Stadt gallo-romanischen Ursprungs. «Festivals bestimmen das Jahr über den Rennes, die Hauptstadt der Bretagne, mit dem TGV zwei Stunden von Paris entfernt, hat eine 2000-jährige, reichhaltige Geschichte. Ihr geschütztes und saniertes Kulturerbe – das Parlament der Bretagne als leuchtendes Beispiel – passt sich harmonisch dem Leben einer jungen Studentenstadt an. Rennes war Krönungsstadt der Herzöge der Bretagne, die Tortürme Portes Mordelaises zeugen von dieser Zeit. Die engen Straßen und gewundenen Gassen mit den Fachwerkhäuserreihen illustrieren meisterhaft die aufstrebenden Baukünste im 15. bis 17. Jh. Neben dem mittelalterlichen Stadtteil liegt ein im klassischen Stil erbautes Viertel mit den beiden aneinandergrenzenden königlichen Plätzen, jeder mit einem markanten Bauwerk: das Parlament der Bretagne – außergewöhnlicher Zeitzeuge der bretonischen Geschichte und der französischen Kunstgeschichte des 17. Jh. – und das Rathaus (19. Jh.), entworfen von dem königlichen Bauherren Gabriel. Jenseits der Stadthäuser aus Holz und aus Stein und der Abteipaläste bietet sich der Parc du Thabor, entworfen von den bekannten Landschaftsplanern des 17. Jh., den Gebrüdern Bühler, als Ort der Ruhe mitten in der Stadt an. Das Schwimmbad Saint-Georges im Art-déco-Stil ist mit Mosaikmustern geschmückt, denen man in der Stadt oft begegnet. Auch das Poirier-Gebäude, am anderen Ufer der Vilaine hinter dem Museum der schönen Künste, ist von dieser Stilrichtung geprägt. Das von Christian de Portzamparc 2006 entworfene Kultur- und Wissenschaftszentrum Champs Libres beherbergt das Musée de Bretagne, ein Wissenschaftszentrum, das Planetarium und eine Bibliothek. Rhythmus der Stadt. Durch die Transmusicales ist Rennes international bekannt, doch findet sich die künstlerische Kreativität der Stadt auch in den Programmgestaltungen der Oper, des bretonischen Nationaltheaters und des Orchestre de Bretagne… Auf dem Marché des Lices, dem zweitgrößten Markt Frankreichs, bieten jeden Samstagmorgen in einem außergewöhnlichen Rahmen (Stadthäuser und Stahlhallen) über 300 örtliche und regionale Produzenten ihre Waren an. Ein geselliges Erlebnis, das man sich gönnen sollte.« Destination Rennes Tourisme et Congrès Office de Tourisme de Rennes Métropole 11 rue Saint-Yves CS 26410 35064 Rennes Cedex Tél. : +33 (0)2 99 67 11 11 [email protected] www.tourisme-rennes.com 52 Saint-Malo Lage an der Einfahrt einer Flussmündung. Religiöses Zentrum bretonischen Ursprungs und Küstenstadt. «In dieser Stadt, die dem Donnern und Von Dinard aus gesehen zeigt sich Saint-Malo de l'Isle, wie die Stadt früher hieß, vielleicht von seiner prächtigsten Seite mit vornehmen Häusern, hohen Kaminen, spitzen Dächern und Granitfassaden mit einer nüchternen und gleichzeitig eindrucksvollen Architektur. Saint Malo, eine Naturbastion, ist auf einer felsigen Halbinsel an der Einfahrt zum Mündungsdelta der Rance entstanden. Im Laufe der Jahrhunderte brachte die unabhängige Geisteshaltung der Bewohner Saint Malo so manches Privileg und so manche Steuerfreiheit ein. Der Hafen, von dem aus Kaperei und Warenaustausch mit fernen Ländern betrieben wurde, machte die Stadt zum Inbegriff des Wagemutes; die Heldentaten eines Duguay-Trouin und eines Surcouf rechtfertigten diesen Ruf. Im 17. Jh. kam die Stadt zu immensem Reichtum; die Reeder aus Saint Malo liehen König Ludwig IV. Geld und ließen sich prächtige malouinières errichten, jene typischen ReederHäuser, die überall im Hinterland verstreut liegen. Im 18. Jh. wurden die Stadtmauern und das Tor Saint Vincent angelegt, sowie die herrlichen Stadtvillen, die nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs originalgetreu wieder aufgebaut wurden. Im 19. Jahrhundert entstand entlang des großen Strandes der Badetourismus mit der Errichtung eines Kasinos, eines großen Hotels und einer Vielzahl von Villen. Breite Avenuen, Königreiche der Autos, haben die sandigen Wege ersetzt, die einst die Milchmädchen aus Paramé benutzten. Tosen der Stürme und den Springfluten ausgesetzt ist, hört man das Meeresrauschen schon von weitem oder erahnt es im sanften Schatten der Gässchen. Das Meer ist hier allgegenwärtig, in der Geschichte ihrer Einwohner, deren Schifffahrtswesen, den Symbolfiguren von gestern und heute - Reeder, Seefahrer, Entdecker, Korsaren, Neufundländer oder Skipper - und natürlich spielt das Wasser auch bei den sommerlichen und alltäglichen Vergnügungen eine zentrale Rolle: Baden im Meer, Spiel und Sport am Strand, Gleitsportarten und Segeln.« Office de Tourisme Esplanade Saint-Vincent 35400 Saint-Malo Tél. : +33 (0)2 99 56 64 60 [email protected] www.saint-malo-tourisme.com 53 Saint-Polde-Léon Lage in einer Bucht. Religiöses Zentrum bretonischen Ursprungs. «Das ehemalige Bistum der Diözese Saint-Pol-de-Léon ist eine ruhige Stadt, die sich innerhalb eines goldenen Gürtels aus besonders fruchtbarem Ackerboden um ihre fast übermäßigen religiösen Bauten herum erstreckt und noch heute auf unaufdringliche Weise von einer glanzvollen Vergangenheit zeugt… Die verschachtelten Straßen, die von dem Vorplatz ausgehend der schwindelerregenden Kathedrale aus dem 13. und 14. Jh. den Rücken zukehren, führen zum weltlichen Teil der Altstadt von Saint-Pol. Die wohlhabende Stadt hat ihre Fachwerkhäuser durch solide Bauwerke aus Naturstein mit klarer und auffälliger Linienführung ersetzt: das Haus mit einem kleinen schmucken Turm an der Ecke der rue Rozière beweist zur Genüge, wie reich man einst in dieser Stadt war. In den Straßen und Gassen verstecken sich noch so manche Kleinode: in der rue aux Eaux (Wasserstraße), früher eigentlich rue des os (Knochen-Straße), hatte sich die Zunft der Metzger niedergelassen, die rue au Lin (Leinenstraße) birgt die letzten Spuren einer alten Webertradition, in der rue du Lavoir (Straße zum Waschplatz) befindet sich ein Brunnen, dessen seit dem 6. Jh. nie versiegtes Wasser vom Heiligen Pol Aurélien gesegnet wurde und Wunder wirkt… Der riesige Glockenturm der Kirche Kreisker („mitten in der Stadt“ auf Bretonisch) ragt 80 Meter hoch in den Himmel und scheint sowohl die Menschen als auch die Zeit und die Elemente herauszufordern. Léon ist heute auch die Hauptstadt des Gemüseanbaus und der Gartenbaukunst. Saint-Pol-de-Léon ist sicherlich die Stadt, in der der traditionelle religiöse Eifer der Bretagne und die moderne bretonische Landwirtschaft am stärksten präsent sind. Den Spuren des Bischofssitzes innerhalb der Stadt – Kathedrale, Bischofspalast, Kapelle Notre-Dame du Kreisker, Pfrundhäuser, Stiftsherrenhäuser, Priesterseminare und Klöster – stehen außerhalb der Stadt die Fülle und Vielfalt des größten Gemüseanbaubeckens Europas (Artischocken, Blumenkohl und an die zwanzig andere Gemüsesorten) und des größten Gartenanbaugebiets Frankreichs (Kamelien, Rosen, Rhododendren…) gegenüber.« Office de Tourisme Place de l'Evêché 29250 Saint-Pol-de-Léon Tél. : +33 (0)2 98 69 05 69 [email protected] www.roscoff-tourisme.fr 54 Vannes Lage am hinteren Teil des Golfs. Zweitausend Jahre alte Stadt gallo-romanischen Ursprungs Eine der ersten Bischofsstädte der Bretagne. «Die Promenade de la Garenne, die an Die Stadt Vannes im hinteren Teil des Golfe du Morbihan gelegen, hat seine Traditionen und Aktivitäten im Laufe der Jahrhunderte bewahrt. Das reiche architektonische Erbe des ehemaligen Herzogssitzes, sein Jachthafen und die Nähe zum Golf sowie die unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksformen machen Vannes zu einem der größten touristischen Anziehungspunkte der bretonischen Küste. Sein Kulturerbe lädt zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Das Erbe von Vannes bietet eine Reise durch 2000 Jahre Geschichte. Im 1. Jh. v. Chr. gründeten die Römer im Land der Veneten eine neue Stadt: Darioritum. Im 3. Jh. bildete der Bau eines Castrums die Basis der Festungsstadt, die sich Ende des Mittelalters über eine Fläche von zehn Hektar erstreckte. Die Stadt rund um die Kathedrale und bevorzugter Sitz der Herzöge der Bretagne ist von ihrer mittelalterlichen Vergangenheit geprägt: Fachwerkhäuser bestimmen das Gesicht der engen Straßen und La Cohue erinnert an die Märkte und Gerichtsplätze des Mittelalters. Im Süden der Altstadt zeugen die Stadthäuser des 17. Jh. von der Veränderung einer Stadt mit Holzhäusern hin zu Steinbauten, insbesondere in der Rue SaintVincent, die von den Stadthäusern für Mitglieder des Parlaments gesäumt ist, das zwischen 1675 und 1690 in Vannes tagte. Der Hafen wurde zum Wirtschaftszentrum der Stadt, Händler und Reeder ließen dort ihre Wohnhäuser errichten. Das Rathaus und die Präfektur, zwei herrliche architektonische Meisterwerke, zeugen von der Ausdehnung im 19. Jh. über die Mauern hinaus sowie vom Wiederaufschwung der Stadt. den Schutzwällen im Osten entlang führt, bietet herrliche Aussichten auf die Gärten und die alten Waschhäuser, auf die Mauern, Türme und Dächer der ehemaligen Festungs- stadt. Jenseits der Festungsmauer erstreckt sich die Stadt einem Amphitheater gleich bis zur Kathedrale, mit wechselnden Panoramen aus mittelalterlichen Bauten mit verziertem Fachwerk und klassischen Gebäuden aus Quadersteinen. Vannes und seine Gemahlin grüßen als Verzierung einer Fassade die Besucher der Stadt. Im unteren Teil, hinter der Porte SaintVincent, liegt die herrlich gestaltete, zum Golf gelegene Hafenesplanade. Dieses gepflegte, städtische Erscheinungsbild ist der ideale Rahmen für Festivals und historische Feste.« Office de Tourisme Vannes Golfe du Morbihan Quai Tabarly - CP 23921 56039 Vannes Cedex Tél. : +33 (0)2 97 47 24 34 [email protected] www.tourisme-vannes.com 55 Vitré Lage auf einem Felsvorsprung. Felsfestung an der bretonischen Mark. «Diese Brückenstadt über dem Fluss „Eine ganze, vollkommen erhaltene, einheitliche gotische Stadt sehen, so wie es noch einige gibt: Nürnberg in Bayern, Vittoria in Spanien oder Nordhausen in Preußen.“ Victor Hugo über Vitré, Notre-Dame de Paris, 1831. Schon im 11. Jh. besaß Vitré eine starke Festung, die die Durchfahrt auf der Vilaine kontrollierte. Zwischen 1220 und 1240 errichtete die Stadt eine wuchtige Stadtmauer, und ab dem 15. Jh. gelangte die Stadt dank des internationalen Handels mit Leintuch, auch Kanevas genannt, zu beträchtlichem Wohlstand. Die imposanten Häuser der rue d’En-Bas zum Beispiel wurden zu dieser Zeit von Überseehändlern errichtet, die seit 1472 in einer Zunft zusammengeschlossen waren und sich auch am Bau der Kirche Notre-Dame in spätgotischem Stil beteiligten. Mit der Bekehrung der Stadtherren zum protestantischen Glauben wurde Vitré eine Hugenottenstadt, um die es nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 recht still wurde. Später stieg die Stadt in den Rang einer Unterpräfektur auf, und mit der Einrichtung der Eisenbahn 1857 und der Niederlassung des 70. Infanterie-Regiments 1874 kam der Wiederaufschwung. 1883 wurde die neo-romanische Kirche St-Martin eingeweiht. Nach 1918 erlebte die Stadt erneut eine Flaute mit dem Untergang des traditionellen Handwerks: Gerbereien und Webereien. In den Jahren nach 1970 entwickelte sich jedoch eine neue Dynamik, und heute ist Vitré eines der aufstrebenden Wirtschaftszentren der Bretagne. Vilaine beschränkt sich für viele auf ihr linkes Ufer, auf den Felsvorsprung mit der bekannten dreieckigen Festung und den reichen Gebäuden der Oberstadt. Doch es lohnt auch ein Besuch der rechten Seite, an deren steilen Ufern der aus Fachwerkhäusern bestehende Vorort Rachapt liegt. Dieses Viertel, das dank seiner Strickerinnen Anfang des 20. Jh. erhalten blieb, bietet unter anderem vom Park Tertres Noirs eine herrliche Sicht auf den Felsvorsprung mit der mittelalterlichen Festung.« Office de Tourisme du Pays de Vitré Place Général de Gaulle 35500 Vitré Tél. : +33 (0)2 99 75 04 46 [email protected] www.ot-vitre.fr 56 57 Kunst- städte Städtisches Erbe der Bretagne Villes d'Art et d'Histoire Tréguier La Roche-Derrien Lannion Pontrieux Roscoff Saint-Pol-de-Léon Morlaix Guerlesquin Saint-Malo Guingamp Châtelaudren Landerneau Lamballe Quintin Le Faou Moncontourde-Bretagne Jugonles-Lacs DE BRETAGNE Dinan Léhon Bazouges-la-Pérouse Combourg Fougères Bécherel Locronan Pont-Croix Quimper Pont-l’Abbé Guémené-sur-Scorff Pontivy Concarneau Josselin Quimperlé Hennebont Vitré Châteaugiron Malestroit Port-Louis Auray Rennes Vannes Rochefort-en-Terre Châteaubriant La Roche-Bernard Ausführliche Karte der Bretagne auf den folgenden Seiten. Nantes Association Cités d’Art de Bretagne 1 rue Raoul Ponchon - CS 46938 35069 Rennes Cedex Tél. : +33 (0)2 99 84 00 80 [email protected] www.cites-art.com C ÔT E DE É S L D GEN Roscoff R Rosco o coff coff off of SSaint-Pol-de-Léon Sain Saint-Po aint-P Pol-de-Léon Po ol-de-Léon olol-de-Léo l-d dee-LLéééo on Aber Wrac'h Ab A ber Wrac' h Aber Benoî Benoît enoît GR OSE T R Archipel Ar p des Se TE DE I AN CÔ Ply mo uth Ile-de-Batzz ES (Gr an deBre Cork ( Irlan de ) tag ne) 58 Lannnnion Lan La Lanni Lannion nio on Pointe d r ime l dee P Primel Po P Pon o onn Iles d'Ouessant et de Molène Plouaret P Pl louaret oua o uuare uaret ua arreet ar et Morlaix M orla o or orl orlai orlaix rla rlaaix rl aiix er L ' Elor gu 12 - E50 N1 N Guerlesquin Gu G Guerle Guerlesq uerl uer ue errllleesq esq es squin quui q uuin in in n LLanderneau Lander ander nder der erneau rnea rn nea eau au M Le Lé N12 - E5 0 Aber Ildu Ildutt N1 65 Saint-Mathieu Pointe P ntt Saint-Mat nte Saint-M athieu MER D'IROISE 33884 m 384 -E 60 M on t rré e s d 'A P rc naturel Parc nat na naturel attuurreel régional at réégg ona rég ré onnal d o d'Armorique ''A A Arm Ar Armo rrmo rm mo mor m oriqu rriiq que quue ue L'Auln Brest B Br rest res re rest est e Laan LLande Landes a de des du du Cr Cragou Crag Crago Cragou ago agou g u Rocc Tr Ro Trévézel Trévé Trév Tré révéz véze vézel ézel ézel zel el PPte ttee de ddes es EEspagnols es spagnol pagnols g ls ls Le Faou Le Faou Fa Fao aao ou ou Gorges G orges g du du C Corong oron ron ro ng LLandes and ndes d dee LLoca oca T s de pois Ta poi pois Tas Le Menez Me Men M nez nez ez Hom Hom om Le P resqu'îl qu' lee Presqu'île Crozon de C Crozo o n ozon FINISTÈRE C ana l de N L' Aul ne See n Ilee de Sein Pont-Croix Po P Pon ont-Croix on nt-Croix --C Croi ro oix oi ix du Razz Pointe Po o ointe d u Ra M on t a g n e s E60 LLocronan Lo Loc Locro occr cro ron ro onan ona an Lee Go G oyye L'Od es à Bres t Lac Lac Noi re s N16 5- du Van Pointe d Po u Va n ant Guémené-su G uémené ué uéme uém uémené né-su éé--su -su s et n R iv i è Quimper Q Quim Quimp uim imp mper per pe er r e de P o n t - 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Redaktionelle Koordination: Florence Le Thérisien Texte: Petites Cités de Caractère® ; Villes d’Art et d’Histoire ; Villes Historiques ; Jean-Bernard Vighetti ; Annick André. Bildnachweise: W. Berré, E. Berthier, Y. Boëlle, C. Crié, Diaphane, J. Ganiovecchiolino, J.-P. Gratien, C. Guillaume, J.-Y. Guillaume, F. Hamon, F. Le Divenah, Y. Le Gal, M. Schulte-Kellinghaus. Les Amis des Tisserands - Quintin, Canoë Kayak - La RocheDerrien, CRTB, D. Gouray - Ville de Rennes, M. Langle - OT Pontivy Communauté, ORPLRB, Service Valorisation du Patrimoine - Hennebont, Ville de Guingamp, A. Vittet - OT Jugon. Übersetzung: Final Word Gestaltung, Durchführung: Landeau Création Graphique Karte der Bretagne: Le Jardin Graphique Druck: Agence Beausoleil In Frankreich gedruckt