Das Programm zum
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Das Programm zum
BALÉ DA CIDADE DE SãO PAULO UNEVEN | LA VALSE | OFFSPRING | ABRUPTO. KÜNSTLERISCHE LEITUNG: IRACITY CARDOSO DO 21. NOVEMBER 2013 | 20 UHR | BURGHOF LÖRRACH BURGHOF programm und besetzung UNEVEN Choreographie & Bühne: Cayetano Soto Musik: David Lang Licht: Seah Johnson Kostüme: Nette Joseph Einstudierung: Mikiko Arai Choreographische Assistenz: Suzana Mafra Tänzerinnen und Tänzer: Erika Ishimaru, Fabio Pinheiro, Gleidson Vigne, Jefferson Damasceno, Joaquim Tomé, Leonardo Hoehne Polato, Marisa Bucoff, Vivian Navega Dias LA VALSE Choreographie: Luis Arrieta Musik: Maurice Ravel Choreographische Assistenz:Suzana Mafra Licht: Luis Arrieta Kostüme: Renata Schussheim Tänzerinnen und Tänzer: Marisa Bucoff & Jefferson Damasceno; Thaís França & Cleber Fantinatti; Kênia Genaro & Leonardo Hoehne Polato; Laura Ávila & Jaruam Miguez OFFSPRING Choreographie: Lukas Timulak Einstudierung: Nina Botkay Courcier | Choreographische Assistenz: Suzana Mafra Musik: Hauschka Ferndorf, Johann Abraham, Peter Schulz, Antonio Bazzani Bühne: Peter Bilak und Lukáš Timulak Kostüme:: Tomoko Inamura Licht: Tom Visser Tänzerinnen und Tänzer: Bruno Gregório, Camila Ribeiro, Erika Ishimaru, Fabiana Fornes, Fabio Pinheiro, Igor Vieira, Leonardo Hoehne Polato, Thaís França, Vivian Navega Dias ABRUPTO. Choreographie: Alex Soares Musik: Arvo Pärt Kostüme: Cassiano Grandi Choreographische Assistenz:Kênia Genaro Tänzerinnen und Tänzer: Irupé Sarmiento, Laura Ávila, Marisa Bucoff, Renata Bardazzi, Thaís França, Bruno Gregório, Fabio Pinheiro, Joaquim Tomé, Jaruam Miguez, Yasser Díaz balé da cidade de SÃo paulo Als die Tanzcompagnie 1968 gegründet wurde, ging es zunächst hauptsächlich darum, den Notwendigkeiten eines Schauspielhauses der größten Metropole Lateinamerikas gerecht zu werden. 1974 trieb Antonio Carlos Cardoso eine neue Entwicklung voran, auf der Suche nach Tänzern, die seine modernen und erneuernden Ideen umsetzen konnten. Aus dieser Zeit stammt sowohl der Name der Compagnie, Balé da Cidade de São Paulo, als auch der außergewöhnliche Status – bis heute ist das Balé da Cidade eine unabhängige Compagnie innerhalb der offiziellen Struktur des Theaters. Das brasilianische Selbstverständnis bescherte den Tänzern innerhalb der universellen Sprache des zeitgenössischen Tanzes sowohl eine technische als auch eine interpretatorische Vielfalt, was zur Folge hatte, daß sämtliche Stilrichtungen in das Repertoire einflossen, vom Neoklassischen bis hin zum Tanztheater. Sicher haben die jeweiligen Ballettdirektoren die Arbeit der Compagnie individuell geprägt, dennoch blieb stets der Grundgedanke der ständigen Erneuerung und Weiterentwicklung lebendig, besonders in Klaus Vianas experimenteller Arbeit in den 1980er Jahren. Alle Persönlichkeiten aufzuzählen, die zur Entwicklung der Compagnie beigetragen haben und die in irgendeiner Form ihren Charakter mit geprägt haben, wäre uferlos. All jenen Einflüssen, die zwar mitunter ausschlaggebend waren, über die jedoch nicht ordentlich Buch geführt werden konnte, da sie gewissermaßen nebenbei geschahen, könnte eine Aufzählung ohnehin nicht gerecht werden. Choreographen, Ballettmeister, Musiker, Dirigenten, Bühnenbildner und Kostümbildner, jeweils die Besten ihres Faches – sie alle trugen das Ihre zur kreativen Orientierung des Balé da Cidade bei, ob im Produktionsprozess, in der künstlerischen Gestaltung oder als konstruktive Kritik. Die Arbeit, die sich auf diese Art und Weise entwickelt hat, traf auf regen Widerhall bei Publikum und Kritik und wurde mit Preisen in allen denkbaren Kategorien ausgezeichnet. Neben diversen Choreographien wurden die technische Perfektion und der künstlerische Ausdruck der Tänzerinnen und Tänzer besonders gelobt. ÜBer die stücke und ihre choreographen UNEVEN (2013) Der spanische Choreograph Cayetano Soto ist berühmt für seine tänzerisch anspruchsvollen, komplexen und unberechenbaren Stücke, die oft eine unerwartete Wendung nehmen. Doch seine Arbeiten, besonders seine Pas de deux, sind nicht nur ekstatisch, aufgewühlt und energetisch, sondern immer auch sehr persönlich. In „Uneven“ erforscht Soto das Gefühl, nicht im Lot zu sein, über das er in seinem eigenen Leben mehr und mehr nachdenkt. Um diese Empfindung, das Gefühl der körperlichen und seelischen Schieflage zu visualisieren, hat Soto für das Stück eine unebene, in den Ecken ansteigende Bühne entworfen. CAYETANO SOTO (Choreograph) Cayetano Soto wurde 1975 in Spanien geboren. Nach einer Tanzausbildung am Instituto del Teatro in Barcelona und am Königlichen Konservatorium in Den Haag war er von 1998 bis 2005 als Tänzer beim Balletttheater München (Staatstheater am Gärtnerplatz) engagiert. Dort gab er 2002 auch sein Debüt als Choreograph. 2005 schuf Cayetano Soto für Erste Solisten des Bayerischen Staatsballetts das Stück „Quotidiano“, das auch beim Festival Internazionale di Danza und Danza Aperto in Venedig gezeigt wurde. 2006 folgte eine Einladung zum Königlichen Ballett von Flandern, wo Soto mit „24 FPS“ den 1. Hapag-Lloyd-Preis gewann. 2007 kreierte er „Not Yet“ für das Northwest Dance Project in Portland und noch im selben Jahr „M/C“ für das Königliche Ballett Flandern. Weitere Arbeiten entstanden u. a. für das Staatsballett Stuttgart und das Ballett Dortmund, das Tanztheater Luzern, das Ballet Jazz Montréal sowie für das Aspen Santa Fe Ballet, mit dem Cayetano Soto seit 2009 eine intensive Zusammenarbeit verbindet. Seine Arbeit „Canela fina“ für das Balé da Cidade de São Paulo wurde 2008 von der brasilianischen Zeitung „Folha de São Paulo“ zur besten Tanzproduktion des Jahres gewählt, und im Jahr 2011 wurde Cayetano Soto mit seiner Choreographie „Uneven“ für den russischen Golden-Mask-Award nominiert. LA VALSE (2008) In „La Valse“ bittet der Argentinier Luis Arrieta – zur Musik von Maurice Ravel – zum Tanz im Dreivierteltakt. Luis Arrieta ist dem Balé da Cidade seit langem verbunden. Allerdings ist dieses, nach dem Ersten Weltkrieg als Hommage an Johann Strauß geschriebene Werk für zwei Klaviere alles andere als eine simple Replik Straußscher Walzerherrlichkeit. Vielmehr handelt es sich um eine höchst komplexe, rhythmisch abwechslungsreiche und virtuose Auseinandersetzung mit der 1918 endgültig versunkenen Welt der Wiener Musikkultur des 19. Jahrhunderts. Vier Paare – die Damen in langen schwarzen Ballkleidern mit High Heels – wirbeln meist abwechselnd über die Bühne, geführt von ihren Partnern in grauer Hose und weißem Hemd. Sie tanzen eine Mischung aus Walzer, Tango, modernem Tanz und klassischem Ballett, überraschen aber immer wieder mit skurrilen theatralen Einfällen: zum Beispiel wenn eine Tänzerin wiederholt kraftlos in sich zusammensackt und dann schnell von ihrem Partner wieder in die Tanzhaltung gehoben wird, bevor sie erneut zusammenbricht. FAROOQ CHAUDHRY – PRODUZENT LUIS ARRIETA (Choreograph) Luis Arrieta begann 1972 seine Tanzstudien in Argentinien. Seit seiner ersten Choreographie „Camilla“ (1977) sind viele Arbeiten enstanden, in denen er sich verschiedensten Themen widmet und ein breites Spektrum an musikalischen Stilen verarbeitet. Neben Engagements in Europa, den USA und Brasilien übernahm er zweimal die Position des künstlerischen Direktors des Balé da Cidade de São Paulo (1981, 1986-1988). Er ist ebenfalls Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Elo Ballet de Câmara Contemporâneo de Belo Horizonte. Zu seinen Aufgaben als Choreograph, Lehrer und Tänzer wird er als Juror zu den bedeutendsten Tanzfestivals eingeladen. Nitin SawhNEY – KOMPOSITION OFFSPRING (2009) Als Lukáš Timulak nach einer Idee für diese Choreographie suchte, musste er immer daran denken, dass die Premiere genau mit der Geburt seines Sohnes zusammenfallen würde. Und so wurde die Geburt seines Sohnes schließlich zur Inspiration für diese Kreation. Hinzu kam, dass auch Peter Bil’ak, der am visuellen Part des Stücks mitarbeitete, wenige Monate zuvor Vater geworden war. „Offspring“ (Nachwuchs) greift diese einzigartige Lebenserfahrung in Form des Tanzes auf – eine sehr persönliche Arbeit von emotionaler Tiefe. LUKÁŠ TIMULAK (Choreograph) Nach seiner Tanzausbildung am Konservatorium in Bratislava und an der Academie de Danse Classique Princesse Grace in Monaco schloss sich der Slowene Lukáš Timulak den Les Ballets de Monte Carlo an. Er tanzte dort drei Jahre in Choreographien u. a. von Georges Balanchine, Twyla Tharp und Nacho Duato. 2000 kam er in die JuniorCompany NDT 2 des Nederlands Dans Theater, zwei Jahre später schaffte er den Sprung in die Hauptcompagnie NDT 1, wo er bis 2010 erfolgreich als Solist tanzte. Während dieser Zeit begann auch seine Laufbahn als Choreograph. Er schuf Stücke u. a. für NDT 2 und NDT 1, für das Slowenische Nationaltheater in Bratislava, das Göteborg Ballett in Schweden und die Danzaz Konpainia im baskischen San Sebastián. Neben dem Tanz gilt Lukáš Timulaks besonderes Interesse dem Film. 2012 studierte er an der renommierten New York Film Academy. Seit 2004 arbeitet er fast ausschließlich mit dem Designer Peter Bil’ak zusammen, mit dem er neue Konzepte für zeitgenössischen Tanz kreiert, in denen sich auch seine Beschäftigung mit dem Film widerspiegelt. ABRUPTO. (2013) Abrupto. handelt von Persönlichkeitsmerkmalen, die sich verändern oder erst offenbaren können. Manchmal gehen solche Veränderungen langsam vor sich, sie können aber auch ganz plötzlich passieren – durch einschneidende Erlebnisse, die wir häufig zunächst nicht verstehen. Zur Musik des estnischen Komponisten Arvo Pärt bringt Abrupto. fünf Paare auf die Bühne, die Beziehungen ebenso auslösen wie Streit oder unerwartete Bündnisse. Das Stück beleuchtet jene Drehungen und Wendungen, die uns zeitlebens widerfahren und die uns doch nicht vom unsicheren Pfad des Lebens abbringen. ALEX SOARES (Choreograph) Als Tänzer war Alex Soares Mitglied der Cisne Negro Dance Company, des Guaíra Ballet Theatre und von 2000 bis 2010 am Balé da Cidade de São Paulo. Hier schuf er 2006 beim Workshop für junge Choreographen seine erste Choreographie „Antiprisma“. Im Jahr darauf folgte „Solo a dois“ für die Olido Gallery. 2009 nahm er am „Primeiro Passo“ teil, einer wichtigen Veranstaltung für junge Choreographen, veranstaltet von Bobbie Pompeii und kuratiert von Helena Katz. 2012 erreichte er beim renommierten Internationalen Choreographenwettbewerb „Choreography“ in Hannover das Finale, 2013 gewann er die Hubbard Street National Choreographic Competition in Chicago. Soares studierte außerdem Film an der International Academy of Cinema und adaptierte Choreographien für den Film, zum Beispiel für Marcelo Bucoff vom Pults Choreography Theatre sowie für Dinah Perry. 2010 rief Alex Soares das Mov’oLA Project ins Leben, das sich auf Tanzkino spezialisiert hat sowie auf neue Methoden, Choreographie und Technologie zu kombinieren. ___________________________________________________________________________ Balé da Cidade de São Paulo Artistic Director: Iracity Cardoso Directors Assistants: Alexandra Itacarambi, Raymundo Costa, Silvana Marani Dancers: Andressa Barbosa, Bruno Gregório, Camila Ribeiro, Carolina Franco, Carolina Martinelli, Cleber Fantinatti, Erika Ishimaru, Fabiana Fornes, Fabio Pinheiro, Fernanda Bueno, Gleidson Vigne, Hamilton Felix, Igor Vieira, Irupé Sarmiento, Jaruam Miguez, Jefferson Damasceno, Joaquim Tomé, Laura Ávila, Leonardo Hoehne Polato, Liliane de Grammont, Manuel Gomes, Marcos Novais, Marisa Bucoff, Marina Giunti, Milton Coatti, Paty Nunes, Renata Bardazzi, Simone Camargo, Thaís Diniz, Thaís França, Tutto Gomes, Victor Hugo Vila Nova, Vivian Navega Dias, Wagner Varela, Yasser Díaz Choreography and Rehearsal Assistants: Kênia Genaro, Roberta Botta, Suzana Mafra Maître de Ballet: Liliane Benevento ⁄ Guest Teachers: Alex Soares, Hedda Twiehaus, Luis Arrieta, Milton Kennedy, Monica Kodato, Samuel Kavalerski ⁄ Pianist: Wirley Francini Stage and Technical Coordination: Raquel Balekian ⁄ Lighting: Olavo Cadorino / Soundman: Leandro Lima ⁄ Costumes Supervisor: Bruna Fernandes Chambermaid: Juliana Andrade ⁄ Technician: José Hilton Oliveira Jr., Marcelo Bessa / Inspection: Deoclides Fraga Neto ⁄ Secretariat: Doralice de Queiroz Expedient: Lenira Alberto ⁄ Collection Coordinator: Raymundo Costa /Tour Technic: Asier Solana/ Laser: Doef Beernink Tournee: www.ecotopiadance.com Titelfoto: © Joao Mussolin