Demino russland Lena

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Demino russland Lena
Demino-Rybinsk
Sportzentrum und Kletterpark 21.09.2012
Am sechsten Tag unserer Russland- Reise sind wir mit einem Reisebus etwa zwei, vielleicht drei
Stunden nach Rybinsk in das Demino Sportzentrum gefahren, wo die Weltmeisterschaften des
Biathlons stattfinden.
Die Fahrt kommt einem ewig vor durch die abwechslungslose Landschaft und die schlecht befestigten Straßen. Wenn man mit dem Bus durch Russland fährt, hat man das Gefühl, das ganze
Land besteht einzig und allein aus endloser grau-grüner Natur! Unzählige Felder und Acker, aber
kaum ein Mensch begegnet einem bei so einer Fahrt. Auch als wir endlich im Sportdorf eintreffen: gähnende Leere. Es erinnert fast an eine Geisterstadt! Kaum vorstellbar, dass hier die WM
stattfindet!
Wir steigen aus dem Bus aus und werden vom Leiter der Sportanlage empfangen. Auf dem Gelände stehen vier große Gebäude, die alle gelb gestrichen sind mit roten Details. Eins der Häuser
ist ein kleines Hotel. Später sehen wir Ferienhäuser auf dem Gelände; wir erfahren, dass es eine
ganze Ferienhaussiedlung verstreut auf dem Gelände gibt und dass es bei Russen sehr beliebt ist,
dort Urlaub zu machen, und sei es auch nur für ein Wochenende.
Wie immer haben wir einen Übersetzer aus Jaroslawl dabei, meist ein Lehrer der PuschkinSchule. Bei diesem Ausflug ist Alexej dabei, einer der Organisatoren des Austausches. Wir machen eine Führung durch das Gelände, es ist ziemlich kalt und viele von uns haben zu wenig an,
der Wind ist am schlimmsten. Trotzdem ist es interessant, wir laufen die Biathlonstrecke ab. Die
Strecke sieht aus wie eine einfache Straße, so ohne Schnee! Ein paar einzelne Männer trainieren
auf rollschuhartigen Skiern.
Am höchsten Punkt der Strecke liegen riesig aufgetürmte Holzstücke, sie sind ein Andenken an
den schlimmsten Tornado in Russland, der ein riesengroßes Stück Wald weggefegt hat. Wir erfahren, dass es der größte Holzhaufen der Welt ist. Es ist wirklich auffällig, wie stolz die Russen
auf ihre vielen Zeitzeugen der Vergangenheit, Denkmäler und Kathedralen sind!
Nach einem kleinen Gruppenfoto dürfen wir uns die warmen Tribünen, Presseräume etc. ansehen.
Danach sind wir an der Reihe. Wir werden durch das Gelände geführt bis zu einer kleinen Holzhütte, in der wir alle eine Kletterausrüstung bekommen. Manch einem wird ein wenig mulmig,
als wir die „Sicherheitsausrüstung“ erhalten. Ein einfacher Gurt, ähnlich wie wir ihn aus
Deutschland kennen, daran drei Sicherheitsverschlüsse: ein Karabiner- Haken, ein einfacher Metallring -an einer Seite offen- und eine Rolle… alle sind gespannt!
Als alle versorgt sind, laufen wir einen kleinen Berg hoch, wo wir einen Hochseilgarten sichten,
dann geht es los. Es gibt zwei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, die meisten fangen langsam und
ein wenig skeptisch an, doch ein paar mutige Jungs trauen sich gleich an das schwerere Level.
Der Hochseilgarten ist vielfältig und die eine oder andere Herausforderung wird geboten. Das
Sicherungssystem ist zwar älter und einfacher als bei uns, seinen Zweck erfüllt es aber völlig!
Wenn man das erste Level geschafft hat kommt man automatisch zum zweiten und am Ende befindet sich ein langes Abspannseil zur Erde. Dort muss man die Rolle einklinken und dann lässt
man sich an dem Seil herunter. Es erinnert an die Seilbahnen auf Kinderspielplätzen!
Manche machen eine zweite Runde, dann geht es zurück und zum Essen in die Kantine. Es gibt
eine Suppe, dann einen etwas sonderbaren, typisch russischen grünen Salat ohne Soße mit Parmesan und schließlich noch Hähnchen. Die Meinungen zum russischen Essen sind allgemein
sehr unterschiedlich, denn das russische Essen ist eine ganz besondere Erfahrung für ziemlich
alle gewesen!
Nach dem Essen geht es dann wieder in den Bus und durch das grenzenlose Russland zurück
nach Jaroslawl, wo wir sehr erschöpft ankommen, aber glücklich über eine etwas andere Erfahrung als ein Museum oder eine Kathedrale.