Korv.Kpt.dR Friedrich Schäfer Kptlt. Ebe

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Korv.Kpt.dR Friedrich Schäfer Kptlt. Ebe
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DIE VERSORGER DER „GRAUEN WÖLFE“ 1941 – 44
Suppliers of the „Grey Wolves“ 1941 – 44
U-460
Werft: Deutsche Werke Kiel / Kiellegung: 30.11.1940 / Stapellauf: 13.09.1941
Indienststellung: 24.12.1941
Flottillenzugehörigkeit:
4. U-Flottille
24.12.1941 – 30.06.1942
10. U-Flottille
01.07.1942 – 31.10.1942
12. U-Flottille
01.11.1942 – 04.10.1943
Feldpostnumer: M 47 974
Bootsdeckname: Jumbo
Emblem: Weltkugel
Korv.Kpt.d.R. Friedrich Schäfer
24.12.1941 – 31.07.1942
Am 28. Februar 1893 in Hannover geboren, ist Schäfer wie von Wilamowitz-Moellendorff mit
47 Jahren bereits ein „alter Hase“, als er im Dezember 1941 U-460 als Kommandant übernimmt. Er ist ebenfalls bereits im Ersten Weltkrieg Offizier gewesen. 1914 als Offiziersanwärter
in die Kaiserliche Marine eingetreten, gehört er der Crew IV/14 an. Nach seiner Ausbildung
auf verschiedenen Linienschiffen, wird Schäfer im Oktober 1915 als Leutnant auf das Küstenpanzerschiff „SMS Siegfried“ versetzt. Im Februar 1916 wechselt er als Wachoffizier auf das
Torpedoboot S 23, bevor im Juni d.J. sein Weg zur U-Bootwaffe führt. Nach der Ausbildung auf
der U-Bootschule wird er im August 1916 als II. Wachoffizier auf das erst kurz zuvor in Dienst
gestellte U-55 versetzt. Schäfer führt mit dem Boot, das unter dem Kommando von Kptlt. Wilhelm
Werner steht, bis zum August 1918 insgesamt 14 Feindfahrten durch. Dabei versenkt Werner 64
Schiffe mit 133.742 BRT*. Das größte Schiff wird am Morgen des 17. Juli 1918 bei einem Angriff
auf einen Konvoi in der Irischen See versenkt. Es ist der 13.555 BRT große Truppentransporter
„RMS Carpathia“. Schäfer ist dabei Zeuge des Untergangs eines Schiffes, dessen Name zu dieser
Zeit weltweit bekannt ist. Am 15. April 1912 als erstes Schiff an der Untergangsstelle der „Titaic“ eintreffend, hat die „RMS Carpathia“ an der Unglücksstelle nämlich 710 Schiffbrüchige aus
nic“
dem eisigen Wasser retten können. Schäfer fährt bis Kriegsende auf U-55 und wird dann aus der
Kaiserlichen Marine entlassen.
Im August 1938 als Offizier reaktiviert, übernimmt er zunächst eine Referententätigkeit,
bevor er als Abwehroffizier im OKM beim Amt für Auslandsabwehr eingesetzt wird. Im Januar
1941 wechselt er vom Schreibtisch an Bord von UD-4** und wird I. WO. Offensichtlich will die
Kriegsmarine die U-Booterfahrung Schäfers nicht ungenutzt lassen. Ende April steigt Schäfer auf
UD-4 aus und übernimmt am 1. Mai als Kapitänleutnant UD-1 als Kommandant. Am 2. November
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U-460
Maker: Deutsche Werke Kiel / Keel Laid Down: 30/11/1940 / Launched: 13/09/1941
Commissioned: 24/12/1941
Submarine Code Name: Jumbo
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Commanders:
Korv.Kpt.d.R. Friedrich Schäfer
24/12/1941 – 31/07/1942
Born in Hanover on 28 February 1893, at 47 years of age Schäfer was, like Wilamowitz-Moellendorff, a veteran when he took over as commander of U-460 in December 1941. He had also served
as an officer in the First World War. He joined the Imperial Navy as an officer candidate in 1914
and was a member of crew IV/14. After training on various ships of the line, in October 1915 the
newly-promoted Leutnant Schäfer was transferred to the coastal ironclad SMS Siegfried. In February 1916 he was transferred to the torpedo boat S 23 as watch officer, then in June of the same year
his path took him to the submarine arm. After training at the U-boat school, in August 1916 he joined
the crew of U-55, which had just been commissioned, as 2nd Watch Officer. By August 1918 Schäfer
completed 14 combat sorties on the boat, which was commanded by Kptlt. Wilhelm Werner. Werner
sank 64 ships with a combined tonnage of 133,742 GRT*. The largest ship was sunk in an attack
* Werner werden mehrere Kriegsverbrechen zur Last gelegt. So soll er Überlebenden der am 1. August 1917 versenkten „Belgian
Prince“ die Schwimmwesten abgenommen und deren Rettungsboote bis auf eines zerstört haben. Nur drei Schiffbrüchige
* Werner was charged with a number of war crimes. He allegedly took the life vests from survivors of the Belgian
überlebten. Ferner wird ihm die Versenkung des britischen Lazarettschiffes „Rewa“ am 4. Januar 1918 zur Last gelegt. Einer
Prince, which was sunk on 1 August 1917 and destroyed all its lifeboats but one. Just three of the shipwrecked sailors
Anklage durch die Alliierten nach Ende des Ersten Weltkrieges entzog sich Werner durch Auswanderung nach Brasilien.
survived. He was also accused of sinking the British hospital ship Rewa on 4 January 1918. Werner avoided prosecu-
** Unter der Bezeichnung „UD“ liefen bei der Kriegsmarine die holländischen Beuteboote.
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tion by the Allies after the First World War by emigrating to Brazil.
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Kommandanten:
Oben: Kptlt. Friedrich Schäfer schießt während der 1. Unternehmung von U-460 die Sonne zur Positionsbestimmung des Bootes.
Rechts: Ebe Schnoor noch als Oberleutnant zur See im Turm von U-460. Er sammelte vor seiner Zeit als U-Tanker Kommandant
Above: During U-460’s first operation, Kptlt. Friedrich Schäfer takes a sun shot to determine the boat’s position.
Right: Ebe Schnoor as an Oberleutnant zur See in the conning tower of U-460. Before becoming a submarine tanker commander,
reichlich Erfahrung als Wachoffizier auf Frontbooten.
he amassed a wealth of experience as a watch officer on U-boats.
1941 gibt er das Kommando ab, um als Kapitänleutnant U-460 zu übernehmen. Nach der Ausbildung absolviert er die 1. Unternehmung mit dem U-Tanker und übergibt am 1. August 1942
das Kommando an Oblt.z.S. Schnoor. Am 1. Dezember 1942 erfolgt Schäfers Beförderung zum
Korvettenkapitän. Danach findet Schäfer wieder in der U-Bootausbildung als Kommandant von
U-A, UD-4 und Referent beim UAK Danzig Verwendung.
Kptlt. Ebe Schnoor
01.08.1942 – 04.10.1943
Schnoor wird am 22. Juni 1895 in Emmelsbüll geboren. Auch er dient bereits im Ersten Weltkrieg
als Offizier. Genaue Daten und Verwendungen liegen nicht vor, es ist aber bekannt, daß er als Offiziersanwärter der Crew XII/15 angehört. Seine erste Verwendung bei der Kriegsmarine läßt sich ab
Januar 1941 belegen, als er als Schüler zunächst bei der 1. ULD und später bei der 2. ULD auftaucht.
Es folgen vom 1. bis 29. März 1941 ein U-Torpedooffiziers-Lehrgang und vom 30. März bis 31. Mai
1941 zwei U-Boots-Wachoffizier-Lehrgänge an der Marinenachrichten- und Schiffsartillerieschule.
Ab 1. Juni ist Schnoor auf dem Frontboot U-143, Oblt.z.S. Gelhaus, als II. Wachoffizier eingesetzt
und nimmt an der 2. und 3. Feindfahrt des II D Bootes teil. Beide Operationen führen in das Seege-
on a convoy in the Irish Sea on the morning of 17 July 1918. It was the 13,555-GRT troop transport
RMS Carpathia. Schäfer witnessed the sinking of a ship whose name was known worldwide at that
time. The first ship to arrive at the scene of the Titanic sinking, RMS Carpathia rescued 710 survivors
from the icy water. Schäfer remained with U-55 until the end of the war and was then discharged
from the Imperial Navy. Reactivated as an officer in August 1938, he initially worked as a consultant
before becoming an intelligence officer in the OKM’s Office of Foreign Intelligence. In January 1941
he exchanged a desk for the bridge of UD-4**, where he became 1st Watch Officer. The Kriegsmarine
obviously did not want to allow Schäfer’s submarine experience to go to waste. At the end of April
he left UD-4 and on 1 May took over as commander of UD-1 with the rank of Kapitänleutnant.
On 2 November 1941 he relinquished command in order to take over U-460. After training, he
completed the first operational patrol by U-460 and on 1 August 1942 turned command of the boat
over to Oblt.z.S. Schnoor. Schäfer was promoted to Korvettenkapitän on 1 December 1942 and was
subsequently active in submarine training as commander of U-A, UD-4 and as a consultant with
the UAK Danzig.
** UD was the Kriegsmarine designation for captured Dutch submarines.
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4. Unternehmung U-460
27. Januar – 5. März 1943
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Am 16. Februar 1943 wird U-89 von Kptlt. Lohmann versorgt. Das Boot führt,
bezugnehmend auf den Geburtsort des Kommandanten, den Rattenfänger von
Hameln als Emblem. In das Gästebuch von U-460 trägt U-89 ein: „Der Rattenfänger jagt übers Meer – doch fehlt ihm der Brennstoff sehr. Jetzt haben die Ratten
nichts zu lachen – Papa „Schnoor“ gab Öl und andere Sachen. – Lohmann, Kdt.
– Wilke, I. WO – Hans Fischer, II. WO - Kretschmar, LI“. Bis auf Oblt.z.S. Wilke,
der nach dieser 4. Feindfahrt aussteigt, fallen alle anderen Unterzeichner, als das
Boot auf der nächsten Feindfahrt am 12. Mai 1943 versenkt wird.
Kptlt. Lohmann’s U-89 was resupplied on 16 February 1943. The boat bore the
Pied Piper of Hameln emblem after the commander’s place of birth. U-89 entered
in U-460’s guest book: “The rat catcher races across the sea – but he needs fuel
badly. Now the rats have nothing to laugh about – `Papa’ Schnoor has given fuel
and other things. - Lohmann, commander – Wilke, 1st WO – Hans Fischer, 2nd
WO – Kretschmar, leading engineer.” Except for Oblt.z.S. Wilke, who left the Uboat after this fourth patrol, all of the other signatories were killed when the boat
was sunk on its next patrol on 12 May 1943.
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Lfd. Nr.
Boot
Datum
1
U-706
2
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U-632
07.02.43
3
U-414
11.02.43
4
U-594
11.02.43
5
U-608�
12.02.43
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6
U-135
12.02.43
7
U-402
-402
15.02.43
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U-454
U-454
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UU-89
-89
16.02.43
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U-614
17.02.43
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U-456
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U-226
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21.02.43
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23.02.43
U-607
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U-383
23.02.43
17
U-525
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U-403
23.02.43
U-223
24.-25.02.43
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20
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22.02.43
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24.-25.02.43
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23.02.43
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U-186
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15.02.43
15a 15b
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U-303
14a 14b�
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08.02.43
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Die Fotos dieser Doppelseite entstanden ebenfalls während der 4. Unternehmung von U-460. Sie zeigen sehr eindrucksvoll, wie
schwierig die Versorgung von VII C Booten bei Seegangstärken um 6 war. Der Bootstyp stampfte und arbeitete unter solchen Bedingungen derart stark in der See, daß er vom Kommandanten bzw. Obersteuermann nur schwer im richtigen Abstand zum U-Tanker
zu halten war. Kein Wunder, daß dabei leicht der Schlauch übersehen und zerrissen wurde. Meist waren hierfür die Tiefenruder
verantwortlich. Um den Treibölschlauch besser sichtbar zu machen, hat U-460 hier farbige Ballons mit einem Durchmesser von 80
cm am Schlauch befestigt. Die Ballons waren mit einem Netzüberzug geschützt, um nicht sofort zerstört zu werden.
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The photos on this double page were also taken during U-460’s fourth operation. They show most impressively how difficult it was
to resupply Type VII C boats in sea states of about 6. Under such conditions this type of boat pounded and worked so hard in the
sea that the commander or first mate had a difficult time maintaining the proper distance. It is not surprising that the hose could
easily be overlooked and broken. In most cases the diving planes were responsible. To make the fuel hose easier to see, here U-460
has attached colored balloons with a diameter of 80 cm to the hose. The balloons had a mesh covering to prevent them from being
immediately destroyed.
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U-460 hat den Treibölschlauch ausgebracht und dem Empfängerboot ist es gelungen, diesen zu fischen. Eine beachtliche Leistung
unter diesen Wetterbedingungen. Die Männer von U-460 sind zwar angeleint, aber da das Boot mit geringer Fahrt gegen die See
marschiert, wird das Achterdeck kaum überspült. Anders beim Empfängerboot. Dort können sich die Männer eigentlich nur auf dem
Vordeck aufhalten, weil das Achterdeck pausenlos von Wellen überspült wird. Auf dem Foto ist auf U-460 deutlich die Reling am
Achterdeck bis zur Schlauchmulde zu sehen. Steuerbord existierte die Reling ebenfalls. Anhand dieser ist auf Fotos jederzeit eine
Identifizierung von U-460 möglich, da die anderen U-Tanker nicht über diese Reling verfügten.
U-460 has broken out a fuel hose and the receiving boat has managed to fish it out of the water. A notable achievement in
weather conditions like these. The men were on safety ropes, but as the boat was sailing into the sea at low speed, the afterdeck
was hardly awash. The situation was different on the receiving boat. There the men had to remain on the foredeck, because the
afterdeck was constantly awash. In the photo the railing from U-460’s afterdeck to the hose trough can clearly be seen. There was
an identical railing on the starboard side. This makes it possible to identify U-460 in photos, as the other U-boat tankers lacked this
feature.
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Oben: Bei schlechtem Wetter mit Seestärken bis 6 läuft U-461 Ende Juni 1942 um die Fä-
röer-Inseln herum in den Atlantik hinein. Die Brückenwachen waren in dieser Phase besonders
gefordert, weil in der rauen See immer wieder Treibminen gesichtet wurden und außerdem
mehrfach vor Flugzeugen getaucht werden mußte.
Unten: Kommandant Kptlt. Stiebler im Ölzeug auf der Brücke von U-461 während des
Marsches in den Atlantik Ende Juni 1942.
Above: In bad weather, with sea states as high as 6, at the end of June 1942 U-461 sailed
around the Faro Islands into the Atlantic. The bridge lookouts were under a great deal of pressure during this phase, because drifting mines were frequently sighted in the rough seas and
the boat had to submerge to avoid aircraft several times.
Below: Commander Kptlt. Stiebler in oilskins on U-461’s bridge while heading into the Atlantic at the end of June 1942.
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Ein seltenes Foto, aufgenommen aus dem 3-m-Schlauchboot von U-461 in Richtung des Versorgers. Bei Betankungen setzten vom
Tanker in der Regel ein Schlauchlotse und ein Dieselmaschinist zum „Kunden“ über, um die Aufnahme des Schlauches und den Betankungsvorgang zu beschleunigen. Auch der Bordarzt des U-Tankers kam bei seinen Bordvisiten mit dem Schlauchboot. Das
schwierigste für die Schlauchbootbesatzung war dabei das von bzw. an Bord gehen, da die U-Boote sich bei unruhiger See 2-3 m
aus dem Meer hoben bzw. senkten.
A rare photo of U-461, taken from the tanker’s three-meter inflatable boat. During refueling, as a rule a hose pilot and a fuel machinist crossed over to the “customer” to speed up the picking up of the hose and the refueling process. The ship’s doctor also used the
inflatable boat to make his visits. The most difficult part for the men in the inflatable boat was getting onto the submarine, which
could rise or fall two to three meters in rough seas.
per BdU-FT befohlen, U-437 zu versorgen. An Bord des U-Tankers befindet sich bei diesem Einsatz
im übrigen ein dreiköpfiges B-Dienst-Kommando, bestehend aus einem Leutnant, Obermaat und
Maat. Der Trupp, der streng abgeschirmt von der übrigen Besatzung in seiner Funkbude arbeitet,
soll den gegnerischen Funkverkehr abhören, um weiterreichende Erkenntnisse zu gewinnen. Der
Erfolg der Gruppe bleibt aber sehr begrenzt. Auf dem Marsch nach CC 84 führt U-461 am Morgen
des 24. Juli vor einem plötzlich auftauchenden rötlich-gelben Leuchtkörper in 2-4.000 m Entfer-
on board the tanker for this mission was a three-man radio intelligence team consisting of a
Leutnant, an Obermaat and a Maat. The team, which worked in its radio compartment strictly
segregated from the rest of the crew, was aboard to monitor enemy radio traffic in an effort to
gain farther-reaching intelligence. The team enjoyed little success, however. While en route to CC
84, on the morning of 24 July U-461 made a crash-dive after a red-yellow light source suddenly
appeared 2000-4000 meters away. The strange light source was never explained, not even after
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Proviant wurde wieder einmal durch das Vorfluten des Achterdecks mit dem 8 m-Schlauchboot
vorgenommen.
Am Nachmittag des 3. März kommt dann mit U-180 (Musenberg) ein Boot in Sicht, das
sogar für die Männer von U-462 interessant ist, die schon viel gesehen haben. Das große Boot
ist eines von zweien des Typ IX D1, die mit je zwei Sätzen zu je drei nebeneinanderliegenden
Daimler-Benz 20 Zylinder Schnellbootsdieselmotoren mit je einem Vulkangetriebe pro Satz mit
zusammen 9.000 PS Leistung ausgerüstet sind. Damit können diese Boote über Wasser eine
Geschwindigkeit von 15,8 Knoten erreichen. U-180 ist aber auch noch aus einem zweiten Grund
für die Männer von Interesse. Bei der Ausrüstung von U-462 zur 3. Unternehmung sind zwei
Seekisten und mehrere Koffer mit dem Verschlußgrad „Geheime Kommandosache“ an Bord
gekommen. Außerdem ist unmittelbar vor dem Auslaufen ein unbekannter Zivilist eingestiegen.
Sowohl die Kisten und Koffer als auch der Unbekannte werden am Nachmittag des 3. März zu
U-180 übergesetzt, ohne daß außer den Offizieren jemand weiß was hier geschieht. Tatsächlich
handelt es sich um einen indischen Nationalisten, der an Bord von U-180 mit dem Subhas
Chandras Bose, dem Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung und späteren Führer
der Indischen Legion in der Wehrmacht, zusammentrifft. Die beiden Männer werden am 27.
April bei Madagaskar von U-180 an das japanische U-Boot I-29 übergeben, das sie nach Singapur bringt. U-180 erhält zudem Brennstoff, Schmieröl, Proviant und ein Metox FuMB. Die
gleichen Versorgungsgüter erhält am Abend U-468 (Schamong), wobei das Metox beim Kentern
des Schlauchbootes allerdings verlorengeht. Die Übergabe zieht sich bis in die frühen Morgentunden des nächsten Tages hin. Dann ist Vowes Boot ausverkauft und der U-Tanker tritt nach
stunden
der Versorgung von 16 Booten den Rückmarsch nach Frankreich an. Acht Tage später, am 11.
März 1943, läuft U-462, nach dem üblichen Alarmtauchen vor Flugzeugen in der Biskaya, wohlbehalten in Bordeaux ein.
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In the past, this familiar photograph has been attributed to a variety of submarine tankers. In fact it depicts U-462 on the evening
of 11 March 1943 while tying up in Bordeaux. The photo was taken by war reporter Schlemmer. Beside the octopus emblem on
the conning tower are the words “Service Vowe”. In many photographic prints made for the press during the war, the upper part of
the auxiliary bridge in Bordeaux was retouched. It is impressive that the boat towered almost four meters above the water. Altogether, the Type XIV boats had a height of 11.71 meters from the keel to the top of the conning tower.
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marines, which were equipped with two compound engines each consisting of three 20-cylinder
Daimler-Benz torpedo boat engines, with one Vulkan transmission per compound engine. The
aggregate produced 9,000 hp, giving the boats a maximum speed of 15.8 knots on the surface.
But there was also a second reason why U-180 was of interest to the men. When U-462 was being
outfitted for its third operation, two sea chests and several cases, sealed and bearing the words
“secret command matter”, had come aboard. As well, an unidentified civilian had boarded the
submarine just before it put to sea. The chests, cases and the civilian were all transferred to U-180
on the afternoon of 3 March. Apart from the officers, no one knew what was going on. In fact the
man was an Indian nationalist, who met with Subhas Chandras Bose, leader of the Indian independence movement and later leader of the Indian Legion in the Wehrmacht, aboard U-180. On
pendence
27 April near Madagascar, the two men were transferred to the Japanese submarine I-29, which
took them to Singapore. U-180 also took on fuel, lubricating oil, provisions and a Metox radar
warning receiver. In the evening U-468 (Schamong) took on the same supplies, however the Metox
was lost when the inflatable boat capsized. The resupply lasted until the early morning hours of
the next day. Then, having dispensed all of its supplies and resupplied 16 boats, U-462 set course
for France. Eight days later, on 11 March 1943, after the usual aircraft-related crash-dives in the
Bay of Biscay, U-462 arrived safely in Bordeaux.
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© by Juanita Franzi
Dieses bekannte Foto wurde in der Vergangenheit in der Literatur den verschiedensten U-Tankern zugeordnet. Tatsächlich zeigt das
von Kriegsberichter Schlemmer aufgenommene Bild U-462 am Abend des 11. März 1943 beim Festmachen in Bordeaux. Am Turm
ist neben dem Oktopus die Aufschrift „Dienst Vowe“ zu erkennen. Auf vielen während des Krieges angefertigten Abzügen des Fotos
für die Presse wurde der obere Teil der Behelfsbrücke in Bordeaux wegretuschiert. Beeindruckend ist, daß das Boot fast vier Meter
hoch aus dem Wasser ragt. Insgesamt hatten die Typ XIV Boote vom Kiel bis zur Turmoberkante eine Höhe von 11,71 m.
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DIE VERSORGER DER „GRAUEN WÖLFE“ 1941 – 44
Eine weitere Aufnahme vom Einlaufen von U-462 am 11. März in Bordeaux. Es ist das Foto, auf dem sich der Tarnanstrich und die
Beschriftung „Dienst Vowe“ am besten erkennen läßt. Bruno Vowe blieb mit dieser Turmbeschriftung seinem Vorsatz treu, den Versorgungsdienst für die Kampfboote trotz der Schwere der Einsätze mit etwas Humor zu sehen. Auch während dieser Unternehmung
waren der Wellenbrecher und der Windschutzkragen schwarz gestrichen. Im Vordergrund auf dem Deck v.l.n.r.: Masch.Ogefr.
Brückner, Masch.Mt. Halbich und Masch.Gefr. Burczyk.
Another photo of U-462 sailing into Bordeaux on 11 March. This photo provides the best view of the camouflage scheme and the
legend “Dienst Vowe”. This was in keeping with Bruno Vowe’s intention of viewing the supply service for the U-boat with some
humor despite the difficulties associated with the role. The wave deflector and wind deflector collar were also painted black during
this operation. In the foreground on the deck, from left to right: Masch.Obgefr. Brückner, Masch.Mt. Halbich and Masch.Gefr.
Burczyk.
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